SPLITTER - IT-Dienstleistungszentrum Berlin

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SPLITTER - IT-Dienstleistungszentrum Berlin
SPLITTER
SPLITTER
IT-Nachrichten für die Berliner Verwaltung Nr. 2/2007 - 17. Jahrgang
Schwerpunkt: Serviceorientierte Architektur (SOA)
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SPLITTER
Editorial
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
in unserer aktuellen SPLITTER-Ausgabe beschäftigen
wir uns intensiv mit dem Thema „Serviceorientierte
Architektur“, kurz SOA, und ihren Vorteilen sowie
ihrem Nutzen für die IT-Infrastruktur moderner Verwaltungen. Im ITDZ Berlin ermöglicht SOA die
Zentralisierung von Diensten auf unserer eGovernmentDiensteplattform, auf der wir übergreifend nutzbare
und fachverfahrensneutrale Landesdienste aufbauen und
betreiben.
Wie Sie vielleicht wissen, verfügt eine SOA über besondere Eigenschaften, die sie von anderen Architekturmodellen abhebt. Die wohl wichtigste Eigenschaft ist, dass eine SOA weitgehend
transparent ist und die Realisierung eines Dienstes strikt von seiner Beschreibung
getrennt wird. Konkret bedeutet dies, dass zu jedem Dienst eine separate Schnittstelle existiert, die den Dienst eindeutig beschreiben kann. Unter Zuhilfenahme von
plattformunabhängigen Beschreibungstechniken kann somit nicht nur der Dienst,
sondern sogar die zur Realisierung verwendete Plattform abstrahiert werden. Die
Realisierung der einzelnen Dienste ist somit transparent und das Gesamtsystem
heterogen und interoperabel. Das bedeutet, dass unsere Kunden über standardisierte
und plattformunabhängige Schnittstellen auf unsere Dienste zugreifen können.
Mehr dazu lesen Sie ab Seite 4.
Gute Arbeit wird belohnt: Unser Haus ist für das Projekt „EduNet 2006“ mit dem
„Best Practice Award 2007“ des Bensberger Kreises ausgezeichnet worden. In enger
Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung sowie unseren Partnern aus dem Berliner Mittelstand haben wir durch die
Realisierung des Projekts erfolgreich die IT-Ausstattungen von Berliner Schulen
verbessert. Nach guter Vorarbeit konnten in nur fünf Wochen rund 6.000 PCs an 671
Lieferstandorte der Schulen verteilt und dort eingerichtet werden. Besonders überzeugten unsere strategisch-logistischen Leistungen und die zeitnahe Umsetzung des
Projekts. Dass wir uns dabei gegen namhafte Mitbewerber wie Deutsche Bahn
Systems und Energie Baden-Württemberg (EnBW) durchsetzen konnten, erfüllt uns
natürlich mit besonderem Stolz. Letztlich zeigt die Verleihung des „Best Practice
Award 2007“ an das ITDZ Berlin, dass gerade auch in öffentlichen Institutionen
betriebswirtschaftliches Denken zum Erfolg führt und honoriert wird.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen
eine informationsreiche und unterhaltsame Lektüre!
Konrad Kandziora
Vorstand
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Editorial
Editorial
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Schwerpunktthema
Serviceorientierte Architektur (SOA)
IT-Dienstleistungszentrum Berlin setzt auf serviceorientierte Architektur
Auf dem Weg zum prozessorientierten E-Government
Herausforderung Serviceorientierte Architektur
ITDZ Berlin macht Druck mit Output-Management Dienst
Bereitstellung eines DMS/VBS-Dienstes
auf der Basis des Systems VISkompakt®
Projekt ISBJ
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Parlament und Senat
Mehr Computer für Berlins Schüler
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Berichte und Infos
ITDZ Berlin gewinnt „Best Practice Award“ für
IT-Ausstattung von Berliner Schulen
Rekordförderung der Berliner IT-Branche
Deutscher Download-Markt wächst
Bund, Länder und Kommunen investieren 2OO6 so viel wie nie zuvor
Bundesministerium des Innern verlängert
Rahmenvertrag für Öffentliche Verwaltung mit Microsoft bis 2O1O
Sechs Meilensteine für die erfolgreiche IT-Strategie
SIDOK ist in der Prototypphase
VÖBB: Vernetzte Kommunikations- und Wissensstandorte
Auto Immune Systems: Computer helfen Computern in Echtzeit
Das RFID-Office
Windows Server „Longhorn“ Beta 3 steht zum Testen bereit
Red Hat plant virtuelles Betriebssystem für Desktoprechner mit Intel vPro
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Online
Wirtschaftsportal ein halbes Jahr online – erste Erfahrungen
Außenhandelsdaten ab sofort als interaktiver Atlas im Internet
Rund 3O Prozent der Unternehmen und Bürger
nutzen das Internet für Behördenkontakte
56 Prozent der Internetnutzer sind täglich oder fast täglich online
Allzeithoch: Zwei Drittel aller Deutschen verschicken private E-Mails
Verein „Deutschland sicher im Netz“ nimmt Arbeit auf
In zehn Bundesländern nimmt die Polizei
Strafanzeigen per Internet entgegen
Bundesgerichtshof entscheidet über
die Verantwortlichkeit des Betreibers eines Meinungsforums im Internet
BVDW veröffentlicht Leitfaden für Corporate Blogs
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Tipps und Tricks
E-Government und Verwaltung
ITDZ Berlin Online-Shop seit Mitte Mai 2OO7 mit optimierter Technik
Bundesweites IT-Projekt sorgt für Bürokratieabbau im Schwerlastverkehr
Hilfe im Bürokratie-Dschungel
ARIS-Plattform
ITDZ Berlin senkt Tarife im Festnetz- und Mobilfunkbereich
Elektronischer Rechtsverkehr berlinweit nutzbar
Ein starkes Team: Strategische Zusammenarbeit von BIM und ITDZ Berlin
Glos: Unerwünschte Telefonwerbung wird zukünftig
wirkungsvoll sanktioniert
Studie: Biometrie-Markt in Deutschland wächst stark
Maximaltempo beim Datenverkehr
Informations- und Rechtsrecherche für Kommunen
Hilfestellung beim Umgang mit PDAs und Smartphones
Private E-Mails am Arbeitsplatz: Fallstricke für Administratoren
Die spionierenden Super-Cookies
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Veranstaltungen
Effizienzstrategien im Mittelpunkt des
13. E-Government-Anwenderforums
Girls´ Day 2OO7
Innovation durch Open Source:
Berliner Verwaltung profitiert von offenem Betriebssystem
Beschaffungskonferenz 2OO7
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Literatur
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Neues iX-Sonderheft zu .Net 3.0 und Vista
„Web 2O - Die schöne neue Welt des Internet“
c’t special „Digitale Fotografie“
PC-Einstieg auf die Schnelle
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Dies und Das
Fast jeder fünfte Mensch ist online
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Impressum
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Serviceorientierte
Architektur (SOA)
D
er Begriff serviceorientierte Architektur (SOA) oder englisch
Service Oriented Architecture,
auch dienstorientierte Architektur, ist
ein Managementkonzept und setzt erst
in zweiter Linie ein Systemarchitekturkonzept voraus:
•
•
Das Managementkonzept strebt
eine an den gewünschten Geschäftsprozessen ausgerichtete
Infrastruktur an, die schnell auf
veränderte Anforderungen im
Geschäftsumfeld reagieren kann.
Das Systemarchitekturkonzept
sieht die Bereitstellung fachlicher
Dienste und Funktionalitäten in
Form von Services vor.
eingesetzt, doch kann eine SOA prinzipiell auf jeder dienstbasierten Technologie wie
zum Beispiel CORBA, DCOM, Windows Communication Foundation (WCF) oder
Enterprise Java Beans (EJB) aufgebaut werden. Da Services in unterschiedlichen
Programmiersprachen und auf unterschiedlichen Systemplattformen realisiert werden können, wird eine SOA häufig zur Anwendungsintegration genutzt.
Ein weiteres wesentliches Ziel einer SOA ist die Kapselung von persistenten Daten
durch Dienste, die exklusives Lese- und Schreibrecht auf „ihre“ Daten besitzen. Die
hierdurch erzielte Modularität führt zu geringen Redundanzen und einer höheren
Flexibilität der IT-Systeme, was häufig zu niedrigeren Betriebskosten führt.
Diesen Vorteilen steht allerdings oft ein erheblicher initialer Entwicklungsaufwand
gegenüber. In der Regel muss die Geschäftslogik bereits existierender Unternehmensanwendungen durch Entwicklung geeigneter Adapter zu Services umgebaut
werden.
Einführung
Die integrierte Betrachtung von Geschäftsprozessanpassungen und daran anschließender alsbaldige IT-Unterstützungsanpassung ist der Grund für die hohe Aufmerksamkeit, die diesem Thema auf Geschäftsführungsebene entgegengebracht wird.
Ein Service ist in diesem Kontext als
eine Funktionalität definiert, die über
eine standardisierte Schnittstelle in Anspruch genommen werden kann. Er ist
damit eine spezielle Ausprägung des
bekannten Konzepts der Softwarekomponente.
Kurzübersicht
Anwendungssysteme zur durchgängigen
Unterstützung von Geschäftsprozessen
lassen sich durch Aneinanderreihung von
Serviceaufrufen („Komposition von
Services“) realisieren. Die Programmlogik ist nicht in einem einzigen Programm zu finden, sondern verteilt über
mehrere unabhängige Dienste.
Die SOA sieht eine Menge voneinander
unabhängiger, lose gekoppelter Dienste
vor. Ein Dienst wird von einem „service
provider“ angeboten. Ein „service
consumer“ stellt eine Anfrage (service
request) an einen Dienst und bekommt
daraufhin eine Antwort (service
response) vom Anbieter.
Oft werden für SOAs Web-““Services
auf Basis der wenigen bestehenden Standards wie SOAP, WSDL und UDDI
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Foto: konstantin32
Definition
Im Vergleich zu früheren Ansätzen wie EAI, ist der SOA-Ansatz verbunden mit
einem Umdenken. War EAI noch technisch in einem Hub-und-Spoke-System
aufgebaut, so ist SOA ein fachlich getriebener, dezentraler, service-getriebener
Ansatz.
Eine Anwendung des SOA-Konzeptes hat zunächst einmal eine Identifikation von
Services (genauer: „service provider“ und „service consumer“) im Geschäftsprozess
zur Folge, verbunden mit einer fachlichen Klärung des eigenen Geschäftsumfelds
(Identifikation von Services). Services sind für Funktionen und Daten eines Dienstes
zuständig und kapseln den Zugriff darauf.
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Das Domänenmodell - also ein
Modell mit den eigentlichen Objekten
des Anwendungsbereiches und dessen
Beziehungen zueinander - wird häufig
unterschätzt oder komplett außen vor
gelassen, obwohl doch die Integration
einer heterogenen Umgebung mit deren
zahlreichen Interdependenzen und
Stakeholdern durch eine plattformunabhängige Lösung ein wesentliches
Merkmal einer SOA ist.
•
Die eigentliche Technik, die zur Erfüllung eingesetzt wird, sollte standardisiert sein und ist lediglich Mittel zum
Zweck. Ein Aspekt bei der Entwicklung
serviceorientierter Architekturen ist die
Sicherstellung der Authentizität der über
offene Schnittstellen angebotenen Services. Services können über ServiceRepositories lokalisiert werden. Ein
Enterprise Service Bus (ESB) ist der
zentrale Kommunikationsweg, der sämtlichen Datenaustausch zwischen ServiceKonsument und Service-Produzent
übernimmt.
•
SOA ist ein Systemarchitekturkonzept,
das unternehmensweit eingesetzt werden kann und in dem Funktionen in
Form von wieder verwendbaren, technisch voneinander unabhängigen und
fachlich lose gekoppelten Services implementiert werden. Services können unabhängig von zugrunde liegenden Implementierungen über Schnittstellen aufgerufen werden, deren Spezifikationen
öffentlich und damit vertrauenswürdig sein
können. Service-Interaktion findet über
eine dafür vorgesehene Kommunikationsinfrastruktur statt. Mit einer serviceorientierten Architektur werden in der
Regel die Gestaltungsziele der Geschäftsprozessorientierung, der Wandlungsfähigkeit (Flexibilität), der Wiederverwendbarkeit und der Unterstützung
verteilter Softwaresysteme verbunden.
•
•
•
einfach an neue Bedürfnisse angepasst werden kann (Flexibilität)
wiederverwendbar ist
verteilt installiert werden kann
an Geschäftsprozesse angepasst
ist.
Sekundärziele sind:
•
•
•
Kostenvorteile durch schnelle
Optimierung
schnelle Reaktion auf Herausforderungen
mittelfristige Einsparungen
schrittweise Restrukturierung
komplexer Anwendungssysteme.
Umfeld
Der Begriff serviceorientierte Architektur ist in das folgende Umfeld einzuordnen:
•
•
•
Business Service Management
(BSM): Die Verbindung zwischen Prozessmanagement und
ITSM.
IT-Service-Management (ITSM):
Methoden, die nötig sind, um die
bestmögliche Unterstützung von
Geschäftsprozessen (GP) durch
die IT-Organisation zu erreichen.
Der hier bekannte de-facto Standard ist die IT Infrastructure
Library (ITIL).
Prozessmanagement (auch
Geschäftsprozessmanagement,
GPM): Die Definition der Prozesse des Business, die durch die
IT unterstützt werden.
Anwendungsbeispiel
Online-Brokerage - der Abschluss von
Wertpapiergeschäften über das Internet
- kann in einer SOA auf folgenden Diensten aufsetzen:
Ziele
•
Primärziel ist, die historisch gewachsene, heterogene Systemlandschaft effizient an Änderungen im Geschäftsprozess
anpassen zu können. Im Einzelnen soll
dadurch Software erstellt werden, die
•
einem Wertpapierdienst, der
handelbare Wertpapiere (Aktien,
Fonds, …) nennt
einem Marktdatendienst, der zu
einem Wertpapier aktuelle Börsenkurse liefert
•
•
•
einem Depotdienst, der Zugriff
auf das Wertpapierdepot des Anwenders erlaubt
einem Orderdienst, der Kauf-/
Verkaufsaufträge des Anwenders
an eine Börse übermittelt
einem Archivdienst, der alle
Daten der Transaktion revisionssicher archiviert
Diese Dienste werden aus einer Webanwendung heraus aufgerufen.
Technische Realisierung zur Laufzeit
Die Interaktion zwischen Serviceanbieter
und Servicekonsument läuft nach dem
(publish/register), find, bind, executeParadigma ab (dt. (veröffentlichen/registrieren), finden, binden, ausführen):
publish /register
Der Serviceanbieter veröffentlicht bzw.
registriert seinen Dienst in einem Verzeichnis
find
Die Softwarekomponente, die einen Service benutzen möchte, sucht ihn bei
einem Verzeichnis. Wird ein passender
Service gefunden, kann zum nächsten
Schritt übergegangen werden.
bind
Die benutzende Komponente erhält
vom Verzeichnis eine Referenz (Adresse) unter der sie auf den Service zugreifen kann. Der Funktionsaufruf wird an
diese Adresse gebunden.
execute
Der Serviceaufruf wird durchgeführt.
Eingabeparameter werden an den Service übermittelt und Ausgabeparameter
als Antwort auf den Aufruf zurückgeliefert.
(Aus Wikipedia, einem Projekt zum
Aufbau einer Enzyklopädie aus freien
Inhalten)
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IT-Dienstleistungszentrum Berlin
setzt auf serviceorientierte
Architektur
Aufwand zur
Entwicklung von
Fachfahren kann
reduziert werden
I
m Mai 2005 wurde eine Taskforce
eGovernment einberufen, die sich
mit der Idee einer einheitlichen und
zentralen Diensteplattform für das Land
Berlin beschäftigte. In den Monaten Mai
bis September 2005 wurden die wichtigsten Informationen zusammengetragen und die weitere Vorgehensweise zu
diesem sehr komplexen Thema festgelegt.
Gemäß dem allgemeinen Vorgehensmodell zur Durchführung von Projekten im ITDZ Berlin wurde dann von
Oktober 2005 bis Mai 2006 eine umfangreichen Voruntersuchung zu diesem Thema durchgeführt, die nebst einigen Teilergebnissen des Projektes
VeZuDa vor allem Anforderungen der
strategisch bedeutsamen Projekte SIDok
und ISBJ, sowie die Vorgaben der Senatsinnenverwaltung zum eGovernmentBebauungsplan berücksichtigte. In seinem Artikel „Herausforderung serviceorientierte Architektur“ beschreibt
Martin Rufeger von der Firma
BearingPoint das gemeinsam mit dem
Bereich Innovationsmanagement und
Projektservices des ITDZ Berlin durchgeführte Projekt zur Durchführung dieser Voruntersuchung.
Das zentrale Ergebnis der Voruntersuchung eGovernment-Diensteplattform
ist die strategische Festlegung, dass die
eGovernment-Diensteplattform architektonisch und betrieblich dem Konzept einer serviceorientierten Architektur (SOA) folgen soll. Philipp Martin
vom Fraunhofer-Institut FOKUS als
Kooperationspartner des ITDZ Berlin
beschreibt in seinem Artikel „Auf dem
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Weg zum prozessorientierten E-Government“ das grundsätzliche Konzept einer
SOA aus wissenschaftlicher Sicht.
Am 15.11.2006 startete dann das Projekt zur Realisierung einer eGovernmentDiensteplattform im ITDZ Berlin, durch das die zuvor im Rahmen der Voruntersuchung beschriebene und durch die Leitung des ITDZ Berlin verabschiedete
Realisierungsstrategie umgesetzt wird.
Derzeit werden die Dienste Massendigitalisierung, elektronisches Archiv, virtuelle
Poststelle, Dokumentenmanagement und Vorgangsbearbeitung, Formularservice
und Outputmanagement sowie einige im Hintergrund agierende für den Endnutzer
nicht sichtbare Infrastrukturdienste realisiert bzw. geplant.
Klaus Schütze, Geschäftsführer der Firma SCI, beschreibt hierzu in seinem Artikel
„ITDZ macht Druck mit Output-Management-Dienst“, wie SCI im Auftrag und
enger Abstimmung mit dem ITDZ Berlin die erste Version eines Output Management realisiert hat.
Günter Steger und Andreas Werner von der Firma PDV-Systeme wiederum beschreiben in ihrem Artikel „Bereitstellung eines DMS/VBS-Dienstes auf der Basis
des Systems VISkompakt®!“, wie das Produkt VISkompakt sich in eine diensteorientierte Architektur integrieren lässt und welcher Nutzen daraus erwächst.
VISkompakt ist das vom ITDZ Berlin im Rahmen einer Ausschreibung ausgewählte
Werkzeug als Realisierungsgrundlage für den DMS/VBS-Dienst der eGovernmentDiensteplattform.
Dieser Artikel wird sich im folgenden der Thematik widmen, warum das ITDZ
Berlin beim Aufbau der eGovernment-Diensteplattform einen SOA-konformen
Ansatz verfolgt und wie die auf Basis dieser Strategie realisierten Dienste einsetzbar
sind.
Vom monolithischen Fachverfahren zur serviceorientierten Architektur (SOA)
Betrachtet man heutige IT-Landschaften, so sieht man in der Regel eine sehr
heterogene Ansammlung von monolithischen Fachverfahren. Alle diese verschiedenen Fachverfahren lassen sich zumeist auf logischer Ebene in verschiedene Funktionskomponenten unterteilen. Ein Teil dieser Komponenten bilden eine fachverfahrensspezifische Anwendungslogik ab, die nur für das jeweilige Fachverfahren gültig ist
und von anderen Fachverfahren nicht wieder verwendet werden kann.
Monolithische Fachverfahren mit wiederkehrenden Funktionskomponenten
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Andere Komponenten hingegen sind inhaltlich bei allen Fachverfahren gleich.
So werden in diesem Beispiel in den Fachverfahren u.a. Komponenten zur Abbildung von Funktionalitäten wie Vorgangsbearbeitung, Archivierung, Druck,
Mailversand, Dokumentenverwaltung, digitale Signatur und Faxversand implementiert. Diese stets in unterschiedlichen Formen wiederkehrenden Komponenten
lassen sich nun losgelöst von den jeweiligen Fachverfahren betrachten.
Auslagerung wiederverwendbarer Funktionskomponenten
Löst man diese Komponenten nun aus den Fachverfahren heraus und gruppiert sie
entsprechend, so entstehen daraus neue Komponenten, welche zentralisiert allen
Fachverfahren zur Verfügung gestellt werden können. Die Fachverfahren selbst
werden durch diese Auslösung allgemeiner und wiederverwendbarer Funktionskomponenten schlanker und damit leichter wartbar und administrierbar.
Damit aus diesen Komponenten nun Dienste werden, auf die die jeweiligen Fachverfahren zugreifen können, müssen sie um eine entsprechende Serviceschicht
erweitert werden. So werden sie zu sog. Web Services, wie sie Philipp Martin in
seinem Artikel „Auf dem Weg zum prozessorientierten E-Government“ als
Realisierungsbestandteil einer SOA beschreibt.
Analog hierzu müssen die Fachverfahren
um entsprechende Client-Schichten zur
Kommunikation mit den jeweiligen
Diensten erweitert werden.
Die Kommunikation zwischen Fachverfahren und Diensten wird standardisiert über SOAP als vollkommen
plattformunabhängiges Protokoll abgewickelt. Hierbei tauschen Client und
Service - vereinfacht gesagt - XML-basierte Nachrichten über die Kommunikationsprotokolle http bzw. https aus.
Die Ausnahme bildet hierbei die virtuelle Poststelle, mit der aus Sicherheitsgründen über das sogenannte OSCIProtokoll kommuniziert wird, welches
aber von seiner Struktur her SOAP sehr
ähnlich ist und genau wie SOAP auf
standardisierte und „alteingesessene“
Mechanismen zurückgreift.
Als Mittler zwischen Diensten und Fachverfahren soll in einer späteren Ausbaustufe ein sog. Enterprise Integration Bus
etabliert werden. Dies ist eine Kommunikationsschicht zur Koordinierung
komplexer Kommunikationsvorgänge
zwischen Fachverfahren und Diensten
der eGovernment-Diensteplattform.
Der Enterprise Integration Bus soll auf
Basis entsprechender EAI1- und BPM2Lösungen realisiert werden.
Allgemeine Realisierungsszenarien
Dienste auf Basis der ausgelagerten Funktionskomponenten
Der zuvor beschriebene Ansatz zur Etablierung einer SOA-konformen
eGovernment-Diensteplattform impliziert nun zwei grundsätzliche Realisierungsszenarien zur Erweiterung bzw.
Neuimplementierung von Fachverfahren. Zum einen sind die Dienste
bestens geeignet, in bereits bestehende
Fachverfahren integriert bzw. beim Entwurf eines neuen Fachverfahrens als
externe Komponenten geplant zu werden.
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einen Antrag, der vom Formularservice
dem Dokumentenmanagement übergeben wird. Alternativ kann diese Übergabe auch über die virtuelle Poststelle erfolgen, wenn entsprechende Sicherheitserfordernisse oder rechtliche Vorgaben
dies erfordern. Das Outputmanagement
kann in diesem Szenario dann dem Bürger per Mail eine Eingangsbestätigung
zusenden. Ist der Antrag bearbeitet, kann
dieser gesteuert über das Outputmanagement gedruckt, kuvertiert und
an den Bürger versandt werden. Parallel
dazu kann der gleiche Bescheid vom
Outputmanagement auch als Anhang in
einer eMail vorab an den Bürger gesandt
werden.
Einbindung von Diensten in ein Fachverfahren
Dieses Realisierungsszenario stellt einen geschlossenen Kreislauf dar, in dem ein
Fachverfahren elektronische Dokumente anlegen, bearbeiten, archivieren und digital signieren lassen kann. Bestehende Altakten in Papierform können digitalisiert und
ggf. eingelagert werden. Die so digitalisierten Dokumente können dem Kreislauf der
elektronischen Akte zugeführt werden. Auch können Dokumente in Papierform
erzeugt werden (z.B. Aktendruck oder Bescheiddruck), wenn der jeweilige Geschäftsprozess dies fordert.
Im Idealfall wird ein Fachverfahren komplett durch die sinnvolle Orchestrierung3
verschiedener Dienste der eGovernment-Diensteplattform realisiert. Eine solche
Orchestrierung wäre z.B. Aufgabe des im vorangegangenen Abschnitt beschriebenen Enterprise Integration Bus.
Realisierung eins Fachverfahrens durch Orchestrierung von Diensten
Dieses Realisierungsszenario bildet den hinlänglich bekannten Prozess von der
Antragsstellung zum Bescheid ab. Hierbei stellt der Bürger über den Formularservice
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Nutzen einer solchen SOA-konformen Realisierung
Der Nutzen bzgl. der Inanspruchnahme
der durch das ITDZ Berlin angebotenen Dienste für den Kunden liegt darin,
dass die Aufwände zur Entwicklung von
Fachfahren auf die rein fachverfahrensspezifischen Funktionskomponenten reduziert werden können. Funktionskomponenten, die wie z.B. Druck, eMailVersand, Vorgangsbearbeitung, Archivierung, Digitalisierung großer Dokumentenmengen aber auch die Authentizitätsprüfung im Rahmen der Verwendung einer digitalen Signatur für alle
Fachverfahren benötigt werden, können in Form von Web Services zentral
angeboten und damit wirtschaftlich genutzt werden. Im Idealfalle werden Fachverfahren nur noch durch entsprechend
kombinierte Instanzen der Dienste realisiert.
Durch den modularen Aufbau und der
grundsätzlichen Strategie hinsichtlich der
Systemarchitektur der eGovernmentDiensteplattform ist sichergestellt, dass
eine Fachanwendung durch die Hinzunahme neuer bzw. die Skalierung vorhandener Dienste mit den Anforderungen des Kunden mitwachsen kann. Die
Nutzung der jeweiligen Dienste wird
dem Kunden auf Basis entsprechender
Dienstleistungsverträge und SLAs
verbrauchsorientiert abgerechnet . Somit
entfällt für den Kunden
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auch sämtlicher zum Betrieb und zur Wartung der durch die Dienste implementierten Funktionskomponenten ansonsten dezentral anfallender Aufwand.
Enterprise Application Integration (EAI) ist ein Konzept zur unternehmensweiten
Integration der Geschäftsfunktionen entlang der Wertschöpfungskette, die über
verschiedene Applikationen auf unterschiedlichen Plattformen verteilt sind, und die
im Sinne der Daten- und Geschäftsprozessintegration verbunden werden können.
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Business Process Management (BPM) kennzeichnet die Zusammenführung unterschiedlicher Systemkomponenten, die in ihrer Kombination eine verbesserte unternehmensweite Prozess- und Datensteuerung ermöglichen
3
Der Begriff Orchestrierung wird im Rahmen der serviceorientierten Architektur
verwendet. Unter Orchestrierung wird die Beschreibung eines Geschäftsprozesses
und der Aufruf mehrerer Web-Services verstanden. Diese können interne (firmeneigene) oder externe (eventuell von Geschäftspartnern verwaltete) Web-Services
sein.
ist der Aufbau einer effizient vernetzten
Diensteinfrastruktur in Deutschland eine
große Herausforderung.
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AXEL RICHRATH
Projektleiter eGovernment-Diensteplattform - ITDZ Berlin (Tel.: 9012 6463)
Auf dem Weg zum prozessorientierten
E-Government
Lösungsmöglichkeiten
Die Geschlossenheit und die Heterogenität der bislang eingesetzten anwendungsorientierten IT-Systeme und
der Aufwand zur Sicherstellung zukünftig notwendiger Interoperabilität bilden
technologisch die größte Herausforderung. Der bisher übliche Einsatz von
geschlossenen Softwaresystemen zur
Unterstützung einzelner Fachverfahren
muss in Zukunft abgelöst werden durch
miteinander vernetzte Fachverfahren,
Datenbanken und integrierter Zugangsportale zur Realisierung übergreifender
Geschäftsprozesse.
Ausgangssituation und Potenziale
Die Herausforderung der öffentlichen Hand liegt mehr denn je in der Notwendigkeit, sich zu einer leistungsstarken Organisation mit flexiblen Organisationsstrukturen,
hoher Qualität der Dienstleistungen für Bürger und Wirtschaft, effizienten
Verwaltungsprozessen und niedrigen Betriebskosten zu entwickeln.
Tatsächlich werden Verwaltungsprozesse häufig noch immer sehr ineffizient durchgeführt. In der bisherigen aufgabenorientierten Verwaltung wurden einzelne Teilprozesse in der Regel unabhängig voneinander entwickelt, ohne den Gesamtprozess
ganzheitlich über Verwaltungsgrenzen hinweg zu betrachten. Deutlich wird dies vor
allem beim Austausch von Informationen, der im Wechsel zwischen elektronischen
und papierbasierten Dokumenten oft sehr aufwendig und sehr langsam erfolgt.
Verwaltungen auf allen Ebenen stehen vor der Aufgabe, ihre Geschäftsprozesse
effizient zu integrieren und den Informationsaustausch durch den Einsatz
standardbasierter IuK-Systeme medienbruchfrei zu realisieren. Moderne Informations- und Kommunikationstechnologien bieten heute die große Chance, die vielfältigen verteilten Verwaltungsprozesse über offene Diensteschnittstellen miteinander
zu vernetzen. Der Einsatz einheitlicher, offener technischer Standards und die
Verwendung von geeigneten Systemarchitekturen sind dabei für eine erfolgreiche
Umsetzung ausschlaggebend.
Die Einführung einer serviceorientierten Architektur (SOA), in Verbindung mit der
konsequenten Orientierung an offenen Standards und den dafür erforderlichen
Kontrollstrukturen zur Sicherstellung der Interoperabilität, besitzt das Potenzial für
ein zukunftsweisendes E-Government mit wesentlich effizienteren Geschäftsprozessen, die eine schnellere, kostengünstigere und weniger Arbeitsaufwand erfordernde Bewältigung der Verwaltungsaufgaben ermöglichen. Mit Blick auf das
Mengengerüst von über 20.000 föderativ organisierten Verwaltungen an über 40.000
Standorten mit jeweils bis zu mehreren Hundert unterschiedlichen Fachanwendungen,
Foto: Sean Nel
Grundlage dafür ist die konsequente
Orientierung an öffentlichen Standards,
einheitlichen Schnittstellen und die
Umsetzung von serviceorientierten Architekturen (SOA), die sich im Bereich
des E-Business bereits etabliert haben.
Notwendige technische Lösungen auf
Basis von offenen Standards und SOAs
werden von den führenden Herstellen
bereits als E-Government-Plattformen
angeboten.
Durch eine prozessorientierte Realisierung verteilter E-Government-
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Lösungen auf der Basis serviceorientierter Architekturen können die
Funktionen bewährter Fachverfahren
allen relevanten Akteuren in einer neuen
Qualität zur Verfügung gestellt werden.
Verschiedenste Prozesse können die angebotenen Dienste flexibel einbinden,
eine medienbruchfreie Durchführung
der Abläufe kann erreicht werden.
Architekturen und Standards für
prozessorientiertes E-Government
Komplexe E-Commerce- und EGovernment-Umgebungen benötigen
sorgfältige Planung der Architektur. Im
E-Commerce- und E-Government-Bereich haben sich dafür bereits verschiedene Architekturmodelle und Betrachtungsweisen durchgesetzt. Zu den wesentlichen Architekturkonzepten gehören dabei RM-ODP (Reference Model
of Open Distributed Processing), SOA
und SAGA (Standards und Architekturen für E-Government-Anwendungen).
Ein wesentliches Paradigma ist dabei die Serviceorientierung, die es auf Basis der
Webservice-Technologie ermöglicht, heterogene IT-Komponenten über offene
Dienstschnittstellen „lose“ miteinander zu verknüpfen. Die Funktionen, Prozessabläufe, Datenformate und Kosten der autonomen Dienste sind nach außen bekannt,
die Implementierungsdetails der Komponenten jedoch nicht. Dadurch wird die
Plattformunabhängigkeit und Interoperabilität der Dienste sichergestellt.
Mithilfe von Prozessbeschreibungssprachen wie BPEL (Business Process Execution
Language) kann eine Orchestrierung (Zusammenstellung in Prozessabläufen) der
lose gekoppelten Dienste vorgenommen werden.
