Massagewirkungen Massagewirkungen Massagewirkungen

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Massagewirkungen Massagewirkungen Massagewirkungen
Massagewirkungen
Massagewirkungen
• Allgemein
Massage ist eine mechanische und thermische
Einwirkung auf die Haut und Unterhaut mit den
sensiblen Nervenenden, auf die Muskulatur, den
Blutkreislauf und das Lymphgefäss-System. Der
O2 -Verbrauch und die CO2 -Ausscheidung
werden erhöht. Diese Erhöhung ist auf das
Provozieren einer reflektorischen Tonuserhöhung
während der Massage zurückzuführen, die eine
Steigerung der Stoffwechselaktivität zur Folge hat.
Bei einer Massage ist auch die psychische
Wirkung zu beachten.
• Wirkung auf die Haut
Direkte Wirkung : Ein Teil der obersten,
abgestorbenen, verhornten Zellagen der
Epidermis wird abgerieben. Die Hautporen
werden freigelegt und können dadurch ihre
Aufgabe besser erfüllen. Die Dehnbarkeit und
Elastizität der Haut wird verbessert, die Haut wird
geschmeidiger, da wahrscheinlich die Aktivität der
Talgdrüsen gesteigert wird. Hier trägt auch ein
gutes Massageöl seinen Teil bei.
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Massagewirkungen
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Massagewirkungen
• Das Öl bietet dem Patienten wie auch für den
Masseur einen gewissen Hautschutz. Die durch
die Massage eintretende Rötung der Haut
(Hyperämie) ist auf eine Erweiterung der
Blutgefässe der Lederhaut und des
Unterhautgewebes zurückzuführen. Die
Erweiterung ( Dilatation ) wird u.a. durch die
reibungsbedingte Temperaturerhöhung der Haut
hervorgerufen.
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• Es muss auch auf das Histamin (Hormon)
hingewiesen werden, das auch bei
mechanischem Einwirken auf das Gewebe
freigesetzt wird. Es hat eine
gefässerweiternde Wirkung. Ob auch noch
nervöse Reflexe daran beteiligt sind, ist
ungewiss, kann aber angenommen
werden.
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Massagewirkungen
Massagewirkungen
• Durch diese erhöhte Durchblutung wird
der Stoffwechsel der Haut ( vor allem der
Epidermis ) verbessert. Auf das Depotfett
des Unterhautgewebes hat die Massage
kaum einen Einfluss. Gewichtsabnahme
durch Massagen kommen nicht zustande.
• Fett kann man nicht wegmassieren.
• Wirkung auf den Blutkreislauf
Die Massage wirkt vor allem auf die
Hautvenen. Die Venen sind weich und ihr
Querschnitt ist leicht veränderbar. Da nun
der Einfluss auf die Venen grösser ist als
auf die Arterien arbeiten wir immer
herzwärts. Durch das Streichen wird das
Blut durch die Venen gepresst.
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Massagewirkungen
Massagewirkungen
• Hinter der aufstreichenden Hand sind die
Venen entleert, was ein Nachsaugen aus
den entfernteren Gebieten zur Folge hat.
Die Massage kann, kombiniert ( !! ) mit
Bewegungstherapie wie Schwimmen,
Gymnastik ,... eine vorbeugende Wirkung
gegen Krampfadern haben.
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• Wirkung auf die Muskulatur
Die positive Wirkung auf funktionelle Störungen
der Muskulatur beruht zum Teil auf einer
günstigen Beeinflussung der
Zirkulationsverhältnisse. Funktionelle Störungen
äussern sich meist durch erhöhte
Spannungszustände im Muskelgewebe. Die
erhöhte Spannung in der Muskulatur wirkt
sowohl auf den Blutantransport als auch auf den
Blutabtransport stark hinderlich.
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Massagewirkungen
Massagewirkungen
• Es kommt zu einer Drosselung der
Durchblutung, die einer Abschnürung gleich
kommt, wodurch in diesen Gebieten die
Sauerstoffversorgung mangelhaft wird. Der
Muskel arbeitet dann anerob und bildet in
verstärktem Masse Milchsäure, die infolge des
verhinderten Abtransportes im Muskel bleibt.
Geeignete Massnahmen können durch die
Förderung des venösen Rückstromes darauf
Einfluss nehmen.
• Dabei kommt die verbesserte Strömung nicht
allein durch den massagebedingten Ersatz der
Muskelpumpe, sondern wie schon erwähnt, noch
durch andere Mechanismen zustande. Neben
der Veränderung der Durchblutung spielt die
massagebedingte Beeinflussung der
Muskelspannung selbst eine grosse Rolle. Diese
ist auf reflektorischem Weg veränderbar.
