Gemeinsame Umwelterklärung 2012
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Gemeinsame Umwelterklärung 2012
Gemeinsame Umwelterklärung 2012 Sasol Germany GmbH Sasol Solvents Germany GmbH/Sasol-Huntsman GmbH & Co. KG Gemeinsame Umwelterklärung 2012 Inhalt 1. Vorwort ........................................................5 3. Sasol Germany..........................................17 2. Die Unternehmen .......................................7 3.1 Werk Brunsbüttel.....................................................17 2.1 Einbindung in den Sasol Konzern ............................7 2.2 Vorstellung der Unternehmen ................................8 2.3. Der gemeinsame Verwaltungsstandort Hamburg ..8 2.4 Das Managementsystem ..........................................9 2.4.1 Einhaltung von rechtlichen Anforderungen und freiwillige Selbstverpflichtungen ...........10 2.4.2 Zielsetzung.............................................................11 2.4.3 Kontinuierliche Verbesserung ..........................13 2.4.4 Strategische Unternehmensziele ...................13 2.4.5 Interne Audits (Betriebsprüfung)....................13 2.4.6 Bewertung des Managementsystems 3.1.1 Der Standort..........................................................19 3.1.2 Umweltschutz und Sicherheit.........................21 3.1.3 Kennzahlen 2008-2011.....................................27 3.1.4 Umweltprogramm...............................................36 3.1.5 Kontakt- und Anreisehinweise ........................37 3.2 Werk Marl..................................................................39 3.2.1 Der Standort..........................................................41 3.2.2 Umweltschutz und Sicherheit.........................47 3.2.3 Kennzahlen 2008-2011.....................................46 3.2.4 Umweltprogramm...............................................59 3.2.5 Kontakt- und Anreisehinweise ........................60 3.3. Werk Witten..............................................................61 (Management-Review) ......................................13 3.3.1. Der Standort..........................................................63 2.4.7 Umwelterklärung .................................................13 3.3.2. Umweltschutz und Sicherheit.........................66 2.4.8 Dokumentation ....................................................13 3.3.3. Kennzahlen 2008-2011.....................................71 2.4.9 Umweltüberwachung (Monitoring) ..............14 3.3.4. Umweltprogramm...............................................79 3.3.5. Kontakt- und Anreisehinweise ........................80 2.4.10 Notfallorganisation und Krisenmanagement ....................................14 2.4.11 Aus- und Weiterbildung ....................................14 2.4.12 Kommunikation mit Mitarbeitern, Kunden und der Öffentlichkeit .......................15 2.4.13 Unterstützung und Vorgaben aus dem Sasol Konzern......................................15 3 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 4. Sasol Solvents Germany .........................81 5. Gültigkeitserklärung .............................127 4.1 Werk Herne ...............................................................81 6. EMAS-Urkunde .......................................128 4.1.1 Der Standort..........................................................83 4.1.2 Umweltschutz und Sicherheit.........................86 4.1.3 Kennzahlen 2008-2011.....................................93 4.1.4 Umweltprogramm ............................................100 4.1.5 Kontakt- und Anreisehinweise......................101 4.2 Werk Moers/Sasol-Huntsman ............................103 4 4.2.1 Der Standort .......................................................105 4.2.2 Umweltschutz und Sicherheit......................109 4.2.3 Kennzahlen 2008-2011 ..................................117 4.2.4 Umweltprogramm ............................................124 4.2.5 Kontakt- und Anreisehinweise......................125 7. Responsible Care/SHE-Politik..............129 8. Abkürzungsverzeichnis .........................134 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 1. Vorwort 1. Vorwort Liebe Leserinnen, liebe Leser, Nachhaltigkeit ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Unternehmensstrategie. Verantwortliches Handeln gegenüber Mensch und Umwelt ist in unseren Unternehmenswerten und -zielen fest verankert. Für eine nachhaltige Zukunft verbinden wir wirtschaftlichen Erfolg mit gesellschaftlicher Verantwortung und dem Schutz der Umwelt. Technischer Fortschritt, neue Entwicklungen und die Bereitschaft zum Wandel helfen uns, uns ständig weiter zu verbessern. Unser Ziel ist es, durch eine umweltschonende Produktion Energie und Ressourcen effizienter zu nutzen und die Emissionswerte sowie Abfallmengen zu reduzieren. Zum Schutz unserer Mitarbeiter, unserer Partnerfirmen sowie unserer Nachbarn setzen wir höchste Maßstäbe an die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz. Wir wollen mit der Entwicklung innovativer Sicherheitsstrategien, der kontinuierlichen Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter sowie präventiven Förderprogrammen zur psychischen und physischen Gesundheit das Ziel „Null Unfälle“ erreichen. Unsere Umwelt- sowie auch Qualitäts- und Arbeitssicherheitsleistungen werden in regelmäßigen Abständen durch unabhängige, externe Gutachter überprüft. Die Zertifizierung unseres Unternehmens nach den internationalen Qualitäts-, Umwelt- und Sicherheitsstandards ISO 9001, ISO 14001, EMAS und OSHAS 18001 zeugt von den hohen Ansprüchen an unsere Produktion. Darüber hinaus engagiert sich das Unternehmen in der weltweiten Initiative der chemischen Industrie „Responsible Care“ für die Förderung von höchsten Sicherheitsstandards und gesellschaftliche Verantwortung. Wir setzen uns für Transparenz und ein vertrauensvolles Verhältnis mit unseren Nachbarn ein. Dies kann nur durch einen ständigen Dialog miteinander gelingen. 5 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 1. Vorwort Mit dieser umfassenden Umwelterklärung, die wir gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 (EMAS III) erstellt haben, wollen wir alle Interessengruppen über unsere Aktivitäten informieren und die aktuelle Leistung unseres Unternehmens im Bereich Sicherheit, Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutz darstellen. Natürlich stehen wir auch gerne darüber hinaus für Fragen, Wünsche und Anregungen zur Verfügung. Wir freuen uns auf das Gespräch mit Ihnen. 6 Dr. Kay Luttmann Dr. Gregor Lohrengel Herbert Peters Geschäftsführer Geschäftsführer Geschäftsführer Sasol Germany GmbH Sasol Solvents Germany Sasol-Huntsman GmbH & Co. KG Gemeinsame Umwelterklärung 2012 2. Die Unternehmen 2. Die Unternehmen 2.1 Einbindung in den Sasol Konzern Die Sasol Germany GmbH und die Sasol Solvents Germany nehmenskultur von Sasol Solvents Germany und Sasol GmbH gehören zum Chemiebereich des südafrikanischen Germany wird geprägt von Werten, die im gesamten Sasol Sasol Konzerns. Sasol ist ein integriertes Energie- und Konzern verbindlich sind. Sie bestimmen unser Handeln, un- Chemieunternehmen und beschäftigt weltweit rund 33 .000 seren Umgang miteinander und das Verhalten gegenüber Mitarbeiter. Das Unternehmen ist an der Börse von Johannes- Kunden und Lieferanten. burg und an der New York Stock Exchange (NYSE) gelistet. Sasol ist führend in der Nutzung des Fischer-Tropsch-Verfah- Diese Werte lauten: rens, bei dem durch Verflüssigung von Kohle bzw. Gas sowohl • Kundenorientierung, Chemieprodukte als auch umweltfreundliche Kraftstoffe ent- • Mit Menschen gewinnen, stehen. Der Sasol Chemiebereich ist mit Produktionsstätten • Sicherheit, u. a. in China, den USA, Deutschland, Italien, Dubai und • Erstklassige Arbeit, Südafrika weltweit aktiv; auf ihn entfällt rund die Hälfte des • Kontinuierliche Verbesserung, Sasol Umsatzes von über 18 Mrd. $ (30.6.2011). Die Unter- • Integrität. 7 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 2.2 2. Die Unternehmen Vorstellung der Unternehmen Die Sasol Germany GmbH ist Teil der globalen Division Mitarbeiter (inkl. 82 Auszubildende). Größter Standort ist Olefins & Surfactants (O&S), die mit Standorten in Europa, Marl mit fast 730 Mitarbeitern. Asien, Afrika und den USA vertreten ist. Die Produktion in Deutschland erfolgt an den Standorten Brunsbüttel, Marl und Die Sasol Solvents Germany GmbH ist Teil der globalen Witten. Der Standort Witten wurde am 1. März 2012 an die Sasol Solvents Division, die Standorte in Deutschland und Firma Cremer Oleo GmbH&Co. KG verkauft. Der Sitz der Südafrika unterhält. Sasol Solvents Germany stellt an den Hauptverwaltung der Sasol Germany GmbH als auch das Standorten Moers und Herne unter anderem Isopropanol, Headquarter der globalen O&S Division befinden sich in Methylethylketon und Ethanol her und zählt zu den großen Hamburg. europäischen Produzenten sauerstoffhaltiger Lösemittel. Die Produkte werden in Europa direkt und außerhalb Europas Die Sasol Germany GmbH produziert eine breite Palette über die globale Solvents Verkaufsorganisation vertrieben. von chemischen Basis- und Zwischenprodukten für die Sie werden unter anderem in Farben und Lacken, in Reini- weiterverarbeitende chemische Industrie. Dazu zählen gungs- und Frostschutzmitteln, in Kosmetika und in der organische Produkte wie Fettalkohole, Tenside, Wärmeträger Medizin verwendet. Das Unternehmen ist damit ein wichtiger und Oleochemikalien. Sie werden vor allem zur Herstellung Lieferant von Rohstoffen und Zwischenprodukten für die von Kosmetika, Wasch- und Reinigungsmitteln, für technische weiterverarbeitende chemische Industrie. Moers ist zudem Anwendungen, in der Medizin sowie für Nahrungsmittel ver- Sitz des Joint-Ventures Sasol-Huntsman GmbH & Co. KG, das wendet. Hauptprodukte des anorganischen Bereichs sind am Standort eine Anlage zur Produktion von Maleinsäurean- hochreine Tonerden; sie werden u.a. zur Herstellung von hydrid (MSA) betreibt. Die Sasol Solvents Germany GmbH Raffinerie- und Chemiekatalysatoren benötigt, helfen bei der erwirtschaftet einen Jahresumsatz von rund 550 Mio. Euro Autoabgasreinigung und sind ein begehrter Rohstoff bei der und beschäftigt ca. 590 Mitarbeiter. Davon sind ca. 400 Mit- Herstellung von Hochleistungsschleifmitteln. Der Verkauf der arbeiter im Werk Moers und ca. 150 im Werk Herne tätig. Produkte erfolgt über die globale O&S Sales- und Marketing- Am Standort Hamburg sind neben Stabsfunktionen auch organisation. Das Unternehmen erwirtschaftet einen Jahres- internationale Verkaufs- und Marketingbereiche der Sasol umsatz von rund einer Mrd. Euro und beschäftigt ca. 1.500 Solvents Division angesiedelt. 2.3 Der gemeinsame Verwaltungsstandort Hamburg In Hamburg sind sowohl die Schnittstelle zwischen der In den Jahren 2009 und 2010 wurden folgende Verbräuche Verwaltung und den Werken als auch die koordinativen registriert. Sasol Germany O&S Funktionen zwischen den globalen O&S Divisionen verortet. Solvents Da Hamburg als Verwaltungsstandort mit insgesamt 136 Strom 2009 240.093 kwh 113.469 kwh 139.549 kwh Mitarbeitern eine vergleichsweise geringe Umweltrelevanz Strom 2010 213.385 kwh 118.802 kwh 124.742 kwh besitzt, haben wir in dieser Umwelterklärung auf eine gesonderte, detailreiche Darstellung verzichtet. Dennoch bemühen Wasser 2009 534,88 m³ 139,89 m³ 269,45 m³ wir uns selbstverständlich auch in Hamburg, die Umweltaus- Wasser 2010 380,75 m³ 211,58 m³ 258,62 m³ wirkungen so gering wie möglich zu halten und wollen 8 Strom- und Wasserverbräuche so weit wie möglich senken. Tabelle 1: Strom- und Wasserverbräuche 2.4 Das Managementsystem Um unsere Prozesse steuern, überprüfen und kontinuierlich errechnet sich aus der Anzahl der (im Sinne der verbessern zu können, verfügen unsere Organisationen über US-amerikanischen OHSA-Regularien) meldepflichtigen ein integriertes Managementsystem. Es fasst Methoden und Unfälle pro 200.000 geleistete Arbeitsstunden. Anforderungen aus den Bereichen Umwelt-, Qualitäts- und Arbeitsschutz in einer einheitlichen Struktur zusammen. Die nachfolgenden Tabellen machen deutlich, dass die Sasol Dafür werden alle betrieblichen Abläufe in unserem Mana- Germany und die Sasol Solvents Germany im Vergleich zu gementhandbuch umfassend beschrieben. Dies dient der anderen Unternehmen ebenso niedrige Unfallzahlen vor- Transparenz und der Qualitätssicherung unserer Aktivitäten. weisen können und gemäß den Vorgaben des Sasol Mutterkonzerns „World Class” Standards erfüllen. Die Zertifizierung unserer Unternehmen nach den ISONormen 9001 und 14001 und OHSAS 18001 zeugt von Unternehmen den hohen Qualitätsstandards an unsere Produktion. Durch BP Global1 Geschäftsjahr 2010 0,61 2 interne und externe Audits wird die Unternehmensleistung Royal Dutch Shell durch unabhängige Gutachter überprüft. The Dow Chemical Company3 4 Umweltschutz, Qualität und Arbeitssicherheit sind seit Chevron jeher wichtige Pfeiler der Unternehmensführung von Sasol Exxon Mobil5 0,24 0,33 0,24 0,29 Germany und Sasol Solvents. Die Unternehmensleistungen in 6 Bayer 0,62 allen drei Bereichen wird kontinuierlich erfasst und analysiert, BASF7 0,40 um Verbesserungspotentiale identifizieren und um- Sasol Ltd. setzen zu können. Das integrierte Managementsystem schafft Sasol Solvents Germany 0.88** Strukturen und Anreize zur kontinuierlichen Verbesserung in Sasol Germany 0,52** diesen drei Bereichen und ermöglicht es, die Unternehmens- * leistung an den eigenen Zielen, die sich an der Unter- ** Wert: Dezember 2011 0.42* Wert: Juni 2011 nehmenspolitik der Sasol Ltd. orientieren, zu messen. Tabelle 2: Unfallzahlen Die Sicherheitsleistung unserer Unternehmen wird anhand der so genannten Recordable Case Rate (RCR) gemessen und 1 http://www.bp.com/assets/bp_internet/globalbp/STAGING/global_assets/_e_s_assets/e_s_assets_2010/downloads_pdfs/ bp_sustainability_review_2010.pdf 2 http://sustainabilityreport.shell.com/2010/servicepages/downloads/files/all_shell_sr10.pdf 3 http://www.dow.com/sustainability/pdf/233-00864-GRI-2010.pdf 4 http://www.chevron.com/globalissues/corporateresponsibility/2010/documents/_Chevron_CR_Report_2010.pdf#page=42 5 http://www.exxonmobil.com/Corporate/Imports/ccr2010/pdf/community_ccr_2010.pdf 6 http://www.nachhaltigkeit2010.bayer.de/de/nachhaltigkeitsbericht-2010.pdfx 7 Die von Bayer gemachten Angaben beziehen sich nur auf Bayer-Mitarbeiter. http://www.bericht.basf.com/2010/de/serviceseiten/downloads/files/BASF_Bericht_2010.pdf 9 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 2.4.1 2. Die Unternehmen Einhaltung von rechtlichen Anforderungen und freiwillige Selbstverpflichtungen Die Gesellschaften haben sich in ihrer Unternehmenspolitik fende Besprechungen, Audits sowie Erfahrungsaustausche verpflichtet, alle umweltrechtlichen Anforderungen zu durchgeführt, in denen die Themen Umweltschutz, Arbeits- beachten und zu erfüllen. Damit dies nicht nur eine bloße sicherheit, Gesundheitsschutz und Brandschutz behandelt Absichtserklärung bleibt, wurden Abläufe festgelegt, die werden. Sofern Abweichungen bzw. Mängel festgestellt wer- sicherstellen sollen, dass alle relevanten Rechtsvorschriften den, werden diese diskutiert, analysiert und Maßnahmen zur systematisch erfasst und eingehalten werden. Verbesserung definiert. Die Durchführung der Maßnahmen wird ggf. durch Kontrollen überprüft. Dadurch wird die Gesetzliche Änderungen werden mit Hilfe von verschiedenen Rechtskonformität des Betriebs der Anlagen sichergestellt. Amtsblättern – z.B. dem Bundesanzeiger – sowie Verbands- 10 rundschreiben verfolgt und auf Einschlägigkeit geprüft. Durch Über die rechtlichen Anforderungen hinaus verpflichten sich den Einsatz von regelmäßig aktualisierten Rechtskatastern Sasol und Industrieverbände zur Umsetzung weitergehender (Datenbanken) wird jederzeit der Zugriff auf die aktuellen Maßnahmen (z.B. die Verringerung der spezifischen Normen und Gesetze gewährleistet. Die Abteilung SHERQ CO2-Emissionen sowie des spezifischen Energieverbrauchs informiert die Funktionseinheiten über den sich aus Gesetzes- der deutschen Industrie oder der Verhaltenskodex des änderungen ergebenden konkreten Handlungsbedarf. In Pro- Verbandes der Chemischen Industrie für die Ausfuhr von duktion und Technik helfen die Verzeichnisse der Betriebs- gefährlichen Chemikalien). Zudem stehen alle Maßnahmen und Baugenehmigungen mit ihren Nebenbestimmungen und in den Bereichen Umweltschutz, Qualität und Arbeitssicher- Auflagen (z.B. über wiederkehrende Prüfpflichten), die heit im Einklang mit den Grundgedanken von „Responsible Rechtskonformität einzuhalten. Neben den regelmäßigen Care” (Verantwortliches Handeln), einer weltweiten Initiative Prüfungen (Inspektionen) zur Situation der betrieblichen der Chemischen Industrie. Ihre Bewertungskriterien werden Sicherheit und des Umweltschutzes mittels periodisch statt- im gesamten Sasol Konzern umgesetzt und in regelmäßigen findender Begehungen (Kontrollgänge) werden auch übergrei- Zyklen einer kritischen Selbstbewertung unterzogen. 2.4.2 Zielsetzung Die Geschäftsführungen haben in ihren Umweltpolitiken die Im Umweltprogramm sind die konkreten Maßnahmen, strategischen Umweltziele festgelegt. Bei der Sasol Germany, Verantwortlichkeiten, vorgesehenen Zeiträume zur Ziel- bei der Sasol Solvents Germany und der Sasol-Huntsman erreichung sowie die notwendigen Mittel festgelegt. Diese sind die Grundsätze zu Arbeitssicherheit, Umweltschutz, Programme werden regelmäßig überarbeitet. Gesundheitsschutz und Qualitätssicherung zu jeweils einer gemeinsamen Managementpolitik verschmolzen. Die nachfolgende Tabelle 3 gibt Auskunft darüber, welche Ziele und Maßnahmen für den nächsten Dreijahreszeitraum Die aus den strategischen Zielsetzungen resultierenden von 2012 bis 2014 definiert wurden. Maßnahmen werden im Umweltprogramm niedergelegt. Bereich Ziel Maßnahme Standort Abwasser Abschluss und Abnahmeprüfung des sanierten unterirdischen Kanalsystems Umsetzung des Sanierungsplanes Brunsbüttel 2012-13 Schlämme Reduzierung der spezifischen Schlammmengen bis 2014 Optimierung der Fahrweisen in den Prozessanlagen zur VerBrunsbüttel 2012-14 meidung von Abwasserschlämmen Energie Effiziente Nutzung der eingesetzten Energie – Dampfentspannungsturbine Reduzierung des Energieträgers Heizöl S auf Technologie Team Energie < 300 TJ bis 2014 (TTE) Emissionen Schadstoffe – Reduzierung SOx Optimierung des Brennstoffeinsatzes zur Minimierung der Schadstoffemissionen Zeitpunkt Brunsbüttel 2013 Brunsbüttel 2012-14 2012-14 Kontinuierliche Verbesserung der Abfallanalyse, Nutzung der Reststoffe und Optimierung der Entsorgungswege Reduktion der Mengen < 20 kg/t Produkt Durchführung einer Abfallanalyse, Nutzung energiereicher Reststoffe Optimierung der Entsorgungswege Brunsbüttel Gefahrenabwehr Optimierung der Gefahrenabwehr Fortführung der regelmäßigen werksinternen Alarmübungen, Modifizierung und Ergänzung der Brandmeldeanlagen im Werk 2012-14 regelmäBrunsbüttel ßig fortführen Abwasser Verbesserung der DOC-Überwachung Installation von Messeinrichtungen in der Amin- und der Alkylphenolfabrik Marl 2012 Energie Optimierung / Reduzierung des Wärmebedarfs in Form von Dampf Verfahrenstechnische Optimierung in der EO-Fabrik, der Hochdruckhydrierung sowie der Glykolfabrik Marl 2012-14 Abfall 11 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 2. Die Unternehmen Bereich Ziel Maßnahme Energie Optimierung / Reduzierung des Stromverbrauchs Umsetzung der Maßnahmen Marl aus dem Energieeffizienz-Audit 2012 Wasser / Bodenschutz Verhinderung von Boden- / Grundwasserkontamination Sanierung von Ableitflächen, Auffangräumen und Entwässe- Marl rungssystemen 2012-15 Aktualisierung der Sicherheitskonzepte, Optimierung der Marl Anweisungen im Alarmfall kontinuierlich Notfallmanagement / Verbesserung der Anlagensicherheit Sicherheit und des Ereignismanagements Zeitpunkt Produktsicherheit Erstellung der REACH-Registrierungsdossiers, Einreichung Risikominimierung hinsichtlich der REACH-Registrierungsdosmöglicher Umwelt-und Gesundheitsgefahren siers bei der EU-Chemikalien- Marl im Zusammenhang mit unseren Produkten agentur, Definition und Implementierung von Risikominimierungsmaßnahmen Kommunikation, Dialog, Schulung Verbesserung des Umweltbewußtseins bei eigenen Mitarbeitern und Fremdfirmen Integration von Umweltaspekten in die Ereignisuntersuchung, Durchführung von Motivationsmaßnahmen Marl kontinuierlich Kommunikation, Dialog, Schulung Kontinuierlicher Verbesserungsprozess Einbeziehung der Mitarbeiter im Rahmen des IdeenmanageMarl ments, Weiterqualifizierung der internen Auditoren kontinuierlich Logistik Reduktion der transportbedingten CO2-Emissionen Optimierung der Transportkette zum Kunden Marl kontinuierlich Logistik Auditierung von Kunden gemäß CEFIC-Vorgaben sowie Risikominimierung im Zusammenhang mit Ethylenoxid-Transporten Routenplanung für Gefahrguttransporte Marl kontinuierlich Energien Reduzierung des Stromverbrauchs um 5% Umsetzung der Maßnahmen aus dem Energieaudit Witten 2013 Abfall Senkung der chemietypischen Abfallmenge um 3 % Separierung der Überdestillatfettsäuren und anschließende Destillation der Fettsäuren zur Wiederverwendung, Errichtung Marl eines Tanks in Duisburg zur Verkürzung der Lieferstrecke zum Kunden 2014 Lärm Reduzierung der Lärmemissionen Reduzierung der Lärmemissionen durch Erneuerung des Witten Kühlturms der Abschuppanlage (Geb.131) 2013 Wasser / Bodenschutz Erstellung einer versiegelten Sanierung von Ableitflächen, Verladestelle für belastete AbAuffangräumen und Entwässerungssystemen wässer Logistik Einsparung und Optimierung von Transporten zum Kunden 2013 Witten 2012 Erstellung einer eigenen Mischanlage zur Einsparung von Witten Transporten zu Lohnverarbeitern 2013 Tabelle 3: Ziele und Maßnahmen für den nächsten Dreijahreszeitraum von 2012 bis 2014 12 Standort 2.4.3 Kontinuierliche Verbesserung geltenden Vorschriften eingehalten werden und ob das angewandte Umweltmanagementsystem wirksam und Die kontinuierliche Verbesserung aller Arbeitsprozesse angemessen ist. verläuft in einem sogenannten Management-Zyklus entsprechend der Prozessschritte „Planen – Durchführen – Prüfen – Korrigieren“ („Plan-Do-Check-Act“, sog. PDCA- 2.4.6 Modell). Auf Basis der Umweltpolitik sowie unter Berücksich- Bewertung des Managementsystems (Management-Review) tigung der gesetzlichen Anforderungen und der bedeutenden Umweltaspekte werden im ersten Schritt umweltrelevante In den jährlich stattfindenden Managementsystem-Reviews Ziele und Maßnahmen geplant, die anschließend umgesetzt bewerten die obersten Leitungen das Umweltmanagement- werden. Der dritte Schritt beinhaltet die Überwachung der system auf seine Eignung, Angemessenheit und Wirksamkeit. Aktivitäten, die Prüfung der Wirksamkeit der Maßnahmen Dabei werden auch Umweltpolitik und strategische Zielset- sowie die Bewertung der Zielerreichung. Im letzten Schritt zungen einer Überprüfung unterzogen und ggf. veränderten überprüft die oberste Leitung die Zielerreichung und greift Rahmenbedingungen angepasst. ggf. durch Anpassung von Maßnahmen korrigierend ein. Nach dem Durchlauf dieses Managementkreislaufs läuft der Prozess erneut ab. Mit jedem Durchlauf wird so ein Fortschritt 2.4.7 Umwelterklärung erreicht, der in einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess Mit dieser Umwelterklärung geben wir der Öffentlichkeit ein mündet. umfassendes Bild unserer Umweltleistungen an den verschiedenen Standorten. Sie wird jährlich aktualisiert und allen 2.4.4 Strategische Unternehmensziele Interessenten zugänglich gemacht. Den Anforderungen der EMAS III entsprechend lassen wir das betriebliche Umwelt- Auf Basis der Unternehmenspolitik und der Standort- bzw. managementsystem regelmäßig durch einen hierfür zugelas- Geschäftsstrategien sowie der vorherigen Entwicklung wer- senen, vom Unternehmen unabhängigen Umweltgutachter den zu Beginn eines jeden Jahres vom Führungsgremium in prüfen. Dieser kontrolliert die in der Umwelterklärung enthal- Kooperation mit den Fachabteilungen Ziele für den jeweiligen tenen Informationen auf Plausibilität und Glaubhaftigkeit Standort oder Geschäftsbereich definiert. Diese Ziele ent- und erklärt sie danach für gültig (siehe Gültigkeitserklärung halten neben wirtschaftlichen Zielen auch geplante Organi- Kap. 5). sations-, Sicherheits- und Umweltschutzmaßnahmen und dienen als Basis zur nachhaltigen und kontinuierlichen Weiterentwicklung. 2.4.8 Dokumentation Das Managementsystem der Unternehmen ist jeweils in 2.4.5 Interne Audits (Betriebsprüfung) einem integrierten Management-Handbuch (Qualität, Umweltschutz und Arbeitssicherheit) gemäß den Anforderun- Im Rahmen regelmäßig geplanter und durchgeführter inter- gen der DIN ISO 9001/14001 sowie OHSAS 18001 be- ner Audits (u.a. Umweltprüfungen) wird das Managementsys- schrieben. Dort sind die Aufbau- und die Ablauforganisation tem einem Soll-Ist-Vergleich durch unabhängige Auditoren sowie die Prozesse beschrieben, die eine relevante Auswir- unterzogen. Dabei wird überprüft, inwieweit die gesetzten kung auf die Umwelt und die Sicherheit und Gesundheit un- Umweltzielsetzungen erreicht wurden, ob die serer Mitarbeiter haben oder haben könnten. Das Handbuch 13 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 2. Die Unternehmen wird regelmäßig auf Aktualität überprüft und bei Bedarf an Alle Standorte verfügen über Bereitschaftsdienste und ein geänderte Rahmenbedingungen angepasst. Das Management- System der Rufbereitschaft der Fachabteilungen, um jederzeit handbuch wird durch Verfahrens- und Arbeitsanweisungen verantwortliche Entscheidungsträger stellen zu können. ergänzt. Zudem verfügen die Standorte über ein Umwelttelefon, über das Anfragen und Mitteilungen jederzeit aufgenommen Die Verfahrensanweisungen enthalten die grundlegenden werden können. Die einzelnen Vorgänge werden protokolliert, Zielsetzungen für eine zu beschreibende übergeordnete Vor- an die Abteilung SHERQ oder den Werksbereitschaftsdienst gehensweise und gelten abteilungsübergreifend. Sie geben weitergeleitet und dort bearbeitet. anzuwendende Methoden und zu erfüllende Kriterien an. In Arbeitsanweisungen sind jeweils konkrete Handlungswei- In den Alarm- und Gefahrenabwehrplänen sind neben der sen für die Mitarbeiter bei der Durchführung von Tätigkeiten Analyse diverser Gefahrenszenarien die Meldewege zur vor Ort und in den Abteilungen niedergelegt. Sie beschreiben Benachrichtigung von ggf. benötigten externen Hilfs- und z.B. die Bedienung von Anlagen, die Überwachung gesetzlich Rettungskräften sowie zur Information der Behörden fest- vorgegebener Grenzwerte sowie Korrekturmaßnahmen im gelegt. Daneben existiert TUIS, ein flächendeckendes, frei- Falle von Abweichungen. williges Transport-Unfall-Informations- und HilfeleistungsSystem der Chemischen Industrie, das bei Transport- und Lagerunfällen mit Gefahrstoffen zum Einsatz kommt. TUIS 2.4.9 Umweltüberwachung (Monitoring) unterstützt öffentliche Feuerwehren, Polizei und andere Behörden. Sie können jederzeit Beratung, Fachleute und Um die Auswirkungen der Tätigkeiten an den Standorten auf spezielle Geräte anfordern. die Umwelt zu überwachen, werden regelmäßig – zum Teil kontinuierlich – Analysen von Wasser, Boden, Lärm und Luft durchgeführt. Damit wird sichergestellt, dass alle getroffenen 2.4.11 Aus- und Weiterbildung Umweltschutzmaßnahmen greifen, der Umweltschutzstandard laufend verbessert wird und die Umweltauswirkungen Die Gesellschaften legen großen Wert auf Qualifikation und der Tätigkeiten kontinuierlich vermindert werden. Fortbildung der Mitarbeiter, auch in Fragen des betrieblichen Umweltschutzes. Daher werden grundsätzlich nur fachlich qualifizierte, für ihr Aufgabengebiet geschulte Mitarbeiter 2.4.10 Notfallorganisation und Krisenmanagement eingesetzt. Dieser Qualitätsstandard bezieht sich sowohl auf Sasol Mitarbeiter als auch auf Fremdfirmenmitarbeiter, die auf unserem Werksgelände Arbeiten durchführen. Um über Eine wirksame Organisation zur Gefahrenabwehr ermöglicht neueste Technologien und Verfahrensweisen ebenso wie über es, bei Gefahren durch die in den Werken verarbeiteten Stoffe Expertise in Fragen des betrieblichen Umwelt- und Gesund- schnell die notwendigen Sicherungsmaßnahmen zu ergreifen. heitsschutzes verfügen zu können, werden all unsere Mit- Wir gewährleisten eine unmittelbare Sicherung von Mensch arbeiter laufend fortgebildet. Der Schulungs- und Unter- und Umwelt vor Gefahren durch die Bereitstellung folgender weisungsbedarf wird dabei individuell ermittelt. Zum Elemente in unserer Sicherheitsorganisation: ständigen Schulungsprogramm, das auch mit Besuchen von • qualifizierte Feuerwehren der Standorte, externen Fortbildungsveranstaltungen abgedeckt wird, gehö- • Bereitschaftsdienst der Standorte, ren u. A.: • Rufbereitschaft der Fachabteilungen, • Unterlagen und Einweisung für neue Mitarbeiter oder für • Alarm- und Gefahrenabwehrpläne der Werke. 14 Mitarbeiter auf veränderten Arbeitsplätzen, • arbeitsplatzbezogene Schulungen der Mitarbeiter durch ierliche Information der Öffentlichkeit über unsere Aktivitä- die betrieblichen Führungskräfte und mittels moderner ten als unsere Pflicht an und bemühen uns deshalb um einen Computer-gestützter Unterweisungen (sog. „E-Learning”), vertrauensvollen Dialog mit unserer Nachbarschaft, den • aktuelle Information aller Mitarbeiter über das Intranet, Behörden und Stakeholdern. Durch Nachbarschafts- • Information aller Führungskräfte über aktuelle Entwicklun- veranstaltungen, Gesprächsrunden, Informationsveran- gen im Umweltschutz und im Umweltrecht. staltungen, Pressegespräche und Veröffentlichungen (z.B. den Werksbroschüren, den Sicherheitsinformationen gem. §11 der Störfallverordnung oder den Umwelter- 2.4.12 Kommunikation mit Mitarbeitern, Kunden und der Öffentlichkeit klärungen) halten wir engen Kontakt zur Öffentlichkeit und unseren direkten Nachbarn. Unsere Werte halten zu Offenheit, Ehrlichkeit und einem respektvollen Umgang miteinander an. Diese Auffassung kennzeichnet auch unsere Kommunikation mit Mitarbeitern, 2.4.13 Unterstützung und Vorgaben aus dem Sasol Konzern Kunden und der Öffentlichkeit. Dadurch wird das nötige Vertrauen aufgebaut, um auf Verbesserungspotentiale hinzu- Alle Abteilungen werden durch Zentralfunktionen innerhalb weisen und somit Verbesserungsprozesse anzustoßen. der Sasol Organisation unterstützt. Diese beraten nicht nur Unsere Organisationen fördern und prämieren durch das in Umweltschutzfragen, sondern auch in den Bereichen Betriebliche Vorschlagswesen Verbesserungsvorschläge der Recht, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit sowie Pro- Mitarbeiter. Diese beziehen sich häufig auch auf Sicherheit, duktsicherheit und Produktverantwortung. Seitens der Füh- Gesundheits- und Umweltschutz. Zudem wird in diesen rungsgremien des Sasol Konzerns werden Zielvorgaben an Fachgebieten ein intensiver Dialog mit dem Betriebsrat und die einzelnen Organisationseinheiten bzw. Standorte heraus- dessen Ausschuss für Arbeitssicherheit, Gesundheit und gegeben. Dies geschieht im Rahmen der selbst auferlegten Umweltschutz gepflegt. „Corporate Governance“. Hierunter wird ein Instrument verstanden, mit dem Unternehmen geführt und kontrolliert wer- Durch unseren Grundsatz „One face to the customer“ stellen den können. Ein wichtiger Teil innerhalb der Corporate wir unseren Kunden neben umfassenden Produktinformatio- Governance ist die Teilnahme des Unternehmens an der nen (z.B. Sicherheitsdatenblätter) einen vertrauten und ver- weltweiten Initiative „Responsible Care“ („Verantwortliches antwortlichen Ansprechpartner an die Seite, der über Handeln“) der Chemischen Industrie. Auch hier gilt es, einen Anwendungsmöglichkeiten, Produkteigenschaften und umfangreichen Forderungskatalog (die sog. „Codes“) umzu- Optimierungspotential im Umgang mit unseren Produkten, setzen. deren Transport und Entsorgung berät. Wir sehen die kontinu- 15 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 16 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 3. Sasol Germany | Werk Brunsbüttel 3. Sasol Germany 3.1 Brunsbüttel Liebe Leserinnen und Leser, das Werk Brunsbüttel steht, wie auch in den vergangenen Jahren, vor der Realisierung großer Projekte. Dabei legen wir wie bei unserer gesamten Produktion größten Wert auf Sicherheit und Umweltschutz. Wir sind uns unserer Verantwortung für die Bewahrung einer lebenswerten Umwelt bewusst. Deshalb investieren wir kontinuierlich in die Schonung des Naturhaushalts, planen und setzen Maßnahmen des Umweltschutzprogrammes um und engagieren uns für eine stetig besser werdende Sicherheits- und Umweltleistung unseres Standorts. Es ist unser Bestreben, dass wirtschaftlicher Erfolg, technologischer Fortschritt und Umweltschutz Hand in Hand gehen und in einer nachhaltigen Produktion münden. Dank unserer Bemühungen, Ressourcen effizienter zu nutzen, ist es uns unter anderem gelungen, trotz gestiegener Produktionsmengen unsere Abfallmengen und unseren Energieverbrauch zu reduzieren sowie gleichzeitig den Anteil an regenerativen Energieträgern anzuheben. In unserem Umweltprogramm von 2012-2014 haben wir weitere Maßnahmen festgelegt, die Schadstoffemissionen verringern und Abfall- und Schlammmengen reduzieren sollen. Mit der Veröffentlichung unserer Aktivitäten und Zahlen im Rahmen der Umwelterklärung 2012 geben wir Ihnen einen Überblick über unsere Leistungen in den Bereichen Umweltschutz und Sicherheit. Ausführliche Informationen finden Sie auf den folgenden Seiten. 