High Intensity Training (HIT) für die Verbesserung der
Transcrição
High Intensity Training (HIT) für die Verbesserung der
übersicht Wien Med Wochenschr (2010) 160/23–24: 627–636 DOI 10.1007/s10354-010-0857-3 ! Springer-Verlag 2010 Printed in Austria High Intensity Training (HIT) für die Verbesserung der Ausdauerleistungsfähigkeit von Normalpersonen und im Präventions- & Rehabilitationsbereich Patrick Wahl1,2,3, Matthias Hägele1, Christoph Zinner1, Wilhelm Bloch2,3 und Joachim Mester1,3 1 Institut für Trainingswissenschaft und Sportinformatik, Deutsche Sporthochschule Köln, Köln, Deutschland 2 Abteilung für molekulare und zelluläre Sportmedizin, Deutsche Sporthochschule Köln, Köln, Deutschland 3 Das Deutsche Forschungszentrum für Leistungssport, Deutsche Sporthochschule Köln, Köln, Deutschland Eingegangen am 9. September 2010, angenommen nach Revision am 22. Oktober, 2010 High Intensity Training (HIT) for the improvement of endurance capacity of recreationally active people and in prevention & rehabilitation Summary. Although intensive exercise protocols are commonly used in practical training and scientific studies, there is recently a great scientific discussion about high intensity (interval) training (HIT). New are the large amounts of studies and the more detailed knowledge about the physiological responses and adaptations to HIT in comparison to the classic high volume, low intensity endurance training. The present article summarizes the current knowledge about HIT in endurance exercise for clinical applications. In the first part, molecular and cellular adaptations to HIT are discussed in comparison to low intensity high volume training. Furthermore, studies are summarized which compare HIT vs. HVT in the field of prevention and rehabilitation. Terminally the differences in physiological stimuli of both training interventions are considered. Key words: High intensity training, endurance, patients, sedentary, molecular and cellular adaptations Zusammenfassung. Auch wenn intensive Belastungen prinzipiell nicht neu sind, so ist mit dem High Intensity (Interval) Training (HIT) in recht kurzer Zeit eine derartige Methode vehement in die internationale wissenschaftliche Diskussion gekommen. Neu ist die große Anzahl an Studien und die immer detaillierter werdenden Erkenntnisse über die physiologischen Korrespondenz: Patrick Wahl, Institute of Training Science and Sport Informatics, German Sport University Cologne, Am Sportpark Müngersdorf 6, 50933 Cologne, Germany. Fax: þþ49-221-49828180, E-Mail: [email protected] wmw 23–24/2010 ! Springer-Verlag Reaktionen von HIT (im Vergleich zum klassischen, niedrigintensiven, umfangsorientierten Ausdauertraining). Der vorliegende Artikel fasst den aktuellen Erkenntnisstand zum Thema HIT (Konditionsbereich Ausdauer) im Präventions- und Rehabilitationsbereich zusammen. Diskutiert werden die Anpassungserscheinungen von HIT im Vergleich zum klassischen Ausdauertraining. Außerdem wird versucht, Unterschiede bei Stimuli und physiologischen Wirkungsmechanismen zwischen HIT und HVT zu identifizieren. Schlüsselwörter: Hoch intensives Training, Ausdauer, molekular-zelluläre Adaptationen, physiologische Wirkungsmechanismen Einleitung Auch wenn intensive Belastungen prinzipiell nicht neu sind, so ist mit dem High Intensity (Interval) Training (HIT) eine derartige Methode in recht kurzer Zeit vehement in die internationale wissenschaftliche Diskussion gekommen. Neu ist die große Anzahl der Studien und die immer detaillierteren Erkenntnisse zu den physiologischen Reaktionen. Nach Gibala and McGee (2008) als auch Wenger and Bell (1986) sollten HIT-Protokolle so gestaltet werden, dass über einen möglichst langen Zeitraum ein großer prozentualer Anteil der VO2max aufrecht erhalten werden kann [4, 5]. HIT beinhaltet sich wiederholende intensive Belastungsphasen mit einer Intensität von 90–100 % der VO2max und einer Dauer von 30–300 sec, die durch Erholungsphasen von gleicher, kürzerer 627 Tab. 1: Literaturübersicht zu durchgeführten HIT-Studien mit Patienten unterschiedlicher Krankheitsbilder übersicht 628 Wahl et al. – High Intensity Training ! Springer-Verlag 23–24/2010 wmw " signifikanter Anstieg; # signifikanter Abfall; $ kein Effekt; SV Schlagvolumen; HF Herzfrequenz; VO2max maximale Sauerstoffaufnahme; HIT High Intensity Training; HVT High Volume (low intensity) Training; LDL Low Density Lipoprotein; LV linksventrikulär; EF Auswurffraktion; BMI Body Mass Index; * HIT signifikant besser als Kontrollgruppe. wmw Die Studien die HIT mit niedrigintensivem hochvolumigem Training (HVT) verglichen haben, wurden meist mit mäßig bis gut trainierten Probanden durchgeführt (VO2max 34–60 ml. min."1 kg"1). In nahezu allen Studien zeigten sich kaum Anpassungsunterschiede der Ausdauerleistungsfähigkeit zwischen beiden Interventionen, teilweise sogar größere Verbesserungen nach HIT (Tab. 2). Dies gilt sowohl für