Geschäftsbericht 2011 - Österreichische Lotterien

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Geschäftsbericht 2011 - Österreichische Lotterien
Geschäftsbericht 2011
Kennzahlen
2009
2010
2011
2.633,70
2.642,45
2.899,60
601,32
582,02
654,94
12,19
12,19
11,25
187,22
180,46
299,31
Umsatz in Mio. EUR
Gesamt
davon:
Lotto „6 aus 45“
Toto und Torwette
EuroMillionen
Bingo
11,35
11,51
11,52
ToiToiToi
17,15
18,18
16,53
Zahlenlotto 1–90
4,29
4,21
3,80
Joker
178,03
173,68
191,36
Rubbellos
123,00
118,65
125,56
27,91
26,51
26,24
Brieflos
Klassenlotterie
win2day.at (inkl. Keno)
win2day.at Poker
34,16
33,87
31,77
1.069,09
1.074,97
1.125,15
6,53
6,34
5,77
WINWIN (Video Lottery Terminals)
361,45
399,86
396,40
Steuerleistung in Mio. EUR
421,19
398,43
459,21
Spielabhängige Abgaben in Mio. EUR
409,03
389,21
447,77
Stammkapital in Mio. EUR
110,00
110,00
110,00
EGT in Mio. EUR
56,58
44,09
56,21
Jahresüberschuss in Mio. EUR
44,52
34,99
44,88
Bilanzgewinn in Mio. EUR
38,07
29,06
50,04
Inkl. spielabhängige Abgaben sowie Steuern vom
Einkommen und sonstige Steuern und Abgaben
Sportförderung in Mio. EUR
Gesamtgewinnsumme in Mio. EUR
Mitarbeiter*
71,34
79,01
80,00
1.920,00
1.956,70
2.122,21
461
479
491
3.852
3.820
3.817
6.161
6.045
Vertriebsnetz
Lotto-Toto-Annahmestellen
Instant-Distributionsnetz (Rubbellos + Brieflos)
Rubbellos Vertriebsstellen
6.543
-
-
Brieflos Vertriebsstellen
6.521
-
-
*Vollzeitäquivalent im Jahresdurchschnitt.
Das Leitbild des Unternehmens
Verantwortungsvoll
Innovativ
Partnerschaftlich
Die Österreichischen Lotterien sind ein international anerkanntes Glücksspielunternehmen, das verantwortungsvoll, innovativ und partnerschaftlich agiert. Wir
bieten spielinteressierten Erwachsenen eine breite Palette an Spielen in höchster
Qualität. „Glücksspiel mit Verantwortung“ ist Grundlage unseres Handelns. Diese
Haltung gegenüber den Stakeholdern wird vom Management und von allen
Mitarbeitern gelebt.
Das Vertrauen unserer Kunden und des Konzessionsgebers steht im Mittelpunkt
unserer Bemühungen. Wir vereinen ordnungspolitische Verantwortung mit unternehmerischem Engagement, leben diese Grundsätze glaubwürdig und arbeiten
wirtschaftlich erfolgreich. Die starke Finanzkraft ist Basis des Unternehmens.
Unser Geschäftsmodell zeichnet sich durch Innovationskraft aus. Wir entwickeln
moderne Technik und setzen sie ein, um die bestmögliche Sicherheit im Spielbetrieb zu gewährleisten. Diese Vorreiterrolle verdankt das Unternehmen vor allem
seinen motivierten und leistungsorientierten Mitarbeitern, die eine tragende
Säule für den nachhaltigen Erfolg sind. Wir stehen für ein attraktives Arbeitsumfeld, das eine offene Kommunikation und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf
fördert.
Wir verstehen uns als guter Staatsbürger und unterstützen Institutionen und Projekte, die im Interesse Österreichs und seiner Bevölkerung sind. Auf Grundlage
der uns erteilten Konzession streben wir ein flächendeckendes Angebot unserer
Spiele an. Wir arbeiten mit unseren Vertriebspartnern eng und verantwortungsbewusst zusammen und bemühen uns um den besten Service für unsere Spielteilnehmer. Besonders großen Wert legen wir hierbei auf die Einhaltung unserer
„Responsible Gaming“-Grundsätze.
Geschäftsbericht 2011
1
Inhalt
Kennzahlen
2
U2
Das Geschäftsjahr 2011
42
Das Leitbild des Unternehmens
1
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
42
Inhalt
2
Umsatz- und Ertragsentwicklung
43
Vorwort des Vorstands – Ein erfolgreiches 25. Jahr
3
Responsible Gaming
52
Die Highlights – 25 Jahre im Schweinsgalopp
6
Nachhaltigkeit
58
Das Unternehmen
8
80 Millionen Euro für den Sport
60
Gesellschafterstruktur
8
Sponsoring
62
Organe der Gesellschaft
10
Sicherheit
72
Bericht des Aufsichtsrats
11
Mitarbeiter
78
Rahmenbedingungen
12
Vertrieb
82
Das SpielPortfolio
14
Prozesse und Entwicklungen
84
Lotto „6 aus 45“
16
Ausblick
88
Toto und Torwette
18
Der Jahresabschluss 2011
90
EuroMillionen
20
Gewinn- und Verlustrechnung
90
Bingo
22
Bilanz
92
Zahlenlotto 1–90
23
Anlagenspiegel
94
Joker
24
Erläuterungen zum Jahresabschluss
96
ToiToiToi
25
Making of
102
Klassenlotterie
26
Impressum
104
Brieflos
27
Rubbellos
28
win2day
30
WINWIN – Video Lottery Terminals
34
Österreichische Sportwetten Gesellschaft m.b.H.
38
Russisch Österreichische Lotterien Holding Gesellschaft m.b.H.
40
Im Interesse des Textflusses und der Lesefreundlichkeit werden durchgehend geschlechts­
unspezifische Termini verwendet: Bezeichnungen wie Kunden, Mitarbeiter, Partner oder
Vertragspartner beziehen jeweils die weibliche Form mit ein.
Vorwort des Vorstands
Ein Lotterienjahr der Superlative
Das 25. Geschäftsjahr der Österreichischen Lotterien war geprägt von Jubiläen,
Rekorden und natürlich Gewinnern. Unser Lotto Schweinchen bat den Vorstand
zum Portrait – und beim ruhigen Modellsitzen kam man natürlich auf das Lotterienjahr der Superlative zu sprechen.
Friedrich Stickler: Wenn man heute so zurückblickt, sind 25 Jahre Österreichische
Lotterien eine wirkliche Erfolgsgeschichte.
Karl Stoss: Ja, mit einem wirklich krönenden Höhepunkt im Jubiläumsjahr 2011.
Denn mit dem Gesamtumsatz von fast 2,9 Mrd. Euro haben wir ein Plus von
9,7 Prozent im Vergleich zum Jahr 2010 erreicht.
Bettina Glatz-Kremsner: Es waren viele Höhepunkte, würde ich sagen. Und mit
einer Bilanz, die sich sehen lassen kann. Der Relaunch bei Lotto „6 aus 45“ Ende
2010 und die Dienstagsziehung bei EuroMillionen haben sehr starke Impulse
gesetzt.
Karl Stoss: Das Jackpot-Glück war natürlich auch unglaublich. Wir hatten 2011
deutlich mehr Lotto Jackpots und einen Fünffachjackpot, vom 185-Millionen-Europot bei EuroMillionen ganz zu schweigen. Der Joker hat mitgezogen und signifikant zum Umsatzplus beigetragen.
Friedrich Stickler: Das hätte sich 1985 vermutlich auch niemand träumen lassen,
dass die Österreichischen Lotterien einmal zu einer der tragenden Säulen der heimischen Wirtschaft werden. Das Unternehmen hat in den letzten 25 Jahren mehr
als 8,4 Mrd. Euro an Steuern abgeführt, 2011 waren es fast 460 Mio. Euro. Und wir
haben eine fast 100-prozentige Wertschöpfung in Österreich.
Geschäftsbericht 2011
3
Bettina Glatz-Kremsner: Und wir leisten einen wichtigen Beitrag für die Gemeinschaft, wenn ich mir das breite Sponsoring ansehe, die vielen Engagements im
Sozialen, im Umweltbereich, in der Kultur, … Partnerschaften, die schon viele
Jahrzehnte dauern und mit denen viele wichtige Projekte realisiert werden konnten,
die ohne unsere Unterstützung nie stattgefunden hätten.
Karl Stoss: … und natürlich den Sport nicht zu vergessen! Es ist immer ein schönes Gefühl, wenn man die Erfolge unserer Athletinnen und Athleten sieht und
sich mit Recht denken kann: Das alles passiert auf dem finanziellen Fundament
der Österreichischen Lotterien. Für uns ist das ein gesellschaftspolitischer Auftrag,
den wir gern übernehmen. Man kann es kaum glauben, aber in den letzten 25 Jahren flossen rund 990 Mio. Euro in die Besondere Bundes-Sportförderung.
Friedrich Stickler: Es ist ein gutes Gefühl, zu wissen, dass dieses Fundament
erhalten bleibt. Die erfolgreiche Bewerbung um die Konzession war sicher ein
Meilenstein.
Karl Stoss: Einer, der natürlich auch dem großen Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verdanken ist. Es ist schon beeindruckend, was da an
Power und Informationen in die Bewerbung geflossen ist.
Friedrich Stickler: Ja, wir haben eindrucksvoll bewiesen, dass wir die Konzession
für alle Lotteriespiele am besten ausüben und uns durch unsere hohe Verlässlichkeit und Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und dem österreichischen
Staat auszeichnen.
4
Vorwort des Vorstands
Bettina Glatz-Kremsner: Für mich als Finanzvorstand ist es wichtig, die nächsten
15 Jahre solide planen zu können. Auch wenn wir alle immer fest an den Erfolg
geglaubt haben, ein Bescheid, in dem es schwarz auf weiß steht, dass die Österreichischen Lotterien die Lizenz bis 2027 haben, ist schon eine gute Basis.
Karl Stoss: Gute Vorbereitung und akribische Planung machen sich halt bezahlt.
Auch wenn sich nicht alles bis ins letzte Detail planen lässt.
Friedrich Stickler: Umso schöner, dass auch Fortuna im Jahr 2011 wieder ein Herz
für uns und unsere Spielteilnehmer hatte. 2011 haben die Österreichischen
Lotterien eine Gesamtgewinnsumme von mehr als 2,1 Mrd. Euro ausbezahlt.
Exakt 278 Spielteilnehmer haben einen Gewinn von 100.000,– Euro oder mehr
gemacht – 50 wurden dabei sogar zu Millionären.
Bettina Glatz-Kremsner: Auch die Produkterweiterungen und -verbesserungen
haben sich als wirklich erfolgreich erwiesen. Die zweite Ziehung bei EuroMillionen,
die neue Gewinnpyramide und die neue Spielformel funktionieren wirklich hervorragend. Auch die Modernisierung bei den Rubbellosen war eine kreative und
wirtschaftliche Punktlandung.
Karl Stoss: Bleibt zu hoffen, dass wir diesen Rückenwind auch 2012 noch spüren
und nützen können. Es wird sicher keine einfache Zeit, wenn man sich die Prognosen der Wirtschaftsforscher ansieht.
Friedrich Stickler: Aber wir sind gut vorbereitet und haben schon noch ein paar
Asse parat.
Karl Stoss: Und jetzt gilt es noch, das Match um die Konzessionen auch beim
Mutterunternehmen in unserem Sinne zu entscheiden. Wenn wir in einem Jahr
wieder beisammen sitzen, werden wir hoffentlich schon auf den erfolgreichen
Abschluss zurückblicken können.
Bettina Glatz-Kremsner: Da bin ich sehr zuversichtlich.
Mögen die Besten gewinnen.
Dr. Karl Stoss
DI Friedrich Stickler
Mag. Bettina Glatz-Kremsner
Geschäftsbericht 2011
5
Die Highlights
25 Jahre im Schweinsgalopp
Der 22. Dezember 1983 kann eigentlich als das Geburtsdatum von Lotto „6 aus
45“ angesehen werden. Denn kurz vor Weihnachten wurde durch das Bundesministerium für Finanzen der Auftrag zur Reorganisation des Glücksspielmarkts
gegeben, um den Abfluss österreichischen Spielkapitals ins Ausland zu verhindern.
6
Die Highlights
2. Juli 1986
Gründung der Österreichischen Lotto Toto Gesellschaft
3. September 1997Einführung der Mittwochsziehung
bei Lotto „6 aus 45“ und Joker
7. September 1986 Erste Ziehung von Lotto „6 aus 45“
13. März 1988
Einführung der Torwette
26. September 1988 Einführung des Jokers
1. Jänner 1990Übernahme von Brieflos und Zahlenlotto von der
Österreichischen Glücksspielmonopolverwaltung
19. Februar 1990
Start von AustriaLotto in Ungarn auf Schilling-Basis
1. Mai 1990Übernahme der Klassenlotterie von der
Österreichischen Glücksspielmonopolverwaltung
13. Dezember 1990Die ersten 25 Annahmestellen erhalten ein
Online-Terminal
20. Jänner 1991Die Runde mit den meisten Tipps: Der erste Dreifachjackpot der Lotto Geschichte wird mit 52,5 Millionen
Tipps in Angriff genommen
3. Oktober 1991Die Lotto Toto Gesellschaft wird zur Österreichischen
Lotterien Gesellschaft
21. Dezember 1992Alle Annahmestellen sind mit einem Online-Terminal
ausgestattet
1. Februar 1994Die Österreichischen Lotterien beziehen den neuen
Firmensitz am Rennweg 44
27. Februar 1995
Einführung von Rubbellos
14. Dezember 1998Start der elektronischen Lotterien im Internet
im WebClub.at
8. November 1999
Einführung von Bingo
24. August 2001Die Österreichische Sportwettengesellschaft nimmt
den Betrieb auf. Erstmals kann tipp3 gespielt werden
19. Februar 2003
win2day startet und löst den WebClub.at ab
3. März 2003
Einführung von ToiToiToi
21. Mai 2004
Einführung von WINWIN (Video Lottery Terminals)
2. Oktober 2004
Einführung von EuroMillionen
7. Februar 2008
Der Poker Room startet auf win2day
25. Mai 2008Erstmals gibt es einen Fünffachjackpot bei
Lotto „6 aus 45“
27. September 2009Lotto „6 aus 40“ startet in der russischen Teilrepublik
Baschkortostan
8. September 2010 Relaunch von Lotto „6 aus 45“
22. Dezember 2010Ein Wiener erzielt mit 8.905.907,20 Euro den bisher
höchsten Lotto-Sechser
7. September 201125 Jahre Österreichische Lotterien –
25 Jahre Lotto „6 aus 45“
Geschäftsbericht 2011
7
Das Unternehmen
Gesellschafterstruktur
Die intensive Kooperation der Unternehmen in
der Gruppe stärkt ihre Position am österreichischen
Glücksspielmarkt.
Die einzelnen Gesellschaften Österreichische Lotterien, Casinos Austria, Casinos
Austria International, win2day Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft m.b.H.,
Österreichische Sportwetten Gesellschaft m.b.H. und Glücks- und Unterhaltungsspiel Betriebsges. m.b.H. sind organisatorisch in Business Units (Geschäftsbereiche) abgebildet, die auf die jeweiligen Dienstleistungen der sogenannten Corporate Functions (Gruppenfunktionen) zugreifen können. Den Business Units stehen
die Corporate Functions, Corporate Development, Human Resources, Corporate
Communications, Responsible Gaming, Advertising & Sponsoring, Legal Affairs,
Public & European Affairs/CSR, Information Technology, Services, Finance &
Group-Controlling sowie Internal Audit zur Seite. (Stand: 31.12.2011)
Die Gesellschafter
Casinos Austria AG 68 Prozent
Lotto-Toto Holding Gesellschaft m.b.H.* 32 Prozent
Die Organisation der Österreichischen Lotterien innerhalb
der Unternehmensgruppe
* Die Geschäftsanteile der Lotto-Toto Holding Gesellschaft m.b.H. halten:
Die Österreichischen Lotterien sind in der Unternehmensgruppe als Business Unit
Lotterien positioniert, entwickeln in Abstimmung mit dem Gesamtvorstand die
strategische Ausrichtung und führen das operative Tagesgeschäft eigenverantwortlich. So sind die Kernbereiche Marketing und Produktentwicklung, Vertrieb,
Ziehungen, Internationales Geschäft und Russische Föderation, Syndikus und
Vorstandssekretariat sowie das Controlling direkt in der Business Unit verankert.
(Stand: 31.12.2011)
•CLS Beteiligungs-Gesellschaft m.b.H. (Bankhaus Schelhammer &
Schattera AG, B & C Holding GmbH),
Innerhalb der Unternehmensgruppe greift die Business Unit Lotterien auf die
Dienstleistungen der Corporate Functions zu.
•RSV Beteiligungs-Gesellschaft m.b.H. (Erste Bank der oesterreichischen
Sparkassen AG, RZB Holding GmbH, Österreichische Volksbanken-AG),
•LTB Beteiligungs Gesellschaft m.b.H. (BAIH Beteiligungsverwaltungs GmbH,
BAWAG P.S.K. Bank für Arbeit und Wirtschaft und Österreichische Postsparkasse AG, Hypo-Banken-Holding Gesellschaft m.b.H., Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG),
• Österreichischer Rundfunk
8
DAS Unternehmen
Organe der Gesellschaft
Das Präsidium:
Vom Betriebsrat entsandte Mitglieder:
Die Staatskommissäre:
• Generaldirektor Dr. Walter Rothensteiner
Präsident des Aufsichtsrats
•
•
•
•
•
•
•
• Ministerialrat Dr. Martin Atzmüller
(Staatskommissär)
• Generaldirektor Komm.-Rat Helmut Jonas
Vizepräsident des Aufsichtsrats
• D
kfm. Dr. Leo Wallner (bis 30.06.2011)
Vizepräsident des Aufsichtsrats
• Generaldirektor Mag. Gerhard Starsich
(ab 22.09.2011)
Vizepräsident des Aufsichtsrats
Die Mitglieder:
•
•
•
•
•
•
kfm. Dr. Maria Theresia Bablik
D
Universitätsprofessor Dr. Gerhard Baumgartner
Vorstandsdirektor Jochen Bottermann
Kommerzialrat Dr. Erich Hampel
Generaldirektor Alfred Ludwig
Generaldirektor Mag. Gerhard Starsich
(bis 21.09.2011)
•
•
•
orstandsdirektor Mag. Manfred Url
V
Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz
Vorstandsdirektor Mag. Dr. Peter Zöllner
(ab 24.03.2011)
Prüfungsausschuss:
• P
räsident Generaldirektor Dr. Walter Rothensteiner
• Vizepräsident Generaldirektor
Komm.-Rat Helmut Jonas
• Vizepräsident Dkfm. Dr. Leo Wallner
(bis 30.06.2011)
• Vizepräsident Gen.-Dir. Mag. Gerhard Starsich
(ab 22.09.2011)
• U
niversitätsprofessor Dr. Gerhard Baumgartner
• Generaldirektor Alfred Ludwig
• Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz
Vom Betriebsrat entsandte Mitglieder des
Prüfungsausschusses:
•
•
•
•
10
DAS Unternehmen
Norbert Eigl
Franz Baumgartner
Ernst Gyöngyösi
Gertrude Kopp
Mag. Wolfgang Eisler (bis 23.03.2011)
DI (FH) Christopher Nemec (ab 24.03.2011)
Gerald Schwarz
Norbert Eigl
Franz Baumgartner
Gertrude Kopp
DI (FH) Christopher Nemec (ab 24.03.2011)
• Mag. Christoph Schlager (Staatskommissär-Stv.)
(ab 01.01.2011)
Der Vorstand:
• Generaldirektor Dr. Karl Stoss
Vorsitzender des Vorstands
• Generaldirektor-Stellvertreter DI Friedrich Stickler
Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands
• Vorstandsdirektorin Mag. Bettina Glatz-Kremsner
Mitglied des Vorstands
Bericht des Aufsichtsrats
Der Aufsichtsrat hat sich vom Vorstand während des Geschäftsjahres laufend
über die Geschäftsabwicklung und den Gang der Geschäfte unterrichten lassen
und die Rechtmäßigkeit, die Zweckmäßigkeit und die Wirtschaftlichkeit sowie die
angemessene Wahrnehmung der sozialen Verpflichtungen der Geschäftsführung
überwacht.
Im Rahmen der Überwachung der Geschäftsführung durch den Vorstand gemäß
§ 30j Absatz 1 GesmbHG hat der Aufsichtsrat festgestellt, dass der Vorstand
sämtliche Geschäfte der Gesellschaft in Übereinstimmung mit dem Gesellschaftsvertrag, den Generalversammlungs- und Aufsichtsratsbeschlüssen und den
gesetzlichen Vorschriften durchgeführt und die Gesellschaft in ihrer Gesamtheit
und in allen ihren Teilbereichen dem Gesellschaftszweck entsprechend mit dem
beabsichtigten Erfolg geleitet hat.
In den Aufsichtsratssitzungen wurden mit dem Ziel einer vorausschauenden
Überwachung der Planung und der Mitwirkung bei den noch vorzunehmenden
Geschäften Fragen der Geschäftspolitik behandelt und wichtige Entscheidungen,
insbesondere über die von der Zustimmung des Aufsichtsrats abhängigen Geschäfte, getroffen.
Dem Aufsichtsrat hat der Bericht der BDO Austria GmbH Wirtschaftsprüfungsund Steuerberatungsgesellschaft, Wien, über die Prüfung des Jahresabschlusses
zum 31.12.2011 vorgelegen. Die von der BDO Auxilia Treuhand GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, Wien, vorgenommene Prüfung des
vom Vorstand aufgestellten Jahresabschlusses und Lageberichts hat nach ihrem
abschließenden Ergebnis keinerlei Anlass zu Beanstandungen gegeben. Der Jahresabschluss wurde mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.
Wien, am 19. März 2012
Dr. Walter Rothensteiner
Präsident des Aufsichtsrats
Geschäftsbericht 2011
11
Rahmenbedingungen
Die rechtlichen Grundlagen sind die Basis, auf der die
Österreichischen Lotterien Glücksspiele in Österreich
anbieten.
Der Unternehmenszweck der Österreichischen Lotterien ist im österreichischen
Glücksspielgesetz und den erläuternden Bemerkungen des Gesetzgebers festgelegt.
Die wesentliche Zielsetzung der in Österreich bestehenden Regelung des Glücksspielwesens ist der Schutz der Spielteilnehmer vor einem Überangebot und vor
unseriösen Anbietern.
