The Voice of the Band Ausgabe Januar 2004

Transcrição

The Voice of the Band Ausgabe Januar 2004
Vorwort
Das Jahr 2003 war für die Pipes
and Drums of Basel ein Jahr der Höhepunkte. Um nur kurz das Jahr Revue
passieren zu lassen. Wir eröftneten das
Jahr mit einem Auftritt in Laufenburg /
Deutschland, exakt am Tag des 25jähfigen Jub läum. Und so wurden w:r
überraschend ./u einem Jubel-Apero
auf dem Anwesen von Andi Grieder
eingeladen. Der Auftritt in Laufenburg
lm Anschluss war sensationell. Weiter
ging es mit einem Auftritt an der Uhren
und Schmuc<messe und einem Trainingslager in Gänsbrunnen.
Und mlt dem Jubiläum gab es auch
eine absolute Neuigkeit an der GV
2003. Zum ersten l\4al in der Bandgeschichte wurde ein Nicht Akt ver in den
Sland eines Ehrenmitgliedes gehoben.
wäre prädestinierter gewesen, d iesen
Bericht zu schreiben, als das Top
Secret Gründungsmitglied und jetzt aktiver Drummer der Pipes and Drums of
Basel, l\4arc Helfenstein? Fs war ein
wunderbarer Nachmittag. grossartige
Stimmung zwischen den mitwirkenden
der Schotle-Clique. der City oI Basel
Caledonia, den Pipes and Drums of
Basel und natürlich Top Secret. Dies
kam dann besonders beim gemeinsamen Marschieren vom lvlünster bis
zum Johanniter-Fest zur Geltung. Dann
endlich halten wir erst mal Sommerferien. Und zwar fast genau die üblichen 6
Wochen, denn [,4itte August reiste man
schon nach Luzern, um beim 3o-Jahr
Jubiläum der Happy Pipers zu gratulieren. Diese w ederum kamen just eine
Woche später auf Basel, um den Pipes
and Drums of Basel zum 25. Geburtstag zu gralulieren.
Zwei Tage später dann der Jubiläums-Ausflug. Ein ganz hervorragend gelungener Tag im Mystery Parc
von Erich von Däniken, und einem exzel.enten Abendessen in lseltwald (da
wo sich Fuchs und Hase noch Gute
Nacht sagen).
Und als ob das noch nicht relchen
würde, so ging es ab dann bei den Pipes and Drums of Basel erst richtig los.
lntensiv-Proben, zwei mal wöchentlich,
denn man hatte ein neues Ziel. Was
darf es dann seln? Fine CD, bitte. So
sei es. Dazu musste natürlich auch
noch ein Trainingslager durchgeführt
werden. Auf dem Appenberg (oder in
Appenberg?). Zwei Tage lang schottische Musik spielen, Atmen, Essen,
Schlafen, Leben. Dieses Wochenende
hat einige an den Anschlag gebracht,
hat manch einen die Grenzen überschreiten lassen. Und für eine CD
braucht es auch ein Bandfoto, welches
noch einige Tage vor dem Trainingslager geknipst wurde. Und dann war es
auch endlich soweit, ab ins Studio, und
das Trainingslager war die ideaie Vorbereilung tür diese zwei Tage.
Und man glaubt es kaum, schon
wieder erne Woche später waren wir
wieder im Kilt und mil Instrumenten unterwegs. Diesmal ging es darum, mit
Top Secret für Edinburgh zu sammeln.
Und, nur so nebenbei bemerkt, wer
Es ist noch nicht vorüber: lm Anschluss hatten wir einen Auftritt am
Gala-Abend der Piranhas im Volkshaus, und kurze Zeit später noch die
interne CD-Taufe mil anschliessendem
Konzert in Zürich, am Gala-Abend der
Fel x Rudolf-von-Rohr kam diese Ehre
zuleil.
Einen Tag nach der GV spielte man
am Spitalfest, und eine Woche darauf
machten wir die Edahrung, von Weltwelt 6 Millionen Menschen am ry für 5
Sekunden gesehen zu werden, nämlich
an der K-1 Fight Night, dem Andy Hug
Memorial. Nur 2 Wochen später dann
spielten wir wieder vor dem lMigros
Claramarkt und nur eine halbe Woche
darauf die Basler l\,4usikstafette.
Helvetia zürich. und dann? Tja, st.
Andrew's Night, truly a Night to remember. Ein Abend, der von Höhepunkten gejagt wurde, mit dem absoluten Höhepunkt, der Vorstellung der CD
und die Taufe mit Taufpate Christian
Gross. Aber damit noch nicht genug,
zu guter Letzt, am Donnerstag nach 51.
Andrew's Night, eine klelne Promotour
durch Basel. Um die CD etwas anzupreisen, und auch etwas zu verkaufen.
Die CD fand auch an diesem Abend
reissenden Absatz, und das macht uns
stolz.
Und was nun? Jahresende. Nicht
nur einen, sondern mindestens 4 Gänge zurück schalten und endlich mal
Pause machen. Dinge erledigen, die etwas auf der Strecke blieben- Und die
Musik ab CD geniessen.
Schon gar nicht. Die CD edor r 1, r
besondere im nächsten Jahr v I l'r,r
senz in der Offenllichkeit. Fatr;, rlr, rrr
sere CD gekauft haben, wollcrr Lrf
auch sehen, Fans die uns scll{)f vJ.,
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schliesst sich der Kreis wieder.
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Trotzdem, Wlnterpause st anrlr,
sagt. Die meisten von uns ruhen nrclrl.
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tatsächlich in 2 Ausgabcf
lst lhnen etwas aufgefallen? Etwas
hat irgendwie gefehlt. Richtig, nach
drei Jahren sind wir dieses Jahr zum
erslen mal nicht nach Lenzerheide gegangen. Wohl, es hätte auch in unserem engen Zeitplan keinen Platz gehabt. am I ogischen Datum waren wir
gerade in Appenberg, aber irgendwie
hat es zumindest mir doch gefehlt.
Vielleicht wird es das nächstes Jahr
wieder geben, wir lassen uns überraschen.
Um es dennoch kurz zu sagen. wir
haben dieses Jahr sehr viel geleistet,
wir haben dieses Jahr unglaublich viel
getan, und ich will auf keinen Fall unseren Anwärtern den Mumm nehmen
wenn sie sehen, wie viel Engagement
für das Bandleben zeitweise aufgebracht werden muss. f s :st nicht immer so, und es soll auch nicht so sein.
dass man nur noch Beruf und Band
hat. Jeder braucht auch Zeit für Privatieben, und gewissermassen ist es bei
allen Aktiven etwas zu kurz gekommen
in diesem Jahr. Dies wiederum soll
nicht bedeuten, dass wir nächstes Jahr
gar nichts tun und uns nur ausruhen.
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Lasst uns einen Ausflug
machen und etwas
Spass haben....
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2004zurNachlese in ilrrcr ll'tr,1, r ,
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Eric Schlichter
Redaktion Voice of the Ban(l
So etwa unter diesem Molto machten sich die Pipes and Drums am
5. April auf den langen, aber unbeschwerten Weg nach Laufenburg. Gut,
man kann ja jetzt behaupten, dass jeder
Laufenburg kennt, aber auf dem Aufgebo't stand Laufenburg (D). Und wo
das ist, da hatte ich bis Samstag noch
keine Ahnung. Und um ganz ehrlich zu
sein, ich weiss es jetzt noch nicht. Wie
auch immer, für die Meisten unter uns
bedeutete dies eingeklammerte 'D"
auch, dass man seinen Sporran zusätzlich noch mit einem Ausweis bepacken
sollte. Für die Meisten.... Aber die Göttin des Grenzverkehrs hat sich unser
gnädig gezeigt, und wir mussten noch
nicht einmal die Ausweise zücken
Glück gehabt, ohne jegliche Namen zu
nennen.
Dennoch. so ganz direkt fuhren wir
schon nicht nach Laufenburg (in
Deulschland). Erstes Ziel war das Haus
von Andi Grieder, einer unserer Anwärter, 'Wir dürften uns hier einspielen'
hiess es. Und so stellten wir den Car
direkt in die Einfahrt (gut gemacht l\ilanfred), und gingen mal ohne Instrumenle
zum Rekognoszieren in den Garten.
Dort erwarteten uns keine Notenständer, sondern ein Riesen Büffet mit
Champagner, Orangen-Bowle, Bier,
Aufschnitt, Käse, kurz alles was das
Herz (oder der l\4agen) begehrt. Und
Seppi's Ansprache erläuterte auch, wie
wlr zu dieser Ehre kommen durften. Wir
feierten einen Geburtstag, und zwar auf
den Tag exakt 25 Jahre Pipes and
Drums of Basel. Und so durfte jeder
jedem zum Geburtstag gratulieren. Einzig Happy Birthday ha1 keiner gesungen. Nachdem für das leibliche Wohl
gesorgt war, durften wir uns dann aber
auch tatsächlich einspielen. Gesagt,
getan, alle fanden es gemütlich, mit
Ausnahme vielleicht von Don (oder Doni
oder Toni?), seines Zeichens junger
aber beeindruckend grosser. rernrassi-
ger Promenadenmischling mit Stammbaum. Und eben diesem Don hat das
Einspielen nicht wirklich sonderlich gefallen, war dann aber bald wieder abgelenkt und versuchte Seppi's Sporran zu
jagen. Zum Dank für die Bewirtschaftung und die Möglichkeit zum Einspielen gaben wir dann noch etwas musikalisches zum Besten. Und ich möchte
hier auch nochmals im Namen der
Band ein herzliches Dankeschön aussprechen.
Back on the road setzten wir unsere
Pilgerfahrt lort. Als wir dann in I aufenburg (eben dieses in Deutschland, um
ohne Namen zu nennen wieder mal an
die Ausweise zu erinnern) ankamen war
es bereits dunkel, die Stimmung in der
Band war gut, und jeder freute sich auf
den Auftritt. Als wir in der Halle einmarschierten wurden wir frenetisch empfangen, tosender Applaus und ein Blitzlichtgewitter liess uns auf Wolke 7
schweben, Die lrish- and Scottish-Night
der Paradiesvögel hat die Menschen
aus der Umgebung angezogen. und es
herrschte ausgelassene Stimmung unter
den Besuchern. Der erste Te I unseres
Programms liet reibungslos, ein Hohepunkt bildete sicherlich das Bass-Solo,
welches völlig unvorhergesehen dargeboten wurde. Ein lebhafter Bewe s
dafür, dass wir trotz modernster Mittel
wie E-mail, Handys usw. an unserer
Kommunikation arbeiten sollten. Von
der Gugge Paradiesvögel erhiellen wir
dann noch zum Geburtstag der Band
eine grosse Magnum-Flasche überreicht. Eine Geste, welche uns auch
ausserordentlich f reute.
Die Pause war da, und die Bar wurde
geentert. Einige Mitglieder wurde ab der
Garderobe von Neugierigen und Wissensdurstigen belagert und durften alle
möglichen und unmöglichen Fragen beantwoden. Die anderen genossen die
Atmosphäre, welche durch lrische LiveMusik verbreitet wurde. Viel lachen, viel
erzählen, einige Mitglieder hat man nun
schliesslich seit dem Beginn der Winter
pause nach der St. Andrew's Night nicht
mehr gesehen. Und da gibt es immer einiges zu erzählen.
Anschliessend formierten wir uns
wiederum vor der Halle für den Einmarsch zum zweiten Teil unseres Auftritts. Der Applaus schien noch grösser
zu sein als beim ersten mal. Und auch
die Menschenmenge schien nochmals
angestiegen zu sein. Jedenfalls hatten
wir weniger Platz als bejm ersten Aufiritt. Das " Räppli-Serenade'' -Stück animierte sogar einige Begeisterte zum
Tanzen. Doch auch im zweiten Teil passierte ein kleiner Lapsus, welcher unter
die Kategorie " Kommunikationsverbesserung" fällt. Thomas wies bei Bells of
Dunblane an: Nur 'Bells". Die Snare-line
verstand "nur Pipes", und setzte somit
gar nicht erst ein. Bass und Tenor haben die Situation gerettet, als wäre es
noch nie anders gespielt worden. Tenor
und Bass dürfen sich darüber freuen,
sind ihnen einige Leute somlt noch je 6
Bier schuldig.
Nach dem zweiten und letzten Auftritt für diesen Abend mischten wir uns
nochmals etwas unters Volk, und ich
durfte erfahren, dass zumindest zwei
Besucher ausschliesslich wegen uns zu
diesem Fest gefunden haben. Diese waren letzten September drei Tage lang
auf dem Münsterplatz. Schön, dass man
dank dem Meeting auch ausserhalb von
Basel, ja sogar ausserhalb der Schweiz
neue Fans gewinnen konnte,
Kurz nach zwölf setzte sich dann der
Bus Richtung Basel in Bewegung, und
einigen Mitgliedern war anzusehen,
dass sie etwas aus der Auftritts-Ubung
gekommen waren. So sind doch einige
Mitglieder, die sonst 'bis zum bitteren
6
Ende' durchfeiern auf der Carfahrt be-
reits eingenickt. Nur eine junge Dame
hatte noch genügend Energie, die Band
mit ihren Interpretationen von "Country
Road' und "Sweet home Alabama" zu
unterhaiten (oder wach zu halten??).
Fazit: Wir konnten ernen wir"Icl'qe
lungenen Abend im Kreise dp' Brn.l .,.niessen. Wir haben ihn genossen. Wir
haben einen schönen Geburtstag gete
ert, einen Geburtstag, welcher nur noch
eines der Gründungsmitglieder mltfe erte. Und somit möchte ich Werni Frei
gratulieren zu seinem 25-jährigen Jubiläum bei den Pipes and Drums of Basel.
Auch wenn sonst keiner die Gründung miterlebt hat, so hat doch jeder
eine ganz speziell enge Beziehung zu
der Band, und das ist es, was die Gemeinschaft, die 'Familie' Pipes and
Drums of Basel ausmacht.