praxisnahe Parameter wie der VO2max und der sportartbezogenen Leistung [8–15], als auch für zelluläre Adaptationen des Energiestoffwechsels [6, 7, 16]. ! Springer-Verlag Wahl et al. – High Intensity Training Wisloff et al. (2007) [38] Warburton et al. (2005) [41] übersicht 23–24/2010 oder längerer Dauer und niedrigerer Intensität unterbrochen werden. Einige Studien mit Normalpersonen zeigen jedoch auch große Erfolge mit supramaximalen Belastungen, bis hin zu all-out-Protokollen [6, 7] (Tab. 2). Dies zeigt, dass HIT vielfältig gestaltet und nicht eindeutig definiert werden kann. Doch das Thema HIT hat auf Grund der hohen Intensitäten nicht nur, wie es im ersten Moment erscheinen mag, breiten- und leistungssportliche Relevanz. Auch für den Bereich der Prävention und Rehabilitation scheint diese Trainingsform von hoher Bedeutung, wie die große Anzahl an Studien in den letzten Jahren andeutet. Dies ist auf neuere Studien zurück zu führen, die zeigen, dass HIT vergleichbare bzw. größere Erfolge und Anpassungen mit geringerer Trainingszeit erzeugt als das bisher verwendete klassische Ausdauertraining (Tab. 1 and 2). Da als Hauptargument für geringe körperliche Aktivität häufig das Fehlen von Zeit angeführt wird [3], könnte diese Trainingsform schon allein aus Gründen der Zeitersparnis für den Freizeitsport und die Prävention äußerst relevant sein. Dies steht im Gegensatz zu aktuellen Richtlinien, die moderate bis mittel-intensive aerobe Belastungen von 20 bis 30 min Länge empfehlen [1]. In der Meta-Analyse von Taylor et al., die die Vorteile einer belastungsbasierenden Rehabilitation auf die Mortalität von Herzpatienten aufzeigte, verwendeten die meisten Studien niedrigintensive kontinuierliche Belastungen zwischen 40–80 % der VO2max [2]. Ziel des Artikels ist (1) molekulare und zelluläre Anpassungserscheinungen darzustellen, (2) aktuelle Ergebnisse von HIT-Studien (vs. HVT; high volume training) aus der Prävention/Rehabilitation und von Normalpersonen zusammenzufassen und (3) mögliche Stimuli und physiologische Wirkungsmechanismen zu identifizieren, die ein HIT von einem HVT unterscheiden. HIT vs. HVT 629 Tab. 2: Literaturübersicht zu durchgeführten HIT-Studien mit gesunden Normalpersonen und HVT-Kontrollgruppen übersicht 630 Wahl et al. – High Intensity Training ! Springer-Verlag 23–24/2010 wmw " signifikanter Anstieg; # signifikanter Abfall; $ kein Effekt; SV Schlagvolumen; HF Herzfrequenz; VO2max maximale Sauerstoffaufnahme; HIT High Intensity Training; HVT High Volume (low intensity) Training; RE Laufökonomie; LT Laktatschwelle BC Pufferkapazität; Tlim Zeit bis zur Erschöpfung; ANC anaerobe Kapazität; * HIT signifikant besser als Kontrollgruppe. übersicht wmw 23–24/2010 ! Springer-Verlag Allerdings ergeben sich erhebliche Unterschiede in der Trainingszeit mit teilweise nur 10–20 % des Gesamtumfangs von HVT [7]. Hierzu ist allerdings anzumerken, dass sich die Studien immer nur über 3–8 Wochen (Normalpersonen)/10–24 Wochen (Patienten) erstreckten und nicht bekannt ist, ob ein ausschließliches HIT über einen längeren Zeitraum aufrecht erhalten werden kann, ohne das es zu Überlastungserscheinungen kommt (Tab. 1 and 2). Allerdings geht es keinesfalls grundsätzlich um den völligen Verzicht von Grundlagen-Ausdauertraining bzw. darum, dass HIT HVT ersetzen könnte. Beide Konzepte sollten Teil eines effektiven Trainings sein, und beide Konzepte induzieren spezifische Adaptationen. Auch wenn das Trainingsvolumen ein wichtiger Faktor für die kardiovaskuläre Gesundheit darstellt, scheint das HIT ebenfalls positive Effekte z. B. auf die aerobe Leistungsfähigkeit und bisher untersuchte Krankheitsbilder zu haben [17]. Der aktuellen Studienlage zufolge können mit HIT schnelle und große Verbesserung erzielt werden. HIT vs. HVT in der Prävention und Rehabilitation Aktuelle Richtlinien unterschiedlicher Organisationen (z. B. American College of Cardiology) zur Gestaltung von Trainingsprogrammen mit Patienten empfehlen Belastungsintensitäten in einem großen Spektrum zwischen 40–80 % der maximalen aeroben Leistungsfähigkeit. Dennoch ist bisher nur wenig über die genauere Trainingsintensität/-gestaltung für maximale Erfolge bekannt. Meist wurde und wird in den Bereichen der Prävention und Rehabilitation, oft aus Angst vor Überlastung und möglichen Folgeschäden, eher niedrig intensiv (50–60 % VO2max) und umfangsorientiert trainiert [32]. Doch viele neuere Studien zeigen, dass HIT sehr effektiv sein kann und teilweise größere Erfolge und Anpassungen erzeugt als das bisher ver€ wendete klassische Ausdauertraining (Tab. 1). Ahnlich zum Leistungssport umfasst das HIT auch hier Belastungszeiten zwischen 15 sec und 4 min und Intensitäten > 90 % VO2max bis hin zu all-out-Protokollen, gefolgt von Erholungsperioden von gleicher bis längerer Dauer und Intensitäten zwischen 40–50 % VO2max [33]. Allerdings ist die Praktikabilität und Durchführbarkeit solcher all-out