SPEKTRUM 2 - ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH

Transcrição

SPEKTRUM 2 - ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
MAGAZIN DER ESG ELEKTRONIKSYSTEM- UND LOGISTIK-GMBH II/05
Schwerpunktthemen
Luftfahrzeuge:
Unterstützung für die
Hubschraubersysteme
TIGER und NH90
Automotive:
Coaching für optimierte
Serviceprozesse in den
Opel-Werkstätten
2 & 3 SPEKTRUM II/05
Wir feiern in diesem Jahr ein denkwürdiges Ereignis: 50 Jahre Bundeswehr. 1955, das Jahr, in dem
die Bundesrepublik mit einigen
Einschränkungen souverän wurde, markiert gleichzeitig das Entstehungsjahr der Bundeswehr. Als
offizielle „Geburtsstunde“ gilt der
12. November 1955. An diesem Tag
bekamen die ersten 101 Freiwilligen
ihre Ernennungsurkunde überreicht.
Bereits im Mai desselben Jahres
war die Bundesrepublik Deutschland das 15. Mitglied der NATO geworden, einen Monat später wurde
das bisherige „Amt Blank“ in „Bundesministerium der Verteidigung“ umbenannt. Mittlerweile sichern unsere Streitkräfte weltweit den Frieden – dabei
immer fest eingebunden in das Nordatlantische Bündnis. Das Jubiläum ist ein
Anlass, die Verdienste unserer Truppe für die Wahrung unserer Freiheit und
Demokratie zu würdigen.
50 Jahre Bundeswehr bedeuten dabei auch mehr als 40 Jahre Partnerschaft zwischen unserem Unternehmen und den deutschen Streitkräften. Seit
den 60er Jahren, als wir mit einem hochkomplexen Avioniksystem einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung des Kampfflugzeugs Tornado leisteten,
sind wir einer der wichtigsten Partner für die Entwicklung, Integration und
den Betrieb von langlebigen Technologieprodukten. Eine solch enge Zusammenarbeit über vier Jahrzehnte hinweg schafft Vertrauen auf beiden Seiten.
Wir kennen die Anforderungen, Strukturen und Prozesse unseres wichtigsten
Kunden genau – und die Bundeswehr kennt und schätzt die ESG. Dieses Vertrauen ist eine gute Basis für eine weitere enge Zusammenarbeit.
In ihrem Jubiläumsjahr steht die Bundeswehr mitten im Transformationsprozess. Die ESG unterstützt die deutschen Streitkräfte auch hier in herausragendem Umfang. Rund 40 Projekte aus dem Umfeld Vernetzte Operationsführung wurden oder werden bei der ESG bearbeitet. Und mit der Bewirtschaftung
der Bundeseigenen Lager gehen die ESG und die Bundeswehr neue Wege im
Bereich Public Private Partnership. Am Anfang der Partnerschaft stand die
Luftfahrt – bis heute ein zentrales Feld unserer Leistungen für das Militär und
Quelle zahlreicher Innovationen auch für den zivilen Bereich. Rechtzeitig zur
Paris Air Show, auf der die ESG wieder mit einem Stand vertreten ist, widmet
sich die aktuelle Spektrum-Ausgabe unter anderem unseren Leistungen für
die Helikopter TIGER und NH90. Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre.
Gerhard Derriks,
München, im Juni 2005
INHALTSVERZEICHNIS
3 ...........................................
Unterstützung für den TIGER
Mit Aktivitäten beim Training und der
Systempflege ist die ESG bei einem
europäischen Prestigeprojekt dabei.
6 ...........................................
Schlüsselthema Prozessinnovation
Auf dem Fachsymposium 2005 wird der
ESG-Innovationspreis an das Tool GIRT
vergeben.
8 ...........................................
Coaching für mehr Servicequalität
Zusammen mit der Adam Opel AG
optimiert die ESG Prozesse in den
Werkstätten.
9 ...........................................
Start frei im Projekt Galileo
Beim europäischen Satellitennavigationssystem hat die ESG einiges zu
bieten.
10 .........................................
Künstler in der ESG 2005
Antje Tesche-Mentzen und Ina von Jan
stellen ihre Werke aus.
12 .........................................
Kurzmeldungen
Neues aus dem Unternehmen
14 .........................................
Großzügig, flexibel, kommunikativ
Noch in diesem Jahr wird der Grundstein
für die neue Firmenzentrale in Fürstenfeldbruck gelegt.
15..........................................
ESG-International
English Summary
IMPRESSUM
Herausgeber
ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
Unternehmenskommunikation
Einsteinstraße 174, D-81675 München
Tel. +49 (89) 9216 2745, Fax +49 (89) 9216 2236
[email protected], www.esg.de
Verantwortlicher Redakteur
Jörg Riedle (jr), Unternehmenskommunikation
Mitarbeiter dieser Ausgabe
Frank Fiedler (ff), Dr. Thomas Pfenninger (tp),
Dr. Bernd Rössler (br), Dr. Sonja Sulzmaier (ss)
Gestaltung
Udo Speth, ESG-Grafik-Abteilung
Druck
TOBI-Offset, Kirchheim/Heimstetten
Auflage
2500
Titelbild
Der Cockpit-Versuchsaufbau für den Transporthubschrauber CH 53 in der ESG-Firmenzentrale in
München. Foto: ESG
Der Helikopter TIGER ist ein deutsch-französisches
Gemeinschaftsprojekt. Mit ESG-Hilfe werden nun
Besatzung und Wartungspersonal ausgebildet.
Foto: Eurocopter
Unterstützung für den TIGER
Die ESG übernimmt wichtige Aufgaben in der Systempflege und
beim Training für einen der modernsten Hubschrauber der Welt.
Der Helikopter startet im fünften Stock.
Lautlos setzt der Pilot die Rotoren in
Bewegung und hebt ab. Felder, Wälder
und Ortschaften huschen unter ihm
vorbei. Eine Rauchsäule am Horizont
weckt das Interesse der Hubschrauberbesatzung. Schon ein leichter Tipp
auf den Steuerknüppel genügt, und
der Helikopter legt sich nach rechts.
Knapp über den Wipfeln der Bäume
geht es nach Osten...
Helikopter und Besatzung haben
sich dabei keinen Zentimeter bewegt. Denn der Flug hat in Wahrheit
überhaupt nicht stattgefunden. Die
Besatzung ist in einem Simulator geflogen, einer originalgetreuen Nachbildung eines Hubschraubercockpits
vor einer riesigen Leinwand, auf der
die Sicht aus dem Cockpit virtuell dargestellt wird. Seit 1989 steht der so
genannte Cockpit-Versuchsaufbau in
den Räumen der ESG-Firmenzentrale
in München. Mit seiner Hilfe wurden
Untersuchungen zur Mensch-Maschine-Schnittstelle durchgeführt – und
zwar bevor das eigentliche System
entwickelt wurde. Das sparte Zeit und
Kosten. Heute erproben im CockpitVersuchsaufbau Heeresfliegerpiloten
das taktische Vorgehen in der Mission
und das Zusammenspiel der beiden
Besatzungsmitglieder.
Das langjährige Know-how der
ESG im Bereich der System- und
Softwareentwicklung für TIGER und
NH90 und die Erfahrungen mit dem
Cockpit-Versuchsaufbau haben der
ESG nun zwei neue Aufträge beschert: Das Unternehmen ist an
der Ausbildung des Wartungspersonals für den TIGER beteiligt und
übernimmt wichtige Aufgaben bei
der Systempflege und -änderung für
TIGER und NH90.
TIGER Maintenance Trainer
Das deutsch-französische TIGER-Projekt startete Anfang der 80er Jahre.
Seit 2002 werden die ersten Helikopter an die beiden beteiligten Staaten
ausgeliefert. Der TIGER leistet einen
wesentlichen Beitrag zur Standardisierung von Waffensystemen zwischen Deutschland und Frankreich
und ist wegweisend für die Interoperabilität der beiden Streitkräfte. Als
moderner Hubschrauber weist er ein
sehr komplexes Avioniksystem auf. Es
ist mit einer speziellen Diagnose- und
Wartungssoftware ausgestattet, mit
deren Hilfe Ausfälle und Fehler von
Avionikkomponenten lokalisiert werden können.