Verbunden mit den SOA-Konzepten hat sich die Webservice-Technologie zur
bevorzugten Lösung in allen Bereichen des E-Commerce und E-Government
entwickelt, die von allen Herstellern relevanter IT-Infrastrukturen und Standardanwendungen akzeptiert wurde. Auf der Basis lose gekoppelter Systeme können die
Integrationskosten zur Realisierung organisationsübergreifender Geschäftsprozesse
deutlich gesenkt werden.
Serviceorientierte Architekturen (SOA)
als zeitgemäße Grundlage zur Realisierung von prozessorientiertem EGovernment.
Die Bezeichnung serviceorientierte Architektur (SOA) ist mit einem zukunftsweisenden Integrationskonzept verbunden, welches nicht nur verschiedene
heterogene IT-Systeme miteinander verbindet, sondern auch eine engere Kopplung zwischen den fachlichen Anforderungen und dem Einsatz der entsprechenden Technologie zu deren Unterstützung bietet. Diese Loslösung von
einem rein technischen Integrationsansatz hin zu einer ganzheitlichen Betrachtungsweise (SOA-Governance), ist die
große Neuerung in Bezug auf klassische
Enterprise-Application-Integration-(EAI)Konzepte.
Auf der technischen Seite gibt es ein abgestimmtes Set an internationalen Standards,
die bereits von den meisten Herstellern
unterstützt werden. Ziel dieser Standards
ist es, das Zusammenwirken heterogener
Softwaresysteme zur Realisierung übergreifender Geschäftsprozesse zu verbessern, und die heute sehr hohen Integrationskosten drastisch zu reduzieren.
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Foto: Andrey Prokhorov
Neben der Frage „Wo soll man beginnen?“ und der damit verbundenen individuellen
Definition von Einstiegspunkten sind deshalb weitergehende Handlungsempfehlungen erforderlich, um aufbauend auf SOA Prinzipien iterativ und effizient
interoperable Lösungen zu realisieren und bewährte Altsysteme (meist Fachanwendungen), Datenbestände und die erforderlichen Nutzerschnittstellen über Hochleistungs- und Mitarbeiterportale zu integrieren.
Webservice-Technologie
Die Webservice-Technologie basiert ausschließlich auf offenen Standards (wie
XML, WSDL und SOAP) und ist damit relativ unabhängig von Herstellern,
Middleware-Technologien (wie J2EE, .NET etc.) und Programmiersprachen (wie
Java, C#, C etc.). Fast alle aktuellen Programmiersprachen und Entwicklungsumgebungen besitzen mittlerweile Elemente, mit denen die Standards rund um
XML, WSDL und Webservices unterstützt werden können.
SPLITTER
Durch den Einsatz von Service Registries und Repositories können beliebige
Anwendungen bzw. Dienste in Form von Webservices im Internet oder in einem
Intranet angeboten, beschrieben und von anderen Anwendungen gefunden und
genutzt werden. Fachlich modellierte Prozesse, die als Webservice implementiert
und bereitgestellt wurden, zeichnen sich bei entsprechender funktionaler Granularität
durch eine hohe Wiederverwendbarkeit aus und lassen sich somit wesentlich
schneller und flexibler mit anderen Services zu komplexen Dienstleistungen verbinden als die bisherigen starren Softwaresysteme. Konzepte zum verteilten Service
Management zur Sicherstellung von Service Level Agreements (SLA) oder zum
Vorgehen bei Fehlersituationen berücksichtigen auch erforderliche betriebliche
Aspekte.
BPEL (Business Process Execution Language)
BPEL ist eine XML-basierte Sprache für die Beschreibung und Ausführung von
technischen Prozessen (Workflows). Dabei können beliebig viele verteilte Anwendungen und Dienste im Internet, die über eine Webservice-Schnittstelle verfügen, in
einen Workflow bzw. Prozess integriert werden. Die ursprüngliche Version 1.1 von
BPEL ist eine gemeinsame Entwicklung von Microsoft, IBM, SAP AG, BEA
Systems und Siebel Systems, die zur Standardisierung eingereicht wurde und gegenwärtig von OASIS (Organization for the Advancement of Structured Information
Standards) zur Version 2.0 weiterentwickelt wird.
XÖV als Ansatz für semantische Interoperabilität in Deutschland
XÖV (XML für die öffentliche Verwaltung) wurde und wird im Rahmen der
Initiative Deutschland-Online auf Basis der OSCI-Aktivitäten (OSCI-Transport) in
mehreren Projekten entwickelt. Zur Zeit existieren u. a. folgende Standardisierungsprojekte: XMeld (Meldewesen), XJustiz (Elektronischer Rechtsverkehr), XGewerbe
(Gewerbewesen) im DIN, XPersonenstand (Personenstandswesen), XSozial (Sozialwesen), XBau (Bauantragsverfahren), XPlanung (Stadt- und Regionalplanung). Weitere
Informationen über laufende XÖV-Projekte und Standards sind www.osci.de zu
entnehmen.
Fazit und Ausblick
Die konsequente Orientierung an offenen Standards und die Einführung von
serviceorientierten E-Government-Infrastrukturen und -Diensten bilden die Grundlage für die Interoperabilität verteilter heterogener Systeme, und damit für ein
prozessorientiertes E-Government in Deutschland und Europa.
Die Migration der bestehenden IT-Systeme von den oft monolithischen Einzelsystemen hin zu vernetzten SOA-basierten E-Government-Infrastrukturen kann
dann beschleunigt werden, wenn die beteiligten Akteure – trotz des bestehenden
Wettbewerbs im Rahmen auszubauender nationaler und internationaler Programme
und unter Nutzung etablierter Gremien (z. B. DIN) – kooperativ zusammenwirken.
Das Fraunhofer-Institut FOKUS unterstützt Verwaltungen und Hersteller bei der
Umsetzung zukunftsweisender Lösungen insbesondere durch die Konzepte der EGovernment-Referenzarchitektur, mit der eine strukturierte Bestandsaufnahme
vorhandener IT-Systeme mit dem Entwurf von SOA-basierten Zielarchitekturen zur
Realisierung von übergreifenden Verwaltungsprozessen verknüpft werden kann.
Auf Basis der E-Government-Referenzarchitektur ist im Fraunhofer FOKUS
eGovernment- Labor eine in Deutschland in dieser Form einmalige E-Government-
Referenzinfrastruktur entstanden, mit
der Systemumgebungen von Verwaltungen anwendungsnah simuliert und getestet werden können. Damit kann die
Konformität von Komponenten zu EGovernment-Standards und die Interoperabilität zwischen heterogenen Systemen in einer kontrollierbaren herstellerunabhängigen Umgebung geprüft werden. Aktuelle Beispiele für die Laborarbeit
sind u. a. die praxisnahe Evaluierung verschiedener E-Government-Plattformen
(IBM, Microsoft, Oracle und SAP) anhand
eines vorgegebenen Szenarios, oder die
Durchführung von Interoperabilitätstests
verschiedener OSCI-Implementierungen
(Governikus und rlp-Middleware).
Für Verwaltungen bietet das Fraunhofer
FOKUS eGovernment-Labor unter anderem:
Wissensaufbau im Bereich der serviceorientierten Architekturen (SOA),
EGovernment- Standards und Interoperabilität; Anschauen und „Anfassen“
von erfolgreichen Lösungen; Unterstützung bei der Evaluierung von Komponenten und Plattformen (unter Einbeziehung der Laborumgebung); Entwicklung einer „Roadmap“ für die Einführung von prozessorientierten EGovernment-Architekturen; Begleitung
von Architekturprojekten.
Für Hersteller bietet das Fraunhofer
FOKUS eGovernment-Labor unter anderem:
Nutzung des Fraunhofer FOKUS
eGovernment-Labors als Test- und
Referenzumgebung; erfolgreiche Lösungen können im Labor und bei Veranstaltungen und Messen präsentiert werden;
regelmäßig erscheinende Informationsbroschüren und Newsletter berichten
über die neuesten technologischen Entwicklungen und Trends; in Einzelfällen
kann die Entwicklung von innovativen
Technologien begleitet werden.
PHILIPP MARTIN
Fraunhofer Institut für Offene Kommunikationssysteme FOKUS
[email protected]
2/07
11
SPLITTER
Herausforderung
Serviceorientierte
Architektur
Mit der Durchführung der Voruntersuchung wurden folgende Ziele angestrebt:
•
•
Konzeption der E-GovernmentDiensteplattform beim ITDZ Berlin
D
ie Prinzipien der serviceorientierten Architektur (SOA)
und deren Umsetzung mittels
Web-Services hat sich in den vergangenen Jahren in der Privatwirtschaft
als Gestaltungsprinzip der IT fest etabliert. Große Unternehmen vollziehen
bereits den Wandel zu diesen offenen
und flexiblen Softwarearchitekturprinzipien. Auch der öffentliche Sektor
hat die Möglichkeit serviceorientierter
Architekturen und Standards im EGovernment-Umfeld erkannt.
Das IT-Dienstleistungszentrum Berlin
(ITDZ Berlin) - der zentrale IT-Dienstleister des Landes Berlin, hat auf Basis einer
Reihe von Anforderungen aus strategisch
wichtigen eGovernment-Projekten eine
Voruntersuchung für den Aufbau einer
eGovernment-Diensteplattform durchgeführt, um den Berliner Behörden zukünftig primäre IT-Basisdienste im Rahmen
einer serviceorientierten Architektur anbieten zu können. In dieser Analyse- und
Konzeptionsphase sollten vor einer Implementierung Lösungsansätze zur Umsetzung der Diensteplattform unter Berücksichtigung der Nachfrage für derartige ITBasisdienste in der Berliner Verwaltung
und hinsichtlich ihrer technischen und
wirtschaftlichen Machbarkeit dargestellt
werden.
Aufbauend auf den Ergebnissen einer
einführenden Analysephase wurden
durch das ITDZ Berlin in Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen
BearingPoint ein serviceorientierter
Architekturansatz (SOA) konzipiert,
kaufmännische Modelle zur Umsetzung
der Plattform entwickelt und basierend
auf einer Implementierungsstrategie ein
erster Realisierungsplan für die eGovernment-Diensteplattform entworfen.
2/07
12
•
•
•
•
Bewertung der Machbarkeit der eGovernment-Diensteplattform hinsichtlich der nachgefragten Dienste und der Tragfähigkeit des gewählten Gesamtansatzes
Priorisierung der Dienste, die im Rahmen der eGovernment-Diensteplattform
etabliert werden sollen
Aufzeigen von technischen Lösungsansätzen und Realisierungsszenarien für
eine serviceorientierte Architektur der eGovernment-Diensteplattform
Formulierung wirtschaftlicher Anforderungen an die eGovernmentDiensteplattform hinsichtlich Geschäftsmodell, Betrieb und Finanzierung
unter Berücksichtigung der Wiederverwendbarkeit der spezifizierten Dienste
Erstellung eines Stufenplans zur Realisierung und zum iterativen Ausbau der
eGovernment-Diensteplattform
Aufstellen spezifischer Anforderungskriterien, die bei zukünftigen
Realisierungen von Diensten aus Sicht der serviceorientierten eGovernmentDiensteplattform zu berücksichtigen sind.
Foto: suncelll
Im Rahmen der Voruntersuchung wurden folgende Aktivitäten durchgeführt:
•
•
•
•
Analyse der Anforderungen und Rahmenbedingungen:
zur Konsolidierung der vorliegenden Grobkonzepte und Kundenanforderungen. Im Verlauf dieser Aktivität wurden die Anforderungen an eine
eGovernment-Diensteplattform in Form von Interviews mit dem ITDZ
Berlin und Vertretern der im Rahmen der Voruntersuchung betrachteten
Projekte ergänzt bzw. spezifiziert.
Architekturentwicklung:
In dieser Phase wurden, basierend auf kundenorientierten Anwendungsszenarien, Lösungsansätze zur serviceorientierten Architektur der eGovernmentDiensteplattform (u.a. Softwarearchitektur, grundlegende Architekturmuster,
Schnittstellenkonzept, Kommunikationsszenarien, Sicherheitsbetrachtungen,
Infrastrukturbetrachtungen) konzipiert. Die zukünftig in die Plattform zu
integrierenden Dienste wurden strukturiert und priorisiert. Über Hearings
wurden Bewertungen und Anforderungen sowohl von externen Firmen als
auch von Kunden in der Berliner Verwaltung eingeholt.
Konzeption von administrativen und kaufmännischen Modellen:
Auf Basis grober Anforderungen, unter Berücksichtigung spezifischer Projekte in der Berliner Verwaltung, wurden Vorschläge für Geschäfts-, Betreiberund Finanzierungsmodelle der eGovernment-Diensteplattform erarbeitet
sowie beispielhafte Business Cases gerechnet.
Implementierungsstrategie und Realisierungsplan:
Aufbauend auf den konzeptionellen Lösungsansätzen wurde ein Vorschlag
für eine Implementierungsstrategie zur stufenweisen Umsetzung der
SPLITTER
Plattform ausgearbeitet. Die zeitliche Abfolge der jeweiligen Stufen der Plattform sowie der
grundsätzlichen Maßnahmen bei
der Umsetzung eines Diensteprojektes wurden in einem ersten Grobentwurf für einen
Realisierungsplan konkretisiert.
Um schnell eine funktionsfähige und
nutzbringende Plattform bereitstellen zu
können, wurde als Implementierungsstrategie ein stufenweiser Aufbau vorgeschlagen. Nach der Realisierung jeder
Stufe kann somit über den weiteren
Ausbau der Plattform neu entschieden
werden.
Die Umsetzung der Dienste erfolgt in
spezifischen Diensteprojekten, die
jeweils die Phasen Projektinitialisierung,
Voruntersuchung, Design und Realisierung umfassen. Die stufenweise Realisierung der Plattform bedingt, dass neben einzelnen Dienstprojekten auch
übergreifende Aktivitäten zur Realisierung einer Stufe und begleitende Maßnahmen zur Realisierung aller Stufen
der Plattform durchgeführt werden (z.B.
Projekt- und Qualitätsmanagement). Aus
diesem Grund wurde das Vorgehensmodell des ITDZ Berlin entsprechend erweitert, so dass ein konsistentes
Vorgehen von der Realisierung der
Gesamtplattform bis hin zur Umsetzung einzelner Dienste entsteht.
Als Ergebnis der Voruntersuchung kann
festgehalten werden, dass die Definition
einer Rahmenarchitektur, die auf dem
Ansatz einer serviceorientierten Architektur basiert, grundsätzlich sinnvoll ist
und nachdrücklich empfohlen wird. Auf
dieser Grundlage können vom ITDZ
Berlin standardisierte, generische
Funktionsmodule realisiert und bereitgestellt werden. Die in den Hearings
und Workshops bekundete Nachfrage
nach standardisierten und zugleich wirtschaftlichen Diensten/Produkten bestätigte, dass sich das ITDZ Berlin durch
den Aufbau des neuen Geschäftsfelds
als professioneller und kundenorientierter Dienstleister für das Land Berlin
positionieren kann.
Die Weiterentwicklung der eGovernment-Diensteplattform ist allerdings kein
Selbstläufer. Neben der entsprechenden politischen Unterstützung durch das
Land Berlin und der Bereitstellung ausreichender Ressourcen im ITDZ Berlin
sind für den erfolgreichen Ausbau der
eGovernment-Diensteplattform verschiedene Rahmenbedingungen zu beachten:
•
•
•
Für die sukzessive Erweiterung
der Plattform auf Basis ergänzender Kundenanforderungen
sollte bereits mit der ersten Ausbaustufe ein hohes Maß an Standardisierung der Dienste eingeführt werden, welches auch in
weiteren Ausbaustufen bei
Systemdesign, Realisierung und
Betrieb einzuhalten ist.
Die wirtschaftliche Umsetzung
der jeweiligen Dienste ist durch
fundierte Mengengerüste bzw.
Abnahmeerwartungen in den
Phasen Voruntersuchung und
Systemdesign abzusichern. Eine
weitere Absicherung von grundlegenden Entwicklungsarbeiten
über Landesvereinbarungen bzw.
vertragliche Regelungen zu
Abnahmeverpflichtungen bzw.
Mindestabnahmemengen ist anzustreben.
Einhergehend mit diesen Erstinvestitionen ist ein Controlling
des Gesamtvorhabens notwendig, um rechtzeitig negative Entwicklungen erkennen und
gegensteuern zu können.
Abschließend sollte noch gesagt werden, dass die Information und Kommunikation mit den Nutzern ein überaus
erfolgskritischer Aspekt für die Implementierung zukünftige Dienste ist. Die
E-Government-Diensteplattform darf
nicht als reines technisches System verstanden werden, sondern es muss deutlich werden, dass sich hierüber organisatorische Vereinfachungen und Verbesserungen realisieren lassen.
Mit der Konzeption der E-GovernmentDiensteplattform ist das ITDZ Berlin
den ersten Schritt hin zu einem kundenund serviceorientierten elektronischen
Dienstleistungsangebot gegangen, erste
Dienste stehen bereit. Ein konsequenter
Ausbau der Diensteplattform in den
nächsten Jahren muss folgen.
MARTIN RUFEGER
BearingPoint
[email protected]
ITDZ Berlin macht
Druck mit OutputManagement Dienst
S
eit August 2006 stellt das ITDienstleistungszentrum Berlin
(ITDZ Berlin), der zentrale ITDienstleister für die Berliner Verwaltung, im Rahmen seiner eGovernmentDiensteplattform (eGov2006) die technischen Möglichkeiten für den zentralen Ausdruck und Versand von Dokumenten aus beliebigen Anwendungen
der Berliner Verwaltung bereit.
Die aktuell verfügbare Version des Output-Management-Dienstes (OMS) geht
auf eine Anforderung der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft
und Forschung (SenBWF) aus dem Jahr
2005 zurück. Mit dem Einsatz dieses
eGovernment-Dienstes sollten aus Sicht
des Kunden folgende Ziele erreicht werde:
1. Bedingt durch eine zum 1.1.2006 in
Kraft getretene Gesetzesänderung
(KiTa2006) im Bereich Kinder-Tagesbetreuung in Berlin wurde mit einem
wesentlich erhöhten Bescheidaufkommen im dafür eingesetzten Verfahren ISBJ-KiTa gerechnet. Zeitgleich
wurde wegen der Ausgründung der KitaEigenbetriebe der Personalbestand in
den bezirklichen Jugendämtern wesentlich reduziert.
Da gerade der Ausdruck und Versand
von Bescheiden und Mitteilungen an die
Bürger einen großen Teil des für
2/07
13
SPLITTER
die Sachbearbeitung im Jugendamt
notwendigen Zeitaufwands in Anspruch
nimmt, sollte mit Einführung des OMS
im Verfahren ISBJ-KiTa eine deutliche
Entlastung der Sachbearbeiter im Jugendamt erreicht werden.
2. Durch die Möglichkeit des EMailversands von Dokumenten über das
OMS direkt aus dem Fachverfahren
ISBJ-KiTa sollten darüber hinaus deutliche Einsparungen bei den sonst anfallenden Portokosten erzielt werden.
3. Im Verfahren ZVK/UVK (Zentrale
Vormundschaftskasse) standen für 2006
Neuinvestitionen für die beim zentralen
Aktendruck verwendeten Hochleistungsdrucker an. Durch Anbindung des
Verfahrens an das OMS sollten Akten
und Zahlscheine zentral im ITDZ Berlin
gedruckt und versandt und die anstehenden Beschaffungen eingespart werden.
formationen zur Abrechnunsstelle können von den Anwendern beim Aufruf des
OMS als Parameter übergeben werden. Die Aufrufe werden ssl-verschlüsselt über
das Berliner Landesnetz (MAN) an einen Server im ITDZ Berlin übertragen, der
eingehende Aufträge quittiert (elektronischer Abvermerk) und während des gesamten Verabeitungsprozesses überwacht. Der Status eines jeden an das OMS übergebenen Auftrags kann so jederzeit von den Anwendern abgerufen werden. Der
Ausdruck und die Kuvertierung, sowie der Versand der über das OMS verarbeiteten
Briefe finden im Druckzentrum des ITDZ Berlin statt.
Im Juni 2006 wurde diese erste Ausbaustufe des OMS in Betrieb genommen. Die
Verfahren ZVK/UVK und ISBJ-KiTa wurden für die Nutzung des zentralen Dienstes
angepasst und arbeiten seitdem reibungslos mit dem neuen Dienst zusammen.
Anfang 2007 wurde von SCI im Auftrag des ITDZ Berlin eine Erweiterung des
Funktionsumfangs des OMS vorgenommen, mit der nun auch Massen-
Im Dezember 2006 beauftragte das
ITDZ Berlin die Firma „Schütze
Consulting Informationssystem GmbH“
(SCI) mit der Implementierung des OMS
auf der Grundlage eines gemeinsam erarbeiteten technischen Feinkonzepts
(OMS_2006).
Bei der Planung wurde seitens des Auftraggebers besonderen Wert auf Konformität mit dem zu diesem Zeitpunkt
noch in Entstehung begriffenen Konzepts zur eGovernment-Diensteplattform (eGov2006) gelegt, mit dem
Ziel, möglichst vielen und unterschiedlichen Anwendungen die Nutzung des
Dienstes zu ermöglichen.
In einer ersten Ausbaustufe des OMS
wurden die Verarbeitung und der Versand von beliebigen PDF-Dokumenten, wahlweise als Brief oder in Form
von E-Mail-Anhängen implementiert,
die Versendung als Fax und die Vorabinformation über SMS sind jedoch konzeptionell bereits von Anfang an berücksichtigt worden.
Die Versandart und die ggf. zu nutzende
Papier- oder Drucksteuerung, sowie In-
2/07
14
Abb. 1: Systemüberblick Output-Management-Dienst (OMS)
SPLITTER
drucksachen, z. B. Serienbriefe aus MS Word etc., über das OMS verarbeitet
werden können. Zur verfahrensunabhängigen Nutzung dieser Funktionen steht allen
Anwendern der Berliner Verwaltung eine eigene Software (OMS-Client) zur Verfügung, über die eine Versendung der PDF-Dokumente und anschließende Statusüberwachung auf einfache Weise realisiert werden kann.
Die Erstellung der PDF-Dokumente aus anderen Formaten (z.B. MS Word, MS
Excel) kann in diesem Verarbeitungsprozess durch lizenkostenfrei verfügbare Tools
(FreePDF) erfolgen.
Das OMS wurde von SCI unter Verwendung von Open-Source-Techno-logien als
J2EE-konforme Applikation implementiert. Als Kerntechnologien kommen dabei
der Applikationsserver JBOSS 4 und das DBMS PostgreSQL 8 sowie das AXIS 1.0Framework zum Einsatz. Die verwendeten Technologien sind hoch skalierbar, so dass
bei Bedarf die Kapazitäten der Nachfrage entsprechend angepasst werden können.
Bereitstellung eines
DMS/VBS-Dienstes auf
der Basis des Systems
VISkompakt®
Motivation
A
ufgrund der Aufgabenvielfalt der
öffentlichen Verwaltung existiert eine Vielzahl von Fachverfahren, welche auf die Erfüllung der
jeweiligen Aufgaben zugeschnitten sind.
Bei der Realisierung von Fachverfahren
haben sich in den letzten Jahren Basisfunktionen herauskristallisiert, die mit
mehr oder weniger Funktionalität in jedem Fachverfahren der öffentlichen
Verwaltung zu finden sind. Hierzu gehören in jedem Fall die Dokumentenverwaltung (eAkte), aber auch Funktionen der Vorgangssteuerung sowie des
Output-Managements oder des Formular-Managements.
Foto: Archiv
Literatur:
•
•
•
•
•
(eGov2006) Konzeption einer eGovernment-Diensteplattform, ITDZ Berlin
2006
(KiTa2006) Gesetz zur Weiterentwicklung des bedarfsgerechten Angebotes
und der Qualität von Tagesbetreuung (Kindertagesbetreuungsreformgesetz)
vom 23. Juni 2005
(OMS_2006) Feinkonzept Output-Komponente, Version 1.1, SCI, Stand
4.4.2006
(OMS-Client) Clientsoftware für die Outputmanagement-Komponente
(OMK), Version 1.1.0, SCI, Stand: 20.02.2007
(FreePDF) Software - Bei KoBiT verfügbar unter: http://www1.bankn.verwalt-berlin.de/~webkobitdaten/PDF_Cr/ - im Internet verfügbar
unter: http://freepdfxp.de/fpx732.htm
KLAUS-DIETER SCHÜTZE
Schütze Consulting Informationssysteme GmbH, [email protected],
FON: 030 802 4944
Wiederkehrende Bereitstellung von
Basisfunktionen in Fachverfahren
Aufgrund gestiegener Anforderungen an
die öffentliche Verwaltung im Hinblick
auf Bürgernähe, Transparenz sowie
Qualität (hier vor allem: Schnelligkeit)
und Effizienz (Kostendruck) der Prozesse haben moderne Verfahren der elektronischen Bearbeitung Einzug in Fachverfahren gefunden. Fachverfahren sind
somit komplexer geworden.
2/07
15
SPLITTER
Sehr häufig werden jedoch nach wie vor immer wiederkehrende Funktionen
jeweils proprietär in einzelnen Fachanwendungen bereitgestellt.
Integration spezialisierter Systeme
Für die in vielen Fachverfahren benötigten Basisfunktionen wie z.B. Dokumentenmanagement und Vorgangsbearbeitung haben sich eigene Normen und Systeme
entwickelt. Die PDV-Systeme GmbH entwickelt und vertreibt das DOMEA®zertifizierte Dokumentenmanagement- und Vorgangsbearbeitungssystem (DMS/
VBS) VISkompakt®. Es steht zunächst als eigenständiges System zur Abbildung einer
eAkte sowie zur Vorgangsbearbeitung zur Verfügung und beinhaltet alle geforderten
Funktionen in diesem Bereich. Zur Verringerung der Komplexität und somit der
Kosten von Fachverfahren kann der Funktionsumfang von VISkompakt® dem
Fachverfahren bereitgestellt werden. Somit sehen wir uns als VISkompakt®-Hersteller auch als Bereitsteller von Basisfunktionen für Fachverfahren. In den letzten
Jahren haben wir so eine Vielzahl von Fachverfahren um eine eAkte oder eine
Vorgangsbearbeitung erweitert. Hierdurch werden Fachverfahren in ihrer Komplexität entlastet, und die notwendigen Basisfunktionen werden standardisiert bereitgestellt.
Bereitstellung von Basisfunktionen durch ein spezialisiertes System
Doch ebenso wie die mehrfache Schaffung immer wieder identischer Funktionen in
mehreren Fachverfahren hat die feste Anbindung eines Fachverfahrens an ein DMS
wie VISkompakt® ihre Grenzen:
•
•
•
•
Die zu koppelnden Systeme müssen zueinander passen. Ein großrechnerbasiertes Fachverfahren und ein webbasiertes Dokumentenmanagementsystem lassen sich sicher nicht effektiv koppeln.
Die Kopplung erfolgt meist starr auf die Belange des Fachverfahrens hin.
Änderungen des Fachverfahrens ziehen Änderungen des Dokumentenmanagementsystems zumindest in dessen Konfiguration nach sich.
In der Regel wird der Betrieb der Systeme nicht konsolidiert. Sehr oft wird ein
mit einem Fachverfahren gekoppeltes DMS als eine Betriebseinheit gesehen.
Integrations- und Recherchemöglichkeiten durch Bereitstellung einer fachverfahrensunabhängigen und –übergreifenden eAkte werden nicht ausgeschöpft.
Der serviceorientierte Ansatz
Ein serviceorientierter Ansatz kann die geschilderten Nachteile ausgleichen. Die
Vision besteht in der Bereitstellung eines funktional verallgemeinerten Dienstes für
alle Bedarfsträger. Dieser Dienst kann nun Daten und Funktionen bereitstellen – und
zwar sowohl für Fachapplikationen als auch zur direkten Nutzung. Durch eine
übergreifende Nutzung eines solchen Dienstes können Mehrwerte geschaffen werden; Zugriffe auf die Dokumente und den Bearbeitungsstatus sind so nicht mehr nur
den Benutzern des Fachverfahrens vorbehalten, sondern können übergreifend, z.B.
durch den beantragenden Bürger selbst, erfolgen. Immense Vorteile werden darüber
2/07
16
hinaus durch die lose Kopplung der
Systeme gesehen. Veränderungen im
Fachverfahren haben keine direkten
Auswirkungen auf die Kopplung oder
den bereitstellenden Dienst mehr und
umgekehrt. In Bezug auf den Betrieb
ergeben sich ebenso große Vorteile. Der
DMS/VBS-Dienst kann hochskalierbar
und hochverfügbar in einem Rechenzentrum bereitgestellt werden. Basisarbeiten wie Bereitstellung entsprechender Rechen- und Speicherkapazitäten,
Sicherung der Daten usw. werden durch
einen spezialisierten Dienstleister wie
das ITDZ Berlin effektiver und sicherer
ausgeführt.
VISkompakt® und Services – die
VAPI-Web-Services
VISkompakt® ist für die Bereitstellung
eines Dienstes mit Funktionen des
Dokumentenmanagements und der
Vorgangsbearbeitung konzipiert. Neben
der konsequenten Bereitstellung der
Funktionen von VISkompakt® über eine
Web-Applikation stehen Web-Services
(VAPI-Web-Services) zur Integration in
Fachverfahren sowie zur allgemeinen
Nutzung bereit.
Mittels der VAPI-Web-Services stehen
Funktionen (wie z.B. die Erzeugung einer Akte, eines Vorganges, eines Dokumentes inkl. Metadaten oder die Suche
nach Schriftgut) über Systemgrenzen
hinweg, basierend auf aktuellen Standards, zur Verfügung. Die Spezifikation
des Web-Dienstes - inklusive aller technischen Parameter - liegt als WSDLDatei bei jeder Installation des Systems
vor und kann von allen modernen
Entwicklungsumgebungen genutzt werden, um Aufrufe zu generieren. Die
Kommunikation erfolgt über das
Internetprotokoll HTTP und kann bei
Bedarf auch verschlüsselt erfolgen. Die
Nachrichten werden hierbei entsprechend dem SOAP (Simple Object Access
Protocol) codiert übertragen. Grundlage für SOAP ist das bekannte XML.
Dabei wird durch die Bereitstellung der
Protokollerweiterung „SOAP-Security“
sichergestellt, dass die Authentizität der
Nachricht sichergestellt ist,
SPLITTER
d.h. erkannt werden kann, dass die Aufrufnachricht tatsächlich von einem
zugelassenen Benutzer erfolgt und nicht verfälscht worden ist. Dies erfolgt durch
eine Signierung der Nachrichten. Durch Umsetzung von Sicherheitskonzepten in
VISkompakt® selbst werden dem identifizierten Nutzer entsprechende Rechte im
System eingeräumt.
Projekt ISBJ
Das Projekt ISBJ – Ein Beispiel für
eine serviceorientierte EGovernment-Infrastruktur
Einleitung
I
VAPI-Web-Services als SOA-konforme Dienste
Die VAPI-Web-Services können hochperformant und sicher bereitgestellt werden.
Bei Einsatz als J2EE-Anwendung werden alle Daten (auch die eingestellten Dokumente) in einer ORACLE®-Datenbank abgelegt. Diese Datenbank kann hochverfügbar (z.B. mittels Real Application Cluster – RAC) bereitgestellt werden.
Ebenso sind z.T. aufwändige Sicherungsmechanismen bei Komplettnutzung einer
Datenbank einfacher zu bewerkstelligen als bei Filesystemen.
Durch Bereitstellung im ORACLE® Application-Server sind auch die Web-Applikation und die Web-Services ausfallsicher und hochskalierbar gestaltbar.
Enge Zusammenarbeit zwischen dem Betriebsdienstleister und dem Systembereitsteller
In gemeinsamer Projektarbeit zwischen dem ITDZ Berlin als zentralem Betriebsdienstleister und der PDV-Systeme GmbH, Erfurt als Systemhersteller von
VISkompakt® werden Synergien zum Nutzen des Kunden geschaffen. Gemeinsam
wird ein hochfunktionaler und modernsten Ansprüchen genügender DMS/VBSDienst zur breiten Nutzung bereitgestellt. Die gebündelten Kompetenzen der beiden
Dienstleister gewährleisten ein Höchstmaß an Sicherheit für den Endkunden. Die
PDV-Systeme GmbH wird hierbei auch ihre Kompetenzen als ORACLE® Certified
Advanced Partner einbringen.
