Der Musterbetreff - Heinrich-Heine

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Der Musterbetreff - Heinrich-Heine
Schwerpunkt
„Musikalische Erziehung“
an der Heinrich-Heine-Schule
Heikendorf
Intelligenz und Gedächtnisprozesse werden durch Musik
angeregt und gefördert (vor allem durch aktives Musizieren):
„Musik ist zeitliche Gestalt und bedarf des Erlebens und des
aktiven Hervorbringens solcher Gestalt.(...) Wer musiziert und
tanzt, der macht nicht nur einfach Musik oder bewegt sich zur
Musik; er ist vielmehr Musik. Und wenn man zusammen
musiziert, dann ist die Musik die Gemeinschaft und die
Gemeinschaft ist die Musik“. („Musik im Kopf“, Manfred
Spitzer, 2003)....
.... gemeinschaftliches Musizieren fördert nach den Worten M. Spitzers also in hervorragender Weise
insbesondere auch die soziale Kompetenz. Aber auch, weil es im Rahmen dieser Diskussion um schulische
Leistungen und effektives Lernen geht, hat die Heinrich-Heine-Schule Heikendorf seit Beginn des
Schuljahres 2007/2008 einen Musikschwerpunkt eingerichtet. Aus einer Neubesinnung auf die Bedeutung
des Faches ergeben sich praktische Konsequenzen, die dem Lernen insgesamt förderlich sein sollen.
Musik fördert die für das Lernen entscheidenden Fähigkeiten des Gehirns und oft in besonderer
Weise soziale Kompetenz
Musik umgibt uns viele Stunden täglich, wird oft bewusst ausgeübt, viel häufiger jedoch bewusst oder
unbewusst rezipiert. Musik findet im Kopf statt, im Gehirn, dem Organ des Wahrnehmens, Erlebens,
Handelns und Verstehens. Hier werden also verschiedene Regionen aktiviert, die zum einen für die
Wahrnehmung zuständig sind, zum anderen die Motorik und damit die komplizierten Bewegungen beim
Musizieren und Tanzen steuern, in wiederum anderen Bereichen des Gehirns werden emotionale Reaktionen
und Ereignisse kodiert, die auch für die körperlichen Begleiterscheinungen von Musik sorgen. Das aktive
Musizieren fördert die Konzentrationsfähigkeit, die sich auswirkt auf geistige und auch instrumentalmechanische Abläufe. Hierdurch wird in besonderer Weise die Verknüpfung der beiden Gehirnhälften
intensiviert.
Wer ein Instrument (oder auch den Umgang mit der Stimme) erlernt und übt, verbringt sehr, sehr viele
Stunden mit immer wieder den gleichen oder ähnlichen Bewegungsabläufen und hat entsprechende
klangliche Wahrnehmungen, so dass sich die Effekte des Lernens auf das Gehirn des Menschen kaum
irgendwo besser studieren lassen als im Bereich der Musik.
Zu den faszinierendsten Ergebnissen der Hirnforschung während der vergangenen fünf bis zehn Jahre zählt
die Entdeckung, dass das Gehirn auf spezifische und häufige Aufgaben, wie sie beim Musizieren
vorkommen, nicht nur mit Änderung der Funktion, sondern sogar mit strukturellen Änderungen reagiert.
Musizieren trainiert die Schlüsselqualifikationen
Musikmachen vereinigt wie kaum eine andere Tätigkeit Herz, Hirn und Hand. Musizierende trainieren
manuelle Bewegungsabläufe, bringen sich gefühlsmäßig ein und kontrollieren das, was sie tun, mit dem
Verstand. Der Musikunterricht nutzt die Ganzheitlichkeit dieses Tuns aus. Dabei wird er von den
musikalischen Erfahrungen der Schüler ausgehen, ihre musikalischen Kenntnisse, Fähigkeiten und
Fertigkeiten erweitern und vertiefen, ihren musikalischen Erfahrungshorizont weiten, sie zu intensivierter
Auseinandersetzung mit Musik führen und ihre Freude am eigenen Gestalten anregen und fortführen.
Damit sind die Grenzen einer bloß musikbezogenen Zielsetzung bereits überschritten. Tatsächlich sollen die
Chancen, die der Umgang mit Musik im Prozess der Persönlichkeitsbildung und auch zur Erlangung der für
das spätere Berufsleben ausschlaggebenden Schlüsselqualifikationen – selbstständige Aneignung neuer
Kenntnisse und Fertigkeiten, Eigenverantwortlichkeit und Urteilsfähigkeit, Projektarbeit, Teamfähigkeit und
Sozialkompetenz – bietet, genutzt werden.
Musikschwerpunkt an der Heinrich-Heine-Schule Heikendorf
Aus diesen Überlegungen ergibt sich aus Sicht der Fachschaft Musik, dass ein Musikschwerpunkt an unserer
Schule allen Fächern zuarbeiten würde, wenn er das schulische Angebot im Bereich Musik für interessierte
und begabte Schülerinnen und Schüler erweitert.
