VAGmobil 02/2012
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VAGmobil 02/2012
dtimer-Tou f Ol r au Kundeninformation der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg Kundeninformation der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg 2 2012 S. 4/5 Was wünscht sich der Kunde? Die VAG setzt viele Instrumente von der Marktforschung bis zum Fahrgastbeirat ein, um die Wünsche von Fahrgästen und potenziellen Kunden kennenzulernen. Ein dichter Takt, saubere Haltestellen und umfassende Informationen zu den Angeboten sowie die Nutzung neuester Kommunikationstechnologien gehören dazu. Letztendlich ist immer die Qualität entscheidend. Claus Felix Inhalt Die Fahrtreppen von und zur U-Bahn im Hauptbahnhof sind Knotenpunkt für viele Pendler im Berufsverkehr. Verbundraum leben derzeit 2,6 Millionen Menschen. Weitere Städte und Landkreise in Oberfranken und der nördlichen Oberpfalz haben Interesse an einem Beitritt. Entscheidend für die Attraktivität des VGN ist der Ausbau der Verkehrsangebote: So entstand zum Beispiel ein S-Bahn- VAG: Neue Automaten netz mit einer Länge von 224 Kilometern. Und auch in den Städten wurde das Angebot ausgebaut. Das Engagement des VGN gilt nicht zuletzt dem Freizeitverkehr, der etwa ein Fünftel aller Fahrten ausmacht. Die mittlerweile 22 Freizeit-Buslinien ziehen immer mehr Fahrgäste an. Anregungen für Ausflüge finden unsere Leser auf den Seiten 6 und 7 oder unter www.vgn.de/freizeit. Anlässlich des Jubiläums lädt der VGN noch bis Ende August zu einem Fotowettbewerb ein, bei dem tolle Preise winken. Mehr unter www.vgn.de/fotowettbewerb. ■ VGN: Ein Gewinn für alle Mit Geld oder Karte Derzeit erneuert die VAG rund 80 Fahrscheinautomaten an Zugängen zu U-Bahnhöfen sowie im Straßenbahn- und Busbereich. Die neuen Touchscreen-Automaten ersetzen einen Großteil der alten Tastenautomaten. Damit können die Kunden künftig an noch mehr Automaten mit Münzen, Scheinen, Geldkarte, Girocard oder Kreditkarte bezahlen. Im Herbst wird auf allen Automaten eine neue Software aufgespielt. 2012 Der Kunde im Fokus der VAG 25 Jahre VGN Seit der Gründung des Verkehrsverbundes Großraum Nürnberg (VGN) vor 25 Jahren stehen die Zeichen auf Wachstum. Beförderte der VGN im Jahr 1988 rund 109 Millionen Fahrgäste, sind es heute 223 Millionen. An einem Werktag sind fast 850.000 Fahrgäste mit den 660 Linien im zweitgrößten Verbundgebiet Deutschlands unterwegs. Für Fahrten im Verkehrsverbund benötigen Kunden nur einen Fahrschein. Lediglich für die reinen Stadtverkehre wie Nürnberg, Fürth und Stein gibt es seit dem Jahreswechsel mit Blick auf das dortige, qualitativ hohe Angebot spezielle Fahrscheine, die sich aber in die Gesamtsystematik des VGN einfügen. Zunächst umfasste der VGN Nürnberg, Fürth, Erlangen, Schwabach und Ansbach sowie zehn Landkreise ganz oder teilweise. Von diesem Kern aus dehnte sich der VGN aus und bietet heute nicht nur den Einwohnern der Metropolregion Nürnberg umweltbewusste Mobilität. Im 2 Topthema Ein starker Verkehrsverbund Zukunft gestalten Diese wird den Kunden den Fahrkartenkauf erleichtern. Schritt für Schritt kommt man per Fingertipp zur Fahrkarte und das in mehreren Sprachen. Schnell, wenn man schon weiß, welche Karte, oder unterstützt, wenn zusätzliche Informationen gewünscht sind. Auch für sehbehinderte und blinde Fahrgäste wird es einfacher. Ein taktiles Leitband mit Brailleschrift erleichtert ihnen zudem das Auffinden der Bedienelemente. ■ Claus Felix Walter Go Mit osm a nn Die neuen Automaten nehmen die unterschiedlichsten Zahlungsmittel. Die VAG als größtes Unternehmen im Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) freut sich mit dem „Geburtstagskind” über das Jubiläum. „Vom Wachstum des VGN hat auch die VAG profitiert”, sagt Markt- und Technik-Vorstand Dr. Rainer Müller, der die VGN-Gründung von Anfang an begleitet hat. „Wer hätte gedacht, dass sich der VGN zu solch einer tragenden Säule des öffentlichen Nahverkehrs entwickeln würde”, erinnert sich Dr. Rainer Müller. Lange vor der Gründung des VGN im Jahr 1987 gab es erste Überlegungen, einen Verbund einzurichten. Von 1979 bis 1981 war Müller bei der VAG in der Arbeitsgemeinschaft aktiv, die die Gründung vorbereitete. Damals stand der Berufsverkehr im Zentrum der Planungen. Pendlern sollte mit einem Tarif und einem Ticket das Umsteigen auf Busse und Bahnen erleichtert werden. Heute ist der Zuspruch im Berufsverkehr enorm. Inzwischen kommt aber auch das große Angebot im Freizeitverkehr bei den Bürgerinnen und Bürgern sehr gut an. Die Zahlen belegen dies. Viele Menschen lassen immer öfter auch in der Freizeit ihr Auto stehen, weil das Angebot an Verbindungen überzeugt. Als flächenmäßig zweitgrößter Verkehrsverbund Deutschlands hat der VGN eine fulminante Erfolgsgeschichte geschrieben und ist weiterhin auf Wachstumskurs. Dass unter den Gesellschaftern ein gutes Einvernehmen herrscht, freut Müller besonders. Auch für die Zukunft kämen dem VGN wichtige Aufgaben zu, betont Josef Hasler, Vorstandsvorsitzender der VAG. „Es gilt, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass die Verkehrsunternehmen auch in Zukunft den Anforderungen in jeder Hinsicht gewachsen sind. Schließlich wollen wir auch in den kommenden Jahren unseren Fahrgästen eine hohe Qualität bieten und neue Fahrgäste gewinnen.