bzw. Wingate-basierten Protokolle für Normalpersonen bzw. Patientengruppen, die von den Adaptationen eines Intervall-Trainings profitieren könnten, zu hinterfragen. Mittlerweile liegt eine Vielzahl an HIT-Studien vor, in denen unterschiedliche Krankheitsbilder wie chronisch obstruktive Pneumopathie [34–36], Diabetes [37], metabolisches Syndrom [17], kardiale KrankWahl et al. – High Intensity Training 631 übersicht heitsbilder [38–41] und Risikogruppen [42] untersucht wurden (Tab. 1). Schon vor einigen Jahren konnten Studien zeigen, dass hochintensives Training bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit große Verbesserungen der VO2max und des Krankheitsbildes erzeugen kann [43, 44]. Beim Vergleich zwischen intensivem und moderatem Training ergaben sich signifikant größere Verbesserungen der VO2max nach hohen Intensitäten [45, 46]. Allerdings absolvierten die Patienten der beiden Gruppen in diesen Studien den gleichen Gesamtumfang an Training und hatten damit einen unterschiedlichen Gesamtenergieumsatz. Neuere Studien (Tab. 1) halten den Gesamtenergieverbrauch zwischen den getesteten Interventionsgruppen gleich. Doch auch hier zeigt sich, dass die Intensität der Belastung ein entscheidender Faktor bei der Verbesserung der aeroben Leistungsfähigkeit [47], bei der Umkehr von Risikofaktoren und bei der Verbesserung der Krankheitsbilder ist. HIT war deutlich effektiver bei der Reduzierung kardiovaskulärer Risiken und bei der Verbesserung der Insulinsensitivität als moderate Belastungen [17, 38–40, 42, 48]. Die periodischen Auslenkungen, die hohe anaerobe Anteile aufweisen, stellen scheinbar einen größeren Stimulus für die mitochondriale Biogenese, den aeroben Metabolismus (Beta-Oxidation) und die Entwicklung der VO2max dar, als HVT [33]. Hierzu ist allerdings kritisch anzumerken, dass selbst für ein HVT eine sehr niedrige Intensität gewählt wurde (z. B. 50 % VO2max bzw. 70 % HFmax), was evtl. ein Teil der schwächeren Effekte des HVT erklären könnte. Zukünftigen Studien sollten daher auch höhere Intensitäten im HVT dem HIT gegenüberstellen. Neben den größeren Effekten, vermuten Butcher und Jones, dass das HIT mit seinen hohen anaeroben Energieanteilen besser die physiologischen Anforderung des täglichen Lebens widerspiegelt [49]. Die Ergebnisse implizieren jedoch nicht, dass zwangsläufig alle Patienten (mit koronarer arterieller Herzkrankheit oder anderen Krankheitsbildern) ein hoch intensives Trainingsprogramm beginnen sollten (s. [50]). Vor Beginn eines solchen Trainings sollten unbedingt ausreichende Belastungstest durchgeführt werden. Dennoch sollte berücksichtigt werden, dass ein intensiveres Training bei ausgewählten Patienten mit stabilem Krankheitsbild wesentlich größere Anpassungen erzeugen kann als bisher angenommen [51]. Selbst Intensitäten von #90 % VO2max während symptomlimitierten Belastungen sind mit nur wenigen ischämischen Perioden assoziiert [52]. Auch Adams konnte zeigen, dass Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit wohlbehalten HIT-Programme 632 Wahl et al. – High Intensity Training durchführen können [53]. Kurze Intervalle (30–60 sec) erlauben hohe Stimuli für die Muskulatur, bei gleichzeitiger geringerer Beanspruchung des Herzens [50, 54, 55]. Längere Intervalle hingegen würden neben der Muskulatur auch größere Beanspruchungen und somit höhere Wachstumsstimuli für das Herz und somit eine Herzhypertrophie mit sich bringen. HIT vs. HVT (molekulare und zelluläre Anpassungen) Ionenregulation Mehrere Studien konnten einen positiven Effekt von HIT auf die Ionenregulation der Skelettmuskulatur nachweisen. Ionenverschiebungen sind u. a. mitverantwortlich für muskuläre Ermüdung. HIT führte zu einer Steigerung der Na/K ATPase- und Na/H þ -AustauscherDichte im Skelettmuskel. Diese Veränderungen führten zu einer erhöhten K þ -Wiederaufnahme in die Skelettmuskulatur und zu einer geringeren K þ -Akkumulation im Interstitium, was die Ermüdung während Belastung verzögerte [18, 19]. Anpassungen des Energiestoffwechsels Im Gegensatz zu der bisher weit verbreiteten Meinung, dass nur niedrigintensives umfangsorientiertes Training Anpassungen des oxidativen Stoffwechsels hervorruft, kommt es offensichtlich auch durch hochintensives Training zu Anpassungen des oxidativen Stoffwechsels [20, 21]. So werden nach HIT intrazelluläre Signalwege aktiviert, die u. a. für die mitochondriale Biogenese verantwortlich sind [22]. Zentrale Enzyme des oxidativen und glykolytischen Stoffwechsels (Hexokinase, Phosphofruktokinase, Citrat-Synthase, Succinat-Dehydrogenase, Malat-Dehydrogenase, Pyruvat-Dehydrogenase) sind sowohl in ihrer Dichte als auch in ihrer Aktivität nach HIT gesteigert [6, 23–26]. Des weiteren sind eine verminderte Kohlenhydratoxidation unter gleichzeitiger Erhöhung der Fettoxidation beschrieben [20, 25, 27, 28]. Auch die muskulären Laktatkonzentrationen sind nach HIT vermindert [28]. Vergleichsstudien