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Eine Nacht für Japan im RADIALSYSTEM V
Benefiz-Nacht
SA 16. April ab 20 Uhr
Moderation und Installation Hans Peter Kuhn
Tanz Juan Kruz Diaz de Garaio Esnaola, Kotomi Nishiwaki, Takako Suzuki und Sasha Waltz
Tanz und Video Junko Wada Bühnenbild Chiharu Shiota
Sopran Barbara Hannigan Gesang Ute Wassermann Stimme David Moss
Komposition und Klavier Toshio Hosokawa
Bassklarinette Rudi Mahall Cello Tristan Honsinger Geige Tsuyoshi Moriya und Burkhard Schlothauer
Gitarre Michael Rodach und Olaf Rupp
Klavier Makiko Nishikaze, Alexander von Schlippenbach und Aki Takase
Koto Makiko Goto Marimba Ria Ideta Percussion Andreas Weiser Elektronik Arnold Dreyblatt
Blasinstrumente Werner Durand Text Yoko Tawada
Lars Rudolf (Trompete und Stimme) mit Mandolinenorchester Mariahilff
Das RADIALSYSTEM V und Sasha Waltz & Guests laden zur BenefizVeranstaltung "Eine Nacht für Japan" ein. Das Programm dieser langen
Nacht mit Musik, Tanz, Performance und Installationen wird von
renommierten japanischen und internationalen Künstlern gestaltet. Die
Jazzpianisten Alexander von Schlippenbach und Aki Takase, die Tänzerin
und Choreographin Sasha Waltz, die Bühnenbildnerin Chiharu Shiota,
die Sängerin Barbara Hannigan und der Stimmkünstler David Moss, der
Komponist Toshio Hosokawa und viele weitere stehen gemeinsam auf
der Bühne des RADIALSYSTEM V, um mit ihrer Kunst dem Land Japan
Unterstützung zukommen zu lassen. Klangkünstler und Komponist
Hans Peter Kuhn führt durch diesen Abend, der stündlich zu neuen
Programmpunkten einlädt.
Alle Einnahmen kommen der Care-Nothilfe für Japan zu Gute.
Weitere Informationen dazu finden Sie unter www.care.de.
Aki Takase © Andree Moehling
"Es gibt Worte, die man gewöhnlich nicht im Plural anwendet. Das Wort 'Katastrophe' gehört in diese
Kategorie. Dennoch haben wir in den letzten Wochen gelernt, dass auch diese Regel keinen Bestand hat.
Die Situation in Japan zeigt uns, dass auch das Undenkbare möglich ist. Wir sind eine Gruppe von
Künstlern, die auf die unterschiedlichste Weise eine Beziehung zu dem Land haben und sind deshalb direkt
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betroffen. Einige von uns sind aus Japan, andere sind mit
Japanern verheiratet, dritte haben ein inniges Verhältnis
zur japanischen Kultur. Diese persönlichen Beziehungen
zu diesem wunderbaren Land, mit diesen Menschen, die
selbst in größter Not aufrecht bleiben, haben uns keine
Wahl gelassen, als tätig zu werden und wenigstens das
Mindeste zu tun, was man aus der Ferne tun kann: Geld
zu sammeln, um die Versorgung der Notleidenden zu
sichern oder den Anfang für den Wiederaufbau zu unterstützen. Sicher, Japan ist ein reiches Land und ein Erdbeben - selbst eines der Stärke 9.0 - hätte das Land nicht
aus der Bahn geworfen. Aber was wir hier erleben, ist jen- Klavier, Chiharu Shiota © Biel
seits dessen, was eine Gesellschaft allein bewerkstelligen kann und deshalb müssen wir helfen. Helfen Sie
uns helfen!" (Hans Peter Kuhn)
Einige Künstler
Die kanadische Sopranistin Barbara Hannigan studierte an der University of Toronto bei Mary Morrison
sowie am Royal Conservatory of The Hague bei Meinard Kraak und privat bei Neil Serner. Sie ist ständiger
Gast bei den Berliner Philharmonikern und sang unter anderem mit dem London Symphony Orchestra,
New York Philharmonic, Los Angeles Philharmonic, l'Orchestre National de France, Ensemble
Intercontemporain und dem Ensemble Modern. Barbara Hannigan trat mit Dirigenten wie Esa-Pekka
Salonen, Pierre Boulez, Sir Simon Rattle, Jukka Pekka Saraste, Alan Gilbert oder Susanna Maelki auf und
genoss das Privileg mit Komponisten wie György Ligeti, Karlheinz Stockhausen, Péter Eötvös und Henri
Dutilleux zusammenzuarbeiten. Große Anerkennung erlangte Barbara Hannigan für ihre Aufführungen
von Ligetis "Mysteries of the Macabre", die sie für die Salzburger Festspiele, das Lincoln Center, die
Philharmonie Berlin, das Amsterdam Concertgebouw und das Konzerthaus Wien sang. Zu ihrem Repertoire
zählen weitere Vokalwerke Ligetis wie "Aventures", "Requiem" oder "Le Grand Macabre". Derzeit arbeitet
sie an einer neuen Oper von George Benjamin unter der Leitung von Luc Bondy, 2012 wird sie in Krzysztof
Warlikowskis neuer Produktion "Lulu" am Opernhaus La Monnaie zu hören sein. Neben ihren Aktivitäten in
Konzert und Oper singt Hannigan zusammen mit Reinbert de Leeuw. Nach "Passion", der Oper von Pascal
Dusapin, die 2010 als choreographische Oper am Théâtre des Champs-Élysées uraufgeführt wurde, arbeitet
Barbara Hannigan momentan zum zweiten Mal mit Choreographin Sasha Waltz für die Prokuktion
"Matsukaze" zusammen.