4 & 5 SPEKTRUM II/05
Nach der Entwicklung und Fertigung des Kampfhubschraubers rückt
nun die Ausbildung der Besatzungen
und des Wartungspersonals immer
mehr in den Vordergrund. Durch den
hohen Umfang an Elektronik ist die
Ausbildung der Techniker eine große
Herausforderung. Im niedersächsischen Faßberg wurde im Jahr 2004
ein gemeinsames deutsch-französisches Ausbildungszentrum für die
Wartungstechniker beider Länder
eingerichtet.
Gemeinsame Ausbildungsmodule
und Lehrmittel sollen die Trainingsprogramme optimieren und Kosten sparen. Abgestimmt auf die theoretische
Ausbildung werden die erworbenen
Kenntnisse anhand funktioneller Modelle vertieft bevor die Lehrgangsteilnehmer ihr Wissen am Hubschrauber
in die Praxis umsetzen.
Um den Umgang mit den komplexen Systemfunktionen besser erlernen
und dauerhaft einüben zu können,
wurden im vergangenen Jahr Ausbildungsmittel ausgeschrieben, deren
Kernstücke eine Nachbildung der
TIGER-Funktionalitäten als 2D- beziehungsweise 3D-Wartungstrainer
darstellen.
Der 3D-Wartungstrainer ist ein
Simulator mit der weitgehenden
Nachbildung des Cockpits und aller
für die Wartung relevanten Elektronikkomponenten. Der 2D-Trainer bietet
grundsätzlich dieselbe Funktionalität.
Anstatt der realen Nachbildung von
Displays, Instrumenten und Bedienelementen werden diese Komponenten virtuell auf großformatigen
Displays dargestellt. Zur Bedienung
dienen berührempfindliche Bildschirme, so genannte Touch Screens.
Den Zuschlag für die Realisierung des TIGER Maintenance Trainers erhielt im Herbst letzten Jahres
die EADS, mit der die ESG bereits im
Vorfeld eine Zusammenarbeitsvereinbarung geschlossen hatte. Bereits in
der Angebotsphase brachte die ESG
ihr breites Know-how bezüglich der TIGER-Funktionalität und -Software ein.
Im Unterauftrag der EADS bildet die
ESG nun das Verhalten wesentlicher
TIGER-Komponenten nach. Wichtige
Elemente sind dabei die Modellierung
des zentralen Bordrechners und der,
auch für das Wartungspersonal, wesentlichen Ein- und Ausgabegeräte.
Mit Hilfe dieser Geräte können bordeigene Testfunktionen ausgelöst und
Testergebnisse angezeigt werden.
Aufgrund des bilateralen Ansatzes ist
als weiterer Partner die französische
Firma Sogitec eingebunden.
Mit der Beteiligung am TIGER
Maintenance Trainer wurden gute Voraussetzungen geschaffen um zusammen mit der EADS auch Aufgaben für
mögliche TIGER Export-Kunden übernehmen zu können. Außerdem hat die
ESG dadurch ihre Chance vergrößert,
eine entsprechende Aufgabe auch bei
der Realisierung des Wartungstrainers
für den NATO-Hubschrauber NH90 zu
übernehmen.
Systemunterstützungszentrum
TIGER/NH90
Das Systemunterstützungszentrum (SUZ) übernimmt die Systempflege und -änderung der operationellen
Softwareanteile von TIGER und NH90.
Die ESG ist über einen Zusammenarbeitsvertrag als Partnerfirma von Eurocopter Deutschland eingebunden.
Der Hubschrauber NH90 während eines Fluges über einem Waldstück.
Foto: Eurocopter
Das Wappen des SUZ nimmt grafisch
auf die Hubschrauber TIGER und
NH90 Bezug. Grafik: Bundeswehr
Damit die beiden komplexen Waffensysteme TIGER und NH90 mit ihrer
umfangreichen Bordrechnersoftware
in allen Situationen stets voll einsatzfähig sind, müssen die taktisch-operationellen Softwareanteile permanent
gepflegt und geändert werden. An dieser zentrale Aufgabe wird seit Herbst
letzten Jahres im SUZ in Ottobrunn
südlich von München, der kooperativen Schaltzentrale für die Pflege und
Weiterentwicklung, unter der Leitung
von Eurocopter Deutschland gearbeitet.
Das SUZ berät und unterstützt die
deutschen Einsatzverbände, die Schulungs- und Instandhaltungseinrichtungen sowie die materialverantwortlichen Dienststellen der deutschen
Luftwaffe und hat die Aufgabe, die
Problemanalyse- und Erkenntnisfähigkeit für die betreuten Waffensysteme sicherzustellen. Für die deutschen Bedarfsträger übernimmt es die
Systempflege und -änderung an der
operationellen Systemsoftware und
kümmert sich um die plattformseitige
Interoperationabilität aller relevanten
Link-Systeme.
Daneben führt das Systemunterstützungszentrum Teile der Ausbildung
für
Systemingenieure,
-techniker und -prüfer durch, die nicht
durch die Technischen Schulen der
Luftwaffe abgedeckt werden können.
Als kooperatives Modell zwischen der
Industrie und der Bundeswehr bietet
das SUZ geballte Fachkenntnis bei
maximaler Kosteneffizienz. Als Kompetenzcenter für Software-Entwicklung
leistet es einen maßgeblichen Beitrag
zum Erhalt der Systemkompetenz der
Industrie in Deutschland. Es zählt zu
den modernsten Luftwaffenunterstützungszentren in ganz Europa.
Die ESG ist über einen Zusammenarbeitsvertrag mit Eurocopter
Deutschland als Partnerfirma beteiligt. Sie übernimmt unter anderem die
Verantwortung für das Software-Konfigurationsmanagement und das RigManagement. Folgende Subsysteme
werden dabei von der ESG verantwortet:
AMCSG (Armament Mission Computer Symbol Generator TIGER)
RTU (Remote Terminal Unit
TIGER)
CDU (Control and Display Unit
TIGER)
MTC (Mission Tactical Computer NH90)
PMC (Plant Management Computer NH90)
Im Rahmen des so genannten Beschaffungsvertrags war die ESG
verantwortlich für die Erstellung des
IT-Sicherheitskonzeptes, in dessen
Rahmen der Schutzbedarf und die
daraus resultierenden Maßnahmen
für das SUZ analysiert und definiert
wurden.
Die ESG bringt eine rund 15-jährige Kompetenz und Erfahrung in der
System- und Software-Entwicklung
und dem Equipment-Engineering für
die Hubschraubersysteme TIGER und
NH90 mit. Das SUZ profitiert nun von
den Methoden, Verfahren und Qualifikationen, die die ESG auch in anderen
Märkten erfolgreich anwendet – etwa
beim Kompatibilitäts- und Konfigurationsmanagement für die Automobilindustrie.
Die Aufträge für TIGER und NH90
sind damit auch eine Bestätigung des
ESG-Ansatzes, ihre Kunden durch
interne Vernetzung vom Technologietransfer zwischen den Märkten profitieren zu lassen.
br/tp
Die ESG auf der Paris Air Show
TIGER, NH90 und Airbus
Die neuen Leistungen für das deutsch-französische
TIGER-Projekt sind ein Schwerpunkt, mit dem sich die
ESG auf der diesjährigen Paris Air Show präsentiert. Interesse dürfte aber auch ein anderes Thema wecken: So
hebt der neue Großraumjet Airbus A380 mit ESG-Hilfe
ab, denn in diesem Jahr konnte die ESG gleich mehrere
Aufträge im Umfeld des Superfliegers gewinnen. In einer
Studie untersucht sie die Entwicklungsprozesse, außerdem erstellt sie ein Konzept für das “Cabin Onboard
Maintenance System” im A380. Auch bei verschiedenen
Testaufgaben ist die ESG beteiligt. Informieren Sie sich in
Paris über unsere Leistungen und besuchen Sie uns auf
der wichtigsten Luftfahrtmesse der Welt (13.-19. Juni
2005, Halle 2C, Stand F23D).
Auch intern gibt es einige Neuigkeiten: Um ihre Kunden in Zukunft noch besser mit qualitativen Leistungen
versorgen zu können hat die ESG ihre Organisationsstruktur optimiert (Spektrum berichtete). Alle Leistungen
für die zivile und militärische Luftfahrt sind seit Anfang
2005 im neuen Geschäftsbereich Luftfahrzeuge gebündelt. Er gliedert sich in die Felder Flugzeug- und UAVSysteme, Hubschrauber- und Sondersysteme, Technologie- und Querschnittsprogramme sowie Zivile Systeme
und versteht sich als Partner und Dienstleister für die
Einsatzfähigkeit von Systemen des Kunden, für die Entwicklung von Avioniksystemen und für Logistikdienste,
um die Verfügbarkeit und Versorgungssicherheit der
Systeme zu erhöhen.
