Iaido - Samurai No Kokyu Akademie
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Iaido - Samurai No Kokyu Akademie
Die fünf Kampfeigenschaften eines Bushi (Kriegers) 1. Shidzuka-naru hayashi no gotoshi: 2. Ugoka-zaru yama no gotoshi: 3. Samui kiri no gotaku: 4. Toki koto kaze no gotoshi: 5. Okashi kasumeru hi no gotoku: ruhig wie der Wald unbeweglich wie der Berg kalt wie der Nebel im Entschluss schnell wie der Wind im Angriff und im Sturm wie das Feuer Was ist Iaido? Iai besteht aus zwei Worten: I – „Ganz bewusst da sein“ oder „Sich bewusst an dieser Stelle befinden“ AI (Au) – „entsprechen“ oder „Das Schwert herausziehen und schneiden“ Andere Bezeichnungen für Iaido sind auch „Batto-Jutsu“, „Bakken“, „Mukiai“, „Zaai“, „Saya no Uchi“, „Riho“ usw. in den jeweils verschiedenen Ryu – ha. Ryu – ha ist der Sammelbegriff für eine Stilrichtung. Do ist der Weg, den man mit seiner jeweiligen Kunst zur Perfektion seines Charakters beschreitet. Das Wort „Iai“ hängt eng zusammen mit „Tachiai“. Tachiai ist eine Kendo – Bewegung. Die Iai – Bewegung kommt von der Tachiai – Bewegung, d.h. man zieht das Schwert mit einer Iai – Bewegung heraus und kämpft dann mit einer Kendo – Bewegung weiter. Aber es ist schwierig, deutlich „Iai“ und „Tachiai“ zu begrenzen. „Tachiai“ übt man mit einem Bambusschwert oder Bocken (Holzimitation eines richtigen Schwerts). „Iai“ übt man ab dem 5. Dan mit einem Shinken (scharfes Schwert). Mit Tachiai sind die Partnerübungen gemeint, die man wiederum ab dem 7. Dan mit dem Shinken übt. Die begriffe Kumiken oder Kenjitsu sind ebenfalls gebräuchlich. Die Entstehung von Iaido Früher gab es immer die Gefahr, das 1. man beim Sitzen , Stehen oder Gehen plötzlich angegriffen wurde, 2. im Kampf plötzlich ein Speer oder langes Schwert brach, 3. man zu zweit kämpfen musste. Dann musste der Kämpfer schnell sein Schwert herausziehen können. Aus solchen Erfahrungen entwickelte sich Iaido. Deshalb vermutet man, das Iai – Bewegungen schon im 8. Jahrhundert (Nara-Zeit) existierten. Natürlich nannte man damals die Bewegungen nicht „Iaido“. Die Iai – Bewegung ist früher eigentlich immer mit anderen Kampfkünsten wie Kempo (Kampfkunst mit Arm, Hand, Faust und Bein), Kogusoku und Jujitsu zusammen trainiert worden. Da es aber sehr schwer war, diese umfangreichen Künste so weiter zu vermitteln, ohne das Wissen verloren ging, trennten sich diese Künste in einzelne auf. Iaido selbst entwickelte sich seit dem 16. Jahrhundert (Muromachi-Zeit). Übersetzung mit freundlicher Hilfe von Mizoi Yuichi, 5. Dan Nakamachi Joshin, Hanshi Joshin ist sein „Kriegername“, im normalen Leben heißt er Nakamachi Masami. Hanshi ist der höchste Lehrertitel, den man in Japan erreichen kann. In jedem guten japanischen Budo – Lexikon wird von Nakamachi Joshin und Nakamachi Joshu über ihre wichtige Tätigkeit für das traditionelle Budo in Japan und der Kansai – Gegend berichtet. Die original Auszüge liegen bereits vor und müssen noch übersetzt werden. Er ist am 29. April 1939 geboren und der Sohn von Nakamachi Joshu. Er ist der zweite Hauptchef von „Shinden Shinsei Ichijo – Ryu Kenbudo“ (das ist der Name von unserem Kenbu-Stil) und von Araki Mujinsai Ryu Iaido (das ist der Name von unserem Iaido – Stil) Geschichte von Araki Mujinsai Ryu Araki Mujinsai Ryu hat eine ungefähr 400 Jahre alte Geschichte. Leider wurde in der Vergangenheit, wie fast in allen Budoarten, nicht so viel über die eigene Geschichte festgehalten. Araki –Ryu wurde von Araki Mujinsai Minamotono Hidetsuna (oder Hidenawa) entwickelt und begonnen. Er konnte sehr viele Erfahrungen in echten Schlachten sammeln. Hidetsuna war der Sohn von einem Herzog namens Araki Settsunokami Murashige, aber man weiß nicht, in welchem Jahr er geboren und gestorben ist. Der Herzog lebte in Itami (nordöstliche Gegend von Kobe). Araki – Ryu war eigentlich ein Stil, in dem man nicht nur Iaido, sondern auch Chigiriki, Nagamaki, Kenpo, Kogusoku, Kusarigama, Torite, Stab (Bo), Shuriken und die Kampfkunst ohne Waffe (ähnlich dem Karate, bzw. Jiu Jitsu) betrieb. Diese gesamt Kampfkunst heißt Araki Mujinsai Ryu Heiho. Araki Ryu – Heiho ist sehr traditionell und einer der wichtigsten Kampfkunst – Stile in Japan. Ein Schüler von Mujinsai Minamotano Hidetsuna heißt Araki Shingorou Muraharu. Er verbreitete Araki Mujinsai-ryu Iaido in Hyogo (ein Bezirk in Kansai, in der auch die Stadt Kobe liegt). Araki Mujinsai-Ryu Iaido wurde auch auf der Südinsel Kyushu eingeführt. Später brachte Hayabuchi Miyuki diesen Stil nach Kobe mit. Araki – Ryu Iaido verbreitet sich jetzt überall in der Kansai – Region. Die größten Städte in Kansai sind: Osaka, Naha, Kyoto, Kobe, Himeji. Die 5 grundlegenden Bewegungen beim Iaido 1. Zanshin / Fassen des Griffes 2. Ziehen und erster Schnitt 3. Zweite Schnittbewegung 4. Reinigen der Klinge 5. Zurückführen der Klinge - Tsuka no nigiri kata - Nukisuke - Kiritoshi - Tchiburi - Noto Iaido steht zugleich für die Entwicklung und Fertigkeit des Schwertkampfes, wie auch für die psychische Schulung des Geistes. Der Schwertkämpfer befindet sich in einer ruhigen und gesammelten Achtsamkeit, unabhängig davon ob und wie es geht, steht oder sitzt. Das Schwert befindet sich in der Scheide (Saya), es ist zunächst kein Gegner vorhanden. Plötzlich taucht ein Gegner auf. Er hat sein Schwert bereits gezogen und will sich auf seinen Feind stürzen. Das ist der Moment wo Kampf und Iai beginnen. Mit Ii wird der Gesamtzustand des Angegriffenen beschrieben, nämlich, dass er in idealer Weise ganz wach und ungeteilt, also ohne Angst und Schreck diesem Moment ohne Zögern voll entspricht. Dadurch das sein Geist nicht beeinträchtigt ist, auch nicht durch Furcht oder den Gedanken an eine Niederlage, hat er hier schon gegenüber dem auf Töten festgelegten Angreifer, der sich durch sein überraschendes Auftreten für überlegen hält, einen entscheidenden Vorteil. Der Sieg muss also vor dem Ziehen des Schwertes errungen sein. Hier entspricht Iaido dem Budo Ideal der gewaltfreien Konfliktbewältigung. Die mit dem Schwert erfolgte Aktion geschieht schnell und sicher. Dieses schnelle, jedoch nicht überhastete Ziehen (Nukisuke) wird unmittelbar, entsprechend der bestehenden Situation, zu einer Schneide – oder Blocktechnik weitergeführt. Die nun folgenden Schläge werden den Gegner oder mehrere Angreifer „töten“. Für das Kiritoshi (entscheidende Schnittbewegung) sollen nicht mehr Schläge als nötig ausgeführt werden. Das setzt voraus, dass neben der geistigen Haltung auch die körperliche Haltung d.h. die Schwerttechnik exakt ist. Den Gegner weiterhin beobachtend wird nun das Blut von der Klinge abgeschlagen, bzw. abtropfen lassen (Tchiburi). Unter Beibehaltung der Konzentration wird schließlich das Schwert in die Scheide zurückgeführt (Noto). Dies geschieht schnell, ein erneutes Ziehen muss dabei jederzeit möglich sein. Scheinbar unberührt durch die oft nur Sekunden dauernde Aktion befindet sich der Schwertträger nun wieder in der Ruhe der Ausgangsposition, einer stillen und wachen