Toshio Hosokawa wurde 1955 in Hiroshima, Japan, geboren und kam 1976 nach Berlin, wo er bei Isang Yun
Komposition studierte. Anschließend setzte er seine Studien bei Klaus Huber und Brian Ferneyhough fort.
Während sein Oeuvre sich zunächst an der westlichen Avantgarde orientierte, begann er mit seiner
hochgelobten ersten Oper "Vision of Lear" eine neue musikalische Welt zwischen Ost und West zu
erschließen. Seine zweite Oper "Hanjo" (2004) steht regelmäßig auf den Programmen von Opernhäusern
und Festivals. Der bekannteste lebende japanische Komponist ist ein Grenzgänger zwischen den Kulturen.
Seine unverwechselbare Musiksprache ist vom Spannungsverhältnis zwischen westlicher Avantgarde und
traditioneller japanischer Kultur geprägt und von den statischen Strukturen des Gagaku, der japanischen
Hofmusik, beeinflusst. Im Mittelpunkt seiner Werke steht oft die Natur mit ihren verschiedensten
Schöpfungen und vor allem ihrer Vergänglichkeit. Hosokawa umschreibt analog zur buddhistischen
Vorstellung einer Gleichwertigkeit von Leben und Tod seine musikalische Sprache wie folgt: "Der Ton
kommt aus dem Schweigen, er lebt, er geht ins Schweigen zurück." In vielen seiner inzwischen über 160
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Werke sind japanische Instrumente, oft in Kombination mit europäischen, zu hören. In der Saison 2010/11
wird eine Vielzahl großer Werke Toshio Hosokawas aus der Taufe gehoben: beim Lucerne Festival, in der
Philharmonie Berlin, am Barbican Centre London und am Concertgebouw Amsterdam.
Der Klangkünstler und Komponist Hans Peter Kuhn lebt und arbeitet in Berlin und in Amino (Kyoto, Japan).
Sein erstes Engagement an der Schaubühne am Halleschen Ufer brachte ihn mit Peter Stein, Luc Bondy und
Klaus-Michael Grüber zusammen, für die er als Tonmeister u.a. an den Produktionen "Shakespeare's
Memory" und "Wie Es Euch Gefällt", "Winterreise" und "Die Wupper" beteiligt war. In seiner letzten
Spielzeit an der Schaubühne traf er 1978 mit Robert Wilson zusammen, es entstand die erste gemeinsame
Produktion "Death, Destruction & Detroit", auf die in den kommenden Jahren noch ca. 30 weitere folgten.
Dabei beschränkt sich die Zusammenarbeit Wilson/Kuhn nicht nur auf das Theater, sondern umfasst auch
Videofilme und Installationen. Seit dem Verlassen der Schaubühne im Sommer 1979 befasst Kuhn sich mit
teils sehr großen Klang- und Lichtinstallationen im öffentlichen Raum, arbeitet an Hörspielen, kleinen
Performances und komponiert für Filme sowie Musik und Klangenvironments für Tanz und Theater. 1985
gründete er das erste Berliner Privatradio, das später als "Radio 100" Schlagzeilen machte. Sein Programm
"Die Audionauten" war nicht nur im damaligen West-Berlin unter Insidern beliebt, sondern wurde vor
allem auch in der ehemaligen DDR als "Hörrohr" zur neuen Musikszene begrüßt. Bei der Biennale Venedig
erhielt er 1993 den "Goldenen Löwen" zusammen mit Robert Wilson für die Installation "Memory/Loss".
1996 war Kuhn als Gastprofessor an der Justus-Liebig-Universität in Giessen tätig.
Alexander von Schlippenbach absolvierte sein Kompositionsstudium an der Staatlichen Hochschule für
Musik in Köln bei Rudolf Petzold und Bernd Alois Zimmermann. Während des Studiums spielte er als
Pianist in den Jazzensembles von Gunter Hampel und Manfred Schoof. 1966 gründete er das Globe Unity
Orchester, seit 1970 spielt er im Trio mit Evan Parker und Paul Lovens. Für das Goethe Institut konzertierte
er in Europa, Asien, Australien und den USA. 1988 gründete er das Berlin Contemporary Jazz Orchestra mit
der künstlerischen Zielsetzung, neue Werke zeitgenössicher Jazzkomponisten aufzuführen und auf
Tonträger zu produzieren. Im Duo arbeitet er mit Sven Ake Johansson, Aki Takase, Tony Oxley und Sam
Rivers. In Zusammenarbeit mit Rudi Mahall und Axel Dörner spielte er das Gesamtwerk von Thelonius
Monk beim NDR ein. 1979 erhielt Alexander von Schlippenbach den "Kunstpreis der Stadt Berlin", 1980 den
"Schallplattenpreis der UDJ", 1994 den "Albert Mangelsdorff Preis", 2005 den Preis der Deutschen
Schallplattenkritik "Monks Casino" sowie den SWR Jazz Preis des Jahres 2007.
