Regionalteil NRW, Ausgabe 7/2016

Transcrição

Regionalteil NRW, Ausgabe 7/2016
DABregional 7 · 16
1. Juli 2016, 48.Jahrgang
Offizielles Organ der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen | Körperschaft des öffentlichen Rechts
Editorial
3
Berufspraxis
Nicht ganz dicht!? – von Klaus Brüggenolte
Aktuell
Vorstand: Die neue Landesbauordnung kommt!
Kita-Pilotprojekt: Aus der Lego-Ecke auf die Baustelle
NRWlebt in Bochum.: Anders leben in der Stadt
StadtBauKultur NRW: NRW.Landschaftsarchitektur.Preis
Denkmalpfleger-Tagung: Oberhausen ohne Gasometer?
Hochschulen: Info-Veranstaltungen für Studierende
9 Auslobung: Vorbildliche Arbeitsorte in der Stadt
Tag der Architektur: Nach Redaktionsschluss...
Veranstaltung: Wettbewerbe für Innenarchitekten
4
5
6
8
Veranstaltungen
10 BauKunstArchiv.NRW: Ausstellung „Architekturbilder“
Schlaun-Wettbewerb: Preisverleihung in Münster
11 Glasstec: Großer Architekturkongress in Düsseldorf
UrbanSlam2: Zusammenschnitt auf YouTube
Einladung: Sommerfest der AKNW in der Rheinterrasse
Haus der Architekten: Ausstellung „Sozialer Wohnungsbau“
Service
12 Praxishinweis: Vorsorge für den Todesfall
Architekturführer: Den Medienhafen Düsseldorf entdecken
Broschüre: Landschaftsarchitektur und Energiewende
17 Neues Formularprogramm „PrintForm NRW“
Novelle Windenergie-Erlass NRW
Rechtstipp: Schriftform auch bei „telekommunikativer
Übermittlung“ gewahrt
Versorgungswerk
18 Aufsichtsausschuss: Neues Führungsteam gewählt
Prisma
19
20
22
22
Serie „Architekten in NRW“: Walter Brune
Ausstellungen, Auszeichnungen
Auslobungen, Veranstaltungen, Informationen
Publikationen
Akademie
24 Seminare der Akademie im August und September 2016
Verbände
26 BDA: Dienstags im Forum
VFA: Besichtigung des Fagus-Werks
27 BDIA: Veranstaltungshinweis „Wunder der Natur“
bdla: Schlüsselpositionen
28 VDA: Architektenforum „Modulares Bauen“
Mitgliedernachrichten
28 Neueintragungen in die Listen der Architektenkammer
Politik
Bekanntmachungen
13 Aktuelle Meldungen
30 Änderung der Hauptsatzung der Architektenkammer NRW
Änderung der Wahlordnung der Architektenkammer NRW
Blickpunkt
14 Megacity, Ghosttown und Suburbia – Dokumentation des
Architektenkongresses auf Usedom (Teil 2)
Impressum
Herausgeber
Architektenkammer NRW
Dipl.-Ing. Ernst Uhing
Dipl.-Ing. Michael Arns
Dipl.-Ing. Klaus Brüggenolte
Dr.-Ing. Christian Schramm
Regionalredaktion NRW:
V. i. S. d. P.: Christof Rose (ros),
Pressesprecher
Zollhof 1, 40221 Düsseldorf
Tel. (0211) 4967-34/35
Internet: www.aknw.de
E-Mail: [email protected]
Redaktion Versorgungswerk:
Verantwortl.: Dipl.-Kfm. Thomas Löhning
Inselstraße 27, 40479 Düsseldorf
Tel. (0211) 49238-0
Fax (0211) 49238-30
Internet: www.vw-aknrw.de
E-Mail: [email protected]
Verlag, Vertrieb, Anzeigen:
planet c GmbH
Kasernenstraße 69, 40213 Düsseldorf
Tel. (0211) 54227-700
Internet: www.planetc.co
Anzeigen: Dagmar Schaafs
E-Mail: [email protected]
Druckerei: Bechtle Druck&Service, Zeppelinstraße 116, 73730 Esslingen
Das DAB regional wird allen Mitgliedern der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen zugestellt. Der Bezug des DAB regional ist durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten.
DABregional 07·16
Editorial | Nordrhein-Westfalen | 3
Nicht ganz dicht!?
Foto: privat
Liebe Kollegin,
lieber Kollege!
„Sozialwohnung“ – wie klingt dieses Wort in Ihren
Ohren? Viele Menschen assoziieren damit negativ besetzte Stichworte wie Großsiedlung, Anonymität, Beton, Kälte, Armut. Lieblosigkeit. Ein verzerrtes Bild,
haben doch heute in Großstädten wie etwa in unserer
Landeshauptstadt Düsseldorf fast die Hälfte der Einwohner Anrecht auf einen Wohnberechtigungsschein.
Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen hat
sich vorgenommen, das Thema „Geförderter Wohnungsbau in NRW“ in den kommenden Monaten intensiv zu bearbeiten. Unter anderem wollen wir das
Bild, das wir uns von preisgebundenen Wohnungen
machen, auffrischen und aktualisieren. Dazu loben
wir in dieser Ausgabe des Deutschen Architektenblattes
einen Fotowettbewerb aus, dessen Titel mit dem Image
des hochverdichteten Wohnens spielt: „Nicht ganz
dicht?! Besser zusammenleben im geförderten Wohnungsbau“. Alle Kammermitglieder, aber auch interessierte Bürgerinnen und Bürger, ob professionelle Fotografen oder Amateure, sind herzlich zur Teilnahme
eingeladen! Wir wünschen uns vielfältige Beiträge, die
sowohl auf die Gebäude bzw. Siedlungen abheben als
auch die Bewohnerinnen und Bewohner oder das Leben im Quartier in den Fokus rücken können.
Richtig ist: Viele Sozialwohnungen sind Ende der
1960er und Anfang der -70er Jahre gebaut worden,
und zwar oftmals in großen Einheiten und hoher Verdichtung. Hustadt, Chorweiler, Tannenbusch heißen
die markanten Siedlungsprojekte in unserem Bundesland, die im Maßstab ganzer Mittelstädte auf dem
Reißbrett geplant wurden und die oftmals etwas isoliert am Stadtrand entstanden. Sie versprachen ein
besseres, komfortableres und modernes Wohnen – und
sind heute in die Jahre gekommen. Manche Objekte
leiden unter mangelnder Pflege und einseitiger Belegung. Leider haben genau solche Siedlungsprojekte
das Bild von „Sozialwohnungen“ einseitig geprägt.
Dabei gibt es auch ganz andere Wohnhäuser, die
im geförderten Wohnungsbau entstanden sind. In der
rund 100-jährigen Geschichte des geförderten Wohnens sind Klassiker der Architektur- und Sozialgeschichte entstanden, etwa die Hufeisensiedlung von
Taut in Berlin. Und unser zeitgenössischer Sozialwoh-
nungsbau unterscheidet sich überhaupt
nicht mehr vom frei finanzierten Mietwohnungsbau, zumal heute die meisten größeren Wohnungsbauprojekte in gemischter Finanzierung entstehen.
Die Architektenkammer NRW ist außerdem Partner einer Ausstellung, die das Museum für Architektur und Ingenieurbaukunst (M:AI NRW) im Herbst in Köln vorstellen wird. Auch hier wird es um das
Thema „Geförderter Wohnungsbau in NRW“
gehen; um die Geschichte, die Architekturen, um Bauherren und Nutzer preisgebundener Wohnungen in unserem Land.
Die Versorgung der Bevölkerung mit
einem ausreichenden Wohnungsangebot
ist Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge.
Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen fordert seit vielen Jahren eine effiziente Reaktivierung des geförderten Wohnungsbaus, der lange Jahre de facto brach
lag. Die entsprechenden Zahlen sind dramatisch: Gab es zur Jahrtausendwende
noch etwa eine Million preisgebundene
Wohneinheiten in NRW, so waren es zu
Beginn des Jahres 2015 nur noch 597 000;
Tendenz weiter fallend.
Angesichts des Mangels an Mietwohnungen in unseren Wachstumsstädten und
mit Blick auf die aktuelle Zuwanderungsbewegung brauchen wir dringend eine Renaissance des sozialen Wohnungsbaus. Aktuell registrieren die Bewilligungsbehörden in NRW einen deutlichen Anstieg der
Förderanträge. Diese Tendenz wollen wir
mit unseren Projekten nach Kräften unterstützen.
Es grüßt Sie herzlich Ihr
Klaus Brüggenolte
Vizepräsident der Architektenkammer
Nordrhein-Westfalen
[email protected]
DABregional 07·16
4 | Nordrhein-Westfalen | Aktuell
Die neue Landesbauordnung kommt!
Vorstand befasste sich am 7. Juni mit dem Regierungsentwurf zur Novellierung der BauO NRW
V
iele unserer Anregungen und Forderungen sind in diesen ersten Entwurf für die Novellierung der Landesbauordnung eingeflossen“, lautete eine
erste Einschätzung des Vorstands der Architektenkammer NRW zum Regierungsentwurf für die Novelle der Landesbauordnung NRW. So soll die „Schlusspunkttheorie“ bestehen bleiben, das „Freistellungsverfahren“ entfällt. Auch mit der Argumentation für den Erhalt der uneingeschränkten Bauvorlage der Innenarchitekten über die ergänzende Hochschulprüfung konnte die AKNW überzeugen. „Es ist
gut, dass auf die Expertise der Architekten
und Stadtplaner gehört wird“, resümierte
der Präsident der Architektenkammer NRW,
Ernst Uhing, in der Vorstandssitzung im
Haus der Architekten. Im nun anstehenden parlamentarischen Verfahren werde
die Kammer in der Sitzung des Ausschusses für Bauen und Verkehr weitere Überzeugungsarbeit leisten.
Der Novellierungsentwurf der Landesregierung enthält noch zwei wichtige Punkte,
für welche die AKNW andere Lösungen
vorgeschlagen hatte: So wurden die Anregungen zu Abstandflächen nur teilweise
übernommen. Die Gesetzesbegründung
stellt allerdings eine erneute Überprüfung
in Aussicht, soweit es bei der Baunutzungsverordnung zu einem „Mischgebiet der Innenentwicklung“ kommt.
Bei der Frage des barrierefreien Bauens
bleibt es bei festen Vorgaben; lediglich die
Quoten wurden angepasst. Eine rollstuhlgerechte Wohnung wird nun bei mehr als
sechs Wohnungen verlangt (vorher: vier
WE), die zweite rollstuhlgerechte Wohnung bei mehr als 15 (vorher: 19) Wohnungen. „Insgesamt werden diese Regulierungen das Bauen teurer machen“, prognostizierte Vorstandsmitglied Jochen
König. Immerhin folgt die Landesregierung
in ihrem Entwurf der AKNW-Forderung,
auf die Einführung eines Sachverständigen
DABregional 07·16
für die Prüfung der Barrierefreiheit bei öffentlich zugänglichen Gebäuden zu verzichten. „Das Know-how liegt bei den Architektinnen und Architekten. Wir brauchen hier keine zusätzlichen Fachleute“,
betonte Kammerpräsident Uhing. – Die
Gesetzesvorlage wird nun vom zuständigen Landtagsausschuss beraten werden.
„NRWlebt.“ mit großer Bürgernähe
„So viele Bürgerinnen und Bürger hatten
wir selten auf einer Fachveranstaltung der
AKNW!“ Erfreut zeigte sich der Vorstand
in der Nachbetrachtung der jüngsten
„NRWlebt.“-Veranstaltung über die große
Resonanz in der Öffentlichkeit, die das
Thema „NRWlebt. – Anders leben in der
Stadt“ in Bochum gefunden hatte. Am 19.
Mai hatte die Kammer im Rahmen der Aktionsplattform „NRWlebt.“ im Dampfgebläsehaus der Jahrhunderthalle über neue
Formen des Wohnens und Arbeitens in der
Stadt diskutiert. „Unser Ziel, einen lebendigen Austausch zwischen Fachleuten und
Bürgern anzuregen, haben wir dabei voll
und ganz erreicht“, stellte Klaus Brüggenolte, Vorsitzender der Arbeitsgruppe
„NRWlebt.“, fest. Auch das nächste Projekt
der Veranstaltungsreihe werde in diese
Richtung gehen: Die AKNW lobt einen Fotowettbewerb zum geförderten Wohnungsbau in NRW aus (vgl. S. 7).
„Kammer vor Ort“ wird fortgesetzt
Einstimmig beschloss der Vorstand die
Durchführung von zwei weiteren „Kammer
vor Ort“-Veranstaltungen in diesem Jahr.
„Die KvO-Termine in Kalkar, Nettersheim
und Rietberg im vergangenen Jahr haben
gezeigt, dass unsere Mitglieder sich sehr
freuen, wenn ihre Kammer in die Region
geht“, erläuterte Gabriele Richter, Vorsitzende des Ausschusses Öffentlichkeitsarbeit, das Veranstaltungskonzept. Die nächsten zwei KvO-Termine sollen an die jüngsten „Regionalen“ in NRW anknüpfen: Am
31. August 2016 wird es in Coesfeld in Ko-
operation mit der „Regionale 2016“ um das
Planen und Bauen im Münsterland gehen.
Eine zweite Veranstaltung ist für den November in Altena vorgesehen.
Baukunstarchiv NRW mit Fachbeirat
Die Einrichtung des Baukunstarchivs NRW
am Ostwall in Dortmund kommt weiter voran. Wie AKNW-Hauptgeschäftsführer Markus Lehrmann dem Vorstand berichten
konnte, sind die baulichen Anforderungen
an das künftige Archiv durch die Gesellschafter mit den beauftragten Architekten
genauer definiert worden. Der Umbau soll
im Herbst 2016 beginnen.
Als Gesellschafter des Baukunstarchivs
entschied der Vorstand über die Besetzung
eines Fachbeirates, der die Arbeit des Baukunstarchivs NRW inhaltlich begleiten und
die Gesellschafterversammlung beraten
soll. In den Fachbeirat sollen Architekten,
Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten
und Stadtplaner sowie Kunsthistoriker und
Persönlichkeiten aus der Wissenschaft berufen werden, die über besondere Expertise im Archivbetrieb verfügen.
HOAI: BAK erstellt Gutachten
Im Ringen um den Erhalt der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure mit
der Europäischen Union bereiten sich die
deutschen Architektenkammern gemeinsam argumentativ vor. AKNW-Geschäftsführer Dr. Florian Hartmann berichtete
dem Vorstand, dass der Bundesarchitektenkammer nun ein erstes juristisches Gutachten zum HOAI-Vertragsverletzungsverfahren vorliege. Ein zweites, dann empirisches Gutachten soll bis Anfang August
2016 vorliegen. „Wir müssen den Zusammenhang zwischen einem bindenden Mindesthonorar und der Qualität der Planungsleistung belegen“, erläuterte Dr. Hartmann,
der die Verteidigungsstrategie der Kammern mitgestaltet. Der Kampf um die
HOAI werde mit großem Einsatz weitergeführt.
„ Christof Rose
Aktuell | Nordrhein-Westfalen | 5
Aus der Lego-Ecke auf die Baustelle
Erfolgreiches Pilotprojekt der Architektenkammer NRW an der DRK Kita Juno in Halver vorgestellt
W
bei der Sache und haben konzentriert und mit hoher Motivation
mitgemacht.“ Ein gutes halbes Jahr unternahmen die Erzieherinnen mit den Vorschulkindern Stadtspaziergänge, sprachen mit
ihnen über Häuser und ihre Nutzungen und überlegten, was sie
selbst gerne an ihrem Wohnhaus verändern würden. „Man bekommt durch ein solches Projekt eine neue Sichtweise auf seine
Stadt“, resümierte Petra Gelhart. „Das gilt für uns Erzieherinnen
genauso wie für die Kinder.“
„Spannend war auch unser Besuch in einem Architekturbüro“,
erzählte Amina. Die Fünfjährige war mit ihrer Gruppe von
Cathrin Brückmann, Mitglied der Projektgruppe „Architektur
„Dass wir selber Häuser bauen durften, war ganz toll“, sagte die macht Schule“ des Ausschusses Öffentlichkeitsarbeit der AKNW,
sechsjährige Asude den Journalisten. Den Ausgangspunkt für das in ihr Halveraner Architekturbüro eingeladen worden, um zu ererste „Kammer in der Kita“-Projekt der AKNW hatte „Das Bau- fahren, wie Architektinnen und Architekten planen und bauen.
projekt“ gebildet, ein an der Hochschule für angewandte WissenDie Abschlusspräsentation des Kita-KidS-Projektes traf in Halschaften Coburg entwickeltes pädagogisches Konzept, das in Hal- ver auf durchweg positive Resonanz. „Mein Sohn Danilo hat bever von der Initiatorin Ina Sinterhauf umgesetzt wurde. Unter geistert mitgemacht“, berichtete Klajic Lazar. Danilo habe zuhauAnleitung der jungen Wissense viel über das Projekt gesproschaftlerin befassten sich Vorchen. „Ich glaube, er hat eine
schulkinder und Erzieherinnen
Menge über Räume, Materialien
der DRK Kindertagesstätte Juno
und Farben gelernt.“
ein halbes Jahr lang in drei GrupAuch die erste stellvertretende
pen spielerisch mit Aspekten des
Bürgermeisterin der Stadt HalWohnens, des Raums und der
ver lobte das Engagement der
Stadt. Am Ende des Projektes
Kinder, der Kammer und der Kigestalteten die Fünf- bis Sechsta: „Aus der Lego-Ecke auf die
jährigen nach eigenen VorstelBaustelle und in die Stadt – das
lungen ein Haus und fügten viele
ist doch eine geniale Idee“, fasste
Einzelideen zu einer „Idealstadt“
Regina Reininghaus ihren Einzusammen.
druck zusammen.
