Umwelterklärung 2008 - Molkerei Weihenstephan

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Umwelterklärung 2008 - Molkerei Weihenstephan
Umwelterklärung 2008
gemäß EWG Nr. 761/2001 (EMAS)
Molkerei Weihenstephan
GmbH & Co. KG
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Umwelterklärung 2008
Vorwort
der Geschäftsleitung
Liebe Leserinnen,
liebe Leser,
gesunde Ernährung und Bewahrung der natürlichen Ressourcen sind nicht nur bloßer Trend, sie gehören zu den wichtigsten Themen unserer Zeit. Umweltbelastungen und Einflüsse
auf das Umfeld haben zu einem geänderten Bewusstsein
geführt. Neue gesellschaftliche Leitbilder sind entstanden,
die auf die Zukunft ausgerichtet sind und als Maßstab für verantwortungsvolles wirtschaftliches Denken und Handeln
dienen.
Die Molkerei Weihenstephan nimmt ihre ökologische Verantwortung gegenüber Kunden, Mitarbeitern und Partnern,
aber auch gegenüber der Gesellschaft von Anfang an Ernst.
Dies entspricht den benediktinischen Wurzeln unser Marke,
die auf eine 1000–jährige Tradition zurückblickt, ebenso wie
der selbstgegebenen Verpflichtung, unsere Qualitätsprodukte auf rein natürlicher Basis mit höchster Sorgfalt und
unter strengsten Qualitätskontrollen herzustellen.
Modernste Produktionsverfahren garantieren dabei höchste Qualität und Reinheit. Die Optimierung des Produktionsprozesses hilft auch, den Verbrauch von Energie, Wasser und
anderen Ressourcen zu minimieren und den Ausstoß von
Abfällen und Emissionen erheblich zu reduzieren. Seit bereits
zehn Jahren betreiben wir deshalb ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem.
Dieser Umweltbericht dokumentiert unsere Aktivitäten
beim Umweltschutz im Jahr 2008. Dazu zählen zum einen
Daten zu Produkten und ihrer Produktion. Zum anderen
erfasst der Bericht die Themen Arbeitsstoffe, Betriebsmittel
und Abfallwirtschaft.
Wichtig ist uns der konsequente Dialog mit Kunden, Partnern und Medien, denn Umweltschutz ist ein gelebter Teil
unseres unternehmerischen Handelns – zum Wohl der Menschen in der bayrischen Heimat und unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Frank Schübel
Geschäftsführer der Molkerei Weihenstephan GmbH & Co. KG
Umwelterklärung 2008
Inhaltsverzeichnis
Vorwort der Geschäftsleitung .......................................................................
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Überblick des Umweltbeauftragten ...............................................................
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Vorstellung des Unternehmens .....................................................................
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Geschichte und Tradition ................................................................................
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Tätigkeit und Organisation des Unternehmens ...............................................
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Lage des Betriebes ..........................................................................................
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Milchsammelgebiet und Erzeuger ...................................................................
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Produkte und Qualität .....................................................................................
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Umweltgrundsätze ..........................................................................................
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Struktur des Umweltmanagements ...............................................................
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Beschreibung der Umweltaspekte der Molkerei ..........................................
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Ressourcen und Energien ...............................................................................
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Emissionen ......................................................................................................
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Indirekte Umweltaspekte .................................................................................
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Notfallmanagement/Brandschutz ...................................................................
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Gefahrguttransporte ........................................................................................
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Maßnahmen zur Verbesserung der Umweltsituation ...................................
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Umsetzung von Maßnahmen aus dem Umweltprogramm von 2008 ..............
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Umweltziele 2009 ...........................................................................................
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Umweltprogramm 2009 im Überblick ............................................................
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Gültigkeitserklärung .......................................................................................
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Umwelterklärung 2008
Überblick
des Umweltbeauftragten
Seit zehn Jahren bereits ist das Umweltmanagement der
Molkerei Weihenstephan gemäß EMAS zertifiziert.
Innerhalb dieses Zeitraums konnte das Unternehmen
sowohl die direkten als auch die indirekten Umweltauswirkungen deutlich reduzieren. Möglich wurde dieser Erfolg
über drei Hebel:
Die regelmäßige Erhebung von Umweltkennzahlen
Die Molkerei Weihenstephan ermittelt alle direkten Umweltauswirkungen als spezifische Kennzahlen, um die Umweltleistung des Unternehmens und die angestrebte Verbesserung
messbar zu machen. Dabei werden die absoluten Verbrauchswerte bzw. Abfallmengen in Verhältnis gesetzt zu den
Milchverarbeitungsmengen, aus der unsere Fertigprodukte
hergestellt werden. Das Verfahren ist die Basis für eine Vielzahl von Optimierungsansätzen, wie etwa
• die Umwandlung des Entsorgungskonzeptes, bei dem nun
höherwertige Abfallfraktionen reinsortiert erfasst und an
einen Verwerter verkauft, statt vermischt entsorgt werden
• die regelmäßige Suche und Abdichtung von Druckluftleckagen, um sowohl den spezifischen Druckluftverbrauch
als auch den spezifischen Stromverbrauch zum Betrieb der
Druckluftanlage zu reduzieren
• die vollständige Isolierung aller Produkt- und Medienleitungen zur Minimierung des Wärmeverlustes und damit
Einsparung von Brennstoff
Die Reorganisation von Umweltprozessen in den Bereichen Immissionsschutz, Gewässerschutz, Entsorgung,
Gefahrgutversand und Gefahrstoffmanagement
Die neue Struktur stellt sicher, dass Umweltrechtsvorschriften noch stringenter und effektiver umgesetzt werden. Auch
nach einem ereignisreichen Geschäftsjahr 2008 kann die
Molkerei Weihenstephan erneut eine positive Bilanz bei den
Umweltmaßnahmen ziehen. Besonders erfreulich dabei: Zwar
konnte die negative Entwicklung des spezifischen Reinigungsmittel-Verbrauches trotz eingeleiteter Gegenmaßnahmen nicht umgekehrt werden, aber die spezifischen Kennzahlen des Strom- und Gasverbrauchs sowie der Abwasserablauffrachten konnten konstant gehalten und die spezifischen Kennzahlen des Wasserverbrauchs ebenso wie der
Abfallmenge weiter gesenkt werden, obwohl im selben Zeitraum auf deutlich energieintensivere Produktionsprozesse
umgestellt werden musste.
Wir wollen Ihnen mit dieser Umwelterklärung diese und
weitere zentralen Punkte der Umweltschutzaktivitäten im Jahr
2008 ebenso wie das Maßnahmenprogramm für 2009
näherbringen. Die Umsetzung dieses Programms, das vor
allem durch umfangreiche Umbaumaßnahmen im Bereich
der Produktion geprägt sein wird, sichert auch in Zukunft
die Fortschreibung der bisherigen guten Leistungen im
Umweltschutz.
