- Erfolgsfaktor Familie
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- Erfolgsfaktor Familie
Zentrale Anlaufstelle für alle Beschäftigten: das Servicebüro der InfraLeuna GmbH „Familienfreundlicher Chemiestandort Leuna“ nennt sich das Bündnis, welches 2005 von der InfraLeuna GmbH und drei weiteren Partnern ins Leben gerufen wurde. Im Rahmen des Bündnisses wurde 2006 das Servicebüro gegründet, das heute eine zentrale Anlaufstelle auf dem Werksgelände ist. Alle Beschäftigten der über 100 Unternehmen am Standort können die Unterstützung und Beratung des Servicebüros kostenlos in Anspruch nehmen. Vernetzung und Koordination als wesentliche Erfolgsfaktoren Das Servicebüro informiert und unterstützt die Beschäftigten des Chemiestandorts Leuna in allen Fragen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Durch die enge Zusammenarbeit mit den umliegenden Kommunen, Behörden und Ämtern wird eine vernetzte und einzelfallorientierte Hilfe angeboten. Den Beschäftigten erspart das viel Zeit und Aufwand – die Unternehmen profitieren wiederum von der Zufriedenheit ihrer Beschäftigten am Arbeitsplatz. Elke Raue ist die Leiterin des Servicebüros und konnte inzwischen schon in 470 Fällen weiterhelfen. Gemeinsam zu einem attraktiven und familienfreundlichen Standort – Verbund und Vernetzung als Schlüsselfaktoren Das Telefon klingelt, eine Anfrage zum Thema Kinderbetreuung. „Darf ich Sie gleich zurückrufen, ich erkundige mich, welche Möglichkeiten es gibt“, verspricht Elke Raue. Die studierte Soziologin leitet das Servicebüro “Familienfreundlicher Chemiestandort Leuna“ seit dessen Gründung 2006. Sie kümmert sich um alle Fragen der Beschäftigten am Standort zum Thema Beruf und Familie. Hervorgegangen ist das Servicebüro aus einer Initiative der InfraLeuna GmbH und der Total Raffinerie Mitteldeutschland GmbH. 2005 schlossen sie sich mit der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie und dem Arbeitgeberverband Nordostchemie e.V. zu dem Bündnis „Familienfreundlicher Chemiestandort Leuna“ zusammen. Ursprünglich war eine Kindertagesstätte für den Chemiestandort geplant – doch es kam anders. Eine von dem Bündnis initiierte standortweite Umfrage unter den 9.000 Beschäftigten zeigte vielfältigere Schwerpunkte auf. Um dieser Vielfältigkeit im Verbund gerecht zu werden und damit den Standort familienfreundlicher und wettbewerbsfähiger zu gestalten, wurde 2006 das Servicebüro “Familienfreundlicher Chemiestandort Leuna“ gegründet. Die Kosten werden auf mehrere Unternehmen am Standort verteilt, betrieben wird das Büro durch die InfraLeuna. Die InfraLeuna GmbH und die mit ihr verbundenen Unternehmen sind Eigentümer und Betreiber der Infrastruktureinrichtungen am Standort Leuna. Das Leistungsspektrum umfasst die Versorgung der Unternehmen am Chemiestandort Leuna mit der notwendigen Energie, mit Trink- und Frischwasser und weiteren Services wie Sicherheitsleistungen einschließlich Feuerwehr, Analytik, Logistik, Telekommunikation. Hauptaufgabe des Servicebüros ist die Hilfestellung und Vermittlung. Alle Beschäftigten des Standorts können dort kostenlos und vertraulich Anfragen stellen. Ob es um die Suche eines Platzes im Pflegeheim, einen Elterngeldantrag, die Wohnungssuche oder um andere Informationen zum Thema Beruf und Familie geht: Elke Raue kann bei der Bearbeitung der Anfragen auf ein Netzwerk von über 70 Partnern in unterschiedlichsten Gebieten und Serviceeinrichtungen