FrankreichsGastronomie
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FrankreichsGastronomie
Atout France, die französische Zentrale für Tourismus, präsentiert Frankreichs Gastronomie und junge Fotografie* mit Gobelins, der Schule für visuelle Kommunikation Atout France und Gobelins, die Schule für visuelle Kommunikation, rufen gemeinsam das Projekt „Frankreichs Gastronomie und junge Fotografie“ ins Leben, eine Foto-Ausstellung, die mithilfe des scharfen Auges junger Fotografie-Künstler die unglaubliche Vielfalt des gastronomischen Erbes Frankreichs in Szene setzt. Die Wanderausstellung wird in den kommenden drei Jahren die Welt bereisen. *Originaltitel: Terrois de France et jeune photographie Frankreichs und junge Gastronomie Fotographie Editorials Sich ernähren. Sich gut ernähren. Auf sich achten. Auf sein Image achten. Um zunächst mit sich im Einklang zu sein, angesehen zu werden, wie man es für richtig hält, wie man es sich erhofft, wie man sich selbst sieht, wie man Lust hat, gesehen zu werden, geschätzt, geliebt. Sich gerecht ernähren, in Harmonie mit der Welt, dem Rest der Welt. Schließlich leben mit Menschlichkeit. Mit Zärtlichkeit, Humor, Verrücktheit, Gelassenheit, Genuss, Präzision. Das ist es, was uns die Bilder der Fotografen der École des Gobelins lehren als Fazit aus der Erfahrung mit dem Land, dem Meer, der Luft und dem Licht Frankreichs. Die Gastronomie, die Nahrung, die Ernährung, die Kunst, gerecht zu essen mit dem Respekt und dem Abbild der Landschaft vor Augen, der Umgebung, der Authentizität des Bodens, der Landschaft, der Geographie: diese Bilder, oft dem Irrtum der Einfachheit unterlegen, zeigen ganz neue Tatsachen. Die Gastronomie ist nicht nur Tradition und Vergangenheit, sie ist das Leben, die Schöpfung, die Erholung. Unsere Küchenchefs kreieren. Wie unsere Fotografen. Was unterscheidet sie denn eigentlich? Wer ist Handwerker? Wer ist Künstler? Sie sind beides: dieses sehr schöne Zusammentreffen von jungen Bildkünstlern und den althergebrachten Handwerkern lehrt uns, dass beide nur eines machen, „kochen”, mit einem ganz eigenen Blick auf die Welt und – so wie der Rahmen die Fotografie begrenzt – diese auf einem Teller drapieren. Es ist nicht nötig, die Hintergründe zu erläutern. Sie zeigen sich ästhetisch, sozial, ökonomisch. Sie laden die ganze Welt ein, sich bei uns einzufinden, unser Land auf individuelle Art zu besichtigen und zu erkunden. Diese Bilder werden um die Welt gehen und uns etwas Wesentliches lehren: Frankreich ist nicht nur unendlich, Frankreich ist angesagt, Frankreich ist auf der Höhe der Zeit. Olivier Poivre d’Arvor Schriftsteller, Botschafter für kulturelle Attraktivität Philippe Faure Botschafter Frankreichs Präsident des Verwaltungsrates von Atout France 2 Ein GANZ NEUES BÜNDNIS ZWISCHEN ATOUT FRANCE UND DER ÉCOLE DES GOBELINS Mit dieser Ausstellung „Terroirs de France et Jeune Photographie” möchten wir Ihnen ein aus einer besonderen Allianz hervorgegangenes Projekt vorstellen: die fotografische Kunst im Dienste der Wertschätzung unserer französischen Regionen. Sie finden dort die Arbeiten der Fotografiestudenten der École des Gobelins zu einem Thema, das uns allen am Herzen liegt: die Gastronomie. Ein Thema, mit dem sich Atout France regelmäßig befasst im Hinblick auf das Ansehen des Reiseziels Frankreich für Touristen aus der ganzen Welt; ein Thema, das perfekt die Pracht, die Vielfalt und die Identität unseres Landes widerspiegelt. Die französische Gastronomie ist in der Tat international anerkannt, sie ist Bestandteil unseres Kulturerbes, sie ist verankert in unseren Genen. Daher ist es nur natürlich, dass im Jahre 2010 die „französische Küche” seinen Platz auf der Liste des Immateriellen Weltkulturerbes der UNESCO fand. Zahlreich sind die Touristen, die anlässlich ihres Aufenthaltes in Frankreich unsere Lebensart entdecken möchten, auf der Terrasse eines Cafés, in geselliger Runde bei ihren Gastgebern, auf den farbenfrohen Märkten unserer Regionen oder auch bei Besuchen unserer lokalen Produzenten. Als inspirierendes und kreatives Land hat Frankreich schon immer Handwerker aus der ganzen Welt angezogen. Durch die Ausstellung „Terroirs de France et Jeune Photographie” wird der Tourismus auch zum fördernden Träger junger französischer Künstler, da diese Werke international ausgestellt werden und Touristen einladen sollen, Frankreich zu entdecken