zwischen HIT und HVT fanden gleiche Anpassungen des Energiestoffwechsels, allerdings betrug der Trainingsumfang beim HIT teilweise nur 10–20 % des HVT [6, 7, 20, 21]. Diese Anpassungen gingen in den meisten Fällen auch mit Verbesserungen der VO2max einher. Anpassungen der pH-Regulation und des Laktattransports Auch die muskuläre Laktattransport-Kapazität kann durch HIT verbessert werden. Vier Studien konnten einen Anstieg der Monocarboxylattransporter (MCT1 ! Springer-Verlag 23–24/2010 wmw übersicht und MCT4)-Dichte nachweisen [18, 25, 29, 30]. Diese erhöhte Dichte an Transportproteinen steigert nicht nur die Laktattransportrate, sondern auch die in vivo Pufferkapazität der Muskulatur. Da Laktat und H þ Ionen durch MCTs in einem Symport transportiert werden, ist auch der H þ -Ausstrom aus der Muskulatur verbessert. Insgesamt kann die Pufferkapazität der Muskulatur nach HIT (im Vergleich zu HVT) signifikant verbessert werden [8, 31]. HIT vs. HVT (Stimuli und physiologische Wirkungsmechanismen) Intervallartige Trainingsformen mit aufeinander folgenden Sequenzen hoher und niedriger Belastungen kommen in der Trainingspraxis schon seit langem zwecks Leistungsverbesserungen zur Anwendung. Die adaptiven physiologischen Mechanismen dahinter sind aber bis heute nicht hinreichend untersucht [56]. Grundsätzlich liegt die Vermutung nahe, dass u. a. die metabolischen und mechanischen Stimuli während HIT deutlich stärker sind als bei HVT. So generiert intensives Training höhere mechanische und metabolische Anforderungen an die Skelettmuskulatur und das € kardiovaskuläre System. Ahnlich dem Krafttraining ist das HIT durch kurze intermittierende Belastungen und intensive Muskelkontraktionen gekennzeichnet. Dennoch induziert HIT phänotypische (muskuläre) Veränderungen, die dem eines traditionellen Ausdauertrainings ähneln. Bisherige Studien weisen darauf hin, dass die Aktivierung intrazellulärer Signalwege wie AMPK, p38 MAPK und PGC-1a dem eines HVT ähneln, und teilweise die metabolischen Adaptationen, wie mitochondriale Biogenese und gesteigerte Glukoseund Fettoxidation auf HIT erklären könnten [22]. Dabei scheint die Aktivierung der AMPK von der Faserrekrutierung und der Intensität der Belastung abzuhängen. So steigern intensive Intervalle die Phosphorylierung beider AMPK-Untereinheiten [57]. Durch die großen transportierten Blutvolumina entstehen hohe Spannungen und Drücke im Herzen, sowie starke Scherkräfte in den Blutgefäßen, beides Stimuli für Anpassungen des Herzens und für eine Blutgefäßneubildung [58, 59]. Angiogene Prozesse können jedoch auch durch metabolische Stimuli wie Hypoxie und HIF-1 (hypoxia-inducible factor)-abhängige Wachstumsfaktoren und Laktat angeregt und reguliert werden [60–65]. Erhöhungen der Laktatspiegel in Geweben, wie sie bei HIT in größerem Maß vorkommen, können ähnliche Effekte wie eine Hypoxie haben [63, 64]. Laktat stabilisiert den HIF-1 und erhöht die VEGF-Konzentration in kultivierten Endothelzellen und die VEGF- Sekretion von Makrophagen [63, 64, 66]. wmw 23–24/2010 ! Springer-Verlag Eine Laktatakkumulation vermittelt somit den Eindruck eines metabolischen Bedarfs für Angiogenese, auch unter pH-neutralen und ausreichend oxygenierten Bedingungen (Pseudo-Hypoxie) [65]. Laktat stimuliert die Migration von Endothelzellen und induziert die Freisetzung sog. Matrixmetalloproteinasen, beides wichtige Voraussetzungen für eine Blutgefäßneubildung [67–70]. Auch Anpassungen im Bereich des Energiestoffwechsels werden durch Laktat reguliert. Laktat erhöht sowohl die MCT1-Expression als auch die mitochondriale Biogenese [70, 71]. Laktat verbessert somit indirekt die Verteilung von Energieträgern und die oxidative (aerobe) Energiebereitstellung. Insgesamt scheinen die Anpassungen im Energiestoffwechsel nicht nur vom Gesamtenergieumsatz (HVT), sondern auch stark von hohen energetischen Flussraten pro Zeiteinheit (HIT) abzuhängen [6, 7]. So zeigen neue Untersuchungen, dass eine 20-minütige HIT-Einheit eine ähnliche Glykogenverarmung in der Muskulatur erzeugt, wie eine 4stündige niedrig intensive Belastung [72]. Nach beiden Interventionen zeigte sich auch eine annähernd gleiche Glykogensuperkompensation. Ein weiterer Erklärungsversuch für die physiologischen Wirkungsweisen von HIT könnte auch die Pausengestaltung bzw. die Erholungsphasen betreffen. Es lässt sich spekulieren, dass der Nachbrenneffekt intensiven Trainings größer ist als für niedrigintensives Training. Dies mag nicht nur der Fall für den Metabolismus (z. B. Excess post-exercise oxygen consumption (EPOC)) sein, der die evtl. ähnlichen Anpassungen von HIT und HVT erklärt, sondern auch für andere molekulare und zelluläre Anpassungsprozesse (Muskulatur, Mitochondrien usw.). In diesem Zusammenhang könnte auch die Pausengestaltung zwischen den Intervallen einen großen Einfluss auf die spezifischen Anpassungen (u. a. des Energiestoffwechsels) haben. So finden sich