Samstag mach ich den Keller
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Samstag mach ich den Keller
Das evangelische Magazin 11 . 2012 www.chrismon.de Samstag mach ich den Keller Denn das kann alles weg. Ein Crashkurs im Entrümpeln Seite 12–18 c1211-U1 Titel [Print_Red].indd 1 09.10.12 16:04 Weinqualität ist die höchste Motivation Wo entsteht Weinqualität? Ganz zuerst in einem Weinberg, der die Kraft der Natur nutzt. Nicht dort, wo chemische Pestizide das natürliche Gleichgewicht zerstören. Sondern dort, wo eine hohe Biodiversität für einen gesunden, natürlichen Ausgleich sorgt. Das Resultat: Weine die höchste Anerkennung finden. inhalt «Sehr empfehlenswert» Wein aus gesunder Natur Frei und leicht «Delinat- Wein aus biologischem Anbau liegt deut lich über den geset zlichen Anf orderungen.» So fühlt sich Bodo Kirchhoff beim Schreiben. Wenn es gut läuft! Seite 24 895."3:3-%;3:30<=>..3#?;5:3#%@,A$%B*C*( DDE%F6GH3>!(%I,0</=30.30<6G/.!%F6GH3>!J 06 Kreuz und quer 10 Auf ein Wort Gut, dass die Besonnenen in der Überzahl sind, sagt Margot Käßmann 12 Titel Das brauchen wir nicht mehr! Ein Crashkurs in Sachen Aufräumen 20 Was ich notiert habe Arnd Brummer will lieber schenken als zum Spenden verpflichtet werden 22 Religion für Einsteiger Glauben wir alle an denselben Gott? 24 Fragen an das Leben Bodo Kirchhoff 28 Begegnung Die Justizministerin und der Kriminologe über wirkliche und gefühlte Gefahr 38 Afghanistan Ihre Söhne, Bundeswehrsoldaten, starben im Krieg. Die Mütter sind jetzt Freundinnen 44 Aufbau Ost Alte Kirchen brauchen jemanden, der sich um sie kümmert. Das tut auch dem Dorf gut 50 Im Vertrauen Tolerieren kann man Piercings, Tattoos, Sushibars. Tolerieren hat mit toll finden nichts zu tun 51 Projekt / Impressum 52 Leserbriefe 54 Anfänge Ihre Eltern haben sie nach Deutschland verheiratet. Das ist lange her. Heute kann sie darüber lachen BioFach Aufgebaut David Rodriguez, Delinat-Einkäufer mit dem Winzer Francisco Ruiz Gutiérrez (Osoti, Rioja) Wenn die Kirche im Dorf bleibt, hat das Dorf einen Mittelpunkt. Drei Geschichten aus Brandenburg. Seite 44 zusätzlich im Paket: Testen Sie 6 der beliebtesten Delinat‐Weine und erhalten Sie zusätzlich 4 Delinat‐Universal‐Gläser! Meinklang Zweigelt Qualitätswein Burgenland 2009 Château Coulon Sélection spéciale Bonarossa !"#$%&'(%"#)*)+,0.)))) (1l €11,87) !"#$%&'(%"#)*)1,0.)))) (1l €10,53) Sicilia IGT 2010 Corbières AOP 2010 !"#$%&'(%"#)*)0,0.)))) (1l €13,20) 4 Gläser 6 Weine un3d3,10 f ür € st at t €7n556,%80 Sie spare Osoti Vendimia seleccionada Vinya Laia Canta Rasim !"#$%&'(%"#)*)//,0. (1l €15,87) !"#$%&'(%"#)*)/.,0. (1l €14,53) !"#$%&'(%"#)*)+,-. (1l €11,33) Catalunya DO 2009 Selbstbewusst Pays d‘Oc IGP 2010 Rioja DOCa 2010 Offen und locker kann Sosan Azad jetzt darüber reden, dass ihre Ehe arrangiert war. Und geschieden ist. Seite 54 4 Universalgläser von der führenden Glasmanufaktur Spiegelau BioFach MUNDUSvini: Silber 2012 Berliner Wein Trophy: Gold Berliner Wein Trophy: Gold Berliner Wein Trophy: Gold Berliner Wein Trophy: Gold !"#$%&'(%"#)*)/1,+. Delinat ist Pionier im biologischen Weinbau – schon seit 32 Jahren. Alle Weine st ammen aus kont rolliert biologischem Anbau. Sie gehören zu den Best en in Qualit ät s- und Preisvergleichen und f inden bei int ernat ionalen Wein- Expert en zunehmend höchst e Anerkennung. Test en Sie selbst . Ihr Kennenlern‐Gutschein Ja, bitte senden Sie mir das Paket mit 6 Flaschen zu 75 cl und 4 Gläsern Name/Vorname Art. 9147.55 | DE-ÖKO-039 | AL5 Straße/Nr. für €33,10 (statt €75,80) !!"#$%&%'()*%+,-.,%/01%23-4567/0"$ tellen unter s e b e n li n o Gleich A L5 w w w.de li na Bitte Coupon abtrennen und senden an: Delinat GmbH - Kundenservice Hegenheimer St raße 15 79576 Weil am Rhein c1211-03 Inhalt [Print_Red].indd 2-3 t .com / PLZ/Ort Telefon E-Mail oder best ellen Sie per: Telefon 07621- 16775- 0 Telefax 07621- 16775- 1 E-Mail [email protected] TITELFOTO: KATRIN BINNER Im Paket enthalten sind diese 6 Weine, darunter 5 Madaillen- Gewinner und 4 DelinatUniversalgläser von Spiegelau. Sie sparen 56%. Anregungen, Fragen, Kritik? Lesertelefon: 069/580 98 - 83 06 E-Mail: [email protected]. chrismon plus ist die Vollversion zum Abonnieren. Im Internet oder telefonisch bestellen unter 0800/758 75 37. chrismon 12/2012 erscheint in der Zeit vom 24. bis 29. 11. 2012 www.chrismon.de Mehr chrismon im Internet: Diskutieren Sie, lesen Sie Leserkommentare, nutzen Sie das Archiv! Dazu Videoblogs, Podcasts und aktuelle Themen Zusätzlich zum gesetzlichen Rückgaberecht von 14 Tagen gewährt Delinat auf alle Weine während der empfohlenen Lagerdauer ein Rückgaberecht. Mehr dazu: www.delinat.com/agb Angebot gilt solange Vorrat. Mit der Lieferung erhalten Sie eine Rechnung. Bitte haben Sie Verständnis, dass pro Haushalt nur eine Bestellung möglich ist. Keine Weinlieferung an Personen unter 18 Jahren. 05.10.12 10:43 portal Erwachsene trauen alten Bäumen, alten Menschen und kleinen Kindern oft zu wenig zu. Zum Beispiel: „Ach, morgen kommt ja die Tante Hilde, die hat schon so viel mitgemacht.“ Warum sagen die nicht, was los war? Tante Hilde wurde vielleicht mal sitzengelassen, und sie hatte eine schlimme Krankheit. Als ob Kinder das nicht verstehen könnten. Aber wie soll ein Kind sich verhalten, wenn Tante Hilde dann vor ihm steht? „Tante Hilde, was hast du denn alles mitgemacht?“ Klingt doch bescheuert. Also traut sich wahrscheinlich niemand, Tante Hilde einfach zu fragen: „Wie ist dir deine letzte Chemo bekommen?“ – aus Angst, sie könnte an solchen Fragen zerbrechen. Tut sie aber nicht! Diese Bäume hier – in Muiderzand, Niederlande – haben auch schon ganz viel mitgemacht, Westwind nämlich. Ganz krumm sind die. Aber ein Kind, das halten sie leicht FOTO: ELLEN KOOI noch aus. 11 . 2012 chrismon 5 c1211-04-05 Portal [Print_Red].indd 4-5 09.10.12 14:25 kreuz und quer Hier geht’s um Klamotten und um Sozialkapital: ein Flohmarkt in Berlin man nicht mit Vernunft handelt, 19,2 Wo da ist auch Eifer nichts nütze; und wer hastig läuft, der tritt fehl. Sprüche Salomos Für immer vielleicht Taufwasser aus der Werra? Zum Glück hat’s kein VoPo gesehen! Erika Hoffmann: Ich lebe in Eschwege, das ist eine hessische Stadt, die vor der friedlichen Revolution genau an der innerdeutschen Grenze lag. Am 1. Mai 1989 fuhren mein Mann und ich im Auto in die DDR. Wir hatten eine Genehmigung, „kleiner Grenzverkehr“ nannte sich das. Nach Suhl und Hildburghausen durften wir, aber nicht nach Masserberg zur Werra-Quelle. Aber da wollten wir hin. Was, wenn ein Volkspolizist kommt und unsere Papiere sehen will? Mein Mann hatte in eine Mineralwasserflasche frisches Werra-Quellwasser laufen lassen, einfach so. Er sagte: „Wenn einer kommt, sagen wir, wir hätten Taufwasser für unseren ersten Enkel geholt.“ Dabei waren unsere Söhne noch gar nicht verheiratet! Zum Glück kam keine Kontrolle. Die Flasche stellte ich in den Keller; da stand sie auch, als im November 1989 die Grenze fiel. Und auch noch, als mein Mann 2002 gestorben ist. Im Mai 2009 wurden vier meiner Enkel getauft, das Werra-Wasser war nach 20 Jahren noch klar und frisch, wie just aus der Quelle. Leider lebt der Opa nicht mehr, aber durch das Wasser war er doch bei der Taufe dabei. Ich bin sicher: Er hat im Himmel seine Freude an seinen Enkeln – und an der Geschichte mit dem Taufwasser! Noch mehr Taufgeschichten unter www.chrismon.de Von Abel bis Zadok Tausendundeine Frage im chrismon-Quiz 1. Auf wen oder was verließ sich Martin Luther? A Seinen Talisman B Kurfürst Friedrich von Sachsen C Bibel, Vernunft, Gewissen D Fürst Bismarck 2. Auch Philipp Melanchthon kämpfte entschlossen. Wie? A Mit Religionsgesprächen B Mit Kreuzzügen C Mit Missionskampagnen D Mit religiöser Raserei 3. Was steht auf Johannes Calvins altem Grabstein? A Die Genfer Kathedrale St. Pierre B Ein barockes Mausoleum C Eine 500 Jahre alte Eiche D „J. C.“ Viel Spaß beim Knobeln! Die Auflösung finden Sie auf der Seite 52 6 chrismon 11 . 2012 c1211-06-07 Kreuz und quer [Print_Red].indd 6-7 In zehn Jahren . . . „...zählen wir nicht nur Geld“ Wir messen alles, nur kein Vertrauen. In Basel gehen Wissenschaftler der Frage nach, ob Gastlichkeit ein Kapital ist Arne Scholz, 32, ist Soziologe. Am Basler Institut für Gemeingüter und Wirtschaftsforschung misst er Sozialkapital. Wie das geht? www.chrismon.de! Es gibt einen Index für menschliche Entwicklung, die Post macht den Glücksatlas – wozu noch einen Sozialklimaindex? Arne Scholz: In Deutschland werden viele Daten erfasst, aber das ist nicht überall so. Die Grundlagen vieler internationaler Indizes sind also nicht richtig vergleichbar. Häufig ist das Bruttoinlandsprodukt, das BIP, eine Größe, um Länder zu vergleichen. Fragwürdig! Warum? In Deutschland beträgt das BIP 44 000 Dollar, in Mexiko 10 000 pro Kopf. Aber ist Deutschland vier Mal lebenswerter als Mexiko? Das würde ich bezweifeln, zumal das BIP vieles misst, was die Menschen nicht glücklicher macht. Wenn ein Staat sich verschuldet, um Kriege zu führen, erhöht sich das BIP. Viele Mexikaner wollen mehr Wachstum! Stimmt, Mexiko gilt als Schwellenland, ein höheres BIP würde viele zufriedener machen – erst mal. Aber in vielen Ländern hat der Wohlstand ein Niveau erreicht, ab dem ein weiterer Anstieg nicht glücklicher macht. Auf einem Planeten mit endlichen Ressourcen ist nicht alles endlos steigerbar. Und: Durchschnittswerte wie das BIP erfassen nicht Faktoren wie die soziale Ungleichheit, die großen Einfluss auf die Zufriedenheit haben. Was besagt der Sozialklimaindex? Er zeigt das Sozialkapital in hundert Ländern, also die Summe immaterieller Güter wie Vertrauen, Gastfreundschaft, Hilfsbereitschaft. Auch in den sogenannten Entwicklungsländern gibt es Sozialkapital, das müssen die Menschen dort gar nicht entwickeln. Wie messen Sie das Sozialkapital? Wir fragen Experten. Etwa: Wie schätzen Sie die Gastfreundschaft der Menschen ein? Und wie die Akzeptanz für Steuererhöhungen, um Schulden abzubauen? Wer ist ein Experte? Zum Beispiel ein Mitarbeiter einer Nichtregierungsorganisation. Wenn wir aus einem Land wie Botswana zehn Antworten bekommen, ist das schon was. Auch in Europa wenden wir uns vor allem an Experten, aber jeder ausgefüllte Fragebogen hilft uns weiter. Und die Leute flunkern nicht? Dazu ein Begriff aus der Statistik, die Standardabweichung. Der Wert besagt, wie sehr die Angaben der Befragten vom Durchschnitt aller Antworten abweichen. Oft ist diese Standardabweichung gering – ein Hinweis, dass die Befragten ehrlich sind. Gibt es schon Ergebnisse? Die Menschen beurteilen ihr Land häufig viel besser, als die Medienberichte bei uns es vermuten lassen. Der Drogenkrieg in Mexiko ist zweifellos eine schlechte Nachricht. Aber das Sozialkapital zeigt Potenziale auf, die wir dabei übersehen: In puncto Gastfreundschaft erreichen die Mexikaner auf der Skala von 1 bis 10 einen Wert von 1,375. Das ist sehr gut, fast Weltspitze. Was haben die Menschen davon? Warum soll sich in zehn Jahren die Kreditwürdigkeit eines Landes nicht auch am Sozialkapital orientieren? Wenn Menschen füreinander einstehen, ist die Gesellschaft, in der sie leben, doch sehr vertrauenswürdig. Hat sich eine Ratingagentur gemeldet? Leider noch nicht. Aber nicht nur die Ratingagenturen müssen sich ändern; die Gesellschaft müsste den Wert immaterieller Güter überhaupt mehr anerkennen. Sozialkapital klingt so, als wenn das Miteinander bald einen Preis bekommt! Nein! Es geht darum, in sozialen Beziehungen eine Ressource zu sehen: Starke Gemeinschaften funktionieren besser, auch in den reichen Ländern. Dänemark und Schweden werden absehbar weit vorne landen – die Menschen in beiden Ländern sind sehr gesund. Das ist kein Zufall! Und Deutschland? Wird im guten Mittelfeld landen. Fragen: Nils Husmann Chaos erzeugen, Fliegenbeine zählen, alte Gräber ausbuddeln: chrismon fragt junge Wissenschaftler, was sie antreibt und was sie in zehn Jahren wissen können Start des Diskursprojektes „...dem Frieden der Welt zu dienen...“. V. l. n. r.: Prof. Enns, Studienleiterin Boysen, Bundesminister de Maizière, Militärbischof Dutzmann Foto: Evangelische Militärseelsorge / Linkmann, „ . . . dem Frieden der Welt zu dienen . . . “ Unter diese Maxime stellt die Präambel des Grundgesetzes die Konstitution der Bundesrepublik Deutschland. Die Mittel und Wege dieser Maxime zu folgen aber haben sich sehr verändert. Viel wurde diskutiert um Auslandseinsätze der Bundeswehr – allein, ein breiter und gesellschaftlicher Diskurs zur Zukunft der Sicherheits- und Außenpolitik Deutschlands blieb bisher in Ansätzen stecken. Die Evangelischen Akademien haben daher zusammen mit der Evangelischen Militärseelsorge das Diskursprojekt „ . . . dem Frieden der Welt zu dienen . . . “ entwickelt – auch um den evangelischen Standpunkt in diese Debatte einzubringen. Zum Projektstart luden sie Bundesminister de Maizière in die Evangelische Akademie zu Berlin ein, der seine sicherheitspolitischen Thesen mit Militärbischof Martin Dutzmann und dem Theologen Prof. Fernando Enns diskutierte. Das Projekt wird 2013 fortgeführt. Im Dezember diesen Jahres laden wir Sie zu den folgenden Tagungen ein: Hoffnung auf Frieden und Angst um die Frauenrechte in Afghanistan Gefährdet Gewalt gegen Frauen den Friedensprozess? 30. 11. bis 01. 12. 2012 Evangelische Akademie im Rheinland Mandelbaumweg 2, 53177 Bonn-Bad Godesberg Tel. 0228/9523-205 www.ev-akademie-rheinland.de FOTOS: PRIVAT, JÖRG BRÜGGEMANN/OSTKREUZ, MICHAEL THÜRMER/HT-FOTOGRAFIE Bibelfest Evaluierung der zivilen Krisenprävention Mit welchen Maßstäben bewerten wir ihren Erfolg? 07. bis 09. 12. 2012 Evangelische Akademie Loccum Münchehäger Straße 6, 31547 Rehburg-Loccum Tel. 05766/81-0 www.loccum.de Afghanistan nach 2014 – Rückzug aus der Verantwortung? XXVI. Afghanistan-Tagung 14. bis 16. 12. 2012 Evangelische Akademie Villigst Iserlohner Str. 25, 58239 Schwerte Tel. 02304/755-324 www.kircheundgesellschaft.de Protestantisch, weltoffen, streitbar. 08.10.12 18:28 kreuz und quer Wie die anderen uns sehen Gibt’s das auch in Klein? Ursula Ott über aufgeblasene Phrasen Die Kolumnen von Ursula Ott als Buch: „Ja toll! Geschichten, die immer nur mir passieren“, www.chrismonshop.de „Ich habe Kinder“, das steht schon auf Seite 12. „Ich habe Kinder und möchte nicht, dass sie mir in zwanzig Jahren vorhalten: ‚Papa, du wusstest das alles – und warum hast du dann nichts getan?‘“ Was Papa Manfred Spitzer angeblich alles wusste, wissen bald alle Deutschen, denn er wiederholt es in vielen Talkshows: Computer machen dick, dumm und aggressiv. Und jedes Mal sagt der Hirnforscher dazu, dass er nicht möchte, dass seine Kinder ihn das später fragen. Komisch, meine Kinder fragen meistens ganz andere Sachen. Warum wir Nazis im Stadtrat haben – das haben die Kinder gerade bei Wikipedia recherchiert für ihr PolitikReferat. Warum wir immer noch Tiere essen, obwohl uns die „Chefkoch“-App täglich ein vegetarisches Rezept schickt. Und wann wir ihnen endlich eine Flatrate fürs Handy kaufen. Ja, ja, morgen werden sie andere Fragen stellen und übermorgen vielleicht gar keine mehr. Ich halte es für extrem unwahrscheinlich, dass sie uns überübermorgen fragen, warum wir ihnen nicht rechtzeitig den Computer weggesperrt haben und Fingerspiele mit ihnen geübt. Das empfiehlt der Professor Umfrage ernsthaft, und das geht schon in Ordnung. Aber was soll dieses Pathos? Der Hirnforscher liegt im Trend. Banales kan man wunderbar religiös überhöhen mit dem drohenden Konditionalsatz: „Wenn dein Kind dich morgen fragt“. Was fragen wir Erwachsene heute unsere alten Eltern: Wo wart ihr, als eure jüdischen Nachbarn abgeholt wurden? Oder: Woran ist Onkel Hans gestorben, hat er sich umgebracht? Es gibt Fragen, die sind groß, die müssen gestellt werden. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich meine Eltern jemals gefragt hätte: Warum habt ihr mir damals nicht den Farbfernseher weggenommen? Warum habt ihr nicht Sackhüpfen mit uns gespielt statt „Bonanza“ geguckt? „Wenn dein Kind dich morgen fragt“ steht übrigens im Alten Testament. „Wenn dein Kind dich morgen fragt, wozu all die Weisungen, Gebote und Rechtsbestimmungen gut sind.“ Gute Frage. Wozu Gebote? Weil der Mensch Grenzen braucht. Man nennt es auch Erziehung. Und die machen die meisten Eltern eigentlich ganz gut. Was sie dabei gar nicht brauchen, sind Panikmacher und Pathosproduzenten. EMPEL Reformationstag, da ist Halloween! Alle Altersgruppen Weihnachten 14–29 Jahre 8 chrismon 11 . 2012 c1211-08-09 Kreuz und quer [Print_Red].indd 8-9 Ostern 86 90 1. Mai 76 49 Rosenmontag 63 40 Pfingsten 56 50 Reformationstag 51 33 Halloween 47 55 PSYCHOLOGIE HEUTE Was uns bewegt. Ja klar! Dass Weihnachten an Jesu Geburt erinnert wird; dass Christen an Ostern Jesu Auferstehung feiern – „Ja, das weiß ich“, sagen über 90 Prozent der Befragten. Gut die Hälfte (51 Prozent) weiß, dass Protestanten am Reformationstag an den Thesenanschlag Martin Luthers denken. Was es mit dem ursprünglich irischen Brauch „Halloween“ (ebenfalls am 31. Oktober) auf sich hat, wissen – so sagen sie – 47 Prozent. ILLUSTRATION: JUDITH DEMMIN Die Rüc kseite der Din ge ist oft fuss elig... ... daher frage ich mich, hier im Innern des Handschuhs... 92 97 Alle Angaben in Prozent. Mehrfachnennungen waren möglich. Was sagst du, Hempel? Im Prinzip ja. Umgekehrt wird sowieso ein Schuh daraus + Wie traumatisch sind Beschneidungen? + Zweisprachigkeit: Trainingscamp fürs Gehirn + Wie Kindern die Neugier ausgetrieben wird + Der Mythos vom Gehirndoping Jetzt mal ehrlich: Können Sie spontan erklären, was genau die Menschen an diesen Tagen feiern? Dunkle Bedeutung Kann man wirklich alles drehen und wenden, wie man will? Manchmal kennen uns andere Menschen besser als wir uns selbst. Unsere Selbsterkenntnis hat ihre Grenzen. Wie können wir Selbstbild und Fremdbild in Übereinstimmung bringen? Bei den Jungen bröckelt’s: Unter den 14- bis 29-Jährigen kennt ein Drittel die Bedeutung des Reformationstags – 55 Prozent geben an zu wissen, was an Halloween gefeiert wird. Nur knapp die Hälfte der Jungen verbindet den 1. Mai noch mit der internationalen Arbeiterbewegung; unter den über 60-Jährigen sind es 90 Prozent. Jetzt am Kiosk Quelle: EMNID-Institut im Auftrag von chrismon. Die vollständigen Ergebnisse der repräsentativen Umfrage (1002 Befragte) und eine Auflösung, was die Feiertage ganz genau bedeuten: www.chrismon.de Jetzt abonnieren unter: Telefon 0 62 01 / 60 07-330 Fax 0 62 01 / 60 07-9331 E-Mail: [email protected] www.psychologie-heute.de 11.10.12 13:07 Einmaliges Reiseangebot für Chrismon Leser! Erleben Sie die u.a. das Schwalbennest auf ein wort Ihr Schiff: MS DNEPR STAR 11 Tage/ 10 Nächte Nicht provozieren lassen! schon ab s inkl. Flug ab/an München s inkl. 6 Ausflüge Sie wollen die Eskalation: der Videofilmer, die Flaggenverbrenner. Aber die Besonnenen sind weltweit in der Überzahl 1.229,- p. P. in Euro in der 2-Bett-Glückskabine, außen ! Inkl. Flug ab/an München (weitere Abflughäfen gg. geringen Aufpreis möglich) 10 chrismon 11 . 2012 Schätze des Schwarzen Meeres Erleben Sie auf dieser einmaligen Route die kulturellen Höhepunkte des Schwarzen Meeres an Bord der beliebten MS Dnepr Star. Es gelten unsere AGB, Datenschutzhinweise (abrufbar unter www.riw-touristik.de) und die Reisebestätigung die Sie nach Buchung erhalten. Daraufhin wird eine Anzahlung in Höhe von 20% des Reisepreises fällig. Restzahlung 30 Tage vor Reiseantritt, anschließend erhalten Sie Ihre Reiseunterlagen. Reiseveranstalter: RIW Touristik GmbH, Georg-Ohm-Str. 17, 65232 Taunusstein. Verfügbarkeit, Änderungen, Druck – und Satzfehler vorbehalten. Mir kam beim Schauen des Videos und der Reaktionen darauf ein Satz von Max Liebermann in den Sinn. Der Berliner Maler sagte, als am 30. Januar 1933 der Fackelzug der Nationalsozialisten an seinem Haus vorbeimarschierte: „Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte.“ Er ahnte, was diese Machtergreifung für ihn als Juden und für die deutsche Kulturpolitik, ja für Deutschland bedeuten würde. Was sich jetzt abspielt – wir können ahnen, was das mit sich bringt. Vorurteile werden zementiert: Der Westen, der die Muslime und ihren Glauben lächerlich macht, keinen Respekt kennt, militärisch mit Drohnen und kulturell mit Karikaturen gegen Länder muslimischer Prägung kämpft. Die muslimische Welt, zurückgeblieben, wenig informiert, immer gewaltbereit, absolut männlich dominiert. Mich empört, ärgert, macht zornig, dass Religion wieder benutzt wird und sich benutzen lässt, Öl in das Feuer politischer Konflikte zu gießen. Wir brauchen dringend eine Koalition der Besonnenen. Und es gibt sie ja! Millionen Muslime wohnen in Kairo, wenige haben demonstriert. Muslime in Deutschland haben ruhig und reflektiert reagiert. Christinnen und Christen versuchen zu deeskalieren. Wir dürfen uns nicht von gezielt eingesetzten Feindbildern provozieren lassen! Natürlich gibt es Differenzen, Spannungen zwischen Christentum, Judentum und Islam. Niemand wird das ignorieren können. Die Frage ist, wie wir damit umgehen: gegenseitig Feindbilder hochhalten oder gemeinsam Provokationen zurückweisen, um in Ruhe über Probleme zu sprechen? Christinnen und Christen jedenfalls können sich durch Karikaturen nicht provozieren lassen. Die schlimmste Karikatur ihres Gottes ist ihr Grundsymbol: Gott, hingerichtet am Kreuz mit dem zynisch gemeinten Schild darüber: Jesus von Nazareth, König der Juden. e FOTO: MONIKA LAWRENZ Dr. Margot Käßmann ist Herausgeberin des Magazins chrismon und Botschafterin der evangelischen Kirche für das Reformationsjubiläum 2017 Diese Bilder prägen sich tief ein: Bilder von wütenden Demonstranten, brennenden Flaggen, getöteten Menschen. Weniger einprägsam, einfach nur übel ist das Video, das diesen gewaltsamen Demonstrationen vorausging. Ich habe es mir in der Kurzversion von fünfzehn Minuten angeschaut. Eine Stunde oder länger hätte ich es nicht ausgehalten: Böse langbärtige Muslime zerstören die Klinik eines guten christlichen Arztes, schleifen eine gutmütige alte Christin zu Tode, töten einen frommen Juden vor den Augen seiner Frau, und Mohammed vergewaltigt sie anschließend. Mit gierigem Sabbern freuen sich Mohammeds Kumpane, als er ihnen sagt, sie können die Frauen und Kinder und das Land der Ungläubigen haben, das sei alles ihrs. Ein koptischer Priester verspricht, für Mohammed ein Buch, gemischt aus Christlichem und Jüdischem, zu schreiben. Dieses Video ist erbärmlich schlecht gemacht, lebt von absurden Klischees und ist lächerlich. Ja, ich würde gerne darüber lachen. Aber das Lachen bleibt mir bei dem Gedanken im Halse stecken, dass Menschen dafür sterben mussten. Aber mussten Menschen wegen dieses Videos oder wegen einer Karikatur sterben? Das ist nicht die Wahrheit. Die allermeisten derer, die gewalttätig demonstrieren, haben weder Video noch Karikaturen gesehen. Machen wir uns nichts vor, es geht doch nicht um Religion. Es geht um Macht, um Auseinandersetzung und am Ende um die Lust an Gewalt und Zerstörung. Hier die geschürte Empörung der einen, die in der Folge Botschaften stürmen, den US-Botschafter ermorden, selbst sterben mitten im Aufruhr. Dort die Empörung der anderen: So seien sie eben, die Muslime, sie entsprechen dem Klischee, das jenes Video und die Karikaturen von ihnen zeichnen – dumpf, ungebildet, gewalttätig. ! inkl. 6 Ausflüge ! Inkl. Vollpension an Bord ! deutsche Bordbetreuung und Reiseleitung während der Ausflüge Das Schwarze Meer erwartet Sie mit wunderschönen Stränden, ruhigen Buchten und romantischen Küstenorten. Sehen Sie das unvergleichliche Donaudelta, entdecken Sie die Potemkin-Treppe, die vielen restaurierten Prachtbauten in Odessa und lassen Sie die Schönheiten der Halbinseln Krim auf sich wirken. Der Besuch eines Konzertes des Schwarzmeerflottenensembles darf bei Ihrer Reise natürlich nicht fehlen. Die Kosakenmetropole Saporoschja und die Hauptstadt Kiew mit ihren goldenen Kuppeln und den vielen orthodoxen Kirchen und Kathedralen werden Sie in ihren Bann ziehen. Erleben Sie die herzliche Gastfreundschaft der Einheimischen und eine unvergessliche Reise, die Ihnen noch lange in Erinnerung bleiben wird. ABFAHRTSTERMINE ...zur schönen Reisezeit 19.06. - 29.06.2013 / 10.07. - 20.07.2013 31.07. - 10.08.2013 Kabinenbeispiel Russische Kultur Sophienkathedrale inkl.Flug ab/an München Anforderung, Beratung & Buchung: ! 06128 / 740 8160 Als Leser von Chrismon erhalten Sie ein Ausflugsguthaben von € 50,- pro Person! IHR SCHIFF: MS DNEPR STAR Das beliebte Schiff der guten Mittelklasse wird regelmäßig renoviert und überprüft und bietet Ihnen daher einen hohen Sicherheitsstandard. Das große Sonnendeck und die Rundum-Promenade laden zum Entspannen und Beobachten der schönen Flusslandschaften ein. Die freundliche Crew ist stets um Ihr Wohl bemüht und verwöhnt Sie nach allen Regeln der Kunst. Entdecken Sie die Schönheiten der Ukraine bequem und komfortabel von Ihrem Kreuzfahrtschiff aus. Ihre Route Tag 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 Stationen An Ab Kiew Kiew 19:00 Flussfahrt Dnepr Saporoschja 09:00 16:00 Cherson 08:00 12:00 Sewastopol 09:00 Sewastopol 19:00 Odessa 14:00 Odessa 20:00 Tulcea 14:00 Tulcea, Transfer nach Bukarest und Rückflug Ihre Ausflüge (Preise): KIEW: Stadtrundfahrt (inklusive); SAPOROSCHJA: Stadtrundfahrt (inklusive); Kosakenreiterspiel 24,-; CHERSON: Bootsfahrt Dneprdelta (inklusive); SEWASTOPOL: Schwarzmeerflottenensemble (inklusive); Stadtrundfahrt (inklusive); ODESSA: Stadtrundfahrt (inklusive), BelgorodDnestrovski 44,-; TULCEA: Bootsfahrt im rumänischen Donaudelta 29,- Jetzt anrufen und Ihren kostenlosen Sonderprospekt anfordern! l Reisecode: Chris-Dnepr oder per E-Mail: [email protected] c1211-10 Herausgeber [Print_Red].indd 10-11 Ihre Route IHR CHRISMON-LESER VORTEIL: Jalta, Hafen Einmaliges Vorteilsangebot mit Best-Preis-Garantie (p.P. in €) s Inkl. Hin- und Rückflug ab München s inkl. Vollpension s inkl. deutschspr. Reiseleitung Kat. Kabine Preis CG 2-Bett Außen 1.299,Als Leser von Glückskabine ab Chrismon D 2-Bett Außen 1.449,erhalten Sie ein Hauptdeck ab Ausflugsguthaben F 2-Bett Außen 1.549,in Höhe von Oberdeck ab H 2-Bett Außen 1.649,- € 50,- pro Person Bootsdeck Flug ab/an Berlin, Frankfurt, Düsseldorf +50,- €, Hamburg +60,- €, Hannover , Leipzig +70 €, Der neue Katalog ist da! Fordern Sie auch kostenlos unseren neuen Katalog 2013 mit vielen weiteren Hochseekreuzfahrten, Flusskreuzfahrten sowie Rundreisen an! www.riw-touristik.de 08.10.12 18:31 titelthema Wie man sich anständig trennt Kleider, Lampen, Bücher, der hölzerne Kerzenständer – manches davon ist längst Ballast. Das muss weg! Aber Ausmisten ist nicht einfach. Es hängt doch so viel an den Dingen: Träume, Pläne, Erinnerungen. Ein Crashkurs mit der Aufräumspezialistin Birgit Medele c Interview: Christine Holch Fotos: Katrin Binner Und jetzt: loslassen! Das Leben wird leichter, versprochen! Wieso soll ich überhaupt ausmisten? Weil das befreit. Man hat mehr Zeit, es läuft viel mehr von selber. Wer außen Ordnung schafft, bekommt auch im Inneren Ordnung und Klarheit. Mit Aufräumen schafft man sich eine Startrampe, um loszufliegen. Losfliegen? Es geht doch nur um Dinge . . . Es geht nie um Dinge. Es geht um die Geschichten, die sie erzählen, um Erinnerungen, Zukunftspläne . . . Gegenstände sind die Requisiten im Theater unseres Lebens. Wenn wir die Lebensbühne nie abräumen, sind wir dazu verurteilt, alte Vorstellungen zu wiederholen. Gegenstände sind still, wie sollen die denn stören? Gegenstände verlangen meine Aufmerksamkeit: Trag mich zurück an meinen Platz, nutz mich, lies mich! Woran merke ich, dass ich zu viel Zeug habe? Wenn man sehr viel Zeit damit verbringt, das alles zu verwalten. Oder wenn einem der Platz ausgeht. Es gibt ja Leute, die haben ihren Kram schön in Kisten mit Labels drauf, aber dann müssen sie immer noch ein Regal aufstellen. Egal, wo wir das deponieren, es hängt an uns dran, ist Ballast. Was genau ist Ballast? Alles, was man nicht benutzt oder was man nicht wirklich mag. Auf einer tieferen Ebene gehört auch alles Unerledigte dazu: der unfertige Strickpulli, ungelesene Zeitschriften, Bücher aus einem abgebrochenen Studium. Wie haben Sie Ihr Talent fürs Aufräumen entdeckt? Ein Einschnitt war, als meine jüngere Schwester mit 28 Jahren starb. Sie war Birgit Medele, 41, wuchs in München auf und lebt heute mit Mann und drei kleinen Kindern in London. Sie schrieb das Buch „Leben statt kleben“. Mit ihrer Agentur „Unbeschwert leben“ bietet sie Menschen ihre Hilfe an, Dinge, Gedanken und Gefühle loszulassen, die zu Ballast geworden sind. 11 . 2012 chrismon 13 c1211-12-18-Aufräumen [Print_Red].indd 12-13 11.10.12 12:56 titelthema Buchhändlerin, sie hat Bücher geliebt, sie hatte wunderschöne Bücher. Da war überhaupt kein Drandenken, dass meine Mutter irgendwas anfassen kann. Mir fiel das nicht schwer. Ich sagte: Es wäre sicher in ihrem Sinn, wenn die Bücher nicht verstauben, sondern anderen Menschen Freude machen. Viele Bücher kamen in Büchereien und die schönsten in ein Zimmer, wo sich Freundinnen und andere Besucher was aussuchen konnten. Damals Womit fang ich an, damit ich nicht scheitere ? wurde mir klar, dass ich etwas kann, was andere nicht können. Okay, sagte ich mir, dann bin ich eben ein lebendes Klischee: die Deutsche, die Organisationskurse anbietet! Eigentlich hatten Sie Kunst studiert. Ja, weil mein Herzensanliegen immer schon war, Leute zu inspirieren. Ich habe Konzeptkunst gemacht. Irgendwann sah ich ein: Damit bringe ich nur recht wenigen Leuten Freude ins Leben. Die wichtigste Qualifikation für meinen neuen Job war für mich dann aber, selber Kinder zu haben. Denn wenn ich als Kinderlose Leuten etwas vom Aufräumen erzähle und es sind Mütter dabei, kann ich sofort einpacken. Da nimmt mich niemand ernst. Und, gibt’s bei Ihnen einen Elektrozaun zwischen Kinder- und Wohnzimmer? Ja, genau und überall Verbotsschilder! Nein, natürlich haben unsere Kinder jegliche Freiheit. Aber unser Haus besteht nicht nur aus Kinderzimmern. Besucher sagen immer: Hier ist aber viel Platz! Unser Haus ist nicht besonders groß, aber es gibt eben keine Sideboards, keine Vitrinen, Kommoden, Bücherregale. Wie, Sie haben keine Bücher? Ich hatte mal sehr viele Bücher, mittler14 chrismon 11 . 2012 c1211-12-18-Aufräumen [Print_Red].indd 14-15 weile habe ich nur noch zwei Regalfächer, mit Büchern, die mich aktuell bereichern. Und was ist mit Spielzeug? Ich habe nicht jeden Teddybär behalten, den meine Kinder seit ihrer Geburt bekommen haben. Die Spielsachen sind im Schrank unter der Treppe, und die Kinder genießen, dass sie wissen, wo was ist, wo sie sich was holen können. Es sind ja nicht nur die Eltern überfordert mit der Verwaltung, wenn sich Legosteine mit Bauklötzen und Puzzleteilen vermischt haben. Aber am liebsten spielen meine Kinder und auch Besuchskinder mit dem Sofa, sie bauen aus den Polsterteilen Häuser oder ziehen die Decke über die Stühle. Was machen Sie mit der Flut an Spielzeuggeschenken, die ins Haus schwappt? Ich frag die Kinder! Ich habe mal mit einer Familie gearbeitet, wo es Hunderte von Stofftieren und Büchern gab. Als ich mit den Kindern anfing auszusortieren, die waren fünf und acht, sagten die ganz klar: Ach nee, mit dem Stofftier spiele ich nicht. Da mischte sich die Mutter ein: Aber, das hat dir doch die Tante . . . ! Und das haben wir damals bei dem Ausflug gekauft! Eigentlich hatte die Mutter das Problem. Na gut, ich fang an mit Aussortieren – aber das geht erst, wenn ich mal ein ganzes verregnetes Wochenende habe. Genau: „Dann mach ich den Keller am Wochenende.“ Sie werden scheitern. Der ganze Keller – das ist viel zu groß, das schafft kein Mensch. Wir unterschätzen die Macht der Gegenstände. Sie werden ins Erinnerungsmeer stürzen und untergehen. Und dann schnell alles wieder wegpacken. Was wäre ein guter Anfang? Zehn Minuten. Oder ein einziger Ordner. Man kann mit dem Leichtesten anfangen oder mit dem, was am meisten ärgert. Klassiker sind: unter der Spüle oder der Papierkram auf dem Esstisch. Ich schaue mir zehn Bücher durch. Niemals das ganze Bücherregal auf einmal. Das geht nur, wenn man mit jemandem zusammenarbeitet. Wie helfen Sie bei der Bücherwand? Eine Klientin hatte ein riesiges Bücherregal, und sie wollte alle Bücher behalten. Ich sagte: Ja. Denn ein Organizer lässt immer die Klienten entscheiden. Ich sagte: Wenn Sie hier so viele Schätze stehen haben, sollten wir das organisieren, damit Sie, wenn Sie einen Gedichtband lesen wollen, den sofort finden. Die Familie war umgezogen und hatte die Bücher aus den Kisten so in die Regale gestellt. Dann nahm sie ein Buch nach dem anderen in die Hand und sagte: ein Geschenk, weg damit. Es folgten Bücher, die sie nicht mehr interessierten oder die sie noch nie interessiert hatten, die ein totaler Fehlkauf waren oder wo das Thema schon ums Eck war. Am Ende konnten stapelweise Bücher gehen. So einfach war das? Nicht bei allen Büchern. Ein schwieriges Thema war, dass sie Jura studiert hatte, letztlich, weil die Eltern das wollten. Sie hatte die fetten Juraschinken noch rumstehen. Da sagte sie: Ja, das habe ich mal gemacht, da kann ich jetzt drum trauern, dass es nicht zu einer Karriere als erfolgreiche Anwältin geführt hat – aber das wollte ich ja sowieso nie. Da haben wir tonnenweise Erleichterung geschaffen. Aber vielleicht machen die Bücher meine Identität aus. Oder die Filmsammlung. So was zeigt, wie aufgeschlossen ich bin, wie fantasievoll . . . Andere schätzen uns doch nicht wegen unseres Krams! Wir sind nicht, was wir haben. Wir sind, was wir sind: ein Puzzle aus Erfahrungen. Schauen Sie, wie viele Bücher Sie freudvoll in Ihr Leben integrieren können. Das mögen 550 für Sie sein und fünf für jemand anderen. Vielleicht erst mal alte Zeitungen wegwerfen – wäre das ein einfacher Anfang? Dachte ich immer. Und dann hatte ich mit diesen Mittdreißigern zu tun, die hatten ein Baby bekommen, aber in der Wohnung war kein Platz, weil sie sich nicht von alten Zeitungen trennen konnten – denn da könnte ja noch etwas drinstehen, was wichtig ist oder inspirierend. Sie flogen diese Zeitungen sogar in den Urlaub als teures Übergepäck mit, damit sie sie da durchsehen können, weil sie da ja Zeit haben. Haben sie natürlich nicht gemacht. Wahnsinn! Papier ist für alle Menschen eine Herausforderung. Papier sammelt sich überall. Weil es oft mit Handlungsbedarf verbunden ist: Ich muss da anrufen, ich muss die Steuer machen . . . Oder man denkt: Wenn ich jetzt diesen Packen Papier loslasse, habe ich keinen Zugang mehr zu dieser Information. Und für viele Leute ist Internet kein Argument. Aber dann sollte man sich Leitfragen: Brauch ich das noch? Macht es mich glücklich? 11 . 2012 chrismon 15 08.10.12 19:18 titelthema Da kann sich doch Erleichterung ausbreiten. Endlich Platz für was Neues! die Papierinformationen so erhalten, dass sie wirklich zugänglich sind und nicht irgendwo verborgen in einem Stapel. Jetzt fang ich an. Soll ich mir noch drei Kisten hinstellen? Kisten oder Tüten: für Müll/Recycling, für Weiterverschenken/Verkaufen, für Erledigen. Und eine Transitbox. In die kommt alles Verirrte, denn wir tragen den Korkenzieher nicht gleich in die Küche zurück – um dort nur schnell einen Kaffee zu machen und damit aus dem Rhythmus zu kommen. Was ist, wenn ich mich für keine Kiste entscheiden kann? Da hilft die Dilemmakiste. Die Urteilsfindung passiert dann wie von selbst. Wenn wir das Objekt nach zwei Stunden rauskramen und tränenüberströmt rufen: Wie konnte ich nur ohne dich leben? – klarer Fall. Wenn wir uns nach zwei Wochen nicht mehr erinnern können, was in dieser Kiste ist, hat es sich von selbst entschieden. Wenn es so einfach wäre! An manchem hängt man, weil es aus einer aufregenden Zeit stammt – Landkarten von Reisen, Material aus der Zeit als Umweltaktivistin oder Elternbeirat. Specken Sie solche Sammlungen doch auf ein „Best of“ ab. Aus sieben mach drei, aus drei mach eins – schon ist Platz für Neues. 16 chrismon 11 . 2012 c1211-12-18-Aufräumen [Print_Red].indd 16-17 Angenommen, ich selbst kann gut ausmisten, aber bei den alten Eltern wird die Wohnung voll und voller. . . Das ist dann eben so. Dinge sind ein Kokon, ein Schutzpolster. Es funktioniert jedenfalls überhaupt nicht, bei jemand anderem gegen dessen Willen aufzuräumen. Das gibt nur Streit. Und bald sieht es wieder so aus. Wenn die Person allerdings möchte, dass Sie ihr helfen, predigen Sie nicht, sondern stellen Sie Fragen. Wie soll ich denn fragen, wenn jemand alte „Apotheken-Umschauen“ hortet, um sie irgendwann noch zu lesen, also nie? Nehmen Sie zusammen ein Ding nach dem anderen hoch und fragen Sie: Brauchst du das? Dann sagt die Person wahrscheinlich: Ja. Dann fragen Sie: Für was? Warum? Wie warum! Weil ich die Infos über all die Krankheiten noch mal brauchen könnte! Dann hangeln Sie sich als Übung doch mal an der Angstkette entlang: Was wäre, wenn die „Apotheken-Umschau“ geht? Ich habe die Information nicht mehr, ich werde sie nie mehr von irgendjemandem wiederbekommen, keiner wird mir helfen, keiner mir irgendwas raten können. Ich werde alles verlieren. Verhungern. Sterben. Da müssen die Leute selbst lachen. Was machen Sie genau, wenn Sie bei Klienten sind? Ich bringe zusätzliche Energie rein, Disziplin und Konzentration. Vor allem halte ich den Himmel davon ab, dass er auf uns einstürzt. Ich saß mal neben einer Klientin, die alle Geburtstagskarten ihres Lebens aufgehoben hatte. Ich hielt die hoch und fragte: Ja? Nein? Sie sagte immer Nein. Auf einmal schaute sie mich an und sagte: „Wissen Sie, was Sie hier tun? Sie halten meine Hand.“ Genau das ist es. Ich stehe beim Umgang mit den Gefühlen bei, die aus den Flaschen steigen. Es kann passieren, dass Leute anfangen zu weinen. Wenn das so traurig ist, dann lass ich doch besser alles so, wie es ist. Auf Dauer macht der Stillstand aber kribbelig, weil es bei den meisten von uns die eine oder andere Baustelle gibt, wo wir ein bisschen Veränderung begrüßen würden. Ja, schon, aber die inneren Widerstände! Nehmen wir den Fonduetopf und die vielen Weingläser – platzraubend. Aber ich möchte doch mal eine größere Einladung machen . . . Wen laden Sie ein und wann machen Sie das? Setzen Sie sich ein Zeitlimit. Wenn ich bis dahin die große Einladung nicht ausgesprochen habe, dann will ich sie vielleicht gar nicht. Und wenn doch: Dann leihe ich mir eben den Fonduetopf beim Nachbarn. Ich arbeitete mal mit einem jungen Paar, gerade Eltern geworden, aber die Küche, wo eigentlich ein Flaschensterilisierer und der ganze Kram fürs Baby stehen sollte, war blockiert von Hochzeitsgeschenken und Silberteilen für „die Dinnerparty“, von der sie dauernd redeten. Mit dem kleinen Kind wird das aber sowieso erst mal nichts mit der Dinnerparty. ? Was ist mit Geschenken? Darf man die wegwerfen? Viele Dinge zu haben gibt aber auch ein Gefühl von Sicherheit. Das ist ein Missverständnis. Sicherheit liegt nie in Dingen. Sie liegt in der Gewissheit, mit allem umgehen zu können, was das Leben einem auftischt. Und was ist mit dem inneren Widerstand „das war aber so teuer“? Leider lässt sich der Fehlkauf nicht damit ungeschehen machen, dass man das Ding behält. Ich kann es verschenken oder verkaufen. Verkaufen kostet aber auch viel Zeit und Energie. Ich persönlich verschenke lieber. Ich stelle auch öfter was vors Haus. Zum Beispiel, als wir Kinder bekamen, meine sehr große, geliebte Zimmerpalme. Ich hängte ihr ein Schild um: Bitte nimm mich mit. Kurz darauf kam ein junges Paar, ich stand gerade am Fenster, wir winkten einander zu. Alle glücklich. Jetzt hab ich ein paar einfache Dinge aussortiert, was wäre der nächste Schwierigkeitsgrad? Fotos, damit haben alle Leute Probleme. Wenn man Fotos wegwirft, verliert man die Erinnerung. Erinnerung verlieren geht gar nicht. Auch hier die Gretchenfrage: Trägt dieses Bild zu meiner Lebensfreude bei, bedeutet es mir etwas? Wenn nein, was hat es dann hier zu suchen? Darf man Geschenke wegwerfen oder weitergeben? Ja! Meine Schwiegermutter, eine wunderbare Frau, schenkt mir gern Kitschkeramik zum Aufhängen: geht gar nicht! Ich nehme die Essenz des Geschenks – die Liebe, die Aufmerksamkeit – und bedanke mich herzlich dafür, aber das Symbol für die Liebe muss ich deshalb nicht ein Leben lang behalten. Und was ist mit ererbten Dingen? Schwierig. Als meine Schwester gestorben ist, bin ich zum ersten Mal im Leben mit Übergepäck geflogen. Aber man kann später ja auch wieder abbauen. Wir verletzen das Andenken an Verstorbene nicht, wenn wir ihre Dinge weiterziehen lassen. Noch ein Problemfeld: Kleiderschrank. Das Einzige, was in den Kleiderschrank reingehört, ist das, was passt und worin wir uns gut fühlen. Also nur noch Lieblingsstücke? Genau. Wir tragen ohnehin 80 Prozent der Zeit nur 20 Prozent unserer Garderobe. Sprich: Das meiste ziehen wir nicht an, weil wir es nicht mögen. Oder weil es „zu schön“ ist und auf den „besonderen An- lass“ wartet. Das ist dasselbe wie mit den Kristallgläsern: Die rühren wir nicht an, trinken stattdessen aus Senfgläsern. Schluss mit dem Schonen! Alles Unbenutzte ist ungelebtes Leben. Aber nicht mehr passende Erinnerungsklamotten darf ich behalten, oder? Wenn Ihnen was Freude macht, natürlich, dann ist es ja auch keine Belastung. Aber warum muss es im Kleiderschrank hängen? Oder Sie machen ein Foto davon, ein alter Trick. Dann gibt es noch die Kleider, wo man sagt: Die zieh ich an, wenn ich wieder schlanker bin. Und solange teilen wir unserem wunderbaren Körper und uns selbst mit: „So wie du bist, akzeptiere ich dich nicht.“ Sich um ein paar Zentimeter an Bauch oder Po zu sorgen, heißt, das Geschenk des Lebens zu verkennen. Nun hat man den eigenen Kram reduziert – aber was ist mit dem Jugendzimmer des Sohnes, muss man das erhalten? Ein großes Thema. In vielen Familien bleibt das Zimmer so. Dann ist die Frage: Warum? Kommt das Kind noch manchmal zurück und schläft da wirklich? Dann ist kein Handlungsbedarf. Oder hat das Kind eine eigene Wohnung und überhaupt kein Interesse am Kinderzimmer, aber die Eltern könne noch nicht ganz loslassen? Wenn ich in den Kursen frage, wann das Sammeln angefangen hat, sagen viele: als die Kinder weg waren. Das umgekehrte Problem: Erwachsene Kinder. . . . . . missbrauchen ihre Eltern als Ablage. Sehe ich oft. Das Kind hat eine winzige Wohnung und sagt: Ach, Mama, das alte Schlagzeug kann doch bei euch . . . Da müssen die Eltern Grenzen setzen. Denn das Kind, das jetzt 35 ist, umschifft eine Entscheidung: Bin ich jetzt Schlagzeuger, will ich immer noch Rockstar werden? Ich sage nichts bei ein paar Kisten, aber oft ist es ein Lebensraum, den die Eltern gut für sich nutzen könnten. Müssen auch alte Menschen ausmisten? Nö. Dann muss es halt die nächste Generation machen. Schnippisch gesagt: Eine Möglichkeit von Aufräumen ist Sterben, denn dann machen’s die anderen. Aber dann habe ich kein Mitspracherecht mehr: Was kommt wohin? Und warum die Nachfahren mit meinem Kram belasten, wenn die schon mit ihrer Trauer zu kämpfen haben? Was ist mit Sammlungen? Sammlungen sind immer ein Platzhalter für einen nichtmateriellen Wunsch. Ich sammelte mit Mitte 20 Vinylplatten, ich hatte bestimmt 400, teuer gekauft in irgendwelchen abgefahrenen Läden, denn ich war DJ. Also, war ich nicht, ich habe einmal pro Jahr in irgendeinem Café einen halben Nachmittag zusammen mit w Anzeige !"#$%&#'%()*+(,-."+"(.,(%"/!'($ X/&Q($ L&&%$ SI)G$ .%--($ 0(&$ =%&&$ G>"4$V(F(&$Q(G/&0(&#$*'($/&0$\('&"'?.$ .%--(&$('&($P'()P("4+"(?.(&0($a/J/&G-$ PI"$4'?.Y$T"$4I))-($('&($('Q(&($(P%&Q(B )'4?.($ cG%""('$ >F("&(.2(&$ /&0$ L&&%$ F("('-(-($ 4'?.$ 0%"%/G$ PI"7$ %)4$ cG%""("4B$ G"%/$'."(&$1(')$R/2$SI.)$0("$[(2('&0($ F('R/-"%Q(&#$]&0$('&($C%2')'($KI))-(&$ 0'($ F('0(&$ Q">&0(&$ _$ 4I$ K%"(&$ '."