Eric Schlichter
Tenor Drums
Let's go Baselworld
Einen Tag nur nach deutsch Laufenburg trafen sich die Pipes and Drums
erneut für einen Auftritt. Baselworld,
genau genommen der Stand von British
l\4asters an der Uhren und Schmuck
messe war das Z el. Der Vorabend
steckte einigen noch etwas in den
Knochen, so war man zlrm Beisp el aul
der Suche nach Glengarrys (Bemcrktrrrrl
des l\,4ateria chefs: Schau doch einfach
mal unter deiner Tasche nach.....
aaaahh), einer hatte ein ziemlich zerknautschtes Gesicht, obwohl dieses
l\,4itglled noch nicht einmal beim Laufenburger Auftritt dabei war, dieser
jedoch in der Nacht zuvor erfahren
durfte, was man aus Zucker, Kaffee-
bohnen und Birnen noch alles machen
kann.
durfte auch etwas Tee oder Kaffee zu
sich nehmen.
Aber wann kommt man als normalsterblicher schon an die Uhren und
Schmuckmesse, und somit war die Präsenz der Aktiven recht hoch, was auch
wieder Freude bereitete. Zu Fuss unterwegs vom Schulhaus in Richtung Messeplatz, wurden wir von Thomi laufend
über den aktuellen Stand des Spiels
FCZ-FCB unterrichtet. Vielen Dank für
W r hätten gerne noch ernen draufgesetzt, aber unser Engagement war
zuende, und wir machten uns auf den
Heimweg. Auf dem Rückweg wurden
wir dann noch von Thomi informiert: Basel gewinnl auswärts gegen Zürich
(Yessss).Nach diesem harten Wochenende haben wir uns die Arbeitswoche
wohl verdient.
diesen Service.
Bei den British l\4asters angekommen hiess es erst mal warlen, warten
und nochmals warten. Dies verleitete
dazu, an einem äusserst futurlstischen
Kasten lustige Bilder zu machen und
per E-mail zu versenden. lch gehe nun
davon aus, dass dieser Kasten an keinem anderen Tag so stark frequentiert
wurde, wie arn Sonntag, als die Pipes
and Drums of Basel sich die Zeit totschlagen mussten. Vielleicht werden einige dieser äusserst lustigen Exemplare
noch auf der Homepage publiTiert.
Auch die hohe Polizeipräsenz gab
Anstoss zum Rätseln: Werden wir verhaftet, oder müssen wir abgeschirmt
werden? Wie sich herausstellte war alles E,genrnteresse. man wollte uns einfach spielen hören und sehen.
Dann endlich war es soweit. Aufstellen, Scotland the Brave. und los ging's.
Allerdings nur 3 Slücke lang, und schon
wurde das Zerchen gegeben, dass wir
nun draussen vor der Halle spielen dürften. Also wieder raus in die Kälte (es
war schon etwas frisch) und w:eder
warlen. lch persönlich konnte das als
Training für meinen bevorstehenden WK
nutzen: warten, rennen, warten, rennen... Wer l\,'lilitärdienst leistet weiss,
was ich meine. Dann endlich konnten
wir wieder loslegen. Doch auch dieser
Auftritt war bald wieder zuende. Belohnt
wurden wir dafür mit einem Glas Glengoyne, und wer darauf verzichten wollte
Eric Schlichler
Tenor-Drums
Bericht vom Traininqslager 26./27. April 2003
Nun liebe Kinderrrrrrrr gebt fein
acht........
Das diesjährige Trainingslager ist
zuende, noch vor 6 Stunden sassen wir
in Gänsbrunnen, abseits von Stress,
Lärm, oder jeglicher Zivilisation, zurück
gezogen, um uns vollauf unsere Sache, das intensive Trainieren und Musizieren, zu konzentrieren. Doch haben
wir an diesem Wochenende so viel erlebt, deshalb sitze ich jetzt bereits hinter dem Bildschirm, damit ich möglichst Lückenlos alles niederschreiben
kann. Dies wird kein Bericht im Ublichen Sinne; klar haben wir hart gearbeitet, haben einiges Erarbeitet, und
können auf unsere vollbrachten Leistungen wirklich Stolz sein. Aber die
Erlebnisse. die bleibenden lmpressionen, die lustigen Episoden, die passieren halt meist zwischen den TrainingsStunden. Aber beginnen wir doch vom
Anfang...
Der Abend davor, Freitag Nacht also,
waren bereits einige Mitglieder der Pipes
and Drums of Base in Gänsbrunnen angereist. lch war nicht dabei, und deshalb
bleibt dieser Abend und alle Geschehnisse geistiges Eigentum der Anwesenden.
lch selbst habe alles mögliche vorbereitet: Snare-Slicks (vielleichl vergisst ja jemand seine Trommelschlegel), DrumPads (aus dem selben Grund), Trommelfelle (auf ein l\,4ail, welches folgenden
Wodlaut trug: irgend eine vo däne Prügelbuebe wird siins sicher verhaue), Practicechanter Reeds, Bandaliere usw., usw.
Auch meine persönlichen Gegenstände:
Kleider, Zahnbürste, und nicht zu vergessen: Shorts. Unbedingt Shorts, denn
beim letzten Trainingslager wurde ich von
der Sonne geschmort, und hatte nur lange Hosen dabei. Und um d es zu vermeiden. habe ich die langen Hosen eingepackt, und gleich die Shorts bereit gelegt.
Alles war bereit, ich musste ja früh aufstehen, Um 5.30 Uhr hatte ich vorgesehen, damit ich um halb Sieben losfahren
konnte um Christine und Werner in Riehen abzuholen. lch lag im Bett, irgendef
was hatte ich doch vergessen. doch es
wollte mir einfach nicht einfallen, und so
entfiel ich in einen tiefen, festen Schlaf.
Samstag morgen, kurz vor 7 Uhr, ich
schrecke auf und mir fällt wieder ein,
was ich vergessen hatte....,,WECKER
STTLLEN'. und ich legLe mich voll ins
Zeug, um so schnell als möglich aus
dem Haus zu \ommen. Und noch im
Eingang der Wohnung kam bereits der
Anruf von Chrisline.... Aber ich war ja
rtntarM/a^c
Dort angekommen und Christine
eingeladen kam auch bereits der Anruf
von Werni. Dieser stand seit etwa einer
halben Stunde in der Kälte und hatte
schon angst, er hätte sich in der Woche
geirrt, und dies obwohl wlr am Tag zuvor noch telefonierten und einige Detais
besprochen hatten (wer ist jetzt hier
zerstreut).
Wir mussten auch ziemlich bald
den ersten Halt einlegen. Ein Anruf
8
von Thomas am Abend zuvor zwang
uns. u n terwegs noch Toilettenpapier
zu kaufen, in der Unterkunft gibt es
dies nämlich nicht. Und so war Pratteln unser erster Halt, für Toileltenpapier, l,/ineralwasser (16 Flaschen), und
natürlich schnell einen Kaffee und
Ciptel. da wir ja sow eso zu cpnl sa'r
werden. Gestärkt ging die Abenteu.-.r
fahrt weiter, und wir setzten voll auf
Risiko, wir nahmen die Autobahn,
trotz Belchen..... Aber kein Problem,
es hatte kaum Verkehr, und so entschlossen wir uns dann halt, um die
gewonnene zeit wieder zu verlieren,
eine Ausfahrt zu früh von der Autobahn zu gehen, und uns um ein Haar
komplett zu verfahren. Aber auch mit
dem dringenden Zwang im Kopf. wir
müssten jetzt wirklich unbedingt zu
spät kommen, haben wir es doch geschafft, nur um Fünf nach Neun im
Trainingscamp anzukommen. Dies ko
stete mich bereits die erste Runde,
welche ich natürlich auch anstandslos
sofort bestellte und bezahlte. Was
gibt es besseres, als gleich im Anschluss ans Frühstück ein Rivella
GELB zu trinken um sich zu stärken.
Die Piper waren schon tüchtig daran
sich einzupfeiffen, wir Drummer bereiteten uns mit lvlental-Training und etwas Karate auf die Ubung vor. Und
los konnte es gehen. Als erstes auf
dem Programm stand das Wiederau{frischen unseres Drum-Solos Fabien
ne. Denn die Drum-Solos kamen in
den letzten beiden Jahren aus f/eeting-Gründen etwas zu kurz, hatten
wir doch unsere ganze Konzentration
beim Meeling dem Stepper-Auftritt
gewidmel. Und dafür, dass wlr ciir.':;r::;
Stück schon fast zwei Jahre nlclrl
mehr getrommelt hatten, lief es er
staunlich gut, vielleicht mit Ausnahme
vom Tenor, der im l\,4 ttelte | (3a und
3b) leichte Probleme mit der Koordination hatte. Dies sollten allerdings
nicht die einzigen Koordinationsprobleme des Tenors bleiben, nein nein
nein. aber dazu später mehr (und ge-
Tobias, Brigitte und Christine üben mit Daniöle die neuen Tunes.
nau aus diesem Grund erzähle ich nie- ches, Fleischkäse, Käse oder Salami.
mandem, dass ich der Tenor bin).
Ganz getreu dem Motto: Wir sind hier
stand
Weiter auf dem Programm
Bonnie Dundee, ein neuer 6/8-lvlarch,
welcher ins Repetoir au{genommen
wird. Und der klingt wirklich gut.
hat beim neuen Trommeltext auch
der mal das e ne oder andere
ausbeisserchen" eingebaut, worauf
der Tenor schnippische
,,lsch doch ganz liicht" nicht verkneifen
konnte (Logisch: Bum Bum Bum
schwing - Bum Bum Bum Budum Bum,
das kann nun wirklich jeder Trommeln).
Die bösen Blicke der Snare-Line habe
ich nicht gesehen, weil ich schauen
musste, was das Wetter macht.
Werni
wie,,zähnesich
Bemerkung
-
Die l\4ittagspause nahte zum Glück,
denn hungrig waren wir alle. Und so
setzten wir uns ins Restaurant und freuten uns auf ein riesiges Stück Fleisch
und Gemüse und Nudeln und Salat, Es
b ieb bei der Freude. es gab Sdndw -
um zu arbeiten, nlcht um zu essen. Und
jetzt weiss ich gar nicht so richtig, hast
Du dein Sandwich eigentlich noch bekommen Tibor? Auf deinem nächsten TShirt wird dann wohl stehen: ,,Never order Salami when you're hungry. Die
Fachsimpeleien nahmen lhren Lauf und
endeten irgendwann in einige weltbewegende Fragen wie zum Beispiel: Wie
kommen die weissen Punkte in den Salami, ist N4ichael Jackson nun eigentlich
schwarz oder weiss, wieso hal Christoph
akuten Salzmangel und wer zum TeuIel
riecht hier so streng nach Knoblauch?
Aber auch Band-lnterne Fragen bewegten die Gemüter: Soll die nächste Uniform wirklich himmelb au sein, und könnte es einen unseriösen Eindruck machen,
wenn wir statt Glenngarries in Zukunft
Pijamahosen als Kopf bedeckung tragen?
Mil diesen Fragen machten wir uns aul
in die zweite Bunde, die gemeinsame
Probe mi1 den Pfeiffern.
l\4lr wurde jedenfalls schnell klar,
dass ich unbedingt etwas zum Schreiben auf mir tragen sollte, denn ich wollte
wirklich nichts auslassen beim Bericht.
Und so bewaffnele ich mich mit Papier
und Kugelschreiber, um so viel wie
möglich fest zu halten.
Die erste gemeinsame Probe war
dem Standard-Repeloir gewidme..
Denn nur, weil neues Material geübt
wurde, sollte man das alte doch nicht
vergessen. Al'es verlief re bungslos wie
immer, doch hatten wir auch eine Premiere zu verzeichnen:Tibor zum ersten
mal am hohen Tenor zu Bells of Dunblane, Gratulation an dieser Stelle, er hat
diese Aufgabe super gemeistert. Die
nächste Pause stand an, und ich nutzte
diese Zeit, dringend die Hosen zu
wechseln, Die Shorts waren eine gute
ldee, aber das Wetter wollte einfach
nicht mitspielen, und ich fing langsam
an ernsthaft zu frieren. Das Wetter wollte einfach nicht so wie ich es gerne gehabt hätte. Dann noch etwas warmes zu
trinken um wieder auf normale Betriebstemperatur zu kommen, doch leider
hatte ich kurz vergessen, wie dieses
schwarze. bittere Heissgetränk heisst.
und so bestellie ich halt auch wieder ein
Fivella GELB. Geschadet hat's (noch)
nicht. Auch während dieser Pause wurde viel über weltbewegende Themen
gesprochen, ja schon fast politisiert,
und so sprach man über Aerobic-Lektionen vor dem Fernseher nach einem
reichhaltigen Essen, sowie über die Detonationseigenschaften von Waschpul-
ver.
Die letzte Train ingseinheit stand bevor, mir schmerzte der Rücken und die
Schulter, aber die Devise lautete,,zähne
zusammenbeissen und durch". Und immer noch diese Koordinationsprobleme
bei Fabienne ärgerten mich nur noch.
Dafür lief alles.andere reibungslos, und
ich nutzte die Ubungen, um neue,,Florishing-Figuren" in alte Tunes einzubauen.