GÜNTER STEGER
Business Unit Manager Sales, PDV-Systeme GmbH
ANDREAS WERNER
Business Unit Manager Development, PDV-Systeme GmbH
m Splitter 2/2005 wurde das Projekt
ISBJ der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung
vorgestellt. Das Projekt ISBJ startete im
Jahr 2002 mit dem Ziel, den Einsatz von
IT-Fachverfahren in den zwölf bezirklichen Jugendämtern und der Senatsverwaltung zu initiieren und zu steuern.
Ein besonderes Ziel des Softwareeinsatzes ist die Gewinnung von Informationen, um die jährlichen Ausgaben des
Landes Berlin effizienter steuern zu können. Um dieses Ziel zu erreichen, verfolgt das Projekt ISBJ sowohl die organisatorische als auch die technische Standardisierung des Einsatzes von IT-Fachverfahren und IT-Diensten sowie der
damit zusammenhängenden Arbeitsabläufe.
Basis für die Realisierung bildet die vom
Fraunhofer Institut für Software- und
Systemtechnik ISST entwickelte diensteorientierte und komponentenbasierte
SAGA-konforme Referenzarchitektur.
Komponenten und Dienste, die im Rahmen einer Projektphase entwickelt wurden, werden automatisch Bestandteil der
Referenzarchitektur und können in den
folgenden Entwicklungen genutzt werden. Damit ist gesichert, dass jede
Funktionalität nur einmal entwickelt und
gepflegt werden muss.
Im Laufe der Zeit wurde neben den
eigentlichen IT-Fachverfahren eine
wiederverwendbare serviceorientierte EGovernment-Infrastruktur entwickelt,
die die Anbindung der IT-Fachverfahren
an zentrale IT-Fachverfahren im Land
Berlin und damit die Bearbeitung von EGovernment-Prozessen unter Beteiligung
externer Partner und Bürger ermöglicht.
Abbildung 1 gibt einen Überblick über die
logische ISBJ-Infrastruktur, die im Folgenden kurz erläutert wird.
2/07
17
SPLITTER
Externe Partner
Sachbearbeiter
Internet
Buchungskomponente
ProFiskal
Output-Dienst
ITDZ-Druckstraße
Personenstammverwaltung
LABO
Rollen die verfügbaren Berichte, Auswertungsvorlagen und Auswertungsmöglichkeiten dargestellt sind, können
dann Berichte abgerufen oder Auswertungen initiiert werden.
Bürger
ISBJPortalinfrastruktur
Externe
Datenquellen
ISBJ-ITFachverfahren
ISBJ-Data
Warehouse
Berichtsportal
Externe Partner, z. B. Träger, können
über ein sogenanntes Partner-Portal aus
dem Internet die Erstellung einer Auswertung initiieren. Die Auswertung wird
ihnen verschlüsselt an eine zuvor hinterlegte E-Mail-Adresse übermittelt. Externe Partner können weiterhin die regelmäßige Erstellung und den Versand
von Auswertungen abonnieren.
Outputmanagement
Sachbearbeiter
Abbildung 1
Übersicht über die Infrastruktur des Projekts ISBJ
Das ISBJ-Data Warehouse als zentrales Controlling-Instrument
Der Wunsch nach Planungs-, Steuerungs- und Analysedaten ist eine der Haupttriebkräfte des Projekts ISBJ. Im Fokus steht hier nicht mehr der vertiefte wissenschaftliche Analyseansatz, sondern die ständige Berichterstattung, die es ermöglicht,
eigenes Verhalten kurzfristig auf seine Wirkung zu überprüfen, um so einen ZielWirkungsregelkreis zu installieren. Nur wenn es gelingt, das Berichtswesen auch der
tatsächlich handelnden Verwaltung (Sozialarbeit) zur Verfügung zu stellen, wird die
Reform zur ganzheitlichen Herangehensweise, wie sie sich in der sozial-räumlichen
Sozialarbeit ausdrückt, wie geplant unterstützt und der negativen Kostenentwicklung
entgegengewirkt. Dieser neue Schwerpunkt verschiebt die Anforderungen an die
Verfügbarkeit in Richtung Vergleichsdaten, die insbesondere über Zeitreihen Änderungen aufzeigen können. Damit einher geht der Paradigmenwechsel, Daten nicht
zusätzlich zu erheben sondern grundsätzlich direkt aus den eingesetzten Fachverfahren zu gewinnen.
Um diesem pragmatischen Ansatz zu folgen wurde beim Entwurf der einzelnen
Fachverfahren auf separate Auswertungskomponenten verzichtet. Stattdessen wurde ein Data Warehouse als zentrales Auswertungsinstrument konzipiert und in Betrieb
genommen. Über nächtliche Prozesse werden die Daten aus den Fachverfahren in
das Datawarehouse transportiert und dort weiter verarbeitet.
Die im Rahmen des Projekts ISBJ entwickelten IT-Fachverfahren erzeugen
verschiedene Arten von Dokumenten.
Um die einzelnen Sachbearbeiter zu entlasten und um durch einen zentralen
Druck Kosten zu sparen, wurde das
ITDZ beauftragt, einen Dienst nebst
Abrechnungssystem bereitzustellen über
den Dokumente entweder als E-Mail
oder auf einer Druckstraße des ITDZ
ausgegeben, kuvertiert und über einen
Postdienstleister versandt werden können.
Über einen speziellen Client kann der
Outputmanagement-Dienst auch dazu
verwendet werden, kostengünstig Serienbriefe zu versenden.
Der Zugriff auf den Outputmanagement-Dienst erfolgt über eine Web-Service-Schnittstelle, so dass der Dienst
nach einer Anmeldung beim ITDZ auch
von anderen Senatsverwaltungen genutzt
werden kann.
Personenstammverwaltung
Für fachverfahrensspezifische Auswertungen kann direkt über das Fachverfahren
auf die Auswertungsfunktionalität des Data Warehouse zugegriffen werden. Auf der
Basis der im Fachverfahren für die einzelnen Anwender spezifizierten Berechtigungen
erfolgt der Zugriff auf die im Data Warehouse gespeicherten Fachdaten. Damit wird
sichergestellt, dass jeder Sachbearbeiter nur Einblick in die Daten erhält, für die er
eine Berechtigung hat.
Für die Interaktion berechtigter Mitarbeiter des Landes Berlin mit dem Data
Warehouse wird z. Zt. ein spezielles Berichts-Portal realisiert. Über eine Seite im
Intranet, auf der in Abhängigkeit der in der Berechtigungsverwaltung hinterlegten
2/07
18
Ein fachübergreifendes Controlling erfordert, dass alle in einzelnen IT-Fachverfahren verwalteten Personen auch
über deren Grenzen hinweg eindeutig
identifiziert werden können. Unter Berücksichtigung der datenschutzrechtlichen Rahmenbedingungen wurde deshalb ein Dienst zur Verwaltung von
Personenstammdaten realisiert, der
SPLITTER
von allen IT-Fachverfahren im
Kontext von ISBJ verwendet werden
muss. Ein automatischer Abgleich der
in diesem Dienst gespeicherten Daten
mit Daten des Einwohnermeldewesens
sichert die Aktualität der Daten.
Für jede Person wird genau ein Stammdatum verwaltet, so dass damit auch
fachübergreifende Auswertungen im
Rahmen des Controllings möglich werden. Der Dienst stellt eine notwendige
Informationsquelle für die Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft
und Forschung dar, kann aber zukünftig
auch von anderen Behörden und ITFachverfahren genutzt werden.
Buchungskomponente – ein Anschluss an ProFiskal
ProFiskal ist das zentrale Kassenverfahren des Landes Berlin. Anstatt
eigene Funktionalität zur Verwaltung
von Konten etc. zu implementieren,
wurde eine bidirektionale Schnittstelle
zum IT-Fachverfahren Profiskal spezifiziert und in Form der Buchungskomponente implementiert, über die
sowohl Buchungen ausgelöst als auch
Rückmeldungen aus ProFiskal eingelesen werden können. Durch die
Kapselung der Dateischnittstelle von
ProFiskal werden die in ISBJ entwickelten IT-Fachverfahren von der Weiterentwicklung von ProFiskal und deren
Schnittstellen abgekoppelt. Zukünftige
Änderungen in ProFiskal erfordern
lediglich eine Änderung der Implementierung der Buchungskomponente, die
die Buchungskomponente nutzenden
IT-Fachverfahren sind davon jedoch
nicht betroffen.
Portalinfrastruktur für ISBJ
Hauptziele des Projekts ISBJ sind neben
der Unterstützung der Fachverfahren in
SenBWF und der Bereitstellung von
Steuerungsinformationen die aktive Einbindung der externen Geschäftpartner
und Bürger in den Arbeitsprozess der
Verwaltung. Erforderliche Daten werden soweit wie möglich an der Quelle
erhoben (z. B. Personendaten von den
Bürgern, Belegungsdaten von den Trägern). So können unnötige Doppelarbeiten vermieden werden, wodurch ein
Mehrwert für alle Beteiligten entsteht.
Diese Quasi-Auslagerung von Arbeitsprozessen als Self-Service an externe
Partner, z. B. Träger von Betreuungseinrichtungen, und das Anbieten innovativer Dienstleistungen für die Bürger
(z. B. die elektronische Antragsstellung)
des Landes Berlin sind entscheidende
Bausteine einer eGovernment-Strategie.
Eine Grundvoraussetzung dafür ist der
Aufbau einer sicheren Kommunikation
zwischen den externen Partnern bzw.
Bürgern im Internet und den IT-Fachverfahren im Intranet der Senatsverwaltung. Die hierfür vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) im Rahmen der EGovernment-Architektur empfohlene
Lösung auf der Basis einer GovernikusInfrastruktur konnte nicht realisiert werden, da die dafür benötigte Infrastruktur
im Land Berlin noch nicht zentral zur
Verfügung steht.
Eine Anbindung über VPN kommt bei
der Zahl von etwa 1000 Trägern aus
Kostengründen und für die Bereitstellung von Dienstleistungen für Bürger
prinzipiell nicht in Frage. Deshalb wurde nach einer Erweiterung der
komponentenbasierten und dienstezentrierten ISBJ-Architektur gesucht, die
eine sichere und auch von zukünftigen
Fachverfahren wiederverwendbare Anbindung externer Partner und Bürger an
die IT-Fachverfahren im Intranet über
das Internet erlaubt.
Entsprechend den Vorgaben des EGovernment-Handbuchs müssen Daten, die für den Zugriff aus dem Internet
bereitgestellt werden sollen, auf separater Hardware, im Folgenden als PortalRechner bezeichnet, in der DMZ verwaltet werden, da ein direkter Zugriff
aus dem Internet auf IT-Fachverfahren
im Intranet verboten ist. Die Aktualisierung dieser Daten muss von den ITFachverfahren im Intranet der Berliner
Verwaltung gesteuert über einen einseitigen Verbindungsaufbau erfolgen. Es
wurde deshalb eine Portalinfrastruktur
implementiert, die eine Kommunikation von SAGA-konformen Web-Anwendungen auf den Portalrechnern in der
DMZ mit den IT-Fachverfahren im
Intranet von SenBWF ermöglicht.
Auf dieser Basis wurde als erster Schritt
das so genannte Trägerportal realisiert,
das Trägern von Kindertagesstätten Informationen darüber liefert, ob ein ihnen vorliegender KiTa-Gutschein gültig ist und noch nicht mit einem
Betreuungsvertrag bebucht wurde. In
einem weiteren Schritt wurde ein SelfService für Träger realisiert, über den
Betreuungsverträge auf Gutscheine registriert werden können. Die Nutzung
des Self-Service bietet den Trägern die
Sicherheit, die Betreuung auch durchführen zu können und dafür zeitnah
bezahlt zu werden. Im Gegenzug wird in
den einzelnen Jugendämtern der Aufwand bei der Registrierung von
Betreuungsverträgen auf Kita-Gutscheine reduziert.
Als nächster Schritt wird ein Self-Service implementiert werden, über den
Träger Informationen über die von ihnen verwalteten Einrichtungen in der
zentralen Einrichtungs- und Dienstedatenbank von ISBJ selbst pflegen können. Ende des Jahres ist die Freischaltung
eines speziellen Portals für Bürger geplant, über das Anträge auf Kita-Gutscheine initiiert und Informationen über
Betreuungseinrichtungen gesucht werden können.
Die Portal-Infrastruktur wurde auf der
Basis des Java Enterprise Standards mit
Hilfe von Open Source Technologie
entwickelt und kann wiederverwendet
werden.
2/07
19
SPLITTER
Beispiele für E-Government-Prozesse im Rahmen von ISBJ
E-Government-Prozesse mit externen Partnern
Auf der Grundlage der oben beschriebenen Infrastruktur wurden und werden EGovernment-Prozesse realisiert, die sowohl die Kommunikation von Bürgern oder
externen Partnern, z. B. Trägern von Kindertagesstätten, mit der Verwaltung als auch
die Arbeitsprozesse in SenBWF selbst vereinfachen. In Abbildung 2 ist beispielhaft
ein solcher E-Government-Prozess dargestellt.
Abbildung 2: Beispielhafter E-Government-Prozess
Da in den E-Government-Prozessen mit
externen Partnern auch zahlungsrelevante Daten übertragen werden,
wurde auf der Basis von Software-Zertifikaten eine geschlossene Benutzergruppe eingerichtet. Nur wenn ein derartiges Zertifikat im Browser installiert
ist, kann der Zugriff auf das Portal erfolgen. Die Funktionalität zur Erstellung
und Verwaltung der Zertifikate ist Teil
der Portalinfrastruktur. Zusätzlich zur
Absicherung der Verbindung über
Client-Zertifikate existiert noch eine separate Benutzerverwaltung, über die jedem Partner separat Rechte zur Nutzung der Portalfunktionalität zugewiesen werden können.
1
Beispiele für Prozesse mit externen Partnern, die bereits realisiert sind:
Buchungskomponente
1
Internet
3
ISBJ-Portal
ISBJ-ITFachverfahren
2
5
Kunde
3
4
5
6
Output-Dienst
6
ISBJ-Data
Warehouse
2
4
Personenstammverwaltung
Ein „Kunde“ von SenBWF meldet sich über seinen Browser am ISBJ-Portal
im Internet an. In Abhängigkeit von seiner Berechtigung hat er dort die
Möglichkeit, nach bestimmten Informationen zu suchen. So kann ein Träger
z. B. prüfen, ob ein ihm vorgelegter KiTa-Gutschein schon bebucht wurde
oder darauf noch ein Betreuungsvertrag abgeschlossen werden kann. Kann
der Gutschein noch bebucht werden, so füllt der Träger auf seinem Browser
ein elektronisches Formular mit den entsprechenden Vertragsdaten aus und
sendet es ab.
Über die Portalinfrastruktur werden die Daten aus dem Formular gemäß den
Sicherheitsvorgaben sowohl des Bundesamtes für Sicherheit in der
Informationstechnik als auch gemäß den Vorgaben des Landes Berlin sicher
zu den entsprechenden Fachverfahren transportiert.
Zunächst erfolgt innerhalb des IT-Fachverfahrens eine Prüfung der fachlichen Richtigkeit der Daten. Unkorrekte Daten werden entweder abgelehnt
oder in den Arbeitskorb eines Sachbearbeiters zur weiteren Klärung und
Bearbeitung gelegt. Korrekte Daten werden automatisch weiter verarbeitet.
So wird z. B. ein Betreuungsvertrag eines Trägers zu einem KiTa-Gutschein
automatisch registriert und kann damit auch zeitnah bezahlt werden.
Über den Output-Dienst wird der Träger in Form einer E-Mail über die
Bearbeitung seines Antrages unterrichtet.
Im Normalfall werden in den IT-Fachverfahren bei der Bearbeitung Stammdaten modifiziert. Da aus Sicherheitsgründen vom Portal im Internet aus der
Zugriff auf die Stammdaten der IT-Fachverfahren verboten ist, werden nach
dem Abschluss der Bearbeitung Änderungen der Stammdaten, die auf dem
Portal angezeigt werden müssen, automatisch auf das Portal kopiert. Im hier
beschriebenen Beispiel würde die Tatsache, dass ein bestimmter Gutschein
nicht mehr bebucht werden kann, an das Portal gemeldet.
Geänderte Fachdaten werden automatisch einmal in der Nacht in das
Datawarehouse transportiert, wo sie dann für Auswertungen über das Berichtsportal oder über die IT-Fachverfahren zur Verfügung stehen.
Die hier beschriebene Infrastruktur ist vielseitig nutzbar und kann mit SAGAkonform realisierten IT-Fachverfahren einfach wiederverwendet werden.
2/07
20
•
•
Prüfung eines KiTa-Gutscheins:
Ein Träger kann an Hand eines
vorgelegten KiTa-Gutscheins
prüfen, ob dieser noch bebucht
werden kann.
Registrierung eines Betreuungsvertrages auf einen KiTa-Gutschein: Durch den Self-Service
des Trägers erhält er zeitnah die
Vergütung für die Betreuung, die
Bezirksämter werden von Routine-Tätigkeiten entlastet.
Die folgenden Prozesse befinden sich
momentan in der Realisierung:
•
•
Interaktive Bestellung von
Auslastungs- und Abrechnungsstatistiken für einzelne Träger.
Interaktive Beantragung von
Kita-Gutscheinen für Eltern:
Eltern werden in Zukunft ihre
KiTa-Gutscheine über einen Träger beantragen können. Abgesehen von den Einkommensbelegen werden alle Informationen elektronisch übertragen. Als
Ergebnis wird eine Vorgangsnummer zurückgegeben. Die
Einkommensbelege werden
dann mit der
SPLITTER
•
Vorgangsnummer an das zuständige Jugendamt übermittelt. Für
den Träger resultiert aus dem
Verfahren ein zusätzliches Kundenbindungspotenzial, der Bürger hat weniger Wartezeit und
das Jugendamt wird von Routinetätigkeit entlastet.
Prüfung des Bearbeitungszustandes eines Antrages auf einen
KiTa-Gutschein.
E-Government-Prozesse mit Bürgern
Mehr Computer für Berlins Schüler
E
ine nicht behandelte Mündliche Anfrage „14 Schüler pro Computer - wie
steht es um die Berliner Medienkompetenz ?“ der Abgeordneten Mieke
Senftleben (FDP) aus der 10. Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 26. April
2007 (Drucksache 16 / 20 083) beantwortete der Senator für Bildung, Wissenschaft
und Forschung, Prof. Dr. E. Jürgen Zöllner, am 30. April 2007:
Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre nicht erledigte Mündliche
Anfrage gemäß § 51 Abs. 5 der Geschäftsordnung des Abgeordnetenhauses wie folgt:
1. Welche konkreten Maßnahmen will der Senat treffen, um die Ausstattung Berliner
Schulen mit Computern so zu verbessern, dass bis 2010 nur noch 6 Schüler auf einen
Computer kommen?
Die folgenden Prozesse werden bis Ende
2007 realisiert sein:
•
•
•
Beantragung
scheins,
Suche nach
richtungen,
Prüfung des
standes eine
antrags.
eines KiTa-GutBetreuungseinBearbeitungszuKita-Gutschein-
E-Government-Prozesse in der Verwaltung
ISBJ bietet auch verwaltungsübergreifende Dienste an:
•
Abonnement von vordefinierten
Auswertungen aus dem
Datawarehouse.
PROJEKTGRUPPE ISBJ
Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung
Beuthstr. 6-8,
10117 Berlin,
Ansprechpartner: Michael Richter,
Telefon: +49 (0) 30/90 26-53 53, EMail: [email protected]
Fraunhofer-Institut für Software- und
Systemtechnik ISST, Institutsteil
Berlin,
Mollstr. 1,
10178 Berlin,
Ansprechpartner: Dr. Ulrich Kriegel,
Telefon: +49 (0) 30/2 43 06-446, EMail: [email protected]
Foto: Elenathewise
Zu 1.: In den allgemein bildenden Schulen wurden im Schuljahr 2006/2007 insgesamt
36.751 PCs gezählt (4.400 nicht multimediafähige PCs, 32.351 multimediafähige
PCs), was einem Verhältnis PC zu Schüler/in von 1:8,5 entspricht.
In den beruflichen Schulen wurden im Schuljahr 2006/2007 insgesamt 11.147 PCs
gezählt (355 nicht multimediafähige PCs, 10.792 multimediafähige PCs), was einem
Verhältnis PC zu Schüler/in von 1:8,0 entspricht.
Es ist beabsichtigt, das Verhältnis von 1:6 mit Hilfe von Landes- und eingeworbenen
Drittmitteln bis 2010 zu erreichen.
2. Ist angesichts der Tatsache, dass sich in Norwegen, Neuseeland und den USA die
Computerausstattung immens besser darstellt (5 Schüler auf einen Rechner) als in
Berlin, eine zusätzliche Anstrengung - auch in Hinblick auf die Vermittlung eines
sinnvollen Umgangs mit PCs - notwendig?
Zu 2.: Ja.“
2/07
21
SPLITTER
ITDZ Berlin Online-Shop seit Mitte Mai 2007 mit
optimierter Technik
A
uf dem 10. Deutschen Verwaltungskongress „Effizienter Staat“ am 22./
23.Mai 2007 in Berlin präsentierte das IT-Dienstleistungszentrum Berlin
(ITDZ Berlin) erstmals seinen neuen IT-Online-Shop für Behörden. Dazu
wurde die Bestellplattform „IT-Selling“ im verwaltungsinternen Netz auf SAP ECO
ERP umgestellt. Dieser zukunftsorientierte Schritt ermöglicht den Kunden des
ITDZ Berlin einen einfachen und komfortablen Online-Einkauf von IT-Technik.
Ohne eigenen Ausschreibungsaufwand, schnell und absolut sicher können Mitarbeiter der Berliner Verwaltung so Bestellungen zu günstigen Konditionen aus den
Rahmenverträgen des ITDZ Berlin durchführen. Der neue Online-Shop ist, wie
gewohnt, im verwaltungsinternen Netz unter der Rubik „Produkte“ „IT-Selling“ zu
finden.
Als Browser werden Internet Explorer 5.0, 5.5, 6.0, Netscape 7.02 sowie Firefox
bei einer Auflösung von mind. 1024 x 768 Pixel. Unterstützung, JavaScript muss
zugelassen sein. Für die Hilfefunktion wird der „Acrobat Reader“ benötigt. (EB)
Bundesweites IT-Projekt sorgt für Bürokratieabbau im Schwerlastverkehr
H
amburg - Eine Flut von 350.000 Anhörungsfällen zur Durchführung von
Schwerlasttransporten auf deutschen Straßen stapelt sich jedes Jahr im
Posteingang der öffentlichen Verwaltung. Rund 1.000 Behörden und 1.500
Antragsteller sind in Deutschland direkt oder indirekt an der Genehmigung beteiligt.
Aufgrund des hohen Abstimmungsbedarfs bleiben lange Bearbeitungszeiten nicht aus.
Angesichts der anziehenden Konjunktur und des verschärften Wettbewerbs wird
eine ineffiziente Bürokratie jedoch zu einem beachtlichen Standortnachteil. Das IT-
2/07
22
Projekt VEMAGS vereinfacht den
Bearbeitungsprozess im Schwerlastverkehr und trägt zu einem schnelleren
Verfahrensablauf bei. Steria Mummert
Consulting wurde vom Hessischen
Landesamt für Straßen- und Verkehrswesen - stellvertretend für alle Bundesländer - mit dem Aufbau dieser Kommunikationsplattform beauftragt. Die
Bereitstellung des Systems ist für den 1.
August 2007 geplant. Das Bundesland
Hamburg nimmt hierbei eine herausragende Rolle im Einführungsprozess wahr.
Die Zeit drängt: Die Beförderungsleistung deutscher Lastkraftfahrzeuge
nahm allein zwischen 1995 und 2005 um
mehr als 30 Prozent zu . Damit steigt
auch die Zahl der Großraum- und Schwertransporte kontinuierlich an. Knapp 80
Prozent der Streckenführungen verlaufen dabei über die Grenzen verschiedener Bundesländer hinweg. Daher sind für
die Genehmigungsverfahren in den meisten Fällen zahlreiche Behörden auf verschiedenen Verwaltungsebenen zuständig. Aus diesem Grund gestaltet sich die
Genehmigung der Transporte sehr zeitaufwändig. Bislang müssen Speditionen,
Kran- und Bauunternehmen ihre
Transportvorhaben über Fax oder Telefon bei den Verkehrsbehörden anmelden. Diese prüfen gemeinsam mit weiteren zuständigen Stellen, wie etwa Polizei
oder Deutsche Bahn, die Durchführbarkeit. Erst wenn alle Stellungnahmen bei
der Genehmigungsbehörde vorliegen,
kann der Bescheid für den Antragsteller
erteilt werden.
Da die Kundenaufträge häufig sehr kurzfristig erteilt werden, geraten Unternehmen durch das veraltete Behördenverfahren leicht in Verzug. Dies gilt vor
allem in Regionen mit stark wachsendem
Güterverkehr. So hat beispielsweise 2005
der gewerbliche Verkehr in Hamburg im
Vergleich zum Vorjahr um 9,9 Prozent
zugelegt. Der Bundesdurchschnitt liegt
bei 4,9 Prozent.
Das IT-Projekt VEMAGS wird den
Bearbeitungsprozess vereinfachen und
dadurch zu einer Beschleunigung des
gesamten Verfahrens führen:
SPLITTER
Transportunternehmen können ihre
Anträge künftig über eine Internetplattform digital einspeisen. Ein integriertes Routingsystem unterstützt bei der Ermittlung der zuständigen Genehmigungsbehörde und fordert diese zur Bearbeitung auf. Die Ämter werden dabei bereits
über potentielle Hindernisse auf der Fahrstrecke informiert. Nach eingehender Prüfung auf Vollständigkeit und Durchführbarkeit des Transports stellt die
Genehmigungsbehörde den Bescheid aus.
Bis dahin kann der Bearbeitungsstatus von
den Antragstellern jederzeit online eingesehen werden. Als Musterbeispiel für eine
effiziente Verwaltung wurde das
VEMAGS bereits mit dem eGovernmentPreis für Bund, Länder und Gemeinden
ausgezeichnet.
Das E-Government-Projekt VEMAGS
ist ein Beispiel für eine vollständig online
durchführbare Servicedienstleistung
durch die öffentliche Hand. Der Anteil
entsprechender Lösungen nimmt weltweit zu. Während 2005 19 Prozent der
Regierungs-Websites einen oder mehrere Services anboten, die vollständig
online durchführbar sind, stieg der Anteil innerhalb eines Jahres auf 29 Prozent. Dabei besetzen die Behörden in
Korea und Taiwan Spitzenplätze. Unter
den europäischen Staaten haben Großbritannien, Irland und Deutschland die
besten Websites hinsichtlich Service,
Sicherheit und Bedienbarkeit vorzuweisen. Dies ergaben Untersuchungen der
Brown University.
Hintergrundinformationen: VEMAGS
ist eines der 25 wichtigsten Projekte von
Deutschland-Online, der nationalen
eGovernment-Strategie von Bund, Ländern und Kommunen. An VEMAGS
sind alle Bundesländer, der Bund, die
kommunalen Verbände und die Bundeswehr beteiligt. Als eines der größten
Projekte im Verkehrswesen ist VEMAGS
die Basis des bundeseinheitlichen
Verfahrensmanagement für Großraumund Schwertransporte. Das Projekt gilt als
Musterbeispiel für eine effiziente Verwaltung und wurde mit dem eGovernmentPreis für Bund, Länder und Kommunen
ausgezeichnet. (ots)
Hilfe im Bürokratie-Dschungel
I
mmer mehr Gemeinden bieten elektronische Hilfsdienste wie das virtuelle
Rathaus an. Im eGovernment-Labor des Fraunhofer-Instituts für Offene
Kommunikationssysteme FOKUS in Berlin können Anbieter aller Art ihre
Verwaltungssysteme testen. Auch der Prototyp einer bundesweiten BehördenHotline wird dort entwickelt.
Die Straßenlaterne vor dem Haus leuchtet nicht mehr? Sie brauchen eine Geburtsurkunde oder haben Fragen zum Steuerbescheid? Ein Anruf bei der „ServiceLine
115“ genügt. Rund um die Uhr steht die Behörden-Hotline zur Verfügung und
veranlasst die Reparatur der Laterne oder die Ausstellung der gewünschten Papiere.
Viele Menschen würden sich einen solch praktischen Dienst wünschen.
Ob dieser elektronische Verwaltungshilfsdienst funktionieren kann und wirtschaftlich tragbar ist, testen Wissenschaftler des FOKUS in ihrem eGovernment-Labor,
gemeinsam mit der WHU Otto Beisheim School of Management. Auftraggeber ist
das ISPRAT-Institut, eine Initiative im Bereich eGovernment des hessischen Staatssekretärs Harald Lemke. „Wir haben mit Hilfe des eGovernment-Labors erste
Beispielszenarien der ServiceLine 115 entwickelt“, sagt Projektleiter Uwe Holzmann-Kaiser. Ruft ein Bürger dort an, werden im Hintergrund die entsprechenden
Verwaltungsabläufe in Gang gebracht, ohne dass er in der Verwaltung von Mitarbeiter zu Mitarbeiter telefonieren muss. Ein KnowledgeCenter stellt dem Sachbearbeiter an der Hotline, der den Anruf entgegennimmt, das Basiswissen zur Verfügung. So
kann er dem Anrufer die gewünschte Auskunft geben, beispielsweise wann der
nächste Termin für die Biomüll-Leerung ist. Außerdem können über das
KnowledgeCenter die zuständigen Behörden ausfindig gemacht und die nötigen
Schritte eingeleitet werden. Die defekte Straßenlaterne wird so automatisch bei der
entsprechenden Abteilung des Baureferats gemeldet, und der Elektroinstallateur
erhält einen Auftrag zur Reparatur.
Foto: Zsolt Nyulaszi
Auf der IT-Anwendermesse „IT Profits“ am 30./31. Mai 2007 in Berlin präsentierte
das IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin) seine Call-Center-Lösung
„Berlin Telefon“ mit der einheitlichen Rufnummer 90 0. Ziel des zentralen ITDienstleisters der Berliner Verwaltung ist die Verknüpfung des Hauptstadtdienstes
mit der bundesweiten Servicenummer 115. „Der Vorteil liegt klar auf der Hand“,
2/07
23
SPLITTER
sagt Konrad Kandziora, Vorstand
des ITDZ Berlin. „Die ServiceLine 115
kann beim „Berlin Telefon“ von einer
bestehenden und erprobten, technischen
Infrastruktur profitieren“.
Angela Merkel hatte Ende 2006 auf dem
IT-Gipfel die Debatte um eine bundesweite Behördenhotline angefacht. Vorbild ist die Rufnummer „311“ der Stadt
New York, unter der die Bürger zentral
die öffentliche Verwaltung rund um die
Uhr erreichen können. Die FraunhoferForscher haben nun hier zu Lande mit
Hilfe des eGovernment-Labors die
Umsetzung eines Prototyps „ServiceLine
115“ realisiert. „Das eGovernment-Labor bündelt zum Testen solcher
Verwaltungssysteme die notwendigen
Kompetenzen, Technologien und Entwicklungen. Mit Hilfe eines internationalen Telekommunikationsstandards
vereinheitlicht es verschiedene Zugangsnetze“, erklärt Holzmann-Kaiser.
Zudem vereint es technisches und fachliches Know-how von mehr als 30 Partnern aus den Bereichen IT sowie aus
dem Verwaltungswesen. (PR/EB)
ARIS-Plattform
Investition in neue Produkte und
Lösungen von IDS Scheer
unterstreicht anerkannte
Branchenkompetenz im
öffentlichen Sektor - ARIS als
wesentliche Säule für die
Organisation
S
aarbrücken - Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und
Stadtentwicklung (BMVBS) hat
mitte April 2007 mit IDS Scheer den
Ressortvertrag über den flächendeckenden Einsatz der ARIS-Platform verlängert und in neue Produkte investiert.
Der internationale Lösungsanbieter für
Prozesse und IT unterstützt das Ministerium und seine nachgeordneten Behörden
zudem mit umfangreichen Beratungsaktivitäten. Der Auftrag hat ein Gesamtvolumen von über einer Million Euro.
2/07
24
Mit der Verlängerung und Erweiterung
des Ressortvertrages hat sich das BMVBS
entschieden, den bereits 2003 eingeschlagenen Weg einer konsequenten Prozessorientierung weiterzuverfolgen und auf
eine breite Basis zu stellen. Wesentlicher
Kernpunkt dabei ist der Einsatz der
neuen ARIS Plattform. Diese unterstützt
Kunden in den Bereichen, wo der Einsatz moderner Technologie erfolgskritisch für ihre Aufgabenerledigung ist.