Am Flughafen Le Bourget findet alle zwei Jahre die
größte Luftfahrtmesse der Welt statt (hier ein Bild von 2003).
Foto: Paris Air Show
Rund 13.000 Palettenstellplätze stehen
im Zentrallager zur Verfügung.
6 & 7 SPEKTRUM II/05
Der Innovationspreis 2005 geht an GIRT, das eine einfache und
übersichtliche Verfolgung von Strömen aller Art ermöglicht.
Prozessinnovation als Schlüsselthema
Beim Fachsymposium präsentiert sich
die ESG als Kompetenzcenter für Prozesse
und vergibt den Innovationspreis 2005.
Unter dem Motto „Trends bei der Gestaltung technischer und logistischer
Prozesse“ stand das diesjährige ESGFachsymposium am 14. April 2005 in
München. Kunden, Partner und Mitarbeiter der ESG konnten sich während
der ganztägigen Veranstaltung über
Themen wie „Innovative Dokumentationskonzepte im Logistikprozess“,
„Konfigurationsmanagement bei der
Entwicklung von IT-Systemen“ oder
die Bedeutung von Systemarchitekturen informieren.
In seiner Begrüßungsrede wies
der Vorsitzende der ESG-Geschäftsführung, Gerhard Schempp, auf die
herausragende Rolle von Prozessinnovationen bei der Entwicklung von
High-Tech-Produkten hervor. „Bei der
Verbesserung oder Neuentwicklung
komplexer Wirtschaftsgüter standen
bisher die Systemkomponenten oder
konkrete Produkte im Fokus der Anstrengungen. Die Eigenschaften dieser Komponenten wurden durch technische Maßnahmen verbessert oder
es wurden durch Produktinnovationen
gänzlich neue, bessere Lösungen gefunden.“
Es stelle sich aber nun heraus, so
Schempp weiter, „dass zur Verbesserung der funktionellen Eigenschaften
der Systeme und ihrer einsatzgerechten Verfügbarkeit zu wettbewerbsfähigen Bedingungen, die Prozesse bei
der Entwicklung dieser Systeme und
ihre logistische Betreuung, der Produkt Support, ebenso optimiert oder
durch Prozessinnovationen verbessert
werden müssen.“
Schlüsseltechnologien wie die
Elektronik oder die Informationstechnik hätten in den letzten Jahren einen
rasanten Fortschritt erfahren. Dieser
Fortschritt, der grundsätzlich die Befriedigung der ständig wachsenden
Anforderungen an Funktionalität und
Verfügbarkeit technischer Systeme
ermögliche, verlange aber einen vergleichbaren Fortschritt bei der Beherrschung der genannten Prozesse.
Nach einigen Key Notes, mit denen Professor Dr. Ulrich Walter von
der TU München – ein Astronaut der
D2-Mission von 1993 – die Besucher
des Fachsymposiums „von der Vision
zur Mission“ führte, stellte sein Kollege Professor Dr. Manfred Broy das
V-Modell XT vor. Die neue Fassung
des V-Modells ist seit einigen Monaten verfügbar und soll das „magische
Dreieck“ aus Zeit, Kosten und Leistung
in der Software-Entwicklung für Behörden besser beherrschbar machen.
Als Abkehr von einem rein iterativen Vorgehen sieht das V-Modell XT
eine ziel- und ergebnisorientierte Vorgehensweise vor. Das Modell besteht
aus einzelnen Modulen, die erst durch
die individuelle Projektdurchführungsstrategie in eine Reihenfolge gebracht
werden. Darüber hinaus lassen sich
die Verantwortlichkeiten der Projektbeteiligten festlegen, so dass detailliert festgehalten wird, wer wann was
tun muss.
Ivo Bravin von der Schweizer
Armee erläuterte am Beispiel der
Logistikbasis der Eidgenossen die
Bedeutung von prozessorientierter
Dokumentation. Das schweizerische
Milizsystem habe zur Folge, dass
eine Vielzahl von Nutzern über jeweils
sehr kurze Zeiträume mit den Dokumentationssystemen arbeite. Daher
sei es zwingend notwendig, dass die
Nutzer durch festgelegte Prozesse, die
gleichzeitig genug Handlungsfreiheit
erlauben, geführt würden.
Dr. Kay Werthschulte (ESG) erklärte
am Beispiel des Einflusses neuer Bussysteme auf die Systemstruktur im Automobil die Bedeutung von Strukturen
als systembestimmendes Prozesselement. Dr. Günther Bauer, Geschäftsführer der iQ Power Deutschland
GmbH, beschrieb die Beherrschung
der elektrischen Energie im Auto als
eine Schlüsselfunktion. Nur wer den
Prozess der Energieversorgung be-
Lösung für Fehlersuche und Wartung
ESG-Innovationspreis 2005 geht an GIRT
Das Interesse am „generischen, interaktiven Routing-Tool“ GIRT ist groß.
Verschiedene konkrete Anfragen schon während des Fachsymposiums
und ein erstes Anwendungsprojekt beweisen, dass die Entwicklung, die mit
dem ESG-Innovationspreis 2005 ausgezeichnet wurde, eine echte Lücke
schließt.
Ingenieure und Techniker kennen das Problem: Trotz automatisierter
Diagnoseverfahren bei Reparaturen und Wartungen müssen bisher rund
15 Prozent aller Störungen, etwa an Kraftfahrzeugen oder Waffensystemen,
von Hand gefunden und behoben werden. Dazu muss in Schaltplänen und
Beschreibungen, die entweder am Computer oder in Hardcopy archiviert
sind, geblättert und gesucht werden – ein zeitaufwändiger und wenig effektiver Prozess.
Hier bietet GIRT nun eine Lösung. Das Tool ermöglicht eine einfache
und übersichtliche Verfolgung von Signal-, Strom-, Pneumatik- und Hydraulikflüssen am Computer. Die Innovation liegt dabei in der Unabhängigkeit
von grafischen Darstellungen. So können interaktiv alle Arten von hierarchischen Strukturen, Verbindungsinformationen, Bauteilinformationen,
Konfigurationszuständen und Systempfaden angezeigt werden. Die Vorteile
gegenüber bisherigen Lösungen sind die Übersichtlichkeit in einem offenen
Importformat, die Flexibilität des generischen Datenmodells und die einfache Erweiterbarkeit. GIRT kann dabei sowohl als Web-Browser-Anwendung
als auch integriert in bestehende Plattformen zum Einsatz kommen.
herrsche, könne technische Innovationen künftig noch umsetzen.
Im Anschluss an das Fachsymposium fand am Abend die feierliche
Verleihung des Innovationspreises der
ESG statt. Ausgezeichnet wurden in
diesem Jahr die ESG-Mitarbeiter Gabriele Gerhardt, Nikolay Papukchiev und
Pierre Uhlmann für ihre Lösung GIRT.
Das Tool erleichtert Technikern
aufwändige Diagnoseverfahren (siehe
Infokasten). ESG-Geschäftsführer Gerhard Schempp hob bei der Preisverleihung besonders die Marktnähe der
prämierten Neuentwicklung heraus.
„Die Entstehung von GIRT – aus der
Praxis für die Praxis – steht stellvertretend für viele erfolgreiche ESGProjekte: Bei der Entwicklung wurden
zunächst die Nutzeranforderungen
systematisch unter Einbeziehung der
Werkstattpraxis ausgewertet und mit
existierenden Lösungen verglichen, um
anschließend die markt- und bedarfsgerechte Lösung zu entwickeln.“ Zahlreiche Anfragen aus der Automobilindustrie belegten, so Schempp, dass
die Lösung GIRT, die zuerst für eine
militärische Anwendung implementiert wurde, auch einen wirkungsvollen Beitrag für aktuelle Aufgabenstellungen im Bereich After Sales leisten
könne.
jr
Kunden, Partner und Mitarbeiter der ESG informierten sich beim Fachsymposium 2005 über die Gestaltung von Prozessen.