Die ganzheitliche Prüfung des technischen, wirtschaftlichen und ökologischen Geschäftsbetriebes
Andreas Bollwein
Auf diese Weise, konnten selbst umfangreiche technische
Maßnahmen schnell geplant und entschieden sowie konsequent umgesetzt werden, wie etwa:
• der Aufbau eines Energiespeichers zur Nutzung von
innerbetrieblicher Abwärme
• die energetische Optimierung der Ammoniak-Kälteanlage
• die Erweiterung der betriebseigenen Abwasseranlage.
Umwelterklärung 2008
Vorstellung
des Unternehmens
Geschichte und Tradition
1021 Gründung des Benediktinerklosters am Weihenstephaner Berg
1803 Auflösung des Klosters, Umwandlung in eine Musterlandwirtschaft
1852 Gründung der Königl. Bayerischen landwirtschaftlichen Zentralschule
1876
Ausbau zu einer Molkerei-Versuchsstation
1898 Gründung der Königlich Bayerischen Molkereischule
1923 Integration in die Süddeutsche Versuchs- und Forschungsanstalt für
Milchwirtschaft/Weihenstephan
1964 Neubau der Staatlichen Molkerei am Weihenstephaner Berg
1967
Umwandlung in ein Wirtschaftsunternehmen des Freistaates Bayern
1994 Umwandlung in eine GmbH
1995 Erste Zertifizierung unseres QMSystems gemäß DIN/ISO 9001
1996 Verleihung „Goldener Zuckerhut“, Eintragung als Aktiengesellschaft
1998 Umzug des Unternehmens in den Neubau an der Milchstraße
1998 Beitritt zum Umweltpakt Bayern
1999 Erste Validierung des Umweltmanagements nach
EG-Öko-Audit-Verordnung
2000 Integration in die Müller Gruppe
2001 Zulassung als Betrieb zur Herstellung von Bio-Produkten
2003 Erstmalige Zertifizierung gemäß International Food Standard IFS
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Umwelterklärung 2008
Vorstellung des Unternehmens
Tätigkeit und Organisation
des Unternehmens
Die Molkerei Weihenstephan entwickelt, produziert und vertreibt Milch und Milchprodukte. Derzeit beschäftigen wir
rund 250 Mitarbeiter am Standort in Freising.
Im Jahr 2000 wurde die Molkerei Weihenstephan in die
Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co. KG integriert. Um Synergien konsequent zu nutzen, wurden einzelne
Unternehmensfunktionen vollständig zu Zentralabteilungen
der Müller-Gruppe ausgelagert. Dazu gehören die Abteilungen Forschung und Entwicklung, Verpackungsentwicklung,
Einkauf, die Revisionsabteilung sowie die Rechtsabteilung.
Geschäftsleitung
Geschäftsführer
Geschäftsführer
Leitung Marketing
Leitung Vertrieb
Leitung Betrieb Freising
Frank Schübel
Carsten Schmiedler
Michael Th. Werner
Walter Holzapfel
Stefan Halmel
Abteilungen des Betriebes Freising
Produktionsplanung
Gesamtproduktion
Qualitätsmanagement
Technische Leitung
Logistik
Michael Kopp
Wendelin Deininger
Dr. Rosemarie Praisler
Roland Müller
Norbert Nodes
Beauftragte der Geschäftsleitung
Qualitätsbeauftragte
Umweltbeauftragter
Arbeitssicherheit
Katrin Jakubek
Andreas Bollwein
Berthold Fleischer
Umwelterklärung 2008
Vorstellung des Unternehmens
Lage des Betriebes
Das Betriebsgelände der Molkerei Weihenstephan liegt südlich der Stadt Freising an der Bundesstrasse B11. Die Nachbargrundstücke sind nicht bebaut. Auf dem Gelände befinden sich die Produktionshalle für die Herstellung, das Hoch-
regallager mit Kommissionierbereich und Versand, das Verwaltungsgebäude sowie der Werksverkauf. Die Parkanlagen
im südöstlichen Bereich des Geländes wurden im Jahr 2004
neu gestaltet.
Gebäude
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Verwaltungsbereich
Labor, Werkstätten, Kesselhaus
Produktionsgebäude inkl. Tanklager
Hochregallager
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Kommissionierung und Versand
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Abwasseranlage
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Hausverkaufspavillon
Nebengebäude
Flüssiggasanlage
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Umwelterklärung 2008
Vorstellung des Unternehmens
Milchsammelgebiet und Erzeuger
Die Milch für unsere Marken-Erzeugnisse stammt ausschließlich
von ausgesuchten Bauernhöfen aus den Alpen und dem Alpenvorland, mit fetten Weiden und unversehrter Natur.
Hier sammeln wir täglich rund 360.000 kg Milch und kaufen
– nach den selben Qualitätskriterien – etwa die gleiche Menge
aus anderen Milchsammelgebieten ein, insgesamt mehr als
240 Millionen kg Milch pro Jahr.
Unser Milchsammelgebiet erstreckt sich
• zwischen den Flüssen Amper im Westen und Inn im Osten
• zwischen den Höhen der Hallertau im Norden und den Alpen
im Süden.
Die Milch wird durch Tankwagen mit einem Fassungsvermögen von neun Tonnen bzw. 25 Tonnen mit Anhänger
gesammelt.
Nandlstadt
Freising
Fürstenfeldbruck
Ebersberg
Miesbach
Umwelterklärung 2008
Vorstellung des Unternehmens
Erzeugt wird unsere Milchmenge durch 1.100 oberbayerische, bäuerliche Familienbetriebe mit durchschnittlich
25 Kühen.
Die Güte unserer Milch wird durch folgende
Faktoren beeinflusst:
• höchste Hygiene (geringe Keimzahl)
• beständige Tiergesundheit (geringe Zellzahl),
• absolute Freiheit von Arzneimittel-Rückständen.
95 Prozent unserer Partnerbetriebe liefern die höchste Güteklasse „S“.
Um diesen Standard zu erreichen setzen wir auf
langfristige Bindung unserer Bauern.
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Umwelterklärung 2008
Vorstellung des Unternehmens
Produkte und Qualität
Die Molkerei Weihenstephan produziert hauptsächlich
Premiumprodukte unter der eigenen Marke. Unsere Milch wird
sorgfältig weiterverarbeitet, damit natürliche Vitamine und
Inhaltsstoffe erhalten bleiben.