Daher bildet die ARIS-Plattform eine
wesentliche Säule für die Organisation
im Geschäftsbereich des Bundesministeriums.
Neben der Einrichtung eines
„Competence Centre Process Management“ in Ilmenau ist unter anderem der
Aufbau eines Prozess-Portals ab Mitte
2007 geplant. Das BMVBS setzt zum
Design der Prozesse die web-basierten
Produkte ARIS-Business-Architect und
ARIS-Business-Designer ein. Das
Prozessportal wird auf Basis der dynamischen Publishing-Komponente ARIS
Business Publisher aufgebaut. Um die
Auswirkungen von Prozessänderungen
schon im Vorfeld analysieren und
Prozesskosten ermitteln zu können,
werden ARIS-Simulation und ARISBusiness-Optimizer genutzt.
IDS Scheer ist gleichzeitig u. a. mit dem
Design und der Implementierung der
administrativen Verwaltungsprozesse in
der Verkehrsverwaltung auf Basis der
SAP Standard-Software beauftragt, um
so langfristig die Qualität der Prozesse
zu sichern.
Dr. Dirk Oevermann, Vorstand für das
Beratungsgeschäft von IDS Scheer:
„Entscheidend für den Erfolg des
Modernisierungsprozesses in der öffentlichen Verwaltung ist nicht zuletzt die
Qualität des Geschäftsprozessmanagements. Vor diesem Hintergrund sind
die ARIS-Produkte und Beratungsleistungen von IDS Scheer in vielen
Verwaltungen von Bund, Ländern und
Gemeinden zum anerkannten Standard
geworden.“ (PR)
Erfolgreich Ausschreibung
durchgeführt
ITDZ Berlin senkt Tarife
im Festnetz- und
Mobilfunkbereich
T
elefonieren wird billiger: und das
sowohl über das Handy als auch
das Festnetztelefon. Nach den
diesjährigen Ausschreibungen für Mobilfunk- und Telekommunikationsdienstleistungen kann das ITDZ Berlin der
Berliner Verwaltung noch günstigere
Preise für die Sprachkommunikation
anbieten. Die Ausschreibungen wurden
gemäß den seit März 2006 geltenden
mittelstandsfreundlichen Vergaberichtlinien gestaltet: Die Inhalte in beiden
Bereichen unterteilten sich in verschiedene, voneinander unabhängige Lose,
auf die sich die TK-Dienstleister einzeln
bewerben konnten. Das ITDZ Berlin
prüfte die Angebote sowohl hinsichtlich
ihrer Preise als auch den Leistungszusagen wie Lieferfristen, Ortsansässigkeit
oder Betreuung durch Fachpersonal und
Service. Sowohl im Mobilfunk als auch
im Festnetzbereich konnte das ITDZ
Berlin für Behörden und Einrichtungen
des Landes Berlin seinen Verhandlungsvorteil als Großabnehmer nutzen und
sehr gute Konditionen für seine Kunden und die, die es werden wollen, erzielen.
Günstig und leistungsstark
Im Bereich der Festnetz-Telekommunikation schrieb das ITDZ Berlin u.a. die
Sprachanbindung vom Berliner Landesnetz (BeLa) zum öffentlichen Netz über
die bestehenden zentralen Übergabepunkte aus. Zum anderen suchte der ITDienstleister des Landes Berlin Carrier,
die den Zugang zum öffentlichen Netz
für Behördenstandorte außerhalb des
Berliner Landesnetzes gewährleisten und
Leistungen im DSL-Bereich anbieten.
Für die vorgenannten Leistungen erhielt die Versatel Berlin GmbH den
Zuschlag.
SPLITTER
Mit dem leistungsstarken Partner, zu dessen Gunsten die Vergabe ausfiel, kann
das ITDZ Berlin seine Preise für Telefongespräche in alle Tarifzonen und die
Mobilfunknetze um zwanzig bis fünfzig Prozent reduzieren. Voraussetzung ist
jedoch, dass der Kunde entweder an das Berliner Landesnetz angebunden ist oder bei
einem direkten Zugang in das öffentliche Netz, durch die Versatel Berlin GmbH
erschlossen werden kann. Sowohl die bestehenden Rahmenvertragskunden als auch
neue Kunden des IT-Dienstleisters profitieren ab Juli 2007 von den erheblichen
Gebührensenkungen sowie der sekundengenauen Abrechnung und den kostenfreien
Gesprächen innerhalb des 90er-Nummernbereiches sowie des Berliner Versatel-Netzes.
Aktuelle Endgeräte-Highlights
LG KU800 Chocolate UMTS
SonyEricsson K800i
Foro: Doreen Salcher
Mehr Entscheidungsfreiheit im Mobilfunk
Auch bei der diesjährigen Ausschreibung für den Mobilfunk gelang es nicht nur, die
Gesprächsgebühren weiter zu senken. Darüber hinaus konnten neben dem bisherigen Netzbetreiber T-Mobile D1, auch Vodafone D2 und O2 Germany als neue
leistungsstarke Partner gewonnen werden. Wobei Vodafone D2 als wirtschaftlichstes Angebot aus der Ausschreibung hervor ging. Damit können die Behörden und
Einrichtungen des Landes Berlin frei aus einer größeren Bandbreite an Mobilfunkanbietern wählen. Die Gespräche werden sekundengenau und zu sehr guten Konditionen abgerechnet. Des Weiteren stehen den Kunden des ITDZ Berlin moderne
Endgeräte der jüngsten Generation zur Verfügung.
Nokia N95
Die Tarif-Highlights des Vertragspartners Vodafone (Preisangaben in netto):
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Einfache und übersichtliche Tarifstruktur – nur ein Tarif
Basispreis 4,58 Euro oder 7,58 Euro (wobei der Basispreis „abtelefoniert“
werden kann)
Kein einmaliger Anschlusspreis
Für 0,04 Euro /Minute in das nationale Festnetz
Für 0,08 /Minute in das eigene Mobilfunknetz bzw. für 0,04 Euro /Minute
in das Mobile-VPN (eigene Benutzergruppe)
Für 0,22 Euro /Minute in fremde Mobilfunknetze
0,12 Euro je SMS in nationale Mobilfunknetze
Onlineshop für die schnelle und einfache Vertragsabwicklung
Topaktuelle Endgeräte zu günstigen Konditionen
ROBERT ROGGE
Senior Produktmanager Basisprodukte ITDZ Berlin
BlackBerry 8800
MobileConnectCatd Express in
Verbindung mit dem VFD2Dashboard
2/07
25
SPLITTER
Neues im Themenumfeld VPS
•
Elektronischer Rechtsverkehr berlinweit nutzbar
•
I
m Rahmen der CeBIT hat das IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin)
den Vertrag über die Nutzung von erv-d (elektronischer Rechtsverkehr für
Deutschland) unterschrieben. Das erv-d ist ein Produktbundle der Firmen AMSoFT und bremen online services GmbH & Co. KG (bos KG) auf Basis der Produkte
DocumentBeam und EGVP (elektronisches Gerichts- und Verwaltungspostfach).
Es verbindet Client und Serverkomponenten beider Firmen und kommt bisher vor
allem in zahlreichen Bundesgerichten und Gerichten der Länder zum Einsatz.
erv-d ermöglicht die rechtsverbindliche Kommunikation auf Basis aller gebräuchlichen Kommunikationswege im Internet (E-Mail, Browser-Upload sowie OSCINachrichten) unter Einbeziehung elektronischer Signaturen, starker Verschlüsselungsverfahren, Zeitstempeldiensten und Quittungsmechanismen.
•
•
Durch OSCI als Transportprotokoll
•
•
•
•
•
•
Abb.: Kommunikationsarchitektur erv-d
Damit den Kunden des erv-d eine größtmögliche Flexibilität bei der Kommunikation
mit den teilnehmenden Gerichten und Verwaltungen gewährt wird, werden sowohl
https, S/MIME und das OSCI-Transportprotokoll unterstützt.
Das EGVP der Firma bos ist die Clientanwendung zur Nutzung des OSCITransportprotokolls um Daten einer am erv-d teilnehmenden öffentlichen Einrichtung über die Sicherheits-Middleware Governikus zu übermitteln. Das Produkt
DocumentBeam der Firma AM-Soft ergänzt diese Übermittlungsmöglichkeit um die
browsergestütze Verwendung von https sowie die Benutzung von S/MIME (siehe
Abbildung).
Als Paket stellt erv-d folgende Funktionalitäten zur Verfügung:
•
•
•
2/07
Datei-Upload / E-Mail
Upload beliebiger Dateien oder Archive mittels Web-Browser, SSL-gesichert
(128 Bit)
Eingangsbestätigung der Dokumente
26
Prüfung von qualifizierten Signaturen unterschiedlicher Anbieter
Erstellung maschinenlesbarer
XML-Datensätze (zum Beispiel
X-Justiz-konform)
ZIP-Komprimierung und Extrahierung
Virenprüfung
Senden, Verwalten und Empfangen von unstrukturierten OSCINachrichten, mit beliebigen Anhängen
Signaturhandling (unterschiedliche Signaturniveaus, Einsatz aller gängigen Signaturkarten und
Kartenlesegeräte)
Mehrfachsignatur
Quittungsmechanismen/Zeitstempeldienst
Protokollierung des Sende- und
Empfangsvorgangs
Verwaltung von Adressdaten und
Adressierung mit zentralem
Verzeichnisdienst
Verwaltungsexterne Nutzer (wie z.B.
Notare) können so rund um die Uhr mit
den genannten Behörden rechtsverbindlich und geschützt in Kontakt treten und
elektronisch signierte Dokumente einreichen. Hierbei kommen auch sogenannte XML strukturierte Nachrichten
(z.B. XJustiz) zum Einsatz, welche die
reibungslose elektronische Vorgangsbearbeitung ermöglichen. Dies spart Zeit
und schafft Flexibilität: Bei Notaren,
Gerichten und Behörden wird die
Weiterverarbeitung erleichtert und die
Vorgangsbearbeitungszeit verkürzt.
Der Vertrag wurde bereits von den Justizverwaltungen zahlreicher Bundesländer
unterschrieben und genutzt.
SPLITTER
Das ITDZ Berlin übernimmt die Vertragsverpflichtung für das Land Berlin, da
die Nutzung des Systems nicht nur für die Justiz sondern für alle öffentlichen Stellen
des Landes Berlin vorgesehen ist.
Hr. Tegeder, Senatsverwaltung für Justiz und Mitglied des Vorsitz des Lenkungskreises EGVP merkt hierzu an: „Der Lenkungskreis EGVP begrüßt, dass mit Berlin
und Bremen zwei Bundesländer anstreben, die von der Justiz entwickelte Lösung für
die rechtssichere elektronische Kommunikation auch für die allgemeine Verwaltung
einzuführen. Dadurch wird es Bürgern und Unternehmen erspart bleiben, für die
elektronische Antragstellung bei verschiedenen öffentlichen Stellen mehrere unterschiedliche Verfahren benutzen zu müssen.“
Das ITDZ Berlin als der IT-Dienstleister der Berliner Verwaltung garantiert durch
den Betrieb des Governikus nicht nur der Justiz des Landes Berlin die lizenzkostenfreie und uneingeschränkte Nutzung dieses modernen signaturgesetzkonformen
Kommunikationssystems. Die Nutzung kann in allen Bereichen des Verwaltungshandelns, also G2G, G2B und G2C erfolgen und gewährt der Verwaltung die
Möglichkeit, sich zeitgemäß und auf technisch hohem Niveau zu repräsentieren.
Bereits heute wird das EGVP vom Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten, der Senatsverwaltung für Inneres und Sport und von den Amtsgerichten Charlottenburg (Registergericht) und Wedding (Mahngericht) genutzt.
Zum Stichtag 10.5.07 wurden von diesen Nutzern seit dem 1.1.07 bereits über 12 GB
Datenvolumen in knapp 77.000 Nachrichten über die VPS des ITDZ Berlin
empfangen. Weitere Fachverfahren befinden sich heute in der Projektierungs- bzw.
Testphase, so dass ein stetiges Wachstum erwartet werden kann. Dies zeigt, dass diese
Dienstleistung innerhalb von Teilen der Verwaltung bereits angenommen und deren
Vorteile effizient genutzt werden. Ergänzende Informationen vgl. www.erv-d.de.
Foto: Andreas Klein Photographie
Vertragsunterzeichnung über die Nutzung von erv-d auf der CeBIT 2007:
Geschäftsführer bremen online services, Dr. Stephan Klein (l.), und ITDZ BerlinVorstand Konrad Kandziora (r.)
BOS weitet Pflegevertrag Governikus
Option B aus
Die Firma bremen online services
GmbH & Co. KG (bos) hat den Teilnehmern des Pflegevertrags Governikus
Option B - und somit auch dem Land
Berlin - nunmehr auch das Recht der
lizenzkostenfreien Nutzung des Governikus Signers eingeräumt.
Der Governikus Signer setzt sich aus
zwei Applikationen, dem Governikus
Verifier und dem gleichnamigen
Governikus Signer zusammen. Die überarbeiteten Werkzeuge stellen auf der
nahezu betriebssystemunabhängigen
Java Runtime Enviroment (JRE) allgemeine Funktionen zur Signaturanbringung und -prüfung zur Verfügung.
Mit der ersten Applikation, dem
Governikus Signer können in wenigen
Schritten alle gängigen Signaturformate
und -niveaus - ob als Softwarezertifikat
oder von einer Signaturkarte - entsprechend den gesetzlichen, fachlichen und
persönlichen Anforderungen in den Formaten XML-Signatur (gemäß OSCI),
PKCS#7 („detached“ oder „enveloped“)
und PDF-inline an elektronischen Daten angebracht werden. Auf diese Weise
können z.B. elektronische Dokumente
rechtsverbindlich unterzeichnet und
gleichzeitig vor Manipulationen geschützt werden.
Die zweite Applikation, der Governikus
Verifier ist das Gegenstück zum Signer.
Er ermöglicht auf unkomplizierte Weise
die Überprüfung von an Daten angebrachten Signaturen aller Niveaus und
stellt gleichzeitig die Unversehrtheit der
signierten Daten sicher. Es kann die
Gültigkeit der verwendeten Signatur zu
einem frei wählbaren Zeitpunkt, sowie
deren ggf. gegebene
2/07
27
SPLITTER
Beschränkungen darstellen. Je nach
Signaturniveau des verwendeten Zertifikates wird an dieser Stelle entweder
das ausstellende Trustcenter „befragt“
oder allein die kryptographische Überprüfung der angebrachten Signatur
durchgeführt.
Ein Trustcenter als Aussteller eines Zertifikates ist dazu verpflichtet zugehörige
Informationen zur Gültigkeit und Beschränkung jederzeit online vorzuhalten. Der Governikus Verifier stellt über
die Sicherheitsmiddleware Governikus
- für das Land Berlin betrieben im ITDZ
Berlin - eine Verbindung zum entsprechenden Trustcenter auf und visualisiert anschließend das Prüfungsergebnis.
Die kryptographische Prüfung wird
grundsätzlich bei jeder Signaturprüfung
durchgeführt. Sie ermöglicht eine Aussage darüber zu treffen, ob die Integrität
der signierten Daten seit der Signaturanbringung verletzt worden ist.
Ein starkes Team: Strategische Zusammenarbeit
von BIM und ITDZ Berlin
D
as IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin) und die Berliner
Immobilienmanagement GmbH (BIM) optimieren ihre Zusammenarbeit.
Die BIM verwaltet, bewirtschaftet und vermietet rund 900 Dienstgebäude
von etwa drei Millionen Quadratmeter Fläche im Auftrag des Landes Berlin. Dabei
ist die GmbH u.a. für die integrierten Technikkomponenten im Gebäude,
beispielsweise die Stromversorgung oder die Klimatisierung und die passive Verkabelung in den Verwaltungsgebäuden verantwortlich.
Das ITDZ Berlin als IT-Dienstleister der Berliner Verwaltung betreibt u.a. Telekommunikationsanlagen, lokale Netze, Endgeräte und Verfahren in den Verwaltungsstandorten, das Berliner Landesnetz sowie das Data Center. Somit ist ersichtlich, dass
es in Bezug auf die IT-Ausstattung sowie deren Betrieb und das Immobilienmanagement viele Schnittpunkte gibt.
Beim Umzug einer Behörde oder der Modernisierung eines Dienstgebäudes sind
somit Abstimmungen zwischen der BIM und dem ITDZ Berlin notwendig, damit der
Auf- oder Ausbau der IT-Infrastruktur des entsprechenden Hauses den Anforderungen entspricht und für heutige sowie zukünftige Anwendungen geeignet ist.
Das Einsatzgebiet des Governikus
Signers ist also überall dort, wo Authentizität und Integrität von elektronischen
Daten gesetzlich vorgeschrieben oder
gewünscht wird.
Ergänzende Informationen vgl.
www.governikus-signer.de
MATTHIAS TEUBNER
ALEXANDER SPOHN
RÜDIGER SNIEHOTTA
E-Mail: [email protected]
ITDZ Berlin
Foto: Liv Friis-larsen
Fragen ?
Rufen Sie an:
INFOLINE
ITDZ Berlin
90 12 (912) 60 80
2/07
28
Um die Abstimmung zwischen den Partnern zu verbessern, verständigten sich die
beiden Unternehmen auf eine Kooperationsvereinbarung zur koordinierten, strategischen Zusammenarbeit. Standards für die technische Umsetzung der IT-Ausstattung von Verwaltungsgebäuden sollen in Checklisten niedergelegt, Fristen und
Abläufe definiert und wiederkehrende Prozesse in der Zusammenarbeit vereinheitlicht und optimiert werden. So wollen die Mitarbeiter ihre alltägliche Kooperation in
eine „feste Form gießen“.
„Ziel der Vereinbarung ist es, die Zusammenarbeit kostengünstiger und effizienter
zu gestalten. Dies trägt auch zur Zufriedenheit der Verwaltungsmitarbeiter bei“,
erklärt Konrad Kandziora, Vorstand des ITDZ Berlin. Denn ein Umzug oder eine
Sanierung der Behörde verläuft so reibungsloser, ohne Qualitätsverluste und mit
wesentlich geringerem Abstimmungsbedarf zwischen allen Beteiligten. (EB)
SPLITTER
IT-Lösungen maßgeschneidert.
Unsere eGovernment-Dienstleistungen
Formularservice
Dokumenten-Management-System (DMS)
Work@Home
Virtuelle Poststelle (VPS)
Output-Management-System (OMS)
Mobile Bürgerdienste (MoBüd)
|
Moderne Perspektiven für die Verwaltung.
IT-Dienstleistungszentrum Berlin
www.itdz.verwalt-berlin.de · www.itdz-berlin.de · [email protected]
2/07
29
SPLITTER
ITDZ Berlin gewinnt
„Best Practice Award“
für IT-Ausstattung von
Berliner Schulen
des ITDZ Berlin - Vereinfachung der Beschaffung durch Einrichtung eines elektronischen Warenkorbs, Einbindung des Know-how der Senatsverwaltung für Bildung,
Wissenschaft und Forschung und die enge Zusammenarbeit mit dem Berliner
Mittelstand - wurde die zeitnahe Realisierung besonders positiv bewertet. Die Zeit
und Kosten sparende Umsetzung bei maximaler Kompetenzbündelung war ausschlaggebend für die Auszeichnung,
D
as IT-Dienstleistungszentrum
Berlin (ITDZ Berlin) ist für
sein Projekt „EduNet 2006“
mit dem „Best Practice Award 2007“
des Bensberger Kreises ausgezeichnet
worden. Der IT-Dienstleister der Berliner Verwaltung überzeugte insbesondere
durch seine strategisch-logistischen Leistungen bei der IT-Ausstattung von Berliner Schulen. Das Unternehmen setzte
sich dabei gegen namhafte Mitbewerber
wie „Deutsche Bahn Systems“ und „Energie Baden-Württemberg (EnBW)“
durch. Neben dem ITDZ Berlin wurden
auch die Unternehmen „Deutsche Post
World Net (IT Services)“ und „e.on“
ausgezeichnet.
Foto: Archiv
Holten die
Ausszeichnung „Best
Practice Award 2007“
ins Haus: (v. l. n. r.)
Christian Langenfeld
(Vertrieb), Konrad
Kandziora (Vorstand),
Dr. Heimo Strauss
(Beratung), Christian
Peters (Innovationsmanagement)
„Die moderne, zeitgemäße Ausstattung unserer Schulen und Ausbildungsstätten
liegt uns sehr am Herzen. Zeitnahes und unbürokratisches Handeln ist sehr wichtig.
Dies ist uns mit „EduNet 2006“ gelungen“, freut sich Christine Würger von der
Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung. Beim Projekt
„EduNet 2006“ wurden in nur fünf Wochen rund 6.000 PCs an 671 Lieferstandorte
der Schulen geliefert und eingerichtet.
Foto: Archiv
„Wir sind natürlich sehr stolz, dass wir
uns gegenüber den anderen bekannten
Unternehmen behaupten konnten. Es
zeigt, dass unsere Kompetenzen und
das Ergebnis unseres Projektes honoriert wurden“, erläutert Konrad
Kandziora, Vorstand des ITDZ Berlin.
Neben der strategischen Vorgehensweise
2/07
30
Unter dem Motto „Experten bewerten Experten“ vergibt der Bensberger Kreis, als
das führende Benchmarking-Panel der Konzern-IT, jedes Jahr einen „Best Practice
Award“. Teilnehmer sind IT-Dienstleister aus Deutschland, Österreich und der
Schweiz. Im Jahr 2007 nahmen 28 Unternehmen teil, darunter mehr als die Hälfte der
deutschen Top 20 der Konzern-IT. Der Leistungsvergleich im Rahmen des Panels
bezieht sich in erster Linie auf betriebswirtschaftlich relevante Steuerungskennzahlen
und betrachtet neben übergreifenden Rahmendaten alle wesentlichen Leistungsbereiche.
Als IT-Dienstleister für die öffentliche Verwaltung der Hauptstadt Berlin hat sich das
ITDZ Berlin erstmalig in einem solchen Wettbewerb um eine Auszeichnung beworben. Die Verleihung des „Best Practice Award 2007“ an das ITDZ Berlin zeigt, dass
gerade auch in öffentlichen Institutionen betriebswirtschaftliches Denken zum
Erfolg führt und honoriert wird. (EB)
SPLITTER
Rekordförderung der
Berliner IT-Branche
Technologieförderprogramm
ProFIT förderte 2006 62 ITProjekte mit insgesamt 12,6
Millionen Euro
B
erlin - Mit dem „Programm zur
Förderung von Forschung, Innovation und Technologie“
(ProFIT) unterstützt das Land Berlin
2006 insgesamt 62 neue IT- und Medien-Vorhaben mit einem Gesamtvolumen von 12,6 Millionen Euro. Das
zentrale Technologieförderprogramm
des Landes Berlin richtet sich insbesondere an kleine und mittlere Unternehmen aus den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnologie/
Medien (IuK), Biotechnologie, Medizintechnik, optische Technologien und
Verkehrstechnologie. Diese wachstumsstarken Zukunftsbranchen bilden die
Kompetenzfelder der gemeinsam von
Politik, Wirtschaft und Wissenschaft
initiierten Innovationsstrategie zur Stärkung des Standortes. Etwa ein Drittel
aller Innovationsfördermittel ging in den
Sektor IuK. Unter Federführung der
Berliner Landesinitiative Projekt Zukunft entstand im Rahmen dieser
Innovationsstrategie die Strategie für den
IT-Standort Berlin.
Eines der Hauptziele ist die Unterstützung von Unternehmen, Initiativen und
Netzwerken des Kompetenzfeldes IuK
bei Breitbandkommunikation, konvergenten Diensten, Sicherheit mit IT, EGovernment, E-Health und XMLTechnologien. Dieses Ziel wurde erreicht:
Mehr als drei Viertel (77 Prozent) aller
Innovationsfördermittel für die IuKWirtschaft sind in diese Branchen geflossen.
Die Berliner Landesinitiative „Projekt
Zukunft“ engagiert sich seit 1997 für die
Entwicklung und den Einsatz von
Informationstechnologie und neuen Medien für den Strukturwandel zur Informationsgesellschaft und Wissensgesellschaft. Mit Initiativen, Projekten und Fördermaßnahmen
unterstützt und koordiniert „Projekt Zukunft“ die Wachstumsbranchen- und technologien der Hauptstadt. Durch Technologie-Initiativen konnten zahlreiche
Themenfelder wie Mobilkommunikation, Logistik, XML oder Sicherheit erfolgreich
besetzt und gemeinsam mit Unternehmen und Forschungseinrichtungen gestaltet
werden. In den vergangenen zehn Jahren sind dadurch mehrere hundert Projekte im
Bereich IT und Medien gefördert worden. Auch konnten Bundes- und EU-Mittel
eingeworben werden.
Zu den mit ProFIT in 2006 geförderten und erfolgreich abgeschlossenen Projekten
gehören u. a.:
•
Eine von Native Instruments realisierte Technologieplattform, mit der alle
Produkte des Berliner Musik-Software-Spezialisten mit Hardwareprodukten
verbunden werden können. Dazu wurde eine Applikationsschnittstelle entwickelt, die den USB-2.0-Standard nutzt.
•
Ein Software-Tool, entwickelt von CFX-Berlin, das die Ausbreitung des
Schalls simuliert, der durch strömende Luft entsteht. Mit dieser SimulationsSoftware kann noch vor der Erstellung eines Prototyps (z. B.
Schiebedach einer Fahrzeugkarosserie) das spätere Geräuschverhalten beurteilt
werden.
•
Die Encodingplattform und Verleihertoolbox von DCS Digital Cinema
Services, mit der die Übertragung digitaler Filme von einem zentralen
Filmverleih direkt in Kinos mit digitaler Projektionstechnik möglich wird.
Das Projekt eröffnet neue Vertriebswege für das digitale Kino.
Foto: Louise Gagnon
Im Handlungsfeld „XML“ der IT-Standort-Strategie wurden außerdem die Entwicklung einer „Plattform für intelligente Kollaborationsportale“ (PinK), ein Forschungsprojekt zur Entwicklung XML-basierter Verfahren als Grundlage für eine „WebBaukasten-Lösung“ und das eLearning-Projekt „Berlin - Stadt des Wissens“ gefördert. Im Handlungsfeld „Sicherheit mit Informationstechnologie“ erhielten das
Forschungsprojekt „Selbstorganisierende Gebäudeautomatisierungssysteme“
(SOGAS) und das Berliner Verbundvorhaben „Sicheres Gebäude“ Unterstützung
dank ProFIT.
2/07
31
SPLITTER
„Projekt Zukunft“
Die Berliner Landesinitiative „Projekt Zukunft“ vernetzt die Medien- und IT-Wirtschaft
untereinander und mit der Wissenschaft, Politik und Verwaltung. Mit Initiativen und
Projekten, Public-Private-Partnerships, Veranstaltungen, Informationskampagnen und
Publikationen fördert Projekt Zukunft wirtschaftliche und kulturelle Innovationen.
Als Bindeglied zu Politik und Verwaltung optimiert die Landesinitiative die Rahmenbedingungen für die wirtschaftlichen Wachstumsfelder bei Informationstechnologie,
Telekommunikation, eGovernment, Kulturwirtschaft und mehr. „Projekt Zukunft“
wird durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert.
http://www.berlin.de/SenWiArbFrau/ProjektZukunft/
ProFIT
Ziel des Technologie-Förderprogramms ist es, Forschungs- und EntwicklungsAktivitäten in der Berliner Wirtschaft anzuregen sowie Kooperationen zwischen
Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen zu initiieren. Auf diese Weise
sollen der Technologietransfer unterstützt und die wirtschaftliche Verwertung von
Forschungs- und Entwicklungsergebnissen in Berlin verstärkt und beschleunigt
werden.
Der Fokus des Programms liegt auf den Schlüsseltechnologiefeldern der Berliner
Wirtschaft (z. B. Informations und Kommunikationstechnologie, Biotechnologie,
Medizintechnik, Optische Technologien, Verkehrstechnologie), denen eine besondere Bedeutung für den regionalen Strukturwandel zukommt. ProFIT wird durch
den europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert. (PM)
Deutscher Download-Markt wächst
B
erlin - Ob Musik, Hörbücher, Videos, Spiele oder Software - noch nie wurde
so viel aus dem Netz heruntergeladen wie 2006. Insgesamt stieg die Anzahl
der legalen Downloads in Deutschland auf 31 Millionen, der Umsatz auf 131
Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr wuchs der Markt damit um etwa ein
Gafik: BITKOM
2/07
32
Drittel. Das teilte der Bundesverband
Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM)
Ende Mai in Berlin mit. Die bisherige
Umsatz-Prognose von 120 Millionen
Euro für 2006 wurde übertroffen. „Der
Markt hat sich besser entwickelt als erwartet. Das liegt auch an der zunehmenden Verbreitung schneller Internetzugänge, die das Herunterladen einfacher machen. Anfang 2007 verfügten 37
Prozent der Haushalte über einen Breitbandanschluss, drei Jahre zuvor erst 12
Prozent“, sagte Jörg Menno Harms,
Vizepräsident des BITKOM.
Auch für 2007 rechnet der BITKOM mit
einem deutlichen Wachstum auf dem deutschen Download-Markt. Der Umsatz klettert von 131 Millionen (2006) auf voraussichtlich 157 Millionen Euro (2007) - ein
Plus von 20 Prozent. Die Anzahl der
legalen Downloads von Musiktiteln, Hörbüchern, Videos, Spielen und Software
steigt um 23 Prozent von 31 Millionen
(2006) auf 38 Millionen (2007). Zum Vergleich: 2005 lagen die Downloads noch bei
23 Millionen, der entsprechende Umsatz
bei 103 Millionen Euro. Grundlage für die
Angaben ist eine kontinuierliche Erhebung des Marktforschungsinstituts GfK
für den BITKOM.
Softwareprogramme machen den Löwenanteil der Umsätze aus. Sie werden
zwar seltener heruntergeladen als Lieder, kosten aber mehr als einzelne Songs.
Beim Absatz wird der Gesamtmarkt
weiterhin von Musik dominiert. So handelte es sich bei acht von zehn Downloads (84%) 2006 um Lieder. An den
Umsätzen hatte Musik einen deutlich
geringeren Anteil. Nur jeden dritten Euro
(37%) nahmen die Anbieter in diesem
Download-Segment ein.
Dennoch: Im vergangenen Jahr war die
Anzahl der Musik-Downloads auf das
Allzeithoch von 26 Millionen geklettert,
der Umsatz auf 48 Millionen Euro. Damit wuchs der deutsche Markt gegenüber 2005 um ein Drittel. Etwa 45 Prozent aller Käufer digitaler Musik sind
jünger als 30 Jahre. Das Durchschnittsalter liegt bei 31 Jahren.
SPLITTER
Studie: Öffentliche Verwaltung
gibt fast 17 Milliarden Euro für
Hightech aus
Bund, Länder und
Kommunen investieren
2006 so viel wie nie
zuvor
B
erlin - Ob Computer, Handys
oder Software – die öffentliche
Verwaltung hat 2006 so viel für
Hightech ausgegeben wie nie zuvor.
Bund, Länder und Kommunen investierten insgesamt 16,6 Milliarden Euro
in IT und Telekommunikation. Das ist
ein Plus von 4 Prozent im Vergleich zu
2005. Damals lagen die Umsätze bei
16,0 Milliarden Euro. Für das laufende
Jahr wird ein Anstieg von drei Prozent
auf 17,1 Milliarden Euro erwartet, wie
der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und
neue Medien (BITKOM) in Berlin mitteilte. Grundlage für die Angaben ist
eine Untersuchung des Marktforschungsinstituts TechConsult. „Informations- und Kommunikationssysteme
gewinnen in der öffentlichen Verwaltung immer mehr an Bedeutung. Das
ist gut so. Denn ITK bildet das Rückgrad eines modernen, leistungsstarken
und effizienten Staates“, sagte Jörg
Menno Harms, Vizepräsident des
BITKOM.
Am stärksten fragen Bund, Länder und
Kommunen derzeit IT-Services nach.
