Der Herr ist mein Hirte Herrgott unner duinen Schutze briuke eck

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Der Herr ist mein Hirte Herrgott unner duinen Schutze briuke eck
Der Herr ist mein Hirte
Herrgott unner duinen Schutze briuke eck keune
Naut teo luin.
Denn diu bliffs jo jümmer an muiner Halwe.
An duiner Hand draf eck mui ressen an groinen
Wiesen un bui frisken Wader.
Muine Seele draf sick fröwwen, denn dui leid´s
mui up der rechten Strohde.
Duin Name sall ehrt wern, jümmer un teo jeuder
Tuit.
Wenn eck auk schwore Wege gohn mott,
häwwe eck keune Angst.
An duinen Stocke fui´n eck Traust un Geborgenheut.
Vo den Augen muiner Fuinde deckst diu mui den
Disk, un salbest muinen Kopp met Oelje.
Muin Becher es vull met Wuin bet boben hen.
Gnode un Barmherzigkeit bluiwet bui mui muin
Lieben lang.
In duinen Hiuse draf eck bluiben bet in olle
Ewigkeut.
Psalm 23 auf lippisch-platt von Helmuth Rottschäfer
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Liebe Leserinnen,
„Heimatliebe“, so heißt die neue Arbeitshilfe der Evangelischen Frauen
in Lippe mit ihrem wunderschönen Titelbild. Monika Korbach hat sich
in dieses Bild geradezu verliebt. Das spürt man ihrer Andacht ab, die
sich in diesem Heft findet. Dabei lockt sie offensichtlich die Aussicht,
dass dieses Tier zum Aufbruch bereit ist und die Tür, aus der es uns
anschaut, offen steht. Das Schaf blickt in die Weite, ganz wie es der
ökumenische Kirchentag uns im Jahr 2016 empfiehlt. Auf ihn können
wir uns auch als Frauen schon besonders freuen. Dazu finden sich
verschiedene Einladungen im neuen Rundbrief.
Im Blick auf das vergangene und das vor uns liegende Jahr erinnern
unser Schaf auf der Titelseite und das Motto „Heimatliebe“ aber auch
an die Dringlichkeit, mit der Menschen in diesen Zeiten nach Heimat
suchen. Sie wollen nicht hinaus, sondern endlich wieder ein Dach über
dem Kopf haben. Sie möchten irgendwo ankommen und sehnen sich
nach Sicherheit für sich und ihre Familien. Aus kriegsgebeutelten Gegenden oder aus wirtschaftlich schwachen Regionen dieser Welt
kommen sie zu uns und bitten um Aufnahme. Leider ist der schöne
Satz „Wir schaffen das!“ allzu schnell dem öffentlichen Kleinmut gewichen. Und dennoch gibt es beeindruckend viele Ehrenamtliche, darunter sehr viele Frauen, die sich stetig und zuverlässig für das neue Zuhause in Deutschland und für ein Herzliches Willkommen in Lippe einsetzen. Auch dazu finden sie einen Bericht aus SchiederSchwalenberg. Unser Leitungskreismitglied Susanne Koch ist dort
schon seit über einem Jahr hilfreich tätig und erzählt von den Erfahrungen verschiedener Initiativen vor Ort. Die Vollversammlung, zu der
wir in diesem Rundbrief ebenfalls einladen, wird sich damit beschäftigen, welche neuen Herausforderungen in diesem Feld auf die Evangelischen Frauen in Lippe zukommen, und wie wir damit unserem Frauenhilfserbe gerecht werden können.
Weite wirkt! Im zweiten Teil des Heftes werfen wir wie immer einen
„Blick über den Tellerrand“. Wir nehmen Anteil an
dem, was Frauengruppen in Lippe im letzten Jahr gefreut hat und was unseren Dachverband, die Evangelischen Frauen in Deutschland (EFiD) und andere
ökumenische Nachbarn im Moment bewegt. Es ist ein
bunter Bilderbogen, auf den wir zurück schauen und
ein ereignisreiches Jahr, in dem wir uns ausstrecken
nach dem, was kommt.
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Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Stöbern und grüße Sie mit der
Jahreslosung, die für uns Frauen wie gemacht ist: „Ich will euch trösten, wie einen eine Mutter tröstet“. Kommen Sie gut und behütet ins
neue Jahr.
Ihre Brigitte Fenner,
Pfarrerin für die Evangelischen Frauen in Lippe EFiL
Andacht - Gedanken zum Thema
Die zweiflügelige, petrolfarbene Stalltür, bei der schon kräftig der Lack
abblättert und das Holz durchscheinen lässt, steht halb offen. Heraus
schaut mit leicht zusammen gekniffenen Augen ein Schaf. Im dichten,
wolligen Fell haben sich einige Strohhalme verfangen. Ist es gerade
aufgewacht und genießt die frische Morgenluft? Oder ist der lange
Winter im Stall vorbei und gleich geht es hinaus auf die saftigen, grünen Weiden?
Das Bild vom Schaf in der offenen Stalltür findet sich auf dem Deckblatt unserer neuen Arbeitshilfe mit dem Titel „Heimatliebe“. Und beim
ersten Betrachten fährt es mir wie ein Blitz durch den Kopf: Ein Schaf
ist doch kein Haustier! Ein Schaf hat doch keine Heimat! Ein Schaf
zieht doch umher und bleibt nur kurze Zeit an einem Ort. Ein Schaf ist
ein Schaf ist ein Schaf!
Ich schaue bei Wikipedia nach: doch, doch, lese ich dort: das Schaf ist
ein Haustier. Und zwar schon seit schätzungsweise 10.000 Jahren. In
Anatolien, lese ich, wurden die wilden Mufflons domestiziert und sicherten damit menschliches Überleben als Fleisch-, Woll- und Felllieferanten. Schafe sind robust und genügsam und gehören damit wie
Hunde, Rinder und Ziegen zu den ältesten Haustierrassen.