Die Erkenntnisse der neueren Hirnforschung führen in diesem Zusammenhang zwangsläufig zu der Einsicht,
dass ein wesentlicher Teil der Unterrichtszeit dabei der Musikpraxis gewidmet werden sollte. Das
gemeinsame Musizieren an der Schule wird in Gruppen, im Klassenverband und in
jahrgangsübergreifenden Ensembles (z.B. Chor, Orchester, Big Band) verwirklicht. Dabei geht es primär um
eine möglichst breite schulische Förderung musischer Neigungen und Talente und in der Folge eine Stärkung
der Persönlichkeit von Schülerinnen und Schülern auf vielerlei Ebenen. Im Rahmen der Arbeit in diesen
Ensembles und in den Klassenorchestern finden regelmäßig intensive längere Probenphasen sowie Konzerte
und Aufführungen statt, bei denen die Schülerinnen und Schüler die Ergebnisse ihrer Arbeit präsentieren.
Rahmenbedingungen
Das Fach Musik steht in einer langen Tradition einer musischen Ausrichtung der Heinrich-Heine-Schule.
Diese ist Teil der erzieherischen und fachlichen Ziele, die wir mit unserer schulischen Arbeit verbinden.
Hierzu bieten wir entsprechend gute Rahmenbedingungen:
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einen Musikbereich mit zwei gut ausgestatteten Musikräumen
einen Probenraum für Ensembles mit der Möglichkeit für Aufnahmen durch das angrenzende
Tonstudio
eine umfangreiche Sammlung an Noten, Instrumenten, technischer Ausstattung und ein reichhaltiges
Band-Equipment
drei Musiklehrerinnen/Musiklehrer mit voller Lehrbefähigung auch für die Oberstufe
Umfang des Unterrichts im „Schwerpunkt Musik“ und weitere Perspektiven
Die Schüler des Musikschwerpunktes erhalten in den Klassenstufen 5 und 6 dreistündig Musikunterricht
statt wie bisher zwei. Wer den Musikschwerpunkt belegt, bekommt dabei auf der Basis der aktuell
eingeführten Kontingentstundentafel aber insgesamt Unterricht im gleichen Stundenumfang. Zu Gunsten der
Musik gibt es ein paar Verschiebungen der Stundenzahlen einzelner Fächer oder Fördermaßnamen für
überschaubare Zeiträume. Im Ganzen bleibt es aber in allen Fächern bei den gleichen Unterrichtszielen wie
für die Schüler der Parallelklassen. So ist sichergestellt, dass z.B. bei einem Wohnortwechsel problemlos in
eine neue Schule übergegangen werden kann. Wünschenswert ist darüber hinaus eine Teilnahme der
Schülerinnen und Schüler des Musikschwerpunktes am Chor der Orientierungsstufe.
Im kommenden Schuljahr 2014/2015 bewerben sich die Schülerinnen und Schüler für die Musikklasse bei
gleichzeitiger Vorwahl eines Instrumentes, welches mit professionellem Instrumentalunterricht neu erlernt
wird. Zur Auswahl stehen der zukünftigen Musikklasse folgende Instrumente: Saxophon, Trompete,
Posaune, Geige und Cello. Diese werden von der Schule gestellt oder es wird ein Leihinstrument vermittelt.
Die Leihgebühr und die Kosten für den Instrumentalunterricht belaufen sich auf insgesamt 45,- € monatlich
(Ferien werden durchbezahlt). Es ist aber auch Bestandteil des Konzepts, Schülerinnen und Schüler
aufzunehmen, die bereits ein Instrument spielen (und hier ist es egal, welches!). Zwei der insgesamt drei
Stunden sind dem praktischen Musizieren (Gruppenunterricht und Klassenorchester) vorbehalten und
werden in den laufenden Stundenplan integriert.
Falls auf Grund der Anmeldezahlen keine vollständige Musikklasse zustande kommen sollte, bemühen wir
uns trotzdem um eine Umsetzung mit Hilfe eines entsprechenden und in der Vergangenheit bereits erprobten
Konzeptes mit den interessierten Schülerinnen und Schülern.
Ab Klassenstufe 7 werden die Klassen neu zusammengesetzt. Ab diesem Zeitpunkt ist es vorgesehen, dass
die Schülerinnen und Schüler an einer vokalen und/oder instrumentalen Arbeitsgemeinschaft teilnehmen und
so die erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten individuell weiter vertiefen. Bei dem erreichten
fortgeschrittenen Leistungsstand auf dem Instrument ist es sinnvoll, eine weitere Förderung durch
instrumentalen Einzelunterricht zu ermöglichen
Im Rahmen der Profiloberstufe ab der 10. Jahrgangsstufe kann eine Klasse mit Musik als Profil
gebendem Fach eingerichtet werden (abhängig vom Wahlverhalten der Schülerinnen und Schüler). Die
Schule behält sich Entscheidungen über die Zusammensetzung der Musikklasse vor.
Stand: Dezember 2013

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