10
Endlich war es soweit: Abendessen
Fondue Chinoise, und eine wirklich
leckere Früchte-Bowle zum Aperitif. Lc
der konnlen sich nicht alle ab dem Essen erfreuen. Unsere beiden Vegetar er
wurden mit etwas kleinem, lieblosen,
rittierten, vegetarischen,,Gemüse-Etwas" verköstigt, das wahrscheinlich aul
einer Speisekarte den Namen ,,VegiFrechheit" tragen würde. Diese Kritik sei
mir vergönnl, denn satt würde davon
noch nicht mal meine Katze werden.
f
Dies Essen trieb Tanja dazu, den
langen Weg zum Bahnhof auf sich zu
nehmen, um am dort stehenden Fessa-
lien-Automat den nötigen Nachschub zLl
besorgen, um das Essen zu komplettie
ren. Doch die Tücken der Technik
So gab sie ihre Wahl ein, doch der
Automat wollte das gewünschte nicht
ausspucken, also wähl1 man dann ha t
einfach mal ein Snickers. Die N/aschine
läuft, der Riegel fällt, verhädert sich
weiter unlen und ist nicht aus dem Au
tomalen zu fischen. Zurück im Feslaurant erzählt sie die Geschichte: ,,Aigentlich han i jo e Biber welle...." Worauf jemand ganz nebenbei noch bemerkte:
.,E Biber? Ha gmeint Du issisch kal
Fleisch...." (diese süssen, putzigen
Tierchen, ich wusste wirklich nicht,
dass man die aus Automaten haben
Kannl.
Nach einem Reichhaltlgen Essen
musste nun aber auch ein Verreisser
her. Und so erfuhren auch wir endlich,
was uns seit BASELWORLD wunder
nahm. Was kann man aus Kalfeebohnen, Zucker und Birnen noch al es machen.... Klar, heisser, carame isiertcr
Williams auf ex. Eine junge Plper n wur
de dazu überredet, auch ein so ches
,,Verrlsserli" zu probieren. Wir sind uns
wohl aile einig, das Gesicht, resp. die
Grimasse des Jahres geht an Danlöle.
Wir rätseln nur noch darüber: War es e n
erf rischtes Schweppes-Gesicht, oder
hat es ihr nicht so besonders geschmeckt. Verreisser anderer Art hat
Gemeinsames Nachtessen.
wohl unser Tenor genossen (war ich
das?). Oftensichtlich als Einziger habe
ich Odol-Mundwasser, auch Appenzeller
genannt, getrunken. Einer vermochte
nicht wirklich zu verreissen, somit habe
ich dann hall noch den einen oder anderen nachbestellt. Der Blick ins Podemonnaie am nächsten Morgen und einige sehr anstrengende Rekonstruklionsüberlegungen gaben mir dann Aufschluss über die ungefähre Anzahl dieser fast harmlosen Likörchen, welche
ich aber hier nicht unbedingt nennen
will.
Um zwölf schloss das Restaurant,
und wir wankten gemütlich rüber zum
Probelokal, wo sich Werni, Fränzi, l\4oritz und Jeannine eine gemütliche ,,Voodoo-Lounge'' mit Kerzenlicht und lVlusik
von Hevia und Flammstein eingerichtet
hatten. Hätten wir zu diesem Zeitpunkt
bereits gewusst, welchen Einfluss
Rammstein auf Werni und Fränzi haben
würden, hätten wir diese sofod zu Bett
geschickt. Aber schlauer ist man meist
erst am Morgen danach.
Jaja, der l\ilorgen danach.... der ist
nicht allen leicht gefallen. Um von meinen Kopfschmerzen abzulenken habe
ich gleich einmal mein Schienbein mit
Anlauf gegen die Bettkante gestossen:
Erstes Problem gelöst. Nur ein probates
l\4ittel gegen die überall herrschende
Helligkeit musste ich erst finden. Mit einigem Erfindungsgeist kam mir dann die
ldee mit der Sonnenbrille, welches zu einem der wichtigsten Gegenstände dieses Tages werden sollte, Das Frühstück
war an diesem Tag eine gute Sache,
Kaffee sollte mich, und auch andere Mitglieder, wieder ins Land der Lebenden
bringen, Es funktionierte auch einigermassen.
Die Auswirkungen von Ranmstein
machten sich bemerkbar. Werni konnte
nicht mehr normal sprechen. So hiess
es plötzlich aus einer Ecke: ,,Es hat kein
11
hervorragen. Das Wetter liess es sogar
zu, dass wrr einige Tunes im Fre'en spielen konnten, was uns natürlich sofort ein
kleines Pubilkum brachte. Doch mit den
ersten wieder einselzenden Regentropfen flüchteten sich die lvleisten wieder in
das Lokal. Die Snare-Line wollte zwar
noch we ler draussen spielen, aber irgendjemand hat dann noch behauptet,
er müsse auch rein, seine Trommel sei
mil einem Lammfell (l!) bespannt, was
wiederum die ganze Meute zum Lachen
an'mierte. lvlerke lieber Tenor: Es ist a les Synthetik, und wenn nlcht, dann ist
es KALB.
Ohne Worte.
Brrrrrrrrot mehrrrrrfrr". Und wir hatten
bereits angst: Fertig mit subtilem Trommeln, mit Raffinesse und Feinheiton, von
jetzt an nur noch Brachial und Laut......
Gottseldank blieb es,,nur" bei den
Wor(rrrrrr)ten, welche wir jedoch den
F(rrrrrr)est des Tages zu hör(rrrrrr)en bekamen. Trotz allem wollte man etwas
aus der neuen, brachialen Richtung ausprobieren. Aber als lvlarc einen seiner
Sticks spaltete (mein Stick brrrrrrricht),
widmete man sich doch schnell wieder
dem Subtilen.
Und man entschuldige meine Gedächtnislücke, aber was genau wir am
Morgen alles machten, da kann ich mich
nlcht mehr wirklich daran erinnern
Auch das Mittagessen warf wieder
interessante Fragen auf wie zum Beispiel: Was ist Ballon-Salat, und welches
Bandmitglied wird in Familienkreisen liebevoll ,,Heutier" genannt? Aber auch die
bereits angesprochenen Koordinations12
schwierigkeiten machten sich bemerkbar. So könnte man in einem Test d e
Frage stellen: Bitte vervollständigen S e
diesen Satz: ,,Also was wenn du do wrlr
disch widerbeläbe denn wär das widerbeläbe das wär denne bi dir nid widerbeläbe denne wider... (was will der Te
nor hier eigentlich sagen? Keiner we ss
es, keiner wird es wohlje erfahren). Das
Gelächter war riesig, und die Farbe rot
steht mir gut.
Nach dem Essen war Relaxen angesagt, gemütliche Cespräche. Tp p[orarrufe zuhause..... und wie k ingt ein AnrLrf
eines verheirateten Mannes zuhause?"...
jo,. ...jo. .. . , e b 12e1i......... .o aber
schatz, es het seltigi gää, die s n no viil
schlimmer zwäg gsi als ch, hesch scho
mo aine gse mit über 10 Appizä ler n
tus?......." N/uss sich dieser Mann zuhause rechtfertigen?
Am Nachmittag war wieder geme n
same Probe angesagt. Und es lief alles
In der Pause vor der letzten Ubungseinheit war dann noch eine Ansammlung
von Kuriositäten zu beobachten: So
betätigte sich Fränzi als Frau Holle, und
wad gleich die ganze Decke aus dem
Fenster. Werni liess sich nicht lumpen
und warf seine Sticks gleich hinterher.
l\4arc wollte partout nicht Apportieren,
brachte es aber auch nicht fertig einen
Kieselstein durch das offene Fenster zu
werfen (1 . Stock, und Marc wirft trotzdem zwel Meter zu tie0.
Die letzte Runde wurde eingeläutet.
Die Spezial-Stücke standen mitunter auf
dem Programm: Sleamtrain, Drinkies, ll
Paco Grande, aber auch das StandardRepetoir wurde nochmals durchgspielt.
Und es klang phantastisch, Und auch
rum gemeinsamen Lachen kamen wir
nochmals, diesmal ausnahmsweise
nicht wegen eines Tenor-Lapsus. Celine
Bühnenversion, und beim Wiedereinstjeg der ganzen Band blieb der einem
Snare der Stick auf dem Fell kleben, und
ailes viel auseinander. l\4an sah es gelassen, lachte, und startete einen neuen
Versuch.
Um halb Fünf dann hiess es,,Fertig
für heute". lrgendwie schön, irgendwie
schade. Das Trainingslager war ein Erfolg, sowohl was das Bandleben anbelangte, ais auch die Fortschritte, die jeder einzelne {ür sich machen konnte.
Das Leben in der,,Elnöde" bringt vodeile, und der Wert eines solchen Trarningslagers darf nicht unterschätzt werden. Wir haben uns mus kalisch verbessert, w r haben das Gesellschaftliche gepflegt.
Allen. d,e an diesem Trainingslager
teilgenommen haben, möchte lch herzlich für ein unvergessliches Wochenende (mit Ausnahme vom Sonntag Vormittag, da hab ich alles vergessen) danken.
Es hat mir Spass bereitet. und hat mir
einmal mehr die schon so oft angesprochene,,Familie" gezeigt. lch freue mich
bereits auf das nächste Trainingslager,
denn ich hoffe, dass wir diese Aktiv tät
beibehalten werden.
Bis zur nächsten Probe....
Eric Schlichter
Tenor Drums
Kantonsspitalfest
24. Mai2003
,,Mit schottischen Grüssen", so unterschreibt unser Präsident jeweils die
Auftrittsaufgebote, welche wir vor den
Auftritten erhalten. Und die ganze Woche hatte ich das bangen, dass wir auch
entsprechend .,schottisches" Wetter haben würden. Auf dem Aufgebot standl
Langarmhemd, Gilel, Krawatte. Und
was war mit dem Ki'ttel, dem Begencape
und den Gummistieleln? Noch am Donnerstag stand ich kopfschüttelnd vor
dem Fenster, das Wetter noch immer
regnerisch, und ich dachte nur: Nun gut,
dann werden wir Samstag eben nass.
Doch schon der Freitag offenbade uns
schöneres Wetter, warm genug um
abends noch auf dem Balkon mit einem
Bier zu verweilen, wäre da nicht die Jubiläums-GV der Pipes and Drums gewesen.
13
In allerschönstem Ambiente, in Sitzungslokal des Basler Stadthauses, der
Heimat der Basler Bürgergemeinde,
konnten wir im Beisein von sehr vielen
Aktiven und Passiven die GV durchführen. Die GV begann mit etwas aussergewöhnlichem, etwas noch dle da
gewesenem in der Geschichte der Pipes and Drums of Basel. Zum ersten
mal wurde jemand zum Ehrenmitglied
gewählt, der nie aktiver Piper oder
Drummer der Band war. Felix Rudolph
von Rohr, welcher sich während vieler
Jahre irrmer wieder für die Band eingesetzt hat. geholfen hat wo s nur g ng.
immer für die Band da war, ihm wurde
diese Ehre gebührt. Für ihn war es bestimmt eine grosse Uberraschung.
Denn seine Dankesrede lautete w e
folgl: ..Fs g bt selten Momente. in denen ich sprachios bin. lch bin Sprachlos, deshalb bedanke ich mich herzlich. "
Marsch durch die Eingangshalle des Kantonsspitals,
Bühnenaultritt.
14
Auch wir wollen Fellx Fudolph von
Rohr nochnals danke sagen für a les,
was er für die Eand geleistet hat.
Der Fest der GV verlief eigentlich wie
geplant, unserem alten und neuen Präsident Seppi Schaltenbrand (Dank und
Gratu ation) wurde ein Orden und symbolisch der Schlüssel zum Ke ler der
Schottencllque verliehen. Auch der Rest
des Vorstandes wurde wieder gewählt,
und auch lhnen ein herzliches Dankeschön und Gratulalion. Lediglich zur
Diskussion stand, ob der Kellerchef nun
verantwortlich oder nicht verantwortlich
sei für das Bringen von Getränken (Mineral, Cola, Rivella GELB), und ein l\,4itglied sollte noch ermahnt werden,
während der Arbeitszeit nicht so viele
unnötige E-Mails zu verschicken (aber
nur zum Schein).
Das ansch liessende Abendessen im
Sperber war gemütlich, und ich hofie
nur, dass unser Pipemajor Thomas Amrein seine Tasche nicht vergessen hat
obwohl ich ihn n.cht mehr daran erinnern konnte.
Doch nun zum Samstag. Als ich
nach schwerem Erwachen die Läden
hochkurbelte lächelte mir die Sonne
entgegen, und ch hatte Freude. Seppis
Auftritts-Aufgebot sollte doch gerechtfertigt sein. Und schon bei der Fahrt
zum Restaurant Stänzler begann ich elwas zu schwitzen. Dort angekommen
musste ich, wie alle anderen auch, den
Flüssigkeitsverlust sof ort wieder
decken. Nebenbei bemerkte ich, dass
unser Lead-Drummer sein Popcorn-Top
an den Socken verkehrt rum hatte. Und
ich sagte noch ,,wenn Du das so lässt,
wird's beim Trommeln vielleicht nicht so
funktionieren", Ausgelacht wurde ich,
aber beim Eintrommeln bewahrheiteten
sich meine Worte, Werni hatte seinen
Knüppel, und mit einem süffisanten
Lächeln im Gesicht wies ich nochmals
auf das Popcofn-Top hin.
Da wir nun plötzlich etwas spät dran
waren nahmen wir den Bus über die
Brücke und stellten uns in Formation vor
dem Kantonssp tal auf, Nachdem das
Feslgelände kurz rekognoszied wurde
mussten wir die Formation aul DreierReihen umstellen, da die begehbaren
Wege schlicht zu schmal für einen breiten Aufmarsch waren. Und so folgte das
bekannte Kommando: Scotland the Brave, by the rolls, qujck, march. Und ab in
die Enge. Wir marschierten, ja quetschten uns förmlich durch die Stände und
Beizen an Fest. eng war es. und heiss.
Vielleicht sogar etwas zu heiss. lrgendwo auf dem Weg hielt unser l\4ajor Christoph den ganzen Zug an und sagte
,,Haughts of Cromdale" an. In Strassen[ofmation stehend, die Bühnen-Version
spielend. Eine ganz neue Erfahrung. Bei
der Bühnen-Version wird im Mlttelteil ein
Drum-Solo gespielt, und genau da wälzen wir jetzt mal einfach alles auf dle
Hitze ab. Der Anfang von Celine lief sehr
gut und präzise, doch als die Einleitung
zum Back-Stick-Part begann hatte die
Bass-Tenor-Section irgendwie einen
Knoten in der Leitung, und da wir den
Faden völlig aus den Augen verloren
IJ
hatten spielten wir nur noch ganz dezent, wir streichelten die Fälle nur noch,
um die Drummer beim rumwirbeln nicht
auch noch komplell aus dem Konzept
zu bringen. Wir schämten uns ganz fest,
haben wir doch dieses Stück aucfl
schon zwei dreimal geübt. Aber wir haben es nicht mehr erwähnt, in der Hoffnung auch die anderen würden es vergessen und somit nicht unser Portemonnaie belaslen.
