Rot und Weiss in der Volksseele Vor 100 Jahren wurde Knorr

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Rot und Weiss in der Volksseele Vor 100 Jahren wurde Knorr
DIE ZEITSCHRIFT FÜR AUSLANDSCHWEIZER
APRIL 2007 / NR. 2
Rot und Weiss in
der Volksseele
Vor 100 Jahren wurde
Knorr gegründet
Welches ist der richtige
Raclettekäse?
PU BLICIS
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EDITORIAL
I N H A LT
3
Steuerstreit: Brüssel gegen Bern
ie schweiz übt eine magnetische anziehungskraft auf reiche Privatpersonen und potente Unternehmen aus. Pro Jahr zieht es nicht weniger als 500 ausländische Firmen in die Schweiz, wie eine Studie des Staatssekretariats für Wirtschaft
(SECO) festhält. Unter ihnen befinden sich so bekannte Namen wie Google, Ebay, Kraft
Foods oder Albany, die nicht nur wegen der tieferen Unternehmenssteuern in die Schweiz
kommen, sondern auch wegen der hervorragenden Infrastruktur und dem Angebot an
qualifizierten Arbeitskräften. Sie bezahlen zusammen jährlich rund drei Milliarden Franken Steuern in die Bundeskasse. Auch unzählige ausländische Multimillionäre und Milliardäre möchten in der Schweiz Wohnsitz nehmen und von den Pauschal-Steuerabkommen profitieren.
Viel Staub hat in Frankreich der Sänger Jonny Hallyday aufgewirbelt, dessen Steuerflucht nach Gstaad als Verrat an seiner Heimat betrachtet wird. Der Altrocker befindet
sich in guter Gesellschaft. Auch der englische Popstar James Blunt wohnt nun wie viele
andere Prominente aus dem Showbusiness offiziell in der Schweiz. Ein griechischer Reeder baut sich in Gstaad ein Chalet für 100 Millionen Franken, andere Milliardäre investieren immerhin 20, 30 oder 40 Millionen Franken in ihre Luxusunterkünfte in den Bergen. Der Boom ist zwar gut für das lokale Baugewerbe, aber schlecht für die einheimische
Bevölkerung, die sich in Verbier, St. Moritz oder Gstaad kaum noch Wohnungen leisten
kann: Angestellte im Gastgewerbe beispielsweise sind nicht in der Lage, für eine kleine
2,5-Zimmer-Wohnung 2500 Franken monatlich zu bezahlen. Ihnen bleibt nur noch der
Umzug aus den Nobelkurorten ins Tal; die Schere zwischen den hohen und den kleinen
Einkommen öffnet sich immer weiter.
Der kantonale Wettbewerb um reiche Steuerzahler stösst nicht nur der EU in Brüssel
sauer auf, sondern auch vielen Schweizerinnen und Schweizern. 66 Prozent der Befragten einer repräsentativen Online-Umfrage der «Perspektive Schweiz» möchte den Steuerwettbewerb unter den Kantonen für Einkommen über 300 000 Franken abschaffen.
Die EU-Kommission stört sich vor allem an den Steuerprivilegien, mit denen ausländische Holding- und andere Gesellschaften in die Schweiz gelockt werden. Die EU bezeichnet diese Fiskalpraxis als Wettbewerbsverzerrung und Verstoss gegen das Freihandelsabkommen zwischen der Schweiz und
der EU aus dem Jahr 1972. Auch mit dem Geist der bilateralen Zusammenarbeit seien diese Steuerprivilegien nicht zu vereinbaren,
meint die EU-Kommission.
Die Schweiz hat ungewöhnlich scharf reagiert, Verhandlungen
zu diesem Thema kategorisch abgelehnt und auf die kantonale
Steuerhoheit verwiesen. Und Finanzminister Hans-Rudolf Merz
sprach sich gegen jede Konzession an Brüssel aus, da die Schweiz
Heinz Eckert
sonst ihre Souveränität preisgebe. Handlungsspielraum gebe es in
dieser Angelegenheit nicht, betonte Merz und verwies auf die teilweise grossen Steuergefälle innerhalb der EU. Gleich reagierten Economiesuisse und alle bürgerlichen Parteien, die das Begehren aus Brüssel als rechtlich unhaltbar, wirtschafts- und finanzpolitisch schädlich und politisch falsch bezeichneten. Auch fast alle Medien stellten sich
hinter den Bundesrat und forderten ihn auf, gegenüber der EU hart und unnachgiebig
zu bleiben. «Schlechter Stil der EU» betitelte die «Neue Zürcher Zeitung» ihren Kommentar. Im Steuerstreit zeigt sich das Land geeint wie sonst selten. Die EU hat sich damit in weiten Kreisen viele Sympathien verscherzt.
Ob sich der erste grosse Konflikt zwischen der EU und der Schweiz anbahnt? Man darf
gespannt sein, wie sich die Kontrahenten bei dieser Interessenlage verhalten werden.
Schliesslich geht es nicht nur um viel Geld, sondern auch noch um die Souveränität der
Kantone.
HEINZ EC KER T, C HEFREDAK T OR
S C HWEI ZER REVUE April 2007 / Nr. 2
Foto: AS Verlag
D
5
Briefkasten
5
Gelesen: Das Historische Lexikon
der Schweiz
7
Gesehen: Der Dorffotograf Arnold Zwahlen
8
Swissness: Rot und Weiss in der Volksseele
11
Politik: Abstimmung zur Einheitskrankenkasse
12
Neue Münzen für Nationalbank und
Nationalpark
Regionalnachrichten
Unverwüstlich:
Ferdy Kübler.
13
Ferdy Kübler – ein Gigant auf dem Velo
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Aus dem Bundeshaus
16
Vor 100 Jahren begann Knorr die Welt
zu erobern
18
Welches ist der richtige Raclettekäse?
20
Auslandschweizer-Organisation
23
In Kürze
Titelbild: Swissness ist gefragt: Im Flaggenwald vor
dem Genfer Uno-Gebäude. Foto: Keystone
I M P R E S S U M : «Schweizer Revue», die Zeitschrift für die Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer, erscheint im 33. Jahrgang in deutscher, französischer, italienischer, englischer
und spanischer Sprache in 21 regionalen Ausgaben und einer Gesamtauflage von über 380 000 Exemplaren. Regionalnachrichten erscheinen viermal im Jahr.
■ R E DA K T I O N : Heinz Eckert (EC), Chefredaktor; Rolf Ribi (RR), Alain Wey (AW), Gabriela Brodbeck (BDK), Auslandschweizerdienst EDA, CH-3003 Bern, verantwortlich für die Seiten «Aus
dem Bundeshaus». Vom politischen Geschehen berichtet René Lenzin (RL). Übersetzung: CLS Communication AG ■ P O S T A D R E S S E : Herausgeber/Sitz der Redaktion/Inseraten-Administration: Auslandschweizer-Organisation, Alpenstrasse 26, CH-3006 Bern, Tel. +41 31 356 6110, Fax +41 31 356 61 01, PC 30-6768-9. Internet: www.revue.ch ■ E - M A I L : [email protected]
■ D RU C K : Zollikofer AG, CH-9001 St.Gallen. ■ ADRESS ÄNDERUNG: Bitte teilen Sie Ihre neue Adresse Ihrer Botschaft oder Ihrem Konsulat mit und schreiben Sie nicht nach Bern.
Einzelnummer CHF 5.– ■
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BRIEFKASTEN
A N N A M A R I A M AG N U S , T A S M A N I E N
Heimwehherz
Wie schön, dass ihr die Weihnachtsgeschichte von -minu
gewählt habt. Mein «Heimwehherz» lachte vor Freude und
glücklich (und ein wenig stolz)
war ich auch, dass es «en Bebbi»
geschrieben hat. Ich vermisse
den -minu hier in Finnland. Jedes
Jahr an Weihnachten denke ich
an ihn, wenn ich die roten Samtherzen von ihm aufhänge.
E. HUNZINGER-LYHDE,
S C HW EIZER REVU E April 2007 / Nr. 2
FINNL AND
Herzlichen Glückwunsch
Ich möchte Ihnen vielmals dafür
danken, dass Sie mich über
die neusten Ereignisse in meinem Heimatland informieren.
Mein Ehemann und ich lesen
Ihr Blatt «von A bis Z». Ihr
Artikel über Schokolade hat mir
besonders gut gefallen, ich werde
diese Ausgabe auch meinen
amerikanischen Freunden und
Nachbarn zum Lesen geben. Hier
weiss kaum jemand, dass in der
Schweiz neben Nestlé oder Lindt
noch andere Markenschokolade
hergestellt wird. Vielen Dank!
Ich möchte ausserdem Frau
Calmy-Rey zu ihrer Wahl zur
Bundespräsidentin gratulieren.
Ich bin mir sicher, dass sie kluge
Veränderungen herbeiführen
wird: Möge sie lange leben!
Noch einmal vielen Dank dafür,
dass Sie mich immer über mein
Heimatland, das ich so sehr
vermisse, auf dem Laufenden
halten. Mein Mann und ich
werden hoffentlich bald nach
Hause reisen, extra für mich
(aber auch mein Mann liebt das
Essen und die Landschaften in
der Schweiz).
MIC HELE WHITEAKER, LEXING T ON,
K E NTU C K Y, U S A
Bitte neutral bleiben
In Ausgabe 6/06 trug eine Seite
den Titel «Das Jahr 2006 im
Rückblick». Auf dieser Seite findet sich ein kurzer Artikel mit
der Überschrift «Die Fehltritte
von Christoph Blocher». Falls es
Ihre Absicht ist, so Ihre Meinung
über die Leistungen von Politikern zum Ausdruck zu bringen,
teilen Sie mir dies bitte mit, denn
dann würde ich Ihnen mitteilen,
dass ich nicht mehr daran interessiert bin, Ihre Zeitschrift zu
erhalten. Wenn ich Ihnen raten
darf: Bleiben Sie neutral und
schlagen Sie nicht diese Richtung
ein. Es gibt genügend unerfreuliche Dinge, die man auch über
Bundesräte schreiben könnte,
die sich links der Mitte positionieren.
PE TE R S C HAAD, L ON D ON
Wer weiss es besser?
Im Briefkasten 6/06 warnt
A. Brandenberg aus Kanada die
Schweizer vor Christoph Blocher und der SVP. Sie wüssten
alles besser als die anderen Parteien, meinten sie. Gegenfrage:
Wissen es die anderen Parteien
besser? Ist A. Brandenberg auf
die Medien hereingefallen, die
fast alle gegen Christoph Blocher
geschrieben haben? Nach meiner
Meinung streben Herr Blocher
und die SVP eine bodenständigere, aufrichtigere und auch vernünftigere Politik an. Sie wollen
die Schweiz so lange als möglich
und so unabhängig als möglich
erhalten.
B . WAC H T E R , K A N D Y, S R I L A N K A
Fünf Bände sind bereits erschienen, dreizehn werden es insgesamt sein. Wenn das bisher anspruchsvollste geisteswissenschaftliche Projekt des Bundes abgeschlossen ist, wird in
13 Bänden mit rund 36 000 Artikeln zu Personen, Familien,
Orten und Sachthemen ein umfassender Überblick über die
Geschichte der Schweiz von der Altsteinzeit bis zur Gegenwart vorliegen. Der erste Band des Historischen Lexikons der
Schweiz ist 2002 gleichzeitig in den drei Landessprachen
Deutsch, Französisch und Italienisch mit identischen Inhalten erschienen. Inhaltlich werden alle Regionen der Schweiz
nach einem festen Schlüssel angemessen berücksichtigt.
Das Historische Lexikon der Schweiz ist ein seit 1988 laufendes Projekt, das den Stand des Wissens über die Geschichte
der Schweiz in Form einer Enzyklopädie darstellen will. Herausgeberin des Historischen Lexikons ist die Stiftung Helvetisches Lexikon der Schweiz (HLS), die unter dem Patronat der
Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften
und der Schweizerischen Gesellschaft für Geschichte steht. Die Finanzierung erfolgt durch die Eidgenossenschaft aus Steuergeldern.
Die Redaktion umfasst rund dreissig Mitarbeiter. Insgesamt arbeiten über 2500 Autoren und Autorinnen am umfangreichen Werk.
Chefredaktor des Lexikons ist Marco Jorio.
Durch die moderne Grafik ist ein ebenso attraktives wie übersichtliches Nachschlagewerk entstanden. Rund 20 Prozent des Umfangs ist der Bebilderung vorbehalten, welche die Texte unterstützt
und ergänzt. Zahlreiche Grafiken, Karten und Tabellen veranschaulichen und erweitern den gebotenen Stoff vorbildlich.
Das Lexikon umspannt die gesamte Humangeschichte vom Auftreten der ersten Menschen im Raum der heutigen Schweiz bis zur
Gegenwart. Es werden alle Perioden der Geschichte erfasst, aber in
unterschiedlichem Mass berücksichtigt: Je näher das Ereignis zur
Gegenwart steht, desto grösser ist der zur Verfügung stehende
Raum. Rund zehn Prozent des Textumfangs behandeln die Ur- und
Frühgeschichte, 20 Prozent das Mittelalter, 30 Prozent die Neuzeit,
40 Prozent das 19., 20. und das beginnende 21. Jahrhundert. Die
moderne Historiographie habe sich in den letzten Jahrzehnten von
einer Geschichte der politischen Ereignisse und ihrer Handlungsträger zu einer «Histoire totale» entwickelt, die sich mit allen Bereichen der Gesellschaft beschäftige, erklärt die Redaktion des Historischen Lexikons. Das Interesse an übergreifenden Strukturen und
Prozessen sowie am alltäglichen Leben aller Gesellschaftsschichten
sei massiv gestiegen. Diese Entwicklung wurde bei
der Wahl der Stoffe berücksichtigt.