Fachsymposium 2005
Themen und Referenten
Von der Vision zur Mission
Astronaut Prof. Dr. Ulrich Walter, TU München
Das neue V-Modell als Leitfaden zum Planen und Durchführen
von Entwicklungsprozessen
Prof. Dr. Manfred Broy, TU München
Prozessorientierte Dokumentation in der Logistik
Ivo Bravin, Schweizer Armee
Innovative Dokumentationskonzepte im Logistikprozess
Heinz Lang, ESG
Im Automobil wird elektrische Energie zu einer Schlüsselfunktion
Dr. Günther Bauer, iQ Power Deutschland GmbH
Konfigurationsmanagement bei der Entwicklung komplexer IT-Systeme
Dieter Prochaska, ESG
Der Einfluss neuer Bussysteme auf die Systemstruktur im Fahrzeug
Dr. Kay Werthschulte, ESG
Modellierung von Systemarchitekturen
Christoph Reich, ESG
Die ESG-Geschäftsführer Gerhard Schempp (l.) und Gerhard Derriks (r.) gratulierten Nikolay Papukchiev, Gabriele Gerhardt
und Pierre Uhlmann (v.l.) zum Innovationspreis 2005. Foto: Märzinger
8 & 9 SPEKTRUM II/05
Coaching für mehr Servicequalität
Die ESG optimiert mit der Adam Opel
AG die Prozesse in den Werkstätten.
Jörg Sommer ist überzeugt: „Perfekter
Service und aktive Kundenbetreuung
sind heute der Schlüssel zum Erfolg.
Wenn die Fahrzeuge immer besser
werden, geht die Zahl der Garantiefälle und Reparaturen zurück. Wer seinen Umsatz trotzdem halten will, muss
sich schon etwas einfallen lassen, um
Leistungen zu verkaufen.“ Sommer
ist Inhaber eines Opel-Autohauses in
Meerane, einer Kleinstadt rund 15 Kilometer nördlich von Zwickau. Er und
seine 40 Mitarbeiter haben letztes
Jahr an einem Coaching der ESG teilgenommen, das den Service in OpelWerkstätten und Autohäusern unter
die Lupe nimmt. „Heute schreibe ich
meine Kunden individuell an und mache sie regelmäßig auf besondere
Angebote aufmerksam. Der Erfolg gibt
mir recht.“ Sommer ist einer von rund
250 Händlern, die in den vergangenen
Jahren auf die Coaching-Kompetenz
der ESG gesetzt haben. Seit 2002
zeigt das Unternehmen im Auftrag der
Adam Opel AG Vertragswerkstätten
neue Wege auf, wie die Servicequalität
verbessert werden kann.
Seit Jahresbeginn ist die Beratung
mit dem Namen „Coaching top101%“
nun in einen abgestimmten Prozess
eingebunden, an dem neben der ESG
die DEKRA beteiligt ist. Das gemeinsame Ziel aller Beteiligten ist eine umfassende Qualitätssteigerung in den
Opel-Werkstätten. Am Anfang steht
stets ein Werkstatttest. Einmal im Jahr
prüft die DEKRA im Auftrag von Opel,
wie gut der Service in den Werkstätten
funktioniert. Dazu wird die Methode
des so genannten „Mystery Shoppings“ angewandt: Bestehende Kun-
den der Testwerkstatt werden „undercover“ mit präparierten Fahrzeugen zu
den Händlern geschickt. Diese wissen
nicht, dass sie getestet werden. Die
Testkunden bewerten danach anhand
einer Checkliste, wie zufrieden sie mit
dem Service und der Leistung in den
Werkstätten waren. Die DEKRA ermittelt, ob alle eingebauten Fehler gefunden und behoben wurden. Sehr gute
Ergebnisse werden mit einer Trophäe,
dem „Goldenen Schraubenschlüssel“,
ausgezeichnet.
Weit über 80 Prozent der Händler
erfüllen die hohen Qualitätsmaßstäbe
von Opel. „In allen Fällen, in denen die
Händler nur ein ‚ungenügend’ erhalten haben, werden sie dazu verpflichtet, ihre Prozesse einen Tag lang von
der ESG überprüfen und optimieren zu
lassen“, sagt Frank Fiedler (ESG), der
Projektleiter von „Coaching top101%“.
Sechs bis acht Wochen nach der Beratung erfolgt dann ein Nachtest der
DEKRA. Die Ergebnisse überzeugen.
„Nurmehr knapp zwei Prozent erzielen auch nach dem Coaching weniger
als ein ‚befriedigend’. Das heißt, dass
98 Prozent aller Händler guten Service
bieten“, sagt Fiedler. „Gute Ergebnisse
bedeuten gleichzeitig, dass der Kunde
zufrieden ist.“
Im Fokus des von der ESG gemeinsam mit dem Kunden entwickelten Coachings stehen dabei zwei
Aspekte: Zum einen wird der technische Prozess der Inspektion unter
die Lupe genommen. Die Werkstätten
müssen sämtliche präparierte Fehler
in den Fahrzeugen entdecken und
beheben. Daneben werden aber die
Händler auch bezüglich der Softskills
ihrer Mitarbeiter beraten. „Die Frage,
wie freundlich und zuvorkommend
die Mitarbeiter waren, trägt ganz erheblich zur Kundenzufriedenheit bei“,
weiß Fiedler. Je nachdem, wo beim
DEKRA-Test die größten Mängel auftraten, bekommt der eine oder andere
Aspekt im Coaching mehr Gewicht.
Beim „Coaching top101%“ nimmt die ESG die Prozesse in den Werkstätten
unter die Lupe und zeigt Verbesserungspotenziale auf.
Am Beginn steht ein Gespräch mit
der Geschäftsführung. Die Führungskräfte werden so für die Wichtigkeit
eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses sensibilisiert. Anhand von
Checklisten analysieren die ESG-Berater dann den gesamten Wartungsund Reparaturprozess, von der Terminvereinbarung über die Anlieferung
eines Autos bis zur Übergabe an den
Kunden. Aus Gesprächen mit den
Führungskräften des Unternehmens
werden erste Maßnahmen abgeleitet,
um Mängel im Prozess zu beseitigen
und das neue Vorgehen zu stabilisieren. Im nächsten Schritt werden die
Mitarbeiter in den Prozess integriert.
In einem Teamworkshop werden Verbesserungsvorschläge mit den beteiligten Mitarbeitern erarbeitet. Das
Gesamtergebnis wird abschließend
mit den Führungskräften in einen
Maßnahmenkatalog überführt.
„Inspektions- und Serviceprozesse
erfordern immer wieder eine Überprüfung, damit man das hohe Qualitätsniveau halten kann“, sagt Fiedler. Und
Opel-Händler Sommer ergänzt: „Ich
kann mir vorstellen, in einigen Jahren
das Coaching freiwillig wieder durchführen zu lassen. Denn auch, wenn
der Service schon gut ist, findet man
immer wieder Ansatzpunkte, um ihn
noch besser zu machen.“
jr/ff
„Die Ergebnisse steigern
sich kontinuierlich.“
Interview mit Heiko Langelotz, Referent funktionaler Service bei der Adam
Opel AG und dort unter anderem für Werkstatttests verantwortlich.
Was hat für Sie den Ausschlag gegeben, mit der ESG beim „Coaching
top101%“ zusammenzuarbeiten?
Die ESG war mir durch verschiedene
Maßnahmen bereits bekannt und hatte
einen guten Namen. Vor allem beim so
genannten Service Marketing Coaching
und anderen Trainings hat mich die
Leistung der ESG überzeugt. Das Unternehmen verfügt über viel Erfahrung.
Wichtig waren mit auch gute persönliche Kontakte zu den Trainern.
Sind Sie mit der ESG zufrieden?
Heiko Langelotz
Ja, ich bin sehr zufrieden.
Wie kommt das Beratungsangebot bei den Werkstätten an?
Das Angebot kommt sehr gut an. Erst kürzlich hatten wir eine Veranstaltung
mit allen Außendienstmitarbeitern der Region West. Die Kollegen waren
regelrecht begeistert und sagten, so ein gutes Training hätten sie schon
lange nicht mehr gehabt. Obwohl es die Händler selbst bezahlen müssen,
wird das „Coaching top101%“ sehr gut angenommen. Selbst Händlern, die
anfangs eher skeptisch sind, erkennen im Nachhinein, dass das Coaching
ihnen von großem Nutzen war, weil damit individuelle Mängel im Service
aufgespürt werden.
Ziel des Coachings ist die Steigerung der Kundenzufriedenheit.
Können Sie hier Verbesserungen feststellen?