(Massagetechnik)
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Massagewirkungen
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Massagewirkungen
• Wirkung auf Gelenke, Bänder und
Sehnen
Durch Bewegung werden die Gelenke
des Körpers beansprucht, bei
übermässiger Belastung entstehen oft
Schmerzen und Störungen ( vor allem bei
einseitiger Belastung ). Auch hier ist die
Massage ein gutes Mittel, um die
überbeanspruchten Gelenke, Bänder und
Sehnen zu pflegen.
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• Die dicht am Gelenk endenden Sehnen
und Bänder (in denen nur ein sehr
geringer Stoffwechsel stattfindet) werden
durch die Förderung der Durchblutung
ihrer Umgebung günstig beeinflusst.
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Massagewirkungen
Massagewirkungen
• Wirkung auf das Bindegewebe
Da das Bindegewebe zwischen Haut und
Muskulatur liegt, wird es von der Massage
stark beeinflusst. So wird es gegenüber
der Muskelfaszie verschoben und
gelockert, womit die Durchblutung
verbessert und der Stoffwechsel
begünstigt wird. (
Bindegewebsmassage)
• Wirkung auf die Lymphgefässe
Diese ist vergleichbar mit der Wirkung auf
die Venen. Durch das herzwärts
Streichen der Lymphe entsteht auch hier
eine Sogwirkung. Hier hat die Massage
eine anregende Wirkung auf den
Abtransport des sich während des Tages
angesammelten Lymphe / Wassers . (
Lymphdrainage )
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Massagewirkungen
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Massagewirkungen
• Wirkung auf die Psyche
Eine einzige und einseitige Massage-Technik ( z.
B. Apparate-Massage ) würde bei jeder
Veranlagung und bei jedem Typus eine andere
Wirkung hervorrufen. Es ist also wichtig, dass es
der Masseur versteht, den Patienten zu
beeinflussen, also den Trägen zu ermuntern,
oder aber vor allem den Nervösen zu beruhigen.
Dies setzt eine angepasste und variable Technik
voraus, worin auch der besondere Vorteil einer
Hand-Massage gegenüber der ApparateMassage liegt.
• Wirkung auf die Knochenhaut
Auch die Knochenhaut ( Periost) kann
durch die Massage günstig beeinflusst
werden. Hier wird durch die Anwendung
von punktförmigen Druckbehandlungen
vor allem die Durchblutung gefördert. Die
Periost-Behandlung muss mittels einer
speziellen Ausbildung erlernt werden.
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Massagekontraindikationen
Massagekontraindikationen
• Als Behandler muss der Masseur selbst
wissen, bei welchen körperlichen
Veränderungen die Massage nicht nur nicht
helfen kann, sondern sogar schadet.
• Oberstes Gebot ist „nil nocere“ (niemals zu
schaden)
• Die Kontraindikationen für die klassische
Massage kann man in drei Gruppen einteilen:
• Absolute Kontraindikationen : solange
ein best. Krankheitszustand besteht ist
die Massage verboten.
• Zeitl. begrenzte Kontraindikationen
• Relative Kontraindikationen :
hier müssen die Indikationen und
Kontraindikationen gegeneinander
abgewogen werden
Arzt.
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Massagekontraindikationen
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Massagekontraindikationen
• Absolute Kontraindikationen :
im Gebiet einer Entzündung(auch Haut und
Muskeln bzw systemisch),
einer heilenden Wunde,
einer Verletzung,
einer Gefäßerkrankung,
generell : bei fortgeschrittenen
Tumorerkrankungen, bei
schlechtem Allgemeinzustand
(Infektionskrankheiten,
schwerer Herzinsuffizienz,....)
• keine Massage bei Verdacht auf:
Thrombophlebitis / Varizen
•
•
arterielle Embolie
•
neurologischen Ausfällen
•
akuter Besserung von
Nervenschmerzen
•
Verschlechterung des
Allgemeinzustandes.