($ Q(2('&4%2(&$a/J/&G-4+),&(# &'?.-$/&-("J"'(Q(&#$U&$0(&$W%?.J"'(Q4B$ X%."(&$-"%G$4'($1.I2%4Y$('&($4?.'?J4%)B .%G-($Z(Q(Q&/&Q#$T"$Q%F$'."$N"%G-$/&0$ V(F(&42/-#$[(2('&4%2$4?./G(&$4'?.$ 0'($ F('0(&$ ('&$ \('2#$ ]&0$ 2'-$ '.2$ R/4%22(&$JI&&-($L&&%$SI)G$(&0)'?.$ 0%4$ -/&7$ K%4$ 4'($ 4?.I&$ PI"$ ^%."(&$ PI"Q(.%F-$.%--($_$G>"$%&0("($0%$4('&$ /&0$'.&(&$.()G(&7$4-(-4$0%4$SI.)$0("$ %&0("(&$'2$Z)'?J#$U."$('Q(&("$Q"`5-("$ S/&4?.7$ 4()F4-$ N'&0("$ R/$ .%F(&7$ T4$ J%2$ X(0I?.$ Q%&R$ %&0("47$ %)4$ 0("$ F)'(F$0(&$F('0(&$P("K(."-# aK('-($ S()-J"'(Q$ %/4F"%?.$ /&0$ \('&B$ "'?.$%)4$3(Q'2(&-4Q('4-)'?.("$('&Q(RIB !I?.$0'($V'(F($R/$N'&0("&$+",Q-($0'($ Q(&$ K/"0(#$ L&&%$ 4I))-($ '."(&$ \('&"'?.$ F('0(&$a('-$'."(4$V(F(&4#$U&$0(2$T.(B$ &'($ K'(0("$ 4(.(&#$ *('&$ 1I0$ ("4?.>-B +%%"$ "('G-($ 0("$ \("R(&4K/&4?.7$ 2'-$ -("-($4'($R/-'(G4-#$OI&$V('0$/&0$1"%/("$ 4('&(2$ W%?.)%44$ F(&%?.-(')'Q-(&$ )'(5$4'?.$0'($%))('&4-(.(&0($C"%/$%F("$ N'&0("&$R/$.()G(&#$bF("$^%."($.%--(&$ !"#$%$&'()*+,-.#/01234,(*2(556667 4'($ 0'($ L"F('-$ 0(4$ *M*BN'&0("0I"G$ (#O#$ P("GI)Q-$ /&0$ /&-("4->-R-#$ L&&%$ SI)G$ 4(-R-($ 0(4.%)F$ &%?.$ 0(2$ 1I0$ '."(4$ =%&&(4$ 0(&$ O("('&$ %)4$ '."(&$ T"F(&$('&#$U."(2$V(F(&4R'()7$G>"$%&0(B "($ 0%$ R/$ 4('&7$ F)'(F$ 4'($ 4I$ F'4$ R/2$ T&0($-"(/# !"#$%&'#$()*+#%,-.+)&)$ /0%$1'&%,$2#345',*-6$ 75'&)80)96$:&-/-$;.::.9&$ <&#$*"90)9$+=&#$7-.*-0)9$ 4-&'&)$;.#$(')&)$9&#)&$ /0#$<&#*"90)9> !"!#$%&'()'*)+,(-.!"#$!%&'()%$*+,-.$/&0$1(%2 3(&%-%4-"%5($667$89:;<$=>&?.(& 1()#$98<$@A:9:B@A;7$C%D$BE;9 ("F(.')G-H4I4BJ'&0("0I"G#0( KKK#4I4BJ'&0("0I"G#0( 89*78*7:6667;<7= 11.10.12 13:17 Rundreise titelthema IHR REISEPARTNER einem richtigen DJ drei Platten auf den Teller gelegt – aber ich fühlte mich als DJ. Erst im Nachhinein weiß ich, was ich da gesammelt habe: Kreativität und vielleicht noch Trendy-Sein. Leute sammeln immer eine Essenz, mit Flugzeugmodellen zum Beispiel Freiheit, Schnelligkeit. Wenn man das weiß, kann man die Sammlung vielleicht ein bisschen zurückschneiden. Muss man aber nicht, wenn die Sammlung ins Leben integriert ist und man sich dran freut. Aber ob eine Sammlung ins Leben integriert ist, ist Ansichtssache. Mein Lebensgefährte sammelt Kabel . . . ? Müssen auch alte Menschen ausmisten? Das sagt jede Frau: Mein Mann hortet Kabel und elektronische Spielereien. Und die Männer sagen: Wie viele Schuhe und Handtaschen meine Frau hat, das ist ja Wahnsinn! Oder der eine ist der Typ „Was sollen wir mit dem Krampf“, und der andere gerät in Panik und erklärt: „Sag mal, spinnst du, das brauchen wir doch noch.“ Und jetzt? Man kann sich ja kaum noch rühren im Keller. . . Die schlechte Nachricht ist: Man kann nicht entscheiden, was für jemand anderen wichtig ist. Schon gar nicht darf man heimlich etwas wegwerfen, was einem nicht gehört. Herumnörgeln bringt gar nichts, da verbarrikadiert sich der andere nur noch mehr. Einfach den anderen in Ruhe lassen, bei sich selber anfangen. Die gute Nachricht: Das wirkt ansteckend, es springt immer was über, immer! Und was passiert, wenn die Schränke leer sind – außer, dass die Schränke leer sind? Wenn Sie nicht mehr rumräumen und rumsuchen, werden Sie zurückgeworfen auf die ganz großen Fragen. Warum bin ich hier? Wohin geht meine Reise momentan? Sie werden sehen: Sie machen sich auf einen Weg. e 18 chrismon 11 . 2012 Eine beeindruckende Reise durch Israel: Besuchen Sie u. a. die moderne Stadt Tel Aviv, die historische Stadt Jerusalem und baden Sie am tiefsten Punkt der Erde, dem Toten Meer! ZEUG LOSWERDEN Bücher Spenden: etwa an die Shops von Oxfam (Infos unter oxfam.de ). Vom Erlös werden Hilfsprojekte finanziert. Manche Bibliotheken nehmen gebrauchte Bücher an, um sie auf ihrem Flohmarkt zu verkaufen. Mit dem Erlös werden aktuelle Bücher angeschafft. 10-tägige Reise ab € p. P. Begleitet von einem Reisemediziner Tauschen: zum Beispiel bei tausch-buecher.de (dort auch Unterrubrik „Schule/Uni“) oder bei meinbuch-deinbuch.com. Verkaufen: etwa über amazon.de (Erlös je nach Nachfrage) oder für meist nur einen Euro bei Ankaufportalen wie www.momox.de. Kleidung Spenden: Oxfam-Shops nehmen gut verkaufbare Kleidung an, der Erlös fließt in Hilfsprojekte; Sozialkaufhäuser und Kleiderkammern brauchen vor allem Kinder- und Männerkleidung. Den Rest verkaufen sie an Textilsortierbetriebe. Container- und Straßensammlungen: Ein chrismon-Interview zu allen Fragen rund um das Geschäft mit den alten Kleidern (wie war das doch gleich mit Afrika?) finden Sie im Internet unter diesem Kurzlink: www.chrismon.de/altkleider. Denn: Augen auf, was auf den Containern steht. Manchmal hat eine Wohltätigkeitsorganisation ihren Namen verpachtet an einen kommerziellen Sortierer und bekommt deshalb nur einen Bruchteil aus dem Verkauf der Altkleider. Im Verband FairWertung e. V. haben sich jene Organisationen zusammengeschlossen (u. a. Diakonie), die garantieren, dass die Textilien selbst oder der Erlös aus dem Verkauf zu 100 Prozent karitativen Zwecken zugutekommen (Standortabfrage unter fairwertung.de). Verschenken, tauschen, verkaufen: zum Beispiel www.kleiderkreisel.de, eine kostenlose Online-Tauschbörse von jungen Leuten. Tauschparty: beispielsweise unter www.klamottentausch.net finden sich die nächsten Termine von Tauschpartys. Alles Mögliche: Verschenken oder tauschen: Fast in allen Städten gibt es Einrichtungen, die Möbel, Fahrräder etc. abholen, aufarbeiten und preiswert verkaufen. In München etwa diakonia.de, in Frankfurt neufundland-frankfurt.de, in Hamburg nutzmuell.de. Sachen wird man auch los über Portale wie alles-und-umsonst.de, de.freecycle.org, www. netcycler.de oder auch über utopia.de/gruppen/kleinanzeigen-451. Die Nutzung ist überall kostenlos. • Stadtrundfahrt durch die Straßen von Tel Aviv • Besuch der größten Hafenstadt Israels, Haifa, mit dem Bahai Schrein, dem Wahrzeichen der Stadt • Bootsfahrt auf dem See Genezareth • Tabgha mit Besuch der Brotvermehrungskirche • Berg der Seligpreisungen, wo Jesus seine berühmte Bergpredigt hielt • Fahrt nach Yardenit, der einzigartige Ort, wo der Jordan aus dem See Genezareth in das Tote Meer fließt • Fahrt nach Nazareth und Besuch der Verkündigungskirche sowie der Josefs- und Gabrielskirche • Besuch der Geburtsstätte Jesu in Bethlehem, das zu den palästinensischen Autonomiegebieten gehört • Stadtbesichtigung von Jerusalem • Fahrt zum Berg Zion mit dem Grab Davids und den Räumlichkeiten des letzten Abendmahls • Außenbesichtigung des Felsendoms und der Al-Aqsa Moschee auf dem Tempelberg • Folgen Sie auf der Via Dolorosa den Leidensstationen Christi und besichtigen Sie die St. Anna Kirche • Besichtigung der Grabeskirche, an der angeblichen Stelle der Kreuzigung und des Grabes Jesu • Besuch des Israel-Museums mit den legendären Qumran-Schriftrollen • Gedenkstätte Yad Vashem, die den Opfern des Holocaust gewidmet ist • Qumran, Fundort der legendären Schriftrollen • Weiterfahrt nach Massada mit Seilbahnauffahrt zur Felsenfestung des König Herodes • Entspanntes Baden am Toten Meer, dem tiefsten Punkt der Erde. (Weitere Informationen zur Reise im Internet oder bei unseren freundlichen Reiseberatern.) Baden Sie im Toten Meer Verkaufen: etwa bei Ebay (viele Volkshochschulen bieten Verkäuferkurse an) oder über das kostenlose Kleinanzeigenportal quoka.de. See Genezareth Haifa HÖHEPUNKTE IHRER REISE: Tel Aviv SYRIEN Nazareth Cäsarea WESTJORDANLAND Jerusalem Bethlehem ISRAEL Ihr Reiseverlauf Totes Meer Bus JORDANIEN Flug Tel Aviv AUF EINEN BLICK: INFOS | LEISTUNGEN | TERMINE | PREISE Inkl. 3 Tage am Toten Meer Ausgesuchte Hotels, 2 Übernachtungen in einem Kibbuz-Gästehaus Inkl. aller Besichtigungen und Eintrittsgelder Inkl. Halbpension Inklusivleistungen pro Person: • Charterflug mit germanwings (oder gleichwertig, Umsteigeverbindung möglich) von Köln-Bonn nach Tel Aviv und zurück in der Economy-Class • Rail & Fly in der 2. Klasse • Alle Steuern und Gebühren • 9 Übernachtungen im Doppelzimmer • Täglich Frühstück und Abendessen • Rundreise und Transfers im klimat. Reisebus • Qualifizierte, deutschsprachige Reiseleitung • Programm wie beschrieben • Begleitet von einem Arzt/Reisemediziner ab/an Köln-Bonn • World Medical Card • 1 Reiseführer pro Buchung nach Wahl • Kerosinzuschläge (Stand August 2012) Jetzt anrufen und buchen Wunschleistungen pro Person: • Zuschlag Einzelzimmer 439,– €. Zusatzkosten: • Visagebühr für deutsche Staatsangehörige, die vor 1928 geboren sind, ca. 45,– € p. P. (vorbehaltlich Zustimmung und Änderung durch die Botschaft) • Trinkgelder für örtliche Reiseleiter und Busfahrer. Termine und Preise p. P. im Doppelzimmer in €: Flugtag: Samstag 10-tägig 01.12. – 10.12.12, 12.01. – 21.01.13, A 1.449,– 26.01. – 04.02.13 B 09.02.– 18.02.13, 23.02. – 04.03.13 1.549,– C 09.03.– 18.03.13, 16.03. – 25.03.13 1.599,– Garantierte Durchführung: bereits ab 5 Teilnehmern. Bei Nichterreichen der Mindestteilnehmer und Absage der Reise, informieren wir Sie mindestens 45 Tage vor dem geplanten Reiseantritt. Hinweise: Aufgrund des Sabbats kann die Stadtbesichtigung von Tag 2 bereits an Tag 1 direkt nach Ankunft in Tel Aviv erfolgen. Bei Ankunft am Toten Meer (Tag 8) steht Ihnen bis zum Bezug Ihres Zimmers der Spa-Bereich des Hotels zum Entspannen zur Verfügung. Kabinen, Handtücher und Schließfächer können kostenfrei genutzt werden. Programmänderungen vorbehalten. www.mediplusreisen.de 0228 – 688 33 500 Online buchen unter: BUCHUNGSCODE: TLVA10 · KENNZIFFER: 20/377 Änderungen vorbehalten, es gelten unsere AGBs u. die Reisebestätigung, die Sie nach Buchung erhalten. Daraufhin wird eine Anzahlung von 30 % (mind. 25,– €) auf den Reisepreis fällig. Restzahlung 30 Tage vor Reiseantritt, anschließend erhalten Sie Ihre Reiseunterlagen. Reiseveranstalter Mediplus REISEN, eine Marke der Mediplus GRUPPE GmbH, Herbert-Rabius-Straße 26, 53225 Bonn. Ortstarif · Servicezeiten täglich von 8.00 – 22.00 Uhr c1211-12-18-Aufräumen [Print_Red].indd 18-19 1.449,– 11.10.12 13:17 16:49 Seite 1 PHANTASTISCHE NATUR UND HETHITSCHE HOCHKULTUR IN DER TÜRKEI REISEKULTOUREN EXKLUSIV Ballons in Kappadokien Gülsehir Cavusin KAYSERI Göreme/ Uchisar FOTO: SVEN PAUSTIAN Saratli Elke ist ein toller Mensch. Wir kennen und schätzen sie seit drei- Und natürlich dürfen die Beschenkten bescheiden abwehren, ßig Jahren. Sie und Gustl, ihr Ehemann, sind für uns wirklich wenn sie von den Gaben überwältigt sind. Auch das konnte beste Freunde. Und da Elke neulich einen runden Geburtstag Mama perfekt: Nein, das wäre doch nicht nötig gewesen! Du feierte, haben wir uns natürlich überlegt, was wir ihr schenken. bist verrückt! Was das gekostet hat! Und in den Augenwinkeln „Sie spielt immer noch Tennis“, meinte meine Frau, „da könnte schimmerten die Tränchen der Freude. Wie langweilig ist doch dagegen konfektioniertes Pflichtspenuns doch etwas einfallen.“ Und sie liest gerne, am liebsten skandinavische Krimis. Oder ein Rheingauer Riesling? Oder alles den, das natürlich auf dem Wege des Onlinebanking und somit entpersonalisiert stattfindet, wenn auch ärgerfrei. Wobei Letztezusammen? Und dann flatterte uns die Einladung zum Geburtstagsfest in res nicht ganz stimmt. Neulich wurde ich zufällig Zeuge eines den Briefkasten. Edel, auf Bütten – wie man früher zu sagen Gesprächs zwischen zwei Frauen mittleren Alters. Eine von ihnen pflegte. In einem nahe gelegenen Ausflugsgasthof würde man hatte wohl wie Freundin Elke ein Spendenkonto auf einer Einlauns gerne am 25. abends begrüßen. Doch dann, ganz am Ende dung genannt. „Und stell’ dir vor: die M.’s! Was glaubst du, haben des freundlichen Kärtchens, stand der Satz, der mich von Herzen die überwiesen? 50 Euro! Ich dachte, ich fass es nicht. Mindestens ärgert: „Von Geschenken bitte ich abzusehen.“ Stattdessen wur- das Doppelte hätte ich von denen erwartet.“ Alles, was unter dem Kennwort eingeht, wird taxiert. Das den wir aufgefordert, eine Spende mit dem Kennwort „Elke“ auf das Konto der Soundsostiftung zu überweisen. Über deren Wohl- findet natürlich auch mit Sachgeschenken zu Konfirmationen, Hochzeiten und Geburtstagen tätigkeit könne man sich im Interstatt. Vor allem in schwäbischen net unter Soundso.de informieren. 2 Fritz Wunderlich oder jedes Jahr Haushalten. Aber mit ÜberweiEdel, hilfreich, gut! Und total eine Kittelschürze sungen ist es leichter. Da muss verkrampft. Diese Art der wohlanman nicht schätzen, was der ständigen Selbstlosigkeit greift um sich. Kaum eine Einladung zu einer Familienfeier, die es Wein, das Buch, die Blumen gekosten haben; man sieht es einem erlaubt, der Jubilarin oder dem Jubilar einfach etwas Gutes schwarz auf weiß. Einen guten Weg, finde ich, hat unser Nachbar Bill gefunden: und Schönes zu bescheren. Was ist eigentlich der Sinn eines Geschenkes? In meinen Auf seiner Einladung stand: Ich freue mich, wenn ihr kommt – Augen ist es ein Versuch, jemandem eine Freude zu machen, sie und auch über eure Geschenke. Und wer darüber hinaus was oder ihn zu überraschen mit einer Gabe, die eine Brücke baut Gutes tun will, kann auf das Konto der Soundsostiftung eine zwischen den Schenkenden und den Beschenkten. Meine Mutter Spende überweisen. Natürlich haben wir Elke beschenkt. – „Das wäre doch nicht liebte die Stimme des Tenors Fritz Wunderlich. Sie freute sich über die Maßen, wenn eine Freundin sich das gemerkt hatte und nötig gewesen! Habt ihr die Einladungskarte nicht gelesen?“ ihr dann auch noch eine neue oder ihr bisher unbekannte Auf- Doch, haben wir! Wir haben auch etwas überwiesen. Und vielnahme von Liedern oder Arien schenkte. Die Botschaft kam an: leicht hört demnächst jemand: Der Brummer – immerhin 50 Euro, obwohl der diesen komischen Text über Spendengeschenke Ich denke an dich. Weniger erfreut war sie über die obligatorische Kittelschürze, geschrieben hat. e die sie von ihrer Schwiegermutter zu Weihnachten erhielt. Denn diese Botschaft kam ebenfalls an: Du bist als Hausfrau nicht gut Arnd Brummers Kolumnenbände „Alles sauber, alles neu“ und genug. Geschenke sind Aussagen über Beziehungen. Man sollte „Der Fluch des Taxifahrers“ (auch als Hörbuch) sind bei der edition sich darüber freuen, wenn sie passen, und sich nicht zu sehr chrismon erhältlich (über die Hotline 0800 / 247 47 66 oder unter ärgern, wenn eben nicht. www.chrismonshop.de). 20 chrismon 11 . 2012 c1211-20 Chefkolumne [Print_Red].indd 20-21 SariHan Kanesch Zelve TÜRKEI Ilhara-Tal Inklusivleistungen " Linienflug mit Turkish Airlines von Deutschland via Istanbul nach Ankara und zurück von Kayseri nach Deutschland, inkl. 30kg Freigepäck, Bordimbiss sowie allen Steuern und Gebühren " 7 Ubernachtungen im Hotel der guten Mittelklasse bzw. einem exklusiven Boutique-Hotel mit künstlerischem Ambiente: 2x in Ankara und 5x in Uchisar/Kappadokien " 7x Halbpension (Frühstück und Abendessen) " Flughafentransfers und Rundreise in klimatisierten Bussen " qualifizierte deutschsprachige Reiseleitung " Eintrittsgelder " Willkommensgetränk im Hotel Termine und Preise Sie profitieren von EUR 100 Leserreiserabatt und zahlen nur diese Sonderpreise: Mittwochs ab München und Frankfurt Flüge ab Berlin, Düsseldorf, Stuttgart sind auf Anfrage möglich* Reisedaten Preis im DZ EUR 998 EZ-Zuschlag 22.05.-29.05.2013 EUR 210 29.05.-05.06.2013 05.06.-12.06.2013 12.06.-19.06.2013 EUR 195 19.06.-26.06.2013 * Gern erstellen wir Ihnen ein Angebot zum jeweiligen Tagesbestpreis. EUR 948 Wunschleistungen " " " " halbtägiger Ausflug SaniHan, Kanesch, Kayseri (Tag 6) Ballonfahrt zum Sonnenaufgang in Kappadokien Reiserücktrittskostenversicherung ab Rail&Fly-Fahrkarte, 2. Klasse, keine Zugbindung EUR 20 EUR 160 EUR 34 EUR 74 Bitte beachten Sie... Geben Sie den VIP-Reisecode CM13-WKH bei Buchung an und wir ermäßigen Ihnen den regulären Reisepreis für Sie und Ihre Reisebegleitung um EUR 100. Sie zahlen dann nur die o.g. Sonderpreise. Bei Nicht-Erreichen einer Mindestteilnehmerzahl von 15 Personen kann der Veranstalter die Reise bis zum 30. Tag vor jeweiligem Reisebeginn absagen. Für die Einreise benötigen Sie als deutsche(r) Staatsbürger(in) einen gültigen Personalausweis. Direkt buchen Tel. 05231 - 30 89 639 Festnetztarif der deutschen Telekom www.reisekultouren.de/WKH ausführliche Programmbeschreibung und Buchung im Internet VIP-Reisecode: CM13-WKH Foto © REISEKULTOUREN GmbH Hattuscha Arnd Brummer ist Chefredakteur von chrismon -L es statt ab € 1098 für Sie ab € Studienreise mit 5N im Boutique-Hotächten el stätten und imposanter Kulturlandschaft ! Idealer Reiseverlauf ohne lange Transfers: Flüge mit Turkish Airlines nach Ankara ! Komfortabel reisen, wenig Kofferpacken: Fünf Nächte im luxuriösen Boutique-Hotel ! Sie reisen in einer spannenden Gemeinschaft interessierter Gäste ANKARA pre mon Löwentor in Hattuscha is e 998 r 8 Tage ! Intensives Erleben von UNESCO-Welterbe- Ein Geschenk? Nicht nötig? Du bist ja verrückt! S on d e r für Chris Welterbe Kappadokien und Hattuscha 8-tägige Erlebnis-Studienreise mit Turkish Airlines-Linienflug nach Ankara Ihr Reiseprogramm Kappadokien ist ein Meisterwerk, das Mensch und Natur Hand in Hand schufen. Neben Glanzlichtern der hethitischen und byzantinischen Epoche zeigen wir Ihnen eine der bizarrsten Naturlandschaften der Welt. Darin verbergen sich unterirdische Siedlungen und Höhlenkirchen, in denen Generationen von Christen einst Zuflucht suchten. Heute werden sie als Welterbe von der UNESCO geschützt. Ein unvergessliches Erlebnis ist eine Ballonfahrt bei Sonnenaufgang. Sie öffnet den Blick auf diese Wunderwelt aus Stein. Sie erleben eine der schönsten Regionen der Türkei und wohnen fünf Nächte in einem persönlich geführten, exklusiven Boutique-Hotel. Foto © REISEKULTOUREN GmbH was ich notiert habe Foto © REISEKULTOUREN GmbH 26.09.2012 1. Tag: Anreise nach Ankara Linienflug via Istanbul nach Ankara, wo Sie Ihr Reiseleiter begrüßt. Hotelbezug in Ankara für zwei Nächte. 2. Tag: Hauptstadt der Türkei im Gestern und Heute Hauptstadt Ankara mit Museum und Mausoleum Der erste Tag gilt Ankara. Das Grabdenkmal des Staatsgründers Atatürk ist verehrtes Ausflugsziel und im Museum für Anatolische Zivilisationen machen wir uns mit dem hethitischen und anatolischen Kulturerbe vertraut. 3. Tag: Steinerne Geschichte und Wunderwelt in Tuff Hattusa / Bogazkal, Yazilikaya und Kappadokien Die Hethiter waren eine der drei Großmächte des Alten Orients, ihre Kultur hoch entwickelt. Das berühmte Felsheiligtum Yazilikaya zeigt eine Prozession ihrer Götter. Die Hethiter-Hauptstadt Hattusa, als UNESCO-Weltkulturerbe geschützt, war mächtig und reich, wie die weitläufigen Ruinen der Tempel, Paläste und Verteidigungssysteme belegen. Abends erreichen Sie Kappadokien. Fünf Nächte wohnen Sie in einem Boutique-Hotel inmitten des Naturwunders. 4. Tag: UNESCO-Welterbe und formende Kraft des Menschen Göreme, Ortahisar, Uchisar, Taubental In den durchlöcherten Felsen, Tuffpyramiden und Kegeln des Tals von Göreme verbergen sich über 360 Höhlenkirchen. Ihre Fresken zählen zu den großen Beispielen byzantinischer Kunst. Dieses Freilichtmuseum ist seit 1985 UNESCOWeltkulturerbe. Im Obstanbaugebiet von Ortahisar werden die Höhlen zur Lagerung von Früchten genutzt. Von Uchisar mit seinem markanten, ausgehöhlten Wohn-Felsen, blicken Sie weit über die erodierte Landschaft und das Taubental, dessen surreale Felsformen als Film-Kulisse beliebt sind. 5. Tag: Faszination einer Wunderwelt aus Stein Zelve, Simeonstal, Rotes Tal, Rosental und Cavusin In einer Teppichknüpferei lernen Sie den Herstellungsprozess kennen und erleben eine Präsentation der wertvollen Stücke. Erst in den 50er Jahren wurde die Siedlung im Tal von Zelve aufgegeben. Im Simeonstal bestaunen Sie Feenkamine in Perfektion bevor wir in der Roten Schlucht und dem Rosental eine Kurzwanderung durch farbenfrohe Erosionslandschaften und bäuerliche Gärten unternehmen. Sie endet in Cavusin, dessen Felswand-Altstadt Assoziationen an einen durchlöcherten Käse weckt. 6. Tag: Höhlenkirche und Handelszentren Johanneskirche Gülsehir / Sari Han, Kanesch, Kayseri (fak.) Abseits der touristischen Ströme erleben Sie am Morgen die Es gelten die Reisebedingungen der REISEKULTOUREN GmbH, die Sie auf www.reisekultouren.de einsehen können und die dort druck- und speicherfähig hinterlegt sind. Anzahlung von 20 % innerhalb von 10 Tagen nach Reisebestätigung. Restzahlung 30 Tage vor Reisebeginn. Keine Kombination von Ermäßigungen. Höhlenkirche in Göreme Foto © REISEKULTOUREN GmbH Anzeige_Chrismon_WKH_Nov12.qxp zweigeschossige Johanneskirche in Gülsehir. Für den Nachmittag empfehlen wir Ihnen unseren fakultativen Ausflug (EUR 20). Die seldschukische Karawanserei Sari Han und die hethitische Residenz Kanesch waren Handelsposten der Karawanen nach Assyrien. Bis zur Eroberung Hattuschas soll hier der Sitz der hethitischen Könige gewesen sein. In den Ruinen wurden altassyrische Keilschrifttafeln gefunden. In Kayseri sehen Sie den Komplex der Hunat-Hatun-Moschee und bummeln durch den bunten, noch ursprünglichen Basar. 7. Tag: Wundersame unterirdische Welten Ihlara Tal und die unterirdische Stadt Saratli Die Steilwände des Ilhara-Tals ragen 100 bis 150 m empor, ein idealer Rückzugsort für Eremiten, die hier Höhlenkirchen gestalteten. Auf einer leichten Kurzwanderung entdecken wir die Canyon- und Kirchenlandschaft. Die Bewohner haben die Besonderheit ihres Siedlungsraums genutzt und ihre Städte subterran in den Tuffstein gehauen. Interpretationen Dänikens, es handele sich hierbei um Werke außerirdischer Baumeisterwesen, können Sie in Saratli prüfen. 8. Tag: Transfer und Heimreise Transfer zum Flughafen Kayseri und Heimreise via Istanbul. Ihr Themenreisespezialist: REISEKULTOUREN GmbH Behringstr. 