Die rechtlichen Grundlagen sind die Basis, auf der die Österreichischen Lotterien
Glücksspiele in Österreich anbieten. Sie sind die Spielregeln, deren Einhaltung
durch den Konzessionsgeber überprüft wird. So werden der Umfang des Glücksspielangebots und die Art der Betriebsführung durch den Konzessionsgeber im
Sinne seiner ordnungs- und sozialpolitischen Zielsetzung kontrolliert. Der Konzessionsgeber gewährleistet einerseits durch die Überwachung der gegebenen
Gesellschafterstrukturen das Unterbleiben des Eindringens krimineller Elemente
in den österreichischen Glücksspielmarkt, und andererseits regelt und genehmigt
er jedes neue Produkt durch die Spielbedingungen, die ebenfalls ResponsibleGaming-Konzepte beinhalten.
So hat der Konzessionsgeber im § 14 Absatz 2 Ziffer 7 des Glücksspielgesetzes
(GSpG) eindeutig festgeschrieben, dass eine Konzession nur einem Konzessionswerber erteilt werden darf, „wenn vom Konzessionswerber insbesondere
auf Grund seiner Erfahrungen, Infrastrukturen, Entwicklungsmaßnahmen und
Eigenmittel sowie seiner Systeme und Einrichtungen zur Spielsuchtvorbeugung,
zum Spielerschutz, zur Geldwäsche- und Kriminalitätsvorbeugung, zur Betriebssicherheit, zur Qualitätssicherung, zur betriebsinternen Aufsicht und zu anderen
ihn treffenden Bestimmungen dieses Bundesgesetzes die beste Ausübung der
Konzession zu erwarten ist“.
Die Österreichischen Lotterien haben bei der im Juni 2011 gestarteten öffentlichen
Interessentensuche zur Neuerteilung der Lotterienkonzession teilgenommen und
mit Bescheid vom 10. Oktober 2011 die Konzession gemäß § 14 GSpG zur Durchführung der Ausspielungen nach den §§ 6 bis 12b GSpG, BGBl. Nr. 620/1989
in der Fassung BGBl. I Nr. 76/2011, für den Zeitraum bis 30. September 2027
erhalten.
Die Österreichischen Lotterien haben in den letzten 25 Jahren eindrucksvoll
bewiesen, dass sie die Konzession für alle Lotteriespiele am besten ausüben und
zeichnen sich durch ihre hohe Verlässlichkeit und Verantwortung gegenüber der
Gesellschaft und dem österreichischen Staat bei der Abwicklung und Durchführung der ihr übertragenen Glücksspiele aus.
Gen.-Dir.-Stv. DI Friedrich Stickler resümiert in seiner Funktion als
Präsident des Dachverbandes der Lotterien in Europa, den „European
Lotteries“, über das Jahr 2011 und die glücksspielrechtlichen Entwicklungen auf EU-Ebene:
Im vergangenen Jahr hat das Urteil des Europäischen Gerichtshofs in der österreichischen Rechtssache Dickinger (C-347/09) eine klare Entscheidung gebracht,
die das frühere Urteile des Gerichts unterstreicht und bestätigt. EU-Länder sind
demnach berechtigt, zum Zwecke der Kriminalitäts- und Betrugsbekämpfung
ein Glücksspielmonopol unter anderem für Glücksspiele im Internet zu errichten.
12
DAS Unternehmen
Rechtmäßige Betreiber sind berechtigt, ihre Glücksspiele zu bewerben, wenn dies
dazu dient, die Konsumenten von illegalen Glücksspielangeboten wegzuleiten.
Das Prinzip der „wechselseitigen Anerkennung“ ist auf den Bereich der Glücksspiele nicht anwendbar: Die Mitgliedstaaten sind nicht verpflichtet, es Betreibern,
die eine Lizenz in einem anderen Mitgliedstaat innehaben, zu erlauben, ihre
Spiele auf dem Staatsgebiet des anderen anzubieten.
Die Europäische Kommission hat am 24. März 2011 ihr seit Langem erwartetes
Grünbuch Online-Glücksspiel verabschiedet und veröffentlicht. Es handelt sich
dabei um ihr erstes umfassendes politisches Papier zu diesem Thema, zu dem bis
Ende Juli Stellungnahmen – auch seitens der European Lotteries – eingereicht
werden konnten. Mitte November hat sich nun das EU-Parlament mit breiter
Mehrheit in einer Resolution für eine stärkere europäische Koordinierung und gemeinsame Standards der Regulierung von Online-Glücksspielen ausgesprochen.
In der Resolution werden neben der verstärkten Zusammenarbeit der EU-Staaten
auch gemeinsame Standards für den Verbraucherschutz und die Verbrechensbekämpfung angeregt. Außerdem sollen Jugendliche in den Online-GamblingMärkten besser geschützt werden. Der Kommissar kündigte an, einen Aktionsplan
bis Mitte des Jahres 2012 zu erarbeiten.
Geschäftsbericht 2011
13
Das Spielportfolio
Der 7. September 1986 war mehr als nur ein Meilenstein in Österreichs Glücksspiel-Ära: Er leitete eine neue Epoche ein und bildete damit den Beginn der
Erfolgsgeschichte der Österreichischen Lotterien. An diesem Tag fand die erste
Ziehung von Lotto „6 aus 45“ in Österreich statt. Bereits in den darauffolgenden
Jahren wurden den Österreichischen Lotterien die Durchführung der Spiele Toto,
Brieflos, Zahlenlotto 1–90 und Klassenlotterie von der Österreichischen Glücksspielmonopolverwaltung übertragen, die das Unternehmen weiterentwickelt und
dem Markt angepasst hat. Mit der Einführung der Zusatzspiele Joker und Torwette
wurden die ersten Produktinnovationen gelauncht. Im Februar 1995 startete mit
dem Rubbellos eine weitere Sofortlotterie, 1998 ging das Internet-Spielangebot
online. Bingo folgte 1999, und mit win2day startete am 19. Februar 2003 die neue
Spieleplattform. ToiToiToi wurde am 3. März 2003 eingeführt. Der erste WINWIN
Standort eröffnete im Mai 2004. Seit 2. Oktober 2004 kann man an EuroMillionen,
der europäischen Lotterie, teilnehmen.
14
Das Spielportfolio
Geschäftsbericht 2011
15
Lotto „6 aus 45“
Lotto „6 aus 45“ ist seit 25 Jahren das beliebteste Spiel
der Österreicher. Der Traum, mit geringem Einsatz und
ein wenig Glück einen Gewinn erzielen zu können,
spiegelt sich auch in der Marketingstrategie „Alles ist
möglich“ wider.
Die Formel „6 aus 45“ ist auf das Spielverhalten der Österreicher sowie auf die
Einwohnerzahl Österreichs zugeschnitten und führt zu einer kleinen Zahl von
Höchstgewinnen, zu attraktiven Mittelgewinnen und vielen Kleingewinnen.
25 Jahre Lotto „6 aus 45“
Am 7. September 1986 fand die erste Ziehung von Lotto „6 aus 45“ in Österreich
statt. Sie endete mit einem steirischen Solosechser, der dem Gewinner mehr als
6,5 Mio. Schilling (rund 472.000,– Euro) bescherte. Mittlerweile sind 25 Jahre vergangen, es gab 2.034 Ziehungen (Stand: 4. September 2011), und 2.519 Spielteilnehmer taten es dem Steirer gleich. Ihnen ist es gelungen, die „sechs Richtigen“
anzukreuzen. Den absolut höchsten Sechser tippte ein Spielteilnehmer aus Wien.
Er knackte am Mittwoch, den 22. Dezember 2010 als Einziger den Vierfachjackpot
und erhielt für diesen Solosechser exakt 8.905.907,20 Euro.
Es klingt unglaublich, aber pro Sekunde werden in Österreich durchschnittlich
25 Lotto Tipps abgegeben; Tag für Tag, rund um die Uhr. Im Rechenzentrum der
Österreichischen Lotterien wurden in den 25 Jahren allein bei Lotto „6 aus 45“
mehr als 516 Millionen Gewinne ermittelt. Das bedeutet, dass jede Österreicherin
beziehungsweise jeder Österreicher über 16 Jahre im Durchschnitt bereits 74 Mal
gewonnen hat. Dafür wurde eine Gesamtgewinnsumme von mehr als 5,8 Mrd.
Euro ausbezahlt. Allein für die 2.519 Sechser wurden mehr als 2,1 Mrd. Euro ausbezahlt. Damit war jeder Sechser im Durchschnitt rund 850.000,– Euro wert.
16
Das Spielportfolio
Jubiläumsziehung live aus dem Studio 44 der Österreichischen Lotterien
Zur Feier des Tages am Mittwoch, den 7. September 2011 – exakt zum 25. Geburtstag – ließ sich der Vorstand der Österreichischen Lotterien etwas Besonderes
einfallen: Die Jubiläumsziehung wurde erstmals live aus dem Studio 44 ausgestrahlt. Darüber hinaus verloste Lotto „ein schönes Stück Österreich“ – 2,5 Mio.
Euro für ein Grundstück oder diesen Betrag in bar.
Von Freundschaft, Freiheit und sechs Richtigen:
der neue Spot für Lotto „6 aus 45“
„Alles ist möglich“ – der Traum, mit geringem Einsatz und ein wenig Glück einen
Gewinn erzielen zu können, wurde im neuen Lotto-Spot – inszeniert von der
Agentur Lowe GGK – auf besondere Art und Weise in Szene gesetzt. Die große
Freundschaft eines Tierpflegers, der sich und seinem kleinen Freund den Weg in
die Freiheit ermöglicht. Ganz einfach mit einem Lotto-Schein und sechs Richtigen!
Ein großer Spot über Freundschaft, Freiheit und Geborgenheit, fern jeglicher trivialen Dinge des Lebens, verzaubert seit November 2011 die TV-Zuschauer.
Die Gewinne
Im vergangenen Jahr gab es 50,78 Mio. Einzelgewinne mit einer Gesamtgewinnsumme von 318,89 Mio. Euro. 60 Spielteilnehmer tippten 2011 einen Sechser. Der
zweite Fünffachjackpot in der Lotto Geschichte bildete die Krönung des Lotto Jahres 2011: Ein Niederösterreicher und ein Vorarlberger tippten die sechs Richtigen
(2, 18, 27, 28, 37 und 38) und erhielten jeweils mehr als 5,5 Mio. Euro. Die beiden
Gewinner teilten sich damit die bis dato höchste Sechser-Rangsumme bei Lotto
„6 aus 45“.
Insgesamt entstanden im vergangenen Jahr 28 einfache Jackpots, 17 Doppeljackpots, 8 Dreifachjackpots, 5 Vierfachjackpots und ein Fünffachjackpot.
Die Gewinnwahrscheinlichkeiten
bei Lotto „6 aus 45“:
für den Sechser
für den Fünfer + Zusatzzahl
Die Gewinnränge von
Lotto „6 aus 45“:
1. Rang (Sechser)
2. Rang (Fünfer mit Zusatzzahl)
3. Rang (Fünfer)
4. Rang (Vierer mit Zusatzzahl)
5. Rang (Vierer)
6. Rang (Dreier mit Zusatzzahl)
7. Rang (Dreier)
8. Rang (ausschließlich die
richtige Zusatzzahl)
6 richtige Gewinnzahlen
5 richtige Gewinnzahlen +
Zusatzzahl
5 richtige Gewinnzahlen
4 richtige Gewinnzahlen +
Zusatzzahl
4 richtige Gewinnzahlen
3 richtige Gewinnzahlen +
Zusatzzahl
3 richtige Gewinnzahlen
0 richtige Gewinnzahlen +
Zusatzzahl
1 : 8.145.060,0
1 : 1.357.510,0
für den Fünfer
1 : 35.723,9
für den Vierer + Zusatzzahl
1 : 14.289,6
für den Vierer
1 : 772,4
für den Dreier + Zusatzzahl
1 : 579,3
für den Dreier
1 : 48,3
Zusatzzahl allein
1 : 16,2
Die Gewinnränge werden nach
folgendem Schlüssel dotiert:
1. Rang (Sechser)
40,0 % der Lotto Gewinnsumme
2. Rang (Fünfer mit Zusatzzahl)
5,5 % der Lotto Gewinnsumme
3. Rang (Fünfer)
6,0 % der Lotto Gewinnsumme
4. Rang (Vierer mit Zusatzzahl)
2,1 % der Lotto Gewinnsumme
5. Rang (Vierer)
9,9 % der Lotto Gewinnsumme
6. Rang (Dreier mit Zusatzzahl)
4,8 % der Lotto Gewinnsumme
7. Rang (Dreier)
8. Rang (ausschließlich die
richtige Zusatzzahl)
17,6 % der Lotto Gewinnsumme
EUR 1,10 pro Gewinn
Geschäftsbericht 2011
17
Toto und Torwette
1, 2 oder X? Entsprechendes Fußball-Know-how ist bei
Toto und Torwette von Vorteil. Denn Fachwissen und
Erfahrung können die Gewinnchancen erhöhen. Beide
Spiele basieren auf der richtigen Vorhersage von
Fußballspielergebnissen.
Toto wird am Wochenende angeboten, wobei das Spielprogramm einer Toto
Runde 12 Spiele umfasst. Das Ergebnis jedes Spiels muss in der Form 1, 2, X
getippt werden:
• Tipp 1 steht für den Sieg der Heimmannschaft.
• Tipp 2 steht für den Sieg der Gastmannschaft.
• Tipp X steht für den unentschiedenen Spielausgang.
Ab zehn richtig vorhergesagten Spielergebnissen hat man gewonnen.
Die Torwette kann nur gemeinsam mit zumindest einem Toto Tipp gespielt
werden. Dabei sind die exakten Resultate der ersten vier Toto Spiele zu tippen.
Die Gewinnwahrscheinlichkeiten
bei Toto:
für den Zwölfer
für den Elfer
für den Zehner
18
Das Spielportfolio
1 : 531.441
1 : 22.143
1 : 2.013
Extra Toto
Die Gewinnränge werden nach
folgendem Schlüssel dotiert:
Toto
1. Rang (Zwölfer)
50 %
2. Rang (Elfer)
25 %
3. Rang (Zehner)
25 %
Torwette
1. Rang (vier richtige Resultate)
60 %
2. Rang (drei richtige Resultate)
30 %
3. Rang = Hattrick
10 %
Extra Toto Runden finden unter der Woche zusätzlich zum Toto Spielprogramm
statt. Basis für die Extra Toto Runden bildeten 2011 Spiele der Champions
beziehungsweise Europa League, Länderspiele sowie Wochentagsrunden der
englischen, deutschen und österreichischen Meisterschaft. Damit wurden den
Spielteilnehmern zusätzliche Gewinnmöglichkeiten geboten. 2011 gab es 41 Extra
Toto Runden.
Die Gewinne
Im Jahr 2011 gab es mehr als 72.800 Toto-, Extra Toto-, Torwette- und Extra TorwetteGewinne. Die Gesamtgewinnsumme betrug 4,91 Mio. Euro. Insgesamt wurden
bei Toto und Extra Toto 558 Zwölfer erzielt. Ein Spielteilnehmer aus Wien tippte in
der Runde 16 nach einem Vierfachjackpot den richtigen Toto Zwölfer und gewann
damit den höchsten Zwölfer des Jahres mit rund 506.000 Euro. Den Hattrick gewannen drei fußballbegeisterte Spielteilnehmer.
Der Hattrick ist eine zusätzliche Gewinnmöglichkeit. Er wird gewonnen, wenn der
Zwölfer im Toto und vier richtige Resultate der Torwette auf einer Quittung richtig
getippt wurden.
Geschäftsbericht 2011
19
EuroMillionen
Welche Zahlen in den Sternen stehen, wird bei EuroMillionen jeden Dienstag- und Freitagabend ermittelt.
Die fünf Richtigen im Zahlenfeld und die zwei Richtigen
im Sternenkreis getippt zu haben, das bedeutet, den
Europot zu gewinnen.
Neun Länder, eine europäische Lotterie und Gewinnsummen, die ihresgleichen
suchen – das ist die Kurzformel von EuroMillionen. Von Frankreich, England und
Spanien im Februar 2004 eingeführt und im Oktober desselben Jahres um die
Länder Österreich, Belgien, Irland, Luxemburg, Portugal und die Schweiz ergänzt,
entwickelte sich das Spiel hervorragend und erfreut sich nach wie vor stetig wachsender Beliebtheit. Schlüssel zum Erfolg eines Spiels ist seine Attraktivität, die
im Fall von EuroMillionen in erster Linie auf die Höhe der in Aussicht gestellten
Gewinnsumme, aber auch auf die hohe Anzahl an Gewinnmöglichkeiten zurückzuführen ist. Daher haben sich die EuroMillionen Länder von Beginn an das Ziel
gesetzt, das Spiel attraktiv zu halten und es laufend für die Spielteilnehmer zu
verbessern. Die garantierte Mindestgewinnsumme von 15 Mio. Euro sowie punktuelle Promotions mit dreistelligen Millionenbeträgen im Europot waren erste
Schritte der Spielverbesserung. Sieben Jahre nach Einführung war es an der Zeit,
Europas größte Lotterie einem Relaunch zu unterziehen, wesentliche Veränderungen vorzunehmen und das Spiel damit dem gestiegenen Niveau anzupassen.
2x pro Woche reicher als reich:
die Dienstagsziehung bei EuroMillionen
Mehr Gewinnchancen, und das gleich im doppelten Sinn, gibt es bei EuroMillionen seit Dienstag, den 10. Mai 2011. Die zweite wöchentliche Ziehung am
Dienstag sowie ein zusätzlicher Gewinnrang sind verantwortlich dafür. Die neue
Spielformel lautet „5 aus 50 und 2 aus 11“.
20
Das Spielportfolio
Die wichtigste Neuerung ist die Einführung der zweiten wöchentlichen Ziehung.
Für die Spielteilnehmer bedeutet dies die Chance, zweimal pro Woche, nämlich
Dienstag und Freitag, 15 Millionen Euro oder mehr gewinnen zu können. Gibt es
keine „5 plus 2 Richtigen“, wird die Gewinnsumme dem Europot der nächstfolgenden Ziehung zugeschlagen. Das heißt: Gibt es am Freitag keinen Gewinn im
ersten Rang, so bleibt die Summe im Europot und wird der Gewinnsumme am
Dienstag zugeschlagen. Gibt es am Dienstag keinen Gewinn, wird die Summe
wiederum dem Europot der nächsten Ziehung zugeschlagen.
Das Jackpot-Prinzip gilt aber nach wie vor nur für den ersten Gewinnrang. Gibt es
in den unteren Gewinnrängen keinen Gewinn, so wird die Rangsumme jeweils
dem nächstniedrigeren Rang zugeschlagen.
Zusätzlicher Gewinnrang, damit mehr Chancen auf einen Gewinn
Statt bisher 12 Gewinnränge gibt es seit 10. Mai 2011 zusätzlich den 13. Gewinnrang. Das heißt, dass man bereits mit „2 plus 0 Richtigen“ gewinnt. Die Wahrscheinlichkeit auf einen Gewinn steigt damit deutlich von 1 : 24 auf 1 : 13.
Neue Spielformel „5 aus 50 und 2 aus 11“
Um auch in Zukunft hohe Europots mit Gewinnsummen von über 100 Mio. Euro
gewährleisten zu können, war es erforderlich, die Spielformel zu adaptieren und
den Sternenkreis von neun auf elf Zahlen zu erhöhen. Die neue Spielformel lautet
demnach „5 aus 50 und 2 aus 11“.
Die dreizehn Gewinnränge
Gewinnrang
Gewinnränge, Wahrscheinlichkeiten und Gewinnsummen
Die Spielteilnahme an EuroMillionen ist sowohl per Wettschein als auch per
Quicktipp möglich. Man kann mit einem Wettschein beziehungsweise einem
Quicktipp an bis zu zehn aufeinanderfolgenden Ziehungen teilnehmen. EuroMillionen kann auch über die Spieleplattform win2day via Internet sowie über das
Mobiltelefon gespielt werden. Der Annahmeschluss ist sowohl am Dienstag als
auch am Freitag um 18:30 Uhr. Der Preis pro Tipp mit 2,00 Euro blieb unverändert.
EuroMillionen ist ein Totalisatorspiel mit 13 Gewinnrängen, wobei alle Gewinnränge gepoolt werden. Das bedeutet, dass die in den einzelnen Ländern ermittelten Gewinnsummen in einen gemeinsamen Pool kommen und daraus dann die
Rangsummen für die einzelnen Gewinnränge gebildet werden. Die Lotteriegesellschaft des jeweiligen teilnehmenden Landes ist für den Betrieb des Spiels selbst
verantwortlich und bleibt der Konzessionierung und Aufsicht durch die Behörden
des eigenen Staats unterworfen. So kann man in Österreich nur mit österreichischen Wettscheinen an EuroMillionen teilnehmen. Auch Gewinne können nur in
dem Land geltend gemacht werden, in dem die Spielteilnahme erfolgt ist.
Ausstrahlung der Ziehung um 22:25 Uhr in ORF 2
Die Ziehung von EuroMillionen findet jeweils zwischen 20:45 Uhr und 21:30 Uhr
bei der französischen Lotteriegesellschaft La Française des Jeux in Paris statt. Die
Ziehung wird von La Française d’Images aufgezeichnet und den teilnehmenden
Ländern für die Ausstrahlung im Fernsehen zur Verfügung gestellt. Die EuroMillionen Ziehung wird jeweils am Dienstag und am Freitag um 22:25 Uhr in ORF 2
ausgestrahlt. Dafür erhält der ORF die Ziehung via Satellit überspielt und baut sie in
eine eigene Sendung ein. Carolyn Aigner, Catherine Oborny und Isabella Krassnitzer
moderieren abwechselnd die Sendung.
Richtige
Wahrscheinlichkeit
1. Rang/Europot
5 + 2
1 : 116.531.800
2. Rang
5 + 1
1 : 6.473.989
3. Rang
5 + 0
1 : 3.236.994
4. Rang
4 + 2
1 : 517.919
5. Rang
4 + 1
1 : 28.773
6. Rang
4 + 0
1 : 14.387
7. Rang
3 + 2
1 : 11.771
8. Rang
2 + 2
1 : 821
9. Rang
3 + 1
1 : 654
10. Rang
3 + 0
1 : 327
11. Rang
1 + 2
1 : 156
12. Rang
2 + 1
1 : 46
13. Rang
2 + 0
1 : 23
Die Gewinne
Im vergangenen Jahr gab es rund 10,60 Mio. EuroMillionen Gewinner in Österreich. Die Gesamtgewinnsumme betrug 149,30 Mio. Euro. Ein Steirer knackte
am 1. April 2011 als Einziger den Europot und gewann 15 Mio. Euro, ein Oberösterreicher gewann am 30. September 2011 zusammen mit zwei Belgiern jeweils
16,20 Mio. Euro.
