Die Entwicklung zum modernen Menschen

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Die Entwicklung zum modernen Menschen
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Frank Lauenburg
Die Entwicklung
zum modernen
Menschen
Stationenlernen Geschichte 5./6. Klasse
Bergedorfer Unterrichtsideen
Frank Lauenburg
Bergedorfer Lernstationen
Stationenlernen
Geschichte 5. / 6. Klasse
Band 1: Geschichte und ich – Entwicklung zum
modernen Menschen – Steinzeit – Ägypten
5. ⁄ 6. Klasse
Downloadauszug
aus dem Originaltitel:
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der vorherigen schriftlichen Zustimmung des Verlages.
Verstöße gegen diese Lizenzbedingungen werden strafrechtlich verfo
verfolgt.
Einleitung: Stationenlernen, was ist das?
I – Theorie: Zum Stationenlernen
1. Einleitung: Stationenlernen,
was ist das?
Unsere Gesellschaft wird seit geraumer Zeit durch
Begriffe der Individualisierung gekennzeichnet: Risikogesellschaft heißt es bei Ulrich Beck1, Multioptionsgesellschaft nennt sie Peter Gross2 und für
Gerhard Schulze ist es eine Erlebnisgesellschaft 3.
Jeder Begriff beinhaltet einen anderen inhaltlichen
Schwerpunkt, doch egal, wie wir diesen Prozess
bezeichnen, die Individualisierung – hier zu verstehen als Pluralisierung von Lebensstilen – schreitet
voran. Damit wird die Identitäts- und Sinnfindung
zu einer individuellen Leistung. Diese Veränderunerungen wirken sich zwangsläufig auch auf die Institutitution Schule aus. Damit lässt sich vor allem eine
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des Stationenlernens
„,Lernen an Stationen‘ bezeichnet die Arbeit mit einem aus verschiedenen Stationen zusammengesetzten Lernangebot, das eine übergeordnete Pro-
1
2
3
Vgl.: Beck, Ulrich: Risikogesellschaft – Auf dem Weg in eine andere
Moderne. Berlin 1986.
Vgl.: Pongs, Armin; Gross, Peter: Die Multioptionsgesellschaft.
In: Pongs, Armin (Hrsg.): In welcher Gesellschaft leben wir eigentlich? – Gesellschaftskonzepte im Vergleich, Band I., München
1999, S. 105–127.
Vgl.: Schulze, Gerhard: Die Erlebnisgesellschaft – Kultursoziologie
der Gegenwart. Frankfurt/Main, New York 1992.
Frank Lauenburg: Die Entwicklung zum modernen Menschen
© Persen Verlag
blematik differenziert entfaltet.“4 Schon an dieser
Stelle wird offensichtlich, dass für diese Methode
unterschiedliche Begriffe verwendet werden. Jedem Terminus wohnt eine (mehr oder weniger) andersgeartete organisatorische Struktur inne. In den
meisten Fällen werden die Begriffe Lernen an Stationen und Stationenlernen
en synonym verwendet.
Hiervon werden die Lernstraße
nstraß oder der Lernzirkel
unterschieden. Bei diesen
beiden Varianten wern bei
den in der Regel eine
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wie die Vollständigkeit
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bzw. das Stationenlernen
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Diese Unterrichtsmethode
hier zu verstehen als
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ein unterrichtliches
Verfahren, bei dem der unterrichtliche Gegens
and so aufgefächert wird, dass
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Gegenstand
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einzelnen
Stationen unabhängig voneinander
bearbeitet we
werden können – die Schülerinnen und
Schüler können die Reihenfolge der Stationen somit eigenständig bestimmen; sie allein entscheiden, wann sie welche Station bearbeiten wollen.
Damit arbeiten die Lernenden weitgehend selbstständig und eigenverantwortlich (bei meist vorgegebener Sozialform, welche sich aus der Aufgabenstellung ergeben sollte). Um der Heterogenität
Rechung zu tragen, werden neben den Pflichtstationen, die von allen bearbeitet werden müssen, Zusatzstationen angeboten, die nach individuellem
Interesse und Leistungsvermögen ausgewählt
werden können.
Aufgrund der Auffächerung des Gegenstandes in
unterschiedliche Schwerpunkte und der Unterteilung in Pflicht- und Zusatzstationen, bietet es sich
an, bei der Konzeption der einzelnen Stationen unterschiedliche Lernzugänge zu verwenden. Auch
hier wäre eine weitere schülerspezifischere Differenzierung denkbar. Folglich ist es möglich, einen
inhaltlichen Schwerpunkt bspw. einmal über einen
4
Lange, Dirk: Lernen an Stationen. In: Praxis Politik, Heft 3/2010,
S. 4.
1
Einleitung: Stationenlernen, was ist das?
rein visuellen Text, zweitens mithilfe eines Bildes/
einer Karikatur und drittens über ein akustisches
Material anzubieten. Die Lernenden dürfen dabei
frei wählen, welchen Materialzugang sie verwenden möchten, jedoch unter der Prämisse, einen zu
bearbeiten.
Unter diesen Gesichtspunkten wird offensichtlich,
dass das Stationenlernen eine Arbeitsform des offenen Unterrichts ist.
Ursprung des Stationenlernens
Die Idee des Zirkulierens im Lernablauf stammt ursprünglich aus dem Sportbereich. Das „circuit training“, von Morgan und Adamson 1952 in England
entwickelt, stellt im Sportbereich den Sportlern unterschiedliche Übungsstationen zur Verfügung,
welche sie der Reihe nach durchlaufen müssen.
n
Der Begriff Lernen an Stationen wurde hingegen
egen
von Gabriele Faust-Siehl geprägt, die hierzu in ihrem gleichnamigen Aufsatz in der Zeitsch
Zeitschrift
ft
1
„Grundschule“ 1989 publizierte.
Der Ablauf des Stationenlernens
lernens
Für die Gestaltung und Konzeption e
eines Stationenlernens ist es entsc
entscheidend,
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vier Phasen
unterteilen:
1. Die thematische und
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erteilen: 1
methodische
Hinführung
– hier wird den Schülerindische Hinfü
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nen und Schülern einerseits eine inhaltliche Orientierung geboten
und andererseits der Ablauf des
bo
Stationenlernens erklärt. Sinnvoll ist es an dieser
Stelle, gemeinsam mit den Lernenden die Vorteile,
aber auch mögliche Schwierigkeiten der Methode
zu besprechen. Hierauf folgt 2. ein knapper Überblick über die eigentlichen Stationen – dieser Überblick sollte ohne Hinweise der Lehrperson auskommen. Rein organisatorisch macht es daher
Sinn, den jeweiligen Stationen feste (für die Lernenden nachvollziehbare) Plätze im Raum zuzu-
gestehen. 3. In der sich anschließenden Arbeitsphase erfolgt ein weitgehend selbstständiges Lernen an den Stationen. In dieser Phase können – je
nach Zeit und Bedarf – Plenumsgespräche stattfinden. Zur weiteren Orientierung während der Arbeitsphase sollten zusätzliche Materialien wie
Laufzettel, Arbeitspässe, Fortschrittslisten o. Ä.
verwendet werden. Diese erleichtern den Ablauf
und geben den Lernenden eine individuelle Übersicht über die bereits bearbeiteten und noch zur
Verfügung stehenden Stationen. Bei einem solchen Laufzettel sollte auch
uch eine Spalte für weitere
Kommentare, welche später
päter die Reflexion unterstützen können, Platz finden.
Darüber hinaus kann
inden. D
von den Schülerinnen
Schülern ein Arbeitsen und Sch
journal, ein Portfolio
eine Dokumentenortfolio oder auch ein
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werden,
Arbeitsergebnisse zu
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sichern
und den Arbei
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Die Rolle der Lehrk
Lehrkraft
Stationenlernen
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Als allererstes
Lehrperson – wie bei fast alererstes ist
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anderen
Unterrichtsmethoden
auch – „Organilen and
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Berater von Lernprozessen“2. Sie stellt
sator und Berat
den Lernenden zu bearbeitendes Materialein von de
und Aufgabenangebot zusammen. Der zentrale
Unterschied liegt jedoch darin, dass sie sich wähUn
rend des eigentlichen Arbeitsprozesses aus der
frontalen Position des Darbietens zurückzieht. Die
Lehrkraft regt vielmehr an, berät und unterstützt.
Dies bietet dem Lehrer/der Lehrerin viel stärker die
Möglichkeit, das Lerngeschehen zu beobachten
und aus der Diagnose Rückschlüsse für die weitere Unterrichtsgestaltung sowie Anregungen für
die individuelle Förderung zu geben. „Insgesamt
agiert die Lehrperson somit eher im Hintergrund.
Als ‚invisible hand‘ strukturiert sie das Lerngeschehen.“3
Vor- und Nachteile des Stationenlernens
Die Schülerinnen und Schüler übernehmen eine
viel stärkere Verantwortung für ihren eigenen Lernprozess und können somit (langfristig!) selbstsicherer und eigenständiger im, aber auch außer2
1
Vgl.: Faust-Siehl, Gabriele: Lernen an Stationen. In: Grundschule,
Heft 3/1989. Braunschweig 1989, S. 22 ff.
Frank Lauenburg: Die Entwicklung zum modernen Menschen
© Persen Verlag
3
Lange, Dirk: Lernen an Stationen. In: Praxis Politik, Heft 3/2010,
S. 6.
Ebenda.
2
Einleitung: Stationenlernen, was ist das?
halb des Unterrichts agieren. Diese hohe Eigenverantwortung bei zurückgenommener Anleitung
durch die Lehrperson kann jedoch zu einer Überforderung oder mangelnden Mitarbeit aufgrund der
geringen Kontrolle führen. Beidem muss zielgerichtet begegnet werden, sei es durch die schon
erwähnten Hilfestellungen oder durch eine (spätere) Kontrolle der Ergebnisse.