Ruhe, die ihn auch bei größter äußerer Bedrängnis nicht verlassen hat. Zanshin, die äußerste Aufmerksamkeit, steht über allen Bewegungen des Iaidoka. Es empfiehlt sich beim Üben den Angreifer so intensiv wie möglich vorzustellen und sich entsprechend zu bewegen. Die Schulung von Konzentrathieven Elementen und die damit verbundene Erfahrung beim Übungsprozess steht im Vordergrund. Wenn man erfährt, was einen alles am Einssein der Situation hindert und man durch Übung Veränderungen bewirken will, so kämpft man mehr gegen sich selbst, als gegen andere. Gerade weil es beim Iaido keinen Übungspartner gibt, ist es möglich schlechte Angewohnheiten, Lästigkeit, Unkonzentriertheit, Mängel in der Bewegung Verzagtheit und Furcht etc. bei sich selbst wahrzunehmen und als Produkt des eigenen Selbst zu verstehen, da man nur selbst und nicht durch einen Partner bedingt diese Verhaltensweisen zeigt. Diese zu überwinden, zu “töten“, dass heißt durch Übung ein neues besseres Selbst zu erlernen, ist Aufgabe und Weg für jeden, der sich dem Iaido verschrieben hat. Übersetzung mit freundlicher Hilfe von Mizoi Yuichi, 5. Dan Und Textauszüge aus „Iaido“ von Feliks F. Hoff, Kyudo – Lehrer aus Hamburg. Nobi Förster Shihan Das An- & Abgrußritual Die Kommandos für das An- und Abgrüßen werden vom Sempai (ranghöchster Schüler) gegeben. Shomen ni Rei ist der erste Gruß im Stand (Gruß nach vorn) der Sensei steht mit dem Rücken zu den Schülern. Alle haben das Iaito in der rechten Hand der Griff zeigt dabei nach hinten. Seiza Setzen – Dazu wird das Iaito in die linke Hand genommen, die Daumen ziehenden Hakama zur Seite, der Iaidoka geht in die Hocke und kniet mit dem rechten Knie zuerst ab und begibt sich in den Fersensitz. Das Iaito wird mit dem Kojiri (Kappe am unteren Sajaende) oder Sajaende rechts vom Körper etwa 50-60 cm aufgestellt und in einem Kreisbogen waagerecht abgelegt, dabei wird das Sageo (Schwertband) parallel zur Saja ausgerichtet. Mokuso Meditation (1 Minute) – Meister und Schüler legen die Hände wie bei der Zen-Meditation in den Schoß und sitzen aufrecht, still und konzentriert. Die Augen sind dabei fest geschlossen. Bei der Handhabung zeigen die Handflächen nach oben, die linke Hand liegt in der rechten Hand und die Daumenspitzen berühren einander. Mokuso Yame die Augen öffnen To Rei Gruß zum Schwert – Sensei und Schüler verbeugen in dem sie beide Hände vor dem Körper in Dreiecksform auf den Boden legen, so das sich die Fingerspitzenberühren. Anschließend wird die Stirn zum Gruß in Richtung Handrücken geführt, bis sie sich kurz berühren. Es ist unhöflich nach der Verbeugung vor dem Sensei aufrecht zu sitzen. Unmittelbar nach der Verbeugung dreht sich der Sensei (immer noch im Kniesitz) so herum, dass er mit dem Gesicht zu den Schülern sitzt. Sensei ni Rei Gruß zum Meister – Meister und Schüler verbeugen sich zueinander. Die Schüler sagen dann „Onegai shimas“ = ich bitte um. Nun wird das Iaito aufgenommen und wie folgt in den Obi gesteckt. Beide Arme werden mit offenen und nach unten zeigenden Handflächen nach vorn gestreckt (Mitte Iaito). Dann gleiten die Arme etwa 10 cm über dem Iaito auseinander. Die linke Hand wird zur linken Hüfte gezogen, gleichzeitig gleitet die rechte Hand über dem Iaito zurück bis unterhalb der Tsuba (Stichblatt) und nimmt das Iaito auf. Das Iaito wird zwischen den Knien senkrecht abgestellt. Die linke Hand wird unterhalb der rechten abgesetzt und gleitet ohne die Saya zu berühren nach unten, ergreift das Ende und steckt das