17 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 3. Sasol Germany | Werk Brunsbüttel Sollten Sie Fragen zu unserer Umwelterklärung haben, rufen Sie uns gerne an. Wir möchten Sie gut informiert wissen und legen großen Wert auf Transparenz, denn nur durch einen regen Austausch können wir das gegenseitige Vertrauen weiter stärken. Wir freuen uns auf das Gespräch mit Ihnen. Dr. Kay Luttmann Dr. Rüdiger Pohl Geschäftsführer Sasol Germany GmbH Leiter SHERQ und Leiter Werk Brunsbüttel 18 Tel.: 04852 392-215 Tel.: 04852 392-162 Fax: 04852 392-156 Fax: 04852 392-374 [email protected] [email protected] 3.1.1 Der Standort Am Standort Brunsbüttel sind rund 530 Mitarbeiter beschäftigt, die vor allem Fettalkohole sowie anorganische Spezialchemikalien, insbesondere hochreines Aluminiumoxid (Tonerde), herstellen. 3.1.1.1 Organisation Das Werk Brunsbüttel verfügt wie alle Sasol Standorte in Deutschland über ein integriertes und zertifiziertes Umwelt-, Sicherheits- und Qualitätsmanagementsystem. Ein wesentliches Element des Standortes ist eine Betriebsorganisation, in der die Verantwortlichkeiten, Aufgaben und Kompetenzen klar definiert sind. Das aktuelle Organigramm verdeutlicht diese Struktur. Brunsbüttel Site Kay Luttmann Assistant Heidrun Luplow HR Frank Westermann Technical Services Gerd Pösch Organic Production Energy & Utilities Hans-Jürgen Letsch Procurement MSE Holger Hess Techn. Development & Production Eng. H. Heits, A. Jung P. Kentenich Ziegler Process North Achim Weitze Procurement Raw Materials Paul Saxby Construction Volker Sjut Ziegler Process (selection 500) & Energy & Utilities Niels Holbeck Controlling Markus Heise Project Management Werner Engel Ziegler Fractionation (selection 600) & Down-Stream Facilities Michael Schilling Supply Chain & Logisticts Michael Kuschnerus Mech. Maintenance Eng. Rot. Equ. Hans-Jürgen Puls J. Rehder NFA/Guerbet/PEA Thilo Kaiser Invoice Auditing Urte Holm E + I&C, APC Manfred Rohwer Klaus-Dieter v.d. Loo IM/IT Thomas Jegust Technical Controlling Hauke Schröder SKA/FKA Ansgar Reichenauer SKA/FKA Inorganic Produktion Stephan Schiffler SHERQ Rüdiger Pohl Analytical Services/ Quality Control Thomas Möller R&D Thomas Möller RST & TAM-Units Slurry Processing & Drying Andreas Prien Mgt. Systems/ Product Support Werner Gabrys Analytics/Quality Control Inorganics Uwe Böhmer R & D Organics Thoralf Groß & Oliver Herzog (acting) Alumina Calcining & Down-Stream Dirk Staschewski Techn. Inspection Fire Protection Health & Safety Thorsten Kraski Analytics/Quality Control Organics Stefan Keller Process Chemistry Inorganics/ Pilot Plant Uwe Antons Products R & D Inorganics Uwe Glöckler Environment Authority Contacts Detlef Restetzki Material Science Inorganics Holger Mevs direct responsibility matrix responsibility Abbildung 1: Organigramm Sasol Germany GmbH, Werk Brunsbüttel Die oberste Verantwortung für das Werk trägt der Werkleiter. Er ist unter anderem dafür verantwortlich, die Anwendung und Effizienz des integrierten Managementsystems sicherzustellen. Die Umweltschutzbeauftragten unterstützen den Werkleiter bei der internen Kontrolle. Sie berichten dem Werkleiter regelmäßig über den aktuellen Status, die Wirksamkeit und Optimierungsmöglichkeit des betrieblichen Umweltschutzes. Der Bericht wird anschließend an das gemäß § 52 a Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG), § 53 Kreislaufwirtschafts – und Abfallgesetz (KrW-/AbfG) verantwortliche Mitglied der Sasol Germany Geschäftsführung gerichtet. 19 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 3. Sasol Germany | Werk Brunsbüttel Alle Mitarbeiter des Werkes tragen für Umweltschutz, Sicherheit und Qualität Verantwortung. Die Produktionsleiter wurden in die Betreiberverantwortung einbezogen und sind verantwortlich für den bestimmungsgemäßen Betrieb. Sie werden durch die Betriebsleiter unterstützt. Die Abteilung SHERQ (Safety Health Environment Risk Management Quality) ist für die Koordinierung der Aktivitäten in den Bereichen Arbeitssicherheit, Immissionsschutz, Abwasser, Abfall, Brandschutz und Werkschutz zuständig. Sie vertritt den Standort gegenüber Behörden und begleitet die Nachbarschaftskontakte. Zu ihren Aufgaben gehört auch die Pflege und Funktion des integrierten Managementsystems sowie die Information aller Abteilungen über neue Rechtsgrundlagen und die Beratung der Geschäftsführung bezüglich des Managements von operativen Risiken. 3.1.1.2 Produkte und ihre Anwendung Die Produktionsprozesse im Werk Brunsbüttel sind in die 250 anorganische und organische Produktion aufgeteilt. 200 202 Im anorganischen Produktionsstrang werden hochreine 192 Tonerden und Tonerden, die neben Aluminiumoxid andere 172 150 Eigenschaften der Produkte können im Werk gezielt verändert und damit dem jeweiligen Verwendungszweck angepasst [1.000 t] Metalloxide enthalten, hergestellt. Die physikalischen 125 100 werden. Bei der organischen Produktion konzentriert sich das Werk 50 auf die Herstellung von Fettalkoholen und ihrer Derivate. Von Bedeutung ist zudem die Weiterverarbeitung von Fettalkoholen zu Spezialitäten wie Guerbet-Alkoholen, Paraffinen oder Ethern. Insgesamt wurden an unserem Standort im Jahr 2011 202.000 Tonnen Endprodukte produziert. Diese Zahlen sind die Basis für die Berechnung der spezifischen Verbräuche und Emissionen in Kap. 3.3.4. 20 0 2008 2009 Abbildung 2: Produktionsmengen 2010 2011 3.1.1.3 Produktionsprozesse sowie Roh- und Hilfsstoffe Als wesentliche Roh- und Hilfsstoffe kommen folgende Stoffe zum Einsatz: Roh-/Hilfsstoff Jahresmenge 2011 (ca. Werte) Aluminium 16.600 t Ethylen 92.900 t Wasserstoff Fettsäuren aus nachwachsenden Rohstoffen Ethylen und Wasserstoff aus Erdöl sowie Aluminium Aluminium nativer Alkoholprozess Hochdruckhydrierung synthetischer Alkoholprozess Ziegler-Prozess Tonerden aus Metall Aluminiumoxydhydrate (Tonerden) Alkohole 1.360 t Fettsäuren 37.580 t Säuren, Laugen, Katalysatoren Weiterverarbeitung im Werk 100 – 1.500 t Tabelle1: Roh-/Hilfsstoff Verkauf Die gasförmigen Rohstoffe (Ethylen und Wasserstoff) Tonerden (TE) Fettalkohole und Derivate hochreine TE f. katalytische Anwendungen dispergierbare TE Entschäumer für die Papierindustrie Kunststoffadditive Fließverbesserer für die Erdölförderung Schmieröladditive Lederhilfsmittel Metallbearbeitung folgenden Abbildung dargestellt. Körperpflegemittel Die enge Verzahnung unserer Produktionsprozesse ist in der Wasch- und Reinigungsmittel Schiene, Straße oder den Wasserweg. Kosmetik und Pharmazie erreichen das Werk über Pipeline; die übrigen Stoffe über Abbildung 3: Vom Rohstoff zum Verkaufsprodukt 3.1.2 Umweltschutz und Sicherheit 3.1.2.1 Beauftragtenwesen Das Thema Umweltschutz besitzt am Standort Brunsbüttel bereits seit Jahren einen herausragenden Stellenwert. Die Verantwortlichen für den Umweltschutz sind in der Organisation festgelegt. Eine wichtige Aufgabe bei der Umsetzung und Überwachung von Umweltschutz- und Sicherheitsmaßnahmen erfüllen die Beauftragten, die für den Standort Brunsbüttel bestellt und den zuständigen Behörden angezeigt sind. Die Beauftragten unterstützen den Werkleiter und die Führungskräfte des Standortes im Rahmen ihrer Betriebsbeauftragtenfunktion. Sie werden beratend und initiativ tätig und schlagen konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Umweltschutz- und Sicherheitsstandards vor. Sie überwachen und dokumentieren die Einhaltung von rechtlichen Umweltschutz- und Sicherheitsvorschriften sowie internen Regelungen. Bei der Planung von Vorhaben, die ihren Aufgabenbereich berühren, werden sie so rechtzeitig eingebunden, dass ihre Stellungnahme in anstehende Entscheidungen einfließen kann. Soweit es zur Erfüllung ihrer Aufgaben erforderlich ist, werden den Beauftragten ausreichende sachliche und finanzielle Mittel sowie Personal zur Verfügung gestellt. 21 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 3. Sasol Germany | Werk Brunsbüttel Wir bestellen Beauftragte in den folgenden Bereichen: • Abfall, • Boden- und Gewässerschutz, • Datenschutz, • Eisenbahnbetrieb, • Gefahrgut (verauftragt an Service Provider), • Immissionsschutz, • Port Facility Security Officer (Hafensicherheitsbeauftragter), • Störfall, • Strahlenschutz. 3.1.2.2 Brandschutz und technische Hilfeleistung Vorbeugende Brandschutzmaßnahmen, die bereits bei der Planung von Anlagen berücksichtigt werden, Verbesserungsmöglichkeiten, die bei regelmäßigen Sicherheitsanalysen festgestellt werden sowie die Überwachung unserer Anlagen z.B. durch regelmäßige Anlagenrundgänge des Bedienungspersonals minimieren das Risiko möglicher Brände bzw. Vorfälle in den Anlagen. Daneben gibt es stationäre Brandmeldeanlagen und Brandlöscheinrichtungen sowie die mobile technische Ausrüstung der Werkfeuerwehr mit qualifizierten haupt- bzw. nebenberuflichen Kräften und zwei Löschfahrzeugen, die mit modernster Technik ausgestattet sind. Somit können evtl. auftretende Brände bereits im Entstehungszustand bekämpft werden. Das vorhandene Brandschutzkonzept wurde in enger Absprache mit den zuständigen Aufsichtsbehörden aktualisiert und verbessert. Die Werkfeuerwehr bildet sich regelmäßig weiter und führt Übungen durch. 3.1.2.3 Arbeitssicherheit und Anlagensicherheit Die Koordination der Aufgaben in den Bereichen Arbeits- und Anlagensicherheit erfolgt durch die Abteilung SHERQ. Dies umfasst u.a. die Durchführung der Gefährdungsbeurteilungen gemäß Arbeitsschutzgesetz, Betriebssicherheits- und Gefahrstoffverordnung. Zusammen mit der Werkleitung werden alle Bereiche des Werkes unter Umwelt- und Arbeitsschutzaspekten begangen. Die Einbindung der Abteilung SHERQ bei der Abwicklung von Projekten und Änderungen ist durch die Einführung des Management of Change (MoC) Prozesses sichergestellt. Mit dem SAFIR (SAfety FIRst) Prozess wird durch die Ursachenermittlung riskanter Verhaltensweisen und deren Beseitigung die Sicherheit weiter verbessert. Die Produktionsanlagen zur Herstellung chemischer Erzeugnisse unterliegen dem Bundesimmissionsschutzgesetz bzw. der Störfallverordnung und werden genehmigt betrieben. Daher wurde aufbauend auf vorhandene Sicherheitsanalysen ein Sicherheitsbericht erstellt. Die organisatorischen Regelungen zum Thema Sicherheit wurden zu einem Sicherheitsmanagementsystem zusammengefasst. Es wurden Maßnahmen getroffen, um Störfälle zu verhindern. Diese Maßnahmen sind schriftlich in Plänen festgehalten und den zuständigen Behörden mitgeteilt worden. Im Dialog mit der Brandschutz- und Katastrophenschutzbehörde wurde ein Gefahrenabwehrkonzept entwickelt. In diesem Konzept wurde der Alarm- und Gefahrenabwehrplan des Werkes mit den Plänen des Kreises Dithmarschen abgestimmt. In diesem Zusammenhang verfügt das Werk über eine für den Notfall speziell ausgebildete Werkfeuerwehr, um Auswirkungen eines Störfalls wirksam zu bekämpfen. 22 3.1.2.4 Umweltrelevante Vorfälle Im Kalenderjahr 2011 ereignete sich ein meldepflichtiges Umweltereignis, das gegenüber der zuständigen Behörde anzeigepflichtig war. Bei der Abwasserüberwachung gemäß SÜVO (Selbstüberwachungsverordnung) überstieg der CSB (Chemische Sauerstoffbedarf) im Januar zweimal den genehmigten Grenzwert von 120 mgO2/l. Das Abwasserfeld wurde auf Kreislauf innerhalb des Werkes gestellt und die weitere Abwassereinleitung in den Nord-Ostsee-Kanal nach Unterschreitung des genehmigten Wertes mit der zuständigen Behörde abgestimmt. Im Kalenderjahr wurden neun Brände registriert. Der entstandene Sachschaden bei jedem einzelnen Brand lag jeweils unter 5.000 €. Aus diesem Grunde wurden sie intern als nicht meldepflichtige Kleinbrände eingestuft. Über die behördlichen Meldepflichten hinaus gibt es im Sasol Konzern interne Berichtspflichten für Ereignisse wie Brände, Explosionen und Freisetzungen, die einen Schaden von mehr als 25.000 US$ verursachen. Nach jedem Umweltereignis werden die Gründe für den Vorfall grundlegend geprüft, um ähnliche Ereignisse zukünftig zu verhindern. 3.1.2.5 Stoffeigenschaften Im Werk werden auch Stoffe gehandhabt, die der Gefahrstoff- und, bedingt durch ihre Menge, der Störfallverordnung unterliegen. Dadurch, dass die Anlagen fortlaufend auf dem neusten Stand der Technik gehalten, die Arbeitsplätze durch Gefährdungsbeurteilungen regelmäßig analysiert und die erforderlichen Schutzmaßnahmen für das Personal und die Umgebung getroffen werden, wird das Ereignisrisiko minimiert. Dies ist in den entsprechenden Sicherheitsberichten, die den Überwachungsbehörden regelmäßig zur Verfügung gestellt werden, ausführlich dargelegt. Die Gefahrenmerkmale der eingesetzten Stoffe kann man in drei Gruppen einteilen: • Brand- und Explosionsgefahr, • Gesundheitsgefahr, • Umweltgefahr. 23 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 3. Sasol Germany | Werk Brunsbüttel Entzündbare Stoffe (Kat. 1) Entzündbare Stoffe (Kat. 2) Gesundheitsgefährdende Stoffe Gefahr Gefahr Gefahr Stoff (Vorkommen) Salpetersäure (TAM, Tonerdehallen) Ethylen, (Pipeline, Anlage 200) Erdgas (Pipeline, Werksgasnetz) Wasserstoff, (NFA, TAM) Ethanol (Anlage 500), TEAL (Anlage 100, 200, 300/375) Hexan, (Anlage 375, 850) Mögliche Gefahren Können einen ausgebrocheHochentzündlich mit Luft können sich explosionsfähige nen Brand fördern und die Brandbekämpfung erschweren Gemische bilden Vorsichtsmaßnahmen Jeden Kontakt mit brennbaren Von offenen Flammen, Funken Von offenen Flammen, Funken Stoffen vermeiden und Wärmequellen fernhalten und Wärmequellen fernhalten Gefahrstoffgruppe Giftige Stoffe Ätzende Stoffe Umweltgefährdende Stoffe Signalwort Gefahr Gefahr Achtung Stoff (Vorkommen) Kohlenmonoxid (Anlage 300) Nickelkatalysator (Anlage 600, 025) Natronlauge, Salzsäure Ammoniakwasser C12-Alkohol Anlage 600, 025, 050) Dieselkraftstoffe C12-Olefine (Anlage 300, 1400) Mögliche Gefahren Giftig beim Einatmen; gesundheitsschädlich bei Berührung mit der Haut und beim Verschlucken, Lungenschäden möglich Verursachen schwere Verätzungen Giftig für Wasserorganismen; können in Gewässern längerfristige schädliche Wirkungen haben Vorsichtsmaßnahmen Durch besondere Schutzmaßnahmen Berührung mit Augen, Haut und Kleidung vermeiden; Dämpfe nicht einatmen Durch besondere Schutzmaßnahmen Berührung mit Augen, Haut und Kleidung vermeiden; Dämpfe nicht einatmen Behälter dicht geschlossen lassen; nicht in die Kanalisation oder Gewässer gelangen lassen Gefahrstoffgruppe Gefahrstoffsymbol Signalwort Leicht entzündlich Dämpfe können mit Luft explosionsfähige Gemische bilden Gefahrstoffsymbol Abbildung 4: Eigenschaften der im Werk Brunsbüttel gehandhabten Stoffe 24 3.1.2.6 Produktionsbedingte Emissionen Unsere Anlagen zur Erzeugung von Dampf und Strom werden mit fossilen Brennstoffen und den gesammelten brennbaren Abgasen aus der Produktion betrieben. Die Emissionen werden überwacht und im Rahmen der Emissionserklärung dem Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume, Regionaldezernat Itzehoe gemeldet. Die bei der Trocknung der Aluminiumoxide anfallende Abluft wird gefiltert, um die potentielle Staubbelastung so gering wie möglich zu halten. 3.1.2.7 Abfälle Die bei den Produktionsprozessen anfallenden Abfälle können zum überwiegenden Teil stofflich oder thermisch verwertet werden. Nur ein geringer Teil wird deponiert. Die wesentlichen Abfallströme zur Verwertung sind: gebrauchte Katalysatoren, Alkoholdestillations- und Aluminiumoxidrückstände. Abfälle zur Beseitigung sind Hausmüll und Schlämme aus den Abscheidegruben. Abfälle werden durch Kreislaufführung von Stoffen vermieden, durch Einsatz von Groß- und Mehrweggebinden minimiert und zur Verwertung oder Beseitigung an Entsorgungsfachbetriebe abgegeben. Um eine sachgerechte Verwertung zu ermöglichen, werden Abfälle getrennt gesammelt. 3.1.2.8 Energie Die für die chemischen Prozesse benötigte Wärme wird im Wesentlichen durch das im Jahre 2001 in Betrieb genommene Kesselhaus produziert. Diese Anlage erzeugt Prozessdampf (Hoch- und Mitteldruckdampf), der in den Produktionsanlagen benötigt wird. Modernste Technologie reduziert deutlich die Schadstoffemissionen in die Luft. Zusätzlich kommen im Kesselhaus auch schwefelfreie Energieträger wie Erdgas, Erdölgas und Erdölgaskondensat zum Einsatz. Auch bei der Stromerzeugung verhalten wir uns umweltbewusst. Wir decken unseren Strombedarf zum überwiegenden Teil über Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, die auf Erdgasbasis arbeiten. Die heißen Abgase der Gasturbinen werden direkt zur Trocknung von Tonerden eingesetzt. 25 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 3. Sasol Germany | Werk Brunsbüttel 3.1.2.9 Gewässer- und Bodenschutz Anfallendes Prozessabwasser wird zusammen mit dem in den Anlagen anfallenden Niederschlags- und Reinigungswasser (Chemieabwasser) in einer eigenen biologischen Kläranlage gereinigt, bevor es gemäß den Vorgaben der Einleiterlaubnis in den Nord-Ostsee-Kanal gegeben wird. Das Werk Brunsbüttel hat zwei getrennte Abwassersysteme, ein Chemie- und ein Oberflächenabwassersystem. Im Chemieabwassersystem werden alle Wässer (Spül-, Reinigungs-, Regen- und Produktionsabwässer) aus den Produktionsanlagen aufgefangen und gereinigt in den Nord-Ostsee-Kanal geleitet. Große Puffertanks sorgen dafür, dass Schwankungen der Belastung oder in der Menge, z.B. durch starke Regenfälle, problemlos ausgeglichen werden können. Durch eine mehrstufige Behandlung des Abwassers wird sichergestellt, dass die genehmigten Grenzwerte bei der Einleitung in den Nord-Ostsee-Kanal eingehalten werden. Unbelastetes Oberflächenwasser (Regenwasser) von befestigten Plätzen und Straßen, die nicht zu den Produktionsflächen gehören, wird im Oberflächenabwassersystem aufgefangen, mechanisch gereinigt und in den Vorfluter „Braake“ eingeleitet. Sollten Leckagen in den Produktionsanlagen auftreten, wird auslaufendes Produkt über befestigte Flächen abgeleitet und in Auffangtassen oder Auffanggruben aufgefangen. Hierdurch ist eine Verunreinigung des Grundwassers und anderer Gewässer ausgeschlossen. 3.1.2.10 Lärm und Geruch Alle Einrichtungen unseres Werkes werden schalltechnisch überprüft, wobei Fachfirmen mit ihren unabhängigen Gutachtern umfangreiche Messungen vor Ort durchführen. Aus den Ergebnissen dieser Gutachten resultieren gegebenenfalls Schallschutzmaßnahmen. Die durchgeführten Messungen in der Nachbarschaft haben gezeigt, dass die vom Werk ausgehenden Schallimmissionen innerhalb der im öffentlich rechtlichen Vertrag mit dem Staatlichen Umweltamt Itzehoe und der Stadt Brunsbüttel festgesetzten vereinbarten Grenzen liegen. Die von den Anlagen ausgehenden typischen Gerüche sind vergleichsweise gering. Diesbezügliche Nachbarschaftsbeschwerden hat es in der Vergangenheit nicht gegeben. Durch den Einsatz spezieller Dichtungssysteme, gekapselter Pumpen oder Pumpen mit doppelten Gleitringsystemen und durch die zügige Umsetzung weiterer Maßnahmen gemäß TA Luft 2002 erwarten wir eine weitere Reduzierung der bereits geringen Geruchsemissionen. 3.1.2.11 Lagerung, Verladung und Transport Unsere Fertigprodukte werden in Tanks gelagert, die gemäß wasserrechtlicher Vorschriften in Auffangtassen für eventuell auslaufendes Produkt aufgestellt sind. Bei der Abfüllung der Produkte verhindern Überfüllsicherungen, Ableitflächen und Auffangräume ein mögliches Eindringen der Produkte in das Erdreich. Der Einsatz von Straßentankfahrzeugen, Eisenbahnkesselwagen, IBCs, Fässern und diversen Kleingebinden für die flüssigen Produkte sowie Säcke und Big-Bags für feste Produkte vermeiden bzw. verringern Verpackungsabfälle bei unseren Kunden. Die Auswahl geeigneter Spediteure, die intensive Kontrolle der Fahrzeuge sowie der Transportpapiere gewährleisten einen sicheren Transport unserer Produkte zu unseren Kunden. 26 3.1.3 Kennzahlen 2008-2011 3.1.3.1 Sicherheit Seit Januar 2006 messen wir die Sicherheitsleistung des (RC-Rate), die sich aus der RC-Rate der eigenen Mitarbeiter und der unserer Partnerfirmen zusammensetzt. Die „kombinierte RC-Rate” ist in den Zielen des Werkes für das laufende Geschäftsjahr 2011/2012 mit < 0,28 verankert. 2,0 Sasol-Mitarbeiter | kombiniert | Partnerfirmen Werkes anhand der kombinierten Recordable Case Rate 1,96 1,64 1,5 1,0 0,86 0,99 0,92 0,56 0,53 0,41 0,5 0,27 0,0 0,00 0,00 0,19 2008 2009 2010 2011 Abbildung 5: „kombinierte RC-Rate“, Brunsbüttel Erste Hilfe medizinische Unfälle mit Behandlung Unfälle mit mehr 1- 3 Ausfalltagen als 3 Ausfalltagen 50 35 30 2 1 29 30 40 2 2 39 3 3 25 20 35 21 4 37 1 30 1 19 15 1 20 1 20 10 10 5 0 2008 2009 2010 Abbildung 6: Unfälle eigener Mitarbeiter 2011 0 2008 2009 2010 2011 Abbildung 7: Unfälle bei Partnerfirmen Der kontinuierliche Sicherheitsdialog mit unseren Partnerfirmen wurde im Jahre 2011 intensiv weiter vorangetrieben. Mit dem Safety Improvement Plan (SIP), der u.a. Elemente wie Führungsstil, technische Verbesserungen, Inspektionen und Ausbildungen/Fortbildungen der Mitarbeiter umfasst, wollen wir unsere RCR senken und letzten Endes das Ziel Null Unfälle und Null Ausfalltage erreichen. 27 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 3. Sasol Germany | Werk Brunsbüttel 3.1.3.2 Materialeffizienz Im Jahre 2009 wiesen wir erstmals den Rohstoffeinsatz als Materialeffizienz h aus. 0,93 Dies wollen wir exemplarisch am Beispiel unserer Fett- 0,9 0,94 0,92 unserer Prozessanlagen und deren hohen technischen Stand über die Zeit darzustellen. Im Jahre 2011 lag die Produktionsmenge der Fettalkohole [t Edukt / t Produkt] alkoholproduktion fortschreiben, um dem Leser die Effizienz und Tonerden mit 202.000 Tonnen deutlich über den Mengen 0,8 0,7 der vergangenen Berichtsperioden. k.A. Die Materialeffizienz h ergibt sich aus Menge eingesetzter 0,6 Edukte in Relation zur Menge hergestellter Produkte. h gemittelt = 0,94 ist ein hervorragendes Ergebnis, welches auf 2008 2009 2010 2011 Abbildung 8: Materialeffizienz (Fettalkohole) den hohen technischen Stand und optimalen Einsatz unserer Anlagen und Edukte zurückzuführen ist. 3.1.3.3 Abfall Abfallmenge 2,6 Gefährliche Abfälle XD+XR 1,0 1,7 1,2 1,5 1a energetisch verwertet XD therm. 0,4 1,2 0,3 0,4 0,06 0,09 0,12 0,1 0,6 0,4 0,7 1,0 1 1b beseitigt XD beseitigt 1c stofflich verwertet XR 2 5 2008 2009 2010 2011 3,7 4,7 Sonstige Abfälle 2a beseitigt D beseitigt 0,2 0,3 0,2 0,2 2b verwertet R verwertet 1,4 1,7 3,4 2,3 Tabelle 2: Abfallfraktionen [1.000 t] Erfreulich ist, dass es uns in den zurückliegenden Jahren 4,7 4,0 4 4,0 3,7 3 [1.000 t] Abfallfraktion 2,6 2 1 0 2008 2009 gelungen ist, die angefallenen Abfallmengen auf einem niedrigen Niveau zu halten. Sowohl der absolute als auch der spezifische Abfall blieben bei hohen Produktionsmengen in kg pro hergestellter Tonne Produkt auf erfreulich niedrigem Niveau. 28 Abbildung 9: Abfallmengen 2010 2011 Die Abfälle werden sowohl wiederverwertet, aufbereitet 30 29,6 als auch beseitigt. Wiederverwertbare Katalysatorreste aus den Produktionsabfällen werden der Aufbereitung 25 24,5 (Kupfer/Chromit Katalysator) oder dem Edelstahlrecycling (Nickel Katalysator) zugeführt, andere Produktionsabfälle wie Reststoffe aus der Fettalkohol-Produktion werden der thermischen Entsorgung zugeführt oder als Einsatzstoffe [kg / t Produkt] Altpaletten und Verpackungsmaterial stofflich aufbereitet. 20 15 20,0 15,1 10 z.B. in Bio-Gasanlagen genutzt. 5 Energiereiche Reststoffe, die bisher thermisch entsorgt werden mussten, konnten aus dem Abfallstrom heraus- 0 2008 2009 2010 2011 genommen und in Industrieanlagen als Brennstoffe eingesetzt werden. Abbildung 10: Spezifische Abfallmengen Von den fünf größten Abfallfraktionen konnten vier der Verwertung zugeführt werden. Die Schlämme aus dem betriebseigenen Abwasserfeld wurden thermisch entsorgt. AVV-Nr. Abfallbezeichnung Menge Teil der Abfallfraktion [1.000 t] gem. Abfallfraktion 10 12 03 Metalloxide R verwertet 0,88 2b 07 02 08 Reaktionsrückstände XR verwertet 0,77 1c 17 01 02 Bauschutt R verwertet 0,50 2b 06 05 02 Schlämme aus Abwasserfeld XD thermisch 0,29 1a leichter Schrott (schwarz) R verwertet 0,25 2b 16 01 17 Summe Anteil an der Abfall-Gesamtmenge 2,7 67% Tabelle 3: Abfallarten Brunsbüttel 29 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 3. Sasol Germany | Werk Brunsbüttel 3.1.3.4 Wasser 3.1.3.4.1 Wasserversorgung Brunnenwasser wird als Kühlwasser eingesetzt. Der leicht Im Werk Brunsbüttel werden Stadtwasser und Brunnenwasser gestiegene Verbrauch ist auf die gestiegene Produktions- eingesetzt. menge sowie die überproportionale Wartung unserer Umkehrosmose, die das Chemieabwasser zur Nutzung in Stadtwasser wird in der Produktion und in den Sozial- den Kühltürmen aufbereitet, zurückzuführen. Der Stadt- bereichen des Werkes eingesetzt. wasserverbrauch ging gegenüber dem Vorjahr leicht zurück. Brunnenwasser Stadtwasser 5000 30 955 4000 5,2 3.590 887 3000 3.228 2.964 2.508 2000 4,7 5,1 20 [m3 / t Produkt] 798 [1.000 m3 / a] 6,4 25 980 20,1 17,4 17,8 16,8 15 10 1000 0 5 2008 2009 2010 0 2011 Abbildung 11: Wasserversorgung 2008 2009 2010 2011 Abbildung 12: Spezifischer Wassereinsatz 3.1.3.4.2 Wasserentsorgung 5000 Der Anstieg des Oberflächenwassers ist auf die niederschlags- 3.379 2.958 3.447 4.022 4000 174 267 reichen Perioden zurückzuführen. 152 Der Anstieg beim Kühlwasser ist durch die Produktionsmenge und die überproportionale Wartung der Umkehrosmose zu erklären. [1.000 m3 / a] 180 3000 217 2.830 303 152 166 178 207 2.407 243 3.338 234 2.758 2000 1000 0 2008 2009 2010 2011 Abbildung 13: Wasserentsorgung Kühlwasser Chemieabwasser Absalz- Oberflächenwasser Regenerationswasser 30 Die spezifische Abwassermenge liegt auf dem Niveau der 25 24 20 vergangenen Berichtsperioden. 20 20 [m3 / t Produkt] 18 15 10 5 0 2008 2009 2010 2011 Abbildung 14: Spezifische Abwassermenge 3.1.3.4.3 Chemischer Sauerstoff Bedarf (CSB) trotz gestiegener Produktionsmengen und Prozesswässern aus den Produktionsanlagen auf Vorjahresniveau. Sowohl die absolute als auch die spezifische Fracht, gemessen als Chemischer Sauerstoffbedarf (CSB), blieben 12 60 58,9 11,3 11,2 55,5 10 50 8 40 [kg / 1000 t Produkt] [t] 45,6 6 5,7 4,9 4 2 0 30 28,5 20 10 2008 2009 2010 Abbildung 15: Chemischer Sauerstoffbedarf 2011 0 2008 2009 2010 2011 Abbildung 16: Spezifischer Chemischer Sauerstoffbedarf 31 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 3. Sasol Germany | Werk Brunsbüttel 3.1.3.4.4 Schlämme 6 Die Erhöhung der Schlammmengen ist Resultat des noch 5 0,13 0,88 nicht voll funktionsfähigen Abwasserdekanters (Umwelt4 [1.000 t] organische belasteten Prozesswässern aus den Produktionsanlagen. 4,42 0,80 programm 2009-2011) und das erhöhte Aufkommen an Der getrocknete Industrieschlamm (Al2O3) aus der 3,60 0,90 3 2,50 2 0,90 Aluminiumoxidproduktion sowie der Flotatschlamm aus der 1,30 Abwasseraufbereitung wurden der industriellen Verwertung 1 zugeführt. 0 2008 2009 2010 2011 Der angefallene Bioschlamm wurde im Klärwerk Meldorf eingesetzt. Abbildung 17: Schlämme Bioschlamm Flotatschlamm Al2O3 Schlämme 3.1.3.5 Energie Durch den vermehrten Einsatz der schwefelarmen Energie- Seit 2009 stellen wir den zugekauften Strom, als Strommix träger Erdgas, Erdölgas und Erdölgaskondensat konnte der dar. Verbrauch an Heizöl S deutlich gesenkt werden. Es ist eine, wenn auch leichte Tendenz, zu den regenerativen Ein äußerst positives Resultat davon sind die gesunkenen Energieträgern sichtbar. Wobei in diesem Berichtsjahr die Emissionswerte Punkt 3.1.3.6. fossilen Energieträger weiter deutlich als Primärenergieträger verwendet wurden. 4000 3500 121 523 162 648 108 3000 [TJ] 2000 281 316 80 243 219 538 629 2.229 2.219 60 702 22 24 19 27 27 127 392 965 21 60 [%] 2500 565 100 3.534 3.630 3.024 3.431 51 49 40 1500 1.264 1.368 1000 20 500 0 2008 2010 2011 0 2009 2010 Abbildung 18: Eingesetzte Energieträger Abbildung 19: Strom-Mix aus externem Bezug Erdgas Heizöl S fossile Energieträger Erdölgas Strom Erdölgaskondensat 32 2009 nukleare Energieträger regenerative Energieträger 2011 Der spezifische Energiebedarf des Werkes konnte im Jahre 25 24,2 2011 durch effizienten Energieeinsatz deutlich reduziert werden. 20 19,7 18,9 [GJ / t Produkt] 17,5 15 10 5 0 2008 2009 2010 2011 Abbildung 20: Spezifischer Energieeinsatz 3.1.3.6 Luft Durch vermehrten Einsatz der schwefelarmen Energieträger 600 Erdgas, Erdölgas und Erölgaskondensat, konnten die direkten Emissionen in die Luft gegenüber dem Vorjahr gesenkt 500 29 werden. 20 20 239 400 28 durch externe Sachverständige durchgeführt. Dabei zeigte [t / a] Emissionsmessungen, Kalibrierungen und Funktionsprüfungen 178 25 20 20 300 103 200 196 190 168 sich wieder, dass alle Grenzwerte sicher unterschritten werden. 20 20 203 Im Berichtszeitraum wurden an den Kraftwerken die gesetzlich vorgeschriebenen, regelmäßig zu wiederholenden 27 20 20 180 100 0 2008 2009 2010 2011 Abbildung 21: Emissionen in die Luft Stickoxide NOx Schwefeloxide SOx Kohlenmonoxid CO Kohlenwasserstoffe CmHm Asche und Staub 33 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 3. Sasol Germany | Werk Brunsbüttel 250 5 225 208 14 1,6 200 4 202 3 0,5 1,1 2 15 194 201 150 0,9 1,3 [1.000 t] [t / t Produkt] 1,4 211 14 216 1,0 100 0,9 1,6 1 0 1,2 1,1 2008 2009 50 1,0 2010 0 2011 2008 2009 Abbildung 22: Spezifische Luftemissionen Abbildung 23: CO2-Emissionen CO2 spezifisch CO2 direkt SOx spezifisch 2010 2011 CO2 indirekt NOx spezifisch 3.1.3.7 Biodiversität Durch die Aktivitäten auf dem Betriebsgelände wird die Im zurückliegenden Jahr wurden neue Produktionsflächen, biologische Artenvielfalt nicht beeinträchtigt, da es sich um dank integrativer Erweiterung in meist bestehende befestigte einen Standort handelt, der über mehr als 50 Jahre industriell Flächen, nur in geringem Maße erschlossen. genutzt wird. 800 744 745 745 245 245 245 100 49 49 49 51 51 51 2009 2010 2011 700 80 600 250 250 60 250 400 [%] [1.000 m2] 500 40 300 25 20 200 26 20 45 159 45 159 2009 2010 39 20 46 145 20 100 k.A. 0 2008 0 k.A. 2008 Abbildung 24: Flächenverbrauch Abbildung 25: Flächenverbrauch Oberflächenwasser Versiegelte Fläche Rohrleitungssystem Oberflächenwasser Gräben Chemieabwasser Versiegelte Fläche Chemie- oder Ober- Grünfläche flächenwasser (wahlw.) 