Das Historische Lexikon der Schweiz ist das
erste Nachschlagewerk für Schweizer Geschichte
seit Victor Attingers Historisch-Biographischem
Lexikon aus den 1920er und 1930er Jahren.
Es ist eine Freude, das Historische Lexikon der
Schweiz Seite für Seite durchzublättern, anzuschauen und zu lesen und sich spannend und anschaulich über die
Schweiz zu informieren. Seit 1998 ist auch eine Version im Internet
zu finden. Aber wer will diese Informationen schon elektronisch,
wenn sie in einer so schönen gedruckten Form zu haben sind: ein
Genuss für alle Freunde schöner Bücher. www.hls.ch HEINZ EC KER T
Historisches Lexikon der Schweiz
Vielen Dank
Es war sehr interessant, etwas
über die Geschichte der Schweizer Schokoladenindustrie zu
erfahren, allerdings war ich ein
wenig enttäuscht, dass die Ereignisse der jüngeren Geschichte
nicht miteinbezogen wurden. Wir
waren schockiert, als wir kürzlich
auf einer Toblerone-Packung
lasen, dass die Tobler AG mittlerweile ein Tochterunternehmen
des Tabakkonzerns Philip Morris
ist! Globalisierung statt Tradition? «Schoggi» für den Meistbietenden? Wir schätzen die
«Schweizer Revue» sehr, vielen
Dank!
GELESEN
Es erscheint jährlich ein Band, der 298 Franken kostet. Bestellung: deutsche
Ausgabe: www.schwabe.ch / französische Ausgabe: www.editions-attinger.ch /
italienische Ausgabe: www.editore.ch
5
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Jahresbericht 2006
Die Genossenschaft Solidaritätsfonds der Auslandschweizer hat im Jahr 2006 mehreren Not leidenden Familien in
Afrika und im Mittleren Osten mit einer Pauschalentschädigung helfen können. Ausserdem hat sich Soliswiss neu
konstituiert und eine Tochtergesellschaft gegründet, die
sich als modernes Finanzdienstleistungsunternehmen in
den Bereichen Versicherungsvermittlung und Vermögensverwaltung betätigt.
Das Jahr 2006 hat die gesamte
Organisation stark gefordert.
Deshalb spricht Soliswiss als erstes ihren Mitarbeitenden und
ihren Organen sowie dem EDA
ein grosses Dankeschön aus. Sie
alle haben Ausserordentliches
geleistet und die Genossenschaft
durch einen heftigen Sturm manövriert.
im Eigentum der Genossenschaft stehende Soliswiss AG
vermittelt marktgängige Banken- und Versicherungsdienstleistungen zur finanziellen Absicherung. Die Genossenschaft
bezweckt weiterhin den finanziellen Schutz von Auslandschweizern bei Existenzverlust durch
politische Ereignisse.
Wechsel im Präsidium
Lebenslange Mitgliedschaft
beliebt
Hervorheben möchten wir die
unermüdliche Arbeit von Ulrich
Pfister, der die Genossenschaft
von 1994 bis 2006 präsidierte
und sein Amt aus Altersgründen
Barbara Rigassi übergab. Er hat
der Genossenschaft Solidaritätsfonds für Auslandschweizer
neue Perspektiven eröffnet. Wir
wünschen ihm, der auch im Auslandschweizerrat für das Wohl
der Auslandschweizer eintrat,
einen abwechslungsreichen
neuen Lebensabschnitt.
S C HW EIZER REVU E April 2007 / Nr. 2
In der Tiefe restrukturiert
Im Berichtsjahr machten eine
Reihe von strenger gewordenen
aufsichtsrechtlichen Bestimmungen eine tiefe Restrukturierung unumgänglich. Rein äusserlich hat die Genossenschaft
zwar nur eine Tochtergesellschaft gegründet. Aber innerlich
ist sie mit einem neuen Mandat,
einem frischen Team und starken Partnern zu neuen Ufern
aufgebrochen. Die vollständig
Wie haben die Genossenschafter auf die Neuausrichtung reagiert? Vier Fünftel der Mitglieder haben bis Ende 2006 die von
der Generalversammlung 2006
verabschiedeten Änderungen
mit einem individuellen Schreiben bestätigt und ihre Mitgliedschaft für 2007 bekräftigt. Dass
die überwiegende Mehrheit der
Genossenschafter der Solidaritätsgemeinschaft ihre Treue
hält, freut die Verwaltung. Wie
der Geschäftsverlauf zeigt, gibt
es sogar ermutigende Anzeichen,
dass die Neuerungen rege beansprucht werden. In der Berichtsperiode sind 430 Mitglieder dem
Solidaritätsfond beigetreten.
Viele wechselten zur lebenslangen Mitgliedschaft.
Beste Zusammenarbeit
mit dem EDA
Die Genossenschaft hat im Jahr
2006 verschiedenen Familien
aus den Krisengebieten in Ka-
Mit Schweizer Sicherheit
im Ausland leben.
www.soliswiss.ch
nada, Zimbabwe, im Irak und im
Libanon helfen dürfen. Weitere
Gesuche aus Bolivien und Kolumbien standen zum Jahresende in Abklärung. Die ausschliesslich von Privaten getragene Genossenschaft ist bei der
Bearbeitung der Anträge auf die
tatkräftige Unterstützung aus
dem EDA und den Aussenvertretungen in den betroffenen
Gebieten angewiesen.
Marketingmassnahmen
im Inland
Schweizerinnen und Schweizer
planen ihre Auswanderung meistens voraus. Zur Erleichterung
ihres Standortwechsels und der
damit verbundenen sozialen und
finanziellen Absicherung hat Soliswiss die meisten Schweizer
Gemeinden mit mehr als 5000
Einwohnern besucht. Damit haben Einwohnerämter die Möglichkeit, Auswanderungswillige
über die Finanzdienstleistungen
von Soliswiss zu informieren.
Finanziell eigenständig
Soliswiss prosperiert, die betriebswirtschaftlichen Zahlen
sprechen für sich: Sämtliche
Rückstellungen und Reserven
für Pauschalentschädigungen
sowie Hilfeleistungen summieren sich heute auf 16.2 MCHF.
Dieses Nettovermögen ist so
hoch, dass die Genossenschaft
mutmasslich nicht von der Ausfallgarantie des Bundes Gebrauch machen muss.
Kostenintensive
Umwandlung
Die Genossenschaft hat Soliswiss AG mit der arbeitsintensiven Schliessung der Sparkonti
beauftragt. Neben anderen Restrukturierungsfolgen belastet
vor allem dieser sehr aufwändige
Prozess die Rechnung der Genossenschaft. Die Kosten belaufen sich im Berichtsjahr auf 2.4
MCHF. Über die Restrukturierung muss Soliswiss der Eidgenössischen Bankenkommission
(EBK) regelmässig Bericht erstatten. Die von der Generalversammlung gewählte Revisionsstelle Ernst & Young AG
begleitet die Umwandlung im
Auftrag der EBK. Ebenso leistet
uns eine renommierte Anwaltskanzlei aus Basel grosse Dienste
bei der Anpassung des rechtlichen Rahmens.
Aktive Aktiengesellschaft
Soliswiss AG hat ihren operativen Betrieb im Juli aufgenommen und mit einem ausgeglichenen Jahresresultat abgeschlossen.
Der Bereich Versicherungsvermittlung erzielte im stark verkürzten Geschäftsjahr mit 0.6
MCHF Kommissionserträgen
aus Kranken- und Lebensversicherungen eine gute Grundlage
für das weitere Wachstum. Der
Bereich Vermögensverwaltung
erwirtschaftete knapp 0.2
MCHF, da die Umschichtung
von Spargeldern auf Vermögensverwaltungsmandate erst im November anlief.
Soliswiss hat mit den grossen
Veränderungen im Jahr 2006 zu
sich zurück gefunden. Die beiden Genossenschaftszwecke von
1958, Pauschalentschädigung
und Sparbatzen in der Heimat,
sind auf der Basis der heutigen
Gesetzgebung neu verankert
worden.
Soliswiss – mit Schweizer
Sicherheit im Ausland.
Dr. Felix Bossert
Direktor
GESEHEN
7
S C HW EIZER REVU E April 2007 / Nr. 2
Bilder: Benteli Verlag/Arnold Zwahlen/Médiathèque Valais-Martigny
Der Dorfchronist. Arnold Zwahlen (1916), Uhrmacher und Fotograf, begann als
Soldat im Aktivdienst das Leben in seiner Einheit zu fotografieren. Dann
dokumentierte er in seiner Freizeit Menschen, Kultur und Lebensweise seines Dorfes
Leuk fotografisch. Sein Werk bietet einen spannenden Blick auf das Leben im
alpinen Raum nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Dorffotograf (deutsch/französisch),
Benteli Verlag, 3084 Wabern – Bern, 78 Franken. www.benteliverlag.ch
Der Dorfschmied Jules Mathieu, um 1947.
Auf der Varneralp, um 1945.
Pause, Frühling 1940.
Walter Sewer und Familie, um 1952.
Leuker beim Kegelturnier im «Alpenrösli», um 1955.
Raclette
8
SWISSNESS ALS MARKENZEICHEN
Rot und Weiss in der Volksseele
Welches Bild und welches Selbstverständnis haben die
Eidgenossen von ihrem Land? Wie steht es also mit
der Schweizer Identität und mit dem Stolz auf die Heimat?
Eine repräsentative Umfrage und die Meinung von Persönlichkeiten zum helvetischen Zeitgeist. Von Rolf Ribi
S C HW EIZER REVU E April 2007 / Nr. 2
Grafiken: Credit Suisse/Sorgenbarometer 2006/gfs.bern
In einem Fahnenmeer in Rot und Weiss sangen fünfzigtausend begeisterte Schweizer
Fans die Nationalhymne «Trittst im Morgenrot daher». So geschehen am 26. Juni 2006
im Stadion von Köln beim Weltmeisterschaftsspiel der Schweizer Fussball-Nationalmannschaft gegen die Ukraine. Eine beispiellose Euphorie hatte das ganze Volk
erfasst und mit Stolz erfüllt. Junge Schweizerinnen und Schweizer zeigten sich fortan
im roten T-Shirt mit dem weissen Kreuz und
fanden das «cool». Aber auch im Wirtschaftsleben ist «Swissness» als Markenzeichen
hoch im Kurs. Und für die nächsten eidgenössischen Wahlen werben die politischen
Parteien mit Symbolen wie Schweizerkreuz
und Matterhorn. Die neuen Heimatgefühle
lassen die Frage aufkommen, wie es wirklich
steht um das Innenleben in der Eidgenossenschaft.
Die Schweizer Identität, also das Bild und
das Selbstverständnis der Menschen von
ihrem Land, ermittelt jeweils das Berner
Meinungsforschungsinstitut gfs. Die neuste
Studie von Ende 2006 geht Fragen nach wie
diesen: Sind die Schweizer und Schweizerinnen stolz auf ihr Land, auf die Politik, auf die
Wirtschaft? Wofür steht für sie «die
Schweiz»? Welche Stärken, welche Schwächen des Landes erkennen sie? Wie ist das
Verhältnis zum Staat und seinen Leistungen?
Welche Reformen sind angezeigt? Gibt es
Gefahren für die Schweizer Identität?
«Das Verhältnis der Schweizer und Schweizerinnen zum eigenen Land ist sachlich und
nüchtern geworden», meint der frühere Staatsrechtsprofessor Georg Müller. Die «Vaterlandsverehrung» spiele kaum noch eine Rolle. «Wir
fühlen uns mit unserer Gemeinde, unserem Kanton und dem Bund verbunden, weil wir an der
Gestaltung des politischen Willens mitwirken.»
Alt Bundesrat Adolf Ogi, heute Uno-Sonderbotschafter für Sport im Dienst von Entwicklung
und Frieden, erklärt: «Ich beobachte grundsätzlich einen weniger verkrampften Umgang der
Menschen mit ihrer Schweizer Identität. Insbe-
sondere junge Schweizer sind mit unserem Land
stark verbunden.» Die ehemalige Rechtsprofessorin Suzette Sandoz ist «nicht sicher, dass die
Bürger und Bürgerinnen heute dem Land tief
verbunden sind». Gerade in den grossen Städten «gibt es die Identität Schweiz fast nicht
mehr». Auch alt Bundesrat Rudolf Friedrich
äussert sich kritisch: «Ein wesentlicher Teil unseres Volkes ist dem Land hauptsächlich deshalb
verbunden, weil man von ihm Leistungen und
persönliche Vorteile erwartet.»
Vom Stolz der Eidgenossen
«Sind Sie stolz, Schweizerin oder Schweizer
zu sein», fragten die Meinungsforscher. «Sehr
stolz» waren 21 Prozent, «eher stolz» 54 Prozent. Drei Viertel der Eidgenossen verspüren also ein stolzes Gefühl für ihr Land, aber
mehr als ein Fünftel sind nicht stolz. «Insgesamt ist ein starker Nationalstolz in der
Schweiz nicht sehr verbreitet», kommentiert
gfs-Projektleiter Lukas Golder. Es gibt indessen Unterschiede in den Kantonen: So
zeigen etwa die Mittellandkantone Aargau,
Thurgau und Zürich deutlich weniger Identitätskraft als die Südkantone Graubünden,
Tessin und Wallis.