“ ■ Bericht Ehemalige erinnern sich S. 2 40 Jahre U-Bahn Gutes Klima in den Bussen der VAG Auch im Sommer S. 2 Reportage Beschmiert, zerkratzt und aufgeschlitzt Vandalismus im ÖPNV S. 3 Wer macht so etwas? Täter im Fokus S. 3 Unterhaltung Theater unterm (Sternen-)Himmel Anreise mit dem ÖPNV S. 6 Bamberger Blütenträume Landesgartenschau S. 6 Freizeit Wallfahrt durch die Fränkische Der kleine Jakobsweg S. 7 Den Füßen auf der Spur S. 7 Erfahrungsfeld 2012 Service Günstig und schnell mit Rad und ÖPNV Clevere Kombination S. 8 Gleisbaustellen im Sommer Wo wird gebaut? S. 8 Kundeninformation der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg 2012 Nachrichten/Berichte/Meinungen Vorwort Ehemalige erinnern sich 40 Jahre U-Bahn Claus Felix Liebe Leserinnen und Leser, aus unserer Marktforschung wissen wir, dass immer mehr Menschen bei ihren Mobilitätsentscheidungen auf den öffentlichen Personennahverkehr setzen. Nutzten im Jahr 2000 immerhin schon 165 Millionen Fahrgäste unsere Busse und Bahnen in Nürnberg, Fürth, Erlangen und den Nachbarorten, waren es 2010 dann 183 Millionen. Tendenz weiter steigend. Mit einem Anteil von 22 Prozent am gesamten Verkehrsaufkommen positioniert sich der ÖPNV in Nürnberg bundesweit im guten Mittelfeld. Das „Rückgrat” des Nürnberger Nahverkehrs stellt die U-Bahn dar. An einem Werktag steigen 450.000 Fahrgäste in unsere U-Bahnen ein. Aber auch Busse sind unverzichtbar: Mit einer Betriebsstreckenlänge von 473 Kilometern bringen sie täglich 139.000 Fahrgäste in Nürnberg, Fürth und Erlangen an ihr Ziel. Und mit unseren Straßenbahnen sind täglich 122.000 Fahrgäste unterwegs. Doch wir wollen noch mehr Nürnberger für die VAG gewinnen. Seite 2 Deshalb informieren wir unsere Fahrgäste regelmäßig. Rückmeldungen wie „Von alleine wäre ich wohl nicht auf die Idee gekommen, die Angebote der VAG zu nutzen“ und „In Zukunft werde ich das Auto öfter stehen lassen“ bestätigen uns. Das ist gut für unsere Umwelt und das Klima. Übrigens: Auch die Fahrgastzahlen der ersten Monate 2012 stimmen positiv. Sicherlich sind hierfür nicht nur die hohen Spritpreise ursächlich. Ein gutes Angebot, Zuverlässigkeit und faire Preise überzeugen. Ihr Josef Hasler Vorstandsvorsitzender der VAG Als vor 40 Jahren am 1. März 1972 der erste Abschnitt der U-Bahn-Linie U1 feierlich in Betrieb genommen wurde, war das auch für die VAG-Mitarbeiter ein großer Tag. Schon vorher begleitete die Öffentlichkeit die Probefahrten der Doppeltriebwagen auf einem Testgleis in Langwasser mit großem Interesse: „Bei einem Pressetermin wurden wir sogar von einem Hubschrauber aus gefilmt“, schmunzelt Eugen Enßle (85), U-Bahn-Testfahrer der ersten Stunde. „Gleichzeitig hatte ich Reporter im Zug, die alles Mögliche wissen wollten.“ Enßle, der vorher in der Straßenbahnwerkstatt als Vorhandwerker arbeitete, brachte sich das Fahren auf den Pegnitzpfeilen letztlich selbst bei. Denn seine Aufgabe war es, die Beschleunigung und das Bremsverhalten der Züge auf der Teststrecke zu prüfen. „Der Kontrast zur Straßenbahn war gewaltig, die Züge fuhren viel weicher und leiser.“ Enßles Fahrerfahrungen kamen den ersten Fahrlehrern wie Paul Filor (87) zugute, als es galt, neue Dienstvorschriften zu entwickeln. „Wir waren Gutes Klima in den Bussen der VAG sonders effizientes Kältemittel. In einem anderen Bus wird eine kraftstoffsparende Klimaanlage mit elektrisch angetriebenem Kompressor getestet, die autark auf dem Dach betrieben werden kann und wartungsärmer sowie leichter ist als bisherige Systeme. Beide Varianten sind jedoch noch nicht serienreif. „Deshalb testen wir zurzeit mehrere Systeme und verfolgen die Entwicklung aufmerksam, um zu einer zugleich wirtschaftlichen, effektiven und umweltverträglichen Lösung zu gelangen“, so Sievers. „Schließlich wollen wir unseren Kunden ganzjährig angenehme Temperaturen bieten.“ ■ Claus Felix für die VAG, weiterhin nach alternativen effizienten Systemen zu suchen. Sie erprobt seit Jahren unterschiedliche Konzepte. So zeigte sich, dass wartungsarme elektrisch betriebene Kompaktanlagen, die ergänzend zu vorhandenen Klimaanlagen für den Fahrerplatz nachgerüstet werden könnten, bei sehr hohen Temperaturen nicht effizient genug arbeiten. An Vollklimaanlagen führt damit vorerst kein Weg vorbei. Parallel prüft die VAG andere Systeme. Bei einem VAG-Bus ist seit 2011 CO2 im Test. Es gilt als kostengünstiges, vergleichsweise wenig umwelt- und klimaschädliches und zudem be- Die VAG testet zurzeit ein System mit elektrisch angetriebenem Kompressor auf dem Dach eines Busses. Eugen Enßle erprobte die Pegnitzpfeile auf der Teststrecke in Langwasser. alle Idealisten, sehr wissbegierig und hatten großes Interesse an der neuen Technik“, erinnert sich der Verkehrsmeister und schwärmt von der „kollegialen Atmosphäre“ der Anfangstage. Die reichte bis zur Werkstatt, „denn die Kollegen halfen uns immer, wenn wir technische Fragen hatten“. Wie Eugen Enßle hat Paul Filor die Entwicklung der Pegnitzpfeile auch im Ruhestand mit größtem Interesse verfolgt. Liebe Leserinnen und Leser, haben auch Sie Erinnerungen an die Anfangsjahre der U-Bahn? Wir freuen uns, wenn Sie uns diese per Brief oder E-Mail mitteilen (Adresse im Impressum, letzte Seite). ■ Gedicht: Verzg Joahr U-Boahn Auch im Sommer Nach Tests im Sommer 2011 hat die VAG entschieden, neue Busse mit Vollklimaanlagen zu beschaffen. Die ersten zwölf sind bereits ausgeliefert. „An heißen Tagen klettern