Wirtschaftsleute verhalten optimistisch

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Wirtschaftsleute verhalten optimistisch
Zürichsee
Zürichsee-Zeitung Bezirk Meilen
Donnerstag, 19. März 2015
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Wirtschaftsleute verhalten optimistisch
Herrliberg Stürzt die Schweiz in eine Rezession? Dieser
brisanten Frage ging eine Podiumsdiskussion in der Vogtei
Herrliberg nach. Die Voten der prominenten Vertreter aus
der Wirtschaft führten zu einer leichten Entwarnung.
Der Anfang Jahr gefällte Entscheid der Schweizerischen Nationalbank, den Euromindestkurs
aufzugeben, trifft in erster Linie
die Exportindustrie und den Tourismus. Am Podium des Vereins
Forum Vogtei waren diese Branchen vertreten durch Hans Hess,
Präsident von Swissmem, dem
Schweizer Verband der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie, und Jürg Schmid, Direktor
von Schweiz Tourismus.
«Ein KMU macht mit einem
Schlag weniger Umsatz bei gleichbleibenden Kosten», sagte Hess
am Dienstagabend vor dem zahlreich erschienenen Publikum in
der Vogtei. Kleinfirmen mit weniger als fünfzig Beschäftigten seien unmittelbar in Gefahr.
Erholung lässt hoffen
Hoffnung, dass ein Rückgang der
Wirtschaft, also eine Rezession,
ausbleibt, machen Hess die aktuellen Wechselkurse: «Der Euro,
die wichtigste Fremdwährung für
die Exportindustrie, hat sich von
1.00 auf 1.07 Franken erholt.» Der
Dollar sei überdies wieder mehr
als einen Franken wert. «Das ist
gut für die Exporte in die USA und
nach Asien.»
Zuversichtlich zeigte sich Hess
ebenso mit dem Hinweis darauf,
dass die Schweiz bereits 2011 eine
ähnliche Herausforderung mit
dem Schweizer Franken gemeistert habe. «Unsere Firmen sind
anpassungs- und widerstandsfähig. Ich denke, das ist es auch, was
den Schweizer Wirtschaftsstandort auszeichnet.»
Das Frankenhoch abfedern
«Die Aufwertung des Frankens
hat massive Auswirkungen», hielt
Jürg Schmid von Schweiz Tourismus fest. «Wir sind eigentlich
eine Exportbranche, wobei die
Leistungen im Inland bezogen
werden.» Man könne die Produktion nicht wie andere Branchen
einfach ins Ausland verschieben.
Wie schon bei der letzten Frankenaufwertung werde voraussichtlich auch diesmal vor allem
der alpine und ländliche Tourismus leiden. Auf lange Sicht sieht
Schmid «erhebliche Teile der Ferienhotellerie in den Bergen gefährdet» − mit entsprechenden
Folgen für den Detailhandel und
die Bergbahnen. Zudem sei zu befürchten, sagte Schmid, dass erstmals auch vorbildlich geführte
Betriebe betroffen seien. «Selbst
dynamische und innovative
Unternehmer sind gegen schlechte Geschäftszahlen nicht gefeit.»
Grundsätzlich attestiert Schmid
der Branche jedoch das Potenzial,
die Krise zu meistern.
Vermittelten Optimismus trotz schwierigen Zeiten: von links Oliver Rappold (Kantonsratskandidat FDP Meilen), Jan-Egbert Sturm (Direktor KonjunkturSabine Rock
forschungsstelle der ETH Zürich), Moderator Martin Menzi, Hans Hess (Präsident Swissmem) und Jürg Schmid (Direktor Schweiz Tourismus).
Moderator Martin Menzi begrüsste im Podium mit Oliver
Rappold einen guten Bekannten.
Der Zumiker ist Präsident der Geschäftsleitung des Vereins Forum
Vogtei. Rappold, Fachanwalt im
Immobilienrecht, erläuterte, wie
sich die Massnahme der Schweizerischen Nationalbank und anderer Geldinstitute, den Franken
mit Negativzinsen zu schwächen,
auf den Immobilienmarkt aus-
wirkt. «Auf den Markt fliesst jetzt
noch mehr Kapital, weil die Investoren nun Rendite in Immobilien
erzielen wollen.» Es fliesse viel
Geld, es werde viel gebaut. «Es
gibt eine Erweiterung des Angebotes − aber bei gleichzeitiger Abnahme der Nachfrage.»