zurückgreifen – und den Beschäftigten damit Zeit und Aufwand ersparen. Ein Servicebüro für alle Fälle – Familienfreundlichkeit als Standortfaktor in Leuna Um den Standort Leuna noch attraktiver zu gestalten und angesichts des demografischen Wandels das Arbeitskräfteangebot zukünftig zu sichern, gründete die InfraLeuna GmbH mit drei weiteren Partnern 2005 das Bündnis „Familienfreundlicher Chemiestandort Leuna“. Die Projektgruppe plante zunächst eine gemeinsame Kindertagesstätte auf dem Standortgelände. Die standortweite Mitarbeiterbefragung ergab jedoch, dass eine Kita gar nicht dem Hauptwunsch vieler Beschäftigten entsprach. Die gewünschten Themen im Bereich Beruf und Familie waren komplexer und vielfältiger als bisher angenommen und umfassten neben der Kinderbetreuung auch die Pflege Angehöriger, das Behördenmanagement oder die Hilfe bei der Wohnungssuche. Die Lösung: das Servicebüro als Anlaufstelle Um den komplexen Bedarfen der Beschäftigten am Standort Leuna optimal gerecht zu werden, wurde 2006 das Servicebüro “Familienfreundlicher Chemiestandort Leuna“ als Koordinations-, und Anlaufstelle auf dem Werksgelände ins Leben gerufen. Täglich von 7.30 bis 16 Uhr nimmt Leiterin Elke Raue die Anfragen der Beschäftigten zum Thema Beruf und Familie vertraulich entgegen. Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die beispielsweise im Schichtdienst arbeiten, findet sich auch außerhalb der Öffnungszeiten ein Gesprächstermin. „Nur wenn die Beschäftigten den Kopf frei von familiären Sorgen haben, können sie effektiv und motiviert arbeiten, was dann auch wieder den Unternehmen zugute kommt“, sagt die Leiterin des Büros, die seit der Eröffnung rund 470 Fälle vermittelt und betreut hat. Mit über 70 Kooperationspartnern optimal vernetzt Elke Raue fragte persönlich bei den umliegenden Kommunen, Behörden, Pflegediensten, Bildungseinrichtungen, Trägern und Vereinen an, ob diese sich eine Kooperation mit dem Servicebüro vorstellen können – und rannte offene Türen ein. „Vernetzung ist das A und O, wir haben bisher nur positive Erfahrungen gemacht“, sagt sie. Inzwischen kann das Servicebüro auf über 70 Kooperationspartner aus unterschiedlichen Bereichen zurückgreifen und die Anfragen der Beschäftigten gezielt weiterleiten. Kooperationen bestehen beispielsweise mit den umliegenden Kommunen, Pflege-, und Kinderbetreuungseinrichtungen, Wohnungsgesellschaften, zahlreichen Beratungsstellen, Krankenkassen und Behörden. Beratung nach individuellem Bedarf Das Servicebüro vermittelt und unterstützt je nach Bedarf und Anfragen der Beschäftigten, am Telefon oder im persönlichen Gespräch. Wenn möglich stellt Raue die Antworten ähnlich einer Checkliste innerhalb kürzester Zeit zusammen. Geht es beispielsweise bei der Anfrage eines Mitarbeiters um die Suche nach einem Pflegeheimplatz für einen Angehörigen, werden die benötigten Informationen wie der externe Kooperationspartner, Sprech-, bzw. Öffnungszeiten, Fristen und nötige Formulare zusammengestellt. Dieser Service erspart den Beschäftigten Zeit und den Aufwand, sich selbst einzuarbeiten. Das Servicebüro steht mit den anfragenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in stetigem Kontakt und ist bemüht, Rückmeldung über den Verlauf der Vermittlung einzuholen. Einführung und Kommunikation Auftakt des Projekts war eine Fachtagung am Standort Leuna, bei der das Servicebüro und dessen Aufgaben vorgestellt wurden. Zusätzlich