Dazu zählen unter anderem ITBeratungsleistungen, aber auch das
Outsourcing von IT-Systemen. Auf diesen Bereich entfielen allein 2006 etwa
6,2 Milliarden Euro. Für 2007 ist hier
mit einem Zuwachs von weiteren 6 Prozent auf dann 6,5 Milliarden Euro zu
rechnen. Die Ausgaben für Software
(3,7 Milliarden Euro) sowie für Hardware wie Computer (2,4 Milliarden Euro)
vervollständigen die Top 3 der am meisten nachgefragten Hightech-Produkte
und -Dienstleistungen 2006.
Zu einem zentralen Thema für die öffentliche Verwaltung haben sich
insbesondere elektronische Bürgerdienste entwickelt. Möglichst viele
Behördengänge sollen sich online erledigen lassen. So nimmt beispielsweise
die Polizei in 10 der 16 Bundesländer
inzwischen Strafanzeigen auch per
Internet entgegen. Als Vorreiter gilt
Nordrhein-Westfalen. Dort sind seit
März 2004 mehr als 60.000 Strafanzeigen online eingegangen. Trotz dieser
ersten Erfolge: Insgesamt haben
Deutschlands Ämter noch Nachholbedarf. Das belegt eine Studie im Auftrag
der Europäischen Kommission zu den
Internet-Diensten der öffentlichen Hand
aus dem vergangenen Jahr. Im Vergleich
der 15 EU-Kernländer landet Deutschland dabei auf dem 13. Platz. Nur Griechenland und Luxemburg schneiden in
der Studie schlechter ab. Harms: „Elektronische Dienste sparen Kosten und
verbessern den Service für Bürger. Eine
Chance, die wir in Deutschland noch
stärker nutzen müssen“. (PM)
Bundesministerium des
Innern verlängert
Rahmenvertrag für
Öffentliche Verwaltung
mit Microsoft bis 2010
tensiven Verhandlungen wird die langjährige partnerschaftliche Vertragsbeziehung fortgesetzt. Der neue Vertrag
führt dabei in verschiedenen Bereichen
zu deutlichen Verbesserungen für die
öffentliche Verwaltung und wurde inhaltlich noch stärker auf ihre Belange
zugeschnitten. Dies ermöglicht erhebliche Einsparungen für die öffentliche
Hand.
Der Select-Rahmenvertrag ist die
Referenzbasis von Microsoft-Lizenzen
für alle BMI-bezugsberechtigten Einrichtungen der öffentlichen Hand in
Deutschland. Er gilt wie bisher für Behörden, Dienststellen und juristische
Personen von Bund, Ländern und Gemeinden.
Angelika Gifford, Direktorin Public Sector und Mitglied der Geschäftsführung
der Microsoft Deutschland GmbH, sagte: „Mit der Verlängerung des BMIRahmenvertrags wurde für Microsoft
nicht nur ein wichtiges Vertrauenssignal
für die partnerschaftliche Zusammenarbeit gegeben, sondern vor allem auch
für unsere Kunden aus dem Bereich
öffentlicher Auftraggeber nachhaltige
Verbesserungen erzielt. Die Vertragsverlängerung ist für uns Verpflichtung,
unser Engagement im öffentlichen Sektor noch weiter auszubauen.“ (PR)
D
Sechs Meilensteine für
die erfolgreiche
IT-Strategie
Der neue Select-Vertrag trat am 1. Juni
2007 in Kraft und garantiert die kontinuierliche Fortführung des Einsatzes von
Microsoft-Produkten und Lösungen im
Anschluss an den jetzigen Rahmenvertrag, der Ende Mai auslief. Nach in-
hne IT-Strategie ist der Misserfolg meist vorprogrammiert.
Mit IT-Strategie wäre er
wenigstens messbar. Wenn die Kräfte
der IT aber gebündelt auf eine Richtung
ausgerichtet werden, kann der Erfolg
nicht ausbleiben, selbst wenn die Richtung nicht zu 100 Prozent stimmt. Eine
IT-Strategie soll die IT Organisation
und das Unternehmen (oder auch Behörden) auf die Zukunft ausrichten, sie
in „ruhiges Fahrwasser“ bringen. Den-
as Bundesministerium des
Innern (BMI) und Microsoft
haben die Verlängerung des
bestehenden Lizenzrahmenvertrags um
weitere drei Jahre vereinbart. Dies ermöglicht es Bund, Ländern und Kommunen, durch den Einsatz von
Microsoft-Produkten weiterhin eine effiziente und dadurch kostengünstige
Verwaltungsarbeit zu leisten.
O
2/07
33
SPLITTER
noch ist die Formulierung und die Umsetzung einer IT-Strategie mit zahlreichen
Problemen und Risiken behaftet. Aus zahlreichen Projekten hat Raymond Tischendorf, Director Advisor bei der Experton Group, die sechs „kritischen“ Meilensteine
bei der Entwicklung einer IT-Strategie zusammengestellt.
1. Bereits vor dem Start der Entwicklung einer IT-Strategie gibt es vielfache und
teilweise auch berechtigte Bedenken. „Eine IT-Strategie braucht in der Regel einen
konkreten Anlass“, so Tischendorf, „damit dem IT-Leiter nicht vorgeworfen wird,
dass er in den vergangenen Jahren geschlafen hat und nun nach einem Rettungsanker
sucht.“ Bester Anlass ist die Übernahme von Verantwortung. Innerhalb des ersten
halben Jahres kann ohne weiteres ein Strategieprojekt aufgesetzt werden. Doch wenn
bereits eine IT-Strategie besteht, so sollte das Projekt lieber „Fortschreibung“ oder
„Überprüfung“ genannt werden, damit die damals Beteiligten auch motiviert sind,
mitzuarbeiten. Aber auch wenn der IT-Leiter die Funktion schon lange ausübt, bieten
größere Organisationsänderungen, wie z. B. durch Fusionen, neue Herausforderungen (die auch von der Unternehmensleitung als solche gesehen werden) oder eine andere
Ausrichtung des Unternehmens, Anlass für die Entwicklung einer IT-Strategie.
2. Die Darstellung der Ist-Situation, d.h. eine Bestandsaufnahme ist jedem, der diese
neue Aufgabe übernimmt, dringend zu empfehlen. Wenn der IT-Leiter selbst für die
aktuelle Situation verantwortlich ist, stellt er die Ist-Situation gern verkürzt dar oder
beschönigt diese. Aber ohne Beschreibung des Ausgangspunktes kann kein Weg und
damit auch keine IT-Strategie sinnvoll entwickelt werden.
Foto: vertage
3. Die messbare Darstellung der Ziele der IT schafft Transparenz für das Unternehmen. Diese Transparenz kann für den IT-Leiter, der gern spontan entscheidet,
opportunistisch handelt oder sich ungern langfristig auf dynamischem Terrain
festlegt, durchaus unangenehm sein. Doch wenn eine IT-Strategie vollständig
aufgesetzt ist, so dürfte sich der Handlungsspielraum eher erweitern, und die breite
Unterstützung des eigenen Teams und der Unternehmensleitung sichert den Weg
auch auf einem schwierigen Terrain. Die Ausrichtung der Ziele der IT an den
Unternehmenszielen macht dann auch jeden Opportunismus überflüssig.
4. Bei der GAP-Analyse geht es um die Kunst des Ausgleichs zwischen der
Bewertung der überwiegend unbefriedigenden Situation und der deutlichen Darstel-
2/07
34
lung des Handlungsbedarfs. Wer seinen
Vorgesetzten und Vorgänger oder sein
Team nicht verärgern will, sollte daher
eine gewisse Rücksicht nehmen. Wer
die IT gar selbst in die aktuelle Situation
gesteuert hat, muss den Mut aufbringen
das GAP aufzuzeigen. In jedem Fall ist
eine neutrale Bewertung ohne implizite
oder gar offene Schuldzuweisungen erforderlich. Hier tun sich IT-Leiter
besonders schwer, und hier setzt in der
Regel auch die erste größere Pause im
Strategieprojekt ein.
5. Bei der Beschreibung der Handlungsoptionen tendieren einige IT-Leiter
dahin, nur die eigenen Favoriten zu nennen, um Diskussionen über unliebsame
Alternativen zu vermeiden. Dies ist in
der Regel aber meist zwecklos, weil diese Diskussionen weder verhindert werden können noch verhindert werden
sollten. Erst die Diskussion der Alternativen und die Verständigung auf eine
gemeinsame IT-Strategie sichern die
Unterstützung und das Verständnis bei
allen Beteiligten. Es ist besser, im Vorfeld alle Alternativen neutral und unvoreingenommen zu beleuchten, als während der Umsetzung solche Diskussion
führen zu müssen. Es gilt daher: „Lieber
lenken als gelenkt zu werden“, so Senior
Advisor Tischendorf.
6. Bei der Entscheidung für eine der
Handlungsoptionen setzt die nächste
größere Pause ein. Hier bricht teilweise
sogar das Projekt ab. Keine der Alternativen stellt den Königsweg dar. Jede
birgt Risiken und ist nicht von heute auf
morgen umzusetzen. Falls der IT-Leiter
die Diskussion über die Alternativen
anstoßen konnte, wird er in der Regel
nun allein gelassen. Kraft seines Amtes
und seines Know-hows muss er nun die
Entscheidung oft allein treffen.
Schließlich muss er auch für die erfolgreiche Umsetzung sorgen. Die Übernahme der Verantwortung ist die größte
Sorge der IT-Leiter. Dabei sind Unternehmen mit 60 Prozent Fehlentscheidungen durchaus erfolgreich, denn gar
keine Entscheidung ist garantiert zu 100
Prozent falsch. (PM)
SPLITTER
SIDOK ist in der Prototypphase
D
•
Es erfolgt eine ergonomische
Begutachtung des SIDOK-Verfahrens. Dies betrifft sowohl das
Grundsystem wie die konkrete
Betrachtung an den mit SIDOK
ausgestatteten Arbeitsplätzen.
•
Von Anfang an werden im Rahmen der Prototypphase auch die
im Betriebskonzept beschriebenen betrieblichen Rollen wahrgenommen. Insbesondere die
Prozesse zum Störungs- und
Problemmanagement mit dem
Zusammenspiel zwischen UHD
im ITDZ Berlin und der zentralen Verfahrensbetreuung in der
Senatskanzlei bzw. den dezentralen Rollen in den beteiligten
Häusern wird dabei eingeübt und
etabliert.
•
Alle Konzepte, die im bisherigen
Projektverlauf erstellt wurden,
werden bis zum Ende der
Prototypphase evaluiert und fortgeschrieben. Dazu werden
insbesondere zum Fachkonzept
Prozessworkshops durchgeführt.
as gemeinsam von der Senatskanzlei und der Senatsverwaltung für Inneres
und Sport (die die Projektleitung wahrnimmt) durchgeführte
Modernisierungsprojekt SIDOK ist in die Realisierungsphase eingetreten.
Seit Oktober 2006 wurde die Feinkonzeption durchgeführt. Mit der sehr engagierten
Unterstützung von Mitarbeitenden aus Verbindungsstellen der Ressorts, der Geschäftstelle des Senats, von Organisator/innen und Infrastrukturverantwortlichen von
Senats- und Bezirksverwaltungen wurden alle Konzepte in einer ersten Version fertig
gestellt; sie bildeten die Grundlage für die Herstellung des Prototypsystems. Wir
haben uns dabei an den Empfehlungen des vorliegenden ProjektmanagementHandbuchs orientiert (s. unter http://www.verwalt-berlin.de/seninn/itk/
prorili.html). Die vollständige Dokumentenlage finden Sie unter http://www.verwaltberlin.de/seninn/itk/sidok.html.
Der Realisierungspartner, die PDV-Systeme GmbH, hat auf dieser konzeptionellen
Basis den Prototypen des SIDOK-Systems bereitgestellt. Das IT-Verfahren SIDOK
ist als Web-Applikation ausgelegt und wird vom ITDZ Berlin auf der Grundlage des
auf der E-Government-Diensteplattform bereitgestellten DMS/VBS-Werkzeuges
(VISkompakt Version 4.0) betrieben. Die grundlegenden infrastrukturellen Rahmenbedingungen sind in der folgenden Abbildung dokumentiert:
Nach Abschluss der Prototypphase soll
bis Ende Oktober 2007 der Roll-Out
auf die zunächst geplanten 300 Arbeitsplätze abgeschlossen werden.
Abbildung: Infrastrukturmodell SIDOK, Infrastrukturkonzept Version 1.2.0F
Das nunmehr bereitgestellte IT-Verfahren wird folgende Geschäftsprozesse inhaltlich unterstützen:
•
•
•
Vor- und Nachbereitung des Sitzungsdienstes Senat
Vor- und Nachbereitung des Sitzungsdienstes Rat der Bürgermeister
Senatsseitiger Sitzungsdienst Abgeordnetenhaus (Behandlung Plenum, parlamentarische Anfragen und Ausschüsse Abgeordnetenhaus).
Zunächst sind 60 Mitarbeitende aus der Senatskanzlei, der Senatsverwaltung für
Wirtschaft, Technologie und Frauen, der Senatsverwaltung für Finanzen, der Senatsverwaltung für Justiz, der Senatsverwaltung für Inneres und Sport sowie aus den
Bezirksämtern Reinickendorf, Steglitz-Zehlendorf und Marzahn-Hellersdorf die
Funktionalitäten im Prototypbetrieb tätig.
Die Prototypphase ist für den weiteren Projektverlauf von hoher Bedeutung. Sie ist
u.a. durch folgende Aktivitäten gekennzeichnet:
Wir werden zum weiteren Verlauf des
Projektes wieder im SPLITTER sowie
auf unserer Intranetseite (die Sie künftig
auch über das Projektportal finden können) berichten. Gerne steht Ihnen auch
die Projektleitung (SenInnSport, Herr
Franke, 9027 1074 und Herr Fröhlich,
9027 2669 sowie aus der Senatskanzlei
Herr König, 9026 2385) für Auskünfte
zur Verfügung.
PETER FRÖHLICH
Stv. Projektleiter SIDOK,
SenInnSport ZS C 2 Fr
STEPHAN KÖNIG
Stv. Projektleiter SIDOK,
Senatskanzlei III G 3
2/07
Abbildung: SIDOK-Startbildschirm
35
SPLITTER
VÖBB: Vernetzte
Kommunikations- und
Wissensstandorte
Der VÖBB bietet den Nutzern der Bibliotheken ein einheitliches und vor allem leicht
zugängliches Informationssystem. Ein homogenes Erscheinungsbild des Web-Angebotes und der Bibliotheks-OPAC erhöht den Wiederkennungseffekt, wobei die
Bibliotheken weiterhin die Möglichkeit haben, durch eigene Texte und Hinweise die
Kunden vor Ort direkt anzusprechen.
Die gemeinsamen Angebote der
Berliner Öffentlichen Bibliotheken
werden mit Hilfe des ITDZ Berlin
realisiert
Neben dem seit Februar 2007 barrierefreien Web-Angebot des VÖBB
(www.voebb.de), das den Kunden auch außerhalb der Bibliotheken Recherchen,
Bestellungen, Verlängerungen und Online-Fernleihe ermöglicht, bietet der VÖBB
weitere Dienstleistungen verbundweit an: Transport von Medien in eine Wunschbibliothek oder nach Hause, Rückgabe ausgeliehener Medien in allen VÖBBBibliotheken, Bereitstellungsbenachrichtigung per E-Mail oder SMS sowie die Möglichkeit, Gebühren unabhängig davon, bei welchem Verbundteilnehmer sie entstanden sind, in jeder angeschlossenen Bibliothek oder per Überweisung bezahlen zu
können. Verbundintern wird einmal jährlich der jeweilige Anteil am Gesamtgebührenaufkommen, welche den einzelnen Bibliothekssystemen zustehen, abgerechnet.
88 Bibliotheken, acht Fahrbibliotheken
und fünf Schulbibliotheken mit 8,3 Millionen Exemplaren aus allen Mediengattungen bieten den Berlinern einen
vielfältigen und reichhaltigen Fundus an
Wissensquellen. Einfach zu überblicken,
bequem zu bestellen und alles aus einer
Hand. Denn die Bibliotheken der zwölf
Berliner Bezirke sowie die Zentral- und
Landesbibliothek Berlin (ZLB) gehören
dem 1998 gegründeten Verbund der
Öffentlichen Bibliotheken Berlins
(VÖBB) an.
Der Medienbestand sowie die Kundenstammdaten werden in einer OracleDatenbank auf gemeinsamen Servern
verwaltet, die Verbunddienstleistungen
stehen den Kunden aller Verbundteilnehmer zur Verfügung. Dabei agieren die Verbundteilnehmer weiterhin
als selbständige Bibliothekssysteme, die
durch den VÖBB zu einem gesamtstädtischen Bibliotheksangebot zusammengeschlossen sind.
Alle diese Services entwickeln sich sehr positiv, Steigerungszahlen von 18 Prozent für
Medientransporte und die sich seit 2004 jährlich verdoppelnden Nutzungszahlen des
Webangebots zeigen, dass das Konzept des VÖBB dem Bedarf der Bibliothekskunden entspricht. Ohne die Zusammenarbeit mit einem verlässlichen und leistungsstarken IT-Partner sind die Verbundangebote in dieser Form nicht zu realisieren.
Seit dem Start des Projektes VÖBB arbeitet die Verbundzentrale „VÖBB-Servicezentrum“ eng mit dem IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin) zusammen.
Im ITDZ Berlin werden im Auftrag des VÖBB die Verträge der Bibliothekssoftware
aDIS/BMS sowie die Lizenzen für das Datenbankmanagementsystem Oracle Database
gehalten.
Foto: Johanna Goodyear
Die Bibliothekskunden benötigen seit
der Verbundgründung nur noch einen
Bibliotheksausweis für alle Öffentlichen
Bibliotheken Berlins und auch die ohnehin maßvolle - jährliche Gebühr
fällt nur einmal an.
2/07
36
Die fünf Verbundserver für Produktion, Web und Test stehen zentral im DataCenter, das ein maximales Maß an Ausfallsicherheit bietet. Hierbei werden im
Bereich der Produktion drei Server der Firma HP mit insgesamt 14 CPUs und 72 GB
Hauptspeicher unter dem Betriebssystem HP-UX als hochverfügbares Clustersystem eingesetzt. Der Plattenplatz von 413 Gigabyte wird über hochperformante
Plattensubsysteme bereitgestellt. Die Webserver wurden als
SPLITTER
LINUX-Clustersystem implementiert. Das zugrundeliegende Serverkonzept wurde gemeinsam vom VÖBBServicezentrum und dem ITDZ Berlin
entwickelt und kontinuierlich angepasst.
Durch das Berliner Landesnetz (BeLa)
sind die Server mit den Rechnern des
VÖBB-Servicezentrums und der angeschlossenen Bibliotheken verbunden.
BeLa ist das Versorgungsnetz des öffentlichen Lebens der Hauptstadt mit
800 km Glasfasernetz und 350 Standorten. Durch seine Lichtwellenleiter fließen alle für die Verwaltung wichtigen
Daten und Informationen. Wichtig ist
dabei die Schnelligkeit des Datentransfers, der mit 2 Gigabit pro Sekunde
erfolgt. Die hohen Sicherheitsanforderungen des BeLa bieten für die
sensiblen Kundendaten optimale Sicherheit. Die in den Sicherheitsbestimmungen begründeten Schwierigkeiten beispielsweise beim Zugriff auf externe
Daten für Fernleihe oder Portalangebote
– werden kooperativ gelöst.
Die Fahrbibliotheken sind über UMTS
(Universal Mobile Telecommunications
System) mit den Produktionsservern und
der zentralen Datenbank im BeLa verbunden. Anfängliche Schwierigkeiten bei
der UMTS-Versorgung in Randgebieten Berlins, in denen die Fahrbibliotheken naturgemäß besonders
stark eingesetzt werden, wurden durch
ein gemeinsam von VÖBB-Servicezentrum, ITDZ Berlin und T-Mobile
entwickeltes Maßnahmenpaket behoben.
zehn Jahren viel erreicht und die Bibliotheksangebote für die Berlinerinnen und
Berliner nicht nur ausgebaut, sondern auch transparenter und erreichbarer gemacht.
Die Entwicklung weiterer Dienstleistungen und der Einsatz neuer Techniken sollen
das Angebot der Berliner Öffentlichen Bibliotheken auch für die Zukunft interessant
und lebendig halten. (EB)
Auto Immune Systems: Computer helfen
Computern in Echtzeit
M
ünchen - Fujitsu Siemens Computers erweitert das Serviceangebot für den
hochverfügbaren IT-Betrieb und stellt die zweite Generation von „Auto
Immune Systems“ (AIS) vor. Die innovative Lösungsarchitektur schützt
Unternehmen automatisch vor Systemausfällen und wird nun um die neue ServiceEngine erweitert. Diese Komponente greift korrigierend in die IT-Infrastruktur ein,
bevor Ausfälle die Verfügbarkeit der Systeme reduzieren. Auch die Anwender
bemerken von der Behebung der Störung nichts.
Die neue Service-Engine verfügt über eine Wissensdatenbank und lernt im laufenden
Betrieb ständig dazu. Sobald die erfolgreiche Behebung einer Störung bekannt und
gespeichert ist, können alle weiteren Infrastrukturen, ob im Client- oder Serverumfeld, mit der erfolgreichen Lösung versorgt werden. Diese pro-aktive Immunisierung
führt nicht nur zu einer Steigerung der Verfügbarkeit, sondern reduziert auch den
Aufwand im IT-Service Management. Erfahrungen aus Projekten zeigen, dass sich
mit dem Einsatz der Service Engine die 25 häufigsten Störungen und Anwenderfehler soweit automatisieren lassen, dass das Aufkommen der Service-Calls um bis
zu 40 Prozent reduziert werden kann.
Fujitsu Siemens Computers wertet mit der neuen Generation von „Auto Immune
Systems“ das Angebot zu Managed Services und den hochverfügbaren und sicheren
IT-Betrieb deutlich auf. Neben der automatischen Fehlererkennung, die für den User
unbemerkt bleibt und selbststeuernd Serviceprozesse anstößt, können die Anwender auch
eigenständig Störungen beheben, ohne dass sie den Service Desk beanspruchen müssen.
Aufgrund der automatisieren und gesteigerten Verfügbarkeit der IT sind auch die
kritischen Geschäftsprozesse und Applikationen hinsichtlich eines Echtzeitbetriebes
wesentlich besser abgesichert. Dazu Christoph König, Projektleiter „Auto
Über die Basisversorgung des VÖBB
hinaus hat sich das ITDZ Berlin als
verlässlicher Partner bei der Umsetzung
neuer Angebote bewährt. Spezielle
Dienstleistungen wie die Benachrichtigung bei Medienbereitstellung per SMS
oder E-Mail werden gemeinsam umgesetzt, die enge Zusammenarbeit ermöglicht dabei ein schnelles und flexibles
Entwicklungs- und ggf. Störungsmanagement.
Im nächsten Jahr feiert der VÖBB sein
10-jähriges Jubiläum. Der Verbund der
Öffentlichen Bibliotheken hat in diesen
2/07
37
SPLITTER
Immune Systems“ bei Fujitsu
Siemens Computers: Den Anforderungen eines Echtzeit-Unternehmens an Sicherheit und Verfügbarkeit von
Geschäftsprozessen werden die heutigen Ansätze der IT-Industrie nicht gerecht. Wir bieten daher ein neues Paradigma im Service Management, das nicht
nur die Verfügbarkeit einzelner Systeme
betrachtet, sondern das Ergebnis eines
gesamten Geschäftsablaufes. Mit Auto
Immune Systems und der nun verfügbaren Service-Engine bringen wir Unternehmen auf diesem Weg zu immer zuverlässigeren und gleichzeitig wirtschaftlichen Geschäftsprozessen.“
„Auto Immune Systems“ hat sich in der
primären Ausbaustufe im Kundeneinsatz bewährt, teilteb das Unternehmen
mit. So setzt die Landesbank RheinlandPfalz die Komponente Patch-Management erfolgreich zur pro-aktiven
Softwareverteilung an 2.000 Clients ein.
Für diese Aufgabe werden nur noch
zwei Stunden benötigt. Auch bei Siemens Enterprise Communication findet
das „Auto Immune Systems“ Anwendung in der HiPath-Produktfamilie. Der
Betrieb dieser IP-basierten Telekommunikationsanlage für Unternehmensnetze wird durch AIS sicherer und verfügbarer.
Die neue Service-Engine kommt zurzeit
bei Fujitsu Siemens Computers selbst
zum Einsatz. Dort wird in einem mehrstufigen Rollout die IT-Infrastruktur für
die 11.000 Mitarbeiter-Clients mit dem
neuesten Stand von „Auto Immune Systems“ ausgerüstet. Anstatt bei jeder Störung einen Call abzusetzen, sind die
Mitarbeiter aufgefordert, Fehler direkt
an die Service-Engine zu melden. So
wird nicht nur der Prozess der automatischen Fehlerbehebung angestoßen,
sondern auch die Wissensdatenbank des
AIS weiter gefüllt und in ihrer Wertschöpfung gesteigert. Auch können die
Anwender ihr Passwort eigenständig
zurücksetzen. Ohne „Auto Immune
Systems“ ist dieses einer der häufigsten
Gründe, den Service-Desk anzurufen.
(PM)
2/07
38
Das RFID-Office
B
erlin/Hannover - Wer wünscht sich das nicht: Ein Büro, in dem keine Akte
mehr verloren geht, eine nahtlose Verbindung von Papierakten zu digitalen
Akten, Dokumenten, Diktaten und einem Workflowsystem? Das Unternehmen Thax Software aus Berlin bietet eine auf Radiofrequenzidentifikation (RFID)
basierende Lösung an, mit der sich unter anderem Akten in Büros lokalisieren und
der Workflow optimieren lassen. Das Unternehmen ist für den „Großen Preis des
Mittelstandes 2007“ der Oskar-Patzelt-Stiftung nominiert worden und zeigte die
neueste Version 4.0 seiner „Findentity“ genannten Lösung auf der CeBIT 2007.
Das Besondere an „Findentity“: Jede Akte kann mit einem Transponder, einem
batterielosen papierflachen Sender, gekennzeichnet werden. Mittels RFID wird die
Akte identifiziert, zeigt ihren Standort auf einem Raumplan und ruft sofort die
dazugehörige elektronische Akte am Bildschirm auf. Durch die automatische Identifikation wird auch jeder Arbeitsvorgang, jedes digitale Diktat und Dokument der
richtigen Akte zugeordnet. „Findentity“ eröffnet damit eine laut Firmenangeben
völlig neue Dimension der Büroorganisation.
Foto: Thax Software
Was ursprünglich nur als Aktensuchsystem konzipiert war, ist heute ein komplettes
Büromanagementsystem, das sich der Anwender dank des modularen Aufbaus nach
seinen Bedürfnissen zusammenstellen und mit und ohne Identifikationstechnik
nutzen kann. Die einfache und intuitive Bedienbarkeit folgt aus der Entwicklung in
Zusammenarbeit mit Kanzleien und Büros. Zu den Nutzern zählen neben bereits
zahlreichen Anwälten, Wirtschaftsprüfern, Steuerberatern, Banken, Krankenhäusern,
Ärzten, Unternehmen und Gerichten auch die Berliner Senatskanzlei mit dem Regierenden Bürgermeister - allesamt Branchen, in denen Papierdokumente einen großen
Stellenwert haben, aber die Verbindung zur digitalen Welt immer wichtiger wird.
Kunden wie die Berliner Anwaltskanzlei Resch sagen: „Findentity ist wirklich an den
Bedürfnissen der Praxis orientiert und spart uns viel Zeit. Und alle Akten sofort per
Knopfdruck finden, das ist einzigartig!“ Weitere Informationen sind im Internet
unter www.thax.de zu finden. (PM)
SPLITTER
Neue Funktionen für Sicherheit,
Management und größere
Flexibilität
Windows Server
„Longhorn“ Beta 3
steht zum Testen bereit
U
nterschleißheim - Microsoft
stellte Ende April 2007 die BetaVersion 3 der nächsten Edition
von Windows-Server mit dem CodeNamen „Longhorn“ öffentlich zum Test
zur Verfügung. Sie lässt sich unter http:/
/www.microsoft.com/germany/
technet/beta/default.mspx herunterladen. Tester können die erweiterten
Kontroll- und Schutzfunktionen sowie
die größere Flexibilität der nächsten
Server-Generation ausprobieren. Die
finale Version von Windows-Server
„Longhorn“ wird voraussichtlich in der
zweiten Jahreshälfte 2007 erscheinen.
Windows-Server „Longhorn“ automatisiert tägliche Verwaltungsaufgaben und
ermöglicht eine strengere Einhaltung von
Sicherheitsrichtlinien bei höherer Effizienz. „Longhorn“ vereinfacht die Verwaltungsaufgaben durch verbesserte
Ereignis-Erfassung, Aufgabenplanung,
Remote-Management und die umfangreichen Scripting-Fähigkeiten von
Windows PowerShell. Zusätzlich erhöht
Windows-Server „Longhorn“ die Sicherheit und unterstützt bei der Abwehr von
Angriffen durch die Überwachung der
Funktionsfähigkeit und Einhaltung von
Richtlinien. Dazu enthält er neue Funktionen wie Network Access Protection
(NAP), Read-Only Domänencontroller
und die Windows Firewall, die nun automatisch eingeschaltet ist. Die neueste
Version von Microsofts Web-Server
Internet Information Services (IIS) 7.0
bietet eine sichere, erweiterbare Plattform zum effizienten Verwalten und
Hosting von Web-Applikationen und Services.
Auch der ständige Zugriff auf Geschäftsdaten ist gewährleistet. Neue Funktio-
nen wie Terminal Services Gateway,
Terminal Services Easy Print und Terminal Services RemoteApp ermöglichen
verbesserte Bedienung sowie einen
skalierbaren Remote-Zugang auf zentralisierte Anwendungen und ServerKapazitäten. Damit IT-Administratoren
die Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit und
Leistungsfähigkeit der Infrastruktur erhöhen, bietet Windows-Server „Longhorn“ mehrfache Ausfallsicherung, dynamisches Partitionieren und automatisch optimierte Netzwerk-Funktionen.
Die Beta 3 enthält auch erweiterte Optionen für die Festlegung von Rollen und
Konfigurationen. Zudem stehen weitere Tools und Funktionen zur Verfügung. Dazu gehören die nun integrierte
Windows PowerShell, Server Manager
und weitere Remote Administration
Tools sowie NAP zur Festlegung kritischer Updates und Richtlinien.
Die Microsoft-Plattform
Windows Server „Longhorn“ Beta 3
repräsentiert mit der neuen Generation
von Visual Studio (Code-Name „Orcas“)
und SQL Server (Code-Name „Katmai“)
die nächste Innovationswelle von
Microsoft. Die umfangreiche Entwicklungs- und Web-Plattform ermöglicht
eine effiziente Verwaltung und Analyse
von Daten. Die neuen Produkte folgen
damit den bereits erfolgreich gestarteten Windows Vista und 2007 Microsoft
Office System. (PR)
Software m ieten statt kaufen
Weitere Einzelheiten:
Vertrieb
ITDZ Berlin
Hr. Hedergott - Vertriebsleiter
Tel. 9012 (912) 6167
eMail: [email protected]
Manifestierung von konsequentem
Engagement für verbesserte
Sicherheit und Verwaltungsfunktionen auf Client-Rechnern
Red Hat plant virtuelles
Betriebssystem für
Desktoprechner mit
Intel vPro
M
ünchen - Red Hat, ein Anbieter von Open Source-Lösungen, gestaltet ein gemeinsames Programm mit der Intel
Corporation, in dessen Rahmen eine
Softwareplattform entsteht. Diese soll
Desktop-PCs mit Intel vPro™Prozessortechnologie unterstützen. Ziel
der Zusammenarbeit ist es auch, die
Leistung der hardwaregestützten
Virtualisierung nun auch auf Unternehmens-Desktops zu bringen. Für die
Kunden ergeben sich so überzeugende
Vorteile wie gesenkte Administrationskosten, verbesserte betriebliche Effizienz und eine erheblich geringere Verwundbarkeit gegen Sicherheitsbedrohungen - und zwar unabhängig vom
Betriebssystem des Clients.