Natürlich! In Tests der Zeitschrift „auto motor und sport“ und Untersuchungen des ADAC haben wir vor kurzem sehr gut abgeschnitten. Auch wir
selbst führen regelmäßig Tests zur Qualität in den Servicebetrieben durch.
Dabei prüfen wir nicht nur, ob die Werkstätten alle Fehler finden, sondern
beachten auch den „gefühlten Service“ – also wie gut sich ein Kunde beraten und bedient fühlt. Die Ergebnisse steigern sich kontinuierlich. Man
kann daher sicher sagen, dass sich die Werkstattqualität auch durch das
„Coaching top101%“ verbessert.
Im Projekt Galileo
fällt der Startschuss
Die ESG engagiert
sich im Umfeld
des europäischen
Satellitennavigationssystems.
2008 startet Galileo, das europäische
Satellitennavigationssystem. 30 Satelliten werden dann in einer Höhe von
rund 24.000 Kilometern um die Erde
kreisen und überall auf der Welt eine
metergenaue Ortung ermöglichen.
Dabei wird Galileo weitaus genauer
und zuverlässiger arbeiten als das
US-amerikanische System GPS, das
ursprünglich für militärische Zwecke
entwickelt wurde. Durch eine höhere
Anzahl an Satelliten und einen günstigeren Winkel sollen beispielsweise
„urban canyons“, also Häuserschluchten, besser erreicht werden. Einsatzmöglichkeiten von Galileo liegen etwa
bei der Polizei, bei Rettungsdiensten
oder bei der Kontrolle von Luft- und
Schienenverkehr – daneben ist eine
Vielzahl von kommerziellen Nutzungen
denkbar.
Für die ESG ergeben sich im Projekt Galileo interessante Perspektiven. Denn 40 Jahre Erfahrung in der
Systementwicklung und -integration
sowie in der Logistik, die Kenntnis der
relevanten Systemlandschaft im Galileo-Umfeld sowie der System-Schnittstellen „am Boden“, die Erfahrung in
der Abwicklung von Großvorhaben sowie im Umfeld der Satellitennavigation
prädestinieren die ESG für eine Mitarbeit im Galileo-Projekt. Während der
Entwicklungsphase kann die ESG ihre
jahrzehntelange Erfahrung im System- und Software-Engineering sowie
bei Design, Entwicklung, Integration
und Test von Softwarekomponenten
einbringen. In der Nutzungsphase
sind zahlreiche Mehrwertdienste der
ESG im Galileo-Umfeld denkbar, etwa
in Zusammenhang mit den Themen
Flugsicherung, Einsatz-, Führungsund Informationssysteme, Telematik
oder Telekommunikation. Weitere
Christoph Weber
Gebiete, auf denen die ESG unterstützend mitarbeiten kann, sind Fahrerassistenzsysteme oder so genannte Location Based Services im Bereich der
öffentlichen Sicherheit.
Wie sehr die ESG als Gesprächspartner geschätzt wird, zeigt sich beim
europaweiten Ideenwettbewerb „Galileo Masters 2005“. Christoph Weber,
der Leiter des ESG-Geschäftbereichs
Luftfahrzeuge, wurde dafür als Experte nominiert. Die Galileo Masters
finden in diesem Jahr zum zweiten
Mal statt und prämieren die besten
Geschäftsideen für die kommerzielle
Nutzung von Galileo.
An dem gemeinsamen Projekt
der High-Tech-Offensive Bayern und
des Deutschen Zentrums für Luft- und
Raumfahrt beteiligen sich sieben europäische High-Tech-Regionen. Neben dem Großraum München sind die
Entwicklungsregionen London, Göteborg, Nizza, Varese, Süd-Holland und
Tschechien bei den Galileo Masters
dabei. Noch bis zum 30. Juni 2005
können Ideen eingereicht werden, die
dann bis August von den Experten bewertet werden.
Aus jeder Region wird ein Gewinner gekürt, der Gesamtsieger wird
auf der Messe Systems im Oktober in
München vorgestellt.
Darüber hinaus nimmt das Unternehmen als wichtiger Vertreter des
Mittelstands an den Runden des bayerischen Verkehrsministeriums zum
Thema Satellitennavigation teil.
ss
10 & 11 SPEKTRUM II/05
Künstler in der ESG 2005
Antje Tesche-Mentzen und Ina von Jan
stellen ihre Werke aus, dazu gibt es einen musikalischen Leckerbissen.
Einen „Dreiklang“ aus Malerei, Skulptur und Musik konnten Gäste und
Mitarbeiter der ESG im März erleben.
Im Rahmen der Ausstellungsreihe
„Künstler in der ESG“ präsentierten die bildenden Künstlerinnen Ina
von Jan und Antje Tesche-Mentzen
eine Auswahl ihres umfangreichen
Werks. Die Ausstellungseröffnung am
11. März 2005 wurde durch Musik
der französischen Spätromantik und
Moderne ergänzt, dargeboten von vier
jungen Musikern um den Pianisten
Thomas Krehahn.
Die Bilder Ina von Jans mit ihrem
geometrischen Bildaufbau spiegeln
die Prinzipien der Konkreten Kunst
wider. Ihre Vorliebe für das Quadrat
und die klare Abgrenzung der Farbflächen voneinander
geben den Bildern
Ruhe, Kraft und
Harmonie. In ihren
Arbeiten finden die drei Primärfarben Gelb, Rot, Blau, außerdem Weiß
und Schwarz Verwendung. Matte und
glänzende Oberflächen wechseln sich
ab. Das Ergebnis sind spannungsvolle
DreiKlang
Fachkundig erläutert ESG-Geschäftsführer Gerhard Derriks (r.) Ausstellungsbesuchern eines der Bilder Ina von Jans. Fotos: Leiprecht
Doppelte Sinnlichkeit: Zwei Plastiken von
Antje Tesche-Mentzen spiegeln sich im Foyer
der ESG-Zentrale.
Kompositionen von Linie, Fläche, Farbe, Licht und Bewegung.
In einer interessanten Gegensatz
zur Malerei standen die Figuren von
Antje Tesche-Mentzen, einem künstlerischen Multitalent. Die Malerin, Keramikerin und Bildhauerin verfügt über
eine Ballett- und Gesangsausbildung,
was an vielen ihrer Plastiken ablesbar
ist. Die großformatigen Bronzen, die
in der ESG ausgestellt wurden,
zeigen Neugierde und eine Harmonie
von Fühlen, Erkennen und Gestalten.
Die Künstlerin schöpft dabei bevorzugt
aus den Mythen unterschiedlicher
Kulturen: wilde Hexen und Faune, die
Urmutter Erda oder die tanzende Salome treten bei ihr auf.
Komplettiert wurde der künstlerische Dreiklang durch französische
Musik des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Mit Sonaten für Klarinette, Flöte, Oboe und
Piano von Camille Saint-Saëns, Gabriel Fauré und Francis Poulenc wurden
selten aufgeführte Stücke dargeboten,
die zum Besten gehört was die Literatur für Blasinstrumente bietet.
Mit der traditionellen Veranstaltungsreihe „Künstler in der ESG“
dokumentiert die ESG ihre enge Verbundenheit mit der Kunst. Die Ausstellung fand in diesem Jahr bereits zum
sechsten Mal statt.
jr
Dr. Christoph Mallmann (ESG) stellte in einer kurzen Rede die Künstlerinnen vor
und erläuterte das Konzept der Veranstaltung.
Über eine gelungene Ausstellungseröffnung freuen sich die ESG-Geschäftsführer Gerhard Derriks (l.) und Gerhard
Schempp mit den Künstlerinnen Ina von Jan (2.v.l.) und Antje Tesche-Mentzen.
Ina von Jan vor einem ihrer Bilder im Gespräch mit dem Leiter der Repräsentanzen der ESG, Klaus Mertz.
Kunst und Technologie – die ESG
schafft mit ihrer Ausstellungsreihe
diesen Spagat.
Einen spannenden Gegensatz bildeten die klar aufgebauten Bilder Ina
von Jans und die verspielten Plastiken von Antje Tesche-Mentzen.
Eine Gruppe Musiker um den Pianisten Thomas Krehahn (oben) umrahmte die Vernissage mit Werken von
Saint-Saëns, Fauré und Poulenc.