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Massagekontraindikationen
Massagekontraindikationen
• zeitl. begrenzte Kontraindikationen :
nach Operationen,
nach Traumen;
• Relative Kontraindikationen :
vor der Pubertät (ev. bei Wirbelsäulen=
erkrankungen
nach längerer Bettruhe
Hauterkrankungen des Patienten
von Patient zu Patient verschieden
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Hauterkrankungen
Hauterkrankungen
+ Ansteckungsgefahr
+ Ansteckungsgefahr
• Hautpilz :
• Hautpilz :
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Hauterkrankungen
Hauterkrankungen
+ Ansteckungsgefahr
+ Ansteckungsgefahr
• Hautpilz :
• Nagelpilz :
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Hauterkrankungen
Hauterkrankungen
+ Ansteckungsgefahr
+ Ansteckungsgefahr
• Nagelpilz :
• Nagelpilz :
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Hauterkrankungen
Hauterkrankungen
+ Ansteckungsgefahr
+ Ansteckungsgefahr
• Nagelpilz :
• Milben :
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KONTRAINDIKATIONEN
Absolute Kontraindikationen:
keines Falls massieren!!
(weitere Einteilungsmöglichkeit)
•
•
•
•
•
• Fieber (ab 37°C), fieberhafte Erkrankungen wie Grippe oder
Infektionen
• Infektiöse Hautkrankheiten und Ausschläge (Bsp. Plattern)
• Schockzustand
• Eitrige Prozesse/Fluss
• Alle akuten Erkrankungen (auch Migräne!)
• Muskelentzündung
• Knochenmarksentzündung
• Lymphdrüsen – Schwellung (gesamter Körper darf nicht
massiert werden!!)
• Herzkreislauf-Probleme (massive)
• Frische Bauchverletzungen (Patienten zum Arzt schicken)
Man unterscheidet zwischen:
absolute Kontraindikationen (KI)
relative KI
zeitlich begrenzte KI
Alarmsituationen
Vortragsunterlage von Peter Gauß
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Vortragsunterlage von Peter Gauß
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Relative Kontraindikationen:
• Wenn Abwehrkräfte oft stark geschwächt sind kann
Massagewirkung Abwehr kippen und Sportler wird plötzlich
krank
• Morbus Crohn – massive Dickdarmentzündung (optisch durch
Blut im Stuhl erkennbar)
• Blutungen innerer Organe
• Organische Entzündungen
• Tumorbildung
• Bluthochdruck (ständig)
• Hochgradige Arteriosklerose
• Blutvergiftung/Sepsis
• Allgemeine Vergiftungen
• Unter Alkoholisierung & Drogeneinfluss
• Epileptiker (nur Fußreflexzonenmassage)
• Neurodermitis
• Offene Wunden
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Teilbereiche/Muskelgruppen am Körper
dürfen massiert werden!!
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•
•
•
•
Entzündungen und Ausschläge der Haut
Alle akuten Verletzungen
Thrombosen (entzündlich)
Krampfadern mit Thromboseneigung
Schwangerschaft nach dem 6.Monat – Vorsicht bei Rücken
und Kreuzbein!! (Keine Salben mit Kampfer verwenden;
können Wehen auslösen!!)
Frische Verletzungen des Band- und Sehnenapparates (nicht
im verletzten Areal massieren, aber am restlichen Körper)
Muskelriss
Knochenbruch
Akute traumatische/entzündete Gelenkserkrankung mit
Ergüssen
Vortragsunterlage von Peter Gauß
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• Zeitlich begrenzte Kontraindikationen
–
–
–
–
Verletzungen wie Blutergüsse
Arme/Beine: Zustand nach Frakturen
Frakturen der WS
Hüftoperationen & Bandscheibenvorfälle erst das o.k.
des Arztes abwarten!!
– Postoperativ bei Implantaten (Schrauben etc.)
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Knochenhautentzündung (Periostitis)
Knochenentzündung (Ostitis)
Ekzeme
Durchblutungsstörungen
Varizen/Krampfadern
Stellen, an denen Patient kein Gefühl hat
Frische Hämatome blau/rot (sobald „Herbstfarben“
gelb/braun ist massieren wieder erlaubt)
• Bandscheibenvorfall (Rücken meiden!)
• Psychische Erkrankungen / Neurosen / Angstzustände /
Geisteskrankheit / Depressionen
• Unklare akute Krankheitsbilder
Vortragsunterlage von Peter Gauß
• Alarmsituationen für MasseureInnen
– wenn sich der Allgemeinzustand plötzlich verschlechtert
muss MasseurIn Maßnahmen setzen
–
Gefäße extrem empfindlich -> sofort abbrechen (bei
Schüttelfrost, Fieber, Schweiß,
– Hautirritationen etc.)
– neurologische Anfallsituation
– im Gewebe Druckempfindlichkeit (Kompressionsschmerz
-> plötzlich verspürt man nichts mehr an dieser Stelle
durch evtl. zu starken Druck auf Nerv)
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Vortragsunterlage von Peter Gauß
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