34 2011 Grünfläche 3.1.3.8 Investitionen in den Umweltschutz Unsere Ausgaben, die dem Schutz der Umwelt zugeordnet 8000 7.372 werden, sind erfreulicherweise auf konstant hohem Niveau. 6.652 1.380 7000 7.277 7.377 1.176 1.285 2,219 2,724 1.327 Am Beispiel der zurückliegenden Jahre ist zu sehen, wie 6000 1.948 sich die Ausgaben auf die verschiedensten direkten* und 1.625 5000 [1.000 EUR] indirekten** Umweltbereiche verteilen. 4000 1.260 1.033 3000 29 2.122 11 523 8 981 2.554 1,978 20 2000 1,684 1000 0 633 678 797 683 2008 2009 2010 2011 Abbildung 26: Investitionen in den Umweltschutz Abfallbeseitigung* Feuerwehr** Gewässerschutz** Sicherheit / Sonstiges Responsible Care Investausgaben 35 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 3.1.4 3. Sasol Germany | Werk Brunsbüttel Umweltprogramm Die Ziele des Umweltprogramms 2009-2011 konnten größtenteils umgesetzt werden bzw. werden kontinuierlich fortgeführt. Bereich Abwasser Bezüglich der Pläne der Sanierung des unterirdischen Kanalsystems wurde ein zeitlich abgestufter Sanierungsplan ausgearbeitet. Die Genehmigung der zuständigen Behörde konnte 2010 erfolgreich eingeholt werden. Die Umsetzung der Sanierung läuft seit 2010 und soll bis 2012 abgeschlossen sein. Bereich Schlämme Um Schlammmengen zu reduzieren, wurden Abwasserdekanter zur besseren Entwässerung der Prozessschlämme installiert. Bereich Energie Mit Hilfe einer KWK (Kraftwärmekopplung) und einer Dampfentspannungsturbine soll eine effizientere Nutzung der eingesetzten Energie erreicht werden. Diese Maßnahme wird 2012 umgesetzt. Bereich Emissionen Bei der Umsetzung des Maßnahmenpaketes TA Luft 2002 konnten wir eine Behördengenehmigung für die Destillationskolonne DA 507 beantragen. Eine Optimierung des Brennstoffeinsatzes zur Minimierung der Schadstoffemissionen konnte umgesetzt werden. Bereich Abfall An der Reduktion der Abfallmengen und der diesbezüglichen Kosten durch Durchführungen von Abfallanalysen, die Nutzung energiereicher Reststoffe sowie die Optimierung von Entsorgungswegen wird kontinuierlich weitergearbeitet. Bereich Gefahrenabwehr Die Löschwasserverfügbarkeit wurde durch den Bau einer zweiten Löschwasserleitung vom NOK ins Werk verbessert. Werksinterne Alarmübungen ebenso wie die Modifizierung und Ergänzung der Brandmeldeanlagen im Werk werden kontinuierlich und regelmäßig fortgeführt. In Kapitel 2.4.2 können Sie sich über die für 2012-2014 geplanten Maßnahmen im Rahmen des neuen Umweltprogramms informieren. 36 Kontakt- und Anreisehinweise L 138 Über die im Vorwort genannten Ansprechpartner hinaus stehen Ihnen die nachfolgend genannten allgemeinen Kontaktmöglichkeiten zur Verfügung. Kiel Canal 3.1.5 BrunsbüttelNord Wir sind für Sie da und freuen uns auf Ihren Besuch oder B5 Heide Ihre Anfrage. Hamburg (A23 via Itzehoe-West) +49 (0) 4852 3285 Westerbüttler Str. Internet: www.sasolgermany.de www.sasol.com Nord-Ostsee-Kanal Telefax: Fritz-Staiger-Straße Telefon allgemein: +49 (0) 4852 392-0 BrunsbüttelNord Von Süden kommend fahren Sie vor Hamburg in Richtung Sie die erste Abfahrt nach der Störbrücke (Itzehoe-West) und Elbtunnel (A7 Richtung Flensburg). Fahren Sie durch den fahren rechts auf die B5 bis Brunsbüttel-Nord. Dort fahren Elbtunnel bis zum Autobahndreieck Nordwest. Hier fahren Sie rechts auf die L138 bis zum Sasol Werk. Sie auf die A23 Richtung Itzehoe/Heide. In Itzehoe nehmen 37 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 38 3. Sasol Germany | Werk Brunsbüttel Gemeinsame Umwelterklärung 2012 3.2 3. Sasol Germany | Werk Marl Marl Liebe Leserinnen und Leser, Nachhaltigkeit ist mittlerweile in aller Munde. Wir wollen Ihnen verdeutlichen, was wir bei Sasol darunter verstehen und welche Aktivitäten und Maßnahmen wir ergreifen, damit auch unsere Kinder und Enkelkinder noch Freude an Ihrer Umwelt haben können. Diese gemäß der EMAS III-Verordnung Nr. 1221/2009 (EG-Öko-Audit-Verordnung) erstellte Umwelterklärung gibt Ihnen einen Überblick über unsere umwelt- und sicherheitsrelevanten Aktivitäten am Produktionsstandort Marl der Sasol Germany GmbH. Der fortgeschriebene Betrachtungszeitraum der Datenzusammenstellung umfasst dabei die Kalenderjahre von 2008 bis 2011. Im Jahr 2011 haben wir durch die Umsetzung wichtiger Investitionsprojekte die Wettbewerbsfähigkeit unseres Werkes weiter gestärkt sowie Investitionen zur Verbesserung des Umweltschutzes getätigt. Zu den Schwerpunkten zählten: • Wärmeintegration an einer Destillationskolonne zur Nebenproduktabtrennung zur Dampfeinsparung, • Ersatz eines elektrisch betriebenen Gebläses durch einen Strahlapparat mit Verwendung der Druckenergie der eingespeisten Luft, • Einführung einer Prozesssteuerung für einen Batch-Prozess zur Verringerung von Einsatzstoffverlusten und Energiebedarf. Da der Standort Marl Teil eines ca. 6,5 km2 großen Chemieparks mit fast 30 Firmen ist, kommen wir neben den gesetzlichen Anforderungen und den konzernweiten Sasol-Richtlinien auch den Vereinbarungen und Meldepflichten auf lokaler Seite nach. Alle Ziele und Maßnahmen aus unserem Umweltprogramm werden wir transparent intern wie extern kommunizieren sowie planmäßig verfolgen und umsetzen. 39 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 3. Sasol Germany | Werk Marl Sollten Sie Fragen zu unserer Umwelterklärung haben, rufen Sie uns gerne an. Wir freuen uns auf das Gespräch mit Ihnen. 40 Dr. Thomas Tebroke Andre van Buer Leiter Sasol Werk Marl/Witten Leiter SHERQ Werk Marl/Witten Tel.: 02365 49-19546 Tel.: 02365 49-19724 Fax: 02365 49-4445 Fax: 02365 49-6935 [email protected] [email protected] 3.3.1 Der Standort Der Chemiepark Marl ist mit einer Fläche von 6,5 km2 und ca. 10.000 Beschäftigten aus rund 30 Gesellschaften einer der größten Chemiestandorte Europas sowie der drittgrößte Verbundstandort in Deutschland. Der Standort existiert seit dem Jahr 1938. Neben Sasol sind weitere internationale Konzerne im Chemiepark ansässig – wie z.B. Air Liquide, Evonik Industries, INEOS, ISP, Lanxess oder Linde. Eine zentrale Service-Gesellschaft versorgt die einzelnen Betreibergesellschaften mit notwendigen Infrastrukturdienstleistungen (Rohrleitungen, Logistik, Energie, Abwasser etc.). Der Chemiepark zeichnet sich unter anderem durch seine gute Verkehrsanbindung aus. Mit rund 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern stellen wir an diesem Standort qualitativ hochwertige Tenside und deren Vorprodukte her. Unsere überwiegend global agierenden Kunden decken ein breites Anwendungsspektrum an Produkten des täglichen Bedarfs ab (Wasch-und Reinigungsmittel, Kosmetika, Pharmazeutika sowie Erzeugnisse für verschiedenste technische Anwendungen, z.B. Automobil- oder Baustoffindustrie). Unsere Rohstoffversorgung mit Ethylen, Propylen, Benzol, Methanol, C4-Kohlenwasserstoffen und Erdgas erfolgt über Fernleitungen. 3.2.1.1 Organisation An der Spitze des Werkes Marl steht der Werkleiter, der als verantwortlicher Manager mit Betreiberverantwortung das Werk nach außen und innen vertritt und die Sicherstellung und Einhaltung aller gesetzlicher Vorgaben gewährleistet. Die Abteilung SHERQ sowie alle weiteren Organisationseinheiten unterstützen die Werkleitung bei dieser wichtigen Aufgabe im operativen Bereich. Unser Anlagenverbund verfügt über zehn Fabriken, die vier Produktionssträngen zugeordnet sind: Ethylenoxid-Strang (EO-Strang), Anionische Tenside, Nichtionische Tenside sowie Alkylphenol/Hochdruckhydrierung (HDH)/Marlotherm. 41 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 3. Sasol Germany | Werk Marl Produktion West Marl/Witten Dr. Thomas Tebroke Sekretariat Technical Services Marl/Witten Produktion Nonionics Produktion EO-Strang R&D Controlling Produktion Anionics Produktion Alkylphenol, HDH, Marlotherm SHERQ/TPS Andre van Buer Managementsystembeauftragter Sicherungsmanager ADR/RID Analytik Personal Immissionsschutzbeauftragter (Infracor) Dr. Jürgen Heinrichs (Sasol) Supply Chain/ Logistik Abfall-, Gewässerschutzbeauftragter (Infracor) IM/IT Störfallbeauftragter (Infracor) Beschaffung M/S/E/ Rohstoffe Fachkraft f. Arbeitssicherheit (Infracor) Andre van Buer (Sasol) Customer Service Gefahrgutbeauftragter (Infracor) Rechnungsprüfung Werksärztlicher Dienst (Infracor) Planning & Optimisation Strahlenschutz bevollmächtigter (Infracor) Legal Representatives Positions Abbildung 1: Organigramm Sasol Germany GmbH, Werk Marl 3.2.1.2 Produkte und ihre Anwendungen Sasol fertigt in Marl Zwischenprodukte für die eigene Weiterverarbeitung und für den Verkauf an die weiterverarbeitende Industrie. Das Flussschema veranschaulicht den Produktionsverbund und die Rohstoffströme der einzelnen Fabriken. Im Wesentlichen produziert Sasol in Marl anionische und nichtionische Tenside sowie deren Vorprodukte (Ethylenoxid, Fettalkohole und Alkylphenole). 42 Ethylen Toluol HDHydrierung Alkyphenol MARLIPAL Benzylchlorid Phenol Olefine THM-Fabrik Wasserstoff Sauerstoff Fettsäuremethylester Ethylenoxid MARLOTHERM SO3 Sulfierung LAB nichionische Tenside Glykolfabrik Butanol Natronlauge Ethanol Toluol MARLON Glykolether Alkanolamine Cumol Fettalkohole Oleum Alkyphenole Ammoniak Aminfabrik anionische Tenside Propylenoxid Wärmeträgeröle Abbildung 2: Verbundsystem am Sasol Standort Marl Die Produktionsmenge in 2011 betrug 698.000 t. Das sind 800 - 2,9 % im Vergleich zum Vorjahr. Diese Verringerung ist u.a. 700 mit der planmäßigen Außerbetriebnahme der Paraffinsulfonat-Fabrik (Mitte 2010) zu erklären. der Leder- und Textilverarbeitung sowie in technischen Anwendungen vielfältige Einsatzgebiete. Durch die Polymerisa- 698 500 [1.000 t] eingesetzt werden. Ferner finden sie in Kosmetikprodukten, in 719 634 600 Tenside sind grenzflächenaktive Substanzen, die insbesondere bei Wasch- und Reinigungsmitteln als waschaktive Substanzen 728 400 300 200 tion (d.h. Verkettung von EO-Monomeren) lassen sich die auf die Bedürfnisse unserer Kunden abgestimmten spezifischen Produkteigenschaften erreichen. Ethoxylierte Produkte werden in unserer Marlipal- und Textilhilfsmittelfabrik (THM) hergestellt. Ethoxylate (wie Alkoholethoxylate oder Alkylphenolethoxylate) können wir in unserer Sulfierfabrik zu Ether- 100 0 2008 2009 20010 2011 Abbildung 3: Produktionsmengen sulfaten (diese gehören zur Gruppe der anionischen Tenside) veredeln oder an die weiterverarbeitende Industrie abgeben. 43 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 3. Sasol Germany | Werk Marl Darüber hinaus umfasst unser Produktportfolio in Marl Alkanolamine und Ethylenglykole (MEG), die beispielsweise in Frostschutzmitteln verwendet werden. Organische Spezialitäten werden als Wärmeträgerflüssigkeiten eingesetzt und Butylglykolether als Lösemittel. Viele Produkte des täglichen Bedarfs enthalten unsere Tenside: Wasch- und Reinigungsmittel, Körperreinigungs- und -pflegeprodukte (z.B. Shampoos, Emulsionen), Pharmaprodukte, Farben, Kunstoffe und einige mehr. 3.2.1.3 Produktionsprozesse sowie Roh- und Hilfsstoffe Unsere Produkte basieren auf nativen (d.h. natürlichen) Rohstoffen wie Kokos- oder Palmkernöl und petrochemischen Rohstoffen – wie z.B. Ethylen. Seit 2009 erfüllt die Marlipalfabrik mit der LIPOXOL MED-Produktreihe die hohen Anforderungen der „Good Manufacturing Practice” („GMP” oder „Gute Herstellungspraxis”). Diese für die Pharmaindustrie wichtigen Anforderungen umfassen europäische Richtlinien zur Qualitätssicherung der Produktionsabläufe und -umgebung sowie Logistik von Arzneimitteln und Wirkstoffen. Neben der Produktion hat auch die Analytik in Marl eine Qualitätskontrolle etabliert, die den GMP-Anforderungen entspricht. Ein GMP-gerechtes Qualitätsmanagementsystem dient der Gewährleistung der Produktqualität und der Erfüllung der für die Vermarktung verbindlichen Anforderungen der Behörden. In der Produktion arbeiten wir eng mit unseren Schwesterwerken in Deutschland, Europa und Übersee zusammen. Einen Teil der für uns wichtigen Rohstoffe erhalten wir aus Brunsbüttel (Deutschland), Augusta (Italien) oder Sasolburg/Secunda (Südafrika). Im Jahr 2011 betrug der Gütereingang in Marl 762.000 t (ohne Wasser). Diese Rohstoffe erreichten uns zu 55 % via Pipeline, 32 % per Schiff und nur knapp 13 % mittels Straßentransporten. Die wesentlichen Rohstoffe aus 2011 (> 5.000 kt; ohne Sauerstoff) sind in der Tabelle nach Größenkategorien dargestellt: Menge in t > 100.000 50.000 – 100.000 10.000 – 50.000 Rohstoff Ethylen, Ester Butanol, Alkoholgemisch Ethylenoxid, Lineares Alkylbenzol, Phenol, Schwefeltrioxid 5.000 – 10.000 Tabelle 1: Rohstoffe 44 Isobuten, Propylenoxid 3.2.2 Umweltschutz und Sicherheit Alle im Chemiepark ansässigen Unternehmen haben sich auf gemeinsame Standards und Regeln speziell für Sicherheits- und Umweltschutzbelange verständigt. Die Sasol Germany legt größten Wert auf die Sicherheit am Arbeitsplatz – dies umfasst insbesondere auch die Vermeidung von nachteiligen Auswirkungen für Mensch oder Umwelt. Aus diesem Grund unterliegen alle Anlagen einer permanenten internen und externen Kontrolle. Werkleitung und Betriebsleiter werden regelmäßig zu Aspekten des Umwelt- und Arbeitsschutzrechts durch die Fachabteilung SHERQ informiert und geschult. Die Unternehmen haben sich auch über das gesetzliche Maß hinaus den Zielen des Umweltschutzes und der Sicherheit am Arbeitsplatz verpflichtet. Richtlinien und Dokumentationen dazu („Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltpolitik”; „Verpflichtung zum Umweltschutz”; „Grundsätze und Leitlinien zur Arbeitssicherheit”) werden fortlaufend aktualisiert und sind für jeden Mitarbeiter zugänglich. Unser Werk in Marl hat sich – wie die gesamte Sasol Gruppe – dem weltweiten „Responsible Care Programm” („Verantwortliches Handeln”) der Chemischen Industrie verpflichtet. Die Abteilung SHERQ (Safety, Health, Environment, Risk Management and Quality) in Marl ist insbesondere zuständig für die Überwachung aller rechtlichen Umweltschutzforderungen sowie Selbstverpflichtungen. Mit einem Bündel an Maßnahmen stellen wir sicher, dass unsere Produkte und unsere Produktion keine nachteiligen Wirkungen für Mensch und Umwelt darstellen. Das umfasst die gesamte Logistikkette von der Herstellung, über die Lagerung, den An- und Abtransport bis zur Verwendung und Entsorgung. Kontinuierliche Produktionsüberwachung, ein umfassendes Notfallmanagement und regelmäßige Schulungen unserer Mitarbeiter sind selbstverständlicher Standard und werden fortlaufend optimiert. Alle Produktionsanlagen sind nach DIN ISO 9001 (Qualität), 14001 (Umwelt) sowie OHSAS 18001 (Arbeitssicherheit) zertifiziert und gemäß EMAS III (Neufassung der EG-Öko-Audit-Verordnung) validiert. Die Einhaltung der Normen wird in regelmäßig durchgeführten, integrierten Qualitäts-, Sicherheits- und Umweltaudits durch interne Auditoren überprüft. 3.2.2.1 Beauftragtenwesen Die gesetzlich geforderten Beauftragten unterstützen die Geschäftsführung im Rahmen ihrer Beauftragtenfunktion. So sind Beauftragte für z.B. Immissionsschutz, Gewässerschutz sowie Brandschutz zuständig und beraten u.a. hinsichtlich Verbesserungen der Umwelt- und Sicherheitsstandards, überwachen die Einhaltung von Vorschriften und Genehmigungsauflagen und berichten über ihre Tätigkeit. Alle gesetzlich geforderten Beauftragten werden bestellt, regelmäßig geschult und den zuständigen Behörden gemeldet. 3.2.2.2 Brandschutz und technische Hilfeleistung Zu den zentralen Diensten, die für alle Firmen am Standort zur Verfügung stehen, gehört auch die Werkfeuerwehr des zentralen Standortdienstleisters. Sie zählt zu den modernsten Werkfeuerwehren in Europa, unterhält eine der 12 bundesweiten TUIS-Notrufzentralen und stellt damit bestes Know-how und modernste Technik bereit. 45 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 3. Sasol Germany | Werk Marl TUIS ist das Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem der Chemischen Industrie, dem derzeit 130 Betriebe in Deutschland angehören. Dieses System wird als freiwillige Selbstverpflichtung der angeschlossenen Unternehmen betrieben und bietet 24 Stunden am Tag aktive und informelle Hilfeleistung bei Transport- und Lagerunfällen mit Gefahrstoffen an 365 Tagen im Jahr. Durch den Werkbereitschaftsdienst stehen im Notfall 24 Stunden am Tag verantwortliche Führungskräfte als Ansprechpartner und Koordinatoren zur Verfügung. Die Rufbereitschaft der Fachabteilungen sichert qualifizierte Ansprechpartner der diversen Abteilungen. Alarm- und Gefahrenabwehrpläne definieren die Abläufe im Notfall. Alle Maßnahmen (z.B. Meldepläne) werden in regelmäßig stattfindenden Übungen trainiert und die Akteure bilden sich laufend weiter. So wird seit 2011 beispielsweise ein virtuelles Trainingsprogramm „TUIS-VR” angeboten. In fünf Szenarien werden Unfälle mit Gefahrstoffen auf Straße und Schiene mit ihrer fachgerechten Handhabung gezeigt. 3.2.2.3 Arbeitsschutz und Anlagensicherheit Wir überwachen die Sicherheit am Arbeitsplatz als Recordable Case Rate (RCR) auf Basis der OHSAS-Regeln und haben uns null Unfall- und null Ausfalltage zum Ziel gesetzt. Das Unternehmensziel der Sasol Germany GmbH visiert für 2011/12 eine RCR < 0,28 für eigene und Fremdfirmen-Mitarbeiter an. Im Geschäftsjahr 2010/11 wurde das Werk Marl/Witten für seine RCR von 0,11 mit dem Sasol Safety Award belohnt. Die Sicherheitsleistung der Unternehmen in Form der RCR ist in einer Übersicht in Kapitel 2.4 dargestellt. Alle für uns tätigen Fremdfirmenmitarbeiter werden in das gemeinsame Sicherheitsmanagement integriert. Unsere intensiven Bemühungen, Unfälle zu vermeiden, resultiert in einer erfreulichen „Null” bei den Ereignissen eigener Mitarbeiter. Zusätzliches Optimierungspotential erwarten wir durch die Implementierung eines Softwaresystems, mit dem wir unsere integrierten Gefährdungsbeurteilungen derzeit komplett überarbeiten. 3.2.2.4 Umweltrelevante Vorfälle Im Berichtszeitraum gab es am Standort Marl keine meldepflichtigen umweltrelevanten Ereignisse gemäß Störfallverordnung. 3.2.2.5 Stoffeigenschaften Alle eingesetzten Rohstoffe unterliegen strengen Qualitätsanforderungen – ebenso auch der Transport, die Lagerung oder jegliche Verwendung innerhalb und außerhalb unserer Betriebe. Alle Rohstoffe und Zwischenprodukte erhalten für den Transport Gefahrgut-Etiketten, Sicherheitsdatenblätter und Produktdatenblätter, die mehrsprachige Hinweise auf die Stoffeigenschaften und -klassifikation und die sichere Handhabung sowie den Umgang im Störfall bzw. beim Unfall mit Stoffaustritt geben. Für Reinstoffe erfolgte die Umstellung gemäß CLP-Verordnung (GHS). Die Kennzeichnung von Gemischen wird vorbereitet. 46 Entzündbare Stoffe Giftige Stoffe, Akute Toxizität (oral, dermal, inhalativ) Keimzellmutagenität, Karzinogene Wirkung, Reproduktionstoxische Wirkung Stoff (Vorkommen) Ethylenoxid Ethylen Butanol Isobuten Propylenoxid Ethylenoxid Phenol Ethylenoxid LAB Phenol Propylenoxid Umweltgefährliche Stoffe, gewässergefährdend Ätzende Stoffe und Gemische, auf Metalle korrosiv wirkend Gase unter Druck Akute Toxizität, Hautreizend, Augenreizend, Sensibilisierung der Haut Phenol Ethylenoxid Ethylen Isobuten Ethylen Butanol Schwefeltrioxid Propylenoxid Fettalkohol Gefahrstoffgruppe Piktogramme Methylester Fettalkohole Abbildung 4: Eigenschaften der im Werk Marl gehandhabten Stoffe Die weltweit einheitlichen Gefahren-Piktogramme, Beschreibungen und Hinweise für den sicheren Umgang mit Chemikalien bzw. Gefahrstoffen sollen die Gefahren für die menschliche Gesundheit und die Umwelt bei Herstellung, Transport und Verwendung auf ein Minimum reduzieren. 3.2.2.6 Produktionsbedingte Emissionen Größte Emissionsquelle ist die Ethylenoxidfabrik. Bei der Oxidation von Ethylen fallen größere Mengen an Kohlendioxid an. Allerdings werden seit 2005 mind. 2/3 dieser Emissionen nicht an die Atmosphäre abgegeben, sondern abgeschieden und in Form von Kohlensäure an die weiterverarbeitende Industrie am Standort abgegeben. Geringere Kohlendioxidmengen werden durch die beiden thermischen Nachverbrennungseinrichtungen der MARLOTHERMund der THM-Fabrik erzeugt, die energiereiche Abgasströme rückstandsfrei verbrennen. Eine kleinere Emissionsquelle existiert mit der Abgaswäsche in der Sulfierfabrik. Dort kommt es zur Emission von SO2 und Staub in Form von Aerosolen. Alle Emissionsquellen sowie die Einhaltung der Grenzwerte werden regelmäßig überwacht. 47 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 3. Sasol Germany | Werk Marl 3.2.2.7 Abfälle Die in den Werken und Niederlassungen der Sasol Germany GmbH anfallenden Abfälle dürfen nur über zugelassene Entsorgungsunternehmen entsorgt werden. Der eigentliche Entsorgungsvorgang wird mit den erforderlichen Begleit- oder Übernahmescheinen nachgewiesen. Unser Standortdienstleister stellt Anlagen und Einrichtungen zur umweltverträglichen Entsorgung von Abfällen zur Verfügung. Nicht vermeidbare Abfälle werden überwiegend am Standort der thermischen Verwertung zugeführt. Weitere Abgasströme werden ebenfalls im standorteigenen Kraftwerk zur Energiegewinnung genutzt. Ausgebildete Abfallbeauftragte sorgen für die: • Beratung der Abfallerzeuger (Betriebsstellen) und der Betriebsangehörigen in allen Angelegenheiten der Kreislaufwirtschaft und Abfallbeseitigung, • Überprüfung der beauftragten Entsorgungsunternehmen im Hinblick auf die ordnungsgemäße Entsorgung, • Zusammenstellung der Daten der Betriebe zu Abfallbilanzen, • Entwicklung von Konzepten zur Abfallreduzierung bzw. Kostenminimierung bei der Abfallentsorgung. Mitte 2010 haben wir planmäßig die Paraffinsulfonatfabrik außer Betrieb genommen. Damit ist unser bisheriger Abfallstrom „Schwefelsäure” entfallen. 3.2.2.8 Energie Das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) hat Mitte 2011 eine Novellierung erfahren. Energieversorgungsunternehmen sind seitdem verpflichtet, detaillierte Angaben zum Strommix bereitzustellen. Unsere hauptsächlichen Energieträger sind: • Kernkraft, • Kohle, • Erdgas, • sonstige fossile Energieträger, • Erneuerbare Energien. Anhand der Informationen des Energieversorgers sollen auch die indirekten Umweltauswirkungen des Strombezuges ausgewiesen werden (CO2-Emissionen und radioaktiver Abfall). Der zentrale Standortdienstleister betreibt im Chemiepark Marl zwei Kohlekraftwerke und ein Gaskraftwerk zur Energieversorgung der ansässigen Firmen mit Strom und Dampf. Die Kraftwerke liefern die benötigten Spannungsstufen elektrischer Energie über interne Netze sowie Wärme in Form von Dampf. Eigene Abwärme wird über Wärmerückgewinnung zur Energieversorgung genutzt (z.B. Ethylenoxid-Fabrik). Neben dem in Kraft-Wärme-Kopplung erzeugten Strom am Standort wird zusätzlich Strom extern zugekauft. 3.2.2.9 Gewässer- und Bodenschutz Seit 1999 ist der Bodenschutz in Deutschland vereinheitlicht – Rechtsgrundlage dazu sind das Bundesbodenschutzgesetz (BBodSchG) und die Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV). Eine Reihe weiterer Rechtsvorschriften (Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und Sicherung der umweltverträglichen Beseitigung von Abfällen; das Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushalts und das Bundesnaturschutzgesetz) setzen die Mindeststandards insbesondere zur Gefahrenabwehr durch chemische Verunreinigungen von Gewässern und Böden. 48 Der Chemiepark Marl verfügt über zwei zentrale mechanisch-biologische Kläranlagen, über die gereinigte Abwässer in die Lippe eingeleitet werden. Regen- und Kühlwässer werden nach einer Prüfung auf Schadstoffe ebenfalls kontrolliert in die Lippe abgegeben. Grundsätzlich wird mittels einer (farblich markierten) Trennkanalisation Kühl- von Fabrikationswasser getrennt. Damit sind Verunreinigungen von Kühlwasser sowie die Vermischung von Fabrikationsabwasser ausgeschlossen. Ergänzend bieten Rückhaltesysteme zusätzliche Sicherheit. 3.2.2.10 Lärm und Geruch Regelmäßige Messungen außerhalb des Chemieparks gewährleisten eine wirksame Überwachung von Lärm- und Geruchsemissionen. Daneben legen wir bei unseren Maschinen und Anlagenteilen großen Wert auf Schallschutzvorkehrungen. Im Berichtsjahr 2011 gab es keine Beschwerden der Nachbarschaft über Geruchs- und Lärmbelästigungen. Über das Umwelt- und Nachbarschaftstelefon (siehe Kapitel 3.2.5) sind wir im Bedarfsfall ständig erreichbar. 3.2.2.11 Lagerung, Verladung und Transport Der Umgang mit Chemikalien stellt auch hinsichtlich Lagerung, Verladung und Transport besondere Anforderungen. Wir gewährleisten die Einhaltung höchster Sicherheits- und Umweltstandards durch die Auswahl von geeigneten Dienstleistern, die ebenfalls regelmäßig auditiert werden. Auch die Auswahl unserer Transporteure unterliegt abgestimmten Qualitätskriterien: Vertriebspartner und Transporteure sind so zu wählen, zu informieren und so zu beraten, dass die Einsatzstoffe und erzeugten Produkte auf den Verkehrswegen innerhalb und außerhalb des Chemieparks Marl sicher befördert werden können. 2011 wurden mehr als die Hälfte unserer Abtransporte über Pipeline, Schiff oder Schiene getätigt. Damit geben wir umweltfreundlichen Transportwegen den Vorzug. 49 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 3.2.3 3. Sasol Germany | Werk Marl Kennzahlen 2008-2011 3.1.3.1 Sicherheit Unsere kombinierte RCR (für eigene und Fremdfirmenmitund damit erfreulicherweise unterhalb des Unternehmensziels von 0,28 (bezogen auf unser Geschäftsjahr 2011/12). Wir liegen damit unter dem Durchschnitt der ansässigen Firmen im Chemiepark und ebenso unter dem Durchschnitt der Mitgliedsbetriebe der chemischen Industrie. Einige unserer Organisationseinheiten erreichen bereits Spitzenwerte von mehr als zehn Jahren ohne meldepflichtige Unfälle. Damit weisen wir für das Werk Marl diese Arbeitssicherheitskennnzahlen pro Kalenderjahr aus: 0,5 Sasol-Mitarbeiter | kombiniert | Partnerfirmen arbeiter) für das Werk Marl liegt bei 0,13 (Stand: Dez 2011) 0,43 0,39 0,4 0,34 0,3 0,27 0,19 0,2 0,13 0,13 0,13 0,1 0,0 0,00 0,00 0,00 0,00 2008 2009 2010 2011 Abbildung 5: Recordable Case Rate, Marl Erste Hilfe medizinische Unfälle mit Behandlung Unfälle mit mehr 1- 3 Ausfalltagen als 3 Ausfalltagen 10 25 2 1 21 20 8 1 19 7 6 15 4 10 1 8 8 1 2 5 0 2008 2009 2010 Abbildung 6: Unfälle eigener Mitarbeiter 2011 0 2 2 2008 2009 3 2010 2011 Abbildung 7: Unfälle bei Partnerfirmen Dennoch gilt auch weiterhin: „Jeder Unfall ist einer zu viel!“ Darum verfolgen wir das konzernweite Ziel „Null Arbeitsunfälle” konsequent. 50 3.2.3.2 Materialeffizienz / Produktion Der durchschnittliche, spezifische Rohstoffbedarf ist aus 0,70 Gründen der Vergleichbarkeit bei variierendem Produktmix auf Basis von elf Hauptrohstoffen (u.a. Ethylen, Phenol, LAB) berechnet worden und ist im betrachteten Vierjahreszeitraum [t Materialeinsatz / t Produkt] 0,65 nahezu konstant und kleiner als eins geblieben. Mitte 2010 haben wir planmäßig die Paraffinsulfonatfabrik außer Betrieb genommen und bis dahin noch Paraffin als Hauptrohstoff einbezogen. 0,62 0,60 0,61 0,61 0,60 0,55 0,50 2008 2009 2010 2011 Abbildung 8: Materialeffizienz 3.2.3.3 Abfall Abfallfraktion 2008 2009 2010 2011 Produktionsmengen 728 634 719 698 Bis Mitte 2010 war Schwefelsäure (H2SO4 – 20%ig), die als Koppelprodukt in der Paraffinsulfonatfabrik entstanden ist, Abfallmenge 12,7 12,7 10,3 8,2 unser größter Abfallstrom. Verglichen mit 2010 hat sich Gefährliche Abfälle 12,1 11,9 9,5 6,8 durch diesen Wegfall die Gesamtabfallmenge in 2011 sehr 1a industriell verwertet 11,4 11,4 4,1 0,3 deutlich auf 8.218 t reduziert (– 20%). 1b thermisch verwertet 0,7 0,4 5,1 5,8 0,03 0,01 0,29 0,69 1 1c beseitigt 2 Von der Gesamtmenge in 2011 wurden 7.274 t ( 88,5%) der Verwertung zugeführt; Abfälle zur Beseitigung betrugen Nicht-gefährliche Abfälle 2a verwertet 0,6 0,2 0,5 1,2 2b beseitigt 0,1 0,6 0,3 0,3 943 t (11,5%). Unsere fünf größten Abfälle umfassten bereits 87% der Tabelle 2: Abfallfraktionen [1.000 t] Gesamtabfallmenge. AVV-Nr. Abfallbezeichnung 07 01 04* andere organische Lösemittel, Waschflüssigkeiten und Mutterlaugen 07 02 08* andere Reaktions- und Destillationsrückstände 1.412 1b, 1c 07 06 04* andere organische Lösemittel, Waschflüssigkeiten und Mutterlaugen 687 1b 17 01 07 Gemische aus Beton, Ziegeln, Fliesen und Keramik 636 2a 457 2a mit Ausnahme derjenigen, die unter 17 01 06 fallen 07 04 05 Eisen und Stahl Summe Anteil an der Abfall-Gesamtmenge Menge Teil der Abfallfraktion [t] gem. Tab. 2 3.943 1b 7.135 87% *gefährliche Abfälle Tabelle 3: Abfallarten Marl 51 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 3. Sasol Germany | Werk Marl 20 14 18,4 12 11,8 11,7 16,2 15 10 9,5 [1.000 t] 6,8 6 [kg / t Produkt] 13,2 8 4 10 9,7 5 2 0 2008 2009 2010 0 2011 Abbildung 9: Produktionsbezogene Abfallmengen 2008 2009 2010 2011 Abbildung 10: Spezifische Abfallmengen Zur Darstellung der spezifischen Abfallmengen haben wir alle Der spezifische Wert sinkt seit 2009 deutlich – auf 9,67 kg / Abfallarten zusammengefasst, die erwartungsgemäß mit t Produkt in 2011. unserer Produktionsmenge korrelieren. Nicht berücksichtigt hierbei wurden Abfälle wie Bau- und Bodenabfälle, Metallschrott, Kunststoffabfälle, Holz, Papier. 3.2.3.4 Wasser Brauch- und Trinkwasser im Chemiepark kommen aus der Lippe, dem Wesel-Datteln-Kanal, eigenen Brunnen bzw. aus dem öffentlichen Netz (nur ca. 2 %). Das Bestreben im Chemiepark geht zunehmend in Richtung Wasserweiterverwendung, z. B. Einsatz von abgeleitetem Kühlwasser zur Filterreinigung. 3.2.3.4.1 Wasserversorgung 70000 Der Wasserverbrauch am Standort Marl gliedert sich in: Trink-, Fluss-, VE-Wasser, enthärtetes Wasser und Kesselspeisewasser. Zusätzlich setzen wir Rückkühlwasser zur in einem Kreislaufsystem ein. 62.448 [1.000 m³] verfahrensbedingten Abkühlung der Produktionsanlagen 60000 59.359 58.243 Die EO-Fabrik (41,3 %), die Glykolfabrik (15,2 %) und die 56.937 Hochdruckhydrierung (14,5 %) waren 2011 die Hauptabnehmer für Rückkühlwasser mit zusammen 71 % des Gesamteinsatzes. 50000 Die Entwicklung der Mengen des Rückkühlwassers stellt sich wie folgt dar: 52 2008 2009 Abbildung 11: Rückkühlwasser 2010 2011 Bezogen auf die als Verbrauch deklarierten Wassermengen Die Wasserversorgung nach Fabriken stellte sich in 2011 wie macht das VE-Wasser bereits > 93 % der Gesamtmenge aus folgt dar: (2011). Davon entfallen wiederum 97 % auf die EO-Fabrik, m³ Trink- Flusswasser wasser weil diese das VE-Wasser zu Kühl- und Dampferzeugungszwecken in den exotherm betriebenen Reaktoren einsetzt. Amin Nach der Dampfbenutzung wird diese Wassermenge als AP 1.257 Kondensat über verschiedene Heizkreisläufe (Wärme- EO 1.898 integration) rückgeführt und wieder zum VE-Wasser beim Glykol 768 HDH 762 Marlipal 991 Standortdienstleister aufgearbeitet (geschlossener Kreislauf). Die HDH-Anlage rangiert beim Wasserverbrauch auf Platz 914 Marlon Marlotherm Wesentlichen Kesselspeisewasser. PS Sulfierungsanlage mit 1,9 % aus; das eingesetzte VE-Wasser wird letztendlich zum Produktbestandteil. Kesselspeisewasser 14 10 1.023.629 45 37.714 3.708 3.046 528 356 Gesamt % 928 0,08 1.267 0,11 1.025.527 91,09 141 1.789 zwei – mit 3,43 % der Gesamtmenge. Sie verbraucht im Fast schon marginal fällt der Wasserverbrauch unserer VEentWasser härtetes Wasser 6.666 12.123 768 0,07 38.617 3,43 4.744 0,42 4.835 0,43 19.674 1,75 14 104 118 0,01 Sulfierung 2.872 18.468 21.340 1,90 THM 2.016 981 3.006 0,27 979 4.087 5.066 0,4 14.788 420 1.051.118 49.838 1.125.890 100 N. Technikum Summe % 9 1,3 0,0 93,4 9.726 0,9 4,4 100,0 Tabelle 4: Wasserversorgung nach Fabriken Die Wasserverbräuche nach Art über die Jahre des Berichts- Bei einem Produktionsrückgang von 2,9 % haben wir den zeitraums gibt folgende Abbildung wieder: Wasserverbrauch in 2011 (ohne Kreislaufwasser) um 7,5 % reduziert. Auch der spezifische Einsatz ist leicht gesunken. 