wie im Pkw auch in Bussen die Temperaturen schnell auf über 40 Grad“, erläutert Michael Sievers, Leiter der VAG-Buswerkstatt. Die VAG werde deshalb künftig für angenehmere Temperaturen für ihre Fahrgäste sorgen. Es gebe inzwischen serienmäßige Anlagen, die zuverlässig seien. In puncto Umwelt- und Klimaverträglichkeit sowie Betriebskosten haben sie allerdings noch Nachteile: Grund genug VAG-Archiv 2 Eine Laudatio auf die U-Bahn: Seit über 30 Jahren fährt Manfred Marr aus Nürnberg täglich mit den Öffentlichen. Zum 40. Jubiläum der Pegnitzpfeile gratuliert er mit Zeilen in fränkischer Mundart, die uns gut gefallen haben. Ja gibt’s des – is des werkli woahr, die U-Boahn wird bei uns verzg Joahr? A jeder waß, der mit ihr fährt, döi hat si werkli gout bewährt! Verzg Joahr is alt – und trotzdem jung die VAG, döi sorgt für Schwung. Die Foahrplän sin verbessert etz immer gröißer werd is Netz. Bis zum Friedrich-Ebert-Platz rauscht di U-Boahn etz ratz fatz. Ohne Foahrer, schnell und schöi – manchmoal bleibt’s a bissler stöih. Nimm’s als Foahrgast ruhich und heiter, mastns göiht’s ja dann glei weider. Des Faohrn macht doch werkli Spaß a naus zur Gustav-Adolf-Strass. Zum Flugplatz und nach Ziegelstah nimmst die U-Boahn löiber a. Lass dei Auto öfter stöih, die U-Boahn fährt doch flott und schöi, pünktli und ganz ohne Stau bis Röthenbach und nach Schweinau, is mit der U-Boahn ka Problem. Steich ei und mach’ der’s drin bequem. Fährst maol schnell ins Zentrum nei, an der Lorenzkerch bist glei. Derbei moust di goar net ploung Brauchst net lang an Parkplatz soung. Willst nach Färth – zum Klinikum, nimm di U-Boahn, sei net dumm. Du schonst di Umwelt, wöi si’s g’hört trotzdem bist ganz schnell in Färth. Und denk’ fei droh – besonders heier des Benzin is ganz arch teier. Drum sollt’ mer öfter U-Boahn foahrn, dermit konn mer ganz schöi spoarn. Bei uns in Närmberch, glabt mer des, fährt mer preiswert ohne Stress! Kundeninformation der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg Seite 3 Reportage/Hintergrund 2 2012 Beschmiert, zerkratzt und aufgeschlitzt Mit Videokamera alles im Blick. ter, die mit ihnen hantieren, tragen Overalls und Masken – das Atmen mit der Maske macht die Arbeit doppelt anstrengend. „Unsere Mitarbeiter müssen regelmäßig Drecksarbeit verrichten, weil selbsternannte Künstler keinen Respekt vor fremdem Eigentum haben, das ist frustrierend“, erklärt Schmidt. Außerdem fallen U-Bahnen so lange aus, bis sie wieder sauber sind. 2011 standen beschmierte Bahnen über 1.000 Stunden in der Werkstatt, anstatt im Netz unterwegs zu sein. Das birgt Probleme, weiß Thilo Schmidt: „Diese Züge fehlen in den Hauptverkehrszeiten. Das bringt vieles durcheinander. Aber wir wollen den Sprayern keine Plattform bieten, deshalb geht kein beschmierter Zug in den Fahrgastbetrieb.“ Graffiti sind längst nicht das einzige Vandalismusdelikt, mit dem man sich in der U-Bahn-Werkstatt regelmäßig herumschlagen muss. Auch beschädigte und aufgeschlitzte Sitze stehen auf der Tagesordnung. Die Kosten hierfür werden oft unterschätzt. Rund 330 Euro kostet es, ein Sitzpolster auszutauschen und neu zu beziehen. Jährlich summieren Wer macht so etwas? Rechtliche Aspekte Peter Roggenthin Täter im Fokus Beschmierte Züge, zerkratzte Scheiben, aufgeschlitzte Sitze – viele Menschen fragen sich: „Wer macht so etwas? Und warum?“ Die VAGmobil hat bei Patrick Stiegler von der Nürnberger Polizei nachgefragt. Herr Stiegler, gibt es für Vandalismusdelikte eine bestimmte Tätergruppe? „Vandalismus ist ein typisches Delikt der Jugendkriminalität. Die Täter sind meist Jugendliche oder junge Erwachsene, die aus einer Gruppe heraus handeln. Und sie sind überwiegend männlich. Der Anteil von Mädchen und jungen Frauen ist in den vergangenen Jahren zwar etwas gestiegen, sie sind aber immer noch deutlich unterrepräsentiert.“ Gibt es bestimmte Gründe für Täter, warum sie fremdes Eigentum beschädigen oder zerstören? „Oftmals wollen sie sich nur abreagieren und ein negatives Erlebnis verarbeiten. Eine typische Abfolge wäre beispielsweise, dass ein junger Mann nicht in die Disco gelassen wird, sich darüber ärgert und seine Wut dann an einem U-Bahn-Sitz auslässt, indem er diesen aufschlitzt. Soll heißen, Vandalismus Atemschutzmasken, Schutzbrillen und -anzüge sind für die scharfen Reinigungsmittel dringend erforderlich. sich die Kosten hierfür auf mehrere 10.000 Euro. Mit zerkratzten Fenstern hat die VAG, dank Spezialfolien, die auf die Scheiben aufgeklebt werden, mittlerweile weniger Probleme. Auch Schmierereien im Innenraum der U-Bahnen kommen seltener vor. Hier macht sich die konsequente Ausstattung aller Züge mit Videokameras bemerkbar, erklärt Schmidt: Kriminalhauptkommissar Stiegler entsteht meist aus der Situation heraus und ist in den seltensten Fällen geplant. Eine Ausnahme sind hier selbstverständlich Graffiti.“ Inwiefern? „Sprayer gehen geplant vor. Sie recherchieren, wo sie die Möglichkeit haben, etwa an einem U-Bahn-Zug zu arbeiten, und wie sie sich dorthin Zugang verschaffen können. Sie möchten ihr Werk so platzieren, dass es gesehen wird, und wenn möglich Bilder und Filme davon ins Internet stellen. Sprayer sind unter den Vandalismustätern ein ganz spezieller Fall, bei ihnen geht es nicht um Wut oder Frust, sie sehen sich als Künstler, die aber den Kick brauchen, etwas Verbotenes zu tun.