„Das Modell der Kinder zeigt,
Die Architektenkammer NRW
wie selbstverständlich unsere
entfaltet im Rahmen ihres Akti„Kammer in der Kita“: Das große Stadtmodell der Vorschulkinder der DRK Juno
Kleinen eine urbane Nutzungs- Kindertagesstätte in Halver bot den erwachsenen Gästen viel Gesprächsstoff
onsprogramms „Architektur
mischung wahrnehmen“, kommacht Schule“ bereits seit mehr
mentierte Kammerpräsident Ernst Uhing im Gespräch mit dem als 20 Jahren vielfältige Aktivitäten, um Kindern und JugendWDR-Fernsehen die Präsentation der Vorschulkinder. „Dieses lichen möglichst früh in ihrer Entwicklung ein Gespür für ihre
Pilotprojekt bestärkt uns darin, dass es wichtig ist, schon ganz gebaute Umwelt zu vermitteln. Mit dem Pilotprojekt an der Kita
junge Kinder für unsere gebaute Umwelt zu interessieren, sie zu in Halver weitet die Kammer ihr Aktionsprogramm nun auf Kinsensibilisieren und ihnen zu zeigen, dass wir alle unsere Umwelt dergärten und Kindertagesstätten aus. AKNW-Präsident Ernst
durch eigene Ideen und Aktivitäten beeinflussen können“, be- Uhing und Vorstandsmitglied Gabriele Richter, die als Vorsitzenkräftigte Uhing. Die Beschäftigung mit Architektur und Stadt sei de des Ausschusses Öffentlichkeitsarbeit alle Schulprojekte mitimmer interdisziplinär und biete deshalb ein breites Erlebnisfeld entwickelt und begleitet, zeigten sich vom Ergebnis des Pilotprofür Kinder und Jugendliche.
jektes „Kammer in der Kita“ begeistert. „Es lohnt sich, schon VorEine Einschätzung, welche die Leiterin der „DRK Juno Fami- schüler für Architektur zu interessieren.“
„ Christof Rose
lienzentrum und Kindertagesstätte“ Petra Gelhart aus vollem Herzen teilen konnte. „Die Kinder waren von Anfang an begeistert Weitere Infos unter www.architektur-macht-schule.de.
Foto: Christof Rose
ie kann man schon kleine Kinder an das Themenfeld
„Architektur, Bauen und Wohnen“ heranführen? Dieser Frage ging die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen in einem Pilotprojekt an der DRK Kindertagesstätte „Juno“
in Halver nach. „Das Bauprojekt“ lautete der Titel des pädagogischen Konzepts, unter dem sich etwa 30 Vorschulkinder der Kita in den vergangenen sechs Monaten in verschiedenen Modulen
mit den Themen Wohnen, Raum und Stadt beschäftigt hatten.
Die Ergebnisse des Projekts präsentierte die AKNW am 31. Mai
bei einem Pressetermin in der Kita in Halver.
DABregional 07·16
Fotos: Ulla Emig
6 | Nordrhein-Westfalen | Aktuell
Volles Haus: Mit rund 200 Teilnehmern war das Dampfgebläsehaus der Jahrhunderthalle in Bochum vollständig gefüllt. Auch viele Bochumerinnen und Bochumer
waren spontan erschienen – nach Ankündigung in den örtlichen Medien
Viele Ideen für ein spannendes Thema (v. l.,): Friedhelm Terfrüchte, Klaus Brüggenolte, Jörg Preckel, Oona Horx-Strathern, Sandra Wehrmann, Moderatorin Karin
Niemeyer und Bochums Planungsdezernent Eckart Kröck
Anders leben in der Stadt
„NRWlebt.“-Veranstaltung in Bochum diskutierte neue Wege für attraktive Lebensformen im urbanen Raum
E
s war ein viel diskutiertes Thema, das sich die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen für ihre sechste „NRWlebt.“Veranstaltung vorgenommen hatte. Aber auch eines, das
die Menschen bewegt und auf das es keine abschließenden Antworten geben kann, sondern nur Erfahrungen, Praxisprojekte
und Prognosen: „Anders leben in der Stadt“ lautete der Titel der
jüngsten Ausgabe der Aktionsplattform „NRWlebt.“, und er lockte
rund 200 Teilnehmer auf das Gelände der Jahrhunderthalle in
Bochum. „Es ist nicht leicht, echte Innovation für Wohn- und Arbeitswelten in der Stadt zu beschreiben“, erklärte AKNW-Vizepräsident Klaus Brüggenolte einführend. „Aber es gibt viele Ideen
und Projekte, die Vorbildcharakter entfalten können.“
Dazu zählten zwei Projekte, die im Rahmen der Veranstaltung
vorgestellt wurden. Als sozial anspruchsvoll, baulich gelungen
und einen städtebaulichen Gewinn hatte die Jury des Auszeichnungsverfahrens „NRWlebt. – Anders. Neu. Originell“ aus einer
Auswahl von 15 für das Verfahren vorgeschlagenen Objekten die
Umnutzung der Dreifaltigkeitskirche in Münster ausgewählt. Ziel
des Projektes der Wohn + Stadtbau Münster war es, eine attraktive Mischung von Wohnen und Arbeiten in zentraler Quartierslage zu ermöglichen und zugleich eine Kirche mit stadtbildprägender Wirkung zu erhalten. „Wir wollten ein modernes Wohnund Geschäftshaus schaffen, ohne die Kirche zu zerhacken“,
erläuterte Architekt Jörg Preckel von Pfeiffer Ellermann Preckel
Architekten und Stadtplaner aus Münster. Um die Baukosten
niedrig zu halten, wurde vielfach mit einfachen oder standardisierten Baumaterialien gearbeitet. „Das Projekt ist auch ein soziales Experiment, weil im Erdgeschoss Wohnungen für ehemalige
Obdachlose und für Menschen mit Suchtproblematik entstehen
DABregional 07·16
sollten“, beschrieb Sandra Wehrmann, Geschäftsführerin der
Wohn- und Stadtbau Münster, die Herausforderung. Das Vorhaben gelang – und wird viel bestaunt, u. a. wegen der Baukosten.
Jörg Preckel: „Wohnungsbau für 1200 Euro pro m2 – das geht!“
Das Zusammenführen verschiedener Mieterschichten, die
Mischung von Jung und Alt und der Anspruch, ohne Barrieren
nicht nur wohnen, sondern sich auch im Stadtteil bewegen zu
können – das waren auch Essentials des Vortrags von Oona HorxStrathern. Die irisch-stämmige Zukunftsforscherin, die mit ihrem
Mann Matthias Horx in Wien in einem experimentellen „Zukunftshaus“ lebt und das „Zukunftsinstitut“ betreibt, beschrieb zwölf
„Mega-Trends“, die unser Leben in der Stadt in den nächsten Jahrzehnten aller Voraussicht nach prägen werden. Darunter die Alterung unserer Gesellschaft – wobei heute jede Generation der
„Silver Ager“ im Durchschnitt sieben Jahre jünger sei als die vorherige. „Unser Wohlbefinden und unsere Zufriedenheit steigt
nach der mittleren Lebensphase an“, hatten die Zukunftsforscher
in Umfragen herausgefunden. Entsprechend müsse man heute
Wohnungen planen, die klein sind, aber Individualität erlauben.
Denn nicht nur die „jungen Alten“ sind eine wachsende urbane
Gruppe, sondern auch die Singles: 2050 werden wohl mehr als
die Hälfte aller Stadtbewohner alleine leben. „Der Trend zur Individualisierung ist ungebrochen“, so Oona Horx-Strathern. „Es
kommen dafür aber immer neue Lebensformen hinzu.“ Das gelte für Beziehungen („living together apart“), das gelte für die Arbeit („home office“, Teilzeit, flexible Büros), das gelte für Kinderund Pflegearbeit.
Praktische Beispiele für die (stadt-)planerische Reaktion auf
diese Megatrends zeigte Eckart Kröck auf. Der Leiter des Bochumer Stadtplanungs- und Bauordnungsamtes stellte einige Leit-
Aktuell | Nordrhein-Westfalen | 7
projekte vor, mit der sich Bochum zukunftsfähig aufstellen wolle. So böten die „Claudiushöfe“ ein zeitgemäßes Angebot für die
Mischung von Wohnen und Arbeiten, und
zwar auch für Menschen mit Behinderungen.
„Hier wird das Miteinander gefordert und
gefördert“, so Stadtplaner Kröck. Auch das
Projekt „Marienkirche“, wo ein neues Musik- und Veranstaltungszentrum inmitten zentralstädtischer Bebauung und unter Erhalt
einer markanten Kirche entstehe, oder das „Exzenterhaus“ (Wohnen auf einem Bunker) zeigten den Weg in die Zukunft. „Wir
brauchen neue Ansätze, Mut und Offenheit“, appellierte Eckart
Kröck an die Zunft.
Ähnlich sah auch Friedhelm Terfrüchte seine Botschaft. Der
Essener Landschaftsarchitekt analysierte in seinem Vortrag die
Funktionen des öffentlichen Raumes und von Grünzonen für die
Lebensqualität in einer Stadt. „Der öffentliche Raum hat die Aufgabe, Gemeinschaft zu stiften – aber auch, öffentlich Streit auszutragen“, wies Terfrüchte anhand zahlreicher Praxisbeispiele
nach. Wichtig sei es, dass alle gesellschaftlichen Gruppen Zutritt
und Rechte für die Nutzung des öffentlichen Raumes hätten. „Das
müssen wir aktiv einfordern und bewusst pflegen, denn wir sehen überall gegenläufige Tendenzen“, warnte Terfrüchte. Er wagte
einige Prognosen: So werde die politische Funktion des öffentlichen Raumes wieder stärker werden; Freiflächen müssten künftig vermehrt zur Klimaresilienz unserer Agglomerationen beitragen; und nicht zuletzt deshalb werde die „5. Fassade“, also das
Dach, künftig eine deutlich größere Bedeutung als aktive Nutzungsfläche erhalten als heute.
Die soziale Dimension der Frage, wie wir künftig in der Stadt
leben und arbeiten werden, illustrierte abschließend Christine
Bleks vom Verein „Tausche Bildung für Wohnen e. V.“ in Duisburg. Der Verein bietet Studenten kostenlosen Wohnraum an,
wenn sie sich verpflichten, dafür Kindern aus bildungsfernen
Schichten nachmittags als „Bildungspaten“ zur Verfügung zu stehen. Hausaufgabenbetreuung, aktives Spielen und Lernen, Ausflüge und Aktionen: „Das Modell ist für alle Beteiligten eine Bereicherung“, resümierte die Vereinsvorsitzende und Initiatorin
Christine Bleks nach einer Projektlaufzeit von etwa zwei Jahren.
Aktuell konnten auch Flüchtlingskinder in die Betreuung integriert werden – u. a., weil nun zusätzlich Senioren als Bildungspaten in das Projekt eingestiegen sind.
„NRWlebt. – Planen und Bauen im demografischen Wandel“
ist eine Aktionsplattform der Architektenkammer NordrheinWestfalen, die auch neue Wege gehen will und die vor allem Fachleute und Bürger in einen lebendigen Austausch bringen möchte. Die Veranstaltung im Dampfgebläsehaus und der abendliche
Austausch im benachbarten Pumpenhaus der Jahrhunderthalle
bewiesen, dass das Interesse auf beiden Seiten groß ist.
„ Christof Rose
Die Beiträge zu dem Auszeichnungsverfahren „NRWlebt. – Anders. Neu. Originell.“ finden Sie unter www.nrw-lebt.de.
„Nicht ganz dicht?!“
Fotowettbewerb
Die Qualität des Wohnens, ein ansprechendes
Stadtgrün, funktionierende Mobilität, das
soziale Miteinander und eine gelebte Integration: Viele städtebauliche Fragen werden zuerst und am intensivsten im Quartier
spürbar. In unserem unmittelbaren Lebensumfeld spiegeln sich
soziale und wirtschaftliche Entwicklungen wider. „NRWlebt.“ will
das Themenfeld „Sozialwohnungen in NRW“ stärker ins öffentliche Bewusstsein und in die aktive politische Diskussion rücken.
Dazu soll ein Fotowettbewerb beitragen, der Bilder vom Leben
in großen Siedlungen schafft. Unter dem Titel „Nicht ganz dicht!
Besser zusammenleben im geförderten Wohnungsbau“ lobt die
Architektenkammer NRW einen Fotowettbewerb aus.
Der geförderte Wohnungsbau ist durch eine besonders hohe Dichte gekennzeichnet: Viele Menschen leben auf engem Raum. Diese Entwicklung ist in Deutschland historisch über mehr als 100
Jahre gewachsen und kulminierte in den großen Siedlungsprojekten der 1960er und 1970er Jahre. Ob Köln-Chorweiler, Düsseldorf-Garath, Dortmund-Scharnhorst oder Ratingen-West – viele
Großsiedlungen jener Dekaden waren zukunftsoffene Vorhaben,
die attraktiven Wohnraum zu moderaten Preisen versprachen.
Heute hat der geförderte Wohnungsbau in Deutschland aber
oftmals ein Imageproblem. Die hochverdichteten Siedlungsprojekte entsprechen nicht mehr unserem Anspruch an ein zeitgemäßes Wohnumfeld, manche Quartiere haben sich durch einseitige Mieterbelegung zu sozialen Brennpunkten entwickelt. Dabei
ist „geförderter Wohnungsbau“ nicht automatisch gleichzusetzen mit hoch verdichteten Wohnungsprojekten. Auch die Gartenstadtbewegung, flächig angelegte Zechen- und Werkssiedlungen und moderner geförderter Wohnhausbau zeigen, dass
der Sozialwohnungsbau eine große Stärke deutscher Sozialpolitik war – und künftig wieder sein könnte. Denn in Zeiten, in denen viele Menschen wieder in der Stadt leben möchten und Wohnungsmärkte durch Zuwanderung weiter unter Druck geraten,
ist der geförderte Wohnungsbau eine Chance für eine urbane
Renaissance.
Zur Teilnahme an dem Wettbewerb aufgerufen sind Fotografen
und Fotografie-Begeisterte, die sich mit dem Themenkomplex
Große Siedlungen / sozialer Wohnungsbau / Gemeinschaft im
Quartier auseinander setzen. Dabei können sowohl die Bauwerke
und Siedlungen als auch die Bewohnerinnen und Bewohner im
Fokus stehen. Gefragt sind Aufnahmen jeglicher Art: Architekturund Menschenfotografie, Stillleben, Detail- und Panoramaaufnahmen, Innen- oder Außenaufnahmen‥. Es ist vorgesehen, die besten Arbeiten im Rahmen einer Preisverleihung zu prämieren und
in einer Ausstellung öffentlich zu präsentieren.
„ ros
Vollständiger Auslobungstext auf www.nrw-lebt.de.
DABregional 07·16
8 | Nordrhein-Westfalen | Aktuell
Oberhausen ohne Gasometer?
Projekte in Bochum und
Essen ausgezeichnet
Zum sechsten Mal hat die Landesgruppe Nordrhein-Westfalen des Bundes
Deutscher Landschaftsarchitekten
(bdla nw) den nrw.landschaftsarchitektur.preis vergeben. Die Preisverleihung
fand am 23. Juni 2016 im NRW-Forum
in Düsseldorf statt. Aus 19 Arbeiten wurden von der Jury vier Beiträge einstimmig prämiert, die hervorragend darstellen, wie durch Parks und Freiräume eine
nachhaltige städtebauliche Entwicklung
angestoßen und befördert wird.
Für die Projekte Stadtumbau Innere
Hustadt (Bochum) des Büros Danielzik
+ Leuchter Landschaftsarchitekten aus
Duisburg sowie Grüne Mitte Essen des
Büros Scape Landschaftsarchitekten
(Düsseldorf) sprach die Jury je einen
Preis aus, da hier Landschaftsarchitektur im besonderem Maße ganzen Quartieren eine völlig neue Qualität verliehen
hat. Die Büros hatten es in Bochum mit
einer typischen Großsiedlung der 1970er
Jahre zu tun, in Essen mit einer Brachfläche am Rande der Innenstadt.
bdla nw und M:AI NRW zeigen in den
kommenden Monaten gemeinsam die
Preisträger und eingereichten Projekte
in einer Wanderausstellung und laden zu
Diskussionen über den künftigen Stellenwert der „green infrastructure“ ein. „
DABregional 07·16
Einen kleinen Schrecken jagte der Landschaftsverband Rheinland dem aufmerksamen Leser mit seiner Einladung zu einer Pressekonferenz in Oberhausen ein. Vom 13. bis 15. Juni 2016 traf sich die Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland zu ihrer Jahrestagung
in der Zinkfabrik Altenberg, einem LVR-Industriemuseum. Thema: „Schall
und Rauch – Industriedenkmäler bewahren“.
Ohne den Gasometer, ohne Zollverein oder das Dortmunder U würden
im Antlitz des Ruhrgebiets kaum zu heilende Wunden klaffen. Entsprechend
stehen Industriebauten und technische Anlagen seit mehr als vier Jahrzehnten
ganz besonders im Blick der Denkmalpflege. Wie kaum eine andere Region
in Deutschland steht das Rheinland als Wiege der Industrialisierung und
Nordrhein-Westfalen insgesamt mit seiner einzigartigen Dichte an Industriedenkmälern beispielgebend für einen schützenden Umgang mit den Zeugnissen der Industrie- und Technikgeschichte.
Die Architektenkammer NRW war als Kooperationspartner an der Tagung
unterstützend beteiligt. „Architektur und Denkmalpflege sind eng verwoben“, unterstrich Kammerpräsident Ernst Uhing in seinem Grußwort zum
Auftakt der Tagung. Es sei für unsere Gesellschaft wichtig, repräsentative
Bauwerke aus allen Epochen zu bewahren. „Architektur ist gebaute Geschichte“, führte Uhing aus. „Wir stehen gemeinsam in der Verantwortung, auch
schwierige Objekte der Industriegeschichte und künftig auch der Nachkriegsarchitektur in ausreichender Zahl und gutem Zustand für die kommenden
Generationen zu sichern.“
„ ros
Studenten in Höxter und Düsseldorf informiert
Ihrem Anliegen, den Architektennachwuchs
frühzeitig für ihre berufspolitische Arbeit
und ihr Dienstleistungsangebot zu interessieren, konnte die Architektenkammer NRW
aktuell wieder mit zwei Hochschulbesuchen entsprechen: Gemeinsam mit ihren
Partnern Akademie der Architektenkammer NRW gGmbH und Versorgungswerk
informierte die AKNW am 24. Mai die Studentinnen und Studenten des Fachbereichs
Landschaftsarchitektur und Umweltplanung an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe in Höxter.
AKNW-Vorstandsmitglied und Landschaftsarchitekt Ernst Herbstreit erläuterte
den etwa 80 Teilnehmern aus dem Bachelor- und Masterstudiengang die wichtigsten
Aspekte der Kammerarbeit, das Eintragungsverfahren sowie das Fort- und Weiterbildungssystem.
Jörg Wessels, Geschäftsführer des Versorgungswerks, schloss mit einem Beitrag
zur Rentensituation des Berufsstands an.
Der Informationsbedarf vor Ort bewies sich
als dringend und zeigte sich in der großen
Aufmerksamkeit, mit der das Publikum der
Veranstaltung „Von der Hochschule in den
Beruf“ folgte.
Derselben Konzentration begegnete das
Informationsteam nur wenige Tage später
bei seinem Besuch an der Düsseldorfer
Peter Behrens School of Architecture. Eine
kleinere, aber nicht weniger interessierte
Gruppe von etwa 40 Studentinnen und
Studenten des Bachelorstudiengangs hatte hier ersten Kontakt zu ihrer zukünftigen
Architektenkammer.
