Werbestrategien: Wenn die Kanzlerin uns noch
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Werbestrategien: Wenn die Kanzlerin uns noch
Werbestrategien: Wenn die Kanzlerin uns noch mehr bevormundet Das, worüber wir schon lange reden und schreiben, wird nun von Frau Merkel vollumfänglich bestätigt: Das Kanzleramt sucht Verhaltenforscher. Manipulationen wohin man schaut und liest. Werbung an sich ist schon lange eine ganz eigene Wissenschaft, die in den 30er Jahren richtig loslegte und mit Dr. Oetkers Backpulver eine erste langfristige Werbestrategie für ein Markenprodukt etabliert hat. In den 50/60er Jahren wandelte sich die Werbung nochmals, da sich durch den Einzug der Selbstbedienungsläden ein Produkt von den anderen abheben musste, um erfolgreich zu sein. Inzwischen gibt es soviele verschiedene Werbemethoden, dass einem schlecht werden kann. Hörfunk, Fernsehen (direkt u. indirekt), Werbegeschenke, Printmedien, Fax, Anruf, Prospekte, usw. Die Liste ist endlos. Heutzutage investieren Unternehmen mehr Geld in Werbung als in Forschung und Entwicklung. Selbst Zeitungen wie die Apothekenumschau, die Gesundheit transportieren will, sind eigentlich Werbung für Krankheiten und Medikamente. Wer Filme aus den 70er Jahren mit dem Wissen von heute anschaut, wird sich verwundert die Augen reiben über das plumpe Product-Placement. Letztens habe ich mir den ersten Teil der Mad Max Reihe angesehen und schon war klar, warum damals die Kawasaki Z Reihe bei Motaradfahrern Kult war. Das ist sie übrigens bis heute. Seinerzeit konnten die Filmemacher das noch ganz ungeniert machen, heute müssen sie deutlich versteckter agieren. Und das machen sie auch. Werbung funktoniert. Sie zielt direkt auf unser Gefühl, aber fast nie auf das eigentlich beworbene Produkt. Sind wir ganz ehrlich, was haben nackte Frauen mit Autos zu tun oder ein Strand in Hawai mit Bacardi, und der reitende Cowboy hat auch nichts mit Marlboro zu tun. Aber es funktioniert. Diese Strategien werden immer ausgefeilter, und viele Menschen arbeiten in dieser durchaus kreativen Branche. Der Umsatz dieser Werbeagenturen hat für 2014 laut aktuellen Frühjahrsmonitor ein Umsatzwachstum von 7,4 Prozent. Das ist durchaus respektabel. Es ist aber nicht nur Werbung, sondern es sind Wissenschaften darüber, wie sich Menschen verhalten, was mit x, y, oder z passiert. Wenn was x, y und z gesagt wird, wenn was mit x, y oder z gemacht wird. Die studieren menschliches Verhalten und sie wissen sehr sehr gut darüber Bescheid. Über die heutigen Methoden können wir nur spekulieren, frühere können wir in der Causa MK Ultra nachlesen. Oberstes Ziel war die „Vorhersage, Steuerung und Kontrolle des menschlichen Verhaltens“. Natürlich wurde dies mit dem Koreakrieg, mit dem Kalten Krieg usw. gerechtfertig, aber die Ergebnisse dürften als Abfallprodukt der Kriege anderweitig verwendet worden sein. Und jetzt sucht das Kanzleramt nach Verhaltensforschern, die der Regierung helfen, den Bürger in die „richtige Richtung zu schubsen“. Was zur richtigen Richtung gehört, bestimmt natürlich Frau Merkel. Man solle die „Entwicklung alternativer Designs von politischen Vorhaben“ auf Grundlage verhaltenswissenschaftlicher Erkenntnisse vorantreiben. Auf deutsch: Das, was Frau Merkel und die Regierenden entscheiden, soll dem aufsässigen und angepassten Bürger nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen für richtig verkauft werden. Das ist das gleiche Prinzip, das sie anwenden, wenn sie uns Krieg als „Humanitäre Intervention“ verkaufen. Die Kernidee sei die Annahme, dass Menschen oft falsche, für sie langfristig ungünstige Entscheidungen treffen. Hier wird als Beispiel rauchen, zu wenig Sport, zu wenig für die Altervorsorge angegeben. Ja nee, ist klar, ihr wollt nur unser Bestes. Mit Hilfe einfacher psychologischer Tricks möchte man die Entscheidungsfindung verbessern. In diesem Satz das Verb verbessern anstelle von ändern zu benutzen, ist bereits ein psychologischer Trick. Denn man will die Entscheidung ja ändern, ob sie eine Verbesserung für den Bürger darstellt, ist eine ganz andere Sache. Für das Kanzleramt wird es sicher eine Verbesserung sein. Weiter wird die Debatte der Organspenden erwähnt, in der man die Strategie geändert hat, indem man jeden Bürger automatisch zum Organspender deklariert, der nicht explizit widerspricht. Und das mit einer schlichten Änderung des „Designs“. Ja, und auf diese Art möchte das Kanzleramt nun wirksamer regieren. Kritiker sehen darin eine Art von Paternalismus, der die Herrschaftslegitimierung auf eine vormundschaftliche Beziehung zwischen den Oberen und Unteren begründet. Hübscher gesagt: zwar gegen den Willen des Einzelnen, aber doch zu seinem Wohl. Frau Merkel weiß, was gut für uns ist. Das heißt für uns alle, dass wir noch mehr aufpassen müssen. Das wir gerade diese Wissenschaft im Auge haben und damit rechnen müssen, dass uns in „untergejubelt“ werden soll. Seid wachsam! Ihre Claudia Petersen nächster Zeit noch mehr