25 D-32756 Detmold 05.10.12 11:57 fragen an das leben „Das Schlimmste wäre das Gefühl, etwas versäumt zu haben“ Bodo Kirchhoff, Schriftsteller In welchen Momenten fühlen Sie sich lebendig? Wenn ich etwas schreibe, das ich noch Sekunden vorher nicht gewusst habe. Plötzlich geht es fast ohne Anstrengung – für kurze Momente, manchmal für Minuten. Dann habe ich einen Zugang zu einem Bereich meiner selbst, der in der Regel verschlossen ist. Ein Bereich, in dem ich sehr frei bin, leicht. Sonst ist mein Schreiben überwiegend eine Kraftanstrengung. Sechs Jahre habe ich an „Die Liebe in groben Zügen“ gearbeitet, in den letzten drei Jahren hat mich dieses Buch beherrscht. Aber ein Leben ohne Schreiben wäre mir unmöglich. In mir gibt es Bereiche, die sind nicht gesellschaftsfähig, die kann ich nur durch meine Bücher vermitteln. Wäre ich nie zum Schreiben gekommen, hätte das vielleicht in die Kriminalität geführt, zum Betrug. Was können Erwachsene von Kindern lernen? Ich habe meine Kinder vom ersten Moment an auf eine unschuldige Weise geliebt. Ich habe mich von ihrer Unschuld, von ihrer Lebensbejahung und von dem Hellen anstecken lassen. Das war die erste Form der Liebe, die völlig unbelastet war. An dieser Liebe hing einfach nichts anderes, nichts Dunkles, nichts Schweres. Das war etwas grundlegend Neues für mich. Meine eigene Kindheit war eine belastete Zeit. Ich konnte durch Missmut jedes Gruppenbild ruinieren. Mit zehn Jahren kam ich ins Internat. Ich konnte mit meinen Eltern nicht einmal telefonieren. An welchen Gott glauben Sie? Ich glaube an das Mysterium, warum ich als ein bestimmter Mensch in einem bestimmten Körper zu einer bestimmten Zeit die Welt erlebe. Ich bin tief davon überzeugt, dass dahinter mehr als purer Zufall steckt, etwas das wir nicht begreifen. In manchen Momenten habe ich das Gefühl, dass mir das Unerklärliche sehr nahe ist. Ich bin Anfang der neunziger Jahre auf dem Höhepunkt des Krieges in Somalia mit einem Fotoreporter durch Mogadischu gefahren – allein, ohne Begleitschutz, recht naiv. Wegen eines Leistenbruchs musste ich kurzfristig zurück nach Hause; am nächsten Tag ist der Fotograf zu Tode gesteinigt worden. Das sind Erlebnisse, in denen man klein wird und sich überlegt: Was kann dahinter stecken? Es gibt auch Momente, in denen ich mich betend ertappe, im Sinne des Stoßgebetes. Zum Beispiel im Bangen um jemanden: Wenn meine Kinder im Flugzeug sitzen und ich kriege keine Nachricht, dass sie gelandet sind. Hat das Leben einen Sinn? Ja, das Leben weiterzureichen. Das geht auf vielfältige Weise, nicht nur, indem man Kinder hat: durch Kunstwerke, durch Arbeit für andere. Durch dieses Weiterreichen empfinde ich Freude am Leben, auch wenn ich der Generation angehöre, deren Eltern, wie in meinem Fall, der Krieg zusammengewürfelt hat. Ich gehöre zu denen, die diese ganze Engstirnigkeit der fünfziger Jahre mit ausgebadet haben. Meine Kinder haben davon wenig abbekommen. Zwar haben sie einen etwas seltsamen Vater, aber das fängt meine Frau auf. Vielleicht weil die Familie und ich in zwei Wohnungen leben. Abends nach der Arbeit wechsele ich hinüber, wir essen zusammen, und irgendwann gehe ich wieder. Das ist immer so. Mich umgibt keine mütterliche Versorgungsgeschichte, ich habe den Kindern kaum einmal morgens das Frühstück gemacht, leider. Muss man den Tod fürchten? Ja, das ist die Auslöschung. Das Schlimmste wäre aber das Gefühl, etwas versäumt zu haben. Deswegen habe ich mir immer alles geholt und alles räuberartig genommen. Ich habe mit allen Mitteln das Leben in mein Leben geholt: durch Beziehungen, Freundschaften, Familie, durch den Bau eines Hauses, durch viele Reisen. Das gibt mir die Zuversicht, dass ich irgendwann dem Tod ins Gesicht sehen kann und zu ihm sage: „Ich habe im Leben wenig versäumt.“ Ich bin mir zugleich darüber im Klaren, dass mein Leben an absolut seidenen Fäden hängt. Bestimmte Sachen mache ich daher nicht, ich setze mich nicht auf ein Motorrad, andererseits trage ich beim Radfahren keinen Helm. Ich glaube nicht, dass es der Helm ist, der mich schützt. Ich muss auf mich selbst aufpassen, man muss Glück haben oder einen Schutzengel. Wie gehen Sie mit Schuldgefühlen um? Das ist nicht mein Thema. Über Dinge, für die ich mich verantwortlich fühle, kann ich aber reden. Ich habe in meinem Leben Abtreibungen zu verantworten, das beschäftigt mich. Ich weiß nicht, ob das Wort Schuldgefühl richtig ist, das hat eher mit Last zu tun, mit Reue. e Bodo Kirchhoff, geboren 1948, erzählt in seinem jüngsten Roman „Die Liebe in groben Zügen“ von den Abgründen einer Ehe nach dreißig gemeinsamen Jahren. Kirchhoff studierte Pädagogik in Frankfurt und promovierte über die Dynamik in analytischen Gruppen. Er schrieb Dramen, Erzählungen und Drehbücher, weithin bekannt wurde er mit Romanen wie „Infanta“ und „Parlando“. Gemeinsam mit seiner Frau gibt er seit zehn Jahren Schreibkurse am Gardasee. Fragen und Foto: Dirk von Nayhauß 22 chrismon 11 . 2012 c1211-24-25-Fragen an das Leben [Print_Red].indd 22-23 08.10.12 18:56 chrismon_2a_Layout 1 05.10.12 13:15 Seite 1 Süße 8,5 % Rendite aus Peru – religion für einsteiger Glauben alle an denselben Gott? FOTO: MICHAEL ONDRUCH Muslime im Kölner Dom, Buddhisten in der Moschee: Das geht vielen frommen Menschen entschieden zu weit. Die Frage ist nur, ob das auch Gott überfordert Als in Köln am Rhein noch ein anderer Kardinal waltete, in den 1960er Jahren, stellte er türkischen Arbeitsmigranten die beiden nördlichen Seitenschiffe des Doms für ihre Gottesdienste zur Verfügung. Damals gab es nämlich einfach nicht genug Moscheen in Köln. So breiteten am Ende des Ramadan 1965 Hunderte Muslime ihre Gebetsteppiche im Kölner Dom aus, um das Ende des Fastenmonats mit einem Gottesdienst zu feiern. Wen mochten die Muslime an dieser urkatholischen Stätte angebetet haben? Ohne jeden Zweifel Allah. Sicherlich wären sie nicht auf die Idee gekommen, dass sich im Dom ihre Gebete gleichsam automatisch an den christlichen Gott richten. Und die Vertreter des Erzbistums, Kardinal Josef Frings eingeschlossen, auch nicht. Beide Seiten sahen diesen Besuch als Akt der Gastfreundschaft, angestoßen durch die katholischen Liberalisierungen des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962– 1965). Allah, Jahwe, der dreieinige Gott: das sind die Namen Gottes in den drei großen Weltreligionen. Nur drei Namensvariationen für denselben Gott? Oder sind es Namen für so unterschiedliche Gottesvorstellungen, dass sie sich kaum in Deckung bringen lassen, man also redlicherweise von unterschiedlichen Göttern sprechen muss? Gerade die gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Vertretern verschiedener Religionen,zum Beispiel im Bosnienkrieg in den 1990er Jahren oder im gegenwärtigen Afghanistankrieg, lassen erkennen: Die wenigsten Menschen glauben daran, dass ein und derselbe Gott ihre Geschicke und zugleich die der Gegenseite lenkt. Selbst dort, wo ganz offensichtlich reine Machtfragen zum Krieg führen und es keine religiösen Unterschiede gibt, wird der Gedanke verdrängt: Wir alle glauben im Grunde an denselben Gott. Im „Großen Glaubensbekenntnis“ der Christen heißt es: Wir glauben an den EINEN Gott. Das bedeutet nicht nur, dass Vielgötterei im Christentum keinen Platz hat, sondern auch: Es gibt nur einen Gott, jenen, der Himmel und Erde erschaffen hat mitsamt allen Menschen. Es wäre, aus der Perspektive welcher Glaubensgemeinschaft auch immer, ein merkwürdiger Gott, der nur im Rahmen einer bestimmten Personengruppe (Glaubensgemeinschaft), regional begrenzt und mit eng umrissenen Zuständigkeiten walten würde. Ein solcher Gott wäre ein Widerspruch in sich. Leider ist immer noch die Haltung verbreitet, den Gott des eigenen Glaubens zum alleinigen Maßstab zu machen, den in anderen Religionen geglaubten und verehrten Gott aber schlicht als Irrglauben abzutun. Wer das denkt, mogelt sich um die Grundfrage herum: Woher will er wissen, ob sich der eine, der einzige Gott nicht auch in anderen Religionen offenbart, wenn auch in ganz anderer Weise? Es kann geradezu ein Zeichen tiefen Glaubens sein, zu sagen: Gott ist überall zu Hause. Unser Denken, unsere Fantasie reichen nicht aus, ihn ganz zu erfassen. Eine Nagelprobe auf den eigenen Glauben ist das Gebet. Dürfen Christen, Juden, Muslime, Hindus und Buddhisten gemeinsam Gott anbeten – nicht etwa abwechselnd oder nacheinander, jeder zu seiner Zeit und zu seinem eigenen Gott? In gemeinsamen Gottesdiensten zur Einschulung ist so ein abwechselndes Gebet sehr verbreitet. Warum wagen so wenige Christen mehr Gemeinsamkeit, vorgetragen mit einer Stimme, in ein und demselben Augenblick, adressiert an die eine, identische Instanz? Vielen Christen geht das zu weit. Sie führen die vielen kulturellen und ethischen Unterschiede zwischen den Religionen an: den Umgang mit Macht und Autorität, die Frauenrechte, die Gewissensfreiheit, den Vorrang der Liebe vor den Normen, die wörtliche Geltung der heiligen Bücher. Der Theologe Klaus Peter Jörns sagt: Jede Religion ist eine „besondere Gedächtnisspur“ in der weltweiten Geschichte Gottes. Ihr darf man sicherlich folgen, sollte anderen aber nicht zum Vorwurf machen, wenn ihnen diese Spur zu eng ist und sie sich auf die Suche machen nach e den anderen Facetten Gottes. Eduard Kopp Haben Sie religiöse Fragen? Schreiben Sie (bitte mit vollständiger Anschrift) an: chrismon, Stichwort: Religion für Einsteiger, Postfach 50 05 50, 60394 Frankfurt am Main, oder per E-Mail: [email protected]. Bildrechte: Nick Pye, hakze/sxc.hu dem Ursprungsland des Kakaos Peru Investment in Bio-Kakao und Wald: Trujillo Tarapoto Lima Cusco - Sozial fair, ökologisch sinnvoll - Frühe Auszahlungen - Bis 8,5 % Rendite - Bewährtes Agroforstkonzept - Mehr als 15 Jahre Erfahrung Unterlagen bestellen unter: www.cacaoinvest.de 02 28/943 778-0 Den aktuellen Podcast „Religion für Einsteiger“ finden Sie auf www.chrismon.de 24 chrismon 11 . 2012 www.forestfinance.de c1211-24-27 Reli fuer Einsteiger [Print_Red].indd 24-25 09.10.12 16:02 Reiseangebot für - Leser CHINA 15 Reiseta Eine sehr gute Alternative zu innerdeutschen Anschlussflügen ist das im Reisepreis inkludierte „Rail & Fly inclusive“Ticket 2. Klasse. Reisepapiere und Gesundheit Deutsche Staatsbürger benötigen einen mindestens sechs Monate über das Reiseende hinaus gültigen Reisepass und ein Visum, das wir gegen Gebühr gerne für Sie beantragen. Impfungen sind nicht vorgeschrieben – jeder Teilnehmer erhält mit der Reisebestätigung ausführliche Hinweise zur Gesundheitsvorsorge. Stadt – Land – Fluss Im Reich der Mitte China im Rhythmus von Yin und Yang: Zum Himmelstempel und zur Klima Verbotenen Stadt gesellt sich die Terrakotta-Armee – stramm wie eh und je Kaisers! Neben Pagoden und Tempeln wachsen Wolkenkratzer in den Durchschnittliche Höchsttemperaturen in °C: März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Peking 11 19 26 30 30 29 25 Xian 14 20 26 31 32 31 24 Shanghai 12 18 23 27 31 31 27 Himmel – der Drei-Schluchten-Staudamm hat den Yangze verändert; Hotels bewachen die lebensgroßen Krieger das Grab des ersten chinesischen dennoch zählt die Flusskreuzfahrt zu den Leckerbissen des Landes. 1. Tag, So: Flug nach China Abends Flug mit Lufthansa nonstop von München nach Peking (Flugdauer ca. 9,5 Stunden). 2. Tag, Mo: Ni Hau! Mittags landen Sie in Peking. Fotostopp am prachtvollen Himmelstempel und anschließend Bummel über den Tiananmen, den „Platz des Himmlischen Friedens“. Beim Begrüßungsabendessen erste Versuche ohne Messer und Gabel. Gar nicht so leicht, Peking-Ente mit Stäbchen zu essen. 3. Tag, Di: Zu Gast beim Kaiser Politisch korrekt besuchen Sie erst Mao im Mausoleum und betreten dann durch das Mittagstor die größte Palastanlage der Welt. Auf über 700 000 qm befinden sich Paläste und Pavillons, umgeben von einer hohen Mauer – die einst für das Volk „Verbotene Stadt“. Zum Mittagessen sind Sie Gast bei einer Familie. Anschließend Rikschafahrt durch die alten Hutongs. Schon Marco Polo erkannte auf seiner Chinareise die Schönheit von Seide. Monate sitzen Stickerinnen an ihren feinen Seidenstoffen, um sie beidseitig zu besticken – jeder Stich daneben würde das Bild verhunzen. In einem Seidenladen schauen Sie den Künstlerinnen über die Schulter. Abends sorgen die etwas schrägen Töne einer Peking-Oper für „kaiserliche“ Unterhaltung. 4. Tag, Mi: Entdeckertag Freizeit in Peking oder Tagestour (gegen Mehrpreis, Mittagessen inklusive): Mit dem Bus zur Großen Mauer. Ganz schön anstrengend, die steilen, teils kniehohen Stufen hinaufzuklettern. Bis zum Horizont reicht das gigantische Bauwerk – und noch weiter. Danach führen Sie die steinernen Tierfiguren der Heiligen Allee zu den Gräbern der Ming-Kaiser. Abends startet Ihre „Schienenkreuzfahrt“ durch das Reich der Mitte nach Xian. 5. Tag, Do: Größenwahn eines Kaisers Gut genächtigt im Schlafwagen? Dann stärken Sie sich erst mal beim Frühstück im Hotel und freuen sich auf das weltbekannte Highlight Xians: die Terrakotta-Armee. 7500 lebensgroße Tonkrieger und -pferde ließ der Erste Kaiser Qin Shi zusammen mit seinem Sarkophag begraben – und viele tausend Arbeiter, die das Geheimnis seiner Grabstätte nicht verraten sollten ... Schwaben in China? Nicht ganz, aber die Jiaotze-Teigtaschen sind nicht minder köstlich! Erst mal zum Markt und die Zutaten aussuchen; dann waschen, wiegen, würzen; Wasser und Mehl dazu. Der Küchenmeister höchstpersönlich zeigt, wie Sie den Teig falten. Ihre Kreation testen Sie dann beim Abendessen zu Sojasauce, Duftessig und Chiliöl – doch Vorsicht vor dem Feuerdrachen! 6. Tag, Fr: Xian – Wiege der Kultur Vormittags folgen Sie Ihrem Scout zur Kleinen Wildganspagode. Im muslemischen Viertel Xians mischt sich die Moschee mit ihrem Minarett in die Pagodendach-Silhouette. Nachmittags Zeit für Ihre ganz persönlichen Entdeckungen. Wie wäre es mit einer Radtour auf der 14 Kilometer langen Stadtmauer? Nach dem Abendessen geht es wieder auf die Schiene – westwärts fährt Ihr Zug in Richtung Yangze. 7. Tag, Sa: Landpartie Morgens läuft der Zug in Chongqing ein. Nach Frühstück und Dusche im Hotel geht's nach Dazu in der Provinz Sichuan. In versteckt gelegenen Höhlen erwarten Sie Tausende von Buddhafiguren. Einschiffung auf Ihr YangzeKreuzfahrtschiff und „Feuertopf“-Abendessen an Land. 8.– 9. Tag, So – Mo: Auf dem Yangze 630 Kilometer stromabwärts auf dem mächtigen Yangze – an Ihnen ziehen atemberaubende Naturwunder vorbei wie die Hexen-Schlucht, die Schlucht des Westlichen Grabes und die Blasebalg-Schlucht. Steile Felsen scheinen zum Greifen nah und von den Wänden hallt das Echo der Schiffssirene wider. 10. Tag, Di: Alle Mann von Bord Hinter dem riesigen Staudamm bei Yichang wird der Yangze träge und breit: Zeit, von Bord zu gehen. Denn das neue China ist alles andere als unbeweglich! Aus Wuchang, Hankou und Hanyang mach Wuhan ... die Wirtschaftsmetropole ging aus drei Millionenstädten hervor! Mittagessen in einem Restaurant. Am frühen Abend Flug mit China Southern Airlines nonstop nach Hangzhou. 11. Tag, Mi: Entdeckertag Freizeit! Oder lieber Ausflug mit Scout (gegen Mehrpreis, Ausflugspaket, Mittagessen inklusive) in die Kleinstadt Wuzhen? Fast schon eine Zeitreise. Hier treffen Sie auf ein China wie in alten Tuschebildern: Kanäle durchfließen den Ort und immer wieder Brücken, über die vielleicht schon Marco Polo schritt. Treten Sie doch in seine Fußstapfen und spüren Sie den besonderen Charme der „Wasserkammer“-Häuser. 12. Tag, Do: Drachenbrunnentee Frühaufsteher können am Ufer des Westsees die geheimnisvolle Choreografie des Schattenboxens beobachten. Lieber abwarten und Tee trinken? Auf einer Teeplantage weiht man Sie in die Geheimnisse von Grüntee, Schwarztee und Oolong ein – und natürlich nippen Sie auch vom berühmtesten Aufguss der Region, dem Drachenbrunnentee. Grün wie eine Jadekugel schimmert der Westsee. Hier schaukeln Sie per Boot, vorbei an putzigen Pavillons bis zur Insel der Mondspiegelung bei den Drei Pagoden. Dann Umsteigen in den Bus nach Shanghai. 13. Tag, Fr: Shanghai – chic und trendy Bummel durch die Altstadt zum Yu-Garten, zum alten Teehaus mit der Zickzackbrücke und durch Gassen, die vom Duft frisch gedämpfter Teigtäschchen erfüllt sind. Anschließend stehen Sie auf dem legendären Bund, Shanghais kolonialer Uferpromenade. Auf maoistischem Fundament wird eine modernistische Zukunft gebaut! Wie die aussehen soll, zeigt die Stadtplanungsausstellung an Shanghais Volksplatz. Mit der Personenfähre geht es über den Huangpu hinüber nach Pudong, wo die ehrgeizigen Pläne schon verwirklicht wurden. Alles Wichtige über Süßwasser- und Zuchtperlen, die schon am Kaiserhof äußerst beliebt waren und in China Symbol für Weisheit, Glück und Würde gelten, erfahren Sie beim Besuch eines Perlenzentrums. 14. Tag, Sa: Freizeit und Transrapid Freizeit in der Millionenmetropole (die Zimmer stehen bis zur Mittagszeit zur Verfügung). Shanghai ist früh auf den Beinen, um sich am Bund mit Tai-Chi oder einem Walzer auf den Tag einzustimmen. Zum Shoppen stürzen Sie sich am besten in die Glitzerwelt der Nanjing Road. Beim Abschiedsabendessen klappern die Stäbchen jetzt bestimmt schon ganz professionell. Dann magnetschweben Sie mit dem Transrapid zum ultramodernen Terminal. Kurz vor Mitternacht Rückflug mit Lufthansa nonstop von Shanghai nach München (Flugdauer ca. 11 Std.). 15. Tag, So: Ankunft in Deutschland Stadt Nächte Peking 2 Peking-Xian 1 Xian 1 XianChongquing 1 Yangze 3 Hangzhou 2 Shanghai 2 Änderungen vorbehalten Hotel Landeskategorie Dongfang ◊◊◊(◊) 1. Klasse Schlafwagen – Le Garden ◊◊◊◊ 1. Klasse Schlafwagen Flusskreuzfahrt Sophia Ambassador Im Reisepreis sind keine Reiseversicherungen enthalten. Wir empfehlen jedem Teilnehmer den Abschluss eines „RundumSorglos-Schutzes“ (Stornokosten-, Reiseabbruch-, Reisegepäck- und Reisekranken-Versicherung, RundumSorglos-Service) der ERV/Europäische Reiseversicherung AG. Die Prämie pro Person ist abhängig vom Reisepreis und beträgt z. B. ¤ 101,– (bei Reisepreis bis ¤ 1800,–) oder ¤ 166,– (bei Reisepreis bis ¤ 3500,–). Mindestteilnehmerzahl Mindestteilnehmerzahl: 20 Personen Höchstteilnehmerzahl: 29 Personen Sollte die Mindestteilnehmerzahl nicht erreicht werden, kann der Veranstalter bis spätestens am 21. Tag vor Reisebeginn vom Reisevertrag zurücktreten (Näheres siehe Reisebedingungen). Veranstalter und Reisebedingungen Veranstalter dieser Reise ist die Marco Polo Reisen GmbH, Riesstr. 25, 80992 München. Die Reisebedingungen des Veranstalters sind im Internet unter www.agb-mp.com druck- und speicherfähig abrufbar. 1795,– Reisepreis in Euro pro Person 15 Reisetage Termine 2013 08.03. – 22.03.2013 15.03. – 28.03.2013 22.03. – 05.04.2013 23.03. – 06.04.2013 31.03. – 14.04.2013 07.04. – 21.04.2013 21.04. – 05.05.2013 28.04. – 12.05.2013 05.05. – 19.05.2013 12.05. – 26.05.2013 26.05. – 09.06.2013 09.06. – 23.06.2013 23.06. – 07.07.2013 07.07. – 21.07.2013 14.07. – 28.07.2013 21.07. – 04.08.2013 04.08. – 18.08.2013 11.08. – 25.08.2013 18.08. – 01.09.2013 25.08. – 08.09.2013 01.09. – 15.09.2013 08.09. – 22.09.2013 15.09. – 29.09.2013 22.09. – 06.10.2013 29.09. – 13.10.2013 05.10. – 19.10.2013 12.10. – 26.10.2013 13.10. – 27.10.2013 19.10. – 02.11.2013 20.10. – 03.11.2013 DZ 1.795 1.795 2.149 2.149 1.995 1.995 1.995 1.995 1.995 1.995 1.995 2.149 2.149 2.149 2.149 2.149 1.995 1.995 1.995 1.995 1.995 1.995 1.995 1.995 1.995 1.995 1.995 1.995 1.995 1.995 EZ-Zuschlag 399 399 429 429 429 429 429 429 429 429 429 429 429 429 429 429 429 429 429 429 429 429 429 429 429 429 429 429 429 429 Zahlung / Sicherungsschein Zahlungen sind nur bei Vorliegen des Sicherungsscheines (wird mit der Reisebestätigung versandt) im Sinne des § 651 k Abs. 3 BGB fällig. Bei Vertragsschluss wird ANMELDUNG / RESERVIERUNG Im Reisepreis enthalten • Linienflug mit Lufthansa von München nach Peking und zurück von Shanghai in der Economy-Class • Inlandsflug in China mit China Southern Airlines von Wuhan nach Hangzhou in der Economy-Class • Bahnfahrten Peking - Xian - Chongqing in 4-Bett-Abteilen im 1. Klasse-Schlafwagen • 7 Übernachtungen in sehr guten Hotels • Unterbringung in Doppelzimmern mit Bad oder Dusche und WC • Verpflegungsleistungen an Land: 9x Frühstücksbuffet, 2x Mittag- und 1x Abendessen, 1x Peking-Ente-Begrüßungsabendessen, 1x Jiaotze-Teigtaschen-Abendessen, 1x Feuertopf-Abendessen und 1x Abschiedsabendessen • Flusskreuzfahrt auf dem Yangze mit 3 Übernachtungen an Bord • Unterbringung in Doppel-Außenkabinen mit Bad oder Dusche und WC • Verpflegungsleistungen an Bord: Vollpension (ab dem Frühstück am 8. Tag bis zum Frühstück am 10. Tag) • Transfers und Stadtrundfahrten in landesüblichen Bussen, meist mit Klimaanlage • Deutsch sprechende Marco Polo-Reiseleitung in China / zusätzlich örtliche Führer Und außerdem inklusive • „Rail & Fly inclusive“ zum/vom deutschen Abflugsort in der 2. Klasse von jedem Bahnhof in Deutschland • Hutong-Rikschafahrt in Peking • Peking-Oper in Peking • Teigtaschen-Kochkurs in Xian • Teeverkostung in Hangzhou • Bootsfahrt auf dem Westsee • „Magnetschweben“ mit dem Transrapid • Eintrittsgelder (¤ 99,–) • Flughafensteuern, Lande- und Sicherheitsgebühren (¤ 377,–) • Reiseunterlagen mit einem Reiseführer pro Buchung • Klimaneutrale Schiffspassage sowie Bus-, Bahn-, und Bootsfahrten durch CO2-Kompensation Zusätzlich buchbare Extras • • • • • Ausflugspaket / 2 Ausflüge ¤ 120,– Zuschlag Schlafwagen in Zweibettabteilen ¤ 155,– Zuschlag Schlafwagen zur Einzelbenutzung ¤ 310,– Visagebühren und -beantragung ¤ 59,– Lufthansa-Flüge in der Business-Class ¤ 2990,– eine Anzahlung von 20 Prozent des Reisepreises, maximal jedoch ¤ 1000,– pro Person, fällig. Der restliche Reisepreis wird am 20. Tag vor Reiseantritt bzw. spätestens bei Erhalt der Reiseunterlagen fällig. Reise nach CHINA ✁ CV Gewünschtes bitte eintragen bzw. ankreuzen Reisetermin: Name, Vorname Doppelzimmer Einzelzimmer ½ Doppelzimmer Flug ab/bis: Geburtsdatum Telefon tagsüber (mit Vorwahl) Flug Straße / Hausnummer Ausflugspaket / 2 Ausflüge Zuschlag Schlafwagen in Zweibettabteilen Zuschlag Schlafwagen zur Einzelbenutzung Visagebühren und –beantragung Zuschlag für Lufthansa-Flüge in der Business-Class RundumSorglos-Schutz (Reiseversicherung) Ich melde mich und die aufgeführten Personen verbindlich an – die Reisebedingungen liegen mir / uns vor. Oder Ich bitte um Reservierung der Leistungen und Übersendung der Reisebedingungen vor Vertragsschluss. PLZ / Wohnort Ort, Datum / Unterschrift Name, Vorname, Geburtsdatum Mitreisende(r) Einfach Coupon senden an: Marco Polo Reisen GmbH Postfach 50 06 09, 80976 München c1211-22-23 Reli fuer Einsteiger [Print_Red].indd 26-27 28826_mop_china_chrismon.indd 2-3 – – ◊◊◊◊ ◊◊◊◊ Reiseversicherungen Frühmorgens landen Sie in München. Individuelle Weiterreise zu den Ausgangsorten. Im Reisepreis enthalten ist der Linienflug mit Lufthansa ab/bis: München Zuschlag ¤ 60,– für Flug ab/bis: Berlin, Bremen, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, Köln, Paderborn, Stuttgart Okt. 19 19 22 g e ab ¤ • Peking – Xian – S hanghai • Flusskre uzfahrt a u f dem Ya • Rikscha ngze fahrt und P eking-Op • „Schien er enkreuzfa hrt“ • Linienfl üge mit L ufthansa Coupon faxen an: Fax: 089 50060-405 Information / Reservierung / Buchung: Tel.: 089 50060-470 [email protected] 08.10.12 08.10.12 18:59 16:21 begegnung Jetzt wird’s kriminell! Beate Merk, 55, ist seit neun Jahren bayerische Staatsministerin der Justiz. In Nordhorn (Niedersachsen) geboren, zog sie später mit ihren Eltern nach Schwaben. Von 1995 bis 2003 war die promovierte Juristin Oberbürgermeisterin von Neu-Ulm. Als Mitglied der bayerischen Staatsregierung setzt sich die CSU-Politikerin unter anderem für den Opferschutz und schärfere Strafen für Kindesmissbrauch ein. Jörg Kinzig, 49, ist Direktor des Instituts für Kriminologie der Universität Tübingen. Seit seiner Dissertation „Die Sicherungsverwahrung auf dem Prüfstand“ aus dem Jahr1996 hat sich der Jurist häufig mit gefährlichen Straftätern befasst, etwa mit ihren Rückfallprognosen. Jörg Kinzig wird regelmäßig im Rechtsausschuss des Bundestages und der Landesparlamente als Sachverständiger gehört. chrismon: Hatten Sie je Angst, Verbrechensopfer zu werden? Beate Merk: Ich bin nicht ängstlich. Aber es gab schon die eine oder andere Situation, die grenzwertig war. Jörg Kinzig: Es mag unangenehme Begegnungen gegeben haben, aber so richtig eigentlich nicht. Ich bin als Familienvater ja in der Regel abends zu Hause und nicht an Hotspots unterwegs. Welche Art von Kriminalität macht Ihnen besonders Sorge? Merk: Gewalttaten, die für die Opfer besonders heftige körperliche und psychische Folgen haben. Vor allem auch der sexuelle Missbrauch von Kindern, eines der perfidesten Verbrechen, das meines Erachtens auch härter bestraft gehört. Ist es mit der Kriminalität besser oder schlimmer geworden? Merk: Wesentlich schlimmer ist es zahlenmäßig nicht geworden. Aber jede schwere Straftat ist eine zu viel. Kinzig: Ich mache mit meinen Jura-Studierenden regelmäßig einen Test: Was schätzen Sie, welche Straftaten in den letzten zehn Jahren zugenommen haben? Und die tippen dann auf Sexualmorde? Kinzig: Genau. Aber es gibt einen Unterschied zwischen tatsächlicher und gefühlter Kriminalität. Noch 1987 hat die polizeiliche Statistik allein im alten Bundesgebiet 41 Sexualmorde erfasst, 2010 waren es in ganz Deutschland nur noch 13, in 2011 26 Fälle. Die Morde sind seit 1987 um mehr als ein Viertel gesunken, auf 723 Taten im Jahr. Und das Delikt, das die Öffentlichkeit verständlicherweise am meisten erschüttert – der Sexualmord an Kindern – ist Gott sei Dank noch viel seltener. Seit 2000 waren es nie mehr als sechs im Jahr, 2010 gab es sogar nur einen einzigen Fall. Diese Taten sind schrecklich, ich will sie nicht verharmlosen, aber es ist doch eine gute Nachricht, dass die Schwerstkriminalität abnimmt. Merk: Man darf nicht nur auf die Zahl der Taten schauen. Die ist zurückgegangen, aber die Brutalität ist gestiegen. Kinzig: Das ist auch eher eine gefühlte Zunahme. Das müssen Sie mir schon belegen. Merk: Wir hatten brutale U-Bahnschlägereien, aus dem Nichts heraus wurde jemand von hinten angegriffen. Und über Videoüberwachungskameras sehen wir, dass ältere Menschen zusammengeschlagen werden. Wer am Boden liegt, wird weiter mit Tritten traktiert – das ist brutaler als früher, eine neue Dimension. Kinzig: Früher hat es genauso brutale Taten gegeben, aber man konnte sie sich nicht auf Youtube im Internet anschauen. Merk: Protest! Es ist beileibe nicht nur ein Gefühl. Auch ein Blick in unsere Strafverfolgungsstatistik zeigt, dass die vorsätzlichen und gefährlichen Körperverletzungen zunehmen. Kinzig: Falsch! Laut der Statistik, auf die Sie sich beziehen, hat die vorsätzliche Körperverletzung seit 2007 um fast drei, die gefährliche Körperverletzung sogar um neun Prozent abgenommen. Merk: Da haben Sie aber ein paar Zahlen ausgeblendet. In Bayern sind 2011 vier Prozent mehr Leute verurteilt worden, weil sie eine vorsätzliche Körperverletzung begangen haben; diesen Trend gab es schon 2009 und 2010. Bei der gefährlichen Körperverletzung haben wir sogar einen Anstieg von fast fünf Prozent! Entweder Bayern ist ein gefährliches Pflaster, oder die Leute zeigen Straftaten eher an, oder die bayerischen Richter urteilen schärfer – wie auch immer. Was schlagen Sie vor, damit es weniger Verbrechen gibt? Kinzig: Ich würde in die Betreuung der Gefangenen investieren: mehr Therapien, mehr Psychologen, Sozialarbeiter, besser ausgebildetes Personal, bis hin zu Nachsorge für die entlassenen Gefangenen. Resozialisierung ist die beste Rückfallprävention. Merk: Ich würde bei den Kindern anfangen. Wir stellen oft fest, dass schon unter 14-Jährige straffällig werden und dass man sich zu Hause trotzdem nicht mehr um sie kümmert. Deshalb brauchen wir, leider Gottes, mehr geschlossene Heime, um diesen Kindern erstmals Chancen zu geben. Und wir brauchen die Möglichkeit eines längeren Arrests mit Therapie. Meinen Sie den ein- bis vierwöchigen Warnschussarrest für Jugendliche, den der Bundestag im Juni beschlossen hat? FOTOS: GERALD VON FORIS Mord und Totschlag überall? Die Ministerin und der Kriminologe über gefühlte und wirkliche Gefahren – und die Sicherungsverwahrung Beate Merk und Jörg Kinzig im Münchener Justizpalast 28 chrismon 11 . 2012 c1211-28-31 Begegnung [Print_Red].indd 28-29 08.10.12 19:45 begegnung 2 Wir bekämpfen Kriminalität, weil wir unsere Freiheit sonst nicht leben können Beate Merk 2 Rechtsstaat heißt auch: Grundsätzlich muss jeder eine zweite Chance erhalten Vorname NJörg Kinzig Merk: Therapie in dieser kurzen Zeit bringt nichts; deswegen sollte der Jugendarrest bis zu drei Monate dauern können. Ich habe in der Justizvollzugsanstalt für Jugendliche in NeuburgHerrenwörth erfahren, dass es junge Menschen gibt, um die sich nie jemand gekümmert hat. Die wollen eine Therapie. Das ist kein Kuschelvollzug, sie müssen hart an sich arbeiten. Kinzig: Gerade der Jugendarrest hat mit die höchsten Rückfallraten. Der Arrest macht die Jugendlichen jedenfalls nicht besser. Merk: Der Arrest ist nicht die Ursache für die Rückfallraten! Wir haben es mit Jugendlichen zu tun, bei denen andere Mittel nicht greifen. Dass bei denen die Rückfallrate höher ist, ist klar. Kinzig: Woher nehmen Sie denn Ihren Glauben, dass ein längerer Arrest an diesen hohen Rückfallraten etwas ändern könnte? Merk: Aus Gesprächen mit Fachleuten der Therapie! Haben Sie ein Rezept, Herr Kinzig? Kinzig: Nein. Aber ich habe eine gewisse Sympathie dafür, dass man Frauen aus problematischen Verhältnissen schon während der Schwangerschaft betreut; später dann die Kinder in ihren Familien. Ich habe mal die Akten von rund 300 Sicherungsverwahrten untersucht: Trennungen und Misshandlungen – das ist in deren Familien viel häufiger vorgekommen als bei anderen Menschen. Mein Plädoyer: frühzeitig um Familien kümmern! Wir haben drei Kinder, und neulich kam ein Fragebogen. Die Teilnahme war zwar freiwillig, aber eine Frage war: Haben Sie einen Fernseher? Steht auch ein Gerät im Kinderzimmer? Das ist ein interessanter Ansatz: zu schauen, ob sich jemand kümmert. Warum gibt es heute mehr lebenslängliche Gefangene? Kinzig: Die Bereitschaft der Gerichte, längere Strafen zu verhängen, scheint gewachsen zu sein. Lebenslänglich geht bei 15 Jahren los, der Schnitt liegt bei rund 18 Jahren, aber manche Gefangene sterben auch in der Haft nach mehr als 40 Jahren Strafvollzug. Es gibt die These, dass lange Haft die Täter gefährlicher macht. Merk: Völlig abwegig, erstens: Wer in Haft sitzt, ist für die Allgemeinheit nicht gefährlich. Zweitens: Strafhaft heißt ja nicht Wegsperren, sondern es wird intensiv gearbeitet mit den Tätern! Kinzig: Ich bin skeptischer. Innerhalb von drei Jahren erhält ein gutes Drittel erneut eine Freiheitsstrafe. Merk: Aber die andere Hälfte kommt nicht wieder in Haft! Und ich will, dass wir mehr Entlassbegleitung machen. Die Zeit direkt nach der Entlassung ist die schwierigste. Da brauchen die Leute Hilfe – einen Arbeitsplatz, eine Wohnung, ein soziales Umfeld. Kinzig: Aber wie viele entlassene Strafgefangene so ein Bewährungshelfer zu betreuen hat: teilweise an die 100! Merk: In Bayern sind es im Moment 85 und nicht 100. Und wir wollen unter 80 kommen. Auf der anderen Seite fordern Sie immer längere Haftstrafen. Merk: Stopp, nicht immer! Ich habe massiv unterstützt, dass man bei Vermögensdelikten keine Sicherungsverwahrung verhängt. Warum? Wer einen Betrug begeht, sitzt unter Umständen länger als ein Mann, der seine Stieftochter missbraucht. Bei Missbrauch sind die Gesetze übertrieben zurückhaltend. Kinzig: Bayern profiliert sich schon mit einer härteren Linie. Bayern hat eine relativ hohe Gefangenenrate pro 100 000 Einwohner. Und Bayern gewährt relativ selten Lockerungen wie Ausgang. Was würden Sie als Justizminister ändern, Herr Kinzig? Kinzig: Ich bin froh, dass ich Wissenschaftler bin, da hat man es manchmal einfacher. Aber mir missfällt, dass manche Politiker der Bevölkerung vormachen, man könne mit schärferen Strafen Kriminalität weitgehend verhindern. Seriöser wäre es, wenn man sagt: Wir bemühen uns sehr, Kriminalität zu vermeiden, aber Rechtsstaat bedeutet auch, dass jemand, der seine Strafe abgesessen hat, grundsätzlich eine zweite Chance auf Freiheit erhält. Merk: Ja, man darf den Menschen nicht suggerieren, dass wir es mit Strafen allein schaffen, absolute Sicherheit herzustellen. Aber wenn wir jemanden entlassen müssen, obwohl er deutlich gefährlich ist, ist das ein Problem. Deshalb müssen wir die Gesetze so machen, dass es da keine vermeidbare Sicherheitslücke mehr gibt. Kinzig: Das wird nicht funktionieren. Bei jeder Verschärfung der Sicherungsverwahrung – und seit Mitte der neunziger Jahre gab es fast jedes Jahr eine – hieß es, schwere Straftaten hätten gezeigt, dass es eine Sicherheitslücke gebe. Das ist ein endloses Spiel. In einem Rechtsstaat muss das Strafrecht bruchstückhaft sein. Wir sind von zwischenmenschlichen „Schweinereien“ umgeben, aber wir dürfen nicht alle mit Strafen belegen. Sonst bekommen wir ein totalitäres Strafrecht. Das kann doch niemand wollen. Merk: Aber das heißt doch nicht, dass wir den Spielraum, den uns unser Grundgesetz lässt, um Sicherheit zu gewähren, nicht ausnutzen dürfen! Wir können es nicht hinnehmen, dass Täter freikommen, obwohl sie noch hochgradig gefährlich sind! Kinzig: Natürlich darf die Politik den zulässigen Spielraum ausnutzen. Aber in der Vergangenheit wurde die rote Linie mehrfach überschritten. Es war ja kein einfaches Amtsgericht, sondern immerhin der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte, der gesagt hat: Bundesrepublik, so wie du das mit der Sicherungsver- wahrung gemacht hast, verstößt das gegen die Europäische Menschenrechtskonvention. Merk: Aber man hat versäumt, die Schutzrechte potenzieller Opfer wie die von Kindern abzuwägen. Kinzig: Ich möchte keine Sicherheit um jeden Preis. Es gibt rechtsstaatliche Grenzen. Wir können nicht alle wegschließen. Die Sicherungsverwahrung ist möglicherweise notwendig, aber sie muss äußerst zurückhaltend angewendet werden. Merk: Die Rechte der Opfer zu stärken, bedeutet für mich kein Ende der Rechtsstaatlichkeit – ganz im Gegenteil. Kinzig: Die Rechte der Opfer wurden gestärkt, wenn auch vielleicht noch nicht in allen Bereichen genug. Aber eine Politik des unüberlegten Wegsperrens ist problematisch, das lehrt schon ein Blick in die USA mit ihren übervollen Gefängnissen. Merk: Für die Sicherungsverwahrung gibt es hohe Hürden, von unüberlegtem Wegsperren kann daher keine Rede sein. Es gibt Gefangene, die aus rechtlichen Gründen aus der Sicherungsverwahrung entlassen werden mussten, obwohl sie als gefährlich galten. Was wissen Sie über die Rückfallquoten? Kinzig: Man hat die Gefährlichkeit deutlich überschätzt. Von zehn Delinquenten, die man für gefährlich hält, werden tatsächlich ungefähr ein oder zwei schwer rückfällig – nicht unbedingt mit derselben Straftat, aber mit einer, für die sie mindestens zwei Jahre bekommen. Wir müssen uns einer ethischen Frage stellen: Wenn wir zehn Leute nach Verbüßen ihrer Strafe weiter inhaftieren wollen, müssen wir das auch den acht Personen begründen, die nicht rückfällig werden, aber trotzdem nicht in Freiheit kommen. Die Urteile in Straßburg und in Karlsruhe haben dazu geführt, dass eine Reihe von Leuten entlassen wurde – Gott sei Dank sind bisher nur ganz wenige rückfällig geworden. Merk: Von zehn Sexual- und Gewaltstraftätern, die wir in Bayern entlassen mussten, sitzen bereits vier wieder ein! Es fällt schwer, das den Opfern zu erklären. Und: Es wollen nicht alle dieser Täter eine Therapie machen, nur etwa 15 Prozent. Es gibt Menschen, die nicht therapiefähig sind – weil sie von ihrer Persönlichkeit her nicht in der Lage sind, sich zu stellen, sich zu ändern. Kinzig: Die vier sitzen aber doch nicht alle wieder in Haft, weil sie einer schweren Straftat verdächtigt werden. Und was das Therapieangebot angeht: Der Europäische Gerichtshof hat nicht zuletzt die bayerischen Verhältnisse mehrfach beanstandet. Merk: Wir sind in Bayern schon lange auf einem guten Weg. Aber die Therapie kann nur bei dem ansetzen, der therapiebereit ist. Wie können wir wissen, wer gefährlich ist? Merk: Das wird vom Gericht entschieden, auf der Basis zweier unabhängiger Gutachten und der Erfahrungen aus dem Vollzug. Ein Gutachter kann nicht in die Seele gucken, er macht eine Momentaufnahme. Ein Täter, der sich gut geführt hat, der draußen ein günstiges Umfeld hat, bekommt in einem Moment eine gute Prognose. Aber diese Grundlage kann sich schnell ändern. Kinzig: Auch das führt zur Überschätzung der Gefährlichkeit. Dabei habe ich Verständnis dafür, dass der Gutachter im Zweifelsfall auf Nummer sicher geht, sich dafür ausspricht, jemanden drinzulassen. Denn wenn derjenige rückfällig wird, finden sich Gutachter und Richter, die einer solchen Prognose folgen, in der ‚Bild‘-Zeitung wieder, mit Foto: „Sie haben die Bestie freigelassen!“ Merk: Die Gutachter sind objektiver, als Sie denken; sie sind sich ihrer Verantwortung bewusst. Aber es gibt Fälle, in denen Gewalt- und Sexualstraftäter freikommen, weil ihnen Gutachter keine ausreichende Rückfallgefahr bescheinigen können. Ein Täter, der seine Strafe verbüßt hat, darf eingesperrt bleiben, wenn er eine „psychische Störung“ hat. Was ist das? Kinzig: Das wird wohl wieder der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte entscheiden müssen. Neulich sagte ein Psychiater in einer Ausschusssitzung des Bayerischen Landtages: Er könne sich nicht vorstellen, dass einer der Anwesenden morgens ohne psychische Störung aufgestanden sei. Merk: Eine psychische Störung ist nicht dasselbe wie eine psychische Erkrankung, die Schwelle liegt deutlich darunter. Abnorme Sexualpräferenzen könnten dazugehören. Über wie viele hochgradig gefährliche Straftäter reden wir? Kinzig: Das ist ja das Paradoxe: Die ganze Diskussion in den Medien kapriziert sich auf diese eigentlich kleine Gruppe von 500 Sicherungsverwahrten – bei rund 60 000 Strafgefangenen. Merk: Aber wir reden nicht über Trickbetrüger, sondern über Gewalt- und Sexualverbrecher. Wir werden immer mit Kriminalität leben müssen. Aber wir werden alles einsetzen, sie zu bekämpfen, weil wir unsere Freiheit sonst gar nicht leben können. Kinzig: Es wird immer ein Risiko bleiben. Aber ingesamt leben wir doch sehr sicher. Ich habe keine Bedenken, gleich raus auf die Straße zu gehen. e Moderation: Christine Holch und Nils Husmann Anzeige Investieren in die Energiewende Investieren Sie in eine zukunftsfähige Stromversorgung. 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Die Vorderseite ist matt gehämmert, die Rückseite glänzend poliert. Mit dem Karabiner können sie direkt an die Kette oder in einen Charmträger eingehängt werden. Alle Teile sind aus Sterlingsilber Tipp-Kick-Spielkiste Für das Heimspiel auf dem Küchentisch: Original-Tipp-Kick-Spieler, Torwand, 2 Bälle, 1 Anstoßscheibe, 1 Spielblock. Mini-Billardtisch Hochwertig verarbeiteter Billardtisch aus lackiertem Nussbaum mit Filzeinlage. Holzschachtel angefertigt in einer Behindertenwerkstatt, Bestellnr. 5503 26,90 € www.chrismonshop.de Anhänger mit Karabiner ca.17 x 17 mm, Bestellnr. 5743 Charmträger und 3 Anhänger in der Geschenkbox Durchmesser Träger: 19,5 mm Bestellnr. 5740 26,00 € 26,00 € 26,00 € 89,00 € Artikel Bestellnr. Seite Preis Artikel Bestellnr. Seite Preis 9015 — — Buch „Behüte mich auch diesen Tag“ 2051 34 18,00 € Buch „Adventsküche Sarah Wiener“ 2099 32 12,90 € Weihnachtsbaum für die Hosentasche 5725 34 13,90 € Türchenkalender „Adventsküche“ 2100 32 9,90 € Miniatur-Nikolausstiefel 5687 34 26,90 € Buch „Adventsgeschichten Mann“ 2080 32 12,00 € Miniatur-Engel für unterwegs 5686 34 23,90 € Buch „Adventsgeschichten Frau“ 2079 32 12,00 € Krippe 16-teilig 5669 35 379,00 € Buch „24 Geschichten zum Advent“ 2103 32 16,00 € Buch „Schwarzwaldsepp“ 2102 33 14,90 € Krippe 14-teilig 5667 35 319,00 € Buch „Wie sehe ich aus, fragte Gott“ 2075 33 14,90 € Kamel 5671 35 89,50 € Palme 5670 35 92,00 € Weihnachtsstern 5646 35 32,90 € Lichterengel 5647 35 39,90 € CD „Geistliche Musik“ 5754 35 36,00 € Buch „Atlas eines . . . Mannes“ 5749 35 24,99 € Tipp-Kick-Spielkiste 5503 36 26,90 € Mini-Billardtisch 5738 36 59,90 € Quadratur des Kreise(l)s 5726 36 27,90 € 0800/247 47 66 (gebührenfrei) 069/580 98-226 [email protected] Bestellschein an: chrismonshop, Postfach 50 05 50, 60394 Frankfurt Internet: www.chrismonshop.de Set Engel der Liebe 5611 36 45,00 € Anhänger Engel der Lebenskraft 5703 36 29,00 € Anhänger Blume des Lebens 5704 36 32,00 € Anhänger Sonne und Mond 5705 36 49,00 € Set Glaube, Liebe, Hoffnung 5740 37 89,00 € Charm Kreuz 5742 37 26,00 € Ab 20 € Bestellwert keine Versandkosten Charm Herz 5741 37 26,00 € Charm Anker 5743 37 26,00 € Türchenkalender „ . . . Martin Luther“ 2086 33 9,90 € Türchenkalender „ . . . in der Küche“ 2085 33 9,90 € Türchenkalender „ . . . im Büro“ 2084 33 9,90 € 27,90 € Buch „chrismon-Familienjahrbuch“ 2098 34 24,90 € Geschenkset „Behüte mich . . . “ 5696 34 24,90 € Bestellen Sie jetzt: Telefon: Fax: E-Mail: Post: 925er Silber, Anhänger ca. 19 x 16 mm, Bestellnr. 5611 Anhänger Blume des Lebens Der harmonische Anhänger aus Sterlingsilber sieht sowohl an einer kurzen als auch an einer langen Kette gut aus. Anhänger Sonne und Mond Attraktiver Anhänger, der Sonne und Mond symbolisiert. 925er Silber, 25 x 16 mm, Bestellnr. 5703 925er Silber, Durchmesser 30 mm, Bestellnr. 5704 925er Silber, teilvergoldet, Durchmesser 22 mm, Bestellnr. 5705 29,00 € 32,00 € 49,00 € c1211-42-47-Magalog_neu [Print_Red].indd 37 Anhänger mit Karabiner ca.16 x 16,5 mm, Bestellnr. 5741 Kreisel Wenge und Ebenholz, Untersatz Kirsche, ca. 5 x 5 x 2,4 cm, Bestellnr. 5726 Der kleine Schutzengel begleitet Sie durch den Tag. Im Set mit einer längenverstellbaren (42 bis 47 cm) Schlangenkette aus Silber, geschenkfertig verpackt in einem hochwertigen Schmuckkästchen. Eleganter Anhänger mit einem kleinen roten Zirkonia-Stein. Anhänger mit Karabiner ca. 18 x 12 mm, Bestellnr. 5742 chrismonshop-Weihnachtskatalog 59,90 € Geschenkset Engel der Liebe mit Silberkette Anhänger Engel der Lebenskraft Charm Anker Name | Vorname Straße | Hausnummer PLZ | Ort Telefon | Fax Datum | Unterschrift Menge Liegt der Bestellwert unter 20 Euro, fällt eine Versandkostenpauschale in Höhe von 3 Euro an. Die Bezahlung erfolgt gegen Rechnung. Bei Bestellungen aus dem Ausland wird unabhängig vom Bestellwert das Auslandsporto gesondert berechnet, die Bezahlung erfolgt gegen Rechnung, der Warenversand erfolgt nach Zahlungseingang. Dieses Angebot gilt, solange der Vorrat reicht. Sie haben das Recht, die Ware innerhalb von zwei Wochen nach Lieferung ohne Begründung an das Hansische Druck- und Verlagshaus GmbH, c/o Leipziger Kommissions- u. Großbuchhandelsgesellschaft mbH, Verlag 219/ Remissionsabteilung, An der Südspitze 1–12, 04579 Espenhain, zurückzusenden, wobei die rechtzeitige Absendung genügt. Die Gefahr der Rücksendung trägt der Empfänger. Vom Käufer entsiegelte CDs können nicht zurückgegeben werden. Die meisten Produkte erhalten Sie auch im Buch- und Tonträgerhandel. 11 . 2012 chrismon 37 www.chrismonshop.de Bestellhotline: 0800/247 47 66 Menge Hergestellt in einer Werkstatt für behinderte Menschen. Billardtisch, 2 Queues, 16 Metallkugeln, 27 x 15 x 8 cm, Bestellnr. 5738 . . . UND FÜR FRAUEN 45,00 € Charm Herz Ihr Bestellschein Jetzt wird’s dynamisch. Edler Kreisel mit quadratischem Untersatz aus der Miniaturendrechslerei Uhlig NEU Schmuckset Charm Kreuz Bestellhotline: 0800/247 47 66 Die Quadratur des Kreise(l)s GLAUBE, LIEBE, HOFFNUNG 11.10.12 13:30 afghanistan Drei Bundeswehrsoldaten starben am 18. Februar 2011 bei einem Anschlag in Afghanistan. Drei Mütter müssen das verkraften. Dabei sind sie einander nähergekommen c Text: Nicola Meier Fotos: Kathrin Harms Tanja Menz, Maria Missulia und Renate Kurat (von links) treffen sich mindestens einmal im Monat Wi e Ve r wa n d t s c h a f t 38 chrismon 11 . 