Datenblatt für Mokume

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Datenblatt für Mokume
Datenblatt für Mokume-Gane Halbzeug
o. oettel
belgische allee 53/camp spich
Gelbgold 917 / Silber 935
d-53842 troisdorf
t +49(0)2241 30 19 532
f +49(0)2241 30 19 531
Stand: November 09
Zusammensetzung
7 Lagen von je ca. 0.3 mm
8 Lagen von je ca. 0,5 mm
Au 917
Ag 935
22kt Gelbgoldlegierung
Silberlegierung
Eigenschaften
Schmelzpunkt (°C):
Dichte des Halbzeuges:
ca. 800 - 900°C (Ag935)
ca. 12.85 g/cm3
Mittlere Zugfestigkeit der Bindung, Zustand geglüht:
Mittlere Zugfestigkeit Ag 935, Zustand geglüht:
ca. 130 N/mm2
ca. 260 N/mm2
+/-15%
+/-10%
Mittlere Zugfestigkeit Au 917, Zustand geglüht:
Bruchdehnung Bindung (%) geglüht:
ca. 314 N/mm2
+/-15%
Verarbeitungshinweise
Charakter: Die Kombination Au917/Ag935 ist weich und wird fertigungsbedingt in warmausgehärteter Form geliefert.
Schichtwerk-Halbzeuge lassen sich bei Einhaltung unserer Verarbeitungshinweise ohne Probleme mit allen Mokume-Gane
Musterungstechniken bearbeiten bzw. umformen Bedenken Sie jedoch bitte immer, dass sich innerhalb der Bindungszonen
neue Legierungen gebildet haben, welche vollkommen andere mechanische Eigenschaften als die Basislegierungen haben
können.
Erste Schritte: Um die Gefahr von Scherbrüchen und Rissen zu verringern ist es ratsam, die beiden Kopfseiten des Moduls
vorgängig mit geeignetem Lot (hart) flächig und dünn zu verlöten. Dazu ein geeignetes Flussmittel (Fluoron, Degussa H)
verwenden. Das Lot mit einer Titan-Lötspitze während des Lotvorganges gleichmässig „verreiben“, nicht selbständig fliessen
lassen.
Ähnlich wie bei einer Gusslegierung muss das Material erst schrittweise in einen feinkörnigen Zustand gebracht werden.
Deshalb sollten vor jeglicher Weiterverarbeitung erst die Deckflächen, dann die Seitenflächen des Moduls mit einem
Kugelhammer sorgfältig durchgeschmiedet werden. Dabei ist darauf zu achten, dass eine messbare Deformierung bis in die
Kernlagen erreicht wird! Nur wenn auch die Kernlagen des Blockes eine Umformung erfahren haben macht das Ausglühen
wirklich Sinn und führt zu einer Rekristallisation!
Vermeiden Sie nach Möglichkeit das Vierkantwalzen da sich das Material hierbei äußerst
kritisch verhält! Walzen Sie das Material in der Blechwalze (1+2) um 90° versetzt in
mehreren Schritten, wechselseitig. Achten Sie bitte ebenfalls darauf, immer nur in eine
Richtung zu walzen! Walzen Sie niemals hin und her! Zwischenglühen!
Verarbeitung: Obwohl sich evtl. die Umgebungsmetalle beim Schmieden noch sehr geschmeidig anfühlen, kann es
innerhalb der Bindungszonen schon unbemerkt zu Gefügeaushärtungen gekommen sein, welche bei fortschreitender
Umformung immer der Grund für Scherbrüche und Aufspleissen sind und nur durch rechtzeitiges und richtiges Glühen der
Metalle weitestgehend vermieden werden können. Umformungsgrade wie sie bei den Basislegierungen gewöhnlich sind,
lassen sich mit Mokume Gane Metallen nicht realisieren
Trotz aller Achtsamkeit können Risse vorkommen und sind nichts Ungewöhnliches. In der Regel lassen sich Risse ohne
Probleme durch geeignete Lote (hart) wieder haltbar schließen. Das Material sollte vor dem Löten oxydfrei gebeizt und die
Risse anschließend zusammengeschmiedet werden.
Nach dem Lötvorgang und nach jedem weiteren Umformungsschritt sollte das Material geglüht und anschließend in Wasser
oder Spiritus abgeschreckt werden. Hierbei ist darauf zu achten, dass das Material in Spiritus kirschrot und in Wasser
dunkelrot glühend eingetaucht wird.
Das Glühen sollte anfänglich spätestens nach einer Umformung von max. 10% erfolgen.
Keinesfalls sollte das Material über 800°C erhitzt werden! Das Material schwitz sonst die Silberlegierung aus, welche zu
unerwünschten, optischen Ergebnissen führen kann. Außerdem kann sich bei fortgeschrittenem Musterungsprozess die
Zeichnung verziehen bzw. Verschmelzen oder gar das Stück auseinander fallen.
Für Torsionstechniken sollte das Material solange verdreht werden wie es sich fließend anfühlt. Spätestens sobald sich e in
federnder Widerstand bemerkbar macht sollte geglüht werden. Generell ist es besser eher einmal zuviel als einmal zu wenig
zu glühen, allerdings kann das Material auch durch Überglühen unbrauchbar werden.
Beobachten Sie bei jedem Arbeitsschritt das Material sehr genau und achten Sie dabei besonders auf Risse (starke Lupe
verwenden).
Sofern sie das Material für die Herstellung eines Fingerringes mit Torsionsmuster verwenden, achten Sie beim Dehnen des
Ringes darauf, das sie diesen Vorgang in sehr kleinen Schritten vornehmen, da sich hierbei das Material aufgrund der
besonders amorphen Belastungen der Fügezonen sehr kritisch verhält. Es hat sich gezeigt, dass es besser ist, den Ring auf
dem Ringriegel auf Fertigmaß zu schmieden.
Finish: Als “Finish” empfehlen wir je nach Geschmack entweder das Polieren oder Mattieren der Oberfläche, mit
anschließendem Glühen und Abschrecken in einer 10% Schwefelsäurelösung.
Um Flecken zu vermeiden sollte das Material vor dem Glühen sehr gut entfettet werden (Fingerprints!).
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November 09 Text und Gestaltung: HR Spillmann, www.mokume.ch
Alle techn. Angaben sind laborgemäß ermittelt und können unter anderen Umständen zu anderen Werten führen