„Der herkömmliche Desktop scheitert,
wenn es darum geht, eine sichere, zuverlässige und verwaltungsfreundliche
Umgebung bereitzustellen“, erklärt Brian
Stevens, CTO bei Red Hat. „Die vProTechnologie von Intel, kombiniert mit
einem Virtual-Appliance-Betriebssystem
von Red Hat, erlaubt den Kunden den
Aufbau einer grundsoliden Basis, die
dann den PC bereitstellen, verwalten
und sichern kann. Diese Technologie
senkt die Betriebskosten und erhöht die
betriebliche Flexibilität. Wir freuen uns
auf die Zusammenarbeit mit Intel in
diesem Projekt.“
Durch den Einsatz eines PC mit der
Intel vPro™-Prozessortechnologie werden IT-Abteilungen in der Lage sein,
Anwendungen in einem virtuellen
2/07
39
SPLITTER
Rechner bereitzustellen, die unternehmenstaugliche Management- und
Sicherheitsfunktionen auf die PC-Ebene bringen. Das Appliance-BS von Red
Hat wird von unabhängigen Softwareanbietern entwickelte, schlüsselfertige
virtuelle Anwendungen unterstützen, um
so eine durchgängige Verwaltbarkeit zu
ermöglichen. Virtuelle Anwendungen
können genutzt werden, um unabhängig vom Desktop-Betriebssystem Funktionen wie Netzwerksicherheit, Bereitstellung, Überwachung sowie Asset Management zu realisieren. In Zusammenarbeit mit Intel plant Red Hat die Entwicklung, Zusammenstellung und Unterstützung der notwendigen Softwarekomponenten, einschließlich Hypervisor, Service-Betriebssystem und Software Development Kit (SDK).
„Intel und Red Hat blicken auf eine
lange Geschichte technologischer Partnerschaft zurück. Dieses revolutionäre
Projekt wird die Möglichkeiten und
Leistungsreserven eines modernen
Desktopsystems ermöglichen“, kommentiert Doug Fisher, Intel Vice
President und Geschäftsführer der System Software Division. „Die in die
Betriebsumgebung von UnternehmensPCs integrierte Virtualisierungsfähigkeit
in Verbindung mit Technologien wie die
Intel® Virtualization und das Intel®
Active Management werden eine neue
Generation von Lösungen im SoftwareVerbund möglich machen.“
PCs mit Intel vPro™-Prozessortechnologie und dem Virtual Appliance
OS von Red Hat werden Unternehmensanwendungen in einer isolierten, sicheren und verwaltungsfreundlichen Umgebung hosten. Endnutzer, IT-Abteilungen, OEMs und ISVs profitieren so
gleichermaßen von den robusten Lösungen, die auf diesen Kerntechnologien
aufsetzen. Die aktive Entwicklungsphase
des Projektes wurde heute gestartet. Die
ersten Beta-Versionen sind im Laufe
dieses Jahres geplant, die offizielle Release für 2008.
Weitere Informationen finden sich unter http://ww.redhat.com
2/07
40
Glos: Unerwünschte Telefonwerbung wird
zukünftig wirkungsvoll sanktioniert
B
erlin - Das Verbot unerwünschter Telefonwerbung im Gesetz gegen den
unlauteren Wettbewerb (UWG) erwies sich in der Vergangenheit als nicht
ausreichend wirkungsvoll. Viele Firmen setzen sich darüber hinweg und
belästigen in zunehmendem Maß die Verbraucherinnen und Verbraucher mit
nachteiligen Folgen für Firmen, die im Rahmen des Zulässigen werben.
„Um die Verfolgung von Verstößen gegen das Verbot unerwünschter
Telefonwerbung
in Zukunft effektiv zu gestalten,
soll im Telekommunikationsgesetz
die Möglichkeit der
Unterdrückung
der Rufnummer
eingeschränkt
werden“, so der
Bundesminister
für Wirtschaft und
Technologie,
Michael Glos Mitte Mai 2007. „Eine
entsprechende Änderung des TKG
werde ich vorbereiten“, sagte der
Bundesminister.
Wer in Zukunft
seine Rufnummer
unerlaubt unterdrückt, soll mit einem Bußgeld belegt werden können. Mit der geplanten Maßnahme soll den
Schwierigkeiten
bei der Identifizierung von Anrufern, die unerwünschte Werbeanrufe tätigen,
wirksam begegnet
werden. „Mit der
Foto: Archiv
nun geplantenVerschärfung der Sanktionen und der damit verbundenen abschreckenden Wirkung
wird Missbräuchen bei der Telefonwerbung effektiver begegnet“, so Bundesminister
Glos.
Bundesminister Glos begrüßt im Interesse des Verbraucherschutzes und mit Blick
auf seriös werbende Firmen die Ankündigung von Bundesministerin Zypries,
Verstöße gegen das Verbot der unerwünschten Telefonwerbung zukünftig mit einem
Bußgeld ahnden zu wollen. Das von der Bundesregierung geplante Maßnahmenbündel soll die Verbraucherinnen und Verbraucher besser vor Belästigungen und die
seriöse Werbewirtschaft vor schwarzen Schafen schützen. „Die Unternehmen selbst
haben großes Interesse an der Bekämpfung unseriöser Wettbewerber“, zeigt sich
Glos überzeugt. Das Internetangebot des Bundesministeriums für Wirtschaft und
Technologie: http://www.bmwi.de (PR)
Studie: Biometrie-Markt in Deutschland
wächst stark
B
erlin - Der deutsche Markt für Biometrie wird sich in den nächsten Jahren
mehr als verdoppeln. Von rund 120 Millionen Euro im Jahr 2006 wächst der
Umsatz auf voraussichtlich rund 300 Millionen Euro im Jahr 2010. Die
wichtigste Technologie bleibt die Erkennung von Fingerabdrücken. An
SPLITTER
Bedeutung gewinnt die Gesichtserkennung. Deren Anteil am Marktumsatz wird
von derzeit gut einem Fünftel auf ungefähr 30 Prozent steigen. Das geht aus einer
Studie hervor, die Roland Berger Strategy Consultants für BITKOM erstellt hat.
Externe SATA-Festplatten
überholen USB und FireWire
„Besonders im Bankensektor und dem Einzelhandel hat die Biometrie viele Einsatzmöglichkeiten“, sagt BITKOM-Vizepräsident Jörg Menno Harms. Im Bankensektor
lassen sich biometrische Verfahren beispielsweise bei Geldautomaten, Internet- und
Telefonbanking oder dem kartenbasierten Zahlungsverkehr einsetzen. Im ECommerce kann mit solchen Verfahren die Identität von Online-Zahlungen überprüft werden. Der Vorteil biometrischer Verfahren gegenüber herkömmlichen
Technologien: Während Ausweise oder Passwörter vergessen, gestohlen gefälscht
oder bewusst weitergegeben werden können, sind Fingerabdruck, Iris, Gesicht oder
Stimme untrennbar mit der Person verbunden.
Maximaltempo beim
Datenverkehr
Grafik: BITKOM
Derzeit stellen knapp 100 deutsche Unternehmen mit mehreren tausend Beschäftigten biometrische Produkte her oder befassen sich mit der Systemintegration. Die
meisten dieser Unternehmen sitzen in Bayern und Baden-Württemberg, gefolgt von
Hessen sowie Nordrhein-Westfalen und Berlin. „Die deutsche Biometriebranche
genießt international einen guten Ruf und ist bei der Gesichtserkennung weltweit
führend“, sagt Harms. Da die Branche in Deutschland jedoch im internationalen
Vergleich eher mittelständisch geprägt ist, mangele es häufig an Finanzmitteln für
Forschung, Entwicklung und internationale Vermarktung. Sinnvoll wäre zudem eine
Bündelung der Forschungsaktivitäten des Innen-, Wirtschafts- und Forschungsministeriums, um so Koordinationsprobleme und Reibungsverluste zu vermeiden.
Der Markt für biometrische Technologien wird stark von politischen Entscheidungen geprägt: Soreon Research schätzt den staatlichen Anteil bei der Nachfrage für das
Jahr 2009 auf 45 Prozent des deutschen Gesamtmarktes. Die Bedeutung öffentlicher
Nachfrage erklärt auch, warum die volkswirtschaftliche Bedeutung der Biometrie in
den USA weltweit am höchsten ist: Dort liegt der Anteil des Branchenumsatzes bei
0,05 Prozent des Bruttoinlandsproduktes, fast drei Mal so hoch wie in Europa. Der
weltweite Umsatz der biometrischen Industrie wird nach Schätzungen der International Biometric Group von 1,8 Milliarden Euro im Jahr 2006 auf 4,8 Milliarden Euro
im Jahr 2010 steigen.
Unter Biometrie versteht man automatisierte Methoden, um Menschen zu erkennen.
Körperliche oder Verhaltensmerkmale von Personen werden mit elektronisch gespeicherten Datensätzen verglichen. So können Menschen aus einem unbestimmten Personenkreis erkannt werden. Zudem kann - etwa für eine Zugangskontrolle - automatisch
überprüft werden, ob eine Person zu einem bestimmten Personenkreis gehört. (PM)
H
annover - Eine neue Generation externer Festplatten stellt
Geschwindigkeitsrekorde
beim Datenverkehr auf. Man verbindet
sie nicht per USB mit dem PC, sondern
über sogenannte eSATA-Anschlüsse.
Das Besondere: Von ihnen lässt sich
anders als bei USB ohne Probleme ein
Windows starten. In der Praxis holpert
die neue Technik aber noch etwas, sodass man bei der Anschaffung höllisch
aufpassen muss, warnt das Computermagazin c’t in der Ausgabe 9/07.
Externe Festplatten bieten mehrere hundert Gigabyte zusätzlichen Speicherplatz
und eignen sich als Backup-Medium oder
als Datenarchiv, wenn der Speicherplatz
der internen Platte längst ausgereizt ist.
Bisher wurden die meisten externen
Festplatten per USB an die PCs angeschlossen. Die Übertragung großer
Datenmengen wird hier allerdings zum
Geduldsspiel: Maximal 30 MByte pro
Sekunde sind bei der Datenübertragung
via USB zu erwarten, moderne Platten
sind aber rund doppelt so schnell und
werden ständig schneller - bis zu rund
300 MByte pro Sekunde kann eSATA
dann noch mitgehen.
„Damit kann man die externen SATAFestplatten wie interne verwenden - es
gibt keine Geschwindigkeitsunterschiede
mehr“, so c’t-Redakteur Boi Feddern.
„Sollte die interne Festplatte einmal streiken, lässt sich ein PC von der eSATAFestplatte auch ohne Weiteres neu starten, wenn zuvor ein bootfähiges Betriebssystem aufgespielt wurde.“
Die Nachteile gegenüber externen Festplatten mit USB-Anschluss liegen in der
sehr geringen Auswahl an Hardware und
an gut funktionierenden Treibern. Hochwertige moderne Rechner bringen einen
eSATA-Anschluss bereits mit,
2/07
41
SPLITTER
andere Geräte brauchen einen
zusätzlichen Adapter. Manche externen
Platten stehen auch als eSATA Platten
in den Regalen, obwohl sie über die
internen SATA-Anschlüsse betrieben
werden müssen. „Davon sollte man die
Finger lassen“, rät c’t-Redakteur Boi
Feddern. „Nur unter besonders günstigen Bedingungen funktionieren die für
den internen Einsatz konzipierten Kabel und Stecker auch beim externen
Einsatz fehlerfrei.“
Nachdem man wichtige Daten kopiert
hat, will man die externe Platte abschalten - nur so sind die Daten vor einer
Viren-Attacke sicher. Damit das bei laufendem Betrieb ohne Absturz oder
Datenverlust gelingt, informiert man
zuvor das Betriebssystem mit dem Mechanismus „Hardware sicher entfernen“
über seine Absicht. Bei USB- und
FireWire-Festplatten funktioniert das
reibungslos, viele Treiber für eSATAHostadapter unterstützen das aber bis
heute noch nicht oder nur fehlerhaft.
Etliche eSATA-Platten-Besitzer müssen
daher wohl noch einige Treiber-Updates
abwarten, ehe sie die Platte ohne BlueScreen im laufenden Betrieb stilllegen
können. (boi / PM)
Informations- und
Rechtsrecherche für
Kommunen
LexisNexis und PROSOZ Herten
integrieren Anwendungen in
bestehende Softwarelösungen
B
erlin - PROSOZ Herten, Anbieter
von kommunalen Fachverfahren
und LexisNexis Deutschland, ein
Medienhaus für Recht und Wirtschaft
und auf dem Gebiet der Online-Recherche tätig, setzen einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur modernen Verwaltung. Durch den direkten Zugriff auf
fachspezifische Rechtsinformationen für
die Sachbearbeitung in den Kommunen
machen PROSOZ Herten und Lexis-
2/07
42
Nexis Deutschland in einer strategischen
Allianz den Weg frei für die Erweiterung
des „modernen Arbeitsplatzes“.
LexisNexis ist einer der Anbieter für alle
Verwaltungsmitarbeiter, die täglich auf
aktuelle, qualitativ hochwertige und
umfassende Informationen angewiesen
sind. Die Produktpalette umfasst online
neben allen relevanten Gesetzen von
EU, Bund und Ländern auch Fachliteratur und Kommentare, eine umfangreiche Sammlung von Gerichtsurteilen,
sowie Formulare, Checklisten und
Mustertexte.
gung. Doch nicht nur alle relevanten
Gesetze von EU, Bund und Ländern
können künftig direkt über die Software
OPEN/PROSOZ aufgerufen werden.
Das Produkt Sozialrecht von LexisNexis
ist ein Auszug der bereits von jeder
zehnten Kommune in Deutschland genutzten Komplettlösung „Wissensmanagement für Städte und Gemeinden“ und bietet neben den stets aktuellen Rechtsvorschriften umfangreiche
Gesetzeskommentare und Fachliteratur
sowie eine themenbezogene Auswahl
von Gerichtsurteilen im Volltext.
Anlässlich der Vertragsunterzeichnung
in den Räumen der Bundespressekonferenz Berlin erklärt Michael
Freter, Geschäftsführer Praxislösungen
Recht und Verwaltung LexisNexis
Deutschland: „Aus der Zusammenarbeit mit unseren vielen Kunden unter
den Kommunen wissen wir, dass Recherche-Lösungen als ein entscheidendes Mittel angesehen werden, um die
Qualität und Konsistenz der
Verwaltungsarbeit zu verbessern. Durch
die Zusammenarbeit mit PROSOZ
Herten können wir nun Informationslösungen anbieten, die noch individueller auf die Bedürfnisse der Anwender
zugeschnitten sind.“ Dr. Christoph
Wesselmann, Geschäftsführer PROSOZ
Herten, kommentiert: „Unser Ziel ist es,
unseren Kunden mit nur einem integrierten Fachverfahren die Möglichkeit
eines „Rund-um-Services“ zu bieten. Wir
freuen uns, in der Kooperation mit
LexisNexis dieses Bestreben komplettieren zu können.“
Die Kooperation der beiden Anbieter
begann mit einer Partnerschaft im
Fraunhofer FOKUS eGovernment-Labor in Berlin. Die gemeinsame Diskussion und Auseinandersetzung mit modernen Konzepten und innovativen
Ansätzen unterstützte hierbei das Ziel,
technologisch innovative Anwendungen
anzubieten. Das Fraunhofer-Institut
FOKUS hat dabei im Sommer 2006
OPEN/PROSOZ, ein Fachverfahren
für die Sozial- und Arbeitsverwaltung,
in ein komplexes Verwaltungsszenario
eingebettet. Durch die leistungsfähige
Vielschicht-Architektur und standardisierte Schnittstellen wurde OPEN/
PROSOZ über Web-Service-Technologien seither auch in andere Service-Orientierte-Architektur-Szenarien integriert.
Die Unternehmen werden den Anwendern der Fachsoftware OPEN/
PROSOZ durch die nahtlose Integration der umfassenden Angebote von
LexisNexis einen in der Branche nach
eigenen Angaben unschlagbaren Service bei der Recherche gesetzlicher
Grundlagen bieten. Mit der Einbindung
von LexisNexis in OPEN/PROSOZ
stellt PROSOZ Herten seinen Nutzern
eine umfassende Rechtsauskunftsrecherche für alle für die Fallbearbeitung
im SGB XII und SGB II notwendigen
Gesetze und Verordnungen zur Verfü-
Für den Ablauf in einer Verwaltung
spielen aber auch Gesetze und Kommentare eine wichtige Rolle. Daher wurde in realitätsnahen Szenarien die innovative Informationstechnologie „Wissensmanagement für Städte und Gemeinden“ von LexisNexis in einen modernen Arbeitsplatz integriert. Das Produkt von LexisNexis wurde speziell für
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Städten, Gemeinden, Landkreisen, bei
Kommunalverbänden und weiteren Behörden entwickelt und bietet online neben allen relevanten Gesetzen aktuelle
und fundierte Fachliteratur wie
beispielsweise Kommentare und Handbücher zu allen wichtigen Rechtsgebieten
- verfasst von Fachautoren aus der Praxis von Verwaltungen, Behörden und
Ministerien (ots)
SPLITTER
Hilfestellung beim
Umgang mit PDAs und
Smartphones
2. Verschlüsseln Sie die Daten im Endgerät und auf genutzten Speicherkarten!
Bei Verlust des Endgeräts sind Ihre sensiblen Daten dann nicht für Dritte zugänglich.
Spezielle Sicherheitssoftware kann Ihre Daten teilweise oder gänzlich verschlüsseln.
Bedenken Sie: Der Wert der Daten übersteigt oft den Wert des Geräts.
B
3. Nutzen Sie immer und ausschließlich eine verschlüsselte Verbindung,
wenn Sie über mobile Geräte auf Daten und Programme in Ihrem Firmennetzwerk zugreifen!
Daten über verschlüsselte Verbindungen (Virtual Private Network) sind viel schwieriger auszuspähen. So verhindern Sie besser, dass das Endgerät zum Einfallstor für
Hacker und Datenspione wird.
erlin - Mobile ITK-Geräte wie
Smartphones oder Personal Di
gital Assistants (PDAs) werden
immer beliebter. So wurden 2006 nach
Angaben der Marktforscher von ABI
Research weltweit über 70 Millionen
Smartphones verkauft. Außendienstmitarbeiter können mit solchen Geräten schnell auf das Unternehmensnetzwerk zugreifen, auch wenn sie gerade beim Kunden sind. Manager auf Reisen können wichtige Unternehmensunterlagen online lesen oder bearbeiten.
4. Lassen Sie nur kontrollierte Datenübertragungen zu!
Schalten Sie insbesondere die Bluetooth- oder W-Lan-Funktion Ihres Endgeräts nur
dann ein, wenn Sie sie bewusst nutzen. Über offene Bluetooth-Schnittstellen können
Fremde relativ leicht und unbemerkt Ihre Daten auslesen.
Gerade auch Selbständige und Freiberufler organisieren sich mit Hilfe solcher
Geräte. Privatpersonen haben oft sogar
persönliche Details auf ihnen gespeichert, wenn sie unterwegs beispielsweise
auf ihr Online-Konto zugreifen. Daher
werden mobile Endgeräte als Angriffsziele für Kriminelle immer interessanter. „Während Notebooks schon mit
vielen Sicherheitsfunktionen ausgestattet sind, fehlen solche Funktionen oft
bei PDAs und Smartphones“, sagt Lutz
Neugebauer, Bereichsleiter Sicherheit
beim BITKOM.
BITKOM hat zum sicheren Umgang
mit Smartphones und PDAs eine Broschüre mit Checklisten zum kostenlosen Download veröffentlicht. Sie wendet sich vor allem an Entscheider aus
kleineren und mittleren Unternehmen.
In Kurzfassung hier die wesentlichen
Punkte:
1. Binden Sie Ihre mobilen Geräte in
Ihre Sicherheitsstrategie ein!
Das Gerät sollte von Beginn an mit
entsprechender Sicherheitssoftware
(Virenscanner, Firewall, Spam-Filter
usw.) ausgestattet sein. Im Idealfall ist es
integrierter Teil einer unternehmensweiten Sicherheitsarchitektur. Auch sollte die Nutzung der Endgeräte in verbindlichen Richtlinien des Unternehmens geregelt werden.
Foto: MDA compact III von T-Mobile
5. Machen Sie das Endgerät bei Diebstahl oder Verlust unbrauchbar!
Achten Sie auf ein sicheres Administrationskonzept für Ihre mobilen Endgeräte. Nur
so lassen sich Endgeräte nach einem Verlust aus der Unternehmenszentrale durch
den Administrator deaktivieren. Durch ein Bestandsverzeichnis haben Sie jederzeit
den Überblick über die Benutzer sowie die Besonderheiten der Endgerätekonfiguration
und können bei Problemen individuell reagieren.
6. Löschen Sie Ihre Daten sicher und vollständig, wenn Sie Ihr Endgerät
ausmustern!
Interner und externer Speicher (z. B. die Speicherkarten) lassen sich durch mehrfaches Überschreiben mit einer speziellen Software sicher löschen. Auch vor dem
Einschicken defekter Endgeräte an den Hersteller sollten – soweit möglich – alle
Daten gesichert und auf dem Endgerät gelöscht oder verschlüsselt werden.
Detaillierte Checklisten finden sich in der aktuellen BITKOM-Publikation „Sicherheit von PDA und Smartphone“. Sie ist online kostenlos verfügbar unter http://
www.bitkom.org/de/themen_gremien/36751_45041.aspx. (PM)
2/07
43
SPLITTER
Wirtschaftsportal ein
halbes Jahr online –
erste Erfahrungen
I
m Oktober ging das Spezialangebot
für die Berliner Wirtschaft online:
Alle unternehmensrelevanten
Dienste und Informationen auf einen
Klick. Das bisherige Berlin.de-Angebot
wurde gezielt um verwaltungsnahe
Dienste ausgebaut und neu strukturiert.
(s. Splitter 4/06)
Dabei wurde darauf geachtet, den bisherigen Aufbau nach Themengruppen
(Messen, Reisen, Marktplatz) zu erhalten und auszubauen. Somit sind auch
die Verwaltungsangebote nach dem Tagesbedarf eines Unternehmens gegliedert und in neue Rubriken aufgeteilt
worden. Diese Rubriken wurden vorab
mit Vertretern der Wirtschaftsverbände
beraten und nach ihren Empfehlungen
gestaltet. Somit kam ein praxisnahes und
kundenorientiertes Grundgerüst heraus,
dessen Akzeptanz durch die Nutzer heute mit Zahlen belegt werden kann.
Die Zugriffszahlen auf das Wirtschaftsangebot bei Berlin.de haben seit der
Freischaltung um 50 Prozent zugenommen. Die absoluten Nutzerzahlen sind
von ca. 20.000 auf über 30.000 Zugriffe
pro Monat gestiegen. Allein dies ist schon
ein Erfolg des erweiterten Angebots.
Die Wochen- und Monatsfrequenz der
Zugriffe zeigt deutlich die Nachfrage
aus der Zielgruppe: In der Woche konstant hohe Zugriffe, um zum Wochenende abzubrechen. Auch Urlaubszeiträume wie Weihnachten/Jahreswechsel
oder Ostern zeichnen sich deutlich ab.
Aber für uns zählen nicht nur die reinen
Clickraten. Das Angebot muss auch
transparent die Arbeit von Politik und
Verwaltung vermitteln. Wie erwartet sind
Unternehmen wirklich an einer OnlineKommunikation mit der öffentlichen
Verwaltung interessiert. Mehr als 70
Prozent suchen nach eigener Aussage
auch auf diesem Kanal Kontakt zu den
Behörden auf allen Verwaltungsebenen.
2/07
44
Dies ist für Berlin mit drei wichtigen Ebenen (Bund, Land Kommunen) besonders
interessant und potenzialträchtig. Daher sind neben den wirtschaftsdienlichen
Verwaltungsleistungen der Landesbehörden auch die Bezirksämter sowie einige
Bundesangebote eingegliedert.
Das überarbeitete Angebot ist zwar umfangreicher, nicht aber unübersichtlicher
geworden. Eine klare Gliederung auf der ersten Navigationsebene führt in neue
Kategorien von aktuellen Wirtschaftsnachrichten über Wirtschaftsförderung bis hin
zum Institutionenführer. Die Onlineangebote der öffentlichen Verwaltung sind also
ein Teil des Gesamtportfolios. Daneben finden sich der b2b-Marktplatz, Reiseservice und Immobilienangebote. Hier bewährt sich die public-private-partnership
mit der Betreibergesellschaft BerlinOnline, um ein integriertes und kundenorientiertes
Angebot bereitzustellen.
Kern des Verwaltungsangebotes ist der „Wirtschaftsführer“ durch die Behörden und
Services. Seit seiner Freischaltung hat er sich auf die Spitzenposition in der Nutzung
vorgearbeitet und die bisher führenden Messeinformationen verdrängt. Sein Anteil
an den Zugriffszahlen ist auf über 20 % gestiegen. Damit werden Erwartungen wie
Nutzen dieses neuen Angebots deutlich. Seine Rubriken waren Gegenstand intensiver Diskussionen mit den Kammerverbänden. Die mehrheitlich positive Bewertung
des Entwurfs bestätigt sich in der praktischen Nutzung. Auch das Interesse an den
einzelnen Rubriken findet sich in den Zugriffen wieder: In der Umfrage nannten die
Unternehmen Vordrucke (63%) Statistiken (49%), Steuern (43%) und Register
(41%) als wichtigste Online-Abfragen. In der Praxis stehen tatsächlich Vordrucke
(13%), Ausschreibungen (10%), Statistik (10%) und Register (6%) vorn in der
direkten Nutzung. Wie auch beim Verwaltungsführer dominiert aber die indirekte
Nutzung über die Eingabe eines Suchbegriffes. Die Rubriken nach Unternehmenslagen stellen nur einen Navigationspfad dar, die A-Z- oder Stichwortsuche machen
53% aller Recherchen. Der Sucher bedient sich also im ersten Schritt einer Vorauswahl durch die Suchmaschine (hier prägt Google das Nutzerverhalten).
Damit bestätigen sich bis auf ein Themenfeld die geäußerten Interessenlagen und
Erwartungen in der Nutzensfrequenz. Weder in öffentlicher Förderung noch in
SPLITTER
Personalangelegenheiten wurde ein
überwiegender Nutzen seitens der Unternehmen gesehen. Die tatsächlichen
Klickraten untermauern dies. Einzig bei
Steuern und Abgaben gibt es eine Diskrepant zwischen Ansage und Zugriffen: Meldeten fast die Hälfte der befragten Unternehmen Bedarf zu diesem
Themenfeld an, so überlassen die meisten Unternehmen dies in der Praxis wohl
ihrem Steuerberater. Die Zugriffe machen im Wirtschaftsführer gerade drei
Prozent aus. Hier erkennen wir einen
geringen Grundnutzen und einen hohen emotionalen Zusatznutzen (hier
besser: Verlust) des Angebots.
Eine neue Möglichkeit zur Optimierung
des Angebots ergibt sich mit einem neuen
Werkzeug zur Erfassung und Auswertung
der eingegebenen Suchbegriffe. Dieses
Tool wurde im Rahmen der Testphase
von BerlinOnline entwickelt und steht seit
Frühjahr2007 allen Internetredakteuren
zur Verfügung. Es erfasst nicht nur die
Suchbegriffe, sondern auch den Erfolg
oder Misserfolg beim Verweis auf einen
Inhalt auf Berlin.de. So kann das Angebot
schrittweise den Nachfragen der Kunden
angepasst werden. Inzwischen sind mehr
als 150 Angebote im Wirtschaftsführer
verortet, auch von den Kammern sind
Online-Services integriert worden. Noch
ausbaufähig ist das Angebot der Berliner
Bezirksämter, wo bisher nur einige Amtbereiche (Umwelt, Finanzen, Wirtschaftsförderung, Bürgeramt) mit einem gemeinsamen, harmonisierten Angebot vertreten sind.
DR. WOLFGANG BOTH
SenWiTechFrau (Tel.:9013 8257)
Außenhandelsdaten ab
sofort als interaktiver
Atlas im Internet
W
iesbaden - Das Statistische
Bundesamt baut sein Angebot an kartografischen Anwendungen im Internet unter Nutzung
neuer Technologien aus. Mit dem Atlas
der Außenhandelsstatistik steht ab sofort
unter www.destatis.de/aussenhandelsatlas
eine neue Internetanwendung bereit, die Daten der amtlichen Statistik in Form
dynamischer Karten präsentiert.
Der Atlas der Außenhandelsstatistik ist für die Nutzerinnen und Nutzer kostenlos
und zeigt mit verschiedenen Darstellungsformen anschaulich, wie die Warenströme
von und nach Deutschland verlaufen. So wird der Außenhandel Deutschlands mit
seinen Partnerländern zum Beispiel nach verschiedenen Warengruppen in Form
thematischer Karten vorgestellt. Daneben ermöglicht der Atlas eine Unterscheidung
nach Exporten, Importen und Handelsbilanzsalden für die Jahre 2004 bis 2006.
Durch das Auswählen einzelner Länder können sich die Nutzer darüber hinaus
detaillierte Handelsinformationen zu den jeweiligen Partnerländern anzeigen lassen.
Das Statistische Bundesamt setzt beim Atlas der Außenhandelsstatistik erstmals die
Technologie eines Internet-Map-Servers ein. Mit dieser ist es möglich, unmittelbar
statistische Fachdaten in Kartenbildern darzustellen. Die Nutzer können dadurch
aus einer Vielzahl von statistischen Informationen wählen und zugleich die Gestaltung der Kartenbilder hinsichtlich Farbgebung, Klassifizierung und weiterer Zusatzinformationen nach eigenen Wünschen bestimmen. Durch die Anwendung moderner Konzepte der Internetprogrammierung, wie das asynchrone Austauschen der Inhalte
der Internetseiten zwischen Browser und Server, wird dabei die Menge an tatsächlich
übertragenen Daten gering gehalten. Die Nutzung des Atlas ist gegenwärtig mit dem
Internet Explorer von Microsoft sowie dem Firefox-Browser der Mozilla Foundation
möglich. Die Unterstützung von Browsern weiterer Hersteller erfolgt in Kürze.
Der Atlas der Außenhandelsstatistik bildet den Einstieg in eine Reihe weiterer
kartografischer Internetanwendungen und standardisierter Dienste, die in Zukunft
vom Statistischen Bundesamt auf Grundlage der Internet-Map-Server-Technologie
entwickelt werden. (PR)
| Moderne Perspektiven für die Verwaltung.
Informationstechnik (IT) und Telekommunikation (TK) aus einer Hand,
Lösungen auf höchstem Niveau: Das IT-Dienstleistungszentrum Berlin
(ITDZ Berlin) ist der innovative Spezialist für die öffentliche Verwaltung.
2/07
45
SPLITTER
Rund 30 Prozent der
Unternehmen und
Bürger nutzen das
Internet für
Behördenkontakte
W
iesbaden - Das Internet spielt
bei Unternehmen und Bürgern in Deutschland als
Kommunikationsmedium mit der öffentlichen Verwaltung eine wichtige
Rolle. Wie das Statistische Bundesamt
anlässlich des Welt-Telekommunikationstages am 17. Mai 2007 mitteilte,
nutzten im Jahr 2006 etwa 33% der
deutschen Unternehmen das Internet
zur Kommunikation mit der öffentlichen Verwaltung. Ein ähnliches Bild
zeigt sich bei den Bürgerinnen und Bürgern. 28% der Personen ab 10 Jahren in
Deutschland nahmen im ersten Quartal
2006 Internet-Angebote von Behörden
oder öffentlichen Einrichtungen in Anspruch.
Betrachtet man nur Unternehmen und
Personen, die das Internet nutzen, so
sind die Anteile derer, die auch OnlineVerwaltungsdienste in Anspruch nehmen, höher. Von den Unternehmen mit
Internetzugang nutzten 41% die zum EGovernment zählenden Angebote. Bei
Privatpersonen, die das Internet im ersten Quartal 2006 mindestens einmal
nutzten, betrug der Anteil 43%. Diese
Ergebnisse gehen aus den Auswertungen der Befragung von Unternehmen
und privaten Haushalten zur Nutzung
von Informations- und Kommunikationstechnologien für das Jahr 2006
hervor.
Eine überdurchschnittliche Nutzung der
im Internet bereit gestellten Dienstleistungen der öffentlichen Hand war bei
größeren Unternehmen mit 20 und mehr
Beschäftigten zu beobachten. Während
bei diesen rund 63% der Unternehmen
mit Internetzugang die Online-Leistungen der Verwaltung nutzten, waren es
bei den Unternehmen mit Internet-
2/07
46
zugang und weniger als 20 Mitarbeitern
nur 37%. Besonders häufig wurden EGovernment-Angebote von Unternehmen des Wirtschaftszweiges Forschung
und Entwicklung wahrgenommen (92%
der Unternehmen dieses Zweigs mit
Internetzugang). Aber auch Unternehmen der Energie- und Wasserversorgung nutzten das Online-Angebot der
Verwaltung in starkem Maße (69%).