Endlich kam die, e gentlich noch gar
nicht so lange ersehnte, aber bitternötige Pause, wir waren am auslaufen, und
scheinbar das warme Wetter nicht mehr
gewöhnt. Und jeglicher Flüssigkeitsverlust wurde sofort gedeckt. bevor wir
noch ein Konzert auf der Gartenbühne
spielen dudten. Vorne rechts auf der
Bühne fühlte sich Thomas Amrein geslört durch einen viel zu hellen Scheinwerfer, welcher seine Strahlen direkt in
seine Augen warf. Doch die Bitte an die
Technik, diesen bitte auszuschalten
blieb ergebnislos, die Sonne lässt sich
nichl einfach abstellen. Schön waren
wenigstens alle anderen im Schatten
und mussten nicht so unter der Hitze
leiden. Dadurch konnten wir nämlich ein
durchaus gelungenes Konzert spielen,
weiches allerdings aus Zeitgründen viel
zu früh durch die Feslleitung abgebrochen wurde. Der nächste Programmpunkt stand bereits auf der Liste, und
wir mussten die Bühne freigeben.
Doch wir liessen es uns nicht nehmen, nochmals in Formation zu stehen
um einen befreundeten Verein zu besuchen und mit unseren Tunes zu beglücken. Das Zelt der Rätz war das Ziel,
und in deren griechischen Ambiente
fand sich zu dieser Zeit auch noch genug Plal./. um sich zum kühlen Flüssigen etwas hinzusetzen. Um fünf war
dann im Zelt der ,,Rootsheere" reserviert, und viele der Aktiven nutzten diesen Paradeplatz vor der Bühne um etwas feste Nahrung zu sich zu nehmen
und lVarimba-lVIusi( zu geniessen.
Zum abendlichen Festen gehört neben dem Festen auch,,Fachsimpeleien",
hochstehende Unterhaltungen und die
Förderung von Jung- und Neumitgliedern. Und so gab Fränzi einem Kleinen
Jungen die,,First Lesson", wobe der
Knopf bald besser trommelle als Frän,,.
Noch den ganzen Abend konnte man
immer wieder hören, wie die Schläger
dieses zwei Jahre alten Wichts auf die
Tische und die Snaredrums niederprasselten. Von diesen trommlerischen Künsten fühlten sich auch andere angesleckt, sodass wir kurz nach Milternacht
noch n den Genuss einer Darbletung
von zwei Mitgliedern von Top Secret ka
men;. welche auf einem der Festbänke
der Oflentlichkeit abermals ihr können
unter Beweis stellten bis ein Verwalter
ihnen das Trommeln auf den Festbänken unlersagte. Schade e gentlich, denn
sei es wegen der Lärmbeiästlgung gewesen, so hätte man den ganzen Fest
betrieb bereits um diese Ze t unterbinden sollen. Somit denke ich, es war e n
eifersüchtiger Tambour, der nicht länger
zur Erkenntnis kommen wollte, dass er
eigentlich nicht trommeln kann. Ich
komme jedes Mal zu dieser Erkenntnis,
wlil aber dennoch nicht auf dieses
Spektakel verzichten. Und somit muss
ich halt waden, bis wir am 28. Juni mit
Top Secret durch die Stadt marschie-
Früh übt sich...
ren.
Alles in allem war es wiedermal ein
gelungener Auflritl. und die Feslbaizen
auf dem Gelände hinderten so mancl'ren
am Nachhause gehen, so sah man auch
mitten in der Nacht immer wieder auf
dem Festgelände einen Kit der Pipes
and Drums rumlaufen, und die Atmosphäre geniessen.
Eric Schlichter,
Tenor-Drums
Maurice auf den Schultern seines Papas.
17
30. Mai 2003
haben wir nichl alle ein Quinto bestellt,
darauf wadet man nämlich noch länger.
Wie nennt man das, wo man viel
nackte Haut sieht, Kameras rumstehen,
die Akteure schwitzen und laut stöhnen? Richtig, K-1 Fight Night. Und was
haben die Pipes and Drums of Basel damit zu tun? Nun, es fällt mir so auf Anhieb keiner ein, der auch nur annänerno
die Postur dazu hätte, in einem Kampf
anzutreten. Deshalb hat man uns auch
nicht zum Kämpfen, sondern zum Musizieren engagiert. Wir haben diesen Auftrjtt (oder Kampf) iedoch nicht alleine
bestritten. Zusammen mit den Pipes
and Drums of Zurich haben wir eine kleine Massed Band zusammengewürfelt.
Nach langem, gemütlichen Sitzen
und die Sonne geniessen schlenderten
wir gemütlich wieder Zurück zur Umkleidekabine, um dort einzustimmen. Kaum
dort angekommen kam wieder einer
dieser hektischen Menschen von der
Organisation zu uns; ,,lhr müsst euch
beeilen. lhr seid bald dran, wir hatten einen K.O. im ersten Kampf". Und schon
war wieder rennen angesagt.
Aber lieber von Anfang an. Um vier
Uhr nachmiltags bereits mussten wir in
der Joggeli-Halle sein. lch war zu dieser
Zeit noch im Büro, und konnte auf die
letzte Sekunde noch bei der letzten Einmarsch-Probe zusehen. Pech gehabt.
Offensichtlich war ich der Einzige, der
keine Brücke zwischen den Feiertagen
machen konnte.
Wie dem auch sei, alles was darauf
folgte erlnnerte mich schwer an eine Militär-Ubung. Es verlief nach dem Schema Warten - Rennen - Warten - Rennen. Und so rannten wir von der Umkleidekabine zuerst zum Restaurant, um
dort dann zu warten bis wir Platz bekamen. Und obwohl wir Essensbons für
eine Gratismahlzeit hatten, wurde einigen das Warten zu lange, und wir rannten wieder los auf der Suche nach einer
anderen lvlöglichkeit für Verpflegung.
Platz gefunden haben wir schlussendlich in der Hattrick-Bar, wo das Warten
wieder losging. Und obwohl unsere Essensbons dort keine Gültigkeit hatten,
haben wir uns dennoch dazu entschieden etwas zu essen. Die Karte im Hattrick liesst sich reichlich einfach: Es gibt
hauptsächlich,,Börgöf', welche man
aber nicht wie im MacD sofort essen
kann, nein wir durften geschlagene 35
lvlinuten darauf warten. Doch zum Glück
18
Aber leise, leise, reise..... Ganz leise
an den Umkleidekabinen der Kämpfer
durch. Diese sind schwer konzentriert,
wir dürfen die Kämpfer nicht in lhrer
Konzentration stören. Wollen wir ja auch
nicht, ist uns zu gefähdich.
Und so standen wir dann hinter der
Bühne und.... ja, und warleten wieder.
Hinter der Bühne war ein kleiner Bildschirm aufgestellt, und alle versammelten sich um die Kiste, um dem Treiben
in der Halle zuzuschauen. Und sofort
setzte das,,lch-hatte-e n-Bier-undschaue-jetzt-Fussball-Syndrom" ein. Jeder war plötzlich Experte auf dem Gebiet des Kickboxen.
lmmer wieder hiess es ,,macht platz
für die Fightef' (Anglizismus in Reinkultur, w r nennen das noch immer Kämpfer oder Muskelbepackte Fieischberge).
Und wenn diese dann kamen, so machten auch die frechsten Grossmäuler der
Band sehr bereitwillig Platz. Alle der
Kämpfer waren hoch konzentriert, bereit
ihren Gegnern alles rauszuprügeln. Und
wir übten uns darin, diese Konzentration, dlese innere mentale Kraft zu übernehmen, und für uns selbst zu entwickeln, waren wir doch nun schon fast
eine halbe Stunde ohne Flüssiges oder
Zigarette. Doch dann hiess es plötzlich:
,,Nach diesem Fight (Kampf) kommt
Cloe, und dann seid ihr dran." Also
machlen wir uns langsam bereit, als
plötzlich hinter uns ein Kämpfer mit ei-
ner l\4ischung aus edreutem und aggressivem Gebrüll auf uns zu rannte.
Gary Turner, K-1 Kämpfer aus Grossbritannien, war mehr als nur verzückt darüber, dass wir für lhn beim Einmarsch live
spielen sollten. Die Freude überkam ihn
dermassen, dass durch sein wildes
Händegefuchtel einer unserer Drummer
noch einen leichten Schlag auf die Nase
bekam. Und mit Garys Worten; ,,1 will
win this tight for you guys" kam von
Thomas auch bereits das Signal zum
Spielen. Und beim losmarschieren rief
er uns noch ein fröhliches ,,have fun" zu,
welches von uns mit einem,,same to
you" quittiert wurde. Laut Aussage des
Tv-Moderators war Gary Turner an diesem Abend der einzige Kämpfer, der mit
einem Lächeln in den Ring stieg. Und so
marschierten wir den Eingang entlang
bis zum Ring, bildeten daneben einen
Kreis, liessen den Tune ausklingen, und
verliessen die Halle durch den Ausgang
in nicht spielender Weise wieder. Das
war's. Inslrumente versorgen, Beiz aufsuchen.
Gary Turner hat diesen einen Kampf,
bei welchem wir ihn in d'e Halle begleitet haben, gewonnen. Und wir schenken
seinen Worten allen Glauben: Er hat ihn
für uns gewonnen, genau so, wie wir tür
seinen Sieg gespielt hatten.
Die Pipes and Drums of Basel and
Zurich versorgten die Instrumente, einige zogen sich wieder um, um aus der
verschwitzten Uniform zu kommen, andere bedienten sich der bereitstehenden
Getränke (wo war eigentlich das Bier?)
und der Früchte um die Energie nachzutanken, welche bei der vielen Steherei
verloren grng.
Fazit dieses Abends: Mit W-Menschen zusammen arbeiten macht nervös, jedes lvlitglied der Band ist SpeziaIist wenn's ums Kickboxen geht, ein
Quinto zu erhalten dauert länger als herkömmliches Bier, und ich weiss noch
immer nicht, wofür K-1 eigentlich steht,
Aber zu lachen gab es allemal wieder
genug an diesem Abend.
Eric Schlichter,
Tenor Drums
Migros Claramarkt 2003
Wie jedes Jahr, so auch in diesem,
durften wir wrederum ein Konzert beim
Migros Claramarkt geben. Sun, Fun and
something to do sollte die Devise lauten. Die Sonne, die hatten wir, und sie
hat auch dem einen oder anderen etwas
zu schaffen gemacht. Dies stellte sich
schon sehr früh heraus. Die Drummer
trafen sich um halb zwei beim Schulhaus zum eintrommeln. Von der Hitze
geprägt kam einer der Drummer im
,,Summerdress extra-light" anzulaufen,
sprich Kilt, offenes Hemd, Tennissocken
und Turnschuhe, die restlichen Uniformteile im Rucksack, um sich im Keller
noch komplett umzuziehen. Dachte er
zumindest.... Und somit machte er sich
kurz darauf nochmals auf den Weg
nachhause, um seine Schuhe zu holen.
Nach einem intensiven Eintrommeln
machten wir uns mit dem Bus auf den
Weg Richtung Claraplatz. Ein Werbeplakat für das Kino am Pool, welches im
Bus hing, gab uns plötzlich z! denken.
Es gab einen Film über das Ubungslokal
der Drummer, es musste so sein: Harry
Potter und die Kammer des
Schreckens. Dieser Streifen müssen wir
nocn senen.
Am Claramarkt angekommen waren
die Piper schon fast fertig mit einstimmen, es war nur noch eine Frage von
lvlinuten, bis wir uns in Formation stellen
sollten um los zu marschieren und uns
vor dem Migros aufzustellen. Erleichternd die Nachricht, dass es für uns einen Schattenplatz habe. Zum Glück,
denn die Hitze war schon fast unerträg19
lich. Und der Schweiss floss schon vor
der geringsten Anstrengung.
Mit Applaus wurden wir empfangen,
und der Sound, das Zusammenspiel der
ganzen Band wirkte trotz der grossen
Hitze nahezu perfekl. Vielleicht bedarf
es für Perfektionismus einige Grad Celsius mehr, wir werden es im Proberaum
doch mal mit dem Einschalten der Heizungen versuchen. Nach etwa 25 l\ilinuten setzten wir uns wieder in Bewegung,
um zu einer kleinen Erfrischungspause
zu schreiten. Eine Pause, die für alle bitter nötig erschien, denn trotz des Schattens waren alle am auslaufen vor Hitze.
Gestärkt mit einer Bratwurst (sehr erfrischend..-) und einem kalten Mineral
ging es auf in die zweite Runde. Auch
wenn mir ein kleiner Lapsus unterlief. da
ich von einem nicht teilnehmenden, aber
im Zuschauerraum Faxen machenden
Drummer abgelenkt wurde, lief der zweile
Teil unseres Auftritts wie am Schnürchen.
Aber die Hitze brachte noch weitere Opfer. An meinem Zeigefinger bildete sich
schnell und sichtlich eine riesige Blase.
welche beim Schwingen der Schläger
gehörig schmerzte. Aber ein richtiger Tenor-Drummer zeigt keine Schmerzen. Er
klagt dann lieber spät Nachts bei seiner
Freundin in der Hoffnung, er würde noch
liebevoll verarztet werden.
Die zweite Pause kam genau zur
richtigen Zeit. Und wenn sie auch nur
kurz war, sie half allen, die nötige Ener
gie für das Schluss-Bouquet zu tanken.