In Anatolien also, im Vorderen Orient. Da, wo viele Geschichten erzählt und aufgeschrieben wurden, wie wir sie heute in der Bibel finden.
Kein Wunder also, dass die Bibel voll ist von Texten, Liedern und
Gleichnissen über Schafe. In 140 Stellen, berichtet die große Konkordanz zur Lutherbibel, geht es um das Herdentier. Das heißt, durchschnittlich auf jeder 8. Seite schaut uns ein Schaf aus den dünnen
Seiten des Buches der Bücher entgegen. Ich muss schmunzeln, wenn
ich mir das bildlich vorstelle.
Einige Bibelstellen fallen mir ein. Natürlich und mit großem Abstand
ganz vorn: Psalm 23. Aber auch bei dem Abstraktesten aller Evangelisten geht es in einem Jesus-Gleichnis um die Schafe. Im 10. Kapitel
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erzählt Johannes vom guten Hirten. Er spricht von Dieben und Räubern, die sich heimlich in die Schafställe einschleichen und die guten
Tiere stehlen oder töten. Der gute Hirte aber geht zur Tür hinein „und
die Schafe hören seine Stimme; und er ruft seine Schafe mit Namen und führt sie hinaus.“
Schön ist es, wenn jemand einen beim Namen kennt und nennt. Das
gibt gleich ein vertrautes Gefühl. Mit Menschen, die mich kennen, gehe ich schon mal eine unbekannte Strecke. Besonders weil ich mich
allein gern und oft verlaufe. Wegekompetenz nennen wir das bei unseren Pilgerbegleiter*innen. Die ist wichtig, wenn wir Menschen auf unseren Pilgerwegen leiten und begleiten. Eine Fähigkeit, wie sie ein
guter Hirte haben sollte.
„Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, so wird er
selig werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.“
Mit meinem Gott kann ich hinausgehen ins Freie. Ich kann mutig neue
Wege beschreiten und gewiss sein, dass er mich behütet, auch in unbekannten Gegenden und an fremden Orten. Und um eine gute Versorgung brauche ich mir auch keine Sorgen zu machen. Ich werde
begleitet und geweidet.
Neulich in Bamberg stand ich nachts um 23.00 Uhr ohne Hotelzimmer
da. Mein Zimmer war doppelt vergeben worden. Kurz bevor ich panisch wurde, erreichte mich eine Stimme in meinem Innern, die ein
wenig kölsch klang: „Et hät noch immer jot jejange! Es wird schon alles
gut werden. Hab keine Angst.“ Und es ging gut. Ein Taxifahrer fuhr
mich so lange durch Bamberg, bis ich um Mitternacht ein neues Zimmer gefunden hatte.
Ein Schaf ist doch kein Haustier. Und Heimat ist „Kein
Ort. Nirgends“ (Christa Wolf).
Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen und den
warmen und schützenden, aber auch dunklen und engen
Stall verlassen. Ich bin doch kein Haustier.
Monika Korbach
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Berichte und Nachrichten aus der Arbeit
Ein buntes Bild
Jahresfest der Evangelischen Frauen in Lippe
Bilder bestimmten das Jahresfest der Evangelischen Frauen in Lippe
(EFiL). Die, die im Kopf entstehen, die, über die wir nachdenken, aber
die uns nicht beherrschen sollen. Unter der Überschrift „Du sollst Dir
(k)ein Bildnis machen“ bot der Nachmittag im Kurhaus Bad-Meinberg
selbst ein buntes Bild.
Karl (Annette Kindler-Lurz) und Erna (Erika Lange) waren Teil des
Bilder-Puzzles, das der Leitungskreis der Evangelischen Frauen sich
ausgedacht hatte. Sie nahmen die rund 350 Besucherinnen mit ins
Bett. In dem lösten plötzliche Stimmen – „Die Leiche muss weg“ mächtig Unruhe und ganz viel Kopfkino aus, bis Karl sich schließlich
auf den Weg machte, ein Radio als Ursache für die Störung entdeckte,
es ausmachte und
die Bilder von Einbruch und Mord
verschwanden.
Das Radio und
das, was Wortbeiträge bei den Zuhörern auslösen,
war ein weiteres
Puzzleteilchen zum
Bild des Nachmittags.
Es war Landespfarrerin
Petra
Schulze, Evangelische Rundfunkbeauftragte
beim
WDR, die in ihrem
Vortrag „Kino im
Kopf“ über die Wirkung von Bildern
sprach und dass
wir uns fragen
Anette Stadermann (Mitte) und Brigitte Fenner konnten die
Evangelische Rundfunkbeauftragte beim WDR, Petra Schulze
(links), zum Jahresfest begrüßen.
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müssen, wie Bilder im Kopf entstehen und wann sie starr und unbrauchbar werden. Kunst durchbreche als Korrektiv unsere Vorstellungen, meinte sie: „Wenn wir mit kreativen Methoden an die Dinge herangehen, werden wir viel mehr wahrnehmen“.
Für einigen kreativen Input sorgten auch Annette Wolf, Waltraud
Huizing und Kirsten Albrecht mit viel Filmmusik, die genauso für Kopfbilder sorgte, wie etwa das gemeinsame Teekesselchen-Raten. „Sie
haben sich amüsiert, geraten und mitgemacht“, zog schließlich Pfarrerin Brigitte Fenner das Fazit des Nachmittags, den sie mit einer Andacht zum 2. Gebot „Du sollst Dir kein Bildnis machen…“ abschloss.
Sie stellte fest, dass Verstand und Lernen nicht ohne Bilder funktionieren, dass ein Gottesbegriff ohne Bilder leer bleibt. Fenner: „Wir brauchen Bilder und müssen sie beherrschen. Spielen wir mit den Bildern,
aber beten wir sie nicht an“.
Rund 350 Besucherinnen füllten das Kurtheater Bad Meinberg zum Jahresfest der Evangelischen
Frauen in Lippe.