883 1.035 1200 21 7 [1.000 m³] 11 1120 1100 1000 16 48 18 46 7 1,69 10 800 1,5 15 50 1.051 5 1,61 0,4 957 900 2,0 1.126 1.216 3 20 45 810 [m³ / t Produkt] 1300 1,42 1,39 2008 2009 1,0 0,5 700 600 2008 2009 2010 2011 Abbildung 12: Wassereinsatz 0,0 2010 2011 Abbildung 13: Spezifischer Wassereinsatz VE-Wasser enthärtetes Wasser Kesselspeisewasser Flusswasser Trinkwasser 53 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 3. Sasol Germany | Werk Marl 3.2.3.4.2 Wasserentsorgung Bei einem Produktionsrückgang von 2,9 % konnten wir die Abwassermenge gegenüber dem Vorjahresverbrauch um 6 % Die Abwassermengen und TOC-Frachten für 2011 umfassen senken. noch zehn Produktionsanlagen (und bis 2009 auch das alte Technikum) der Sasol in Marl. Damit ist auch der spezifische Einsatz leicht gesunken. Verfahrensbedingt ist unsere EO-Fabrik Hauptverursacher beim Abwasserverbrauch (67 % in 2011), weil sie Wasser für Kühlungs- und Reinigungszwecke einsetzt. 500 0,68 484 480 0,67 0,65 460 455 0,63 [m³ / t Produkt] [1.000 m³] 455 440 431 420 0,6 400 380 360 2008 2009 2010 0,5 2011 Abbildung 14: Abwassermengen 2008 2009 2010 2011 Abbildung 15: Spezifische Abwassermengen Bei den TOC-Frachten entfällt ebenfalls der größte Anteil Da das Produktionsniveau der EO-Fabrik im Jahr 2011 auf unsere EO-Fabrik (58,7 % im Jahr 2011); auf die vier auf einem Rekordniveau lag, sind die entsprechenden Fabriken EO-Fabrik, Marlonfabrik, Aminfabrik und Sulfierfabrik TOC-Frachten angestiegen. entfielen 87,6 %. 150 0,22 147,2 0,21 120 125,7 121,5 0,20 99,1 [t] [kg / t Produkt] 90 60 0,18 0,17 0,16 0,16 30 0 2008 Abbildung 16: TOC-Fracht 54 2009 2010 2011 0,14 0,17 2008 2009 Abbildung 17: Spezifische TOC-Fracht 2010 2011 3.2.3.5 Energie Das Sasol-Werk Marl kauft zu 100 % elektrische Energie beim 100 11,55 12,10 17,67 16,20 20,2 Standortdienstleister zu. 80 Bis Redaktionsschluss lagen die Werte für den Strommix aus 17,30 71,7 70,78 Zukauf nur bis zum Jahr 2010 vor. 62,50 Der Standort weist gemäß Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) einen deutlichen Anstieg auf 20,2% an erneuerbarer Energie [%] 60 40 (i.W. Wind, Sonne, Wasser) für 2010 aus (i.Vgl. 2009: 12,1 %). 20 * Für 2011 keine aktuellen Daten verfügbar. * 0 2008 2009 2010 2011 Abbildung 18: Strom-Mix aus externem Bezug fossile Energieträger regenerative nukleare Energieträger Unsere Produktionsanlagen in Marl werden verfahrensbedingt 2500 2.169 2.258 überwiegend mit Dampf als Energieträger versorgt (69 % im Energieträger 144 64 Jahr 2011 – überwiegend in der Druckstufe 20 bar, sowie 2000 4 bar und 70/120 bar), gefolgt von elektrischer Energie 55 1.587 2.226 2.148 121 67 47 1.548 57 52 1.479 161 55 181 64 1.533 (18 % – 6 kV und 500 V), Kälte (8 %) und den Brennstoffen 1500 [TJ] Heizgas (3 %) und Erdgas (2 %). Bei einem Produktionsrückgang von 2,9 % haben wir den 1000 Einsatz elektrischer Energie im Jahr 2011 um 1,6 % reduziert. 500 408 386 399 393 2008 2009 2010 2011 Die Aufteilung auf die einzelnen Energieträger stellte sich in den letzten Jahren wie folgt dar: 0 Abbildung 19: Eingesetzte Energieträger elektrische Energie Erdgas Dampf Kälte Heizgas 55 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 3. Sasol Germany | Werk Marl Drei unserer Fabriken verfügen über Nachverbrennungsanlagen, die mit Erdgas betrieben werden: HDH (78 % des 3,42 3,4 Verbrauchs in 2011), THM (19 %) sowie die Marlothermfabrik (3 %). Sie reduzieren damit den organischen Anteil der 3,3 produktionsspezifischen Emissionen. Jahre ergibt sich wie folgt: [GJ / t Produkt] Die Aufteilung des spezifischen Energieeinsatzes über die 3,2 3,19 3,1 3,10 3,0 2,99 2,9 2,8 2,7 2008 2009 2010 2011 Abbildung 20: Spezifischer Energieeinsatz 3.2.3.6 Luft Hauptverursacher für die produktionsbedingte Emission von 100 74,3 83,3 69,2 69,3 Kohlendioxid (CO2) ist die EO-Fabrik (mit rund 80 % Anteil als Mittelwert des Berichtszeitraumes). Seit 2005 werden mit 80 2,1 dem Effekt der Emissionsreduktion signifikante Mengen CO2 2,0 32,1 0,1 31,9 0,1 an ein benachbartes Standortunternehmen zur Weiterverarbeitung abgegeben. 0,3 31,3 0,3 0,3 31,0 60 [t / a] Die direkten CO2-Emissionen in 2011 verteilen sich auf 0,3 1,0 6 40 3 Fabriken: EO-Fabrik (71 %), Marlothermfabrik (25 %) 0,8 34,3 3,2 4,2 34,0 2008 2009 5,8 0,6 3,0 33,1 0,7 0,5 3,0 0,6 33,5 sowie die THM-Fabrik (4 %). 20 Die Emissionen für die 11 (bzw. 10) Fabriken über die Jahre 2008 – 2011 stellen sich wie folgt dar (die Summierung erfolgte ohne Kohlendioxid und Methan): Die Gesamtemissionen sind annähernd konstant zum Jahr 0 2010 2011 Abbildung 21: Emissionen in die Luft 2010; der direkte Anteil an Kohlendioxid konnte um 20 % Summe anorg. Gase und Dämpfe reduziert werden. Summe Staub Summe org. Gase u. Dämpfe ohne Methan (NMVOC) Summe Schwefeloxide als SO2 Summe Stickoxide als NO2 Summe C2-C6-Kohlenwasserstoffe ohne Benzol Methan 56 Bei der spezifischen Betrachtungsweise ist der Anteil an 60 Stickoxiden annähernd unverändert zum Vorjahr; der Schwefeloxid-Ausstoß wurde um 15 % auf 0,87 g / t Produkt 50 gesenkt, direktes Kohlendioxid (in kg / t Produkt) liegt um Emissionsmessungen, Kalibrierungen und Funktionsprüfungen 44,4 43,5 40 [g / t Produkt] gesetzlich vorgeschriebenen, regelmäßig zu wiederholenden 46,0 44,0 17,6 % unter dem Vorjahreswert. Im Berichtszeitraum wurden an den Kraftwerken die 50,4 39,6 32,4 30 26,7 20 durch externe Sachverständige durchgeführt. Dabei zeigte sich wieder, dass alle Grenzwerte sicher unterschritten 10 werden. 0 1,3 2008 1,0 2010 1,3 2009 0,9 2011 Abbildung 22: Spezifische Luftemissionen Stickoxide NOx Kohlendioxid Schwefeloxide SO2 3.2.3.7 (direkt in kg / t) Biodiversität Durch die Aktivitäten auf dem Werkgelände wird die 150 145 biologische Artenvielfalt nicht beeinträchtigt, da es sich um einen Standort handelt, der schon seit mehr als 70 Jahren 120 industriell genutzt wird und neue Flächen nicht erschlossen worden sind. Innerhalb des Chemieparks sind die Sasol zugehörigen Flächen seit 2007 unverändert: Sasol verfügt über insgesamt [1.000 m2] 90 60 168.000 m2 hauptsächlich versiegelte Flächen (Baufelder gemäß Erbpachtvertrag), die an das Oberflächen- bzw. Regenwasserkanalnetz angeschlossen sind. 30 23 Für die Flächen der Sasol ergeben sich unverändert zum Vorjahr folgende Werte: 0 Versiegelte Fläche Nicht-versiegelte Fläche Abbildung 23: Flächenverbrauch 57 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 3. Sasol Germany | Werk Marl 3.2.3.8 Investitionen in Umweltschutz und Sicherheit 2011 hat Sasol in Marl 803 T € in den Umweltschutz 900 investiert – und erreicht somit in diesem Jahr die höchste 800 803 Investition seit vier Jahren. Insgesamt wurden seit 2008 700 2.099 T € in die Verbesserung der Umweltschutzleistung unseres Unternehmens investiert. 637 [1.000 EUR] 600 500 495 400 300 200 164 100 0 2008 2009 2010 2011 Abbildung 24: Investitionen in den Umweltschutz Die größte Einzelinvestition betraf die Hochdruck- (in 1.000 €) hydrierungsanlage mit einem Projekt zur Optimierung der 645 Umweltsegment Destillationskolonnen im Bereich Energieeffizienz und Luft- 102 reinhaltung. 35 Luftreinhaltung/Lärmschutz 21 Luftreinhaltung Klimaschutz (Energieeinsparung) Abwasser/Gewässerschutz 2011 wurden folgende Beträge in die Umweltbereiche investiert: 58 Tabelle 5: Investitionen 2011 nach Umweltsegmenten 3.2.4 Umweltprogramm Das Umweltprogramm umfasst unsere Ziele und Maßnahmen für die nächsten Jahre. Sie werden zunächst von der obersten Unternehmensleitung als generelle Umweltpolitik und als strategische Zielvorgabe festgelegt. Bei Sasol in Marl kommen ergänzend noch die in den Standortregeln enthaltenen Vorgaben hinzu. In einem nächsten Schritt werden detaillierte Maßnahmen, Verantwortlichkeiten und Zielerreichungstermine abgestimmt und dokumentiert. Das Umweltprogramm durchläuft dabei einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess, der in Kap. 2.4.3 näher beschrieben ist. Die für den Zeitraum 2009-2011 gesteckten Ziele haben wir alle erfolgreich umsetzen können: Bereich Boden/Wasser Die geplante Maßnahme, die Abwasserkanäle, Abwassergruben und Ableitflächen in der Glykolfabrik zu sanieren, konnte nur teilrealisiert werden. So wurde zwar der Fabrikationsabwasserkanal (FAK) saniert, die Sanierung des Regenwasser – und Kühlwasserkanals wird jedoch derzeit noch vorbereitet. Bereich Logistik und Transport Wir konnten die indirekten Umweltauswirkungen durch die Reduktion der Straßentransporte nach Sasol Italy durch die Umstellung der Belieferung von Straßentank- auf Kesselwagen und die Optimierung der Zugzusammenstellungen durch Nutzung von Großraumkesselwagen senken. Bereich Luft/Lärm Durch die Installation eines neuen Abgasfilters konnten wir die Staubemissionen (Aerosole) in der Sulfierfabrik um < 20 mg/m3 senken. Außerdem wurden neue Ammoniakhochdruckpumpen installiert, welche einen besonders emissionsarmen und geräuscharmen Betrieb gewährleisten und sowohl Ammoniak- als auch Lärmemissionen in der Aminfabrik senken. Bereich Wasser Mit der Installation einer DOC-Überwachung des Abwassers in der Aminfabrik konnten wir die kontinuierlich betriebliche Abwasser-Analytik verbessern und Spitzenbelastungen des Abwassers bei betrieblichen Störungen vermeiden. Bereich Energie Durch die verfahrenstechnische Optimierung der Fettalkoholdestillation in der Hochdruckhydrierung konnten wir den Verbrauch an Mitteldruckdampf um 20% reduzieren. Durch Umbaumaßnahmen und Optimierungen im CO2-System der EO-Anlage konnten wir den spezifischen Energieverbrauch senken. Das Ziel, die Rückkühlwassermenge in der MARLOTHERM Fabrik um ca. 50% zu reduzieren, konnte durch die Entkopplung des Kühlmittelkreislaufes erreicht werden. Natürlich haben wir uns auch für die nächsten Jahre neue Ziele gesetzt, um unsere Umweltleistung stetig zu verbessern. Sie finden unser neues Umweltprogramm (2012-2014) in der Gesamtaufstellung in Kap. 2.4.2. Die Ziele sind außerdem dokumentierter und abgestimmter Bestandteil des gemeinsamen Umweltprogramms der Gesellschaften im Chemiepark. 59 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 3. Sasol Germany | Werk Marl 3.2.5 Kontakt- und Anreisehinweise Über die im Vorwort genannten Ansprechpartner hinaus al an n-K el Paul-Baumann-Straße 1 att D el- es W ( A1) 2 A5 Rec k ling Umwelt- und Nachbarschaftstelefon: +49 (0) 2365 49-5555 60 hau sen tal schutz im Chemiepark Marl haben, sprechen Sie uns an: Gladbeck Sollten Sie Fragen oder Hinweise zu Sicherheit und Umwelt- Wupp er 25 eg Lipper W B2 Telefax allgemein: +49 (0) 2365 49-2000 Rappaportstr. str. Dorsten 2 43 er A 1 45772 Marl Telefon allgemein: +49 (0) 2365 49-08 tr. m ann-S u Paul-Ba st Mün Sasol Germany GmbH 3 Brassert Besuch oder Ihre Anfrage. A 52 Verfügung. Wir sind für Sie da und freuen uns auf Ihren 1 – Marl-Brassert/ Chemiepark Marl 2 – Marl-Zentrum/ Marl-Drewer 3 – Autobahnkreuz Marl-Nord . s tr er en ulf W stehen Ihnen unsere allgemeinen Kontaktmöglichkeiten zur Gemeinsame Umwelterklärung 2012 3.3 3. Sasol Germany | Werk Witten Witten Liebe Leserinnen und Leser, Nachhaltigkeit ist mittlerweile in aller Munde. Wir wollen Ihnen verdeutlichen, was wir bei Sasol darunter verstehen und welche Aktivitäten und Maßnahmen wir ergreifen, damit auch unsere Kinder und Enkelkinder noch Freude an Ihrer Umwelt haben können. Diese gemäß der EMAS III-Verordnung Nr. 1221/2009 (EG-Öko-Audit-Verordnung) erstellte Umwelterklärung gibt Ihnen einen Überblick über unsere umwelt- und sicherheitsrelevanten Aktivitäten am Produktionsstandort Witten der Sasol Germany GmbH. Der fortgeschriebene Betrachtungszeitraum der Datenzusammenstellung umfasst dabei die Kalenderjahre von 2008 bis 2011. Im Jahr 2011 haben wir durch die Umsetzung wichtiger Investitionsprojekte die Wettbewerbsfähigkeit unseres Standortes Witten weiter gestärkt sowie Investitionen zur Verbesserung des Umweltschutzes getätigt. Zu den Schwerpunkten zählten: • Bau einer Lagerhalle nach dem Stand der Technik, verwendbar für Rohstoffe und verpackte Produkte, • VAWS-Sanierung der Tanktasse im Tanklager 1c, • Umbauten an den Dephlegmatoren von 10 t- und 11 t-Reaktor zur Effizienzsteigerung und Wassereinsparung. Seit 2005 erfüllt unser Produktionsprozess die hohen Anforderungen der GMP-Richtlinien (Gute Herstellpraxis) der Pharmaindustrie. Regelmäßige Audits stellen sicher und dokumentieren, dass wir in unseren Bemühungen um Arbeitssicherheit, Qualität und Umweltschutz weiter wachsen. 61 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 3. Sasol Germany | Werk Witten Alle Ziele und Maßnahmen aus unserem Umweltprogramm 2011 - 2014 werden wir transparent intern wie extern kommunizieren sowie planmäßig verfolgen und umsetzen. Sollten Sie Fragen zu unserer Umwelterklärung haben, rufen Sie uns gerne an. Wir freuen uns auf das Gespräch mit Ihnen. 62 Dr. Thomas Tebroke Andre van Buer Leiter Sasol Werk Marl/Witten Leiter SHERQ Werk Marl/Witten Tel.: 02365 49-19546 Tel.: 02365 49-19724 Fax: 02365 49-4445 Fax: 02365 49-6935 [email protected] [email protected] 3.3.1 Der Standort Die Historie des Standortes Witten geht zurück bis in das Jahr 1905. Mit der Gründung der „Märkische Seifenindustrie GmbH” wurden in Witten bis zum Jahr 1989 Wasch- und Reinigungsmittel hergestellt; aktuell konzentriert sich dieser oleochemische Produktionsstandort auf Fette und Öle. Mehr als 250 verschiedene oleochemische Produkte werden hauptsächlich als Basismaterialien oder Hilfsstoffe in der Pharma-, Kosmetik-, Nahrungsmittel- und Kunststoffindustrie eingesetzt. Unsere Produkte für den Pharmabereich erfüllen seit 2005 die Anforderungen nach „Good Manufacturing Practice.” Am Standort Witten sind die Unternehmen Evonik Degussa GmbH und Sasol Germany GmbH auf einer Gesamtfläche von 163.000 m2 vertreten, von denen 23.800 m2 Sasol zugerechnet werden. Das Werk beschäftigt 104 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (inklusive sieben Auszubildende; Stand Ende 2011). Die Sasol Germany betreibt in Witten einen schlanken Produktionsstandort und bezieht einige Dienstleistungen durch Servicevereinbarungen mit Evonik Degussa. Der Standort Witten wurde am 1. März 2012 an die Firma Cremer Oleo GmbH&Co. KG verkauft. 3.3.1.1 Organisation Werkleitung Marl/Witten Dr. Thomas Tebroke Anwendungstechnik PK Forschung Forschung Forschung/// Entwicklung Produktionsleitung Dr. Stefan Schmidt Anwendungstechnik TA Technik Sekretariat/ Verwaltung Analytik Witten Analytik Witten QA (SHERQ) Analytik SHERQ Andre van Buer Betriebsleiter Thomas Kummer Qualitätsreferent (LQP) Betriebsbüro Beauftragter für Arbeitssicherheit Andre van Buer Gefahrgutbeauftragte (ILAS) Beauftragtenfunktionen Immissionsschutzbeauftragter Dr. Jürgen Heinrichs Tagschichtmeister Veresterung Tagschichtmeister Abfüllung Sales/ Marketing Oleochemicals Schichtmeister Vorarbeiter Kundenservice Produktionspersonal Produktionspersonal Controlling Werksärztlicher Dienst (INFRACOR) IM/IT Witten Division Organics Controlling Witten IM/ IT Abbildung 1: Organigramm Sasol Germany GmbH, Werk Witten 63 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 3. Sasol Germany | Werk Witten Dem Werkleiter sind die einzelnen Abteilungen des Standortes in fachlicher und disziplinarischer Hinsicht unterstellt. Der Betriebsleiter in Witten ist Betreiber im Sinne des Bundesimmissionsschutzgesetzes und damit verantwortlich für: • den bestimmungsgemäßen Betrieb der Produktionsanlagen sowie • die Einhaltung der Gesetze, Verordnungen und Auflagen. 3.3.1.2 Produkte und ihre Anwendungen Auf der Grundlage von Fetten und Ölen aus nachwachsenden 12 11,93 11,47 Quellen, wie zum Beispiel der Kokos- und Ölpalme, wird eine 10,88 breite Palette von fettchemischen Produkten hergestellt, mit 10 9,99 denen viele Verbraucher täglich in Berührung kommen. 8 kundenspezifische Veresterung nativer Fettsäuren mit Glycerin zu fettchemischen Spezialitäten statt. [1.000 t] In der Produktionsanlage für Fettsäureglyceride findet eine 6 4 Schwerpunktabsatzmärkte sind die Kosmetik-, Pharma- und Nahrungsmittelindustrie sowie ausgewählte technische 2 Anwendungen. Beispielsweise wird die Haltbarkeit von Kosmetikprodukten und Lebensmitteln durch den Einsatz hier hergestellter Produkte verbessert. Zäpfchenmassen als Arzneimittelträger schmelzen bei der erwünschten Temperatur, Cremes und Salben mit Sonnenschutzfaktor hingegen bleiben 0 2008 2009 2010 2011 Abbildung 2: Produktionsmengen auch bei niedrigen Temperaturen anwendbar und vermitteln ein angenehmes Hautgefühl. Die Lebensmittelindustrie nutzt die unbedenkliche Verwendbarkeit unserer Produkte für Back- und Süßwaren oder in Käse- und Wurstzubereitungen. Die Beschichtung mit unserem Produkt Miglyol verhindert zum Beispiel das Verkleben von Gummibärchen in der Tüte. Im Rahmen von technischen Anwendungen werden Wittener Fette als Entschäumer oder als Trenn- und Gleitmittel eingesetzt (in der kunststoffverarbeitenden Industrie, Verpackungen, Aluminiumfolie als Behälter für Fertigkost). Für die genannten Verwendungen werden Produkte gefordert, die eine hohe Wirksamkeit für den jeweiligen Anwendungszweck aufweisen, aber gleichzeitig umweltverträglich und toxikologisch absolut unbedenklich sind. Die besondere Zusammensetzung unserer natürlichen Rohstoffe bewirkt, dass die daraus hergestellten Fettprodukte allen genannten Anforderungen genügen, sehr gut biologisch abbaubar sind und sich ideal wieder in den Kreislauf der Natur einfügen. Im Jahr 2011 haben wir 10.875 t (-5,2 % zum Vorjahr) produziert. 64 3.3.1.3 Produktionsprozess sowie Roh- und Hilfsstoffe Im Sasol Werk Witten werden überwiegend native Rohstoffe, Roh- Hilfsstoffe wie Kokos- und Palmkernöl, verarbeitet. Aus bezogenen Fett- Fettsäuren C8 – C10 ca. 4.500 t säuren und Glycerin werden Fettsäureglyceride gewonnen. Fettsäuren C12 – C18 ca. 3.300 t Die eingesetzten Fettsäuregemische haben eine Kohlenstoff- Glycerin ca. 1.500 t Kettenlänge von C8 – C18. Sonstige Alkohole Jahresmengen ca. 550 t Sonstige Roh- Hilfs- und Zuschlagstoffe jeweils 1 – 500 t Die Roh- und Hilfsstoffe am Standort werden ausschließlich über die Straße angeliefert. Tabelle 1: Roh- und Hilfsstoffe Im Kalenderjahr 2011 wurden 14.300 t Rohstoffe (vor allem Fettsäuren und Glycerin) zur Weiterverarbeitung eingesetzt. Hart- und Weichfette Kokosöl Alle Produktionsanlagen sind auf einem modernen technologischen Stand und werden mit neuester Überwachungs- und Prozessleittechnik betrieben. Permanente Optimierung, regelmäßige Unterweisungen der Mitarbeiter sowie detaillierte Fettsäuren Verfahrensanweisungen sorgen für eine wirtschaftliche Roh- Glycerin Flüssigfette/ Spezialöle stoffbilanz bei gleichzeitiger Minimierung der Belastungen für Mensch und Umwelt. Palmkernöl Partialglyceride Im Jahr 2005 erhielt die Oleochemie in Witten das GMPZertifikat („Good Manufacturing Practice” oder „Gute Herstellungspraxis”). Dies war die erste Zertifizierung einer Abbildung 3: Produktionsschema der Sasol Germany in Produktionsanlage der Sasol Germany GmbH dieser Art. Witten Mit der Zertifizierung erfüllt das Werk wichtige Anforderungen der Pharmaindustrie. Sie umfassen europäische Richtlinien zur Qualitätssicherung der Produktionsabläufe und -umgebung sowie Logistik von Arzneimitteln und Wirkstoffen. 65 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 3.3.2 3. Sasol Germany | Werk Witten Umweltschutz und Sicherheit Zusammen mit Evonik hat sich Sasol am Standort Witten verpflichtet, die Produkte sicher zu erzeugen und alle erforderlichen Schutzmaßnahmen zu implementieren, um Gefahren für den Menschen und die Umwelt zu vermeiden. Die Produktion in Witten ist nach DIN ISO 9001 (Qualität), 14001 (Umwelt) sowie OHSAS 18001 (Arbeitssicherheit) zertifiziert und gemäß EMAS III (Neufassung der EG-Öko-Audit-Verordnung) validiert. Die Mitarbeiter in Witten verfügen über langjähriges Know-how, speziell in der Veresterung zur Herstellung von Chemieprodukten. Das Werk Witten verfügt über ein Umweltprogramm zur Verringerung der Umweltauswirkungen des unternehmerischen Handelns, wie z.B. die Reduzierung des Energie- und Wasserverbrauchs, Vermeidung von Geruchsemissionen oder die Reduktion und Verwertung von Abfällen. Diesem Programm ist eine Messung und Analyse der Auswirkungen vorgeschaltet, um Handlungsempfehlungen ableiten zu können. Zu diesem Zweck erhält das Unternehmen von Evonik Degussa in Witten regelmäßig Abwasseranalysen, Emissionswerte der Abluftquellen und Daten aus Lärmmessungen. Seit Jahren werden Umweltbetriebsprüfungen (interne Audits) zur Bestandsaufnahme und Verbesserung des Umweltschutzes durchgeführt. Dabei werden die Wirksamkeit und die Eignung des Umweltmanagementsystems hinsichtlich der Zielvorgaben der Umweltpolitik ausgewertet. Die Anstrengungen für den Umweltschutz, Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz sind in ein Responsible-Care-Programm eingebettet. In Abstimmung mit Evonik Degussa und der Sasol Muttergesellschaft werden umweltschutzrelevante Investitionen geplant, dokumentiert, umgesetzt und nachverfolgt. 3.3.2.1 Beauftragtenwesen Die betrieblichen Beauftragten und diverse Fachabteilungen – wie SHERQ – unterstützen unmittelbar die Betriebsleiter als Betreiber der Produktionsanlagen in ihren verantwortungsvollen Aufgaben. Die Abteilung „Konzessionierung/Schutz“ der Evonik Degussa koordiniert für Witten zentral alle genehmigungsrechtlichen Angelegenheiten und ist für • Abfallentsorgung, • Brand- und Werkschutz, • Emissionsmessungen von Abluft und Lärm, • Einhaltung der Abwassergrenzwerte zuständig. Die Abteilung begleitet ebenfalls Behördenüberwachungen und Nachbarschaftskontakte. Alle gesetzlich geforderten Beauftragten werden bestellt, laufend geschult und bei Erfordernis den zuständigen Behörden angezeigt: • Beauftragter für Immissionsschutz (§§ 53 ff. Bundesimmissionsschutzgesetz), • Gefahrgutbeauftragter (§ 1 Gefahrgutbeauftragtenverordnung), • Betriebsarzt (§ 2 Arbeitssicherheitsgesetz), • Fachkraft für Arbeitssicherheit (§ 5 Arbeitssicherheitsgesetz). 66 Das Unternehmen hat im Rahmen der gesetzlichen Anforderungen diese Beauftragten extern bestellt, um die Organisation schlank zu halten und sich auf die Kernkompetenzen zu konzentrieren. 3.3.2.2 Brandschutz und technische Hilfeleistung Die Bereiche Werkschutz, Brandschutz und Umweltschutz sind direkt unter der Werkleitung von Evonik Degussa vereint, arbeiten jedoch auch für Sasol Witten. Ein gemeinsames Notfallmanagement erfolgt durch die hauptamtliche Werkfeuerwehr am Standort in Koordination mit der Deutschen Edelstahlwerke (DEW) GmbH. Bei der Überprüfung durch den Dezernenten des Regierungspräsidenten für Brandschutz wurden dieser gemeinsamen Werkfeuerwehr bei einer Revision gute Noten ausgestellt. 3.3.2.3 Arbeitsschutz und Anlagensicherheit Das Unternehmen überwacht die Sicherheit am Arbeitsplatz im Rahmen einer Kennzahl, der Recordable Case Rate (RCR) gem. den OHSAS-Regeln. Als grundsätzliches Unternehmensziel sind Null Unfälle und Null Ausfalltage formuliert. Das Performance-Ziel der Sasol Germany GmbH visiert für 2011/12 eine RCR < 0,28 für eigene und Fremdfirmenmitarbeiter an. Im Geschäftsjahr 2010/11 wurde das Werk Marl/Witten für seine RCR in Höhe von 0,11 mit dem Sasol Safety Award belohnt. Alle für uns tätigen Fremdfirmenmitarbeiter wurden in das gemeinsame Sicherheitsmanagement integriert. Weiteres Optimierungspotential wird mit der erfolgreichen Implementierung eines Softwaresystems auf Datenbankbasis erwartet, mit der wir unsere integrierten Gefährdungsbeurteilungen derzeit komplett überarbeiten. Die Produktion Witten unterliegt nicht den erweiterten Anforderungen eines Störfallbetriebes gem. 12. BImSchV (Störfallverordnung). 3.3.2.4 Umweltrelevante Vorfälle Im Berichtszeitraum gab es am Standort Witten keine meldepflichtigen umweltrelevanten Ereignisse. 67 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 3. Sasol Germany | Werk Witten 3.3.2.5 Stoffeigenschaften Entzündbare Stoffe Ätzende Stoffe und Gemische, auf Metalle korrosiv wirkend Stoff (Vorkommen) Essigsäure Essigsäureanhydrid Essigsäure Natronlauge Essigsäureanhydrid Fettsäure C8-C10 Innowac BZ 305 Gefahrstoffgruppe Akute Toxizität, Hautreizend, Augenreizend, Sensibilisierung der Haut Oxidierende Stoffe, Brandfördernd Essigsäureanhydrid Fettsäure C12-C18 Innowac BZ 305 Gefahrstoffgruppe Piktogramme Piktogramme Stoff (Vorkommen) Abbildung 4: Eigenschaften der im Werk Witten gehandhabten Stoffe Glycerin ist zwar ein Hauptrohstoff für die Wittener Produkte, wird in dieser Tabell aber nicht aufgeführt, weil Glycerin kein gefährliches Produkt im Sinne der Richtlinie 67/548/EWG darstellt. Für Reinstoffe erfolgte die Umstellung gemäß CLP-Verordnung (GHS). Die Kennzeichnung von Gemischen wird vorbereitet. Die weltweit einheitlichen Gefahren-Piktogramme, Beschreibungen und Hinweise für den sicheren Umgang mit Chemikalien bzw. Gefahrstoffen sollen die Gefahren für die menschliche Gesundheit und die Umwelt bei Herstellung, Transport und Verwendung auf ein Minimum reduzieren. 68 3.3.2.6 Produktionsbedingte Emissionen Der Standort Witten ist – durch den Verbund mit der Evonik Degussa – vornehmlich Indirekt-Emittent, d.h. die Sasol Germany bezieht für ihre Produktion Energie (Wärme und Strom) vom Heizkraftwerk der Evonik Degussa. Bei der Erzeugung von Wärme und Energie kommt es zu Emissionen in die Luft (CO2, NOx, SOx, Staub). Die Sasol Germany tritt nur im Bereich der organischen Verbindungen (in erster Linie Fettsäuren) als Direktemittent auf. Bei der Belüftung (sog. Atmung) der Rohstofftanks kommt es in geringem Umfang zu Emissionen (siehe dazu auch Kap. 3.3.3.6). 3.3.2.7 Abfall In Witten fallen überwiegend organische Produktionsrückstande aus der Veresterung an. Die Abfallmengen sind detailliert in Kap 3.3.3.3 dargestellt. 3.3.2.8 Energie Das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) hat Mitte 2011 eine Novellierung erfahren. Energieversorgungsunternehmen sind seitdem verpflichtet, detaillierte Angaben zum Strommix bereitzustellen. Energieträger: • Kernkraft, • Kohle, • Erdgas, • sonstige fossile Energieträger, • Erneuerbare Energien. Anhand der Informationen des Energieversorgers sollen auch die indirekten Umweltauswirkungen des Strombezuges ausgewiesen werden (CO2-Emissionen und radioaktiver Abfall). Zu den Hauptenergieträgern am Standort Witten gehören in mengenmäßig absteigender Reihenfolge: Erdgas, Dampf, Strom und Druckluft. Aber auch Abgase und Nebenprodukte aus der Produktion werden zur Energiegewinnung verwertet. Mittels einer Dampfkesselanlage am Standort deckt Evonik Degussa den Wärmebedarf in Form von Dampf für die eigene und die Sasol Produktion ab. Seit der Investition in eine Dampfturbine Mitte 2000 wird auch vorhandener Überschussdampf in Strom umgesetzt. 69 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 3. Sasol Germany | Werk Witten 3.3.2.9 Gewässer- und Bodenschutz Der Standort Witten verfügt über eine Mischkanalisation: Regen- und Kühlwasser sowie Betriebs- und Sozialabwässer werden nach Bestimmung von Temperatur, pH- und TOC-Wert (TOC = Total Organic Carbon = gesamt organisch gebundener Kohlenstoff) erst nach Gutbefund abgeleitet, um dann über den Witten-Annen-Kanal der Emscher bzw. der Emscher-Kläranlage Dortmund-Nord zugeführt zu werden. Kleine Mengen an belastetem Reaktionsabwasser werden der standorteigenen Verbrennung zur Energiegewinnung zugeführt oder über eine externe Biogasanlage verwertet. Seit 1999 ist der Bodenschutz in Deutschland vereinheitlicht – Rechtsgrundlage dazu sind das Bundesbodenschutzgesetz (BBodSchG) und die Bundesbodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV). Eine Reihe weiterer vorrangiger Rechtsvorschriften (das KrW-/AbfG, das WHG und das BNatSchG) setzen die Mindeststandards insbesondere zur Gefahrenabwehr durch chemische Verunreinigungen. 3.3.2.10 Lärm und Geruch Im Berichtsjahr 2011 gab es keine Beschwerden der Nachbarschaft über Geruchs- und Lärmbelästigungen. 3.3.2.11 Lagerung, Verladung und Transport Sasol bezieht alle eingesetzten Rohstoffe über Straßentransporte. Sie werden direkt zur Produktionsanlage geliefert und von einer gesicherten Umschlagstelle in Lager überführt. Es erfolgt eine sorgfältige Auswahl der Spediteure für den An- und Abtransport. Vertriebspartner und Transporteure sind so zu wählen, zu informieren und zu beraten, dass die Einsatzstoffe und erzeugten Produkte auf den Verkehrswegen innerhalb und außerhalb des Werksgeländes sicher befördert werden können. Lagebedingt und auf Kundenwunsch werden unsere Produkte ebenfalls über die Straße befördert. Dabei achten wir auf eine Minimierung der Verkehrsbewegungen und der daraus resultierenden Belastungen für unsere Umwelt und Nachbarn. 70 3.3.3 Kennzahlen (2008-2011) 3.3.3.1 Sicherheit Das Unternehmen weist für das Werk Witten folgende Arbeitssicherheitskennnzahlen aus. Die kombinierte RCR (für eigene und Fremdfirmenmitarbeiter) für das Werk Witten liegt bei 0,77. (Stand: Dez 2011) und befindet sich damit oberhalb des Unternehmensziels von 0,28 (bezogen auf unser Geschäftsjahr 2011/12). Es gilt: „Jeder Unfall ist einer zuviel!“ Aus diesem Grund wird das konzernweite Ziel „Null Arbeitsunfälle“ konsequent Sasol-Mitarbeiter | kombiniert | Partnerfirmen 1,6 1,4 1,37 1,2 1,0 0,8 0,77 0,6 0,4 0,2 0,0 0,00 0,00 0,00 0,00 2008 2009 2010 2011 verfolgt. Abbildung 5: Recordable Case Rate Witten Erste Hilfe medizinische Unfälle mit Behandlung Unfälle mit mehr 1- 3 Ausfalltagen 6 1 5 1 als 3 Ausfalltagen 4 3 4 3 3 1 3 3 3 2 2 1 1 0 1 1 2008 2009 2010 Abbildung 6: Unfälle eigener Mitarbeiter 2011 0 2008 0 0 2009 2010 2011 Abbildung 7: Unfälle bei Partnerfirmen 71 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 3. Sasol Germany | Werk Witten 3.3.3.2 Materialeffizienz / Produktion 1,0 Der durchschnittliche spezifische Rohstoffbedarf ist auf Basis berechnet worden und liegt unter dem Wert von 1, da anfallendes Reaktionswasser nicht mitbilanziert wurde. Der Faktor ist ferner abhängig von den mengenmäßigen Anteilen im gesamten Produktspektrum und im betrachteten Vierjahreszeitraum nahezu konstant geblieben. 0,80 0,85 0,82 0,76 [t Materialeinsatz / t Produkt] der drei Hauptrohstoffe (Glycerin und zwei Fettsäurederivate) 0,8 0,6 0,4 0,2 0,0 2008 2009 2010 2011 Abbildung 8: Materialeffizienz 3.3.3.3 Abfall Abfallfraktion 2008 2009 2010 2011 Produktionsmengen Abfallmenge 1 Gefährliche Abfälle 1a industriell verwertet 1b thermisch verwertet In 2011 wurden 69,3 % der gesamten Abfallmenge der 11,9 10,0 11,5 10,9 Verwertung zugeführt. Es handelt sich dabei überwiegend 4,1 4,9 5,7 8,9 um organische Produktionsrückstände aus der Veresterung. 