Modernste Produktionsverfahren, feinste Rezepturen und
besonders ausgewählte Zutaten wie erlesene Früchte sorgen
für hervorragenden Geschmack.
Daneben werden zur optimalen Produktionsauslastung
Produkte für verbundene Unternehmen sowie für Handelspartner nach deren Qualitätsstandards hergestellt.
Unser Qualitätsmanagement-System sichert die stets gleich
bleibende hohe Güte unserer Produkte und Dienstleistungen, von der angelieferten Milch über den gesamten Herstellungsprozess bis hin zur Auslieferung an unsere Kunden.
Damit die hohe Qualität der Rohmilch auch die fertigen
Produkte auszeichnet, werden in allen Produktionsstufen
strenge Qualitätskontrollen durchgeführt.
Für die Marke Weihenstephan lassen wir unser Qualitätsverständnis extern prüfen. Ein 2009 geschaffener Qualitätsbeirat aus Experten und Verbrauchern testet außerdem vor
Ort die Qualität in allen Produktionsschritten – vom Bauernhof bis zum Supermarkt. Der Weihenstephan Qualitätsbeirat besteht aus vier ständigen und vier nicht ständigen
Mitgliedern.
Produkte des Standortes Freising im Überblick:
• Frischmilch
• Haltbare Milch
• Haltbare Milch laktosefrei
• Stückbutter
• Sahne und Sauerrahm
• Joghurt und Joghurt-Erzeugnisse
• Buttermilch und Buttermilch-Erzeugnisse
Umwelterklärung 2008
Vorstellung des Unternehmens
Schematische Darstellung der Produktionsprozesse von der Annahme unserer Rohmilch bis zum Endprodukt sowie Input und Output aller Energien und Ressourcen
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Umwelterklärung 2008
Umweltgrundsätze
Neben der Führungsphilosophie und strenger Qualitätsverpflichtung ist die konsequente Umweltpolitik essentieller
Bestandteil des Unternehmensleitbildes der Molkerei
Weihenstephan.
Milchwirtschaft ist ohne Berücksichtigung von Umweltthemen nicht beschreibbar. Umweltgrundsätze im Rahmen
unseres Leitbildes sind deshalb die Grundlage aller Aktivitäten im Umweltschutz. Sie umfassen nicht nur die
umweltbezogenen Gesamtziele und Handlungsgrundsätze
unseres Unternehmens, sondern erstrecken sich auf alle
betrieblichen Bereiche.
Verantwortung von Anfang an
Dies ist der zentrale Leitsatz unserer Unternehmensphilosophie. Er verpflichtet zu einem Umweltmanagement, das nicht
als kurzfristige Modeerscheinung, sondern langfristig und
systematisch angelegt sein muss. Verantwortung von Anfang
an wird im ökologischen Bereich vom Schutz des natürlichen
Umfeldes unseres Standortes über die Milchverarbeitung bis
hin zum Endprodukt übernommen.
Umwelterklärung 2008
Umweltgrundsätze
Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen
Umwelt geht uns alle an
Als milchverarbeitendes Unternehmen sind wir auf natürliche
Lebensgrundlagen angewiesen. Die regionale Herkunft unseres
Rohstoffs von einheimischen Bauernhöfen ist uns besonders
wichtig. Die Weiterverarbeitung der Milch erfolgt mit modernsten Verfahren für Produkte höchster Qualität und Reinheit,
ohne Bindemittel, Konservierungsstoffe und ähnliche Zusätze
und zum Schutz von Ressourcen durch minimale Verbräuche
von Energien, Wasser und sonstigen Materialien.
Wir sprechen offen über unsere Ergebnisse mit Mitarbeitern,
Kunden, Lieferanten, Behörden und der interessierten
Öffentlichkeit. Die Zusammenarbeit in Fragen des Umweltschutzes mit externen Stellen und vor allem Behörden ist
dabei vertrauensvoll und konstruktiv. Alle Informationen, die
zum Verständnis der Umweltauswirkungen unseres Unternehmens notwendig sind, stehen der Öffentlichkeit und den
Mitarbeitern zur Verfügung. Mit Umwelterklärungen informieren wir regelmäßig über unsere Umweltaktivitäten.
Deshalb berücksichtigen wir frühzeitig die Umweltauswirkungen unserer Produkte, vor allem beim Einsatz neuer Verfahren vor der Investitionsentscheidung. Schwachstellen
werden mit dem Ziel beseitigt, Produktion, Produkte und Verpackungen kontinuierlich in ihrer Gesamtauswirkung zu verbessern.
Wir kennen und verbessern die
Umweltauswirkungen unseres Unternehmens
Eine der Voraussetzungen des unternehmerischen Handelns
der Molkerei Weihenstephan ist die Berücksichtigung aktueller, umweltrelevanter Erkenntnisse. Hierzu erfassen und
analysieren wir den Ressourcenverbrauch – Rohwaren, Verpackungsmaterial, Reinigungsmittel, Energie, Wasser – sowie
die Belastungen durch Abfälle, Abwässer und Emissionen.
Auf diese Weise wird ein Minimum an Umweltbelastungen in
einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess angestrebt.
Lieferanten als Partner im Umweltschutz
Lieferanten und Dienstleister werden in unsere Bestrebungen
für einen verbesserten Umweltschutz einbezogen. Mit
unseren Lieferanten versuchen wir unsere Produkte und
Herstellverfahren im Sinne der Umweltschonung zu optimieren. Auf dem Betriebsgelände des Unternehmens arbeitende
Vertragspartner haben während ihrer Tätigkeiten die gleichen
Umweltnormen anzuwenden wie alle Mitarbeiter des
Unternehmens.
Einbeziehen der Mitarbeiter in den Umweltschutz
Mit Umweltschutz hat jeder Mitarbeiter zu tun. Doch nur wer
richtig informiert ist, kann auch richtig handeln. Wir informieren und schulen unsere Mitarbeiter, so dass sie ihre persönliche Verantwortung für Sicherheit und Umweltschutz
kennen. Wir statten alle Arbeitsplätze im Rahmen unserer
Möglichkeiten so aus, dass die Mitarbeiter ihre Leistungen
unter bestmöglichen Arbeitsbedingungen erbringen können
und die Belastung der Umwelt auf das unumgängliche Maß
reduziert wird.
Kontinuierlicher Abbau von Umweltbelastungen
Die Molkerei Weihenstephan bekennt sich zur ökologischen
Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft und den nachfolgenden Generationen. Die Einhaltung der geltenden
Umweltvorschriften ist für uns daher selbstverständlich.
Darüber hinaus sorgen wir durch interne Vorgaben im
betrieblichen Umweltschutz für kontinuierliche Verbesserung
des Umweltverhaltens der Mitarbeiter.