Der Markt spiele von selbst,
sagte Rappold: «Die Preise für Immobilien sinken, was gut für die
Mieter und Käufer ist.» Den jetzi-
gen Wohneigentümern habe die
Frankenstärke aber nichts gebracht.
Aus akademischer Sicht referierte schliesslich Jan-Egbert
Sturm, Direktor der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich,
über die Frage, ob denn eine Rezession möglich sei. «Die Konjunkturforscher an der ETH werden Ende dieses Monats eine
neue Prognose zur Schweizer
Wirtschaft stellen», sagte Sturm.
«Es zeichnet sich eine positive
Phase der Anpassung an den starken Franken ab.»
Sein Votum trug zum allgemeinen Eindruck bei, den das Podium
beim Publikum in Herrliberg hinterliess: Eine Wirtschaftsflaute
ist hierzulande nicht in Sicht,
auch wenn der Schweizer Wirtschaft weiterhin schwierige Zeiten bevorstehen.
Ueli Zoss
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REGGAE NIGHT AM AFRO-PFINGSTEN FESTIVAL 2015
EUROPAPREMIERE: DREI MARLEYS LIVE ON STAGE!
Julian Marley & The Uprising
Leben eine zentrale Rolle, es war einfach eine
natürliche Sache.» Schon während seiner
Jugendjahre in Jamaika nahmen ihn legendäre
Reggae-Veteranen unter ihre Fittiche. Im Jahr
1987 wurde einer seiner Mentoren, der
«Wailers»-Schlagzeuger Carlton Barrett, in
Jamaika ermordet. Als Reaktion schrieb Julian
zwei Songs über die Tragödie: «Uprising» und
«What They Did Wrong». «Uprising» war dann
auch der Titel seines ersten Albums, das er 1989
veröffentlichte. Später machte er den Titel zum
Namen seiner Band – einer Roots-Reggae-Gruppe, die er aus jungen jamaikanischen Musikern
formierte. Mit ihnen zusammen eröffnete er
Konzerte von Ziggy Marley And The Melody
Makers und trat gemeinsam mit den «Wailers»
auf. «Ju Ju» Marley ist ein spiritueller, moralischer
und musikalischer Visionär mit einer internationalen Mission: «Alles läuft darauf hinaus, Musik
zu hören und zu lieben. Wenn du Musik liebst,
jede Art von Musik, entsteht sie durch dich. Wir
lieben Blues und Jazz und alle Arten von Musik.
Wir sind Musik und du bist der Filter, durch den
sie hindurch läuft.» Sein Stil wird geprägt durch
eine organische Verbindung von Roots-Reggae
und luftigen Jazz Sounds – und in seiner Bühnenpräsenz wird seine Grundeinstellung spürbar:
«Ich liebe Musik, weil das Leben ohne Musik
langweilig wäre. Jedes Mal wenn du down bist,
bringt dich Musik wieder auf die Füsse.»
Durchbruch schaffte er mit 20 Jahren; gleichzeitig feierte er aber auch grosse Erfolge als Filmschauspieler – er spielte zusammen mit Orlando
Bloom eine Hauptrolle im Film «Haven». Sein
musikalischer Stil ist äusserst vielseitig – ein authentischer, gradliniger urbaner Sound, der tief in
der Reggae- und Hip-Hop-Kultur verwurzelt ist,
bisweilen aber auch an den Dancehall-Stil seines
Halbbruders Damian erinnert. Gleichzeitig versucht er, sich von seinem musikalischen Stammbaum zu entfernen, indem er seinen eigenen Stil
weiterentwickelt und seinen Sound mit vielfältigen Einflüssen wie R’n’B würzt. Er schliesst sich
auch mit den Rap-Grössen wie Wyclef Jean oder
Young Buck zusammen, um das Reggae-Leitmotiv «One love» zu propagieren. Wollte man seinem Stil eine eigene Bezeichnung geben, könnte
man ihn als «Rasta Hip-Hop» bezeichnen.