Iaito in den Obi. Nach Beendigung des Trainings wird ebenso verfahren. Der ranghöchste Schüler gibt wieder das Kommando „Sensei ni Rei“ die Schüler bedanken sich mit „Arigato gozaimashita“. Otagai ni Rei ist der letzte Gruß am Anfang des Trainings, bzw. ein Gruß innerhalb des Trainings der Übenden zueinander. Dieser Gruß steht als Dank für die Hilfe eines Mitübenden oder auch zur höflichen Begrüßung von mitübenden Gästen im Dojo. Alle Schüler verbeugen sich zueinander und sagen „Otsukare samadeshita“. Sowohl ein Schwert welches zu kurz ist, aber auch ein zu langes Schwert behindert oder verhindert korrekte Bewegungen. Wir empfehlen daher folgende Schwertlängen: Körperlänge Schwertlänge 160 cm 2,40 Shaku = 72,7 cm 165 cm 2,45 Shaku = 74,2 cm 170 cm 2,50 Shaku = 75,8 cm 175 cm 2,55 Shaku = 77,3 cm 180 cm 2,60 Shaku = 78,8 cm 185 cm 2,65 Shaku = 80,3 cm 190 cm 2,70 Shaku = 81,8 cm 195 cm 2,75 Shaku = 83,3 cm 200 cm 2,80 Shaku = 84,8 cm Iaido Kleidung Die traditionelle Kleidung besteht aus einer Jacke (Gi / Haori), einem weiteren Hosenrock (Hakama), und einem Gürtel (Obi). Gelegentlich wird noch eine Unterjacke (Juban) getragen. Zum Training empfehlen sich auch Knieschoner, da recht viel aus dem Sitzen heraus geschieht und so die Knie weniger beansprucht werden. Sollte der Boden besonders schmutzig sein, können auch noch Tabis, dies sind Socken wo die Zehe besonders herausgearbeitet ist, getragen werden, ansonsten wird barfuss trainiert. OBI Der Obi ist in der Regel 4 Meter lang und ca 10 cm breit. Auch er kann aus diversen Materialien bestehen und verschiedene Farben haben. Diese sagen im Iaido nichts über die Graduierung. Der Obi wird um die Hüfte gewickelt und mit einem Knoten auf dem Rücken fixiert. Der Obi nimmt das Schwert auf und verleiht sowohl Haori, als auch Hakama, Sitz und Halt. Der Hakama ist ein japanisches Kleidungsstück dessen Falten für die Japaner religiöse Bedeutung haben. Weitere Ausrüstung: Bokken und Iaito Für Anfänger und Partnerübungen wird ein Holzschwert (Bokken oder Bokuto) benutzt. Später wird mit dem Iaido – Übungsschwert (Iaito) gearbeitet. Dieses entspricht einem scharfen Schwert in Form, Länge und Gewicht. Die Klinge ist allerdings stumpf und zumindest nicht geschmiedet, sondern aus Zink / Aluminium – Legierung, welches zusätzlich beschichtet und bearbeitet wurde. Die Schwerthiebe eines Samurai 1. Ryo kuruma (Doppelrad): Hieb durch die Hüfte 2. Tai-tai (sehr groß): Hieb durch Achseln und Oberkörper 3. Karigane (Wildgans): Hieb durch den Oberkörper 4. Chiwari (Brustspalter): Hieb durch die Brust 5. O-kesa (Priestergewand): Hieb quer durch den Oberkörpe, von der rechten Schulter zur linken Hüfte 6. Kami-tatewari (Spalthieb von oben): Hieb durch den Kopf 7. Wakige (Achselhöhle): Hieb durch die Brust, in Höhe der Achselhöhle 8. Kurumasike (Ende des Rades): Hieb durch den Bauch 9. Suritsuke (Einreibung): Hieb durch den Oberkörper, unterhalb der Brust 10. Shino-tatewari (Spalthieb von unten): Hieb von unten, durch die Geschlechtsteile 11. San-no-do (dritter Körperschlag): Hieb durch den Bauch 12. Ni-no-do (zweiter Körperschlag): Hieb durch die obere Brusthälfte 13. Ichi-no-do (erster Körperschlag): Hieb durch den Bauch, in der Magengegend 14. Ko-kesa (kleines Priestergewand): Abschlagen des linken Armes, von der Schulter zur Achselhöhle 15. Tabigata (Sockenrand): Abhauen des Fußes 16. Sodesuri (Ärmelschnitt): Abhauen der Hand 17. Kaishaku (Kopfabschlagen): bei Feinden und als Freundschaftsdienst beim Seppuku