Birgit Brokmeier, Öffentlichkeitsreferentin der Lippischen Landeskirche
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„Heimat - hier und heute“
Vollversammlung der Ev. Frauen (EFiL) in Lippe am 14. März 2016
Erstmalig treffen wir uns als Evangelische Frauen in Lippe (EFiL) zu
einer Vollversammlung. Eingeladen sind alle interessierten Frauen, die
die Zukunft der Ev. Frauenarbeit mit bedenken und mitgestalten möchten.
Der Titel „Heimat - hier und heute“ ist aus gutem Grund gewählt: Zum
einen möchten wir unsere Arbeitshilfe „Heimatliebe“ vorstellen und
dazu anregen, in Ihrem
Umfeld damit zu arbeiten. Zum anderen geht
es um die Frage, ob und
wie sich die Frauenarbeit
bei den aktuellen Herausforderungen
von
Heimatverlust
und
Flüchtlingsbewegungen
einbringt. Viele Frauen
sind bereits aktiv. Sie
übernehmen Verantwortung und üben Gastfreundschaft.
Der Jahresbericht der
Frauenarbeit wird zeigen, was wir bereits angestoßen haben. Wir
freuen uns aber auch auf
eine angeregte Diskussion über nötige Weichenstellungen für die
Zukunft. Um berufstätigen Frauen die Teilnahme zu erleichtern, treffen wir uns zu einer neuen Uhrzeit am späten
Nachmittag. Anstelle des Kaffeetrinkens gibt es einen stärkenden Imbiss: Montag, 14.03.2016, 17.00 - 19.15 Uhr im Landeskirchenamt,
Leopoldstr. 27 in Detmold. Wir freuen uns über eine Anmeldung bis
zum 09.03.2016.
Brigitte Fenner
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Auf „Klassenfahrt“ - Wir sind wieder unterwegs…
Programmplanung mit der neuen Arbeitshilfe „Heimatliebe“
Er könnte nicht aktueller sein, der Titel der neuen Arbeitshilfe, die 2016
und 2017 Anregungen für die eigenen Frauengruppen geben möchte.
Auf vielfältige Weise nähert sie sich der Sehnsucht nach Heimat und
den Notwendigkeiten zum Aufbruch an. Für manche Menschen ist es
eine Lust, Altes zu verlassen. Viele sind mehr oder weniger dazu gezwungen. Was gibt uns selber Heimat in allem Umbruch? Die vielfältigen Methoden und wunderbaren Texte wollen auf ihre Anwendbarkeit
ausprobiert werden. Was ich als Frauengruppenleiterin selbst erlebt
habe, kann ich besser weitergeben. Dazu laden vier Workshops in den Klassen der Lippischen Landeskirche ein. Wer
am Termin in der eigenen
Klasse keine Zeit hat, kann
gern die Nachbarklasse besuchen. Die Begegnung und der
Austausch mit anderen aktiven
Frauen ist immer wohltuend
und anregend!
Dienstag, 5. April 2016 - Werkstatt Nord in Langenholzhausen
Von 18.00 – 20.15 Uhr im Gemeindehaus der ev.-ref. Kirchengemeinde Langenholzhausen, Habichtsberger Str. 2, 32689 Kalletal
Mittwoch, 6. April 2016 – Werkstatt Ost in Schieder
Von 09.30 – 12.30 Uhr im Gemeindehaus der ev.-ref. Kirchengemeinde Schieder, Kirchstr. 10, 32816 Schieder-Schwalenberg
Mittwoch, 6. April 2016 – Werkstatt Süd in Hiddesen
Von 19.00 – 21.15 Uhr im Gemeindehaus der ev.-luth. Kirchengemeinde Hiddesen, Im Kampe 8, 32760 Detmold
Donnerstag, 7. April 2016 – Werkstatt West in Schötmar
Von 19.00 – 21.15 Uhr im Gemeindehaus der ev.-ref. Kirchengemeinde Schötmar, Am Kirchplatz 1c, 32108 Bad Salzuflen
Wir würden uns freuen, wenn Sie sich bis zum 31.03.2016 bei uns tel.
anmelden.
Brigitte Fenner und Monika Korbach
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"Ein weites Herz, ein neuer Geist"
Frauengottesdienst statt Frühjahrstreffen am 20. Mai 2016
Anstelle unseres traditionellen Frauenfrühjahrstreffens laden wir in
diesem Jahr alle Frauen in Lippe zu einem Frauengottesdienst anlässlich des Kirchentages "Weite wirkt" in das Kirchliche Zentrum nach
Eben-Ezer ein. Den Bibeltext haben die Evangelischen Frauen in
Deutschland (EFiD) für das Jahr 2016 vorgegeben. Die kreative Gestaltung liegt in den bewährten Händen des Leistungskreises.
"Ein weites Herz, ein neuer Geist" lautet das Thema des Gottesdienstes. Am Freitag, den 20. Mai wollen wir ihn gemeinsam feiern.
Das brauchen wir für die Zukunft: "Ein weites Herz, einen neuen
Geist". Das brauchen wir für eine Zukunft, in der wir in immer größerer
Verschiedenheit das Zusammenleben üben. Nicht umsonst ist der
Kirchentag ökumenisch ausgerichtet und lädt Gäste aus Nah und Fern
ein. Das soll auch bei uns so sein.
Durch Musik (Annette Wolf), durch Stille und kleine Experimente öffnen wir uns für die Vision des Propheten
Ezechiel. Natürlich ist auch Gelegenheit zum Gespräch.
Dies vor allem bei einem leckeren, internationalen Imbiss. Der Frauengottesdienst schließt mit Segensworten
aus der ganzen Welt. Treffen wir uns? Wir vom Leistungskreis freuen uns auf Sie!