12 & 13 SPEKTRUM II/05
++ KURZMELDUNGEN ++
Wechsel im Aufsichtsratsvorsitz
N-CORE Meeting in München
Auf der ESG-Gesellschafterversammlung
am 9. Mai 2005 wurde der ehemalige Geschäftsführer von Rohde & Schwarz, Hans
Wagner, turnusgemäß als Vorsitzender des
Aufsichtsrats der ESG verabschiedet. Sein
Nachfolger ist Johann Heitzmann, Leiter
des Geschäftsbereichs Militärflugzeuge
der EADS. Heitzmann übernimmt neben
dem Aufsichtsratsvorsitz gleichzeitig den
Vorsitz der ESG-Gesellschafterversammlung und des Gesellschafterausschusses.
In einer kurzen Rede dankte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Gerhard
Schempp, Hans Wagner für seine großen Hans Wagner
Verdienste um die ESG. In den vier Jahren seiner Ägide stieg der Umsatz der
ESG von 126 auf 184 Millionen Euro, über
200 Arbeitsplätze konnten neu geschaffen
werden. Als „Symbol für die Zielerreichung
nicht nur der Zahlen, sondern auch beim
Ausbau der Kundenbeziehungen, der Leistungen und Kompetenzen und im Bezug auf
die ESG-Wertegemeinschaft“ überreichte
der Geschäftsführer dem scheidenden
Aufsichtsratsvorsitzenden zum Abschied
den Unternehmenspreis der ESG. Als ein
„geduldiger Zuhörer mit Weitblick und
Vertrauen“, so Schempp, vereine Wagner
eine seltene Mischung aus Kompetenz Johann Heitzmann
und Menschlichkeit. „Sie scheiden in einer
Phase durchgreifender Veränderungen aus. Wir lassen Sie aber nur gehen mit
der Zusicherung der künftig anhaltenden Verbundenheit.“
Hans Wagner wurde 1939 geboren und trat nach Bundeswehr und Studium
1964 bei Rohde & Schwarz ein. 1980 wurde er Mitglied der Geschäftsleitung,
1989 der Geschäftsführung. Nach vierzig Jahren im Dienst von Rohde & Schwarz
ging Hans Wagner Anfang 2004 in den Ruhestand.
Johann Heitzmann ist seit November letzten Jahres als Vertreter der EADS
Deutschland GmbH Mitglied der ESG-Gesellschaftergremien. Seine Karriere begann er 1980 als Entwicklungsingenieur bei Dornier in Friedrichshafen. Anschließend war er bei MBB im Eurofighter-Programm tätig und wechselte schließlich in
den Bereich Führungs- und Informationssysteme. 2003 wurde Heitzmann Leiter
des EADS-Geschäftsbereichs Defence Electronics; seit einem Jahr leitet er den
Geschäftsbereich Militärflugzeuge.
Erstmals außer Haus fand das diesjährige N-CORE Meeting der ESG statt. 27
Besucher aus zwölf europäischen Staaten informierten sich vom 11. bis 12. Mai
2005 im Dorint Hotel München über die Spezialsoftware. Bei dem Tool N-CORE
handelt es sich um ein Programm, mit dem sich der gesamte Materialbestand der
NATO dezentral pflegen lässt. Die ESG-Lösung ist mittlerweile das weltweit führende kommerzielle Tool für die Kodifizierung und in sieben Ländern im Einsatz.
Vorteile für den Anwender liegen in einer erheblichen Steigerung der Qualität,
Produktivität und Wirtschaftlichkeit der Kodifizierung.
Eine erwähnenswerte neue Entwicklung ist die Schnittstelle zu SAP, die für
viele Kunden einen wichtigen Aspekt darstellt. In den regen Diskussionen brachten die Teilnehmer zahlreiche Ideen für Weiterentwicklungen am System vor. Die
ESG konnte viele wertvolle Anregungen daraus gewinnen.
Eurocopter auditiert ESG
Mit einem Audit durch die Eurocopter Deutschland GmbH hat sich die ESG für
die nächsten Jahre als Unterauftragnehmer des Hubschrauber-Herstellers qualifiziert. Ziele des Audits waren vor allem die Befähigung der ESG zur Abstellung
von Ingenieuren an Eurocopter-Projekte, der Nachweis der Leistungsfähigkeit als
Lieferant und die Sicherstellung dokumentierter Verfahren für Management und
Engeneering.
Die Audit-Prüfung endete mit folgender Zusammenfassung: „ESG provided
the necessary quality records and explanations as requested. The Audit is passed.
ECD management should continue their first choice of personnel to work on ECD
projects as coming from ESG as they have a good understanding of aerospace
standards und practices as well as ECD engineering practices.”
Fachleute aus zwölf europäischen Staaten waren auf Einladung der ESG zum
N-CORE Meeting nach München gekommen. Projektleiter Totila Falck (m.)
leitete die Veranstaltung.
Transponder Roadshow zeigt
RFID-Einsatzmöglichkeiten
Der Bekanntheitsgrad der RFID-Technologie (Radio Frequency Identification) ist in
den letzten Jahren stark angestiegen. Die tatsächlichen Einsatzmöglichkeiten zur
Optimierung von Logistikprozessen im Unternehmen sind aber oft nicht bekannt.
Die „Transponder Roadshow 2005“ versucht hier Aufklärungsarbeit zu leisten.
Die Veranstaltungsreihe zeigt anhand von Praxisbeispielen sinnvolle Einsatzmöglichkeiten auf. Beispiele sind etwa die Personen- und Objektidentifikation in der
Industrie, das Warehousemanagement oder die Identifikation von Transportbehältern in der Speditionslogistik. Die Transponder Roadshow fand in diesem Jahr
bereits in Köln, Basel und Berlin statt, am 18. Oktober 2005 wird es eine Veranstaltung in München geben.
Die ESG hat das Potenzial von RFID von Anfang an erkannt. Seit dem Start der
Transponder Roadshow im Jahr 2002 ist das Unternehmen daher Mitveranstalter
der Diskussions- und Informationsplattform. Als Partner der Veranstaltung stellt
sie realisierte Lösungen vor und diskutiert mit den Teilnehmern unternehmensspezifische Anforderungen. So wurde beispielsweise auf der Veranstaltung im
Juni vom ESG-Kunden Kappa RapidCorr GmbH die erfolgreiche Umsetzung der
RFID-Technologie im Rahmen der ESG-Lösung „SuCES-Load“ vorgestellt. Ziel der
Transponder Roadshow ist es, den Teilnehmern ein neutrales Diskussions- und
Informationsforum mit kompetenten Partnern zu bieten und Wege zur Umsetzung
von Projekten zu finden.
++ KURZMELDUNGEN ++
Förderung des weiblichen
Ingenieurnachwuchses
Vortrag beim „Effizienten
Staat“ in Berlin
Seit drei Jahren begleitet die ESG Studentinnen aus technischen Studiengängen
im Rahmen des so genannten MentorING-Programms, das von der TU München
angeboten wird. Ziel des Programms ist die berufliche Förderung von Frauen aus
technischen Studiengängen. Am 10. Mai 2005 startete eine neue Runde.
Die teilnehmenden Unternehmen – im vergangenen Jahr waren neben der
ESG unter anderem BMW, Siemens und Linde mit dabei – stellen Mentoren, die
zusammen mit den Mentees so genannte Tandems bilden. In ihnen werden die
Studentinnen während ihrer letzten Semestern zielgerichtet auf die Stellensuche,
den Berufseinstieg und die Karriereplanung vorbereitet. Sie können Kontakte zur
Wirtschaft und zu erfahrenen Mitarbeitern knüpfen, Netzwerke aufbauen und
Einblicke in die Tätigkeiten ihres Mentors bekommen. Das Programm umfasst
Kommunikationstrainings und Workshops sowie ein Bewerbertraining. Die ESG
bekommt durch das MentorING-Programm Kontakte zu qualifizierten Studentinnen mit der Möglichkeit einer Übernahme nach Ende des Programms.
Mit dem Schwerpunktthema „Risikominimierung durch externes Projektcontrolling“ präsentierte sich die ESG beim „Effizienten Staat“ vom 31. Mai bis 1. Juni
2005 in Berlin. Im Fachforum „Projektmanagement bei IT-, TK- u.a. Technologieprojekten“ hielt ESG-Mitarbeiter Stefan Klänhardt einen entsprechenden Vortrag. Klänhart leitet das externe Projektcontrolling für die österreichische e-card.
Die ESG unterstützt seit mehr als einem Jahr den Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger bei der Einführung einer Chipkarte als Krankenscheinersatz (Spektrum berichtete). Das Projekt ist mit der Entwicklung und
Einführung der deutschen elektronischen Patientenakte vergleichbar und liegt
auch dank der Unterstützung der ESG voll im Zeitplan.