Eine Stärke des Stationenlernens besteht eindeutig in der Individualisierung des Unterrichtsgeschehens – die Lernenden selbst bestimmen Zeitaufwand und Abfolge der Stationen. Darüber hinaus
können die unterschiedlichen Lerneingangskanäle
sowie eine Differenzierung in Schwierigkeitsgrade
als Ausgangspunkt des Lernprozesses genommen
werden. Die Schülerinnen und Schüler können damit die ihnen gerade angemessen erscheinende
Darstellungs- und Aufnahmeform erproben, erfahrfahren und reflektieren. Damit kann eine heterogene
gene
Lerngruppe „inhalts- und lernzielgleich unterrichtet
htet
werden, ohne dass die Lernwege vereinheitlicht
inheitlicht
werden müssen.“1
Stationenlernen – Ein kurzes
rzes Fazit
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Innerhalb der unterschiedlichen
Fachdidaktiken
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darüber, dass
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Wissensvermittlung im Sinne
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derspricht allen
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en der Lernaktuellen Erkenntnissen
sychologie Eigenverantwortliches, selbstgestalelbstgestalpsychologie.
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und kooperatives Lernen
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Ziele der Pädagogik des neuen J
Jahrtausends.
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Stationenlernen
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Stationenlernen
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u. a.:
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Textarbeit
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nnen das zur Verfügung gestellte Material
in eine
andere/neue Form transferieren. Um
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dies durchführen zu können, müssen sie sich
einerseits die Inhalte erarbeiten sowie ein
Grundverständnis über die „neue“ Textform erhalten.
2. eine produktorientierte Ausrichtung: Die Schülerinnen und Schüler können durch die Übertragung in die neue (Text-)Form selbstständig ein
Produkt (bspw. einen Zeitungsartikel oder einen
Tagebucheintrag) erstellen, somit halten sie am
1
Lange, Dirk: Lernen an Stationen. In: Praxis Politik, Heft 3/2010,
S. 6.
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Ende „eigene (inhaltlich unterfütterte) Materialien“ in der Hand und müssen somit nicht nur
Daten und Fakten rezipieren.
3. die Verwendung mehrdimensionaler Lernzugänge: Die Materialien können aus Textquellen,
Bildquellen, Statistiken, Tondokumenten u. Ä.
bestehen. Somit werden auch Schülerinnen und
Schüler, die bspw. über den auditiven Lernkanal besser lernen können, angesprochen.
4. Binnendifferenzierung und individuelle Fördehie
Schwierigkeitsrung, indem unterschiedliche
rden. Gleichzeitig können
grade angesetzt werden.
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die Schülerinnen und
Schüler auch ihre KompeArbeitsorganisation austenzen im Bereich der Arbeits
bauen.
5. einen Methodenethoden- und
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Sozialformenwechsel, sone en Fachko
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dass neben
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emotionale Lernzugänge
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(Kopf-Herz-Hand)
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Grundsätzlich
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Grundsätzlich
eignen sich auch alle Klassenstufen fü
Stationenlernen. Trotz alledem sollten –
für Station
jeder Unterrichtskonzeption – immer die zu
wie bei jeder
erwarten
erwartenden
Vorteile überwiegen; diese Aussage
sol hingegen kein Plädoyer für eine Nichtdurchsoll
führung eines Stationenlernens sein! D. h. jedoch,
dass – wie bei jeder Unterrichtsvorbereitung – eine
Bedingungsanalyse unerlässlich ist!
Stationenlernen benötigt – rein organisatorisch –
als allererstes Platz: Es muss möglich sein, jeder
Station einen festen (Arbeits-)Platz zuzuweisen.
Die Lehrkraft benötigt darüber hinaus für die Vorbereitung im ersten Moment mehr Zeit – sie muss
alle notwendigen Materialien in ausreichender Anzahl zur Verfügung stellen und das heißt vor allem:
Sie benötigt Zeit für das Kopieren! Für den weiteren Ablauf ist es sinnvoll, Funktionsaufgaben an
die Lernenden zu verteilen – so kann bspw. je eine
Schülerin oder je ein Schüler für eine Station die
Verantwortung übernehmen: Sie/er muss dafür
Sorge tragen, dass immer ausreichend Materialien
bereitliegen.
Wichtiger jedoch ist die Grundeinstellung der
Schülerinnen und Schüler selbst: Viele Lernende
wurden regelmäßig mit lehrerzentriertem Frontal-
3
Besonderheiten des Stationenlernens im Fach Geschichte in den Klassenstufen 5/6
unterricht „unterhalten“ – die Reaktionen der Schülerinnen und Schüler werden sehr unterschiedlich
sein. Eine Lerngruppe wird sich über mehr Eigenverantwortung freuen, eine andere wird damit
maßlos überfordert sein, eine dritte wird sich verweigern. Daher ist es unerlässlich, die Lernenden
(schrittweise) an offenere Unterrichtsformen heranzuführen. Sinnvoll ist es daher, mit kleineren
Formen des offenen Unterrichts zu beginnen; dies
muss nicht zwingend ausschließlich in einem bestimmten Fachunterricht erfolgen – der Lernprozess einer Klasse sollte auch hier ganzheitlich verstanden werden! Absprachen zwischen den Kolleginnen und Kollegen sind somit auch hier unerlässlich – letztendlich kann im Gegenzug auch
wieder das gesamte Kollegium davon profitieren.
2. Besonderheiten des Stationenlernens
im Fach Geschichte in den Klassenstufen 5/6
Um ein Stationenlernen in einem Unterrichtsfach
nterrichtsfac
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er unterrichtdurchführen zu können, muss sich
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nder unabliche Gegenstand in mehrere
voneinander
n – hierin
hängige Teilaspekte aufgliedern lass
lassen
liegt die scheinbare Schwierigkeit des Faches Gesammenhäng
schichte: In vielen Zu
Zusammenhängen
bemühen
ch Gesch
htslehrerinn und -lehrer (die Fachsich
Geschichtslehrerinnen
wissenschaf ist davon nicht ausgenommen!)
me
awissenschaft
daUrsache Folge-W
eigen.
rum Ursache-Folge-Wirkungen
aufzuzeigen.
Im Jahre 9 n. Chr. besiegte ein germanischer
ermanischer
Trupp um Arminius die römische Legion des
Va
gnis w
e röm
Varus. Mit diesem Ereignis
wurde die
römische
alten und der Untergang
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Expansion aufgehalten
eiches ei
ngeleit
Römischen Reiches
eingeleitet.
Der russische
sische Zar Alexa
Alexander
nder III. beendete eine
edliche) Demonstration
emonstration am 22. Januar 1905
(friedliche)
ch Einsatz des Militärs. Dies führte zum
durch
Bruch der russi
russischen Bevölkerung mit dem Zand gil
ren und
gilt als Auslöser (mindestens jedoch
Verstärker) der Russischen Revolution von
1905.
Die deutsche Wiedervereinigung war die logische Konsequenz des Falles der Berliner Mauer
am 9. November 1989.
Menschliches Verhalten, welches wir rückblickend
als Geschichte rekonstruieren, ist jedoch kein singuläres Ereignis mit linearer Folgewirkung! Min-
Frank Lauenburg: Die Entwicklung zum modernen Menschen
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destens in gleichem Maße charakterisieren Brüche, Widersprüche und Diskontinuitäten historische Ereignisse. Im Gegenzug sollten wir aber
auch die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen berücksichtigen:
(Freiwillige und unfreiwillige) Lebensentwürfe
innerhalb der mittelalterlichen Ständegesellschaft.
Unterschiedliche Formen des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus.
Personengruppen, gegen
egen die aufgrund unteren zu
schiedlicher Intentionen
zur Zeit der Kreuzzüge
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(gewaltsam) vorgegangen
wurde.
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onderem Maße für die Konzeption und
sich in besonderem
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Stationenlernens
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licht. Die
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sich hier
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hierzu
das Angebot informieren; das setzt
eine Bewe
gun im Raum voraus, diese Bewegung
Bewegung
ist jedoch Teil des Arbeitsprozesses und wird daher nicht – wie sonst oft üblich – gemaßregelt (unter der Prämisse, dass dies dem Arbeitsprozess
wirklich dienlich ist!). Darüber hinaus müssen die
Lernenden Absprachen über die gewünschte Sozialform treffen, wodurch ihre Sozial-, Methoden- und Handlungskompetenzen weiter gefördert
werden.
Die meisten Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 5/6 werden sich dem Stationenlernen
wenig verschließen, vor allem auch deshalb, weil
die meisten offenere und spielerischere Formen
aus ihrer Grundschulzeit gewohnt sind. Ein Stationenlernen knüpft somit an die eigentlichen Vorerfahrungen der Lernenden an und kann somit
eine – vor allem auch methodisch-didaktische – Ergänzung zum oft vorgefundenen Unterrichtsarrangement der weiterführenden Schulen sein.
4
II – Praxis: Materialbeiträge
II – Praxis: Materialbeiträge
In diesem Band werden vier ausgearbeitete Stationenlernen präsentiert. All diese Stationenlernen
ergeben sich i. d. R. aus den Unterrichtsvorgaben
für die Klassenstufen 5/6. Alle Stationenlernen
sind so konzipiert, dass diese ohne weitere Vorbereitung im Unterricht der weiterführenden Schulen
eingesetzt werden können – trotz alledem sollte
eine adäquate Bedingungsanalyse niemals ausbleiben, denn letztendlich gleicht keine Lerngruppe
einer anderen!