Zu beiden Terminen lagen thematisch
passende Publikationen aus, die großen
Zuspruch fanden – vorneweg der „START“Ordner. Er enthält Wissenswertes über die
Architektenkammer NRW mit ihren Partnern Stiftung Deutscher Architekten, Akademie und Versorgungswerk. Außerdem
können in ihm alle zur Eintragung nötigen
Unterlagen gesammelt werden. Die Reihe
„Von der Hochschule in den Beruf“ wird
im Juli an der Uni Siegen fortgesetzt. „ me
Aktuell | Nordrhein-Westfalen | 9
Wettbewerbe als Chancen
für Innenarchitekten
Das Land Nordrhein-Westfalen, vertreten
durch das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr, führt
in Zusammenarbeit mit der Architektenkammer NRW in diesem Jahr erstmals das
Auszeichnungsverfahren „Vorbildliche Arbeitsorte in der Stadt“ durch. Ziel des Auszeichnungsverfahrens ist es, vorbildlich integrierte Bauten aus den Bereichen Gewerbe, Produktion, Handwerk, Handel oder
gewerbliche Dienstleistungen und Mischnutzungen in den Fokus des öffentlichen
Interesses zu rücken.
Innenarchitektinnen und Innenarchitekten
sind bei Wettbewerben leider immer noch
unterrepräsentiert. Teilweise, weil den Auslobern das Wissen um geeignete Innenarchitekturbüros mit Erfahrung in der speziellen Bauaufgabe fehlt, teilweise aber
auch, weil Innenarchitektinnen und Innenarchitekten das nötige formale Wissen fehlt,
wie man sich an Wettbewerben beteiligen
kann und wo die entsprechenden Informationen zu finden sind.
Das neue Auszeichnungsverfahren berücksichtigt insbesondere die gelungene Einbindung von Gewerbebauten in den urbanen Kontext von Groß-, Mittel- und Kleinstädten sowie die städtebaulichen Qualitäten
und die Gestaltung der Freiflächen im Umfeld der Gewerbestandorte. Zur Teilnahme
eingeladen sind Architektinnen und Architekten, Landschaftsarchitektinnen und
-architekten sowie Stadtplanerinnen und
Stadtplaner. Realisierte neue Arbeitsorte,
die sorgfältig geplant, gestaltet und städtebaulich integriert sind und die zur Optimierung von Produktionsprozessen, zur
Steigerung der Arbeitsplatzqualität und zur
Kommunikation von Unternehmenskultur
beitragen, sollen herausgehoben werden.
Um die Auszeichnung können sich Bauherren und Mitglieder einer Architektenkammer oder Ingenieurkammer als Entwurfsverfasser in beiderseitigem Einvernehmen bewerben. Es entscheidet eine
unabhängige Jury, die bis zu zehn Objekte
auszeichnen kann. Die Auszeichnung erfolgt voraussichtlich im März 2017 durch
die Verleihung einer Urkunde und einer
Gebäudeplakette im Rahmen einer öffentlichen Preisverleihung. Außerdem sollen
die ausgezeichneten Objekte in einer Broschüre und einer Ausstellung dokumentiert werden.
„ si
Die Auslobung ist im Internetangebot des
NRW-Bauministeriums und auf www.
aknw.de abrufbar.
Foto: Christof Rose
Vorbildliche Arbeitsorte in
der Stadt 2016
Nach Redaktionsschluss...
...für diese Ausgabe des Deutschen Architektenblattes fand am 25. und 26. Juni der
„Tag der Architektur“ statt. 325 Objekte in
146 nordrhein-westfälischen Städten und
Gemeinden waren für Besucher geöffnet,
Architekten und Bauherren gaben gemeinsam Auskunft und veranstalteten Führungen
oder Rundgänge. (Unser Foto zeigt eine
Impression vom vergangenen Jahr.)
Letzte Exemplare des beliebten Katalogs
zum Tag der Architektur in NRW können
noch bei der Geschäftsstelle bezogen werden. Alle teilnehmenden Objekte bleiben
aber auch dauerhaft im Internet abrufbar
unter www.aknw.de. In der Rubrik „Baukultur in NRW“ bleibt die Bilddatenbank
bestehen; zudem sind hier die Datenbanken
der vergangenen Jahre abrufbar.
Der Tag der Architektur 2016 lief bundesweit unter dem Motto „Architektur für
alle!“ Gemeint war einerseits, dass alle Interessierten die Möglichkeit haben sollten,
neue und erneuerte Architektur vor Ort zu
erleben. Die deutschen Architektenkammern wollten aber auch ihrer Überzeugung
Ausdruck verleihen, dass jeder Bürger und
jede Bürgerin Anspruch auf eine möglichst
gute Architekturqualität und ein hohes
baukulturelles Niveau seiner gebauten Umwelt hat. Nicht zuletzt war das Leitmotiv
als Einladung zu verstehen, Architektur zu
besichtigen und mit Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplanern ins Gespräch zu kommen. „ ros
Fotos, Reportagen und Impressionen vom
„Tag der Architektur 2016“ finden Sie aktuell auf unserer Homepage und in der
August-Ausgabe des DAB NRW.
Die Architektenkammer möchte mit einer
Fortbildungsveranstaltung zum Wettbewerbswesen speziell für Innenarchitektinnen und Innenarchitekten diese Wissenslücken füllen und wichtige zentrale
Themenbereiche darstellen. Die Einführung zu der Veranstaltung am 25. August
in Düsseldorf wird Jochen König, der Vorsitzende des Ausschuss Wettbewerbswesen der AKNW, geben.
Es folgen vier Vorträge: Zunächst behandelt der Münsteraner Architekt und
langjährige Wettbewerbsberater der Architektenkammer Stefan Schopmeyer die
„Grundlagen des Wettbewerbswesens“. Architekt Roland Berner von der evangelischen Kirche von Westfalen spricht über
„Prozessqualität“. Die Arnsberger Innenarchitektin Prof. Sabine Keggenhoff sieht
„Wettbewerbe als Chance für Kreativität“.
Schließlich stellt Innenarchitektin Monika
Lepel (Lepel&Lepel Architektur, Innenarchitektur, Köln) „Strategien für eine erfolgreiche Teilnahme an Wettbewerben“ vor.
Auf diese Weise sollen den Teilnehmern
die Potenziale und der Nutzen der Beteiligung von Innenarchitektinnen und Innenarchitekten an Wettbewerben aufgezeigt
werden. Zugleich dient die Veranstaltung
dem Erfahrungsaustausch und der Motivation.
„ la
„Wettbewerbe für Bauaufgaben im Bestand – Chancen für Innenarchitekten“.
25.08.16, 14.00 bis 18.00 Uhr, Haus der
Architekten, Düsseldorf. Anmeldung bis
zum 19. August an [email protected].
DABregional 07·16
10 | Nordrhein-Westfalen | Veranstaltungen
Grafik: Architekturmuseum der TU Berlin
Ausstellung im BauKunstArchiv.NRW
Wettbewerbsbeitrag „Turmhaus Friedrichstraße
Berlin“ von Hans Poelzig, 1921
Das Baukunstarchiv NRW ist - was seine geplanten Räumlichkeiten angeht - noch ein
Projekt in der Entstehung. Gleichwohl fanden im Frühjahr und Sommer schon diverse
Veranstaltungen und Ausstellungen am Ostwall in Dortmund statt, um das Gebäude in
der Szene bereits als „Haus der Baukultur“ zu etablieren.
So wurde am 9. Juni mit einer Vernissage die Ausstellung „Architekturbilder. Meisterwerke aus dem Architekturmuseum der TU Berlin“ eröffnet, die kunstvolle Architekturzeichnungen, -skizzen, -grafiken und -bilder präsentiert. „Die Architekturzeichnung stellt nicht nur ein eigenes Kunstgenre dar“, betonte AKNW-Präsident Ernst Uhing
als Gastredner auf der Vernissage in Dortmund. „Das händische Zeichnen beeinflusst
auch das Denken und das Entwerfen.“ Uhing warb dafür, das Zeichnen von Hand in
der Ausbildung von Architekten und Stadtplanern wieder verstärkt zu lehren.
Dieter Nägelke von der TU Berlin hob hervor, dass das Architekturmuseum der TU
mittlerweile mehr als 200 000 Objekte gesammelt habe. Die gezeigten „Architekturbilder“ seien nicht nur Zeitdokumente, sondern auch attraktive Exponate. Zu sehen ist
die Ausstellung noch bis zum 2. Juli 2016.
Anschließend geht es gleich weiter im Baukunstarchiv NRW: Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen und das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung
und Verkehr NRW zeigen vom 3. bis 24. Juli 2016 das kooperativ durchgeführte Preisverfahren „Auszeichnung vorbildlicher Bauten 2015“.
„ ros
Festlich ging es zu am 5. Juni im Erbdrostenhof Münster. Das Schlaun-Forum aus
Münster vergab den „Schlaun-Preis 2015/16“
an begabte Nachwuchs-Architekten. Unter
dem Thema „Hamm 2040“ wurden studentische Arbeiten ausgezeichnet, die sich
mit der städtebaulichen Entwicklung der
Hammer Innenstadt befassten. 94 Arbeiten aus dem gesamten deutschsprachigen
Gebiet waren eingereicht worden; die Jury wählte aus diesen sieben Preise und sieben Anerkennungen aus.
Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen hatte den Schlaun-Preis als Projektpartner kooperativ begleitet und unterstützt. „Die große Zahl der Einreichungen
aus dem gesamten deutschsprachigen Raum
ist sehr beeindruckend“, unterstrich Ernst
Uhing. Der Präsident der Architektenkammer NRW wies in seinem Grußwort auf
der Preisverleihung im Erbdrostenhof darauf hin, dass eine fundierte, qualitativ
hochwertige Ausbildung des Architektennachwuchses für den Berufsstand ein konstitutives Anliegen sei. „Die Arbeiten, die
wir heute auszeichnen, belegen, dass diese Aufgabe an vielen Architekturfakultäten
DABregional 07·16
in Deutschland, aber
auch in Österreich und
der Schweiz, überzeugend gelöst wird.“
Im Fachbereich
Städtebau ging der
erste Preis an Christian Tautz, Patrick
Brink, Jan Eric Fröhlich und Lukas Merkel von der Leibnitz
Universität Hannover.
Der erste Preis im Schlaunfest zur Preisverleihung am 5. Juni im Erbdrostenhof Münster
Fachbereich Architektur wurde Eva-Maria Pieper und Thien- Schlaun-Forum die Baukultur in NordrheinKim HaVan von RWTH Aachen zugespro- Westfalen fördern und „der Bedrohung
chen. Ihre Arbeit beeindruckte die Preis- einer sich verstärkenden Unwirtlichkeit
richter wegen der ausgezeichneten unseres Lebensraumes begegnen“. Außer„Gestaltung eines neuen Quartiersmittel- dem sollen Masterstudenten sowie junge
punktes. Sowohl die neue Nutzung des Absolventinnen und Absolventen aus den
Bunkers wie auch die Übertragung von Fachgebieten Städtebau, LandschaftsplaGrundlinien der Heilig-Geist-Kirche in nung, Architektur und Bauingenieurwesen
Wohnqualitäten überzeugen.“ Im Fachbe- gefördert werden.
reich Bauingenieurwesen erhielt Joan Lang
Für die Architektenkammer Nordrhein(TU Dresden) den ersten Preis.
Westfalen sind die realitätsnahe Aufga-benDer Schlaun-Wettbewerb wird seit 2011 stellung und der respektvolle Umgang mit
jährlich als Ideen-Wettbewerb ausgelobt. den Arbeiten der Studenten und Absolventen
Mit ihrer ehrenamtlichen Initiative will das große Stärken des Schlaun-Preises. „ ros
Foto: Matthias Echelmeyer
Schlaun-Preise in Münster verliehen
Veranstaltungen | Nordrhein-Westfalen | 11
Wie in den Vorjahren wird die
Architektenkammer NRW auch
in 2016 wieder Partner der Messe Düsseldorf für die Fachmesse
„Glasstec“ sein. Vom 20. bis 23.
September 2016 präsentieren
mehr als 1200 Aussteller aus 51
Ländern Produkte und Neuheiten
auf der „Weltleitmesse für die
Glasbranche“, kündigt die Mes- Sainsbury Wellcome Centre in London von Ian Ritchie Architects
se Düsseldorf an.
Die AKNW lädt alle Mitglieder herzlich zur Teilnahme an dem Internationalen Architekturkongress „Kontraste / Neue Architektur mit Glas“ ein, der
am 21. September im Rahmen der Messe stattfinden wird. Renommierte Architektinnen und Architekten werden außergewöhnliche Architekturen vorstellen – darunter Dick van Wageningen (Amsterdam), Erik Volz (Renzo Piano Building Workshop, Paris), Ian Ritchie (London), Heinrich Delego (Basel)
und Grégoire Zündel (Atelier Zündel Cristea, Paris).
„ ros
Foto: Ian Ritchie Architects Ltd.
Glasstec: Großer
Architektenkongress
Glasstec. Kongress: 21.09.16; Teilnahmegebühr: 49 Euro. www.glasstec.de.
UrbanSlam2: Zusammenschnitt auf Youtube
Der UrbanSlam2, der im April im Baukunstarchiv NRW in Dortmund stattfand, war ein voller Erfolg: Ein volles Haus, begeistertes Publikum und am
Ende mit Anna Weber eine strahlende Gewinnerin. Wer den UrbanSlam2
noch einmal Revue passieren lassen und sich den Sieg der jungen Aachener
Architektin und Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Gebäudelehre der RWTH
noch einmal ins Gedächtnis rufen möchte, der kann sich im Youtube-Channel der Architektenkammer einen Video-Zusammenschnitt ansehen. „ mel
AKNW-Youtube-Channel unter http://bitly.com/aknw-youtube.
Das traditionelle Sommerfest der Architektenkammer
Nordrhein-Westfalen, zu dem sich jährlich rund 2000
Architektinnen und Architekten, Innenarchitekten,
Landschaftsarchitekten und Stadtplaner in der Düsseldorfer Rheinterrasse treffen, erfreut sich weiterhin
großer Beliebtheit. In diesem Jahr findet das Fest am
7. Juli statt: Gelegenheit zum Treffen, Austauschen,
Klönen und Netzwerken.
Alle Mitglieder sind herzlich zu der wohl größten
deutschen Architektenparty mit einer Begleitung
eingeladen! Bitte melden Sie sich (mit max. einer
Begleitung) an unter www.aknw.de an.
„ ros
Foto: Thilo Saltmann
7. Juli: Sommerfest am Rhein
Sozialer Wohnungsbau
als Schwerpunktthema
Am 20. September soll im Haus der Architekten die Frage „Der soziale Wohnungsbau in Deutschland: Avantgarde –
Stiefkind – Wiedergeburt“ diskutiert werden. Die AKNW zeigt einen Beitrag zu
einer umfassenden Ausstellung, mit der
das Museum für Architektur und Ingenieurbaukunst M:AI NRW die Geschichte
des geförderten Wohnungsbaus in Deutschland rekapitulieren möchte. Die Hauptausstellung des M:AI wird in einer historischen
Halle auf dem Clouth-Gelände in Köln zu
sehen sein. Die AKNW will die Debatte
mit Beiträgen im Haus der Architekten sowie in der Aktionsplattform „NRWlebt.“
voranbringen. „NRWlebt.“ führt in diesem
Sommer einen Fotowettbewerb durch,
bei dem Profifotografen und interessierte
Laien in gleicher Weise eingeladen sind,
sich mit dem geförderten Wohnungsbau
in NRW fotografisch auseinander zu setzen (vgl. S. 7).
Ebenfalls mit Spannung erwartet wird
die Ausstellung „Suprematistische Modelle des 21. Jahrhunderts“ von Prof. Rolf
Ahnesorg. Die Fähigkeit, ein imaginäres
Bild vor dem geistigen Auge entstehen zu
lassen, zu träumen und so neue Ideenverbindungen herzustellen, ist Grundvoraussetzung für die Arbeit des Architekten.
Gemälde der Suprematisten Kasimir
Malewitsch, Lázló Moholy-Nagy und Nikolaj M. Suetin inspirierten Prof. Ahnesorg
zu einem außergewöhnlichen Projekt mit
seinen Studenten. Sie entwickelten aus
den richtungsweisenden Werken der Suprematisten der 1920er Jahre dreidimensionale Modelle. – Ein Projekt, das die Nähe von Architektur und abstrakter Kunst
belegt und auf den Betrachter bzw. die
Betrachterin eine ungemein inspirierende
Wirkung entfalten kann.
„ ros
Termine und Programm: www.aknw.de.
DABregional 07·16
12 | Nordrhein-Westfalen | Service
Architekturführer
Praxishinweis des Monats
Die Architektur im Düsseldorfer
Medienhafen entdecken
PH13: Vorsorge für
den Todesfall
Es ist ein zugleich wichtiges wie unbeliebtes Thema: die Vorsorge für den Todesfall. Im Falle eines plötzlichen Todesfalls sind die Erben und Hinterbliebenen oftmals überfordert und müssen
viele Dinge zeitgleich regeln und veranlassen.
Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen hat in ihrem Praxishinweis „Vorsorge für den Todesfall“ übersichtlich
alle wichtigen Fragen beantwortet. Außerdem sind in einer Checkliste die wichtigsten Antworten und To Do’s zusammengestellt:
„ Wer muss informiert werden?
„ Welche Papiere und Versicherungen
werden benötigt?
„ Was gilt es zu beachten, wenn es
keine Erben gibt oder wenn die Erbengemeinschaft beispielsweise aus
Ehepartern und Kindern besteht?
„ In welchen Fällen muss vor dem Tod
ein Testament aufgesetzt werden,
und was passiert, wenn kein Testament vorliegt?
„ Was geschieht mit dem durch den
Tod des Erblassers verwaisten Architekturbüro?
Diese und weitere Fragen beantwortet
der Praxishinweis gewohnt übersichtlich
auf wenigen Seiten und verweist zudem
auf weiterführende Informationsstellen.
„ mel/PH
Sie finden den Praxishinweis „PH13_
Vorsorge für den Todesfall“ und alle
weiteren Praxishinweise der Architektenkammer NRW als PDFs zum Download unter www.aknw.de in der Rubrik
„Mitglieder/ Veröffentlichungen/
Praxishinweise“.
Bald beginnen die Sommerferien in Nordrhein-Westfalen, und mit dem (hoffentlich) schönen Wetter steht
auch bald der ein oder andere Ausflug auf dem Programm. Wie wäre es mit einem Rundgang durch den
Düsseldorfer Medienhafen? Das Viertel, in dem auch
das Haus der Architekten zu finden ist, ist ein beliebtes
Ziel von Touristen und Einheimischen. Die Architektur
des Medienhafens ist dabei ein Anziehungspunkt für
viele Architekturinteressierte.