Besonders gering hingegen war die Nutzung der Online-Verwaltungsdienste
von Unternehmen im Einzelhandel
(19%).
Jahren (65 Prozent) im ersten Quartal
2006 das Internet. Dies geht aus der
aktuellen Auswertung der Befragung
privater Haushalte zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien hervor. Der Anteil der
Internetnutzer ist damit im Vergleich zu
2005 (61 Prozent) um vier Prozentpunkte
gestiegen. Innerhalb der Gruppe der
Internetnutzer ging im ersten Quartal
2006 mehr als die Hälfte (56 Prozent)
täglich oder fast täglich online, ein Jahr
zuvor waren es noch 50 Prozent der
Internetnutzer.
Die meisten Unternehmen, die das
Internet für Kontakte zur öffentlichen
Verwaltung verwendeten, taten dies, um
Formulare herunterzuladen (84%) und
um Informationen einzuholen (74%).
71% dieser Unternehmen sendeten
zudem ausgefüllte Formulare zurück und
17% gaben bei einer elektronischen
Ausschreibung online ein Angebot ab.
Große Unterschiede bei der Internetnutzung gibt es in den verschiedenen
Altersgruppen. Im ersten Quartal 2006
waren 92 Prozent der 10 bis 24-Jährigen
online. Für mehr als jeden zweiten der
Internetnutzer dieser Altersgruppe (55
Prozent) gehörte das Internet zum Alltag, sie nutzten es täglich oder fast täglich. Ähnlich hoch lag der Anteil der
Internetnutzer bei der Bevölkerung zwischen 25 und 54 Jahren.
Unter den Bürgern, die im ersten Quartal 2006 für private Zwecke InternetAngebote von Behörden in Anspruch
nahmen, war das Abrufen von Informationen am weitesten verbreitet (86%).
54% der privaten Nutzer von OnlineVerwaltungsdiensten riefen zudem amtliche Formulare im Internet ab und 29%
sendeten solche Formulare online zurück.
Weitere Auskünfte zum Thema „IKT in
Unternehmen“: Zweigstelle Bonn, Beate
Tenz, Telefon: (0611) 75-8530, E-Mail:
[email protected] (PM)
56 Prozent der
Internetnutzer sind
täglich oder fast täglich
online
W
iesbaden - Die Nutzung des
Internets hat in Deutschland
weiter zugenommen. Wie das
Statistische Bundesamt mitteilt, nutzten
fast zwei Drittel der Personen ab zehn
Innerhalb dieser Gruppe waren 80 Prozent im ersten Quartal 2006 online,
davon wiederum 58 Prozent jeden Tag
oder fast jeden Tag. Bei der Generation
der über 54-Jährigen zeigt sich jedoch
ein anderes Bild. Hier lag der Anteil der
Internetnutzer im ersten Quartal 2006
nur bei 30 Prozent. Interessant ist
allerdings, dass auch in dieser Altersgruppe von den Internetnutzern fast die
Hälfte (48 Prozent) täglich oder fast
täglich online war.
Neben dem Alter bestehen auch zwischen Männern und Frauen Unterschiede bei der Internetnutzung. Im ersten
Quartal 2006 nutzten 60 Prozent der
Frauen und 71 Prozent der Männer das
Internet. Darüber hinaus variiert die
Häufigkeit, mit der Frauen und Männer
auf das Medium zugreifen. Der Anteil
derer, die täglich oder fast täglich online
waren, lag bei den Frauen bei 49 Prozent, bei den Männern bei 61 Prozent.
Für private Zwecke verwendete der größte Anteil der Personen, die das Internet
im ersten Quartal 2006 nutzten,
SPLITTER
das Medium für die elektronische Kommunikation und zur Beschaffung von
Informationen über Waren und Dienstleistungen. 85 Prozent dieser Internetnutzer
verschickten und empfingen E-Mails und 83 Prozent suchten nach Informationen zu
Waren oder Dienstleistungen. Stark verbreitet unter den Internetnutzern war auch
die Inanspruchnahme von Reisedienstleistungen (55 Prozent) sowie das OnlineBanking (42 Prozent). (ots)
Allzeithoch: Zwei Drittel aller Deutschen
verschicken private E-Mails
B
erlin - Die Bedeutung von elektronischer Post nimmt weiter zu. 2006 haben
in Deutschland knapp zwei Drittel aller 16- bis 74-Jährigen (60 Prozent) das
Internet genutzt, um private Emails zu verschicken oder zu empfangen. Das
sind etwa 37 Millionen Menschen - so viele wie nie zuvor. 2004 lag die Quote noch
bei 51 Prozent (32 Millionen), 2002 sogar erst bei 38 Prozent (24 Millionen). Diese
Zahlen präsentierte der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) Mitte Mai in Berlin.
„Gerade internetfähige Handys und Minicomputer machen das Verschicken von EMails so einfach wie nie. Elektronische Post lässt sich immer und überall empfangen.
Auch deshalb wird die Anzahl der E-Mail-Nutzer in diesem Jahr auf etwa 39
Millionen ansteigen“, sagte Jörg Menno Harms, Vizepräsident des BITKOM.
Schon jetzt gehören die Deutschen mit der Quote von 60 Prozent zu den fleißigsten
E-Mail-Schreibern in Europa. Im EU-Durchschnitt haben 2006 nur 42 Prozent aller
16- bis 74-Jährigen privat gemailt. Spitzenreiter waren die Niederlande (76 Prozent),
Dänemark (74 Prozent) und Schweden (74 Prozent). Österreich kam auf 53 Prozent.
Abgeschlagen auf den letzten Rängen fanden sich die Nationen im Osten und Süden
Europas. So betrug die Quote in Griechenland gerade einmal 17 Prozent und in
Rumänien 16 Prozent.
Getragen wird die stärkere Nutzung von
E-Mails in Deutschland nicht nur von
internetfähigen Handys und Minicomputern, sondern auch von immer
schnelleren Online-Zugängen am heimischen Computer. Die Zahl der Breitbandanschlüsse hat sich hier zu Lande in
den vergangenen drei Jahren verdreifacht. Anfang 2007 verfügten 37 Prozent aller Haushalte über einen solchen
Zugang, Anfang 2004 erst 12 Prozent.
Trotz des Zuwachses liegt Deutschland
international nur im hinteren Mittelfeld.
So gingen in den westeuropäischen Staaten Anfang 2007 im Schnitt 42 Prozent
der Haushalte über einen Beitband-Anschluss online. In Deutschland wird die
50-Prozent-Marke nach BITKOMSchätzungen 2008 erreicht. Harms:
„Dafür sorgt vor allem der zunehmende
Wettbewerb. Er führt zu sinkenden Preisen bei gleichzeitig höheren Bandbreiten“.
Zur Methodik: Grundlage für die Berechnungen zur E-Mail-Verbreitung sind
Daten der europäischen Statistikbehörde
Eurostat. Als Nutzer gilt, wer in den drei
Monaten vor der jeweiligen Befragung
das Internet genutzt hat, um elektronische Post zu verschicken oder zu empfangen. (PM)
Verein „Deutschland
sicher im Netz“ nimmt
Arbeit auf
B
Foto: Imageplains
erlin - Der anlässlich des IT-Gipfels Ende 2006 gegründete Verein „Deutschland sicher im Netz“
(DsiN) hat im April 2007 seine Arbeit
aufgenommen. Die ersten Angebote für
Privatpersonen und Unternehmen sind
online. Zudem ist mit der Wahl von
Prof. Dr. Sachar Paulus (Chief Security
Officer der SAP AG) und Andreas Kindt
(Bereichsvorstand IT der T-Com) der
Vorstand nun komplett. Diesem gehören unter Vorsitz von BITKOM-Vizepräsident Heinz-Paul Bonn zudem an:
Dorothee Belz (Mitglied der Geschäftsleitung Microsoft Deutschland) als
2/07
47
SPLITTER
Stellvertretende Vorsitzende sowie Sabine Frank (Geschäftsführerin der
Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter) als Schatzmeisterin. „Wir
wollen die Privatverbraucher und kleineren Unternehmen informieren und sensibilisieren, aufklären und beraten sowie neue Schutzmaßnahmen identifizieren und
etablieren. So können wir die Sicherheit und das Vertrauen in das Internet und die
Informationstechnologie stärken“, sagt der DsiN-Vorstandsvorsitzende Heinz-Paul
Bonn.
Heike Troue wird zum 1. August Geschäftsführerin des Vereins. Die 36-Jährige
Volkswirtin war über sieben Jahre Hauptgeschäftsführerin des Deutschen
LandFrauenverbandes (dlv.). Dort hat sie den Aufbau der Geschäftsstelle in Berlin
verantwortet und unter anderem das Projekt „IT-LandFrauen“ sowie die Webseite
„LandPortal.de“ entwickelt und verantwortet.
Der DsiN e. V. versteht sich als zentraler Ansprechpartner und umfassende
Informationsplattform bei Themen wie Internet-Sicherheit oder Jugendschutz im
Netz – sowohl für private Internet-Nutzer wie für kleine und mittlere Unternehmen.
Er ging aus der Initiative „Deutschland sicher im Netz“ hervor, die seit Januar 2004
aktiv war. Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble hat angekündigt, die Schirmherrschaft zu übernehmen. Gründungsmitglieder waren Ende 2006 der Bundesverband BITKOM, Ebay Deutschland, das Deutsche Kinderhilfswerk, die Deutsche
Telekom, der Verband der Internetwirtschaft (eco), die Freiwillige Selbstkontrolle
Multimedia-Diensteanbieter (FSM), die Mcert Deutsche Gesellschaft für IT-Sicherheit, Microsoft Deutschland, SAP, Teletrust und Utimaco.
Im März hat der Verein zudem mit der HP Deutschland GmbH und der Software
AG zwei neue Mitglieder gewonnen. „Mit der Vereinsgründung und den neuen
aktiven Mitgliedern hat DsiN den Grundstein für eine gesellschaftlich breite und
dauerhaft schlagkräftige Organisation zu Internet und IT-Sicherheit gelegt“, sagt die
stellvertretende Vorsitzende Dorethee Belz.
Jedes DsiN-Mitglied hat sich verpflichtet, ein konkretes und verbindliches Handlungsversprechen in den Verein einzubringen. DsiN will Privatpersonen und Unternehmern zwei Arten von Unterstützung anbieten: Als eine Art Grundversorgung sind
2/07
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dies zum einen die so genannten dauerhaften Services, die teilweise schon jetzt
online sind. Dazu gehören beispielsweise
das an Kinder gerichtete Medienkompetenzportal www.internauten.de,
die Internet-Beschwerdestelle, das
Internet-Sicherheitsbarometer und das
Informationspaket Mittelstand. Darüber
hinaus werden aktuelle Projekte mit klarem, zeitlichen Zielhorizont und definiertem Ergebnis gestartet.
Ein Mitglied übernimmt jeweils die Verantwortung und arbeitet bei einem solchen Projekt mit anderen Mitgliedern
zusammen. „Wir wollen den Erfolg und
die Qualität unserer Aktivitäten sicherstellen. Dazu werden wir – wie bei der
Vorläufer-Initiative üblich – die Ergebnisse kontinuierlich messen und überprüfen, ob und inwieweit wir unsere
Zielgruppen angesprochen und erreicht
haben“, sagt DsiN-Vorstandsmitglied
Prof. Dr. Sachar Paulus.
Generell wird der Verein vor allem über
Risiken und kriminelle Aktivitäten im
Internet informieren sowie sicherheitsbewusstes Verhalten bei der Nutzung
von Informationstechnik und -diensten
fördern. „Wir wollen mit Trainings, Informationen und Anleitungen breitenwirksam die Medienkompetenz
besonders von Kindern und Jugendlichen verbessern“, so DsiN-Vorstand
Sabine Frank, Geschäftsführerin der
Freiwilligen Selbstkontrolle MultimediaDiensteanbieter.
Als weiteren Arbeitsschwerpunkt will
der Verein das Angebot sicherer und
vertrauenswürdiger Produkte und
Dienstleistungen fördern. „Zudem wird
der Verein auch Initiativen der Bundesregierung zum Thema IT-Sicherheit
unterstützen, insbesondere bei der Umsetzung des Nationalen Plans zum Schutz
der Informationsinfrastrukturen
(NPSI)“, sagt DsiN-Vorstand Andreas
Kindt. 2007 steht der Dialog zwischen
Herstellern und Anwendern sowie zwischen Industrie und Politik im Vordergrund. (PM)
SPLITTER
In zehn Bundesländern
nimmt die Polizei
Strafanzeigen per
Internet entgegen
B
erlin - Ob Fahrraddiebstahl, Beleidigung oder Einbruch – in 10
der 16 Bundesländer nimmt die
Polizei Strafanzeigen inzwischen auch
per Internet entgegen. Nur Bayern, Bremen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen und Thüringen bieten diese Möglichkeit noch nicht. Das hat eine Mitte
April 2007 vorgestellte Untersuchung
des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und
neue Medien (BITKOM) ergeben. Als
Vorreiter gilt Nordrhein-Westfalen. Dort
sind seit März 2004 mehr als 60.000
Strafanzeigen online eingegangen. Das
sind durchschnittlich 20.000 pro Jahr.
„Immer mehr Landesregierungen erkennen die Vorteile elektronischer Bürgerdienste. So sind beispielsweise viele
Menschen eher bereit, eine Anzeige über
das Internet aufzugeben. Vor allem das
Hemmnis, persönlich eine Wache zu
besuchen, entfällt. So erfährt die Polizei
nach eigenen Angaben heute von mehr
Straftaten als früher“, sagte Jörg Menno
Harms, Vizepräsident des BITKOM.
Bei der Benutzerfreundlichkeit der
Online-Dienste gibt es erhebliche Unterschiede. Während die Polizei in Baden-Württemberg auf ihrer Homepage
lediglich ein allgemeines Textfeld zur
Übermittlung von Anzeigen anbietet,
haben andere Bundesländer umfassende Portale eingerichtet. Hier werden die
Anzeigen zum Teil nach Delikten wie
„Körperverletzung“ oder „Diebstahl“
vorsortiert.
Beim jeweiligen Webformular stehen
ausführliche Erklärungen zu den wichtigsten Elementen einer Anzeige und
der weiteren Bearbeitung bereit. Eingehende Hinweise werden automatisch an
die zuständigen Dienststellen weitergeleitet. Von dort erhalten die Absender
eine Bestätigung über den Empfang. Einen Notruf über die Rufnummer 110 ersetzen
die Online-Anzeigen nicht.
Insgesamt haben Deutschlands Ämter und Behörden im Internet allerdings noch
Nachholbedarf. Während sich in vielen Ländern immer mehr Behördengänge online
erledigen lassen, bleibt das in der deutschen Verwaltung die Ausnahme. Das belegt
auch eine Studie im Auftrag der Europäischen Kommission zu den InternetDiensten der öffentlichen Hand. Im Vergleich der 15 EU-Kernländer landet Deutschland dabei auf dem 13. Platz. Nur Griechenland und Luxemburg schneiden in der
Studie schlechter ab. „Das ist ein Armutszeugnis“, sagte Jörg Menno Harms.
„Elektronische Dienste sparen Kosten und verbessern den Service für Bürger. Eine
Chance, die wir noch besser nutzen müssen.“
Bei der Polizei ist der Anfang gemacht. Das gilt selbst für jene Bundesländer, die
offiziell keine Strafanzeigen über das Internet annehmen. Sie verfolgen in der Regel
zumindest Hinweise, die sie per E-Mail erhalten. (PM)
Bundesgerichtshof entscheidet über die
Verantwortlichkeit des Betreibers eines
Meinungsforums im Internet
D
er Kläger ist Mitbegründer und Vorstandsvorsitzender eines Vereins, dessen satzungsmäßiger Zweck u. a. die Bekämpfung von Kinderpornographie
im Internet ist. Die Beklagte ist Betreiberin eines Internetforums, das sich
mit sexuellem Missbrauch und Kinderpornographie beschäftigt. Der Kläger hat die
Beklagte auf Unterlassung der Verbreitung von zwei Beiträgen in Anspruch genommen, durch die sich der Kläger in seiner Ehre verletzt sieht und die von Dritten jeweils
unter einem Pseudonym („Nickname“) in das Forum eingestellt worden waren. Der
Autor eines der Beiträge ist den Parteien bekannt. Das Landgericht hat der Klage im
Wesentlichen stattgegeben. Das Oberlandesgericht hat die Klage hinsichtlich
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SPLITTER
des Beitrags des den Parteien bekannten Verfassers abgewiesen. Die
Revision des Klägers führte zur Aufhebung und Zurückverweisung.
Gegenstand des Revisionsverfahrens war
u. a. die Frage, ob und unter welchen
Umständen der Betreiber eines
Internetforums vom Verletzten auf
Unterlassung einer ehrverletzenden
Äußerung in Anspruch genommen werden kann, die ein Dritter in das Forum
eingestellt hat. Der Bundesgerichtshof hat entschieden, dass die Verantwortlichkeit des Betreibers eines
Internetforums für dort eingestellte
ehrverletzende Beiträge nicht deshalb entfällt, weil dem Verletzten die
Identität des Autors bekannt ist.
Gegen den Forumsbetreiber kann
vielmehr ab Kenntniserlangung ein
Unterlassungsanspruch des Verletzten bestehen, unabhängig von dessen Ansprüchen gegen den Autor des
beanstandeten Beitrags.
BVDW veröffentlicht
Leitfaden für Corporate
Blogs
Beim Einsatz von Weblogs lauern
unterschiedliche Rechtsfallen
D
üsseldorf - Weblogs haben in
den letzten Monaten eine rasante Entwicklung und Verbreitung gefunden. Fast 60 Millionen
Weblogs, auch Blogs, existieren laut
Technorati mittlerweile weltweit. Sie sind
das Kommunikationsphänomen des
Web2.0-Zeitalters. Da kann es kaum
überraschen, dass sie inzwischen auch
verstärkt als Kommunikationsinstrument von Unternehmen entdeckt worden sind. Welche rechtlichen Rahmenbedingungen dabei zu beachten sind,
beleuchtet nun ein Leitfaden, den der
Bundesverband Digitale Wirtschaft
(BVDW) in Zusammenarbeit mit Dr.
Sabine Grapentin (Noerr Stiefenhofer
Lutz), Leiterin des Arbeitskreises Recht
im BVDW, erstellt hat. Der Leitfaden
steht ab sofort kostenlos zum Download zur Verfügung.
Foto: Cory Docken
Einem Unterlassungsanspruch gegen
den Betreiber des Forums steht auch
nicht entgegen, dass der beanstandete
Beitrag in ein so genanntes Meinungsforum eingestellt worden ist. An einer
abschließenden Entscheidung war der
Senat gehindert, weil der Inhalt des zweiten Beitrags vom Tatrichter noch nicht
gewürdigt worden war.
Urteil vom 27. März 2007 - VI ZR 101/
06 - LG Düsseldorf - Entscheidung vom
14.9.2005 - 12 O 440/04 ./. OLG
Düsseldorf - Entscheidung vom
26.4.2006 - I-15 U 180/05 (PR)
2/07
50
Foto: Archiv
Gemäß dem am 1. März 2007 in Kraft
getretenen Telemediengesetz („TMG“)
stellen Blogs grundsätzlich Telemedien
dar, also elektronische Informations- und
Kommunikationsdienste. Einerseits geben Blogs Nutzern die Gelegenheit, sich
zu äußern. Das hat unterschiedliche
rechtliche Implikationen, die es zu beachten gilt. Andererseits liegt es im Wesen der Blogs, dass sie in der Regel
langfristig archiviert werden und somit
auch über einen langen Zeitraum Einblicke in die Persönlichkeit eines
Bloggers zulassen. „Jeder Blogger sollte
aus Gründen des Selbstdatenschutzes
genau überlegen, was und wie er formuliert“, sagt Dr. Sabine Grapentin. „Unternehmen, die Corporate Blogs einsetzen wollen, sollten sich darüber im Klaren sein, in welchem Umfang sie bestimmte Inhalte kontrollieren müssen
und möglicherweise dafür haften.“ Der
Leitfaden liefert hier mit konkreten Beispielen Hilfestellung.
Konflikt zwischen freier Meinungsäußerung und Persönlichkeitsrecht
In allen bisher bekannten Fällen geht es
rechtlich um den Konflikt zwischen der
verfassungsrechtlich garantierten Meinungs- und Pressefreiheit und dem
ebenfalls verfassungsrechtlich gewährleisteten (Unternehmens-) Persönlichkeitsrecht. Ausgangspunkt waren in der
Regel abwertende Äußerungen von und
über Personen, Abbildungen gegen den
Willen des Betroffenen, Bewertungen
und Leistungsbeschreibungen über Produkte etc. Dabei stellt sich im Einzelfall
die Frage, ob und in welchem Umfang
der Betreiber derartiger Angebote (Plattformen) für die Beiträge der Nutzer zur
Verantwortung gezogen werden kann.
„Nach derzeitigem Stand der Rechtsprechung gilt die Faustregel, dass für
Weblog-Anbieter nur bei einem konkreten Anlass eine spezielle Prüfungs- und
Entfernungspflicht besteht“, fasst Gerd
M. Fuchs, Justiziar und Referent Medienpolitik beim BVDW zusammen. Da jedoch bisher noch keine höchstrichterliche Rechtsprechung (BGH) zum
Thema Weblogs ergangen ist, wird der
BVDW die weiteren Entwicklungen aufmerksam verfolgen.
Der Leitfaden steht unter http://
www.bvdw.org/fileadmin/medien/
wissenspool/Leitfaden_Blogs
_BVDW_20070326.pdf als kostenloser
Download zur Verfügung. (PR)
SPLITTER
Private E-Mails am
Arbeitsplatz: Fallstricke
für Administratoren
Nachrichten („Bounce“) nicht täglich gelesen. Zudem sind noch ein oder zwei
Wochenenden zu berücksichtigen. Alles in allem ist eine Dauer von 10 bis 14 Tagen
als unproblematisch anzusehen. Auch 21 Tage sind gut begründbar, wenn der
Administrator davon ausgehen muss, tatsächlich noch drei Wochen alte Zustellversuche im Detail nachprüfen zu müssen.
S
Sollen Logdaten lediglich zur internen Funktionsüberwachung erhoben und ausgewertet werden – beispielsweise um die Entwicklung des täglichen´Datenvolumens zu
prüfen – muss der Administrator die Daten ggf. zusammenfassen oder Mailadressen
und IP-Adressen so anonymisieren, dass Rückschlüsse auf einzelne Personen nicht
mehr möglich sind. Dann dürfen diese Daten prinzipiell unbeschränkt vorgehalten
werden.
eit E-Mails an fast jedem Arbeitsplatz vorhanden sind, haben sich
sehr unterschiedliche Regelungen
herausgebildet, ob private E-Mails geschrieben und gelesen werden dürfen.
Oft fehlt es gar an einer expliziten Regelung, doch wird die private Nutzung
weitgehend toleriert.
Die vermeintliche Gefälligkeit ohne größere Folgen führt bei genauerer Betrachtung schnell zu heiklen rechtlichen
Schwierigkeiten. Datenschutz-, Handelsund sogar Strafrecht lauern mit zahlreichen Folgeproblemen auf. E-Mail-Experte Peer Heinlein hat sich mit dem
Thema beschäftigt.
Der Konflikt: Datenschutz und Logfiles
Ob geschäftlich oder privat: Die geltenden Datenschutzgesetze verbieten
grundsätzlich die Erhebung personenbezogener Daten - es sei denn, diese
sind für den Betrieb zwingend notwendig. Dazu zählen die Funktionsüberwachung des Servers, die Fehleranalyse oder eine volumen- bzw.
nutzungsbasierte Abrechnung.
Für die Einhaltung der Datenschutzvorschriften ist der Datenschutzbeauftragte
zuständig. Mit ihm sollten Haltezeiten der Logfiles erörtert und abgesprochen
werden. Um spätere Missverständnisse zu vermeiden, sollte auch an schriftlich
fixierte Regelungen gedacht werden, um alle beteiligten Personen abzusichern.
Die Bedrohung: Strafrecht und Administratoren
Relativ unproblematisch ist die Spam-Filterung geschäftlicher E-Mails. Nicht der
einzelne Mitarbeiter ist juristischer Eigentümer der E-Mails, sondern der Geschäftsinhaber oder Dienstherr. Diese können darum über Filterung und Verbleib bestimmen. Allerdings ist der Betriebs- oder Personalrat einzubeziehen und besitzt ein
entsprechendes Kontrollrecht, um einen Missbrauch der Filterfunktionen auszuschließen.
Bei privater E-Mail-Nutzung wird der Arbeitgeber schnell zum „geschäftsmäßigen
Telekommunikationsanbieter“. Es kommt dabei nicht darauf an, ob für die Nutzung
ein Entgelt bezahlt wird - dies wäre eine „gewerbsmäßige“, keine „geschäftsmäßige“
Erbringung. Es reicht bereits aus, wenn die private Nutzung quasi als Zugabe zum
Dienst- bzw. Arbeitsverhältnis erfolgt.
Logfiles von Mailservern, Web- oder
Proxy-Servern sind in der Regel als
„personenbezogen“ anzusehen. Anhand
der protokollierten Mailadressen, ggf.
auch anhand der benutzten IP-Adressen lassen sich die Daten einer Person
zuordnen. Darum müssen solche Angaben umgehend gelöscht werden, wenn
das Datenschutzinteresse des Einzelnen das Betriebsinteresse überwiegt.
Doch wann ist das der Fall?
Hier muss geprüft werden, in welchem
Zeitraum üblicherweise zur Fehlersuche
auf das Logfile zugegriffen wird.
Mailserver versuchen üblicherweise, drei
bis fünf Tage lang eine E-Mail zuzustellen. Auch werden zurückgekommene
Foto: suncelll
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SPLITTER
Damit stellt sich auch die Spam-Filterung schnell als schwierig heraus: §206 StGB
bedroht die „unbefugte Unterdrückung anvertrauter Nachrichten“ für geschäftsmäßige Telekommunikationsanbieter (und deren Mitarbeiter!) mit bis zu fünf Jahren
Gefängnis. Werden E-Mails als Spam erkannt, dürfen diese nicht einfach verworfen
werden (in manchen Filtern als „Discard“ bezeichnet), solange die Empfänger nicht
ausdrücklich damit einverstanden sind oder entsprechende Vereinbarungen mit dem
Personal- oder Betriebsrat vorliegen.
Ebenso wie bei anderen Straftaten – wie Diebstahl oder Totschlag – kann der
Administrator nicht anführen, er habe ‚lediglich auf Anweisung seines Vorgesetzten‘
gehandelt. Ein extrem schwieriges Spannungsfeld, das zu Verunsicherungen führt.
Dabei kann vom Administrator kein umfassendes Rechtswissen verlangt werden.
Hier muss ggf. auf juristischen Sachverstand oder externe Experten zurückgegriffen
werden, um die Beteiligten abzusichern.
Das Missverständnis: Geschäftssignaturen und private E-Mails
In den vergangenen Monaten haben
verschiedene Gesetzesänderungen EMails den klassischen Handelsbriefen
gleichgestellt, sodass alle bis dato verpflichtenden Angaben zu Firmierung,
Handelsregisternummer oder Aufsichtsratsvorsitz auch in E-Mail-Signaturen
enthalten sein müssen.
Viele Firmen haben sich in den letzten
Wochen bereits angepasst und fügen am
zentralen E-Mail-Gateway entsprechende Signaturen hinzu. Auch wenn die
öffentliche Verwaltung von diesen (Handels-)Vorschriften eigentlich nicht betroffen ist, hat sich auch hier eine Signatur mit den Angaben zu Dienststelle und
Kontaktdaten eingebürgert.
Doch es sollte darauf geachtet werden,
dass private E-Mails keinesfalls mit einer solchen Signatur versehen werden.
Schnell könnte argumentiert werden, die
E-Mail zu einem einst privaten Verkaufsgeschäft wäre anhand der offiziellen Signatur und Mailadresse in Wirklichkeit
ein Handels- oder Amtsbrief gewesen.
Auch im klassischen Briefverkehr würde niemand auf die Idee kommen, private Briefe auf offizielles Briefpapier zu
drucken. E-Mails sollten nicht anders
gehandhabt werden.
Foto: thesupe87
Unproblematisch ist es, als Spam erkannte Nachrichten nicht zu verwerfen, sondern
mit einer entsprechenden Markierung im Betreff zuzustellen. Diese Mails sind dann
im juristischen Sinne nicht „unterdrückt“. Doch auch dieses an sich sehr beliebte
Verfahren hat seine Tücken: Wird eine echte Nachricht fälschlicherweise als Spam
erkannt, geht der Absender von einer erfolgreichen Zustellung aus. In der Praxis liest
der Empfänger diese Nachricht häufig mangels regelmäßiger Kontrolle seiner
Spamverdachts-Nachrichten nicht. Im ungünstigsten Fall löscht er sie ungesehen. In
diesen Fällen fällt der (spurlose!) Verlust der Nachricht erst nach Tagen auf und Ärger
ist vorprogrammiert. Zudem lässt sich trefflich argumentieren, der Empfänger habe
für daraus entstehende Schäden zu haften.
Besser ist es deshalb, wenn erkannter Spam weder verworfen noch gekennzeichnet
wird, sondern vom Mailserver erst gar nicht angenommen wird. Zahlreiche Filtertechniken (Greylisting, RBL-Listen) können diese Aufgabe problemlos leisten, auch
gute Spam-Software kann die E-Mails derart in Echtzeit filtern, dass Spam gar nicht
erst angenommen wird. In diesen Fällen erhält der Absender eine Unzustellbarkeitsmeldung und ist damit binnen weniger Sekunden über die nicht erfolgte
Zustellung seiner Nachricht eindeutig informiert.
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Für die öffentliche Verwaltung wird die
Situation derzeit noch dadurch entschärft, dass den E-Mails die für
Verwaltungsakte notwendige Papierform fehlt. Trotzdem sollte hier auf eine
strikte Trennung geachtet werden, um
Missverständnisse und Konflikte zu vermeiden.
Das Problem: Archivierung aller EMails
Die Gleichsetzung von E-Mails mit
Handelsbriefen führt dazu, dass Unternehmen alle geschäftsrelevanten E-Mails
für sechs bzw. zehn Jahre archivieren
müssen. Diese Archivierung hat maschinell auswertbar zu erfolgen, mit einem Ausdruck der E-Mails ist es
SPLITTER
Erlaubt oder nicht
erlaubt?
Private Nutzung ist verboten, aber
alle tun es:
Ob private E-Mail-Nutzung am Arbeitsplatz erlaubt ist, oder nicht, richtet sich mitnichten nur nach dem
geschriebenen Wort. Entscheidend
ist genauso die aktuell ausgeübte betriebliche Praxis. Auch ein einst ausgesprochenes Verbot kann schnell
zur Erlaubnis werden, wenn das Verbot nicht durchgesetzt wird. Dabei
ist keine aktive Kontrolle oder Spionage durch den Administrator notwendig, doch offensichtliche Verstöße müssen geahndet werden, um das
Verbot nicht aufzuweichen.
Insbesondere dürfen Vorgesetzte und
IT-Verantwortliche eine ihnen bekannte private Nutzung nicht
schweigsam dulden, geschweige denn
selbst mit schlechtem Beispiel voran
gehen.
Private Nutzung ist verboten, das
Verbot wird durchgesetzt:
Wenn den Mitarbeitern allgemein klar
ist, dass die private Nutzung weder
erlaubt ist, noch unter der Hand toleriert wird, dann ist das Verbot auch
tatsächlich ein Verbot.
Es gibt keine klaren Aussagen:
Sollten innerhalb eines Betriebes tatsächlich keinerlei Regelungen zur privaten E-Mail- oder Internet-Nutzung
vorhanden sein, so ist von einem
Verbot auszugehen. Der Arbeitgeber
müsste es schließlich explizit erlauben, wenn (auf seine Kosten) die ITInfrastruktur für private Angelegenheiten genutzt werden darf. Nicht
anders verhält es sich bei Kopierern,
Telefonanrufen oder der Mitnutzung
des Faxgerätes. Doch auch hier gilt:
Die eingeschliffene betriebliche Praxis hat das letzte Wort.
nicht getan. Hintergrund ist der Wunsch zur unkomplizierten elektronischen
Steuerprüfung (GdPdU), sodass eine solche Archivierung auch revisionssicher zu
erfolgen hat.