Die Meinungsforscher wollten genauer
wissen, worin der Stolz auf die Politik und
auf die Wirtschaft besteht. «Gibt es bestimmte Dinge, auf die Sie an der schweizerischen Politik besonders stolz sind?» Diese
Faktoren wurden an vorderster Stelle genannt: Eigenständigkeit und Unabhängigkeit, die Neutralität, das Zusammenleben
der verschiedenen Sprachgruppen, die Bundesverfassung, Volksrechte wie Initiative und
Referendum, die Mitsprache der Kantone im
Föderalismus. Also: Unabhängigkeit und
Neutralität gelten als die zentralen politischen Erfolgsfaktoren, auf die 92 Prozent der
Befragten sehr stolz oder ziemlich stolz sind.
Auch das Zusammenleben der verschiedenen
Sprachgruppen wird von einer grossen Mehrheit mit Stolz vermerkt. Bundesverfassung,
Volksrechte und Föderalismus werden zwar
betont, aber jeweils nicht von einer «stolzen»
Mehrheit.
Auffallend stark ist die Konkordanz eingebrochen, also das Zusammenwirken der
massgebenden politischen Kräfte in der Regierung. Darauf waren 2004 noch 79 Prozent
stolz, heute sind es nur noch 63 Prozent. Dieser Rückgang entspricht fast einer Dreiviertelmillion Menschen. «Die Konkordanz ist
von allen politischen Elementen mit Abstand
dasjenige, welches am meisten an Identitätskraft verloren hat», sagt Projektleiter Golder. Die Polarisierung am rechten und am
linken Rand des politischen Spektrums hat
offensichtlich ihren Preis – die sinkende Anerkennung der Konkordanz.
«Gibt es bestimmte Dinge, auf die Sie an
der schweizerischen Wirtschaft besonders
Stärken der Schweiz 2006
«Welches sind die Stärken der Schweiz, über die in der letzten Zeit diskutiert und
geschrieben worden ist?» (Mehrfachnennungen möglich)
Neutralität
45
Schweizer Qualität
42
Bildung
36
Mitspracherechte
35
Frieden
35
Finanzplatz/Banken
28
Stabilität
25
Ordnung/Sauberkeit
25
Zusammenleben der Kulturen
23
Individuelle Freiheiten
23
Freizeit/Tourismus
22
© gfs.bern, Sorgenbarometer, August 2006 (N = 1010)
Angabe in % Stimmberechtigter
9
stolz sind?» Der internationale Ruf der
Schweizer Qualität ist das zuerst genannte
Element. Es folgen die Uhrenindustrie, die
Forschung, die starken schweizerischen Marken im Ausland, die erfolgreichen Klein- und
Mittelunternehmen sowie die Maschinenindustrie und die Pharmaindustrie. Und wo
stehen die Banken und der Finanzplatz
Schweiz? Auch sie werden zu den Stärken der
Wirtschaft gezählt, aber immerhin 16 Prozent der Schweizer und Schweizerinnen sind
nicht stolz darauf, und 19 Prozent empfinden beim Bankkundengeheimnis gar keinen
Stolz.
Beim Vergleich der Schweizer Wirtschaft
mit der Wirtschaft im Ausland kommt ebenfalls Stolz auf: Für 17 Prozent der befragten
Personen steht die schweizerische Wirtschaft sehr gut und für weitere 69 Prozent
eher gut da beim Vergleich mit dem Ausland
– mit steigender Tendenz gegenüber früher.
«Ja, ich bin stolz, Schweizer zu sein», sagt alt
Bundesrat Adolf Ogi. Er spricht vom wunderschönen Land, dem hohen Lebensstandard, der
gut funktionierenden Demokratie. «Die Schweizer sind seit jeher stolz auf ihr Land», erklärt
Professor Georg Müller und erwähnt den Kleinstaat mit seinen verschiedenen Sprachräumen
und Kulturen, die Unabhängigkeit, den Wohlstand. «In der Regel zeigen die nüchternen
Schweizer diesen Nationalstolz nicht», fügt er
bei. Ein emotionales Bekenntnis kommt von Jakob «Köbi» Kuhn, dem Coach der Schweizer
Fussball-Nationalmannschaft: «Ich liebe die
Schweiz, ich bin stolz darauf, mein Land in meiner Disziplin zu vertreten.» Und: «Wenn ich
eine andere Heimat hätte, würde ich diese auch
lieben.»
Der Schriftsteller Adolf Muschg betont: Weil
die Schweiz «eine Konföderation und nicht eine
Nation wie andere» ist, sind die Schweizer zuerst mit den kleineren Einheiten Gemeinde und
Kanton verbunden. «Nationalstolz passt nicht
dazu, war in der Schweizer Geschichte auch nie
recht natürlich.» Und: «Die Schweiz erinnert
mich wohltuend daran, dass die ‹Nation› ein
spätes und keineswegs Glück bringendes Produkt
der Geschichte ist.» Alt Bundesrat Rudolf Friedrich erklärt: «Was soll ich stolz sein auf etwas,
für das ich nichts kann? Ich bin nicht stolz, aber
zutiefst dankbar dafür, in einem friedlichen und
freiheitlichen Land wirken und leben zu dürfen». Und er redet vom «verfluchten Nationalstolz mit seiner Überheblichkeit und der Geringschätzung anderer». Ähnlich die Waadtländer
Professorin Suzette Sandoz: «Ich bin eher dankbar als stolz, denn wirklich stolz bin ich auf meinen Vater, meine Eltern und Grosseltern, alle
echte und ehrliche Patrioten.» Im Übrigen sei
«Nationalstolz ein Gefühl der Kriegsgeneration».
Wofür die Schweiz steht
Konkreter wird das subjektive Bild von der
Schweiz, wenn gefragt wird, «wofür die
Schweiz für Sie persönlich steht». Dies sind
die vorrangigen Nennungen: Sicherheit und
Frieden (21 Prozent), Neutralität (20), Ordnungsbewusstsein und Präzision (19), Landschaft, Freiheit und Meinungsfreiheit, Wohlstand, Geld und Luxus, Sauberkeit. Das
primäre Bild vom sicheren und friedlichen
Land besteht schon seit einigen Jahren. Die
Schwächen der Schweiz 2006
S C HW EIZER REVU E April 2007 / Nr. 2
Grafiken: Credit Suisse/Sorgenbarometer 2006/gfs.bern
«Welches sind die Schwächen der Schweiz, über die in der letzten Zeit diskutiert und
geschrieben worden ist?» (Mehrfachnennungen möglich)
Zu viele Gesetze
52
Kompliziertes Gesundheitswesen
48
Zu hohe Steuern
44
Ungerechte Steuern
38
Reformunfähigkeit
28
Zu viele Blockademöglichkeiten
26
Abhängigkeit vom Ausland
26
Zu viel Multikulturelles
23
Zu wenig starke Politiker
22
Abhängigkeit von der EU
21
© gfs.bern, Sorgenbarometer, August 2006 (N = 1010)
Angabe in % Stimmberechtigter
Neutralität an zweiter Stelle wurde im letzten Jahr besonders stark gewichtet.
Wenn die Meinungsforscher nach nur drei
Elementen fragen, die für die Schweiz stehen, ergibt sich diese Reihenfolge: Sicherheit
und Frieden, Neutralität, Freiheit und Meinungsfreiheit, Demokratie und Mitsprache,
Sauberkeit, Ordnungsbewusstsein und Präzision, Wohlstand, Geld und Luxus, Landschaft. Die «Solidarität» wird eher klein geschrieben, «Heimat und Heimatland» werden
noch weniger genannt.
Stärken und Schwächen im Profil
Welche Stärken des Landes sehen die befragten Schweizer und Schweizerinnen? Ein politischer Faktor steht an der Spitze – die
Neutralität. Ob es eine passive neutrale Haltung ist (wie sie Bundesrat Blocher wünscht)
oder eine aktive Friedenspolitik des Neutralen (im Sinne von Bundesrätin Calmy-Rey)
wurde nicht hinterfragt. Zu den primären
Stärken der Schweiz werden sodann die
Qualität und die Bildung gezählt, gefolgt von
der politischen Mitsprache und dem Frieden.
Dann werden der Finanzplatz und die Banken genannt, noch vor so politischen Begriffen wie individuelle Freiheiten, humanitäre
Tradition oder soziale Partnerschaft. Das
Gesundheitswesen und die Pharmaindustrie,
die Landwirtschaft und die Uhrenindustrie
gehören ebenfalls zu den Stärken der
Schweiz.
Und wo sehen die repräsentativ befragten
Eidgenossen die Schwächen der Schweiz?
Die am meisten genannten Schwachstellen
zielen direkt auf den Staat: zu viele Gesetze,
zu kompliziertes Gesundheitswesen, zu hohe
Steuern, zu wenig Steuergerechtigkeit, Reformunfähigkeit. Die weiter genannten Elemente: Abhängigkeit vom Ausland und namentlich von der Europäischen Union, ein
Zuviel an Multikultur, zu wenig starke Politiker und Politikerinnen. Und dann wird eine
politische Gegenposition genannt – die Verschlossenheit der Schweiz und die Nichtmitgliedschaft in der Europäischen Union. «Die
Schwächen der Schweiz werden sehr zentral
in der Politik gesucht. Im Vordergrund stehen so zentrale Elemente des Staatswesens
wie die Steuern und die Gesetze», kommentiert der Projektleiter Lukas Golder.
Zu den Stärken der Schweiz befragt, nennt
Professorin Suzette Sandoz die direkte Demokratie und die Konkordanz, die Freiheit der
Meinungsäusserung und die Fähigkeit zum
10
SWISSNESS ALS MARKENZEICHEN
Dialog. Als Schwächen erwähnt sie den Verkauf
grosser Schweizer Unternehmen ins Ausland,
die Angst vor der internationalen Meinung, den
Verlust des gemeinsamen Verantwortungs- und
Pflichtgefühls. Alt Bundesrat Rudolf Friedrich
betont als wesentliche Stärke die innere Stabilität und die leistungsfähige Wirtschaft dank der
soliden Arbeit von zehntausenden. Die grösste
Schwäche sieht er darin, «dass wir der internationalen Entwicklung ständig hinterherlaufen,
so gegenüber der Europäischen Union und bei
der Armee, wo doch unser Kleinstaat autonom
nicht mehr zu verteidigen ist». Adolf Muschg
hebt positiv hervor, dass die Schweiz schon im
18. und 19. Jahrhundert ein «europäisches Land»
war, dessen spätmittelalterliche Struktur die
Grundlage hergab «für einen Kleinstaat mit sozialer Vernunft und grossem kosmopolitischem
Potenzial». Eine Schwäche ortet der frühere
Literaturprofessor im Pragmatismus: «Die
Schweiz handelt immer nur von Fall zu Fall, sie
wirkt charakter- oder ideenlos.»
Der frühere Magistrat Adolf Ogi betont die
«bedeutende Rolle unseres Kleinstaates auf dem
internationalen Parkett, dank dem grossen Einsatz von Schweizern in der humanitären Hilfe
und in anderen Bereichen». Die Wirtschaft
müsse innovativ und wettbewerbsfähig bleiben
und auf typisch schweizerische Werte setzen wie
Qualität, Zuverlässigkeit, Präzision. Der weit
gereiste Schweizer Filmregisseur Marc Forster
meint unpolitisch: «Wenn man hier ankommt,
hat man das Gefühl, die Luft sei einfach viel besser als überall auf der Welt. Alles ist so sauber,
die Leute sind gut angezogen, die Gebäude sehen aus wie frisch gewaschen. Sonst ist in der
Welt alles so heruntergekommen, so abgewetzt.»
Kein starkes Reformbedürfnis
Wenn die Schwächen der Schweiz vor allem
im politischen System geortet werden,
müsste die Politik gefordert sein. Aber: «Alle
Schwächen und Gefährdungspotenziale führen nicht zu einem eindeutig gerichteten Reformbedürfnis», erklärt Projektleiter Golder.
In der Tat – weniger als die Hälfte der befragten Personen sind bei der Forderung nach
Reformen am politischen System voll oder
eher einverstanden. Nur 15 Prozent sind uneingeschränkt der Meinung, das politische
System müsse gründlich reformiert werden.
Immerhin, wenn den Befragten eine Liste
mit aktuellen politischen Zielen vorgelegt
wird, werden die «Baustellen» in der Politik
sichtbar. Und diese sind: die Sicherung der
Alters- und die Invalidenversicherung (für 80
Prozent sehr wichtig), die Förderung des
wirtschaftlichen Wachstums, die Verminderung des Kostenanstiegs im Gesundheitswesen, die Eindämmung der Ausgaben im Bund,
die Bekämpfung der Kriminalität, gefolgt
von weiteren Zielen wie «Bildung fördern»,
«Bürokratie senken», «Erwerbstätigkeit sichern», «Beruf und Familie besser vereinbaren», «Treibhausemissionen stabilisieren».
Im Vergleich zur Politik steht die Wirtschaft bezüglich Schwächen und Reformbedarf etwas besser da. Aber eine Mehrheit der
Befragten wünscht mehr Arbeitsstellen und
mehr Ausbildungsplätze und ist zudem der
Meinung, die Grossunternehmen bezahlten
zu wenig Steuern. Eindeutig freundlicher
fallen die Urteile bei den Klein- und Mittelunternehmen aus: Ihr Engagement für die
Allgemeinheit wird anerkannt und ihre
Drei Dinge, wofür die Schweiz steht
S C HW EIZER REVU E April 2007 / Nr. 2
Grafiken: Credit Suisse/Sorgenbarometer 2006/gfs.bern
«Sagen Sie mir bitte drei Dinge, wofür die Schweiz für Sie persönlich steht.»