Da zahlreiche Rundgänge und Führungen durch den
Medienhafen am Haus der Architekten beginnen, hat
die Architektenkammer eine kompakte Broschüre entwickelt, in der alle wichtigen Gebäude im Medienhafen mit Foto, zentralen Projektdaten sowie einer kurzen
Darstellung der Besonderheiten in der jeweiligen Architektur präsentiert werden. Von den ursprünglichen
Anfängen des Rheinhafens Ende des 19. Jahrhunderts bis heute: Welche Architektinnen
und Architekten haben mit ihren Bauten das Gesicht des Medienhafens besonders beeinflusst? Welche Gebäude sind in Planung?
Die AKNW möchte mit der Publikation „Architektur im Medienhafen“ allen Besuchern des Hauses der Architekten und des Medienhafens eine Infoschrift an die Hand
geben, mit deren Hilfe man auch in Eigenregie einen informativen Architektur-Spaziergang durch den Hafen unternehmen kann. „ mel
Broschüre
Landschaftsarchitektur und Energiewende
Kaum ein Thema wird seit Jahren so heiß diskutiert wie die Energiewende. Die Architektenkammer fasst in ihrer Broschüre auf 48 Seiten die wichtigsten Themenkomplexe
und Berührungspunkte zwischen Landschaftsplanung und Energiewende zusammen.
Es werden politische Vorgaben und gesetzliche Regelungen vorgestellt, sowohl auf Bundesebene als auch speziell für Nordrhein-Westfalen. Weiterhin thematisiert die Publikation die wichtigsten raumbedeutsamen Technologien, die mit der Energiewende zusammenhängen und unmittelbaren Einfluss auch auf die zukünftige Landschaftsplanung nehmen werden.
Diese Ausführungen münden in eine Analyse der Auswirkungen der Energiewende
und des Klimawandels auf Natur und Landschaft, auf Ökosysteme, das Landschaftsbild
und die Baukultur. Anschließend werden Instrumente und Strategien dargestellt, mit
denen die Landschaftsarchitektur operieren und der Energiewende zukunftsorientiert
begegnen kann.
Die Broschüre der Architektenkammer versteht sich als eine aktuelle Übersicht des
Status quo des Planungsstandes und des Zusammenspiels von Landschaftsarchitektur
und Energiewende und will zudem einen Ausblick auf zukünftige Herausforderungen
und mögliche Lösungen und Strategien bieten. „ cwo
Alle Publikationen der Architektenkammer NRW finden Sie unter www.aknw.de,
Rubrik „Mitglieder/ Veröffentlichungen/ Publikationen“.
DABregional 07·16
Politik | Nordrhein-Westfalen | 13
NRW-Stadtentwicklungsminister Michael
Groschek hat am 3. Juni in Neuss die Initiative „StadtUmland.NRW“ vorgestellt.
Der neue Wettbewerb soll die Großstädte
des Landes und ihre Umlandgemeinden
zu mehr Kooperation bewegen. Das Ministerium lädt ab sofort alle Großstädte und
ihre Nachbarkommunen zur Eingabe von
Projektvorschlägen ein, die im Rahmen der
Initiative „StadtUmland.NRW“ bis zum
Sommer 2017 mit einem international besetzten Auswahlgremium aus Fachleuten
diskutiert, entwickelt und schließlich präsentiert werden können. Dabei sollen zukunftsfähige Konzepte für eine neue Balance in der Stadtentwicklung von Stadt
und Umland erarbeitet werden. „Denn die
wesentlichen Herausforderungen und Aufgaben der Stadtentwicklung und der Mobilitätsplanung lassen sich heute und in
Zukunft nur partnerschaftlich im Verbund
von Stadt und Umland bewältigen“, erklärte Minister Groschek. Die konzeptionelle
Entwicklung von bis zu zwölf Projektideen
will das Ministerium mit je 200 000 Euro
finanziell unterstützen.
„ pm/ros
lischen Fraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen an die Landesregierung,
diese Mittel auf 1,1 Mrd. Euro jährlich zu
erhöhen und durch zusätzliche Bundesmittel zu komplementieren. „Wenn das
Land bereit ist, die Landesmittel noch einmal deutlich aufzustocken, dann ist an dieser Stelle auch der Bund aufgerufen, eine
entsprechende Ergänzung vorzunehmen“,
so VdW-Verbandsdirektor Rychter.
Auf dem Wohnungsbautag präsentierten
Wissenschaftler vom Institut für Wohnungswesen, Immobilienwirtschaft, Stadt- und
Regionalentwicklung (InWIS) an der RuhrUniversität Bochum eine politische „To-DoListe“ für den Wohnungsbau in Deutschland. Ganz oben auf der Liste fand sich die
Forderung, dass der Staat alle Investorengruppen zum Neubau von Wohnungen motivieren müsse – private Bauherren und die
gewerbliche Wohnungswirtschaft genauso
wie kommunale Unternehmen und Genossenschaften. „Eine vom Bund gewollte Wohnungsbau-Offensive wird nur dann funktionieren, wenn alle Investorengruppen
zusätzliche Anreize bekommen“, schreibt
Michael Neitzel von InWIS. Dazu gehöre
dringend eine bessere steuerliche Abschreibung: Die lineare Absetzung für Abnutzung
(AfA) müsse von 2 auf 3 Prozent erhöht
werden.
„ pm/ros
Bau von Sozialwohnungen
Stadtentwicklung
Mit Unterstützung des
Bundes mehr erreichen
Essen unterzeichnet
„Zukunft Stadt und Grün“
Auf dem Wohnungsbautag 2016 am 9. Juni in Berlin stand erneut der erhebliche
Neubaubedarf im Fokus. Rund 400 000
neue Wohnungen werden bis zum Jahr
2020 alleine in Nordrhein-Westfalen benötigt – die meisten davon im bezahlbaren
Preissegment, teilte der Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen (VdW RW) mit. Die Wohnungswirtschaft im Westen rief den Bund
dazu auf, mittels einer schnellen Entscheidung die Wohnungsbau-Offensive in Nordrhein-Westfalen weiter zu unterstützen.
VdW-Direktor Alexander Rychter verwies
auf einen Antrag der nordrhein-westfä-
Als erste deutsche Großstadt hat Essen am
7. Juni die Charta „Zukunft Stadt und Grün“
unterzeichnet. Mit der Grundsatzerklärung
verpflichtet sich die Stadt, ihr Engagement
für die Neuschaffung und Erhaltung von
urbanem Grün gezielt zu verstärken.
Aufgesetzt wurde die Charta im Jahr
2014 von der Initiative Zukunft Stadt und
Grün. Zu den Initiatoren und Unterzeichnern gehören der Bundesverband Garten-,
Landschafts- und Sportplatzbau (BGL), die
Stiftung Die Grüne Stadt, der NABU – Naturschutzbund Deutschland, der Zentrale
Immobilien Ausschuss (ZIA) sowie der
Bund Deutscher Landschaftsarchitekten
Regionalentwicklung
Neue Initiative
„StadtUmland.NRW“
e.V. (bdla). Die Charta enthält zentrale Forderungen zur Stadtentwicklung.
Essen wird 2017 den Titel „Grüne Hauptstadt Europas“ tragen. Ausgezeichnet wird
damit eine europäische Stadt, die nachweislich hohe Umweltstandards erreicht
hat und fortlaufend ehrgeizige Ziele für die
weitere Verbesserung des Umweltschutzes
und der nachhaltigen Entwicklung verfolgt.
Bisher wurde der Titel an Stockholm (2010),
Hamburg (2011), Vitoria-Gasteiz (2012),
Nantes (2013) und Ljubljana (2016) verliehen (www.die-gruene-stadt.de). „ ros
LBS-Studie
Eigenheimbau entlastet
den Mietwohnungsmarkt
Jedes neue Eigenheim verbessert die Wohnsituation von mehr als drei Haushalten.
Durch „Umzugsketten“ profitieren indirekt
deshalb auch einkommensschwächere Menschen von der Wohneigentumsförderung.
Das ist das Ergebnis der LBS-Studie „Eigenheimbau schafft Mietwohnraum“, die
LBS-Vorstand Jörg Münning und Empirica-Vorstand Dr. Reiner Braun im Juni in
Münster vorstellten.
Das Forschungsinstitut Empirica hatte
in Köln, Dortmund und Münster in über
500 Interviews qualitativ nachverfolgt, welche Wohnungen durch den Bezug eines
Neubau-Eigenheims frei wurden. „Durchschnittlich werden in NRW jährlich 18 000
Eigenheime gebaut. Durch den ‚Sickereffekt‘ verbessert sich jedoch die Wohnsituation von mindestens 60 000 Haushalten“, bekräftigte Münning.
Deshalb dürfe neben dem sozialen Wohnungsbau auch die Wohneigentumsförderung nicht vernachlässigt werden. Impulse
für den Wohnungsmarkt in NRW seien weiter notwendig, so die LBS. In acht der zehn
größten NRW-Städte stiegen gegenwärtig
insbesondere die Preise für neue Eigentumswohnungen deutlich. Nach Angaben
der LBS werden in Münster für eine durchschnittliche 80 m2-Neubau-Wohnung mittlerweile 4500 Euro pro Quadratmeter fällig – das ist mehr als doppelt so hoch wie
der NRW-Durchschnitt.
„ ros
DABregional 07·16
14 | Nordrhein-Westfalen | Blickpunkt
Megacity, Ghosttown und Suburbia
Internationaler Architektenkongress der Architektenkammer NRW auf Usedom zur Zukunft der Stadt (Teil 2)
U
nter dem Titel „Megacity, Ghosttown
und Suburbia“ beschäftigten sich
rund 230 Architekten, Stadtplaner,
Politiker, Wirtschafts- und Naturwissenschaftler, Philosophen sowie Künstler vom
4. bis zum 8. Mai 2016 auf Usedom mit
dem weltweiten Phänomen von Schrumpfung und Wachstum großer Städte und Agglomerationen. Wir fassen die zentralen
Aussagen des Internationalen Architektenkongresses der Architektenkammer NRW
für Sie zusammen (vgl. Teil 1 in DAB 06/16).
Wachstum durch Migration
Stephan Petermann, Mitarbeiter bei AMO,
dem „think tank“ des Rotterdamer Architekturbüros OMA, lenkte den Blick auf
stadtferne Landschaften, die durchaus ebenfalls Wachstumsprozesse der Stadt widerspiegeln und heute für Architekten neue
Spielräume eröffnen könnten. Die Liste
reicht von neuen Amazon-Verteilerzentren
bis zu Neubesiedelungsbeispielen in Folge
der Flüchtlingswelle.
Ganz explizit zu den aktuellen Flüchtlingsbewegungen sprach dagegen Prof. Dr.
h. c. Horst Teltschik, ehemals politischer
Beamter im Bundeskanzleramt, Vertrauter
Helmut Kohls und von 1999 bis 2008 Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz.
Seine Hauptthese lautete: Die aktuelle
Flüchtlingswelle war mindestens seit fünf
Jahren vorauszusehen. Die Politik habe
versäumt, frühzeitig zu reagieren: von der
Aufstockung der Mittel für die UNO, der
besseren Absicherung der Außengrenzen
der Europäischen Union bis hin zu Verhandlungen mit der Türkei, einem Land,
dessen geographische Lage Kooperationen
unvermeidlich mache. Statt politischer
Konfrontation habe man dieses Prinzip aus
politischer Klugheit auch während seiner
Amtszeit praktiziert, ob mit Breschnew
oder Ceausescu. Die Kosten, welche die
Flüchtlingswelle für Deutschland auslöse,
seien noch schwer abschätzbar. Doch übertriebene Ängste seien nicht angebracht.
Vielleicht, so Horst Teltschik, sei unter den
Flüchtlingen aus Syrien auch jemand wie
ein Steve Jobs – Sohn eines syrischen Studenten und einer deutschstämmigen Amerikanerin.
Geplante Schrumpfung
Wachstum und Schrumpfung bedingen
sich gegenseitig. Während zwischen 2010
und 2014 die großen Städte in Deutschland insgesamt gewachsen sind (am
stärksten diejenigen über 500 000 Einwohner, nämlich um knapp eine halbe Million), sind andererseits insgesamt zwei Drittel aller Gemeinden in Deutschland geschrumpft. In Ostdeutschland wurden seit
2001 immerhin 250 000 Wohneinheiten
zurückgebaut. Dennoch, so Prof. Dr.-Ing.
Stefan Siedentop, Leiter des Instituts für
Landes- und Stadtentwicklungsforschung
(ILS) in Dortmund, ist die Planung der
Schrumpfungsprozesse weiterhin ein ungeübtes Projekt; es fehle ein „normativer
Kompass für ein qualitätvolles Weniger“.
Als mögliche Strategien einer Schrumpfungsplanung kämen prinzipiell die Kontraktion, d. h. der Rückbau von außen nach
innen, in Betracht; alternativ das Prinzip
„Verinselung“ sowie „Entdichtung“ bzw.
„Perforation“ der Stadt. Siedentop empfahl begleitend zu jedem Rückbauprozess
die Aufwertung konsensfähiger Bestände,
betonte als grundsätzliches Kriterium bei
jeder Schrumpfung die Beachtung einer
kritischen unteren Schwelle beim Bevölkerungsrückbau und hob neben einer unverzichtbaren staatlichen Unterstützung
auch die Bedeutung eines breiten zivilgesellschaftlichen Engagements für einen erfolgreichen Schrumpfungsprozess hervor.
Gärten der Metropole
Landschaftsaufnahmen aus MecklenburgVorpommern vermitteln heute das Bild
eines beruhigten ländlichen Raumes, der
in erster Linie der Erholung dient. Prof. Dr.
Peter Adolphi, Leiter der Akademie für
Nachhaltige Entwicklung MecklenburgVorpommern in Güstrow, erörterte die
Chancen und Möglichkeiten, die ein von
traditionellen Wachstumsperspektiven weitgehend entkoppelter und teilweise entvölkerter ländlicher Raum als Modell für nachhaltiges Leben und Wirtschaften im 21.
Jahrhundert bieten könne – und zwar über
Fotos: Andreas Dumke
Referenten (v. l.):
Stephan Petermann,
Prof. Dr. h. c. Horst
Teltschik, Prof. Dr.-Ing.
Stefan Siedentop, und
Prof. Dr. Peter Adophi
DABregional 07·16
Blickpunkt | Nordrhein-Westfalen | 15
(v. l.) Prof. Mischa Kuball,
Prof. Dr. Harald Bodenschatz, Lars Graebner
und Kerstin Faber
die Perspektive als rein touristische Destination hinaus.
Diese Chancen beginnen für Prof. Dr.
Peter Adolphi beim Thema Energieversorgung, welche durch eine stärkere Regionalisierung (etwa durch Bioenergiedörfer)
das geltende Prinzip des „Verteilnetzes“
durch das des „Einspeisenetzes“ umkehren
könne. Andere Möglichkeiten betreffen die
Felder Tourismus, Bildung, den Lebensmittelverbrauch oder den Ressourcenschutz.
Hier kämen zum Beispiel ökologische Wertpapiere wie Streuobstgenussscheine oder
Waldaktien als alternative Finanzierung
von Ökosystemleistungen in Betracht. Das
Ziel sei es, lokale Eigeninitiativen zur Basis einer neuen Form zivilgesellschaftlich
untermauerter Nachhaltigkeitspolitik zu
entwickeln.
Urbane Zeichen
Der Düsseldorfer Künstler Prof. Mischa
Kuball ist durch temporäre Licht-Installationen im öffentlichen Raum bekannt geworden. Eine urbane Bedeutung kommt
seinen Arbeiten insofern zu, als dass sie als
Botschaften wirken, die an die Idee der
Stadt als einem öffentlichen Raum der
Kommunikation (die antike „Agora“) anknüpfen.
Das ehemalige Mannesmanngebäude
in Düsseldorf, das durch die choreographierte Beleuchtung der Fassade zu einer
Lichtskulptur innerhalb der Stadtsilhouette wurde, machte 1990 als „Megazeichen
No. 1“ den Auftakt. Eine Sequenz internationaler, manchmal politisch ausgerichteter Arbeiten folgte. Beispielhaft gewann
etwa die Arbeit „refraction house“ von
1994, bei der die Synagoge im rheinischen
Stommeln in einen nach außen strahlenden
Lichtkörper verwandelt wurde, soziale
Nachhaltigkeit. In einer Zeit, die durch Gewalt gegenüber Minderheiten in Deutschland geprägt war, führte das Projekt zu einer neuen Form der Solidarität zwischen
der jüdischen Gemeinde und der Dorfgemeinschaft.
Das Projekt „Solidarity Grid“ wiederum
bestand darin, dass der von Erdbeben gezeichneten neuseeländischen Stadt Christchurch Straßenlaternen von rund zwei Dutzend Städten aus der ganzen Welt gestiftet
und in den Straßen der Stadt aufgestellt
wurden. Kuballs Kunstprojekt verknüpfte
ästhetische Bedeutung (Lichtsymbolik) mit
sichtbar gemachter Solidarität und konkreter städtebaulicher Funktion.
Metropole auf Deutsch
Der Prozess der Entwicklung zur Metropole ist selten kontinuierlich. Ein Beispiel
hierfür ist die Stadt Berlin, deren Bild in
der Bewertung bis heute schwankt, da sie
für die einen „Sehnsuchtsort“ ist, für die
anderen das Exempel einer „failed city“.
Als Verwaltungseinheit entstand Berlin in
heutigem Umfang erst 1920 durch die politisch gewollte Zusammenführung von 94
Gemeinden und vier Großstädten auf einer Fläche von 870 km2. Ihre verkehrliche
und soziale Vereinheitlichung stellt bis heute eine ungelöste Aufgabe dar. Die Mentalität Berlins, so Prof. Dr. Harald Bodenschatz vom Institut für Kunstwissenschaft
und Historische Urbanistik (Berlin), kennzeichne eine naive Begeisterung für Größe, der eine ausgeprägte Kiezorientierung
entgegenstehe. Trotz der Rolle als Welthauptstadt mit dem verordneten Größenwahn in der NS-Zeit, und trotz der nachfolgenden Rolle als Hauptstadt der DDR
scheine eine Reserviertheit der Berliner gegenüber der eigenen Größe zu bestehen.
Stadtzentren gebe es mehrere; charakteristisch seien die Brüche, kontinuierlich
scheine einzig der Gegenwartsbezug zu
sein, der sich nach dem Krieg durch Abrisspolitik und eine zerstörerische Verkehrsorientierung dokumentiert habe. „Das Historische als Garant von Identität ist in Berlin nie richtig akzeptiert worden“, erläuterte
Harald Bodenschatz. Entsprechend offen
sei die Zukunft.
Metropole auf Amerikanisch
Detroit, so Lars Graebner vom Taubman
College of Architecture and Urban Planning der University of Michigan, steht wie
keine andere amerikanische Stadt für den
Verfall einer einstigen Industriemetropole. Detroit steht aber auch – als von der
UNESCO ausgezeichnete „City of Design“
– für eine mögliche Erneuerung.