Geschäftsbericht 2011
21
Bingo
Während der Bingo TV-Show steigt die Spannung von
gezogener Zahl zu gezogener Zahl. Denn bei Bingo
gibt es keinen Jackpot, und es werden so lange Zahlen
ermittelt, bis es einen Gewinner gibt.
Bingo ist eine Mischung aus Fixquoten- und Totalisatorspiel. Totalisatorspiel
bedeutet, dass die Höhe des einzelnen Gewinns von der Anzahl der mitspielenden Tipps und von der Anzahl der Gewinner in den einzelnen Gewinnrängen
abhängt. Die Fixquotenspiele bei Bingo sind Card mit einer fixen Gewinnquote
von 1,50 Euro sowie der Bingo Multi Bonus. Bei Bingo wird aus einer Zahlenreihe
von 1 bis 75 gezogen.
Es geht darum, den Hauptgewinn Bingo zu erreichen. Im Unterschied zu den
Wettscheinspielen schließen Gewinne in einem höheren Rang jene in einem
niedrigeren Rang nicht aus. Beim Bingo Multi Bonus ist die Stoppzahl 43 fix.
Wird der Bingo Multi Bonus nicht geknackt, erhöht sich die Multi-Bonus-Summe
um jeweils 10.000,– Euro. Wird der Bingo Multi Bonus geknackt, beträgt die Startsumme 50.000,– Euro.
Die Gewinne
Im vergangenen Jahr gab es mehr als eine Million Einzelgewinne. Die Gesamtgewinnsumme betrug 4,66 Mio. Euro. Der Bingo Multi Bonus wurde 2011 von
insgesamt sieben Spielteilnehmern gewonnen. Mitte November erzielte ein Spielteilnehmer aus der Steiermark mit mehr als 370.000,– Euro den höchsten Bingo
Gewinn des Jahres. Insgesamt wurden 72-mal Bingo, 76-mal Ring und 103-mal
Box – jeweils 1. Chance – gewonnen.
Die Bingo-Gewinnmöglichkeiten:
Bingo Multi Bonus
Bingo
Ring
Box
Ring 2. Chance
Box 2. Chance
Card
22
Das Spielportfolio
Zahlenlotto 1–90
Vor mehr als 250 Jahren per Dekret von Kaiserin Maria
Theresia erlaubt, ist Zahlenlotto das älteste konzessionierte Glücksspiel in Österreich.
Bei Zahlenlotto kann man eine, zwei, drei, vier oder fünf Zahlen von 1 bis 90 an­
kreuzen. Es werden aus den Zahlen 1 bis 90 fünf Zahlen gezogen. Die sieben verschiedenen Spielarten Extrakt, Ruf, Ambo, Terno, Ambo-Terno 3, Ambo-Terno 4 und
Ambo-Terno 5 bringen verschiedene Gewinnhöhen. Die fix vorgegebenen Einsätze
reichen von 0,75 Euro bis 500,– Euro. Der höchstmögliche Gewinn beträgt das
5.000-fache des Einsatzes.
Die Ziehungen bei Zahlenlotto 1–90 finden jeweils am Dienstag, Donnerstag und
Samstag statt, die Ziehungsergebnisse werden im Anschluss an „heute in Österreich“ beziehungsweise „Bundesland heute“ in ORF 2 bekannt gegeben.
Die Gewinne
2011 haben mehr als 24.500 Tipps gewonnen, das sind durchschnittlich 471 Gewinnertipps pro Woche. Die Gesamtgewinnsumme betrug 0,95 Mio. Euro.
Geschäftsbericht 2011
23
Joker
Dreimal gleichzeitig „Ja“ zu sagen ist nur beim Joker
möglich. Gemeinsam mit einem Tipp bei Lotto „6 aus
45“, Toto, EuroMillionen, Zahlenlotto 1–90 oder einem
Bingo Schein.
Joker ist ein Totalisatorspiel (1. Gewinnrang) und ein Fixquotenspiel (2. bis 6. Gewinnrang). Stimmt die Joker Nummer auf dem Wettschein (von rechts nach links
gelesen) mit der ermittelten Joker Zahl überein, ist der Hauptgewinn, der Joker,
gewonnen.
Die Gewinnwahrscheinlichkeiten
bei Joker:
für 6 Richtige = Joker
1 : 1.000.000
für 5 Richtige
1 : 111.111
für 4 Richtige
1 : 11.111
für 3 Richtige
1 : 1.111
für 2 Richtige
für 1 Richtige
Die Gewinne
2011 gab es mehr als 14,73 Mio. Einzelgewinne. Die Gesamtgewinnsumme betrug
83,88 Mio. Euro. 151 Spielteilnehmer konnten den Joker gewinnen. Den höchsten
Joker im Jahr 2011 gewann ein Spielteilnehmer auf win2day in der 24. Kalenderwoche mit rund 641.000,– Euro. Insgesamt entstanden 20 Jackpots und neun
Doppeljackpots.
Die Gewinnränge werden nach
folgendem Schlüssel dotiert:
1.Rang = Joker
2.Rang (= die letzten 5 Stellen der
Joker Nummer)
EUR 7.700,–
1 : 111
3.Rang (= die letzten 4 Stellen der
Joker Nummer)
EUR 770,–
1 : 11
4.Rang (= die letzten 3 Stellen der
Joker Nummer)
EUR 77,–
5.Rang (= die letzten 2 Stellen der
Joker Nummer)
EUR 7,–
6.Rang (= die letzte Stelle der
Joker Nummer)
24
Das Spielportfolio
28,48 % der Gewinnsumme
EUR 1,50
ToiToiToi
Jeder Tag ein Glückstag! Mit ToiToiToi kann es gelingen,
denn das richtige Glückssymbol mit allen fünf richtig
getippten Ziffern bringt bis zu 200.000,– Euro.
ToiToiToi ist eine Nummernlotterie, bei der täglich (außer Sonntag) eine sechsstellige Losnummer gezogen wird und es bis zu 200.000,– Euro zu gewinnen gibt.
Die Losnummer besteht aus zwei Teilen: einer fünfstelligen Ziffernkombination
und einem von sieben möglichen Glückssymbolen. Die Glückssymbole sind:
Glückskäfer, Rauchfangkehrer, Glücksklee, Geldsack, Glückspilz, Hufeisen und
Glücksschwein.
ToiToiToi ist ein Fixquotenspiel. Die Höhe des Gewinns hängt zum einen von der
Höhe des Einsatzes ab, zum anderen davon, wie viele Ziffern der gespielten Losnummer mit der gezogenen Losnummer übereinstimmen.
Die Gewinne
Die Gewinnränge bei ToiToiToi:
1.Rang: alle fünf Ziffern +
Symbol
2. Rang: alle fünf Ziffern
Einsatz
EUR 2,–
Einsatz
EUR 3,–
Einsatz
EUR 4,–
100.000,–
150.000,–
200.000,–
10.000,–
15.000,–
20.000,–
3. Rang: die letzten
vier Ziffern
1.000,–
1.500,–
2.000,–
4. Rang: die letzten
drei Ziffern
100,–
150,–
200,–
5. Rang: die letzten
zwei Ziffern
10,–
15,–
20,–
6. Rang: die letzte Ziffer
3,–
4,50
6,–
7. Rang: das ermittelte
Symbol
2,–
3,–
4,–
Im vergangenen Jahr gab es 1,8 Mio. Einzelgewinne. Die Gesamtgewinnsumme
betrug 9,11 Mio. Euro. 2011 konnten sich zwei Spielteilnehmer über den Höchstgewinn von 200.000,– Euro und ein Spielteilnehmer über den Gewinn von 150.000,–
Euro freuen. Elf Spielteilnehmer gewannen je 100.000,– Euro.
Geschäftsbericht 2011
25
Klassenlotterie
Die Österreichische Klassenlotterie ist eine Nummernlotterie, die in sechs Spielabschnitten abläuft, den sogenannten „Klassen“, und rund sechs Monate dauert.
Es werden 250.000 Lose pro Lotterie aufgelegt.
Alle Lose spielen durchgehend von der 1. bis zur 6. Klasse mit und können
mehrfach gewinnen (mit Ausnahme der niedrigsten fünf/vier/zwei Trefferkategorien beziehungsweise der niedrigsten Trefferkategorie an bestimmten definierten
Terminen).
Mit einem einmaligen Spieleinsatz nimmt man ein halbes Jahr lang an der
Superklasse teil, bei der täglich 100.000,– Euro und am Schlussziehungstag
7 x 100.000,– Euro ausgespielt werden.
2011 wurden die 3. bis 6. Klasse der 171. Lotterie, die 172. Lotterie und die 1. und
2. Klasse der 173. Lotterie durchgeführt.
Der Verkauf der Österreichischen Klassenlotterie erfolgt über neun Geschäftsstellen, die ihrerseits über ein Vertriebsnetz von 351 Verkaufsstellen verfügen.
Die Gewinne
In einer Lotterie werden 29 Millionentreffer ausgespielt. Die Chance, durch die
Klassenlotterie Millionär zu werden, liegt damit bei 1 : 8.621 mit einer Losnummer und mit einer Kombination von zehn Losnummern bereits bei 1 : 862, wenn
alle sechs Klassen gespielt werden.
26
Das Spielportfolio
Brieflos
Aufreißen ist beim Brieflos Nervenkitzel pur. Denn wie
schnell man das Los auffaltet, bleibt einem selbst überlassen. Man weiß sofort, ob und wie viel man gewonnen
hat oder ob die Chance zur „Brieflos TV-Show“-Teilnahme
besteht.
Brieflos ist eine Sofortlotterie, bei der der Spielteilnehmer nach dem Aufreißen
des Loses sofort weiß, ob und wie viel er gewonnen hat. Die zweite Gewinnstufe
bei Brieflos ist die „Brieflos TV-Show“. Die Gewinnausschüttung bei den Brieflosen
kann flexibel gestaltet werden. Bei unverändertem Preis von 1,00 Euro werden
für die aufgelegten Brieflos Serien zwischen 45 Prozent und 57,5 Prozent des
Lospreises ausgeschüttet. Die Österreichischen Lotterien haben darüber hinaus
die Möglichkeit, alle oder einzelne Gewinnklassen mit Sach- und/oder Geldwerten
höher zu dotieren. Der Hauptpreis bei Brieflos liegt bei 100.000,– Euro.
Mega Brieflos
Das Mega Brieflos zeichnet sich durch ein größeres Format und durch die MegaHauptgewinne von 250.000,– Euro aus. Es ist für 2,00 Euro in allen Vertriebsstellen der Österreichischen Lotterien erhältlich.
Die Brieflos TV-Show
Um an der Brieflos TV-Show teilnehmen zu können, ist ein Brieflos mit der Aufschrift „Die Brieflos TV-Show“ im Gewinnfeld Voraussetzung. Wird dieser Abschnitt – mit Name und Adresse versehen – im Rahmen der Fernsehsendung
„Die Brieflos TV-Show“ gezogen, ist die Teilnahme gesichert.
Die Brieflose und Mega Brieflose 2011
Im Jahr 2011 wurden bei Brieflos die Lose „Geldhamster” (10 x 10.000,– Euro
zusätzlich), „Osterlos” (insgesamt 100.000,– Euro zusätzlich), „Geldscheinlos”
(1 x 25.000,– Euro, 1 x 50.000,– Euro und 1 x 100.000,– Euro zusätzlich), das
„Autolos” (5 BMW X1 zusätzlich), das „Lebkuchenlos” (5 x 25.000,– Euro zusätzlich) und eine Mega Brieflos Serie eingeführt, bei der zusätzlich 5 x 1 kg Goldbarren extra zu gewinnen waren.
Die Gewinne
Neben den zahlreichen Sofortgewinnen gab es 2011 insgesamt 12 Brieflos Hochgewinner, die mehr als 100.000,– Euro beziehungsweise 250.000,– Euro gewannen.
Neun Spielteilnehmer gewannen durch ein Brieflos, drei im Rahmen der „Brieflos TV-Show“. In den 52 „Brieflos TV-Shows“ 2011 wurden insgesamt 1,38 Mio.
Euro gewonnen.
Geschäftsbericht 2011
27
Rubbellos
Rubbellos ist eine Sofortlotterie. Der Spielteilnehmer
weiß nach dem Aufrubbeln des Gewinnfelds sofort, ob
und wie viel er gewonnen hat.
Dem Spieldesign entsprechend, wurde der Produktslogan „Rubbel dich reich. –
Jetzt gleich!“ entwickelt. Rubbellos wurde 1995 sehr erfolgreich in Österreich eingeführt. Vom Start weg wurde eine Multi-Game-Strategie verfolgt. Das bedeutet,
dass verschiedene Rubbellose – permanente neben zeitlich begrenzten Spielen
sowie Spiele mit einem saisonalen Schwerpunkt – gleichzeitig angeboten werden.
Die Gewinnausschüttung bei den Rubbellosen kann flexibel gestaltet werden; sie
muss zwischen 55 Prozent und 67,5 Prozent des Lospreises liegen. Die durchschnittliche Jahresausschüttung beträgt 60 Prozent.
Noch mehr Rubbelspaß: mehr Hauptgewinne bei Cash, Super Cash,
Schatztruhe und „Ein Leben lang”
Sie haben die längste Tradition und gehören zu den beliebtesten Rubbellosen der
Österreichischen Lotterien: Schatztruhe, Cash und Super Cash. Diese drei Lose
wurden Anfang Juli 2011 modernisiert und warten mit mehr Haupttreffern auf.
Schatztruhe und Cash waren die ersten Sujets bei der Einführung des Rubbel-
28
Das Spielportfolio
loses im Jahr 1995. Sie erfreuen sich nach wie vor größter Beliebtheit und wurden noch ein bisschen attraktiver. Bei Schatztruhe gibt es nun 30 Höchstgewinne
zu je 30.000,– Euro (bisher 25), die Anzahl der Cash Topgewinne von 50.000,– Euro
wurde auf 15 pro Serie erhöht (bisher 13). Eine Serie besteht sowohl bei Schatztruhe als auch bei Cash aus jeweils 15 Millionen Losen, die Gewinnausschüttung
liegt jeweils bei 57,5 Prozent, der Lospreis wurde auf 2,00 Euro angepasst.
Bei Super Cash wurde nicht nur die Anzahl der 75.000,– Euro-Haupttreffer von
fünf auf sieben erhöht, es wurde auch das Rubbelfeld um zwei Bonus-Zahlen
erweitert. Das Super Cash Rubbellos kostet 3,00 Euro, eine Serie besteht aus fünf
Millionen Losen, die Gewinnausschüttung beträgt 61 Prozent.
Ein garantiertes monatliches Einkommen ist der Wunsch der meisten Österreicherinnen und Österreicher. Daher ist das Rubbellos „Ein Leben lang“ das beliebteste
Rubbellos der Österreichischen Lotterien, denn es garantiert als Hauptgewinn
monatlich einen fixen Betrag, und das für den Rest des Lebens. Mitte Mai 2011
ist „Ein Leben lang“ noch attraktiver geworden und bietet als Höchstgewinn
3.000,– Euro monatlich, ein ganzes Leben lang.
Die weiteren Rubbellose 2011
Anfang Jänner 2011 wurde „Goldmine“ eingeführt, im März folgte „Vegas Palace“.
Anfang April startete „Los Monetos”, Mitte Juni „Money Maker“. Anfang August
wurde das Rubbellos „Schatz des Meeres“ auf den Markt gebracht, Mitte September „Goldhörnchen“. Mitte Oktober startete „Mega Money”, und zum Jahresende wurden die saisonalen Lose „Adventkalender“, „Frohe Weihnachten“ und
„Glücksbringer“ aufgelegt.
Die Gewinner
Geschäftsbericht 2011
29
win2day
Internet oder Smartphone – win2day ist die erste
Adresse. Die Spieleplattform umfasst das elektronische
Spielangebot der klassischen Lotteriespiele der
Österreichischen Lotterien sowie Casino Spiele, Games
Room Spiele, den Poker Room und den Bingo Room.
Die Österreichischen Lotterien und Casinos Austria betreiben über eine gemeinsame Tochtergesellschaft die Spieleplattform win2day. Das elektronische Spielangebot auf win2day umfasst die klassischen Lotteriespiele der Österreichischen
Lotterien sowie Casino Spiele, Games Room Spiele, den Poker Room und den
Bingo Room.
win2day verbindet die technologische Umsetzung des Spielangebots im Internet
und via Mobilfunk. Der Spielteilnehmer greift unabhängig vom verwendeten
Übertragungsmedium und Endgerät auf ein elektronisches Angebot mit einheitlich gestaltetem Markenauftritt zu. win2day ist die einheitliche Dachmarke für das
Spiel- und Informationsangebot.
Dem Jugendschutz und dem Schutz vor übermäßiger Spielleidenschaft haben
die Österreichischen Lotterien und Casinos Austria von Beginn an auch auf der
Spieleplattform win2day einen besonderen Stellenwert eingeräumt. Detaillierte
Informationen zu den Responsible-Gaming-Maßnahmen auf win2day sind auf
Seite 55 nachzulesen.
Die win2day Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft m.b.H. wurde im Jahr 2004
gegründet. Sie ist eine Tochtergesellschaft der Entertainment Glücks- und Unterhaltungsspiel Gesellschaft m.b.H., an der die Österreichischen Lotterien und
Casinos Austria zu je 50 Prozent beteiligt sind. Ihr Unternehmensgegenstand sind
die Entwicklung und der Betrieb von elektronischen Lotterien, die auf win2day
angeboten werden.
Mit Juni 2010 hat die win2day Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft m.b.H.
80 Prozent der Anteile am Wiener Spielehersteller Rabcat Computer Graphics
GmbH übernommen. Rabcat wurde 2001 gegründet und hat sich als führender
Anbieter von High-End Realtime 3D und 2D Content beziehungsweise Spielen
für die Videogames- und Glücksspielindustrie etabliert. Kunden profitieren von
Rabcats langjähriger Erfahrung als Zulieferer für AAA-Videogames und Entwickler von Online-Glücksspielangeboten. Auf der Referenzliste von Rabcat finden
sich neben win2day auch weitere namhafte Unternehmen wie Microsoft Game
Studios, Atari, Rockstar Games oder Disney Interactive Studios.
Die elektronischen Lotterien
Die elektronischen Lotterien auf win2day sind Spiele, die in einer multichannelfähigen Plattform mit integrierter Börsenfunktion für die Teilnahme an Glücksspielen über das Internet eingebettet sind. Elektronische Lotterien sind gemäß § 12a
des Glücksspielgesetzes Ausspielungen, bei denen der Spielvertrag über elektronische Medien abgeschlossen wird. Die Entscheidung über Gewinn und Verlust
wird zentralseitig herbeigeführt. Die Konzession für die elektronischen Lotterien
30
Das Spielportfolio
hält gemäß § 12a Glücksspielgesetz die Österreichischen Lotterien Ges.m.b.H.
Das Angebot im Poker Room, im Bingo Room, bei den Casino Spielen und im
Games Room sind elektronische Lotterien. Der Spielteilnehmer erfährt unmittelbar nach der Spielteilnahme das Ergebnis dieser Entscheidung. Keno wird gemäß
§ 12b des Glücksspielgesetzes durchgeführt, aber ausschließlich über das Internet
auf win2day angeboten.
Die Zahlungsformen
Die Dotierung des Spieldepots kann sowohl über Internet als auch über Smartphone erfolgen. Dafür stehen der EuroBon (ein Prepaid Bon), der in allen österreichischen Annahmestellen und ausgewählten Vertriebsstellen gekauft werden
kann, Paybox, eine providerunabhängige Zahlungsform für Mobilfunk und
Internet, sowie cash4web MasterCard, das neue, unabhängige und anonyme
Zahlungsmittel – im Internet und überall einsetzbar, wo MasterCard akzeptiert
wird – zur Verfügung. Weiters gibt es noch die Bezahlung mit MasterCard (mit
und ohne Secure Code), VISA (mit und ohne Verified by VISA), Diners Club sowie
mittels Online-Banking und paysafecard.
Die Spieleinführungen 2011
Im Jahr 2011 wurde das Spielangebot bei den Casino Spielen um „Joker Five“
(Video-Poker), „Sunny Money“ (Slot), „The Legend of Olympus“ (Slot), „Ocean
Gold“ (Slot), „FarmWin“ (Slot), „Multiplayer Grand Black Jack“ und „Crazy
Poker“ (Video-Poker) erweitert. Zudem wurden in den Bingo Room die Minigames „Magic Money“, „Wild Fruits“ und „Joker Five“ integriert. In der Rubrik
Casino Spiele erhielt der Bereich „MiniCasino“ mit Black Jack ein weiteres Spiel.
Für das iPhone und für Android-Handys wurde „Robbie Rich“(Slot) auch
als Browser Based Game entwickelt. Robbie Rich kann damit nicht nur als Download-Spiel, sondern auch direkt über mobil.win2day.at gespielt werden.
Der Poker Room auf win2day
Im rein österreichischen Poker Room auf win2day kann man am virtuellen Pokertisch bei den populären Spielen „Texas Hold’em“ und „Omaha“ sowie den klassischen Varianten „Five Card Draw“ und „Seven Card Stud“ sein Glück versuchen.
Es gibt ausschließlich österreichische Tische. Das heißt, man pokert nur gegen
Spielteilnehmer aus Österreich. Es wird mit einem zentralseitig zur Verfügung
gestellten Kartenspiel mit 52 Karten (= ein Deck) gespielt. Die Karten werden auch
zentral von einer zufallsgesteuerten Software gemischt und ausgeteilt.
Geschäftsbericht 2011
31
Kundenfreundliche Rake-Struktur
Highlights im Poker Room
Der Rake (oder Bruttospielertrag) ist eine Spielgebühr, die der Spielveranstalter vom Einsatz jeder Partie einbehält. Der Rake ist abhängig von der Art des
Tisches und von der Höhe des Gewinnpots. Die Rake-Struktur im Poker Room
auf win2day ist eine Mischung aus prozentuellem Anteil am Gewinnpot und fixen
Beträgen. Mit 2,5 Prozent vom Gewinnpot beziehungsweise einem Maximalbetrag von 2,00 Euro ist sie sehr kundenfreundlich gestaltet und gegenüber anderen
Internet-Pokerangeboten deutlich günstiger. Im Branchenschnitt liegt diese Gebühr
bei fünf Prozent, ist also doppelt so hoch. Bei Turnieren beträgt der Rake meist
10 Prozent der am Beginn geleisteten Einzahlung, des sogenannten Buy-in.
Für die Poker-Weltmeisterschaft in Las Vegas wurden zwei Tickets ausgespielt.
