2006 - Marie-Curie
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2006 - Marie-Curie
Marie – Curie – Gymnasium Städt. Gymnasium Recklinghausen Abitur 2006 GK Informatik Vorschlag I Aufgabe 1) „Könntest du mir für heute Abend in der Stadt dein Fahrrad leihen?“ fragte Cornelius seine Freundin Alberta. „Ja natürlich, aber ich komme nur um 10.00 Uhr und um 14.00 Uhr in die Stadt. Wo finde ich dich dann um dir den Schlüssel zu geben?“ „Ich weiß leider nicht, ob ich dann gerade Zeit habe. Stelle doch einfach dein Fahrrad um 10.00 Uhr auf den Hof und schließe es ab. Wenn du dann um 14.00 Uhr noch einmal vorbei kommst, kannst du es ja wieder los schließen.“ „ ??, dann wird es sicher bis zum Abend gestohlen!“ „Sicher nicht, denn ich habe es ja in meiner Mittagszeit mit meinem Schloss abgeschlossen – so kann nichts passieren und ich kann es am Abend benutzen.“ Dieses ‚Doppelschlossverfahren’ kann genau so gut in der Kryptographie angewandt werden. a) Eine mögliche, sehr einfache Anwendung des Verfahrens ist eine doppelte Schlüsselwortaddition zu einem gegebenen Klartext, wobei eine buchstabenweise Addition über die Alphabetnummer erfolgen kann. Die Gesamtoperation verläuft in o.a. 4 Schritten: Fahrradbild Krypto-Verfahren Beispiel: Fahrrad Klartext Der Waldarbeiter macht eine Pause. Albertas Schloss SWort1 Glyzerin Cornelius’ Schloss SWort2 Jacke 1. Alberta verschließt das Fahrrad 2. Cornelius verschließt das Fahrrad 3. Alberta schließt ihr Fahrradschloss wieder los 3. Cornelius schließt sein Fahrradschloss wieder los und kann fahren Klartext + SWort1 → 1.Geheimtext 1.Geheimtext + SWort2 → 2.Geheimtext 2.Geheimtext – SWort1 → 3.Geheimtext 3.Geheimtext – SWort2 → Klartext DERWALDARBEITERMACHTEINEPAUSE +GLYZERINGLYZERINGLYZERINGLYZE =KQQWFDMOYNDIYWAAHOGTJAWSWMTSJ KQQWFDMOYNDIYWAAHOGTJAWSWMTSJ +JACKEJACKEJACKEJACKEJACKEJACK =URTHKNNRJSNJBHFKIRRYTBZDBWUVU URTHKNNRJSNJBHFKIRRYTBZDBWUVU -GLYZERINGLYZERINGLYZERINGLYZE =NFUHFVEDCGOJWPWWBFSYOJQPUKVVP NFUHFVEDCGOJWPWWBFSYOJQPUKVVP -JACKEJACKEJACKEJACKEJACKEJACK =DERWALDARBEITERMACHTEINEPAUSE Beschreibe den Ablauf einer Simulation dieses Verfahrens unter Angabe der benutzten Objekte/Variablen und der notwendigen Prozeduren/Funktionen und implementiere die Delphi-Funktion function stringaddieren(t1,t2 : string):string;, die zum String t1 den (auf die richtige Länge gebrachten) String t2 zeichenweise addiert und als Resultat den Additionsstring ausgibt. mögliches Formular b) Beschreibe kurz welche Vor- und Nachteile ein solches Doppelschlossverfahren grundsätzlich besitzt und welche besondere Eigenschaft die einzelnen Verschlüsselungsverfahren unbedingt haben müssen. → Marie – Curie – Gymnasium Städt. Gymnasium Recklinghausen Abitur 2006 GK Informatik Vorschlag I Aufgabe 2) Eine Turingmaschine TM ist ein einfaches Modell eines Computers, das allerdings (theoretisch) alles berechnen kann, was berechenbar ist. Benannt ist die Turingmaschine nach Alan M. Turing, der sie 1936 erdacht hat. Eine TM besteht aus einem unendlichen Arbeitsband, das in einzelne Zellen unterteilt ist, die ein Zeichen enthalten können, einem Schreib- und Lesekopf SLK, der eine Zelle auslesen oder beschreiben/löschen kann und der sich zur benachbarten Zelle bewegen kann und einem ‚Steuerwerk’, in dem festgelegt ist, wie die TM auf vorkommende Situationen reagiert. Beim Startzustand s1 befindet sich der SLK auf einer Zelle, eine endliche Anzahl von Zellen ist beschrieben, die restlichen sind leer (als Zeichen #). a) Eine spezielle TM ist gegeben durch das Zeichen 1, das gelesen oder geschrieben werden kann. Das Steuerwerk wird durch die folgenden Regeln bestimmt: Steht der SLK in s1 auf einer 1, löscht er sie, rückt nach rechts und geht in den Zustand s2 über. Steht der SLK in s1 auf einer #, bleibt er und geht in den Endzustand s6 über. Steht der SLK in s2 auf einer 1, rückt er nach rechts und geht in den Zustand s2 über. Steht der SLK in s2 auf einer #, rückt er nach rechts und geht in den Zustand s3 über. Steht der SLK in s3 auf einer 1, rückt er nach rechts und geht in den Zustand s3 über. Steht der SLK in s3 auf einer #, schreibt er eine 1, rückt nach links und geht in den Zustand s4 über. Steht der SLK in s4 auf einer 1, rückt er nach links und geht in den Zustand s4 über. Steht der SLK in s4 auf einer #, rückt er nach links und geht in den Zustand s5 über. Steht der SLK in s5 auf einer 1, rückt er nach links und geht in den Zustand s5 über. Steht der SLK in s5 auf einer #, schreibt er eine 1, rückt nach rechts und geht in den Zustand s1 über. 1) Beschreibe diese TM als endlichen Automaten und gib seine Funktionen als Automatentafel oder als gerichteten Graphen an. 2) Starte die TM in der u.a. Startsituation und beschreibe die einzelnen Abläufe bis zum Eintreten des Endzustands. # # # # # # # # # # # 1 1 # # # # # # # # # # # b) Gib die Regeln des Steuerwerks einer TM an, die, irgendwo angesetzt auf einer Folge von 1en, links und rechts je eine 1 hinzufügt. mögliche Startsituation: # # # # # # # # # 1 1 1 1 1 1 1 # # # # # # # # # 1 1 1 1 1 1 1 1 1 # # # # # # # mögliche Endsituation: # # # # # # # →