Die hier präsentierten Stationenlernen sind immer
in Pflichtstationen (Station 1, 2, 3 …) und fakultative Zusatzstationen (Zusatzstation A, B …) unterteilt – die zu bearbeitende Reihenfolge ist durch die
Schülerinnen und Schüler (!) frei wählbar. Die Soden,
zialformen sind bewusst offengehalten worden,
tern
d. h., i. d. R. finden sich auf den Aufgabenblättern
pkeine konkreten Hinweise zur geforderten Grupn auch hi
pengröße. Somit können die Lernenden
hierr
lle ne, mit einem
frei wählen, ob sie die Aufgaben alleine,
Partner oder innerhalb einerr Grupp
Gruppe bearbeiten
en sollte je
och keine
wollen – davon abgesehen
jedoch
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Gruppe größer als vier
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n Arbeitsprozess i. d. R. eher
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behindert. Einige
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Stationen sind jedoch
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auch so konzipiert
worden, dass mindestens eine
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sollte für jede Schülerin
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Schüler ein Materialblatt bereitliegen
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Aufgabenblätter
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Stationenarbeitsplatz) auszulegen.
Laufzettel
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dienen als Übersicht
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Schüler – hier können dies
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noch fehlen, gle
gleichzeitig erhalten sie
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kleinen
inhaltlichen Überblick über
onen – andererseits
a
alle Stationen
kann die Lehrkraft
diese als ers
erste Hinweise zur Arbeitsleistung der
Lernenden nutzen. Darüber hinaus können die
Schülerinnen und Schüler auf ihrem Laufzettel
auch weiterführende Hinweise und Kommentare
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zum Stationenlernen an sich, zur Arbeitsgestaltung o. Ä. vermerken – nach meiner Erfahrung wird
diese Möglichkeit eher selten genutzt, kann dann
jedoch sehr aufschlussreich sein!
Unverzichtbar für jedes Stationenlernen ist eine
abschließende Bündelung – auch hierfür wird jeweils eine Idee, welche im Sinne einer zusammenfassenden Urteilsbildung steht und sich aus den
bt, p
einzelnen Stationen ergibt,
präsentiert. Mithilfe dieoch ei
ser Bündelung sollen noch
einmal einzelne Ergebewende und mit Bezug zu
nisse rekapituliert, angewendet
estellung be
einer konkreten Fragestellung
bewertet werden.
and wer
den die folge
In diesem Band
werden
folgenden Stationenentiert:
lernen präsentiert:
1. Geschich
Geschichte
das Fach
e und ich – Einführung in d
Geschichte
2.. Die Entwi
Entwicklung zum modernen
Menschen
odernen M
enschen
3. Leben in der Steinzeit
4. Frühe Hochkulturen
Beispiel
Ägyptens
4
hku
am B
eispiel Ägypte
Jedes dieser St
Stationenlernen
tat nenl
beginnt mit einem
begi
eit nden Sachkomm
en sowie kurzen
kurzen einleitenden
Sachkommentar
ch-me
ethodischen
odisch Hinw
didaktisch-methodischen
Hinweisen zu den einzelnen S
ationen u
d zu
Stationen
und
zur Durchführung derselben,
gefolgt vom Lau
Laufzettel für das Stationenlernen.
Anschließend werden die jeweiligen Stationen
Anschließend
(Pflichtsta
(Pflichtstationen
und Zusatzstationen) mit jeweils
eine Aufgabenblatt sowie i. d. R. einem Materialeinem
blatt präsentiert. Zu guter Letzt wird das Stationenlernen mit einem Aufgaben- und Materialblatt für
die Bündelungsaufgabe abgerundet.
Sinnvoll ist es, wenn jede Station einen festen
Platz im Raum erhält. Dies erleichtert es vor allem
den Schülerinnen und Schülern, sich zu orientieren. Um dies noch mehr zu vereinfachen, haben
sich Stationsschilder bewährt. Auf diesen sollte
mindestens die Stationsnummer vermerkt werden.
Fakultativ könnten auch der Stationsname und der
methodische Zugriff sowie ggf. die Sozialform vermerkt werden.
5
Die Entwicklung zum modernen Menschen
Die Entwicklung zum modernen
Menschen
Vergegenwärtigen wir uns die Entstehung der Erde
im Verhältnis zur Entstehung des Menschen und
gehen wir dabei davon aus, dass die Erde am Anfang steht, also symbolisch um 00:01 Uhr entstand,
so kam der Mensch etwa um fünf vor zwölf hinzu.
Die Entwicklung des Menschen ist Teil der Entstehung der Erde und des Lebens auf ihr, faktisch
nimmt der Mensch jedoch nur einen bisher sehr
kleinen Zeitraum ein. Einige sind sogar der Auffassung, dass der Mensch den entscheidenden Anteil
an der Entwicklung des Lebens auf der Erde einnimmt – und liegen damit möglicherweise richtig.
Hierbei stellt sich jedoch die Frage, wie die Rolle
des Menschen einzuschätzen ist – prägt der
Mensch das Leben auf der Erde oder fördert, verhindert, blockiert und gefährdet er diese eher?
Schauen wir nun konkreter auf die Entwicklung des
he W
gMenschen, so können wir unterschiedliche
Wegmarken feststellen. Als Erstes können wir hierb
hierbei
ufen des Menunterschiedliche Entwicklungsstufen
piens ausmachen,
ausmachen, die
schen bis hin zum Homo sapiens
cher Intensität die
e Ent
jeweils in unterschiedlicher
Entwickeprägt haben. Hie
lung des Menschen geprägt
Hierbei wurden
ende Sta
Stationenlernen
tionenlernen
n zzum Vergleich
für das vorliegende
piens die be
den be
mit Homo sapiens
beiden
bekanntesten Prototypen ausge
wählt
ausgewählt:
Lucy als Be
cus
Beispiel des Australopithecus
afarensis
Interessant gerade im Vergleich dieser beiden Typen sind einerseits das Gehirn, welches eine bestimmte Denkleistung überhaupt erst ermöglichte,
aber auch das Skelett, welches eine bestimmte
körperliche Leistung wahrscheinlicher machte. Besonders interessant erscheint die Form der Hand:
Lucy besaß noch eine eher fußähnliche Hand, was
den Schluss nahelegt, dass sie diese eben mehrheitlich zur Fortbewegung nutzte. Beim TurkanaJungen hingegen ähnelt die Hand unserer heutigen Hand. Vor allem ist der Daumen viel klarer
ausgebildet. Allein dieserr Um
Umstand ermöglicht erst
g der Hand als Greiforgan.
die effektive Verwendung
aupt ers
Damit besteht überhaupt
erst die Möglichkeit,
enden – die Veränderung der
Werkzeuge zu verwenden
ar simpler, ab
Hand ist ein scheinb
scheinbar
aber entscheidenn der Entw
wicklung de
der Schritt in
Entwicklung
des Menschen.
er Neand
ertaler als Beispiel des Typs VorDer
Neandertaler
mensch, dem
m wir un
atzstat
uns auch in der Zusatzstation
C
mit Fragen nähern
n
ens – eb
wollen, war übrigens
ebenso
w
e der Ho
er Vorfahr
wie
Homo erectus – kein direkt
direkter
Vorfahre,
so
erwandter des heutige
sondern ein entfernter Verwandter
heutigen
M
nd
s lang
ge Zeit angen
Menschen. Anders
als
lange
angenommen,
ahrsc nlichkeit na
konnte mit hohe
hoher Wahrscheinlichkeit
nachgewieass e
eute
sen werden, dass
es keine bed
bedeutende
Genvermichen
en dem
d
Nean
schung zwisc
zwischen
Neandertaler und dem
ab, ob
Homo sapiens g
gab,
obwohl beide Typen vermutlich teil
weise zeit
ch p
teilweise
zeitlich
parallel lebten. Zudem haben
Wissens
haftler mit DNA-Studien die Erkenntnis
Wissenschaftler
hervorgeb
hervorgebracht, dass Eva, die Urmutter des modernen Menschen, vor rund 200 000 Jahren auf
de
dem afrikanischen Kontinent lebte.
sche Affe und
nd modergilt noc
noch als Mischform zwischen
onnte s
frec genem Menschen. Lucy konnte
schon aufrecht
h noc
hen, bewegte sich jedoc
jedoch
noch mehrheitlich auf
d aß meist p
lanzli
vier Beinen und
pflanzliche
Nahrung.
urkana- nge als B
Der Turkana-Junge
Beispiel
o erectu
des Homo
erectus
war zwar nach heutigem Wissensstand nicht der
erste Typ des Menschen, der aufrecht ging. Zum
Zeitpunkt seiner Entdeckung ging man jedoch davon aus und benannte ihn daher als „aufrecht gehenden Menschen“.
Frank Lauenburg: Die Entwicklung zum modernen Menschen
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6
Die Entwicklung zum modernen Menschen
Laufzettel
zum Stationenlernen
Die Entwicklung zum modernen Menschen
Station 1 – Entwicklung des Lebens auf der Erde:
Einen Zeitstrahl erstellen
Station 2 – Stufen der menschlichen
Entwicklung: Steckbriefe erstellen
Station 2a – Der Australopithecus afarensis
Station 2b –
Der Homo erectus
Station 2c –
Der Homo
sapiens
mo sapien
Zusatzstation
satzstati n A – Stuf
Stufen der menschlichen
ic
Entwicklung:
vergleichen
Entwicklung: Gehirnvolumen
Geh
ichen
Zusatzstation B – Stufen
Zu
en d
der
er menschlic
menschlichen
Entwicklung:
klung Skelette
kelett vergleichen
ergleichen
Zusatzstation C – Der Neandertaler:
Fragen entwickeln
Station
ation 3 – Arbeit der Archäologen:
gen:
Stellenausschreibung verfassen
Eine S
sen
Station 4 – Die Bes
Besiedlung
edlun der Kontinente:
Einen Weg nachvollziehen
nachvo
Kommentare:
ntare
Frank Lauenburg: Die Entwicklung zum modernen Menschen
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7
Station 1
Aufgabe
Die Entwicklung des Lebens auf der Erde: Einen Zeitstrahl erstellen
Es ist gar nicht so einfach, ein zuverlässiges Bild von der Frühgeschichte der Erde und der
Menschheit zu bekommen. Man ist auf Fundstücke (Quellen) angewiesen, die genau untersucht
und ausgewertet werden müssen. Der Text informiert über den heutigen Wissensstand der
Geschichtsforschung zum Thema.