Der Wind setzte ein, ein kleines Gewitter
kündigte sich an, und es war sehr erfrischend während des Spielens. Zwar
wehte mir ein kräftiger Windstoss fast
die Trommel vom Haken, aber es wäre
für diesen Tag wenigstens nicht die einzige Trommel mit Flugstunden gewesen.
Dazu jedoch später noch mehr, den der
Tag war noch lange nicht zu ende.
Die ersten einsetzenden Regentroplen vertrieben nicht alle Leute. Hartge-
20
sottene Fans blieben stehen und genossen das von uns Dargebotene. ja liess
sie sogar hemmungslos ;hre Emotionen
zeigen. Und wir dürfen uns sichedich
geehrt fühlen, dass einem Zuschauer
während Amazing Grace die Tränen .n
dle Augen schossen. Viellelcht haben
wir mit diesem Tune Frinnerungen im
Herzen dieses Fans wecken können. Für
mich war dieses Bild ungewohnt, aber
auch irgendwie bewegend.
Mit Scotland the Brave verliessen w r
die ,,Esplanade of Claramarkt", in der
leisen Hoffnung genau so perfekt zu
marschieren wie vormittags die königlichen Garden beim ,,Trooping the Color",
welches von einrgen Bandmitgliedern jedes Jahr mit grossem lnteresse am
Fernseher verfolgl wird. lch habe es dieses Jahr leider verDasst, nächstes Jahr
dann wieder.
Nach dem Auftritt kam der Aufruf,
freiwillig nochmals einzustehen, und
durch die Gassen des Kleinbasels zu
musizieren, ,,e glai weeneli Gässle"
könnte man sagen. Leider war der Anteil
der Ploer sehr klein. so dass am Ende
nur noch das Drumcorps einstand. Und
so liefen wir los, Step Intro, Sunstar Intro, Haugts Intro. Celine Intro, dies so in
etwa unser,,Marching Set (sind wir
deshalb introvertiert?). Einmal um den
Block und rein ins Restaurant Adler, um
ein erfrischendes Mineralwässerchen zu
uns zu nehmen, oder vielleicht auch e n
kleines Bierchen, das tut bekanntlich bei
solchen Temperaturen auch ganz gut.
Die Erschöpfung stand uns zwar schon
ein bisschen ins Gesicht geschrieben,
aber die Freude am Trommeln auch,
und so tauschte man sich wieder aus,
übers Trommeln. den Auftritt. und der
Wicht,gkeit von Putztischen im Aquarium. Da wir unsere Trommeln vor dem
Adler aufgestellt hatten, wurde auch von
einigen aussen vorbei laufenden Herrschatten bemerkt: ,,Das sin d Top
Secret do inne", knapp vorbei ist auch
daneben, aber bei solchen Vergleichen
düden wir uns ja eigentlich geehrt
füh len.
Wleder eingestanden verspüden wir
die Lust und den Drang auf ein frisches
Ueli, und so marschierten wir in Richtung Fischerstube. Der Aufenthalt dort
allerdings nur sehr kurz, denn wir hatten
im Rebhaus zum Abendessen reserviert,
und wollten auf keinen Fall, dass unsere
T sche wreder vergeben werden würden.
Edrischenden Spass gab es dank einer kleinen Wasserpislole in Forn eines
Dinosauriers, welcher ein Drummer am
Abend zuvor im Naturhistorischen Museum ergattert hatte (andere Leute gehen wegen Ausstellungen ins l\4useum,
aber jedem das seine). Die Spritzschlacht konnte beginnen. da blieb .m
wahrsten Sinne des Wodes kein Auge
trocken. Und eine wieder.zu uns gestossene Piperin (welche im Ubrigen nicht
namentllch genannt werden will) bemerkte noch: ,,lch will au e soone Tisaurier....", OK, morgen wirst Du ja 19, vielleicht weißt Du dann, wie man dieses
Wort richtig ausspricht. Und ebenso zu
denken gab mir die ldee einer anderen
Piperin, bei diesem Wetter eine Ovi bestellen zu wollen. Sie hat dies aber nach
einigen kritischen Blicken gelassen.
Fin Zimmermann betrat den Garten
des Rebhaus, kam zu uns an den Tisch,
nahm Marc's Trommelschlegel und begann mit einem ,,Drummercall" den
wahrscheinlich keiner unserer Drummer
jemals hätte wiedergeben können, nicht
in dem Zustand dieses Zimmermanns,
und das Lieblingszitat eines unserer eigenen Drummer, Never drum when
you're Drunk, offenbarte in diesem Augenblick seine Fechtfertigung. Wir wissen nicht, aus welchem Land dieser
Zimmermann stammte, denn was er uns
dann noch erzählte wurde wohl von niemandem verstanden, und auch nicht
wirklich als eine der Zivilisation bekannten Sprache definiert.
Und wir lernten noch etwas: Ein Tenor-Drummer sollte die Finger von Fihythmus-Spielen lassen, welche ohne
Wattebausch-Schleger gespielt werden.
Sonst kann es passreren, dass er ein
Bierglas zertrümmert und sich die Finger dabei verschneidet.
Aber die Odyssee des Drumcorps
sollte noch nicht zu Ende sein. Wieder
eingestanden marschierten wir zu
Ysebäänli. Dort angekommen hatte sich
die Wunde an meinen Fingern wieder
geöffnet, ich bemerkte es sofort, als ich
einem Drummer auf die Schulter tippen
wollte, und heimtückische rote Blutflecken auf seinem Hemd platzierten.
Fränzi gab den Tipp. w.e man dies wieder rausbekommt, und somit durften
wir Zeugen eines wirklich ,,einzigartigen" Striptease werden. Denn angefeuert von allen Anwesenden konnte sich
dieser Drummer nicht mehr halten, und
entledigte sich nicht nur seines Hemdes
(zur Reinigung), sondern auch seines
Sporrans, den Sockenhaltern, der
Drumsticks. Weitere Details bleiben
allerdings den Anwesenden vorenthalten.
Es war reiner Zufall, dass just nebenan im Bürgerspital ein Geburtstag
gefeiert wurde. Und so wurden wir
kurzfristig für einen Auftritt engagiert.
Daniöle und Tanja haben kurzentschlossen lhre Säcke wieder ausgepackl, und so liessen wir im Saal ein
kleines Feuerwerk los, welches sowohl
das Publikum, als auch uns gewaltigen
Spass machte. Wir wurden danach
noch zu einer Erfrischung eingeladen,
welche wir dankbar annahmen. Jemand
aus der Küche hat dann noch eine Languste auf einer Trommel platziert. Und
als der Besitzer dieses sah, wollte er
das Tierchen nur gerade so von der
Trommel schütteln... Heisses Wetter,
schwitzige Hände, das ergibt Trommelweitwurf. Wir hoffen jedoch. dass wir
die ,,Tiefflieger" bei ihrem Auftritt nicht
allzu sehr gestört haben.
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Wieder eingestanden, wir sagen jetzt
aus gesetzlichen Gründen nicht, dass es
bereits nach 22 Uh( wa(, marschierten
wir noch trommelnd durch die Gassen
bis zum ,,Schiefe Eck", wo wir den begeisterten Gäslen noch ein kleines
Platzkonzert servierten. Es wurde uns
mit ejner bezahlten Runde gedankt, wir
danken für den euphorischen Applaus.
Für mich nahm nach diesem Bier
chen der Abend ein Ende. ich weiss jedoch, dass ein Teil der Meute auch danach noch weiler zog. Ein Anruf, um einem l\,4itglied noch zum Geburtstag zu
gratulieren liess mich etwas von einer
kleinen Edrischung und einem Brunnen
vernehmen, aber auch dies ist den dort
noch anwesenden vorenthalten.
Alles in allem ein wirklich gelungener
Tag und ein gelungener Abend. Solche
Erlebnisse passieren spontan und sind
nicht planbar. Aber wir hoffen schwer,
dass wir solche Tage noch oft erleben
dü rfen.
Eric Schlichter
Tenor Drums
Musikstafette
19. Juni 2003
Genau wie beim Migros Claramarkt
am vergangenen Samstag, so kann man
auch hier sagen: Alle Jahre wieder...
Denn alle Jahre wieder haben wir die
Möglichkeit, uns als Gäste der Basler
Musikstafette der Bevölkerung zu präsentieren. Etwas, was wir mit Freude
tun, denn am Abend sind die Temperaturen meist nicht mehr so unerträglich
wie tagsüber.
Treffen um 18.00 Uhr im Spiegelhof,
und ich habe das Mail, welches den
neuen Zeitpunkt 19.00 Uhr meldete
nicht gesehen, da ich in meinem Urlaub
schlicht nicht jeden Tag meine l\,4ails
lese. Und der durch Aida verursachte
Stau auf der Autobahn stadteinwärts
brachte mich regelrecht ins Schwitzen.
War ich doch eine geschlagene Stunde
unterwegs und traf um Viertel vor Sieben beim Spiegelhof ein, als einer der
ersten... Naja, das kann passieren. Nach
so viel schwitzen musste erst mal eine
Frfrischung her.
Das einspielen der Piper musste offensichtlich wie am Schnürchen gelaufen sein, und so fanden sich ziemlich
bald immer mehr Prper in der Be:z ein,
um sich zu erfrischen.
Die Zeit des Abmarsches rückte
näher, und so machte man sich bereit,
die Inslrumente zu holen, Dabei durften
wir mit erleben, wie Christoph Seibert
den Neulingen der Polizeimusik die Bedeutung und Zeichen des Mace erklärte.
lch grinste unseren Major an mit der Bitte, uns dies vielleicht auch nochmals zu
erklären, dieser jedoch grinste zurück
und empfand solche Erklärungen für die
Band als überflüssig. Er sollte auch
rechtbehalten, sind wir doch in der Zwischenzeit eine erfahrene Marching
Band.
Kurz vor Acht marschierten wir los in
Richtung Hotel Basel. Um die Zeit zu
überbrücken, bei denen die Piper nicht
spielen, sondern nur zum Takt eines
Snares zu marschieren, hat sich das
Drumcorps etwas neues einfallen lassen, Und statt des Ublichen Schlages
haben wir das vom Pipeband lvleeting
her bekannte Step Intro als,,Lückenfüller" umfunktioniert. Wie man dazu
läuft muss vielleicht den Pipern noch erklärt werden, hatte doch der eine oder
andere seine liebe Mühe damit, aber es
hat schon ganz wunderbar funktioniert.
Der Halt bei Hotel Basel wurde für
eine Erfrischung genutzt. Aber niemand
war wirklich müde oder ausgelaugt, und
irgendwie war das reissen nach Musikmachen sehr gross. Und so hörte man
dann auch kein Geseufze a s man wieder einstand.
Die zu marschierende Strecke war
wiederum sehr kurz. gerade mal bis zum
Barfüsserplatz. Und dort konnten einige
es sich nicht verkneifen, eine Piadina zu
bestellen. Als kurze Zwischenmahlzeit
gibt es auch fast nichls besseres als
d eser feine italienische ,,Fastfood". Die
Frau eines Mitglieds besorgte für sich
noch aus der Steinenvorstadt etwas
,,Flsh and Chips", hatte aber nicht die
Nilöglichkeit, dies für sich selber zu gen essen, da sich zwei Aktive wie Geier
über dieses Britische Nationalgericht
hermachten. Wir wollen mal die Namen
dieser beiden ,,Schmarotzer" nicht nennen, aber trotzdem danke Sonja, es war
sehr fein.
Und weiter ging es, bereits in Richtung Freie Strasse, um von dort aus auf
dem l,4arktplatz einzumarschieren. Vor
der Schlüsselzunft dann plötzlich machten wir nochmals einen Kreis, und ich
wundede mich noch weshalb. Früher an
d esem Abend habe ich noch mit dem
l\4ajor darüber gesprochen, dass die
Schuhe eigentlich sehr unbequem sind,
von wegen dem Schnüren den Beinen
entlang, und dass die Schnürsenkel immer so fest gebunden werden müssen,
dass sie schon einschneiden. Ja, hiess
es, die müssen immer fest sein, obwohl
es mit der Zeit schmerzt, Und nun standen wir da vor dem Schlüssel, und ein
Slow Air wurde angespielt, und klar und
deutlich war das,,Corpus Delicli" für
d.esen halt erkenntlich, als der Major
aus dem Kreis trat, um sich die Schnürsenkel neu zu binden. Jaja, immer fest
muss es sein...
Neu gebunden dann wieder der Abmarsch in Richtung lvlarktplatz, nur
noch wenige lvleter, und schon wieder
ein Halt vor dem Franz Carl Weber. Der
spielende Musikverein auf der Bühne
beim Marktplatz war noch nicht fertig,
und wir wollten ja nicht als Störenfriede
dort einmarschieren. Und so warteten
wir geduldig auf unseren Aufmarsch. lch
versuchte dann den Trick mit der Zigarette, und siehe da, es funktion ert immer wieder. Kaum angezündet konnte
ich sie gleich wieder weg weden, da es
weiter ging.
Bei unserem Einmarsch auf dem
lvlarktplatz wurden wir frenetisch empfangen. Wir betraten nicht die Bühne,
sondern stellten uns im Kreis vor dem
Rathaus auf, um ein rund viedelstündiges Platzkonzert zu geben. Den Zuschauern hat es wirklich gefallen, dies
wurde uns nach jedem Tune mit lautem
Applaus gezeigt und gedankt.
Wir waren fertig mit Spielen, doch
wir durften noch einen wirklich gelungenen Musikalischen Abschluss der Kappellen, welche sich allesamt auf der
Bühne vermischten, geniessen. Um
anschliessend noch einen Umtrunk im
Restaurant Storchen einzunehmen stellten wir uns in verkleinerter Formalion
nochmals ein, um uns spielender Weise
dorthin zu verschieben.