0,38 0,26 0,3 0,4 0,1 0,1 0,1 0,3 Nur 4,6 % (ca. 410 kg) der gesamten Abfallmenge aus 2011 ist mit „gefährlich” und damit überwachungsbedürftig zu 0,2 0,1 0,2 0,1 0,03 0,01 0,01 0,01 2a verwertet 1,5 2,3 2,8 5,8 In der nachfolgenden Tabelle sind die jeweils fünf größten 2b beseitigt 2,2 2,3 2,6 2,7 Abfallfraktionen für das Jahr 2011 wiedergegeben. Diese 1c beseitigt 2 deklarieren. Nicht-gefährliche Abfälle machen 90% am gesamten Abfallaufkommen aus. Tabelle 2: Abfallfraktionen [1.000 t] AVV-Nr. Abfallbezeichnung 02 03 04 Für Verzehr oder Verarbeitung ungeeignete Stoffe 07 06 99 Abfälle a.n.g. 2.649 2b 17 05 04 Boden und Steine mit Ausnahme derjenigen, die unter 17 05 03 fallen 1.109 2a 899 2a 698 2a 17 01 07 Beton Summe Anteil an der Abfall-Gesamtmenge Tabelle 3: Abfallarten Witten 72 Teil der Abfallfraktion [t] gem. Tab. 2 2.655 2a Gemische aus Beton, Ziegel, Fliesen und Keramik mit Ausnahme derjenigen, die unter 17 01 06 fallen 17 01 01 Menge 8.010 90% Gut 30 % des Abfallaufkommens in 2011 standen nicht im Die große Menge an Bauschutt-ähnlichen Abfällen resultiert direkten Zusammenhang mit der Produktion (i. W. Boden- aus diversen Einmal-Aktivitäten im KJ 2011. Der größte aushub und Bauschutt – Abfallarten 170504 , 170107 und Anteil wurde durch den Bau einer neuen Lagerhalle (Puffer- 170101). Für die Darstellung der spezifischen Abfallentwick- lager für das neue Standortlogistikkonzept) verursacht. Auch lung sind deshalb diese Mengen herausgerechnet worden. die Installation einer neuen Fasswärmekammer, die Installation eines neuen Pharma-Pastillierbandes sowie ein Laborumbau hatten erhöhende Abfallwirkung. 7000 600 568,3 6.181 6000 500 5.628 484,5 490,7 2009 2010 5000 4.838 [kg / t Produkt] 4.063 [t] 4000 400 3000 340,5 300 200 2000 100 1000 0 2008 2009 2010 0 2011 Abbildung 9: Produktionsbedingte Abfallmengen 2008 2011 Abbildung 10: Spezifische produktionsbedingte Abfallmengen Im Januar 2009 wurde zur Verbesserung der Abwasserqualität Das hat einen erhöhenden Effekt auf die anfallende Abfall- eine neue Aufbereitungsanlage (Vakuumdestillationsanlage) in menge, weil das separierte organische Konzentrat der Biogas- Betrieb genommen. Durch diese Anlage wird der Teilstrom der anlage (extern) zugeführt werden kann. organisch belasteten Raffinationsabwässer aufgearbeitet und die organische Fracht weitgehend vom Abwasser getrennt. 3.3.3.4 Wasser 3.3.3.4.1 Wasserversorgung 70 6 6,0 65,5 60 50 5,2 5 53,5 52,4 53,7 4,7 4,5 [m³ / t Produkt] [1.000 m³] 4 40 30 3 2 20 1 10 0 2008 2009 Abbildung 11: Wassereinsatz 20010 2011 0 2008 2009 2010 2011 Abbildung 12: Spezifischer Wassereinsatz 73 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 3. Sasol Germany | Werk Witten Der gesamte Wasserbedarf des Standortes in Witten wird Der erhöhte Wasserverbrauch resultiert aus dem Austausch über das öffentliche Netz gedeckt. Zur Kühlung der Pro- der Rückkühlwasserkühltürme im Gebäude 221. Zur Verbes- duktionsanlagen wird Kreislaufwasser genutzt. Dabei sind die serung der Kühleffizienz wurden die Kühltürme im KJ 2011 Kühlkreisläufe überwiegend als Rückkühlsysteme ausgelegt, gegen neue Kühltürme ausgetauscht. In der Umstellungs- d.h. das aufgewärmte Wasser wird in Kühltürmen abgekühlt phase kam es übergangsbedingt zu einem erhöhten Wasser- und im Kreislauf dem Betrieb wieder zur Kühlung bereit verbrauch. Ferner haben die neuen Kühltürme durch ihre gestellt. bessere Leistung einen höheren Verdunstungsgrad und somit einen erhöhten Wasserbedarf. 3.3.3.4.2 Wasserentsorgung 50 Die Berichtskategorie „Abwasser“ umfasst in Witten das 40 41,3 48,7 49,3 2010 2011 42,3 Schmutzwasser aus der Produktion und Verwaltung sowie das Niederschlagswasser. In der Darstellung ist die letztgenannte Die Abwassermenge ist gegenüber dem Vorjahr leicht um 30 [1.000 m³] Position mangels Beeinflussbarkeit nicht enthalten. 20 1,2 % gestiegen; auch der spezifische Einsatz ist marginal von 4,2 auf 4,5 m³ / t Produkt erhöht. 10 Das Abwasser des Standortes Witten wird in der Kläranlage Dortmund-Neuss, im Stadtteil Deusen, gereinigt. Die Ab- 0 2008 2009 wasserfracht wird regelmäßig auf zulässige Überwachungswerte bei der organischen Belastung sowie Anteile an Abbildung 13: Abwassermengen Phosphor, Stickstoff, AOX, Cadmium, Chrom, Nickel und Kupfer analysiert. Die neue Abwasseraufbereitungsanlage (aus 2009) führte zu 5 einer deutlichen Verbesserung der Abwasserqualität, da die 4,5 organische Fracht der Raffinationsabwässer weitgehend 4 abgetrennt wird. 4,2 4,2 2009 2010 [m³ / t Produkt] 3,5 3 2 1 0 2008 Abbildung 14: Spezifische Abwassermengen 74 2011 120 10 118,4 100 9,92 8 76,6 [t] 71,6 60 62,4 [kg / t Produkt] 80 6,68 6,58 2010 2011 6,25 6 4 40 2 20 0 2008 2009 2010 0 2011 Abbildung 15: TOC-Fracht Die TOC-Frachten reduzierten sich im Berichtsjahr um 6,5 %. 2008 2009 Abbildung 16: Spezifische TOC-Fracht Die spezifischen Werte sind annähernd konstant (ein Minus von 1,4 % verglichen mit 2010). 3.3.3.5 Energie Wir setzen am Standort Witten verfahrensbedingt im Wesentlichen Dampf (in den Druckstufen 14 bar und 40 bar) sowie Strom als Energieträger ein. 6 Bis Redaktionsschluss lagen uns nur Daten für den Strommix bis zum Jahr 2010 vor. [%] 28 Evonik Degussa deckt mit einer eigenen Dampfkesselanlage 66 den Wärmebedarf für die Produktion am Standort ab. Seit Mitte 2000 kann durch ein Investment in eine Dampfturbine auch vorhandener Überschussdampf in Strom umgesetzt werden (Abbildung 18). Der Energieeinsatz (in TJ) wurde um 2,7 % reduziert (Dampfeinsparung um 3,3, %). Der spezifische Verbrauch (in GJ / t Produkt) ist annähernd konstant mit + 2,6 % Anstieg im Jahr 2011 (Abbildung 19). Abbildung 17: Strom-Mix aus externem Bezug 2010 fossile Energieträger nukleare Energieträger regenerative Energieträger 75 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 3. Sasol Germany | Werk Witten 17 200 16,5 23 22 150 161 22 152 15,6 15,5 100 15,2 15 147 [GJ / t Produkt] [TJ] 142 16 22 14 13 12 50 11 0 2008 2009 2010 Abbildung 18: Energieeinsatz Dampf 10 2011 2008 2009 2010 2011 Abbildung 19: Spezifischer Energieeinsatz Strom 3.3.3.6 Luft 32 400 350 370,5 31,0 300 30 305,8 284,1 265,3 [g / t Produkt] [kg] 250 200 150 28 26,6 26,7 26 100 26,1 50 0 2008 2009 2010 2011 Abbildung 20: Emissionen in die Luft (Produktionsprozess) 24 2008 2009 2010 2011 Abbildung 21: Spezifische Emissionen in die Luft (Produktionsprozess) Das Landesumweltamt Nordrhein-Westfalen überwacht die Luftqualität in unmittelbarer Nähe zum Wittener Standort. Die Entwicklung der Gesamtemissionen aus der direkten Zusätzlich verfügt Evonik in Witten über ein Emissions- Produktion bei der Sasol Germany in Witten zeigt die kataster, das jährlich gepflegt wird. Abbildung 20. Durch den Ersatz von Kohle und Heizöl-S durch Erdgas zur Bei einer Produktionsreduktion um 5,2 % sanken die Energieversorgung und weiterer Umweltschutzmaßnahmen Emissionen 2011 um 7,1 %. Der spezifische Emissionsanteil konnte der Standort in den vergangenen Jahren die reduzierte sich um 2,2, % auf 26,1 g / t Produkt. Emissionen reduzieren. 76 300 25 295,1 24,7 250 228,9 217,5 20,5 20 204,5 20,0 20,0 2010 2011 [g / t Produkt] [kg] 200 150 100 15 50 0 2008 2009 2010 10 2011 Abbildung 22: Emissionen in die Luft (Tankatmung) 2008 2009 Abbildung 23: Spezifische Emissionen in die Luft (Tankatmung) Gasförmige organische Verbindungen (hauptsächlich aus Fettsäuren) werden über die Tankbelüftung in die Atmosphäre Der spezifische Wert liegt konstant bei 20,0 g / t Produkt. abgegeben. Die Menge konnte fast synchron zum Produktionsrückgang um 5 % auf 218 kg gesenkt werden. 10000 810 9.567 800 9000 801,7 8.809 [t] 7.790 7000 [kg / t Produkt] 790 8.193 8000 780 780,1 770 768,1 6000 760 753,4 5000 2008 2009 2010 2010 Abbildung 24: Indirekte CO2-Emissionen 750 2008 2009 2010 2011 Abbildung 25: Spezifische indirekte CO2-Emissionen Witten ist auch ein Indirekt-Emittent am Verbundstandort Der spezifische Wert reduzierte sich um 1,9 % auf 753,4 kg / zusammen mit der Evonik Degussa durch die gemeinsame t Produkt. Nutzung des Heizkraftwerkes zur Energieeinspeisung. Der Sasol zugerechnete Anteil indirekter CO2-Emissionen aus Im Berichtszeitraum wurden an den Kraftwerken die Strom-/Wärmebezug sank um 7 %. gesetzlich vorgeschriebenen, regelmäßig zu wiederholenden Emissionsmessungen, Kalibrierungen und Funktionsprüfungen durch externe Sachverständige durchgeführt. Dabei zeigte sich wieder, dass alle Grenzwerte sicher unterschritten werden. 77 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 3. Sasol Germany | Werk Witten 3.3.3.7 Biodiversität Durch die Aktivitäten auf dem Werkgelände wird die biologi- 20 sche Artenvielfalt nicht beeinträchtigt, da es sich um einen 18,7 Standort handelt, der schon seit mehr als 100 Jahren industriell genutzt wird und neue Flächen nicht erschlossen wor- 15 Unverändert zum Vorjahr verfügen wir in Witten – mit einer Gesamtfläche von 162.617 m2 – hauptsächlich über [1.000 m2] den sind. 10 versiegelte Flächen (Baufelder gemäß Erbpachtvertrag), die an das Oberflächen- bzw. Regenwasserkanalnetz angeschlossen 5 5,1 sind. Die Werkflächen wurden in 2011 verändert aufgeteilt, weil Sasol zusätzliche Flächen angemietet und bebaut hat. Im Rahmen der Realisierung des neuen Standortlogistik- 0 konzeptes haben wir eine Lagerhalle für Einsatzstoffe nach dem neuesten Stand der Technik sowie ein Pufferlager für Produkte errichtet. Deshalb haben sich die Zahlen der Sasol Versiegelte Fläche Nicht-versiegelte Fläche Abbildung 26: Flächenverbrauch zugerechneten Fläche verändert: von insgesamt 23.763 m2 werden 18.699 m2 als „befestigt“ (78,6%) ausgewiesen. 3.3.3.8 Investitionen in den Umweltschutz Im Jahr 2011 hat Sasol in Witten 40 T € in den Umwelt- 400 400 schutz investiert – in den letzten vier Jahren unseres Berichtszeitraumes insgesamt 660 T €. 300 schutz“ mit einem Projekt zur Einbringung einer wasserundurchlässigen Bodenplatte in das Pufferlager. [1.000 EUR] Das größte Einzelinvestment zielte auf „Abwasser/Gewässer200 130 100 90 40 0 2008 2009 2010 Abbildung 27: Investitionen in den Umweltschutz 78 2011 3.3.4. Umweltprogramm Das Umweltprogramm umfasst die Ziele und geplanten Maßnahmen für die nächsten Jahre. Sie werden zunächst von der obersten Unternehmensleitung als generelle Umweltpolitik und als strategische Zielvorgabe festgelegt. In einem nächsten Schritt werden detailliertere Maßnahmen, Verantwortlichkeiten und der Zielerreichungstermin abgestimmt und dokumentiert. Das Umweltprogramm durchläuft dabei einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess , welcher in Kapitel 2.4.3 näher beschrieben ist. Der Rückblick auf das Umweltprogramm 2009-2011 am Standort Witten zeigt, dass wir in den vergangenen drei Jahren alle geplanten Maßnahmen erfolgreich umsetzen konnten: Bereich Abwasser Durch die Separierung und getrennte Aufarbeitung höher belasteter Abwasserströme konnte eine Reduzierung der Abwassertoxizität im Teilstrom „Raffinationsabwasser“ um >20 % bezogen auf das Kalenderjahr 2008 erreicht werden. Darüber hinaus konnte durch die Errichtung eines zusätzlichen Kühlturms (zur Verminderung des Frischwasserbedarfs bei der Vakuumerzeugung) die Gesamtabwassermenge um >10 %, bezogen auf das Kalenderjahr 2007, erreicht werden. Bereich Abfall Mit dem Einsatz von Filtermedien mit höheren Standzeiten im Bereich der Rahmenfilterpressen ist es uns gelungen, die Abfallmengen (Filtertücher) um 5 %, bezogen auf das Kalenderjahr 2008, zu reduzieren. Bereich Emission Der spezifische Stromverbrauch konnte, bezogen auf das Kalenderjahr 2008, um 5 % reduziert werden, da Maßnahmen aus einem internen Energie-Audit umgesetzt wurden. Das neue Umweltprogramm für den Zeitraum 2010 bis 2015 ist in Kap. 2.4.2 abgedruckt. Die Ziele sind dokumentierter und abgestimmter Bestandteil der O&S-Organisation. Ein hierfür zugelassener und von den Standortunternehmen unabhängiger Umweltgutachter überprüft und validiert regelmäßig unser Umweltmanagementsystem im Rahmen der Öko-Audit-Verordnung (EMAS III). 79 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 3.3.5. 3. Sasol Germany | Werk Witten Kontakt- und Anreisehinweise Über die im Vorwort genannten Ansprechpartner hinaus stehen Ihnen unsere allgemeinen Kontaktmöglichkeiten zur Witten-Annen Witten-Stockum Verfügung. Wir sind für Sie da und freuen uns auf Ihren Dortmun A 44 Bochum d hs Do ac eb Pfe rd Ardeys r a tr. nns c ke em ße e rd Hu s n tra tr. mps An s en eg He Telefax allgemein: +49 (0) 2365 925-500 nw zk a Hol Er l e Westfalenstr. Telefon allgemein: +49 (0) 2302 925-100 ße Str. traße Arthur-Imhausen-Straße Nobelstraße sie en -p 58453 Witten tra len Arthur-Imhausen-Straße 92 r tm er S ckumer Str. Sasol Germany GmbH d un St o ta ße Besuch oder Ihre Anfrage. f h 80 ht f di B5 bi B Ko h Sie die erste Abfahrt nach der Störbrücke (Itzehoe-West)und bütt l N d D t f h Gemeinsame Umwelterklärung 2012 4. Sasol Solvents Germany | Werk Herne 4. Sasol Solvents Germany 4.1 Herne Liebe Leserinnen und Leser, mit der Umwelterklärung 2012 setzen wir eine bewährte Tradition fort, unsere Nachbarn, Kunden, Lieferanten, Behörden und andere interessierte Gruppen umfassend über unsere Ziele und Leistungen auf den Gebieten Umweltschutz und Arbeitssicherheit in unserem Werk Herne zu informieren. Bei allen unseren Aktivitäten gelten höchste Standards in Bezug auf Gesundheits- und Umweltschutz, Sicherheit und Qualität – und wir arbeiten kontinuierlich daran, uns in diesen Bereichen zu verbessern. Im abgelaufenen Dreijahreszeitraum 2009 – 2011 haben wir die Materialeffizienz und das Abfallaufkommen kontinuierlich senken können. Bei der Energieeffizienz und den CO2-Emissionen zeigte sich bis 2010 das gleiche Bild. Leider setzte sich wegen größerer geplanter Anlagenstillstände dieser positive Trend in 2011 nicht fort. Im neuen Umweltprogramm sind jedoch Maßnahmen geplant, die diesbezügliche Umweltleistung wieder zu verbessern. Sehr erfreulich in unserem Werk Herne ist die Bilanz bei der Arbeitssicherheit: Seit 2005 gab es keinen gegenüber der Berufsgenossenschaft meldepflichtigen Unfall am Standort. Sollten Sie Fragen zu unserer Umwelterklärung haben, rufen Sie uns gerne an. Als verantwortungsvoll handelndes Unternehmen sind wir davon überzeugt, dass Information und Transparenz wichtig sind und das gegenseitige vertrauensvolle Verhältnis weiter stärken. 81 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 4. Sasol Solvents Germany | Werk Herne Wir freuen uns auf das Gespräch mit Ihnen. 82 Dr. Gregor Lohrengel Dr. Hartmut Lillack Geschäftsführer Leiter SHE Tel.: 02323 1477-3740 Tel.: 02323 1477-3843 Fax: 02323 1477-3758 Fax: 02323 1477-3841 [email protected] [email protected] 4.1.1 Der Standort Am Standort Herne sind rund 150 Mitarbeiter beschäftigt, die vor allem die sauerstoffhaltigen Lösemittel Isopropanol und Ethanol sowie Diethylether und Hydroperoxide herstellen. Die Gebäude stehen als Industriedenkmäler der Stadt Herne teilweise unter Denkmalschutz. Das Werk Herne ist von Wohnbebauung in unmittelbarer Nähe umgeben. Das Gelände ist durch eine Zaunanlage und durch eine bewachte Toreinfahrt gegen unbefugtes Betreten gesichert. 4.1.1.1 Organisation Sasol Solvents Germany Geschäftsführer Im Rahmen des Umweltmanagementsystems sind die Verantwortlichkeiten, Aufgaben und Kompetenzen – nicht nur für die Belange des Umweltschutzes – klar definiert. Die nebenstehende Abbildung 1 verdeutlicht diese Struktur. Gefahrgutbeauftragte Umweltbeauftragte Sicherheitsingenieur und Fachkraft für Arbeitssicherheit Beauftragte gem. §12(1) StörfallV Die oberste Verantwortung für das Werk trägt der Geschäftsführer. Er stellt die Anwendung und Effizienz des Umwelt- SHE Produktionsbereich EDK (Ethanol/Diethylether/ Katalysatoren) managementsystems sicher. Der Geschäftsführer lässt sich hinsichtlich seiner Pflichten durch verschiedenste Betriebs- Analytik Produktion Produktionsbereich IPU (Isopropanol/ Peroxide/ Utilities) beauftragte fachlich beraten. Die Beauftragten unterstützen den Geschäftsführer bei der internen Kontrolle. Alle Mitarbeiter tragen für den Umweltschutz Verantwortung. Logistik Personalwesen Technischer Service Die Produktionsbereiche werden jeweils durch Produktionsund Betriebsleiter geführt. Diese haben letztendlich die Betreiberverantwortung und sind für den bestimmungs- weitere unterstützende Funktionen gemäßen Betrieb verantwortlich. Die Produktionsbereiche werden durch den Technischen Service unterstützt, der vorwiegend für die technische Anlagensicherheit mit vor- Produktionsingenieure Elektro-, Mess- und Regeltechnik Projektmanagement/ Planung Mechanische Instandhaltung Energiemanagement beugender Wartung und Instandhaltung verantwortlich ist. Die Abteilung SHE (Safety Health Environmental) beinhaltet Abbildung 1: Organigramm Sasol Solvents Germany die Beauftragtenfunktionen und ist zuständig für die Koordi- GmbH, Werk Herne nierung der Aktivitäten in den Bereichen Immissionsschutz, Abwasser, Abfall, Brandschutz und Werkschutz. Sie vertritt den Standort auch gegenüber den Behörden und begleitet die Nachbarschaftskontakte. Zur Aufgabe der SHE Abteilung gehört auch die Pflege des integrierten Qualitäts-, Umwelt- und Sicherheitsmanagementsystems. In der Abteilung Analytik wird die Qualitätskontrolle der Produkte und die Umweltüberwachung insbesondere im Bereich Abwasser durchgeführt. Die Abteilung Logistik ist u.a. zuständig für die Lagerung und Verladung der Produkte sowie den zugehörigen Eisenbahnbetrieb. Auch hier ist die BImSchG-Betreiberverantwortung letztendlich auf einen Betriebsleiter delegiert, der genauso wie die Produktion vom Technischen Service unterstützt wird. Für die Auswahl und Überwachung der Schulung der Mitarbeiter ist die Abteilung Personal (HR) in Abstimmung mit den Leitern der einzelnen Organisationseinheiten zuständig. 83 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 4. Sasol Solvents Germany | Werk Herne 4.1.1.2 Produkte und ihre Anwendungen Auf dem Gelände des Sasol Werkes Herne können folgende Produkte in den angegebenen Jahresmengen hergestellt werden: Produkt Jahresmenge Ethanol ca. 120.000 t Isopropanol ca. 85.000 t Hydroperoxide ca. 2.400 t Diethylether ca. 5.000 t Katalysatoren für die Herstellung von Ethanol und Isopropanol ca. 1.000 t Tabelle 1: Produkte und Jahresmengen In den vergangenen vier Jahren 2008 bis 2011 beliefen sich 200 die Gesamt-Produktionsmengen auf die nachfolgend darge- 178,1 stellten Werte. 163,0 150 167,4 157,7 Diese Zahlen wurden bei der Berechnung der im Kapitel 4.1.3 bräuche und Emissionen verwendet. [1.000 t] dieser Umwelterklärung wiedergegebenen spezifischen Ver100 Ethanol und Isopropanol werden in vielen Produkten des täglichen Bedarfs eingesetzt. Hierzu gehören Arzneimittel, 50 Desinfektionsmittel, Flüssigwaschmittel, Flüssigreinigungsmittel und Frostschutzmittel. Als Bestandteile von Parfums, Deodorants und Rasierwasser sind sie den meisten Menschen 0 2008 2009 2010 2011 „hautnah“ bekannt. Daneben werden die Produkte des Standorts auch als industrielle Lösemittel eingesetzt oder in der Abbildung 2: Produktionsmengen chemischen Produktion weiter verarbeitet. 4.1.1.3 Produktionsprozesse sowie Roh- und Hilfsstoffe Die Verfahren zur Herstellung dieser Produkte wurden alle am Standort Herne entwickelt und weltweit lizenziert. Die Produktion von Ethanol und Isopropanol findet nach dem prinzipiell gleichen Verfahren – allerdings bei unterschiedlichen Reaktionsbedingungen – statt. Eine vereinfachte Darstellung der Ethanol-Produktion ist in der Abbildung 3 exemplarisch zu sehen. Bei der Produktion von Ethanol entstehen Nebenprodukte wie z.B. Diethylether und die sog. Fuselöle, die zur weiteren Verwendung bzw. Verwertung abgetrennt und aufbereitet werden. Darüber hinaus werden in Herne noch Paramenthanhydroperoxid (PMHP) und Diisopropylhydroperoxid (DIHP) hergestellt. Der Versand der hergestellten Produkte findet per Straßentankwagen (bis zu 25 m³) oder Bahnkesselwagen (bis zu 60 m³) statt. Geringe Mengen der Produktion von Diethylether und Hydroperoxiden werden in Fässern (bis zu 200 l) abgefüllt. Durchschnittlich 65 % der Transporte unserer Produkte erfolgt über die Straße und ca. 35 % über die Schiene. Die gute Anbindung an die Autobahn sorgt für eine niedrige Belastung der Anwohner durch den werkbedingten LKW- und PKW-Verkehr. 84 Frischgasverdichter HD-Dampf Ethen Phosphorsäure Rückgasverdichter Kreisgasverdichter vollentsalztes Wasser (aus VE-Anlag e) ND-Dampf Kondensat Prozesswasserpumpe Waschwasserpumpe Kondensat pH NaOH VE-Wasser-Entgasung Dünnsprit und Ether zur Destillation Reaktion Gegenstrom-Wärmeaustausch Auswaschung Entspannung H3PO4 C2H4 + H2O ——> C2H5OH (Katalysator) Ethen + Wasser ——> Ethanol Abbildung 3: Vereinfachtes Fließschema der Alkohol-Synthese Eine Übersicht über den Produktionsverbund in unserem Werk gibt die Abbildung 4 „Anlagen- und Produkteübersicht”: Abbildung 4: Anlagen- und Produkteübersicht Die Anlagen werden über fest installierte Leitungen mit den Rohstoffen Ethylen, Propylen und Wasser sowie mit den Hilfsstoffen Stickstoff, Druckluft, Dampf und elektrischer Energie versorgt. Über Straßen- und Bahnverbindungen wird nur ein geringer Teil der Roh- und Hilfsstoffe angeliefert. Zu den Hilfsstoffen gehören z.B. Salzsäure, Phosphorsäure, Schwefelsäure, Natronlauge und die Vergällungsmittel für die zollrechtlich vorgeschriebene Vergällung des Ethanols. Der Roh- und Hilfsstoffverbrauch (siehe Tabelle 2) ist durch die Roh-/Hilfsstoff Jahresmenge Ethylen ca. 75.000 t Propylen ca. 60.000 t Vorstufen der Hydroperoxide ca. 2.800 t Wasser für die Reaktion zu den Alkoholen ca. 70.000 t Salzsäure, Natronlauge, Phosphorsäure, Vergällungsmittel, Katalysatorträger Schwefelsäure, Chlorbleichlauge, Soda jeweils 100 bis 1.000 t jeweils 10 bis 100 t Tabelle 2: Roh- und Hilfsstoffe kontinuierliche Fahrweise der Anlagen zeitlich weitgehend konstant. 85 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 4.1.2 4. Sasol Solvents Germany | Werk Herne Umweltschutz und Sicherheit 4.1.2.1 Beauftragtenwesen Das Thema Umweltschutz besitzt am Standort Herne einen herausragenden Stellenwert. So sind die Verantwortlichkeiten für den Umweltschutz über die gesamte Organisation verteilt, wie bereits weiter oben im Kapitel 4.1.1.1 zu entnehmen war. Eine wichtige Aufgabe bei der Umsetzung und Überwachung von Umweltschutz- und Sicherheitsmaßnahmen erfüllen die Betriebsbeauftragten, die für den Standort Herne gemäß den gesetzlichen Vorgaben bestellt und den zuständigen Behörden angezeigt sind: • Umweltbeauftragter für folgende Rechtsgebiete: – Beauftragter für Immissionsschutz (§§ 53 ff BImSchG), – Störfallbeauftragter (§§ 58a ff BImSchG), – Beauftragter für Gewässerschutz (§§ 21 ff WHG), – Beauftragter für Abfall (§§ 54 ff KrW-/AbfG), • 3 Beauftragte zur Begrenzung der Auswirkung von Störfällen (§ 12 (1) StörfallV), • 2 Gefahrgutbeauftragte (§ 1 GbV), • Betriebsarzt (§ 2 ASiG), • 1 Sicherheitsingenieur & 1 Fachkraft für Arbeitssicherheit (§ 5 ASiG), • ca. 15 Sicherheitsbeauftragte (§ 22 SGB VII), • 1 Eisenbahnbetriebsleiter (§1 EBV). Die Beauftragten unterstützen den Geschäftsführer und die Führungskräfte des Standortes im Rahmen ihrer gesetzlich definierten Betriebsbeauftragtenfunktion: • Sie werden beratend und initiativ tätig und schlagen konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Umweltschutz- und Sicherheitsstandards vor. • Sie überwachen und dokumentieren die Einhaltung von rechtlichen Umweltschutz- und Sicherheitsvorschriften, Genehmigungsauflagen, freiwillige Selbstverpflichtungen sowie internen Regelungen. • Sie berichten regelmäßig über ihre Tätigkeit und insbesondere über den Stand bzgl. Umweltschutz und Sicherheit und erstellen einen Jahresbericht. Sollte Handlungsbedarf festgestellt werden, sorgen die Verantwortlichen für Abhilfe. • Die Beauftragten wirken mit bei der Information aller Mitarbeiter über aktuelle Änderungen der Gesetzgebung, über Umweltauswirkungen sowie über mögliche Optimierungsmaßnahmen. • Bei der Planung von Vorhaben, die ihren Aufgabenbereich berühren, werden sie so rechtzeitig eingebunden, dass ihre Stellungnahme in anstehende Entscheidungen einfließen kann. Soweit es zur Erfüllung ihrer Aufgaben erforderlich ist, werden den Beauftragten ausreichende sachliche und finanzielle Mittel sowie Personal zur Verfügung gestellt. 4.1.2.2 Brandschutz und technische Hilfeleistung Vorbeugende Brandschutzmaßnahmen, die bereits bei der Planung von Anlagen berücksichtigt werden, Verbesserungsmöglichkeiten, die nachträglich bei regelmäßigen Brandschauen festgestellt werden, sowie die Überwachung unserer Anlagen (z.B. durch kontinuierliche Messeinrichtungen wie Ex-Meter oder regelmäßige Anlagenrundgänge des Bedienungspersonals) minimieren das Risiko möglicher Brände in den Anlagen. Daneben gibt es stationäre Brandmeldeanlagen und Beschäumungseinrichtungen sowie die mobile technische Ausrüstung der Werkfeuerwehr mit Löschfahrzeugen, die mit der erforderlichen Technik ausgestattet sind. In enger Absprache mit den zuständigen Aufsichtsbehörden werden die Brandschutzkonzepte laufend verbessert. 86 Aktuelle Beispiele dafür sind die in 2010 in Betrieb genommene halbautomatische Schaumlöschanlage für das Zwischentanklager sowie die automatische Brandmeldeanlage, auf die kontinuierlich immer mehr Gebäude und Räumlichkeiten zur frühzeitigen Branderkennung aufgeschaltet werden. Neben diesen technischen Maßnahmen ist auch eine effiziente Organisation zur Gefahrenabwehr erforderlich, die es ermöglicht, bei Gefahren durch die im Werk verarbeiteten Stoffe schnell die notwendigen Sicherungsmaßnahmen zu ergreifen. Wesentliche Bestandteile unserer Notfallorganisation sind: • Eine von der Aufsichtsbehörde anerkannte und gem. § 12 (1) StörfallV beauftragte Werkfeuerwehr aus elf hauptamtlichen Feuerwehrleuten sowie ca. 50 nebenberuflichen Kräften. (Diese sind nicht nur für den vorbeugenden und abwehrenden Brandschutz verantwortlich, sondern kontrollieren auch regelmäßig einen Teil der Umweltauswirkungen des Standortes und werden bei Fragen und Beschwerden aus der Nachbarschaft sofort aktiv.), • Werkbereitschaftsdienst, bestehend aus qualifizierten Führungskräften, der im Ernstfall die notwendigen Maßnahmen vor Ort koordiniert und ggf. zusätzlich benötigte Kräfte herbeiruft, • Rufbereitschaft der Fachabteilungen, • Alarm- und Gefahrenabwehrpläne, in denen die Meldewege festgelegt sind zur Benachrichtigung von Hilfskräften und Behörden, damit Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung eingeleitet werden können. Ein für das Werk besonders wichtiges Kommunikationsmittel ist das Umwelttelefon, über das Anfragen und Mitteilungen jederzeit entgegengenommen werden. Die einzelnen Vorgänge werden protokolliert, an die Abteilung SHE oder den Werkbereitschaftsdienst weitergeleitet und dort wie oben beschrieben bearbeitet. Daneben existiert TUIS, ein flächendeckendes, freiwilliges Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungs-System der Chemischen Industrie, das bei Transport- und Lagerunfällen mit Gefahrstoffen zum Einsatz kommt. TUIS unterstützt öffentliche Feuerwehren, Polizei und andere Behörden. Sie können an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr Beratung, Fachleute und spezielle Geräte anfordern. Die Wirksamkeit der beschriebenen Maßnahmen wurde bei mehreren Übungen unter Beteiligung aller relevanten Abteilungen des Werks sowie des Bereitschaftsdienstes und der Werkfeuerwehr unter Beweis gestellt. 4.1.2.3 Arbeitsschutz und Anlagensicherheit Für eine umweltschonende und nachhaltige Produktion spielen auch die Themen Arbeitsschutz und Anlagensicherheit eine wichtige Rolle. Wie bereits in Kap. 4.1.2.1 „Beauftragtenwesen“ erwähnt, sind alle nach Arbeitssicherheitsgesetz und Sozialgesetzbuch VII Beauftragten bestellt. Dass diese Personen sowie die verantwortlichen Führungskräfte Ihre Aufgaben mit großem Engagement erfüllen und die Mitarbeiter mit der nötigen Sorgfalt und Umsicht handeln, lässt sich an der im Kap. 4.1.3.1.1 wiedergegebenen Unfallstatistik, die sehr niedrige Quoten aufweist, ablesen. Zum Thema Anlagensicherheit ist zu sagen, dass die Produktionsanlagen zur Herstellung chemischer Erzeugnisse dem Bundesimmissionsschutzgesetz unterliegen und von den Behörden genehmigt wurden. Das Werk stellt außerdem einen Betriebsbereich gem. der Störfallverordnung dar. Dementsprechend wurde ein Sicherheitsbericht sowie ein generelles Sicherheitskonzept an die Behörden übermittelt. Das Sicherheitsmanagementsystem umfasst die organisatorischen Regelungen zum Thema Sicherheit und ist in das bestehende System für Qualität und Umweltschutz integriert. In Übereinkunft mit der Brandschutzund Katastrophenschutzbehörde wurde ein Gefahrenabwehrkonzept entwickelt. In diesem Konzept wurde der Alarm- und Gefahrenabwehrplan des Werkes mit den Plänen der Stadt Herne abgestimmt. 87 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 4. Sasol Solvents Germany | Werk Herne 4.1.2.4 Umweltrelevante Vorfälle Auf Grund der in Kap. 4.1.2.1 und 4.1.2.2 geschilderten Maßnahmen war im Berichtszeitraum kein meldepflichtiges Ereignis gemäß §19 der Störfallverordnung zu verzeichnen. Es hat aber diverse nicht meldepflichtige Störungen des bestimmungsgemäßen Betriebes der Anlagen ergeben, die teilweise mit lokalen Stofffreisetzungen und Betrieb der Fackel verbunden waren. Keines der Ereignisse hat zu einer ernsten Gefahr im Sinne der Störfallverordnung oder einer signifikanten Umweltbeeinträchtigung geführt. Im Berichtszeitraum gab es nur wenige Hinweise und Anfragen aus der Nachbarschaft. Diese bezogen sich im Wesentlichen auf die o.g. Betriebsstörungen (Fackelbetrieb) und andere diskontinuierliche Betriebszustände (z.B. Anlieferung und Entladung von Flüssigstickstoff, Laufgeräusche einer Pumpe, die nur im Anfahrbetrieb benötigt wird). In allen Fällen wurden die Anliegen und Sorgen der Anwohner aufgenommen und ihnen die technischen Erfordernisse und Zusammenhänge erläutert. Nach Möglichkeit wurden die Störungen umgehend beseitigt. Des Weiteren wurden Maßnahmen eingeleitet, die eine Wiederholung verhindern sollen. 4.1.2.5 Stoffeigenschaften Die im Werk gehandhabten Stoffe sind größtenteils Stoffe, die der Gefahrstoff- und der Störfallverordnung unterliegen. Dadurch, dass die Anlagen fortlaufend auf dem Stand der Technik gehalten und die erforderlichen Schutzmaßnahmen für das Personal und die Umgebung getroffen werden, wird jedoch das Gefahrenpotential minimiert. Dies ist in den entsprechenden Sicherheitsberichten, die den Überwachungsbehörden pflichtgemäß überreicht wurden, ausführlich dargelegt. Insgesamt kann man die Stoffeigenschaften in vier Gefahrengruppen einteilen: • Brand- und Explosionsgefahr, • Gesundheitsgefahr, Vergiftungsgefahr, • Verätzungsgefahr, • Umweltgefahr. Die nachfolgende Abbildung 5 enthält Beispiele für alle Gruppen und deckt die wesentlichen im Werk gehandhabten Stoffe ab. Ergänzend sind dieser Tabelle Erläuterungen aus dem Bereich des Wasserrechts hinzuzufügen. Hiernach werden Stoffe nach dem Grad ihrer Wassergefährdung, also einem Teilaspekt der Umweltgefahr, eingestuft. Die im Werk vorkommenden Stoffe sind demnach zum weitaus überwiegenden Teil in die Wassergefährdungsklasse 1 (WGK 1: schwach Wasser gefährdend) eingestuft, wie z.B. Ethanol und Isopropanol. Daneben sind in geringerem Maße auch Stoffe der WGK 2 (Wasser gefährdend) vorhanden, wie z.B. die Hydroperoxide. Die wasserrechtlichen Anforderungen, die die WGK 3 (stark Wasser gefährdend) stellt, werden vorsorglich im Bereich der flüssigen Abfälle zur thermischen Verwertung (hauptsächlich Fuselöle) umgesetzt. 