Aufgabe:
Erstelle einen Zeitstrahl über die Entwicklung des Lebens auf der Erde.
1. Erarbeite dir hierfür zuerst das Material.
2. Verwende unterschiedliche Farben. Unterstreiche jeweils in einer der Farben
arben
a) Jahresangaben
b) konkrete Informationen
Somit kannst du anschließend die Informationen viel schnellerr wied
wiederfinden.
rfind
3. Erstelle nun deinen Zeitstrahl. Der Anfang ist hier vorgegeben.
ben.
Vor 5 Milliarden Jahren entstand die …
Vor … Jahren entstanden im Wasser …
Vorschlag: Wähle den Maßstab so, dasss 1 M
Milliarde
lliarde Jahre 5 cm im Heft entsprechen.
prechen. Vie
Vielleicht
elleicht
kannst du zu einigen der Daten auch
Zeichnungen
anfertigen oder Bilder
hinzufügen.
ch eigene Z
eichnu gen a
lder hinzufüge
Frank Lauenburg: Die Entwicklung zum
m modernen Menschen
M schen
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Station
ation 2
Aufgabe
Stufen
S
f der menschlichen
en Entwicklung:
Entwi klung: Steckbriefe
Stec
erstellen (2a–2c)
A
Aufgabe:
Erstelle je einen Stec
Steckbrief
kbrie der Stationen
ion 2a, 2b und 2c über die unterschiedlichen Entwicklungsstufen
menschlichen Vorfahren und vergleiche die Ergebnisse.
ufen der mensc
m
1. Erarbeite dir hierfür zu
zuerst das Material.
2. Markiere dir in unt
unterschiedlichen Farben Aussagen über:
f) Ernährung
a) Geschlec
Geschlecht
g) Gehirngröße
b) Größe
h) Lebenszeit des Vorfahren
c) Gewicht
i) Übersetzung des Namens
d) Alter
j) Sonstiges
e) Fortbewegungsart
3. Erstelle nun deine drei Steckbriefe – denke hierbei auch an eine ansprechende Gestaltung.
4. Vergleiche die drei Typen miteinander: Welche besonderen Entwicklungsstufen werden durch
diese jeweils dargestellt und welche Möglichkeiten ergaben sich jeweils aus der neuen Entwicklungsstufe?
Frank Lauenburg: Die Entwicklung zum modernen Menschen
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8
Station 3
Aufgabe
Arbeit der Archäologen: Eine Stellenausschreibung verfassen
Aufgabe:
Stelle dir folgende Situation vor: Du verfügst über ein großes Vermögen und du möchtest
gerne die Geschichtsforschung unterstützen. Du hast die Vermutung, dass in deinem Garten eine alte Siedlung aus der Steinzeit verborgen liegen könnte. Jetzt möchtest du ein Forscherteam beauftragen, in deinem Garten zu graben. Dafür suchst du fähige Archäologen.
Verfasse eine Stellenausschreibung für die Zeitung, um passende Kandidaten zu finden.
1. Erarbeite dir hierfür zuerst das Material.
2. Markiere dir in unterschiedlichen Farben:
a) Dinge, die zu den Aufgaben eines Archäologen gehören
b) wie die Arbeit eines Archäologen normalerweise aussieht
c) was ein Archäologe können muss
d) Interessen, die ein Archäologe haben sollte
3. Erstelle nun deine Stellenausschreibung,
indem du auf die u
unterstrichenen
Punkte eingehst.
g, ind
nterstriche
geh
Achte hierbei auf eine ansprechende und
interessant
formulierte
Gestaltung – du willstt ja
d inter
sant formul
erte G
schließlich einen geeigneten Kandidaten für
deine
Ausgrabung finden.
ür dei
e Ausgrabu
Frank Lauenburg: Die Entwicklung zum
m modernen Menschen
M schen
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Station
ation 4
Aufgabe
Die Besiedlung der
Di
er Kontinente:
Kontinente: Einen Weg
W nachvollziehen
A
Aufgabe:
Die „Out-of-Africa“-Theorie
a“-T
Theori geht davon
vo aus, dass der Homo sapiens sich in Afrika entwickelte und sich von hier a
aus auf den anderen Kontinenten ausbreitete. Vollziehe den
Weg des
Homo
nach.
sH
omo sapiens nac
1.
2.
3.
4.
mithilfe der Legende, wofür die unterschiedlichen Markierungen stehen.
Erkläre zzuerst
uerst mith
Beschreibe
nun, in welchen Regionen welche Stufe der menschlichen Entwicklung gelebt hat.
chreibe n
Erkläre
nun, wie sich der Lebensraum des Homo sapiens ausgedehnt hat.
äre n
Stelle Vermutungen darüber an, wie der Kontakt zwischen den unterschiedlichen Entwicklungstypen ausgesehen haben könnte.
5. Fasse zum Abschluss noch einmal deine Erkenntnisse zusammen und erkläre, was mit der
„Out-of-Africa“-Theorie gemeint ist.
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9
Zusatzstation A
Aufgabe
Stufen der menschlichen Entwicklung: Gehirnvolumen vergleichen
Aufgabe:
Ordne die drei Schädel und die damit verbundenen Gehirnvolumen den drei Stufen der
menschlichen Entwicklung zu: Australopithecus afarensis, Homo erectus und Homo
sapiens.
1. Überlege zuerst, worin sich die drei Stufen der menschlichen Entwicklung unterscheiden und
ordne diese jeweils zeitlich ein (siehe Station 2).
2. Ordne die drei Schädel der jeweiligen Stufe zu und begründe deine Entscheidung.
schei
3. Überlege noch einmal, welche Möglichkeiten sich aus den unterschiedlichen
Gehirnvolumen
chen G
ergeben und worin der jeweilige Entwicklungssprung liegt.
Frank Lauenburg: Die Entwicklung zum
m modernen Menschen
M schen
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Zusatzstation
us zstationn B
Aufgabe
Stufen der menschlichen
St
hlichen Entwicklung:
E wicklung: Skelette vergleichen
A
Aufgabe:
Ordne die drei Skelette
und die damit
verbundenen Eigenschaften den drei Stufen der
kele te un
mit v
menschlichen
Entwicklung
en Entwic
klung zu: Australopithecus afarensis, Homo erectus und Homo
sapiens.
s.
1. Überlege zu
zuerst,
worin sich die drei Stufen der menschlichen Entwicklung unterscheiden und
uerst, w
ordne
ne diese jeweils zeitlich ein (siehe Station 2).
2. Ordne
die drei Skelette der jeweiligen Stufe zu und begründe deine Entscheidung.
ne di
3. Überlege noch einmal, welche Möglichkeiten sich aus den unterschiedlichen Skelettformen
ergeben und worin der jeweilige Entwicklungssprung liegt.
Frank Lauenburg: Die Entwicklung zum modernen Menschen
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10
Zusatzstation C
Aufgabe
Der Neandertaler: Fragen entwickeln
Aufgabe:
Suche dir für diese Aufgabe eine Partnerin oder einen Partner. Jeder von euch soll dann
eigenständig verschiedene Fragen verfassen, die sich aus dem Material ergeben.
1. Erarbeite dir hierfür zuerst das Material.
2. Jeder von euch verfasst nun Fragen, die sich aus dem Material ergeben.
3. Stellt euch jeweils abwechselnd nacheinander eure Fragen. Die Fragen sollen beantworten
werden können – ist dies nicht der Fall, so muss noch einmal das Material
ial zu Hilfe genommen
und nachgelesen werden. Können Fragen danach noch immer nicht richtig
beantworten werig bea
den, so soll ein Hinweis gegeben werden. (Das setzt voraus, dass die/der
Fragende die Ante/der Frage
wort auch selbst weiß.) Am Ende soll keine Frage unbeantwortet bleiben.
ben
4. Verfasst zum Abschluss gemeinsam eine kurze und selbst formuliert
formulierte
Zusammenfassung des
e Zusammen
Inhalts.
Frank Lauenburg: Die Entwicklung zum
m modernen Menschen
M schen
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Abschließende
hlie nde Bün
Bündelung
ndelun
des
s Stationenlernens
Stationenlern
Aufgabe
Entwicklung zum modernen
ernen Menschen:
Mensc
che Ein Kreuzworträtsel lösen
Aufgabe:
Innerhalb des Statione
Stationenlernens
bist du auf verschiedene Begriffe und Namen
nlern
gestoßen
was
oßen – zeige nun, w
as du davon noch behalten hast und löse das Kreuzworträtsel.
Am
ergibt
aus den markierten Feldern ein Lösungswort.
m Ende e
ibt sich a
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11
Material 1
Station 1
Die Entwicklung des Lebens auf der Erde: Einen Zeitstrahl erstellen
1
Die Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass die Erde vor etwa 5 Milliarden Jahren entstanden ist. Zwei Milliarden Jahre vergingen, bis im Wasser die allerersten Lebewesen entstanden. Sie waren noch so klein, dass niemand sie mit bloßem Auge hätte erkennen können.
