Massagewirkungen Massagewirkungen Massagewirkungen
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Massagewirkungen Massagewirkungen Massagewirkungen
Massagewirkungen Massagewirkungen • Allgemein Massage ist eine mechanische und thermische Einwirkung auf die Haut und Unterhaut mit den sensiblen Nervenenden, auf die Muskulatur, den Blutkreislauf und das Lymphgefäss-System. Der O2 -Verbrauch und die CO2 -Ausscheidung werden erhöht. Diese Erhöhung ist auf das Provozieren einer reflektorischen Tonuserhöhung während der Massage zurückzuführen, die eine Steigerung der Stoffwechselaktivität zur Folge hat. Bei einer Massage ist auch die psychische Wirkung zu beachten. • Wirkung auf die Haut Direkte Wirkung : Ein Teil der obersten, abgestorbenen, verhornten Zellagen der Epidermis wird abgerieben. Die Hautporen werden freigelegt und können dadurch ihre Aufgabe besser erfüllen. Die Dehnbarkeit und Elastizität der Haut wird verbessert, die Haut wird geschmeidiger, da wahrscheinlich die Aktivität der Talgdrüsen gesteigert wird. Hier trägt auch ein gutes Massageöl seinen Teil bei. 51 Massagewirkungen 52 Massagewirkungen • Das Öl bietet dem Patienten wie auch für den Masseur einen gewissen Hautschutz. Die durch die Massage eintretende Rötung der Haut (Hyperämie) ist auf eine Erweiterung der Blutgefässe der Lederhaut und des Unterhautgewebes zurückzuführen. Die Erweiterung ( Dilatation ) wird u.a. durch die reibungsbedingte Temperaturerhöhung der Haut hervorgerufen. 53 • Es muss auch auf das Histamin (Hormon) hingewiesen werden, das auch bei mechanischem Einwirken auf das Gewebe freigesetzt wird. Es hat eine gefässerweiternde Wirkung. Ob auch noch nervöse Reflexe daran beteiligt sind, ist ungewiss, kann aber angenommen werden. 54 Massagewirkungen Massagewirkungen • Durch diese erhöhte Durchblutung wird der Stoffwechsel der Haut ( vor allem der Epidermis ) verbessert. Auf das Depotfett des Unterhautgewebes hat die Massage kaum einen Einfluss. Gewichtsabnahme durch Massagen kommen nicht zustande. • Fett kann man nicht wegmassieren. • Wirkung auf den Blutkreislauf Die Massage wirkt vor allem auf die Hautvenen. Die Venen sind weich und ihr Querschnitt ist leicht veränderbar. Da nun der Einfluss auf die Venen grösser ist als auf die Arterien arbeiten wir immer herzwärts. Durch das Streichen wird das Blut durch die Venen gepresst. 55 56 Massagewirkungen Massagewirkungen • Hinter der aufstreichenden Hand sind die Venen entleert, was ein Nachsaugen aus den entfernteren Gebieten zur Folge hat. Die Massage kann, kombiniert ( !! ) mit Bewegungstherapie wie Schwimmen, Gymnastik ,... eine vorbeugende Wirkung gegen Krampfadern haben. 57 • Wirkung auf die Muskulatur Die positive Wirkung auf funktionelle Störungen der Muskulatur beruht zum Teil auf einer günstigen Beeinflussung der Zirkulationsverhältnisse. Funktionelle Störungen äussern sich meist durch erhöhte Spannungszustände im Muskelgewebe. Die erhöhte Spannung in der Muskulatur wirkt sowohl auf den Blutantransport als auch auf den Blutabtransport stark hinderlich. 