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Umwelterklärung 2008
Struktur
des Umweltmanagements
über die aktuelle Umweltsituation des Unternehmens. Die
detaillierte Erfassung aller umweltrelevanten Daten dient
dabei als Basis des Umweltreportings. Erforderliche Korrekturmaßnahmen können somit schnell eingeleitet werden.
Das interne Auditorenteam kontrolliert im Rahmen der
Umweltbetriebsprüfung regelmäßig die Einhaltung aller festgelegten Abläufe. Abweichungen werden kurzfristig beseitigt,
Darüber hinaus lassen sich Optimierungspotentiale schneller
identifizieren.
Verantwortlich für die Aufrechterhaltung eines gelebten
Managementsystems zum Schutz der Umwelt ist der Umweltmanagementbeauftragte. Die Geschäftsleitung hat zur Umsetzung der gesetzlichen und behördlichen Auflagen ihre Betreiberpflichten für folgende Bereiche delegiert:
• Abfallentsorgung
• Förderung von Brunnenwasser
• Abwasserbehandlung
• Lagerung von Reinigungsmittel-Konzentraten
• Dampfkesselanlage
• Kälteanlage
Das Umweltmanagementsystem wurde erstmals 1999
gemäß der europäischen Öko-Audit-Verordnung zertifiziert. Das System regelt die Organisation und Koordination
aller Umweltschutzaktivitäten und die Verbesserung der
Umweltleistung. Das übergeordnete Managementhandbuch
erfüllt die strengen Anforderungen unserer Managementsysteme (ISO 9001, IFS, EMAS) und dokumentiert sowohl
Prinzipien als auch die aufbau- und ablauforganisatorischen Strukturen unserer Unternehmensführung. Detaillierte Abläufe sind in Verfahrens- und Arbeitsanweisungen
beschrieben.
Die aus der Umweltpolitik abgeleiteten Umweltziele münden in konkrete Maßnahmen zur Erreichung der definierten
Ziele. Das regelmäßige Berichtswesen gibt jederzeit Auskunft
Daneben sind alle Führungskräfte für die operative Umsetzung der Umweltschutzmaßnahmen verantwortlich. Eine
EDV-basierte Datenbank unterstützt die verantwortlichen Mitarbeiter bei der Realisation aller dauerhaft und zyklisch abzuarbeitenden Handlungspflichten, die sich aus der umfangreichen Umweltgesetzgebung ergeben. In regelmäßigen
Betriebsbegehungen werden die Umsetzungen zusätzlich
überprüft. Die Fachkraft für Arbeitssicherheit unterstützt die
Führungskräfte bei der Einhaltung von arbeitsschutzrechtlichen und arbeitsmedizinischen Anforderungen.
Umwelterklärung 2008
Beschreibung
der Umweltaspekte der Molkerei
Ressourcen und Energien
Elektrischer Strom
Erdgas, Flüssiggas
Als wesentlichen Energieträger nutzt die Molkerei
Weihenstephan elektrischen Strom, um daraus vor allem
Kälte und Druckluft zu erzeugen. Durch Stromsparmaßnahmen wie beispielsweise die Verbesserung des Gesamtwirkungsgrades der Druckluftkompressoren konnte in den Jahren 2004 und 2005 die negative Entwicklung des spezifischen Stromverbrauches trotz erheblicher Steigerung der
stromintensiven H-Milch-Produktion gestoppt und durch weitere Maßnahmen sogar umgedreht werden. Die Änderung
der Klimatisierung unserer Produktionshalle auf eine außenluftabhängige Regelung Ende des Jahres 2004 reduzierte den
Die Molkerei Weihenstephan benötigt für Erhitzungsprozesse
bei Produktions- und Reinigungsverfahren erhebliche Mengen an Wärmeenergie. Diese wird durch Verbrennung von
Erdgas oder Flüssiggas im Dampfkessel erzeugt.
Nach der erheblichen Reduzierung des spezifischen Gasverbrauches im Jahr 2003 durch Isolierung von Rohrleitungstrassen konnte dieser Wert in den Folgejahren nicht ganz
erreicht werden. Hierbei wirkt sich die seit der Markteinführung Mitte des Jahres 2004 stetig steigenden Absatzzahlen
unserer länger haltbaren Frischmilch negativ auf den spezifischen Gasverbrauch aus. Dies ist auf das spezielle
Strombedarf bereits sichtlich. Durch weitere technische
Modifikationen an den Klimageräten im September 2005
konnte eine zusätzliche Einsparung in diesem Bereich erzielt
werden. Zusammen mit Optimierungsmaßnahmen an der
Kälteanlage konnte der spezifische Stromverbrauch des Jahres 2006 um über 5 Prozent reduziert werden. Der spezifische Verbrauch konnte in den Jahren 2006 bis 2008 nahezu
konstant gehalten werden, auch wenn der Einsatz von komplexeren Verpackungsanlagen einen erhöhten Druckluftbedarf und damit auch Strombedarf erfordert.
Erhitzungsverfahren zurückzuführen, das aufgrund sensorischer Vorteile eingesetzt wird. Der regenerative Anteil an
Wärmeenergie ist bei diesem Herstellungsverfahren erheblich niedriger als bei herkömmlichen Erhitzungsprozessen.
Diesem Trend der letzten Jahre konnte 2006 entgegengewirkt werden. Durch die Inbetriebnahme des Energiespeichersystems zur Nutzung innerbetrieblicher Abwärme
Mitte 2006 konnte der spezifische Gasverbrauch um über
5 Prozent gegenüber dem Jahr 2005 reduziert werden. In den
Folgejahren 2007 und 2008 konnte die spezifische Kennzahl
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Umwelterklärung 2008
Beschreibung der Umweltaspekte der Molkerei
trotz Verlagerung des Produktportfolios zu immer
energieaufwändigeren Produkten durch die konsequente
Nutzung regenerativer Energie nahezu konstant gehalten
werden.
Wasser
Wasser verbraucht die Molkerei für die umfangreichen Reinigungs- und Spülvorgänge. Die Reinigungen erfolgen dabei
großteils mittels automatisierter Reinigungsanlagen, so
genannten CIP-Anlagen, in denen folgende Schritte ablaufen:
• Vorspülen mit Wasser
• alkalische und saure Reinigung
• Nachspülen mit Wasser
Zur Reduzierung von Wasserverbrauch und Abwasseranfall
wird das Nachspülwasser in einem separaten Tank gesammelt
und zur Vorspülung von nachfolgenden Reinigungsvorgängen eingesetzt.
Nach Senkung des spezifischen Wasserverbrauches im
Jahr 2003 konnte der spezifischen Verbrauch in den
letzten fünf Jahren nahezu konstant gehalten werden.