Neben dem Startgeld von $ 10.000 wurden zusätzlich 2.500,– Euro Reisegeld
ausbezahlt. Beim Super-September-Plus gab es Freerolls im Wert von 25.000,–
Euro, Pokerlotto-Turniere mit 2.500,– Euro Added Money und das Bigger-SundayTurnier mit 25.000,– Euro garantiert. Am 6. November 2011 wurde im Poker Room
um einen Jaguar XF im Wert von über 56.000,– Euro gepokert. Bis Februar 2012
werden beim Winter XXXXL unter anderem 1.000.000,– Euro bei Turnieren garantiert, zudem wurde der Bad-Beat-Jackpot mit 5.000,– Euro aufdotiert. Weitere
Höhepunkte waren die Poker Room Bergrallye im Sit & Go-Bereich sowie die
monatlichen Summer-Night-Turniere mit 40.000,– Euro garantiert.
Erfolgreiche Kooperation mit Casinos Austria
Die Verknüpfung des Poker Rooms mit Events von Casinos Austria wurde auch
2011 sehr erfolgreich umgesetzt. So wurden erneut Satellite-Turniere im win2day
Poker Room angeboten, über die man sich für die Casinos Austria Poker Tour
(CAPT) qualifizieren konnte. Sie startete in Seefeld und bestand aus sieben Turnierwochen in verschiedenen Casinos. Höhepunkt aus Sicht von win2day war die
CAPT Seefeld, bei der sich Andreas Griesser als erster win2day Qualifikant den
Sieg holte und 89.110,– Euro mit nach Hause nahm. Er gewann damit auch die
10.000,– Euro Sonderprämie von win2day.
Die win2day Poker Aces
Auch 2011 waren die win2day Poker Aces, bestehend aus Sigi Stockinger, Johan
Brolenius, Ivo Donev, Harry Casagrande, Bernhard Schnöll, Mario Rühr, Peter
Staudacher und Josip Simunic, für win2day im Einsatz. Sie vertraten win2day bei
Live-Poker-Turnieren, standen im Poker Room für diverse Aktionen zur Verfügung
und gaben in eigenen Blogs Einblick in ihren Pokeralltag.
32
Das Spielportfolio
Der Bingo Room auf win2day
Am 3. November 2010 startete der Bingo Room auf win2day. Ähnlich der externen Spieleinbindung von Poker, wurde der Bingo Client vom schwedischen
Spielesoftware-Entwickler Boss Media integriert. Im Bingo Room finden im
Minutentakt Ziehungen statt, an denen man mit bis zu maximal 30 Tickets pro
Spiel teilnehmen kann. Der User kann zwischen 75-Zahlen- und 90-Zahlen-Bingo
wählen. Der Preis eines Bingo Tickets beträgt 10 Cent.
Highlights im Bingo Room
Zu den verschiedenen Anlässen wie Fasching, Valentinstag, Ostern, Sommerbeginn oder zum 1. Geburtstag fanden im Bingo Room besondere Aktionen wie
Fixpreisspiele, verlängerte Happy Hour (Tickets zum halben Preis), Gratis-Bingo,
1-Cent-Bingo und vergnügliche Chat-Spiele statt.
Die Gewinne
Die durchschnittliche Gewinnausschüttung der elektronischen Lotterien beträgt
bei den Spielen im Games Room 93,8 Prozent und bei den Casino Spielen
95,6 Prozent. Ein Gewinn aus dem Games Room, aus Casino Spielen und dem
Poker Room wird sofort nach Beendigung des Spiels auf dem Bildschirm angezeigt und erhöht den Kontostand der elektronischen Geldbörse, die ebenfalls
permanent eingeblendet ist.
2011 wurde auch der höchste Slot-€€€-Jackpot-Gewinn auf win2day erzielt. Ein
User knackte diesen Anfang Juni mit mehr als 160.000,– Euro.
win2day – Social Media
Seit Februar 2010 ist die win2day Facebook-Seite online. Auf der Seite findet ein
Dialog mit den Usern statt, bei dem Fragen beantwortet und Meinungen eingeholt werden, die in die Produktentwicklung einfließen. Zudem werden Neuigkeiten rund um win2day gepostet und diverse Gewinnspiele mittels eigens dafür
entwickelter Apps durchgeführt. Mit Ende des Jahres 2011 hatte die win2day
Facebook-Seite rund 8.400 Freunde.
Der „Lotto Quicktipp Shaker“ für iPhone, iPad und Android-Handys
Ende März 2011 wurde der „Lotto Quicktipp Shaker“ für iPhone, iPad und AndroidEndgeräte zum Download in den App Store beziehungsweise Android Market
gestellt. Mit der App kann man bis zu 12 Tipps selbst schütteln oder auch den
Zufallszahlengenerator ermitteln lassen. Die Tipps können im Anschluss auf
win2day abgegeben werden.
Geschäftsbericht 2011
33
WINWIN -Video Lottery Terminals
Café, Bar & Spiel bieten die Österreichischen Lotterien
und Casinos Austria seit dem Jahr 2004 über eine gemeinsame Tochtergesellschaft an mehreren Standorten
in Österreich an. WINWIN ist Spiel und Entertainment
auf höchstem Niveau.
WINWIN Outlets sind Treffpunkte für unterhaltungsorientierte Menschen, die
Freude am Ausgehen haben. An den Standorten finden Gäste über 18 Jahre
die Gelegenheit zum Spiel an Video Lottery Terminals (VLTs) der modernsten
Generation, stilvolles Ambiente, ein kulinarisches Angebot zu moderaten Preisen,
bestens geschulte Mitarbeiter und regelmäßige Veranstaltungen mit Livemusik
und Unterhaltungs­programmen. Die detaillierten Responsible-Gaming-Maßnahmen sind auf Seite 56 dieses Berichtes nachzulesen.
Die Konzession für VLTs hält gemäß § 12a Glücksspielgesetz die Österreichische
Lotterien Gesellschaft m.b.H. Sie stellt vor allem das technische Know-how zur
Verfügung. Casinos Austria zeichnet für die Konzeption des operativen Bereichs
verantwortlich.
34
Das Spielportfolio
Glücks- und Unterhaltungsspiel Betriebsgesellschaft m.b.H.
Die Glücks- und Unterhaltungsspiel Betriebsgesellschaft m.b.H. ist eine Tochtergesellschaft der Entertainment Glücks- und Unterhaltungsspiel Gesellschaft
m.b.H., an der die Österreichischen Lotterien und Casinos Austria zu je 50 Prozent
beteiligt sind. Ihr Unternehmensgegenstand ist der Betrieb von Video Lottery
Terminals, die in Österreich unter der Marke WINWIN angeboten werden. Sie ähneln optisch den klassischen Spielautomaten, unterscheiden sich von ihnen aber
ganz wesentlich in der Spielmechanik. Die Spiele der Video Lottery Terminals sind
elektronische Lotterien. Elektronische Lotterien sind gemäß § 12a des Glücksspielgesetzes Ausspielungen, bei denen der Spielvertrag über elektronische Medien
abgeschlossen wird. Die Entscheidung über Gewinn und Verlust wird zentralseitig
herbeigeführt. Der Spielteilnehmer erfährt unmittelbar nach der Spielteilnahme
das Ergebnis dieser Entscheidung.
Das Konzept
VLTs sollen mit der Kombination aus Spiel, Entertainment und Gastronomie
unterhaltungsorientierte aktive Menschen ansprechen, die Freude am Ausgehen
und an der Freizeitgestaltung haben. Die Outlets sind an 364 Tagen im Jahr
(geschlossen am 24. Dezember) von Nachmittag bis nach Mitternacht geöffnet.
Der Eintritt ist frei. Es gibt weder Anzugs- noch Krawattenpflicht. Die WINWIN
Architektur ist designorientiert und trendig. Das grundlegende Konzept ist die
fließende Verbindung von Spiel- und Gastronomiebereich. Der Barbereich bietet –
neben den Getränken – kleine Speisen, die sowohl schnell verfügbar als auch
qualitativ hochwertig sind.
Für das jeweilige lokale beziehungsweise regionale Freizeit- und Tourismusangebot sind WINWIN Outlets eine wichtige Ergänzung. Sowohl heimischen als auch
touristischen Gästen bringen sie einen erhöhten Freizeitnutzen. WINWIN schafft
mit jedem Standort auch qualifizierte Arbeitsplätze und eine seriöse Alternative
zum sogenannten Kleinen Glücksspiel, zu grenznahen Casinos und illegalen
Spielangeboten.
Das Spielangebot
Video Lottery Terminals ähneln optisch den klassischen Spielautomaten des
Casinos, unterscheiden sich von ihnen aber in der Spielmechanik. Während jeder
Spielautomat eigenständig per Zufallsgenerator über Gewinn und Verlust entscheidet, wird diese Entscheidung bei VLTs vom Zufallsgenerator eines zentralen
Rechners – basierend auf vorgegebenen Gewinn­pyramiden – getroffen. Der
zentrale Rechner übermittelt dann die Ergebnisse per Telekommunikation an die
einzelnen Terminals.
An jedem Standort gibt es zwischen 49 und 150 Terminals mit bis zu 60 verschiedenen Spielen. Man kann bereits mit einem Einsatz von 1 Cent am Spiel teilnehmen. Der maximale Spieleinsatz beträgt 10,– Euro. Einsätze werden über Tickets
beziehungsweise mit Banknoten, jedoch ohne Münzen, getätigt. Im Gewinnfall
druckt der Terminal ein Ticket aus, das an der Kassa entweder bar, als Scheck
oder in Form einer Banküberweisung ausbezahlt wird. Der Höchstgewinn beträgt
25.000,– Euro.
WINWIN Standorte:
Mayrhofen
Tirol
21.05.2004
Lienz
Tirol
14.08.2004
Ebreichsdorf
NÖ
04.09.2004
Schärding
OÖ
21.04.2005
Zell am See
Salzburg
23.03.2006
Bruck/Leitha
NÖ
29.06.2006
Steyr
OÖ
06.06.2007
Wels
OÖ
27.09.2007
Tirol
23.04.2008
OÖ
29.10.2008
Tirol
14.05.2009
NÖ
30.03.2011
Landeck
Vöcklabruck
Kufstein
Krems
Geschäftsbericht 2011
35
Ziehungen am laufenden Band
An 365 Tagen im Jahr führen die Österreichischen Lotterien über
1.000 Ziehungen durch. Für Lotto, ToiToiToi, Joker, Zahlenlotto 1–90
und alle anderen Spiele. Und das unter strenger Aufsicht des Konzessionsgebers. So ist bei jeder Ziehung ein öffentlicher Notar anwesend.
Auch dann, wenn die Ziehungsgeräte und die Kugeln technisch
überprüft werden.
Österreichische Sportwetten Gesellschaft m.b.H.
Die Österreichische Sportwetten Gesellschaft m.b.H wurde im April 2000 gegründet und startete den Spielbetrieb am 24. August 2001. Sie ist eine Tochtergesellschaft der Entertainment Glücks- und Unterhaltungsspiel Gesellschaft m.b.H.
(56 Prozent), der Mediaprint Zeitungs- und Zeitschriftenverlag GmbH & Co. KG
(26 Prozent) und der Bundesländerverlage Beteiligungsgesellschaft GmbH
(18 Prozent). An der Entertainment Glücks- und Unterhaltungsspiel Gesellschaft
m.b.H. sind die Casinos Austria AG und die Österreichische Lotterien Gesellschaft
m.b.H. zu jeweils 50 Prozent beteiligt.
Dem Spielteilnehmer stehen in den Printmedien der Gesellschafter leicht zugängliche, immer aktuelle Informationen rund um das Wettgeschehen zur Verfügung,
die Tageszeitungen können mit diesem Service ihre Leser-Blatt-Bindung stärken.
In Österreich fallen bis zu zehn kumulierte Sportwetten auf Quotenbasis nicht
unter das Glücksspielmonopol. Lizenzen für derartige Sportwetten werden auf der
Grundlage landesgesetzlicher Bestimmungen vergeben. Sie wurden der Österreichischen Sportwetten Gesellschaft von allen neun Bundesländern erteilt. An
tipp3 kann man – sowohl in der Annahmestelle als auch via Internet – erst ab
18 Jahren teilnehmen. Die detaillierten Responsible-Gaming-Maßnahmen sind
auf Seite 56 dieses Berichtes nachzulesen.
Das gute Ergebnis des Unternehmens, das in dem stark umkämpften Wettmarkt
agiert, ist auch auf die vielen Aktivitäten rund um die tipp3-Bundesliga powered
by T-Mobile zurückzuführen. Durch gut abgestimmte Kommunikationsmaßnahmen und eine breite Angebotspalette an attraktiven Wetten konnten neue Zielgruppen angesprochen und für tipp3 nachhaltig interessiert werden. tipp3 feierte
2011 seinen 10. Geburtstag und nahm dies zum Anlass, mit der Unternehmenshomepage www.oeswe.at zu starten, die neben einer umfassenden Übersicht
38
Das Spielportfolio
über die Geschäftsbereiche auch moderne Features wie Videos und einen Corporate Blog bietet. Mit der neuen Kampagne „Wer tippt, sieht Spiele anders“ setzte
tipp3 einen weiteren Kommunikationsschwerpunkt. Die langjährige Partnerschaft
mit der Österreichischen Bundesliga, die seit 1. Juli 2008 mit dem Bewerbsnamen
„tipp3-Bundesliga powered by T-Mobile“ auftritt, wird auch in den kommenden
Jahren fortgeführt. Der Vertrag für das Hauptsponsoring der obersten Spielklasse
des österreichischen Fußballs wurde für weitere drei Jahre verlängert.
Das Jahr 2011 stand bereits ganz im Zeichen der Vorbereitungen für den umfangreichen Produktrelaunch bei tipp3, der im Februar 2012 umgesetzt wurde. Im Mittelpunkt der Neuerungen steht ein erweitertes, verbessertes Angebot mit neuem
Erscheinungsbild sowohl für Einsteiger als auch für fortgeschrittene Spieler und
Profis. Der Online-Wettbereich auf www.tipp3.at wurde durch einen neu gestalteten Auftritt ersetzt und um die Möglichkeit der Live-Wette erweitert.
Durch die Einführung der Marke Better Game Solutions (BGS) beschreitet tipp3
neue Wege auf dem Sportwettenmarkt: Mit einer umfangreichen Angebotspalette
hat man nun auch den Business-to-Business(B2B)-Sektor im Visier. BGS ist der
für die Abwicklung von Wetten aller Art zuständige Solution-Provider innerhalb
der Unternehmensgruppe Casinos Austria und Österreichische Lotterien.
Gemeinsam mit der Österreichischen Bundes-Sportorganisation (BSO) organisierte tipp3 im Mai 2011 eine Konferenz zum Thema „Integrität und Sport – Antworten auf das Problem von Wettmanipulationen“ im Europapäischen Parlament
in Brüssel, die von zahlreichen Europaabgeordneten, Vertretern internationaler
Sportverbände und Interessensvertretern besucht wurde. Wettmanipulationen im
organisierten Sport sind ein komplexes, vielschichtiges und vor allem hochaktuelles Thema. Es ist bei dieser Konferenz gelungen, zur gemeinsamen Diskussion in
puncto Lösungsansätze und Prävention einzuladen.
Keine Sportart hat so viel verbindendes Potenzial wie der Fußball. Fußball wird
überall auf der Welt gespielt – unabhängig von Geschlecht, Alter, Hautfarbe, Herkunft, Religion oder einem bestimmten Einkommen. Diese Tatsache macht sich
das interkulturelle Fußballprojekt „FairPlay. Viele Farben. Ein Spiel“ zunutze. tipp3
unterstützt das Projekt durch den 2009 gegründeten „FairPlay Projektpool“, über
den bereits mehr als 50 Fußballveranstaltungen als Zeichen gegen Rassismus,
Diskriminierung und Ausschluss von Minderheiten erfolgreich organisiert werden
konnten. Die Österreichische Sportwetten Gesellschaft m.b.H engagiert sich damit
intensiv für Integration und Diversität.
Geschäftsbericht 2011
39
Russisch Österreichische Lotterien Holding
Gesellschaft m.b.H.
Die Russisch Österreichische Lotterien Holding Gesellschaft m.b.H. wurde im
November 2008 gegründet. An ihr sind die Österreichische Lotterien Gesellschaft
m.b.H., die VPB Beteiligungs Gesellschaft m.b.H. sowie die KEBA AG beteiligt. Geschäftszweig sind die Beteiligungen an Glücksspiel- und Wettgesellschaften in der
Russischen Föderation. Die Gesellschaft ist zu 100 Prozent an der OOO Ural Loto
beteiligt, die ihren Sitz in der autonomen südrussischen Republik Baschkortostan
hat und die für den operativen Spielbetrieb in Baschkortostan zuständig ist.
Bereits im April 2008 wurde der Grundstein für den Marktstart in der südrussischen Republik Baschkortostan gelegt, als zwischen der Regierung der Republik
Baschkortostan und dem Vorstand der Österreichischen Lotterien ein Absichtsprotokoll unterzeichnet wurde, das die Einführung eines lokalen Lotteriespiels beinhaltet. Denn die Neuregelung des Glücksspielmarkts in der Russischen Föderation
im Jahr 2007 – und damit auch in Baschkortostan – führte zur Entscheidung der
Regierung der Republik, den verursachten Entgang von Steuereinnahmen zu
kompensieren und ein eigenes Lotteriespiel einzuführen. Auf der Suche nach
einem kompetenten und seriösen Partner wandte sich die baschkirische Regierung
an die Österreichischen Lotterien. Die Betreibergesellschaft Ural Loto brachte
bereits im Dezember 2008 das Rubbellos „Glückliche Herzen“ auf den Markt, die
Ziehungslotterie Lotto „6 aus 40“ startete am 14. September 2009. Im November
2010 wurde das Spielangebot um den Joker erweitert und die Lotto-Gewinnpyramide optimiert.
Durch zahlreiche Zusatzausspielungen im Jahr 2011 konnten die Beliebtheit und
die Nachfrage der Spiele weiter gesteigert werden. Auch das Vertriebsnetz der
Ural Loto wurde 2011 laufend erweitert und optimiert. In ganz Baschkortostan
sind derzeit knapp 1.600 Vertriebsstellen eingerichtet, in denen man an Lotto
„6 aus 40“ und Joker teilnehmen kann.
40
Das Spielportfolio
Der Gesetzgebung der Russischen Föderation entsprechend, werden die Zweckabgaben der Lotterie für die Finanzierung sozial bedeutsamer Projekte und Maßnahmen sowie für Wohltätigkeit verwendet. Im Jahr 2011 gingen diese Abgaben
jede Woche an eine andere Region Baschkortostans. Schwerpunktmäßig wurde
damit der Kauf von Rettungswagen und medizinischen Geräten für lokale Krankenhäuser finanziert. Ural Loto ist bestrebt, durch eine erfolgreiche Geschäftstätigkeit Mittel für soziale, kulturelle, sportliche, touristische und wissenschaftliche
Projekte bereitzustellen und Anliegen von allgemeinem Interesse finanziell zu unterstützen. Zusätzlich zu den gesetzlichen Anforderungen wurden bereits mehrere
kleinere Projekte in den Bereichen Soziales und Kultur möglich gemacht.
Auch für Ural Loto ist Responsible Gaming fester Bestandteil der Unternehmensphilosophie. Die Lotterieprodukte von Ural Loto werden nur Kunden ab dem
18. Lebensjahr angeboten. Die Vertriebsstellen werden von den Außendienstmitarbeitern zum Thema „Glücksspiel mit Verantwortung“ geschult.
Geschäftsbericht 2011
41
Das Geschäftsjahr 2011
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
2011 konnte sich die österreichische Wirtschaft
nach einem Minus von 3,9 Prozent im Vorjahr von
der schweren Krise wieder leicht erholen.
Nach einem guten ersten Quartal 2011 schwächte sich die Konjunktur deutlich ab,
dennoch stieg das Bruttoinlandsprodukt um 3,2 Prozent (Stand: WIFO Dezember
2011)1. Ein wesentlicher Impuls war das kräftige Wachstum der Exportindustrie,
das sich gegen Ende 2011 zwar abkühlte, aber in Summe eine reale Zuwachsrate
von 7,8 Prozent erreichte.
Die Inflation zog mit 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr (1,9 Prozent) deutlich an.
Dies ist insbesondere auf starke Preissteigerungen bei Dienstleistungen, Nahrungsmitteln und Energie zurückzuführen.
WIFO, Hauptergebnisse der Konjunkturprognose (Dezember 2011)
Gesamtwirtschaftliche Prognose der OeNB für Österreich 2011 bis 2013
3
WIFO, Hauptergebnisse der Konjunkturprognose (Dezember 2011)
4
GfK – Gesellschaft für Konsumforschung, GfK Newsletter Dez. 2011
1
2
42
DAS GESCHÄFTSJAHR 2011
Der private Konsum hat 2011 merklich unter der hohen Inflation gelitten2. Das reale
Konsumwachstum schwächte sich von 2,2 Prozent im Jahr 2010 auf 0,8 Prozent
deutlich ab3. Die GfK-Daten4 zeigen, dass sich die Einschätzung der Konsumenten
bezüglich der zukünftigen Wirtschaftsentwicklung im zweiten Halbjahr 2011 deutlich eingetrübt hat. Das Lohnwachstum lag deutlich unter der für 2011 prognostizierten Inflation, wodurch selbst die sehr verhaltene Zunahme des privaten
Konsums nur mit einem Rückgang der Sparquote erreicht wurde.
Die Arbeitslosenquote lag bei 4,2 Prozent (Basis: EUROSTAT), das ist ein Rückgang um 0,2 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr.
Umsatz- und Ertragsentwicklung
Der Gesamtumsatz der Österreichischen Lotterien liegt mit 2.899,60 Mio. Euro um
9,73 Prozent über dem des Vorjahres. Das bereits hohe Umsatzniveau des Jahres
2010 konnte vor allem durch den erfolgreichen Relaunch von Lotto „6 aus 45“ im
Jahr 2010 sowie die Produktänderungen bei EuroMillionen gesteigert werden.