Die Basler Musikstafette scheint von
Jahr zu Jahr mehr Anhdnger und Fans
zu erhalten, scheint immer grösser zu
werden, denn verglichen mit anderen
Jahren waren in diesem noch mehr Zuschauer auf dem lvlarktplatz, Wir finden
es toll, denn so haben auch wir die
N4öglichkoit uns einem immer grösseren
Publikum zu präsentieren, und unsere
l\4usik findet durch solche Anlässe immer mehr begeislerte Fans, und auch
immer wieder Leute, welche auch gerne
das Dudelsackspielen oder das Schottische Trommeln erlernen wollen. Wir
freuen uns auf die nächste Musikstafette 2004 und hoffen, auch dort wieder
auftreten zu dürfen.
Eric Schlichter
Tenor Drums
23
Eine Fahrt ins Blaue....
Unter diesem Motto starteten die Pipes and Drums of Basel am Samstag
morgen, dem 21. Juni 2003, in aller Herrgottsfrühe (um acht Uhr), zu einer Fahd
ins Ungewisse. Ins Ungewisse? Nun, bei
unserem Reiseziel ist dieser Ausdruck
nicht einmal so abwegig. Aber immer der
Feihe nach.
Nach ca. einer Stunde Fahrzeit
machten wir den ersten Halt an einer
Raststätte. Alle haben sich mit dem
Nöl gslen eingedeckt. Katlee (war ja
auch bitter nötig, gab es nämlich nicht
im Bus, und wir haben uns nun wirklich
in aller Herrgottsfrühe auf den Weg gemacht), elnige haben sich ein Eis gekauft, und der Schreiber dieser Zeilen
musste noch unbedingt Papier und Kugelschreiber haben (so früh morgens bin
ich halt vergesslich). Auf der weiteren
Fahrt ins Ungewisse durfte ich dann
noch etwas über Photosynthese edahren. lch habe zwar kein Wort begrlffen,
aber ich weiss jetzt immerhin. dass es in
Blumen Balterien hat und frage mich,
wieso ich diese noch immer lm Elektrogeschäft und nicht in unserem Gaden
note.
Nach einer weiteren Stunde sahen
wir plötzlich eine riesige Kugel miLten :n
der Landschaft stehen. Wir befanden
uns rwischen Thuner- und Brienzersee,
und mussten somit bei Erlch van Däniken's Mystery Park sein. Einen Tag zur
freien Vedügung im Park. Treffen um
'17.00 Uhr beim Bus. und über Millag sei
in einem der Restaurants reseryiert. Das
liessen wir uns nicht zwe rtal sagen, be/ogen unsere Enofänger-Dinger (wie
hiessen diese Geräte?) und marschierten
ab zum ersten Themenpark.
lch will nicht eingehend über jeden
Themenpark schreiben, zumal es uns
nur zu fünf von sechs Parks gereicht hat.
Aber als absolutes H:ghlght dad man sicher die Main-Show der Megastones
über Stonehenge nennen. Eine Atemberaubende Lasershow mit genialer l\4usik.
Uns blieb die Luft weg, und am liebsten
wären wir immer wleder hinten anqestanden, um diese Show nochmals zu
sehen. Aber die Themen waren zu interessant, um darauf zu verzichten sie alle
zu sehen.
Das l\4ittagessen rückte näher, und
immer mit den Gedanken bei der
Expo 02 graute uns vor den Preisen,
welche wir für ein mickerlges Essen h nblättern sollten. ABER, so angenehm
wurden wir noch se ten überrascht. Wohl
war das Essen einfach, aber die Pod onen üpp.g, und d.e Pre se sozusagen im
Keller. Wenn zwei Personen für unter 20
Franken (zusammen, nicht pro Person)
gegessen und getrunken haben, dann ist
das meines Erachtens mehr als falr.
Nach dem Essen zog es uns sofort
wieder In die Themenparks. wobei wir
uns erst noch einen kleinen Tauchtrip
mit der Nautilus gönnlen. Man kann sich
nun sicherlich darüber strelten, ob es toll
war oder nicht, mir hat es Spass gemacht.
{'
t,.
Sonja und Gilbert am Brienzersee.
24
Einige Mitglieder liessen den Nachmittag etwas ruhiger angehen, verweil-
Mystery Park.
25
ten im Restaurant, oder sonnten sich in
der Wüste Agyptens (das ist dort
tatsächlich möglich).
Uns ging langsam die Zeit aus, und
wir begannen hart zu kalkulieren, aber
wie wir auch rechneten, die Zeit reichte
nicht mehr aus, um alles zu besichtigen,
und somit haben wir uns fest vorgenommen, den lviystery Park nochmals zu beslchtigen, um dann auch noch den Rest
der Ausstellung sehen zu können.
Wieder in den Bus eingestiegen fuhren wir ein Stückchen dem Brienzersee
Gruppenfoto.
entlang, jmmer wieder reflektierend und
Detlattierend über das Gesehene. Und
ganz unmerklich bogen wir ab in ein kleines Dödchen namens lseltwald. Dort
setzten wir uns alle in ein gemütliches
Restaurant direkt am See, genossen die
Sonnenstrahlen und einen kühlen, erfrischenden Apero, bevor wir zu Fuss zum
flestaurant Chalet du Lac schlenderlen,
r r--r gemeinsam das Abendessen einzu
nehmen. Und wie reichhallig es war. Frischer Salat zur Vorspeise, Fisch oder
F e sch je nach Lust als Hauptmahl, und
cin grosser Coupe zum Abschluss. Und
äuch die Vegetarier wurden reichhaltig
verwöhnt. Die Erfahrung hatte schon so
oft gezeigt, dass die Vegetarier zu kurz
kommen. Nicht in diesem Flestaurant.
A le durften einen kulinarischen Höheflug
erleben. Nach all diesen Köstlichkeiten
lud der Heimweg zum gemütlichen Dösen und Verdauen im Car geradezu ein.
Beim Schulhaus in Basel angekommen liess man sich einen Schlummertrunk am Clique-Grympeli nicht nehmen,
bevor man sich nach einem langen, ere gnisreichen Tag auf den Nachhauseweg machle. Für nich und neine Freundin was es ein wunderschöner Tag, den
wlr ausserordentlich genossen und viele
interessante Dinge hören und sehen
konnlen. In jederr Themenpark, zu jedem Relikt endete das Empfänger-Ding
m t der Stimme von Erich van Däniken
mlt Woden wie: ,,Was hat das zu bedeu-
ten?" oder,,Was wollten uns unsere Vorfahren damit sagen?" oder auch ,,Wollten sie ein Zeichen setzen?". Und um
diesem Tag gerecht zu werden, endet
nun auch dieser Bericht mit einigen dieser Fragen.
Wieso hat ein Mitglied die elastische
Strassenabsperrung spicken lassen?
Wollte er in des Majors lvlagengegend
ein Zeichen setzten? Wie kam dieses
Krabbeltierchen in den Orangensaft?
Wollte es Vitamine zu sich nehmen?
Was genau bewirkt die Osmose in Pflanzen und ist Blattgrün der l\ilotorentreibstoff der Zukunft? Darf jemand, der ein
Afrikanisches Land Agyptien nennt noch
Berichte schreiben? Und dürfen die
Alabamischen Gesangsversuche als
Cargokult bezeichnet werden?
ln diesem Sinne....
Eric Schlichter
Sammelaktion für das
Top Secret Drum Corps
(TSDC)für die Reise
ans Tattoo
Eine riesen Sammelaktion startet das
TSDC am 28. Juni 2003 für ihre Reise
nach Edinburgh. Sämtliche schottischen
Pipe Bands aus Basel, sowie die Schotte-Clique wurden angefragt, ob sie das
TSDC bei dieser Aktion unterslützen
würden. Natürlich, sagte man sich da.
Schliesslich sollen die Jungs den Restbetrag für die Reise nicht aus eigener
Tasche bezahlen.
OK. lvlan traf sich bei prächtigem
Wetter auf dem l\4ünsterplatz und wartete auf den Start der Aktion. Fröhliches
Treiben am Besammlungsort. Alle Anwesenden waren guter Laune, was an
27
diesem schönen Sommertag eigentlich
auch nicht erstaunte.
Der Startschuss fiel, wir liefen los
und liessen unsere Freude anhand guter
Musik auf das Publikum, welches sehr
zahlreich erschien, wirken. Die erste
Etappe war vom lvlünsterplatz zum
lvlarktplatz. Buuuooohhh. Wie viele Leute da warenl Obwohl die meisten Leute
wahrscheinlich wegen TS da waren,
halten sle doch sichtlich Freude an uns
und zeigten uns das mit kräftigem Beifall. Nach und nach liefen die einzelnen
Formationen auf dem Marktplatz ein
und präsentierten sich dem Publikum.
Wir legten unsere lnstrumente nleder
um der Dinge 7u harren. da hoden. w r
es aus der Freienstrasse schon DANGG
-TLAGGADATLAG GADI BU I\4 I\4 _
F
RRRB
RR
RR
B F
RRR RF RR
R
PAFF
BING _ SWICK
-
RRRRRRRFRPANG.
R RRBPANG _
KLACKEKLICKEDIPUFF _ SWAFF PAIVIMPANIN4! Was?? Nein. Den Teil des
Textes hat kein Baby geschrieben. Versuchen S e einmal, diese komplexen
Kompositionen von TS auf ein Blatt zu
bringen!ll! Die ganzen Rimshots und anderen Figuren muss man halt schon
gehört und gesehen haben, um das zu
verstehen. Auf,eden Fall törte es zienlich Aufregend.
PANG RRRRRRR RF
Weiter ging's dann zum Rümelinsp atz, wo die erste grosse Pause auf
dem Programm stand. Wurde ja auch
Zeit, wir hatten, wiedereinmal DDDUUURRRSSSTTT!!!ll! Die ganze Meute
selzle sich wieder in Bewegung und nun
hörten wir das Gewitter (im positlven
Sinne) auch hlnter uns. Auf dem Rüme-
nsplatz war dann erst einmal innerliche
und äusserliche Abkühlung angesagt.
lnnedich in Form von Bier und anderem
(??), für die äusserliche Abkühlung war
der Brunnen ein optimaler Wasserspender. Allerdings nicht in diesem Ausmasse, wie es auch schon der Fall war;-Xlns der, der Verfasser!). Gut dann. Nach
der Stärkung und ein wenig Geplauder
mit den,,Stars" und anderen Anwesenden ging es dann weiter Richtung Barf.
Habe ich vorhin beim Münsterplatz angesichts der Menschenmasse noch BuLruooohhh geschrieben, müsste ich jelzt
0 gentlich Bu u uuuuooooooh h hh hh
schrelben. Da waren ja noch mehr Leute
anwesend als vorhin!l! Vor der Barfi
Kirche war dann Platzkonzert angesagt.
Figentlich war das schon harte Arbeit,
waren doch die Temperaturen ins uniib iche gestiegen und vor allem, ICH
-
MUSSTE EIGENTLICH SCHON LANGE
AUF DIE TOILETTEI! Das ist schon ein
Phänomen. Kurz vor dem Wegmarsch
auf dem Rümelinsplatz dachle ich noch,
dass meine Blase ja gut trainiert sej.
Kaum waren wir ein paar lvleter gelaufen
meldete sich der technische Dienst in
meinem Körper. ,,Hallol! Hier spricht der
automatische Warndienst. Der Boiler ist
voll. Um eine weitere Funktionsgarantie
zu gewährle sten, leeren sie bitte die
Bottiche!!!" Na Dankel! Natürlich musste
ich diesen Anweisungen folge leisten.
WO ich das tat, lassen wir jetzt einmal
weg in diesem Berichtll Ach ja. Musik
wurde auch gespielt auf dem Barfi. Wir
zuerst, dann ihr. Nein die andern zuerst
dann wir, dann ihr. Ja aber, nicht die
gan/ andern. dann ihr. dann wir ......
HALLO??? Was jelzt?? WIR! IHR! Also
los, wir. Unser Auftritt war gut, dle hekti-
*::
.
I
...:-
Top Secret Drum Corps.
28
29
.(lort die Piper.
Showeinlage des Top Secret Drum Corps.
30
Schotte Clique.
schen Szenen gingen spurlos an uns
vorbei. Wir zogen alle Register. Mussten
wir auch, denn schliesslich waren die
Leute guter Laune und wollten dementsprechend gute Musik hören. Nachdem
alle die Anwesenden mit ihrem Repertojre beglückt hatten, ging es für uns
wieder zurück auf den lvlünslerplatz, wo
wir noch ein Geschenk von Erik Julliard,
dem Scheffe des TSDC erhielten. Sie
waren sichtlich froh darum, dass wlr alle
oeholfen haben. die Batzen einzutrei6en. Wenn ich mich noch recht erinnere,
hat dieses Unterfangen auch geklappt!!!!
Wer nun denkt, der Tag sei gelaufen,
der ird. Da war doch noch irgendwo ein
Fest??? Ja, das St. Johanns - Fest. OK,
alle Beteiligten waren dabei. Es bildete
sich ein Zug, den die Stadt noch nicht
gesehen hal!!! Vorne alle Pipe Bands,
dann Too Secret. dann die Schotte-Clique. Verbint in einem Zug, versteht sich.
Das Schlagzeug-lntermezzo der Schotte
wurde von allen Snares unterstützt, was
einen unglaublichen, äxxgüüsi, geilen
Sound erzeugte! Dieser Sound muss
durch sämtlich Gassen gedröhnt haben,
sind doch die ersten Neugierigen bereits
vom Festgelände auf die Strasse gekommen um zu sehen, was da abgeht.
Die Freude in den Augen der Leule war
gross, als sie merkten, dass der Zug
sich auf das Festgelände begab. Natür
llch war nochmals Platzkonzert angesagt. Gut, es brauchte ein bisschen
mehr Konzentration als auch schon,
hatten wir doch schon ein Bierchen getrunken vorhin... Aber auch dieser Auftritt löste Begeisterung bei den Zusehern aus und wir konnten so unseren
musikalischen Teil mit gulem gewissen
abhacken. Au{ zum Gemütlichen also!
