Hollywood-Highlight mit James Bond-Plastinaten bei
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Hollywood-Highlight mit James Bond-Plastinaten bei
Hollywood-Highlight mit James Bond-Plastinaten bei KÖRPERWELTEN Hollywood/Guben: „Neues Spiel, neues Glück!“ heißt es für drei ganz abgebrühte, weltberühmte Zocker – die Stars der KÖRPERWELTEN. Doch sie lassen sich nicht in ihre Karten schauen, gewähren den Besuchern dafür einzigartige Einblicke in ihr tiefstes Inneres. Die plastinierten Spieler der legendären „Pokerrunde“ aus dem James Bond-Thriller „Casino Royale“. Jetzt haben die Besucher der KÖRPERWELTEN gewissermaßen mit einem Full House den Jackpot gewonnen. Denn sie dürfen sich auf ein wahrhaftiges Hollywood-Highlight freuen! Ausgehend vom Gubener PLASTINARIUM haben die an einen runden Holztisch sitzenden Pokerspieler die Glückspiels-Welt im Sturm erobert. Jenem Ort in Brandenburg, wo die drei Herren für ihre cineastische Ewigkeit plastiniert wurden. So schwärmte selbst 007-Regisseur Martin Campbell zum Kinostart im November 2006: „Ich finde diese Plastinate faszinierend und moralisch unbedenklich.” Allein in Deutschland wollten sich 5,5 Millionen Cineasten von den Agentenfähigkeiten des neuen James Bond-Hauptdarstellers Daniel Craig überzeugen. Weltweit spielte der Film über 600 Millionen US-Dollar ein. In Russland feierte „Casino Royale“ den bis dato erfolgreichsten Kinostart eines nicht-russischen Filmes, in China war „Casino Royale“ aufgrund der Zensur von Sex- und Gewaltszenen sogar der erste 007-Streifen überhaupt, der in den Kinos der Volksrepublik aufgeführt wurde. Wie der furchtlose, britische Agent der Queen geriet auch DDR-„Republikflüchtling“ und Plastinator Gunther von Hagens zwischen die Fronten des Kalten Krieges, musste 1969 als 24-Jähriger sogar eine zweijährige Haftstrafe antreten. Diese Parallelität der Lebensläufe überzeugte Dr. von Hagens für die spannungsgeladene, zweiminütige Schlüsselszene des 21. James Bond-Films nicht nur Plastinate anzufertigen, sondern auch einen einsekündigen Cameo-Auftritt wahrzunehmen, bei dem er sich selbst spielt, während er Ausstellungsbesucher durch die KÖRPERWELTEN führt. „James Bond war für uns als jüngere Generation hinter dem Eisernen Vorhang eine Inspiration. Er stand für die Stärke des Einzelnen gegenüber dem Kommunismus, war antiautoritär und außergewöhnlich, verkörperte Freiheit und Möglichkeiten“, erklärt Dr. Gunther von Hagens. Die Pokerrunde Hinter den Pokerfaces der drei Protagonisten steckt noch viel mehr als auf den ersten Blick ersichtlich: Die beiden außen Sitzenden haben sich gegen den chancenlosen Dritten verbündet, tauschen unter dem Tisch mit ihren Fußzehen heimlich ein Caro Ass aus. Sie haben ihn sinnbildlich schon bis auf die Knochen ausgezogen. Um den Nervenkitzel des Kartenspiels zu visualisieren, wurde an dem Pokerspieler „Offener Geist“ (rechts) in Perfektion das Nervensystem herausgearbeitet. Er streckt schelmisch die Zunge raus. Ein Zeichen für seinen Komplizen? Durch die angehobenen Scheitelbeine des Schädeldachs wird ein Blick auf das Gehirn von hinten möglich, darunter sieht man im geöffneten Wirbelkanal das Rückenmark abwärts ziehen. Dass einem so eine Pokerrunde auch an die Nieren gehen und auf den Magen schlagen kann, verdeutlicht der linke Spieler, in Szenekreisen „Rückenfrei“ genannt. Seine Bauchwand ist der Länge nach geöffnet, gibt einen Blick auf die Bauchorgane samt Darmschlingen frei. Zur Emphase der körperlichen Anspannung werden die oberflächlichen und tieferen Muskelpartien dargestellt. So etwa die beiden großen, aufgeklappten Gesäßmuskeln, die deutlich machen, welch Sitzfleisch Kartenspieler oftmals benötigen. Beim in der Mitte sitzenden Gambler „Der Abgezockte“ sind vor allem die Gelenke mit Band- und Kapselelementen dargestellt. Dafür wurden fast alle Muskeln vollständig extrahiert. Die nach vorne geschobenen Nasenbeine und das Stirnbein verleihen seinem Gesicht eine neugierige, wie auch nichts ahnende Mimik. Im linken Teil des Brustkorbs erkennt man deutlich seine Raucherlunge, im rechten Lungenflügel ist das Lungengewebe bis auf die Arterien entfernt. Der Pokerspieler zeigt nicht nur ein Herz fürs Glückspiel, sondern gewährt dem Betrachter sogar einen Blick auf sein Herz mitsamt der großen, ein- und austretenden Gefäße. Passend zu den KÖRPERWELTEN und ihrem einmaligen Blick in unser Innenleben.