Verantwortlich für das überproportionale Wachstum sind die produktpolitischen
Maßnahmen, die bei Lotto „6 aus 45“ bereits Ende 2010 durchgeführt wurden,
sowie jene bei EuroMillionen, die mit der zweiten wöchentlichen Ziehung am
Dienstag, den 10. Mai 2011 starteten. Weiters gab es 2011 deutlich mehr Jackpots
inklusive eines Fünffachjackpots bei Lotto sowie einen 185-Millionen-Europot bei
EuroMillionen. Diese Entwicklungen wirkten sich auch positiv auf den Umsatz von
Joker aus, der somit signifikant zum Umsatzplus beitrug.
ToiToiToi verzeichnete aufgrund der starken Präsenz von Lotto und EuroMillionen
einen Rückgang um 9,09 Prozent. Maßgeblich für das gute Abschneiden des
gesamten Instant- und Passivbereichs waren die Rubbellose, die durch Produktänderungen ein Umsatzplus von 5,82 Prozent erzielten und so die Rückgänge bei den
restlichen Instant- und Passivprodukten weitgehend ausglichen. Der Gesamtumsatz
der elektronischen Lotterien (inklusive Poker-Rake) liegt um 3,12 Prozent über dem
Vorjahr. Diese positive Entwicklung ist vor allem auf erfolgreiche Produkteinführungen zurückzuführen. Die Entwicklung der einzelnen WINWIN Standorte läuft nach
wie vor gut.
Im Jahr 2011 wurde eine Gesamtgewinnsumme von 2.122,21 Mio. Euro ausbezahlt (Berechnungsgrundlage: alle Spiele der Österreichischen Lotterien).
Der Gesamtumsatz des Unternehmens 2007–2011 in Mio. Euro*
3.500
2.067,17
2.378,04
+15,0 %
2.633,70
+10,8 %
2.642,45
+0,3 %
2.899,60
+9,7 %
2007
2008
2009
2010
2011
3.000
2.500
2.000
1.500
1.000
500
Die Steuerleistung des Unternehmens 2007–2011 in Mio. Euro*
348,74
383,49
+10,0 %
421,19
+9,9 %
398,43
–5,4 %
459,21
+15,3 %
2007
2008
2009
2010
2011
500
450
400
350
300
250
200
Die Wetteinsätze von Lotto, Toto, Torwette, Zahlenlotto 1–90, Joker, ToiToiToi und
EuroMillionen ergeben sich aus dem jeweiligen Preis abzüglich des Verwaltungskostenbeitrags. 50 Prozent der Wetteinsätze werden bei Lotto, Toto, Torwette und
Joker sowie 50 Prozent vom Umsatz bei EuroMillionen als Gewinne ausgeschüttet.
150
100
50
* Veränderung gegenüber dem Vorjahr.
Geschäftsbericht 2011
43
Der Gesamtumsatz 2011 nach Spielen in Euro
und der Anteil der Spiele am Gesamtumsatz:
Lotto „6 aus 45“
654.936.250,55
22,59 %
Toto und Torwette*
11.248.301,40
0,39 %
Bingo
11.521.055,50
0,40 %
299.308.288,70
10,32 %
16.526.410,85
0,57 %
3.800.013,55
0,13 %
Joker
191.362.576,20
6,60 %
Rubbellos
125.562.411,70
4,33 %
Brieflos
26.236.580,35
0,90 %
Klassenlotterie
31.771.160,00
1,10 %
1.125.153.388,22
38,80 %
5.774.604,94
0,20 %
WINWIN
396.396.559,90
13,67 %
Gesamt
2.899.597.601,86
100,00 %
EuroMillionen
ToiToiToi
Zahlenlotto 1–90
win2day und Keno
win2day Poker
* Inkl. Extra Toto u. Extra Torwette.
44
459,21 Mio. Euro – die Steuerleistung 2011
DAS GESCHÄFTSJAHR 2011
Die Gesamtsteuerleistung der Österreichischen Lotterien betrug im vergangenen
Jahr 459,21 Mio. Euro, wobei die spielabhängigen Abgaben sowie die Steuern
vom Einkommen und die sonstigen Steuern und Abgaben berücksichtigt sind.
Seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 1986 wurden an die Republik
Österreich mehr als 8,49 Mrd. Euro an Steuern abgeführt.
Die spielabhängigen Abgaben in Höhe von 447,77 Mio. Euro setzten sich aus der
Konzessionsabgabe in Höhe von 264,60 Mio. Euro, der Glücksspielabgabe in
Höhe von 178,59 Mio. Euro und der Umsatzsteuer auf VLT-Umsätze in Höhe von
4,59 Mio. Euro zusammen.
Die Wetteinsätze von Lotto „6 aus 45“, Toto, Torwette, Joker und EuroMillionen
sind mit einer Konzessionsabgabe für die ersten 400 Mio. Euro von 18,5 Prozent
und für alle weiteren Beträge von 27,5 Prozent besteuert. Die Höhe der Konzessionsabgabe beträgt bei der Klassenlotterie 2 Prozent der Wetteinsätze, bei
Brieflos, Rubbellos und ToiToiToi 17,5 Prozent, bei Zahlenlotto 1–90, Bingo und
Keno 27,5 Prozent. Für die elektronischen Lotterien auf win2day wird eine Konzessionsabgabe in Höhe von 40 Prozent der Bruttospielerträge, das ist die Differenz
zwischen Wetteinsatz und Gewinnausschüttung, abgeführt.
Die Höhe der Glücksspielabgabe beträgt bei allen Spielen der Österreichischen
Lotterien mit Ausnahme der elektronischen Lotterien 16 Prozent der Wetteinsätze.
Bei den elektronischen Lotterien bei WINWIN (VLTs) unterliegt der Bruttospielertrag
einer Glücksspielabgabe in Höhe von 10 Prozent als Bundesabgabe zuzüglich von
Landeszuschlägen auf diese Abgabe in Höhe von bis zu 150 Prozent. Weiters wird
seit dem 1. Jänner 2011 aus den Bruttospielerträgen der elektronischen Lotterien
bei WINWIN eine Umsatzsteuer gemäß UStG abgeführt.
Die Umsatzentwicklung bei Lotto „6 aus 45“ 2007–2011 in Mio. Euro*
800
517,16
700
555,34
+7,4 %
601,32
+8,3 %
582,02
–3,2 %
654,94
+12,5 %
Die Umsatzentwicklung bei Toto (inkl. Extra Toto) 2007–2011
in Mio. Euro*
15
11,34
11,66
+2,8 %
11,08
–5,0 %
10,99
–0,8 %
10,38
–5,5 %
2007
2008
2009
2010
2011
12
600
500
9
400
6
300
200
3
100
2007
2008
2009
2010
2011
Die Umsatzentwicklung bei EuroMillionen 2007-2011 in Mio. Euro*
400
145,26
350
170,88
+17,6 %
187,22
+9,6 %
180,46
–3,6 %
299,31
+65,9 %
Die Umsatzentwicklung bei der Torwette (inkl. Extra Torwette)
2007–2011 in Mio. Euro*
1,5
1,07
1,08
+0,9 %
1,12
+3,9 %
1,20
+7,3 %
0,87
–27,8 %
2007
2008
2009
2010
2011
1,2
300
250
0,9
200
0,6
150
100
0,3
50
2007
2008
* Veränderung gegenüber dem Vorjahr.
2009
2010
2011
Geschäftsbericht 2011
45
Die Umsatzentwicklung bei Bingo 2007–2011 in Mio. Euro*
15
11,18
11,29
+1,0 %
11,35
+0,5 %
11,51
+1,4 %
11,52
+0,1 %
Die Umsatzentwicklung bei Zahlenlotto 1–90 2007–2011 in Mio. Euro*
6
4,66
4,51
–3,2 %
4,29
–4,7 %
4,21
–2,0 %
3,80
–9,8 %
2007
2008
2009
2010
2011
5
12
4
9
3
6
2
3
1
2007
2008
2009
2010
2011
Die Umsatzentwicklung bei ToiToiToi 2007-2011 in Mio. Euro*
24
17,14
21
17,04
–0,6 %
17,15
+0,6 %
18,18
+6,0 %
16,53
–9,1 %
Die Umsatzentwicklung bei Joker 2007–2011 in Mio. Euro*
250
142,37
162,21
+13,9 %
178,03
+9,8 %
173,68
–2,4 %
191,36
+10,2 %
2007
2008
2009
2010
2011
200
18
15
150
12
100
9
6
50
3
2007
2008
2009
2010
2011
* Veränderung gegenüber dem Vorjahr.
46
DAS GESCHÄFTSJAHR 2011
Die Umsatzentwicklung bei Rubbellos 2007–2011 in Mio. Euro*
150
124,10
127,38
+2,6 %
123,00
–3,4 %
118,65
–3,5 %
125,56
+5,8 %
120
Die Umsatzentwicklung bei der Österreichischen Klassenlotterie
2007–2011 in Mio. Euro*
45
37,60
36,17
–3,8 %
34,16
–5,6 %
33,87
–0,9 %
31,77
–6,2 %
2007
2008
2009
2010
2011
40
35
30
90
25
20
60
15
10
30
5
2007
2008
2009
2010
2011
Die Umsatzentwicklung bei Brieflos 2007–2011 in Mio. Euro*
35
24,12
25,85
+7,2 %
27,91
+8,0 %
26,51
–5,0 %
26,24
–1,0 %
2007
2008
2009
2010
2011
30
25
20
15
10
5
* Veränderung gegenüber dem Vorjahr.
Geschäftsbericht 2011
47
Die Umsatzentwicklung bei WINWIN (VTLs) 2007–2011 in Mio. Euro*
500
223,14
450
303,92
+36,2 %
361,45
+18,9 %
399,86
+10,6 %
396,40
–0,9 %
400
350
Die Umsatzentwicklung bei win2day 2007–2011
in Mio. Euro* exkl. Rake des Poker Room:
1.400
807,95
945,65
+17,0 %
1.069,09
+13,1 %
1.074,97
+0,5 %
1.125,15
+4,7 %
2007
2008
2009
2010
2011
1.200
1.000
300
800
250
200
600
150
400
100
200
50
2007
2008
2009
2010
2011
Die Umsatzentwicklung des Rake des Poker Room 2008**–2011
in Mio. Euro*
8
5,05
6,53
+29,3 %
6,34
–2,8 %
5,77
–8,9 %
2008
2009
2010
2011
7
6
5
4
3
2
1
* Veränderung gegenüber dem Vorjahr.
**Ab 7. Februar 2008
48
DAS GESCHÄFTSJAHR 2011
Geschäftsbericht 2011
49
Glücksspiel mit Verantwortung
Seit 1986 bieten die Österreichischen Lotterien ihre Spiele mit Verantwortung an. Das Unternehmen hat sich freiwillig zu vielfältigen
Beschränkungen verpflichtet, damit Glücksspiel ein Vergnügen bleibt.
So ist der Verkauf von Lotterieprodukten erst an Personen ab dem
vollendeten 16. Lebensjahr erlaubt.
Responsible Gaming
Die Österreichischen Lotterien bieten seit ihrem Bestehen erfolgreich Glücksspiele mit Verantwortung an.
Seit 2009 sind die Österreichischen Lotterien nach den Responsible-Gaming-Standards der European Lotteries und der World Lottery Association zertifiziert. Die
beiden Dachorganisationen setzen sich engagiert für Responsible Gaming und für
die konsequente Bekämpfung illegalen Glücksspiels ein.
Seit Beginn seiner Geschäftstätigkeit hat es sich das Unternehmen zur Aufgabe
gemacht, möglichen Problemen, die durch das Spielen entstehen können, aktiv
entgegenzuwirken. Damit Glücksspiel ein Vergnügen bleibt, haben sich die Österreichischen Lotterien freiwillig zu vielfältigen Beschränkungen verpflichtet. Sie
stellen die Einhaltung der Teilnahmebedingungen sicher, informieren die Spielteilnehmer umfassend über Gewinnwahrscheinlichkeiten und die Risiken des
Spielens, berücksichtigen bei der Entwicklung neuer Spiele die spielerschutzrelevanten Aspekte des Spieldesigns und legen besonderen Wert auf gut geschulte
Mitarbeiter. Dies ist im Leitbild fest verankert und prägt auch die Geschäftstätigkeit der verbundenen Unternehmen win2day, WINWIN, tipp3 und Ural Loto.
Ein eigener Bereich in der Unternehmensgruppe ist mit „Responsible Gaming,
Advertising & Sponsoring“ betraut. Zu den zentralen Aufgaben gehören die
nachhaltige Implementierung, Evaluierung und Aktualisierung von Programmen,
Richtlinien und Konzepten für eine im Sinne des „Glücksspiels mit Verantwortung“ optimale Kundenpolitik. Seit Jahren bestehen eine enge Zusammenarbeit und ein reger Informationsaustausch mit österreichischen Beratungs- und
Behandlungseinrichtungen.
Wie die Studie „Glücksspiel und Spielerschutz in Österreich“, Kalke et al. 2011,
belegt, weisen in Österreich rund 0,66 Prozent der Bevölkerung ein pathologisches Spielverhalten auf. Dieses Ergebnis zeigt, dass das Thema Responsible
Gaming große Bedeutung hat. Deshalb nehmen die Österreichischen Lotterien
ihre Verpflichtung in dieser Hinsicht sehr ernst und gehen mit ihren Auflagen über
das vom Gesetz geforderte Maß hinaus. Dies reicht von Schulungs- und Weiterbildungsangeboten für Mitarbeiter und Vertriebspartner im Umgang mit den
Kunden hinsichtlich spielerschutzrelevanter Themen bis hin zu Information und
Beratung für gefährdete Spielteilnehmer und Spielsüchtige. Intensiv widmen sich
die Österreichischen Lotterien auch dem Jugendschutz.
52
DAS GESCHÄFTSJAHR 2011
Der Schlüssel zum Erfolg unseres Unternehmens, „Spiele mit Verantwortung“
anzubieten, liegt wesentlich in den Händen unserer Mitarbeiter. Leitende Angestellte und Mitarbeiter mit direktem Kundenkontakt werden jährlich im Rahmen
von eigens dafür konzipierten Weiterbildungsveranstaltungen und Workshops
von in- und ausländischen Experten geschult. Jeder neu eingetretene Mitarbeiter
der Unternehmensgruppe erhält eine verpflichtende Schulung zu Responsible
Gaming.
Responsible Gaming Academy 2011
Zum achten Mal trafen sich namhafte Experten aus dem In- und Ausland zum
Erfahrungsaustausch bei der Responsible Gaming Academy (RGA) im Studio 44
der Österreichischen Lotterien. Bei dieser Academy, die am 4. und 5. Mai 2011
stattfand, bildete der Spielerschutz im Online-Glücksspiel den Schwerpunkt. Die
Experten präsentierten wissenschaftliche Studien aus dem Gebiet der Glücksspielforschung und diskutierten mit den über 200 Teilnehmern.
Die Referenten der RGA 2011 deckten ein überaus breites Spektrum rund um das
Thema Spielerschutz ab: Prof. Dr. Mark Griffiths (Nottingham Trent University, UK)
sprach über „Online Behavioural Tracking in Internet Gambling Research – Past,
Present and Future“ und über die Möglichkeiten für Forscher und die Glücksspielindustrie, das Verhalten von Spielteilnehmern online genau screenen und
analysieren zu können. Univ.-Prof. Dr. Friedrich Wurst (Christian-Doppler-Klinik in
Salzburg) hielt einen interessanten Vortrag zum Thema „Spielsucht – Diagnostik,
Therapie und Forschung”. Prof. Richard Scase (University of Kent, UK) versuchte
in seiner Präsentation „Gaming 2024“ einen Ausblick auf mögliche Unternehmensentwicklungen zu geben. Prof. Dr. Jon E. Grant (University of Minnesota,
USA) gab mit seiner Präsentation „Neurobiology and Cognitive Functioning of
Problem Gambling“ einen Einblick in den derzeitigen Forschungsstand auf dem
Gebiet der kognitiven Gehirnforschung und zeigte psychologische und pharmakologische Behandlungsansätze für problematisches Glücksspiel auf. Mag.
Doris Malischnig, Abteilungsleiterin Prävention, stellte in ihrer Präsentation „Das
Fünf-Punkte-Programm des Spielerschutzes – der erfolgreiche Weg zum Ziel“ die
zahlreichen Responsible-Gaming-Aktivitäten der Unternehmensgruppe vor. Prim.
Univ.-Prof. Dr. Christian Haring, M.Sc. ist ärztlicher Leiter der Abteilung Psychiatrie und Psychotherapie im Landeskrankenhaus Hall in Tirol und beschäftigt sich
seit vielen Jahren mit dem Phänomen des pathologischen Spielens und dessen
Therapie. In seinem Vortrag „Benchmark-Kriterien und Lernziele für Trainingsprogramme zum Thema Responsible Gambling für Glücksspielmitarbeiter“ stellte er
die derzeit an der UMIT laufende Studie zur Entwicklung von Benchmark-Kriterien
für Schulungsprogramme für Mitarbeiter in Glücksspielunternehmen sowie ihre
ersten Ergebnisse vor.
Geschäftsbericht 2011
53
Im Auditorium waren neben den zahlreichen Mitarbeitern der Unternehmensgruppe, denen eine zentrale Rolle bei der aktiven Verhinderung von Spielsucht
zukommt, auch Fachleute von Beratungseinrichtungen und namhafte Experten
aus der Branche vertreten. Die neunte Responsible Gaming Academy wird am
20. März 2012 wiederum mit namhaften in- und ausländischen Experten stattfinden.
Österreichische Studie zur Spielsuchtprävention
Den Österreichischen Lotterien war es schon lange ein Anliegen, fundierte Zahlen
zum Ausmaß des Glücksspielverhaltens der Österreicherinnen und Österreicher
zu gewinnen. So freute es die Österreichischen Lotterien besonders, dass die
Österreichische ARGE Suchtvorbeugung – Plattform der Suchtpräventionsstellen
der Bundesländer – eine Studie zur Spielsuchtprävention mit finanzieller Förderung durch die Österreichischen Lotterien in Auftrag gab. Die Studie wurde vom
„Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung“ der Universität Hamburg durchgeführt. Ziel dieser Studie war es, wesentliche Grundlagen der Glücksspielsucht
in Österreich zu erheben und daraus Empfehlungen zur Prävention abzuleiten.
Darüber hinaus wurden die bereits implementierten Spielerschutzmaßnahmen
evaluiert und sowohl Kunden wie Vertriebspartner dazu befragt. Im Mai 2011 wurde
die Studie der Öffentlichkeit präsentiert, sie ist außerdem auch in Buchform
erschienen.
Sponsoring der European Association for the Study of Gambling 2010
Um den Austausch von nationalen und internationalen Experten zum Thema
Spielsucht, Diagnostik, Therapie und Behandlung sowie Prävention zu ermöglichen, unterstützten die Österreichischen Lotterien die achte European Conference
on Gambling Studies and Policy Issues in Wien. Durch eine Kooperation mit der
in Wien ansässigen Firma „gabarage upcycling design“ haben die Österreichischen Lotterien zusätzlich einen wichtigen Beitrag zur Reintegration vormals
Suchtkranker geleistet.
„gabarage upcycling design“ ist der sozialökonomische Betrieb des Anton
Proksch Instituts, Klinikum, Abteilung II Drogenabteilung. Das „gabarage creative
team“ entwickelt in Kooperation mit Designerinnen/Designern und Künstlerinnen/
Künstlern ökologisch nachhaltige Designstücke und Gebrauchsgegenstände für
Privatpersonen sowie für Unternehmen.
54
DAS GESCHÄFTSJAHR 2011
Responsible Gaming in den Annahmestellen und Vertriebsstellen
Glücksspiel ist kein Kinderspiel
Kinder und Jugendliche waren und sind nicht Zielgruppe für die Spiele der Österreichischen Lotterien. Der Erstkontakt mit Glücksspielen sollte – internationalen
Studien zufolge – nicht zu früh stattfinden. Deshalb haben die Österreichischen
Lotterien im April 2009 eine Selbstbeschränkung implementiert, die den Verkauf
von Lotterieprodukten (Lotto „6 aus 45“, Toto und Torwette, Extra Toto und Extra
Torwette, Joker, Zahlenlotto 1–90, EuroMillionen, Bingo, Rubbellos, Brieflos,
ToiToiToi und Klassenlotterie) erst an Personen ab dem vollendeten 16. Lebensjahr erlaubt. Eine zentrale Rolle beim Thema Jugendschutz kommt dabei den
Vertriebspartnern zu, die die Selbstbeschränkung mittragen. Als begleitendes
Kontrollverfahren zur Überprüfung der Einhaltung dieser Responsible-GamingMaßnahme werden regelmäßig Mystery-Shoppings eingesetzt.
Mit dem Slogan „Glücksspiel ist kein Kinderspiel“ nahmen die Österreichischen
Lotterien auch 2011 wieder an der „Annual Holiday Campaign“ des National
Council on Problem Gambling und des International Centre for Youth Gambling
Problems and High-Risk Behaviors der McGill University, Kanada, teil. Die Kernaussage der jährlichen Kampagne ist, dass Kinder keine Zielgruppe für Lotterieprodukte sind und dass man als Erwachsener für Kinder und Jugendliche auch
keine Lotterieprodukte als Geschenk erwerben sollte.
Unterstützend wurde 2011 allen Vertriebspartnern die Neuauflage des Folders
„Glücksspiel mit Verantwortung“ für die Kunden und Spielteilnehmer zur Verfügung gestellt. Hier können Informationen über Beratungseinrichtungen sowie
zum Thema Spielsucht nachgelesen werden.
Kooperation mit den österreichischen Kinder- und Jugendanwaltschaften
2011 wurde darüber hinaus in Zusammenarbeit und mit Unterstützung der
Kinder- und Jugendanwaltschaften Österreichs ein Aufkleber produziert, der an
den Eingangstüren der Annahmestellen und Vertriebsstellen angebracht wurde
und auf „Kein Verkauf von Lotterieprodukten an Kinder und Jugendliche unter
16 Jahren“ hinweist.
Responsible Gaming auf win2day
Dem Jugendschutz und dem Schutz vor übermäßiger Spielleidenschaft haben
die Österreichischen Lotterien und Casinos Austria von Beginn an auch auf der
Spieleplattform win2day einen besonderen Stellenwert eingeräumt. Vor allem der
einfache und breite Internetzugang ist für Experten stets Anlass zur Diskussion.
Der Jugendschutz und eine effektive Kontrolle des Zugangs zu Online-Spielen
stellen eine große Herausforderung dar. Maßnahmen dafür werden auf der Spieleplattform win2day bereits vom Start weg ergriffen.