2012 c1211-38-42- Mütter toter Soldaten [Print_Red].indd 38-39 11 . 2012 chrismon 39 09.10.12 14:39 chrismon finden Sie gut? Sie wollen mehr? Lesen Sie chrismon plus! afghanistan E in letztes Mal sprach sie mit ihrem Sohn an einem Wochenende Anfang Februar des vergangenen Jahres. Sie telefonierten etwa 20 Minuten. Es ging ums Essen, auf das er sich freute, wenn er wieder zu Hause sein würde. Maultaschen und Kartoffelsalat, sein Leibgericht. Und um den 18. Geburtstag des Bruders. Als Geschenk hatte er eine Uhr gekauft. Der Hörer ging in der Familie herum, wie immer bei den seltenen Anrufen aus dem Norden Afghanistans. Er werde sich jetzt eine Zeitlang nicht melden können, sagte er noch. Sie seien für eine Weile draußen unterwegs. Was würde man anders machen, wenn man wüsste, dass es das letzte Gespräch mit dem Kind ist? „Ich würde eigentlich nicht viel anderes sagen“, sagt Tanja Menz. Dass sie weint, merkt man nur daran, dass ihre Augen feucht werden und ihre Stimme klingt, als ob sie Schnupfen habe. Sonst redet sie einfach weiter, kein Schluchzen, keine Pause. „Man kann die Zeit nun mal nicht zurückdrehen“, sagt sie. „Sonst würde man sie ja warnen.“ Warnen davor, dass am 18. Februar 2011 um kurz vor 12 Uhr Ortszeit der Afghane Sayed Afzal im BundeswehrLager OP North bei Baghlan sein Sturmgewehr nimmt und auf zehn deutsche Soldaten des Charly-Zugs feuert, die gerade die Gummipolster einer Panzerkette wechseln. Sayed Afzal schießt, bis sein Magazin leer ist. Er arbeitete als Wachsoldat der afghanischen Armee im Lager – ein Taliban-Schläfer. Als er ein neues Magazin einlegen will, erschießt ihn ein deutscher Soldat. Neun Bundeswehrsoldaten sind getroffen, drei sterben an ihren Verletzungen: Georg Missulia, 30, Georg Kurat, 21 und Konstantin Menz, 22. Später am Tag machen sich Bundeswehroffiziere auf den Weg zu den Familien nach Baden-Württemberg und Bayern. Am schnellsten ist die Nachricht bei den Angehörigen von Georg Missulia. Er starb noch am Ort des Attentats, und seine Familie wohnt nur ein paar Minuten entfernt von der Bayerwaldkaserne in Regen, wo die Soldaten stationiert waren. Tanja Menz hört an diesem Freitagnachmittag im Radio die Nachricht von einem Anschlag in OP North. Ein 30Jähriger ist tot, heißt es. Konstantin ist 22, 40 chrismon 11 . 2012 c1211-38-42- Mütter toter Soldaten [Print_Red].indd 40-41 beruhigt sie sich. Dann klingelt es, irgendwann gegen fünf. Da stehen sie, ein Offizier von der Bundeswehr und ein Geistlicher. „Sie mussten gar nichts mehr sagen.“ Renate Kurat hat bei der Arbeit von einem Anschlag gehört. Sie guckt ins Internet. Georg ist 21, beruhigt auch sie sich. Als sie um sieben Uhr abends von der Arbeit nach Hause kommt, warten bei ihrem Mann zwei Soldaten der Bundeswehr. Sie teilen ihr mit, dass Georg schwer verwundet ist. Ein Kopfschuss. In Adelzhausen beginnen Stunden des verzweifelten Hoffens. Als die Soldaten spätabends das zweite Mal bei Kurats vorfahren, öffnen diese die Tür noch vor dem Klingeln. Sieben Tage später stehen drei Särge im Altarraum von Regens Stadtpfarrkirche St. Konstantin menz lernte in Afghanistan die sprache, er wollte die menschen dort verstehen Michael, bedeckt mit je einer Deutschlandflagge und einem Gefechtshelm. Bundeskanzlerin Angela Merkel und der damalige Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg sind da. Die Trauerfeier ist auch ein Staatsakt, sind die drei Soldaten doch gestorben im Einsatz für ihr Land, wenn auch in einem Krieg, von dem in Deutschland nur wenig geredet wird. Der nebenbei stattfindet, seit zehn Jahren. In den Schlagzeilen jener Tage im Februar geht es vor allem um die Doktorarbeit des Verteidigungsministers, der vier Tage nach der Trauerfeier zurücktritt. Der 18. Februar 2011 hat das Leben dreier Familien in ein Davor und ein Danach zerschnitten. Da sind die Geschwister, die ihre Brüder verlieren. Da sind eine Ehefrau mit einer kleinen Tochter und zwei Freundinnen mit gebrochenen Herzen. Da sind Schwiegereltern und Großeltern. Und da sind drei Väter und drei Mütter, denen plötzlich die Gewissheit abhandengekommen ist, dass die Eltern vor den Kindern sterben. Davor war, als die Mütter überlegten, was sie ihren Söhnen kochen, wenn sie im März wiederkämen. Danach ist, als sie statt Hendl und Maultaschen und Kartoffelsalat die Beerdigung ihrer Kinder planen. Am Vorabend des ersten Todestages ihrer Kinder verabreden sich die drei Familien. Sie sitzen in einem Hotel in Langdorf im Bayerischen Wald, wo die Angestellten Dirndl tragen, es bayerisches Essen gibt und bayerische Musik. Der Krieg in Afghanistan ist 5000 Kilometer entfernt, aber der 18. Februar hat ihn auf 600 Meter herangeholt. So weit ist es zu Georg Missulias Grab. Tanja Menz zeigt auf ihrem Laptop Bilder aus Afghanistan. Sie und ihr Mann waren da, wollten sehen, wo ihr Sohn die letzten Monate seines Lebens verbracht hat. Alle Augen sind auf den Bildschirm gerichtet, auf die Bilder aus dem Hubschrauber, auf karges Land, auf Berge und Schnee, auf die Zäune und Mauern des Bundeswehrfeldlagers von Mazar-i Sharif, auf die Gedenkmauer im Camp Marmal, auf der die Namen der Toten stehen. Drei ewige Lichter hat Tanja Menz dort hingestellt. Selbstverständlich drei. Längst ist zwischen den drei Familien mehr entstanden als eine unfreiwillige Schicksalsgemeinschaft. Die Frauen telefonieren oft, trotz der Entfernung sehen sie sich mindestens einmal im Monat. Dass sie sich wiedersehen, sei keine Frage gewesen. Das hätten sie schon nach der Trauerfeier gewusst. „Unsere Kinder sind zusammen gestorben“, sagen sie, und da schwingt die Frage mit: Kann etwas mehr verbinden? Georg Kurat. Kochte gerne. Ließ sich eine Kaffeemaschine nach Afghanistan schicken und einen Schneebesen. Das letzte „Packerl“ ging Ende Januar ab, seine Mutter hatte lauter Delikatessen gekauft. Renate Kurat, 52 Jahre alt, ist eine ruhige Frau, gefasst erzählt sie von ihrem Sohn, nur hin und wieder wirkt sie für einen Moment wie erstarrt. Am Tag vor Georgs Tod hatte sie ihrem Mann gesagt, er solle schon einmal Hähnchen kaufen, für Georgs Rückkehr. Als Einziger von den drei Verstorbenen hätte ihr Sohn nach dem Einsatz aufgehört mit der Bundeswehr. Georg Missulia. Berufssoldat. Einsatzerfahren, er war schon im Kosovo und in Mazedonien. Hatte mit seiner Frau ein Haus im Bayerischen Wald. War vernarrt in seine Tochter Annika. Seine Mutter ist eine quirlige Frau, die in der einen Minute humorige Geschichten zum Besten gibt und in der nächsten in Tränen ausbricht, wenn sie erzählt, dass ihr Sohn seine Tochter nicht wird aufwachsen sehen. Das sei das Schlimmste, sagt Maria Missulia, 55 Jahre alt. Als er nach Afghanistan ging, war Annika noch kein Jahr alt. Konstantin Menz. Zeitsoldat. Machte Judo und tauchte gerne. War viel auf Rei- sen. Irgendwann wollte er mal zu Fuß durch Afrika. Das Einzige, was er sich nach Afghanistan schicken ließ, waren Bücher. Tanja Menz, 43 Jahre alt, ist von den drei Müttern diejenige, die wohl am weitesten geht darin, verstehen zu wollen, verstehen zu müssen. Nach Afghanistan fliegen? Für Renate Kurat und Maria Missulia käme das nicht in Frage. Tanja Menz aber sagt, dass es für sie viel schwieriger wäre, nicht nach Afghanistan zu fliegen. Weil ihr die letzten Monate im Leben ihres Sohnes fehlen. Sie weiß, dass er Dari gelernt hat in Afghanistan, dass er interessiert war an den Menschen. Aber was der Einsatz mit ihm gemacht hat, wie er ihn bewertete, darüber konnte sie nicht mehr mit ihm sprechen. Und so forscht Tanja Menz, sammelt all die Schnipsel und puzzelt sie zusammen, bis sie ein Bild ergeben. Die Reise nach Afghanistan sollte der Rahmen für dieses Bild sein. Ganz ist sie es nicht geworden. Wegen des Wetters war es nicht möglich, nach OP North zu fliegen. Dichter Nebel, typisch für den Winter in Afghanistan, hat verhindert, dass Tanja Menz an den Ort kam, wo ihr Kind starb. Den Jahrestag des Attentats haben die drei Familien mit den Kameraden ihrer Söhne in der Kaserne verbracht. Der Leiter des damaligen Rettungseinsatzes war da. Renate Kurat sagt, dass das wichtig war, weil sie noch mehr über die letzten Minuten von Georg erfahren habe. Hat er noch etwas gesagt? War er sofort bewusstlos? Das sind die Fragen, die die Mütter quälen, auch Tanja Menz. Jedes Detail ist wichtig, das ihr dabei hilft zu wissen, dass Konstantin nicht leiden musste. Wie oft ist er wiederbelebt worden? Waren es zwei Einschusslöcher am Hals oder ein Durchschuss? Sie hat den medizinischen Bericht gelesen, und sie haben ihr gesagt, dass er bewusstlos war. „Wenn es nicht so wäre, würden sie es einem sagen?“ Ein schwerer Tag für die Mütter? „Mei“, sagt Renate Kurat. „Wenn man den Tag heute zu Hause verbracht hätte . . . “ Sie bricht ab. „Man wäre dann nicht in der Gemeinschaft gewesen.“ „Genau“, sagt Tanja Menz. „Für mich sind die Tage davor und danach schlimmer.“ Potsdam, einige Wochen später. Renate Kurat, Tanja Menz und Maria Missulia haben gerade das Schloss Sanssouci besich- 3 Ausgaben testen für nur 6 Euro Und wenn Sie nach dem Test weiterlesen, erhalten Sie als Dankeschön ein Jahreslos der Aktion-Mensch-Lotterie. chrismon plus t 4FJUFONFIS[VN/BDIEFOLFO 8FJUFSEFOLFOVOE.JUFJOBOEFSSFEFO t -JFGFSVOHKFEFO.POBUQàOLUMJDI VOECFRVFNOBDI)BVTF t ,FJOF"VTHBCFWFSQBTTFO t )PDIXFSUJHFT.BHB[JOGPSNBU t ,FJOF[VTÊU[MJDIFO1PSUPLPTUFO Gleich bestellen: Post: chrismon-Leserservice, Postfach 500550, 60394 Frankfurt Internet: www.chrismon.de/abo Telefon: 0800 / 758 75 37 (gebührenfrei) Fax: 069 / 580 98 - 226 05.10.12 13:16 Unsere große Polen-Rundreise für alle chrismon-Leser! afghanistan 8-tägige Rundreise 859,-- Euro p.P. Sie besuchen gemeinsam den gedenkstein für ihre söhne. Es ist selten, dass trauernde angehörige freunde werden tigt. Heute Abend beginnt ein Hinterbliebenenwochenende in Berlin. Solche Wochenenden gibt es mehrmals im Jahr, sie gehören zum Betreuungsprogramm der Bundeswehr für die Familien der Gefallenen. Bis heute sind in Afghanistan 53 deutsche Soldaten ums Leben gekommen. In Potsdam spazieren die Frauen durch den Park Sanssouci und haben sich wie immer eine Menge zu erzählen. „Bapbapbapbapbap“, sagt Peter Missulia, der auch dabei ist und sich darüber wundert, wie viel Frauen reden können. E s wird viel gelacht und gescherzt an diesem Nachmittag. Zwei Stunden später aber sitzen die Mütter in einer Tagungsvilla am Wannsee, und Maria Missulia knetet ein Taschentuch in ihren Händen und erzählt schluchzend, dass ihre Enkeltochter nur aus Erzählungen wissen wird, wer ihr Papa ist. Renate Kurats Blick geht leer zum Fenster hinaus. Und Tanja Menz, die vielleicht Fröhlichste von allen, erzählt, wie weh es tut, wenn Freunde sich abwenden, weil sie nicht damit umgehen können, dass ihr Kind tot ist. „Manche rufen an und ich überlege, ob ich überhaupt sagen kann: Ich war gerade 42 chrismon 11 . 2012 c1211-38-42- Mütter toter Soldaten [Print_Red].indd 42-43 D ie anderen Frauen kennen das Auf und Ab und wissen, dass die Stimmung von einem Moment zum anderen kippen kann. Und so sind sie abwechselnd zusammen fröhlich und traurig, und keiner muss sich verstellen. Hätte es den 18. Februar nicht gegeben, hätten sie sich nicht kennengelernt. Aber weil es ihn gab, sind sie jetzt Freundinnen. Ziemlich beste Freundinnen. Dass aus trauernden Angehörigen enge Freunde werden, ist eine Ausnahme. Diesen Mütter aber tut es gut. Intuitiv haben sie den vielleicht besten Weg gewählt, mit ihrem Verlust klarzukommen. Anderen Angehörigen geht es psychisch viel schlechter, das wissen sie von den Hinterbliebenentreffen. „Wir haben Leute getroffen, die ganz allein sind“, sagt Renate Kurat. „Ich glaube, da verbittert man mehr.“ „Wir haben schon Glück“, sagt Tanja Menz. „Das ist ja schon wie Verwandtschaft bei uns“, sagt Maria Missulia. Die Sonne scheint über der Bayerwaldkaserne, es ist Frühling geworden in Deutschland. Wieder einmal treffen die Eltern sich an dem Ort, wo ihre Söhne lange gelebt haben. Am Ehrenmal der Kaserne legt Renate Kurat drei Rosen nieder. Im Hintergrund knattert ein Panzer vorbei. Im nächsten Jahr werden wieder Soldaten aus Regen nach Afghanistan in den Krieg ziehen. Dieser Krieg – natürlich haben sich auch die Mütter von Georg Missulia, Konstantin Menz und Georg Kurat mit ihm beschäftigt. Hinter der Frage, wie viel Sinn der Einsatz der Bundeswehr macht, steckt schließlich auch die Frage, wofür ihre Söhne gestorben sind. Getötet von einem Soldaten der afghanischen Armee, der mit den Deutschen zusammenarbeitete, mo- natelang. Und der dann im gemeinsamen Lager losschießt. Tanja Menz hat viel darüber nachgedacht, warum. Und sagt, dass sie ihn nicht verurteilt. Weil sie nicht wisse, wie es sei, in einem Land groß zu werden, in dem immer nur Krieg ist, in dem es keine Perspektive gibt. Sayed Afzal war 19 Jahre alt. Sie wüsste gerne mehr über den Mörder ihres Sohnes. Um zu verstehen. Und dann vielleicht zu verzeihen. 2014 endet der NATO-Einsatz in Afghanistan. Dann werden auch die deutschen Truppen das Land verlassen. Tanja Menz sagt, dass sie nicht versteht, warum ausgerechnet in zwei Jahren. Für sie gebe es zwei Möglichkeiten: Entweder man bleibe richtig lange dort oder man könne auch gleich rausgehen. „Ich finde es komisch, wenn ich höre, dass man nicht sofort rausgehen kann, weil dann die Toten umsonst gewesen sind“, sagt sie. „Ich glaube, dass es in zwei Jahren vielleicht auch nicht so viel anders sein wird.“ Im Haus von Familie Menz geht der Familienalltag so normal wie möglich weiter. Sie habe noch drei andere Kinder, sagt Tanja Menz. „Die können ja schließlich nichts dafür.“ Die vier Kinderzimmer sind im ersten Stock, die Tür zu Konstantins Zimmer steht offen. Ein Jungsraum mit einem Schlafsofa und Postern von Edvard Munch und der Band „Him“ an den Wänden. Im Regal Fantasybücher. Es sieht so aus, als könnte er jederzeit wiederkommen, wären da nicht die gefaltete Deutschlandflagge und der Gefechtshelm auf dem Nachttisch. Und die zwei Kisten mit seinen Sachen aus Afghanistan. Menz hat sie so gelassen, wie sie ankamen, mit seinem ISAF-Ausweis, dem Handy und den Turnschuhen, an denen noch der Wüstensand hängt. Im Flur und im Wohnzimmer stehen und hängen Bilder der vier Kinder. Konstantin als Kind, Konstantin im Urlaub, Konstantin mit seiner Freundin. Daneben Bilder seiner beiden Schwestern und des Bruders. Letztens hat Tanja Menz ein Foto von Georg Missulias Tocher Annika zu den Kinderbildern aufs Wohnzimmerregal gestellt. In den Kalender im Flur hat sie auch die Geburtstage von Georg Kurat und Georg Missulia notiert. Sicher wird sie an diesen Tagen ihre Mütter anrufen. „Unsere Kinder sind jetzt zusammen“, sagt sie. „Und wir sind das eben auch.“ e ab t6NGBOHSFJDIFT Ausflugsprogramm tEintrittsgelder inklusive t"VTHFTVDIUF4UFSOF)PUFMT Inklusivleistungen: Krakau Polens Schönheiten sehen und genießen! %BO[JHt5IPSOt8BSTDIBVt,SBLBVt#SFTMBV Polen ist reich an Geschichte, Architektur und beeindruckenden Sehenswürdigkeiten. Entdecken Sie mit uns die schönsten Städte unseres Nachbarlandes! Ihr Reiseverlauf: Sie eine fantastische Aussicht über ganz Warschau. Weiterfahrt nach Krakau und Übernachtung. 1.Tag: Anreise. Flug nach Danzig, Empfang durch Ihre Reiselei5.Tag: Krakau. Die ehemalige Hauptstadt Polens ist eine der tung und Transfer zum Hotel. schönsten Städte des Landes. Mit ihrer Vielzahl an Bauwerken 2.Tag: Danzig. Vormittags Führung durch Danzig. Wunderschön der Gotik, der Renaissance, des Barocks und späterer Epochen sind die hohen, schmalen und kunstvoll verzierten Giebelhäusteht sie schon seit 1978 auf der Liste des UNESCO- Weltkulturser, die einst reichen Kaufleuten gehörten. In der „Rechtstadt“ erbes. Während des Stadtrundganges sehen Sie das aus dem mit ihren vielen Toren sehen Sie u. a. den Artushof mit dem Film „Schindlers Liste“ bekannte jüdische Viertel Kazimierz. Am Neptunbrunnen, das Goldene Tor am Königsweg und die beein- Marktplatz befindet sich auch die beeindruckende gotische Madruckende Marienkirche. Die größte Backsteinkirche der Welt rienkirche mit dem Hochaltar von Veit Stoß, eine der wertvollsten bietet mehr als 20.000 Menschen Platz. In Oliwa besuchen Sie Krakauer Sehenswürdigkeiten. Auf dem imposanten Wawel den Dom, dessen Orgel unglaubliche 7876 Pfeifen hat! Hügel regierten bis 1596 die polnischen Könige, die meisten von Nachmittags geht es nach Zoppot, dem bekannten Bade- und ihnen sind hier beigesetzt. Neben dem königlichen Schloss gibt Urlaubsort in traumhafter Lage am Meer mit kleinen Geschäften, es Kirchen, Befestigungsanlagen und Verwaltungsgebäude. Der Restaurants und Bars. Übernachtung in Danzig. Nachmittag steht zur freien Verfügung. 3.Tag: Danzig - Thorn - Warschau. Fahrt nach Thorn, eine der 6.Tag: Krakau - Auschwitz - Breslau. Morgens Fahrt nach Auschältesten und schönsten historischen Städte in Polen. Lassen Sie witz-Birkenau und Besuch der ehemaligen Konzentrationslager. sich verzaubern von der gotischen Altstadt, die mit ihren 300 Sie besichtigen Teile des Lagers und das Museum und erfahren Baudenkmälern zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, den vielen mehr über die Geschichte des Ortes, an dem über 1 Millionen Kirchen und der herrlichen Lage an der Weichsel. Sie besichtiMenschen ihr Leben verloren. Weiterfahrt nach Breslau und gen das Geburtshaus des Astronomen Nikolaus Kopernikus und Übernachtung. verbringen einige Zeit in der Stadt. Versäumen Sie es nicht, die 7.Tag: Breslau. 12 Inseln, 5 Flüssen und mehr als 150 Brücken bekannten Lebkuchen zu probieren! Weiterfahrt nach Warschau verdankt Breslau den Beinamen „Polnisches Venedig“. Im und Übernachtung. Rahmen der Stadtführung sehen Sie u. a. das gotische Rathaus, 4.Tag: Warschau - Krakau. Heute erkunden Sie auf einer Stadtdie zahlreichen farbenfrohen Häuser, die Oper, das berühmte rundfahrt Warschau. Sie sehen u. a. den Lazienki Park mit dem Hotel Monopol sowie das Panorama von Racławice, ein 15x114 Palast auf dem Wasser und dem Chopin-Denkmal, die Altstadt, Meter großes Panoramabild. In der 300 Jahre alten Universität das Warschauer Ghetto und die Heilig-Kreuz-Kirche, in der Cho- besichtigen Sie die kunstvoll ausgemalte Leopoldina-Aula. Der pins Herz ruht. Das mit 231 Metern höchste Gebäude Polens, Nachmittag steht zur freien Verfügung. der Kultur- und Wissenschaftspalast, war ein Geschenk Stalins 8.Tag: Abreise. Transfer zum Flughafen Breslau und Rückflug via an die Polen. Von der Aussichtsplattform im 30. Stock haben Warschau nach Deutschland. Zoppot ! Rail & Fly 2. Klasse inkl. ICE-Nutzung ! Linienflug mit LOT (oder vergleichbar, Umsteigeverbindung) nach Danzig und zurück von Breslau ! 7 Übernachtungen in 4-Sterne-Hotels im Doppelzimmer ! 7x Frühstück ! Transfers und Rundreise im klimatisierten Reisebus gemäß Reiseverlauf ! Halbtägige Führungen in Danzig, Thorn, Warschau, Krakau, Breslau ! Eintrittsgelder: Marienkirche in Danzig und Krakau, Dom in Oliwa, Kopernikus Haus, Aussichtsplattform Kultur- und Wissenschaftspalast, Auschwitz, Aula Leopoldina, Panorama Racławice ! Deutschsprachige Reiseleitung Danzig Termine und Preise 2013 in €/Person im DZ Saison auf dem Friedhof.“ Weil sie genau wisse, dass es dann am anderen Ende der Leitung wieder komisch wird. „Man muss natürlich nicht dauernd darüber reden“, sagt Tanja Menz. „Aber es sollte auch nicht totgeschwiegen werden.“ Seit Konstantins Tod seien manche Freundschaften enger geworden, andere jedoch zerbrochen. „Wenn man schlecht drauf ist, denkt man, dass man den anderen die Laune verdirbt. Und wenn man gut drauf ist, denkt jeder: Warum ist die denn jetzt so fröhlich?“ Abflughafen (Flughafenzuschlag) Frankfurt (0,-), Hamburg (69,-), Düsseldorf (69,-), Berlin (69,-), München (69,-) A 19.07. 26.07. 02.08. 10.05. 14.06. 05.07. 16.08. B 06.09. 13.09. 8-tägig 859,899,- Buchungscode: GDNR01 Hinweis: Mindestteilnehmerzahl 25 Personen. Bei Nichterreichen Absage bis zu 30 Tage vor Reiseantritt vorbehalten. Änderung einzelner Reiseleistungen vorbehalten, soweit die Änderungen nicht erheblich sind u. den Gesamtzuschnitt der gebuchten Reise nicht beeinträchtigen u. zumutbar sind. Wunschleistungen: Einzelzimmerzuschlag 239,-, Halbpensionzuschlag 169,- Warschau Telefonische Buchung und Beratung unter 040-27 83 84 864* sowie im Internet unter www.hermes-touristik.de *zum Ortstarif Veranstalter dieser Reise ist Hermes Touristik GmbH & Co. KG, 22083 Hamburg. Es gelten die Reise- und Zahlungsbedingungen des o. a. Veranstalters (Einsicht möglich unter www.hermes-touristik.de/agb.html). Mit Aushändigung des Sicherungsscheines sind eine Anzahlung in Höhe von 20% des Reisepreises und eventuelle Prämien für Versicherungen zu leisten. Die Anzahlung wird auf den Reisepreis angerechnet. Die Restzahlung wird fällig, wie im Einzelfall insbesondere in der bindenden Reisebestätigung vereinbart, spätestens jedoch zwei Wochen vor Reiseantritt. A member of the otto group 05.10.12 13:16 kirchbau Al t K r ü s s o w Viel zu groß wirkt die Wallfahrtskirche für die paar Häuser. Doch die Anwohner sind entschlossen, sie zu erhalten Aufbau Ost Mit den Kirchen blühen die Dörfer – oder sie verfallen, wenn sich keiner drum kümmert. Ein Besuch in drei Ortschaften bei Pritzwalk, Brandenburg c Text: Burkhard Weitz Fotos: Anne Schönharting/Ostkreuz c1211-44-48 Kirchenaufbau Ost [Print_Red].indd 44-45 Bölzke Wi l m e r s d o r f Das Zentrum, die Kirche, ist restauriert. Fariba Nilchian, Kamerafrau aus Berlin, will jetzt eine Pension aufmachen Draußen verfault das Fachwerk. Drinnen liegt Weihnachtsdeko auf der Kanzel. Seit Heiligabend 2010 11 . 2012 chrismon 45 08.10.12 19:42 kirchbau thema F rüher haben sie in der Wilmersdorfer Gaststätte jeden Monat getanzt. Der Konsum bot alles Nötige für den täglichen Bedarf. Wer mittags Hunger hatte, aß in der Betriebskantine der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft. In Wilmersdorf, Prignitz, war die DDR-Welt ziemlich in Ordnung. 