58 Massagewirkungen Massagewirkungen • Es kommt zu einer Drosselung der Durchblutung, die einer Abschnürung gleich kommt, wodurch in diesen Gebieten die Sauerstoffversorgung mangelhaft wird. Der Muskel arbeitet dann anerob und bildet in verstärktem Masse Milchsäure, die infolge des verhinderten Abtransportes im Muskel bleibt. Geeignete Massnahmen können durch die Förderung des venösen Rückstromes darauf Einfluss nehmen. • Dabei kommt die verbesserte Strömung nicht allein durch den massagebedingten Ersatz der Muskelpumpe, sondern wie schon erwähnt, noch durch andere Mechanismen zustande. Neben der Veränderung der Durchblutung spielt die massagebedingte Beeinflussung der Muskelspannung selbst eine grosse Rolle. Diese ist auf reflektorischem Weg veränderbar. (Massagetechnik) 59 Massagewirkungen 60 Massagewirkungen • Wirkung auf Gelenke, Bänder und Sehnen Durch Bewegung werden die Gelenke des Körpers beansprucht, bei übermässiger Belastung entstehen oft Schmerzen und Störungen ( vor allem bei einseitiger Belastung ). Auch hier ist die Massage ein gutes Mittel, um die überbeanspruchten Gelenke, Bänder und Sehnen zu pflegen. 61 • Die dicht am Gelenk endenden Sehnen und Bänder (in denen nur ein sehr geringer Stoffwechsel stattfindet) werden durch die Förderung der Durchblutung ihrer Umgebung günstig beeinflusst. 62 Massagewirkungen Massagewirkungen • Wirkung auf das Bindegewebe Da das Bindegewebe zwischen Haut und Muskulatur liegt, wird es von der Massage stark beeinflusst. So wird es gegenüber der Muskelfaszie verschoben und gelockert, womit die Durchblutung verbessert und der Stoffwechsel begünstigt wird. ( Bindegewebsmassage) • Wirkung auf die Lymphgefässe Diese ist vergleichbar mit der Wirkung auf die Venen. Durch das herzwärts Streichen der Lymphe entsteht auch hier eine Sogwirkung. Hier hat die Massage eine anregende Wirkung auf den Abtransport des sich während des Tages angesammelten Lymphe / Wassers . ( Lymphdrainage ) 63 Massagewirkungen 64 Massagewirkungen • Wirkung auf die Psyche Eine einzige und einseitige Massage-Technik ( z. B. Apparate-Massage ) würde bei jeder Veranlagung und bei jedem Typus eine andere Wirkung hervorrufen. Es ist also wichtig, dass es der Masseur versteht, den Patienten zu beeinflussen, also den Trägen zu ermuntern, oder aber vor allem den Nervösen zu beruhigen. Dies setzt eine angepasste und variable Technik voraus, worin auch der besondere Vorteil einer Hand-Massage gegenüber der ApparateMassage liegt. • Wirkung auf die Knochenhaut Auch die Knochenhaut ( Periost) kann durch die Massage günstig beeinflusst werden. Hier wird durch die Anwendung von punktförmigen Druckbehandlungen vor allem die Durchblutung gefördert. Die Periost-Behandlung muss mittels einer speziellen Ausbildung erlernt werden. 65 66 Massagekontraindikationen Massagekontraindikationen • Als Behandler muss der Masseur selbst wissen, bei welchen körperlichen Veränderungen die Massage nicht nur nicht helfen kann, sondern sogar schadet. • Oberstes Gebot ist „nil nocere“ (niemals zu schaden) • Die Kontraindikationen für die klassische Massage kann man in drei Gruppen einteilen: • Absolute Kontraindikationen : solange ein best. Krankheitszustand besteht ist die Massage verboten. • Zeitl. begrenzte Kontraindikationen • Relative Kontraindikationen : hier müssen die Indikationen und Kontraindikationen gegeneinander abgewogen werden Arzt. 67 Massagekontraindikationen 68 Massagekontraindikationen • Absolute Kontraindikationen : im Gebiet einer Entzündung(auch Haut und Muskeln bzw systemisch), einer heilenden Wunde, einer Verletzung, einer Gefäßerkrankung, generell : bei fortgeschrittenen Tumorerkrankungen, bei schlechtem Allgemeinzustand (Infektionskrankheiten, schwerer Herzinsuffizienz,....) • keine Massage bei Verdacht auf: Thrombophlebitis / Varizen • • arterielle Embolie • neurologischen Ausfällen • akuter Besserung von Nervenschmerzen • Verschlechterung des Allgemeinzustandes. 