Sicherheit, Frieden
21
Neutralität
20
Ordnungsbewusstsein, Präzision
19
Landschaft
15
Freiheit, Meinungsfreiheit
14
Berge, Alpen
14
Wohlstand, Geld, Luxus
12
Sauberkeit
11
Demokratie
10
Tourismus
9
Banken
7
Selbstständigkeit, Unabhängigkeit
5
Tradition
5
Vielsprachigkeit
4
Solidarität, Sozialstaat
3
© gfs.bern, Sorgenbarometer, August 2006 (N = 1010)
Basis: Inhaltliche Nennungen
Steuerleistung mehr gewürdigt als jene der
«Grossen».
Widersprüche zur Rolle des Staates
Die Berner Meinungsforscher fragten auch
nach den Leistungen des Staates für den Einzelnen – und nach dem eigenen Beitrag für
den Staat. Eine knappe Mehrheit der Befragten hält die staatlichen Leistungen für ungenügend und fühlt sich vom Staat im Stich gelassen. Auf der anderen Seite hat fast ein
Drittel der befragten Personen das Gefühl,
der Staat leiste zu viel für die Allgemeinheit.
Wenn es um den Beitrag des Einzelnen für
den Staat und für die Allgemeinheit geht, ergibt sich ein ernüchterndes Bild: Fast die
Hälfte der Bürger und Bürgerinnen glaubt,
man leiste selber zu viel – eine klar individualistische Sicht. Das grosse Kennedy-Wort
«Frage nicht zuerst, was der Staat für dich tun
kann, sondern was du für den Staat tun
kannst» gilt offensichtlich wenig.
Gefahren für die Identität
Als grösste Gefahr für die schweizerische
Identität wird in der Meinungsumfrage die
Einwanderung gesehen. Nicht weniger als 74
Prozent der befragten Personen nennen dieses Argument an erster Stelle – Tendenz steigend. Weitere Gefährdungen der Schweizer
Identität, die von einer Mehrheit wahrgenommen werden, sind: die internationale
Öffnung, der zunehmende Egoismus im
Lande, der politische Reformstau und die
Polarisierung durch die politischen Parteien
rechts und links.
Und wie denken die Schweizer und
Schweizerinnen im Ausland über ihr Land,
ihre Heimat? Dazu gibt die hier wiedergegebene Umfrage keine Antwort. Gilt vielleicht
der Grundsatz «Wer die Heimat kennen
lernen will, muss sie verlassen»? Oder hat der
Amerika-Korrespondent des «Tages-Anzeiger-Magazins» Peter Haffner recht: «Auslandschweizer sind lebende Zeugen von Zeitreisen. Sie haben die Heimat eingefroren zu
dem Zeitpunkt, an dem sie sie verlassen haben.»
Dokumentation
Die hier zitierte Umfrage zur Schweizer Identität wurde
vom Meinungsforschungsinstitut gfs.bern im Auftrag
des Bulletins von Credit Suisse erhoben
(credit-suisse.com/emagazine)
POLITIK/ABSTIMMUNG
11
Deutliches Nein zur Einheitskasse
71 Prozent der Stimmenden und 24 Kantone lehnten eine
Einheitskrankenkasse ab. Die Beteiligung lag bei 46 Prozent.
Nein-Anteile der Schweizer
Kantone bei der Abstimmung
zur Einheitskrankenkasse.
75.4%
65.4%
82.1%
78.2%
74.4%
42.3%
75.3%
81.6%
81.5%
84.2%
82.6%
87.2%
48.7%
69.9%
91.7%
80.3%
81.8%
88.5%
87.2%
81.2%
82.5%
54.9%
62.7%
54.2%
54.2%
72.7%
S C HW EIZER REVU E April 2007 / Nr. 2
Revision der Invalidenversicherung
Bundesrat und Parlament wollen Invalide schneller wieder
in die Arbeitswelt integrieren und die Leistungen der Invalidenversicherung leicht kürzen. Am 17. Juni entscheidet das Volk.
Von René Lenzin
Die Invalidenversicherung (IV) ist hoch verschuldet und bedarf dringend einer Sanierung. Darüber herrscht Einigkeit. Umstritten ist allerdings, auf welchem Weg die
Gesundung erfolgen soll. Der Bundesrat und
die bürgerliche Mehrheit des Parlaments
schlagen mit der fünften Revision der IV einen Mix aus verstärkten Integrationsbemühungen und Leistungskorrekturen vor.
Nach dem Motto Eingliederung vor Rente
sollen Langzeitkranke wenn möglich in den
Arbeitsprozess zurückgeführt werden, statt
eine IV-Rente zu erhalten. Dazu schlägt die
Politik ein Früherkennungssystem vor, und
für allfällige Integrationsmassnahmen will sie
eine Mitwirkungspflicht der Betroffenen
einführen. Zudem strebt sie eine finanzielle
Entlastung der IV an: Gestrichen werden
sollen Zusatzrenten für Ehepartner und die
Rentenerhöhungen für Personen, die vor
dem 45. Lebensjahr invalid werden.
(Für eine ausführliche Beschreibung der
Revision, siehe «Schweizer Revue» 2/06.)
Noch nicht befunden hat das Parlament
hingegen über die vom Bundesrat vorgeschlagenen Mehreinnahmen. Die bürgerlichen Parteien wollen höhere Mehrwertsteuern oder Lohnabzüge erst bewilligen, wenn
die Revision unter Dach ist.
Ob die Reform überhaupt in Kraft tritt, ist
jedoch offen. Denn kleine Behindertenverbände haben erfolgreich das Referendum ergriffen. Für sie gehen die Massnahmen einseitig zulasten der Invaliden. Es fehlten
verbindliche Bestimmungen, damit die Wirtschaft behinderte Menschen auch wirklich
beschäftige. Und ohne zusätzliche Einnahmen lasse sich die IV nicht sanieren. Unterstützt wird das Referendum von den Grünen.
Gegen den Willen der Parteileitung hat auch
die Basis der sozialdemokratischen Partei beschlossen, gegen die Vorlage anzutreten. Auf
Seiten des Bundesrats kämpfen die Christlichdemokraten, die Freisinnigen, die Liberalen und die Schweizerische Volkspartei für
die Revision.
Kommentar
Das Ergebnis der Volksabstimmung vom
11. März lässt an Deutlichkeit nichts zu
wünschen übrig: Sieben von zehn Stimmenden und 24 von 26 Kantonen wollen
nichts von einer Einheitskasse und von
einkommensabhängigen Krankenkassenprämien wissen. Zwar schnitt die
entsprechende Volksinitiative in der lateinischen Schweiz erwartungsgemäss
besser ab als in der Deutschschweiz.
Aber mit Ausnahme von Jura und Neuenburg sagten auch die Westschweizer
Kantone und das Tessin Nein zum Begehren, das von welschen Linken lanciert und von Grünen, Sozialdemokraten
und Gewerkschaften unterstützt worden
war. Das Verdikt bestätigt frühere Abstimmungen mit ähnlicher Stossrichtung. Zuletzt hatten Volk und Stände vor
vier Jahren die so genannte Gesundheitsinitiative der SP im fast gleichen
Verhältnis abgelehnt.
Trotz stetig steigender Gesundheitskosten und Krankenkassenprämien
hatte die Initiative keine Chance. Das
liegt in erster Linie daran, dass sie mehr
Fragen stellte als beantwortete. Der Initiativtext war so allgemein formuliert,
dass dem Parlament bei der Umsetzung
ein sehr breiter Ermessensspielraum geblieben wäre. Insbesondere blieb völlig
offen, wer künftig mehr und wer weniger Prämien hätte entrichten müssen.
Die Gegner der Initiative haben diesen
Umstand geschickt ausgenutzt. Sie präsentierten Berechnungsmodelle, wonach mittelständische Familien bei einer
Annahme des Begehrens stärker belastet
worden wären. Den Initianten gelang es
nicht, diese Behauptung überzeugend
zu widerlegen. Sie haben aber auch
nicht glaubhaft darlegen können, weshalb es in der Gesundheitspolitik einen
grundlegend neuen Kurs braucht. Und
darauf lief die Initiative letztlich hinaus.
Wie geht es weiter? Mit dem Nein zur
Volksinitiative ist noch keines der vielen
Probleme im Gesundheitswesen gelöst.
Zwar bestätigt das klare Nein zu einem
radikalen Kurswechsel die bisherige
Politik von Bundesrat und Parlamentsmehrheit. Aber um die Probleme zu
lösen, müssen diese schon noch etwas
mehr Reformeifer an den Tag legen.
RENÉ LENZIN
12
SONDERMÜNZEN
Neue Münzen für Nationalbank und Nationalpark
Die Schweizerische Nationalbank kann dieses Jahr den 100. Geburtstag feiern.
Aus diesem Anlass hat die Eidgenössische Münzstätte Swissmint eine Gold- und eine
Silbermünze geprägt, die thematisch einer historischen und einer aktuellen
Banknote gewidmet sind. Im Kontrast dazu stehen die neuen Sondermünzen der Serie
«Schweizerischer Nationalpark», die mit der Sonderprägung «Steinbock» gestartet
wird. Beide Münzen erscheinen in streng limitierter Auflage. Von Heinz Eckert
S C HW EIZER REVU E April 2007 / Nr. 2
Fotos: Swissmint
100 Jahre Schweizerische Nationalbank 2007, Gold,
Nennwert 50 Franken.
Mit der Schweizerischen Nationalbank
(SNB) und dem Schweizerischen Nationalpark (SNP) stehen zwei wichtige Institutionen des Landes im Mittelpunkt der neuen
Prägung: Die SNB als Hüterin des Schweizer Frankens, der SNP als geschützter Lebensraum für Flora und Fauna.
Die Doppelausgabe einer Gold- und einer
Silbermünze zum 100-Jahr-Jubiläum der Nationalbank unterstreicht deren Bedeutung
für das Wohl des Landes. 1907 nahm die
SNB ihre Tätigkeit als unabhängige Zentralbank auf und wacht seither für Preisstabilität unter Berücksichtigung der Konjunktur
– eine Grundvoraussetzung für die Entwicklung der Wirtschaft, für Wachstum und
Wohlstand. Daneben versorgt die Nationalbank den Handel mit Banknoten, übernimmt
die Münzverteilung und ist eine der Hauptträgerinnen des Zahlungsverkehrssystems.
Die Schweizerische Nationalbank hat je einen Sitz in Bern und in Zürich.
Die Bildseiten der 50-Franken-Goldmünze und der 20-Franken-Silbermünze
dokumentieren Kunstwerke aus zwei Jahrhunderten: Die Silbermünze zeigt einen Teilausschnitt der aktuellen 20-Franken-Bank-
100 Jahre Schweizerische Nationalbank 2007,
Silber, Nennwert 20 Franken.
Schweizerischer Nationalpark, Steinbock 2007,
Bimetall, Nennwert 10 Franken. www.swissmint.ch
note mit dem Porträt des Schweizer
Komponisten Arthur Honegger (1892–1955).
Gestaltet wurde sie vom Genfer Künstler
Roger Pfund. Für die Goldmünze wählte
Swissmint den «Holzfäller» von Ferdinand
Hodler (1853–1918), eine der bekanntesten
Schöpfungen des Künstlers. «Der Holzfäller» geht auf einen direkten Auftrag der Nationalbank im Jahr 1908 zurück, als Hodler
die erste Notenserie der Schweiz gestalten
konnte. Dabei schuf er den «Holzfäller» für
die damalige 50-Franken-Note.
Mit der Bimetall-Münze «Steinbock» startet Swissmint die vierteilige Serie «Schweizerischer Nationalpark», die ausgewählten
Wildtieren des Alpenraums gewidmet ist.
Der Nationalpark ist der älteste Park seiner
Art in den Alpen und befindet sich im Engadin und im Münstertal im Kanton Graubünden. Seit der Gründung 1914 hat die Natur
dort auf 170 Quadratkilometern Fläche
zwischen 1400 und 3100 Metern über Meer
ein einzigartiges Refugium. Dank strenger
Schutzbestimmungen geniesst der Park international ein grosses Renommee. Der
Steinbock gilt wegen seines massiven Körperbaus mit dem mächtigen Geweih als
König unter den Wildtieren der Alpen. Im
Irrglauben an die Heilkraft von verschiedenen Steinbockpräparaten wurde das Tier vor
Jahrhunderten fast ausgerottet und überlebte nur im italienischen Gran-ParadisoMassiv. Von dort wurden 100 Jungtiere in die
Schweiz geschmuggelt und 1920 im Nationalpark angesiedelt. Heute leben dort 300 bis
45o Steinböcke.
Die 10-Franken-Sondermünze wurde vom
Bündner Künstler Gian Vonzun gestaltet.
Zwischen 2008 und 2010 wird die vierteilige
Serie «Schweizerischer Nationalpark» mit
typischen Alpentieren fortgesetzt. Als Zeichen für die Mehrsprachigkeit in unserem
Land erscheint die Bezeichnung «Schweizerischer Nationalpark» auf dem äussersten
Ring in einer der vier Landessprachen. Der
Steinbock als erste Münze der Serie startet
mit der rätoromanischen Beschriftung: «Parc
Naziunal Svizzer».