in den Pausen zwischen den Intervallen hohe (oxidative) metabolische Flussraten, Umverteilungsprozesse energiereicher Substrate (Laktattransport) usw., Prozesse, die mit HIT trainiert werden und evtl. spezifische Anpassungen hervorrufen. Über die oben genannten Prozesse des Nachbrenners und die Bedeutung der Pausengestaltung kann zum jetzigen Zeitpunkt allerdings nur spekuliert werden. Weiter Studien in diesem Bereich sind dringend erforderlich. Schlussfolgerungen und Ausblick Es liegen umfangreiche Ergebnisse bzgl. der physiologischen Anpassungen auf ein submaximales Wahl et al. – High Intensity Training 633 übersicht (HVT) und auch intensives Training (HIT) bei Untrainierten vor. Ebenso liegen inzwischen eine Vielzahl an HIT-Studien vor, bei denen Patienten mit unterschiedlichen Krankheitsbildern untersucht wurden. Dabei hat sich gezeigt, dass HIT meist ähnliche bzw. größere Adaptationen bei Patienten mit stabilem Krankheitsbild bei erheblich geringerem Zeitaufwand hervorruft. Die Intensität der Belastung war ein entscheidender Faktor bei der Verbesserung der aeroben Leistungsfähigkeit, bei der Umkehr von Risikofaktoren und bei der Verbesserung der Krankheitsbilder. Die Ergebnisse implizieren jedoch nicht, dass zwangsläufig alle Patienten ein hoch intensives Trainingsprogramm beginnen sollten. Die Ergebnisse sollten ebenfalls nicht dahingehend interpretiert werden, dass nur noch mit hohen Intensitäten trainierte werden sollte bzw. HIT HVT ersetzen könnte. Beide Trainingskonzepte, HIT und HVT, haben ihre Daseinsberechtigung und induzieren spezifische Adaptationen und sollten somit beide Teil eines effektiven Ausdauertrainings sein. Es bleibt zu klären, ob HIT alle gesundheitsbezogenen Vorteile und Anpassungen erzeugen kann, wie das klassische hochvolumige-niedrigintensive Ausdauertraining, oder sogar darüber hinaus. Die bisherigen HIT-Studien erstreckten sich meist nur über wenige Wochen, und es bleibt zu klären, ob die induzierten Adaptationen auch über längere Trainingsphasen (Monate bis Jahre) dem eines niedrig-intensiven Ausdauertraining entsprechen. Sowohl präventives als auch rehabilitatives Training (z. B. bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, COPD oder Diabetes Melitus Typ 2) sollte aber für viele Jahre, optimaler weise lebenslänglich konzipiert sein (z. B. Phase 4 der ambulanten Herzinfarktrehabilitation), was die Notwendigkeit länger angelegter Studien aufzeigt. Es könnte sein, dass sich der Zeitverlauf von Adaptationen zwischen unterschiedlichen Trainingsprotokollen unterscheidet. So scheint es, dass der intensive Charakter von HIT frühe und schnelle Adaptationen erzeugt, während die Adaptationen auf ein HVT langsamer eintreten. HIT und HVT könnten sich in Bezug auf Anpassungen des kardiovaskulären/respiratorische Systems, der metabolischen Kontrolle in Organen (z. B. Leber, Fettgewebe) und in Bezug auf präventive Mechanismen unterscheiden. Neben der Frage, ob sich die Unterschiede nicht nach längerem Training ausgleichen, ergeben sich noch weitere unter diesem Aspekt wichtige Fragen. Wie hoch sind die Verletzungsraten und die evtl. damit verbundenen Dropout-Raten bei HIT-Programmen im Vergleich zu HVT. Eine hohe Dropout-Rate würde den Vorteil einer rascheren und auch etwas stärkeren Anpassung bei HIT relativieren. Die in diesem Review verwendeten Patienten-Stu634 Wahl et al. – High Intensity Training dien zeigen jedoch keine Verbindung (soweit angegeben) zwischen Verletzungen bzw. drop-outs und der Trainingsintensität. Meist waren die drop-outs in beiden Trainingsgruppen (HIT & HVT) in etwa gleich und nicht mit der Studie in Zusammenhang zu bringen [17, 40, 42, 48]. Auch die Gefahr von Herzattacken ist, insbesondere bei Menschen mit geringer Leistungsfähigkeit, bei hoher Belastungsintensität größer. Allerdings existieren derzeit keine Vergleichsstudien in der kardialen Rehabilitation, die die Häufigkeit von Zwischenfällen vergleichen. Hierzu ist anzumerken, dass mehrere der verwendeten Studien Ausschlusskriterien (instabile Angina Pectoris, Claudicatio Intermittens, Myokardinfarkt innerhalb der letzten 3 Monate, koronarer Bypass, komplexe ventrikuläre Arrhythmien, linksventrikuläre Auswurffraktion <40 %, dekompensierte Herzinsuffizienz) für die Auswahl ihrer Probanden verwendeten [17, 38, 39, 40], was den evtl. limitierten Einsatz von HIT verdeutlicht. Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Verhalten von Herzfrequenz (HF) und Blutdruck in Ruhe und bei gleichen Belastungen nach HIT vs. HVT. Die Reduktion von HF und Blutdruck sind gesicherte und erwünschte Effekte des HVT. Nur eine Studie konnte (soweit dokumentiert) eine signifikante Reduktion der HF bei gleicher Belastung nach HIT aber nicht nach HVT nachweisen [41]. Alle anderen Studien zeigten sowohl nach HIT, als auch nach HVT keine Veränderungen der HF [17, 39, 40]. Drei Studien dokumentierten signifikante Reduktionen des systolischen Blutdrucks nach HIT und HVT [17, 39, 42], Reduktionen des diastolischen Blutdrucks allerdings nur nach HIT [17, 42]. Auch hier besteht sicher weiterer Forschungsbedarf was die Langzeiteffekte auf die genannten Parameter angeht. Wie schön erwähnt macht der extreme Charakter von einigen HIT-Protokollen den Einsatz für manche Personengruppen (u. a. Patienten, Übergewichtige) unwahrscheinlich. Hier ist sicherlich eine übergreifende Evaluation von unterschiedlichen HIT-Protokollen für unterschiedliche Personen- und Patientengruppen notwendig. Eine Überwachung eines solchen Trainings sollte auf jeden Fall zu Be€ ginn und bei Anderungen in besonderem Maße stattfinden [50]. Über die physiologischen Wirkungsweisen und Stimuli von HIT können zum jetzigen Zeitpunkt allerdings nur Hypothesen aufgestellt werden. Grundsätzlich liegt die Vermutung nahe, dass die u. a. metabolischen und mechanischen Stimuli während HIT deutlich stärker wirken als bei HVT und diese auch für den Patienten ungewohnten Reize zu weitere Adaptationen ! Springer-Verlag 23–24/2010 wmw übersicht führen. Eine weitere Vermutung wäre ein länger anhaltender Nachbrenneffekt nach HIT. Interessenskonflikt Es besteht kein Interessenskonflikt. Literatur [1] Haskell WL, Lee IM, Pate RR, et al. Physical activity and public health: updated recommendation for adults from the American College of Sports Medicine and the American Heart Association. Circulation, 116: 1081–1093, 2007. [2] Taylor RS, Brown A, Ebrahim S, et al. Exercise-based rehabilitation for patients with coronary heart disease: systematic review and metaanalysis of randomized controlled trials. Am J Med, 116: 682–692, 2004. [3] Booth ML, Bauman A, Owen N, et al. Physical activity preferences, preferred sources of assistance, and perceived barriers to increased activity among physically inactive Australians. Prev Med, 26: 131–137, 1997. [4] Wenger HA, Bell GJ. The interactions of intensity, frequency and duration of exercise training in altering cardiorespiratory fitness. Sports Med, 3: 346–356, 1986. [5] Gibala MJ, McGee SL. Metabolic adaptations to short-term highintensity interval training: a little pain for a lot of gain? Exerc Sport Sci Rev, 36: 58–63, 2008. [6] Burgomaster KA, Howarth KR, Phillips SM, et al. Similar metabolic adaptations during exercise after low volume sprint interval and traditional endurance training in humans. J Physiol, 586: 151–160, 2008. [7] Gibala MJ, Little JP, van Essen M, et al. Short-term sprint interval versus traditional endurance training: similar initial adaptations in human skeletal muscle and exercise performance. J Physiol, 575: 901–911, 2006. [8] Edge J, Bishop D, Goodman C. The effects of training intensity on muscle buffer capacity in females. Eur J Appl Physiol, 96: 97–105, 2006. [9] Gorostiaga EM, Walter CB, Foster C, et al. Uniqueness of interval and continuous training at the same maintained exercise intensity. Eur J Appl Physiol Occup Physiol, 63: 101–107, 1991. [10] Helgerud J, Hoydal K, Wang E, et al. Aerobic high-intensity intervals improve VO2max more than moderate training. Med Sci Sports Exerc, 39: 665–671, 2007. [11] Eddy DO, Sparks KL, Adelizi DA. The effects of continuous and interval training in women and men. Eur J Appl Physiol Occup Physiol, 37: 83–92, 1977. [12] Gormley SE, Swain DP, High R, et al. Effect of Intensity of Aerobic Training on VO2max. Med Sci Sports Exerc, 40: 1336–1343, 2008. [13] Iaia FM, Hellsten Y, Nielsen JJ, et al. Four weeks of speed endurance training reduces energy expenditure during exercise and maintains muscle oxidative capacity despite a reduction in training volume. J Appl Physiol, 106: 73–80, 2009. [14] McKay BR, Paterson DH, Kowalchuk JM. Effect of short-term highintensity interval training vs. continuous training on O2 uptake kinetics, muscle deoxygenation, and exercise performance. J Appl Physiol, 107: 128–138, 2009. [15] Tabata I, Nishimura K, Kouzaki M, et al. Effects of moderate-intensity endurance and high-intensity intermittent training on anaerobic capacity and VO2max. Med Sci Sports Exerc, 28: 1327–1330, 1996. [16] Iaia FM, Thomassen M, Kolding H, et al. Reduced volume but increased training intensity elevates muscle Naþ -Kþ pump alpha1subunit and NHE1 expression as well as short-term work capacity in humans. Am J Physiol Regul Integr Comp Physiol, 294: R966–R974, 2008. [17] Tjonna AE, Lee SJ, Rognmo O, et al. Aerobic interval training versus continuous moderate exercise as a treatment for the metabolic syndrome: a pilot study. Circulation, 118: 346–354, 2008. [18] Mohr M, Krustrup P, Nielsen JJ, et al. Effect of two different intense training regimens on skeletal muscle ion transport proteins and fatigue development. Am J Physiol Regul Integr Comp Physiol, 292: R1594–R1602, 2007. [19] Nielsen JJ, Mohr M, Klarskov C, et al. Effects of high-intensity intermittent training on potassium kinetics and performance in