88 Entzündbare Stoffe (Kat. 1) Entzündbare Stoffe (Kat. 2) Gesundheitsgefährdende Stoffe Signalwort Gefahr Gefahr Achtung Stoff (Vorkommen) Ethylen (Pipeline, Ethanol-Anlage) Propylen (Pipeline, Isopropanol-Anlage) Erdgas (Pipeline, Kesselanlagen) Diethylether (Etheranlage, Tanklager) Ethanol (Ethanol-Anlage, Tanklager) Isopropanol (IsopropanolAnlage, Tanklager) Fuselöle (Ethanol-, Isopropanolund Kesselanlage, Tanklager) Cyclohexan (Isopropanol-Anlage) Diisopropylbenzolhydroperoxid (Peroxid-Anlage, Tank- und Fasslager) mögliche Gefahren „hochentzündlich“; Dämpfe können mit Luft explosionsfähige Gemische bilden „leichtentzündlich“; Dämpfe können mit Luft explosionsfähige Gemische bilden Spezifische Zielorgantoxizität bei wiederholter Exposition Vorsichtsmaßnahmen Durch besondere SchutzmaßVon offenen Flammen, Funken Von offenen Flammen, Funken nahmen Berührung mit Augen, und Wärmequellen fernhalten! und Wärmequellen fernhalten! Haut und Kleidung vermeiden; Dämpfe nicht einatmen! Giftige Stoffe Ätzende Stoffe Peroxide Typ F Umweltgefährdende Stoffe Gefahr Gefahr Achtung Achtung Methanol (Vergällungsmitteltanklager) Natronlauge (Ethanol-, Isopropanol- und VE-Wasser-Anlage, Tanklager) Salzsäure (VE-Wasser-Anlage, Tanklager) Phosphorsäure (Ethanol- und IsopropanolAnlage, Tanklager), Schwefelsäure (Kühlwerke) Natriumhypochlorit (Kühlwerke) Diisopropylbenzolhydroperoxid (Peroxid-Anlage, Tank- und Fasslager) Paramenthanhydroperoxid (Peroxid-Anlage, Tank- und Fasslager) Diisopropylbenzolhydroperoxid (Peroxid-Anlage, Tank- und Fasslager) giftig beim Einatmen, bei Berührung mit der Haut und beim Verschlucken verursachen schwere Verätzungen können einen Brand verursachen, einen ausgebrochenen Brand fördern und die Brandbekämpfung erschweren giftig für Wasserorganismen; können in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben Durch besondere Schutzmaßnahmen Berührung mit Augen, Haut und Kleidung vermeiden; Dämpfe nicht einatmen! Durch besondere Schutzmaßnahmen Berührung mit Augen, Haut und Kleidung vermeiden; Dämpfe nicht einatmen! Behälter dicht geschlossen Jeden Kontakt mit brennbaren lassen; nicht in die Kanalisation oder Gewässer gelangen Stoffen vermeiden! lassen! Gefahrstoffgruppe Piktogramme Abbildung 5: Eigenschaften der im Werk Herne gehandhabten Stoffe 89 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 4. Sasol Solvents Germany | Werk Herne 4.1.2.6 Produktionsbedingte Emissionen Die von den Anlagen ausgehenden diffusen dampf- und gasförmigen Emissionen werden durch Einsatz spezieller Dichtungssysteme, gekapselter Pumpen oder Pumpen mit Gleitringdichtungen gemäß dem Stand der Technik minimiert. Die bei der Lagerung, Verladung und Abfüllung der Produkte entstehenden Dämpfe werden abgesaugt und der Verbrennungsluft unserer Kraftwerke zugeführt. Mit der Fertigstellung des Absaugsystems für das Produkt-Tanklager wurden Ende 2007 auch die letzten nennenswerten Emissionsquellen für leichtflüchtige organische Verbindungen ausgeschaltet. Schließlich werden an den mit Erdgas befeuerten Kraftwerken die unvermeidbaren Rauchgase als Luftschadstoffe emittiert. Diese werden regelmäßig überwacht und u.a. im Rahmen der Emissionserklärungen der Abt. Umweltüberwachung bei der Bezirksregierung Arnsberg gemeldet. 4.1.2.7 Abfall Am Standort Herne fallen folgende wesentliche Abfallfraktionen an: • zur Beseitigung: Schlämme aus der Kanalreinigung, ausgetauschte Isolier- und Dämmmaterialien sowie Chemikalienreste, • zur Verwertung: Boden und Bauschutt, Siedlungs- und Grünabfälle, gebrauchte Verpackungen sowie flüssige Nebenprodukte. Die flüssigen Nebenprodukte, die sog. „Fuselöle”, entstehen bei der Synthese der Alkohole und werden in den eigenen Kraftwerken am Standort thermisch verwertet. Darüber hinaus fallen nur noch bei der Katalysatorherstellung geringe Mengen Staub als regelmäßiger Abfall in den Produktionsprozessen an. Die Abfälle werden möglichst getrennt gesammelt, so dass die Verwertungsquote bei nahezu 100 % liegt (siehe auch Kap. 4.1.3.3). Durch den Einsatz von Groß- und Mehrweggebinden werden die Abfallmengen minimiert. Bei der Entsorgung der Abfälle gemäß den ordnungsrechtlichen Vorgaben werden zertifizierte Entsorgungsfachbetriebe eingesetzt. 4.1.2.8 Energie Der für die chemischen Prozesse benötigte Dampf (sog. Hochdruck- und Mitteldruckdampf) wird in zwei Kraftwerken unter vorwiegender Verwendung von Erdgas sowie von flüssigen und gasförmigen Nebenprodukten erzeugt. Er dient als Heizmedium, als Energieträger für die Produktionsprozesse und zum Antrieb von Turbinen. Die Dampfkessel wurden energietechnisch optimiert, um den Wirkungsgrad zu erhöhen und die Emissionen zu minimieren. Die in den Anlagen anfallende Abwärme wird über zwei Kühlwerke abgeführt, deren Wasserbedarf durch Optimierung der Kühlwasserkonditionierung minimiert wurde. Ein Teil der Abwärme wird in die auf dem Werkgelände befindliche Heizzentrale der örtlichen Fernwärmegesellschaft eingespeist und dient der Versorgung der umliegenden Haushalte. 90 4.1.2.9 Gewässer- und Bodenschutz Die bei der Produktion anfallenden Abwässer werden teilweise vorbehandelt und vor der Ableitung in die öffentliche Kanalisation kontinuierlich analysiert. Die gemeinsame Klärung mit den kommunalen Abwässern erfolgt dann in den Kläranlagen der Emschergenossenschaft. Das Abwasser der einzelnen Anlagen wird – wo notwendig – über Leichtflüssigkeitsabscheider in die werkseigene Kanalisation gegeben. Schwankungen des pH-Wertes werden durch die Zugabe von Natronlauge ausgeglichen. Die Werkskanalisation wird gemäß den Vorschriften der Selbstüberwachungsverordnung Kanal überprüft und erforderlichenfalls ausgebessert. Das Abwasser wird an einer zentralen Sammelstelle des Werkes in die öffentliche Kanalisation gegeben. Es wird an dieser Stelle kontinuierlich auf alle relevanten Parameter überwacht. Wird einer der z.T. selbst vorgegebenen Maximalwerte überschritten, wird ein zentraler Schieber geschlossen und das Abwasser im Abwasserrückhaltebecken zwischengelagert. Dort kann es gezielt behandelt oder nach Beseitigung der Unregelmäßigkeit dem normalen Abwasserstrom wieder zudosiert werden. Der Einsatz von Frischwasser wird durch Kreislaufführung von Produktionswasser minimiert. Bereits in den Produktionsanlagen wird die Belastung von Abwässern mit organischen und anorganischen Komponenten durch eine geeignete Prozessführung und durch kontinuierliche Überwachung so gering wie möglich gehalten. Eventuell auslaufendes Produkt wird über befestigte Flächen abgeleitet und in Auffangtassen oder -gruben aufgefangen. Hierdurch werden ein Eindringen ins Erdreich und eine Verunreinigung des Grundwassers ausgeschlossen. Wie in den Kapiteln 4.1.3.8 „Investitionen in den Umweltschutz” und 4.1.4 „Umweltprogramm” deutlich wird, haben in den vergangenen Jahren umfangreiche Arbeiten zur Anpassung dieser Schutzeinrichtungen an fortgeschrittene Standards stattgefunden. Eine seit Jahren bekannte, im nördlichen Bereich innerhalb und außerhalb des Werkgeländes gelegene Altlast aus der Zeit, als am Standort noch Kokereien betrieben und die Chemieaktivitäten entwickelt wurden, wird seit 1999 hydraulisch saniert. Das bedeutet, dass mittels zweier Förderbrunnen das mit organischen Verunreinigungen belastete Grundwasser daran gehindert wird, weiter in Richtung Norden abzufließen. Diese Maßnahme wurde von einer behördlich anerkannten Gutachterorganisation entwickelt und wird weiterhin von dieser kontinuierlich messtechnisch und wissenschaftlich betreut. Das geförderte Grundwasser wird wie die sonstigen im Werk anfallenden Abwässer zur Reinigung bei der Emschergenossenschaft (s.o.) in das innerbetriebliche Kanalsystem abgeleitet. 4.1.2.10 Lärm und Geruch Bei der Auswahl von Maschinen und Apparaten wird auf eine lärmarme Ausführung der Aggregate geachtet. Soweit möglich werden Maschinen und Anlagenteile schallschutztechnisch nachgerüstet bzw. gekapselt oder eingehaust. Lärmschutzwände ergänzen die Schallschutzmaßnahmen in den Anlagen. Weiterhin wird der vom Werkgelände ausgehende Schallpegel kontinuierlich durch vier an den Werksgrenzen befindliche Mikrophone überwacht. Die Mitarbeiter des zentralen Leitstandes werden bei ungewöhnlichen Geräuschen durch das INOMOS-Messsystem alarmiert und können so bei auftretenden Unregelmäßigkeiten schnell reagieren. Daneben werden regelmäßige Schallpegelmessungen außerhalb unserer Werksgrenzen auf den täglichen Kontrollfahrten unserer Werkfeuerwehr vorgenommen. Alle Einrichtungen unseres Werkes werden regelmäßig schalltechnisch überprüft, wobei Fachfirmen mit ihren unabhängigen Gutachtern umfangreiche Messprogramme vor Ort durchführen, aus den Ergebnissen Schallgutachten anfertigen und ggf. weitere Schallschutzmaßnahmen vorschlagen. Im Normalbetrieb geht vom Werk keine Geruchsbelastung für die Umgebung aus. Für den Fall, dass es bei einer Betriebsstörung zu einer Geruchsbelästigung kommen sollte, wird umgehend die in Kap. 4.1.2.2 beschriebene Gefahrenabwehr-Organisation aktiv. 91 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 4. Sasol Solvents Germany | Werk Herne 4.1.2.11 Lagerung, Verladung und Transport Die Fertigprodukte werden in Tanks gelagert, die die gesetzlichen Vorgaben (z.B. des WHG und der VAwS) erfüllen. Darüber hinaus wurden Maßnahmen zur Emissionsminimierung wie z.B. ein zentrales Gassammelsystem, Sonnenschutzdächer und strahlungsreflektierende Anstriche der Tanks getroffen. Bei der Abfüllung der Produkte anfallende Emissionen werden abgesaugt und in das zentrale Abgassammelsystem des Werkes gegeben. Überfüllsicherungen, Ableitflächen und Auffangräume verhindern ein Eindringen der Produkte in das Erdreich während der Verladung. Der Einsatz von Straßentankfahrzeugen, Eisenbahnkesselwagen und Mehrwegfässern für die flüssigen Produkte sowie Big-Bags für die Katalysatoren vermeiden bzw. verringern entsprechende Verpackungsabfälle bei der Auslieferung unserer Produkte an unsere Kunden. Um die Lärmbelästigung unserer Nachbarschaft so gering wie möglich zu halten, sind die Verladezeiten auf die Werktage zwischen 06.00 Uhr morgens und 22.00 Uhr abends beschränkt worden, wobei üblicherweise an Samstagen nicht oder nur bis 14.00 Uhr verladen wird. Durch die Auswahl geeigneter Spediteure, die intensive Kontrolle der Fahrzeuge sowie der Transportpapiere gewährleisten wir einen sicheren Transport unserer Produkte zu unseren Kunden. 92 4.1.3 Kennzahlen (2008-2011) 4.1.3.1 Sicherheit Erste Hilfe medizinische Unfälle mit Behandlung Unfälle mit mehr 1- 3 Ausfalltagen als 3 Ausfalltagen 8 7 6 1 5 1 4 4 7 1 6 6 6 5 5 1 4 4 1 3 3 2 2 2010 2011 1 2008 2009 2010 0 2011 Abbildung 6: Unfälle eigener Mitarbeiter Sasol-Mitarbeitern hat sich erfreulicherweise das dritte Jahr in Folge kein Unfall ereignet, der mehr als eine Erste-HilfeBehandlung erforderte. Bedauerlicherweise hat sich bei den Partnerfirmen ein Unfall ereignet, der medizinisch behandelt und deshalb als „Recordable Case“ eingestuft werden musste. Deshalb sind die Kurven für die sog. „Recordable Case Rate“ (Unfallstatistik gem. den US-amerikanischen OSHA-Richtlinien, s. Abb. 8) entsprechend auf 1,46 (für die Partnerfirmen) bzw. 0,54 (gemeinsame Wertung mit Sasol-Mitarbeitern) 2009 3,0 2,70 Sasol-Mitarbeiter | kombiniert | Partnerfirmen gegenüber dem Vorjahr konstant bei neun geblieben. Bei den 2008 Abbildung 7: Unfälle bei Partnerfirmen Die absolute Anzahl der Arbeitsunfälle ist im Jahr 2011 angestiegen. 3 2 1 0 3 2,5 2,0 1,76 1,46 1,5 1,39 1,26 1,0 0,54 0,45 0,5 0,0 2008 0,00 0,00 0,00 2009 2010 2011 Abbildung 8: Recordable Case Rate Herne 93 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 4.1.3.2 4. Sasol Solvents Germany | Werk Herne Materialeffizienz / Produktion Für die Berechnungen der spezifischen, d.h. auf die Tonne 0,7 0,693 0,685 0,683 0,682 2008 2009 2010 2011 Produkt bezogenen Werte in den vorangegangenen Kapiteln, 0,6 wurden die in Abbildung 2 dargestellten Jahrestonnagen Der seit 2008 fallende Trend beim spezifischen Rohstoffbedarf spiegelt die Bemühungen wider, die Produktionsanlagen so Energie effizient und Ressourcen schonend wie möglich zu betreiben. Der Wert ist kleiner als eins, da das für die Reaktion zu den Alkoholen benötigte Wasser nicht mitgezählt wird, sondern nur die chemischen Rohstoffe im engen [t Materialeinsatz / t Produkt] verwendet. 0,5 0,4 0,3 0,2 0,1 Sinne. 0,0 Abbildung 9: Materialeffizienz 4.1.3.3 Abfall 2008 2009 2010 2011 Die Abfallmengen in der Tabelle 3 zeigen einen abnehmenden Produktionsmengen 178,1 163,0 157,7 167,4 Trend. Gut die Hälfte der Abfallmenge ist den gefährlichen Abfallmenge 5,583 3,839 3,614 3,142 Abfällen zuzuordnen. Mit etwa 99 % des gesamten Abfalls Gefährliche Abfälle 3,366 1,979 2,029 2,393 in 2011 konnten wir wie in den Vorjahren fast den gesamten 1a stofflich verwertet 0,823 0,089 0,018 0,066 Abfall einer energetischen oder stofflichen Verwertung zu- 1b energetisch verwertet 2,500 1,858 1,958 2,291 führen. Bei der Entsorgung werden überwiegend Entsorgungs- 1c beseitigt 0,043 0,031 0,052 0,036 fachbetriebe eingesetzt. 2a verwertet 2,136 1,835 1,549 0,747 Zu berücksichtigen ist, dass im Vierjahreszeitraum 20 bis 2b beseitigt 0,080 0,025 0,036 0,002 50 % des Abfallaufkommens nicht direkt mit der Produktion Abfallfraktion Nicht-gefährliche Abfälle zusammenhingen, sondern im Wesentlichen auf Bau- und Tabelle 3: Abfallfraktionen [1.000 t] Instandhaltungsmaßnahmen zurückzuführen waren. Für die Darstellung des produktionsbedingten Abfalls in den Abb. 10 und 11 sind deshalb die Boden-, Bauschutt- und SchrottFraktionen aus der Abfallgesamtmenge heraus gerechnet. Sowohl bei den absoluten als auch bei den spezifischen produktionsbedingten Abfallmengen (kg Abfall / t Produkt) ist von 2010 nach 2011 ein leichter Anstieg zu verzeichnen, was mit diversen geplanten Anlagenstillständen zu erklären ist. In der nachfolgenden Tabelle 4 sind die fünf größten Abfallfraktionen für das Jahr 2011 wiedergegeben. Diese machen 93 % am gesamten Abfallaufkommen aus. 94 20 3000 2.761 2500 2.513 2.204 15 2.240 15,50 [kg / t Produkt] [t] 2000 1500 15,01 13,52 13,38 2009 20010 10 1000 5 500 0 2008 2009 2010 Abbildung 10: Produktionsbedingte Abfallmengen AVV-Nr. 0 2011 andere Reaktions- u. Destillationsrückstände 17 01 01 Beton 2011 Abbildung 11: Spezifische produktionsbedingte Abfallmengen Abfallbezeichnung 07 01 08* 2008 Menge Teil der Abfallfraktion [t] gem. Tab. 3 2.298 1b 454 2a 17 01 07 Gemische aus Beton, Ziegeln 79 2a 17 04 05 Eisen und Stahl 54 2a 44 1a 16 08 05* gebrauchte Katalysatoren, die Phosphorsäure enthalten Summe Anteil an der Abfall-Gesamtmenge 2.929 93% *gefährliche Abfälle Tabelle 4: Abfallarten Herne 95 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 4. Sasol Solvents Germany | Werk Herne 4.1.3.4 Wasser 4.1.3.4.1 Wasserversorgung 1400 7 6,84 1.330 1200 6 1.151 1.124 6,06 2009 2010 5 [m³ / t Produkt] [1.000 m³] 1000 800 600 4 3 400 2 200 1 0 6,08 5,59 1.118 2008 2009 2010 0 2011 Abbildung 12: Wassereinsatz 2008 2011 Abbildung 13: Spezifischer Wassereinsatz* Sowohl der absolute Frischwasserverbrauch als auch der * Anmerkung: Bei der Berechnung des spezifischen Frischwasser- spezifische Frischwasserbedarf ist in 2011 angestiegen. Das verbrauchs wurden vom Frischwassereinsatz jeweils ca. 130.000 hängt einerseits mit einer höheren Produktionsmenge und bis 185.000 m³ voll entsalztes (VE) Wasser abgezogen, die jährlich andererseits damit zusammen, dass die Lutterwasseraufbe- an ein benachbartes Chemiewerk abgegeben werden. reitungsanlage wegen unüberwindbarer Funktionsstörungen weitestgehend außer Betrieb genommen werden musste und somit kein Wasser mehr recycelt werden konnte. 4.1.3.4.2 Wasserentsorgung 900 6 883 800 5,28 5 729 700 694 650 4,47 4,40 2009 2010 4 [m³ / t Produkt] [1.000 m³] 600 500 400 300 3,65 3 2 200 1 100 0 2008 2009 Abbildung 14: Abwassermengen 96 2010 2011 0 2008 Abbildung 15: Spezifische Abwassermengen 2011 Dieser Trend spiegelt sich folgerichtig auch im Bereich 1,4 1,32 Abwasser wider. Bei allen drei in den Abbildungen 14 bis 1,2 16 betrachteten Messgrößen ist in 2011 ein Anstieg zu verzeichnen, nachdem im Vorjahr noch eine Verminderung 1,0 planten Anlagenstillständen für TÜV-Prüfungen, in denen auch größere Spül- und Reinigungsaktionen durchgeführt werden mussten. Der CSB-Wert steht für den chemischen [kg / t Produkt] erzielt werden konnte. Zu erklären ist dies mit diversen ge- 0,94 0,92 2008 2009 0,89 0,8 0,6 Sauerstoffbedarf und ist ein Maß für den Verschmutzungs0,4 grad des Abwassers. 0,2 0,0 2010 2011 Abbildung 16: Spezifischer Chemischer Sauerstoffbedarf 4.1.3.5 Energie Erdgas 2400 Elektrizität 1.930 1.728 1.615 1.772 12 10,84 10 10,22 0,62 2000 111 1.819 1600 114 1.654 1200 4 400 2 2009 9,52 0,71 9,89 6 800 2008 0,72 10,60 8 [GJ / t Produkt] [TJ] 1.501 0 0,75 9,85 10,24 118 122 1.605 10,60 2010 2011 Abbildung 17: Energieeinsatz 0 2008 2009 2010 2011 Abbildung 18: Spezifischer Energieeinsatz Zur Herstellung unserer Produkte setzen wir Energie in Form Der Energiebedarf wird zum größten Teil vom Dampfverbrauch von Erdgas und Elektrizität ein, wobei Erdgas mit etwa 93 % der Produktionsanlagen bestimmt. Leider konnte trotz der den weitaus größten Teil unseres Energiebedarfs deckt (siehe kontinuierlichen Optimierung der Anlagenfahrweise der Wert Abb. 17). Weder das eingesetzte Erdgas noch der elektrische für den spezifischen Energieeinsatz nicht weiter verringert Strom enthält einen Anteil an erneuerbaren Energien (der werden. In 2011 ist der Wert mit 10,59 GJ/t Produkt wieder Strom stammt zu 100 % aus einem Kohlekraftwerk, an dem auf das Niveau von 2009 angestiegen (siehe Abb. 18), was Sasol beteiligt ist). hauptsächlich mit größeren Anlagenstillständen zu erklären ist. Die dafür erforderlichen Ab- und Anfahrprozeduren benötigen Energie, ohne dass etwas produziert werden kann. 97 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 4. Sasol Solvents Germany | Werk Herne 4.1.3.6 Luft 120 600 106 100 578 583 558 500 98 94 597 88 400 [kg / t Produkt] [1.000 t] 80 60 300 40 200 20 100 0 2008 2009 2010 2011 Abbildung 19: CO2-Emissionen 0 2008 2009 2010 2011 Abbildung 20: Spezifische CO2-Emissionen Die CO2-Emissionen werden im Rahmen des CO2-Emissions- Der spezifische CO2-Ausstoß ist u.a. abhängig von den handels überwacht. Sie zeigen mit denselben Begründungen eingesetzten Brennstoffen und in 2011 wieder um ca. 4,4 % die gleichen Trends wie der Energiebedarf. angestiegen. 50 0,10 40 2,17 2,37 2,07 37,15 37,76 41,02 43,86 0,11 0,24 2,61 1,14 36,92 42,58 0,17 0,15 0,23 2,35 1,05 33,98 0,24 2,66 1,16 38,35 Auf Grund der überwiegenden Verwendung des emissionsarmen Brennstoffes Erdgas und des Einsatzes moderner Verbrennungstechnik fallen die in der Abbildung 21 „Sonstige Emmissionen” wiedergegebenen Luftschadstoffe lediglich in geringen Mengen an. 30 [t] Im Berichtszeitraum wurden an den Kraftwerken die gesetzlich vorgeschriebenen, regelmäßig zu wiederholenden Emissions- 20 messungen durch externe Sachverständige durchgeführt. Dabei zeigte sich wieder, dass alle Grenzwerte sicher unter10 0 schritten werden. 2008 2009 2010 2011 Die Emissionen an flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) ergeben sich aus der Produktionsmenge und dem damit verbundenen Produktumschlag im Tanklager. Da Abbildung 21: Sonstige Emissionen dessen Abgase seit 2009 nun größtenteils der Verbrennung NOx-Ausstoß Staub-Ausstoß zugeführt werden, liegen die Werte seitdem nur noch auf SO2-Ausstoß Ausstoß an flüchtigen ca. 10 % des früheren Niveaus. CO-Ausstoß 98 organ. Verbindg. (VOC) 4.1.3.7 Biodiversität Durch die Aktivitäten auf dem 16,2 ha großen Werkgelände Insgesamt 8,4 ha sind als bebaute oder versiegelte Fläche wird die biologische Artenvielfalt nicht beeinträchtigt, da es eingestuft. sich um einen Standort handelt, der schon seit mehr als 150 Jahren industriell genutzt wird und neue Flächen nicht erschlossen worden sind. 4.1.3.8 Investitionen in den Umweltschutz Die Aufwendungen für Umweltschutzmaßnahmen sind in 1000 2011 wieder deutlich angestiegen. Wie in den Vorjahren lag 907 der Schwerpunkt mit ca. 60 % der Ausgaben im Bereich Gewässerschutz. Ein Drittel der Gesamtausgaben entfielen 750 und ein Viertel auf die Anpassung der Tanklager und Produktionsanlagen an den fortgeschrittenen Standard der VAwS (Verordnung über Anlagen zum Umgang mit Wasser gefähr- [1.000 EUR] auf die Untersuchung und Modernisierung des Kanalsystems 579 500 389 denden Stoffen). Der Rest wurde u.a. für die Optimierung der Hochdruck-Dampfkessel und für die Verminderung der Staub- 250 228 entwicklung bei der Handhabung des für die Alkoholproduktion benötigten Katalysatormaterials aufgewendet. 0 2008 2009 2010 2011 Abbildung 22: Aufwendungen für den Umweltschutz 99 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 4.1.4 4. Sasol Solvents Germany | Werk Herne Umweltprogramm Bei einem Rückblick auf das Umweltprogramm 2009 bis 2011 kann folgender Status vermeldet werden: Bereich Energie/Luftreinhaltung Die Verringerung des Energiebedarfs und der Luftemissionen (insbesondere CO2) durch Steigerung der Energie-Effizienz um 2 % gelang in Herne in den Jahren 2009 und 2010. Nur 2011 sind wegen diverser größerer Anlagenstillstände der spezifische Energieverbrauch und die CO2-Emissionen gegenüber den Vorjahren wieder leicht angestiegen. Die geplante Optimierung des Kennzahlensystems für den Bereich Energien/Hilfsmedien steht kurz vor der vollständigen Einführung. Das System aus Herne soll anschließend nach Moers übertragen werden. Bereich Rohstoff-Effizienz Das Ziel, den spezifischen Ethylenverbrauch der Ethanol- und Diethylether-Produktion durch eine bessere Anlagenfahrweise zu optimieren, konnte 2009 und 2010 erreicht werden. In 2011 war wegen diverser größerer Anlagenstillstände die Selektivität < 95 %. Bereich Luftreinhaltung Der Maßnahmenplan zur Verringerung der diffusen Emissionen in den Produktionsanlagen am Standorten Herne bis 2020 wurde bisher planmäßig umgesetzt. Bereich Boden- und Gewässerschutz Die Maßnahme „Fortführung und Abschluss der Sanierungsarbeiten am innerbetrieblichen Kanalsystem gem. den rechtlichen Vorgaben (SüwVKan)“ wurde bisher planmäßig durchgeführt. Als neuer Endtermin wurde Dezember 2014 angesetzt. Der Abschluss der Sanierungsarbeiten an den Auffangräumen und Ableitflächen gem. den rechtlichen Vorgaben (VAwS) ist bereits zu 98% erledigt. Bereich Anlagensicherheit Die weitere Erhöhung des Sicherheitsstandards durch den Abgleich des vorhandenen Sicherheitsmanagementssystems mit den „Process Safety Management (PSM)“-Standards der US-amerikanischen OHSA und ggf. Erweiterung um einzelne Aspekte oder Elemente konnte teilweise erreicht werden. Bereich Kommunikation/Dialog Das Ziel, die Öffentlichkeitsarbeit durch Maßnahmen wie etwa die Kommunikation mit den Nachbarn durch Informationsveranstaltungen wie ein Tag der offenen Tür (bis 2011), Werksführungen für Besuchergruppen (ca. 3 pro Jahr) etc. fortzuführen, ist erreicht worden. Das neue gemeinsame Umweltprogramm für 2012-2014 finden Sie in Kapitel 2.4.2. Zur Umsetzung der Umweltpolitik und zur Erreichung der im Umweltprogramm genannten Ziele sind die jeweils erforderlichen finanziellen Mittel und der Personalbedarf ermittelt. Sie werden im Rahmen der von der Geschäftsführung genehmigten Investitions- und Kostenbudgets freigegeben. 100 4.1.5. Kontakt- und Anreisehinweise Jederzeit stehen Ihnen auch die allgemeinen Kontaktmöglich- Wir freuen uns auf Ihren Anruf oder Ihren Besuch. Westring Recklinghausen keiten zur Verfügung. Sasol Sovents Germany GmbH Shamrockstr. 88 WanneEickel Umwelt- und Nachbarschaftstelefon: Bochum www.sasol.com Holsterhauser Straße Herne Zentrum Regenkamp Telefax allgemein: +49 (0) 2365 1477-3758 A43 Telefon allgemein: +49 (0) 2323 1477-3000 Internet: Shamrockstraße Abfahrt HerneEickel 44623 Herne +49 (0) 2323 1477-3824 101 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 102 4. Sasol Solvents Germany | Werk Herne Gemeinsame Umwelterklärung 2012 4.2 4. Sasol Solvents Germany | Werk Moers Werk Moers/Sasol-Huntsman Liebe Leserinnen und Leser, mit der Umwelterklärung 2012 setzen wir eine bewährte Tradition fort, unsere Nachbarn, Kunden, Lieferanten, Behörden und andere interessierte Gruppen umfassend über unsere Ziele und Leistungen auf den Gebieten Umweltschutz und Arbeitssicherheit zu informieren. Bei allen unseren Aktivitäten gelten höchste Standards in Bezug auf Gesundheits- und Umweltschutz, Sicherheit und Qualität – und wir arbeiten kontinuierlich daran, uns in diesen Bereichen zu verbessern. Im abgelaufenen Dreijahreszeitraum 2009-2011 hat es am Standort Moers mit der Erweiterung der MSA-Anlage und diversen anderen sog. „Debottlenecking”-Projekten zur Steigerung der Produktionskapazitäten einige größere Änderungen gegeben. Diese haben bewirkt, dass die Umwelt-Kennzahlen vielfach angestiegen und nicht mehr so gut mit den Zahlen der Vorjahre vergleichbar sind. Für die Zukunft gilt es deshalb, die Umweltleistung zu konsolidieren und wieder zu verbessern. Sollten Sie Fragen zu unserer Umwelterklärung haben, rufen Sie uns gerne an. Als verantwortungsvoll handelndes Unternehmen sind wir davon überzeugt, dass Information und Transparenz wichtig sind, um das gegenseitige vertrauensvolle Verhältnis weiter zu stärken. 103 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 4. Sasol Solvents Germany | Werk Moers Wir freuen uns auf das Gespräch mit Ihnen. Ihr 104 Dr. Gregor Lohrengel Herbert Peters Dr. Hartmut Lillack Geschäftsführer Geschäftsführer Leiter SHE Tel.: 02841 49-2229 Tel.: 02841 49-2511 Tel.: 02841 49-2202 Fax: 02841 49-2470 Fax: 02841 49-2508 Fax: 02841 49-2340 [email protected] [email protected] [email protected] 4.2.1 Der Standort Unser Werk in Moers zählt zu den großen europäischen Produzenten von sauerstoffhaltigen Lösemitteln. Unsere rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen hier vor allem Isopropanol (IPA), Sekundärbutylalkohol (SBA) und Methylethylketon (MEK) her, aber auch Weichmacher in Lohnproduktion für die Sasol Germany GmbH sowie Feinchemikalien. Im Rahmen des Joint Ventures Sasol-Huntsman GmbH & Co. KG wird im Werk auch Maleinsäureanhydrid (MSA) produziert. An das Werk Moers grenzt in unmittelbarer Nähe teilweise Wohnbebauung an. Das Werk ist durch eine Zaunanlage und durch eine bewachte Toreinfahrt gegen unbefugtes Betreten gesichert. 4.2.1.1 Organisation Im Rahmen des Umweltmanagementsystems sind die Sasol Solvents Germany Geschäftsführer Verantwortlichkeiten, Aufgaben und Kompetenzen – nicht nur für die Belange des Umweltschutzes – klar definiert. Die nebenstehende Grafik (Abb. 1) verdeutlicht diese Struktur. Gefahrgutbeauftragte Umweltbeauftragte Die oberste Verantwortung für das Werk trägt der Geschäfts- Sicherheitsingenieur und Fachkraft für Arbeitssicherheit Beauftragte gem. §12 (1) StörfallV führer. Er stellt die Anwendung und Effizienz des Umweltmanagementsystems sicher. Der Geschäftsführer lässt sich Produktionsbereich ISM (Isopropanol / Sekundärbutylalkohol, / Methylethylketon) SHE hinsichtlich seiner Pflichten durch verschiedenste Betriebsbeauftragte fachlich beraten (siehe Kapitel 4.2.2.1). Die Beauftragten unterstützen den Geschäftsführer bei der Analytik Produktionsbereich FCW (Feinchemikalien / Weichmacher) Produktion internen Kontrolle. Produktionsbereich MAU (Maleinsäureanhydrid / Utilities) Logistik Alle Mitarbeiter tragen für den Umweltschutz Verantwortung. Der Produktionsbereich wird durch einen Produktions- und Personalwesen Technischer Service Betriebsleiter geführt. Diese haben letztendlich die Betreiberverantwortung und sind verantwortlich für den bestimmungsgemäßen Betrieb. Die Produktion wird durch den Technischen weitere unterstützende Funktionen Produktionsingenieure Elektro-, Mess- und Regeltechnik Projektmanagement/ Planung Mechanische Instandhaltung Service unterstützt, der vorwiegend für die technische Anlagensicherheit mit vorbeugender Wartung und Instandhaltung verantwortlich ist. Energiemanagement Die Abteilung SHE (Safety Health Environmental) beinhaltet die Beauftragtenfunktionen und ist zuständig für die Koordinierung der Aktivitäten in den Bereichen Immissions- Abbildung 1: Organigramm Sasol Solvents Germany GmbH, schutz, Abwasser, Abfall, Brandschutz und Werkschutz. Sie Werk Moers vertritt auch den Standort gegenüber den Behörden und begleitet die Nachbarschaftskontakte. Zu ihrer Aufgabe gehört auch die Pflege des integrierten Qualitäts-, Umwelt- und Sicherheits-Managementsystems. In der Abteilung Analytik wird die Qualitätskontrolle der Produkte und die Umweltüberwachung insbesondere im Bereich Abwasser durchgeführt. Die Abteilung Logistik ist u.a. zuständig für die Lagerung und Verladung der Rohstoffe und Produkte sowie den zugehörigen Eisenbahnbetrieb. Auch hier ist die BImSchG-Betreiberverantwortung letztendlich auf einen Betriebsleiter delegiert, der genauso wie die Produktion vom Technischen Service unterstützt wird. 105 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 4. Sasol Solvents Germany | Werk Moers Für die Auswahl und Überwachung der Schulung der MitSasol-Huntsman Geschäftsführer arbeiter ist die Abteilung Personal (HR) in Abstimmung mit den Leitern der einzelnen Organisationseinheiten zuständig. MS-Koordinator Sasol-Huntsman System-Beauftragter Sasol Solvents Germany Das bereits erwähnte amerikanisch-südafrikanische Gemeinschaftsunternehmen Sasol-Huntsman GmbH & Co. KG wird von zwei Geschäftsführern geleitet. Der leitende Geschäfts- Customer Service führer ist im Werk Moers ansässig. Die Aufgaben des Mana- Sales & Marketing Technologie gementsystems inkl. der Funktion des Systembeauftragten werden zum Großteil als Dienstleistung durch die Sasol Abbildung 2: Organigramm Sasol-Huntsman Solvents Germany GmbH erbracht. Zusätzlich hat ein Mitarbeiter der Sasol-Huntsman Customer Service-Abteilung (Kundenbetreuung) die Aufgabe des MS-Koordinators übernommen. Sales & Marketing kümmert sich um die Vermarktung des Produktes. Der Bereich Technologie befasst sich mit der Optimierung und Weiterentwicklung der MSA-Anlage und stellt eine Schnittstelle zum Lizenzgeber Huntsman dar. 4.2.1.2 Produkte und ihre Anwendungen Auf dem Gelände des Standortes Moers können folgende Produkte in den angegebenen Jahresmengen hergestellt werden: Produkt Jahresmenge Isopropanol (IPA) ca. 155.000 t Sekundärbutylakohol (SBA) ca. 60.000 t Methylethylketon (MEK) ca. 60.000 t Diisopropylether (DIPE) ca. 14.000 t Maleinsäureanhydrid (MSA) ca. 105.000 t Weichmacher (WM) ca. 22.000 t Alkylchloride (SÀC) ca. 2.200 t Aluminiumalkoholate/-derivate (AA) div. Spezialchemikalien ca. 1.100 t jeweils 100 bis 1.000 t Tabelle 1: Produkte und Jahresmengen In den vergangenen vier Jahren 2008 bis 2011 beliefen sich 400 die Gesamt-Produktionsmengen auf die nachfolgend dargestellten Werte (Abbildung 3). 343,0 300 329,8 329,4 2010 2011 300,0 Die Lösemittel IPA, SBA und MEK haben ein breites Anstellung von Farben und Lacken verwendet, sind aber auch in Reinigungs- und Frostschutzmitteln, Klebern oder Haarsprays [1.000 t] wendungsspektrum. Zum großen Teil werden sie zur Her200 enthalten. Als hochreine Produkte werden sie auch in der Medizin oder Kosmetik verwendet. Diisopropylether (DIPE) wird 100 als Speziallösemittel hauptsächlich in der Pharmaindustrie verwendet. 