Wir schauten uns zum x-len L4al die
TSDC - Show an und HA!!!! Auch bei ihnen lief nicht mehr alles rund. Es lagen
deutlich mehr Schlegel auf dem Boden
als vorhin!! Aber wer versteht das nicht
nach so einem Tag... Als der ganze
Spuk vorbei war, sass man noch gemütlich zusammen und liess den Tag
32
nochmals aufleben, l\4ir hat es Spass
gemacht und ich war auch ein bisschen
stolz. Stolz darauf, dass ich meinen alten Kollegen mit diesem Anlass geholfen habe, ihr Ziel zu verwirklichen. Was
dabei rausgekommen ist. haben wir ja
alle mitgekriegt!!l!!!
Let Music be your Energyl!
BDU 74
-
aka Marc.
Von 30 Zentimetern und
Schenkelklopfern
Danke! Ja genau, als erstes möch1e
ich danken. und zwar unserem geschätzten Präsidenten, ohne dessen
Zwang es mir nicht mal m Traum eingefallen wäre, euch mit einem Essay über
unseren Ausflug nach Luzern zu langweilen. Danke, nochmals. Doch durch
die prospektive Bedeutung meiner Arbeit, die mir bald darauf in den Sinn
kam, erheiterte meine Miene beim Abstauben der Tastatur! Nämlich ist es
kein Geheimnis, dass ich als Anwärter
noch Bonuspunkte in verschwenderischem Ausmass sammle(n muss), und
so hoffe ich, dass die Akribie, die ehrliche Art und der Charme, mit der dieser
Aufsatz liebevoll verfasst wurde, den
Stimmberechtigten bis zu jenem fernen
Tage der Abstimmung über meine Aufnahme memoriert bleiben wird. Doch
nun von zerebralen Höchstleistungen zu
musikalischen.
Samstag, früh morgens um zehn vor
ein Uhr nachmittags, besammelten wir
uns am Bahnhot. Nichts neues von der
Fronl: alle frisch rasiert - was ohne die
von Seppi angebotene Hilfe über die
Bühne ging -, ausnahmslos jeder hatte
gute Laune mitgebracht und trotz grössten Anstrengungen ist es der Band
nicht gelungen, die aui diesen Tag an-
gestrebte Verpf {ichtung Hakan Yakins
bekanntzugeben. Gerüchten aus unserer medizinischen Abteilung zufolge,
liegt er eh noch weit unter dem ldealgewicht der PDBS. Die meisten hatten
mächtlg Durst im Handgepäck dabei.
Die Vorfreude auf ein kühles Cola wandelte sich aber schon bald zur Tortur,
denn die Minibar hatte sich offensichtlich in irgendeiner Raum-Zeit-Krümmung verloren. und so mussten wir zu
unserem Erstaunen feststellen, dass wir
uns auch trocken in fast feuchtfröhlicher
l\,4anier amüsieren können. Kurz vor Luzern hatte die Minibar den Weg zu unseren dürstenden Kehlen doch noch oelunden, bot aber u nglück lic herweisä
kein Popcorn feil. Die "Wir treffen in Luzern einl'-Durchsage bekräft:gte uns in
der l\,4einung, den richtigen Zug erwischt
/u haben, und so konnten wir unseren
qemütlichen Tag in Luzern beginnen.
I uzern! Einige assoziieren mit Luzern
(len nassen Vierwaldstättersee, andere
(lcnken an den Pilatus, ans Verkehrslraus. an die schöne Altstadt. und wie(
andere an Streichhölzer. Die Kausalitiit
'cr für unseren Ausflug ist im 30-jährirlcn Jubiläum der Happy Pipers Lucerne
zrr suchen. Als erstes wurden wir in ein
Ilc zli entführt, wo wir zunächst unsere
I üzerner Freunde begrüssten und dann
{)o ipso einen nahmen. Nach der Wie-
derholung dieser Handlung - geradezu
cin Sakrileg für unsere Band -, forderte
uns unser Lead Drummer dazu auf, es
den Pipern gleichzutun und uns warmzuspielen, was aber aufgrund.unseres
pathologischen Hanges zun Ubertreiben und aufgrund der transpirationsfördernden Temperaturen und Bekle dungsvorschritten nahezu ein Ding der
Unmöglichkeil darstellte. und so spielten wir uns halt nicht warm sondern
richtig heiss. Anschliessend wurden wir
auf die Route geschickt, und ich denke
allen Teilnehmern wird das Gässeln in
der adretten Luzerner Altstadt mit ihrem
besonderen Flair ein grosses Vergnügen
bereitet haben, was sich durchaus muslkalisch niederschlug. Für die Piper
muss es jedenfalls ein l\,4ordsplausch
gewesen sein, uns Drummer auf unseren frisch justierten HTS 700 und neu
geschnitzten KP1-Sticks begleiten zu
dürfen. In verlässlicher Hochform wie eh
und je befand sich auch unser Lead
Drummer Wörner (Name auf Wunsch
geändert und der Bedaktion bekannt),
und so trafen wir schliesslich trolz zahl
reichen misslungenen Versuchen unseres Drum Majors Christoph (Name trotz
Wunsch njcht geändert), einen über den
engen Luzerner Gassen thronenden Balkon - Newton macht's möglich - zum
Absturz zu bringen, heil auf dem
schmucken Kornmarkt ein.
Wer genau den partizipierenden
Bands die Garantie gab, dass der dort
sessile, altehrwürdige Rathausturm eine
etwaige kakophonische lnvasion überstehen würde, ohne seine seit 1603 unangefochtene, phallische Position über
dem schmucken Plätzchen prejsgeben
zu müssen, entzieht sich meiner Kenntnis. und der Nachmittag lehrte uns
auch, dass in diese Fichtung driftende
Bef ürchtungen keineswegs gerechtfertigt waren, denn was die Bands dem
zahlreichen, gut luzernisch multikulturellen und sichtlich enchantierten Publikum
darboten, war Musik und sogar Tanz
vom feinsten. Nach dem obligatorischen
Massed Bands, wo ich das Gefühl hatte
- Patentamt aufgepassst - einige _Standards neu erfunden zu haben,
konnten wir Konzerte der einzelnen Formationen und die Eröffnung des Buffets
geniessen. Bei dieser Gelegenheit konnten wir auch noch empirisch die neuen
Uniform-Accessoires für unsere TenorDrummer studieren. Nachdem unsere
Damen die Wirkungen der neuen Parfüm-Linie Eau de Glenfiddich kontrovers
diskutied hatten, e nigte man sich darauf, dass eine perorale Anwendung
weitaus sinnvoller seil Schrecksekunde:
Kein Bier mehr am Buffel. Doch SeDDi
zauberte die Absolution in Forn eines
mit vollen Biergläsern besetztes Tabletts
herbei, veranlasste uns dann auch
33
prompt dazu, einen zu nehmen, und
mich, ihm wieder einmal zu danken.
Nachher - oder war es vorher? - hiess
uns Wörner aufgrund eines /u le,stenden Einsatzes dle Gläser kurz hinzustellen. was wir damit goutierten, dass wir
ihm nlcht mehr Karl-Heinz sagten. Unser
anschliessendes Konzert war so schön,
dass das Rauschen, welches Chr stoph
spontan in seinem Ohr verspürte, gar
nicht mehr abklingen wo lte. Ein Ausdruck von Freude sozusagen.
Danach war Risotto-Mampfen angesagt, und Kompliment an die Küchel Es
hat würkli sehr gemundeMrgendwie findet auch der schönste Tag e nmal ein
Ende, und so beschlossen wir, Luzern
wieder seinem profanen AIltag zu übergeben, Und schon sassen wir wieder im
Zuge, mit dem der Kluge bekanntlich
reist. Nichts spezielles passierte auf der
ereignrsreichen Rücktahrt mehr: die
Band entpuppte sich als regelrechler
Club M6diterrand für Zoten, Sprüche
und Kalauer aller Art, die l\ilinil:ar machte Umsatz, und die renommierte paLäontologische Fachzeitschrift ' Paläontologie heute - lmbezile Spielchen mit Urzeitviechern' dürfte demnächst die Entdeckung der neuen Ornithischier-Art
Spritzosaurus cervisiae bekanntgeben.
Schliesslich trafen wir wieder in Basel
ein, wo einige Unverbesserliche kurzerhand noch beschlossen, dass s'e einen
ja schliesslich immer noch genommen
haben. Dieses Vorhaben wurde dann
auch stante pede .n d e Tat umgesetzt.
bis die vorgerückte Stunde in verlässlicher Kollaboration mit dem BVB-Fahrplan die Verbleibenden nötigte, ihre letzten Kröten für ein Taxi zusammenzukratzen .,. Fazit: Ein super Tag, der Lust
auf mehr machl, und mehr wird es bekanntlich bald geben. Wir haben es auf
jeden Fall genossen! Und falls jemand
diesen Bericht genossen hat, welss er
ja, wo er sich zu bedanken hat! ;-)
Felix
Snare Drum Anwärter
34
No Sun but Fun and lots
to do.....
am 30. August 2003
Nach den lelzlen Wochen haben w.r
es uns eigentlich anders vorgestelll, das
Wetter. Nach all den heissen Tagen und
Nächten mit Temperaturen bis 38' Celslus, der anhaltenden Trockenheit und
dem durstigen Wetter, wer hätte da daran gedacht, dass unser scholt sches
Fest mit schottischem Wetter gesegnet
sein würde? Daran dachte wir(lich n emand. Und genau entsprechend wurde
es auch organisiert. Open Air, unc
wenn's mal zu regnen beginnt.... (dieser
Satz wurde bei den ganzen Vorbereitungen grundsätzlich mit einem lächeln
qu ittiert).
Und so sland ich am Freitag nachts
am Fenster, schaute nach draussen und
schüttelte nur noch den Kopf. Dann erinnerte ich mich an einen Auftritt l\4igros
Claramarkt im Jahre 2001 und dachte
mir; da war es genau so, am Freilag Regen und am Samstag das schönste
Wetter,...
Ny'
nssedband.
Auch nichts. Aber was soll's, es ist
unser Geburtstag. und Schotten feiern
bei jedem Wetter, also wollen wir es ihnen gleich tun, wie wir ja bis auf die
Sprache eigentlich die ganze Kultur
übernehmen wollen.
Aber vor dem Festen und dem Dolce
far nienle war erst mal harte Arbeit angesagt. Wir haben uns berelt erklärt, die
Absperrungen und die Eingangskontrolle zum Regierungsempfang von Top
Secret zu organisieren. Und so trafen
wir uns bereits um viertel vor drei auf
dem Mar{tplatz. den Orl des Ceschehens. Es war der helle Wahnsinn zu sehen, wie viele Leute bereits um diese
Zeit auf Top Secret warteten. Alle wollten die inzwischen Weltberühmten
Schotte Clique.
35
Drummerboys aus Basel sehen, wie sie
nach ihrem triumphalen Erfolg am Edinburgh Tattoo wieder in ihre Heimat kehrIen.
Und somit sah man dann auch hurtlg wieselnde Klltträger mit Absperr-Gittern über den Platz weibern und d e
Leute hinter die Absperrungen verweisen. An dieser Stelle möchte ich ganz
herzlich den helfenden N4itgliedern der
Schotte-Clique sowie einigen Passiven
und Anwärtern der Pipes and Drums of
Basel für ihre tatkräftige Unterstützung
danken. Das Aufstellen ging schneller
von statten als ich mir das vorgestellt
hatte. lm Nullkommanichts standen die
Gatter und die Absperrseile und das
Warten auf Top Secret ging los. D.e
Menschenmenge wurde inner grösser
und grösser. an der Hauswand gegenüber dem Rathaus wurde ein Banner mit
der Aufschrift ,,Top Sürgrüt, Drum Gorps" aufgehängt. Ob einem diese kleine
Wortspielerei nun gefällt oder nicht ist
Geschmackssache. lch nenne es kreativ und originell und musste schmunzeln.
Die Organisation über die zu stellenden Bänke und Tische schien nicht ganz
perfekt, so konnte man zusehen, wre an
der rechten Flanke Tische und Bänke
aufgebaut wurden, um danach wieder
abgebaut zu werden und d:e Bänke danach wiederum auf der Längsseite aufgestellt werden durften. Auch, so hörte
ich, gab es einen kleinen Lapsus bei der
Eingangskontrolle der VlP, als eine
Dame eintreten wollte. Diese hatte keine
Einladung, und heftig wurde dann von
einem unserer Mitglieder (in diesem Falle nenne ich der Diskretion wegen wirkllch keinen Namen) in der Namensliste
gekramt und der Name auch gefunden.
Tschudi, so lautete der Name, und ein
anderes Mitglied der Band schuppste
dann den vermeintlichen Ubeltäter an
und sagte: ,,Hey Du Duubel, das isch
dängg d Frau vom Hans-Martin Tschudi,
kennsch si denne nid?"
36
Und endlich war es sowelt, als wir
aus der Freien Strasse eln mächtiges
Getöse hören konnte, und unsere Basler
Drummerboys von einer Polizeieskorte
angeführt den Marktplatz enterte. Der
Applaus fand kein Ende mehr, und Top
Secret gaben nochmals alles, die ganze
Edinburgh-Show für das BasLer Volk,
welches von Höhepunkten nur so gespickt war. Jung und alt förmlich am
Ausrasten, die Basses gingen einem
durch den Magen, die Show und der
Klang der Snares durch l\4ark und Bein,
und Gänsehaut überströmte den ganzen
Körper. Das war es, das Feeiing, das
tausende von Besuchern des l\4ilitaryTattoo verspüd haben müssen, wenn
das Corps angeführt von einer Basler
Flagge die Esplenate elnmarschierte.
Hans-Martin Tschudi hatte bereits mit
seiner Ansprache begonnen, als ich
mich. nach meinen Begeisterungsrausch nach Luft japsend, auf den Weg
in den Spiegelhof zum Einspielen machte, lmmerhin, wir stehen nicht auf dem
Level eines Top Secret Drum corps,
aber auch unsere Darbietungen können
sich sehen. assen und dazu gehört eben
auch das Uben und das Eintrommeln.