Darüber hinaus wurde 2011 auf win2day bei der Selbstsperre ein weiteres Spielerschutzfeature implementiert: Nach Ablauf einer Selbstsperre kann der User nicht
mehr einfach wieder am Spiel teilnehmen, sondern muss dies nun aktiv bestätigen. Sollte er sich dagegen entscheiden, so hat er die Möglichkeit, sich erneut
vom Spiel auszunehmen.
Außerdem werden die Spielteilnehmer nun zusätzlich mittels Pop-up bei Slotgames in ihrem Zeitmanagement unterstützt. Der User wird darauf hingewiesen,
wie viele Slotgames er getätigt hat, und gefragt, ob er eine Spielpause einlegen
möchte. Seinen Wunsch zum Weiterspielen muss er aktiv per Mausklick kundtun.
Geschäftsbericht 2011
55
GamCare Zertifizierung
Responsible Gaming bei WINWIN
Im Mai 2011 haben die Österreichischen Lotterien für win2day die Zertifizierung
durch GamCare, Großbritanniens nationales Zentrum für Information, Beratung
und praktische Hilfestellung in Bezug auf soziale Auswirkungen des Glücksspiels,
erlangt. GamCare erkennt damit die erfolgreiche Umsetzung der empfohlenen
GamCare-Spielerschutzrichtlinien für elektronisches Glücksspiel in Bezug auf das
Spielangebot von win2day an. Diese Zertifizierung belegt, dass win2day hohe
Standards der sozialen Verantwortung und Instrumente des Spielerschutzes wie
folgt implementiert hat:
Bei WINWIN beträgt das Mindestalter für die Teilnahme am Spiel 18 Jahre. Im Zweifelsfall ist ein amtlicher Lichtbildausweis vorzulegen. Beim Start des Video Lottery
Terminals (VLT) sind von jedem Gast die Rahmenspielbedingungen vor Aufnahme
des Spiels aktiv zu akzeptieren. Die jeweiligen Ergänzungsspielbedingungen liegen
an der Kassa aus. Jedes VLT ist mit besonderen Responsible-Gaming-Features
ausgestattet, die den Spieler bei seinem Zeit- und Geldmanagement zusätzlich
unterstützen und die Maximalspielzeit begrenzen sollen. Zusätzlich erhält der Spielteilnehmer jeweils nach 60, 90 und 120 Minuten die Information darüber, wie lange
bereits gespielt wurde, und wird gefragt, ob er weiterspielen möchte. Nach Ablauf
der Maximalspielzeit von 150 Minuten wird das Spiel in jedem Fall automatisch
beendet. Das Ticket ist an der Kassa einzulösen.
•Alters-Verifikations-System
•Kontrolle der Ein- und Auszahlungen der Kunden
Responsible Gaming bei tipp3
•Selbstsperrmöglichkeiten für Spielteilnehmer
•Information über verantwortungsvolles Spielen und Quellen, wo Beratung
und Unterstützung gefunden werden können
•Schulung des Kundenservice im Erkennen von problematischem Spiel­
verhalten und in sozialer Verantwortung
An tipp3 kann man – sowohl in der Annahmestelle als auch via Internet – erst ab
18 Jahren teilnehmen. In der Annahmestelle wird der Kunde durch in Responsible
Gaming geschultes Personal betreut. Auf www.tipp3.at wird der Spielteilnehmer
in seinem Geldmanagement unterstützt, indem der persönliche Kontostand immer
angezeigt wird. Weiters wird die Möglichkeit geboten, das Einzahlungslimit individuell zu reduzieren.
Responsible Gaming bei Ural Loto
Auch für die Betreibergesellschaft Ural Loto, die in Baschkortostan das Rubbellos
„Glückliche Herzen“ sowie Lotto „6 aus 40“ und Joker anbietet, ist Responsible
Gaming fester Bestandteil der Unternehmensphilosophie. Die Lotterieprodukte
von Ural Loto werden nur Kunden ab dem 18. Lebensjahr angeboten. Die Vertriebsstellen werden von den Außendienstmitarbeitern zum Thema „Glücksspiel
mit Verantwortung“ geschult.
56
DAS GESCHÄFTSJAHR 2011
Responsible Advertising
Die Österreichischen Lotterien haben sich bereits in der Vergangenheit bei der
Gestaltung ihrer Werbeaktivitäten freiwillig an hohen ethischen Standards orientiert. Der elf Punkte umfassende „Code of Conduct Responsible Advertising“
stellt sicher, dass Werbe- und Verkaufsaktivitäten hohen ethischen Standards
entsprechen und sich insbesondere nicht an Personen richten, die in Bezug auf
problematisches Spielverhalten vulnerablen Gruppen angehören. Die lückenlose
Einhaltung des Code of Conduct Responsible Advertising wird durch einen in
der ganzen Unternehmensgruppe implementierten Prozess sichergestellt. Alle
Werbeaktivitäten werden vor Beauftragung und Umsetzung durch die Corporate
Function Responsible Gaming, Advertising & Sponsoring geprüft und bei Einhaltung der Standards freigegeben.
Geschäftsbericht 2011
57
Nachhaltigkeit
Corporate Social Responsibility ist für die Österreichischen Lotterien die Grundlage dafür, auf freiwilliger
Basis soziale, ökonomische und umweltrelevante
Belange in die Unternehmenstätigkeit zu integrieren.
Für die Österreichischen Lotterien ist es ein logischer Schritt, ihr Engagement unter dem Thema Corporate Social Responsibility (CSR) auszuweiten. Wir handeln
sozial und ökologisch verantwortlich und investieren über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus mehr in die Beziehungen zu unseren Zielgruppen, unseren
Stakeholdern. CSR geht für das Unternehmen weit über das für ein Glücksspielunternehmen essentielle Thema „Responsible Gaming“ hinaus.
Die Nachhaltigkeitsberichte, die seit 2007 erstellt werden, sind den Richtlinien der
„Global Reporting Initiative“-Organisation (GRI) entsprechend aufgebaut. Die Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten nach dieser international akzeptierten und
standardisierten GRI-Richtlinie ermöglicht einen Vergleich der Unternehmensleistungen im sozialen, ökologischen und ökonomischen Bereich.
Die Österreichischen Lotterien haben im Februar 2011 durch den Beitritt zum UN
Global Compact und dem Bekenntnis zu den zehn Prinzipien des UN Global Compact ein weiteres, klares Statement zu Corporate Social Responsibility abgegeben. Als Unterzeichner des UN Global Compact verpflichten wir uns zur Einhaltung der zehn Prinzipien mit den Schwerpunkten Arbeitsrechte, Menschenrechte,
Umweltschutz und Antikorruption. Wir wollen die zehn Prinzipien aber nicht nur
einhalten, wir wollen auch einen aktiven Beitrag zur Weiterentwicklung leisten.
58
DAS GESCHÄFTSJAHR 2011
Die 10 Prinzipien des UN Global Compact
Menschenrechte
Prinzip 1Unternehmen sollen den Schutz der internationalen
Menschenrechte innerhalb ihres Einflussbereichs
unterstützen und achten und
Prinzip 2sicherstellen, dass sie sich nicht an Menschenrechtsverletzungen mitschuldig machen.
Arbeitsnormen
Prinzip 3 Unternehmen sollen die Vereinigungsfreiheit und
die wirksame Anerkennung des Rechts auf Kollektivverhandlungen wahren sowie ferner für
Prinzip 4
die Beseitigung aller Formen der Zwangsarbeit,
Prinzip 5
die Abschaffung der Kinderarbeit und
Prinzip 6die Beseitigung von Diskriminierung bei Anstellung und Beschäftigung eintreten.
Umweltschutz
Prinzip 7Unternehmen sollen im Umgang mit Umweltpro­
blemen einen vorsorgenden Ansatz unterstützen,
Prinzip 8Initiativen ergreifen, um ein größeres Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt zu erzeugen,
und
Prinzip 9 die Entwicklung und Verbreitung umweltfreund­
licher Technologien fördern.
Korruptionsbekämpfung
Prinzip 10Unternehmen sollen gegen alle Arten der Korruption eintreten, einschließlich Erpressung und
Bestechung.
Geschäftsbericht 2011
59
80 Millionen Euro für den Sport
Die Österreichischen Lotterien sind wohl der wichtigste
Financier des österreichischen Sports.
Die Unterstützung des Sports ist ein gesellschaftspolitischer Auftrag, der seit
1986 von den Österreichischen Lotterien gern übernommen wird: 989,2 Mio. Euro
flossen in den letzten 25 Jahren in die Besondere Bundes-Sportförderung. 2011 er­
hielt der österreichische Sport 80 Mio. Euro. Die Sportförderung stellt damit die
wichtigste Finanzierungsquelle des Sports in Österreich dar.
Die Österreichischen Lotterien tragen über die im Glücksspielgesetz verankerte
Sportförderung wesentlich dazu bei. Insbesondere der Breitensport, der eine
hohe gesellschaftspolitische Bedeutung hat, profitiert von diesem solidarischen
Modell. Durch die Beschränkung oder durch den Wegfall der finanziellen Mittel
würde zahlreichen Sportvereinen die Grundlage ihrer Tätigkeit entzogen. Als
Konsequenz würde der Verlust von Breite und Vielfalt im Sport drohen, viele
gemeinnützige Aktivitäten wären in ihrer Existenz gefährdet.
60
Die enge Verbindung von Toto und Fußball, kombiniert mit dem besonderen
Engagement um den Nachwuchssport, ließ bereits vor mehr als zwei Jahrzehnten
die zu Fixpunkten im Fußball gewordenen Nachwuchsprojekte „Internationaler
Jugend-Toto-Cup“ (ein jährliches Vier-Nationen-Turnier für Unter-17-Nationalteams) und „Toto Jugendliga“ (österreichweite Nachwuchsmeisterschaft) entstehen. Diese Projekte wurden auch 2011 erfolgreich weitergeführt. Der Internationale
Jugend-Toto-Cup fand zum 23. Mal statt, und die Toto Jugendliga ging in die
22. Saison.
Darüber hinaus sponsern die Österreichischen Lotterien auch andere Sportarten
und Projekte, bei denen Gesundheit und Bewegung der breiten Masse im Vordergrund stehen, etwa den „Tag des Sports“ oder den Vienna City Marathon.
Entwicklung der Sportförderung in Österreich
Die gesetzliche Grundlage zur Einführung von Toto in Österreich war das 1948
vom Nationalrat verabschiedete Sporttoto-Gesetz. Toto wurde im darauffolgenden
Jahr eingeführt, um die erforderlichen finanziellen Mittel zum Wiederaufbau des
österreichischen Sports nach dem Krieg zu erwirtschaften.
Erfolge im Sport sind aufgrund der Vorbildwirkung wichtig. Der Sport vermag es,
Persönlichkeiten hervorzubringen, deren Leistung Ansporn gibt. Vorbilder sind für
alle Altersgruppen wichtig und unterstützen gesundes Leistungsdenken. Insbesondere Jugendliche werden durch erfolgreiche Athleten zu sportlicher Betätigung animiert und im Freizeitverhalten positiv beeinflusst.
Um die finanzielle Basis der Sportförderung nach der Einführung von Lotto und
der Übernahme von Toto durch die Österreichischen Lotterien im Jahr 1986 zu
sichern, wurde in das Glücksspielgesetz eine Bestimmung aufgenommen, die
die jährliche Sportförderung auf der Basis der Steuererträge aus Lotto und Toto
garantiert.
Die Sportförderungsmittel werden von der Österreichischen Bundes-Sportorganisation verwaltet und nach einem speziellen Schlüssel verteilt. Es wird damit die
finanzielle Basis für viele Verbände und Vereine in ganz Österreich geschaffen.
In der Novellierung des Glücksspielgesetzes vom 10. Dezember 2004 wurde mit
Wirksamkeit vom 1. Jänner 2005 ein Betrag in Höhe von 3 Prozent der Umsatzerlöse der Österreichischen Lotterien für Zwecke der Sportförderung gewidmet.
DAS GESCHÄFTSJAHR 2011
Mit der Novellierung des Glücksspielgesetzes vom 19. Juli 2010 (GSpG-Novelle
2008) wurde diese Regelung neuerlich geändert. Beginnend mit dem Kalenderjahr 2011 stellt der Bund für die Sportförderung jährlich einen Betrag von 80 Mio.
Euro aus den Abgabenmitteln des Konzessionärs nach § 14 zur Verfügung. Dieser
Betrag erhöht sich jährlich, erstmals im Jahr 2013, in dem Ausmaß, in dem die
glücksspielrechtlichen Bundesabgaben des Konzessionärs nach § 14 im Vorjahr
gegenüber dem vorletzten Jahr gestiegen sind.
Geschäftsbericht 2011
61
Sponsoring
Zumindest ebenso breit gefächert wie die Produktpalette der Österreichischen Lotterien ist das Spektrum
der Sponsoringtätigkeiten des Unternehmens.
2011 wurden insgesamt 2,2 Mio. Euro an Sponsorengeldern zur Verfügung gestellt.
Gemeinsam mit der im Glücksspielgesetz verankerten Sportförderung (2011 waren
es 80 Mio. Euro) sowie der medialen Unterstützung (2011 waren es 24,5 Mio. Euro)
ergibt dies einen Betrag in Höhe von 106,7 Mio. Euro.
Mediale Unterstützung
Seit ihrer Gründung, also bereits seit 25 Jahren, engagieren sich die Österreichischen Lotterien für Österreich, für das Land und seine Menschen und unterstützen die unterschiedlichsten Organisationen und Institutionen bei der Realisierung
ihrer Vorhaben.
Es werden zahlreiche Projekte mit einem hohen Grad an Gemeinnützigkeit in
den Bereichen Umwelt und Natur, Gesundheit, Humanitäres und Soziales, Sport,
Kunst und Kultur sowie Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung gefördert. Dabei
ist es uns wichtig, dass diese Projekte langfristige gesellschaftspolitische Ziele
verfolgen.
Es ist den Österreichischen Lotterien wichtig, Kunst und Kultur für jedermann
frei zugänglich und erlebbar zu machen. Aus diesem Gedanken heraus entstand
die Idee, „Lotterien-Tage“ zu veranstalten. 2010 in der Wiener Albertina erstmals
durchgeführt, wurden die Lotterien-Tage 2011 sehr erfolgreich fortgeführt. An
diesen ganz speziellen Aktionstagen haben die Spielteilnehmer die Möglichkeit,
mit einem Produkt der Österreichischen Lotterien freien Eintritt am jeweiligen
Veranstaltungsort zu bekommen. Dazu reicht beispielsweise eine Lotto-, Totooder Bingo-Quittung, aber auch ein Brieflos oder Rubbellos. Der Spielschein
muss dabei nicht aus einer aktuellen Runde beziehungsweise Los-Serie stammen. Der überwältigende Erfolg legte eine Ausweitung der Aktion nahe: Viele,
die sich den Besuch eventuell nicht hätten leisten können, konnten sich einen
bewegenden und bleibenden Eindruck von Meisterwerken und Sammlungen
verschiedenster Art verschaffen.
62
DAS GESCHÄFTSJAHR 2011
Eine Sonderform des Sponsorings stellt die mediale Unterstützung dar. Bis 1986
haben eine Reihe von Organisationen wie die Österreichische Kinderhilfe, die Österreichische Sporthilfe oder die Österreichische Seniorenhilfe ihre Mittel sowohl
durch Spenden als auch aus der Durchführung von Nummernlotterien mit Sachpreisausspielungen erwirtschaftet. Durch die Einführung von Lotto „6 aus 45“ im
September 1986 entstand eine übermächtige Konkurrenz. Die Österreichischen
Lotterien haben daher mit der Österreichischen Kinderhilfe, der Österreichischen
Sporthilfe und der Österreichischen Seniorenhilfe Vereinbarungen getroffen, um
die finanziellen Bedürfnisse dieser Organisationen mit abzudecken.
Projekte 2011
Umwelt und Natur • Tiergarten Schönbrunn „Große Pandas“
Sport • Österreichisches Olympisches Comité
• Verband der Naturparke
• Österreichisches Paralympisches Committee
• Wiener Tierschutzverein
• Special Olympics Österreich
• WWF Österreich
• Tag des Sports
• Vienna City Marathon
Gesundheit • Aktion „Leben mit Krebs“
• „Krone”– Fußballer des Jahres – Jungstar
• Debra Austria
• Österreichischer Bergrettungsdienst
Kunst und Kultur • Burgtheater
• Paracelsus Universität Salzburg/Studiengebühr
• Donauinselfest
• Initiative „Nein zu arm & krank“
• Kunsthistorisches Museum Wien – Jahreskarte
• Technisches Museum Wien
Humanitäres/ • Aktion „Licht ins Dunkel“
Soziales • Aktion „Ein Funken Wärme“ der Kronen Zeitung und der Caritas
• Caritas Wien – Haus Immanuel für Mütter und Kinder in Not
• Die Presse – Austria11/Kategorie „Humani-
täres Engagement“
• Hospiz Österreich – Beratungs- und Kompe-
tenzzentrum für Hospiz und Palliative Care
• Lebenshilfe Niederösterreich
• Verein MiA – Migrantinnen Award für Inte­-
• Musik-Festival Grafenegg
• Naturhistorisches Museum – Jahreskarte
• Österreichische Nationalbibliothek – Lang-
zeitkonservierung der Bücher des Prunksaals
• Volkstheater
Wirtschaft, • Alumni-Club/Universität Wien
Wissenschaft und • Europäisches Forum Alpbach
Forschung • Journalistinnenkongress und MedienLÖWIN
• Verein zur Förderung des Journalismus in NÖ
gration und Migrantinnen in Österreich
• Österreichischer Integrationspreis
• Homeless Worldcup – Caritas Graz
• Wien Work – Integrative Betriebe
Geschäftsbericht 2011
63
Lebenshilfe Niederösterreich
Vom barrierefreien Haus zur barrierefreien Gesellschaft – ein Ziel, das mit
dem Sponsoring des modernsten barrierefreien Hauses im Karl Ryker
Dorf der Lebenshilfe Niederösterreich näher rückt. Der nächste Schritt ist
schon getan: mit der Unterstützung des Neubaus von zwei Wohnhäusern
in Wiener Neudorf/Klosterpark, die 24 behinderten Frauen und Männern
ein neues Zuhause bieten werden.
WWF Österreich
Um die Unversehrtheit der Natur, die für das Wohlbefinden der Menschen
unerlässlich ist, zu wahren, unterstützen die Österreichischen Lotterien
den WWF Österreich. In den 23 Jahren der Partnerschaft wurden viele
Projekte erfolgreich umgesetzt. Seit 2007 geht es um das Flussprogramm,
ein Naturschutzprojekt, das die wichtigsten Flusslandschaften Österreichs einschließt.
Tiergarten Schönbrunn
Das Erlebnis Zoo steht beim Tiergarten Schönbrunn im Einklang
mit Forschung und Arterhaltung. Seit 19 Jahren unterstützen die
Österreichischen Lotterien den besten Zoo Europas – vom Affenhaus
im Jahr 1993 über die Singvogelanlage, das Aquarienhaus bis hin
zum Regenwaldhaus. Seit 2003 fließt das Sponsoring in das sehr
erfolgreiche Pandaprojekt des Tiergartens.
Österreichische Sporthilfe
Zahlreiche Olympiamedaillen, Welt- und Europameistertitel geförderter
Sportler haben eins gemeinsam: Durch die finanziellen Mittel der
Österreichischen Lotterien konnten sie in den letzten 25 Jahren ihren
Weg zum Erfolg unbeirrt beschreiten. Denn 1986 begonnen, stellt
die Unterstützung durch die Österreichischen Lotterien die Basis
der Tätigkeit der Sporthilfe dar.
Sicherheit
Die Österreichischen Lotterien haben ein umfassendes und integriertes
Security-Konzept implementiert, damit Verfügbarkeit, Integrität und
Vertraulichkeit der Geschäftsprozesse und Systeme gesichert sind.
Die Sicherheit in der Spielabwicklung ist zentraler Inhalt der Unternehmensphilosophie, und den Grundsätzen der Sicherheitspolitik entsprechend, wird das
Spielangebot laufend verbessert und modernste Technik eingesetzt.
Ein bereichsübergreifendes Security-Committee gewährleistet die Einhaltung
aller Sicherheitsrichtlinien und Arbeitsanweisungen und sorgt für die ständige
Verbesserung der Sicherheitsstandards in der Unternehmensgruppe.
Das Bestreben der Sicherheitspolitik der Unternehmensgruppe ist, dass:
•die angebotenen Spiele und die damit verbundenen Geschäftsprozesse hinsichtlich ihrer Ordnungsmäßigkeit und Kontinuität durchgeführt werden,
•jedem Spielteilnehmer beziehungsweise Gast die gleichen Chancen zur Erzielung von Gewinnen zur Verfügung stehen und Manipulationen jedweder Art
an den Spielen verhindert werden,
•Spielteilnehmer, Gäste oder sonstige Kunden, die sich in den Räumlichkeiten
der Unternehmen aufhalten, entsprechende Vorkehrungen zum Schutz ihres
Lebens und ihrer Gesundheit vorfinden,
•rechtliche und unternehmensweite Anforderungen eingehalten werden,
•die Verfügbarkeit, Vertraulichkeit und Integrität von materiellen und immateriellen Vermögenswerten gewährleistet werden und berechtigte Benutzer diese
bei Bedarf verwenden können,
•der Verlust und die Verfälschung von Informationen, Informationssystemen
und Datenträgern vermieden beziehungsweise erkannt und behoben werden,
•Unberechtigten keine Informationen und Informationssysteme zugänglich
gemacht werden beziehungsweise diese nicht zu nicht genehmigten Zwecken
genutzt werden,
•Schulungen zum Thema Sicherheit (Safety & Security) allen Mitarbeitern zur
Verfügung stehen und von ihnen auch absolviert werden.
74
DAS GESCHÄFTSJAHR 2011
Informationssicherheit auf höchstem Niveau
Die Sicherheitsorganisation und die implementierten Sicherheitsmaßnahmen der
Österreichischen Lotterien sind gemäß dem von der World Lottery Association
(WLA) veröffentlichten „Security and Control Standard“ und dem Informationssicherheits-Standard ISO 27001 durch BSI Management Systems zertifiziert.
Diese international akzeptierten Normen gelten für die betriebliche Sicherheit bei
der Abwicklung von Glücksspielen. Somit ist gewährleistet, dass alle Geschäftsprozesse, die sich mit der Abwicklung der Spiele der Österreichischen Lotterien
beschäftigen, einem regelmäßigen Verbesserungszyklus unterliegen.