Vor etwa 600 Millionen Jahren entwickelten sich im Wasser die ersten größeren Lebewesen,
5
z. B. Korallen und Trilobiten
(Gliederfüßer). Über das
Aussehen dieser Tiere weiß
man ziemlich genau Bescheid,
denn sie haben deutliche
10
Spuren hinterlassen. Ihre
Überreste nennt man Fossilien. In der Umgangssprache
benutzt man auch oft das Wort
Versteinerung.
15
An dem Beispiel des versteieinerten Trilobiten auf der Abbil-
Abdruck
k eines Trilobiten
rilobi
n gut erkennen,
dung kann man
steinerun
ngen entstehen
mal im M
eer ge
ebt N
wie Versteinerungen
entstehen. Dieser Trilobit hat einmal
Meer
gelebt.
Nach seinem Tode
san der Körper a
d von Sc
hlam und Sand luftdicht
sank
auf den Meeresgrund ab und wurde dort
Schlamm
20
zugedeckt.
zuged
eckt. Nach und nach ersetzten
zten Mineralien
ralien die ehe
ehemals
mals o
organischen Stoffe. Das Tier
elbst existierte
i ti
d eine naturg
selbst
nicht mehr, aberr es entsta
entstand
naturgetreue Nachbildung aus Stein.
d
nderen Mater
ial b
Da dieser
Steinkern aus einem anderen
Material
besteht als das umgebende Gestein,
k
nige Geschick
chick freilege
konnte
man ihn mit einigem
freilegen. Jetzt kam der Trilobit ein zweites Mal zum
ond
Vorschein – nicht als Ste
Steinkern, sondern
als Abdruck.
25
Weitere
tere 60 Millionen
M onen Jahre später begann in der Natur eine Phase der allergrößten Experimentier eude. Schne
mentierfreude.
Schnecken, Muscheln, Krebse, Skorpione und auch die ersten Wirbeltiere
sche) en
i
(Fische)
entwickelten
sich. Vor 500 Millionen Jahren existierten schon richtig große Tiere,
wa der Quastenflosser. Er
etwa
war deutlich über 1 Meter
30
groß.
Der Quastenflosser ist das bekannteste Beispiel eines heute noch
lebenden Fossils, das schon vor 500 Mio. Jahren existiert hat.
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12
Station 1
Material 2
Die Entwicklung des Lebens auf der Erde: Einen Zeitstrahl erstellen
Die Forscher wissen nicht genau, warum sich viele Milliarden Jahre lang kaum etwas entwickelt hat – dann aber plötzlich innerhalb weniger Millionen Jahre so ungeheuer viel passiert
ist. Die Fundstücke geben (bislang) noch keine eindeutige Auskunft. Die ersten größeren
Pflanzen bildeten sich auf dem festen Land etwa vor 400 Millionen Jahren. Vor allem Farne
35
waren verbreitet. Sie konnten in einzelnen Fällen so groß werden wie Bäume.
Vor etwa 250 Millionen Jahren lebten die ersten Saurier im Wasser, auf dem Land und auch
s un
als Flugsaurier in der Luft. Vor etwa 66 Millionen Jahren starben sie aus
und mit ihnen viele
st nich
andere Tier- und Pflanzenarten. Die Ursache dieses Massensterbens ist
nicht abschließend
geklärt.
40
Viele Wissenschaftler nehmen an, dass ein riesiger Gesteinsbrocken
einsbrocken
n aus dem Weltall in der
lagen ist
Nähe des heutigen Mexiko auf der Erde eingeschlagen
ist. Er soll 10 k
km im Durchmesser beine Glutwol
ke gehü
en von
tragen haben. Der Einschlag habe die Erde iin eine
Glutwolke
gehüllt, enorme Mengen
de üb
er mehrere M
ke Die TemperaemperaStaub und Asche aufgewirbelt und die Erde
über
Monate verdunkelt.
n, die Pflan
zen hä
tten ke
amit
turen seien deutlich abgesunken,
Pflanzen
hätten
keine Chance mehrr gehabt und damit
45
hätten die Tiere einfach kein
in F
Futter
utter mehr ge
gefunden.
unde Nur wenige größere
re Ti
Tierarten,
erarten, etwa die
dkröten, hä
ten überleb
Krokodile oder Schildkröten,
hätten
überleben können.
olgenden
n Millionen Jah
ie Säuge
iere.
In den folgenden
Jahren entwickelten sich die
Säugetiere.
e wa 7 Millio
n di
ten Lebewese
n, die m
Vor etwa
Millionen Jahren lebten
die ersten
Lebewesen,
man heute als Vormenschen
ezeic
t – vielleicht aber auch
h erst vor 5 oder 3,5 Milli
bezeichnet
Millionen Jahren. Die Wissenschaftler
50
sind s
sich nicht einig. Sicher ist nur,
ur, dass in derr lang
langen Entwicklungsgeschichte des Lebens
d Mensch als eines der letzten Lebewesen auftauchte.
der
Fußabdruck des Neandertalers
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13
Material 1
Station 2
Stufen der menschlichen Entwicklung: Steckbriefe erstellen
Station 2a: Der Australopithecus afarensis
1
Ob „Lucy“ mit der Gattung Homo verwandt war, ist ungeklärt,
jedoch nicht unwahrscheinlich. Skelettfunde weisen darauf
hin, dass der Australopithecus afarensis sowohl affenähnliche, als auch menschenähnliche Merkmale besaß. Als die
5
beiden Archäologen Johanson und Gray 1974 ihren sensationellen Fund machten, waren sie sicherlich sehr begeistert.
Und doch muss man sich darüber klar werden, dass ein gro-
Hadar,
adar, Lucys F
Fundort in Äthiopien
g
ßer Teil der wissenschaftlichen Arbeit erst danach so richtig
ichtig
beginnen konnte. Es mussten nicht nur die Knochenteile richtig
10
zusammengesetzt werden, sondern die
e Wis
Wissenschaftler
schaftler m
mussusses zu bestimmen.
estimmen.
ten auch versuchen, das Alter des Fundes
esen w
rden, dass der Fund
Im Fall von Lucy konnte nachgewiesen
werden,
er damit noch nicht genug:
etwa 3,2 Mio. Jahre alt ist. Abe
Aber
en.
Die Wissenschaftler haben noc
noch viel mehr ü
über Lucy erfahren.
15
Das Gesamtskelett
kelett weist eine G
Größe
ße von etwa 1,20 m auf.
en Vergl
eich mit ähnlic
Durch den
Vergleich
ähnlichen Funden, schloss man
dar s, dass Luc
hre alt
daraus,
Lucy minde
mindestens 20 und maximall 30 Ja
Jahre
gewes
sen sein mu
gewesen
muss.
Aus der Abnutzung der Knochen und einzelnerr Ge
Gelenke schlie-
20
0
ßen Wissenschaftler,
r, das
dass Lucy vermutlich ein Gesamtgewicht
nmal 30 k
d sc
von gerade einmal
kg hatte und
schon auf zwei Beinen
gehen konnte, auch wenn sie vermutlich noch viel kletterte.
Aufgrund der Becken
te
Aufgrund
Beckenstellung
und des gesamten Körperbaus
schlossen die Wis
Wissenschaftler daraus, dass Lucy weiblich gewesen sein müsste – aber auch
25
das
s ist nicht
nich bewiesen.
Auch die Zähne verraten viel über Lucy: Da sie große Backenzähne hatte, schlussfolgerte
man, dass sie sich wohl mehrheitlich von pflanzlicher Nahrung ernährte. Nicht zuletzt betrug
das Gehirn von Lucy etwa 420 cm3 und war damit ähnlich groß wie das eines Menschenaffen.
Zu guter Letzt wird das Fossil auch aufgrund des Fundortes dem Typ des Australopithecus
30
afarensis zugerechnet. Übersetzt bedeutet dieser Ausdruck „südlicher Affe“.
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14
Material 2
Station 2
Stufen der menschlichen Entwicklung: Steckbriefe erstellen
Station 2b: Der Homo erectus
1
Im Jahr 1984 – 10 Jahre nachdem Lucy gefunden
wurde – fanden Archäologen im afrikanischen Nordkenia ein weiteres Skelett eines Vormenschen. Schnell
stellte sich heraus, dass es sich hierbei um einen neuen
5
Turkana
County
Typ der menschlichen Entwicklung handelte. Dieser
neue Typ wurde nach dem Fundort in der Nähe des Turkana-Sees, als Turkana-Junge benannt. Der Fund war
im Vergleich zu Lucy noch beeindruckender, da die Wissenschaftler Schritt für Schritt ein vollständiges Skelett
10
eines Vormenschen freilegen konnten.
Die Forscher fanden heraus, dass es sich
dem
h bei d
em Skenlichen Vo
rmenschen
lett um die Überreste eines männlichen
Vormenschen
Turkana County
unty – der Fu
Fundort
dort des
„Turkana-Jungen“
heutigen Kenia)
gen“ (im heutige
onen Jahren gelebt
eleb hat.
handelte, der vor etwa 1,6 Mill
Millionen
au war abzulesen
as er nicht nur auf zwei
ei B
einen ging, sonde
rn auch ein
Am Knochenbau
abzulesen, dass
Beinen
sondern
15
guter Läufer
äufer gew
gewesen
wesen sein mus
muss. Deshalb nannten sie
e den Typ
Ty „Hom
„Homo
Homo erec
erectus“ (aufrecht gehen er Mensch). Seine
ine Z
sonders interessa
t. T
hender
Zähne waren dabei besonders
interessant.