69 70 Massagekontraindikationen Massagekontraindikationen • zeitl. begrenzte Kontraindikationen : nach Operationen, nach Traumen; • Relative Kontraindikationen : vor der Pubertät (ev. bei Wirbelsäulen= erkrankungen nach längerer Bettruhe Hauterkrankungen des Patienten von Patient zu Patient verschieden 71 72 Hauterkrankungen Hauterkrankungen + Ansteckungsgefahr + Ansteckungsgefahr • Hautpilz : • Hautpilz : 73 74 Hauterkrankungen Hauterkrankungen + Ansteckungsgefahr + Ansteckungsgefahr • Hautpilz : • Nagelpilz : 75 76 Hauterkrankungen Hauterkrankungen + Ansteckungsgefahr + Ansteckungsgefahr • Nagelpilz : • Nagelpilz : 77 78 Hauterkrankungen Hauterkrankungen + Ansteckungsgefahr + Ansteckungsgefahr • Nagelpilz : • Milben : 79 KONTRAINDIKATIONEN Absolute Kontraindikationen: keines Falls massieren!! (weitere Einteilungsmöglichkeit) • • • • • • Fieber (ab 37°C), fieberhafte Erkrankungen wie Grippe oder Infektionen • Infektiöse Hautkrankheiten und Ausschläge (Bsp. Plattern) • Schockzustand • Eitrige Prozesse/Fluss • Alle akuten Erkrankungen (auch Migräne!) • Muskelentzündung • Knochenmarksentzündung • Lymphdrüsen – Schwellung (gesamter Körper darf nicht massiert werden!!) • Herzkreislauf-Probleme (massive) • Frische Bauchverletzungen (Patienten zum Arzt schicken) Man unterscheidet zwischen: absolute Kontraindikationen (KI) relative KI zeitlich begrenzte KI Alarmsituationen Vortragsunterlage von Peter Gauß 80 81 Vortragsunterlage von Peter Gauß 82 Relative Kontraindikationen: • Wenn Abwehrkräfte oft stark geschwächt sind kann Massagewirkung Abwehr kippen und Sportler wird plötzlich krank • Morbus Crohn – massive Dickdarmentzündung (optisch durch Blut im Stuhl erkennbar) • Blutungen innerer Organe • Organische Entzündungen • Tumorbildung • Bluthochdruck (ständig) • Hochgradige Arteriosklerose • Blutvergiftung/Sepsis • Allgemeine Vergiftungen • Unter Alkoholisierung & Drogeneinfluss • Epileptiker (nur Fußreflexzonenmassage) • Neurodermitis • Offene Wunden 83 Teilbereiche/Muskelgruppen am Körper dürfen massiert werden!! • • • • • • • • • Entzündungen und Ausschläge der Haut Alle akuten Verletzungen Thrombosen (entzündlich) Krampfadern mit Thromboseneigung Schwangerschaft nach dem 6.Monat – Vorsicht bei Rücken und Kreuzbein!! (Keine Salben mit Kampfer verwenden; können Wehen auslösen!!) Frische Verletzungen des Band- und Sehnenapparates (nicht im verletzten Areal massieren, aber am restlichen Körper) Muskelriss Knochenbruch Akute traumatische/entzündete Gelenkserkrankung mit Ergüssen Vortragsunterlage von Peter Gauß 84 • Zeitlich begrenzte Kontraindikationen – – – – Verletzungen wie Blutergüsse Arme/Beine: Zustand nach Frakturen Frakturen der WS Hüftoperationen & Bandscheibenvorfälle erst das o.k. des Arztes abwarten!! – Postoperativ bei Implantaten (Schrauben etc.) • • • • • • • Knochenhautentzündung (Periostitis) Knochenentzündung (Ostitis) Ekzeme Durchblutungsstörungen Varizen/Krampfadern Stellen, an denen Patient kein Gefühl hat Frische Hämatome blau/rot (sobald „Herbstfarben“ gelb/braun ist massieren wieder erlaubt) • Bandscheibenvorfall (Rücken meiden!) • Psychische Erkrankungen / Neurosen / Angstzustände / Geisteskrankheit / Depressionen • Unklare akute Krankheitsbilder Vortragsunterlage von Peter Gauß • Alarmsituationen für MasseureInnen – wenn sich der Allgemeinzustand plötzlich verschlechtert muss MasseurIn Maßnahmen setzen – Gefäße extrem empfindlich -> sofort abbrechen (bei Schüttelfrost, Fieber, Schweiß, – Hautirritationen etc.) – neurologische Anfallsituation – im Gewebe Druckempfindlichkeit (Kompressionsschmerz -> plötzlich verspürt man nichts mehr an dieser Stelle durch evtl. zu starken Druck auf Nerv) 85 Vortragsunterlage von Peter Gauß 86