0 2008 2009 Zur Produktgruppe Feinchemikalien zählen Aluminiumalkoholate (Dorox), deren Derivate und Alkylchloride. Aluminiumalkoholate sind wichtige Bestandteile in Druckfarben, 106 Abbildung 3: Produktionsmengen werden aber auch als Katalysator zum Beispiel bei der Herstellung der Vitamine A und E benötigt. Alkylchloride werden unter anderem für Schädlingsbekämpfungsmittel und zur Herstellung metallorganischer Verbindungen verwendet. Diese Substanzen sind für viele chemische Prozesse unentbehrlich. Weichmacher werden vorwiegend in der Kunststoffindustrie benötigt. Sie sind wichtige Komponenten in Kabelisolierungen und werden bei der Innenausstattung von Fahrzeugen beispielsweise zur Herstellung von Dachhimmeln, Armaturenbrettern oder diversen Verkleidungen benötigt. Maleinsäureanhydrid (MSA) wird überwiegend zu ungesättigten Polyesterharzen verarbeitet, aus denen dann strapazierfähige Kunststoffe entstehen. Weitere Einsatzgebiete sind die Herstellung von Waschmittelzusätzen, Pflanzenschutzmitteln und Additiven für Motorenöle. 4.2.1.3 Produktionsprozesse sowie Roh- und Hilfsstoffe Bei der Herstellung seiner Erzeugnisse setzt der Produktionsstandort vor allem Propylen, Butylen und Butan sowie Fettalkohole und andere Basischemikalien ein. Die Produktion erfolgt überwiegend im kontinuierlichen Betrieb, aber auch in diskontinuierlichen Batch-Verfahren (einzelne Chargen). Die breite Palette der Erzeugnisse umfasst folgende Produkte: Sauerstoffhaltige Lösemittel: Sie bilden den Schwerpunkt der Produktion des Standortes Moers. Die Herstellung von Isopropylalkohol (IPA) und Sekundär-Butylalkohol (SBA) basiert auf selbst entwickelten Verfahren, bei denen Propylen oder Butylen mit Wasser umgesetzt werden. SBA wird im Werk zum größten Teil zu Methylethylketon (MEK) durch katalytische Dehydrierung weiterverarbeitet. Bei der Herstellung von IPA entsteht auch Diisopropylether. Die Lösemittel Isopropylalkohol und Sekundär-Butylalkohol sind gleichzeitig Ausgangsstoffe zur Herstellung von Aluminiumalkoholaten und Alkylchloriden. Aluminiumalkoholate (Dorox) und deren Derivate gehören ebenso zur Produktgruppe der Feinchemikalien wie die Alkylchloride. Aluminiumalkoholate werden durch Reaktion der entsprechenden Alkohole mit Aluminium hergestellt. Alkylchloride entstehen durch Reaktion der Alkohole mit Chlorwasserstoff (HCl) in Gegenwart eines geeigneten Katalysators. Bei der Produktion von Weichmachern arbeitet der Standort Moers eng mit dem Sasol Werk Brunsbüttel in SchleswigHolstein zusammen. Von hier stammt der überwiegende Teil der Fettalkohole, die in Moers zusammen mit Säuren bzw. Säureanhydriden zu Spezialestern umgesetzt werden. Das eingesetzte Verfahren zur Herstellung von Maleinsäureanhydrid (MSA) basiert auf dem Verfahren zur katalytischen partiellen Oxidation von n-Butan im Rohrbündelreaktor in einem Katalysatorfestbett. Die nachfolgende Abbildung 4 (Seite 108) gibt einen Überblick über das Produktionsschema am Standort Moers. 107 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 4. Sasol Solvents Germany | Werk Moers Propylen Isopropanol (IPA) Isopropylchlorid (IPC) Aluminiumpropylat (Dorox) Diisopropylether (DIPE) Butylen Sekundärbutanol (SBA) Methylethylketon (MEK) Sekundärbutylchlorid (SBC) Aluminiumbutylat (Dorox) Butan Maleinsäureanhydrid (MSA) Phthalsäureanhydrid (PSA) Weichmacher Lineare Alkohole Trimellitsäureanhydrid Abbildung 4: Produktionsschema Moers Roh-/Hilfsstoff Jahresmenge Schiene und zu etwa 72 % über die Straße abtransportiert. Propylen ca. 110.000 t Die gute Anbindung an den Wasserweg (Hafen Duisburg- ca. 70.000 t Homberg) sorgt dabei für eine niedrige Belastung der An- ca. 120.000 t wohner durch den werkbedingten LKW- und PKW-Verkehr. Butylen Butan Fettalkohole ca. 11.000 t Phthalsäureanhydrid, Trimellithsäureanhydrid ca. 5.000 t Die kontinuierlichen Anlagen werden innerhalb des Standortes Salzsäure, Schwefelsäure, Natronlauge jeweils 100 bis 1000 t über fest installierte Leitungen u.a. mit den Rohstoffen Propylen, div. Fein- und Butylen und Butan vom zentralen Flüssiggastanklager sowie Spezialchemikalien, Katalysatoren jeweils 10 bis 100 t mit den Hilfsstoffen Stickstoff, Druckluft, Dampf und elektrischer Energie versorgt. Für Propylen gibt es seit dem Sommer Tabelle 2: Roh- und Hilfsstoffe 2009 auch einen Anschluss an ein externes Pipelinesystem. Weitere wichtige Rohstoffe des Werkes sind z.B. Fettalkohole 108 Die hergestellten Produkte werden zum überwiegenden und Säureanhydride. Zu den Hilfsstoffen gehören z.B. Salz- Anteil per Schiff, Straßentankwagen oder Bahnkesselwagen säure, Schwefelsäure und Natronlauge. Der Roh- und Hilfs- versandt. Ein sehr geringer Teil der hergestellten Produkte stoffverbrauch (siehe Tabelle 2) ist durch die größtenteils wird in Fässern (bis zu 200 l) abgefüllt. Insgesamt werden die kontinuierliche Fahrweise der Anlagen zeitlich weitgehend erzeugten Produkte zu ca. 22 % per Schiff, zu ca. 6 % über die konstant. 4.2.2 Umweltschutz und Sicherheit 4.2.2.1 Beauftragtenwesen Das Thema Umweltschutz besitzt am Standort Moers einen herausragenden Stellenwert. So sind die Verantwortlichkeiten für den Umweltschutz über die gesamte Organisation verteilt, wie bereits weiter oben im Kapitel 4.2.1.1 zu entnehmen war: • Umweltbeauftragter für folgende Rechtsgebiete: – Beauftragter für Immissionsschutz (§§ 53 ff BImSchG), – Störfallbeauftragter (§§ 58a ff BImSchG), – Beauftragter für Gewässerschutz (§§ 21 ff WHG), – Beauftragter für Abfall (§§ 54 ff KrW-/AbfG), • 3 Beauftragte zur Begrenzung der Auswirkung von Störfällen (§ 12 (1) StörfallV), • 2 Gefahrgutbeauftragte (§ 1 GbV), • 1 Sachkundige Person (§ 5 ChemikalienverbotsV), • 1 Brand- und Explosionsschutzbeauftragter (Nr. 5.12.3 IndBauR NRW), • 1 Laserschutzbeauftragter (§ 6 BGVB2), • 1 Betriebsarzt (§ 2 ASiG), • 1 Sicherheitsingenieur & 1 Fachkraft für Arbeitssicherheit (§ 5 ASiG), • ca. 30 Sicherheitsbeauftragte (§ 22 SGB VII), • 1 Eisenbahnbetriebsleiter (§ 1 EBV). Die Beauftragten unterstützen den Geschäftsführer und die Führungskräfte des Standortes im Rahmen ihrer gesetzlich definierten Betriebsbeauftragtenfunktion. • Sie werden beratend und initiativ tätig und schlagen konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Umweltschutz- und Sicherheitsstandards vor. • Sie überwachen und dokumentieren die Einhaltung von rechtlichen Umweltschutz- und Sicherheitsvorschriften, Genehmigungsauflagen, freiwilligen Selbstverpflichtungen sowie internen Regelungen. • Sie berichten regelmäßig über ihre Tätigkeit und insbesondere über den Stand bzgl. Umweltschutz und Sicherheit und erstellen einen Jahresbericht. Sollte Handlungsbedarf festgestellt werden, sorgen die Verantwortlichen für Abhilfe. • Die Beauftragten wirken mit bei der Information aller Mitarbeiter über aktuelle Änderungen der Gesetzgebung, über Umweltauswirkungen sowie über mögliche Optimierungsmaßnahmen. • Bei der Planung von Vorhaben, die ihren Aufgabenbereich berühren, werden sie so rechtzeitig eingebunden, dass ihre Stellungnahme in anstehende Entscheidungen einfließen kann. Soweit es zur Erfüllung ihrer Aufgaben erforderlich ist, werden den Beauftragten ausreichende sachliche und finanzielle Mittel sowie Personal zur Verfügung gestellt. 4.2.2.2 Brandschutz und technische Hilfeleistung Vorbeugende Brandschutzmaßnahmen, die bereits bei der Planung von Anlagen berücksichtigt werden, Verbesserungsmöglichkeiten, die nachträglich bei regelmäßigen Brandschauen festgestellt werden, sowie die Überwachung unserer Anlagen (z.B. durch kontinuierliche Messeinrichtungen wie Ex-Meter oder regelmäßige Anlagenrundgänge des Bedienungspersonals) minimieren das Risiko möglicher Brände in den Anlagen. Daneben gibt es stationäre Brandmeldeanlagen und Beschäumungseinrichtungen sowie die mobile technische Ausrüstung der Werkfeuerwehr mit Löschfahrzeugen, die mit der erforderlichen Technik ausgestattet sind. In enger Absprache mit den zuständigen Aufsichtsbehörden werden die Brandschutzkonzepte laufend verbessert. 109 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 4. Sasol Solvents Germany | Werk Moers Ein Beispiel dafür ist die automatische Brandmeldeanlage, auf die kontinuierlich immer mehr Gebäude und Räumlichkeiten zur frühzeitigen Branderkennung aufgeschaltet werden. Neben diesen technischen Maßnahmen ist auch eine effiziente Organisation zur Gefahrenabwehr erforderlich, die es ermöglicht, bei Gefahren durch die im Werk verarbeiteten Stoffe schnell die notwendigen Sicherungsmaßnahmen zu ergreifen. Wesentliche Bestandteile unserer Notfallorganisation sind: • Eine von der Aufsichtsbehörde anerkannte und gem. § 12 (1) StörfallV beauftragte Werkfeuerwehr aus 23 hauptamtlichen Feuerwehrleuten sowie ca. 35 nebenberuflichen Kräften (diese sind nicht nur für den vorbeugenden und abwehrenden Brandschutz verantwortlich, sondern kontrollieren auch einen Teil der Umweltauswirkungen des Standortes und werden bei Fragen und Beschwerden aus der Nachbarschaft sofort aktiv). • Werkbereitschaftsdienst, bestehend aus qualifizierten Führungskräften, der im Ernstfall die notwendigen Maßnahmen vor Ort koordiniert und ggf. zusätzlich benötigte Kräfte herbeiruft. • Rufbereitschaft der Fachabteilungen. • Alarm- und Gefahrenabwehrpläne, in denen die Meldewege festgelegt sind zur Benachrichtigung von Hilfskräften und Behörden, damit Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung eingeleitet werden können. Ein für das Werk besonders wichtiges Kommunikationsmittel ist das Umwelttelefon, über das Anfragen und Mitteilungen jederzeit entgegengenommen werden. Die einzelnen Vorgänge werden protokolliert, an die Abteilung SHE oder den Werkbereitschaftsdienst weitergeleitet und dort wie oben beschrieben bearbeitet. Daneben existiert TUIS, ein flächendeckendes, freiwilliges Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungs-System der Chemischen Industrie, das bei Transport- und Lagerunfällen mit Gefahrstoffen zum Einsatz kommt. TUIS unterstützt öffentliche Feuerwehren, Polizei und andere Behörden. Sie können an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr Beratung, Fachleute und spezielle Geräte anfordern. Die Wirksamkeit der beschriebenen Maßnahmen wurde bei mehreren Übungen unter Beteiligung aller relevanten Abteilungen des Werks sowie des Bereitschaftsdienstes und der Werkfeuerwehr unter Beweis gestellt. 4.2.2.3 Arbeitsschutz und Anlagensicherheit Für eine umweltschonende und nachhaltige Produktion spielen auch die Themen Arbeitsschutz und Anlagensicherheit eine wichtige Rolle. Wie bereits in Kap. 4.2.2.1 „Beauftragtenwesen“ erläutert, sind alle nach Arbeitssicherheitsgesetz und Sozialgesetzbuch VII Beauftragten bestellt. Dass diese Personen sowie die verantwortlichen Führungskräfte Ihre Aufgaben mit großem Engagement erfüllen und die Mitarbeiter mit der nötigen Sorgfalt und Umsicht handeln, lässt sich an der im Kap. 4.2.3.1 wiedergegebenen Unfallstatistik, die relativ niedrige Quoten aufweist, ablesen. Zum Thema Anlagensicherheit ist zu sagen, dass die Produktionsanlagen zur Herstellung chemischer Erzeugnisse dem Bundesimmissionsschutzgesetz unterliegen und von den Behörden genehmigt wurden. Das Werk und der Hafen in Duisburg-Homberg stellen außerdem Betriebsbereiche gem. der Störfallverordnung dar. Dementsprechend wurde ein Sicherheitsbericht sowie ein generelles Sicherheitskonzept an die Behörden übermittelt. Das Sicherheitsmanagementsystem umfasst die organisatorischen Regelungen zum Thema Sicherheit und ist in das bestehende System für Qualität und Umweltschutz integriert. In Übereinkunft mit der Brandschutz- und Katastrophenschutzbehörde wurde ein Gefahrenabwehrkonzept entwickelt. In diesem Konzept wurde der Alarm- und Gefahrenabwehrplan des Werkes mit den Plänen der Stadt Moers und des Kreises Wesel abgestimmt. 110 4.2.2.4 Umweltrelevante Vorfälle Im Berichtszeitraum gab es keine meldepflichtigen, umweltrelevanten Ereignisse gemäß Störfallverordnung. Trotz der in Kap. 4.2.2.1 und 4.2.2.2 geschilderten Maßnahmen haben sich im Berichtszeitraum jedoch diverse kleinere, nicht meldepflichtige Störungen des bestimmungsgemäßen Betriebes der Anlagen ergeben, die teilweise mit lokalen Stofffreisetzungen verbunden waren. Bei manchen Störungen handelte es sich um kleine Entstehungsbrände, die an heiß gelaufenen Pumpenlagern bzw. bei Schweißarbeiten aufgetreten sind. Sämtliche Ereignisse haben aber nicht zu einer ernsten Gefahr im Sinne der Störfallverordnung oder einer signifikanten Umweltbeeinträchtigung geführt, da die internen Rettungs- und Hilfskräfte rechtzeitig und wirkungsvoll eingegriffen haben. Eine Unterstützung durch externe Kräfte war in keinem Fall erforderlich. Generell wurden Optimierungs- und Gegenmaßnahmen zur Vermeidung der Wiederholung solcher Ereignisse festgelegt. Im Berichtszeitraum gab es nur wenige Hinweise und Anfragen aus der Nachbarschaft. Diese bezogen sich im Wesentlichen auf laute Geräusche, die auf das Abblasen von Wasserdampf beim Anfahren des Kraftwerks und auf den Betrieb der Fackel zurückzuführen waren. In allen Fällen wurden die Anliegen und Sorgen der Anwohner aufgenommen und ihnen die technischen Erfordernisse und Zusammenhänge erläutert. Nach Möglichkeit wurden die Störungen umgehend beseitigt. Des Weiteren wurden Maßnahmen eingeleitet, die eine Wiederholung verhindern sollen. 4.2.2.5 Stoffeigenschaften Die im Werk gehandhabten Stoffe sind größtenteils Stoffe, die der Gefahrstoff- und der Störfallverordnung unterliegen. Dadurch, dass die Anlagen fortlaufend auf dem Stand der Technik gehalten und die erforderlichen Schutzmaßnahmen für das Personal und die Umgebung getroffen werden, wird jedoch das Risiko im Umgang mit diesen Stoffen minimiert. Dies ist in den entsprechenden Sicherheitsberichten, die den Überwachungsbehörden pflichtgemäß überreicht wurden, ausführlich dargelegt. Insgesamt kann man die Stoffeigenschaften in vier Gefahrengruppen einteilen: • Brand- und Explosionsgefahr, • Gesundheitsgefahr, Vergiftungsgefahr, • Verätzungsgefahr, • Umweltgefahr. Des Weiteren werden Stoffe nach dem Grad ihrer Wassergefährdung, also einem Teilaspekt der Umweltgefahr, eingestuft. Die im Werk vorkommenden Stoffe sind demnach zum weitaus überwiegenden Teil in die Wassergefährdungsklasse 1 (WGK 1: schwach Wasser gefährdend) eingestuft, wie z.B. Isopropanol und Maleinsäureanhydrid. Daneben sind in geringerem Maße auch Stoffe der WGK 2 (Wasser gefährdend) vorhanden. Auch die wasserrechtlichen Anforderungen, die die WGK 3 (stark Wasser gefährdend) stellt, werden in den betroffenen Bereichen umgesetzt. 111 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 4. Sasol Solvents Germany | Werk Moers Entzündbare Stoffe (Kat. 1) Entzündbare Stoffe (Kat. 2) Gesundheitsgefährdende Stoffe Signalwort Gefahr Gefahr Gefahr Stoff (Vorkommen) Isopropanol Propylen (Isopropanol-Anlage) (Pipeline, Isopropanol-Anlage) Methylethylketon Butylen (sek. Butanolanlage) (Methylethylketon-Anlage) Butan Diisopropylether (Maleinsäureanhydrid-Anlage) (Isopropanol-Anlage) Propan (Isopropanol-Anlage) Alkylchloride Erdgas (Kraftwerk) (Alkylchlorid-Anlage) Mögliche Gefahren „hochentzündlich”; mit Luft können sich explosionsfähige Gemische bilden Vorsichtsmaßnahmen Durch besondere SchutzmaßVon offenen Flammen, Funken Von offenen Flammen, Funken nahmen Berührung mit Augen, und Wärmequellen fernhalten und Wärmequellen fernhalten Haut und Kleidung vermeiden; Dämpfe nicht einatmen Gefahrstoffgruppe Giftige Stoffe Ätzende Stoffe Umweltgefährdende Stoffe Signalwort Gefahr Gefahr Achtung Stoff (Vorkommen) Maleinsäureanhydrid (Maleinsäureanhydrid-Anlage) Wärmeträgersalz GV Salzsäure (diverse Anlagen) (Maleinsäureanhydrid-Anlage) Natronlauge (diverse Anlagen) DOROX D230 (Mehrstoff-Anlage) Heizöl (Kraftwerk, TNV-Anlage) Mars V-Katalysator (Maleinsäureanhydrid-Anlage) Mögliche Gefahren giftig beim Einatmen, bei Berührung mit der Haut und beim Verschlucken verursachen schwere Verätzungen giftig für Wasserorganismen; können in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben Vorsichtsmaßnahmen Durch besondere Schutzmaßnahmen Berührung mit Augen, Haut und Kleidung vermeiden; Dämpfe nicht einatmen Durch besondere Schutzmaßnahmen Berührung mit Augen, Haut und Kleidung vermeiden; Dämpfe nicht einatmen Behälter dicht geschlossen lassen; nicht in die Kanalisation oder Gewässer gelangen lassen Gefahrstoffgruppe Gefahrstoffsymbol Maleinsäureanhydrid (Maleinsäureanhydrid-Anlage) Phthalsäureanhydrid (Weichmacher-Anlage) Genosorb (Alkylchlorid-Anlage) Trimethylphosphat (Maleinsäureanhydrid-Anlage) „leichtentzündlich“; Dämpfe Sensibilisierung der Atemkönnen mit Luft explosionsfä- wege; Mutagenität, Reprodukhige Gemische bilden tionstoxizität Gefahrstoffsymbol Abbildung 5: Eigenschaften der im Werk Moers gehandhabten Stoffe 112 4.2.2.6 Produktionsbedingte Emissionen Im Bereich der flüchtigen organischen Emissionen, den so genannten VOCs (volatile organic compounds) wurden kontinuierlich Verbesserungen erreicht. Seit 1972 existiert das Ventgassystem, mit dem die organischen Emissionen aus Tanks, Behältern und der Be- und Entladung gesammelt und dem Kraftwerk zugeführt werden. Im Laufe der Jahre sind fast alle Anlagen an das Ventgassystem angeschlossen worden. Dadurch wurden die organischen Emissionen wesentlich reduziert. In den Fällen, in denen kein Anschluss möglich ist, werden die Abgase in einem geschlossenen Kreislaufsystem gefahren (sog. Gaspendelverfahren). Durch den Umstieg auf emissionsfreie bzw. -arme Pumpen und Dichtungssysteme werden die organischen Emissionen zukünftig weiter reduziert. Die Rauchgasemissionen des Kraftwerks, das mit Erdgas als Regelbrennstoff betrieben wird, und der MSA-Anlage werden kontinuierlich überwacht. Beide Anlagen sind zusätzlich an das behördliche Emissionsfernüberwachungssystem (EFÜ) angeschlossen. Darüber hinaus nimmt das Kraftwerk bzgl. seines CO2-Ausstoßes seit 2005 am Emissionszertifikatehandel teil, der ebenfalls eine detaillierte Berichterstattung an die Behörden erfordert. Die MSA-Anlage wird in der dritten Periode ab 2013 am europäischen Emissionshandelssystem teilnehmen. Die Emissionsmengen aller Anlagen werden im Rahmen der Emissionserklärungen den Überwachungsbehörden regelmäßig mitgeteilt. 4.2.2.7 Abfall Am Standort Moers fallen folgende wesentliche Abfallfraktionen an: Zur Verwertung: • Lösemittelrückstände, • gebrauchte Katalysatoren, • Filterkuchen, • Schlämme sowie • Boden und Bauschutt. Zur Beseitigung: • halogenhaltige Lösemittelrückstände, • gebrauchte Katalysatoren sowie • verunreinigte Baumaterialien und Kunststoffgebinde. Die Entsorgung der Abfälle erfolgt entsprechend ihrer jeweiligen Überwachungsbedürftigkeit gemäß den ordnungsrechtlichen Vorgaben. Dabei werden weit überwiegend zertifizierte Entsorgungsfachbetriebe eingesetzt. Durch Einsatz von Groß- und Mehrweggebinden werden die Abfallmengen minimiert. Abfälle in den Büros, Werkstätten und Produktionsanlagen werden getrennt gesammelt, um möglichst viel des Materials verwerten zu können. Im Jahr 2011 lag die Verwertungsquote bei ca. 92 % (siehe auch Kap. 4.2.3.3). Die Abfallmengen und -arten werden den Behörden jährlich in Form des Abfallregisters mitgeteilt. 113 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 4. Sasol Solvents Germany | Werk Moers 4.2.2.8 Energie 4.2.2.8.1 Dampfversorgung Der Dampfbedarf am Standort wird durch Eigenerzeugung mittels einer Dampfkesselanlage mit insgesamt vier Kesseln gedeckt. Diese verfügen insgesamt über eine Dampfkapazität von 240 t/h. Als Brennstoff dient hauptsächlich Erdgas. Weiterhin werden Abgase (Ventgassystem) aus der Produktion und Wasserstoff, der als Nebenprodukt anfällt, als Brennstoff eingesetzt. Als Reservebrennstoff steht Heizöl EL zur Verfügung. Auch mit der Abwärme der Reaktion zur Erzeugung von MSA wird Dampf erzeugt (bis zu 105 t/h). 4.2.2.8.2 Stromversorgung Die benötigte elektrische Energie wird durch das Kraft-Wärme-Kopplungs-Verfahren mittels Turbinen aus dem Dampf selbst erzeugt. Temporäre Schwankungen werden durch den regionalen Stromversorger ausgeglichen. Der Strom wird überwiegend für Pumpen, Rührwerke, Kompressoren, Beleuchtungen u.a. in der Produktion verbraucht. 4.2.2.8.3 Hilfsenergien Für einige Anlagen und Maschinen wird zur Steuerung Druckluft eingesetzt, die in eigenen, elektrisch betriebenen Verdichtern erzeugt wird. Stickstoff wird im Wesentlichen als Inertisierungsmittel, zur Konservierung von Produkten und zur Brandschutzvorsorge benötigt. Dieser wird über einen externen Versorger bezogen. In den Keton-Anlagen wird Heißöl mit einer Temperatur von ca. 300°C benötigt. Das Öl wird in unserem Thermalölofen aufgeheizt, der im Kreislauf betrieben und in seiner Parallelfunktion als Thermische Nachverbrennung (TNV) mit gasförmigen Brennstoffen sowie mit flüssigen Rückständen aus der Produktion befeuert wird. Der Energieverbrauch der Produktionsanlagen wurde und wird weiterhin durch verschiedene technische Maßnahmen (Wärmeintegration, Mehrfachnutzung, Wärmeisolierung) optimiert. 4.2.2.9 Gewässer- und Bodenschutz 4.2.2.9.1 Wassernutzung Der Wasserverbrauch des Standortes wird zu 99 % aus Grundwasser gedeckt, das die Linksniederrheinische EntwässerungsGenossenschaft (LINEG) liefert. Der Anteil des Trinkwasserbedarfes, der bei ca. 1 % liegt, wird dem öffentlichen Netz entnommen. Zur Kühlung der Produktionsapparate wird überwiegend Kreislaufwasser genutzt, welches in Verdunstungskühltürmen wieder gekühlt wird. Zu den ca. 40 Mio. m3/Jahr, die im Kreislauf geführt werden, müssen ca. 0,7 Mio. m3/Jahr Wasser zur Deckung des Verdunstungsverlustes hinzugeführt werden. 114 4.2.2.9.2 Abwasser Der Standort betreibt eine Trennkanalisation, die in regelmäßigen Abständen auf den baulichen Zustand überprüft wird: Unbelastetes Niederschlagswasser und Kühlwasser aus Durchlaufkühlsystemen werden über den so genannten K-Kanal dem Vorfluter Rhein zugeleitet. Chemieabwasser und belastetes Niederschlagswasser fließen über den so genannten C-Kanal in die zentrale Sasol-Abwasserbehandlungsanlage und teils direkt in die benachbarte Kläranlage der LINEG. Im Jahr 2012 soll das Abwasser dann vollständig an die LINEG abgegeben werden. In den Kläranlagen werden die Belastungen in mehreren Schritten zu über 90 % biologisch abgebaut. Alle Zuleitungen zum C-Kanal sind in einem Abwasserkataster erfasst. Damit werden sowohl die Schadstoffkonzentrationen als auch die Wassermengen sowie die hieraus resultierenden Schadstofffrachten prognostiziert und turnusmäßig überwacht. Sozialabwässer werden über den so genannten F-Kanal gesammelt und zusammen mit kommunalem Abwasser in einer öffentlichen Kläranlage gereinigt. Die abfließenden Abwässer des C- und des K-Kanals unterliegen einer ständigen Kontrolle. 8-Stunden-Mischproben werden gekühlt über sieben Tage zurückgestellt und stehen so für weitere Prüfungen durch die zuständige Aufsichtsbehörde zur Verfügung. 4.2.2.9.3 Bodenschutz Auf allen genutzten Flächen sind Vorkehrungen getroffen und Einrichtungen installiert, die Boden- und Grundwasserverunreinigungen sicher verhindern: Tanks stehen in entsprechend dimensionierten und dichten Auffangwannen, flüssige Rohstoffe und Produkte werden in speziell gesicherten und dichten Übernahmetassen ver- und entladen, Produkt führende Leitungen sind nicht im Erdboden, sondern auf Rohrbrücken verlegt, so dass Leckagen unmittelbar erkannt werden können. 4.2.2.9.3.1 Altlastensituation im Werk Moers Das im Eigentum der Sasol Solvents Germany GmbH stehende Gelände umfasst ca. 80 ha, wovon etwa 40 ha das eigentliche Betriebsgelände einschließlich der Produktionsanlagen darstellen. Auf Grund der komplexen Nutzungsgeschichte ist das gesamte Betriebsgelände des Werkes Moers im Altlastenkataster des Kreises Wesel registriert. Detaillierte Untersuchungen des Geländes ergaben, dass Kontaminationen aufgrund der ehem. Nutzung der Schachtanlage Rheinpreußen (Kokerei und Nebengewinnung) des Bodens vorliegen, die eine 1997 weitgehend abgeschlossene Sanierung des Standortes notwendig machten. Fortlaufend werden Untersuchungen des Untergrundes durchgeführt. Die Ergebnisse werden ausgewertet und in einem Bodenkataster dokumentiert. 4.2.2.9.3.2 Altlastensituation im Hafen Duisburg-Homberg Das im Eigentum der Sasol Solvents Germany GmbH befindliche Gelände auf Duisburger Stadtgebiet umfasst eine Fläche von insgesamt ca. 27,3 ha, wovon etwa 1,7 ha das eigentliche Hafen-Tanklager und ca. 19,5 ha eine ehemalige Kohlenlagerfläche darstellen. Auch hier ist aufgrund der komplexen Nutzungsgeschichte das gesamte Gelände im Altlastenkataster der Stadt Duisburg registriert. 115 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 4. Sasol Solvents Germany | Werk Moers 4.2.2.10 Lärm und Geruch Das Werk Moers befindet sich in einem Industriegebiet, an das im Süden unmittelbar und im Nordwesten in ca. einem Kilometer Entfernung Wohnbebauung angrenzt. Es wurde ein innerbetriebliches Lärmkataster erstellt, in dem alle Lärmquellen enthalten sind. Bei Neubau- oder Änderungsvorhaben wird jeweils vorab mit Hilfe von Ausbreitungsrechnungen eine Lärmimmissionsprognose vorgenommen. Nach Fertigstellung der Vorhaben wird durch Schallmessungen belegt, dass die jeweils genehmigten Grenzwerte eingehalten werden. Bei der Auswahl von Maschinen oder Apparaten wird auf eine lärmarme Ausführung der Aggregate geachtet. Soweit erforderlich bzw. möglich, werden Maschinen oder Anlagenteile schallschutztechnisch nachgerüstet bzw. gekapselt oder eingehaust. Für den Fall, dass es bei einer Betriebsstörung zu einer Geruchsbelästigung kommen sollte, wurde gemäß einer Vereinbarung mit der behördlichen Umweltüberwachung eine schnelle Reaktionskette etabliert, wonach von der Werkfeuerwehr Gasproben gezogen werden, um bessere und zeitnahe Aussagen über den ausgetretenen Stoff machen zu können. 4.2.2.11 Lagerung, Verladung und Transport Die Fertigprodukte werden in Tanks gelagert, die gemäß den wasserrechtlichen Vorschriften in Auffangtassen für eventuell auslaufendes Produkt aufgestellt sind. Darüber hinaus wurden Maßnahmen zur Emissionsminimierung getroffen. Dazu gehören der Anschluss an das zentrale Gassammelsystem des Werkes, Sonnenschutzdächer und strahlungsreflektierende Anstriche der Tanks. Bei der Abfüllung der Produkte anfallende Emissionen werden abgesaugt und in das zentrale Abgassammelsystem des Werkes gegeben. Überfüllsicherungen, Ableitflächen und Auffangräume verhindern ein Eindringen der Produkte in das Erdreich während der Verladung. Der Einsatz von Straßentankfahrzeugen, Eisenbahnkesselwagen und Mehrwegfässern für die flüssigen Produkte sowie Big-Bags für die Feststoffe vermeiden bzw. verringern entsprechende Verpackungsabfälle bei der Auslieferung unserer Produkte an unsere Kunden. Um die Lärmbelästigung unserer Nachbarschaft so gering wie möglich zu halten, sind die Verladezeiten auf die Werktage zwischen 06.00 Uhr morgens und 22.00 Uhr abends beschränkt worden, wobei üblicherweise an Samstagen nicht oder nur bis 14.00 Uhr verladen wird. Durch die Auswahl geeigneter Spediteure und die Kontrolle aller Fahrzeuge sowie der Transportpapiere gewährleisten wir einen sicheren Transport unserer Produkte zu unseren Kunden. Da außerdem ein Großteil unserer Produkte über den werkseigenen Hafen per Schiff versandt wird, kommt es zu einer geringeren verkehrsbedingten Belastung der Anwohner. 116 4.2.3 Kennzahlen 2008-2011 4.2.3.1 Arbeitssicherheit Erste Hilfe medizinische Unfälle mit Behandlung Unfälle mit mehr 1- 3 Ausfalltagen als 3 Ausfalltagen 16 30 2 14 25 1 24 12 3 21 20 13 1 2 12 1 1 1 18 10 10 8 15 1 7 12 6 10 4 5 2 0 2008 2009 2010 0 2011 Abbildung 6: Unfälle eigener Mitarbeiter deutlich ausgefallen. Leider haben sich bei den Sasol-Mitarbeitern vier Unfälle ereignet, die mehr als eine Erste-HilfeLeistung erforderten und somit als „Recordable Case“ eingestuft werden mussten. Deshalb sind die Kurven für die sog. „Recordable Case Rate“ (Unfallstatistik gem. den USamerikanischen OSHA-Richtlinien, s. Abb. 8) entsprechend auf 1,29 (für die Sasol-Mitarbeiter) bzw. 1,08 (gemeinsame Wertung mit den Partnerfirmen) angestiegen. 2010 2011 2,5 Sasol-Mitarbeiter | kombiniert | Partnerfirmen Partnerfirmen ist die Verbesserung mit ca. 50 % besonders 2009 Abbildung 7: Unfälle bei Partnerfirmen Die absolute Anzahl der Arbeitsunfälle ist in 2011 gegenüber 2010 wieder um acht gesunken (s. Abb. 6 und 7). Bei den 2008 2,03 2,0 1,5 1,29 0,86 1,0 0,90 0,5 0,42 0,27 0,0 2008 0,73 0,47 1,08 0,65 0,63 0,00 2009 2010 2011 Abbildung 8: Recordable Case Rate 117 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 4. Sasol Solvents Germany | Werk Moers 4.2.3.2. Materialeffizienz / Produktion Für die Berechnungen der spezifischen, d.h. auf die Tonne 0,8 Produkt bezogenen Werte in diesem und in den nachfolgenden Kapiteln, wurden die in Abbildung 3 dargestellten Jahrestonnagen verwendet. 0,705 0,720 2008 2009 0,740 0,750 2010 2011 Der spezifische Rohstoffbedarf ist u.a. abhängig von den mengenmäßigen Anteilen im gesamten Produktspektrum und im betrachteten Vierjahreszeitraum leicht angestiegen. Der Wert ist kleiner als eins, da das für die Reaktion zu den Alkoholen benötigte Wasser sowie der Sauerstoff aus der Luft [t Materialeinsatz / t Produkt] 0,6 0,4 0,2 für die Reaktion zum Maleinsäureanhydrid nicht mitgezählt werden, sondern nur die chemischen Rohstoffe im engen Sinne. 0,0 Abbildung 9: Materialeffizienz 4.2.3.3 Abfall 2008 2009 2010 2011 Die Abfallmenge ist in 2011 stark gesunken, was damit Produktionsmengen 343,4 300,2 329,8 329,4 zusammenhängt, dass mit der Fertigstellung der Erweiterung Abfallmenge 9,969 11,843 15,837 5,985 der MSA-Anlage Ende 2010 gleichzeitig ein großes Bau- Abfallfraktion 3,663 1,867 4,924 2,553 projekt mit viel Bodenaushub und Abbruchmaterialien 1,510 0,085 0,109 0,022 beendet werden konnte. Der Anteil der gefährlichen Abfälle, 1b thermisch verwertet 2,013 1,719 4,614 2,048 die im Wesentlichen mit der Produktion zusammenhängen, 1c beseitigt 0,139 0,063 0,202 0,483 ist in 2011 deshalb auf ca. 44 % angestiegen. In den vergan- 1 Gefährliche Abfälle 1a industriell verwertet 2 genen vier Jahren konnten ca. 92 bis 99 % des gesamten Nicht-gefährliche Abfälle 2a verwertet 6,307 9,976 10,913 3,432 Abfalls einer energetischen oder stofflichen Verwertung 2b beseitigt 0,000 0,000 0,000 0,000 zugeführt werden. Bei der Entsorgung werden überwiegend Entsorgungsfachbetriebe eingesetzt. Tabelle 3: Abfallfraktionen [1.000 t] Zu berücksichtigen ist, dass im Vierjahreszeitraum 53 bis 85 % des Abfallaufkommens nicht direkt mit der Produktion zusammenhingen, sondern im Wesentlichen auf Bau- und Instandhaltungsmaßnahmen zurückzuführen waren. Für die Darstellung des produktionsbedingten Abfalls in den Abb. 10 und 11 sind deshalb die Boden- und Bauschutt-Fraktionen aus der Abfallgesamtmenge heraus gerechnet. Sowohl bei den absoluten als auch bei den spezifischen produktionsbedingten Abfallmengen (kg Abfall / t Produkt) ist von 2010 nach 2011 eine starke Verringerung zu verzeichnen, die hauptsächlich mit einem starken Rückgang an flüssigen Nebenprodukten zu begründen ist, die der werkinternen thermischen Verwertung zugeführt werden. 