Externes Projektcontrolling ist ein Steuerungsinstrument, das die gesamte
Projektkoordination unterstützt. Der neutrale „Blick von außen“ stellt dabei Transparenz und Objektivität in der Beurteilung des Projektstatus sicher – ohne dass
der Controller selbst eigene Interessen verfolgt.
Neben dem externen Projektcontrolling stellte die ESG in Berlin eine integrierte Lösung zur durchgängigen Vorgangsbearbeitung und Ideen für ein umfassendes Information Lifecycle Management vor. Der „Effiziente Staat“ ist die führende
deutsche Veranstaltung zur Modernisierung von Organisationen, zum Einsatz von
Informationstechnologie in Behörden und zu neuen Finanzierungsmodellen für
öffentliche Vorhaben.
Beitrag zur Vernetzten Operationsführung
Einen echten Besuchermagneten präsentierte die ESG auf der diesjährigen
AFCEA-Fachausstellung vom 27. bis 28. April 2005 in Bonn-Bad Godesberg: eine
Schnittstelle zwischen dem mobilen Führungsinformationssystem des Heeres,
HEROS-2/1, 2. Los, und dem Führungs- und Waffeneinsatzsystem der Artillerie, ADLER II. Zahlreiche hochrangige Besucher informierten sich am ESG-Stand
über diesen Beitrag zur Vernetzten Operationsführung. Neben mehreren Mitgliedern des Deutschen Bundestages besuchten unter anderem die stellvertretende
Staatssekretärin für Industriepolitik im US-Verteidigungsministerium, Suzanne
Patrick, und der stellvertretende Befehlshaber des Streitkräfteunterstützungskommandos, Generalmajor Klaus-Peter Treche, den ESG Stand. Weitere Gäste
waren der Chef des Heeresamts, Generalmajor Wolfgang Korte, der IT-Direktor
im Bundesverteidigungsministerium, Dr. Dr. Gerhard van der Giet, sowie der Präsident des IT-Amts, Wolfgang Stolp.
Die AFCEA stand in diesem Jahr unter dem Motto „Das Netz – Basis einer
strategischen Geschäftsführung“. Neben der erwähnten Schnittstelle stellte die
ESG mehrere neue ADLER-Funktionalitäten für den mobilen Einsatz, ihr Supply
Chain Management Tool MDNpro sowie IRIS, das System zum übergreifenden
Management taktischer Netze, vor.
Fly & Job in der ESG
Dreißig Jungsegelflieger waren am 18. März 2005 zu Gast in der ESG, um mehr
darüber zu erfahren, wie Ingenieure im Bereich Luftfahrzeuge arbeiten. Fragen
über Studiengang, Spezialisierung im Studium, studienbegleitende Tätigkeiten
im Unternehmen, Berufseinstieg und Karriere in der ESG waren die wesentlichen Themen, für die den Abiturienten und Studenten Unternehmensvertreter
Rede und Antwort standen. Werkstudenten, Diplomanden, Berufseinsteiger sowie
erfahrene ESG-Mitarbeiter aus dem Avionikbereich stellten sich in Hinblick auf
ihr Studium, ihren Berufseinstieg sowie ihre weitere Entwicklung bei der ESG
dar und präsentierten typische Projekte. Zudem besichtigten die Gäste mehrere
Simulatoren.
Die Veranstaltung dauerte insgesamt zwei Tage, an denen für die Schüler
und Studenten neben der ESG Besuche beim Deutschen Zentrum für Luft- und
Raumfahrt, der EADS und der Universität der Bundeswehr auf dem Programm
standen. Die Präsentation der ESG fand großes Interesse; deshalb ist eine Folgeveranstaltung im kommenden Jahr vorgesehen.
ESG unter den größten IT-Beratern
ESG-Geschäftsführer Gerhard Schempp diskutierte mit der stellvertretenden
US-Staatssekretärin Suzanne Patrick über das Thema NetOpFü.
Die ESG zählte auch im vergangenen Jahr zu den 25 größten Unternehmen für
IT-Beratung und Systemintegration. Dies ergibt sich aus den aktuellen Studien
der Lünendonk GmbH die Ende Mai veröffentlicht wurden. Im Vergleich zu 2003
konnte sich die ESG um einen Rang auf Platz 13 verbessern.
Bei der Bewertung wurden alle Unternehmen in Deutschland berücksichtigt,
die mindestens 60 Prozent ihres Umsatzes mit IT-Beratung, der Entwicklung von
speziell auf den Kunden zugeschnittener Software sowie mit Systemintegration
erwirtschaften. Nach Aussagen von Lünendonk stiegen die Gesamtumsätze der
25 größten IT-Berater im vergangenen Jahr um etwa vier Prozent; mehr als ein
Drittel der Unternehmen musste aber niedrigere Umsätze als im Vorjahr hinnehmen. Die Zahl der Beschäftigten bei den Top 25 stieg um rund 2.000 auf nun
53.000 Mitarbeiter.
14 & 15 SPEKTRUM II/05
Großzügig, flexibel, kommunikativ
In Fürstenfeldbruck baut die ESG ihre
neue Firmenzentrale - ein Gebäude für
alle Anforderungen.
In gut zwei Jahren wird die ESG ihre
Zentrale aus dem Münchener Osten nach Fürstenfeldbruck verlegen
(Spektrum berichtete). Noch in diesem
Jahr beginnen die Bauarbeiten. Auf
einem 18.500 Quadratmeter großen
Grundstück entsteht dann bis August
2007 ein moderner Neubau mit 680
Arbeitsplätzen.
Der Gebäudekomplex wird nach
den Plänen von werkraum architekten
entstehen. Das Fürstenfeldbrucker
Architektenbüro hatte am Ende den
überzeugendsten Entwurf vorgelegt.
Vorausgegangen war der Entscheidung zunächst ein Realisierungswettbewerb mit sieben Teilnehmern;
mit drei ausgewählten Büros war im
Anschluss daran weiter verhandelt
worden.
Die Pläne von werkraum architekten sehen vier parallele Gebäuderiegel
vor, die durch eine großzügige Magistrale miteinander verbunden sind.
Der Plan zeigt die neue Firmenzentrale, die ab Ende 2005 in Fürstenfeldbruck entstehen wird. Die vier
Gebäuderiegel werden durch eine
Magistrale verbunden, die sich
im Süden zu einer repräsentativen Empfangshalle weitet.
In ihr werden Begegnungszonen mit
Teeküchen und Besprechungsräumen
entstehen. Die Magistrale weitet sich
im Süden zu einer repräsentativen
Empfangshalle. In unmittelbarer Nähe
dazu liegen zentrale Konferenzräume,
eine Cafeteria, die Kantine und die
Küche. Im Norden des Geländes bleibt
viel Freifläche für Parkplätze übrig.
Diese Fläche dient auch als Reserve
für künftige Erweiterungsbauten.
Für den Vorsitzenden der ESGGeschäftsführung, Gerhard Schempp,
liegen die Vorteile des ausgewählten
Entwurfs auf der Hand: „Das Architektenteam hat ein großzügig gegliedertes, verständliches Gebäude vorgelegt, das uns eine hohe Flexibilität bei
der Gestaltung unserer zukünftigen
Arbeitswelten gibt. Eine besondere
Stärke des Entwurfs liegt in der hohen
Einfahrt
Tiefgarage
Magistrale
Kommunikationszentrum und Kantine
Eingang
Begegnungsqualität. Die ESG wird mit
diesem Gebäude die Werte Transparenz, Offenheit und Kommunikation
auch architektonisch umsetzen.“ So
wird sich das neue Firmengebäude
durch die Kammstruktur zur Straße
hin abwechslungsreich und aufgelockert zeigen.
Für ESG-Geschäftsführer Gerhard
Derriks ist es besonders wichtig,
dass mit dem ausgewählten Entwurf
alle Erfordernisse der ESG, von einer
durchdachten Raumnutzung über
Sicherheitsanforderungen bis hin zu
einer möglichen Untervermietbarkeit,
im festgelegten Budget erfüllt werden. Für Neubau, Grundstück und
Verlagerungskosten wird die ESG rund
30 Millionen Euro ausgeben. „Durch
eine durchdachte Gebäudeanordnung
und eine große Tiefgarage mit 170
Stellplätzen wird der Landschaftsverbrauch auf ein Mindestmaß reduziert“,
so Derriks. „Dadurch schaffen wir
große Reservekapazitäten für spätere
Erweiterungen. Schließlich wollen wir
auch in Fürstenfeldbruck wachsen.“
Vorgabe für die Planer war, zusätzlich zu den 680 Arbeitsplätzen, die im
ersten Bauabschnitt realisiert werden,
Reserven für weitere 150 Arbeitsplätze einzuplanen.