wurde die Einführung von internen und externen Kommunikationsmaßnahmen begleitet. Darunter fielen Informationsveranstaltungen, die Nutzung öffentlicher und standortweiter Medien, das Verteilen von Werbe-Flyern und Mousepads am Standort und die persönliche Ansprache. „Trotz umfassender Werbung und Information über das Servicebüro, verlief die Einführung etwas schleppend“, sagt Elke Raue. Erst nach einem halben Jahr hatte sich das Servicebüro etabliert und die Mund-zu-Mund-Propaganda unter den Beschäftigten lief an. Inzwischen kommen immer mehr und immer speziellere Anfragen. Vertrauen aufzubauen ist bei einer solchen Arbeit sehr wichtig, stellt Raue fest, und das brauche einfach seine Zeit. Heute wird das Servicebüro sehr gut angenommen und erfreut sich zunehmender Bekanntheit und Beliebtheit. Vor allem das Thema Pflege nimmt einen immer größeren Stellenwert bei den Anfragen ein, beobachtet Raue. „Auch hinsichtlich des demografischen Wandels und des damit verbundenen Fachkräftemangels sind solche Serviceangebote ein wichtiger Wettbewerbsfaktor, der einen Standort zukunftsfähiger macht“, sagt Elke Raue. Faktoren für den Erfolg „Die vorausgehende Mitarbeiterbefragung am Standort Leuna war wirklich goldwert. Sie gab erst wirklich Aufschluss darüber, was die Beschäftigen sich hinsichtlich der Vereinbarkeit von Beruf und Familie wünschen“, sagt Projektleiterin Elke Raue. Ihrer Erfahrung nach sind für ein solches Projekt bestimmte Kapazitäten bei den Verbundpartnern nötig. Der geschlossene Standort in Leuna trägt dazu bei, dass ein Vorhaben wie das Servicebüro im Verbund umgesetzt und getragen werden kann. Es bietet sich ebenfalls an, bestehende funktionierende Netzwerke im Umkreis in ein solches Projekt einzubinden. Die Kooperationen mit Partnern aus der Region sind ein entscheidender Erfolgsfaktor; Kontakte zu knüpfen und zu pflegen ist deswegen eine wichtige Aufgabe. Zentral für den Erfolg ist die Wahl eines ständigen Ansprechpartners, an den sich die Beschäftigten wenden können. Nur so könne laut Raue das Vertrauen aufgebaut werden, dass Beschäftigte auch mit schwierigen Themen wie Pflege von Angehörigen an das Servicebüro herantreten. Erfolg braucht einen langen Atem: „Es kann eine ganze Weile dauern, bis sich ein solcher Servicepunkt etabliert hat, doch es lohnt sich“, sagt sie. So geht es weiter Da für die erfolgreiche Arbeit des Servicebüros Kontakte und Vernetzung wichtige Faktoren sind, soll das bestehende Netzwerk noch weiter ausgebaut werden. Je spezifischer die Anfragen, desto spezifischere Kooperationspartner werden benötigt. So arbeitet Raue ständig daran, die Angebotspalette zu erweitern, um den Beschäftigten am Standort Leuna eine optimale Versorgung zu bieten. Für das Jahr 2010 ist auch wieder eine standortweite Mitarbeiterbefragung geplant, mit der Rückmeldungen, Anregungen und Wünsche bezüglich des Servicebüros erhoben werden soll. „Je nach Ergebnissen der Umfrage werden wir das Servicebüro und unser Netzwerk anpassen und ausbauen“, sagt Elke Raue. Infra Leuna GmbH Unternehmenskategorie Unternehmen/öffentliche Verwaltung/Hochschule/Einrichtung der freien Wohlfahrtspflege etc. Stammsitz Am Haupttor 06237 Leuna Bundesland: Sachsen-Anhalt Internet: www.infraleuna.de Branche Sonstige Zahl der Beschäftigten 501 - 1000 Hauptansprechpartner Elke Raue, Leiterin Servicebüro Personalwesen Telefon: 03461-433155 Telefax: 03461-433889 E-Mail: [email protected]