Dort angekommen stiess ich auf eine
vorerst noch sehr kleine Fraktion der
Drum-Section der Pipes and Drums of
Basel. Aber nichts desto trotz, sofod
anfangen und Eintrommeln, die Schläger noch eln wenig herum schwingen,
schliesslich soll ja auch das klappen,
und nicht wie einst ln einer Probe, als
mir mein Tenor-Beater aus der Hand
gleitete und ich beinahe einen Kameraden mit diesem ungewolLten Wurf er-
M,
rssedband au{ dem lvlarktplatz.
schlug.
Die Section wurde indes immer grösser, und immer mehr Publikum bestaunte uns im Spiegelhof beim Eintrommeln.
Das Basler Volk kann offensicht ich
nicht genug vom Trommeln bekommen,
und somit s'tand schon in kurzer Zeit ein
nichl unbeachtlicher Pulk von Menschen um uns herum. Die Piper beendeten ihr Einstimmen und Einspielen, und
Wild Bunch.
37
so wurde zusammen noch einige Stücke
kurz angeschaut, da wir etwas Zeit zum
Uberbrücken hatten. Vom Marktplatz
her hiess es, es hätte noch eine Unmenge von Leuten dort, und mit dem Stellen
sei man noch nicht fertig. Und so durften wir gespannt sein, was uns dort erwarten würde.
Dann das Signal: Wir können gehen.
Und wir gingen. Marschieden los in
Richtung Ex-Libris und dann Links auf
den Marktplatz. Und eine riesige Menschenmenge erwartete uns trotz des
schlechten Wetters. Der Regen hatte gerade mal wieder eingesetzt und sollte
auch während unseres Sets anständig
anhalten. Thomas Amrein selzte ein mit
Lord Lovat's Lament, und die beiden Tenor wollten unter Beweis stellen, das
man dieses Stück auch einiges schneller
spielen kann, aber wir wurden vom Bass
mit einem lauten, unüberhörbaren
,,Heyyyyyyy" in unsere Schranken zurück
verwiesen und passten uns dem allgemeinen Tempo an. Der Auftritt verlief im
wahrsten Sinne feucht fröhlich, und wie
es so ist, als wir nach dem Set wieder
aus dem Kreis heraus marschieden wurde auch der Regen etwas schwächer.
Rund herum kamen immer mehr Formationen auf dem Marktplatz an. Alle
stellten sich der Reihe nach auf, um im
Festkreis zu spielen. Als erstes betraten
die Grainfields zusammen mit den Swiss
Colonials den Kreis und verwöhnten unsere Ohren mit Amerikanischen Fife &
Drums. Ein Genuss schlecht hin. Und
mit viel Applaus wurde der Auftritt gedankt. Unverkennbar an der Colour-Guard machte sich die Dalhousie Pipeband
auf in den Kreis und verwöhnten unsere
Ohren mit schottischen Klängen. Das
Publikum dankte auch diesen Auftritt
mit viel Applaus, als die Band angeführt
von ihrem Drum Major Fredi Frauwallner
den Kreis verliess,
Nicht Amerikanisch, nur zum Teil
Schottisch, aber dennoch mlt unheimli38
chem Erfolg dann die Schotte-Clique.
Ganz klar, dass diese Traditions-Clique
in Basel immer ein Publikumsmagnet ist
und immer sein wird. Das liegt am unverwechselbaren Auftreten und noch
viel mehr an der Perfektion, mit welcher
die Schotte sich präsentieren. Und so
gesehen kann man eigentlich behaupten, dass die Urväter der Pipes and
Drums of Basel da gespieit haben, waren doch einige der Gründer ursprünglich bei der Schotte-Clique. Und somit
macht es umso mehr Freude, wenn diese bei unserem Anlass spielen. V elen
Dank.
Die Schotte gingen, die Wild Bunch
kamen. Und auch zu diesem Verein
pflegen wir schon einige Jahre sehr guten Kontakt. Und es war auch dieses mal
ein Vergnügen die Perfektion des arrerikanischen in sich aufzusaugen. Wo immer die WB auftauchen, da geht die
Post ab. Und diesen von mlr in den
Raum gestellten Slogan wurde mir mit
einer Ladung File & Drums vom Feinsten beslätigt.
welche wie ein Schlag klingen, und 4
Tenors mit einem unheilbaren Chaos.
D es deshalb, we I sich kein Tenor an irgendwelche Noten halten muss und leder sowieso genau das spielt, was ihm
im l\,4oment e ner Massedband gerade
so n den Kram passt. Aber auch das
qehört eben dazu. Und so marschierten
wir von frenetischem Applaus empfangen in den Kreis ein. Die Pipes and
Drums of Basel. die Dalhousie PiDeband, die Happy Pipers, die Pipes and
Drums of Zurich und die Pipes and
Drums of the Lucerne Caledonians mit
einer Delegation. Nach dem stehend 9esprellen Amazing Grace folgten einige
Dankesreden und AnsDrachen. um dier;en Teil kurz zu fassen. Denn wichtiq
wi'lr ja a len ausnahr]slos das gemeinsa|])e l\,4usizieren. Scotland the Brave, und
(ias Publikum tobte. Ein kalter Schauer
kann einem bei dieser Atmosohäre trotz
(ler relativ warmen Temperaturen locker
.,be. den Flücken huschen. So ging es
nrir aut ieden Fall in diesem Moment.
Die Amerikanischen Corps liessen
sich nicht lumpen, und formierten sich
auch sofort zu einer gigantischen lvlassed Band. Die Grainfields, die Swiss
Colonials, die Wild Bunch, die Swiss
l\,4ariners, die Rhine River Rebels und
die Grey Coats schlossen sich kurzerhand zusammen, und von einem weiteren ohrenbetäubenden Böllerschuss angekündigt legten sie los und brannten
ein musikalisches Feuerwerk ab. Sensationell.... es blieben mir fast die Worte
weg. und das einzige was mir daz,
noch einfällt ist: Man sagt; ein Bild sagt
mehr als tausend Worte. Aber hierzu
kann ich nur sagen, wer es nicht gehört
hat, dem nutzen noch nicht mal tausend
Bilder um dieses Gefühl nachvollziehen
zu können.
Als Seppi Schaltenbrand sich bei
den Corps bedankte ist mir eine Kleinigkeit aufgefallen, die ich hier einfach
anbringen muss. Er bedankte sich (und
jetzt wechsle ich kurz in eine Art phone-
Womit kann man Rechnen, wenn
man einen lauten Böller hört, es aber
n cht Vogel Gryfi ist? Richtig. m't ernem
Einmarsch der Swlss lvlariners. Angeführt von eben der kleinen aber ausserordentlich Lärm machenden Kanone
fand auch dieses Fife & Drum Corps
den Weg auf den Marktplatz, um uns
zum Jubiläum zu gratulieren. Leider
mussle ich mich während dieses Aut
tritts bereit machen zum darauf folgenden Programm-Punkt. aber ich bin sicher, dass auch die l\/arine ihr können
abermals unter Beweis gestellt hal, und
die Pfeiffer- und Trommel-Süchtigen
Ohren der Basler Bevölkerung mehr als
nur verwöhnte.
Und endlich war es für uns wieder so
weit: lvlassed Pipes and Drums, was
gibt es schöneres. Perfektes Zusammenspiel der Pipes, 4 Basses mit exakten Rhythmen, eine Armee von Snares,
Citv of Basel Caledonia Pioe Band
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Gruppenlolo der Pipes and Drums of Basel im Hof des Rathauses.
tischer Schreibweise) bei den ,,mässed
Ielf änd dram korrs". Feinheit aufgefal-
len?;-)
lch hatte schon mein Handy in der
Hand und versuchte herum./u lelefonieren, denn irgendwie vermissle ich
noch meine Freunde der City of Basel
Caledonia Pipeband, als diese spielend
um die Ecke ankamen. Es war halb
neun, und es begann tatsächlich schon
einzudunkeln. Allem Vorab ein grosses
Lob an den frisch gebackenen Drum
M'or Zoran Petric: Pedekt gemacht,
Feuertaufe bestanden. Gratulation. Das
gespielte Set, ein Ohrenschmaus. Und
ich spreche sicherlich nicht nur für mich
wenn ich den Auttritt der Caledonia
schlicht und einfach mit dem Ausdruck
,,Granatenstark" betitle. Schön, dass ihr
es doch noch geschafft habt und trotz
eures voll gepackten Tagesprogramm
zu uns gekommen seid.
Die Happy Pipers standen bereit für
einen Soloauftritt, und wir mussten uns
leider in den Bathaushof begeben
zwecks letztem Einspielen und einer
kleinen Fotosession. Gerne hätte ich
diesen Auftritt auch mitverfolgt. Dem zu
hörenden Applaus nach war auch diese
Darbietung eine Wucht.
Felix Rudolf von Rohr und Christoph
Jost.
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Die Pipes and Drums of Basel
marschierten nochmals ein, um diesen
lvlusikalischen Abend zu beenden, da
man leider nur bis 22 Uhr musizieren
durfte. Und wir liessen nochmals ein
Feuerwerk los, und das bisher erst einmal der Offentlichkeit vorgeslellle
,,Pumpkin's Fancy" riss die verbleibenden Gäste nochmals von den Sitzen,
und der erste Applaus folgte schon
mitten im Stück mit dem Einsatz der
Drum-Section. Nochmals ein Grund für
einen Gänsehaut behafteten Rücken.
Wir schlossen den offiziellen Musikalischen Teil des Abends ab, wobei es
sich einige Formationen nicht nehmen
liessen, noch ein wenig durch die
Strassen von Basel zu ,,gässle". Als die
l-uft etwas kühler wurde setzte ich mich
Init meinem Schatz ins Aroma zum
Aufwärmen bei einer heissen Tasse
Kaffee und konnte mit einem Mitqlied
(ler Grainfields in Erinnerungen söhwel(len, da wir uns vor Rund 22 Jahren aus
( jcn Augen verloren, als wir beide noch
l)ei der VKB trommelten. Ganz zum
Abschluss, als der Regen bereits wie(i{rr in Strömen goss, begaben wir uns
roch unter das Zelt des Wurststandes,
wo sich bereits einige l\4itglieder der
l'lpes and Drums sowie der Caledonia
,,ingefunden hatten und ein lustiges
I ost und den Ausklang eines gelungerrln Abends feierten und darauf an'iliessen. Und wir konnten noch einige
I irchsalven abschiessen, als Luki Aebi
rirrd Thomas Chrjsten ihrem Hang zu
irlten 2. Weltkrieg Royal Air Force SpielIrlnren freien Lauf liessen und einige
:;,,enen nachspielten. Ob all diese
i;./enen Naturgetreu dem Original entriprechen sei dahin gestellt, aber ich will
(liesen Film unbedingt auch einmal
sehen.
Bedanken für diesen gelungenen Jubiläums-Anlass möchte ich mich kurz
und bündig bei allen lvlitwirkenden und
allen, die den Weg auf den Marktplatz
gefunden und mit uns gefeied haben.
Auf die nächsten 25 Jahre.
Eric Schlichter,
Tenor-Drums
Nachwort und spezielle
Danksagung an die
Schotte Clique Basel
Das war sie nun, die erste Hälfte
dieses ereignisreichen Jahres 2003 in
Woden- Und es sollte dabei dann auch
noch nicht in Vergessenheit geraten,
dass da noch zwei weilere Auftritte
stattgefunden haben (leider existieren
darüber von Seiten der Pipes and
Drums of Basel keine Berichte) , welche wir oder Telle von uns zusammen
mit der Schotte Clique bestritten haben. Was mich noch zu einem ganz
wichtigen Punkt kommen lässt:
Wir haben in diesem Jahr vieles mit
der Schotte Clique unternommen. Wir
haben in diesen Kreisen neue Freundschaften schliessen können, und haben das berühmte,,Ceben und Nehmen" gelebt wie noch selten zuvor.
Und durch dieses Geben und Nehmen kam etwas ganz besonderes zustande. Wir möchten unseren Freunden der Schotte Clique ganz herzllch
Danken für ihre grosszügige Spende,
mit welcher wir unsere neue Bandkarte
finanzieren konnten.
Wir freuen uns, dass die Zusammenarbeit und das Zusammenleben
unserer beiden Vereine so toli funktionied. und hoffen, dass dies auch in
Zukunft so bleibt und gelebt wird
lm November 2003
Eric Schlichter
lmpressum
Herausgeber:
The Pipes and Drums ol Basel
Druck:
CopyTrend, Basel
Gestaltung:
Birgit Leilhelm
Produktion:
Daniela Villaume
Abonnement:
Für die Vereinsmitglieder gratis
lnternet:
www.pdbs.ch
Jahresprogramm 2004
11. August
Beginn der Proben im Schulhaus
31. Januar
Auftritt KUSPO lvlünchenstein Spodkeglerverband BL
3. April
Auitritt Lautenburg
1./2.Mai
Dudelsacktage in Luzern
13. Mai
Aktivversammlung Vorbereitung GV 2004
21. Mai
Generalversammlung 2004
28. Juni
Probe auf dem Inseli (voraussichtlich)
5. Juli
Grillieren statt Probe.
12. Juli
Probe auf dem Inseli
19. Juli
Grillieren statt Probe*
26. Juli
Probe auf dem Inseli
2. August
Grillieren statt Probe*
L
Beginn der Proben im Schulhaus
August
4. November
Aktivversammlung Herbst
20. November
S1.
11. Dezember
Jahresschluss-Essen'
*) an diesen Anlässen
s
Andrews-Night--
nd alle Partnerlnnen der Aktiv- und Anwärtermitglieder herzlich willkommen.
*')An diesen Anlässen sind alle ünsere Gönner und Passiven sowie die Partnerlnnen der Aktlv und
Anwärtermitglieder herzlich wil kommen.

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