Verbrauchseinsparungen bei der Milchannahme und
-standardisierung konnten den spezifischen Mehrverbrauch
der Bereiche Tanklager, Butterei und Trinkmilchherstellung
ausgleichen.
Die Nutzung von Brunnenwasser zu betrieblichen Kühlzwecken konnte im August 2005 in Betrieb genommen
werden. Der Anteil von Brunnenwasser am gesamten Wasserjahresbedarf betrug im ersten Jahr bereits über 5 Prozent.
Dieser Anteil konnte ab 2006 jährlich auf über 10 Prozent
gesteigert werden. Dies entspricht einer Substitution von
über 36.000 Kubikmetern aufwändig aufbereitetem Frischwasser. Ein erhebliches Sparpotential an Weichwasser
konnte im Herbst 2007 durch Drosselung von Sperrwasser
an Gleitringdichtungen gehoben werden. Die Umsetzung
dieser Maßnahme entspricht einer Reduzierung des Frischwasserbezuges von ca. 9.000 Kubikmetern pro Jahr. Jedoch
schlägt sich diese Maßnahme wegen erhöhter Anforderungen an die Flexibilität und die damit verbundene erhöhte
Anzahl an Reinigungen in der spezifischen Kennzahl des Jahres 2008 nur mit einer Reduzierung von 1,3 Prozent nieder.
Reinigungsmittel
Für Reinigungs- und Spülvorgänge werden neben Wasser auch
Reinigungs- und Desinfektionsmittel (R&D-Mittel) benötigt, um
die hohen Anforderungen an die Hygiene einzuhalten.
In Tankzügen angelieferte Konzentrate für die
CIP-Reinigung werden in geeigneten Lagertanks zwischengelagert. Daraus werden die Gebrauchslösungen für die automatischen Reinigungsanlagen angesetzt. Durch automatische
Überwachung der Gebrauchskonzentrationen von Säure und
Umwelterklärung 2008
Beschreibung der Umweltaspekte der Molkerei
Lauge mittels Leitwertmessung wird stets ein minimaler Verbrauch an Konzentraten garantiert.
Bei der Lagerung und der Verwendung von Reinigungsund Desinfektionsmitteln legen wir großen Wert auf
den Schutz unserer Mitarbeiter sowie von Böden und
Grundwasser. Wir unterweisen unsere Mitarbeiter regelmäßig
über den Umgang mit Gefahrstoffen und statten sie
mit Schutzausrüstungen aus. Die Lagerung von Gefahrstoffen
erfolgt in geeigneten Auffangwannen oder Sicherheitsschränken.
Der spezifische R&D-Verbrauch ist im Jahr 2006 erheblich
angestiegen. Dies ist einerseits auf vermehrte Reinigungen
(ohne Kreislaufführung) zurückzuführen, für die das auf dem
Betriebsgelände ansässige Technikum der Forschungs- und
Entwicklungsabteilung der Müller-Gruppe verantwortlich
zeichnet. Andererseits hat sich in den letzten Jahren die
Anzahl an Produktwechsel mit anschließenden Zwischenreinigungen erheblich erhöht. Gegenmaßnahmen wurden
bereits eingeleitet: in Zusammenarbeit mit einem externen
Lieferanten wurden sämtliche automatischen Reinigungsvorgänge bei R&D-Mittelverbrauch, Wasserverbrauch und
Abwasseranfall untersucht. Wirtschaftliche Einsparpotentiale
wurden im Anschluss daran erarbeitet. Erste Umsetzungen
sind Ende 2008 erfolgt.
Emissionen
Emissionen in die Atmosphäre
Emissionen in die Atmosphäre sind hauptsächlich auf den
Betrieb der Dampfkesselanlage zurückzuführen. Bei der Verbrennung des Energieträgers Erdgas entstehen hauptsächlich
CO2, CO und NOx. Im Zuge der regelmäßigen Emissionsmessung wurden im Februar 2009 folgende Werte
ermittelt:
Reduzierung des Flüssiggasverbrauches einen positiven
Effekt auf die emittierten CO- und NOx-Frachten. Durch technische Umrüstung an den Brennern unseres Dampfkessels
im Jahr 2005 konnte der Ausstoß an Stickoxiden, gemessen
in NO2 um knapp 50 Prozent reduziert werden. Die
Grenzwerte werden bei beiden Kenngrößen bei Weiten
unterschritten.
Quelle: unabhängige Emissionsmessung 2009
Die Messung bei Feuerung mit dem alternativen Brennstoff
Flüssiggas wurde aufgrund der aktuell nicht genutzten
Flüssiggasanlage nicht mehr durchgeführt, Da bei Verbrennung von Erdgas geringere CO- und NOx-Frachten entstehen
als bei Verbrennung von Flüssiggas, hat die kontinuierliche
* Stöchiometrische Berechnung auf Basis des jährlichen Gasverbrauches
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Umwelterklärung 2008
Beschreibung der Umweltaspekte der Molkerei
Der spezifische CO2-Ausstoß konnte im Jahr 2006 um
knapp 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr reduziert werden.
Dies ist auf die erweiterte Nutzung von regenerativer Wärme
bei der Kälteerzeugung zurückzuführen. Das niedrige Niveau
konnte in den Jahren 2007 und 2008 gehalten werden.
Die Kesselanlage wurde im Jahr 2007 neben der inneren und
äußeren Prüfung zusätzlich der turnusmäßigen Druckprüfung
unterzogen. Durch den unabhängigen Sachverständigen wurden keinerlei Mängel und Beanstandungen festgestellt.
frachten konnten um weitere 96 Prozent auf 0,05 kg CSB je
Tonne Milchverarbeitung im Jahr 2006 gesenkt werden. Seitdem konnte die spezifische Ablauffracht stabil bei diesen niedrigen Werten gehalten werden.
Abwasser
Das Abwasseraufkommen der Molkerei besteht im Wesentlichen aus dem aus den Reinigungskreisen abgeführten, verschmutzten Frischwasser und den ausgespülten Produktresten sowie den Rückständen von Reinigungsmitteln – vor
allem Säuren und Laugen. Das Abwasser enthält dadurch
große Frachten an Phosphor- und Stickstoffverbindungen
und weist darüber hinaus einen hohen Anteil an Kohlenstoffverbindungen (CSB) bei guter biologischer Abbaubarkeit auf.
Nach Stagnation im Jahr 2003 konnte in den Jahren 2004 bis
2007 die spezifische CSB-Fracht im Zulauf zur betriebseigenen Abwasseranlage kontinuierlich reduziert werden. Dafür
waren einerseits eine bessere Auslastung unserer H-Milch-Produktionsanlagen und andererseits ein verbessertes Monitoring
verantwortlich, durch das Schmutzfrachtspitzen gezielt ermittelt
und deren Ursachen behoben werden konnten. Dieser Trend
konnte im Jahr 2008 nicht beibehalten werden.