Die neuen Sondermünzen sind ab sofort
bei ausgewählten Münzhändlern oder Banken oder über das Internet erhältlich: www.
swissmint.ch. Mit dem Erlös aus dem Verkauf der Münzen werden kulturelle Projekte
in der ganzen Schweiz unterstützt.
DAS «PHÄNOMEN KÜBLER»
S C HW EIZER REVU E April 2007 / Nr. 2
Fotos: AS Verlag
«Ferdy national» – Eine Schweizer Legende
Er gilt als der grösste Schweizer Sportler aller Zeiten. Sein
Aufstieg aus der Armut und seine Erfolge als Radrennfahrer
machten «Ferdy national» zum Sporthelden. Ein schönes Buch
dokumentiert mit Text und grossartigen Bildern die Karriere
des 87-jährigen Ferdy Kübler – und damit ein Stück Schweizer
Zeitgeschichte. Von Rolf Ribi
Es war in meinen Bubenjahren, als ich mein
Morgen auf einem Damenfahrrad zurück.
Herz in beide Hände nahm und beim Velo- Sein eiserner Wille, seine Leidensfähigkeit,
hersteller Tebag um ein Autogramm von
die absolute Besessenheit für den Rennsport
Ferdy Kübler bat. Kurz darauf brachte die
gehörten zu seinem Charakter. Die FranzoPost ein Bild des «Adlers von Adliswil» in
sen nannten ihn später «le fou pédalant».
Der zweite Grund des Phänomens Kübsausender Fahrt, mit dem eigenhändigen,
schön geschriebenen Namenszug «F. Kübler: seine eindrücklichen Erfolge gegen die
ler». Mein Glück war vollkommen, das Foto besitze
ich noch heute.
Kein Zweifel, der Radrennfahrer mit der markanten Nase ist der berühmteste
Schweizer Sportler des zwanzigsten Jahrhunderts – oder
sogar aller Zeiten. Als das
Schweizer Radio 1983 den
«beliebtesten Sportler des
Jahrhunderts» suchte, siegte
Kübler mit grossem Abstand
vor dem Skirennfahrer Bernhard Russi, seinem Konkurrenten Hugo Koblet und
dem Autorennfahrer Clay
Regazzoni. Ende der Vierzigerjahre und in der ersten
Hälfte der Fünfzigerjahre gewann Kübler fast alle grossen
Rennen und Rundfahrten.
Was macht das «Phänomen Kübler» aus, der noch
Ferdy Kübler war ein grosser Kämpfer mit eisernem Willen.
heute Autogrammstunden
gibt? Der erste Grund: Der
Aufstieg des jungen Mannes aus der Armut
damaligen «Grossen» mit so berühmten Naund Misere der Kindheit zum gefeierten
men wie Coppi, Bartali, Koblet oder Bobet.
Sportler und später zum erfolgreichen Ge- Dreimal gewann Kübler die Schweizer Lanschäftsmann. «Wir waren fünf Kinder und
desrundfahrt, nämlich 1942, 1948 und 1951.
blieben arm wie eine Kirchenmaus», erzählte
In die Geschichte der Tour de Suisse ging
er zu seiner frühen Kindheit. «Ich wollte so
1947 seine 213-Kilometer-Alleinfahrt von
schnell wie möglich der Armut entfliehen.»
Bellinzona nach Sitten im Wallis ein, ständig
Als Ausläufer einer Bäckerei in Männedorf
verfolgt von den italienischen Cracks Bartali
fuhr er jeden Tag mit dreissig Kilo Brot auf
und Coppi. Mit jenem Sieg schaffte Kübler
dem Rücken wie wild den Pfannenstil hinauf.
den Sprung in die Weltklasse.
Als Ausläufer des Zürcher Uhrengeschäftes
In der Tour de France von 1949 kam es
Barth legte er die 42 Kilometer zu seinem
zum Drama am Col du Vars: Auf der PassWohnort Marthalen jeden Abend und jeden
höhe hatte Kübler 3:50 Minuten Vorsprung
13
und war theoretischer Leader. In der Abfahrt
erlitt er auf der Schotterstrasse mehrmals
Reifenschaden. Nachdem er das Rad eigenhändig repariert hatte, hielt er die Pumpe
fälschlicherweise für defekt. Das Bild des
völlig verzweifelten Kübler ging durch die
Presse. Die Enttäuschung über die verlorene
Tour de France hat ihn später nie mehr losgelassen. Doch 1950 schaffte Kübler in der
Frankreich-Rundfahrt seinen bisher grössten Erfolg. «Bei der Einfahrt in Paris bis zum
Parc des Princes wollten hunderttausende, ja
Millionen diesen Kübler sehen», schrieb ein
Schweizer Journalist.
1951 (ich höre die Radioreportage von
Sepp Renggli noch heute) wurde Ferdy Kübler gar Weltmeister. Aber «Champion du
monde» hätte er schon zwei Jahre früher
werden können: Um den
Sieg von Coppi zu verhindern, machte der Schweizer
gemeinsame Sache mit van
Steenbergen und liess den
Belgier gewinnen. Nach dem
dritten Platz von 1950 kam
ein Jahr darauf der Triumph
von Varese. Nach achteinhalb Stunden zermürbender
Fahrt bei grosser Hitze kam
es zum Finish gegen drei
Italiener. Der spurtstarke
Schweizer gewann das Regenbogentrikot. Die Begeisterung im ganzen Land war
riesig.
Während fast zwei Jahrzehnten hatte «Ferdy national» sein Geld als einer der
weltbesten Rennfahrer verdient. Der Übergang ins normale Berufsleben fiel dem
populären Kübler erstaunlich leicht. Für die NationalVersicherung warb er acht
Jahre lang auf Plakaten mit seinem Konterfei und der markanten Nase. Und für die
Kreditanstalt wurde er zum populären Aushängeschild, die Bank sponserte bald jahrelang die Tour de Suisse.
Martin Born, Hanspeter Born,
Sepp Renggli:
FERDY KÜBLER –«FERDY NATIONAL».
Herausgegeben von
Peter Schnyder.
AS Verlag Buchkonzept AG,
2006, Zürich
CHF 88.– / Euro 54.80
14
AUS DEM BUNDESHAUS
Änderungen in der Barauszahlung
von Pensionskassengeldern
Bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses ist der erworbene,
«gesparte» Vorsorgeschutz in Form einer Freizügigkeitsleistung
grundsätzlich auf die Vorsorgeeinrichtung des neuen Arbeitgebers in der Schweiz zu übertragen. Die Pensionskassen zahlen
die gesparten Beträge ausnahmsweise nur unter bestimmten
Voraussetzungen und nur auf Gesuch hin aus. Dies etwa, wenn
eine selbstständige Erwerbstätigkeit aufgenommen oder die
Schweiz endgültig verlassen wird.
Das Freizügigkeitsabkommen zwischen der Schweiz und den EU-/
EFTA-Staaten, das seit 1. Juni 2002 in Kraft ist, räumt Schweizer
Bürgerinnen und Bürgern im EU-/EFTA-Raum die gleichen
Lebens-, Beschäftigungs- und Arbeitsbedingungen ein wie den
EU/-EFTA-Bürgerinnen und -Bürgern. Zu diesem Zweck wurden
unter anderem die verschiedenen nationalen Sozialversicherungssysteme im EU-/EFTA-Raum koordiniert.
ihre obligatorischen als auch ihre überobligatorischen Guthaben
ebenfalls nicht mehr bar ausbezahlt, sondern der dortigen Pensionskasse überwiesen. Diese Regelung gilt seit dem 14. August 2002.
Detaillierte Informationen unter: www.sozialversicherungen.
admin.ch/storage/documents/2873/2873_1_de.pdf
Ohne gültige
Reisepapiere keine
Evakuation
Krisen können völlig unerwartet hereinbrechen, wie
das Beispiel Libanon zeigte.
Wer sich erst im Notfall
um eine Passerneuerung
bemüht, verliert wertvolle
Zeit. Im schlimmsten Fall
können ungültige Papiere
eine Evakuation verhindern.
Obligatorische Vorsorge
In der beruflichen Vorsorge wurde eine Übergangsbestimmung geschaffen: Versicherte, die in einem EU-/EFTA-Staat Wohnsitz nehmen - ausser in Rumänien und Bulgarien - und dort der obligatorischen Rentenversicherung für die Risiken Alter, Tod und Invalidität
unterstehen, können sich ihr Pensionskassenguthaben bar auszahlen
lassen, wenn sie vor dem 1. Juni 2007 übersiedeln. Nach diesem Datum werden die angesparten Pensionskassenguthaben aus der gesetzlichen Minimalvorsorge nach dem Bundesgesetz über die berufliche
Vorsorge (BVG) nicht mehr bar ausbezahlt. Die Pensionskassengelder, die in der Schweiz verbleiben, werden einem Freizügigkeitskonto oder einer Freizügigkeitspolice gutgeschrieben und frühestens
fünf Jahre vor Erreichen des Pensionsalters als Rente oder als Kapitalabfindung ausbezahlt. Können Versicherte nachweisen, an ihrem
neuen Wohnsitz in der EU oder EFTA nicht pflichtversichert zu
sein, wird ihnen nach dem 1. Juni 2007 nach wie vor das obligatorische Pensionskassenkapital ausbezahlt.
Personen, die die Schweiz verlassen, um sich als Selbstständigerwerbende in einem EU-/EFTA-Staat zu betätigen, haben keinen
Anspruch auf Barauszahlung ihrer obligatorischen Austrittsleistung,
wenn sie in ihrem neuen Wohnsitzstaat der obligatorischen Rentenversicherung unterstellt sind. Es gelten folglich die gleichen Bestimmungen wie für Unselbstständigerwerbende.
S C HW EIZER REVU E April 2007 / Nr. 2
Überobligatorische Vorsorge/Säule 3a
Die überobligatorische Vorsorge umfasst denjenigen Teil der beruflichen Vorsorge, der die gesetzliche Minimalvorsorge nach BVG übersteigt. Dies betrifft Jahreseinkommen, die CHF 79 560 übersteigen
(Stand 2007). Die überobligatorische Vorsorge wird nicht eingeschränkt und deren Guthaben werden weiterhin bar ausbezahlt.
Nicht betroffen von dieser Regelung sind auch die angesparten
Gelder der dritten Säule 3a. Diese Leistungen können bei endgültigem Verlassen der Schweiz wie bis anhin bar ausbezahlt werden.
Sonderregelung mit Liechtenstein
Versicherten Personen, die infolge Stellenwechsels die Schweiz verlassen und neu Wohnsitz in Liechtenstein nehmen, werden sowohl
Der israelische Angriff auf den
Libanon vom vergangenen Juli
2006 kam für die dort lebenden
Schweizerinnen und Schweizer
völlig überraschend. Die
Schweizer Botschaft in Beirut
war mit einem Ansturm von
Hilfesuchenden konfrontiert.
In der grössten Evakuierungsoperation der Schweiz seit dem
Zweiten Weltkrieg wurden innert dreier Wochen über 900
Personen auf dem Landweg
nach Syrien und auf dem Seeweg nach Zypern evakuiert,
von wo aus sie in die Schweiz
zurückkehren konnten.
Personen ohne gültige Reisepapiere stellte zwar die Schweizer Botschaft in Beirut Notpässe aus. Nicht alle Landsleute
hielten sich indessen bei Kriegsausbruch in der Hauptstadt
auf. Diejenigen, deren Pässe
abgelaufen waren, mussten den
beschwerlichen und zeitweise
gefährlichen Weg nach Beirut
auf sich nehmen, um ihre Pässe
zu erneuern und um ausreisen
zu können.
In anderen Krisen kann der
Weg zur nächsten Schweizer
Vertretung aber auch ganz abgeschnitten sein. Wir empfehlen deshalb allen Schweizerinnen und Schweizern im
Ausland, deren Ausweise bald
ablaufen oder die ungültige
Dokumente besitzen, neue
Pässe oder Identitätskarten zu
beantragen.
Beachten Sie, dass das Verfahren zur Ausstellung neuer
Ausweise mehrere Wochen beanspruchen kann: je nach Land
und Abklärungsbedarf bis zu
40 Arbeitstage und mehr. Falls
noch zivilstandsrechtliche
Abklärungen nötig sind, in
Einzelfällen mehrere Monate.
Erkundigen Sie sich deshalb
frühzeitig bei den zuständigen
schweizerischen Vertretungen
über das Ausstellungsverfahren.
Weitere Informationen
zu Schweizer Ausweisen finden
Sie in den Ausgaben 2/06
und 4/06 der «Schweizer
Revue» sowie unter
www.schweizerpass.ch
Adressen der Vertretungen:
www.eda.admin.ch/eda/de/
home/reps.html
Schweizer Tierschutz
(STS) im Inund Ausland aktiv
Seien es Naturkatastrophen
oder Kriege – immer wieder
werden dabei auch Tiere
zu Opfern. Der STS leistet in
enger Zusammenarbeit mit
der Welttierschutzgesellschaft
weltweit Soforthilfe vor Ort.
In der Schweiz ist der STS die
bedeutendste Tierschutzorganisation des Landes und
setzt sich auf allen Ebenen für
das Tierwohl ein.
Der Nahostkrieg im letzten
Sommer dürfte noch vielen
Betroffenen in den Knochen
stecken. Hals über Kopf muss-
15
ten damals viele ausländische
Einwohnerinnen und Einwohner des Libanons wegen der
Bombardements durch die israelische Luftwaffe in ihre Heimatländer flüchten, darunter
auch zahlreiche Schweizer
Staatsbürgerinnen und Staatsbürger. Nebst dem ganzen Leid
für die Bevölkerung, mussten
die Betroffenen zusätzlich um
das Leben ihrer Haustiere
fürchten. Denn zunächst hiess
es, dass sie diese alleine zurücklassen müssten. Doch dank des
Einsatzes des EDA konnten
auch einige Haustiere evakuiert
werden.