Die Industrialisierung der Stadt zwischen 1880 und 1910 führte zu einer Verdreifachung der Bevölkerung, in der damals ein Viertel aller amerikanischer Autohersteller (Ford seit 1908) ansässig war.
Mit rund 1,8 Mio. Einwohnern war Detroit 1952 die viertgrößte amerikanische
Stadt. Damals begann der Abstieg, der
durch den Wegzug von Unternehmen, durch
Abwanderung bzw. einen Austausch der
Bevölkerung (1967 betrugt der Anteil der
farbigen Bevölkerung bereits ein Drittel,
heute deutlich über 80 Prozent), durch den
Abriss ganzer Stadtviertel und den Bau
vom Highways vorangetrieben wurde.
Jenseits von Downtown prägen heute
leer stehende Häuser und brachliegende
Grundstücke das Stadtbild. Erst die Insolvenz der Stadt im Jahr 2013, ein neuer Bür-
DABregional 07·16
16 | Nordrhein-Westfalen | Blickpunkt
Prof. Dr. Dr. h. c. Julian
Nida-Rümelin und Prof.
Dr. Christine Hannemann sprachen auch am
zweiten Kongresstag auf
Usedom vor einem
vollen Saal mit interessierten Zuhörern
germeister und eine effizientere Verwaltung
haben in jüngster Zeit die Wende eingeleitet. Es entstand eine neues Entrepreneurship mit innovativen Geschäften; Künstler
zogen in die Stadt, im Leerstandsbereich
(„pink zones“) wurde das Baurecht gelockert, und durch eine stärkere Beachtung
von Naturschutzbelangen entstanden Perspektiven für neue attraktive Wohngegenden.
„Detroit ist heute wieder eine aufregende
Stadt, die junge Kreative anlockt“, zeigte
sich Lars Graebner optimistisch.
Raumpioniere
„Raumpioniere“ ist der Titel einer Bestandsaufnahme vieler verschiedener, aus zivilgesellschaftlichem Engagement heraus entstandener lokaler Projekte, die in schrumpfenden, ländlichen, sogenannten peripheren
Räumen zu einer Wiederbelebung urbaner
Strukturen beizutragen suchen. 2013 erschien dazu eine Publikation. Die Koautorin, Planerin und Urbanistin Kerstin Faber
vom Projektbüro Franz Faber (Leipzig) erläuterte die Fallbeispiele, die sämtliche Bereiche der Daseinsvorsorge abdecken: Sie
reichen von der Verbesserung der Infrastruktur beispielsweise durch private Transporteinrichtungen über eine verbesserte
Gesundheitsvorsorge (etwa durch mobile
Zahnärzte oder ein medizinisches Versorgungszentrum wie in Südbrandenburg) bis
hin zu lokalen Dorfschulinitiativen wie in
Wallmow (Zuckermark e.V.), wo die Schule mit zusätzlichen Angeboten wie einer
Kunstschule zum neuen Anziehungspunkt
geworden ist.
Kerstin Faber stellte diverse kulturelle
Initiativen vor – wie ein eigeninitiiertes
Konzerthaus im Bayerischen Wald. Indem
man Synergien entwickelt und Netzstruk-
DABregional 07·16
turen aufzubauen suche, verstehe sich die
Initiative auch als der Versuch, ein neues
Verhältnis zwischen Zivilgesellschaft und
Staat zu erproben, das nicht mehr einseitig von oben nach unten funktioniert. „Wir
brauchen mutige Verwaltungen“, so Faber,
„um gerade für die Regionen und den ländlichen Raum neue Chancen zu entwickeln!“
Wohnen zwischen Luxus und Not
Das Thema „Wohnen“, insbesondere das
Thema „Wohnen in der Stadt“, hat in den
letzten Jahren der Wohnraumverknappung
deutlich an Brisanz gewonnen. Ein ganzer
Reigen an Faktoren habe zu dieser Entwicklung beigetragen, analysierte Prof. Dr.
habil. Christine Hannemann, Professorin
für „Architektur und Wohnsoziologie“ an
der Universität Stuttgart: Migration, gestiegene Ansprüche an den Wohnraum (aktuell 45 m2/Person) und der Rückgang des
sozialen Wohnungsbaus gehören ebenso
dazu wie eine zunehmende Individualisierung und die Pluralisierung der Lebensstile. Weitere Faktoren seien die erhöhte
Mobilität, eine „Touristifizierung“ beliebter
Städte und eine „Multilokalität“ des Lebens, so Hannemann. Letztere habe dazu
geführt, dass in manchen Städten Wohnungen nur noch zeitweise bewohnt sind.
Der Wunsch nach Wohnen in den Ballungsräumen, der Erfolg von Wohnungen
mit Serviceangeboten und die steigende
Zahl armutsgefährdeter Menschen würden
die Situation gegenwärtig weiter verschärfen. Der Wohnungsmarkt ähnele einem
bunten Zauberwürfel, dessen Hauptproblem in der mangelnden Bezahlbarkeit bestehe. Vielleicht, so Hannemann, werde
erst ein neuer Trend „Zurück aufs Land“
eine Wende bringen.
Ethik der Stadt
Wie sieht eine auf ethische Prinzipien gründende Stadt- und Gesellschaftspolitik aus –
und wer entscheidet in ihr? Prof. Dr. Dr. h.
c. Julian Nida-Rümelin leitete aus der philosophischen Tradition im Kern folgende Paradigmen der Stadtgesellschaft ab: Zunächst
habe es die arbeitsteilige, ökonomisch orientierte Gesellschaft gegeben, in der eine
Gruppe von Experten über die Geschicke der
Stadt entscheidet (Platon). Dann sei eine Gesellschaft entstanden, in welcher die erfahrungsgesättigte Lebensklugheit aller dominiert habe und die auf gemeinsamen Werten
beruhte (Aristoteles). Kant habe eine am
Prinzip Nutzenmaximierung orientierte, utilitaristische Politik mit einer universalistischen Ethik entwickelt, deren Grundsätze
noch unsere heutige deutsche Verfassungsgerechtigkeit prägen würde. Es sind diese
Modelle, die nach Julian Nida-Rümelin heute, in Zeiten zunehmender kultureller oder
religiöser Konflikte, im Sinne einer „humanistischen“ Politik bzw. einer „humanistisch
erneuerten Stadtpraxis“ weiterentwickelt
werden müssten. Deren Ideal wäre eine kooperative, freiheitliche und säkulare Gesellschaft, in der keine Lebensform bevorzugt
würde, in der jedoch kulturelle und religiöse
Praktiken auf ihre Kulturverträglichkeit überprüft werden müssten. Das Ziel wäre eine
die unterschiedlichen Lebensformen und Interessen überwölbende Gemeinsamkeit der
Normen und Werte, in der die Zivilgesellschaft im Prozess des Herausfindens der besten Ordnung für alle nicht von einer übergriffigen Politik gehindert würde.
„ Dr. Frank Maier-Solgk
Fotos und Infos unter www.aknw.de.
Berufspraxis | Nordrhein-Westfalen | 17
Neues Formularprogramm
„PrintForm NRW“ ersetzt „Forma“
Die Architektenkammer NRW entwickelt ihr beliebtes Angebot
für Formularsoftware weiter: Im Juli 2016 wird der Vertrieb des
Formularprogramms „forma“ eingestellt werden. Die Software
wird dann abgelöst durch das Programm „PrintForm NRW“ der
Vordruckverlag Weise GmbH.
In Kooperation mit der AKNW und der IK-Bau NRW hat der Vordruckverlag Weise sein bewährtes Bauantragsprogramm um eine kostenkünstige Sonderedition „PrintForm NRW“ ergänzt und
das Programm auf die Bedürfnisse der nordrhein-westfälischen
Entwurfsverfasser zugeschnitten. „PrintForm NRW“ enthält alle
notwendigen Vorlagen zum Baugenehmigungsverfahren und weitere hilfreiche Formulare. Neben den amtlichen Vordrucken stehen Arbeitshilfen, Baubeginn- und Fertigstellungsanzeigen, Bescheinigungen staatlich anerkannter Sachverständiger, Unternehmerbescheinigungen sowie Vertragshinweise für Architekten,
Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten, Stadtplaner und Inge-
nieure zur Verfügung. In der Einzelplatzversion können Mitglieder der AKNW „PrintForm NRW“ zum Preis von 40 Euro (zzgl.
MwSt.) und für die Netzwerkversion zu 120 Euro (zzgl. MwSt.)
erwerben. Anders als in der Vollversion von „PrintForm“ stehen
bei „PrintForm NRW“ die Bauantragsformulare der anderen Bundesländer nur als Demoversion zur Verfügung. „PrintForm NRW“
kann ab sofort über die Homepage der AKNW bestellt werden.
Das Angebot richtet sich insbesondere an Neukunden einer
Formularsoftware. Bestandskunden können das Programm „forma“ weiterhin nutzen. Es wird allerdings nicht mehr durch die
Architektenkammer NRW gepflegt.
„ Li
Novelle Windenergie-Erlass NRW
Am 19. Mai 2016 wurde der novellierte Windenergie-Erlass im
Ministerialblatt für das Land NRW veröffentlicht. Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen hatte die Novelle im Rahmen
der Verbändeanhörung und durch eine umfassende Stellungnahme mitgestaltet. Die Landesregierung hat es sich zum Ziel gesetzt, den CO2-Ausstoß in Nordrhein-Westfalen bis zum Jahr 2020
Rechtsproblem des Monats
Schriftform auch bei „telekommunikativer Übermittlung“ gewahrt
Architektin A wendet sich an die Architektenkammer NRW und bittet um Rechtsauskunft zu folgendem Problem:
„Mein Bauherr, der mich durch schriftlichen
Architektenvertrag mit der Planung und
Bauleitung seines Einfamilienhauses beauftragt hatte, hat mir nunmehr nach Abschluss der Genehmigungsplanung per
E-Mail eine Kündigungserklärung zukommen lassen, die er zuvor schriftlich verfasst
und eingescannt hatte. Im Vertrag hatten
wir allerdings geregelt, dass die Kündigung
des Vertragsverhältnisses der Schriftform
bedarf. Ist die Kündigung des Vertrages
dennoch wirksam erklärt worden?“
Die Kündigung eines Architektenvertrages
als Werkvertrag kann grundsätzlich formlos erfolgen. Sofern die Vertragsparteien
jedoch vereinbart haben, dass die Kündigung des Vertragsverhältnisses der Schriftform bedarf, hat die Kündigung schriftlich
zu erfolgen.
Nach § 126 Abs. 1 BGB muss die Urkunde
vom Aussteller eigenhändig durch Namensunterschrift oder mittels notariell beglaubigten Handzeichens unterzeichnet werden.
Gleiches gilt nach § 127 Abs. 1 BGB auch für
die durch Rechtsgeschäft bestimmte Form
und damit für einen Architektenvertrag. Gemäß § 127 Abs. 2 Satz 1 BGB genügt zur
Wahrung der durch Rechtsgeschäft, also
durch Vertrag bestimmten schriftlichen Form,
soweit nicht ein anderer Wille anzunehmen
ist, jedoch die telekommunikative Übermittlung.
In seinem Beschluss vom 16.03.2015 hat
das OLG Frankfurt (AZ: 4U 265/14) ausgeführt, dass zu dieser telekommunikativen
Übermittlung aufgrund des inzwischen modernen technischen Standards und der mittlerweile weiten Verbreitung nicht nur das Telegramm oder das Telefax, sondern auch die
E-Mail und das Computerfax gehören.
Sofern keine Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass die Parteien die Übermittlungsform
des § 127 Abs. 2 Satz 1 BGB ausschließen
wollen, ist demnach eine Übermittlung per
E-Mail möglich. Es spielt keine Rolle, ob es
sich um ein zunächst ausgedrucktes, dann
unterschriebenes und später wieder eingescanntes Schreiben handelt oder ob
dieses Schreiben samt Unterschrift mechanisch hergestellt worden ist, da diesbezüglich bei der nach § 127 Abs. 2 Satz
1 BGB möglichen elektronischen Übermittlung keine Unterscheidung gemacht wird.
In Ihrem Fall ist die zuvor schriftlich verfasste und eingescannte Kündigung E-Mail
also wirksam erklärt worden.
Praxishinweis
Wenngleich die Schriftform auch durch eine unterschriebene, eingescannte und per
E-Mail versandte Erklärung gewahrt ist,
sollten aus Gründen der Beweissicherheit
einseitige Kündigungserklärungen, insbesondere auch fristgebunden Erklärungen,
nicht ausschließlich per E-Mail, sondern
zusätzlich auf anderem Wege verschickt
werden. „ Dorothee Dieudonné
DABregional 07·16
18 | Nordrhein-Westfalen | Berufspraxis / Versorgungswerk
um mindestens 25 Prozent und bis zum Jahr 2050 um mindestens 80 Prozent zu reduzieren. Dies bedingt eine Steigerung der
Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Die Windenergie
stellt hierbei eine tragende Säule dar.
Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen begrüßt das Bestreben der Landesregierung, der dynamischen Entwicklung des
Windenergieausbaus in NRW gerecht zu werden und den bestehenden Windenergieerlass aus dem Jahr 2011 der neuen Gesetzgebung, der aktuellen Planungs- und Genehmigungspraxis sowie
der aktuellen Rechtsprechung anzupassen.
Die Novelle des Windenergie-Erlasses enthält keine grundsätzliche Erleichterung für die Planung von Windparks, sondern nimmt
im Wesentlichen eine ausführlichere Darstellung der Rechtslage
vor. Die Festlegung, dass die Ausweisung von Gebieten für die
Windenergienutzung in Bereichen für den Schutz der Natur (BSN)
gemäß Regionalplan nicht in Betracht kommt, stellt sogar eine
Verschärfung gegenüber dem bisherigen Windenergie-Erlass dar.
Dieser ließ in bestimmten Situationen Ausnahmen zu. Für die
Kommunen entsteht somit eine erhöhte Rechtssicherheit.
Mit der Möglichkeit der Ersatzgeldberechnung für Eingriffe in
das Landschaftsbild auf Grundlage einer fachlich abgestimmten
Bewertungsmethode für das Landschaftsbild, die sich in anderen
Ländern bereits bewährt hat, wird zudem eine landesweit einheitliche Bewertungs- und Bilanzierungsgrundlage geschaffen.
In ihrer Stellungnahme begrüßte die AKNW ausdrücklich die
ausführliche und auf die aktuelle Rechtsprechung abgestimmte
Darstellung der Notwendigkeit eines städtebaulich begründeten
Plankonzepts für die Windenergienutzung.
„ sü
Bundesregierung verweist auf Zahlen des
Baukosteninformationszentrums
Die Bundesregierung will den Neubau von Mietwohnungen voran bringen. Insbesondere in Gebieten mit angespannter Wohnungslage soll durch den Neubau von Mietwohnungen das Angebot an bezahlbarem Wohnraum ausgeweitet werden. Um entsprechende Investitionen anzuregen, wird ein neuer § 7b ins
Einkommensteuergesetz eingeführt, der es ermöglicht, eine auf
drei Jahre begrenzte Sonderabschreibung auf die Gebäude vorzunehmen.
Im Zusammenhang einer „kleinen Anfrage“ einiger Abgeordneter an die Bundesregierung wies diese im Mai 2016 bezüglich
empirischer Erkenntnisse zu Herstellungskosten von Wohnimmobilien in den Jahren 2010 bis 2015 auf die Daten des Baukosteninformationszentrums Deutscher Architektenkammern (BKI)
hin. Erwähnt wurden insbesondere die Baukosten-Auswertungen
zu Mehrfamilienhäusern mit dem „BKI Kostenplaner“.
Das BKI unterstützt Architektur- und Planungsbüros und alle
am Bau beteiligten Experten mit seiner Expertise in Form von aktuellen Fachinformationen. Die Datenbank des Baukosteninformationszentrums weist mittlerweile beinahe 3000 realisierte
Neubau- und Altbau-Objekte aller Gebäudetypen auf. „ pm/mel
In der Rubrik „Service“ des NRW-Regionalteils im Deutschen
Architektenblatt weisen wir regelmäßig auf BKI-Neuerscheinungen rund um die Themen Baukosten und Objektdaten hin.
Versorgungswerk der Architektenkammer NRW
Konstituierende Sitzung des Aufsichtsausschusses: Neues Führungsteam gewählt
Eine vollständige Übersicht aller Gremienmitglieder finden
Sie im Internet unter www.vw-aknrw.de in der Rubrik „Das
Versorgungswerk – Gremien“.
DABregional 07·16
Foto: Arne van der Meer
Alle fünf Jahre wählen die 15 Mitglieder des Aufsichtsausschusses
des Versorgungswerks ihr Führungsteam. Jetzt war es wieder soweit.
Der bisherige Vorsitzende Dipl.-Ing. Rolf Vollmer (Köln) hatte
nach zehnjähriger Tätigkeit nicht mehr kandidiert. Ihm folgt mit
Dipl.-Ing. Wolfgang Zimmer ein erfahrener und schon auf Kammerebene engagierter Architekt aus Essen. Der bisherige Stellvertreter Dipl.-Ing. Wilke-Bernd Wiedenroth aus Bremerhaven hat
sein Amt turnusgemäß nach fünf Jahren zur Verfügung gestellt.
Nachfolger ist Dipl.-Ing. Jörg Krämer aus Darmstadt.
Unser besonderer Dank gilt den beiden bisherigen Vorsitzenden, die in ihren Funktionen auf anspruchsvolle und erfolgreiche
Jahre zurückblicken. Ebenso herzlich gratulieren wir den beiden
frisch gewählten Nachfolgern!
„ Thomas Löhning / Jörg Wessels
Neues Führungsteam des Aufsichtsausschusses des Versorgungswerkes: (v. l.)
Dipl.-Ing. Wilke-Bernd Wiedenroth, Dipl.-Ing. Wolfgang Zimmer, Dipl.-Ing. Jörg
Krämer und Dipl.-Ing. Rolf Vollmer
Prisma | Nordrhein-Westfalen | 19
Vater der Einkaufs-Architektur
Der Düsseldorfer Architekt Walter Brune wurde 90 Jahre – und ist seit 55 Jahren als Architekt erfolgreich
E
Der Rhein-Ruhr-Park (1969–73), eines der
ersten Einkaufszentren auf der grünen Wiese in Deutschland, gehörte zu den frühen
Großprojekten. Später erfolgte mit der KöGalerie (1983-1986) und den SchadowArkaden (1988-1994) in Düsseldorf quasi
deren Revision. Sie leiteten eine (postmoderne) Renaissance der innerstädtischen
Einkaufspassagen ein. Bis heute gehört
Walter Brune (nicht zuletzt mit zahlreichen
Publikationen) zu den engagiertesten Streitern für die urbane Einkaufsstadt.
Wie sieht die Zukunft des Einkaufens
in unseren Städten aus?