Zurzeit wird die Entwurfs- und
Genehmigungsplanung für den Neubau erstellt. Die ESG liegt damit voll
im Zeitplan. Erst vor einem Jahr hatte
das Unternehmen seine Umzugspläne
offiziell bekannt gegeben und nach
ausführlicher Prüfung zahlreicher
Standorte ein Grundstück in Fürstenfeldbruck erworben. Der zentrale
Grund für die Verlegung der Firmenzentrale liegt in Kostenvorteilen aus
dem Standortwechsel. Rund fünf
Millionen Euro wird die ESG jährlich
einsparen. Dieses Geld wird durch
eine günstigere Preisgestaltung an die
Kunden weitergegeben, um so wettbewerbsfähig zu bleiben.
Rund 60 Prozent der ESG-Mitarbeiter sind in der Firmenzentrale beschäftigt. Sie werden 2007 nach Fürstenfeldbruck umziehen. Der Rest arbeitet
an Standorten in ganz Deutschland
und dem europäischen Ausland direkt
beim Kunden vor Ort.
jr
E N G L I S H
S U M M A RY
Support for TIGER and NH 90
ESG is carrying out principal tasks
relating to system maintenance and
training for two highly advanced helicopters: in collaboration with EADS,
the company is developing the TIGER Maintenance Trainer, a simulator
for training crew and maintenance
personnel. The project involves ESG
replicating the performance of key
TIGER components, including crucial
elements such as the simulation of
the central on-board computer and
essential input and output equipment.
Such equipment aids the generation
of on-board test functions and the display of test results.
The German-French TIGER helicopter has an extremely complex
avionics system that is equipped with
special diagnosis and maintenance
software, which helps trace failures
and faults in avionics components.
In order to improve learning and
continuous training in handling the
complex system functions, training resources are currently being developed
that centre around a replication of TIGER functions in the form of a 2D and
3D maintenance trainer.
The 3D maintenance trainer is a
simulator that replicates the helicopter cockpit and all the maintenancerelevant electronic components. In
principle, the 2D trainer offers the
same functionality, however, in place
of a true replication of the displays, instruments and operational elements,
these components are portrayed virtually on large-format displays with
touch screen capability.
A second important project is
ESG’s participation in the system support centre TIGER/NH 90. In this task,
the company is involved as a partner
of Eurocopter Germany.
The system support centre (SSC)
advises and supports the German
task forces, training and maintenance
facilities as well as the German air
force. It performs a large part of the
system maintenance and modification and administers the interoperability of the relevant linking systems.
In addition, the SSC also carries out
part of the TIGER and NH 90 training.
Amongst other things, ESG has taken
on responsibility for the software configuration management and rig management and is responsible for a total
of five subsystems.
ESG at the Paris Air Show
ESG’s new services for the GermanFrench TIGER project are a focal point
of the company’s presentation at this
year’s Paris Air Show. However, a different subject is also likely to arouse
interest: the new wide-body jet airliner,
Airbus A380, took off with the help of
ESG. This year saw ESG win a number
of contracts relating to the superplane: in one study it examined the
Airbus development process and, in
addition, developed a concept for the
A380’s “Cabin Onboard Maintenance
System”. ESG is also participating in
various test assignments. Find out
more about our services at the Paris
Air Show and pay us a visit at the
world’s most important aviation exhibition (13 -19th June 2005, hall 2C,
stand F23D).
has to wait at the dealer’s or whether
the workshop performs active consultation and sales, contribute greatly
to customer satisfaction”, explained
Fiedler.
On the basis of check lists, ESG advisors analyse the whole maintenance
and repair process, from making an
appointment, delivery of the vehicle,
right up to handover of the vehicle to
the customer.
Jörg Sommer from Saxony is one
of around 250 dealers who have put
their trust in the coaching ability of
ESG in the last few years. His conclusion: “I can imagine that in a few years
I will voluntarily carry out the Coaching
top 101% again. The fact is, even if
your own service is good, you’ll always
find certain aspects that could improve
it even further.”
Coaching for a greater
quality of service
In cooperation with Adam Opel AG,
ESG is optimising workshop processes. Since 2002, the company has
been pinpointing new ways in which
to improve quality of service. The beginning of the year saw integration of
the advisory service, ‘Coaching top
101%’, into a coordinated process in
which, in addition to ESG, DEKRA also
took part.
The process always starts with a
workshop test carried out by DEKRA.
Well over 80% of dealers passed
this test and fulfilled the high quality
standards of Opel. “In all cases where
dealers merely received an ‘unsatisfactory’ rating, they were obliged
to let ESG inspect and optimise their
processes” said ESG employee,
Frank Fiedler, project manager of
‘Coaching top 101%’. Six to eight
weeks after the coaching period, a
subsequent test was carried out by
DEKRA. The results are impressive.
“Following the coaching, only about
two percent received a rating lower
than ‘satisfactory’.” Consequently,
98% of all Opel dealers offer a very
good service.
The coaching focuses on two aspects: the first involves a close look
at the technical processes of the
inspection. The second advises the
workshop on employees’ soft skills.
“The questions of how good and how
friendly the booking of an appointment
by telephone is, whether the customer
Know-how for Galileo
In 2008, Galileo, the European satellite navigation system should be fully
functional. As far as ESG is concerned,
some interesting perspectives are
emerging from the project. The company is, therefore, taking part in Bavarian Ministry of Transport talks on
satellite navigation as an important
representative of medium-sized companies.
Its 40 years of experience in system technology and integration as
well as in logistics, its knowledge of
the relevant system architecture in
the Galileo environment and system
interfaces “on the ground”, its experience both in developing large-scale
projects and in the satellite navigation environment, predestine ESG for
collaboration on the Galileo project.
During the development phase, ESG
aims to contribute the experience of
decades in system and software engineering, as well as in the design,
development, integration and testing
of software components.
In the application phase, a number
of ESG value-added services are conceivable within the Galileo environment, for example, in connection with
the issues of flight safety, implementation, management and information
systems or telematics and telecommunications.
Exactly how much ESG is valued
as a discussion partner is evident
in the case of the Europe-wide idea
competition ‘Galileo Masters 2005’.
Christoph Weber, head of the ESG Aircraft Division, has been nominated as
an expert for the competition. Galileo
Masters presents awards for the best
business ideas relating to the commercial use of Galileo. Seven European high-tech regions are participating
in the project. Ideas can be submitted
up until 30th June 2005 and will then
be evaluated by a board of experts by
August. A winner will be chosen from
each region, with the overall winner
being announced in October at the
Systems exhibition in Munich.
Change in chairman of
the supervisory board
ESG has a new supervisory board
chairman: at the shareholders’ meeting on 9th May 2005, the former managing director of Rohde & Schwarz
and previous chairman, Hans Wagner, stood down in accordance with
rotation. He is succeeded by Johann
Heitzmann, head of the Military aircraft division of EADS.
In his farewell speech, chairman
of the management board, Gerhard
Schempp, thanked Hans Wagner for
his outstanding services to ESG. In the
four years under the auspices of Mr.
Wagner, ESG sales increased from 126
to 184 million euros and 200 new jobs
were created. As a sign of thanks and
as a farewell gift, Schempp presented
the supervisory board chairman with
the ESG company award. Hans Wagner
was born in 1939. Following his service in the German army and a period
of study, he joined Rohde & Schwarz
GmbH in 1964. In 1980, he became
a member of the management board.
Following 40 years of service at Rohde
& Schwarz, Hans Wagner retired at the
beginning of 2004.
Johann Heitzmann became a
member of the ESG shareholders’
committee in November last year as
the representative of EADS Deutschland GmbH. His career began in 1980
as a development engineer at Dornier
in Friedrichshafen. Subsequently, he
spent four years with MBB working
on the Eurofighter programme before ultimately moving to the area of
command, control and information
systems. In 2003, Heitzmann became
head of the Defence Electronics Division at EADS, and has been running
the Military Aircraft Division for one
year.

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