“ ■ Vandalismus – ein Dummejungenstreich? Mitnichten! Vandalismus fällt unter den Tatbestand der Sachbeschädigung und ist eine strafbare Handlung. Bei gemeinschädlicher Sachbeschädigung, wenn öffentliches Eigentum und Gegenstände, die zur öffentlichen Nutzung stehen, beschädigt werden, liegt das Strafmaß bei bis zu drei Jahren Haft oder einer Geldstrafe. Und das sind nur die strafrechtlichen Folgen. Viel härter treffen die Täter meist die zivilrechtlichen Konsequenzen ihres Vergehens. Hier kommen schnell Schadensersatzforderungen von mehreren Tausend Euro zusammen. Die kann der Geschädigte mit einem entsprechenden Vollstreckungstitel 30 Jahre lang geltend machen. Und: Täter, die in Gruppen handeln, können in Gesamtschuldnerhaftung genommen werden. Soll heißen, der Geschädigte kann bei einem Einzelnen aus der Gruppe seine gesamten Forderungen geltend machen – selbst wenn derjenige für die Gruppe „nur“ Schmiere gestanden hat. Denn auch das ist bei gemeinschaftlich begangenen Taten strafbar. ■ „Die Kameras wurden zwar nicht in erster Linie zur Vandalismusprävention angeschafft. Vielmehr sollen sie das subjektive Sicherheitsgefühl der Fahrgäste stärken. Dass dadurch Sachbeschädigungen zurückgehen, ist für uns aber ein angenehmer Nebeneffekt.“ Die Bilanz in Sachen Vandalismus ist dennoch ernüchternd: Bei der U-Bahn gab es 2011 Vandalismusschäden an den Fahrzeugen in Höhe von fast 173.000 Euro – Schäden an Straßenbahnen, Bussen und Anlagen kommen da noch hinzu. Alles unnötige Kosten, die von Fahrgästen und Bürgern mitgetragen werden müssen. Klar, dass die VAG jeden Fall anzeigt und gemeinsam mit der Polizei verfolgt. ■ Vandalismus gibt’s überall Eine Gesamtbilanz Bei beschmierten und beschädigten Fahrzeugen denkt jeder an Vandalismus im ÖPNV. Aber die VAG hat überall mit Sachbeschädigung zu kämpfen. Zwar verursachen Schäden an Fahrzeugen einen großen Teil der Kosten, die der VAG durch Vandalismus entstehen – 2011 kamen zu den knapp 173.000 Euro Schaden an U-Bahnen noch rund 23.500 Euro bei der Straßenbahn und gut 25.000 Euro bei Bussen. Hinzu kommen Sachbeschädigung an Bauwerken, Wartehallen, Automaten, Aufzügen und Fahrtreppen. Letztere bleiben in rund 70 Prozent aller Fälle stehen, weil sich jemand an ihnen zu schaffen gemacht hat. Das ist für die Fahrgäste ärgerlich. Für sie ist es auch unangenehm, wenn ein Fahrkartenautomat nicht funktioniert. 2009 gab es 201 Fälle von Vandalismus an Automaten, Kostenpunkt rund 14.000 Euro. Man sieht schnell, dass Vandalismus im ÖPNV überall existiert – und dass er enorme Kosten verursacht. Bei der VAG sind es mehrere 100.000 Euro pro Jahr. Auch wenn die konsequente Videoüberwachung von Fahrzeugen und Anlagen in den vergangenen Jahren gute Dienste geleistet hat, wird es wohl nie gelingen, den Vandalismus ganz einzudämmen. ■ Claus Felix Claus Felix Schutzanzug, Atemmaske und scharfe Spezialreiniger – all das ist nötig, um eine U-Bahn von Graffiti zu befreien. Viermal im Monat müssen sich Mitarbeiter der U-Bahn-Werkstatt der VAG der körperlich belastenden Tortur unterziehen. Die Sprayer brechen nachts in Abstellanlagen ein und beschmieren die Züge – vom kleinen Schriftzug bis zur großen Schmiererei ist alles dabei. Thilo Schmidt von der U-Bahn-Werkstatt fasst zusammen: „2011 hatten wir 49 Fälle, das Entfernen hat knapp 60.000 Euro gekostet. Dazu kommen dann noch Entsorgungskosten für die Reinigungsmittel.“ Denn die Reiniger müssen als Sondermüll entsorgt werden. Mitarbei- Peter Roggenthin Vandalismus im ÖPNV Fahrtreppen stehen oft wegen Vandalismus und müssen repariert werden. Kundeninformation der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg 2 2012 Topthema Seite 4 Die Qualität entscheidet über die Zufriedenheit Welche Rolle spielen technische Innovationen für die Kundenzufriedenheit? Dahlmann-Resing: „Sie können dazu beitragen, dass sich der Komfort verbessert und damit die Kundenzufriedenheit steigt bzw. die gestiegenen Erwartungen unserer Fahrgäste überhaupt zufriedengestellt werden können. Ein Beispiel: Ähnlich den Entwicklungen beim Auto sind auch unsere Fahrzeuge nicht mehr die selben wie vor 30 Jahren. So haben wir heute ausschließlich Niederflurfahrzeuge im Einsatz, viele bereits mit Klimatisierung und modernen FahrgastInformationseinrichtungen. Ein anderes Beispiel: unsere automatische U-Bahn. Nur durch die innovative Technik ist es uns möglich, auf der Stammstrecke einen für unsere Fahrgäste unschlagbaren 100-Sekunden-Takt anzubieten. Künftige Schwerpunkte liegen u. a. bei der Erleichterung des Systemzugangs durch elektronisches Ticketing und ÖPNV-Navigation, wie man es teil- Info-Bedarf ist groß wissen wir, dass das gesamte Angebot und die Beförderungsqualität – hier die Pünktlichkeit, die Verlässlichkeit und die Fahrdauer – entscheidend sind. Nach unserer Erkenntnis ist der Preis nicht ausschlaggebend. Abgesehen davon sind wir nach wie vor günstig. Mit dem JahresAbo fährt man für 50,50 Euro im Monat beliebig oft in Nürnberg, Fürth und Stein.“ Womit kann man in Zukunft bei den Kunden punkten? Dahlmann-Resing: „Immer mit Qualität und Kundenorientierung. Die Kunden wollen einen dichten Takt, moderne Fahrzeuge und Haltestellen, faire Preise und Service bis hin zur aktuellen Information. Viele Menschen können mit ihrem Smartphone Informationen abrufen. Deshalb wollen wir hier mehr bieten.