118 5 20 4,955 4 15 [kg / t Produkt] [1.000 t] 3 2,706 2,281 2 1,868 15,04 10 8,22 6,64 6,22 5 1 0 2008 2009 2010 0 2011 Abbildung 10: Produktionsbedingter Abfall In der nachfolgenden Tabelle 4 sind die fünf größten Abfall- 2008 2009 2010 2011 Abbildung 11: Produktionsbedingter Abfall (spezifisch) Diese machen 84 % am gesamten Abfallaufkommen aus. fraktionen für das Jahr 2011 wiedergegeben. AVV-Nr. Abfallbezeichnung 07 01 08* andere Reaktions- und Destillationsrückstände 17 05 04 Boden und Steine mit Ausnahme derjenigen, die unter 17 05 03 fallen 1.267 2a 17 01 07 Gemische aus Beton, Ziegeln, Fliesen und Keramik 17 01 01 Beton mit Ausnahme derjenigen, die unter 17 01 06 fallen 07 01 03* Andere Filterkuchen, gebrauchte Aufsaugmaterialien Summe Anteil an der Abfall-Gesamtmenge Menge Teil der Abfallfraktion [t] gem. Tab. 3 1.649 1b 1.090 2a 828 2a 207 1b 5.041 84% *gefährliche Abfälle Tabelle 4: Abfallarten Moers, 2011 119 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 4. Sasol Solvents Germany | Werk Moers 4.2.3.4 Wasser 4.2.3.4.1 Wasserversorgung 20 6000 5.918 5.555 17,95 5000 16,87 15 4.582 3.882 [m³ / t Produkt] [1.000 m³] 4000 15,27 3000 10 11,32 2000 5 1000 0 2008 2009 2010 0 2011 Abbildung 12: Wassereinsatz 2008 2009 2010 2011 Abbildung 13: Wassereinsatz (spezifisch) Nach einem Höchstwert in 2010 sind sowohl der absolute wieder leicht gesunken, was hauptsächlich mit einem als auch der spezifische Frischwasserverbrauch auch in 2011 geringeren Bedarf an Durchlaufkühlwasser zu erklären ist. 4.1.3.4.2 Wasserentsorgung 1,8 600 1,76 579 1,6 500 1,4 459 429 1,39 1,2 [m³ / t Produkt] [1.000 m³] 400 1,43 346 300 1,0 1,01 0,8 0,6 200 0,4 100 0,2 0 2008 2009 2010 2011 Abbildung 14: Abwasser 120 0,0 2008 2009 2010 2011 Abbildung 15: Abwasser (spezifisch) Sowohl die absoluten als auch die spezifischen Abwasser- auch größere Spül- und Reinigungsaktionen durchgeführt mengen sind in 2011 wieder angestiegen. Zu erklären ist dies werden mussten. Seit 2009 wird ein zunehmender Anteil mit der Erweiterung der MSA-Produktion und diversen ge- des Abwassers zur Reinigung in die benachbarte kommunale planten Anlagenstillständen für TÜV-Prüfungen, in denen Kläranlage der LINEG abgeleitet. 4.2.3.5 Energie Heizöl EL 4000 2.759 2.707 Wasserstoff 2.887 3200 2400 [TJ] 18 133 2.113 62 372 58 353 141 354 10 183 12 193 13 Offgas 3.409 12 80 516 10 8 2.610 2.248 2.103 1600 8,04 Sonstiges 9,02 10,35 8,77 0,24 1,57 0,19 1,18 190 [GJ / t Produkt] Erdgas 0,41 1,03 0,05 0,39 6 6,16 0,03 0,19 1,13 0,61 7,01 0,04 0,59 6,82 0,04 0,58 7,92 4 800 0 2 2008 2009 2010 0 2011 Abbildung 16: Energieeinsatz 2008 2009 2010 2011 Abbildung 17: Energieeinsatz (spezifisch) Zur Herstellung unserer Produkte setzen wir die in Abb. 16 Der spezifische Energieeinsatz (s. Abb. 17) ist in 2011 um dargestellten Energieträger ein, von denen Erdgas den größten ca. 18 % auf einen Wert von 10,35 GJ/t Produkt gestiegen. Anteil besitzt. Erneuerbare Energien werden nicht eingesetzt: Funktionstests und Warmhalten der wesentlichen Energie- Das bezogene Erdgas, aus dem elektrischer Strom für den systeme im Zuge der Fertigstellung und Inbetriebnahme Eigenbedarf und den Export in das öffentliche Netz erzeugt der neuen MSA-Anlage sowie mehrere größere geplante wird, enthält keinen regenerativen Anteil. Das zur Erzeugung Anlagenstillstände haben eine größere Energieeffizienz über des exportierten Stroms benötigte Erdgas ist in den Abbildun- das gesamte Werk betrachtet verhindert. Die für Stillstände gen 16 und 17 herausgerechnet. erforderlichen Ab- und Anfahrprozeduren benötigen Energie, ohne dass etwas produziert werden kann. 4.2.3.6 Luft 900 300 826 272 250 600 [kg / t Produkt] [1.000 t] 200 169 150 159 157 524 513 2009 2010 463 300 100 50 0 2008 2009 Abbildung 18: CO2-Ausstoß 2010 2011 0 2008 2011 Abbildung 19: CO2-Ausstoß (spezifisch) 121 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 4. Sasol Solvents Germany | Werk Moers Die CO2-Emissionen aus Verbrennungsprozessen (z.B. welches als Nebenprodukt bei der Reaktion zu Maleinsäure- im Kraftwerk) werden im Rahmen des derzeit gültigen anhydrid (MSA) entsteht. Das wurde erforderlich, weil die CO2-Emissionshandelssystems überwacht und spiegeln die MSA-Anlage ab 2013 erstmals am europäischen Emissions- Trends des absoluten und spezifischen Energiebedarfs wider. handelssystem teilnimmt und schon im kürzlich abgeschlos- In den obigen Darstellungen sind die CO2-Emissionen heraus senen Antragsverfahren nicht nur das CO2 aus Verbrennungs- gerechnet, die aus der Erzeugung von elektrischem Strom prozessen zu berücksichtigen war. resultieren, der in das öffentliche Netz exportiert wird. Die Werte für 2011 sind also nicht direkt mit den früheren Der Anstieg der Werte in 2011 ist aber besonders stark Werten zu vergleichen. In den Folgejahren wird aber ein Ver- ausgefallen, weil erstmals auch das CO2 mitgezählt wurde, gleich mit den Werten für 2011 wieder möglich. 300 220,63 174,08 181,01 188,17 Aufgrund der überwiegenden Verwendung des emissionsarmen Brennstoffes Erdgas und des Einsatzes moderner Verbrennungstechnik fallen die in der Abbildung 20 „Sonstige 250 200 1,63 11,84 0,50 32,75 [t] 77,96 150 Emissionen” wiedergegebenen Luftschadstoffe lediglich in 0,49 5,78 0,50 0,84 7,17 0,50 0,41 5,82 0,50 32,23 22,84 23,86 77,96 77,96 77,96 vergleichsweise geringen Mengen an. Im Berichtszeitraum wurden an den Kraftwerken die gesetzlich vorgeschriebenen, regelmäßig zu wiederholenden Emissions- 100 messungen, Kalibrierungen und Funktionsprüfungen durch 95,95 71,70 65,53 50 0 2008 2009 2010 71,21 externe Sachverständige durchgeführt. Dabei zeigte sich wieder, dass alle Grenzwerte sicher unterschritten werden. 2011 Die beiden Luftschadstoffe Staub organisch und flüchtige organische Stoffe in der obigen Tabelle werden nur jeweils Abbildung 20: Sonstige Emissionen alle vier Jahre für die Emissionserklärung ermittelt und somit konstant für diesen Zeitraum fortgeschrieben. Die letzte NOx-Ausstoß Ausstoß an flüchtigen organ. Verbindg. (VOC) SO2-Ausstoß Staub anorganisch Erhebung erfolgte für das Jahr 2008. Staub organisch CO-Ausstoß 4.2.3.7 Biodiversität 122 Durch die Aktivitäten auf dem Betriebsgelände wird die 43,3 ha, von denen 13,4 ha bebaut bzw. versiegelt sind. Die biologische Artenvielfalt nicht beeinträchtigt, da es sich Verwaltungs- und Servicegebäude auf dem Standort stam- um Standorte handelt, der schon seit mehr als 100 Jahren men weitgehend noch aus den Anfangszeiten der Chemie- industriell genutzt werden und neue Flächen nicht erschlossen aktivitäten (ab 1936), wurden jedoch fortwährend renoviert worden sind. Das Werk Moers und der zugehörige Hafen in und aktuellen Erfordernissen angepasst bzw. abgerissen und Duisburg-Homberg umfassen insgesamt eine Fläche von durch Neubauten ersetzt. 4.2.3.8 Investitionen in den Umweltschutz Die Aufwendungen für Umweltschutzmaßnahmen sind in 2500 2011 wieder deutlich angestiegen. Wie im Vorjahr lag der Schwerpunkt mit ca. 60 % der Ausgaben im Bereich Gewäs- 2000 2.022 serschutz. Ca. 36 % der Gesamtausgaben hingen mit Maß1.754 nahmen zusammen, für die direkte Ableitung der Chemiesind. Weitere ca. 7 % entfielen auf die Untersuchung und Modernisierung des Kanalsystems und ca. 5 % auf die An- [1.000 EUR] abwässer zur benachbarten Kläranlage der LINEG erforderlich 1500 1000 passung der Tanklager und Produktionsanlagen an den fort725 geschrittenen Standard der VAwS (Verordnung über Anlagen zum Umgang mit Wasser gefährdenden Stoffen). Ca. 9 % 500 422 wurden für die Verbesserung der Abwasserqualität der Alkylchlorid-Anlage aufgewendet. Ca. 36 % stellen Betriebskosten für die Sanierung von Altlas- 0 2008 2009 2010 2011 Abbildung 21: Investitionen in den Umweltschutz ten aus der Bergbau- und Kokereizeit dar. 123 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 4.2.4 4. Sasol Solvents Germany | Werk Moers Umweltprogramm Bei einem Rückblick auf das Umweltprogramm 2009 bis 2011 kann folgender Status vermeldet werden: Bereich Abwasser Unser Ziel, die spezifische Abwassermenge um 5% zu reduzieren, konnte nicht erreicht werden. Aufgrund der Erweiterung der MSA-Anlage und diverser anderer sog. „Debottlenecking“-Projekte zur Steigerung der Produktionskapazitäten wurden so große Änderungen hervorgerufen, dass Umwelt-Kennzahlen angestiegen und nicht mehr so gut mit den Zahlen der Vorjahre vergleichbar sind. Bereich Abwasser/Abfall Unser Ziel, das Klärschlamm- und Abwasserhandling zu optimieren und die Klärschlammmengen zu reduzieren, kann als fast erreicht deklariert werden. Die Außerbetriebnahme der Abwasserbehandlungsanlage steht kurz bevor und ist nun für Juni 2012 geplant. Bereich Lärm Das Ziel, die Geräuschsituation im Werk Moers zu verbessern, konnte durch den Austausch des Kopflüfters in der SBA-Destillation erreicht werden. Bereich Anlagensicherheit Die weitere Erhöhung des Sicherheitsstandards durch den Abgleich des vorhandenen Sicherheitsmanagementssystems mit den „Process Safety Management (PSM)”-Standards der US-amerikanischen OHSA und ggf. Erweiterung um einzelne Aspekte oder Elemente konnte teilweise erreicht werden. Bereich Energie/Luftreinhaltung Das Ziel, den Energiebedarf und die Luftemissionen (insbesondere CO2) durch Steigerung der Energie-Effizienz um 2 % zu verringern, konnte in Moers nicht erreicht werden. Aufgrund der Erweiterung der MSA-Anlage und diverser anderer sog. „Debottlenecking”-Projekte zur Steigerung der Produktionskapazitäten wurden größere Änderungen hervorgerufen, so dass Umwelt-Kennzahlen angestiegen und nicht mehr so gut mit den Zahlen der Vorjahre vergleichbar sind. Bereich Luftreinhaltung Der Maßnahmenplan zur Verringerung der diffusen Emissionen in den Produktionsanlagen bis 2020 wurde bisher planmäßig umgesetzt. Das neue gemeinsame Umweltprogramm für 2012-2014 finden Sie in Kapitel 2.4.2. Zur Umsetzung der Umweltpolitik und zur Erreichung der im Umweltprogramm genannten Ziele sind die jeweils erforderlichen finanziellen Mittel und der Personalbedarf ermittelt. Sie werden im Rahmen der von der Geschäftsführung genehmigten Investitions- und Kostenbudgets freigegeben. 124 Kontakt- und Anreisehinweise Jederzeit stehen Ihnen auch die allgemeinen Kontaktmöglichkeiten zur Verfügung. AK Kamp-Lintfort A 57 Moers-Nord A4 Verbandsstr. Sasol Sovents Germany GmbH Duisburg urg(A (A59/A3) cka Telefon allgemein: +49 (0) 2841 49-0 rc ma hrs Ru r. rst Bis Telefax allgemein: +49 (0) 2841 49-2470 r. kst me Rö Glü n fte c ha s f a Gr tr. ufs ei r 47443 Moers Rh Römerstr. 733 DU Baerl 2 Rheinsberger Str. Wir freuen uns auf Ihren Anruf oder Ihren Besuch. Str. 4.2.5 tr. Internet: www.sasol.com Umwelt- und Nachbarschaftstelefon: MoersAK Moers Zentrum +49 (0) 2841 49-2450 Krefeld (A 57) DU Rheinhausen A 40 Duisburg (A 59/A3) 59/A 125 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 126 4. Sasol Solvents Germany | Werk Moers Gemeinsame Umwelterklärung 2012 5. Gültigkeitserklärung 5. Gültigkeitserklärung Der Unterzeichnende, Dr. Ulrich Hommelsheim, EMAS-Umweltgutachter mit der Registrierungsnummer DE-V-0117, zugelassen für den NACE-Code Abt. 20 „Chemische Industrie”, bestätigt, begutachtet zu haben, ob die Standorte, Hamburg, Anckelmannsplatz 1 Brunsbüttel, Fritz-Staiger-Straße 15 Herne, Shamrockstraße 88 Mari, Paul-Baumann-Straße 1 Moers, Römerstraße 733 Witten, Arthur-lmhausen-Straße 92 *) *) Das Werk Witten der Sasol Germany GmbH wurde am 1.03.2012 an die Cremer Oleo GmbH verkauft. Das Werk Witten wurde auf Wunsch der Sasol in das Audit und die Datenprüfung mit eingeschlossen und ist daher in der Umwelterklärung 2012 noch enthalten. der Organisationen Sasol Solvents Germany GmbH Sasol Germany GmbH Sasol-Huntsman GmbH & Co. KG wie in der Umwelterklärung mit der Registrierungsnummer 0131-00047 angegeben, alle Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 (EMAS) des Europäischen Parlaments und des Rates vom 25. November 2009 über die freiwillige Teilnahme von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung (EMAS) erfüllen. Mit der Unterzeichnung dieser Erklärung wird bestätigt, dass • die Begutachtung und Validierung in voller Übereinstimmung mit den Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221-/2009 durchgeführt wurden, • das Ergebnis der Begutachtung und Validierung bestätigt, dass keine Belege für die Nichteinhaltung der geltenden Umweltvorschriften vorliegen, • die Daten und Angaben der aktualisierten Umwelterklärung der Organisation ein verlässliches, glaubhaftes und wahrheitsgetreues Bild sämtlicher Tätigkeiten der Organisation innerhalb des in der Umwelterklärung angegebenen Bereiches geben. Diese Erklärung kann nicht mit einer EMAS-Registrierung gleichgesetzt werden. Die EMASRegistrierung kann nur durch eine zuständige Stelle gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 erfolgen. Diese Erklärung darf nicht als eigenständige Grundlage für die Unterrichtung der Öffentlichkeit verwendet werden. Aachen, 26. Mai 2012 Dr. Ulrich Hommelsheim, Umweltgutachter 127 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 6. EMAS-Urkunde 6. EMAS-Urkunde Exemplarische Abbildung der EMAS-Urkunden der Hauptverwaltungen Sasol Germany GmbH und Sasol Solvents Germany GmbH sowie der Sasol-Huntsman GmbH & Co. KG. Urkunden für jeden Einzelstandort liegen ebenfalls vor. 128 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 7. Responsible Care/SHE-Politik Responsible Care Leitlinien für verantwortliches Handeln Als Unterzeichner des „Responsible Care“- Programms, einer weltweiten Initiative der chemischen Industrie, verpflichten wir uns, verantwortlich zu handeln und uns in den Bereichen Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz kontinuierlich zu verbessern. Wir stellen nur Erzeugnisse her, die wir sicher für Mensch und Natur produzieren, transportieren, verwenden und entsorgen können. 1. Sicherheit und Schutz von Mensch und Umwelt sind von Wir erweitern kontinuierlich das Wissen über unsere fundamentaler Bedeutung. Als Unternehmen der chemischen Produkte und Verfahren, besonders im Hinblick auf Industrie formulieren wir Richtlinien für verantwortliches mögliche Auswirkungen auf Mensch und Umwelt in allen Handeln, die sich an diesem übergeordneten Grundsatz Phasen des Lebenszyklusses. 6. orientieren. Außerdem definieren wir Maßnahmen und Verfahren, mit denen diese Vorgaben in die betriebliche Praxis Wir werden ungeachtet der wirtschaftlichen Interessen die umgesetzt, regelmäßig auf neue Anforderungen überprüft Vermarktung von Produkten einschränken oder deren Pro- und gegebenenfalls entsprechend angepasst werden. duktion einstellen, falls nach den Ergebnissen einer wissen- 7. schaftlichen Risikobewertung die Vorsorge zum Schutz vor 2. Wir stärken bei unseren Mitarbeitern das Bewusstsein für Gefahren für Gesundheit und Umwelt dies erfordert. Sicherheit und Umwelt. Wir schärfen ihren Blick für mögliche Umweltbelastungen durch Produkte oder durch den Betrieb Wir betreiben sichere Produktionsanlagen. Treten dennoch der Anlagen. Gefahren für die Gesundheit oder die Umwelt erkennbar auf, 8. leiten wir unverzüglich die erforderlichen Maßnahmen ein, 3. Wir respektieren das Bedürfnis der Öffentlichkeit nach arbeiten eng mit den Behörden zusammen und informieren Transparenz in Zusammenhang mit Produkten, Verfahren die Öffentlichkeit. und Aktivitäten und gehen konstruktiv darauf ein. Wie die gesamte chemische Industrie bringen auch wir unser 4. Wir verbessern beständig die Sicherheit unserer Produkte Wissen und unsere Erfahrung aktiv in die Erarbeitung praxis- bei der Rohstoffauswahl, bei Herstellung, Lagerung, Transport, naher und wirkungsvoller Gesetze, Verordnungen, Normen Vertrieb, Anwendung, Verwertung und bei der Entsorgung. und Standards ein, um den Schutz von Mensch und Umwelt Wir berücksichtigen Gesundheits-, Sicherheits- und Umwelt- nachhaltig zu gewährleisten. 9. aspekte sowohl bei der Entwicklung neuer Produkte und 5. Produktionsverfahren als auch im Dialog mit Abnehmern, Als Unternehmen der chemische Industrie betreiben und Weiterverarbeitern und Anwendern. fördern wir den Dialog mit ihren Stakeholdern. Wir informieren im Rahmen unserer Produktverantwortung zu Wir unterstützen das nationale „Responsible Care“-Programm. Vorschriften über den sicheren Transport, die Lagerung, die Zur Erfüllung dieser Anforderungen stellen wir ausreichende sichere Anwendung, Verwertung und Entsorgung unserer Ressourcen für die Umsetzung in unserem Unternehmen bereit. 10. 11. Produkte. Dies gilt besonders gegenüber Abnehmern, Weiterverarbeitern und Anwendern. Sasol Germany GmbH, Hamburg, April 2009 Dr. Kay Luttmann Essimari Kairisto 129 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 7. Responsible Care/SHE-Politik Unternehmenspolitik zu Arbeitssicherheit, Umweltschutz und Qualitätssicherung Es ist unser Ziel, die Arbeitsplätze unserer Mitarbeiter sicher zu gestalten und Unfälle zu vermeiden. Durch verantwortliches Handeln gegenüber Mensch und Umwelt wollen wir zudem die Interessen nachfolgender Generationen schützen. Sicherheit und Umweltschutz einerseits sowie wirtschaftlicher Erfolg andererseits sind gleichrangige Unternehmensziele. Im Zweifel haben Sicherheit und Umweltschutz Vorrang. Die Qualität unserer Produkte, Dienstleistungen und Prozesse unterliegt einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Alle Mitarbeiter sind gehalten, in ihrem Bereich aktiv daran zu arbeiten. Alle Umstände, die sich negativ auf Qualität, Arbeitssicherheit oder Umweltschutz auswirken könnten, müssen vermieden bzw. beseitigt werden. Die oberste Verantwortung für Arbeitssicherheit, Umweltschutz und Qualitätssicherung liegt bei der Geschäftsführung. Sie schafft die organisatorischen Voraussetzungen für die Umsetzung der Unternehmenspolitik und stellt die erforderlichen Mittel bereit. Sie sorgt für die regelmäßige Festlegung von entsprechenden Zielen und Programmen und überwacht deren Umsetzung. Unsere Grundsätze lauten: Persönliche Verantwortung Einhaltung anerkannter Standards Jeder Mitarbeiter ist verpflichtet, unsere Grundsätze zu Arbeitssicherheit, Umweltschutz und Qualitätssicherung zu beachten und bei Zuwiderhandlungen unverzüglich einzugreifen. Bei Situationen, die Gefährdungen von Personen oder der Umwelt beinhalten, ist die eigene Arbeit sofort zu unterbrechen. Es sind geeignete Sofortmaßnahmen zu ergreifen; notwendigen Anweisungen ist uneingeschränkt Folge zu leisten. Wir betreiben unsere Produktionsanlagen und Läger nach höchsten internationalen Sicherheits- und Umweltschutzstandards. Wir halten die gesetzlichen Vorgaben ein und gehen, wo es wirtschaftlich vertretbar ist, in unseren Anstrengungen darüber hinaus. Im Ereignisfall verfügen wir über eine regelmäßig trainierte Notfallorganisation mit detaillierten Alarm- und Gefahrenabwehrplänen. Null-Fehler Toleranz Umweltverträgliche Produkte Wir erwarten von unseren Mitarbeitern, dass sie Unfälle und Vorkommnisse durch umsichtiges Handeln vermeiden. Wir akzeptieren kein Fehlverhalten (Null-Toleranz). Dies gilt auch für unseren Qualitätsanspruch. Maßnahmen zur Vermeidung von Fehlern sind Wir bieten nur solche Produkte an, die wir sicher und in Übereinstimmung mit den relevanten Sicherheits- und Umweltvorschriften herstellen, verwenden, transportieren und entsorgen können. Wir schonen die Ressourcen, in dem wir Rohstoffe und Energie so daher von herausragender Bedeutung. Wir analysieren zudem jeden signifikanten Fehler sorgfältig und treffen geeignete Maßnahmen, um die Ursachen nachhaltig zu beseitigen. sparsam wie möglich einsetzen. Vorbild Führungskraft Jede Führungskraft ist in ihrem Zuständigkeitsbereich verantwortlich für Arbeitssicherheit, Umweltschutz und Qualitätssicherung. Es ist ihre Pflicht, sich umfassende Kenntnisse über alle relevanten Vorschriften und Bestimmungen zu verschaffen und deren Einhaltung sicherzustellen. Führungskräfte sind darüber hinaus verpflichtet, notwendige Unterweisungen durchzuführen, das Bewusstsein ihrer Mitarbeiter für die Themen Arbeitssicherheit, Umweltschutz und Qualitätssicherung zu schulen und durch geeignete Aus- und Fortbildungsmaßnahmen kontinuierlich zu verbessern. Sie nehmen diese Aufgaben gleichrangig zu ihren übrigen Aufgaben wahr und überzeugen durch ihr eigenes, vorbildliches Verhalten. Einbindung von Fachkräften Vor allen Entscheidungen, die die Arbeitssicherheit oder den Umweltschutz betreffen – wie z.B. bei Investitionen, Instandhaltungsmaßnahmen oder der Einführung neuer Arbeitsstoffe, Abläufe oder Anlagen – sind die entsprechenden Fachkräfte (z.B. Betriebsärzte, Beauftragte) frühzeitig einzuschalten. Auch Betriebsräte sind im Rahmen der Mitbestimmung rechtzeitig einzubinden. Zufriedene Kunden Kundenzufriedenheit ist die Basis für unseren Geschäftserfolg. Eine gleich bleibend hohe Qualität unserer Produkte und Dienstleistungen ist dafür eine wesentliche Voraussetzung. Wir arbeiten eng mit unseren Kunden zusammen und tun unser Möglichstes, ihre Wünsche und Erwartungen stets zu erfüllen. Auch intern ist jeder Mitarbeiter sowohl Lieferant als auch Kunde (Empfänger) von Produkten oder Dienstleistungen und damit verpflichtet, für höchste Qualität zu sorgen. Zuverlässige Partner Wir wirken darauf hin, dass unsere Lieferanten und Kontraktoren die gesetzlichen Anforderungen bezüglich Sicherheit und Umweltschutz erfüllen und unsere unternehmenseigenen Standards anerkennen. Wir verlangen zudem auch von ihnen ein gleich bleibend hohes Qualitätsniveau. Deshalb wählen wir nur zuverlässige Lieferanten und Kontraktoren aus, deren Leistungsfähigkeit wir regelmäßig beurteilen. Offene Kommunikation Wir pflegen einen intensiven Dialog mit unseren Kunden und Lieferanten, Mitarbeitern, Nachbarn und der Öffentlichkeit, informieren über unsere Aktivitäten im Bereich Arbeitssicherheit und Umweltschutz und suchen den Austausch mit Behörden, Verbänden, Politik und Wissenschaft. Sasol Germany GmbH, Januar 2006 Hans Ratajczak Erich Schlieckau Gemeinsame Umwelterklärung 2012 7. Responsible Care/SHE-Politik Unternehmenspolitik zu Arbeitssicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz sowie Qualitätssicherung Es ist unser Ziel, die Arbeitsplätze unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sicher zu in ihrem Bereich aktiv daran zu arbeiten. Alle Umstände, die sich negativ auf Qualität, gestalten und Unfälle zu vermeiden. Durch verantwortliches Handeln gegenüber Mensch und Umwelt wollen wir zudem die Interessen nachfolgender Generationen schützen. Arbeitssicherheit, Gesundheit oder Umweltschutz auswirken könnten, müssen vermieden bzw. beseitigt werden. Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz einerseits sowie wirtschaftlicher Erfolg andererseits sind gleichrangige Unternehmensziele. Im Zweifel haben Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz Vorrang. Die oberste Verantwortung für Arbeitssicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz sowie Qualitätssicherung liegt bei der Geschäftsführung. Sie schafft die organisatorischen Die Qualität unserer Produkte, Dienstleistungen und Prozesse unterliegt einem konti- Voraussetzungen für die Umsetzung der Unternehmenspolitik und stellt die erforderlichen Mittel bereit. Sie sorgt für die regelmäßige Festlegung von entsprechenden Zielen und nuierlichen Verbesserungsprozess. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind gehalten, Programmen und überwacht deren Umsetzung. Unsere Grundsätze lauten: Persönliche Verantwortung Einhaltung anerkannter Standards Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter ist verpflichtet, unsere Grundsätze zu Arbeits- Wir betreiben unsere Produktionsanlagen und Läger nach höchsten internationalen sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz sowie Qualitätssicherung zu beachten und bei Zuwiderhandlungen unverzüglich einzugreifen. Bei Situationen, die Gefährdungen Standards bei Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz. Wir halten die gesetzlichen Vorgaben ein und gehen, wo es wirtschaftlich vertretbar ist, in unseren Anstrengungen von Personen oder der Umwelt beinhalten, ist die eigene Arbeit sofort zu unterbrechen. Es sind geeignete Sofortmaßnahmen zu ergreifen; notwendigen Anweisungen ist unein- darüber hinaus. Im Ereignisfall verfügen wir über eine regelmäßig trainierte Notfallorganisation mit detaillierten Alarm- und Gefahrenabwehrplänen. geschränkt Folge zu leisten. Null-Fehler-Toleranz Umweltverträgliche Produkte Wir erwarten von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dass sie Unfälle und Vor- Wir bieten nur solche Produkte an, die wir sicher und in Übereinstimmung mit den relevanten Sicherheits- und Umweltvorschriften herstellen, verwenden, transportieren und kommnisse durch umsichtiges Handeln vermeiden. Wir akzeptieren kein Fehlverhalten entsorgen können. Wir schonen die Ressourcen, indem wir Rohstoffe und Energie so spar- (Null-Toleranz). Dies gilt auch für unseren Qualitätsanspruch. Maßnahmen zur Vermeidung von Fehlern sind daher von herausragender Bedeutung. Wir analysieren zudem jeden sam wie möglich einsetzen. signifikanten Fehler sorgfältig und treffen geeignete Maßnahmen, um die Ursachen nachhaltig zu beseitigen. Zufriedene Kunden Vorbild Führungskraft Wir arbeiten eng mit unseren Kunden zusammen und tun unser Möglichstes, ihre Wünsche Kundenzufriedenheit ist die Basis für unseren Geschäftserfolg. Eine gleich bleibend hohe Qualität unserer Produkte und Dienstleistungen ist dafür eine wesentliche Voraussetzung. Jede Führungskraft ist in ihrem Zuständigkeitsbereich verantwortlich für Arbeitssicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz sowie Qualitätssicherung. Es ist ihre Pflicht, sich um- und Erwartungen stets zu erfüllen. Auch intern ist jeder unserer Beschäftigten sowohl Lieferant als auch Kunde (Empfänger) von Produkten oder Dienstleistungen und damit fassende Kenntnisse über alle relevanten Vorschriften und Bestimmungen zu verschaffen und deren Einhaltung sicherzustellen. Führungskräfte sind darüber hinaus verpflichtet, verpflichtet, für höchste Qualität zu sorgen. notwendige Unterweisungen durchzuführen, das Bewusstsein ihrer Belegschaft für die Zuverlässige Partner Themen Arbeitssicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz sowie Qualitätssicherung zu schulen und durch geeignete Aus- und Fortbildungsmaßnahmen kontinuierlich zu ver- Wir wirken darauf hin, dass unsere Lieferanten und Kontraktoren die gesetzlichen Anfor- bessern. Sie nehmen diese Aufgaben gleichrangig zu ihren übrigen Aufgaben wahr und derungen bezüglich Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz erfüllen und unsere unternehmenseigenen Standards anerkennen. Wir verlangen zudem auch von ihnen ein überzeugen durch ihr eigenes, vorbildliches Verhalten. gleich bleibend hohes Qualitätsniveau. Deshalb wählen wir nur zuverlässige Lieferanten Einbindung von Fachkräften Vor allen Entscheidungen, die die Arbeitssicherheit oder den Gesundheits- und Umweltschutz betreffen, sind die entsprechenden Fachkräfte (z. B. Betriebsärzte, Beauftragte) und Kontraktoren aus, deren Leistungsfähigkeit wir regelmäßig beurteilen. Offene Kommunikation frühzeitig einzuschalten. Dies ist z. B. bei Investitionen, Instandhaltungsmaßnahmen und Wir pflegen einen intensiven Dialog mit unseren Kunden und Lieferanten, Beschäftigten, Nachbarn und der Öffentlichkeit. Wir informieren über unsere Aktivitäten im Bereich der Einführung neuer Arbeitsstoffe, Abläufe oder Anlagen der Fall. Auch Betriebsräte sind im Rahmen der Mitbestimmung rechtzeitig einzubinden. Arbeitssicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz und suchen den Austausch mit Januar 2009 Dr. Gregor Lohrengel Geschäftsführer Sasol Solvents Germany GmbH Behörden, Verbänden, Politik und Wissenschaft. Gemeinsame Umwelterklärung 2012 8. Abkürzungsverzeichnis 8. Abkürzungsverzeichnis ATE Aluminiumtriethyl FEA Forschung, Entwicklung und Anwendungstechnik ADR Europäisches Übereinkommen über die inter- FKA Formkörperanlage der Straße GbV Gefahrgutbeauftragtenverordnung Adsorbierbare organische Halonverbindungen GHS Symbole nationale Beförderung gefährlicher Güter auf AOX Das global harmonisierte System (globally imWasser ASiG harmonized system) zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien Arbeitssicherheitsgesetz BBodSchG Bundesbodenschutzgesetz GMP Good Manufacturing Practices BezReg HAZOP Prognose von Störungen; Auffinden der Ursa- Bezirksregierung chen; Abschätzen der Auswirkungen und Einlei- BG ten entsprechender Gegenmaßnahmen Chemie Berufsgenossenschaft der Chemischen Industrie HBV Anlagen zur Herstellung, Behandlung und Verwendung von wassergefährdenden Substanzen BImSchG Bundes-Immisionsschutzgesetz BImSchV Bundes-Immissionsschutzverordnung HDH Hochdruckhydrierung BNatSchG Bundesnaturschutzgesetz IHK Industrie- und Handelskammer CO Kohlenmonoxid IBC Intermediate Bulk Container CO2 Kohlendioxid IM/IT Informationsmanagement/Informationstechnik CSB Chemischer Sauerstoffbedarf IPA Isopropylalkohol DOC Dissolved Organic Carbon, d.h. Summe der ISO 14001 Internationale Norm für Umweltmanagementsysteme in Wasser gelösten organischen Kohlenstoffverbindungen ISO 9001 Internationale Norm für Qualitätsmanagementsysteme EBV Eisenbahnbetriebsleiterverordnung EMAS III Novellierte EG-Öko-Audit-Verordnung KrW-/AbfG Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz Nr. 1221/2009 EMAS: englische Abkürzung für EO 134 „Eco-Management and Audit Scheme“ KVP Kontinuierlicher Verbesserungsprozess Ethylenoxid KWK Kraftwärmekopplung LAGA Länderarbeitsgemeinschaft Abfall RCR Recordable Case Rate (Unfallrate) LAU Anlagen zum Lagern, Abfüllen und Umschlagen RID Regelung zur internationalen Beförderung gefährlicher Güter im Schienenverkehr von wassergefährdenden Substanzen LBodSchG Landesbodenschutzgesetz SB Systembeauftragter, zuständig für das integrierte Managementsystem LINEG LLUR Linksniederrheinische Entwässerungsgenossenschaft SBA Sekundärbutylalkohol Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und SC Supply Chain, d.h. Versorgungskette SD Sustainable Development ländliche Räume LUA Landesumweltamt MEK Methylethylketon MOC Management of Change MSA Maleinsäureanhydrid NFA Native Fettalkohol-Anlage (Nachhaltige Entwicklung) SGB VII Sozialgesetzbuch, Siebtes Buch SHE Safety, Health and Environment (Sicherheit, Gesundheitsschutz und Umwelt) SHERQ Safety, Health, Environment, Risk and Quality (Sicherheit, Gesundheit, Umwelt, Risiko, Qualitätsmanagement) NOX Stickoxide OE Organisationseinheit (Abteilung) OHSAS Occupational Health and Safety AssessmentSeries (US) OSHA US-Amerikanische Arbeitsschutzbehörde PEA Prozessergänzungsanlage pH-Wert Maß für den Gehalt an Säure oder Lauge in SKA Semikommerzielle Anlage SO2 Schwefeldioxid SOX Schwefeloxide StAfA Staatliches Amt für Arbeitsschutz StörfallV 12. Verordnung zur Durchführung des BundesImmissionsschutzgesetzes StUA Staatliches Umweltamt Wasser SüwVKan Selbstüberwachungsverordnung Kanäle PS Paraffinsulfonat R&D Research & Development (Forschung und Entwicklung) TA Lärm Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm TA Luft Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft 135 Gemeinsame Umwelterklärung 2012 TAM Tonerde aus Metall THM Textilhilfsmittel 8. Abkürzungsverzeichnis VAwS Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen und über Fachbetriebe TKW Tankkraftwagen TOC Total organic carbon TPS Technical Product Support VCI (Technische Produktunterstützung) TS Technischer Service TS-MM Instandhaltung TS-PM&E Technischer Service – Planung TUIS VE-Wasser Vollentsalztes Wasser VOC Volatile organic compounds, d.h. leichtflüchtige organische Verbindungen WGK Wassergefährdungsklasse WHG Wasserhaushaltsgesetz ZABA Zentrale Abwasserbehandlungsanlage Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungs-System 136 Verband der chemischen Industrie www.sasol.com Gemeinsame Umwelterklärung 2012 07/12 DE