human skeletal muscle. J Physiol, 554: 857–870, 2004. wmw 23–24/2010 ! Springer-Verlag [20] Terada S, Tabata I, Higuchi M. Effect of high-intensity intermittent swimming training on fatty acid oxidation enzyme activity in rat skeletal muscle. Jpn J Physiol, 54: 47–52, 2004. [21] Terada S, Yokozeki T, Kawanaka K, et al. Effects of high-intensity swimming training on GLUT-4 and glucose transport activity in rat skeletal muscle. J Appl Physiol, 90: 2019–2024, 2001. [22] Gibala MJ, McGee SL, Garnham AP, et al. Brief intense interval exercise activates AMPK and p38 MAPK signaling and increases the expression of PGC-1{alpha} in human skeletal muscle. J Appl Physiol, 106: 929–934, 2009. [23] Hellsten Y, Apple FS, Sjodin B. Effect of sprint cycle training on activities of antioxidant enzymes in human skeletal muscle. J Appl Physiol, 81: 1484–1487, 1996. [24] MacDougall JD, Hicks AL, MacDonald JR, et al. Muscle performance and enzymatic adaptations to sprint interval training. J Appl Physiol, 84: 2138–2142, 1998. [25] Perry CG, Heigenhauser GJ, Bonen A, et al. High-intensity aerobic interval training increases fat and carbohydrate metabolic capacities in human skeletal muscle. Appl Physiol Nutr Metab, 33: 1112–1123, 2008. [26] Rodas G, Ventura JL, Cadefau JA, et al. A short training programme for the rapid improvement of both aerobic and anaerobic metabolism. Eur J Appl Physiol, 82: 480–486, 2000. [27] Talanian JL, Galloway SD, Heigenhauser GJ, et al. Two weeks of highintensity aerobic interval training increases the capacity for fat oxidation during exercise in women. J Appl Physiol, 102: 1439–1447, 2007. [28] Clark SA, Chen ZP, Murphy KT, et al. Intensified exercise training does not alter AMPK signaling in human skeletal muscle. Am J Physiol Endocrinol Metab, 286: E737–E743, 2004. [29] Pilegaard H, Domino K, Noland T, et al. Effect of high-intensity exercise training on lactate/Hþ transport capacity in human skeletal muscle. Am J Physiol, 276: E255–E261, 1999. [30] Juel C, Klarskov C, Nielsen JJ, et al. Effect of high-intensity intermittent training on lactate and Hþ release from human skeletal muscle. Am J Physiol Endocrinol Metab, 286: E245–E251, 2004. [31] Weston AR, Myburgh KH, Lindsay FH, et al. Skeletal muscle buffering capacity and endurance performance after high-intensity interval training by well-trained cyclists. Eur J Appl Physiol Occup Physiol, 75: 7–13, 1997. [32] Swain DP, Franklin BA. Is there a threshold intensity for aerobic training in cardiac patients? Med Sci Sports Exerc, 34: 1071–1075, 2002. [33] Earnest CP. Exercise interval training: an improved stimulus for improving the physiology of pre-diabetes. Med Hypotheses, 71: 752–761, 2008. [34] Wen H, Gao Y, An JY. Comparison of high-intensity and anaerobic threshold programs in rehabilitation for patients with moderate to severe chronic obstructive pulmonary disease. Zhonghua Jie He He Hu Xi Za Zhi, 31: 571–576, 2008. [35] Arnardottir RH, Boman G, Larsson K, et al. Interval training compared with continuous training in patients with COPD. Respir Med, 101: 1196–1204, 2007. [36] Vogiatzis I, Nanas S, Roussos C. Interval training as an alternative modality to continuous exercise in patients with COPD. Eur Respir J, 20: 12–19, 2002. [37] Harmer AR, Chisholm DJ, McKenna MJ, et al. Sprint training increases muscle oxidative metabolism during high-intensity exercise in patients with type 1 diabetes. Diabetes Care, 31: 2097–2102, 2008. [38] Wisloff U, Stoylen A, Loennechen JP, et al. Superior cardiovascular effect of aerobic interval training versus moderate continuous training in heart failure patients: a randomized study. Circulation, 115: 3086–3094, 2007. [39] Rognmo O, Hetland E, Helgerud J, et al. High intensity aerobic interval exercise is superior to moderate intensity exercise for increasing aerobic capacity in patients with coronary artery disease. Eur J Cardiovasc Prev Rehabil, 11: 216–222, 2004. [40] Amundsen BH, Rognmo O, Hatlen-Rebhan G, et al. High-intensity aerobic exercise improves diastolic function in coronary artery disease. Scand Cardiovasc J, 42: 110–117, 2008. [41] Warburton DE, McKenzie DC, Haykowsky MJ, et al. Effectiveness of high-intensity interval training for the rehabilitation of patients with coronary artery disease. Am J Cardiol, 95: 1080–1084, 2005. [42] Tjonna AE, Stolen TO, Bye A, et al. Aerobic interval training reduces cardiovascular risk factors more than a multitreatment approach in overweight adolescents. Clin Sci (Lond), 116: 317–326, 2009. [43] Ehsani AA, Martin WH III, Heath GW, et al. Cardiac effects of prolonged and intense exercise training in patients with coronary artery disease. Am J Cardiol, 50: 246–254, 1982. Wahl et al. – High Intensity Training 635 übersicht [44] Ehsani AA, Biello DR, Schultz J, et al. Improvement of left ventricular contractile function by exercise training in patients with coronary artery