Auch wenn diese Vorschriften theoretisch nur Unternehmen betreffen, sollte sich
die Verwaltung angesichts des wachsenden Mailwechsels mit Bürgern Gedanken um
eine entsprechende Archivierung und damit auch einer Nachprüfbarkeit entsprechender Vorgänge machen - und mit gutem Beispiel vorangehen.
Zudem wächst vielerorts der Wunsch nach einem schnellen und unkomplizierten
Mailarchiv, damit der einzelne Nutzer versehentlich gelöschte E-Mails selbst wiederherstellen kann, ohne den zeit- und nervenaufreibenden Umweg über das Backup des
Administrators gehen zu müssen. Auch hier sind geschäftliche und private E-Mails
klar zu trennen. Als personenbezogene Daten dürfen private E-Mails keinesfalls in
der mittel- oder langfristigen Archivierung landen. Eine heikle Angelegenheit, denn
wie sollen private E-Mails erkannt und aussortiert werden?
Die Kosten: Enterprise-Kosten für private Kommunikation
Auch betriebswirtschaftlich muss die private E-Mail-Nutzung mit spitzer Feder
betrachtet werden, wenn man sich an den erst kürzlich aufgeflammten Streit erinnert,
welche Kosten privat surfende Mitarbeiter der Berliner Verwaltung verursachen.
Fest steht, dass die private E-Mail-Nutzung Geld kostet: Speicherplatz, Übertragungsvolumen, ggf. Lizenzkosten und natürlich auch Hardwareressourcen. Dies mag der
Arbeitgeber seinen Mitarbeitern als nette Gefälligkeit und Entgegenkommen im
Rahmen eines guten Arbeitsklimas natürlich zugestehen.
Doch ist auch zu sehen, dass eine als geschäftskritisch ausgelegte Mail-Infrastruktur
deutlich höhere Kosten produziert, als wenn nur die niedrigeren Maßstäbe einer
privaten Nutzung angelegt werden. Egal ob Speicherplatz im SAN, ein Mailcluster
mit Lastverteilung, ein erhöhtes Backup- oder teures Übertragungsvolumen: Was der
private Nutzer als freies E-Mail-Postfach oder DSL-Flatrate günstig angeboten
bekommt, wird hier auf Enterprise-Niveau mit Enterprise-Kosten abgewickelt.
Die Lösung: Schlussfolgerung und Konsequenzen
Bleibt die Frage, welche Konsequenzen und Antworten aus den zahlreichen Fragen
und Problemen zu ziehen ist:
1)
Die private Nutzung am Arbeitsplatz muss explizit mit einem klaren „Ja“ oder
„Nein“ geregelt werden. Ein etwaiges Verbot muss durchgesetzt werden.
2)
Aufgrund der Konflikte bei Spam-Filterung und E-Mail-Archivierung müssengeschäftliche und private E-Mails strikt getrennt werden können. Die gemeinsame Abwicklung von geschäftlicher und privater Kommunikation
über ein und dasselbe Postfach verursacht immense Probleme und ist nur mit
erheblichem Aufwand rechtssicher realisierbar.
3)
Es bleibt die Möglichkeit, den Nutzern separate Mailaccounts zur privaten
Nutzung anzubieten - um diese in der Filterung, Archivierung, dem Langezeitbackup und der angehängten Signatur entsprechend anders behandeln zu
können.
4)
Statt getrennter Usernamen sollte über die Schaffung einer eigenen Maildomain
(@privat.xyz.de) nachgedacht werden, um Sendern wie Empfängern
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SPLITTER
die klare Trennung vor Augen zu führen. Zudem vereinfacht eine Trennung
auf Domainebene die unterschiedliche Behandlung der E-Mails ganz enorm.
5)
Prinzipiell ist es möglich, mehrere Postfächer („Identitäten“) in ein und
demselben Mailclient parallel vorzuhalten - doch birgt dies die Gefahr, dass
Nutzer versehentlich unter falschen Absendern schreiben und empfangen.
Werden private Postfächer ausschließlich per Webmailer bereitgestellt, werden Verwechslungen vermieden und private Daten vom Desktop ferngehalten.
Die spionierenden
Super-Cookies
H
annover - Beim Besuch einer
Webseite speichern die
Betreiber oft ungefragt kleine
Datenpakete auf dem Rechner des Nutzers. Solche Cookies können nützlich sein,
aber auch sensible private Daten sammeln. Eine neue Generation dieser Spezies macht es den Anwendern besonders
schwer, sich gegen das Ausschnüffeln zu
wehren, warnt das Computermagazin c’t
in der Ausgabe 6/07.
Verantwortlich ist ein Cookie der neuen
Generation, der mit Hilfe des verbreiteten Flash-Players browserübergreifend
Daten ablegt und an die Webseite weitergibt. Cookie-Aktivitäten auf dem
Rechner können aber auch ganz anders
aussehen: Die Cookies protokollieren,
welche Webseite der Anwender besucht
und für welche Produkte er sich interessiert.
Foto: Tatiana N. Kalashnikova
Im Idealfall ist für die private Mail-Nutzung also an einen eigenen kleinen E-MailServer zu denken, der für die Privat-Domain zuständig ist. Er muss keine teuer zu
lizenzierende Groupware-Funktionalität mitbringen, sondern kann mit frei verfügbaren Komponenten (Linux: Postfix, Courier/Cyrus, Squirrelmail) binnen weniger
Stunden aufgebaut werden. Auch seine Hardware und Einrichtung muss nicht
Enterprise-Ansprüchen genügen - ein einfaches RAID-1 und ein Minimal-Backup
müssen jedoch zur üblichen Sorgfalt gehören. Private E-Mails sollten dann so früh
wie möglich auf dem äußeren Mailrelay an dieses System ausgeleitet werden, während
geschäftliche E-Mails problemlos gefiltert, archiviert oder mit Signaturen versehen
werden können.
PEER HEINLEIN
Der Autor
Peer Heinlein ist Berliner Linux Security Consultant und Mailserver-Spezialist seit
1992. Von ihm stammen „Das Postfix-Buch“ und zahlreiche Fachartikel und
Vorträge. An seiner Berliner Linux Akademie bilden er und seine Kollegen regelmäßig Administratoren aus ganz Deutschland aus. [email protected]
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54
Herkömmliche Cookies lassen sich mit
den meisten Browsern inzwischen leicht
verwalten, blockieren und verlässlich
löschen. Die neue Generation macht es
dem Anwender jedoch weitaus schwerer. Flash-Cookies haben dabei die größte Verbreitung, man kann sie bei Bedarf
aber auch am ehesten abwehren: Über
die rechte Maustaste kann der Besucher
für jede Webseite einstellen, wie viele
Daten der Flash Player bei ihm speichern darf.
Auf einer speziellen Webseite von
Adobe/Macromedia kann er FlashCookies komplett abstellen - doch nur
wenige Anwender kennen diese Möglichkeit. „Die Situation ist vergleichbar
mit dem Aufkommen der ersten Cookies
vor zehn Jahren“, erläutert c’t-Redakteur Herbert Braun das Dilemma. „Auch
die neuen Super-Cookies verstecken sich
gut auf der Festplatte und lassen sich nur
schwer finden und löschen. Dass die
große Schar der Anwender deshalb nicht
unruhig wird, hat nur einen Grund: Kaum
jemand kennt sie.“ (heb) (PM)
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Effizienzstrategien im
Mittelpunkt des
13. E-GovernmentAnwenderforums
A
lljährlich wird Berlin mit dem
„Anwenderforum E-Government“ zum Mittelpunkt der
Diskussion über die technologischen
Entwicklungen in öffentlichen Verwaltungen. Es verfolgt das Ziel, Behörden
und Lösungsanbieter für einen Erfahrungs- und Ideenaustausch zu aktuellen
Themen zusammenzuführen. So auch
in diesem Jahr, als die Kooperationsveranstaltung der INFORA GmbH, des
Bundesministeriums des Inneren und
des Berliner Senats für Inneres am 6. bis
7. Februar bereits zum 13. Mal durchgeführt wurde. Inhaltlich richtete sich der
Fokus auf die Optimierung der
Verwaltungsabläufe.
Eröffnet von Johann Hahlen, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern,
wohnten dem umfangreichen Vortragsprogramm mit Referaten zur strategischen Ausrichtung und Praxis des EGovernment über 400 Teilnehmer bei.
Auch ein Dutzend Aussteller nutzte die
Möglichkeit, diesem Fachpublikum ihre
Lösungen wirkungsvoll zu präsentieren.
„Selten haben wir einen solchen Zuspruch erlebt“, resümiert INFORAGeschäftsführer Rainer Ullrich. Er sieht
darin eine deutliche Tendenz seitens der
Behörden, sich offensiver einer modernen technischen Ausrichtung zu widmen.
Aber auch das diesjährige Motto „Effizientes E-Government durch effiziente
Prozesse“ habe seiner Ansicht nach zu der hohen Teilnehmerzahl beigetragen. „In
den Geschäftsprozessen verbirgt sich das größte Potenzial zur Steigerung der
Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit“, weiß Ullrich aus der Praxis und verweist
hier auf einen großen Handlungsbedarf in der Öffentlichen Verwaltung. „Die
Behörden werden zunehmend an ihrer Leistungsfähigkeit gemessen, sie stehen aber
gleichzeitig durch die knappen öffentlichen Haushalte unter einem immer stärkeren
Kostendruck“, begründet er.
Foto: Archiv - Karl-Heinz Löper, Leiter des IT-Kompetenzzentrum der
Senatsverwaltung für Inneres und Sport Berlin, referierte beim 13. Anwenderforum
2007 zum Thema „Behördenübergreifendes Dokumentenmanagement in Berlin –
Konzepte und Praxis“
Elektronisches Handelsregister: ITDZ Berlin zeigte Lösungen für DMS und
EGVP
Das IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin) präsentierte Lösungen, um das
Registerwesen als vollelektronischen Rechtsverkehr umzusetzen. Seit dem 1. Januar
2007 können Notare Anmeldungen im Handelsregister elektronisch vornehmen.
Der IT-Dienstleister für das Land Berlin unterstützt hierbei das Amtsgericht
Charlottenburg, den Anforderungen des Gesetzes über elektronische Handelsregister und Genossenschaftsregister sowie das Unternehmensregister (EHUG) gerecht
zu werden.
Für den zu Beginn des Jahres begonnenen Pilotbetrieb des automatisierten Registerverfahrens (AUREG 2.0) stellt das ITDZ Berlin im Auftrag der Serviceinheit ITOG
im Kammergericht Berlin die Dienste Dokumentenmanagement (DMS) und elektronisches Gerichts- und Verwaltungspostfach (EGVP) zur Verfügung. Über EGVP
reichen die Notare alle Anmeldungen elektronisch ein. Diese Nachrichten werden an
ein elektronisches Postfach der Behörde geschickt und dem Sachbearbeiter dann
über das DMS zur Bearbeitung übermittelt. Qualifizierte Signaturverfahren gewährleisten den rechtsverbindlichen, sicheren elektronischen Austausch von Schriftsätzen und weiteren Dokumenten. (PM/EB)
2/07
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Girls´ Day 2007
W
ie an jedem vierten Donnerstag im April sollte auch dieses
Jahr wieder ein Girls´ Day
Mädchen-Zukunftstag stattfinden, bei
dem junge Mädchen die Möglichkeit
bekommen, einmal in bestimmte Berufe
und in ein Ausbildungsunternehmen hineinschnuppern zu können.
Anfang Januar bekamen wir, die Auszubildenden den Auftrag den dritten Girls´
Day im ITDZ Berlin zu organisieren.
Unverzüglich setzten wir uns also zusammen um die genaue Planung zu besprechen und Aufgaben zu verteilen.
Zugute kam uns die Erfahrung der älteren Auszubildenden. Denn diese hatten
im letzten Jahr schon den Girls´ Day
organisiert, ihre Erfahrung ließ uns als
Team effektiv zusammenarbeiten. Nachdem das Programm fertig gestellt war,
kümmerten wir uns darum, Räume zu
buchen, Termine für die Mitarbeiter zu
machen, Anmeldebestätigungen rauszuschicken, Unterlagen zusammenzustellen, Verpflegung zu beschaffen und eines der Highlights eigene T-Shirts drucken zu lassen.
Der Termin rückte unaufhörlich näher
und am 26. April gegen neun Uhr konnten wir die 19 Teilnehmerinnen, von
geplanten 16, vor unserem Haus willkommen heißen. Nach einer kurzen
Begrüßung begaben wir uns gleichsam
alle in die Berliner Straße 121 auf die
Terrasse, da dieser besondere und aufregende Tag noch von hervorragendem
Wetter begleitet wurde. Jedes der Mädchen durfte sich ein bedrucktes T- Shirt
nehmen, sich noch ein Namenskärtchen
anstecken und sich auf das zusammengestellte Überraschungstütchen stürzen.
Nachdem der Inhalt geprüft wurde, begannen wir mit einer kurzen Vorstellungsrunde, welche durch ein „Warm
Up“ vertieft wurde. Zu diesem Zweck
mussten sich nun alle im Kreis aufstellen, sich einen Ball in die Kniekehle
klemmen und diesen vom Nachbarn auf
dieselbe Weise wieder abnehmen lassen.
Wir selbst waren mit dieser Aufgabe
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56
leicht überfordert und daher sehr begeistert mit, welcher Bravur die Mädels diese
Aufgabe gemeistert haben. Da die Stimmung nun aufgelockert war, schrieben die
Mädchen ihre Erwartungen an den Tag auf, die wir hoffentlich noch übertroffen haben.
Da der Girls´ Day informieren sollte, war der nächste Tagesordnungspunkt die
Vorstellung des Unternehmens und der beiden Ausbildungsberufe, IT- Systemkauffrau und Fachinformatiker/in für Systemintegration durch die Auszubildenden.
Hinterher konnten die Mädchen ihre Fragen in einem Gespräch loswerden und so
ergab sich der erste informative Gesprächsaustausch.
Die Ausbildungsberufe haben alle mit der modernen Technik zu tun, daher haben wir
dank tatkräftiger Unterstützung von Frau Theuergarten und Frau Huhn einen PC
demontiert und Fragen zu dessen Inhalt und Funktionsweise beantwortet. Jeweils zu
viert konnten die Mädels sich dann im PC-zusammenschrauben beweisen und als
I-Tüpfelchen dann noch ein eigenes Netzwerk aufbauen. Dies ging relativ flott, denn
wie wir feststellen mussten, haben unsere Besucherinnen schon ziemlich viel
Erfahrung im Umgang mit dieser Technik gehabt. Sodass wir das Niveau beim
nächsten Girls´ Day wohl steigern müssen.
Nach dieser Aufgabe konnten wir eine Führung durch das Call Center unter der
Leitung von Frau Köhler machen, die uns, und unserer große Rasselbande durch die
Räumlichkeiten führte, um die dort zu erledigenden Aufgaben näher zu beleuchten.
Am beeindruckensten für die Mädchen war es zu sehen, wie auch sehbehinderte und
blinde Menschen in unserem Call Center arbeiten können. Es ist sehr interessant zu
sehen, wie eine PC-Tastatur für blinde Menschen funktioniert, aussieht und wie
schnell die Mitarbeiter damit ihre Arbeit erledigen. Zur nun wohlverdienten Mittagspause wurden Pizzableche bestellt, um den jungen Frauen zur Energie für denn
restlichen Tag zu verhelfen. Die Pizza war durch die Erfahrung des letzten Jahres
auch geschnitten, womit wir im Zeitplan blieben.
Foto: Archiv - Beim Girls´ Day 2007 waren die Mädchen wieder mit voller Begeisterung beim ITDZ Berlin zu Gast, um sich über moderne Technik zu informieren.
SPLITTER
Der nächste Punkt auf unserem Plan war nun die Simulation eines Bewerbungsgespräches. Ein Auszubildender übernahm die Rolle des Chefs, ein anderer spielte
den Bewerber und machte falsch, was man nur so falsch machen konnte. Natürlich
war dies geplant und dazu gedacht, dass die Mädchen nun anhand einer Checkliste
die Fehler heraus finden und korrigieren sollten. Nun hatten die jungen Damen die
Möglichkeit, einmal selbst in die Rolle des Bewerbers oder des Chefs zu schlüpfen.
Auch hier waren die Mädchen wieder mit voller Begeisterung bei der Arbeit. Es gab
drei Gruppen, die die Gespräche führten und der Rest hörte aufmerksam und kritisch zu,
um Verbesserungsvorschläge einzubringen, welche dann ausgewertet wurden.
Nun war es soweit und wir zogen um ins Haupthaus, wo die Mädchen einen weiteren
Azubi des ITDZ Berlin kennen lernen konnten, der nun bereit war, mit den Mädchen
eine HTML-Seite zu programmieren. Auch hier war schon einiges Wissen vorhanden, und die Mädchen waren mit viel Freude und Liebe fürs Detail dabei. Besuch
bekamen wir dann noch von Herrn Kandziora, der die Mädchen begrüßte und es sich
natürlich nicht nehmen ließ, noch in Erfahrung zu bringen, ob der Tag denn schön
gewesen sei und ob seine Azubis auch alles gut geplant und organisiert hätten.
Und so gingen die sieben Stunden recht schnell vorbei, das Feedback der Mädchen
war sehr positiv, und wir Azubis waren einfach nur erledigt und müde. Es ist eben
nicht so leicht, eine so große Gruppe unter Kontrolle zu haben und alles perfekt zu
managen. Dennoch fanden wir diesen Tag sehr gelungen, und wir freuen uns schon
auf das nächste Mal.
Die anschließende Podiumsdiskussion
behandelte Themen wie die generellen
Risiken bei der Migration zu Open Source
und „menschliche“ Aspekte. Natascha
Zorn von „CHANGE Management für
Veränderung“ wies darauf hin, dass
genau solche Aspekte im Migrationsprojekt durch eine begleitete Einführung mit der Methode des ChangeManagementes bereits frühzeitig und erfolgreich reduziert werden können. Die
Teilnehmer stimmten überein, dass eine
gut geplante Migration zu OSS und Linux
für den Erfolg ausschlaggebend und der
Einsatz von OSS in vielen Bereichen
sinnvoll sei. So konnte Rolf Schuster
vom Auswärtigen Amt anhand aktueller
Zahlen belegen, dass auch mit einem
kleinen Budget von unter 1.000 Euro
pro Arbeitsplatz und Jahr eine hochmoderne, leistungsfähige IT aufgebaut werden könne, noch dazu mit einer weltweiten
Infrastruktur und zufriedenen Nutzern.
STEFANIE RODE UND HELEN SCHMIDT
ITDZ Berlin
Innovation durch Open Source: Berliner
Verwaltung profitiert von offenem Betriebssystem
B
erlin - Die Umstellung auf Open Source in der öffentlichen Verwaltung
lohnt sich. Zu diesem Ergebnis kamen IT-Experten bei einer Linux-Veranstaltung für die Berliner Behörden, die unter dem Motto „Innovation durch
Open Source“ am 12. April 2007 im Roten Rathaus in Berlin stattfand. Open SourceAnwender berichteten aus der Praxis und diskutierten mit Mitarbeitern aus der
Berliner Verwaltung interessante Aspekte wie z.B. die Wirtschaftlichkeit und Sicherheit von Linux sowie die Motivation der Mitarbeiter bei der Umstellung.
Durch die Veranstaltung führte Frank Ronneburg, Niederlassungsleiter der Linux
Information Systems AG in Berlin. Rainer Höpfner, IT-Dienstleistungszentrum
Berlin (ITDZ Berlin), informierte zu Fragen der Sicherheit. Die Berliner IT-Strategie
war Thema des Vortrags von Dr. Ludwig Bohrer, Senatsverwaltung für Inneres und
Sport. Über den Einsatz von Linux im Auswärtigen Amt berichtete Torsten Werner,
stellvertretender Leiter IT Strategie im Auswärtigen Amt.
Abgerundet wurde das Programm durch die Vorstellung der Arbeit der
Koordinierungs- und Beratungsstelle der Bundesregierung für Informationstechnik
in der Bundesverwaltung (KBSt) durch Hendrik Lühmann vom Bundesministerium
des Innern/KBSt, hier im speziellen der Migrationsleitfaden. Wolfgang Borgert,
Entwickler im Debian-Projekt, informierte stellvertretend für die vielen Projekte im
Open Source Software (OSS)-Bereich über das Debian-Projekt und stellte die Arbeit
der Entwickler vor.
Konrad Kandziora, Vorstand des ITDienstleistungszentrums Berlin, verwies
auf viele bereits erfolgreich durchgeführte Migrationsprojekte im ITDZ
Berlin in den letzten Jahren. Offene Standards sind in der Regel Teil der Ausschreibungen des ITDZ Berlin. Damit
fördert das ITDZ Berlin den Berliner
Mittelstand und betreibt eine aktive
Wirtschaftsförderung in der Stadt. Udo
Rienaß von der Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport verwies
auf bereits bestehende Beschlüsse in der
Verwaltung, die den Einsatz von offenen Standards und offenen Schnittstellen vorgeben.
Mit fast 80 Teilnehmern war die Veranstaltung komplett ausgebucht. Ein Folgetermin ist in Planung. Die Veranstaltung
stand unter der Schirmherrschaft von
Konrad Kandziora, Vorstand des ITDienstleistungszentrums Berlin und
wurde von dem „stuccona-netzwerk“
konzipiert und durchgeführt. (EB)
2/07
57
SPLITTER
Beschaffungskonferenz
2007
A
uch in diesem Jahr wird wieder
die Beschaffungskonferenz am
20. und 21. September bereits
zum 9. Mal im Haus der deutschen Wirtschaft in Berlin, durchgeführt. Die Themen sind: Verwaltungsmodernisierung,
IT und eGovernment, öffentliches Auftragswesen und Beschaffung. Mit hochkarätigen Referenten, Experten sowie
den Konferenzteilnehmern bietet die
Veranstaltung Gelegenheit, in fachspezifischen Foren und Unternehmensworkshops zu diskutieren. Auf der
kongressbegleitenden Ausstellung werden die neuesten Produkte und Dienstleistungen vorgestellt und erlebbar gemacht.
Anwendungsentwicklung mit neuen Windows-Produkten
Neues iX-Sonderheft zu .Net 3.0 und Vista
H
annover - Anfang März erschien das iX-Special „Programmieren mit .Net
3.0“, das Programmierern und Administratoren fundierte Informationen
rund um das .Net-Framework und Vista bietet. Zwei beiliegende DVDs
enthalten alles, was man zum Programmiereinstieg mit den neuen MicrosoftWerkzeugen braucht.
Das iX-Special wendet sich an Programmierer, Entwickler und IT-Manager, die im
Microsoft-Umfeld neue Anwendungen programmieren oder vorhandene Programme weiterentwickeln. Dabei werden sowohl Einsteiger als auch Fortgeschrittene
angesprochen.
Auf 152 Seiten enthält das dritte iX-Sonderheft zum .Net-Framework überarbeitete
und neue Artikel zu den Themenbereichen: Grundlagen und Produkte, .Net-3.0Klassen, Visual Studio, Administrationen, Security und Anwendungen. Darüber
hinaus hat die iX-Redaktion Marktübersichten zu visuellen .Net-Komponenten und
.Net-Werkzeugen zusammengestellt. Um die wichtigsten .Net-Klassen stets griffbereit zu haben, liegt dem Heft eine Schautafel im DIN-A3-Format zum Herausnehmen bei.
Zu dem Heft gehören auch zwei DVDs. Sie enthalten unter anderem die ExpressEditionen von Visual Basic, C# und Web Developer 2005 sowie viele nützliche
Entwicklungswerkzeuge, über 100 Tools, alle Texte der ersten beiden iX-Sonderhefte zum Thema .Net als PDF-Datei sowie Lernvideos zu Expression und zur .NetProgrammierung.
Ebenfalls werden auf der Beschaffungskonferenz, für die in diesem Jahr Bundesminister Peer Steinbrück die Schirmherrschaft übernommen hat, die Ergebnisse der diesjährigen Befragung zum
Einsatz von eGovernment und dem
Stand der Verwaltungsmodernisierung
bei Bund, Ländern und Kommunen
vorgestellt und in dem etablierten Standardwerk „Jahrbuch eGovernment &
Verwaltungsmodernisierung Deutschland 2007/2008“ veröffentlicht (das Jahrbuch ist zugleich Tagungsunterlage der
Konferenz - jeder Konferenzteilnehmer
erhält ein Exemplar kostenfrei). Die von
der Wegweiser GmbH Berlin mit Partnern aus der Politik und der Wirtschaft
jährlich durchgeführte Studie
„Monitoring Verwaltungsmodernisierung & eGovernment“, belegt:
„Wieder steigende Investitionen in die
moderne Verwaltung“. Weitere Informationen: Wegweiser GmbH Berlin,
http: //www.wegweiser.de/ (PM)
2/07
58
Für 14,90 Euro ist das iX-Special im Bahnhofsbuchhandel und im ausgewählten
Fachhandel erhältlich. Im Internet kann man es ab sofort europaweit ohne Mehrkosten bestellen: www.heise.de/kiosk/special/ix/07/02/. (PM)
SPIEGEL SPECIAL
„Web 2.0 - Die schöne neue Welt des Internet“
A
m 26. Juni 2007 ist ein SPIEGEL SPECIAL erschienen, das sich ausführlich
mit den Chancen und Risiken des Internet beschäftigt. Die technologische
Revolution verändert Kommunikationswege und Informationskanäle.
Internet-Nutzern bietet die virtuelle Welt eine zweite Identität in „Second Life“,
Laien werden zu Medienmachern und verbreiten über Blogs und Communities alles,
was ihnen in den Sinn kommt. Der User wird zum Akteur. Das SPIEGEL SPECIAL
„Web 2.0 - Die schöne neue Welt des Internet“ zeigt die schnelle und facettenreiche
Entwicklung des World Wide Web, diskutiert über Anarchie im Netz, deckt Sicherheitsmängel auf und analysiert den fast unbegrenzten Zugang zu Information sowie deren
Qualität.
Das SPIEGEL SPECIAL „Web 2.0“ erscheint mit einem Umfang von ca. 140 Seiten
und einer Druckauflage von ca. 200.000 Exemplaren. Der Preis beträgt sechs
Euro. (PR)
SPLITTER
c’t special „Digitale Fotografie“
c’t-Sonderheft schildert den Umgang mit
Raw-Konvertern und hilft beim Erhalten aller Bilddetails.
Gute Bilder trotz schlechter Lichtverhältnisse
H
annover - Viele Fotografen wagen sich nur ungern an Aufnahmen unter
schwierigen Bedingungen wie zum Beispiel Gegenlicht. Helle Bildteile
werden oft zu hell, die dunklen zu dunkel. Im aktuellen Sonderheft zum
Thema „Digitale Fotografie“ zeigt die Computerzeitschrift c’t den Lösungsansatz
des HDR-Verfahrens, testet Kameras und Stative und liefert mit der Heft-DVD
nützliche Software zum Thema sowie mehrere Stunden Video Training für Photoshop.
Im Test lagen die aktuellen Kompakt-,
Superzoom- und Spiegelreflexkameras
auf dem Seziertisch. Neben ausführlicher Kaufberatung erhält der Leser auch
einen Ausblick auf kommende Trends.
Des Weiteren standen Stative, Stativköpfe und Komplettsysteme auf dem
Prüfstand.
Die beiliegende DVD wartet mit 13
Vollversionen, diversen Foto-Tools und
zwei E-Books auf. Über acht Stunden
Video-Training erleichtern die Arbeit
mit Adobes Photoshop Lightroom sowie Photoshop Elements 5.0 und geben
Tipps zum Thema „Porträt & Retusche“.
Das c’t-Sonderheft „Digitale Fotografie“
ist für 8,50 Euro im Zeitschriftenhandel
erhältlich. Das c’t special kann unter
www.heise.de/kiosk/special/ct/07/02/
in Deutschland und Europa versandkostenfrei bestellt werden. (PM)
PC-Einstieg auf die
Schnelle
Viele erst durch Licht und Schatten interessante Motive konnten bislang nicht
zufriedenstellend wiedergegeben werden. Abhilfe schafft die noch junge HDR (High
Dynamic Range)-Methode. Mittels einer Bildfolge mit verschiedenen Belichtungseinstellungen und anschließender Überlagerung der Fotos entsteht ein höherer
Dynamikumfang. Dieser lässt das Bild meist hyperreal erscheinen, da sowohl
vormals zu helle als auch zu dunkle Flächen nebeneinander dargestellt werden. Das
c’t-special stellt HDR-Software, geeignete Kameras und das Verfahren vor.
Die meisten Bildbearbeitungsprogramme wandeln Fotos automatisch in JPEGBilder um, auf Kosten der Qualität. Einige Kameras bieten jedoch Zugriff auf die
Roh-Dateien der Bilder, die alle Informationen enthalten. Solche Raw-Dateien lassen
sich in ihrer unkomprimierten Form ohne Qualitätsverlust weiterverarbeiten. Das
| Moderne Perspektiven für die Verwaltung.
Informationstechnik (IT) und Telekommunikation (TK) aus einer Hand,
Lösungen auf höchstem Niveau: Das IT-Dienstleistungszentrum Berlin
(ITDZ Berlin) ist der innovative Spezialist für die öffentliche Verwaltung.
D
ieser schlanke Ratgeber stellt
auf die Schnelle die wichtigsten Themen rund um den neuen
Vista-PC vor. Vom Anschließen von
Drucker, Kamera & Co. bis zum sicheren Surfen mit dem Internet Explorer 7:
Hier lernt man alles, was man braucht,
um auch ohne Vorkenntnisse sofort loszulegen. Dank zahlreicher Abbildungen,
Screenshots und Infokästen kann das
Gelesene direkt nachvollzogen und Schritt
für Schritt eigenhändig in die Praxis umgesetzt werden. Leicht verständliche Workshops, ausgewählte Tipps am Ende jedes
Kapitels und Lösungen für mögliche Probleme machen das auch preislich attraktive Buch zum unverzichtbaren Begleiter
im PC-Alltag. Titel: Auf die Schnelle PC
für Einsteiger, Preis: 5,95 Euro, ISBN
9783815817100. (PM)
2/07
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Raum für Versandetikett
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wenden Sie sich bitte telefonisch oder
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Telefon 90 12 (912) 6080
Nr
Nr.. 2 / 2007
Liebe SPLITTER-Leser,
möchten Sie nicht einmal selber zur
„Feder“ greifen?
Der SPLITTER „lebt“ von seinen
Autoren und aktuellen Mitteilungen
direkt aus den Verwaltungen. Wir
freuen uns jederzeit über Themenvorschläge und Artikel aus Ihren
Reihen.
Fast jeder fünfte Mensch ist online
•
•
•
Die Zahl der Internet-Nutzer steigt weltweit auf 1,2 Milliarden
2010 werden voraussichtlich 1,5 Milliarden Menschen online sein
Stärkstes Wachstum außerhalb Europas, Japan und den USA
Die nächste Ausgabe erscheint im
September. Der Redaktionsschluss
ist am 31. Juli 2007.
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Tel: 9O 12 (912) 6O 14,
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Tel: 9O 12 (912) 6O 8O,
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IT-Dienstleistungszentrum Berlin, Xerox Doku Color 2O6O Laserdrucker, Auflage: 2.75O
Philipp Martin, Fraunhofer Institut für Offene Kommunikationssysteme FOKUS, Berlin
Martin Rufeger, BearingPoint, Berlin
Klaus-Dieter Schütze, Schütze Consulting Informationssysteme GmbH, Berlin
Günter Steger, Business Unit Manager Sales, PDV-Systeme GmbH, Erfurt
Andreas Werner, Business Unit Manager Development, PDV-Systeme GmbH, Erfurt
Projektgruppe ISBJ, Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Berlin
und Fraunhofer Institut für Software- und Systemtechnik ISST, Institutsteil Berlin
Peter Fröhlich, stv. Projektleiter SIDOK, Senatsverwaltung für Inneres und Sport, Berlin
Stephan König, stv. Projektleiter SIDOK, Senatskanzlei, Berlin
Dr. Wolfgang Both, Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen, Berlin
Peer Heinlein, Linux Security Consultant, Berlin
Sean Gladwell - FOTOLIA
SPLITTER Nr.3/2OO7 erscheint voraussichtlich im September 2OO7
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