“ ■ Die Wünsche der Kunden sind wichtig VAG-Service-Aktionen Qualitätskreislauf onsbedarf zum ÖPNV gefragt. Informationswünsche werden umgehend erfüllt. In den beworbenen Gebieten ist ein deutlicher Anstieg der ÖPNV-Fahrten nachweisbar. „Sie haben tatsächlich einen notorischen Autofahrer zu einem begeisterten Nutzer der öffentlichen Verkehrsmittel gemacht”, schrieb eine Teilnehmerin aus der Nordstadt an die VAG. „Höchst erstaunt war ich über den hohen Takt, sprich die kurze Wartezeit.“ Zurzeit läuft eine Service-Aktion in der Südstadt rund um den Dianaplatz. Im Sommer folgt Zerzabelshof und nach den Sommerferien informiert die VAG in Maxfeld. ■ Dieter Kachelrieß Kinder, Jugendliche, Senioren, Berufstätige, Eltern, FreizeitAktive, Neubürger oder Mobilitätseingeschränkte – für jede Zielgruppe hat die VAG ein spezielles Informationsangebot. „Selbst Kunden, die viel mit uns fahren, kennen manchmal unser Angebot nicht bis ins Detail”, sagt Susanne Weghorn, bei der VAG zuständig für Marktforschung und Neukundengewinnung. Um das Nahverkehrsangebot so transparent wie möglich zu machen, führt die VAG seit über zehn Jahren große ServiceAktionen reihum in allen Stadtteilen durch. Dabei werden die Haushalte nach ihrem Mobilitätsverhalten und ihrem ganz persönlichen Informati- Zufriedene Kunden sind der Maßstab: Tim Dahlmann-Resing und Dr. Rainer Müller (r.). weise auch schon aus dem Auto kennt. Die Technik macht es möglich, erfordert aber Investitionen. Grundvoraussetzung für die Nutzung ist aber nach wie vor, dass das Angebot passt, ob im Schüler- und Berufsverkehr oder im Freizeitverkehr.“ Qualität und Komfort haben ihren Preis. Wie entscheidend ist dieser? Dr. Müller: „Da wir seit vielen Jahren Marktforschung betreiben, In allen Stadtteilen informiert die VAG regelmäßig über das gute Angebot. Einen dichten Takt, saubere Fahrzeuge, sichere Haltestellen und umfassende Informationen über das Verkehrsangebot – das wünschen sich die Nutzer von Bussen und Bahnen. Die VAG hat diese Wünsche ihrer Kunden täglich im Blick, denn sie weiß, dass es oft kleine Details sind, die darüber entscheiden, welches Verkehrsmittel gewählt wird. „Je besser wir unsere Kunden verstehen, umso gezielter können wir das Geld für Verbesserungen einsetzen”, erklärt VAG-Vorstandsvorsitzender Josef Hasler. Aus diesem Grund überprüft die VAG systematisch die eigene Dienstleistungsqualität und wie diese von den Kunden wahrgenommen wird. Seit mehr als 20 Jahren untersucht das Institut Socialdata im Auftrag der VAG die Mobilität der Nürnberger. Damit können Veränderungen genau analysiert werden. Und es stellt sich immer wieder heraus: Mangelndes Wissen ist ein wichtiger Hinderungsgrund, warum der ÖPNV – auch wenn er eine Alternative bietet – nicht genutzt wird. „Deshalb gehen wir immer wieder auf Kunden und potenzielle Kunden zu und bieten ihnen individuelle Informationen über unsere Leistung an”, sagt Hasler. Peter Roggenthin Die VAG setzt viele Instrumente von Marktforschung bis Fahrgastbeirat ein, um die Wünsche ihrer Kunden kennenzulernen. Welche Erwartungen diese haben, schildern Dr. Rainer Müller, VAG-Vorstand Markt und Technik, und Tim Dahlmann-Resing, designierter Vorstand und derzeit Generalbevollmächtigter für Planung, Marketing und Vertrieb. Herr Dr. Müller, haben sich die Ansprüche der Kunden in den vergangenen 30 Jahren verändert? Dr. Müller: „Teilweise. Parallel zur gesamtgesellschaftlichen Entwicklung nimmt auch im Nahverkehr die Kommunikationstechnologie einen breiten Raum ein. Wenn früher die Straßenbahn einmal nicht kam, hatten wir überhaupt keine Möglichkeit, die Kunden zu erreichen. Heute haben wir an wichtigen Haltestellen Anzeigetafeln, können Echtzeitinformationen über Lauftext geben oder über Lautsprecher alle U-Bahnhöfe und U-Bahnen erreichen. Das erwarten die Kunden.“ Claus Felix Echtzeitinformation Dienstleistungsqualität im KundenCenter: Thomas Würth berät gerne. Die Erwartungen und Erfahrungen der Kunden und die angestrebten und wirklich erbrachten Leistungen ergeben den sogenannten Qualitätskreis Dienstleistungen. „Dieser gibt uns einen Gesamtüberblick”, erklärt Susanne Weghorn, bei der VAG für Marktforschung verantwortlich. Strenge Testkunden „Neben den klassischen Kundenzufriedenheitsuntersuchungen setzen wir zudem regelmäßig Testkunden ein, die Mitarbeiter, Fahrzeuge, Haltestellen und Verkaufsstellen anhand unserer Checklisten überprüfen. So erfahren wir, welche Leistung wir in welcher Qualität erbrin- gen”, erklärt Weghorn. Und damit die VAG beurteilen kann, ob die professionellen Testkunden so werten wie echte Kunden, werden auch „echte” Kunden um ein Urteil anhand der Checklisten gebeten. Aus all diesen Ergebnissen leiten sich Maßnahmen ab wie 2009 die Sauberkeitskampagne. Zurzeit verbessert die VAG die Bedienungsfreundlichkeit der Fahrausweisautomaten. „Wir arbeiten an einer neuen Software, die deutlich einfacher zu bedienen sein wird”, versichert Susanne Weghorn, denn bei deren Entwicklung wurden von Anfang an Kunden zurate gezogen. Die neue Software wird noch 2012 in Betrieb genommen. Neue Automaten werden derzeit schon aufgestellt. ■ Kundeninformation der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg Seite 5 2 Topthema 2012 Drei Generationen sind mit einer MobiCard mobil braucht”, sagt Anna-Maria Grelka. „Das funktioniert gut.” Die Senioren nutzen die MobiCard für Fahrten zum