und zu genießen… Das Projekt, das in verschiedenen französischen Zielgebieten durch eine einwöchige pädagogische Arbeitsgruppe begleitet wurde, sollte die Studenten bei der Realisierung einer Außenreportage mit den verschiedenen vorherrschenden Gegebenheiten (Drehortsuche, Lichtverhältnisse, Logistik, Wetter) konfrontieren. Diese Reportagen haben sehr lebendige, fotografische Werke hervorgebracht, die die Lebenslust und die Kreativität der Studenten widerspiegeln. Sie sind herrlich zur Geltung gebracht worden durch die grafische Aufbereitung der Studenten von Graphistes Motion Designers. Entdecken Sie im Rahmen der Fotoserien die einzigartige Chemie zwischen unserem gastronomischen Kulturerbe, den Landschaften und ihrem lokalen Savoir-Faire, den aus Produkten unseres Landes entstandenen Bauwerken bis hin zur Tischkultur... und das in den schönsten Regionen Frankreichs. Christian Mantei Generaldirektor von Atout France Yves Portelli Direktor von Gobelins, der Schule für visuelle Kommunikation 3 Würdigung... HEIMAT, FÜR AUGE UND GAUMEN Seit 2010 steht die französische Gastronomie auf der Liste des immateriellen Weltkulturerbes; läuft sie Gefahr, früher oder später zu einem unantastbaren Denkmal zu werden? Deshalb muss man, sollte sich jemals diese Frage stellen, die Idee begrüßen, in ganz Frankreich Dutzende von Studenten der École des Gobelins für die fotografische Konfrontation mit den jahrhundertealten, in den verschiedenen Regionen fest verankerten Traditionen begeistert zu haben. Wäre dies nicht in der Tat ein Ding der Unmöglichkeit, dieser Frontalzusammenstoß zwischen einer globalisierten, internetaffinen Generation und einer eher „typisch französischen” Identität? Zwischen einer Stadtjugend und den entlegenen Gebieten? Und dennoch, was diese Fotografen aus ihren ländlichen Gegenden mitgebracht haben, war mehr als unerwartet. Die interessanten Bilder lassen förmlich Landschaften entstehen. Erstaunlicherweise stellt man fest, dass das bisher bekannte, visuelle Konzept der französischen Gastronomie etwas in die Jahre gekommen ist. Vorbei sind die Zeiten der Rezepteküche, der gerade aus dem Ofen gezogenen Stillleben, der appetitanregenden Düfte der Gerichte und der Schlemmerteller, bei deren Anblick einem das Wasser im Mund zusammenläuft! Diese traditionelle, langweilige Herangehensweise des 20. Jahrhunderts wurde ausnahmslos von der jungen Generation infrage gestellt, da sie sich in ihren Augen als unmodern und altmodisch darstellte, oder schlimmer noch, sie stand im Verdacht eher das Werk des Kochs als das des Fotografen zu würdigen. Eben diese Jugendlichen gestehen auch – vollkommen widersprüchlich, wie man anmerken muss – dass die Essensfrage eine maßgebliche Rolle in ihrem Leben spielt, ein generationsbedingter Zwang, der sich allgemein in den Bildern der sozialen Netzwerke widerspiegelt, besonders auf Instagram, wo jedermann eingeladen ist, den gefüllten Teller seines Nachbarn zu besichtigen oder auch in der Medienpräsenz (Fernsehen, Presse, Verlage …) sowie in der steigenden Frequentierung der angesagten Restaurants... Das bedeutet auch, dass man in der Tat nicht die Gastronomie und das Bild der Gastronomie 4 verwechseln darf. Während die Gastronomie gut dasteht, hatte das Bild der Gastronomie zweifellos eine ernstgemeinte Auffrischung nötig, und was gibt es da Besseres als einen Jahrgang junger, motivierter Fotografen, die – das eine schließt das andere nicht aus – endlich an der Reihe waren. Zunächst gab es hier und dort einige Ausweichmanöver zu diesem Thema. Von der Kunst des guten Essens hielten sie sich mehr an die Kunst als an das gute Essen. «Die Gastronomie ist mit Vorsicht zu genießen» erklärte eine junge Fotografin die Einstellung aller. Vorsichtig ausgedrückt. Das Essen, das Übermaß an Fleisch, die Körper, die Bankette, die Verdauungsprozesse, die Verkostung verschwinden angesichts einer dekorativen Obsession und einer zwangsläufig ästhetischen Herangehensweise. Die Gemüse werden vorzugsweise in ihrem Rohzustand als Trophäen oder Kunstwerke aufgehängt ohne Anzeichen von Fäulnis, die Küchen ähneln Laboratorien, einer Art vor Sauberkeit blitzender Verarbeitungsfabriken, die Ganzkörper-Portraits der Küchenchefs sind immer noch klassisch, weit entfernt jeder trivialen Beschäftigung, der Grundlage ihrer Berühmtheit, die Meeresfrüchte sind drapiert wie feinste Patisseriewaren und das