Erika Rüter
Blick über den Tellerrand
Frauen im Werk Marc Chagalls
Vom 30. August bis zum 13. September war in der Marktkirche zu
Lage eine überaus beeindruckende Ausstellung zu sehen: 41 Farblithographien des jüdischen Künstlers Marc Chagall. Diese wunderbaren Kunstwerke, entstanden in den Jahren 1956 und 1960, stellen
Momente biblischen Geschehens von der Schöpfung bis zu den Propheten dar. Unter diesen finden sich auch eine beachtliche Zahl von
biblischen Frauengestalten, die Marc Chagall künstlerisch interpretiert
hat.
Insbesondere drei Veranstaltungen haben sich ausdrücklich mit Frauenthemen während des reichhaltigen zweiwöchigen Beiprogramms zur
Ausstellung beschäftigt: Am „Abend – so bunt wie die Bilder Marc
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Chagalls“ wagten wir einige Tänze zusammen und lernten jüdisches
Brauchtum rund um die wichtigsten jüdischen Feste kennen. Dabei
war auch zu erfahren, dass der Frau eine entscheidende Rolle bei der
rituellen Gestaltung der Feste zukommt.
Bei einem überaus gut besuchten Frauenfrühstück brachte uns die
Vorsitzende der Gesellschaft für jüdisch-christliche Zusammenarbeit,
Pfarrerin Bettina Hanke-Postma, auf anschauliche und lebendige Weise, die Bedeutung des Sabbats im Leben des Juden Marc Chagalls
und seiner geliebten Frau Bella nahe: Der jüdische Sabbat, der wie
eine Braut von ihrem Bräutigam von den Gläubigen sehnlich erwartet
und begrüßt wird, ist Himmel auf Erden und lässt schon jetzt das Reich
Gottes in dieser Welt aufscheinen. In seinem Gemälde „Sabbat“ stellt
Chagall zudem dar, wie der Sabbat Licht in die ärmlichen und schwierigen Lebensverhältnisse in einer jüdischen Familie in der osteuropäischen Heimat des Künstlers bringt.
Im Mittelpunkt eines der drei Gottesdienste zur Ausstellung standen
außerdem die beiden
persischen Königinnen
Vasthi und Esther. Beide Frauen haben auf je
eigene Weise Mut bewiesen und können uns
auch heute darin Vorbild sein: Vasthi, die
sich bei einem Männergelage weigert, sich
von ihrem Gemahl,
dem König, vorführen
zu lassen und daraufhin verstoßen wird.
Esther, die sich vom
schüchtern-schönen
Mädchen zur klugen
und
diplomatischen
Frau wandelt, die ihr
Volk durch mutiges
Handeln vor einem
Pogrom rettet. An ihre
mutige Tat erinnert das
jüdische Purimfest, bei
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dem mit allerlei Späßen kräftig gefeiert wird. Pur, das heißt übersetzt:
Los. Eine humorige Verlosung der besonderen Art hatte Elisabeth Mellies vorbereitet. Die von ihr liebevoll ausgesuchten und gestalteten
Losgewinne zauberten nach dem Gottesdienst sowohl
Frauen und Mädchen als auch Männern und Jungen ein
Lächeln ins Gesicht.
Als Pfarrerin hat mir die Durchführung dieser Veranstaltungen mit den überaus engagierten, phantasievollen
und tatkräftigen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen in unser Gemeinde große Freude gemacht.
Christina Hilkemeier, Pfarrerin in der Ev.ref. Kirchengemeinde Lage
30 Jahre Frauenhaus Lippe
Im Juni 1985 hat das Frauenhaus Lippe seinen Betrieb aufgenommen.
Damit leistet diese Einrichtung seit 30 Jahre Hilfe und Unterstützung
für die von Gewalt bedrohten Frauen und ihre Kinder.
Die Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Lippe e.V., der Träger des Frauenhauses, nahm das zum Anlass, dieses Jubiläum im Rahmen einer
kleinen Feierstunde im Kreishaus in Lippe zu würdigen.
Die Einladung für die Ev. Frauen in Lippe nahm Iris Kruel vom Leitungskreis wahr.
In den Redebeiträgen wurde hervorgehoben, dass die Arbeit des
Frauenhauses immer noch sehr nötig ist, so bedauerlich dies auch sei.
Deshalb wurde am Jahresfest der Ev. Frauen in Bad Meinberg auch
für diese Einrichtung eine Kollekte gesammelt, die während der Feierstunde der Leiterin der Einrichtung, Frau Stefanie Nowak-Thormählen,
übergeben wurde. Diese schätzt die begleitende Aufmerksamkeit der Ev. Frauen in Lippe für das Frauenhaus Lippe und ihre Tätigkeit sehr und nimmt sie dankbar wahr.
Die Mitarbeiterinnen sind gern bereit, über die Arbeit
des Frauenhauses in Gruppen zu informieren.
Iris Kruel
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Mitgliederversammlung der Ev. Frauen
in Deutschland (EFiD)
Iris Kruel und Marlis Steffestun waren in Hannover dabei
Eine umfangreiche Tagesordnung wartete auf die Delegierten aller
Mitgliedsorganisationen der EFiD.
Haupttagesordnungspunkt war die Wahl des neuen Präsidiums. Die 1.
Vorsitzende Ilse Falk stand aus persönlichen Gründen nicht mehr zur
Wiederwahl. Zur neuen 1. Vorsitzenden
wurde Pfarrerin i.R. Susanne Kahl-Passoth gewählt, ehemals Direktorin des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburg/schlesische Oberlausitz. Seit 2014 ist sie Mitglied im Vorstand des Deutschen Frauenrates.
Zur 2. Vorsitzenden wurde Angelika Weigt-Blätgen, leitende Pfarrerin der Ev. Frauenhilfe in Westfalen und Mitglied der Synoden der
Evangelischen Kirche von Westfalen und der Ev. Kirche in Deutschland (EKD), wieder gewählt. Als weitere Mitglieder des Präsidiums
wurden Pastorin Susanne Sengstock, Nordkirche, Pfarrerin Anke
Ruth-Klumbies, Baden, Ursula Kress, Württemberg ( Wiederwahl) und
Ingrid Drewes-Nietzer, Anhalt gewählt.