Einkaufen, zu Arztbesuchen oder um Freunde und Bekannte zu besuchen. Regelmäßig fahren sie nach Thon und warten schon sehr auf die Verlängerung der Linie 4. Jetzt müssen sie noch auf den Bus umsteigen. „Wenn es mit den Anschlüssen klappt, geht es sehr schnell”, sagt Günter Grelka. „Aber das ist nicht immer der Fall.” Die Anschlüsse sind auch für Enkel Felix ein Thema. Er geht in die neunte Klasse des Sigena-Gymnasiums und braucht für den Heimweg am Nachmittag doppelt so lange wie morgens. Insgesamt ist er aber zufrieden mit dem Angebot. „Ich fahre mit der VAG fast überallhin”, sagt Felix, „das klappt wunderbar.” Dank Internet und Smartphone ist er aktuell über die Abfahrtszeiten informiert. Nur eine eigene VAG-App für AndroidHandys vermisst der Schüler. JahresAbo zahlt sich aus ten gut abschneidet – auch was die Preise angeht. Seine Frau Anita würde sich allerdings noch familiengerechtere Angebote wünschen. Am Wochenende nutzen Sarah und Julia neben der U-Bahn gerne den NightLiner. Sorgen macht sich Anita Grelka keine, wenn ihre Kinder mit Bussen und Bahnen fahren. „Wenn sie alleine unterwegs sind, holen wir sie nachts ab, was meistens nicht nötig ist”, so die Erfahrung der Mutter. „U-Bahn und Bushaltestelle vor der Haustüre sind sehr praktisch, wie auch die MobiCard, die wir an vielen Tagen mehrfach nutzen.” ■ U-Bahn fahren ist immer cool Arbeit und Freizeit Auf dem Schulweg es bis heute nicht. „Ich fahre alles mit Bussen oder Bahnen”, sagt Ulf Müller. Für ein JahresAbo hat er sich entschieden, weil es ihm vieles erleichtert: Er muss keine Fahrkarten kaufen, nirgends anstehen und schon gar keinen Parkplatz suchen. Ob zur Arbeit oder in der Freizeit – mit dem Angebot der VAG ist er vollauf zufrieden. Alle zehn Minuten fährt ein Bus, zu den Hauptverkehrszeiten sogar alle fünf Minuten. Besonders begeistert sind er und sein sieben Jahre alter Sohn von der automatischen U-Bahn. Ausflüge mit der U2 zum Flughafen stehen fest auf dem Freizeitprogramm der Familie. „Ein JahresAbo der Preisstufe K nur für Nürnberg” würde sich der Vielfahrer noch wünschen – und dass für Urlaubsflüge auch in der Nacht stündlich eine U-Bahn zum Flughafen fährt. ■ Claus Felix Die Vorteile des JahresAbos weiß Ulf Müller seit vielen Jahren zu schätzen. Mit dem Auto in die Stadt zu fahren, käme ihm niemals in den Sinn. Denn wenige Meter von seinem Haus entfernt halten die Buslinien 43 und 44. „Wenn der NightLiner die ganze Woche über fahren würde, bräuchte ich gar kein Auto”, bemerkt der 40-Jährige mit einem Schmunzeln. Denn seine Arbeitszeiten halten sich nicht immer an die Betriebszeiten der VAG. Als Lokführer bei DB Regio fährt Ulf Müller S-Bahnen und Regionalzüge und arbeitet im Schichtbetrieb. Das JahresAbo der VAG für das Stadtgebiet Nürnberg/Fürth/Stein hat er seit sieben Jahren. Damals schafften er und seine Frau eines ihrer beiden Autos ab. Bereut hat er Sarah, Matthias, Anita, Günter und Anna-Maria (v.l.n.r.) teilen sich eine MobiCard. Nicht im Bild: Julia und Felix. Die Eltern Anita und Matthias Grelka nutzen Busse und Bahnen beruflich und privat. „Die Parkplatzsuche in der Stadt kostet nur Nerven und Geld”, winkt Matthias Grelka ab. Er ist beruflich viel unterwegs und findet, dass der Nürnberger Nahverkehr im Vergleich mit anderen Städ- Ulf Müller hat die Bushaltestelle vor der Haustüre und ein JahresAbo. Sich von der Mama zur Schule fahren lassen? Wie uncool! Die zehnjährige Marlene ist stolz, den Schulweg alleine zurückzulegen. „Manchmal ist die U-Bahn morgens so voll, dass wir auf die nächste warten müssen”, berichtet sie. Seit sie die fünfte Klasse des HeleneLange-Gymnasiums in Fürth besucht, muss sie das Haus um kurz nach sieben Uhr verlassen. Von der Fürther Westvorstadt fährt sie mit der R11 eine Station bis zum Hauptbahnhof. Dort steigt sie wie viele ihrer Mitschüler in die U1 bis zur Jakobinenstraße. Auf dem Weg be- Claus Felix An die ersten Fahrten mit der U-Bahn vor 40 Jahren kann sich Günter Grelka (75) noch gut erinnern. 1967 ist er mit seiner Familie wegen des schon damals geplanten U-Bahn-Anschlusses nach Langwasser gezogen: „Wir wollten Schule, Kirche und U-Bahn in der Nähe haben.” Anna-Maria Grelka (71) erinnert sich sogar noch an die U-Bahn-Baustelle, die sie mit ihren drei Söhnen regelmäßig besucht hat. Nur 600 Meter von der U-Bahn-Station Langwasser Süd entfernt wohnen heute drei Generationen: Matthias Grelka (49) ist mit seiner Frau Anita (44) 1991 in ein Haus schräg gegenüber seinem Elternhaus gezogen. Auch die drei Kinder Sarah (20), Julia (19) und Felix (15) wissen die Nähe zur U-Bahn zu schätzen. Um die schnellen Verbindungen in die Stadt unbegrenzt nutzen zu können, teilt sich die Familie eine MobiCard. „Wir sprechen uns ab, wer wann die Karte Claus Felix Familie Grelka Selbstständig mobil mit Bussen und Bahnen: Marlene (r.) und Freundin Lisa. spricht sie mit ihren Freundinnen die Hausaufgaben oder verabredet sich für den Nachmittag. Auch dann sind die Mädchen nicht auf das Heute lässt er sich fahren Im Alter mit der VAG Als Omnibusunternehmer hat er in den 1950er Jahren die ersten Nürnberger nach Italien gefahren. Heute lässt er sich chauffieren – von der VAG. Georg Rupprecht (87) ist mit seinem JahresAbo täglich mit Bussen und Bahnen unterwegs. Schon als junger Mann fuhr Georg Rupprecht leidenschaftlich gerne mit der Straßenbahn. Ein Grund dafür