Wie die ansteigenden spezifischen CSB-Ablauffrachten der
Jahre 2002 bis 2004 belegen, war die damalige Anlagentechnik mit den aus der Produktion eingeleiteten Schmutzfrachten überlastet. Der Bau der erweiterten Abwasseranlage mit
SBR-Verfahren (SBR = sequentiell beschickter Reaktor) wurde
Ende 2005 abgeschlossen und ermöglicht den vollständigen
und gezielten Abbau aller relevanten Schmutzfrachten. Nach
Inbetriebnahme der neuen Anlagentechnik konnte die spezifischen Ablauffracht im Jahresmittel bereits um 38 Prozent
gegenüber dem Vorjahr reduziert werden. Im Laufe des Jahres
2006 konnte der Anlagenbetrieb stabilisiert werden, die Ablauf-
Berechnung anhand der mittleren CSB-Konzentrationen
Seit Anfang 2005 gilt für alle Abwassergroßeinleiter in die
kommunale Kläranlage Freising ein einheitlicher Vertrag, durch
den eine verursachergerechte Kostenumlage der Stadtentwässerung Freising erfolgt. Durch Zuweisung eines Kontingentes an
der kommunalen Kläranlage, das sich aus allen gelieferten
Abwasserparametern des Großeinleiters errechnet, entfallen
fixe Abwassergrenzwerte.
Umwelterklärung 2008
Beschreibung der Umweltaspekte der Molkerei
Abfälle
Im Abfallmanagement hat die Abfallvermeidung oberste Priorität. Für unvermeidbare Abfälle gilt der Grundsatz, den ökologisch sinnvollsten Entsorgungsweg zu wählen. Bei der Entsorgung arbeiten wir ausschließlich mit kompetenten Entsorgungsfachbetrieben zusammen. Derzeit werden die regelmäßig anfallenden Abfallfraktionen über die folgenden Entsorgungswege verwertet bzw. beseitigt:
* Angaben der Versorgungsfachbetriebe
Der Anteil der Abfälle, die der Verwertung zugeführt werden, konnte von 94 Prozent im Jahr 2005 auf über 97 Prozent in den Jahren 2006 bis 2008 gesteigert werden, wobei
für uns grundsätzlich die stoffliche Verwertung Vorrang vor
der thermischen Verwertung hat.
Umweltaspekte sind wesentlicher Teil der Grundschulung
aller neuen Mitarbeiter. Unsere wichtigsten Entsorgungsbetriebe werden seit dem Jahr 2005 stichprobenartig auditiert.
Im dargestelltem Diagramm ist die Entwicklung der wichtigsten Abfallfraktionen dargestellt. Im Jahr 2005 ist aufgrund
der modernisierten Abwasserbehandlung eine neue Abfallfraktion (Schlämme aus der Abwasserbehandlung) entstanden, die gleichzeitig die größte Abfallfraktion des Standortes
bildet. Hierbei handelt es sich jedoch um eine reine Verlagerung des Anfallortes der Abwasserschlämme. Früher wurden
diese mit dem Abwasser in die kommunale Kläranlage abgeschwemmt und dort abgetrennt. Durch die Anlagentechnik
werden diese Schlämme bereits am Anfallort aus dem
Abwassersystem entfernt und einer energetischen Verwertung zugeführt.
Auch wenn bei den Abfallfraktionen "Kartonagen",
"Gemischte Wertstoffe", Kunststoffe und "Restmüll" die Entwicklung der Vorjahre nicht beibehalten werden konnte und
jeweils leicht angestiegen ist, konnte durch erhebliche Reduzierung der mengenmäßig größten Fraktion "Abwasserschlämme" das spezifische Abfallaufkommen insgesamt
reduziert werden.
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Beschreibung der Umweltaspekte der Molkerei
Indirekte Umweltaspekte
Warentransport und PKW-Verkehr
Produktbezogene Auswirkungen
Die Emissionen von betriebsbedingtem LKW- und PKW-Verkehr stellen eine zusätzliche Umweltbeeinträchtigung dar. Der
Warentransport unterteilt sich in die Anlieferung von RohHilfs- und Betriebsstoffen sowie die Auslieferung von Fertigwaren. Zur Reduzierung von Transportfahrten wird an verschiedenen Stellen angesetzt:
Die wesentliche Umweltauswirkung beim Inverkehrbringen
unserer Produkte stellen die beim Verbraucher anfallenden
Verpackungsabfälle dar. Unter Berücksichtigung hygienischer
Anforderungen und der Anforderungen unserer Kunden werden die Verpackungen so gestaltet, dass die eingesetzte
Menge an Verpackungsmaterial möglichst gering ist. Bei
großen Projekten im Bereich der Verpackungsentwicklung
führen wir ökobilanzielle Betrachtungen durch um die
Umweltauswirkungen bewerten zu können.
• die
•
Sammeltouren unserer Milchsammelwagen werden
aus ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten
kontinuierlich optimiert
die Logistikleistung unserer Expedition wird permanent
erhöht.
Betriebsbedingter PKW-Verkehr entsteht durch die tägliche
Fahrt der Mitarbeiter zum Arbeitsplatz und durch Dienstreisen. Der Einsatz elektronischer Kommunikationsmittel wie
Telefon- und Videokonferenzen spart nicht nur Reisezeit,
sondern auch Verkehrsemissionen ein.
Lärm
Die betrieblichen Lärmemissionen wurden zum Schutz unserer Mitarbeiter und Besucher durch eine Schallimmissionsmessung bestimmt und mit den Anforderungen der
TA Lärm für ein Kern-, Dorf- und Mischgebiet verglichen. Die
Emissionsmessung zeigt, dass der für die Nachtzeit geforderte Immissionsrichtwert von 45 dB(A) mit maximal 38 dB(A)
um mindestens 7 dB(A) unterschritten wird.
Bei Änderungen von Anlagen und Neuplanungen wird der
Stand der Lärmminderungstechnik berücksichtigt, um eine
Erhöhung der betriebsbedingten Lärmemission zum Wohle
unserer Mitarbeiter zu vermeiden.
Umweltleistung und -verhalten von Auftragnehmern
Um die Umweltleistung unserer Verpackungs- und Rohstofflieferanten bewerten zu können, ist der betriebliche Umweltschutz fester Bestandteil des Selbstauskunftsbogens neuer
Lieferanten der Müller-Gruppe. Das Ergebnis von
Qualitäts- und Umweltleistung des Lieferanten entscheidet
darüber, ob eine Geschäftsbeziehung zustande kommt.