Außerdem stand auf der Tagesordnung:
 das Fernstudium Theologie geschlechterbewusst, das mit
überarbeiteten Studien-briefen erneut angeboten wird. (Informationen hierzu gibt es auch bei M. Korbach u. Brigitte Fenner).
 die Kampagne „Organspende.entscheide ich.“Dieses Projekt soll fortgeführt werden. Auf dem Kirchentag in Stuttgart war
der Start der Kampagne als erfolgreich angesehen worden.
Besonders viel Interesse ist von jungen Menschen registriert
worden.Verschiedene Fundraisingaktionen der Mitgliedsorganisationen zu diesem Projekt wurden vorgestellt (siehe nachfolgender Artikel).
 das Ev. Zentrum Frauen und Männer gGmbH. Die EFiD hat
ihre Büroräume zusammen mit der ev. Männerarbeit in einem
Haus in Hannover. Die EKD wird ab 2016 der EFiD und der Ev.
Männerarbeit ein gemeinsames Budget zu Verfügung stellen.
Hierfür wurde jetzt das Ev. Zentrum Frauen und Männer
gGmbH gegründet.
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
das Reformationsjubiläum 2017. Das Projekt:“ Frauen und
Reformation“ erfährt den offiziellen Abschluss mit Dr. Kristina
Dronsch und es gab Informationen zum großen Jubiläum im
Jahr 2017 in Wittenberg.
 das Schwerpunktthema Sterbehilfe: Pfarrer und Buchautor
Michael Frieß hielt ein Referat zur theologischen Akzeptanz
von assistiertem Suizid und aktiver Sterbehilfe.
Am Ende der MV wurde noch folgende Resolution verabschiedet. (siehe nachfolgender Artikel)
Iris Kruel und Marlis Steffestun
Gerechtigkeit kennt keine Grenzen!
Evangelische Frauen fordern unantastbares Recht auf Asyl
Hannover, 22. Oktober 2015 - Angesichts immer weiter zunehmender
Ausschreitungen gegen Flüchtlinge in Deutschland fordern die Evangelischen Frauen in Deutschland e.V. (EFiD) die Regierungsverantwortlichen des Bundes und der Länder auf, das Recht auf Asyl in
Deutschland unbedingt zu schützen und Verschärfungen des Asylrechtes zurückzunehmen. "Menschen, die in ihren Heimatländern von
Krieg, Bürgerkrieg, Hunger und Gewalt oder Verfolgung aufgrund von
Religion oder sexueller Orientierung betroffen sind, dürfen in unserem
Land nicht abgewiesen werden", fordert die EFiD-Vorsitzende Susanne Kahl-Passoth. Recht und Gerechtigkeit seien in biblischer Tradition
allen zugesagt, zuallererst aber denen, die arm sind, unter Verfolgung
leiden oder fremd sind, zitierte die Theologin aus einer Resolution, die
die Mitgliederversammlung des Verbandes gestern Abend einstimmig
beschloss.
In ihrer Resolution tritt der Frauendachverband der Evangelischen
Kirche deutlich dafür ein, das Recht auf Asyl in Deutschland entscheidend zu stärken und zu schützen. Dies gelte auch für die Würde eines
jeden einzelnen Menschen, erläuterte die stellvertretende EFiD Vorsitzende Angelika Weigt-Blätgen. Staatliche und soziale Fürsorge
müsse selbstverständlich ebenso allen anderen gelten, die in prekären
Situationen leben. "Einheimische gegen Flüchtlinge auszuspielen, wie
es derzeit in Deutschland passiert, ist infam und nach unserem biblischen Verständnis überhaupt nicht zu dulden!"
Als erstes sichtbares Zeichen gegen alle Formen von Fremdenfeindlichkeit, Hass, Gewalt und Rassismus treten die Evangelischen Frau-
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en mit Beschluss ihrer Mitgliederversammlung der Bundesarbeitsgemeinschaft „Kirche und Rechtsextremismus“ bei.
Pressemitteilung der Ev. Frauen in Deutschland (EFiD)
Organspende. entscheide ich.
Mit diesem Slogan werben die Evangelischen Frauen in
Deutschland (EFiD) für einen alternativen Organspendeausweis und für eine informierte Entscheidung zum
Thema Organspende.
Die dramatisch gesunkene Zahl von Organspenden
macht deutlich, dass viele Menschen im Hinblick auf eine
mögliche Organtransplantation verunsichert sind. Die
EFiD möchte erreichen, dass Menschen durch eine umfängliche, ehrliche und nicht moralisierende Information zu einer Entscheidung gelangen. Sie vertritt außerdem die Auffassung, dass, entgegen der bisher vertretenen Meinung, hirntote Menschen nicht tot sind, sondern
Sterbende. Diese Erkenntnis muss zwangsläufig zu einem anderen
Umgang mit dem sterbenden Menschen und seinen Angehörigen führen. Für den sterbenden Menschen wird deshalb gefordert, die Organentnahme unbedingt unter Vollnarkose durchzuführen, damit absolut
ausgeschlossen werden kann, dass der/die Organspender/in Schmerzen spüren kann, was ohne Vollnarkose bisher nicht auszuschließen
ist.
Für den Umgang mit den Angehörigen fordert die EFiD ebenfalls eine
bessere Aufklärung, aber auch die Einbeziehung in die tatsächliche
Entscheidung des Organspendenden. Die Tatsache, dass die Angehörigen frühzeitig mit in die Entscheidung des Spendenden einbezogen
werden und im Gespräch die Beweggründe für die Entscheidung erfahren, lässt sie nicht, wie bisher so oft, überfordert und verunsichert
zurück.