waren die hübschen Schaffnerinnen, die während des Zweiten Weltkriegs die Männer ersetzten. Aus dieser Zeit stammt auch die Fotosammlung, die er jetzt der VAG zur Verfügung gestellt hat: Die schmucken jungen Damen trugen als Arbeitskleidung ein blaues Kostüm und hatten den „Galoppwechsler” für Wechselgeld umhängen. Von 1947 bis 1955 hat Rupprecht die Spieler des 1. FCN gefahren. Auch Schauspielerin Magda Schneider, der Nürnberger Stadtrat oder die Unternehmerfamilie Krupp stiegen gerne zu ihm in den Bus. Heute lässt er sein erst neun Monate altes Auto meist in der Garage. „Ich habe erst drei Mal getankt“, sagt Georg Rupprecht mit einem verschmitzten Lächeln, denn er ist auch so mobil. ■ „Taxi Mama” angewiesen, denn mit ihrer Fahrkarte sind sie völlig unabhängig und selbstständig mobil. „Das ist cool”, findet Marlene. ■ Mobilität für alle Mit den Bussen und Bahnen der VAG sollen alle gut unterwegs sein. Auch die, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Neben Menschen mit Behinderung zählen dazu unter anderem auch Senioren und Fahrgäste, die einen Kinderwagen oder sperriges Gepäck dabei haben. Ihnen allen möchte die VAG eigenständige Mobilität sowie eine Teilhabe am öffentlichen Leben ermöglichen. Deshalb orientiert sie sich gezielt an ihren Bedürfnissen – und schafft so für alle Fahrgäste mehr Komfort. @ Filmbeitrag zum Thema unter www.vag.de/filme ■ Kundeninformation der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg 2 2012 Unterhaltung/Dialog/Freizeit Seite 6 Freilichtbühnen: Theater unterm (Sternen-)Himmel Kosten – 2012 zum Beispiel bei der Oper „Don Giovanni“ von Wolfgang Amadeus Mozart. Die Bühne liegt inmitten alten Baumbestandes außerhalb der Stadt und bietet Theaterbesuchern eine stimmungsvolle Kombination von Kultur und Natur. In Feuchtwangen verwandelt sich der romanische Kreuzgang alljährlich im Sommer zu einer Bühne unter freiem Himmel und lockt Theaterfreunde an. Heuer steht hier unter anderem das Drama „Der Name der Rose“ nach dem berühmten Roman von Umberto Eco auf dem Programm. So kann man dort, wo im Mittelalter einmal Mönche lebten, nun einen – wenn auch fiktiven – Blick hinter Klostermauern werfen. Auch in Langenzenn dient ein sakrales Gebäude als Kulisse, wenn bei den Klosterhofspielen „Die drei Musketiere“ für Ruhm und Ehre kämpfen. Und selbstverständlich kommen auch hier die kleinsten Besucher nicht zu kurz: In Max Kruses Ge- Rekord im VGN Klaus Schillinger men bei dem Experiment unglaubliche 900 Kilometer zusammen. Vor allem an Wochenenden ist der wanderfreudige, im Fränkischen Albverein aktive Lehrer viel mit Bus und Bahn unterwegs: „Man könnte sich 365 Tage im Jahr beschäftigen“, meint Wolfgang Roscher. „Es gibt so viele lohnende Ziele.“ Meist nutzt der kostenbewusste Fahrgast ein TagesTicket, das am Samstag und am folgenden Sonntag gilt. „Oft sind Anfangs- und Endpunkt unserer Wanderungen verschieden, das wäre mit dem Auto gar nicht zu machen, und dann möchten wir doch auch die guten Biere probieren“, erzählt der mobile 62-Jährige. Freizeitlinien wie der BocksbeutelExpress begeistern ihn: „Sie sind eine tolle Erfindung.“ Für die Sommerferien will er sich wieder eine MobiCard kaufen, Attraktionen wie die Landesgartenschau besuchen und mit Bus und Bahn und hin und wieder dem Fahrrad im Gepäck die Region erkunden. ■ VGN-Rekord: Wolfgang Roscher fuhr 900 Kilometer an einem Tag. und auch die Schauspieler vom Fränkischen Theatersommer machen mit mehreren Stücken Station. Und nicht nur feste Bühnen bieten im Sommer Theatervergnügen unter freiem Himmel – viele Örtlichkeiten verwandeln sich nur für kurze Zeit und bestimmte Veranstaltungen zur Bühne. Zum Beispiel der Universi- tätshof in Altdorf für die Wallensteinfestspiele oder der Schlosshof in Roth für die Rother Schlosshofspiele. Man muss also im Sommer nicht aufs Theater verzichten, wenn Theater unterm (Sternen-)Himmel lockt. Die Anreise mit Bussen und Bahnen ist kein Problem. Verbindungen unter www.vgn.de. ■ Ab ins kühle Nass: Freibäder locken 900 Kilometer an einem Tag Das wäre einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde wert: Wolfgang Roscher, 62 Jahre, hat sich fast den gesamten VGN erfahren; nein, nicht in einem Jahr – an einem Tag! Eines schönen Freitags im vergangenen August, eine verbundweit gültige 31-Tage-MobiCard im Gepäck, macht der bahn- und busbegeisterte VAG-Fahrgastbeirat Wolfgang Roscher die Probe aufs Exempel: Wie weit kommt man an einem Tag im VGN? Halten die Anschlüsse, was der Fahrplan verspricht? In der Tauberstraße in Nürnberg-Röthenbach geht es mit dem Bus los, weiter mit der U-Bahn, mit S-Bahnen und Regionalzügen über Ansbach nach Neustadt/Aisch und zurück, dann nach Treuchtlingen, Bamberg, mit dem „Wiesenttal-Express“ von Ebermannstadt nach Pegnitz, Bayreuth, Amberg und schließlich Neumarkt. Zeit, um etwas anzuschauen, nimmt sich Wolfgang Roscher nicht. Die Anschlüsse funktionieren. So kom- Friedrich Schillers Wallenstein im Arkadenhof der Universität Altdorf ist alle drei Jahre ein Erlebnis. schichte vom „Urmel auf dem Eis“ wird für sie der Klosterhof in die Vulkaninsel Titiwu verwandelt. Auf der Freilichtbühne des Stadtparkcafés in Fürth gastieren 2012 verschiedene Theatergruppen und bieten ein vielfältiges Programm. Das Theater Mummpitz gibt das Stück „Willi und die große Mauer “ Sport und Spaß – in den Nürnberger Freibädern