Besonderer Wert wurde im Jahr 2011 auf die verstärkte Durchführung von internen Informationssicherheits-Audits gelegt, um mögliche Verbesserungspotenziale auszumachen. Rund 120 Mitarbeiter der Unternehmensgruppe hatten die
Gelegenheit, im Rahmen dieser Gespräche mögliche Verbesserungspotenziale
hinsichtlich der Informationssicherheit aufzuzeigen.
Die Konformität mit den Standards wurde in einem externen AufrechterhaltungsAudit im Juni 2011 wiederum bestätigt.
Datenschutz
Die individuelle Berücksichtigung der Wünsche von Kunden und Interessenten,
auch hinsichtlich ihrer Vorstellung von Privatsphäre und Datenschutz, stellt ein
wichtiges Prinzip der Österreichischen Lotterien im Umgang mit Daten dar.
Spezielle datenschutzspezifische Anforderungen wie die grundsätzliche Zulässigkeit aller Datenverarbeitung, die Zweckbindung von Datensammlungen und
Anforderungen an die Transparenz für die Betroffenen werden in vollem Ausmaß
berücksichtigt. Der Datenschutzbeauftragte hilft dabei, die berechtigten Wünsche
unserer Kunden nach dem Schutz ihres Persönlichkeitsrechts und die betrieblichen Anforderungen an kundenorientiertes Marketing miteinander zu vereinen.
Selbstverständlich haben die Prinzipien des Datenschutzes auch für den Umgang
mit Mitarbeiterdaten große Relevanz. Hier gelten die gleichen Prinzipien wie für
den Umgang mit Kundendaten.
Seit Februar 2010 sind die Österreichischen Lotterien nach dem GoodPriv@cyStandard zertifiziert. Mit der GoodPriv@cy-Zertifizierung wurde der sichere
Umgang mit Personendaten und das konforme Verhalten mit den datenschutzrechtlichen und vertraglichen Grundlagen nachgewiesen, ein Beitrag zur kontinuierlichen Verbesserung des Datenschutzes und der Informationssicherheit erzielt sowie
die Organisation mit dem Datenschutzgütesiegel GoodPriv@cy zum Konformitätsnachweis ausgezeichnet. Die jährlich verbindlich durchgeführte Re-Zertifizierung
nach GoodPriv@cy, die im Oktober 2011 stattfand, garantiert Kontinuität.
Sicher am Arbeitsplatz
Die gesetzlichen Anforderungen bei den Themen Arbeitnehmerschutz, Brandschutz und Abfallwirtschaft stellen für die Österreichischen Lotterien die Grundlage für alle entsprechenden Maßnahmen dar. Darüber hinausgehende Aktivitäten
werden dann gesetzt, wenn es im Sinne der Sicherheit und der Gesundheit der
Mitarbeiter sinnvoll erscheint. 2011 wurden insgesamt 141 Mitarbeiter (inklusive
Ferial- und Aushilfskräften) in die Brandschutzordnungen eingewiesen.
Neben dem Vorgesetzten und dem Betriebsrat gibt es für die Mitarbeiter auch die
Möglichkeit, sich mit arbeitsrelevanten Anliegen an die Fachkraft für Arbeitssicherheit, den Arbeitsmediziner, die Sicherheitsvertrauensperson oder die Behindertenvertrauensperson zu wenden.
Das Datenschutzgütesiegel bestätigt das systematische Bearbeiten des Datenschutzes und der Informationssicherheit in allen Unternehmensbereichen und
ermöglicht es, die eigenen Datenschutzleistungen gegenüber Gästen, Kunden,
Behörden, Geschäftspartnern sowie der Öffentlichkeit objektiv zu dokumentieren
und wirkungsvoll zu kommunizieren. Damit erfüllen die Österreichischen Lotterien
die Verhaltensregeln zum Datenschutz für Glücksspielbetreiber.
Geschäftsbericht 2011
75
Attraktives Arbeitsumfeld
Durch eine mitarbeiter- und familienfreundliche Unternehmenspolitik unterstützen wir unsere Mitarbeiter dabei, für ein ausgeglichenes Verhältnis
von Beruf und Familie zu sorgen und diese beiden Bereiche miteinander
zu vereinbaren. Die Österreichischen Lotterien haben im Juni 2011 das
Grundzertifikat „berufundfamilie“ erhalten und setzen nun laufend die
definierten Ziele und Schritte zur weiteren Verbesserung um.
Mitarbeiter
Die Österreichischen Lotterien stehen für ein attraktives
Arbeitsumfeld, das eine offene Kommunikation und
Vielseitigkeit fördert.
Das Unternehmen achtet auf die sorgfältige Auswahl künftiger Mitarbeiter und
investiert in Einschulung und Integration neuer Mitarbeiter. Das Ziel der Personalpolitik der Österreichischen Lotterien ist, auf neue fachliche, marktwirtschaftliche
und soziale Herausforderungen rasch zu reagieren und durch leistungsfähige
Mitarbeiter einen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit, Entwicklung neuer Produkte
und Erschließung neuer Märkte zu leisten.
Neben Respekt und Achtung vor der Persönlichkeit jedes einzelnen Mitarbeiters
gehören dazu auch das Bereitstellen bestmöglicher Arbeitsbedingungen, die individuelle Förderung der Fähigkeiten unserer Mitarbeiter sowie eine ausgewogene
Work-Life-Balance, Gesundheit und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Herausfordernde Aufgaben- und Tätigkeitsbereiche werden durch überdurchschnittliche Aus- und Weiterbildungsangebote ergänzt. So wird die berufliche und
persönliche Entwicklung durch gezielte Förderprogramme unterstützt. Führungspositionen werden nach Möglichkeit aus den eigenen Reihen besetzt.
Der Einsatz von vielfältigen Arbeitszeitmodellen wie variabler Arbeitszeit ohne
Kernzeit, Teilzeit, Telearbeit, Alters- und Elternteilzeit sowie Bildungskarenz fördert
die Flexibilität und Einsatzbereitschaft unserer Mitarbeiter.
Die Anzahl der Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt betrug 2011 491 (Vollzeitäquivalent).
78
DAS GESCHÄFTSJAHR 2011
Zertifizierung „berufundfamilie“
Durch eine mitarbeiter- und familienfreundliche Unternehmenspolitik unterstützen wir unsere Mitarbeiter dabei, für ein ausgeglichenes Verhältnis von Beruf
und Familie zu sorgen und diese beiden Bereiche miteinander zu vereinbaren. Im
Bewusstsein dieser Verantwortung unterzogen sich die Österreichischen Lotterien
dem EU-weit anerkannten Audit „berufundfamilie“. Bei diesem Audit werden Unternehmen, die sich einer Bewertung unterziehen und an der weiteren Optimierung und Weiterentwicklung ihrer Familienfreundlichkeit arbeiten, vom Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend mit einem staatlichen Gütesiegel
zertifiziert. Die Österreichischen Lotterien haben im Juni 2011 das Grundzertifikat
„berufundfamilie“ erhalten und setzen nun laufend die definierten Ziele und
Schritte zur weiteren Verbesserung um.
So wurde mit dem Family Business Breakfast einer der Vorschläge, der im Rahmen des Zertifizierungsprozesses eingebracht wurde, bereits mit großem Erfolg
umgesetzt. Die Intention der Veranstaltung ist, die Verbindung zwischen Unternehmen und den Müttern und Vätern in Karenz nicht abreißen zu lassen, sondern
vielmehr den Wiedereinstieg ins Berufsleben so gut wie möglich vorzubereiten.
Alle Maßnahmen, die im Rahmen des Audits „berufundfamilie“ gesetzt werden,
kommen allen Mitarbeitern der Unternehmensgruppe zugute.
Gesundheit und Prävention
Als gesundheitsbewusster Arbeitgeber entwickeln wir unser Angebot im Gesundheitsbereich ständig weiter. 2011 gab es einen Schwerpunkt für alle Mitarbeiter
des Außendienstes der Österreichischen Lotterien, bei dem konkret auf ihre
Arbeitssituation eingegangen wurde. Mit einem Wirbelsäulencheck und Trainingsmaßnahmen für alle Mitarbeiter startete im Frühjahr 2011 die Fitnessreihe „Gesunder Rücken“. In Zusammenarbeit mit der Sportunion Niederösterreich wurde
die Möglichkeit geboten, mit einer SpinalMouse®-Wirbelsäulenuntersuchung
einen Test der Wirbelsäule zu machen und in weiterer Folge an einem speziellen
Training teilzunehmen, das einmal pro Woche im Haus stattfand. Aufgrund der
großen Nachfrage wurde das Angebot im Herbst ausgebaut und wiederholt.
C & L Academy
Die Casino & Lotterien Academy ist eine interne Know-how-Plattform für neueste
Entwicklungen in der Unternehmensgruppe und dient auch der bereichsübergreifenden Qualifizierung der Mitarbeiter. In diesem Rahmen findet ein nach Themen
und Zielgruppen maßgeschneiderter Erfahrungs- und Wissensaustausch mit internen Referenten und Experten statt. Der Know-how-Transfer zwischen Kollegen
wird vor allem in den Bereichen der Projektarbeit sowie beim Prozessmanagement eingesetzt. Für die Office-Managerinnen werden eigene Meetings veranstaltet. Diese bieten ihnen die Möglichkeit der internen Vernetzung und bringen
ihnen durch unterschiedliche Impulsreferate neue Arbeitsmethoden näher. Neue
Mitarbeiter werden beim „Welcome Day“ von Kollegen über das Unternehmen
und die Fachbereiche informiert. Die Academy bewährt sich vor allem auch im
Austausch von Erfahrungen bei Auslandsprojekten und beim Aufbau von interkulturellem Know-how.
Performance-Management
Das System des Performance-Managements – die strukturierte Zielvereinbarung
zwischen Mitarbeiter und Vorgesetzten – fand auch 2011 im Rahmen des Mitarbeitergesprächs statt. Das Ausmaß der unterschiedlichen Zielerreichungen floss im
März 2011 ins variable Remunerationssystem ein. Die lückenlose Teilnahme am
Prozess zeigt die hohe Akzeptanz aller Beteiligten.
Geschäftsbericht 2011
79
Ausgezeichnete Partnerschaft
41 Außendienstmitarbeiter arbeiten täglich mit den Vertriebspartnern
zusammen, schulen, informieren, motivieren sie und bearbeiten ihre
Anliegen. Das Innendienstteam plant und steuert alle Vertriebsaktivitäten,
und das Online-Service liefert den technischen Support für die
Vertriebspartner. Seit 25 Jahren eine ausgezeichnete Partnerschaft.
Vertrieb
Sämtliche Aktivitäten der Österreichischen Lotterien
werden mit dem Außendienst abgestimmt, und in der
Folge werden die entsprechenden Vertriebsmaßnahmen erarbeitet.
Die Außendienstmitarbeiter der Österreichischen Lotterien nehmen auch eine
wichtige Rolle bei der Durchführung und Einhaltung der Responsible-GamingStandards ein. Sie schulen die Vertriebspartner vor Ort und kontrollieren die
Platzierung und die ausreichende Verfügbarkeit von Informationsmaterial. Sie
müssen ebenso bei Verstößen durch Vertriebspartner Nachschulungen durchführen. 2011 erhielten 501 Teilnehmer nach erfolgreicher Absolvierung der
Responsible-Gaming-Grundschulung ein Zertifikat überreicht.
Die Vertriebsorganisation ist das Bindeglied zwischen der Zentrale der Österreichischen Lotterien und den Vertriebspartnern. Der Innendienst verwaltet
und bearbeitet die Daten der Vertriebspartner und schafft somit die Basis für alle
weiteren internen Verarbeitungsprozesse, zum Beispiel die Erstellung der wöchentlichen Abrechnungen. Zusammen mit dem Außendienst werden alle Anfragen
und Maßnahmen bezüglich der Neuerrichtung, Übertragung und Schließung von
Vertriebspartnern abgewickelt. Die Umsetzung aller Marketing- und Vertriebsmaßnahmen wie Promotions, Schulungen und Produktneueinführungen ist, neben
der ständigen Betreuung der Vertriebspartner, Aufgabe des Außendienstes.
Bei den nationalen Außendiensttagungen werden Strategien und Projekte
präsentiert. Ergänzend zu den nationalen Tagungen fanden zahlreiche regionale
Tagungen statt, die von den regionalen Außendienstleitern durchgeführt wurden.
Die freiwillige Selbstbeschränkung, Produkte der Österreichischen Lotterien an
unter 16-Jährige nicht zu verkaufen beziehungsweise EuroBon erst an Personen,
die das 18. Lebensjahr vollendet haben, zu verkaufen, wurde 2011 durch MysteryShoppings überprüft.
Das Vertriebsnetz
So wurden 2011 im Rahmen der Einführung der Dienstagsziehung bei EuroMillionen alle Annahmestellen durch die Außendienstmitarbeiter geschult und gezielt
auf die Produktänderung vorbereitet. Dazu wurden zusätzlich zu den laufenden
Besuchen auch zahlreiche sogenannte „Stammtische“ veranstaltet, bei denen die
Annahmestellenleiter die Möglichkeit hatten, sich auch untereinander anlässlich
der bevorstehenden Spieländerung auszutauschen.
82
DAS GESCHÄFTSJAHR 2011
Zum Jahresende 2011 umfasste das Vertriebsnetz der Österreichischen Lotterien
3.817 Annahmestellen, in denen die Spiele Lotto „6 aus 45“, Toto, Torwette, Extra
Toto, Extra Torwette, Bingo, EuroMillionen, Joker, ToiToiToi, Zahlenlotto 1–90,
Brieflos, Rubbellos und der EuroBon für win2day angeboten werden. Damit steht
im Durchschnitt für 2.180 Einwohner eine Annahmestelle zur Verfügung.
Der durchschnittliche Umsatz pro Annahmestelle betrug 2011 bei den Wettscheinspielen 311.423,– Euro. Die Provisionen für die Spiele Lotto „6 aus 45“, Toto, Torwette, Extra Toto, Extra Torwette, Bingo, EuroMillionen, Joker, Zahlenlotto 1–90,
ToiToiToi und den EuroBon für win2day machten im vergangenen Geschäftsjahr
rund 81 Mio. Euro aus, im Durchschnitt 21.310,– Euro pro Annahmestelle.
Das Instant-Distributionsnetz (Rubbellos und Brieflos) umfasste zum Jahresende
6.045 Vertriebsstellen. Der durchschnittliche Umsatz pro Instant-Vertriebsstelle
betrug 2011 25.111,– Euro. An Provisionen wurden für Rubbellos und Brieflos rund
11,5 Mio. Euro ausbezahlt, im Durchschnitt 1.894 Euro pro Instant-Vertriebsstelle.
Die Annahme- und Vertriebsstellen haben durch ihr Engagement im abgelaufenen
Geschäftsjahr wesentlich zum Erfolg der Österreichischen Lotterien beigetragen. Die
Vertriebspartner nehmen eine zentrale Rolle dabei ein, das Prinzip des Responsible
Gaming in die Realität umzusetzen. Ihnen sind die Grundsätze von Responsible
Gaming durch Schulungen und die tägliche Praxis bewusst und der verantwortungsvolle Umgang mit den Kunden eine Selbstverständlichkeit.
Der Vorstand der Österreichischen Lotterien möchte sich bei allen Annahmestellen
und Vertriebsstellen sowie bei deren Mitarbeitern und Standesvertretungen für
die ausgezeichnete Partnerschaft und Zusammenarbeit bedanken.
GESCHÄFTSBERICHT 2011
83
Prozesse und Entwicklungen
Die Österreichischen Lotterien erweitern ihr Produktportfolio den neuesten Innovationen entsprechend.
Trends werden von den Fachbereichen aufgenommen
und fließen in die Spielentwicklungen ein.
Der Bereich Projekt- und Prozessmanagement wirkt als Kompetenzzentrum für
alle Projektmanagementbelange unterstützend in der Leitung, Planung, Steuerung, Administration und Koordination von Programmen, Projekten und Vorhaben. Das Portfolio aller laufenden und geplanten Projekte bietet eine wertvolle
Entscheidungsgrundlage für das Management.
Das Prozessmanagement unterstützt die Zusammenarbeit in der Unternehmensgruppe, um Arbeitsabläufe effizienter und effektiver zu gestalten. Durch die Erhöhung der Transparenz von Prozessen und der damit verbundenen Verantwortung
werden Reibungsverluste minimiert. 2011 wurde das Prozessmanagement organisatorisch verankert; die sogenannten Process-Owner und Process-Manager wurden definiert und die Process-Map der Österreichischen Lotterien erstellt. Dabei
unterstützt das zentrale Prozessmanagement durch entsprechende Schulungen
und begleitet die Zertifizierung von Prozessmanagern. Über das Prozessmanagement-Tool process4.biz werden die Prozesse dokumentiert und allen Mitarbeitern
über das Intranet zur Verfügung gestellt.
ERP-System
Im Bereich von SAP ERP wurden im Jahr 2011 Reportingmöglichkeiten auf Basis
von SAP Businesswarehouse eingeführt und der „Purchase to Pay“-Prozess
gruppenweit auf SAP-Basis vereinheitlicht. Übergeordnetes Ziel ist es, die Transparenz der beauftragten Produkte und Leistungen durch systemische Abbildung
durchgängig sicherzustellen. Ein möglichst hoher Automatisierungsgrad von
der Bestellanforderung bis zur Rechnung sorgen dabei für nachvollziehbare und
revisionssichere Procurement-Automation und systematische Verringerung der
Prozesskosten. Im Zuge von P2P (purchase to pay) konnten funktionale Systemerweiterungen wie die elektronische Bestellanforderung mit SRM-Warenkorb
(Supplier-Relationship-Management) und elektronischem Freigabeworkflow, ein
Rechnungsworkflow für alle Unternehmensbereiche sowie eine Warengruppenstruktur und das Katalogmanagement zur Bestellung von Büromaterial implementiert werden. Um das Wissen der SAP-User zielgerecht zu fördern und aufzubauen und damit den Beschaffungsprozess der internen Kunden bestmöglich zu
unterstützen, wurden entsprechende Schulungen abgehalten.
Mit dem Jahreswechsel 2011/2012 wurde auf ein einheitliches Zeiterfassungssystem unter SAP umgestellt.
84
DAS GESCHÄFTSJAHR 2011
Spielsystem und Plattformen
Entwicklungen bei den Lotteriespielen
Um für aktuelle und zukünftige Anforderungen vorbereitet zu sein, wurde die zentrale Spielapplikation auf eine neue technologische Basis gestellt und ermöglicht
so die optimale Anbindung an das neue Online-Transaktionssystem. Die Neuentwicklung beinhaltet das zentrale Spielsystem und die damit zusammenhängenden Applikationen und Datenbanken für alle von den Österreichischen Lotterien
betriebenen Spiele. Im Jänner 2011 wurde die komplexe Umstellung des Systems
durchgeführt. Dies stellte technisch und inhaltlich die bisher größte Umstellung in
der IT der Österreichischen Lotterien dar.
Die Umsetzung der zweiten Ziehung sowie die Änderung der Spielformel und
die Änderung der Gewinnpyramide und -ränge bei EuroMillionen bildeten im
vergangenen Jahr einen Schwerpunkt im Bereich der Lotteriespiele. Der Produktrelaunch wurde in enger inhaltlicher und zeitlicher Abstimmung mit den EuroMillionen Partnerländern durchgeführt und erfolgreich am 10. Mai 2011 gestartet.
Darüber hinaus wurden die Änderungen bei Zahlenlotto 1–90, die Anfang des
Jahres 2012 wirksam wurden, technisch umgesetzt.
Produktneuheiten auf win2day
Das Spielangebot auf win2day wurde bei den Casino Spielen um „Joker Five“
(Video-Poker), „Sunny Money“ (Slot), „The Legend of Olympus“ (Slot), „Ocean
Gold“ (Slot), „FarmWin“ (Slot), „Multiplayer Grand Black Jack“ und „Crazy Poker“
(Video-Poker) erweitert. Zudem wurden im Bingo Room die Minigames „Magic
Money“, „Wild Fruits“ und „Joker Five“ integriert. In der Rubrik Casino Spiele
erhielt der Bereich „MiniCasino“ mit Black Jack ein weiteres Spiel. Für das iPhone
und für Android-Handys wurde „Robbie Rich“ (Slot) als Browser Based Game
entwickelt. Robbie Rich kann damit nicht nur als Download-Spiel, sondern auch
direkt über mobil.win2day.at gespielt werden.
Ende März 2011 wurde der „Lotto Quicktipp Shaker“ für iPhone, iPad und AndroidEndgeräte zum Download in den App Store beziehungsweise Android Market
gestellt. Mit der App kann man bis zu 12 Tipps selbst schütteln oder auch den Zufallszahlengenerator ermitteln lassen. Die Tipps können im Anschluss sehr einfach
auf win2day abgegeben werden.
Entwicklungen bei den Sportwetten
Das Jahr 2011 stand bereits ganz im Zeichen der Vorbereitungen für den umfangreichen Produktrelaunch bei tipp3, der im Februar 2012 umgesetzt wurde.
Im Mittelpunkt der Neuerungen steht ein erweitertes, verbessertes Angebot mit
neuem Erscheinungsbild. Der Online-Wettbereich auf tipp3.at wurde durch einen
neu gestalteten Auftritt ersetzt und um die Möglichkeit der Live-Wetten erweitert.
Darüber hinaus wurden 2011 alle WINWIN Outlets mit den neuen tipp3max-Wettterminals ausgestattet.
Technische Systeme und Anwendungsentwicklung
Die Umstellung aller Benutzer auf Windows 7 und Office 2010 konnte 2011 erfolgreich abgeschlossen werden. Die Standardisierungs- und Virtualisierungsstrategien im Serverbereich wurden konsequent fortgesetzt. Zentrale Storage-Systeme
wurden 2011 durch neue, leistungsstärkere Speichersysteme ersetzt. Insgesamt
wurden 2011 mehr als zwei Milliarden Spieltransaktionen über die IT-Systeme der
Lotterien abgewickelt und gemäß den Anforderungen verarbeitet und gespeichert.
In der IT-Anwendungsentwicklung für die Spielsysteme und -plattformen der
Lotterien wurde 2011 „Scrum“ als agile Entwicklungsmethode eingeführt.