Konkrete Direkthilfe vor Ort
S C HW EIZER REVU E April 2007 / Nr. 2
Foto: STS
Leider handelt es sich beim
Libanonkrieg nicht um einen
Einzelfall. Immer wieder
eskalieren überall auf der Welt
Konflikte in kriegerischen
Auseinandersetzungen, die zu
Chaos und viel Leid für
Mensch und Tier führen. Auch
Naturkatastrophen verursachen unermessliches Elend.
Um für solche Krisen gewappnet zu sein, hat der
Schweizer Tierschutz STS
einen Katastrophenfonds geschaffen. Nach Absprache mit
dem EDA und den betroffenen
Botschaften soll es in Zukunft
beispielsweise möglich sein,
Haustiere aus Krisengebieten
in Sicherheit zu bringen und
gegebenenfalls in die Schweiz
zu evakuieren.
Dabei will der STS mit lokalen Tierschutzorganisationen
vor Ort sowie mit der Welttier-
schutzorganisation WSPA unkomplizierte Direkthilfe leisten
und nötigenfalls Haustiere in
den sektionseigenen Quarantänestationen in der Schweiz aufnehmen. Nach den extrem harten Wintern in der Mongolei
hat der STS beispielsweise die
Pferde- und Schafherden der
Nomaden mit Futterlieferungen
vor dem Hungertod gerettet
und tierärztliche Hilfe geleistet.
Grösste Tierschutzorganisation
Mit seinen 63 Sektionen und
über 250 000 Gönnerinnen und
Gönnern ist der 1861 gegründete STS die älteste und grösste
national tätige Tierschutzorganisation der Schweiz. Während
die Sektionen mit ihren Tierheimen vor allem Hilfe vor Ort
leisten, setzt sich der Dachverband auf nationaler und internationaler Ebene für einen besseren Schutz der Haus-, Nutzund Wildtiere ein. So will der
STS unter anderem verhindern,
dass die belastenden und unnötigen EU-Transittiertransporte
durch die Schweiz zugelassen
werden.
Derzeit ist der STS
dabei, Unterschriften für
seine eidgenössische
Volksinitiative zur Einsetzung kantonaler Tierschutzanwälte zu sammeln. Dadurch sollen die
Tiere auch vor Gesetz
eine Stimme erhalten.
Eine wichtige Aufgabe
ist die Sensibilisierung
der Öffentlichkeit für die
Tierschutzanliegen. Dazu unterhält der STS kompetente Fachstellen, welche Tierhalter beraten, verfasst Merkblätter und
Broschüren und gibt das Magazin «Tier Report» heraus.
Obwohl der STS auch zahlreiche Aufgaben im öffentlichen
Interesse übernimmt, erhält er
keinerlei staatliche Subventionen. Die Finanzierung erfolgt in
erster Linie durch private Spenden und Legate.
Kontaktadresse:
Schweizer Tierschutz STS
Dornacherstrasse 101
8008 Basel
Telefon +41 61 365 99 99
www.tierschutz.com
www.protection-animaux.com
www.protezione-animali.com
www.animal-protection.net
[email protected]
MARK RISSI, STABSTELLE INTERNAT.
TIERSCHUTZ, SCHWEIZER TIERSCHUTZ STS
Zur Bekämpfung einer Zweiklassengesellschaft in der Schweiz
Das Initiativkomitee «Für eine Solidaritätsabgabe» hat im
Februar 2006 die eidgenössische Volksinitiative «Für eine Solidaritätsabgabe(gegen eine Zweiklassengesellschaft)» lanciert
(siehe «Schweizer Revue» 3/06). Diese verpflichtet Kantone und
Gemeinden, finanziell schwache Bevölkerungsgruppen zu unterstützen.
Die Volksinitiative sieht eine Änderung der schweizerischen Bundesverfassung vor. Ein neuer Artikel 128a soll festlegen, dass Kantone
und Gemeinden finanziell schwache Bevölkerungsschichten – wie
etwa kinderreiche Familien – schützen. Dies soll geschehen, indem sie
Risiken und Folgen von Arbeitslosigkeit und Armut bekämpfen und
die Krankenkassenprämien durch Zuschüsse senken oder aufheben.
Für die Finanzierung dieser Massnahme soll der Bund eine progressiv gestaltete Solidaritätsabgabe festlegen. Diese richtet sich nach
den jährlichen Einkommen von Privaten und den jährlichen Reingewinnen von Firmen. Der Ertrag dieser Abgabe soll nach einem vom
Bund festzulegenden Schlüssel auf die Kantone verteilt werden.
Diese haben die Mittel zweckgebunden zu verwenden: So sollen sie
damit die Arbeitslosigkeit und Armut bekämpfen und diesen vorbeugen, die Ausbildung der untersten Bevölkerungsschichten verbessern
und die Krankenkassenprämien senken. Diese Initiative können Sie
noch bis zum 28. September 2007 unterzeichnen.
VOLKSINITIATIVEN
Seit der letzten Ausgabe ist folgende Volksinitiative lanciert worden:
■ «Prävention statt Abzockerei - Für eine Neuausrichtung der Tabaksteuer (Tabakinitiative)»; bis 12. Juni 2008
Unter der Seite www.admin.ch/ch/d/pore/vi/vis_1_3_1_1.html
können Sie die Unterschriftenbogen der hängigen Initiativen herunterladen.
URNENGANG
Eidgenössische Volksabstimmung vom 17. Juni 2007
Datum der Nationalratswahlen 2007: 21. Oktober
VERANT WOR TLIC H FÜR DIE OFFIZIELLEN EDA-INF ORMATIONEN:
G ABRIEL A BRODBEC K, AUSL ANDSC HWEIZERDIENS T/EDA , C H-3003 BERN
Inserat
16
1 0 0 J A H R E K N O R R T H AY N G E N
Aromat und Stocki: So schmeckt die Schweiz
Aromat und Stocki sind der Inbegriff schweizerischer Küchenkultur. Doch den Schweizern gehörte die Marke «Knorr»
nie alleine. Vor hundert Jahren entstand die Produktionsstätte
in Thayngen. Von Ueli Abt
S C HW EIZER REVU E April 2007 / Nr. 2
Fotos: Knorr
Im Jahr 2000 gelangte die Marke Knorr in
den Besitz der holländisch-britischen Unilever. Ein weiteres Beispiel einer Schweizer
Marke, die einem ausländischen Multi in die
Hände gefallen war? Feldschlösschen wurde
von den Dänen übernommen, die Ovomaltine ging an die Briten, die Toblerone und
das Valser-Wasser an die Amerikaner. Doch
bei Knorr war es anders. Weder haben die
Schweizer Knorr erfunden, noch war die
Marke je lange in ihrem Besitz, auch wenn
Aromat, Knorr-Bouillonwürfel und Stocki
als Inbegriff helvetischer Esskultur gelten.
Knorr hat seine Ursprünge in Deutschland
und blieb niemals nur auf die Schweiz beschränkt.
Der Deutsche Carl Heinrich Knorr gründete 1838 im baden-württembergischen
Heilbronn ein «Specereiwarengeschäft». Um
1870 begann das Unternehmen, Mehl aus
Erbsen, Linsen und Bohnen zu produzieren.
Das Unternehmen wuchs und lieferte bald
auch nach Österreich und in die Schweiz.
Um die steigenden Zölle zu umgehen, eröffnete die Firma 1885 eine kleine Abpackstelle
auf Schweizer Boden, in St. Margrethen am
Bodensee. Von hier aus wurde der Schweizer
Markt mit Mehl- und Suppenmischungen
beliefert. 1907 entstand im zentraler gelegenen Thayngen SH ein eigener Produktionsbetrieb für Suppen und Bouillonwürfel.
Damit stiess Knorr sowohl geografisch als
auch unternehmerisch auf ein Territorium
vor, das bisher Maggi beherrschte. Die
Schweizer Firma mit Hauptsitz in Kemptthal hatte Ende des 19. Jahrhunderts die Fertigsuppe erfunden. «Maggisuppe», das war
lange das Synonym für Beutelsuppen
schlechthin. Und seit 1886 hatte Maggi mit
der gleichnamigen braunen Würzflüssigkeit
eine Alternative zu Salz und Pfeffer auf den
Markt gebracht.
Doch dann landete Knorr 1952 mit
«Aromat» einen Hit. 1953 verschenkte Knorr
30 000 Menages an Schweizer Restaurants,
in denen die gelb-grün-rote Dose neben Salz-
Vor 100 Jahren starteten die Produkte von Knorr ihren
Siegeszug um die ganze Welt. Aber Aromat ist nach wie vor nur
in der Schweiz erhältlich.
und Pfefferstreuer Platz fand. Dies machte
Aromat in kürzester Zeit landesweit bekannt.
Nie erreichte «Fondor», das praktisch identische Konkurrenzprodukt aus Kemptthal,
dieselbe Berühmtheit. Dennoch – Aromat
konnte mit Maggi zwar gleichziehen, verdrängen konnte es die braune Sauce nicht.
Sowohl Maggi als auch Aromat stehen denn
auch bis heute gleichberechtigt im Supermarktregal nebeneinander.
Knorr begnügte sich nicht mit dem deutschen und Schweizer Markt. 1907 entstand
eine Knorr-Fabrik im österreichischen Wels,
1909 eine Bouillonfabrik in Nancy, 1912 eine
Suppenfabrik in Monza. Zwischen 1901 und
1932 entstanden zudem Niederlassungen in
Paris, Berlin, Breslau, New York und Antwerpen.
Der Zweite Weltkrieg brachte die Produktion im Hauptsitz in Heilbronn zeitweise
zum Erliegen. Beim Luftangriff auf Heilbronn im Dezember 1944 wurde das Werk
zur Hälfte zerstört. Unmittelbar nach Kriegsende nahm es im Mai 1945 die Produktion
jedoch sogleich wieder auf. Im September
1945 zählte der Betrieb bereits wieder 650
Mitarbeiter. Zur selben Zeit wurde der
Schweizer Ableger von Knorr in eine Tochtergesellschaft umgewandelt.
Die Unabhängigkeit dauerte nur kurz.
Denn mit dem unternehmerischen Erfolg
wuchs der Übernahmeappetit fremder Konzerne. 1958 wurde Maizena, eine Tochter der
amerikanischen Corn Products Company
(CPC), Mehrheitsaktionärin. Zu dieser Zeit
schied in Deutschland der letzte Knorr aus
dem Vorstand aus. 1998 wurde die CPC zum
17
S C HW EIZER REVU E April 2007 / Nr. 2
Foto: Knorr
GLOBALE MARKE,
LOKALER GESCHMACK
Was in über hundert
Ländern unter derselben Marke «Knorr» verkauft wird, schmeckt je
nach Land wieder anders. Der Blick ins Ausland zeigt, dass Knorr
nicht gleich Knorr ist.
Die deutschen Produkte
«Fette Brühe», die historische Erbswurst sowie Linseneintopf sind
in Schweizer Läden
nicht erhältlich. In Österreich gibt es zudem
unter Knorr eine süsse
Linie «Sweety» mit
Süssspeisen wie Kaiserschmarren und anderen, die laut UnileverSprecherin Anne
Zwyssig in der Schweiz
keinen Markt haben.
Umgekehrt sind die
Bündner Gersten- und
die Basler Mehlsuppe
nicht in Deutschland erhältlich. In beiden Ländern gibt es aber ähnliche Produkte in lokalen
Varianten: Der Schweizer «Hüttenlunch»
heisst in Deutschland
«Hüttenschmaus», Käsespätzli mit Schinken
gibt es für die Schweizer, schwäbische KäseSpätzle mit Röstzwiebeln für die Deutschen.
Selbst bei identischen
Varietäten gehen laut
Zwyssig die Geschmäcker in den beiden Ländern stark auseinander:
«Die Braten- und Rahmsaucen unterscheiden
sich deutlich von jenen
unserer deutschen
Nachbarn. Generell lieben es die Schweizer
eher würzig, während
die Deutschen eher
süsslich essen.» (ua)
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Konsumgüter-Unternehmen Bestfoods. Im
Jahr 2000 wurde Bestfoods seinerseits von
Unilever geschluckt.
Heute sind in mehr als 100 Ländern KnorrProdukte erhältlich. Dass Knorr hier zu
Lande trotz Globalisierung als «urschweizerisch» wahrgenommen wird, ist nicht zuletzt
dem Schweizer Marken-Maskottchen, dem
Knorrli, zu verdanken. Kurzfristig erlangte
Knorrli internationale Berühmtheit. Langfristig populär blieb er aber nur in der
Schweiz. Laut Knorr kennen ihn 98 Prozent
aller Schweizer. In Deutschland war in den
60er Jahren die Werbefigur Knorri im Einsatz, ein auf zwei Beinen stehender Ochse
mit einem Kochlöffel in der rechten Hand.
Ihm stand die Figur Stocki zur Seite, eine
Kartoffel mit Béret, die den gleichnamigen
Kartoffelstock bewarb.