Umwelterklärung 2008
Beschreibung der Umweltaspekte der Molkerei
Notfallmanagement/Brandschutz
Gefahrguttransporte
Die Molkerei Weihenstephan GmbH & Co. KG betreibt
Anlagen, die bei Störungen und Havarien folgende Gefahren
für Mensch und Umwelt bergen:
Gefahrgüter im Sinne des ADR werden im Zuge der
RHB-Stoff-Versorgung als Stückgut oder als Tankzugware auf
dem Betriebsgelände angeliefert und nach Verwendung im
Zuge der regulären Abfallentsorgung bzw. im Zuge der Rücklieferung restentleerter R&D-Mittelgebinde vom Betriebsgelände der Molkerei auf die Straße versandt.
Die mit der Annahme bzw. dem Versand von Gefahrgütern
betrauten Mitarbeiter werden regelmäßig anhand der geltenden Vorschriften und Dokumente geschult.
• Brand
• Ammoniak-Gasaustritt
• Explosion
• Boden- und Wasserverschmutzung
Zur schnellen Reaktion auf Krisen wurde ein Verfahren definiert, bei dem ein Krisenstab bestellt und der Ablauf zur
schnellen Weiterleitung aller notwendigen Informationen
festgelegt ist. Die ständige Erreichbarkeit des Krisenstabes ist
sichergestellt. Zur Ergänzung unseres Brandschutzkonzeptes
sowie zur Unterstützung von Rettungskräften sind innerbetriebliche Brandschutzhelfer benannt und ausgebildet.
Ein aktuelles Gefahrstoffverzeichnis sowie ein Alarm- und
Gefahrenabwehrplan informiert Mitarbeiter und Rettungskräfte über eingesetzte Gefahrstoffe, deren Eigenschaften
sowie über die erforderlichen Notfallmaßnahmen bei den
wesentlichen Anlagen.
Im November 2006 wurde der festgelegte Notfallablauf
durch einen Ernstfall auf die Probe gestellt, da es in der
Kälteanlage zu einer Havarie kam. Es kam zu geringem
Austritt von Ammoniak, das durch den schnellen Einsatz der
Feuerwehr weitgehend niedergeschlagen werden konnte. Bei
dem aufgetretenen Störfall kam es zu keinen Schäden für
Personen und Umwelt.
Durch das verantwortliche Krisenmanagement und die Einsatzkräfte wurden Schwachstellen im Gefahrenabwehrplan
aufgedeckt und in Kooperation mit der Fachkraft für Arbeitssicherheit in einen verbesserten Notfallablauf integriert.
Die lokalen Rettungskräfte werden zur Überprüfung. der
definierten Abläufe und Maßnahmen bei Änderungen im
Krisenablauf und bei Bedarf zu Notfallübungen eingeladen.
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Umwelterklärung 2008
Maßnahmen
zur Verbesserung der Umweltsituation
Umsetzung von Maßnahmen aus dem Umweltprogramm 2008
lfd.Nr
Maßnahme
Erl.
Bemerkung
Emissionen in die Atmosphäre
1
Reduzierung der CO2-Emissionen (siehe Maßnahme Nr. 7)
nein
Einleitungen in Gewässer
2
Ausbau der betriebseigenen Kläranlage für Direkteinleitung
3
Schulung von Mitarbeitern im Bereich Abfallentsorgung
nein
Die zusätzlichen Investitionen lassen sich derzeit wirtschaftlich
nicht begründen. Am aktuell sehr guten Reinigungsergebnis
der bestehenden Abwasseranlage ändert dies jedoch nichts.
Vermeidung, Verwertung und Entsorgung von Abfällen
Die internen Schulungen werden planmäßig Ende 2009
durchgeführt.
Nutzung und Verunreinigung von Böden
4
Sanierung defekter Bereiche des Abwasserkanalsystems
teilw.
Die vorbereitenden Arbeiten wurden Ende 2008 abgeschlossen. Die Sanierungsarbeiten beginnen im Mai 2009 und
werden sich voraussichtlich bis Ende 2009 hinziehen,
da die Arbeiten im laufenden Betrieb erfolgen müssen.
Verbesserung des Energiereportings hinsichtlich Konsistenz
und Bedienung (SoFi)
Optimierung Klimaanlage in der Produktion hinsichtlich
Winterbetrieb
nein
Das Projekt wurde nach interner Priorisierung verschoben.
Erweiterung der Wärmerückgewinnung auf den Bereich
Heizungsanlage
Durchgangsbeleuchtung im Bereich Druckluftanlage zur
Reduzierung des Stromverbrauchs zur Beleuchtung des Bereiches
Ausweitung der bestehenden Spitzenlastabschaltung durch
Einbeziehung der Großverbraucher der Abwasseranlage
nein
Nutzung von natürlichen Ressourcen, Rohstoffen, Energie
5
6
7
8
9
10
11
Prüfung der automatischen Reinigungskreisläufe auf
Einsparpotential an R&D-Mitteln, Wasser und Abwasser
Umsetzung der unter Punkt 10 ermitelten Maßnahmen
ja
ja
ja
ja
teilw.
12
Reduzierung des R&D-Mittel-Verbrauches im Bereich
Technikum
nein
13
Verbesserung einer umweltgerechten Produktentwicklung und
Erarbeitung von entsprechenden Umweltkennzahlen
Reduzierung von Wasserverlusten durch undichte und nicht
vorhandene Wasserpistolen
nein
14
Die Steuerung konnte im Jahr 2008 dahingehend verbessert
werden, dass die Außenluftanteile seitdem im Winterbetrieb
optimal und energieschonend genutzt werden.
Das Projekt wurde nach interner Priorisierung auf das
Jahr 2009 verschoben.
Die Umsetzung konnte im 1. HJ 2008 abgeschlossen werden.
Es werden ca. 3.000 kWh pro Jahr eingespart.
Seit Mitte 2008 werden Belüftungsgebläse der Abwasseranlage
bei Bedarf zur Reduzierung der Spitzenlast abgeschaltet.
Dies verringert im Hochsommer die Abschaltzeiten der Kälteanlage.
ja
Erste Punkte aus dem erarbeiteten Maßnahmenkatalog wie
die Reduzierung der spez. NaOH-Konzentration im CIP-Betrieb
konnte Ende 2008 bereits umgesetzt werden.
Nach eingehender Prüfung der Teilströme konnte nachgewiesen
werden, dass der Großteil des R&DVerbraucheauf den Bereich
UHT-Produktion zurückzuführen ist und nicht auf das Technikum.