Durch verschiedene
öffentlichkeitswirksame Aktionen z.B.
auf dem Ev. Kirchentag 2015 in
Stuttgart,
oder
durch die Gewinnung von namhaf-
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ten Patinnen und Paten, die sich hinter diese Kampagne stellen und
sie unterstützen, sollen die Positionen der EFiD zu diesem Thema in
Kirche, Gesellschaft und Politik diskutiert werden und zu Veränderungen führen.
Aber auch die Beschäftigung mit dem Thema: “Organtransplantation“
in Frauengruppen und von Einzelnen soll angeregt und gefördert werden.
Der
entsprechend
gestaltete
Ausweis
zur
Organ/Gewebetransplantation ist beim Bildungsreferat der Lippischen Landeskirche erhältlich. Weitere Informationen zu diesem Thema gibt es
unter: www.organspende-entscheide-ich.de
Marlis Steffestun
15 Jahre Frauenfrühstück in Horn
„Wie schnell sind 15 Jahre vergangen“, staunten die vier Gründerfrauen, des Frauenfrühstücks der Ev.-ref. Kirchengemeinde Horn. Sie ha-
Frauenfrühstücksteam der Ev.-ref. Kirchengemeinde Horn
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ben das Treffen nicht nur vor anderthalb Jahrzehnten gegründet, sondern jedes stattfindende Frauenfrühstück (2 x im Jahr), die ganze Zeit
mit inzwischen weiteren fünf aktiven Mitarbeiterinnen mit Leben gefüllt!
So hatte die Kirchengemeinde zu dem 15-jährigen Jubiläum am 31.
Oktober unter dem Thema „Aber bitte mit Sahne“ in das Gemeindehaus eingeladen. Dieser Einladung waren wieder über 60 Frauen gefolgt, die sich von einem liebevoll gedeckten Morgenbuffet mit allerlei
Leckereien, einschließlich selbstgemachten Kuchen (natürlich: Mit
Sahne!) verführen ließen. Zum Geburtstag waren dieses Mal Überraschungsgäste geladen: Brigitte Fenner, Pfarrerin für Frauenarbeit der
Lippischen Landeskirche, die in ihrer „sahnigen“ Andacht auf das Erlebte und noch zu Erlebende für und bei Frauenfrühstücken in Horn
einging. Dagegen sorgten Ulla und Markus Jung (Teilnehmende Männer sind die Ausnahme!) mit ihren kabarettistischen Einlagen unter
musikalischer Begleitung für lustige Momente. Auch entdeckten die
Mitarbeiterinnen des Frauenstücks einmal wieder ihre kreative Ader,
indem sie ihren umgetexteten Frauenfrühstück-Hit nach der bekannten
Melodie „Aber bitte mit Sahne“ begleitet am Klavier von
Utta Grotstollen-Niewald gesanglich
Auszug aus der Andacht vortrugen. Am Ende der Veranstalvon Pfarrerin B. Fenner:
tung bedankte sich Pfarrerin Petra
„…Jesus sagt: „Ich bin Stork bei dem anwesenden Mitargekommen, damit sie das beiterteam und sonstigen MitwirLeben haben und es in kenden mit Rosen. Übrigens: Wir
laden jetzt schon herzFülle haben!"…
Ich verstehe so ein Frau- lich zum nächsten
enfrühstück wie dieses Frauenfrühstück, am
auch als einen Ort, an Samstag, den 12. März
dem man über das eigene 2016, 9.00 Uhr unter
dem Thema „Klatsch
Wohl und den eigenen und Tratsch“ ein!
Tellerrand hinaus schaut
und sich fragt, wie wir für
andere da sein können,
und wie die Verheißung
von Fülle andere Menschen erreicht – in Worten
und Taten…“
Sabine Becker
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Ein Lächeln, eine Händedruck und ein wenig Zeit…
Flüchtlingshilfe Schieder–Schwalenberg
…so begann für uns die erste Begegnung mit Flüchtlingen.
Zunächst gingen wir als Kontaktgruppe mit mehreren ehrenamtlichen
Helfern in die Gemeinschaftsunterkünfte in Schieder-Schwalenberg.
Sofort begann für uns die Faszination des kulturellen Austausches.
Dank der englischen Sprache und auch mit Händen und Füßen, entdeckten wir viele Gemeinsamkeiten und kamen immer besser ins Gespräch. Ganz schnell wurde Vertrauen aufgebaut, und es entstand
Vorfreude auf das nächste Treffen. Durch die wunderbare Gastfreundschaft aller Flüchtlinge, egal aus welchem Land, stellten sich auch für
uns ganz schnell Entspannung und ein Genießen der gemeinsamen
Zeit ein.
Inzwischen können wir vielerlei Hilfestellung leisten. Vor allem der
Umgang mit deutschen Formularen ist für keinen einfach. Viele Freizeitangebote und vor allem Sprachkurse werden regelmäßig angeboten und von allen gemeinsam genutzt. Besonders gern nehmen die
Flüchtlinge am Tanzangebot der Trachtengilde Schwalenberg teil.
Gemeinsam werden traditionelle Volkstänze eingeübt und in den Pausen darf es auch gerne Musik und Tanz aus Syrien, Albanien oder
Afrika sein. Dann sprudelt die Lebensfreude nur so hervor, und später
sagen die Tänzer: „Danke für zwei Stunden Vergessen der Flucht“.
Aber auch Hausaufgabenhilfe, Fahrten zu Ärzten und Ämtern, sowie
Kinderspiele kommen nicht zu kurz. Mittlerweile sind einige Familien in
privaten Unterkünften angekommen, und auch sie laden bei jedem
Besuch zu Kaffee oder Tee ein und alle freuen sich riesig.
Wenn die Kinder mit offenen Armen und strahlenden Augen auf uns
zugelaufen kommen, dann geht einem das Herz auf.