Trotz seiner Körpergröße
1 60 m und d
s von 48 kg w
von 1,60
des vermuteten Gewi
Gewichtes
warr er no
noch nicht erwachsen. Er hatte
erad erstt d
oren und iin seinem Kiefe
gerade
die Milchzähne verloren
Kiefer brach der zweite Backenzahn
durch Dies geschieht bei heutigen
en Menschen etwa im Alter von 12 Jahren. Schimpansen
durch.
20
aber
a
bekommen die zweiten
wei
Backenzähne
kenzähne sc
schon mit 7 Jahren. Wie alt war der Junge wirke die Za
cklu mit der Hirngröße (etwa 880 cm3) verglichen, nehmen
lich? Forscher, die
Zahnentwicklung
na-Jun etwa 10 Jahre alt war, als er starb. Zweifellos wäre er noch gean, dass der Turka
Turkana-Junge
chsen. Als Erwach
sene hätte er vermutlich eine Körpergröße von mindestens 1,80 m und
wachsen.
Erwachsener
ein Gew
cht von 68 k
Gewicht
kg erreicht.
25
Auch
ch wenn
we das Gehirn schon relativ groß entwickelt
war, so glauben die Wissenschaftler doch, dass der Typ
des Turkana-Jungen auch noch keine hoch entwickelte
Sprache verwendete. Ihm fehlten die Nervenstränge,
um viele Laute zu erzeugen. Ob er schon das Feuer
30
beherrschte? Wir wissen es nicht. Auch ist nicht herauszufinden, woran der Junge gestorben ist.
So könnte der Homo erectus ausgesehen
haben. Hier die Rekonstruktion des
Turkana-Jungen
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15
Material 3
Station 2
Stufen der menschlichen Entwicklung: Steckbriefe erstellen
Station 2c: Der Homo sapiens
1
Wenn man die Gene verschiedener Individuen einer Art miteinander vergleicht, so wird man
neben einigen Unterschieden auch immer einige gemeinsame Gene finden. Diese lassen
darauf schließen, dass es einen gemeinsamen Ursprung geben muss, aus dem sich die
heutige Vielfalt an Individuen entwickelt haben muss. Dieser Ursprungstyp, von dem sich
5
alle modernen Menschen entwickelt haben, wird von Wissenschaftlern als „Eva“ bezeichnet.
Eva gilt damit als Urmutter des modernen Menschen. Dieser neue Typ des M
Menschen wird
druck sovie
auch als „Homo sapiens“ bezeichnet, übersetzt bedeutet dieser Ausdruck
soviel wie „der verch vor etwa 1
nunftbegabte Mensch“. Der Homo sapiens entwickelte sich vermutl
vermutlich
100 000 bis
200 000 Jahren.
10
Die ältesten Funde weisen darauf hin, dass
ass Ev
Eva
a aus Afrika stammte und Afrika somitt als die
s Homo sapiens verbreitete
itete sich von hier
„Wiege des modernen Menschen“ gilt. Ihr Typ de
des
ang
gsam in ander
e Reg
senschaftler geh
ausgehend aber erst sehr langsam
andere
Regionen der Welt – Wissenschaftler
gehen
mal 400 m p
erbei traf er ver
utlich erst vo
von durchschnittlich gerade ein
einmal
pro Jahr aus. Hierbei
vermutlich
vor
us od
ese Zeit in
40 000 Jahren u. a. auf den wen
wenigerr e
entwickelten Homo erectus
oderr den zu di
dieser
15
Europa vorherrs
vorherrschenden
chenden Nean
Neandertaler. Aufgrund der sehr unt
unterschiedlichen
nterschiedlichen
rschie
Gene dieser
dre Typen
ypen lässt s
h nac
drei
sich
nachweisen, dass diese sich fas
fastt gar nicht mitei
miteinander vermischten.
Letztl ch konnte s
apien als
s höher entLetztlich
sich der Homo sapiens
icke Spezies durchsetzen, während di
wickelte
die ander
anderen
schr
mo erectus so
wie der
schrittweise
ausstarben. Der Homo
sowie
20
0
Neandertaler sind keine
ne d
direkten Vorfahren des Homo
ern gelten als entfernte
rnte Verwandte.
sapiens, sondern
Hom
mo sapiens ge
ht nicht nur aufrecht und hat die
Der Homo
geht
Hände für die Nut
Nutzung von Werkzeugen frei, sondern
twickelte auch Formen einer Sprache als Kommunikaentwickelte
25
tion, stellte
s
mit der Höhlenmalerei erste Kunstwerke her
und bestattete seine Toten. All dies ist vor allem seinem
Gehirnvolumen (etwa 1 700 cm3) zu verdanken. Er weist
eine durchschnittliche Größe von 165–185 cm auf und
Illustration des Homo sapiens
ernährt sich von Pflanzen und Fleisch.
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16
Station 3
Material 1
Arbeit der Archäologen: Eine Stellenausschreibung verfassen
1
Die Geschichtswissenschaft hat ein
großes Problem: Die Dinge, mit denen sie sich beschäftigt, liegen ja oft
lange zurück. Aus der näheren Ge-
5
schichte gibt es zwar oft Zeitzeugen,
die berichten können, aber je weiter
wir in ältere Geschichtsepochen zurückgehen, umso schwieriger wird
die Forschungsarbeit. Historiker – so
10
werden die Geschichtswissenschaftler genannt – müssen sich dann auf
die intensive Suche nach histori-
Archäologische
Arc
ologische Ausgrabunge
Ausgrabungen: Tommarp Kloster, Schweden
chweden
schen Quellen begeben. Vor allem
schriftliche Quellen sind relativ gutt
15
überliefert und in Archiven ode
oder
er Bibliotheke
Bibliotheken hinte
hinterlegt. Gegenständliche
he Quellen
Q
hinge
hingegen
en
h in vielen Museen, we
ieder gesucht
sucht und a
finden sich zwar auch
werden aber auch imm
immer wieder
ausgegie be
deutet wört
lich übersetzt
wertet und hierr beginnt die Arbe
Arbeit der Archäologen. Archäologie
bedeutet
wörtlich
mskunde“.
„Altertumskunde“.
20
2
Die A
Archäologen
chäologen nutzen verschiee
ene M
dene
Methoden und Hilfsmittel, um
Über
Überreste
vergangenen Lebens zu
en. H
ähfinden und einzuordnen.
Hierzu zähen und Spitzhacke,
ke,
len nicht nur Spat
Spaten
25
um größere
ßere Sandand- u
und
nd Ge
Gesteinschichten abzutragen
schichten
abzutragen, o
oder Pinsel
Feinarb
beiten, s
für Feinarbeiten,
sondern auch Meldetektor
talldetektoren,
um beispielsweise
nz zu finden. Sie werten aber
Münzen
30
auch Luftaufnahmen aus: Wachsen
Pflanzen an einer Stelle auffällig an-
Luftbildarchäologie: Der Grundriss eines gallo-römischen
Lagerhauses ist auf der Anbaufläche zu erkennen.
ders als in der Umgebung oder lassen sich bestimmte Merkmale auf dem Erdboden erkennen, so kann dies auf menschliches
Leben in einer weit zurückliegenden
35
Zeit hinweisen. Außerdem stellen Archäologen auch Dinge nach, um ihre Vermutungen überprüfen zu können.
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17
Station 3
Material 2
Arbeit der Archäologen: Eine Stellenausschreibung verfassen
Wie arbeiten die Archäologen?
Zuerst muss die Grabungsstätte
vermessen, gekennzeichnet und in
40
Quadrate eingeteilt werden. Anschließend können die oberen
Schichten Zentimeter für Zentimeter
vorsichtig abgetragen werden,
bis erste Funde sichtbar werden.
45
Die hierbei gelockerte Erde muss
vorsichtig gesiebt werden, da sich
hierin kleine Überreste befinden
könnten. Wenn die Archäologen
d
nun schrittweise tiefer graben, wird
50
sichtbar, dass die verschiedenen
denen
chiedlich g
Erdschichten unterschiedlich
gefärbt sind. Alle Funde werden m
mit
gen – zum Teil
feinen Werkzeug
Werkzeugen
sog mit Pinseln – freigelegt
reig
sogar
und
55
5
fotografiert.
fotogr
afiert. Jede
Jeder Schritt und Fund
nd
ird h
wird
hierbei genauestens in ein
Grab
Grabungstagebuch
eingetragen,
swertu zu
um eine spätere Auswertung
ermöglichen.
60
Grabungsstätte – Arbeitsplatz der Archäologen
Wenn Funde
Funde gemacht
gemach w
wurden, so werden diese zur Auswertung in ein Labor gebracht und
Wissen
nschaft versuchen ihr Alter zu bestimmen. Einen ersten Hinweis kann man durch
die Wissenschaftler
e untersc
die
unterschiedlichen Erdschichten erhalten, denn meist liegen ältere Funde tiefer im Boden.
An di
dieser Stelle arbeiten die Archäologen auch mit anderen Wissenschaftlern wie zum Beispiel mit Geologen („Erdforschern“) und Biologen zusammen, um mehr über die Funde zu
65
erfahren.
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18
Station 4
Material
Die Besiedlung der Kontinente: Einen Weg nachvollziehen
Die Ausbreitung des Homo sapiens ausgehend von Afrika auf alle Kontinente der Erde über Asien
nach Australien und nach Nordamerika. Die Besiedelung Eurasiens durch Homo sapiens fand vor
etwa 40 000 Jahren statt.