Gebäck, zur Freude affektierter junger Mädchen, in Form von Modeaccessoires, die gebrannten... die gebrannten rosa Mandeln werden grazil vernascht von einer anderen Gruppe Blumenmädchen, die regionalen Früchte sind verkleinert, neu gezeichnet, „designt”, wieder verpackt, gespiegelt, in zeitgenössische Kunstwerke verwandelt, in Luxusobjekte, in Objekte der Begierde oder des Konsums, zweiteilig und gekoppelt an ihre Ursprungslandschaft...genau an dem Punkt, an dem die Konfrontation, ja sogar die Reibung mit der Gegend den Anschein von Spiel- und Experimentierfeldern erweckt, manchmal regressiv, oft narzistisch und fast immer lustig und einfallsreich. Es ist eine Generation, die sich weniger in Gefühlen (soziale und innere) ausdrückt als in Bildern. Wer sich mit Humor und Selbstironie wappnet, wer sich außerhalb des Studios erprobt, der wird Außenmotive entdecken und die Zufälle des natürlichen Lichts und das Unbekannte erforschen, bevor er auf dem Boden landet... Manchmal scheinen ihre Visionen den eingeschweißten Nahrungsmitteln zu ähneln, mit einer leichten Tendenz zur Magersucht. „Wir sind die Generation der Essstörungen” bestätigen sie … „Wir haben das Konzept auf unsere eigene Art und Weise umgesetzt”, fügten sie hinzu. Keine falschen Klischees, die sie ausräumen müssen („kein Pastis, kein Rosé de Bandol, keine Calissons … aber ein richtiger Tintenfisch – tierisch!”) oder sie nutzten die Portraits der Bretoninnen in ihren Kostümen, falsche Postkarten, echte Ikonen oder auch das Burgund in Erdfarben gemalt... russisch. Also, die Gastronomie ist altmodisch? Wenn man die junge Generation aus der Tradition etwas Modernes machen lässt, sie eine jahrhundertealte Kultur mit einem gänzlich neuen Blick fotografieren lässt, versichert man sich einer neuen Kraft, die die Zukunft eines Denkmals zu bewahren weiß. Martine Ravache Kunstkritikerin Eine Reise ins Herz der französischen Regionen Die Schüler der Gobelins-Schule hatten freie Hand bei der Durchführung einer Reise durch die folgenden französischen Destinationen. île-de-France Bretagne Burgund Lyon Savoie Mont-Blanc Provence Midi-Pyrenäen 5 Paris Paris ist nicht nur die Stadt der Mode, des Luxus und des Shoppings, sondern auch die Stadt des Art de Vivre. Ungeahnte kulinarische Hochgenüsse warten hier an jeder Ecke, gepaart mit einer internationalen Küche, die von den Küchenchefs auf immer mutigere Weise interpretiert wird. bretagne Die schönsten Schätze von Morbihan, diesem „kleinen Meer” mit tausenden Facetten, liegen in den Mythen und Legenden, der Gastronomie, den kleinen charaktervollen Orten, den Inseln im offenen Meer, dem himmelblauen Wasser und den Kulturstätten. Burgund Die Abendsonne scheint auf die Weinberge der Region, von denen einige, wie Romanée-Conti oder Pommard, zu den berühmtesten der Welt gehören. Geduld, Mut und Leidenschaft: diese Eigenschaften zeichnen nicht nur die Gastronomie, sondern auch die regionalen Küchenchefs aus. Ein kleines Paradies, eine Welt für sich. 6 lyon Mit ihren 2.000 Restaurants die Welthauptstadt der Gastronomie! Lyon trumpft mit der größten Anzahl an Restaurants pro Einwohner in Frankreich auf – aber auch mit den besten französischen Produkten, die die Küchenchefs auf kreative Weise miteinander verbinden. savoie mont-blanc Als weltweit wichtigste Destination für Wintersport bietet Savoie Mont-Blanc zahlreiche Freizeitvergnügen. Zwischen geschützter Natur und außergewöhnlicher Geschichte verschmelzen Traditionen, Kultur und Gastronomie zu einem kontrastvollen Programm, das man das ganze Jahr über entdecken kann. Midi-Pyrenäen Allein die Gastronomie ist Grund genug, die Midi-Pyrenäen zu bereisen. Schwarzer Trüffel aus Quercy, Roquefort-Käse, Gänsestopfleber, Cahors, Gaillac, Armagnac… All diese Beispiele zeigen anschaulich den Sinn der Region für Gutes und Leckeres, den auch ihr berühmter Küchenchef Michel Bras besitzt. provence Wärmender Sonnenschein, leuchtende Ufer, malerische Häfen und das einladende Meer – all das ist die Provence. Mit seinem kosmopolitischen und lebendigen Charakter repräsentiert Marseille die Moderne einer mediterranen Metropole voller Kultur. 7 Die Werke, die in diesem Flyer dargestellt werden, sind nur eine kleine Auswahl der ursprünglichen Ausstellung. Sämtliche Werke der Ausstellung „Frankreichs Gastronomie und junge Fotografie“ finden Sie demnächst unter www.france.fr www.gobelins.fr