Walter Brune: Ich verfolge die Entwicklung
seit Jahrzehnten bis heute sehr genau. Die
Zukunft der Innenstädte wird mehr denn
je von Shopping als Freizeitaktivität geprägt sein, insbesondere aber von einem
Zuwachs an sogenannten Outlet-Centern.
Der Grund: Diese Outlets können einen
deutlich günstigeren Preis anbieten, als es
sogar im Internethandel üblich ist. Eine
Jeans bei P&C kostet 120 Euro, im OutletCenter in Roermond dagegen nur 9,90 Eu-
Für den bestehenden Einzelhandel heißt
das: Wenn er überleben will, wird er sich
zusammenschließen müssen, um über gemeinsame Einkaufsgenossenschaften ebenfalls in Billiglohnländern produzieren zu
lassen. Abgesehen von einigen Luxusmarken an der Kö oder Maximilianstraße in
München gehört die Zukunft dem Billigshopping. Dieses Segment ist für die Innenstädte, die ihre natürlichen Vorteile,
was Lebensqualität betrifft, ja weiterhin
haben, die neue Perspektive.
Foto: © Brune Gruppe
r gehört zu den erfolgreichsten Architekten der Bundesrepublik Deutschland und ist eines der Aushängeschilder der Wirtschaftswunderzeit
– Walter Brune, der im Februar dieses Jahres seinen 90. Geburtstag feierte. Mit einem
Industriebau für die Zeche Haniel (1951–
55) begann die Karriere; es folgten zahlreiche Villen im Bungalowstil, mehr als 100
waren es, sagt Walter Brune im Gespräch.
Sie waren mit Blick auf die Bauhaustradition in den USA entworfen worden; auch
seine eigene Villa, der Barbarahof (195154) im Norden Düsseldorfs, gehört dazu,
der unter Denkmalschutz steht und von
einem herrlichen, von Brune selbst gestalteten Park eingerahmt wird. Verbunden ist
der Name Brune in erster Linie aber mit
dem Thema Einkaufsarchitektur.
Walter Brune ist weiterhin beruflich aktiv und ehrenamtlich engagiert: Als Vorsitzender des Fördervereins Baukunstarchiv NRW e.V. ist er eine treibende
Kraft für die Realisierung dieses wichtigen BaukulturProjektes in Dortmund
ro. Diese Preise sind allerdings nur möglich, wenn in Billiglohnländern produziert
wird und wenn die Häuser ferner auf FreiHaus-Lieferungen plus Rücksendung verzichten. Aus diesem Grund sehe ich für die
Innenstädte eine neue Entwicklung mit
Outlets mit Billigangeboten voraus. Meine
Prognose: In 20 Jahren wird der Internethandel auf diesem Feld keine Rolle mehr
spielen.
Der entscheidende Faktor beim
Einkauf bleibt allein der Preis?
Er gehört wesentlich dazu. Großeinzelhändler wie Primark, Action oder KIK siedeln ihre Verkaufsstätten neuerdings verstärkt in den Innenstädten an; Häuser wie
C&A bieten in ihrer Werbung heute Anzüge für 29 Euro an. Kaufhof hat angekündigt, verstärkt in seine Filialen zu investieren. Dies bedeutet nach meiner Meinung
praktisch den Einstieg in die neue OutletWaren-Welt.
Was ist mit den Einkaufscentern auf
der grünen Wiese? Sie haben sich ja
wiederholt kritisch zu diesem
Phänomen geäußert.
Deren Zeit ist eindeutig vorbei. Die Leute
wollen beim Einkauf die vertraute und heimatliche Atmosphäre der Innenstadt, die
eine Vielfalt an zusätzlichen Konsum- oder
auch Kulturmöglichkeiten bietet. Entscheidend ist allerdings der Faktor Größe. Ein
Einkaufszentrum wie der Limbecker Platz
in Essen ist mit 70 000 m2 Verkaufsfläche
eindeutig zu groß, er wirkt zu sehr als Sog.
Eine positive urbane Wirkung von innerstädtischen Einkaufszentren kann nur dann
erfolgen, wenn deren Größe ein bestimmtes Maß nicht übersteigt. Auch das Warenangebot muss aufeinander abgestimmt sein
und muss vor allem zum bestehenden Einzelhandel als Ergänzung wahrgenommen
werden. Die Heuvel-Galerie (1988–92) in
Eindhoven ist hierfür ein Beispiel, das zeigt,
wie eine Stadt von einem Einkaufscenter
profitieren kann – wenn man verschiedene,
auch bauliche Maßnahmen der Integration berücksichtigt. Ein Parkhaus gehört übrigens unbedingt dazu. Ich habe viel dazu
geschrieben. Gott sei Dank haben auch einige Politiker meine Bücher gelesen. So
konnten viele Innenstädte buchstäblich gerettet werden. „ Interview: Dr. Frank Maier-Solgk
Ausführliches Interview: www.aknw.de.
DABregional 07·16
20 | Nordrhein-Westfalen | Prisma
Ausstellungen
Bonn
Das Bauhaus. Alles ist Design
Kunst- und Ausstellungshalle der BRD,
Friedrich-Ebert-Allee 4
(bis 14. August 2016)
© Stiftung „Fürst-Pückler-Park, Bad Muskau“
Parkomanie – Die Gartenlandschaften
des Fürsten Pückler
Kunst- und Ausstellungshalle der BRD,
Friedrich-Ebert-Allee 4
(bis 18. September 2016)
Muskau: Pleasureground am Bad (aus: Hermann
Fürst von Pückler-Muskau, Andeutungen über
Landschaftsgärtnerei, 1834)
Düsseldorf
Homebase. Das Interieur in der
Gegenwartskunst
KAI 10 / Arthena Foundation, Kaistr. 10
(bis 23. Juli 2016)
Ausstellung des LWL
Herausforderungen für das
westliche Münsterland
Vergangenheit und Zukunft der Kulturlandschaft im westlichen Münsterland ist
Thema einer Ausstellung, die das LWLMuseumsamt für Westfalen erarbeitet hat.
Sie hat den Titel „Mein grünes Land“ und
wird bis Herbst 2017 an verschiedenen Orten im Münsterland gezeigt. Beginn ist in
Nottuln.
Die Ausstellung zeigt die historische Entwicklung der Landschaften des westlichen
Münsterlandes und stellt das Münsterland
selbst zugleich als Region im Aufbruch dar.
Hintergrund ist die Regionale 2016, in deren Rahmen zahlreiche Akteure modellhafte Lösungen für den Wandel erarbeiten.
Zunehmende Flächenkonkurrenz, Intensivierung der Landwirtschaft, Rückgang der
Artenvielfalt, Klimawandel und Energiewende beschreiben stichwortartig die Herausforderungen, um die es auch in der
Ausstellung geht.
Mit „Mein grünes Land“ werden Ziele,
Handlungsfelder und landschaftsbezogene
Projekte des Strukturförderprogramms in
den Fokus gerückt. Die Ausstellung ist bis
17. Juli im Alten Hof Schoppmann in Nottuln-Darup zu sehen. Der Eintritt ist frei.
„ bra
Frankfurt
Zukunft von gestern. Visionäre Entwürfe von Future Systems und Archigram
Deutsches Architekturmuseum,
Schaumainkai 43
(bis 23. Oktober 2016)
Weil am Rhein
Radical Design
Vitra Schaudepot, Charles-EamesStraße 1
(17. November 2016)
Alexander Girard. A Designer‘s Universe
Vitra Design Museum, Charles-EamesStraße 1
(bis 29. Januar 2017)
Ausstellungen mit Architekturbezug in Auswahl
DABregional 07·16
Info unter www.regionale2016.de .
Arthena Foundation in Düsseldorf
Führung durch die
Ausstellung „Homebase“
Noch bis zum 23. Juli zeigt die Arthena
Foundation/Kai 10 in Düsseldorf die Ausstellung „Homebase – Über das Interieur
in der Gegenwartskunst“. Die Schau geht
den Fragen nach, inwieweit sich unser Zuhause verändert hat und wie es künftig
aussehen wird, wenn es zwischen Privatsphäre und Öffentlichkeit, zwischen Arbeit
und Freizeit, zwischen Tag und Nacht, zwischen Ruhe und Tun kaum mehr klare Unterscheidungskriterien gibt. Die 13 Künstler der Ausstellung befassen sich mit un-
terschiedlichen Aspekten des Wohnens
– angefangen mit dem Architekten und Fotografen Marcus Schwier, der die Überlagerung von Zeiten und Stilen in der privaten Nutzung von Schlössern dokumentiert, über Claudia Wieser, die in ihren
häufig benutzbaren Objekten die strenge
Trennung von Kunst und Design aufhebt,
bis hin zu Marjetica Potrc, die Konzepte
für soziales Bauen in Ländern der Dritten
Welt entwickelt.
In Kooperation mit der Architektenkammer NRW bietet die Arthena Foundation
am 20. Juli eine spezielle Führung für
AKNW-Mitglieder an. Die etwa zweistündige Führung beginnt um 19.00 Uhr mit
einem kleinen Empfang im Kai 10. „ ehn
20. Juli 2016, 19.00 bis ca. 21.00 Uhr, in
der Arthena Foundation, Kaistraße 10,
Düsseldorf-Medienhafen.
Interessenten melden sich bitte unter
[email protected] an. Die Teilnehmerzahl
ist begrenzt. Weitere Info zur Ausstellung
unter www.kaistrasse10.de.
Auszeichnungen
Deutscher Stahlbaupreis
Auszeichnungen für
NRW-Büros
Die Jury zum Deutschen Stahlbaupreis
2016 vergibt insgesamt zehn Auszeichnungen für die unterschiedlichsten Bauaufgaben. Den Preis des Deutschen Stahlbaues 2016 erhalten Ackermann Architekten (München) für das das Serviceteilecenter Rational AG in Landsberg am
Lech. Die Jury überzeugte „seine einfache
und klare Architektursprache, die konsequent aus den betriebsfunktionalen Abläufen entwickelt und zu einem schönen, spannungsvollen und ästhetischen Ganzen gefügt ist“.
Der „Sonderpreis des Bundesministeriums für Umwelt, Bau und Reaktorsicherheit für nachhaltiges Bauen“ geht an kister
scheithauer gross architekten und stadtplaner (Köln) für den vollständigen Umbau des Gerling Hochhauses in Köln. Hier
Prisma | Nordrhein-Westfalen | 21
Foto: Marcus Schwier
Foto: Christian Richters
auf der Shortlist sind hochkarätig. Die Nominierung ist für uns eine hohe Auszeichnung.“
Gerber Architekten hatten 2002 den
ausgeschriebenen Wettbewerb gewonnen
und zwischen 2008 und 2013 den Neubau
der saudi-arabischen Nationalbibliothek
realisiert. Dabei wurde der Altbau der Bibliothek erhalten. Der Neubau der Bibliothek umschließt als quaderförmiger Baukörper die bestehende Bibliothek allseitig.
Die neue Bibliothek verbindet sich so auf
ungewöhnliche Weise nach denkmalpflegerischen Aspekten mit dem Altbau. Der
kreuzförmige, von einer Kuppel gekrönte
sah die Jury „die gelungene Transformation eines Bürogebäudes der Nachkriegsmoderne in ein Wohnhaus der Gegenwart“.
Unter den Auszeichnungen sind weitere
Büros aus NRW. So erhalten WoltersPartner Architekten und Stadtplaner (Coesfeld)
eine Auszeichnung für die Rad- und Fußwegbrücke Schlautbogen in Münster, eine
organisch geformte Brücke mit minimierter
Seitenansicht. Die Büros ingenhoven architects und Meyer Architekten (beide Düsseldorf) werden für das Mathematische Institut der Universität Karlsruhe gewürdigt.
Hier ging es um die Aufstockung und räumliche Neuordnung eines Bestandsgebäudes.
Sonderpreis des BMUBR für nachhaltiges Bauen:
Umbau des Gerling-Hochhauses in Köln durch kister
scheithauer gross architekten und stadtplaner
Gerber Architekten: King Fahad Nationalbibliothek in
Riad
Das Preisgeld beträgt insgesamt 14 000
Euro. Die Verleihung an die Sieger und
Ausgezeichneten erfolgt am zweiten Kongresstag des 38. Deutschen Stahlbautages,
dem „Tag der Stahl.Architektur“, am 7. Oktober 2016 in Würzburg.
„ pm/ros
Bestandsbau liegt im Inneren des Neubaus
verborgen und wird mit dieser Verhüllung
zum Zitat der arabischen Kultur.
Bestimmendes Element der Fassade ist
ein spezifisch für den Neubau entwickeltes
ornamentales, aus rhombenförmigen Textilsegeln bestehendes Kleid, das durch ein
Spiel mit Öffnung und Verhüllung geprägt
wird. Nachts erstrahlt die Fassade in sanftem
Weiß und wird zum kulturellen Leuchtturm der Stadt.
„ pm/ros
Aga Khan Award
Nominierung King Fahad
Nationalbibliothek in Riad
Die King Fahad Nationalbibliothek in Riad
(Saudi-Arabien), die von dem Dortmunder Büro Gerber Architekten geplant wurde, ist für den diesjährigen Aga Khan Award
for Architecture nominiert worden. Der
Preis wird alle drei Jahre verliehen – seit
1977 zum 13. Mal. Aus 348 Projekten eingereichten Bauten wurden im aktuellen
Verfahren nur 19 für den Preis vorgeschlagen. „Wir sind sehr stolz, dass die King Fahad Nationalbibliothek von der Jury unter
Vorsitz seiner Hoheit Prinz Aga Khan IV.
in den Kreis der Nominierten ausgewählt
wurde“, erklärte Prof. Eckhard Gerber nach
der Nominierung im Mai. „Alle 19 Projekte
Pilotprojekte Inklusive Schulen
500 000 Euro für guten
Schulbau
Die Entscheidung ist gefallen: Die Preisträger des bundesweiten Wettbewerbs „Pilotprojekte Inklusive Schulen planen und
bauen“, den die Montag Stiftung Jugend
und Gesellschaft ausgelobt hat, stehen fest.
Die ausgezeichneten Projekte – darunter
auch zwei Schulen aus Nordrhein-Westfalen – werden mit Preisgeldern in Höhe von
insgesamt 500 000 Euro belohnt.
An der Glückaufschule Ückendorf in Gelsenkirchen sollen zwei Standorte an der
Stephanstraße durch Neubau, Umbau und
Sanierung zusammengelegt werden; der
Baubeginn ist für das kommende Jahr avisiert. Die Städtische Gesamtschule Rosenhöhe in Bielefeld hingegen sieht sich mit
einem erheblichen Flächenmehrbedarf für
die Sekundarstufe II konfrontiert. Dieses
Platzproblem soll durch einen Anbau an der
Sporthalle gelöst werden, diese wird im Zuge
der Bauarbeiten zusätzlich saniert. Hier fällt
der Startschuss für die Baumaßnahmen Mitte
2019.
Laut der Montag Stiftung Jugend und
Gesellschaft stellen die aktuellen Entwicklungen im Schul- und Bildungswesen – insbesondere Inklusion und der rhythmisierte
Ganztag – viele neue Herausforderungen
an Schule und Unterricht, vor allem aber
auch an Schulbauten selbst. Daher gehören der „Um- und Neubau von Schulen (…)
aktuell zu den wichtigsten öffentlichen Bauaufgaben, die großen Einfluss auf die Qualität unseres Bildungssystems haben. Denn
gute Schulbauten spielen als Lernumgebung eine wichtige Rolle für die Qualität
von Bildung“, so die Stiftung. „ mel/pm
ULI Germany Award for Excellence
Bochum unter den
Finalisten
Das „Zentralmassiv“ in Bochum (Stark Design) ist einer der drei Finalisten des ULI
Germany Award for Excellence. Mit dem
Preis zeichnet das Urban Land Institut (ULI)
zum ersten Mal herausragende Immobilienprojekte sowie städtebauliche Entwicklungen auf nationaler Ebene aus. Die Global Awards for Excellence haben sich seit
1979 zu einer der renommiertesten internationalen Auszeichnungen entwickelt. Im
Sinne des ULI werden mit dem Preis der
gesamte Entstehungsprozess und dessen
Strahlkraft auf die nachhaltige Entwicklung eines Quartiers oder einer Stadt gewürdigt. Sowohl Kommunen als auch private Akteure wurden eingeladen, sich an
dem offenen Wettbewerb zu beteiligen. Die
Preise wurden am 29. Juni in Frankfurt am
Main übergeben.
DABregional 07·16
22 | Nordrhein-Westfalen | Prisma
Foto: ULI
Die weiteren Finalisten des mit 10 000 Euro
dotierten ULI Germany Award for Excellence waren das Projekt „Alter Schlachthof“ (Stadt Karlsruhe, eingereicht durch:
Karlsruher Fächer GmbH & Co. Stadtentwicklungs-KG) sowie „Am Ackermannbogen“ (Stadt München, eingereicht durch:
Referat für Stadtplanung und Bauordnung
der Landeshauptstadt München).
Unter den drei Finalisten: „Zentralmassiv“ in Bochum
(Stark Design)
Das Urban Land Institute (ULI) ist eine
internationale, gemeinnützige Forschungsund Bildungsorganisation (NPO) mit über
38 000 Mitgliedern in 82 Ländern, die sich
Themen der nachhaltigen Nutzung und
Gestaltung urbaner Arbeits- und Lebensräumen widmet. Seit mehr als 75 Jahren
genießt das ULI breite Anerkennung für
seine vorausschauende Forschung nach
führenden und nachhaltigen Standards in
Raumordnung, Städtebau und Immobilienwirtschaft.
„ pm/ros
Auslobungen
Garten-Wettbewerb
Gärten des Jahres gesucht
Der Callwey Verlag und Garten + Landschaft haben zum zweiten Mal gemeinsam
mit verschiedenen Partnern den Wettbewerb „Gärten des Jahres“ ausgelobt. Gesucht werden die besten von Landschaftsarchitekten bzw. Garten- und Landschaftsbauern gestalteten Privatgärten im
deutschsprachigen Raum. Der erste Preis
ist dotiert mit einem Preisgeld in Höhe von
5000 Euro, weitere Projekte erhalten eine
Anerkennung. Die 50 besten Gärten werden außerdem in einem umfangreichen
Bildband veröffentlicht und in einer Aus-
DABregional 07·16
stellung präsentiert. Die Preisverleihung
findet dann am 8. Februar 2017 auf Schloss
Dyck (Jülich) statt. Die Bewerbungsfrist
endet am 15. Juli 2016.
„ mel/pm
Info unter www.gaerten-des-jahres.com.
Design-Wettbewerb
iF Design Award 2017
ausgelobt
Um den renommierten iF Design Award
können sich auch in diesem Jahr wieder
Architekten und Bauherren bewerben. Der
seit 1954 vom iF International Forum Design ausgelobte Preis gilt als einer der weltweit anerkanntesten Design-Wettbewerbe.