Julian Marley & The Uprising –
der spirituelle Visionär
Für Julian Marley (*1975) ist Musik Leben und
das Leben Musik – und beides versteht er als
Gabe des Himmels. Schon als Fünfjähriger produzierte er sein erstes Demo-Tape. Aufgewachsen
in einer musikalischen Atmosphäre, drehte sich
das ganze Leben von «Ju-Ju» auch bald um die
Musik. Er lernte autodidaktisch Bass, Schlagzeug,
Gitarre und Keyboard. Über sich selber sagt «JuJu»: «Schon als Kind spielte Musik in meinem
Ky-Mani Marley: der Rasta-Hip-Hopper
Ky-Mani (*1976) – der äthiopische Name steht
für einen abenteuerlustigen Reisenden – wurde
als einziger Sohn von Bob Marley und der jamaikanischen Tischtennis-Landesmeisterin Anita
Belnavis in Jamaika geboren und wuchs in Miami
auf. Viele bezeichnen ihn als den kühnsten und
experimentierfreudigsten Musiker der Familie.
Als Teenager begann er zu rappen; erst später
folgten Reggae-Experimente mit seinen Brüdern
Stephen, Julian und Damian. Den musikalischen
Jo Mersa Marley – der musikalische Enkel
Bob Marleys Enkel Jo Mersa (*1991) ist der
jüngste musikalische Spross des Clans. Der erstgeborene Sohn von Stephen Marley wuchs in
einem Umfeld auf, das geprägt war durch das
Erbe seines Grossvaters. Schon als Vierjähriger
stand er zusammen mit seinem Onkel Ziggy und
dessen Melody Makers auf der Bühne. Auch
während seiner Schulzeit war Jo öfter mit ihm auf
Tournee – unter strenger Beobachtung seines
Onkels Damian und seinem Vater Stephen, die
Bob Marley, die Ikone des Reggae, hätte dieses
Jahr seinen 70. Geburtstag feiern können. AfroPfingsten ehrt die Ikone des Reggae mit einer
ganz besonderen «Reggae Night»: Drei seiner
Nachkommen bestreiten einen ganzen Abend –
in einer Konstellation, die es bisher in Europa
noch nie gab!
Die Marleys sind eine Musikerdynastie, die aus
gemeinsamen Wurzeln unterschiedlichste Stile
entwickelt haben. Ihre Inspiration schöpfen sie
aus der Tradition des Reggae. Aber alle bringen
auch ihre eigene Geschichte, ihr Umfeld, neue
musikalische Tendenzen und aktuelle Einflüsse
ein. Drei von Ihnen erleben wir live – an der
Reggae Night des Afro-Pfingsten Festivals, in der
Halle 53 im Sulzer-Areal mitten in Winterthur.
Premium-Partner
Loungepartner
Transportpartner
Ky-Mani Marley
Medienpartner
ihn auch bei seinen ersten Studio-Produktionen
unterstützten. Wie sein Vater und Grossvater war
er ein begeisterter Fussballspieler – aber letzlich
setzte er auf die Musik-Karriere. «Mein Vater
liess mir die Wahl, welchen Weg ich gehen wollte. Und als ich mich für die Musik entschied, sagte er: OK, wenn es das ist, was du willst – mach’s.
Mal sehen, ob deine Motivation ausreicht.» Und
sie reichte aus: 2010 veröffentlichte er seine erste
Single, kurz darauf die erste Solo-Produktion
«Bad So», in der er sich als DJ mit lyrischem,
humorvollem Talent profilierte. Von sich selber
sagt er: «Ich gehöre zur jungen Generation der
Marleys, und ich bin immer noch am Experimentieren. Aber ich kenne meine Wurzeln – und ich
Jo Mersa Marley
möchte daraus Neues schaffen.» Sein Stil ist eine
spannende Mischung aus Reggae, Dancehall und
dem Hip-Hop, mit dem er aufgewachsen ist.
In dieser Konstellation sind die Marleys in Europa
noch nie aufgetreten. Wir dürfen darauf gespannt sein, wie die beiden Söhne und der Enkel
das Erbe Bob Marleys weitertragen – und wie alle
drei ihren eigenen Weg und ihren eigenen Umgang mit den Traditionen des Reggae und den
musikalischen Einflüssen des 21. Jahrhunderts
interpretieren.
SAMSTAG, 23. MAI 2015
JULIAN MARLEY
& THE UPRISING
KY-MANI MARLEY
JO MERSA MARLEY
SONNTAG, 24. MAI 2015
KEZIAH JONES
DELE SOSIMI AFROBEAT
ORCHESTRA FEAT. BREIS
& AFRIKAN BOY
SALLY NYOLO
23. Mai 2015: Reggae Night
Halle 53, Sulzer-Areal Stadt, Winterthur
Tickets für die Konzerte sind ab sofort
unter www.ticketcorner.ch erhältlich.
Weitere Informationen unter afro-pfingsten.ch
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