Seit 2004 gehört hier zu Lande die «Swissness» zum Markenimage. Knorrli, der zwischenzeitlich nur noch auf der Packungsrückseite erschien, wurde wieder zurück auf
die Front geholt. Ihm stellten die KnorrGrafiker zudem das Schweizerkreuz zur
Seite. Auf den Packungen wird zudem explizit die «Schweizer Qualität» des Produkts
ausgelobt. Nur: Nicht alle im Werk Thayngen verarbeiteten Zutaten stammen aus der
Schweiz. Wie viel an Rohstoffen importiert
wird, bleibt das Geheimnis von Unilever.
Ausgerechnet bei jenen Beuteln und Packungen, die von Thayngen ins Ausland gehen,
fehlt der Hinweis auf die Schweizer Qualität: Dass Knorr nicht immer aus heimischen
Küchen stammt, hängt man nicht an die
grosse Glocke.
18
SCHWEIZER SPEZIALITÄTEN
Kampf um den «wahren» Raclettekäse
Nur im Wallis wird der Raclettekäse seit Jahrhunderten
unverändert aus unpasteurisierter Rohmilch hergestellt. Der
Kampf der Walliser um den Schutz «ihres» Käses vor industriellen Imitaten zieht sich über Jahre hinweg. Jetzt muss
das Bundesgericht entscheiden. Von Philippe Welti
Der Bergsommer auf dem Simplon neigt sich
im Oktober dem Ende zu. Es ist kühl, schwerer Herbstnebel liegt auf der Passhöhe auf
fast 2000 Metern. Trotzdem weiden hier immer noch Kühe auf den saftigen Alpweiden.
Steil sind die Hänge auf der Südseite des Passes. Italien liegt hier näher als das Rhônetal.
Brig, das nächstgelegene Zentrum in der
Schweiz, liegt über 30 Kilometer entfernt auf
der anderen Seite des Passes. Nur wenige, die
hier die Alpen überqueren, gönnen sich von
der kurvenreichen Fahrt eine Verschnaufpause und schauen in Simplon-Dorf vorbei,
das auf einer Terrasse hoch über dem Tal
liegt.
Bereits im 17. Jahrhundert handelte Kaspar Jodok von Stockalper, Bauherr des
gleichnamigen Schlosses in Brig, mit Käse
vom Simplon. Heute tut dies die lokale Sen-
nereigenossenschaft, die einen ausgezeichneten Ruf weit über die engen Täler hinaus
geniesst. Die Sennerei versorgt das ganze
Gebiet bis nach Brig und Gondo mit Milch,
Käse und Butter. Man kennt sich. Und man
kennt auch die 12 Milchproduzenten der Genossenschaft mit ihren 120 Kühen, deren
Milch sie hier abliefern. Auf dem Simplon
lebt man seit jeher vom Tourismus, dem Verkehr und der Landwirtschaft, Industrie gibt
es hier nicht. Dafür leben die Traditionen –
auch in der Käserei.
Der Raclettekäse, den Felix Arnold in der
Käserei produziert, wird wie seit über 1000
Jahren nach demselben Rezept aus vollfetter
Rohmilch hergestellt. Der 50-Jährige ist
stolz auf sein Handwerk, Käse ist sein Leben.
Jedes Jahr stellt er hier 65 Tonnen Raclettekäse her. Dazu noch 35 Tonnen Tomme. Von
der Käseherstellung aus pasteurisierter und
teilentrahmter Milch, so wie sie ausserhalb
des Wallis bei den industriellen Milchriesen
üblich ist, hält Felix Arnold wenig. «Die Rohmilch ist ein Naturprodukt, das dem Käse
seinen ganz eigenen Charakter verleiht», ist
er überzeugt. Zudem verliehen die würzigen
Alpkräuter dem Käse seinen unverwechselbaren Geschmack. Während der industriell
und billiger gefertigte Käse der Grossverteiler das ganze Jahr hindurch genau gleich
schmecke, schlügen sich bei seinem Raclettekäse die Jahreszeiten und mit ihnen die Vegetation geschmacklich nieder.
Eine Probe aufs Exempel kann man im von
einer Stiftung für Walliser Spezialitäten geführten Château de Villa in Siders machen.
Auf der kulinarischen Reise vom Unter- ins
Oberwallis schmeckt keine der fünf Raclettesorten, die dort serviert werden, gleich. Eine
davon kommt von Felix Arnold. Die Walliser sind stolz auf die Geschmacksvielfalt ihrer Raclette. Und sie sind der Überzeugung,
dass die wahre Raclette aus dem Wallis
kommt. Gleichzeitig ist man sich bewusst,
dass die Walliser Bergbauern und Käser nur
dann überleben können, wenn ihr Raclettekäse nicht mit der industriell und billiger
produzierten Ware verwechselt wird. Doch
SCHWEIZER RACLETTE
■ Walliser Käser produzieren jährlich rund 2000
Tonnen Raclettekäse.
Weitere 11 000 Tonnen
stellen unter verschiedenen Markennamen die
Schweizer Milchverteiler
her. Trotzdem werden jedes Jahr noch zusätzlich
1000 Tonnen Raclettekäse importiert, um
den Bedarf in der Schweiz
abzudecken.
S C HW EIZER REVU E April 2007 / Nr. 2
Fotos: Keystone
Hier gibts den Käse:
Sennereigenossenschaft
3907 Simplon-Dorf
Käsereiladen:
offen täglich 8–12 und
16–18 Uhr.
Welches ist der richtige Raclettekäse? Gibt es bald eine «Appellation d’origine contrôlée»?
19
das ist bereits der Fall. Die grossen Racletteproduzenten im Mittelland verkaufen ihren
pasteurisierten Raclettekäse unter Namen
wie «Mazot» oder «Racard». «Das sind typische Walliser Ausdrücke», wie Urs Guntern,
Direktor des Walliser Milchverbandes, weiss.
Für ihn steht fest, dass der Kunde mit solchen Marken getäuscht wird. Aus diesen
Gründen bemüht man sich, den Raclettekäse
vor billiger Imitation zu schützen.
Bereits 1997 wollte deshalb der Walliser
Milchverband die Bezeichnung Raclette als
geschützte Ursprungsbezeichnung, als so genannte «Appellation d’origine contrôlée»
(AOC) beim Bundesamt für Landwirtschaft
schützen lassen. Demnach dürfte ein Käse
nur noch dann Raclette heissen, wenn er
nach traditionellem Rezept aus Rohmilch
und im Wallis hergestellt wird, was einem Berufsverbot für die Nichtwalliser Käser gleichkäme. Nachdem das Bundesamt dem Gesuch
stattgegeben hatte, hagelte es umgehend
Proteste aus den Kantonen. Die Grundversorgung des Schweizervolkes mit raclettefähigem Schmelzkäse stünde auf dem Spiel,
wurde ins Feld geführt, denn längst sind die
Walliser Käser nicht mehr in der Lage, den
Gesamtverbrauch des Landes abzudecken.
Trotzdem: Die Walliser sind überzeugt,
dass der Raclettekäse ihnen allein gehört. Sie
stützen sich dabei auf historische Dokumente, die belegen, dass bereits im frühen
Mittelalter Käse geschmolzen wurde. Ja, sogar im Duden ist Raclette als Walliser Käsegericht definiert. Ob es allerdings wirklich
im Wallis erfunden wurde, ist umstritten.
Auch die Innerschweizer und Norditaliener
wollen das Schmelzen des Käses erfunden
haben.
Tatsache ist: Der Raclette-Streit schwelt
weiter – wenn auch auf kleinerem Feuer. Vor
kurzem hat die Rekurskommission des Volkswirtschaftsdepartements den ursprünglichen Entscheid aufgehoben. Man stellte sich
auf den Standpunkt, Raclette sei keine Produktebezeichnung, sondern ein Gericht, das
nicht geschützt werden könne. Dies rief nun
wieder die Walliser auf den Plan, die nun diesen Entscheid vor Bundesgericht anfechten.
Einen Ausweg aus dem Dilemma wäre die
Kennzeichnung des Raclettekäses aus dem
Wallis mit «Raclette du Valais AOC» oder
«Walliser Raclette AOC». Diese würde es
den Schweizer Racletteproduzenten weiterhin erlauben, ihren pasteurisierten Käse auf
dem Markt zu verkaufen.
Auch Felix Arnold könnte mit einer solchen Lösung leben. Das Geschäft läuft gut
und sein Raclettekäse, den er mit seinem Angestellten Enrico Serino herstellt, gilt als
Produkt der Extraklasse – davon zeugen
auch seine internationalen Auszeichnungen.
Trotzdem unterstützt Arnold die Anstrengungen zum Schutz des Raclettekäses. Im
Keller nimmt er einen seiner Käselaibe mit
dem eingestanzten Erkennungsmerkmal
«Alpe Simplon» aus dem Regal, wo der Raclettekäse zwischen drei und fünf Monaten
reifen muss – über die Dauer streiten sich die
Geister im Wallis – und sagt: «Dieser Käse
enthält Essenzen aus gesunden Alpenkräutern, er ist ein Stück Natur und kommt nicht
vom Fliessband. Das sollte der Konsument
nie vergessen.»
Inserat
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Eine Idee der
Uhren-Rückseite
20
A U S L A N D S C H W E I Z E R - O R G A N I S AT I O N
85. Auslandschweizer-Kongress
in Genf,
17. bis 19. August
2007
«Solidarisch und engagiert:
Schweizerinnen und Schweizer im humanitären Einsatz»
Der 85. AuslandschweizerKongress steht ganz im Zeichen der aktiven Teilnahme der
Schweiz an der weltweiten
humanitären Hilfe. Die Veranstaltung bietet einen Einblick
hinter die Kulissen des humanitären Schaffens in Genf.
Das Programm des Kongresses 2007, der sich mit der
humanitären Schweiz befasst,
nähert sich der endgültigen
Fassung. Neben Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey
und Jakob Kellenberger,
Präsident des IKRK, haben wir
die Ehre, Tim Aline Rebeaud,
Gründerin der Maison Chance
und des Centre Envol, beides
Institutionen für junge Waisen
und Behinderte in Hô-ChiMinh-Stadt in Vietnam,
an der Plenarversammlung
am Samstag, 18. August,
empfangen zu dürfen.
Genf, die Auslandschweizer-Kongress-Stadt.
Zudem steht eine Diskussionsrunde auf dem Programm,
an der Walter Fust, Vorsteher
der Direktion für Entwicklung
und Zusammenarbeit (DEZA),
Peter Brey, Generalsekretär
von Terre des hommes
Schweiz, und Isabelle SeguiBitz, Präsidentin von Ärzte
ohne Grenzen, zur Frage
«Humanitäre Hilfe: Partner
oder Konkurrent?» Stellung
nehmen. Ein Vertreter der
UNO wird ebenfalls daran
teilnehmen. Die Diskussion
85. AUSLANDSCHWEIZER-KONGRESS, 17. BIS 19. AUGUST 2007
Bitte schicken Sie mir die Unterlagen zum 85. AuslandschweizerKongress in Genf (in Blockschrift ausfüllen).
Name:
Vorname:
Strasse/Nr:
PLZ/Ort:
Land:
Telefon:
S C HW EIZER REVU E April 2007 / Nr. 2
Foto: Keystone
Fax:
E-Mail:
Bitte den ausgefüllten Talon vor dem 30. Mai 2007 zurücksenden an: Auslandschweizer-Organisation, Kongress, Alpenstrasse 26, CH-3006 Bern, E-Mail: [email protected].
Aus organisatorischen Gründen läuft die Anmeldefrist für den AuslandschweizerKongress Ende Juni ab. Das Anmeldeformular finden Sie in den Kongressunterlagen, die
Sie mit dem oben stehenden Talon bestellen können. Die Bestellung der Kongressunterlagen ist auch elektronisch möglich: [email protected]. Bitte vergessen Sie nicht,
Ihre genaue Postadresse anzugeben.
wird von Roland Jeanneret,
dem Kommunikationsbeauftragten der Glückskette,
geleitet und bietet eine Analyse
der Beziehungen zwischen den
verschiedenen im humanitären
Umfeld tätigen Organisationen. Auf welche Weise arbeiten
diese Institutionen zusammen,
um in diesem Sektor effiziente
Hilfe leisten zu können? Ergänzen sie sich oder sind sie im
Gegenteil dem freien Markt
unterworfen?
Für alle Teilnehmer des
Kongresses sind nach den am
Samstagnachmittag geplanten
Besuchen des UNO-Sitzes und
des IKRK Diskussionsrunden
über verschiedene Themen
rund um die humanitäre Hilfe
unter Einbezug der betreffenden Organisationen vorgesehen. Danach ist ein Unterhaltungsabend an Bord der
«Lausanne» auf dem Genfersee
angesagt. Am Sonntag schliesslich wird sich die Stadt Genf
für die Gäste aus der Fünften
Schweiz von ihrer scharmanten
Seite zeigen, denn es stehen
Besichtigungen von Wahrzeichen wie der Cité Calvin
oder des Schlosses Penthes, in
dem sich das Musée des Suisses
dans le monde (Museum der
Schweizer im Ausland) befindet, auf dem Programm.
Weitere Informationen über
den Kongress auf www.aso.ch
Super Angebote
für junge Auslandschweizer
Auch dieses Jahr gibt es viel
zu entdecken in der Schweiz.
Die Jugendangebote der
Auslandschweizer-Organisation (ASO) präsentieren sich
in traditioneller Stärke und
sind doch immer wieder
erfrischend neu. Eine Reise in
die Schweiz? Das wär doch
was für dich!
Die ASO hat 2007 neben
seinem traditionellen Jugendangebot zwei attraktive neue
Projekte für junge Auslandschweizer im Programm.