1970 gab es einen Friseur, 66 Kinder im Kindergarten, etliche davon aus den Nachbardörfern. Es gab 270 Einwohner, viele lebten in schicken neuen Siedlungshäuschen. Ein Vorzeigedorf waren wir damals, sagen die alten Wilmersdorfer heute. Nach der Wende schlossen der Friseursalon, das Lädchen, die Gaststätte. Die teils mit Asbestplatten verkleideten Satteldachhäuser stehen heute zusammenhangslos in der Gegend, umgeben von vermoostem Rasen, Blumenbeeten und Eisenzäunen. Immerhin konnte der Dorfverein den Kindergarten zum Gemeinschaftshaus umbauen und leuchtend gelb anstreichen. Am sichtbarsten ist der Verfall im Zentrum, wo die meist menschenleeren Straßen von Wilmersdorf zusammenlaufen, wo der Postbote werktags den Briefkasten leert, die Buslinie 911 fünfmal täglich hält und sich ein paar Dorfjugendliche langweilen. Da steht auch die Kirche. Es dauert wohl nicht mehr lange, dann kracht sie in einer riesigen Staubwolke in sich zusammen. Frühere Wilmersdorfer Generationen hatten sie nach dem großen Feuer von 1811 erbaut und liebevoll ausgestattet. Heute sind die Balken auf dem Fundament durchgerottet. Die Fensterscheiben platzen unter dem Druck des Fachwerks. Die einzige Regenrinne ist mit den Blättern der umstehenden Eichen und Kastanien verstopft. An der Nordseite hat jemand eine alte Stalllampe angeschraubt. Drinnen riecht es nach feuchtem Staub. Gut erhalten wirkt der alte preußische Kanzelaltar mit gewölbten Säulenimitaten und Predigtpodest in Form einer Blumenvase. Schade, wenn das alles unter Schutt und Gebälk begraben würde. Das bunte Kerzentransparent hinter der aufgeschlagenen Altarbibel zeigt eine Weihnachtskrippe. Vorne links hat jemand Tannennadeln zusammengekehrt, sie sind braun und vertrocknet. Heiligabend 2010 feierte ein Lektor hier zum letzten Mal Gottesdienst, erzählt der damalige Pastor Thomas Hellriegel am Telefon. Hellriegel zog im Mai 2011 ins Berliner Umland, seither ist kein Pfarrer mehr im Dorf gewesen. Auf den eingestaubten Bänken liegen Kissen, jedes anders bestickt – wohl private Polster, für den nächsten Kirchgang zurückgelassen. Im Turm lehnt das Pendel ausgehängt am Uhrwerk. Das löchrige Mauerwerk bietet großzügige Ausblicke aufs Dorf. Peter Vierke hätte die Kirche gern gerettet. Der ehemalige Buchhalter der Genossenschaft, die nach der Wende aus der örtlichen LPG hervorging, bewohnt mit seiner Frau das schönste Haus im Ort auf dem schönsten Grundstück neben dem Dorfteich. Vor neun Jahren hatte er dem Wilmersdorfer Kirchenvorstand ein Angebot gemacht: Er kauft Kirche und Grundstück und garantiert als neuer Eigentümer, dass die Kirche jederzeit für Gottesdienste und als Kulturhaus für Vereinsfeiern offenstehe. Erst waren alle hundert Wilmersdorfer dafür. Vierke erwarb Klinker, Dachziegel und Eichenholz, holte Angebote für doppeltverglaste Kippfenster mit Unterteilungen ein. Für das schmale Hauptschiff hatte er einen 15-armigen Leuchter mit vergoldeten Wilmersdorf „Das Volk, das im Finstern wandelt“ – passt zu Weihnachten: So lange liegt die Bibel aufgeschlagen da (links). Früher war im Dorf was los, heute langweilt sich die Jugend an der Bushaltestelle Alt Krüssow Messingverzierungen und bemaltem Engel in der Mitte hergerichtet, groß wie ein Wagenrad. Das hölzerne Treppengeländer zur Empore wollte er durch ein schmiedeeisenernes ersetzen. Vor der Eingangstür auf der Wetterseite plante er einen kleinen Vorbau, die Zinkhaube hierfür hatte Vierke auch schon besorgt. Mitte Oktober 2003 erreichte ihn dann die Absage. Plötzlich gab es Gegenstimmen im Kirchenvorstand. Streit drohte. Nicht weil Vierkes Ausstattungspläne missfielen. Sondern weil die Kirche mit dem Hausrecht die Kontrolle darüber abgegeben hätte, wer sich im Gotteshaus einmieten darf und wer nicht. In seinem Absagebrief fragte Pfarrer Hellriegel damals, ob Herr Vierke sein Geld nicht für den Wiederaufbau der Kirche stiften wolle. Peter Vierke lacht darüber. Er habe etwas Bleibendes hinterlassen wollen, was mit seinem Namen verbunden ist. Geld investiere er nur in sein Eigentum. – Jetzt verfällt die Kirche. Was aus dem Dorf wird? Wilmersdorfs gute Zeiten seien vorbei, sagt Vierke. Heute verfolge jeder seine eigenen Pläne. Wer eine Kirche restaurieren will, braucht Menschen, die sich dafür engagieren. So etwa sagte es Thomas Begrich, Vorsitzender der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (KiBa). Das war während einer Fernsehsendung im April vor fünf Jahren. Begrich saß in der ersten Publikumsreihe eines Sendesaals mit einem überdimensionierten Scheck auf dem Schoß. Vorne auf der Bühne musste Uwe Dummer, Vorsitzender des Kirchbauvereins aus Alt Krüssow, Ostprignitz, seine alte Wallfahrtskirche anpreisen. Gegen drei Konkurrenten aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Es ging um die Publikumsgunst – und natürlich um den Scheck über 500 000 Euro. Daheim in Alt Krüssow war ein großer Schwenkarm mit Kamera vor der Kirche aufgebaut. Das ganze Dorf hatte sich versam- 46 chrismon 11 . 2012 c1211-44-48 Kirchenaufbau Ost [Print_Red].indd 46-47 In der alten Wallfahrtskirche wurde Roswitha Schick (rechts) getauft, hier hat sie geheiratet. Ronny, Tina und Fabian Mann waren dabei, als alle Krüssower eine Kette um ihre Kirche bildeten melt, um Aufgaben aus der MDR-Show „Ein Dorf wird gewinnen“ zu lösen. Eine der Aufgaben: eine Dorfhochzeit nachstellen. Man sollte einen Schornsteinfeger herbeischaffen, ein Blumenmädchen, eine Bäuerin mit Schlegel, eine Vogelscheuche, ein küssendes Hochzeitspaar. Den Pfarrer gab Superintendent Volker Sparre vom Kirchenkreis Havelberg-Pritzwalk, das Brautpaar ist inzwischen verheiratet und hat ein Kind. „Ich ging gerade hier an der Kirche vorbei“, sagt Roswitha Schick, „da kam mir die Vogelscheuche entgegen.“ Auch Frau Schick trat in ihrem alten Hochzeitskleid mit ihrem Mann im Smoking vor die Kamera – eine weitere Aufgabe aus der Sendung. Am meisten freute sie sich darüber, dass alle Dorfbewohner für einen Filmtrailer einen Kreis um die Kirche bildeten und sich an den Händen hielten. „Im Urlaub sehe ich mir gern Kirchen an“, sagt Frau Schick. „Aber wenn ich wieder zu Hause bin, denke ich: Unsere ist doch die schönste.“ Dann zeigt sie mittelalterliche Glasmalereien mit Hase und Schere in ihren Wappen. Sie holt eine Bischofsskulptur aus dem 13. Jahrhundert hervor, eine hohle Eichenholzschnitzerei, die sich gegen den scheibenförmigen Verschluss im Rücken zu lehnen scheint. Sie zeigt Ausguss und Wasserbecken, die in die Ostwand eingelassen sind; die vergitterterte Wandnische im Kapellenanbau, wo möglicherweise eine Nachbildung des Heiligen Grabes stand, vielleicht waren es auch Reliquien. Elf Meter ragt das backsteinerne Rippengewölbe in die Höhe, für die hundert Einwohner wirkt die Kirche viel zu groß. Auch im Mittelalter war das Dorf winzig. Dennoch lohnte sich der Bau. Der angebliche Rock der heiligen Anna, der Mutter Mariens, lockte Pilger schon vor Fertigstellung der Kirche 1520 an. Schon bald durchkreuzte ein Mönch namens Martin Luther die Geschäftsidee. Mit der Reformation ebbte die Pilgerei wieder ab. Das Bauwerk ist eine historische Perle – und eine finanzielle Last. 11 . 2012 chrismon 47 08.10.12 19:43 kirchbau Bölzke Alt Krüssow Wilmersdorf Bahnlinie Heiligengrabe nach Pritzwalk B189 nach Wittstock Beim Kürbisfest vor der frisch renovierten Kirche laufen die Bölzker und ihre Gäste auf Skibrettern um die Wette (unten). Dann müssen alle Gedichte schreiben, Jean Boué liest sie vor Bölzke Annenpfad 22 Kilometer Wanderung durch Felder und Wälder: Der Pilgerweg beginnt am alten Zisterzienserinnenkloster Heiligengrabe Der Förderverein Wallfahrtskirche Alt Krüssow um Uwe Dummer lässt sich davon nicht entmutigen. Saniert wird abschnittsweise, je nach Kassenlage: erst das zu DDR-Zeiten eingeworfene Ostfenster, dann der feingliedrige östliche Stufengiebel, dann der Dachstuhl über der Kapelle. Nach der MDR-Show bekamen die Alt-Krüssower immerhin den Trostpreis, 50 000 Euro. Die KiBa, die nicht nur Spendengelder zur Verfügung stellt, sondern auch Erfahrung, riet Uwe Dummer, das Geld aufzubewahren – für den Fall, dass sich später ein größerer Fördertopf auftut, der Eigenmittel erfordert. Genau das geschah. Im September 2012 konnte das ganze Kirchdach erneuert werden. Und weil sie den Baufortschritt sehen, bleibt den Alt-Krüssowern der Elan erhalten. Mit Bölzke geht es bergauf. Zu DDR-Zeiten hatten die Behörden noch Alkoholiker hierhin abgeschoben. Als das Ehepaar Helm Mitte der neunziger Jahre die örtliche Revierförsterei übernahm, fragten Bekannte verwundert: „Ihr wollt wirklich nach Bölzke? Überlegt euch das!“ So schlecht war der Ruf damals. Mit den Helms begann der Aufstieg. 1998 gründeten sie den Förderverein zum Erhalt der Bölzker Kirche. Sie sammelten Geld, feierten Dorffeste. Im Jahr 1999 zum Beispiel die 725-Jahrfeier des Ortes. Susanne Gloger war gerade in der Gegend. Sie ist freischaffende Historikerin aus Berlin, auf Zisterzienserinnen spezialisiert und betreute damals eine große Ausstellung im benachbarten Heiligengrabe. Sie sah die Festwerbung, kam – und verliebte sich in das idyllische und lebhafte Dorf. Inzwischen ist sie fast jedes Wochenende da, macht im Kirchbauverein mit, organisiert Mittelalterspektakel, Kürbis- und Erntedankfeste vor der Kirche und drinnen italienische Abende mit Commedia dell’Arte, Andachten, Lesungen, Kinoabende, Ausstellungen. Auch ihre Mutter ist hergezogen, aus Frankfurt am Main. Aber das Dach der Kirche war immer noch undicht und das Fachwerk morsch. Akut einsturzgefährdet, diagnostizierte ein Gutachten. Da war Susanne Gloger bereits stellvertretende Vorsitzende des Kirchbauvereins. Die kulturellen Veranstaltungen sollten weitergehen, die Kirche musste saniert werden – aber woher die erforderliche Viertelmillion Euro nehmen? Mit ihren Mitstreitern tat Susanne Gloger einen EU-Fördertopf zur Landschaftspflege auf. Ihre Idee: Vom Pilgerzentrum Heiligengrabe aus führt ein 22 Kilometer langer Wanderweg durch die Landkreise Pritzwalk und Ostprignitz, vorbei an der Wilmersdorfer Kirche, der alten Pilgerkirche von Alt Krüssow und Bölzke. Wer hier läuft, bekommt in der Bölzker Dorfkirche eine Ausstellung zur Pilgerei zu sehen – und erfährt, dass noch ein dritter früherer Pilgerort in Fußnähe liegt: Wilsnack. So verbanden sich Landschaftspflege und Kirchenrestaurierung. Gründonnerstag 2011 wurde der Annenpfad eröffnet, benannt nach der Alt-Krüssower Wallfahrtskirche St. Annen. Das Konzept überzeugte, die Geldgeber aus Brüssel bewilligten 180 000 Euro, weitere 60 000 musste der Förderverein dazugeben. Heute informieren Tafeln auf Eisenstelen vor und in der Kirche über Pilgerrouten, Gefahren unterwegs und berühmte Pilger. Im Kircheninneren ist der Altar fachmännisch restauriert, eine Filmleinwand lässt sich von der Decke runterfahren. Die Orgel funktioniert, die versteckte Heizanlage ebenso. Jetzt kommen auch immer mehr Berliner. Einige bauen alte Backsteinhöfe in Wochenendhäuser um, andere lassen sich ganz hier nieder. Ein paar Höfe sind noch verfallen, Pepe Danquart hat unlängst in einem von ihnen einen Weltkriegsfilm gedreht. Aber die Kirche ist saniert, das alte slawische Runddorf hat sein Zentrum zurückbekommen. Und die neuen Einwohner sprechen den Namen ihrer Ortschaft mit Stolz aus. Eine will demnächst eine Pension eröffnen, „Bett und Bölzke“ soll sie heißen. e 48 chrismon 11 . 2012 c1211-44-48 Kirchenaufbau Ost [Print_Red].indd 48 09.10.12 14:42 „Ein schöner Kirchturm zeigt: Bei uns geht nicht alles kaputt, unser Dorf hat noch ein Zentrum, eine Seele“ FOTO: SCHULZE/EPD Eckhart von Vietinghoff ist Aufsichtsratsvorsitzender der Diakonischen Dienste Hannover und seit 2010 Vorstandsvorsitzender der Stiftung KiBa. noch ein Zentrum, hat noch eine Seele. Der Kirchturm wird zum dörflichen Erkennungszeichen. Und das hilft uns, hier zu sein, uns selbst nicht aufzugeben. Sie sind im Vorstand der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland, der Stiftung KiBa, verantwortlich für viele In ostdeutschen Dörfern gibt es viele marode Kirchenrenovierungen. Geht es da nur um das Gebäude. Wie kommt es, dass sich die Men- Einsammeln von Spendengeldern? schen vor allem um den Wiederaufbau der Die Spenden sind überlebenswichtig. Aber wir von der Stiftung KiBa geben immer nur dann Dorfkirchen bemühen? Eckhart von Vietinghoff: Ich glaube, es ist das Gelder, wenn die Gemeinden auch einen EigenParadox, was uns so fasziniert. Kirchengebäude anteil erwirtschaften. Ohne Engagement in den widerstehen dem Zeitgeist, der von der Diktatur Dörfern und Städten macht es keinen Sinn. Und der Ökonomie bestimmt wird. Kirchen „rechnen wenn wir fördern, gibt es einen weiteren Schub: sich nicht“, sie sind „nutzlos“. Und darum umso Wo eine so große überregionale Institution dawertvoller für uns. In einer Kirche muss man gar bei ist, fühlt sich auch die örtliche Sparkasse nichts machen – und bekommt vielleicht trotz- noch mal ganz anders angesprochen. dem etwas zurück. Und dann packen alle mit an? Auch ein bekennender Atheist? Vielleicht nicht alle, aber viele. Das erlebe ich Ja, vielleicht auch der. Das weiß ich aus vielen immer wieder, egal ob in den alten oder neuen Gesprächen. Kirchen sind Räume der Entschleu- Bundesländern. Der eine entsorgt den Schutt nigung. Wer sich auf diese Räume einlässt, kann aus den gotischen Gewölbekappen, der andere zu sich selbst kommen. Ich habe Menschen ge- repariert das Kirchengestühl, wieder andere batroffen, die nach solchen Besuchen erstaunt über cken Kuchen. Das sind tätige Menschen. So etsich selbst waren. Das hätten sie nicht von sich was ist ansteckend, da will man dabei sein. selbst erwartet. Und nach ein paar Jahren Erstaunlich, dass es geist alles nagelneu? DIE STIFTUNG KIBA Nein, eben nicht. Das daurade im Osten Deutschlands, wo manchmal nur 1997 gründete die Evangelische Kirche in ert länger, und es muss nie ein Dutzend Dorfbewoh- Deutschland (EKD) die Stiftung zur Be- perfekt werden. Ein Kirner zur Kirchengemeinde wahrung kirchlicher Baudenkmäler in chengebäude spricht uns gehört, so viele aktive Deutschland, die seither in über 900 Fäl- mehr an, wenn es uns seilen Gemeinden half, ihre Kirche zu erhal- ne Wunden zeigt, seine Kirchbau-Fördervereine ten – mit insgesamt 23,6 Millionen Euro. Altersflecken – und wigibt. Das Zusammentreffen mit Spenden an: Ev. Kreditgenossenschaft dersteht damit dem undiesen Menschen gehört e. G. Kassel (EKK), Kontonummer: 55 50, menschlichen Perfektionszu meinen wunderschö- BLZ: 520 604 10, www.stiftung-kiba.de druck, der unser Leben sonst so stark beherrscht. nen Erlebnissen der letzten Jahre. Da gibt es SEDUnd was ist, wenn es trotz Bürgermeister, die in der DDR nie einen Fuß allen Engagements nicht klappt? über die Schwelle einer Kirchentür gesetzt ha- Dann muss man Kompromisse eingehen. Wir ben und jetzt einen Förderverein für den Erhalt von der Stiftung KiBa loben alle drei Jahre einen der Kirche gründen. Und über dieses Engage- Preis aus, bei dem es um die erweiterte Nutzung ment entwickelt sich dann auch eine geistige von Kirchen geht. Da gibt es tolle Ideen. Vom Nähe. Kindergarten im Seitenschiff über Wohnungen im Dachgeschoss einer gotischen Kirche . . . Man Woher kommt das? Ich glaube, der Kampf um den Erhalt der Dorf- kann sicher nicht alles machen mit einer Kirche. kirchen ist ein Kampf um die Zukunft: Seht her, Aber sehr vieles. e bei uns geht nicht alles kaputt. Unser Dorf hat Fragen: Dorothea Heintze Klimawandel zeo2 erscheint viermal im Jahr. Ein Jahresabo kostet 22 €, eine Einzelausgabe 5,50 €. [email protected] | T (030) 2590 2200 www.zeozwei.taz.de Das Navigationssystem für die Zukunft Der neue Atlas der Globalisierung. Auch in Ihrer Buchhandlung. 14 €, broschiert, 178 Seiten, über 150 Karten und Schaubilder, ISBN 978-3-937683-38-6 www.monde-diplomatique.de c1211-49 Kirchenaufbau Interview [Print_Red].indd 49 11.10.12 13:12 im vertrauen Dein Tattoo gefällt mir gar nicht Aber ich weiß jetzt, warum du es trägst. Toleranz ist eine Herausforderung – und nicht zu verwechseln mit Gleichgültigkeit FOTO: ELIAS HASSOS Darf man das? Die Theologin Susanne Breit-Keßler antwortet auf Fragen, die uns bewegen Jessica überrascht ihre Eltern beim Abendessen mit einem nagelneuen Piercing. Nicht nur Nasenflügel, Bauchnabel und Ohrläppchen funkeln metallen – auch ihre Zunge und die Lippen hat sie sich jetzt verzieren lassen. Ihre Eltern sind entsetzt. Aufseufzend beschließen sie, das Modebewusstsein und den Anblick ihrer Tochter zu tolerieren – wörtlich: auszuhalten. Toleranz ist nämlich die Fähigkeit, zu dulden und zu erdulden, was einem selber eher nicht entspricht. Sich mitschleppen zu lassen in die Sushibar zum Beispiel, wenn man doch sonst der Wirtshaustyp ist. Oder dass die Schwiegermutter immer in diese Piratengebiete reisen muss in ihrem Urlaub. Toleranz verlangt einem viel ab an Respekt und Hochachtung vor anderen, vor ihren Haltungen und Einstellungen. Und: Man muss wissen, wann Toleranz angebracht ist und wann es nötig ist, zu widersprechen, ein klares Nein zu sagen. Das funktioniert nur, wenn man Werte hat, die man überzeugend vertreten kann. Eine Freundin, jung und mit weltweiten Berufsaussichten, lebt mit einem traditionsbewussten Inder zusammen, der sie nicht gern in einem Büro sehen will, auch nicht als Chefin. Sie fügt sich in ihrer grenzenlosen Verliebtheit, gibt ihre Karriere auf und wird nicht etwa zur leidenschaftlichen Hausfrau und Mutter, was ja auch schön wäre. Nein, sie mutiert zum angepassten Weibchen ohne eigene Meinung. Soll man das kommentarlos tolerieren? Oder ist es erlaubt, behutsam eigene Beobachtungen mit der Freundin zu teilen, ohne sie zu belehren und über eine andere Kultur herzuziehen? Lars, ein künstlerisch außerordentlich begabter junger Mann, macht sich mit Spraydosen auf, um nachts langweilige öffentliche Gebäude zu verzieren. Aber Sachbeschädigung ist kein Spaß – keine nette, tolerierbare Sache. Da hilft es nichts, dass seine Kunstwerke sensationell sind und Lars sich mit den Größen der Zunft messen kann. Wenn er erwischt wird, droht ihm mindestens eine Geldstrafe. Toleranz ist eine echte Herausforderung. Auf der einen Seite muss man hinhören, sich einfühlen und auf der anderen Seite vermitteln, was man denkt und empfindet. Wenn mir der gebildete Freund, dessen Rücken komplett tätowiert ist, erklärt, dass er eine alte ästhetische Tradition hochhält, verstehe ich ihn besser. Ich werde mir deswegen keine Nasenringe und „Geweihe“ stechen lassen, aber ich verteidige ihn jetzt sogar gegen Kritik, weil ich weiß, was er ausdrücken möchte. Ich poche auf Gleichberechtigung, dennoch kann ich begreifen, dass die Freundin das, was unter Geld und Karriere verstanden wird, inzwischen bedeutungslos findet. Toleranz wird daran offenbar, dass ich zuhören und einen anderen Standpunkt nachvollziehen kann, ohne ihn zu teilen. Ich lerne, Sichtweisen zu verstehen, die nicht die meinen sind – und verzichte darauf, mich darüber zu mokieren oder sie anzugreifen. Klar ist: Neonazi-Umtriebe, rassistische Parolen, Hetze gegen andere Religionen, frauenfeindliche Witze, Missbrauch von Kleinen und Großen – alles, was Menschen ihrer Würde, ihrer seelischen und körperlichen Gesundheit berauben will, ist nicht zu dulden: Zero Tolerance! Denn wer alles toleriert, ist letztlich genauso gefährlich wie der vollkommen gleichgültige Mensch. Umgekehrt: Wer tolerant ist, bezieht eine eigene Position, versucht, andere zu begreifen, dazuzulernen und selber Wissen weiterzugeben. Toleranz bedeutet nicht, immer umwerfend gut zu finden, was man toleriert – aber es immerhin aushalten zu können. e Was können Sie tolerieren, und wo hört für Sie der Spaß auf? Schreiben Sie uns über www.chrismon.de. In der edition chrismon gibt es ein Buch von Susanne Breit-Keßler: „Die Ewigkeit ist in mein Herz gelegt“. Susanne Breit-Keßler können Sie auch auf dem chrismon-Podcast „Im Vertrauen“ hören. www.chrismon.de 50 chrismon 11 . 2012 c1211-50 Im Vertrauen [Print_Red].indd 50 04.10.12 19:31 projekt Ich will keine Schokolade Ein Adventskalender hilft dem Regenwald und der „Tafel“ Tannenbäume und Engel sucht man hier vergebens. Und noch einen Unterschied gibt es zu anderen Adventskalendern: Hinter den runden weißen Papptürchen stecken keine Schokotäfelchen, sondern Beschreibungen von konkreter Hilfe. Ein Teller Suppe für einen Obdachlosen in Bremen. Oder: In Guatemala werden 37,5 Quadratmeter Regenwald unter Schutz gestellt. Der dritte Unterschied ist: Der Kalender ist nicht zu kaufen. Man kriegt ihn als Dankeschön für eine Spende ab 24 Euro für den Verein 24gute Taten e. V. Denn dieser leitet das Geld weiter an die Hilfsorganisationen, die die Aktionen umsetzen. Sebastian Wehkamp, Werbefilmer aus Düsseldorf, gründete den Verein im vergangenen Jahr und entwickelte den Adventskalender. Schon 2011, im ersten Jahr, gingen 690 Exemplare unter die Leute, sie spendeten 33 000 Euro. Viele Spender hätten berichtet, wie viel Spaß ihnen das Türöffnen machte, so Wehkamp. Mit einem Team aus sechs weiteren Ehrenamtlern, einige mit Erfahrungen bei internationalen Hilfsorganisationen, saß er nun das Jahr über an der Planung des Kalenders 2012. Ein Beirat aus Experten für Entwicklungszusammenarbeit hilft beim Auswählen der Projekte. Spendeninformation 24guteTaten e. V. Sebastian Wehkamp, Suitbertusstr. 