Die ehrenamtliche Arbeit lohnt sich. Zuwendung beruht auf beiden Seiten. Probieren Sie es doch auch
einmal aus, denn es gibt einem Freude und Zufriedenheit.
Ein Lächeln, ein Händedruck und ein paar Minuten
Zeit für einen Menschen… und schon sieht alles ganz
anders aus.
Susanne Koch
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Ökumenisches Lernen (nicht nur) für Frauen
Weite wirkt – Reformation und die Eine Welt – so lautet das Jahresmotto der Lippischen Landeskirche für 2016. Und unter diesem Motto
stehen auch die nachfolgenden Themen für kirchengemeindliche
Gruppen und Aktionen im Bereich des Ökumenischen Lernens:
1) Des Kaisers neue Kleider – die weite Welt der Mode aus kultureller und entwicklungspolitischer Sicht
Unsere Kleidung sagt viel darüber aus, was für Persönlichkeiten wir sind und welche Überzeugungen wir vertreten. Wie ist
das bei unseren Partner/innen in Osteuropa und Afrika? Und
wie sind die Herstellungsbedingungen von Mode auf dem globalen Markt zu beurteilen?
2) Topfgucker kommen nicht in den Himmel (?)…, aber sie kommen weit herum!!
Sie sind eingeladen, in anderer Leute Töpfe zu schauen: Was
kochen eigentlich unsere kirchlichen Partner/innen in Osteuropa, Afrika und Asien? Aus welchem Grund werden bestimmte
Gerichte zubereitet? Und was kocht man dort an hohen kirchlichen Feiertagen?
3) Prima Klima! Die (welt-)weiten Auswirkungen des Klimawandels
Der Klimawandel ist in aller Munde. Wir sorgen uns um Gottes
Schöpfung und machen uns Gedanken, was wir selbst zu ihrer
Bewahrung beitragen können. Aber wie wirkt sich der Klimawandel auf unsere Geschwister in anderen Teilen der Erde aus
und was bedeutet das
wiederum für uns?
Sabine Hartmann
Referentin für ökumenisches Lernen
Tel.: 05231/976864
[email protected]
Sabine Hartmann
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3. Ökumenischer Kirchentag in Lippe
Vom 16.- 21. Mai 2016
„Weite wirkt“…Aber wie? Weite kann überfordern und Angst machen. Und Weite kann
Freude auslösen über neue Möglichkeiten
und Erkenntnisse. „Weite wirkt“ ist das Motto
des 3. Ökumenischen Kirchentags in Lippe
vom 16. - 21. Mai 2016. Eine Woche lang laden fünf christliche Kirchen
in Lippe ein zu Gottesdiensten, Konzerten, Vorträgen, Festen und Gesprächsrunden, um die Weite zu feiern und zu erkunden: Wie sind wir
weltweit verbunden und vernetzt? Wo sind Christen an Bewegungen
beteiligt, die sich auf Gerechtigkeit und Freiheit richten? Wie können
wir sie unterstützen und uns selbst auf den Weg machen?
Auftakt des Kirchentages ist der Eröffnungsgottesdienst am 16. Mai
2016 auf Schloss Wendlinghausen in Dörentrup. Von den besonderen
Ereignissen der Woche nenne ich nur drei: Die Marktplatzgespräche
am 17. Mai 2016 setzen sich mit TTIP, dem transatlantischen Freihandelsabkommen, auseinander. Das Partnerschaftsfest am 18. Mai 2016
in Bad Salzuflen feiert unsere Verbundenheit mit Menschen und Kirchen in der Einen Welt. Den Frauengottesdienst am 20. Mai 2016 in
Lemgo dürfen Sie keinesfalls verpassen.
Den 21. Mai 2016 sollten Sie für einen Ausflug mit der ganzen Familie
oder der Gemeinde nach Schloss Wendlinghausen vorsehen. Bundestagspräsident Lammert, Ministerpräsidentin Kraft und Margot
Käßmann, die Botschafterin für das Reformationsjubiläum, haben ihr
Kommen bereits zugesagt. Ein bunter „Markt der Möglichkeiten“ lädt
ein, sich zu informieren, Bekannte zu treffen und Ideen für das eigene
Engagement mitzunehmen. Kinder und Jugendliche finden in einem
Zirkuszelt attraktive Mitmachangebote. Am Abend können Sie sich
durch ein Konzert von „groophonik“ in Schwung bringen lassen und
selbst bei einer „Mondscheinserenade“ mitsingen.
Mit allen, die den 3. Ökumenischen Kirchentag vorbereiten, lade ich Sie herzlich ein: Freuen Sie sich an der
Weite der Einen Welt! Bringen Sie Ihre Fragen und
Ideen in die Planung Ihrer Gemeinde ein! Nehmen Sie
den Kirchentag in Ihre Terminplanung auf! Machen Sie
sich auf den Weg, lernen und diskutieren und feiern Sie
mit!
Birgit Pötzsch
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Theologie treiben … mal anders!
Fernstudium Theologie:
Geschlechterbewusst. Kontextuell. Aktuell.
Luthers Idee vom Priestertum aller Gläubigen hat die Kirche revolutioniert.
Theologie treiben – das ist seitdem nicht nur Sache der Gelehrten,
sondern aller Christinnen und Christen.
500 Jahre später ist diese Idee immer noch aktuell.
Das ‚Fernstudium Theologie - Geschlechterbewusst. Kontextuell. Aktuell‘ bewegt sich auf den Spuren der Reformatorinnen und Reformatoren. Es richtet sich an alle, die an Theologie interessiert sind und tiefer
in theologische und spirituelle Fragen einsteigen wollen.
Die Arbeitsgrundlage bilden sieben Studienbriefe zu den Themen
Grundlagen, Bibel, Gott, Jesus Christus, Kirche, Ethik und Spiritualität.
Diese werden von den Teilnehmenden zunächst alleine gelesen und
dann bei den gemeinsamen Treffen in der Gruppe und im Austausch
mit Referentinnen und Referenten vertieft. (Geplant sind fünf Wochenenden und eine Studienwoche in den Osterferien 2017 auf einer Nordseeinsel.)