Produkte, Kommunikation, Verpackungen, Konzepte, Service Design, Interieurs und Architektur – in sieben Disziplinen präsentiert der Award das Potenzial
von Innovation und Design. In der Disziplin „Interior Architecture” werden von
temporären Präsentationen auf Messen
und Ausstellungen über Inneneinrichtungen
für Shops, Showrooms, Restaurants bis hin
zu privaten Wohnbereichen vielfältige
Raumgestaltungen gesucht. In der Disziplin „Architecture” soll von der Privatwohnung über Firmengebäude, Fabriken, Schulen, Landschaftsarchitektur bis hin zu
öffentlichen Gebäuden das gesamte Spektrum moderner Architektur abgebildet
werden.
„ ehn
Anmeldungen zum aktuellen Wettbewerb
sind bis zum 20. Oktober 2016 unter www.
ifdesign.de möglich.
Veranstaltungen
Quartiersentwicklung
Fachtagungswoche in der
Sennestadt
„Gutes Klima im Quartier“ – das ist das
Thema einer Fachtagungswoche, die im
September in Bielefeld stattfindet und sich
mit der Quartiersentwicklung in Großwohnsiedlungen beschäftigt. Anlass ist das
60-jährige Bestehen der Sennestadt GmbH,
die als kommunale Gesellschaft seit 1956
die städtebauliche Erschließung und Weiterentwicklung des Stadtbezirks BielefeldSennestadt betreibt. Im Rahmen von Vorträgen, Diskussionsrunden, Führungen,
Symposien und Ausstellungen soll es um
Denkmalschutz, Energie- und Neubaukonzepte, Sanierung, Mobilität und Prozessentwicklung in großen städtischen Quartieren gehen. Schauplatz der Veranstaltungen ist Bielefeld-Sennestadt, die als
einstige Planstadt und aufgrund ihrer
aktuellen Entwicklung ein guter Beispielgeber ist. Gerade 2015 errang die Sennestadt den zweiten Platz im Rahmen der
KlimaExpo.NRW in der Kategorie „Quartiere entwickeln“.
Das Programm für die Fachtagungswoche, die vom 11. bis 16. September stattfindet, steht in groben Zügen. So werden
an jedem Tag unter einer anderen Überschrift „Fragen des Tages“ gestellt, die im
Rahmen von jeweils stattfindenden Ausstellungen, Diskussionsrunden oder Vorträgen beantwortet werden. Beispielsweise ist im Sennestadthaus eine Fachtagung
zum Denkmalschutz geplant. Ist unsere
Energieversorgung sicher? Wie schaffen
wir den Spagat zwischen Klimaschutzzielen und sozial-ökonomischen Bedürfnissen? Diese Fragen beleuchtet eine Fachveranstaltung der FH-Bielefeld. Auch um
Bau- und Wohnqualität soll es gehen. Das
Programm ist weiter im Aufbau und kann
online eingesehen werden.
„ pm/ros
Info: www.sennestadt-klimaquartier.de .
Informationen
LGS 2017
Graf Metternich wirbt für
Landesgartenschau
Im Rahmen einer Partnerschaft mit der
Landesgartenschau 2017 in Bad Lippspringe
starten die Graf Metternich-Quellen eine
besondere Aktion. Auf den Flaschenetiketten des Mineralbrunnens aus SteinheimVinsebeck findet sich ab sofort der Aufdruck „Der Count-Down läuft“, der auf den
Beginn der Gartenschau am 12. April 2017
hinweist und in der gesamten Region für
Vorfreude auf die Großveranstaltung sorgen soll. „Auf diese Weise kommen wir
sympathisch und unaufdringlich in viele
Haushalte“, freut sich LandesgartenschauGeschäftsführerin Erika Josephs. „Als regionaler Mineralbrunnen haben die Graf
Metternich-Quellen das passende Verbreitungsgebiet.“ Bei den öffentlichen Aktivitäten und der Werbung nehme die LGS
2017 GmbH ohnehin den Umkreis von bis
zu 100 Kilometern schwerpunktmäßig ins
Visier.
„ pm/ros
Publikationen
BDIA Handbuch 16/17
Raum für alle
Der BDIA Bund Deutscher Innenarchitekten
zeigt im aktuellen BDIA Handbuch Innenarchitektur 2016/17 wieder 24 Beispiele
gut gemachter Innenarchitektur. Funktional, wirtschaftlich, luxuriös, nachhaltig,
reduziert, flexibel, kurz: Innenarchitektur,
die so vielfältig ist wie unsere Gesellschaft.
Aus 122 eingereichten Arbeiten wurden
die Projekte im November 2015 unter dem
Vorsitz von Sylvia Leydecker, BDIA-Vizepräsidentin und Mitglied der Architektenkammer NRW, ausgewählt.
Auch aus NRW sind wieder mehrere Büros vertreten: So präsentiert Innenarchitektin Monika Lepel (Lepel & Lepel Architektur, Innenarchitektur, Köln) die Neugestaltung und Sanierung der Kreishaus-Kantine in Siegburg. Innenarchitekt Heiner Kolde (bkp kolde kollegen, Düsseldorf) stellt mit der Kreissparkasse Heinsberg den Menschen in den Mittelpunkt. In einer denkmalgeschützten Ruine in Berlin schuf Innenarchitektin Heike
C. Falkenberg (Falkenberg Innenarchitektur, Düsseldorf) den „Lebensraum Büro für
eine internationale Unternehmensberatung“. Die Innenarchitekten Andrea Weitz
und Prof. Jens Wendland (raumkontor Innenarchitektur, Düsseldorf) sind mit dem
„Messestand Deutsches Tapeten-Institut
imm cologne 2015“ vertreten. Das „Home
of 5 Senses – Multisensorische Mall
Foto: Lukas Palik
Prisma | Nordrhein-Westfalen | 23
Neugestaltung und Sanierung der Kreishaus-Kantine
in Siegburg von Lepel & Lepel, Köln
MINTO“ in Mönchengladbach kommt von
Innenarchitektin Bettina Kratz (kplus konzept, Düsseldorf).
Fachbeiträge zum Thema „Wohnräume
schaffen trotz Wohnkrise“ von namhaften
Innenarchitekten runden das vielfältige
Jahrbuch ab.
„ pm/ros
BDIA – Bund Deutscher Innenarchitekten
(Hrsg.): Handbuch Innenarchitektur
2016/17. 228 Seiten, 292 Abbildungen,
Pläne und Skizzen. 29,95 Euro.
Katja Domschky
Marketing für Architekten
und Ingenieure
Die eigene Leistung plausibel erklären und
erfolgreich vermitteln, darum geht es in
der neu erschienenen Publikation „Marketing für Architekten und Ingenieure“ der
Architektin und Kommunikationsexpertin
Katja Domschky. Die Autorin, die auch Mitglied im Vorstand der Architektenkammer
NRW ist, will mit diesem Leitfaden Planerinnen und Planer motivieren, ihre persönlichen Leistungen und Kompetenzen kundenorientiert zu vermitteln.
„Marketing ist die Summe aller Maßnahmen zur erfolgreichen Etablierung eines
Planungsbüros“ – diese Definition stellt
Domschky ihren Ausführungen voran. Analog zu den Stationen eines Bauprozesses
gegliedert, zeigt das Buch auf, wie Marketingmaßnahmen effektiv strukturiert und
organisiert werden können: der Standort,
d. h. die Analyse des Ist-Zustandes; das
Fundament – Grundlagen schaffen, Ziele
formulieren; das Tragwerk – Strategien
planen; die Fassade – zielgruppenorien-
tiert kommunizieren; der Baustoff – Marketingbausteine gezielt anwenden; das Gebäude – Bilanz ziehen. Immer wieder bezugnehmend auf die vielfältigen Aufgabenstellungen von Architekten und Ingenieuren, beschreibt die Autorin praxisnah
und anschaulich den Ablauf eines Marketingprozesses von der Analyse über die Zieldefinition bis hin zu den einzelnen Maßnahmen. Interviews mit beteiligten Akteuren
wie dem Soziologie-Professor und Marktforscher Christoph Hommerich, dem Architekten Prof. Rüdiger Karzel, dem Architekturfotografen Constantin Meyer oder dem
Journalisten und AKNW-Pressesprecher
Christof Rose verdeutlichen deren Perspektive bzw. beleuchten vertiefend einzelne
Aspekte im Marketingprozess.
„ ehn
Katja Domschky: Marketing für Architekten
und Ingenieure, Fraunhofer IRB Verlag,
2016. 192 Seiten, 37 Euro.
Lokales Sponsoring
Die dritte Dimension des
Einzelhandels
Ohne einen aktiven Einzelhandel drohen
Innenstädte und Dorfkerne zu veröden.
Was ein aktiver Handel über den wirtschaftlichen Aspekt hinaus für Städte und Gemeinden leistet, wollte die Industrie- und
Handelskammer in Nordrhein-Westfalen
wissen und gab eine entsprechende Untersuchung in Auftrag. Die Ergebnisse der Studie „Handel – Die dritte Dimension des
Einzelhandels“ verdeutlichen, dass sich der
Einzelhandel auf ganz unterschiedlichen
Ebenen engagiert. Der Wert des Einzelhandels zeige sich vor Ort, denn mehr als 70
Prozent der Einzelhändler in NordrheinWestfalen engagierten sich aktiv für ihre
Stadt oder ihre Gemeinde. Die Autoren der
Studie folgern: Neben Versorgung und
Wirtschaft hat der Handel somit auch eine
große Bedeutung für das gesellschaftliche
Gemeinwohl, die dritte Dimension, die für
die Vitalität der Städte und Gemeinden
von großer Bedeutung ist.
„ cwo
Broschüre zum Download unter www.ihknrw.de/node/647.
DABregional 07·16
24 | Nordrhein-Westfalen | Akademie
Ausgewählte Seminare im August und September 2016
Vollständige Übersicht des Seminarangebots unter www.akademie-aknw.de
Datum
Veranstaltung
Referent/in
V-Nr.
Ort
Preis
25.08.2016
Regenerative Energien
Dipl.-Ing. M. Lichy
16001186
Herne
100,-
26.08.2016
Rechte und Belastungen
Die Wertermittlung von Grundstücken
Dr.-Ing. H.-G. Tillmann, ö.b.u.v. SV für Wertermittlung
16001187
Düsseldorf
160,-
27.08.2016
Projektmanagement - Grundlagen
Dipl.-Ing. W. Volkmann, Architekt
16001189
Düsseldorf
110,-
29.08.2016
Wohnqualität im Alter – Planen und
Gestalten für Menschen mit Demenz
Dipl.-Ing. G. Kaiser, Architektin
16001190
Düsseldorf
110,-
29.08.2016
Niederländischer Städte- und Wohnungsbau
Aktuelle Entwicklungen (Abendveranstaltung)
Dr.-Ing. M. Kloos, Architekt und Stadtplaner
16001191
Düsseldorf
50,-
30.08.2016
Qualitätssicherung im energieeffizienten Bauen
Ausschreibung, Ausführung, Bauüberwachung
Dipl.-Ing. S. Horschler, Architekt
16001193
Düsseldorf
120,-
30.08.2016
SV-Fortbildung: Neuerungen für Flachdachabdichtungen
Prof. Dipl.-Ing. M. Zöller, Architekt und ö.b.u.v. SV
für Schäden an Gebäuden
16001192
Düsseldorf
160,-
31.08.2016
Schadensfrei bauen – Geneigte Dächer
Prof. Dipl.-Ing. M. Zöller, Architekt und ö.b.u.v. SV
für Schäden an Gebäuden
16001240
Düsseldorf
120,-
31.08.2016
Der städtebauliche Vertrag
Anforderungen, Tipps und Fallstricke*
Dr. C. Birkemeyer, Rechtsanwalt
16001195
Düsseldorf
100,-
31.08.2016
Barrierefreies Planen und Bauen
Umsetzung in der Praxis (Abendveranstaltung)*
Dipl.-Ing. F. Opper, Architekt
16001196
Düsseldorf
50,-
01.09.2016
Objektüberwachung – Leistungspflichten
für Architekten nach der aktuellen HOAI
Prof. Dr.-Ing. B. Bielefeld, Architekt
Prof. Dr. F. Würfele, Rechtsanwalt
16001197
Düsseldorf
120,-
02.09.2016
Immobilienwerte und Anlagen erneuerbarer Energien (EE) – Die Wertermittlung von Grundstücken
Dipl.-Ing. H. Troff, SV für Wertermittlung
16001198
Düsseldorf
170,-
02.09.2016
Das neue Recht zur Vergabe öffentlicher Planungsaufträge
Dr. H. Matuschak, Rechtsanwalt
Dipl.-Ing. J. Schüsseler, Architekt, AKNW
16001246
Düsseldorf
120,-
06.09.2016
Mehrgeschossiger Holzbau – Technik und
bauordnungsrechtliche Möglichkeiten in NRW
Dipl.-Ing. B. Leuters
16001201
Düsseldorf
110,-
07.09.2016
Barrierefreies Planen und Bauen
Anforderungen an den Wohnungsbau
Dipl.-Ing. V. Schmitz, Architektin und Innenarchitektin
16001204
Düsseldorf
100,-
07.09.2016
SV-Fortbildung: Thermische Behaglichkeit
Konsequenzen für den Gebäudeentwurf
Dipl.-Ing. S. Horschler, Architekt
16001205
Düsseldorf
160,-
08.09.2016
Abstandflächen und Abstandflächennachweis
Ministerialrat J. Rübel, Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr NRW
Dr. G.-U. Kapteina, Vorsitzender Richter am Verwaltungsgericht
16001206
Düsseldorf
130,-
08./09./
10.09.2016
Autodesk Revit Architecture – Grundlagen (3-tägig)
Dipl.-Ing. M. Vehar, Architekt
16001208
Düsseldorf
480,-
09.09.2016
Die eigene Website im Architekturbüro
An einem Tag erstellt
Dipl.-Ing. E. Sturm
16001209
Düsseldorf
120,-
10.09.2016
Artenschutz in Planungs- und Genehmigungsverfahren – Naturschutzfachliche und -rechtliche
Anforderungen
Dr. E.-F. Kiel, Ministerium für Klimaschutz, Umwelt,
Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW
16001199
Ratingen
100,-
12.09.2016
Das integrierte Handlungskonzept
Planungsinstrument für die städtebauliche
Entwicklung
Dipl.-Ing. R. Mirgeler, Architekt und Stadtplaner
16001211
Düsseldorf
100,-
13.09.2016
Bauen im Bestand – Planen im Detail
Konsequenzen der EnEV 2016
Dipl.-Ing. S. Horschler, Architekt
16001212
Düsseldorf
130,-
* Mitglieder der AKNW können pro Kalenderjahr an einem Bonus-Seminar zum Preis von 30 € teilnehmen.
DABregional 07·16
Akademie | Nordrhein-Westfalen | 25
29.08.2016: Wohnqualität im Alter – Planen und Gestalten
für Menschen mit Demenz
Demenz ist eine wachsende Herausforderung für Architektur und
Pflege. Fortgeschrittene Demenz ist heute die häufigste Ursache für
den Umzug älterer Menschen in ein Pflegeheim. Durch das Zusammenspiel spezialisierter pflegerischer Betreuungskonzepte mit einer
bedarfsgerechten Architektur und Gestaltung des Wohnumfeldes
kann die Lebensqualität von Menschen mit Demenz – zu Hause, in
Hausgemeinschaften, in Wohngruppen und in Pflegeeinrichtungen
– erheblich gesteigert werden. Das Seminar sensibilisiert für die
Wohnbedürfnisse und die Wahrnehmung älterer, pflegebedürftiger
und demenziell erkrankter Menschen und verdeutlicht den Handlungsbedarf und die Betätigungsmöglichkeiten von Planern und Architekten bei der positiven Gestaltung des demografischen Wandels.
Anhand zahlreicher realisierter Projekte werden gesetzliche Rahmenbedingungen, Fördermöglichkeiten und Instrumentarien der Planung
und Gestaltung für ältere Menschen erläutert und aktuelle Entwicklungstendenzen diskutiert.
Referentin: Dipl.-Ing. G. Kaiser, Architektin
Düsseldorf, 10.00-17.15 Uhr, 110 € für Mitglieder der AKNW
31.08.2016: Schadensfrei bauen – Geneigte Dächer
Geneigte Dächer bilden die in unseren Regionen traditionelle Dachform zum Feuchteschutz von Gebäuden. Gegenüber den historischen
Bauweisen aber müssen moderne geneigte Dachkonstruktionen weitaus höhere Aufgaben erfüllen, die u. a. durch steigenden Wärmeschutz in erhöhten bauphysikalischen Anforderungen, auch an die
einzelnen Bauteilschichten, bestehen, woraus in neuerer Zeit bisher
nicht bekannte Schadensfälle aufgetreten sind. Selbst bei Einhaltung
der Regelwerke kann nicht sichergestellt werden, dass Dachkonstruktionen auch schadensfrei bleiben. Das Seminar geht auf die Anforderungen zum Regenschutz ein. Anschließend werden die Grundlagen zur Vermeidung von Feuchtebildung im Dachaufbau aus raumseitigen Quellen dargestellt und die Grenzen der Anwendbarkeit von
geltenden Regelwerken erläutert, um die Fragen sicherer Dachkonstruktionen unter bauphysikalischen Aspekten zu klären. Abschließend werden die notwendigen Maßnahmen bei Dachinstandsetzungen besprochen.
Referent: Prof. Dipl.-Ing. M. Zöller, Architekt und ö.b.u.v. SV für Schäden an Gebäuden
Düsseldorf, 10.00-17.15 Uhr, 120 € für Mitglieder der AKNW
Foto: AKNW
02.09.2016: Das neue Recht zur Vergabe öffentlicher
Planungsaufträge
30.08.2016: SV-Fortbildung: Neuerungen für
Flachdachabdichtungen
Nach wie vor haftet Flachdächern ein schlechter Ruf an, diese seien
nicht dicht zu bekommen, man solle sicherheitshalber grundsätzlich
geneigte Dächer bauen. Diese Abneigung ist auf ein einfaches Problem zurückzuführen: das der Wasserunterläufigkeit, die eine Leckortung in vielen Fällen unmöglich macht und deswegen kleine Ursachen große Folgeprobleme bereiten. Schäden an Flachdächern sind
häufig nicht nur auf Ausführungsfehler zurückzuführen, sondern auf
Mängel der Konzeption des Dachaufbaus und der Details. Das Seminar beschäftigt sich mit den typischen Problemen der Flachdachplanung sowie mit dem Umgang bei Schäden und Mangelstreitigkeiten
und stellt dabei die neuen Regeln der E DIN 18531 vor. Die Themen
werden an zahlreichen Fallbeispielen erläutert und mit den Seminarteilnehmern diskutiert.