77, 40223 Düsseldorf, E-Mail: [email protected]. FOTO: PR Alle Informationen zum Adventskalender 2012 und zum Spenden stehen direkt auf der Homepage www.24guteTaten.de. Oder per Telefon: 0211/882 841 22. Mehr über die chrismon-Projekte und was aus ihnen wurde: www.chrismon.de Einmal spenden – 24 Mal Gutes bewirken. So kommt man auch durch den Advent Fragen an Sebastian Wehkamp, 31, Gründer des Vereins 24guteTaten Wie kamen Sie auf die Kalenderidee? Ich war auf der Suche nach kleinen Adventskalendergeschenken für meine Freundin. Da dachte ich, dass es schön wäre, wirklich jemandem zu helfen, statt noch mehr Schokolade zu kaufen. Nach welchen Kriterien suchen Sie die Hilfsprojekte aus? Vor allem: Wirksamkeit. Die guten Taten sollten Teil einer langfristigen Strategie sein. Zum Glück gibt es auf dem Gebiet viele Studien renommierter Institute. Auch die Transparenz und verschiedene Gütesiegel sind bei der Auswahl wichtig. Macht es denn Sinn, für viele Hilfsprojekte gleichzeitig zu sammeln? Wir wollen zeigen, wie vielfältig und einfach man helfen kann und dass das Spaß macht. Die Hilfsorganisationen profitieren von dem Geld. Und sie können gleichzeitig auf ihre tollen Projekte aufmerksam machen. Impressum chrismon, das evangelische Magazin, erscheint monatlich als Beilage in „Die Zeit“, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, „Mitteldeutsche Zeitung“, „Schweriner Volkszeitung“, „Süddeutsche Zeitung“ und „Der Tagesspiegel“ mit „Potsdamer Neueste Nachrichten“. Herausgeber: Landesbischof a. D. Dr. Johannes Friedrich, Präses Katrin Göring-Eckardt (MdB), Dr. Margot Käßmann, Präses Nikolaus Schneider. Redaktionsleitung: Arnd Brummer (Chefredakteur), Ursula Ott (stellv. Chefredakteurin). Art-Direktor: Dirk Artes. Weitere leitende Redakteure: Anne Buhrfeind (Textchefin), Eduard Kopp (Theologie). Chefreporterin: Christine Holch. Chef vom Dienst: Andreas Fritzsche. chrismon plus: Burkhard Weitz. Redaktion: Mareike Fallet, Dorothea Heintze (chrismon.de), Nils Husmann, Timon Müller. Ständige Autorin: Susanne Breit-Keßler. Grafik: Elisabeth Keßler, Kerstin Ruhl. Produktion: Kristin Kamprad. Bildredaktion: Michael Apel, Caterina Pohl-Heuser. Dokumentation: Reinhold Schardt. Kontakt: Redaktion, Postfach 50 05 50, 60394 Frankfurt am Main, Telefon 069/580 98 - 0, Fax 069/580 98 - 286, E-Mail: [email protected]. Verlag: Hansisches Druck- und Verlagshaus GmbH, Adresse wie Redaktion, E-Mail: [email protected]. Besucheradresse: Emil-von-Behring-Straße 3, 60439 Frankfurt am Main (Sitz der Gesellschaft: Frankfurt am Main, HRB-Nr. 79330), Geschäftsführer: Arnd Brummer, Jörg Bollmann. Verlagsleitung: Bert Wegener. Anzeigen: m-public Medien Services GmbH, Georgenkirchstraße 9/70, 10249 Berlin. Internet: www.m-public.de. Anzeigenleitung: Yvonne Christoph, Telefon 030/28 87 48 33, Fax 030/24 04 74 03. E-Mail: [email protected]. Informationen zu chrismon plus im Abonnement erhalten Sie bei unserem Leserservice unter 0800/758 75 37. Druck: PRINOVIS Ahrensburg GmbH & Co. KG, Alter Postweg 6, 22926 Ahrensburg. Das für die Zeitschrift verwendete Papier ist chlorfrei gebleicht und wird überwiegend aus Schwach- und Durchforstungsholz nachhaltig bewirtschafteter Wälder gewonnen. Der Verlag übernimmt für unverlangt eingesandte Unterlagen keine Haftung. Bei Nichterscheinen durch höhere Gewalt oder Streik kein Entschädigungsanspruch. Eine Verwertung der urheberrechtlich geschützten Zeitschrift und aller in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen, insbesondere durch Vervielfältigung oder Verbreitung, ist ohne vorherige schriftliche Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar, soweit sich aus dem Urheberrechtsgesetz nichts anderes ergibt. Insbesondere ist eine Einspeicherung oder Verarbeitung der auch in elektronischer Form vertriebenen Zeitschrift in Datensystemen ohne Zustimmung des Verlages unzulässig. Anfragen richten Sie bitte an [email protected]. 11 . 2012 chrismon 51 c1211-51 Projekt [Print_Red].indd 51 04.10.12 19:35 leserbriefe „Hochachtung für den mutigen Text!“ Das evangelische Magazin 10 . 2012 www.chrismon.de Wo ist Haika? Und warum hatten wir damals überhaupt eine Zwangsarbeiterin? Die Ermittlung gegen den eigenen Großvater führt bis in die Ukraine Seite 12–22 100 chrismon # . 2010 cp1210-U1-Titel [Print_Red].indd 100 10.09.12 16:36 chrismon im Oktober 2012 EIN GUTES STÜCK VERSÖHNUNGSARBEIT Titelgeschichte: Finde Haika! Wo lebt sie heute? Und warum hatten wir überhaupt eine Zwangsarbeiterin? Die Ermittlungen gegen den eigenen Großvater führen bis in die Ukraine chrismon Nr. 10/2012 Als Leser von chrismon und Erforscher deutscher Vergangenheit war ich sehr beeindruckt von Ihrer Reportage über das Schicksal der Zwangsarbeiter, mit eigener Betroffenheit durch Vorfahren. Sie haben damit ein gutes Stück Versöhnungsarbeit geleistet und außerdem sich um weitere Aufklärung der heutigen Generation über die Verstrickung der früheren Generation verdient gemacht. Dietrich Zeilinger, Karlsruhe Bitte übermitteln Sie der Autorin Christine Holch meine Hochachtung für die mutige „Familiensaga“ „Finde Haika“. Dr. Albert Gresser, München Was über Haika berichtet wird, ist erschütternd. Ich begrüße es sehr, dass solche Schicksale der jetzigen Generation zur Kenntnis gebracht werden. Es ist ja auch eine gewisse Genugtuung den Betroffenen oder ihren Nachkommen gegenüber. Da ich selbst die Zeit noch miterlebt habe, möchte ich nur sagen, dass der durchschnittliche Deutsche den Zwangsarbeitern gegenüber nicht gehässig war, zumindest nicht in meiner oberschwäbischen Heimat. Ich war in Ravensburg kaufmännischer Lehrling in einer Maschinenfabrik mit 180 Beschäftigten. Es war ein sogenanntes Russenlager für die ukrainischen Zwangsarbeiter/-innen eingerichtet worden. Wenn ihr Sprecher sich beim Firmenchef 52 chrismon 11 . 2012 c1211-52 Leserbriefe [Print_Red].indd 52-53 über etwas beschwert hat, ist er dem Grund der Beschwerde nachgegangen und hat je nach Anlass den Missstand beseitigt, auch gegen die Aussage des Lagerleiters. Vermutlich kehrten die Zwangsarbeiter nach Kriegsende in ihre Heimat zurück. Ich habe noch manches Mal an sie gedacht und gehofft, dass sie von Stalin nicht auch noch dafür bestraft worden sind, weil sie für den Feind gearbeitet haben. Ich denke oft an diese Zeit zurück und komme nie ganz los von ihr, auch wenn es mir selbst heute recht gutgeht. Georg Prasser, Friedrichshafen Ich schlug das Heft auf, nur mal kurz reinlesen, und fing mit der Geschichte von „Finde Haika“ an. Und die ist ja lang. Glücklicherweise wunderbar lang. Ich las eine der schönsten Reportagen, die mir seit langem untergekommen ist. Die Geschichte von Haika und dem „Opa“ der Autorin aber hat mich nach eigener Einschätzung „harten Burschen“ nicht nur einmal, sondern immer wieder zu Tränen gerührt. Diese Geschichte wird so fein differenziert gegen die Klischees und durch sie hindurch erzählt. Auch als nachgeborener Leser empfindet man noch immer Schuld, zumindest heftiges Mitleid mit Haika. Dieser Nazi-Großvater heult mit den großen Hunden, „beleidigt“ jedoch die ihm zugeteilte Zwangsarbeiterin nicht. Er wird nicht entschuldigt, aber auch nicht beschuldigt, sondern der Leser hat die Möglichkeit, sich ein eigenes Urteil vom Geschehen zu machen. Es gibt viel zu loben: den spannenden Aufbau der Geschichte, die Darstellung dieser unglaublichen Recherche voller Überraschungen, den Umgang mit den Gefühlen der Protagonisten und vieles andere mehr. Glückwunsch an die Reporterin! Burghard Schlicht (E-Mail) QUIZAUFLÖSUNG Worauf verließ sich Martin Luther? Richtig: C Wenn er nicht durch Zeugnisse der Schrift und Vernunftgründe überzeugt werde, sei sein Gewissen gefangen in Gottes Wort. Mit diesen Worten verteidigte Luther seine Haltung beim Reichstag in Worms. Damals weigerte er sich, seine Thesen gegen die Praxis der Kirche zu widerrufen. Dabei berief sich Luther auf die Autoritäten des reformatorischen Glaubens: Bibel, Vernunft, Gewissen. Wie kämpfte Philipp Melanchthon? Richtig: A Unermüdlich suchte Philipp Melanchthon den Ausgleich zwischen den Parteien der Reformationszeit – mit Gesprächen am runden Tisch. Einmal gelang ihm sogar die Aussöhnung. Reformer und Altgläubige lagen sich beglückt in den Armen. Doch die politischen Mächte ließen nun keinen Religionsfrieden mehr zu. Die „religiöse Raserei“ mancher Zeitgenossen war dem moderaten Melanchthon zuwider. Was steht auf Johannes Calvins Grab? Richtig: D Auf dem Genfer Cimetière des Rois wies lange nur ein Stein mit den Initialen J. C. darauf hin, wo der Reformator Johannes Calvin bestattet war. Heute ist das mit Buchsbaum bepflanzte Grab umzäunt. Am Fußende steht eine kleine Gedenktafel. In einem Teil dieser Auflage finden Sie eine Beilage von Christoffel-Blindenmission Schreiben Sie uns chrismon – Briefkasten, Leserbriefredaktion, Postfach 50 05 50, 60394 Frankfurt am Main, E-Mail: [email protected]. Leserbriefe sind keine Meinungsäußerungen der Redaktion. Wir behalten uns vor, Zuschriften zu kürzen und sie ganz oder teilweise im Internet zu veröffentlichen. Bitte geben Sie Ihren Namen und Ihre vollständige Adresse an. Mehr Leserbriefe www.chrismon.de Klassische Märchen, märchenhafte Klassik. Diese preisgekrönten Produktionen sind ideal, um Kindern klassische Musik auf spannende Art und Weise näher zu bringen. Beliebte Märchen verbinden sich mit den Emotionen großartiger Musik. Eine CD-Sammlung, die in keinem Kinderzimmer fehlen darf. Alle Musikaufnahmen wurden neu produziert, zahlreiche Aufnahmen sind Ersteinspielungen. Einzeltitel nur 9,90 Euro, die gesamte Box für nur 49,90 Euro. Jetzt überall im Handel, unter www.sz-shop.de oder im Service Zentrum der Süddeutschen Zeitung, Fürstenfelder Str. 7, 80331 München. 08.10.12 19:48 !"#$%&$'()*%+,-"'+++'"-./01/234566/72082/01/6619://66;$%<$61 SCHOTTLANDS KULTURGESCHICHTE, LANDSCHAFT UND GÄRTEN anfänge REISEKULTOUREN EXKLUSIV Jahrelang hat sie drum herumgeredet. Damit ist jetzt Schluss. Es gehört ja zu ihrer Geschichte „O Gott, was hast du denn für Eltern?“ Nachdem ich das ein paar Mal gehört hatte, wusste ich: Ich kann hier keinem erzählen, wie ich nach Deutschland gekommen bin. Ich wollte nicht, dass die Leute schlecht über meine Eltern denken. Denn die haben mich nicht ins Unglück gestürzt! Ich bin in einer kleinen Stadt im Norden Afghanistans aufgewachsen. Mein Vater war Händler, meine Mutter Lehrerin. Zu Hause lernte ich, wie man kocht, wie man näht und was ein vernünftiges Mädchen ist. Eines, das die Beine nicht ausstreckt, wenn Männer im Raum sind. Wie alle anderen Mädchen, die ich kannte, wollte ich eine gute Ehefrau werden. Es erschien mir ganz normal, als meine Eltern mir einen Mann aus dem Dorf vorschlugen. Doch dann starb mein Vater, und 54 chrismon 11 . 2012 c1211-54 Anfaenge [Print_Red].indd 54-55 Nairn Loch Ness Glenfiddich Ballindalloch Glen Coe is 1099 e Schottlands schönste Seiten 8-tägige umfassende Studienreise in die Highlands und Lowlands Urquhart Castle am Loch Ness Elgin Cawdor Culloden Foto © REISEKULTOUREN GmbH Ullapool es Edinburgh mit Castle Ihr Reiseprogramm Melrose Inklusivleistungen " Bus-Rundreise ab/bis Edinburgh Flughafen gemäß Programm " 7 Ubernachtungen in 4-Sterne-Hotels: 3x im Beardmore Hotel in Glasgow-Clydebank und 4x im Newton Hotel in Nairn " 7x Halbpension (Frühstück und Abendessen) " fachkundige deutschsprachige Reiseleitung " Eintrittskosten für alle genannten Besichtigungen " Führung in der Whisky-Destillerie Glenfiddich inkl. Kostprobe Termine und Preise Profitieren Sie von EUR 100 Leserreiserabatt und zahlen Sie nur diese Sonderpreise: Preis pro Person 29.05.-05.06.2013 06.07.-13.07.2013 17.07.-24.07.2013 31.08.-07.09.2013 ab/bis Edinburgh EUR 1099 Flexible Fluganreise mit LH* ab/bis Frankfurt + EUR 265 Innerdt. Anschlussflüge auf Anfrage * Gern buchen wir Ihnen Lufthansa-Flüge ab/bis Frankfurt. Anschlussflüge vom Flughafen Ihrer Wahl bieten wir individuell an (ab EUR 85). Sie erleben im Mai die Rhododendron-, im September die Heideblüte. Wunschleistungen " " " " Einzelzimmerzuschlag Reiserücktrittskostenversicherung (RRV) ab Rundum-Sorglos-Schutz (inkl. RRV) ab Rail&Fly-Fahrkarte, 2. Klasse, keine Zugbindung EUR 245 EUR 41 EUR 59 EUR 74 Bitte beachten Sie... Geben Sie bitte den VIP-Reisecode CM13-SSS bei Buchung an. Wir ermäßigen dann den regulären Reisepreis für Sie und Ihre Reisebegleitung um EUR 100 und Sie zahlen nur die o.g. Sonderpreise. Bei Nicht-Erreichen einer Teilnehmerzahl von 15 Personen kann der Veranstalter die Reise bis zum 30. Tag vor jeweiligem Reisebeginn absagen. Für die Einreise benötigen Sie als deutsche(r) Staatsbürger(in) einen gültigen Personalausweis. Direkt buchen Tel. 05231 - 30 89 639 Festnetztarif der deutschen Telekom www.reisekultouren.de/SSS ausführliche Programmbeschreibung und Buchung im Internet VIP-Reisecode: CM13-SSS Unser Schottland-Bild formt sich durch eine Mischung aus liebevoll gepflegten Klischees, filmreifen Landschaften und botanisch wertvollen Gärten, quicklebendigen Kulturstädten, vielen aus Werken der Weltliteratur bekannten Orten, aus uralten Traditionen und spannender Clan-Geschichte. Diese Mischung ist so komplex und vielseitig wie das Muster eines schottischen Tartan. Erleben Sie diese Vielfalt Schottlands ganz entspannt: Wir haben Ihnen zwei sehr komfortable 4-Sterne-Hotels ausgewählt. Von hier aus starten Sie zu Tages- und Halbtagesausflügen. Foto © REISEKULTOUREN GmbH Stirling Loch Lomond 1. Tag: Scottish Borders und die Lowlands Edinburgh, Melrose Abbey und Fahrt zum River Clyde Reisebeginn ist um 13:30h am Flughafen Edinburgh. Dann geht die Fahrt zunächst nach Süden in die Lowlands. Melrose Abbey wurde um 1136 von Zisterziensermönchen errichtet. Die beeindruckenden Ruinen sind für ihre Eleganz der Ornamentik bekannt. Hier soll das Herz von Robert the Bruce beigesetzt sein. Abends erreichen wir unser 4-Sterne-Hotel bei Glasgow. 2. Tag: Königsschloss, Art Nouveau und Stadtentwicklung Tagesausflug nach Stirling und Glasgow Heute besichtigen wir Stirling Castle, dessen Architektur und historische Bedeutung herausragend sind. Maria Stuart wurde hier 1543 gekrönt. Nach dem Besuch der Church of the Holy Rude geht es weiter in die Kultur- und Lifestylemetropole Glasgow. Bei einer Stadtführung hören wir u.a. über die Glasgow School of Art, bewundern die Bauten des Art Nouveau-Architekten Charles Rennie Mackintosh und besichtigen die Kathedrale. Foto © REISEKULTOUREN GmbH Ja, meine Ehe war arrangiert! qualifizierter deutschsprachiger Reiseleitung ! Flexibilität bei Anreise und Reiseverlängerung: Gerne buchen wir Ihre Linienflüge ! Sie reisen in einer spannenden Gemeinschaft interessierter Gäste Inverewe -L statt ab €1199 nu r€ Studienreise mit r einem Hotelwnu echsel 8-tägige Reise mit nur einem Hotelwechsel ! Facettenreiches Studienreiseprogramm mit FOTO: ANIKA BÜSSEMEIER Sosan Azad, 45: „Heute kommt mir das alles verrückt vor“ meine Mutter entschied sich für einen Mann, der in Berlin studierte und besser zu mir passte. Noch ohne dass ich ein Bild von ihm gesehen hatte, heirateten wir – seine Mutter vertrat ihn bei der Trauung. Sie brachte mich mit Schmiergeld erst nach Indien, dann nach Deutschland. 17 war ich damals. Bei der ersten Begegnung wusste ich: Es wird nicht die große Liebe. Trotzdem gelang es uns zusammenzuleben, ohne uns viel vorzumachen. Für mich ging es ja ums Überleben: Ich war dem Krieg entkommen, die Sowjets waren noch im Land. Große Liebe, darüber überhaupt nachzudenken, war ein Luxus. Ich bekam Asyl, ging zur Schule, studierte. Und ich lernte, in zwei Welten zu leben. Denn sobald ich meine arrangierte Ehe erwähnte, waren alle entsetzt. Anfang der 90er Jahre waren an der Uni die meisten feministisch drauf, die konnten mich nur bedauern. Aber ich wollte das Mitleid nicht. Ich dachte mir: Hör auf, deine Mitmenschen damit zu belasten. Wie ein Sprichwort bei uns sagt: „Es geht nicht um die Wahrheit, sondern um das, was für die Situation gut ist.“ Wie von selbst erfand ich eine andere Geschichte. Nur ein paar Freunde waren eingeweiht. Allen anderen aber, die mich fragten, an der Uni, beim Arzt oder beim Friseur, sagte ich: Meinen Mann habe ich in Indien kennengelernt, im Urlaub. Im alternativen Milieu schien das nicht uncool. Endlich hatte ich meine Ruhe. Nach über zehn Jahren trennten wir uns, mein Mann ging nach Afghanistan zurück. Ich blieb, trotz Heimweh, und beschäftigte mich beruflich viel mit Integration. Dabei wurde mir klar: Ich kann mit meinem Leben zeigen, dass es geht, in mehreren Kulturen gleichzeitig zu existieren. Als Muslimin arbeitete ich bei der Diakonie, mein neuer Freund war Jude. Mich da nur als Deutsche zu sehen, wie das viele wünschten, wie sollte das gehen? Und warum sollte ich alles loswerden, was mich früher geprägt hat? So beschloss ich, über meine Ehe zu sprechen. Bei der Arbeit gewöhnte ich mir an, die Leute erst ein bisschen zu testen. Wenn ich merke, sie wollen etwas verstehen, dann erzähle ich. Ich habe heute allerdings auch den Luxus, dass ich meist vor aufgeschlossenen Leuten stehe, weil ich mit meiner Firma „Streit entknoten“ Mediation anbiete. Neulich zum Beispiel, in Sachsen, gingen den Leuten die Augen auf, als ich in der Seminarpause von meiner arrangierten Ehe erzählte. Viele waren überrascht, dass ich ein so lockerer, glücklicher Mensch bin. Dass ich trotz allem etwas erreicht habe. Sie sahen: Auch Muslime können sich trennen, es muss nicht immer alles in einem Drama enden. Und sie wollten immer mehr von mir wissen. Ich bat sie: Fragt auch andere Leute und gebt ihnen die Chance, die Wahrheit zu sagen. Bei manchen Freunden aber fürchte ich, das Vertraute zwischen uns könnte verloren gehen, wenn sie es erfahren. Andere dagegen bitten mich, mal wieder von meiner Geschichte zu erzählen. Wir können uns gut darüber amüsieren. Etwa über die Situation, wie ich meinem Mann das erste Mal begegnet bin: Zwei Fremde stehen sich gegenüber, unsicher, was sie miteinander anfangen sollen – dabei sind sie längst ein Ehepaar! Heute kommt mir das völlig verrückt vor, was ich damals so hinnahm und als normal erlebte. Ich habe mich damit versöhnt und genug Selbstbewusstsein und Distanz gewonnen, um darüber e lachen zu können. Protokoll: Bernd Schüler pre on r 8 Tage ! Sehr viel erleben, sehr wenig Kofferpacken: S on d e r für Chris m 3. Tag: Höhepunkte der Hauptstadt Tagesausflug nach Edinburgh (UNESCO Welterbe) Edinburgh Castle erhebt sich imposant über der UNESCOgeschützten Altstadt. Es spielte in der schottischen Geschichte eine herausragende Rolle. Nach einer ausführlichen Stadtführung mit Bummel u.a. auf der Royal Mile steht Ihnen der Nachmittag für individuelle Besichtigungen zur Verfügung. 4. Tag: Filmreife Highlands und Ungeheuer-liches Loch Lomond, Nationalpark Trossachs, Glen Coe, Loch Ness Am Morgen geht die Panoramafahrt vorbei am Loch Lomond und durch den Nationalpark Trossachs. Diese eindrucksvolle Landschaft der Highlands bietet filmreife Szenerien. Wir hören vom Clan-Massaker im Glen Coe, dem Tal der Tränen, und erreichen mittags den Kaledonischen Kanal. Die Story von Nessie darf natürlich nicht fehlen. Urquhart Castle gilt als beste 'SeeBeobachtungsstation'. Am Abend erreichen wir unser 4-Sterne Hotel in Nairn, einem Küstenstädtchen östlich von Inverness. 5. Tag: Historie und Histörchen Halbtagesausflug Culloden und Cawdor Castle In Culloden erfahren wir am Morgen Beeindruckendes über die in der schottischen Geschichte überaus bedeutende Schlacht. Dann besichtigen wir das in Privatbesitz befindliche Cawdor Castle. Hier wird Shakespeares Macbeth angesiedelt. Am Nachmittag sind Sie zurück im Hotel. Genießen Sie die Zeit am Meer. Loch Leven gehört zu den schönsten der Britischen Inseln und den nördlichsten der Welt. Die Rückfahrt führt spätnachmittags durch das wildromantische, lang gezogene Trogtal Loch Maree. 7. Tag: Zu Gast im Schloss und schottische Spezialitäten Tagesausflug Ballindalloch, Spey-Tal, Glenfiddich und Elgin Ballindalloch Castle & Gardens ist eines der schönsten und romantischsten privaten Schlösser in Schottland. Es liegt im Tal des Spey. Nirgendwo anders gibt es so viele Destillerien. Wir besuchen den Marktführer Glenfiddich und lernen, was Whisky weltweit zum Lebenswasser der Schotten macht. Nach der Besichtigung der Kathedral-Ruine in Elgin erfahren wir in der Mühle des renommierten Herstellers Johnstons of Elgin Wissenswertes über Kaschmir, Tweed-Stoffe und Tartans. 6. Tag: Nördliche Highlands und Garten der Westküste Ausflug Corrieshalloch Gorge, Ullapool, Inverewe Garden Heute erwartet uns spektakuläre Natur. In Corrieshalloch Gorge stürzt der Fluss über 50 Meter in die Tiefe. Vorbei an den Fischerhäuschen Ullapools erreichen wir Inverewe Garden. Er 8. Tag: Quer durch die Highlands in Richtung Süden Morgens geht die Fahrt zurück nach Edinburgh. Gegen 12:00h erreichen wir den Flughafen und Sie treten die Heimreise an. Es gelten die Reisebedingungen der REISEKULTOUREN GmbH, die Sie auf www.reisekultouren.de einsehen können und die dort druck- und speicherfähig hinterlegt sind. Anzahlung von 20 % innerhalb von 10 Tagen nach Reisebestätigung. Restzahlung 30 Tage vor Reisebeginn. Keine Kombination von Ermäßigungen. Ihr Themenreisespezialist: REISEKULTOUREN GmbH Behringstr. 25 D-32756 Detmold 05.10.12 13:41 Qualität aus Tradition. Unser Begrüßungspäckchen PremiumQualität aus Nürnberg n pa r e Sie sals 20%elz r meh über EinL äden n eren e g e g s in un kauf RE I S E IL S P – , 5 1 T VOR € n T I S: GR Aebk uche L s r e e r Un s e s Jah d NUR € 6,70 Nr. Art.- 2- 5 5 3 1 6 MITBESTELLEN! Festtags-Dose 2012 6 feine gemischte Oblaten-Lebkuchen, 300 g netto Gesamtgewicht: 0,5 kg (per 1 kg € 22,33) Maße: Ø 11,5 cm, Höhe 14 cm Material: bedrucktes Metall mit Prägung Motiv: Nürnberger Burg und Hauptmarkt BESTELL-HOTLINE 0911/ 89 66 31 Täglich von 6 bis 22 Uhr Bei einem Warenwert von unter 10,– € berechnen wir je EmpfängerAdresse in Deutschland einen Kleinstsendungszuschlag von 3,– € ! 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Andernfalls ist die Rücksendung für den Besteller kostenfrei. b) Das Rücknahmeverlangen muss in Textform oder durch Rücksendung der Ware erfolgen. c) Die Rückgabefrist beginnt mit dem Erhalt der Ware oder dem Zugang der Rechnung. Sie beträgt zwei Wochen. Zur Fristwahrung genügt die rechtzeitige Absendung. BESTELLSCHEIN 05.10.12 13:41 17.09.12 09:49