Im August findet in Genf ein
Seminar zum Thema «Solidarisch und engagiert: Schweizerinnen und Schweizer im humanitären Einsatz» statt. Die
Jugendlichen lernen die humanitäre Tradition der Schweiz
kennen, besuchen das IKRK,
die UNO und NGO’s.
21
Gemeinsam mit Terre des
hommes organisieren wir eine
Strassenaktion zum Thema
Kinderrechte. Am Wochenende
nehmen die Jugendlichen aktiv
am Auslandschweizer-Kongress
zum gleichen Thema teil und
treffen in diesem Rahmen
Bundespräsidentin Calmy-Rey
zu einem Gespräch.
Im Oktober plant die ASO
einen Workshop zu den Parlamentswahlen der Schweiz. Jugendliche werden ins politische
System der Schweiz eingeführt,
analysieren den Wahlkampf,
besuchen Parteien, Politikerinnen und Politiker. Die Jugendlichen erleben die Nationalund Ständeratswahlen aus
erster Hand und lernen die
direkte Demokratie hautnah
kennen.
Das Spannende an den
Sommerlagern ist das Zusammentreffen junger Leute aus
verschiedenen Ländern und
Kulturen. Die ASO organisiert
Aktivferien, ein vielseitiges
Sportangebot, Projektarbeiten,
Exkursionen, Workshops,
Partys und vieles mehr. Du
verlierst schnell einmal die
Hemmungen, eine andere
Sprache auszuprobieren.
Kontakte zu Leuten, die in derselben Situation sind wie du,
sind witzig und spannend.
Freue dich auf all die neuen
Bekanntschaften.
Die Daten:
S C HW EIZER REVU E April 2007 / Nr. 2
Sommer-Camp 1 in La Punt:
15.7.–27.7.2007
Sommer-Camp 2 in La Punt:
29.7.–10.8.2007
Schweiz mobil: Das Berner
Oberland: 1.10.–7.10.2007
Die ASO führt dich
durch die Bildungslandschaft
der Schweiz
Dieses Programm richtet sich
an Jugendliche, die sich für eine
Ausbildung in der Schweiz interessieren oder einfach einmal
in eine Schweizer Universität
oder Hochschule reinschauen
möchten. Wir beraten dich
individuell und zeigen dir
Möglichkeiten auf, sich in der
Schweiz bilden zu lassen. Du
lernst Studenten kennen, die
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auf eigene Faust die ganze
Schweiz bereisen kannst.
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In den zweiwöchigen Sprachkursen können Auslandschweizer Deutsch oder Französisch
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www.aso.ch findest du alle Programme im Detail beschrieben
und sonst: Auskünfte und Informationen zu den genannten
Angeboten wie immer beim
Jugenddienst: [email protected]
Auslandschweizer
Künstler
beschenkt ASO
Speziell für das Sitzungszimmer der ASO-Geschäftsstelle
hat der in Spanien lebende und
arbeitende Schweizer Künstler
zZARA eine fünfteilige Bildfolge unter dem Titel «Yo
2005» geschaffen. Das Werk
nimmt Bezug auf die globale
Präsenz von Schweizerinnen
und Schweizern und auf ihre in
Bern domizilierte Interessenorganisation. Das Geschenk ist
der ASO am 17. November im
Rahmen einer Vernissage vom
Künstler übergeben worden.
Mehr zu Person und Werk von
zZARA unter www.zzara.com.
Leise rieselt der
Schnee …
Was tun, wenn im Winterlager
(27.12.06–5.1.07 in Hasliberg Reuti) draussen kaum
Schnee liegt? Die Gondelfahrt
zur Piste zur Fahrt ins Grüne
wird? Richtig, man lässt es
selbst schneien.
An jenem Lagertag, an dem
draussen ein Herbststurm
wütete, entschied sich das rund
zehnköpfige Leiterteam, den
Joker zu zücken und die Kinder
nicht in Wind und Regen rauszutreiben, sondern im warmen
Haus verschiedene altbewährte
und neuartige Workshops anzubieten. Dieser Programmteil
ist der Spaghettiplausch des Lagerprogrammmenuplans: Er gelingt garantiert, es hat für jeden
Geschmack etwas dabei und der
Vorbereitungen braucht es wenig. Das einzige Risiko für den
Organisator ist, dass bei der
Hektik beziehungsweise im
Trubel des Lagerschlusses zahlreiche Eigenproduktionen liegen bleiben, weil sie so schlecht
im Koffer Platz finden. Deshalb
bietet der erfahrene und weit
denkende Lagerleiter mit Vorteil Workshops an, deren Ergebnisse man gleich nach dem
Erstellen wieder aufessen kann.
So wie die selber gerührten,
ausgestochenen und bepinselten Guetzli-Klassiker. Nach
dem genauen Bemessen der Zutaten, dem Aufschlagen der Eier
und dem Staunen ob der Schoggimasse, die in so einen Teig gehört, wurden mit viel Raffinesse
und Feingefühl ganze Häuser
zusammengebaut. Der Kreativität in den Kinderköpfen
waren keine Grenzen gesetzt.
Das schönste der Gefühle für
die Eigenheimbäckerinnen und
-bäcker war, es durch Puderzucker schneien zu lassen, sodass
das typische Schweizer Chalet
in tiefen Schneemassen versank.
Wohlbemerkt: Das Schicksal
meinte es gut mit der Lagergemeinschaft. In den ersten
Tagen des neuen Jahres fiel ein
richtiges Häufchen Schnee, sodass die Schneesport-Anfänger
so von Pulverschneelust gepackt wurden, dass sie nächstes
Jahr mit Sicherheit wieder auf
die Bretter stehen wollen.
SIMONE RINER, S TIFTUNG FÜR
JUNGE AUSL ANDSC HWEIZER
«Schokoladenland
Schweiz»
Die Überschrift und auch ein
Teil des Textes des Artikels, der
in unserer Dezemberausgabe
erschien, basieren im Wesentlichen auf der Arbeit des Westschweizer Autors und Journalisten Alain J. Bougard, einem
anerkannten Kenner der
Geschichte der Schokolade.
Unten stehend finden Sie die
Angaben zu seinem Buch.
Wie wir vernommen haben, ist
bereits die Fortsetzung dieses
Buches in Arbeit. «CH comme
CHocolat» von Alain J. Bougard, Editions Slatkine, Genf,
09/2001, gebunden, 120 reich
illustrierte Seiten (in Französisch).
AUSLANDSCHWEIZER-ORGANISATION
■ Rechtsdienst
■ Jugenddienst
■ AJAS Der Verein zur Förderung der Ausbildung junger
Auslandschweizer
■ KSA Das Komitee für Schweizer Schulen im Ausland
■ SJAS Die Stiftung für junge Auslandschweizer
ASO, Auslandschweizer-Organisation, Alpenstrasse 26, CH–3006 Bern
Telefon +41 31 356 61 00, Fax +41 31 356 61 01, www.aso.ch
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IN KÜRZE
23
Schweizer des Jahres
Köbi Kuhn wurde an den
«Swiss Awards» zum Schweizer
des Jahres 2006 gewählt und
ist somit der Nachfolger von
Peter Sauber. Der Trainer der
Fussballnationalmannschaft
verkündete selbstbewusst, dass
er die Trophäe gerne gegen den
Europameistertitel 2008 eintauschen würde.
Swissair-Prozess
Gut fünf Jahre nach der Stilllegung der Swissair-Flotte hat
in Bülach (ZH) der grösste
Wirtschaftsprozess in der
Geschichte der Schweiz stattgefunden. Auf der Anklagebank
mussten sich 19 ehemalige Mitarbeiter der SAirGroup nach
dem Zusammenbruch des
Luftfahrtunternehmens wegen
ungetreuer Geschäftsbesorgung, Urkundenfälschung,
Misswirtschaft und Gläubigerschädigung verantworten.
Eine aus 4150 Bundesordnern
bestehende Prozessakte und
ein finanzieller Abgrund von
mehreren Milliarden Franken
bilden den Hintergrund dieses
Prozesses. Unter den Angeklagten sind auch die drei letzten Geschäftsführer: Mario
Corti, Eric Honegger und Philippe Bruggisser. Die Anklage
fordert harte Strafen für alle,
Corti soll gar ins Gefängnis.
Das Urteil wird in den nächsten Monaten erwartet.
S C HW EIZER REVU E April 2007 / Nr. 2
Fotos: Keystone. Übersetzt aus dem Französischen.
Ruhiges WEF
Das diesjährige Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos
unter dem Motto «Veränderungen im globalen Machtgefüge mitgestalten» endete
mit einem matten Appell an
Hoffnung und Frieden. Die
beiden grossen Debatten über
die Doha-Runde (Liberalisierung des Handels zu Gunsten
der armen Länder) und das
Klima vermochten das Hauptziel der Wirtschaftsführer, das
Wirtschaftswachstum, nicht in
Skiweltmeister Daniel Albrecht mit Fans.
100 Jahre Pfadi in der Schweiz.
den Schatten zu stellen. Die
WEF-Gegner scheinen an
Substanz zu verlieren: Bei den
Sicherheitskosten – die 2005
mit 13,5 Millionen Franken
geradezu explodiert waren –
wurden die budgetierten 8 Millionen Franken nicht erreicht.
100 Jahre Pfadi
Die Schweizer Pfadfinder feierten ihr hundertjähriges Jubiläum. Mit 45 000 Mitgliedern
und einer halben Million Ehemaligen sind sie die grösste
Jugendorganisation der
Schweiz. Die zahlreichen Festveranstaltungen zeugen zwar
von einer intakten Dynamik,
die Pfadibewegung hat aber
innerhalb eines Jahrzehnts
einen Viertel seiner Mitglieder
verloren. Dabei würden die
von ihr vermittelten Werte
einer von zunehmender Gewalt
geprägten Schweizer Jugend
nur gut tun.
Präsidiale Tour de Suisse
Bundespräsidentin Micheline
Calmy-Rey plant im Jahr 2007
eine Begegnungstour durch
die Schweizer Regionen. Es
geht dabei nicht um offizielle
Ansprachen, sondern einen
bürgernahen Dialog von etwa
zwei Stunden, wie im Januar in
Monthey (VS) und im Februar
in Wil (SG).
Steuerpolitischer Streit
Die Europäische Kommission
hält die steuerlichen Praktiken
einiger Schweizer Kantone für
«unvereinbar» mit dem Freihandelsabkommen von 1972.
Dabei stehen die Steuervorteile für ausländische Unter-
nehmen, insbesondere in den
Kantonen Zug und Schwyz, im
Fadenkreuz der Kommission.
Unter Androhung von «Vergeltungsmassnahmen» wird die
Schweiz verhandeln müssen.
Die Schweizer Presse kritisiert
den «Druck» aus Brüssel und
hält die angeführten Argumente für «juristisch sehr fragwürdig».
Erfolgreiche Skifahrer
Die Skiweltmeisterschaften im
schwedischen Åre waren für
die Schweizer ein Erfolg. Nach
dem Debakel im italienischen
Bormio vor zwei Jahren haben
unsere Athleten in diesem Jahr
6 Medaillen erkämpft, darunter eine goldene von Daniel
Albrecht in der Superkombination.
Eine goldene Fahrt
Bei der Bob-WM in St. Moritz
gewannen die von Ivo Rüegg
angeführten Schweizer die
Goldmedaille im Viererbob und
die Silbermedaille im Zweierbob. Und im Eiskunstlauf hat
die Absage von Stéphane Lambiel die Schweiz nicht daran
gehindert, bei den Europameisterschaften in Warschau eine
Medaille zu gewinnen: Sarah
Meier aus Zürich holte Silber.
Cailler wieder im alten Kleid
Nestlé führt seine traditionellen
Verpackungen aus Papier und
Pappe für die Schokoladenmarke Cailler wieder ein. Die
Bilanz des vom Architekten
Jean Nouvel entworfenen neuen
Designs der Marke ist verheerend: Die Verkäufe gingen im
Jahr 2006 um 24 % zurück.
Umsatzrekord
Die Swatch Group hat einen
Rekordumsatz von über 5 Milliarden Franken erzielt. Die
Erlöse stiegen um 12,3 %, wobei
die grösste Steigerung im
Bereich der Luxusuhren verzeichnet wurde. Der Star der
Gruppe: Omega, die Armbanduhr von James Bond.
Snowboard-WM
Der Erfolg der Frauen in der
Lokalpolitik
Bauboom
Ende 2006 hielten die Frauen
in den Stadtparlamenten fast
30 % der Sitze. Von 6 % im Jahr
1980 stieg der Frauenanteil in
den Exekutiven der grossen
Städte stetig an und stabilisierte sich 1994 bei rund einem
Drittel. Den Rekord hält die
Stadt Bern mit 42,5 %. Zum
Vergleich: Im Nationalrat
beträgt der Frauenanteil 26 %.
Toller Erfolg für die Schweizerinnen und Schweizer bei der
Snowboard-Weltmeisterschaft
in Arosa (GR): Sie ergatterten
7 Medaillen, darunter zweimal
Gold: für Manuela Pesko in der
Half-Pipe und Simon Schoch
im Parallelslalom.
Mehr als 32 000 Baugesuche
wurden im Jahr 2006 eingereicht, das ist ein Rekordwert
und ein Anstieg um 3,4 % gegenüber 2005.
200 Jahre Verbrennungsmotor
Vor 200 Jahren (am 30. Januar
1807) hat der Walliser François
Isaac de Rivaz in Paris das Patent
für den ersten Verbrennungsmotor eintragen lassen. AL AIN WEY
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