Referent : Prof. Dipl.-Ing. M. Zöller, Architekt und ö.b.u.v. SV für Schäden an Gebäuden
Düsseldorf, 10.00-17.15 Uhr, 160 € für Mitglieder der AKNW
Die neuen EU-Vergaberichtlinien mit erheblichen Neuerungen wurden in Deutschland pünktlich zum 18. Januar 2016 umgesetzt. Dabei wurde der Anlass genutzt, um das gesamte deutsche Vergaberecht völlig neu zu strukturieren. Noch wichtiger aber sind die inhaltlichen und z. T. erheblichen Modifikationen bei den Verfahrensvorgaben, etwa hinsichtlich der Verfahrensarten, der Eignungs- und
Zuschlagskriterien sowie der Regeln für die Durchführung von Wettbewerben. Im Seminar werden die maßgeblichen Kenntnisse des aktuellen Verfahrensrechts vermittelt und dabei vor allem Aufgaben,
Pflichten und Rechte der verschiedenen Beteiligten beschrieben. Abschließend wird auch über die Aufgaben und Möglichkeiten der Architektenkammer vor, während und nach einem Vergabeverfahren
und insbesondere einem Wettbewerb informiert.
Referenten: Dr. H. Matuschak, Rechtsanwalt; Dipl.-Ing. J. Schüsseler,
Architekt, AKNW
Düsseldorf, 10.00-17.15 Uhr, 120 € für Mitglieder der AKNW
Änderungen vorbehalten. Alle Veranstaltungen werden im Sinne der
Fort- und Weiterbildungsordnung der Architektenkammer NRW anerkannt. Eine Tagesveranstaltung umfasst acht, ein Kolloquium vier
Unterrichtsstunden. AKNW-Mitglieder müssen acht Unterrichtsstunden Fortbildung pro Kalenderjahr nachweisen.
Eine vollständige Übersicht des Seminarangebots der Akademie
der Architektenkammer NRW und die Möglichkeit zur Online-Anmeldung finden Sie im Internet unter www.akademie-aknw.de. Anmeldung per Fax: (0211) 49 67 93.
DABregional 07·16
26 | Nordrhein-Westfalen | Verbände
BDA Essen
Auch in Essen hat der BDA mit seiner Reihe „Dienstags-Vorträge“ ein Angebot etabliert, das sehr gut angenommen wird.
Arndt Brüning, Vorsitzender des BDA Essen, freut sich darüber: „Dass der Zuspruch
zu unseren Veranstaltungen stetig gewachsen ist, liegt sicher auch an der guten Mischung von Themen. Solchen, die aktuell
in der Stadt diskutiert werden, und anderen, die von allgemeiner baukultureller Bedeutung sind.“ Und sicherlich auch an dem
einladenden innerstädtischen Veranstaltungsort, dem „Forum Kunst & Architektur“ am Kopstadtplatz, das der BDA gemeinsam mit dem Kunstverein Ruhr und
zwei Künstlervereinigungen bespielt.
Im zweiten Halbjahr 2016 stehen Vorträge über Mies van der Rohe und Bruno
Taut auf dem Programm. Außerdem findet im September eine Podiumsdiskussion
zu der Frage „Ist die Grüne Hauptstadt Essen dem Klimawandel gewachsen?“ (in Kooperation mit dem BDLA) statt.
Neben den Dienstags-Vorträgen gibt es
regelmäßig, meist sonntags, „Baukulturführungen“ zu besonderen Orten in der
Stadt und mitunter auch über die Stadtgrenze hinaus. Am 10. Juli 2016 werden
Bauten der 1920er Jahre von Josef Franke
(1876-1944) in Gelsenkirchen besichtigt.
Die Bus-Exkursion leitet Thomas Franke,
Enkel des Architekten und ehemaliger Planungsamtsleiter Essens.
DABregional 07·16
Forum „Kunst & Architektur“ in Essen
Vom 21. August bis zum 11. September
2016 wird die Ausstellung „Neben der Architektur“ präsentiert. Sie gibt Einblick in
die kreative Arbeit von Essener Architekten
über die Architektur hinaus, darunter Möbel, Zeichnungen und Designobjekte. Man
wird überrascht sein, welche „Nebenwege“
der Kollege oder die Kollegin beschreitet!
„ Uta Joeressen
Informationen finden Sie bei www.bdaessen.de oder www.forumkunstarchitektur.de. Wer sich in den Einladungsverteiler des Forums eintragen lassen möchte,
schreibe eine E-Mail an [email protected].
Foto: Frank Hadwiger
Unter den vielen Veranstaltungen, die die
BDA-Gruppen durchführen, gibt es Formate, die sich im Laufe der Zeit zu einer
Tradition herausgebildet haben. So sind
die „BDA-Montagsgespräche“ jedem an Architektur und Stadtentwicklung interessierten Kölner ein Begriff, das „Forum Architektur“ des BDA Düsseldorf zieht seit
zehn Jahren beinahe jeden Monat ein breit
gefächertes Publikum ins Stadtmuseum
der Landeshauptstadt, und der BDA BonnRhein-Sieg bietet mit „Stadtgestaltung im
Dialog“ (Kooperation mit der VHS) eine
öffentlich zugängliche Gesprächsplattform.
Foto: Forum Kunst & Architektur
Dienstags im Forum
Antrag, das er von Anfang an mit betreute.
Die ersten energetischen Verbesserungen
wurden bereits 1984 in ständiger Abstimmung mit der Denkmalpflege durchgeführt.
So musste die Einfachverglasung, mit Ausnahme der Eckbereiche, einer Isolierverglasung weichen, die jedoch gut in die Rahmenkonstruktion der großflächigen Fensterelemente integriert werden konnte.
Viele technische Details, die Walter Gropius seinerzeit entwickelt hatte, findet man
auch heute noch in moderner Architektur.
In den Ausstellungsräumen erhielten die
Teilnehmer auch einen Überblick zu dem
Lebenswerk von Walter Gropius. Die Sonderausstellung mit Bauhausmöbeln rundete diesen informativen Tag in Alfeld ab.
Kolleginnen und Kollegen, die direkt
über die Aktivitäten der Bezirksgruppe informiert werden wollen, können sich in
der Landesgeschäftsstelle melden.
VFA-Exkursion zum Fagus-Werk
Zeichnen im Schloss
Veranstaltungen
Rückblick: Besichtigung
des Fagus-Werks
Am 10. Mai 2016 lud die Vereinigung freischaffender Architekten Deutschland zusammen mit der Absolventenvereinigung
der Hochschule Holzminden in das FagusWerk im südniedersächsischen Alfeld ein.
Eine kleine Gruppe an Teilnehmern war
der Einladung gefolgt und erhielt mit einem
interessanten Vortrag und einer Führung
durch das UNESCO-Welterbe einen Einblick in das im Jahr 1911 von Walter Gropius entworfene Gebäude.
Der Referent, Karl Schünemann, berichtete auch von dem Verfahren zum Welterbe-
Die beliebte und mittlerweile traditionelle
Fortbildungsreihe „Zeichnen im Schloss“
der VFA-Bezirksgruppe Lippstadt-Paderborn-Höxter wird in diesem Jahr um einen
weiteren Veranstaltungsort erweitert. In
Zusammenarbeit mit der VFA-Landesgruppe Hessen treffen sich interessierte Kolleginnen und Kollegen am 1. Juli 2016 auf
Schloss Steinau. Falls Sie kurzfristig von
dieser Veranstaltung erfahren und noch
teilnehmen möchten, sprechen Sie bitte die
Landesgeschäftsstelle der VFA-NRW an.
Rückblick: Exkursion nach Heerlen
Auf die Spuren von Mies van der Rohe und
Frits Peutz begab sich die VFA-Bezirksgruppe Aachen unter Leitung des Bezirksgruppenvorsitzenden Manfred Holzhüter am
29. April bei ihrem zweiten Besuch in den
Verbände | Nordrhein-Westfalen | 27
VFA-Exkursion Heerlen
Niederlanden. Mit dem Bus fuhr die Gruppe in das grenznahe Heerlen. Im Glaspalais, erbaut von Frits Peutz 1934/35, wurde am 10. April 2016 die aktuelle Mies van
der Rohe-Ausstellung eröffnet. Doch bevor
die Architektinnen und Architekten diese
besuchten, führte Herr van Maasteik, ehemaliger Vorsitzende der Stadtbaukommission, erst einmal in das oberste Stockwerk
des früher als Warenhaus genutzten Gebäudes – in die Wohnung der Familie
Schunck. Im damaligen Esszimmer der Familie Schunck, Bauherr des gleichnamigen
Warenhauses, erläuterte van Maasteik die
städtebauliche Geschichte von Heerlen von
der Gründung bis in die heutige Zeit.
Anschließend wurden die Teilnehmer
durch das Gebäude geführt, welches zu
den „Rijksmonumenten“ der Niederlande
gehört. Im Untergeschoss befindet sich die
Ausstellung „Mies – und das Erbe der Moderne“. Neben Originalzeichnungen und
Baumaterialien wurden auf einer Videowand Innenräume von Mies-Bauten in Originalgröße als Panoramabilder projiziert.
Auf Einladung der „Kommission für Raumqualität Heerlen“ wurden die Architektinnen und Architekten von Prof. Christian
Uwer über die Aufgaben der Kommission
und die Unterschiede zum deutschen Städtebau- und Planungsrecht informiert.
Es folgte die Stadtführung durch Heerlen mit Architekt Mark Feron, welcher das
Büro Frits Peutz übernommen hat und der
u. a. den Gebäudebestand betreut. Die erste Station war das Royal Filmtheater, erbaut 1937/38. Weiter ging es dann in Richtung Stadsschouwburg Heerlen (1959).
Nach der Besichtigung ging es dann zum
Rathaus Heerlen (1936-1942). Auf der
großen Treppe, diese dient allwöchentlich
Kontakt und weitere Informationen finden
Sie unter www.vfa-nrw.de.
Dank für ehrenamtliches Engagement
Schlüsselpositionen
„Wir bedanken uns sehr für den Einsatz
für den bdla in den Gremien der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen: Die nun
scheidenden Verbandskollegen Heinz Dahs
und Helmut Fox und die Kolleginnen Sandra
Rau und vor allem Helga Rose-Herzmann
haben über viele Jahre hervorragende Arbeit geleistet! Glücklicherweise kann Frau
Rose-Herzmann ihre wertvolle Arbeit im
Schlichtungsausschuss fortsetzen“, erklärte der NRW-Vorsitzende Matthias Lill angesichts der veränderten Besetzung der
Ausschüsse nach der Kammerwahl.
Veranstaltungshinweis
„Wunder der Natur“ im
Gasometer Oberhausen
Hier rücken die Probleme des Alltags in
den Hintergrund und die Gedanken gehen
auf Wanderschaft, werden von Großem inspiriert: in der Ausstellung „Wunder der
Natur“ im Gasometer Oberhausen. Die Regionalgruppe Ruhrgebiet lädt zu diesem
visuellen Erlebnis am 18. August um 16.30
Uhr in das bekannte Industriedenkmal.
Foto: Jutta Sankowski
Foto: VFA-BG Aachen
den Bürgern als Sitzplatz für die „Aufführung“ des Bürgermeisters, nahm ebenfalls
die Gruppe Platz, um hier noch den abschließenden Ausführungen zu lauschen.
Danach ging es zu unserem Ausgangspunkt,
dem Glaspalais, zurück.
Die zahlreichen Teilnehmer waren von
der Exkursion begeistert und freuen sich
auf weitere interessante Veranstaltungen
der Bezirksgruppe Aachen. „ Dirk Büscher
Dank für viele Jahre Einsatz in Gremien der Architektenkammer NRW: Helga Rose-Herzmann
Die Ausstellung „Das Wunder der Natur“
zeigt das Wachsen und Werden auf unserem Planeten in eindrucksvollen Bildern
und überwältigenden Filmausschnitten in
der Fotoausstellung im unteren Bereich
des Gasometers. Den Mittelpunkt der bildgewaltigen Installation bildet die 20 m
große Erdkugel. Ausgeklügelte Projektionen
detaillierter Satellitenbilder zeigen nicht
nur den Tag- und Nacht-Wechsel auf, sondern machen auch den Wandel der Jahreszeiten imposant erlebbar.
Die Veranstaltung klingt aus bei einem
gemeinsamen Essen und guten Gesprächen.
Wir freuen uns über Ihre Teilnahme. „ A.S.
„Der Vorstand der Landesgruppe hat beschlossen, eine konstruktive Zusammenarbeit mit den Vertretern der anderen Listen zu suchen und unter anderem zu einem
jährlichen Treffen der Listenführer und
-führerinnen einzuladen“, so Lill. Der
bdla nw bleibe stärkste Kraft bei den Landschaftsarchitekten, doch die Kandidaturen
neuer Listen hätten bei der Kammerwahl
Wirkung gezeigt, so der Vorsitzende. In die
Vertreterversammlung wurden so nur sieben statt, wie bisher, zehn Vertreter des
bdla gewählt. „Nun kann der bdla nw also
lediglich 12 statt 19 Posten in den Ausschüssen besetzen.“
Ziel des Verbandes war es, in den Verhandlungen um die Besetzung der Ausschüsse inhaltliche Schlüsselpositionen zu
verteidigen. „Das wurde erreicht“, betonte
Lill.
„ is/bdla nw
Weitere Infos auf www.bdia-nrw.de.
Aktuelle Infos unter www.bdlanw.bdla.de.
DABregional 07·16
28 | Nordrhein-Westfalen | Verbände / Mitgliedernachrichten
Architektenforum
„Modulares Bauen“
Die Mitglieder des VDA-NW waren am 28.
April 2016 zu Gast bei der Firma Kleusberg
in Wissen und setzten sich im Rahmen
eines Architektenforums mit dem Thema
„Modulares Bauen“ auseinander.
Einleitend stellte Stephan Martin (Architekt und Leiter Wohnungsbau) den 15 Teilnehmern das Modulare Bauen mit einer
Power-Point Präsentation umfassend dar.
Dabei wurden natürlich in erster Linie die
Schlüsselverzeichnis der Tätigkeitsarten:
DABregional 07·16
Foto: VDA-NW
Fortbildungsveranstaltung des VDA
Modulares Bauen: Der VDA bei der Firma Kleusberg
Vorteile herausgestellt, jedoch auch kritische Fragen der Zuhörer beantwortet und
die Nachteile nicht verschwiegen. Es wurde auf die unterschiedlichen Anwendungsgebiete (Baustelle, Notunterkunft, Büro
oder Wohnen bis hin zu Operationsräumen) und entsprechende Ausstattungsmöglichkeiten eingegangen. Im Groben
wurden die Konstruktionsdetails, mögliche
Bauhöhen und Ausdehnungen sowie die
Möglichkeit von Sonderkonstruktionen
(auch in Hybridbauweise) dargelegt.
Interessant war vor allem ein Vergleich
von Stahl- und Holzfertigbau sowie Überlegungen zum Recycling.
Anschließend konnte die Gruppe zwei
unterschiedliche Gebäude im Bauzustand
zu besichtigen und damit vor Ort ein Gefühl für die Möglichkeiten und Grenzen im
Modularen Bauen zu bekommen. Die Leitung übernahmen die verantwortlichen
Projektleiter.
Mein persönliches Fazit: Modulares
Bauen kann für den einen oder anderen
Anwendungsfall durchaus eine Option sein,
denn es kann offensichtlich mehr als Baun Karl J.Klasen
container.
Weitere Informationen: www.vda-nw.de.
1 freischaffend
2 beamtet
3 angestellt (öffentlicher Dienst)
4 angestellt (privat)
6 beamtet/freischaffend
7 angestellt (öffentlicher Dienst)/freischaffend
8 angestellt (privat)/freischaffend 9 nicht berufstätig
30 | Nordrhein-Westfalen | Bekanntmachungen
Änderung der Hauptsatzung der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen
Aufgrund des § 18 Abs. 1 Nr. 1 i.V.m. § 21
BauKaG NRW hat die Vertreterversammlung der Architektenkammer NordrheinWestfalen am 12.03.2016 beschlossen, die
Hauptsatzung wie folgt zu ändern:
In § 4 Abs. 2 wird Satz 2 neu eingefügt, der
bisherige Satz 2 wird Satz 3. Der Text des
Abs. 2 lautet:
„(2) Der Vorstand der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen besteht aus
der Präsidentin oder dem Präsidenten,
drei Vizepräsidentinnen oder Vizepräsidenten, 11 Beisitzerinnen und Beisitzern.
Eine Kooptation (Hinzuwahl) von Mitgliedern ist nicht zulässig.
Jeweils mindestens eine Vizepräsidentin oder ein Vizepräsident muss der
Gruppe der angestellten Kammermit-
glieder und der Gruppe der freischaffenden (eigenverantwortlich tätigen)
Kammermitglieder angehören.“
In § 9 Abs. 2 wird Satz 3 neu hinzugefügt.
Der Text des Abs. 2 lautet:
„(2) Die Vertreterversammlung beschließt
die Bildung der Ausschüsse und wählt
die Vorsitzenden, die stellvertretenden
Vorsitzenden und die Mitglieder der Ausschüsse mit der Mehrheit der abgegebenen Stimmen.
Die Belange der Fachrichtungen und Tätigkeitsarten sind hierbei zu berücksichtigen.
In die Ausschüsse wählbar sind nur Mitglieder der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen.“
In § 9 Abs. 6 wird der Text neu gefasst und
lautet:
„(6) Die Ausschüsse beraten den Vorstand in den in ihren Geschäftsbereich
fallenden Angelegenheiten. Hierzu erörtern sie die jeweiligen Themen und
machen dem Vorstand Vorschläge über
die weitere Vorgehensweise.“
Inkrafttreten der Änderung
Die Änderung der Hauptsatzung wurde
vom Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes
Nordrhein-Westfalen am 31.03.2016 (AZ:
VI A 3 - 922.11) genehmigt, durch den Präsidenten der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen am 10.05 2016 ausgefertigt und tritt nach Bekanntmachung im
Deutschen Architektenblatt am 01.07.2016
in Kraft.
Änderung der Wahlordnung der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen
Aufgrund des § 18 Abs. 1 Nr. 1 in Verbindung mit § 20 Abs. 1 Nr. 2 BauKaG NRW
hat die Vertreterversammlung der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen am
12.03.2016 beschlossen, die Wahlordnung
wie folgt zu ändern:
Inkrafttreten der Änderung
In § 10 Abs. 2 wird der Text neu gefasst
und lautet:
Die Änderung der Wahlordnung wurde vom
Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nord-
DABregional 07·16
„(2) Die Vertreterversammlung besteht
aus 201 Mitgliedern. Eine Kooptation (Hinzuwahl) von Mitgliedern ist nicht zulässig.“
rhein-Westfalen am 31.03.2016 (AZ: VI A
3 - 922.11) genehmigt, durch den Präsidenten der Architektenkammer NordrheinWestfalen am 10.05 2016 ausgefertigt und
tritt nach Bekanntmachung im Deutschen
Architektenblatt in Kraft.