Karte über die Ausbreitu
Ausbreitung des Mensc
Menschen von Afrika über Asien nach
h Nor
Nordamerika
ika
Zusatzstation
us zstationn A
Material
Stufen
f der menschlichen
en Entwicklung:
Entw klung: Gehirnvolumen
Geh
vergleichen
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19
Zusatzstation B
Material
Stufen der menschlichen Entwicklung: Skelette vergleichen
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20
Zusatzstation C
Material 1
Der Neandertaler: Fragen entwickeln
Der Neandertaler (Homo neanderthalensis) ist ein ausgestorbener
1
Verwandter des modernen Menschen (Homo sapiens). Er entwickelte
sich in Europa zeitgleich zum Homo sapiens in Afrika. Beide Menschentypen besitzen somit den gleichen Vorfahren, sodass sie beide
zur Gattung des Homo gezählt werden. Sie stehen jedoch nicht in einer
5
direkten Entwicklungsreihe, d. h., der Neandertaler ist kein unmittelbarer Vorfahre des Homo sapiens, sondern nur so eine Art entfernter
Verwandter. Außerdem bleibt festzuhalten, dass sich der Homo
d
sapiens einerseits weiter verbreitete und bis heute existiert, während
10
der Typ des Neandertalers – aus bisher noch ungeklärten Gründen –
vor etwa 30 000 Jahren ausstarb.
Das Gehirnvolumen des Neandertalers betrug durchschnitt
durchschnittlich
Skelett eines
Neandertalers
rtalers
ädelform des Neander
Neandertalers mit
1 400 cm3. Vergleicht man die Schädelform
chen, so fallen u. a. der hervorstehende Kiefer
er u
nd die Überau
ender eines modernen Menschen,
und
Überaugen15
wülste auf. Hinzu kommt
mmt ein ve
verhältnismäßig
hältnismäßi niedriger und breit
breiter Hirnsc
Hirnschädel
del sowie ein
eine
e Nasen- und Geb
pa
hervortretende
Gebisspartie.
kelette der N
ande
Die Skelette
Neandertaler
„sehen mehr ode
uso
„sehen
oder weniger genauso
us w
enaus
wie die Skelette heutiger Men-
20
schen. Unterschiede bestehen vor
sche
or
tionen Neanderderallem in den Proportionen.
n vi
taler haben ein
viell brei
breiteres,
ecken und
robusterr gebautes B
Becken,
uch die Beinknochen s
auch
sind kräftiger
25
als bei heutigen
heu
utigen Menschen.
M
agegen w
Dagegen
waren die Arme verch
gleichsweise
zierlich gebaut.“
1
Vergleich eines Schädels von Homo sapiens (li.) mit dem
eines Neandertalers
Darüber hinaus lassen die Knochenfunde auf eine durchschnittliche Körpergröße von
ca. 1,60 m schließen. Das Körpergewicht wird auf 60 bis 80 kg geschätzt.
1
Sawyer, G. J.; Deak, V.: Der lange Weg zum Menschen. Lebensbilder aus 7 Millionen Jahren Evolution. Heidelberg 2008, S. 161.
Frank Lauenburg: Die Entwicklung zum modernen Menschen
© Persen Verlag
21
Zusatzstation C
Material 2
Der Neandertaler: Fragen entwickeln
30
Wissenschaftler machten außerdem weitere höchst interessante Funde:
So fanden sie u. a. Neandertaler mit verheilten Knochenbrüchen und stark zurückgebildeten
Muskelpartien. Die Forscher schließen daraus, dass der Neandertaler seine Verletzten und
Alten pflegte und ein starkes Sozialgefüge hatte. Außerdem verfügte der Neandertaler über
alle genetischen und körperlichen Anlagen für die Entwicklung und Nutzung einer komple-
35
xeren Sprache.
So könnte der Neandertaler ausgesehen haben. Hier das Modell eines Neandertalers (Mann und Frau)
im Neandertal-Museum, in Mettmann bei Düsseldorf
Frank Lauenburg: Die Entwicklung zum modernen Menschen
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22
Abschließende Bündelung
des Stationenlernens
Material
Entwicklung zum modernen Menschen: Ein Kreuzworträtsel lösen
1. Name der Urmutter des
modernen Menschen.
2. Eines der ersten größeren
Lebewesen, die sich im
Wasser entwickelten
und viele Fossilien
hinterlassen haben.
3. Ausdruck für Mensch.
4. Die Erde entstand
vor etwa 5… Jahren.
5. Dieser Kontinent
gilt als die Wiege
des modernen
Menschen.
6. Mithilfe dieser Bilder können
Archäologen Plätze finden,
an denen früher vermutlich
Menschen gelebt haben.
n Typ
7. Dieser Ausdruck bezeichnett de
den
en Mensch
n“.
des „aufrecht gehenden
Menschen“.
8. Wenn Lebewesen Abdrücke hint
hinterlassen, handelt es sich dabei
en Ausdr
uck.
um diesen
Ausdruck.
9. Pin
nd
Pinsel,, Spitzhacke und
Spate
n sind wichti
Spaten
wichtige …
ür Arc
häologen.
für
Archäologen.
10. So hei
heißt der bekannteste
Fund des Australopithecus
afa
afarensis.
1 Im Wasser entwickelten
ten
11.
ewese vor 600…
… Ja
sich die ersten Le
Lebewesen
Jahren.
ck be
zeichn den modernen Menschen.
12. Dieser Ausdruck
bezeichnet
sdruck Austral
opithe
13. Der Ausdruck
Australopithecus
afarensis heißt übersetzt soviel wie … Affe.
iges Hilfsmitte
14. Ein wich
wichtiges
Hilfsmittel ffür Archäologen.
15. Dieses T
Tierr ist ein no
noch lebendes Fossil.
kH
16. Derr Ausdruc
Ausdruck
Homo erectus bedeutet … gehender Mensch.
zeichnu für die Wissenschaftler, die nach Fossilien suchen.
17. Bezeichnung
me eines Menschentyps, der ein entfernter Verwandter des Homo sapiens ist.
18. Name
19. Nach diesem See ist das bekannteste Fossil des Homo erectus benannt.
Das Lösungswort: ... ..... ... ........
Diese Begriffe sind einzutragen:
aufrecht, Afrika, Archaeologen, Eva, Homo, Homo erectus, Homo sapiens, Lucy, Luftaufnahme,
Milliarden, Millionen, Neandertaler, Pinsel, Quastenflosser, suedlicher, Turkana, Trilobit,
Versteinerung, Werkzeuge
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23
Station 1
Lösung
Die Entwicklung des Lebens auf der Erde: Einen Zeitstrahl erstellen
Vor 5 Mrd. Jahren
Entstehung der Erde
Vor 4 Mrd. Jahren
Entstehung der ersten Lebewesen im Wasser
Vor 3 Mrd. Jahren
Vor 2 Mrd. Jahren
Vor 1 Mrd. Jahren
Vor 600 Mio. Jahren
Vor 500 Mio. Jahren
Vor 400 Mio. Jahren
Entstehung der ersten größeren Lebewesen (Trilobit, Korallen)
Vor 250 Mio. Jahren
Entstehung der Saurier
Vor 66 Mio. Jahren
Jahr 0
Aussterben der Saurier
Entstehung von Schnecken, Krebsen, Fischen (Quastenflosser)
Entstehung größerer Pflanzen (Farne)
Vor 7 Mio. Jahren:
Entstehung des „Vormenschen“
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24
Station 2
Lösungen
Stufen der menschlichen Entwicklung: Steckbriefe erstellen (2a–2c)
Steckbrief über Lucy als Beispiel des Australopithecus afarensis
Geschlecht:
Größe:
Gewicht:
Alter:
Fortbewegung:
Ernährung:
Gehirngröße:
Wann gelebt?:
Name:
(sehr wahrscheinlich) weiblich
etwa 1,20 m
etwa 30 kg
mindestens 20, höchstens 30 Jahre alt
kletternd und auf zwei Beinen
pflanzlich
etwa 420 cm3 (ähnlich den Menschenaffen)
vor etwa 3,2 Mio. Jahren
Australopithecus afarensis (= südlicher Affe)
fe)
Steckbrief über den Turkana-Jungen
ungen als Beisp
Beispiel
el
des Homo erectus
nlich) männ
(sehrr wahrsche
wahrscheinlich)
männlich
etwa 1,60 m (al
(als Erwa
Erwachsener vermutlich
1,80 m)
Gewicht:
ca.