Geschäftsbericht 2011
85
Das Beste für Events
Machen Sie es sich bequem! Bei uns können Sie sich anlehnen,
hinsetzen, tanzen, genießen und sich wohlfühlen. Das Studio 44 der
Österreichischen Lotterien bietet einmalige Räume, modernste Technik
und ein auf Kundenwünsche zugeschnittenes Service – von der Produktpräsentation bis hin zu Live-Schaltung. Wie jener am 7. September 2011,
als die „25 Jahre Lotto“-Feier der Österreichischen Lotterien im Studio 44
abgehalten wurde und die Lotto-Ziehung erstmals außerhalb des ORF
stattfand.
Ausblick
Die Österreichischen Lotterien verfolgen die aktuelle
Diskussion über die Regelung des Glücksspielwesens
im Rahmen der Europäischen Union mit größter Aufmerksamkeit.
Im Bereich der Produktentwicklungen wurde bei Zahlenlotto 1–90 am 21. Jänner
2012 der 4-Tipp-Schein eingeführt sowie die unteren zwei Einsatzklassen verändert.
Dies bedeutet für die Spielteilnehmer höhere Gewinne, da die Gewinnfaktoren in
den einzelnen Spielarten unverändert bleiben. Bei EuroMillionen ist seit 17. Februar
2012 die Betragsobergrenze, also die maximale Höhe des Europots, fix und steigt
nicht mehr an. Darüber hinaus wird der Roll-down bei EuroMillionen bereits nach
zwei Runden stattfinden.
Ende November 2011 hat das Europäische Parlament einen formellen politischen
Beschluss („Entschließung“) zum Grünbuch Online-Glücksspiele angenommen.
Der Binnenmarktkommissar Michel Barnier kündigte an, im Jahr 2012 weitere politische Schritte auf EU-Ebene beim Online-Glücksspiel in enger Abstimmung mit
den Mitgliedstaaten zu definieren und damit stärker gegen das illegale Angebot
im Internet vorzugehen. Bis Mitte 2012 soll die entsprechende Roadmap auf EUEbene erarbeitet sein.
2012 feiert Zahlenlotto 1–90 sein 260-Jahr-Jubiläum. Es ist das älteste konzessionierte Glücksspiel in Österreich und wurde 1752 unter Maria Theresia eingeführt.
Die Österreichischen Lotterien werden mit der Einführung neuer Spiele und
innovativer Technologien ihre Marktposition in Zukunft weiter festigen. Als dynamisches und zukunftsorientiertes Unternehmen gehören die Österreichischen
Lotterien im technologischen Bereich zu den führenden Lotteriegesellschaften
Europas.
Um den Herausforderungen auch organisatorisch zu entsprechen, wurde mit
1. Jänner 2012 die Corporate Function Information Technologies neu strukturiert.
Ziel war und ist es, das Portfolio der Aufgaben bestmöglich in der Struktur abzubilden und Einheiten zu schaffen, die rasch agieren und reagieren können. Zu
diesem Zweck wurde die IT nun in zwei große Hauptabteilungen – Application
Development sowie IT-Services & Operations – und drei Stabstellen – IT International, Controlling/Vertragsmanagement, IT-Governance & Security und IT-Innovationsmanagement – gegliedert.
88
DAS GESCHÄFTSJAHR 2011
Am 14. Februar 2012 startete tipp3 mit seinem neuen erweiterten und verbesserten Angebot mit neuem Erscheinungsbild sowohl für Einsteiger als auch für
fortgeschrittene Spieler und Profis. Der Online-Wettbereich auf www.tipp3.at
wurde durch einen neu gestalteten Auftritt ersetzt und um die Möglichkeit der
Live-Wetten erweitert.
Die erfolgreiche Veranstaltungsreihe der Responsible Gaming Academy wird auch
2012 fortgeführt, und so findet die Academy am 20. März 2012 bereits zum 9. Mal
im Studio 44 der Österreichischen Lotterien statt.
Die Österreichischen Lotterien werden den Weg der Internationalisierung 2012 fort­
setzen. Sie bieten ihr Know-how und ihre Dienstleistungen auch in anderen Märkten an, um so das Unternehmen wirtschaftlich nachhaltig zu stärken.
Geschäftsbericht 2011
89
Der Jahresabschluss 2011
Gewinn- und Verlustrechnung
2011 EUR
Vergleichszahlen 2010 TEUR
2.899.597.601,86
2.642.454
1.
Umsatzerlöse
2.
Gewinndotierungen
-2.122.208.311,90
-1.956.703
3.
Bruttospielertrag
777.389.289,96
685.751
4.
Umsatzabhängige Steuern
-447.774.676,63
-389.208
5.
Bruttospielertrag nach Abzug umsatzabhängiger Steuern
329.614.613,33
296.543
6.
Sonstige betriebliche Erträge
a) Erträge aus dem Abgang vom Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen
b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen
c) Übrige
7.
Aufwendungen für Material
8.
Personalaufwand
a) Löhne
9.
10.
29
93.872,96
94
21.547.792,76
20.075
21.696.163,67
20.198
-4.852.987,81
-4.707
-54.197,31
-59
-31.651
c) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen
an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen
-1.077.989,20
-875
d) Aufwendungen für Altersversorgung
-4.024.511,12
-1.891
e) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben
sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge
-8.307.353,78
-7.395
f) Sonstige Sozialaufwendungen
-1.134.100,61
-1.069
Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens
und Sachanlagen
-48.165.780,00
-42.940
-10.595.629,05
-10.936
Sonstige betriebliche Aufwendungen
a) Steuern, soweit sie nicht unter Steuern vom Einkommen fallen
b) Übrige
11.
54.497,95
-33.567.627,98
b) Gehälter
90
2011 EUR
Betriebserfolg = Zwischensumme aus Ziffer 5 bis 10
-105.296,77
-116
-242.405.974,69
-221.324
-242.511.271,46
-221.440
45.185.108,68
36.718
2011 EUR
2011 EUR
Vergleichszahlen 2010 TEUR
20.568.403,24
6.682
12.
Erträge aus Beteiligungen,
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 19.560.000,00 (2010: TEUR 6.000)
13.
Erträge aus anderen Wertpapieren des Finanzanlagevermögens
3.997.404,37
5.049
14.
sonstige Zinsen und ähnliche Erträge,
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 678.425,19 (2010: TEUR 719)
2.171.886,95
1.452
15.
Erträge aus dem Abgang von Finanzanlagen
0,00
546
16.
Aufwendungen aus Finanzanlagen, davon
-14.740.343,74
-5.369
-967.671,30
-982
11.029.679,52
7.378
a) Abschreibungen EUR 14.712.575,26 (2010: TEUR 5.369)
b) Aufwendungen aus verbundenen Unternehmen
EUR 13.323.334,00 (2010: TEUR 3.550)
17.
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
18.
Finanzerfolg = Zwischensumme aus Ziffer 12 bis 17
19.
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
56.214.788,20
44.096
20.
Steuern vom Einkommen (aus Steuerumlage)
-11.331.700,70
-9.109
21.
Jahresüberschuss
44.883.087,50
34.987
22.
Auflösung von Gewinnrücklagen andere Rücklagen (freie Rücklagen)
5.100.000,00
0
23.
Zuweisung zu Gewinnrücklagen andere Rücklagen (freie Rücklagen)
24.
Jahresgewinn
25.
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr
26.
Bilanzgewinn
0,00
-6.000
49.983.087,50
28.987
55.836,63
69
50.038.924,13
29.056
Geschäftsbericht 2011
91
Bilanz
Aktiva 2011
EUR
2011
EUR
Vergleichszahlen 2010
TEUR
A. Anlagevermögen
I.
Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte
2. Geleistete Anzahlungen
1.651.959,61
2.347
11.976,00
0
1.663.935,61
2.347
II.Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten, davon Grundwert EUR 3.752.183,09 (31.12.2010: TEUR 3.752)
51.074.706,68
52.707
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
11.544.252,99
16.714
62.618.959,67
69.421
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
14.330.650,00
14.331
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen
7.760.000,00
10.650
3. Beteiligungen
1.862.111,72
1.371
ertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens,
4. W
davon verbundene Unternehmen EUR 55.416.666,00 (31.12.2010: TEUR 0)
188.367.532,94
156.123
212.320.294,66
182.475
276.603.189,94
254.243
2.402.334,97
2.381
B. Umlaufvermögen
I.Vorräte
Waren
II.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen
3. Forderungen an Vertriebsstellen
4. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände
III.
65.872,56
62
17.817.928,27
10.339
50.388.201,96
34.974
3.783.946,39
3.523
72.055.949,18
48.898
13.981.745,86
11.646
84.796.744,26
113.539
173.236.774,27
176.464
2.905.807,35
2.514
452.745.771,56
433.221
Wertpapiere und Anteile
Sonstige Wertpapiere und Anteile
IV. Kassenbestand,
Guthaben bei Kreditinstituten
C.Rechnungsabgrenzungsposten
92
PASSIVA
2011
EUR
2011
EUR
Vergleichszahlen 2010
TEUR
110.000.000,00
110.000
A. Eigenkapital
I.Stammkapital
II.Gewinnrücklagen
1. Gesetzliche Rücklage
11.000.000,00
2. Andere Rücklagen (freie Rücklagen)
60.300.000,00
11.000
65.400
71.300.000,00
76.400
50.038.924,13
29.056
231.338.924,13
215.456
III.Bilanzgewinn,
davon Gewinnvortrag EUR 55.836,63 (31.12.2010: TEUR 69)
B.Rückstellungen
1. Rückstellungen für Abfertigungen
11.826.300,00
11.611
2. Rückstellungen für Pensionen
2.775.400,00
2.872
3. Steuerrückstellungen
3.746.900,00
10.039
4. Sonstige Rückstellungen
21.182.730,00
26.823
39.531.330,00
51.345
C.Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
8.631.774,69
1.052
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
9.589.288,93
2.623
3. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
2.193.675,70
1.319
101.974.490,69
103.707
45.077.150,82
44.047
4. Verbindlichkeiten gegenüber Spielteilnehmern
5. Sonstige Verbindlichkeiten,
davon aus Steuern EUR 43.568.542,76 (31.12.2010: TEUR 42.951)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 744.246,57 (31.12.2010: TEUR 686)
D.Rechnungsabgrenzungsposten
167.466.380,83
152.748
14.409.136,60
13.672
452.745.771,56
433.221
93
Anlagenspiegel
Anlagenposition
I.
Immaterielle Vermögensgegenstände
1. gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte
2. geleistete Anzahlungen
Anschaffungskosten/Herstellungskosten
01.01.2011
EUR
Zugänge
EUR
Abgänge
EUR
18.467.796,08
887.447,28
209.158,84
0,00
11.976,00
0,00
18.467.796,08
899.423,28
209.158,84
77.343.324,19
0,00
0,00
II.Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten,
davon Grundwert EUR 3.752.183,09 (31.12.2010: TEUR 3.752)
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
84.824.138,96
2.245.899,62
865.737,69
162.167.463,15
2.245.899,62
865.737,69
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
14.330.650,00
0,00
0,00
14.200.000,00
1.400.000,00
1.800.000,00
1.371.111,72
491.000,00
0,00
176.991.812,79
68.467.899,50
25.670.156,00
III.Finanzanlagen
94
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen
3. Beteiligungen
4. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens
Der Jahresabschluss 2011
206.893.574,51
70.358.899,50
27.470.156,00
387.528.833,74
73.504.222,40
28.545.052,53
Anschaffungskosten/Herstellungskosten
31.12.2011
EUR
Kumulierte
Abschreibungen
EUR
Buchwert
31.12.2011
EUR
Buchwert
01.01.2011
EUR
Abschreibungen
des Geschäfts­jahres
EUR
19.146.084,52
17.494.124,91
1.651.959,61
2.347.089,06
1.582.576,73
11.976,00
0,00
11.976,00
0,00
0,00
19.158.060,52
17.494.124,91
1.663.935,61
2.347.089,06
1.582.576,73
77.343.324,19
26.268.617,51
51.074.706,68
52.706.724,15
1.632.017,47
86.204.300,89
74.660.047,90
11.544.252,99
16.714.298,83
7.381.034,85
163.547.625,08
100.928.665,41
62.618.959,67
69.421.022,98
9.013.052,32
14.330.650,00
0,00
14.330.650,00
14.330.650,00
0,00
13.800.000,00
6.040.000,00
7.760.000,00
10.650.000,00
2.490.000,00
1.862.111,72
0,00
1.862.111,72
1.371.111,72
0,00
219.789.556,29
31.422.023,35
188.367.532,94
156.123.180,66
12.222.575,26
249.782.318,01
37.462.023,35
212.320.294,66
182.474.942,38
14.712.575,26
432.488.003,61
155.884.813,67
276.603.189,94
254.243.054,42
25.308.204,31
Geschäftsbericht 2011
95
Erläuterungen zum Jahresabschluss
I. Erläuterung der Bilanzierungs- und
Bewertungsmethoden
2. Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten, vermindert
um planmäßige Abschreibungen, bewertet. Die planmäßigen Abschreibungen
werden linear vorgenommen.
1. Allgemeine Grundsätze
Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger
Buchführung sowie unter Beachtung der Generalnorm, ein möglichst getreues
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln,
aufgestellt.
Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurde der Grundsatz der Vollständigkeit eingehalten.
Hinsichtlich der Bewertung der einzelnen Vermögensgegenstände und Schulden
wurde der Grundsatz der Einzelbewertung beachtet und eine Fortführung des
Unternehmens unterstellt.
Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungskosten bewertet, die um die planmäßigen Abschreibungen vermindert sind. Die planmäßigen Abschreibungen
werden gemäß § 7 EStG linear vorgenommen. Geringwertige Wirtschaftsgüter
bis zu einem Einzelwert von EUR 400,00 werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben und als Abgang ausgebucht.
Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten bilanziert. Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, wenn der zum Abschlussstichtag beizulegende Wert niedriger ist.
3. Umlaufvermögen
Die Bewertung der Waren erfolgte zu durchschnittlichen Einstandspreisen.
Dem Vorsichtsprinzip wurde dadurch Rechnung getragen, dass nur die am Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen wurden. Alle erkennbaren
Risiken und drohenden Verluste wurden berücksichtigt.
Die bisher angewandten Bewertungsmethoden wurden auch bei der Erstellung
des vorliegenden Jahresabschlusses beibehalten.
96
Der Jahresabschluss 2011
Bei den Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen sind erkennbare
Risiken durch Wertberichtigungen berücksichtigt.
4. Rückstellungen
Die Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder werden
gemäß IAS 19 („projected unit credit method“) auf Basis eines Rechnungszinssatzes von 4,75 Prozent (Vorjahr 4,75 Prozent) bei Pensionen, Abfertigungen und
Jubiläumsgelder ermittelt.
Die sonstigen Rückstellungen sind unter Beachtung des Vorsichtsprinzips für alle
im Zeitpunkt der Bilanzerstellung erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung gebildet.
2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Die Forderungen zum 31. Dezember 2011 gliedern sich nach der Restlaufzeit wie
folgt:
5. Verbindlichkeiten
Die Verbindlichkeiten werden mit dem Rückzahlungsbetrag angesetzt. Fremdwährungsverbindlichkeiten werden zum Briefkurs des Bilanzstichtags bewertet,
sofern er über dem Buchkurs liegt.
1. F
orderungen aus Lieferungen und Leistungen
II. Erläuterungen zur Bilanz
2. Forderungen gegenüber
verbundenen
Unternehmen
1. Anlagevermögen
3. Forderungen an
Vertriebsstellen
Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens und die Aufgliederung der Jahresabschreibung nach einzelnen Posten ist im angeschlossenen
Anlagenspiegel ersichtlich. Im Anlagenspiegel ist auch der Grundwert der Grundstücke angeführt.
4. Sonstige Forderungen
und Vermögensgegenstände
Restlaufzeit
bis 1 Jahr
EUR
Restlaufzeit
über 1 Jahr
EUR
Bilanzwert
EUR
65.872,56
0,00
65.872,56
17.817.928,27
0,00
17.817.928,27
50.388.201,96
0,00
50.388.201,96
3.023.396,47
760.549,92
3.783.946,39
71.295.399,26
760.549,92
72.055.949,18
Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen – wie im
Vorjahr – sonstige Forderungen.
Geschäftsbericht 2011
97
Die Forderungen zum 31. Dezember 2010 gliedern sich nach der Restlaufzeit wie
folgt:
Restlaufzeit
bis 1 Jahr
TEUR
Restlaufzeit
über 1 Jahr
TEUR
Bilanzwert
TEUR
62
–
62
1. F
orderungen aus Lieferungen und Leistungen
Innerhalb der Gewinnrücklagen wurde von den freien Rücklagen ein Betrag in
Höhe von EUR 5.100.000,00 zu Gunsten des Jahresergebnisses 2011 aufgelöst.
Im Vorjahr wurde den freien Rücklagen ein Betrag in Höhe von TEUR 6.000 zugeführt.
5. Sonstige Rückstellungen
Zusammensetzung:
2. Forderungen gegenüber
verbundenen
Unternehmen
10.339
–
10.339
3. Forderungen an
Vertriebsstellen
34.974
–
34.974
4. S
onstige Forderungen
und Vermögensgegenstände
4. Eigenkapital
Erfolgs- und Risikoabgrenzungen
für diverse Spiele
Personalkosten
Übrige
2.723
800
3.523
48.098
800
48.898
2011
EUR
2010
TEUR
5.472.200,00
5.227
12.797.590,00
11.308
2.912.940,00
10.288
21.182.730,00
26.823
6. Verbindlichkeiten
3. Sonstige Wertpapiere und Anteile
Die Verbindlichkeiten in Höhe von EUR 167.466.380,83 (Vorjahr: TEUR 152.748)
weisen zur Gänze eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr auf.
Diese Position steht ausschließlich im Zusammenhang mit dem Spiel EuroMillionen und ergibt sich aufgrund des internationalen Vertrags über die Abwicklung
dieses Spiels. Die Wertpapiere und Anteile stehen unter einer treuhändischen
Verwaltung.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und gegenüber
Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, beinhalten wie im
Vorjahr ausschließlich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.
Die sonstigen Verbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen die Wettgebühr und die
Konzessionsabgabe in Höhe von EUR 42.317.961,00 (Vorjahr: TEUR 42.172), die
erst nach dem Abschlussstichtag zahlungswirksam werden.
98
Der Jahresabschluss 2011
III. Erläuterungen zur Gewinnund Verlustrechnung
2011
EUR
2010
TEUR
654.936.250,55
582.020
10.380.517,40
10.986
191.362.576,20
173.682
867.784,00
1.201
Klassenlotterie
31.771.160,00
33.868
Brieflos
26.236.580,35
26.507
3.800.013,55
4.211
125.562.411,70
118.654
1.125.105.021,52
1.074.908
5.774.604,94
6.341
396.396.559,90
399.865
11.521.055,50
11.514
48.366,70
57
16.526.410,85
18.178
299.308.288,70
180.462
2.899.597.601,86
2.642.454
Lotto 6 aus 45
Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.
1. Umsatzerlöse
Die Umsätze werden ausschließlich im Inland erzielt und gliedern sich nach Tätigkeitsbereichen wie folgt:
Toto
Joker
Torwette
Zahlenlotto 1–90
Rubbellos
Elektronische Lotterien W2D
Elektronische Lotterien Poker
Elektronische Lotterien VLT
Bingo
Keno
ToiToiToi
EuroMillionen
Geschäftsbericht 2011
99
2. Steuern vom Einkommen
Der Körperschaftsteueraufwand beläuft sich auf EUR 11.331.700,70 (Vorjahr:
TEUR 9.109).
IV. Sonstige Angaben
1. Beziehungen zu verbundenen Unternehmen
Die Gesellschaft steht mit der Casinos Austria AG, Wien in einem Konzernverhältnis und gehört ihrem Vollkonsolidierungskreis an. Der Konzernabschluss wird
beim Firmenbuch des Handelsgerichts Wien offengelegt.
Zu folgenden verbundenen Unternehmen bestehen regelmäßige geschäftliche
Beziehungen:
100
Der Jahresabschluss 2011
•
•
•
•
•
Casinos Austria AG
Österreichische Sportwetten Gesellschaft m.b.H.
Glücks- und Unterhaltungsspiel Betriebsgesellschaft m.b.H.
win2day Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft m.b.H.
OOO Ural Loto
2. Beteiligungen
Mediaselect Werbegesellschaft m.b.H.
An den nachfolgend angeführten Unternehmen besteht ein Anteilsbesitz von
mindestens 20 Prozent aller Anteile:
Omnimedia Werbegesellschaft m.b.H
31.12.2011
31.12.2010
Sitz des Unternehmens
Wien
Wien
Höhe des Anteils
26 %
26 %
31.12.2011
31.12.2010
Sitz des Unternehmens
Wien
-
Höhe des Anteils
26 %
-
3. Erträge aus Beteiligungen
Sie beinhalten einen Gewinnanteil aus der Beteiligung an der Omnimedia
Werbegesellschaft m.b.H., aus der Beteiligung an der Entertainment Glücks- und
Unterhaltungsspiel Gesellschaft m.b.H. und aus der Beteiligung an der Services
aux Loteries en Europe SCRL.
Entertainment Glücks- und Unterhaltungsspiel Gesellschaft m.b.H.
4. Durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter
31.12.2011
31.12.2010
Sitz des Unternehmens
Wien
Wien
Höhe des Anteils
50 %
50 %
Angestellte*
2011
2010
491
479
*Vollzeitäquivalent im Jahresdurchschnitt.
Russisch Österreichische Lotterien Holding Gesellschaft m.b.H.
31.12.2011
31.12.2010
Sitz des Unternehmens
Wien
Wien
Höhe des Anteils
59 %
59 %
Der Jahresabschluss 2011 wurde von den Wirtschaftsprüfern der BDO Austria
GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, Wien, mit dem
uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.
Geschäftsbericht 2011
101
Making of
Impressum
Österreichische Lotterien Gesellschaft m.b.H.
Rennweg 44, 1038 Wien
Telefon:(+43) 1 790 70-0
Fax:
(+43) 1 799 39 39
Internet: www.lotterien.at, www.win2day.at
FN 54472 g, Handelsgericht Wien
DVR-Nr: 0476706
Auftraggeber
Österreichische Lotterien Gesellschaft m.b.H.
Corporate Communications
[email protected]
Redaktion
Martin Himmelbauer, Martina Landsmann,
Mag. Richard Emele, Alexandra Gräf
Grafik und Produktion
schoeller corporate communications
1070 Wien
Illustration
Ander Pecher
Druck
AV+Astoria Druckzentrum GmbH
1030 Wien
104
Impressum
Gedruckt auf ökologischem Papier aus der Mustermappe von „Ökokauf Wien“.

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