disease. Circulation, 74: 350–358, 1986. [45] Jensen BE, Fletcher BJ, Rupp JC, et al. Training level comparison study. Effect of high and low intensity exercise on ventilatory threshold in men with coronary artery disease. J Cardiopulm Rehabil, 16: 227–232, 1996. [46] Adachi H, Koike A, Obayashi T, et al. Does appropriate endurance exercise training improve cardiac function in patients with prior myocardial infarction? Eur Heart J, 17: 1511–1521, 1996. [47] Skinner JS. Physical activity and health: What is the importance of training intensity? Dtsch Z Sportmed, 52: 211–214, 2001. [48] ODonovan G, Owen A, Bird SR, et al. Changes in cardiorespiratory fitness and coronary heart disease risk factors following 24 wk of moderate- or high-intensity exercise of equal energy cost. J Appl Physiol, 98: 1619–1625, 2005. [49] Butcher SJ, Jones RL. The impact of exercise training intensity on change in physiological function in patients with chronic obstructive pulmonary disease. Sports Med, 36: 307–325, 2006. [50] Steinacker JM, Liu Y, Stilgenbauer F, et al. Physical exercise in patients with heart failure. Dtsch Z Sportmed, 55: 124–130, 2004. [51] Hagberg JM. Physiologic adaptations to prolonged high-intensity exercise training in patients with coronary artery disease. Med Sci Sports Exerc, 23: 661–667, 1991. [52] Hauer K, Niebauer J, Weiss C, et al. Myocardial ischemia during physical exercise in patients with stable coronary artery disease: predictability and prevention. Int J Cardiol, 75: 179–186, 2000. [53] Adams J, Ogola G, Stafford P, et al. High-intensity interval training for intermittent claudication in a vascular rehabilitation program. J Vasc Nurs, 24: 46–49, 2006. [54] Meyer K, Samek L, Schwaibold M, et al. Interval training in patients with severe chronic heart failure: analysis and recommendations for exercise procedures. Med Sci Sports Exerc, 29: 306–312, 1997. [55] Meyer K, Foster C. New approaches to muscle training in cardiovascular patients. Dtsch Z Sportmed, 55: 70–74, 2004. [56] Laursen PB, Jenkins DG. The scientific basis for high-intensity interval training: optimising training programmes and maximising performance in highly trained endurance athletes. Sports Med, 32: 53–73, 2002. [57] Gibala M. Molecular responses to high-intensity interval exercise. Appl Physiol Nutr Metab, 34: 428–432, 2009. [58] Prior BM, Yang HT, Terjung RL. What makes vessels grow with exercise training? J Appl Physiol, 97: 1119–1128, 2004. 636 Wahl et al. – High Intensity Training [59] Cooper G. Basic determinants of myocardial hypertrophy: a review of molecular mechanisms. Annu Rev Med, 48: 13–23, 1997. [60] Fries RB, Wallace WA, Roy S, et al. Dermal excisional wound healing in pigs following treatment with topically applied pure oxygen. Mutat Res, 579: 172–181, 2005. [61] Knighton DR, Silver IA, Hunt TK. Regulation of wound-healing angiogenesis-effect of oxygen gradients and inspired oxygen concentration. Surgery, 90: 262–270, 1981. [62] Semenza GL. Angiogenesis in ischemic and neoplastic disorders. Annu Rev Med, 54: 17–28, 2003. [63] Lu H, Forbes RA, Verma A. Hypoxia-inducible factor 1 activation by aerobic glycolysis implicates the Warburg effect in carcinogenesis. J Biol Chem, 277: 23111–23115, 2002. [64] Lu H, Dalgard CL, Mohyeldin A, et al. Reversible inactivation of HIF-1 prolyl hydroxylases allows cell metabolism to control basal HIF-1. J Biol Chem, 280: 41928–41939, 2005. [65] Hunt TK, Aslam RS, Beckert S, et al. Aerobically derived lactate stimulates revascularization and tissue repair via redox mechanisms. Antioxid Redox Signal, 9: 1115–1124, 2007. [66] Constant JS, Feng JJ, Zabel DD, et al. Lactate elicits vascular endothelial growth factor from macrophages: a possible alternative to hypoxia. Wound Repair Regen, 8: 353–360, 2000. [67] Beckert S, Farrahi F, Aslam RS, et al. Lactate stimulates endothelial cell migration. Wound Repair Regen, 14: 321–324, 2006. [68] Nareika A, He L, Game BA, et al. Sodium lactate increases LPSstimulated MMP and cytokine expression in U937 histiocytes by enhancing AP-1 and NF-kappaB transcriptional activities. Am J Physiol Endocrinol Metab, 289: E534–E542, 2005. [69] Milovanova TN, Bhopale VM, Sorokina EM, et al. Lactate stimulates vasculogenic stem cells via the thioredoxin system and engages an autocrine activation loop involving hypoxia-inducible factor 1. Mol Cell Biol, 28: 6248–6261, 2008. [70] Brooks GA, Brooks TG, Brooks S. Laktat als metabolisches Signal der Genexpression. Dtsch Z Sportmed, 59: 280–286, 2008. [71] Hashimoto T, Hussien R, Oommen S, et al. Lactate sensitive transcription factor network in L6 cells: activation of MCT1 and mitochondrial biogenesis. FASEB J, 21: 2602–2612, 2007. [72] Sonou T, Higuchi M, Terada S. An acute bout of high-intensity intermittent swimming induces glycogen supercompensation in rat skeletal muscle. Eur J Sport Sci, 8: 413–420, 2008. ! Springer-Verlag 23–24/2010 wmw