Dieses Projekt wurde in 2009 verschoben.
Wo erforderlich wurden undichte Armatueren ausgewechselt.
Reduzierung möglicher Gefahren aus Störungen und Havarien
15
16
17
Durchführung einer Störfallübung zusammen mit der
Freiwilligen Feuwerwehr Freising
Aktuelle Änderungen im Ströfallmanagement sollen in die
Übung intergriert werden, deswegen war eine Verschiebung
auf das Jahr 2009 von allen Beteiligten erwünscht
Ersatz der bestehenden HNO3-Konzentratlagertanks
ja
Der Austausch gegen einen größeren Lagertank wurde
erfolgreich umgesetzt.
Verbesserung der Umweltleistung und des Umweltverhaltens von Auftragnehmern
Durchführung von Lieferantenbefragungen
(Selfassessment + Erweiterung der Umwelthemen in
Fragebögen)
nein
ja
In Zusammenarbeit mit dem zentralen Qualitätsmanagement
der UTM werden alle neuen Lieferanten auch zum Bereich
Umweltleistungen befragt.
Umwelterklärung 2008
Maßnahmen zur Verbesserung der Umweltsituation
Umweltziele 2009
Umweltziele 2009
Erreichte Kennzahlen 2008
Umweltziele 2008
Stromverbrauch
< 0,073 kWh / kg Milchv.
0,073 kWh / kg Milchv.
< 0,073 kWh / kg Milchv.
Gasverbrauch
< 0,111 kWh / kg Milchv.
0,112 kWh / kg Milchv.
< 0,111 kWh / kg Milchv.
Abwasserzulauf
< 2,800 kg CSB / t Milchv.
3,164 kg CSB / t Milchv.
< 2,800 kg CSB / t Milchv.
Abwasserablauf
< 0,032 kg CSB/ t Milchv.
0,030 kg CSB / t Milchv.
< 0,035 kg CSB/ t Milchv.
Wasserverbrauch
< 1,400 l / kg Milchv.
1,443 l / kg Milchv.
< 1,400 l / kg Milchv.
R&D-Mittel
< 3,250 kg / t Milchv.
3,526 kg / t Milchv.
< 3,250 kg / t Milchv.
Abfallentsorgung
< 10,000 kg / t Milchv.
9,716 / t Milchv.
< 10,500 kg / t Milchv.
In der Molkereibranche ist man gezwungen, permanent auf
aktuelle Entwicklungen am Markt zu reagieren. Derzeit
geht der Trend zu Produkten mit hohem Zusatznutzen für den
Verbraucher:
• Bessere
•
•
•
Handhabung der Produkte durch verbessertes
Öffnungsverhalten und Wiederverschließbarkeit von
Milchpackungen
Bessere Handhabung von Joghurtbechern durch geclippte
2er- oder 4er-Packungen
Längere Haltbarkeit von Frischmilch bei gleichem
Geschmack
Größere Produkt- und Sortenvielfalt bei verbesserter
Differenzierung.
Dies hat auf die Entwicklung der Umweltkennzahlen gravierende Auswirkungen:
• Höherer
•
•
spezifischer Stromverbrauch durch vermehrten
Einsatz von druckluftverbrauchsintensiven Verpackungsanlagen
Höherer spezifischer Gasverbrauch durch Verschiebung
des Portfolios im Bereich Milchproduktion
Höherer spez. Wasser- und R&D-Mittelverbrauch durch
kleinere Produktchargen im Bereich Frische-Produktion.
Aus diesem Grund ist trotz Umsetzung der im Umweltprogramm 2009 verabschiedeten Maßnahmen allenfalls eine
konstante Entwicklung der Kennzahlen realisierbar. Daher
wurde wie in der Planungsphase des Vorjahres die Planung
der Umweltziele für das Jahr 2009 an die erreichten Kennzahlen des Jahres 2008 angelehnt. Leichte Verbesserungen
gegenüber den Zielen des Jahres 2008 werden jedoch in den
Bereichen Abwasserablauffrachten und Abfallentsorgung
gesehen.
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Umwelterklärung 2008
Maßnahmen zur Verbesserung der Umweltsituation
Umweltprogramm 2009 im Überblick
lfd.Nr
Maßnahme
Zeitrahmen
Verantwortlich
Emissionen in die Atmosphäre
1
Reduzierung der CO2-Emissionen (siehe Maßnahmen Nr. 5 und 6)
2009
Technik
2009
Umweltbeauftragter
Einleitungen in Gewässer
aktuell keine Maßnahmen erforderlich
Vermeidung, Verwertung und Entsorgung von Abfällen
2
Schulung von Mitarbeitern im Bereich Abfallentsorgung
Nutzung und Verunreinigung von Böden
3
Sanierung defekter Bereiche des Abwasserkanalsystems
2008 – 2009
Technik
2008 – 2010
UMB
Nutzung von natürlichen Ressourcen, Rohstoffen, Energie
4
Verbesserung des Energiereportings hinsichtlich Konsistenz und
Bedienung
5
Verbesserung des Kesselwirkungsgrades durch technische
Maßnahmen
2009
Technik
6
Erweiterung der Wärmerückgewinnung auf den Bereich
Heizungsanlage und sonstige Wärmesenken
2009
Technik
7
Umsetzung von Einsparpotentialen bei automatischen
Reinigungskreisläufen (Wasser, Abwasser, R&D-Mittel, Energie)
2008 – 2009
Technik
8
Verbesserung der Außenbeleuchtung hinsichtlich
Dämmerungsschaltung
2009
Technik
9
Reduzierung der CSB-Frachten im Zulauf zur
Abwasseranlage
2009
Technik/Produktion
Verbesserung einer umweltgerechten Produktentwicklung und
Erarbeitung von entsprechenden Umweltkennzahlen
2009
UMB/Marketing
2009
FaSi
10
Reduzierung möglicher Gefahren aus Störungen und Havarien
11
Durchführung einer Störfallübung zusammen mit der
Freiwilligen Feuwerwehr Freising
12
Realisierung einer integrierten Totmannschaltung zur sicheren
Abtankung von Reinigungsmittelkonzentraten
1. Halbjahr 2009
Verbesserung der Umweltleistung und des Umweltverhaltens von Auftragnehmern
aktuell keine Maßnahmen erforderlich
Technik
Umwelterklärung 2008
Gültigkeitserklärung
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Umwelterklärung 2008
Validierung
Umwelterklärung 2008
Kontakt
Molkerei Weihenstephan
GmbH & Co. KG
Milchstraße 1
85354 Freising
Telefon +49 8161 172 0
Telefax +49 8161 172 100
e-mail: [email protected]
Internet: www.molkerei-weihenstephan.de
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