Chiharu Shiota wurde 1972 in Osaka, Japan geboren. Sie studierte bei Marina Abramovic und Rebecca Horn
und lebt seit 1999 in Berlin. Chiharu Shiota gehört zu einer Generation junger Künstler, die in den letzten
Jahren für ihre körperbezogene Kunst internationale Aufmerksamkeit erlangt hat. Ihre Arbeiten wurden
weltweit in wichtigen Ausstellungen, Museen und bei Biennalen gezeigt, darunter in der Neue
Nationalgalerie Berlin, dem National Museum of Modern Art Tokio, P.S.1/MoMA New York sowie bei den
Biennalen Kwangyu, Yokohama, Lyon, und Fukuoka. 2002 war sie Stipendiatin der Akademie Solitude und
2004 des Berliner Senats. 2008 wurde Chiharu Shiota mit dem höchst dotierten Preis der Agency for
Cultural Affairs Japan ausgezeichnet. Derzeit arbeitet sie mit Sasha Waltz & Guests an der
choreographischen Oper "Matzukaze".
Aki Takase erhielt ihren ersten Klavierunterricht im Alter von drei Jahren. Als Pianistin und Komponistin
arbeitet sie in unterschiedlichen Ensembles mit namhaften japanischen Musikern wie Takeo Moriyama
und Nobuyoshi Ino. Zahlreiche Konzerte und Schallplattenaufnahmen machte sie u.a. mit Dave Liebman,
Cecil Mcbee, Lester Bowie, John Zorn und Joe Henderson. 1981 trat sie im Rahmen des JazzFest Berlin
erstmals in Deutschland auf. 1997-2000 war sie Gastprofessorin an der Hochschule für Musik "Hanns
Eisler" in Berlin. 1999 wurde sie mit dem Kritikerpreis der Berliner Zeitung ausgezeichnet, 2002 mit dem
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SWR-Jazz Preis, zudem erhielt sie zahlreiche Preise der Deutschen Schallplattenkritik. Derzeit spielt sie im
Duo gemeinsam mit Alexander von Schlippenbach, Rudi Mahall, Louis Sclavis, Silke Eberhard und David
Murray. Als Pianistin spielt sie in verschiedenen Formationen: "New Blues Projekt", "Aki and the Good
Boys", "Lok.03" und "Tama". Aki Takase arbeitet an genreübergreifenden Projekten wie "Klang und Texte"
mit Yoko Tawada oder "Die Stadt im Klavier" mit Yui Kawaguchi.
Sasha Waltz studierte Tanz und Choreographie in Amsterdam und New York. 1996 gründete sie
gemeinsam mit Jochen Sandig die Sophiensaele, von 2000 bis 2005 gehörten beide der Künstlerischen
Leitung der Schaubühne am Lehniner Platz an. Hier entstanden die Stücke "Körper", "S" und "noBody" sowie
"insideout", "Impromptus" und "Gezeiten". In den folgenden Jahren präsentierte Sasha Waltz in mehreren
Arbeiten - darunter "Dido & Aeneas" (2005), "Medea" (2007), "Roméo et Juliette" (2007) und "Passion"
(2010) - ein neues Genre: die choreographische Oper. Auch weitere "Dialoge"-Projekte wurden realisiert:
"Dialoge 09 - Neues Museum" im Neuen Museum Berlin, das von David Chipperfield restauriert und
wiederhergestellt wurde, sowie "Dialoge 09 - MAXXI" im Museumsneubau MAXXI von Zaha Hadid in Rom.
Daraus entstanden die Stücke "Continu" (2010) und "Métamorphoses" (2010) als Weiterentwicklung. Für
ihre Arbeit wurde Sasha Waltz mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem französischen
Kulturorden "Officier de l'Ordre des Arts et des Lettres" und dem Caroline-Neuber-Preis 2010. Im März 2011
erhielt sie das Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Langen Nacht der Opern und Theater.
Karten für die gesamte Veranstaltung 25 € im Vorverkauf und an der Abendkasse 10 € für jeweils eine Stunde an der Abendkasse.
Karten können Sie online unter www.radialsystem.de
oder im Ticketbüro des RADIALSYSTEM V erwerben.
Öffnungszeiten Ticketbüro: DI - FR von 10 bis 19 Uhr sowie
SA und SO von 12 bis 19 Uhr sowie 1 Std. vor Vorstellungsbeginn.
Telefonische Kartenreservierung unter +49 (0) 30 - 288 788 588
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Kontakt Presse
Bettina Schuseil
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