t:
c
a. 48 kg (als Erwachsener vermutlich
h 68 kg)
Alter:
etwa 10 Jahre
Alter
e
Fortbewegung:
aufrecht
Fortbew
wegung: a
Ernährung:
pflanzliche und fleischlich
fleischliche Nahrung
nähru g:
Gehirngröße:
etwa 880 cm3
Gehirn
Wann gelebt?: vor etwa 1,6 Mio.. Jahren
Wan
Name:
Homo
erectus (= aufr
aufrecht gehender Mensch)
mo ere
Sonstiges:
verwendete
vermutlich
v
erwend
utlic noch keine komplexe Sprache, sondern nur
einfache
ein ache Laute zur Kommunikation
Geschlecht:
Größe:
Steckbrief
ckbrief ü
über Eva als Beispiel des Homo sapiens
Geschlecht:
Größe:
Alter:
Fortbewegung:
Ernährung:
Gehirngröße:
Wann gelebt?:
Name:
Sonstiges:
weiblich
etwa 1,65–1,86 m
„Urmutter“ des Homo sapiens
aufrecht
pflanzlich und fleischlich
etwa 1 700 cm3
Entwickelte sich vor etwa 100 000–200 000 Jahren
(in Europa vermutlich vor 40 000 Jahren)
Homo sapiens (= vernunftbegabter Mensch)
Sprache zur Kommunikation, Kunst, Bestattung der Toten
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25
Station 3
Lösung
Arbeit der Archäologen: Eine Stellenausschreibung verfassen
Aufgaben:
– Überreste vergangener Zeiten suchen, finden und auswerten
Methoden und Hilfsmittel:
– Grabungsstätte muss vermessen, gekennzeichnet und eingeteilt werden
– mit Spaten und Spitzhacke größere Gesteinsschichten abtragen
– mit Pinseln empfindliche Stellen freilegen
– mit Metalldetektoren metallische Gegenstände suchen
– mit Luftaufnahmen erste Hinweise auf mögliche Ausgrabungsstätten suchen
chen
– Vermutungen mit experimenteller Archäologie überprüfen
– Funde katalogisieren und auswerten
Besondere Voraussetzungen:
– Systematisches Arbeiten
– Ruhe und Präzision, um die Funde nicht zu b
beschädigen
ädigen
– Zusammenarbeit mit anderen Wissenschaftlern
haftle
Interessen:
– Interesse an Geschichte
Zusatzstation
u zstationn A
Lösung
Stufen
ufen der menschlichen
hen Entwicklung:
Entw klung: Gehirnvolumen
Geh
vergleichen
1. Gehirnvolumen des Austra
Australopithecus
cus a
afarensis, ca. 420 cm3, lebte etwa vor 3,2 Mio. Jahren,
ging vermutlich sch
schon
auf zwei Beinen
on au
nen
nvolume des H
omo e
2. Gehirnvolumen
Homo
erectus, ca. 880 cm3, lebte etwa vor 1,6 Mio. Jahren, entwickelte
erst Laute
Laut (noch keine komplexe Sprache) zur Kommunikation
ädel des Homo sapiens. Gehirnvolumen ca. 1 700 cm3, entwickelte sich etwa vor
3. Schädel
100 000 b
bis 200 000 Jahren und lebt bis heute, hoch entwickelte Sprache zur Kommunikation,
Bestattung der Toten
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26
Zusatzstation B
Lösung
Stufen der menschlichen Entwicklung: Skelette vergleichen
Skelett 1: Australopithecus afarensis
– weist affenähnliche Züge auf, geht aber wohl schon mehrheitlich auf zwei Beinen
– Arme und Beine ähnlich lang
– kleine Kopfform (kleines Gehirnvolumen)
– Hände und Füße sind sich sehr ähnlich
Skelett 2: Homo erectus
– eindeutig aufrecht gehend
– Füße und Hände unterscheiden sich R bietet die Möglichkeit, die Hände z. B. für W
Werkzeuge zu nutzen
– größerer Schädel als beim Australopithecus afarensis
Skelett 3: Homo sapiens
– aufrecht gehend (gestärkter Knochenbau im Beinbereich)
– klare Unterscheidung zwischen Händen und Füßen als klarer Funktionswandel
nktionswandel
– größerer Schädel und größeres Gehirnvolumen ermöglichen höhere
ere Denkleis
Denkleistung
ung
– größerer Körperbau als bei beiden Vorformen
nen Ja
re alten Aust
Die Skelette zeigen die Entwicklung vom 3 Millionen
Jahre
Australopithecus africanus über den
s zum H
mo sa
piens der Jetztzeit: Die Beine
ne wurden län
nger,
1,5 Millionen Jahre alten Homo erectus bis
Homo
sapiens
länger,
die Arme kürzer und der Schädel viel größer.
Abschließende
hlie nde Bün
Bündelung
ndelun
des
s Stationenlernens
Stat onenlern
Lösung
Entwicklung zum modernen
ernen Menschen:
Mensc
che Ein Kreuzworträtsel lösen
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I O N E N
P I E N S
C H E R
Lösungswort:
Vom Affen zum Menschen
F L O S S E R
O L O G E N
A L E R
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27
Bildnachweise
Bildnachweise
Titelillustration
Mele Brink
2. Stationenlernen: Die Entwicklung zum modernen Menschen
Schematische Darstellung der Evolution des Menschen © M. Garde (CC BY-SA 3.0), commons.
wikimedia.org/wiki/File:Human_evolution_
scheme_(2).jpg
Tribolit/Arctinurus boltoni © Futureman1199
(CC BY-SA 3.0), commons.wikimedia.org/wiki/
File:Arctinurus_boltoni_246_(4).jpg
Quastenflosser, Houston Museum of Natural Science,
Texas/USA, © Daderot, CC0 1.0 Universell (CC0
1.0), commons.wikimedia.org/wiki/File:Coelacanth_
model,_Devonian_-_Houston_Museum_of_
Natural_Science_-_DSC01709.JPG?uselang=de
ork
Fußabdruck Neandertaler © Claire H. from New York
org/
City, USA (CC BY-SA 2.0), commons.wikimedia.org/
wiki/File:Neanderthal_Foot_Print.jpg?uselang=de
A 3.0),
Hadar, Lucys Fundort in Äthiopien (CC BY-SA
ar,_
commons.wikimedia.org/wiki/File:Hadar,_
ensi _1974
Ethiopia_;_Australopithecus_afarensis_1974_
discovery_map.png
alopithecus afaren
Reproduktion des Australopithecus
afarensis in
ona, commons.wiki
Cosmocaixa, Barcelona,
commons.wikimedia.org/
farensis.jp ?uselang=de
wiki/File:A.afarensis.jpg?uselang=de
keleton an
el of Turkana Boy.
Skeleton
and restoration m
model
the National M
d
Exhibit in the
Museum of Nature and
Tokyo, Japan © Photaro (CC BY-SA
Y-SA 3.0
Science, Tokyo,
3.0),
commons.w
on_and_
commons.wikimedia.org/wiki/File:Skeleton_and_
restoration
uselang=de
restoration_model_of_Turkana_Boy.jpg?uselang=de
stratio des Homo sapiens, Carl
ar Sagan (SVG
SVG by
Illustration
G
ed from a public dom
Gregory
Maxwell), Derived
domain
ons wikime
ki/
NASA image, commons.wikimedia.org/wiki/
selang=de
File:Human.svg?uselang=de
W
Archäologen be
beii der Arbeit © Wolfga
Wolfgang Cibura –
a 11152
009 M
Fotolia
11152009
ologische Ausgrabungen,
sgrabun
Archäologische
Tommarp Kloster,
den, comm
Schweden,
commons.wikimedia.org/wiki/
mmarp_
File:Tommarp_kloster_02.JPG
Keramikexperimente im Sommer 2006 am Tall Zira’a
© Prof. Dr. Dr. D. Vieweger, Grabungsleiter/Leitender Direktor DEI Jerusalem und Amman, Direktor
des BAI Wuppertal commons.wikimedia.org/wiki/
File:2006_5._Kampagne_Sommer_Bild_2_
Keramikofen.jpg
Barzan, Luftbildarchäologie © J. Dassié (CC BY-SA
3.0), commons.wikimedia.org/wiki/File:Barzan.jpg
Ausbreitung des modernen Menschen © NordNordWest, commons.wikimedia.org/wiki/File:Spreading_
homo_sapiens_la.svg
Gehirnvolumen des Homo erectus © Tim Evanson
(CC BY-SA 2.0), commons.wikimedia.org/wiki/
Frank Lauenburg: Die Entwicklung zum modernen Menschen
© Persen Verlag
File:Homo_erectus_endocast_-_Smithsonian_
Museum_of_Natural_History_-_2012-05-17.
jpg?uselang=de
Der Schädel Skhul V, eines der ältesten Fossilien von
Homo sapiens außerhalb Afrikas, © Wapondponda
(CC BY-SA 3.0)
Gehirnvolumen des Australopithceus afarensis
© Tim Evanson (CC BY-SA 2.0), commons.
wikimedia.org/wiki/File:Australopithecus_afarensis_
n_M
endocast_-_Smithsonian_Museum_of_Natural_
pg?us
History_-_2012-05-17.jpg?uselang=de
„Lucy“, Cleveland Natural History Museum © Andrew,
mmons.wikim
Cleveland, USA commons.wikimedia.org/wiki/
jpg?uselang=
File:Lucy_Skeleton.jpg?uselang=de
us-Skelett „„Turkana
Turkana Boy
Homo-erectus-Skelett
Boys“ © Claire Houck,
k City, USA ((CC
CC BYNew York
BY-SA 2.0), de.wikipedia.
org/wiki/Homo_erectus
org/wiki/Homo_erectus
sapiens, „Wob
Homo sapiens,
„Wobbling Willy“, Buffalo Museum of
B
aderot,
Science, Buffalo,
New York, USA © Daderot,
common
/wiki/File:Skeletons_in
commons.wikimedia.org/wiki/File:Skeletons_in_
ence_-_IMG_37 5.JPG
Buffalo_Museum_of_Science_-_IMG_3795.JPG
S
ers © Claire Houck, American
Skelett
eines Neandertalers
Museum off Nat
Natural History
History, New York City
City, USA
2.0), c
mmons.wikimed
(CC BY-SA 2
commons.wikimedia.org/wiki/
ande thalensis.jpg
File:Neanderthalensis.jpg
ch des Sc
ädels von H
Vergleich
Schädels
Homo sapiens mit dem
eines Neandert
lers, Naturgeschichtliches Museum
eines
Neandertalers,
Cleveland © ha
Cleveland
hairymuseummatt (original photo),
Bearbeitung © KaterBegemot (CC BY-SA 2.0),
Bearbeitung
mmo
commons.wikimedia.org/wiki/File:Sapiens_
n
neanderthal_comparison_de.png
N
Neues
Model eines Neandertalers (Mann und Frau)
im Neandertal-Museum, Neandertal, Düsseldorf,
Deutschland © UNiesert (CC BY-SA 3.0),
commons.wikimedia.org/wiki/File:Neandertala_
homo,_modelo_en_Neand-muzeo.JPG
29
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