Folgende Merkmale zeichnen das Fernstudium aus:
- aktuelle GesprächspartnerInnen
- lebensrelevante Themen und Fragen
- attraktive Orte
- Bezüge in die Gegenwart und Gesellschaft.
- Geschlechterbewusstes Denken.
- methodisch abwechslungsreich und interaktiv
Am 16. April findet eine Auftaktveranstaltung statt. Das Fernstudium
startet am 23. - 24. September 2016. Ein detaillierter Prospekt steht
Anfang 2016 zur Verfügung.
Nähere Informationen erhalten Sie im Frauenreferat der Evangelischen Kirche in Westfalen im Institut für Kirche und Gesellschaft.
[email protected], 02304-755239)
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Kulturtipps…
„Eine deutsche Leidenschaft namens Nudelsalat“
Ein Buchtipp von Elisabeth Mellies
Kürzlich entdeckte
ich ein neues Buch
von Rafik Schami,
der aus Damaskus
stammt und vor
über 40 Jahren
nach Deutschland
kam.
Wie erlebt ein arabischer Einwanderer dieses Land?
Mit wachem Interesse und Staunen
blickt er auf die oft
skurrilen
Seiten
des Alltags in seiner
Wahlheimat.
Seine Erlebnisse
kleidet er nach
orientalischer Tradition charmant in
zauberhafte Erzählungen, wie zum
Beispiel in „Eine
deutsche Leidenschaft namens Nudelsalat“.
Für mich eröffnete sich beim Lesen eine neue, überraschende Sicht auf für uns oft so Selbstverständliches. Und
ich erkannte, dass in der Begegnung mit „unseren“ Flüchtlingen für beide Seiten wundersame Entdeckungen möglich sind.
Das Buch ist bei dtv erschienen und kostet 9.90 Euro.
Viel Spaß beim Lesen wünscht
Elisabeth Mellies
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Religionen im Gespräch
Veranstaltungsreihe
Die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Lippe e.V.
und die Evangelische Studierendengemeinde (ESG) Detmold/Lemgo
laden zusammen mit dem Bildungsreferat zu folgenden Veranstaltungen rund um das Thema „interreligiöser Dialog“ ein. Im 1. Halbjahr
2016 geht es um das Thema „Essen und Fasten – ein religiöses Thema?“
Halal, Koscher oder fair gehandelter Kaffee?
Mittwoch 03.02.2016, 19.30 – 21.00 Uhr, Haus Münsterberg, Detmold
7 Wochen Ohne –
eine besondere Form des christlichen Fastens
Mittwoch 17.02.2016, 19.30 – 21.00 Uhr, Ort s.o.
Pessahfest – ein Erinnerungsmahl für die von Gott geschenkte
Freiheit
Mittwoch 16.03.2016, 19.30 – 21.00 Uhr, Ort s.o.
Ramadan und das Fastenbrechen
Freitag 10.06.2016, 19.30 – 21.00 Uhr, Gemeindehaus am Markt,
Detmold
„Auf jüdischen Spuren“
Im Mittelpunkt dieser Führung stehen Stätten der religiösen Kultur,
Orte der öffentlichen Erinnerung an das jüdische Leben in Detmold
und ehemalige jüdische Wohn- und Geschäftshäuser. Gezeigt werden
auch Orte der NS-Institutionen, die in Detmold für die Verfolgung und
Diskriminierung der jüdischen Bevölkerung verantwortlich waren.
Es werden ebenfalls Stadtrundgänge angeboten, in denen die Familie
Herzberg aus Detmold und deren Schicksal im Mittelpunkt steht.
Bei Interesse für Ihre Frauengruppe: Anfragen über das Büro der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit per Mail: [email protected], oder tel. bei Gudrun Mitschke-Buchholz unter Telefon 05231/37772.
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Termine
Das Weltgebetstagsland 2016 Kuba
„Nehmt Kinder auf und ihr nehmt mich auf“
Vorbereitungsseminare
Dienstag, 19.01.2016, 09.00 – 15.00 Uhr
Gemeindehaus der ev.-ref. Kirchengemeinde
Lage, Lange Str. 70
Donnerstag, 21.01.2016, 18.00 – 21.00 Uhr
Gemeindehaus der ev.-ref. Kirchengemeinde
Blomberg, Im seligen Winkel 10
Dienstag, 26.01.2016, 19.00 – 21.15 Uhr
Gemeindehaus der ev.-ref. Kirchengemeinde
Detmold, Marktplatz 6
Weltgebetstag 2016 aus Kuba am 4. März 2016
Mitgliederversammlung der Ev. Frauen in Lippe (EFiL)
Montag, 14.03.2016, 17.00 - 19.15 Uhr
Lippisches Landeskirchenamt in Detmold
Frauengottesdienst statt Frühjahrstreffen
im Rahmen des ökum. Kirchentages
Freitag, 20.05.2016, 18.00 - 21.00 Uhr
Kirchliches Zentrum der Stiftung Eben-Ezer,
Jahresfest der Frauenhilfen
Mittwoch, 21.09.2016, 15.30 – 17.45 Uhr
Ort wird noch bekannt gegeben
Impressum:
Rundbrief der Ev. Frauenarbeit
- Lippischer Landesverband evangelischer Frauenhilfen –
Leopoldstr. 27, Postfach 2153, 32711 Detmold
Tel.: 05231/976742, Fax: 05231/976850
E-Mail: [email protected]
Mitarbeiterinnen:
Beate Bornemann, Brigitte Fenner, Monika Korbach, Elisabeth Mellies, Erika
Rüter, Gabriele Thies und Gastschreiberinnen
Bildnachweis: kathrin_hb/photocase.de, privat, Flyer der KG Lage zu der
VA-Reihe „Marc Chagall“
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