kommen ambitionierte Schwimmer wie Familien voll auf ihre Kosten. ● Freibad Bayern 07, Am Pulversee 1; täglich geöffnet: 9.00 bis 19.30 Uhr; bietet: im Mutter-KindPlanschbecken mit Sonnenschutz Badespaß auch für die kleinsten Badegäste; Haltestelle: Arminiusstraße, Straßenbahnlinie 5. ● Freibad Langsee, Ebenseestraße 35; geöffnet: Montag bis Samstag von 10.00 bis 20.00 Uhr, sonn- und feiertags ab 9.00 Uhr; bietet: erfrischendes Schwimmvergnügen in einem grundwassergespeisten Natursee; Haltestelle: Thumenberger Weg, Straßenbahnlinie 8. ● Naturgartenbad, Schlegelstraße 20; täglich geöffnet: 9.00 bis 20.00 Uhr; bietet: schattige Liegeflächen in einem landschaftlich wunderschönen Areal; Haltestelle: Erlenstegen, Straßenbahnlinie 8. ● Stadionbad, Hans-Kalb-Straße 42; täglich geöffnet: 8.00 bis 20.00 Uhr; bietet: Badevergnügen für alle, dank Rutscheinstieg ins Schwimmerbecken auch für Menschen mit Behinderung; Haltestelle: HansKalb-Straße, Buslinie 44. ● Westbad, Wiesentalstraße 41; täglich geöffnet: 8.00 bis 20.00 Uhr, Dienstag, Donnerstag und Freitag ab 7.00 Uhr; bietet: Nervenkitzel auf dem Zehn-Meter-Turm und Entspannung auf der Sprudelliege; Haltestellen: Julienstraße, Straßenbahnlinie 6 und Großweidenmühlstraße, Buslinie 34. @ Unter www.vag.de, Linien und Routen, finden Sie weitere Vorschläge in der Region, die alle mit Bussen und Bahnen erreichbar sind. ■ Bamberger Blütenträume Landesgartenschau Diesen Sommer lohnt ein Ausflug nach Bamberg doppelt: Die 16. Bayerische Landesgartenschau lockt auf einer ehemaligen Industriebrache in die Stadt mit Weltkulturerbe-Status. Erholung für die Sinne: Wo früher die Maschinen einer Baumwollspinnerei ratterten, spiegeln sich heute im Geflecht von Wegen, Plätzen und Gärten natürliche Gewebestrukturen wider. Zu den Höhepunkten zählen ein sanft geschwungener Fischpass, pyramidenförmige Grasflächen, Themengärten und Kinderspielplätze, auf denen das Sams sein „Unwesen“ treibt. Besondere Veranstaltungen sind ein klassisches Konzert am 22. Juni, eine Lichtinszenierung am 23. Juni sowie ein Fußballfest am 30. Juni und 1. Juli. Wer nach den Blütenträumen Lust auf moderne Kunst hat, kann bis zum 17. Juni in der Ausstellung „12 Kunsträume – von Picasso zu Beuys“ in der Stadtgalerie Villa Dessauer vorbeischauen. Bamberg ist ab Nürnberg mit der Regionalbahn R2 oder der S-Bahn S1 bestens zu erreichen. Vom Bahnhof fährt die Buslinie 900 zur Landesgartenschau. Für VGN-Kunden ist der Eintritt ermäßigt. Immer eine gute Wahl, das TagesTicket Plus. @ www.bamberg2012.de. ■ LGS, Bamberg 2012 Warme Temperaturen und schönes Wetter wecken wohl eher die Lust, die Abende im Freien zu verbringen, als sich ins Theater zu setzen. Allerdings lässt sich beides wunderbar kombinieren. Viele Freilichtbühnen in der Region locken in den Sommermonaten mit einem abwechslungsreichen Programm. Ob im bestuhlten Bereich oder mit Picknickdecke auf einem sogenannten „Wurzelplatz“, ob für große oder für kleine Gäste – das Bergwaldtheater bei Weißenburg hat für jeden Geschmack etwas zu bieten. In den Sommermonaten präsentieren hier verschiedene Ensembles ihre Stücke. Vom Kinderstück „Eine Woche voller Samstage“ über das Volksstück „Der Brandner Kaspar schaut ins Paradies“ bis hin zur großen „Musical Night“ reicht in diesem Jahr das Angebot. Und auch Freunde der klassischen Musik kommen in dem ehemaligen Steinbruch auf ihre Claus Felix Anreise mit dem ÖPNV Der sanft geschwungene Flusslauf zieht kleine und große Besucher an. Kundeninformation der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg Seite 7 Unterhaltung/Dialog/Freizeit David Heßler Der kleine Jakobsweg Malerische Ausblicke wie hier auf die Burg Gößweinstein verwöhnen den Pilger auf dem kleinen Jakobsweg. Exkursionen im Oldtimer Themenfahrten Zum Beispiel das ehemalige Reichsparteitagsgelände. „Dorthin fahren wir jedes Jahr und das Interesse ist ungebrochen. Auch mir wird das Thema nicht langweilig. Es bietet viele Facetten und ich kann immer neue Schwerpunkte setzen.“ Eine Lieblingsfahrt unter den 75 hat der ehemalige Gärtnermeister nicht. „Die Fahrt, die ich gerade vorbereite, ist mir immer die liebste. Die Recherche zu den einzelnen Themen kann auch einmal zwei Wochen dauern“, erzählt Walter Goosmann. Für alle, die neugierig geworden sind: Für die nächsten Themenfahrten kann man sich unter www.vag. de/veranstaltung und telefonisch unter 0911/238-4646 anmelden. Die Fahrkarte inklusive Getränk kostet acht Euro pro Person. ■ Claus Felix Bei den beliebten Themenfahrten im Oldtimerbus oder in der Straßenbahn entdecken die Teilnehmer viele Ecken der Noris ganz neu – immer mit an Bord ist Walter Goosmann. Der 69-Jährige ist für die Konzeption der Fahrten verantwortlich. Er denkt sich Routen aus, sucht zu den wichtigsten Wegmarken historische und aktuelle, oftmals unerwartete Details zusammen und teilt sein Wissen mit den Fahrgästen. „Ich recherchiere im Internet und wälze Stadtlexika. Auch in Kirchenführern und in der Zeitung finde ich gute Hinweise auf interessante Orte und ihre Geschichte.“ Insgesamt rund 75 Themenfahrten hat Walter Goosmann schon ausgearbeitet. Manche Themen stehen immer wieder auf dem Programm. Walter Goosmann plant die Touren und begleitet die Themenfahrten. Jakobus als schlafender Jünger am Ölberg abgebildet ist. Tags darauf geht es von Pottenstein knapp 18 Kilometer nach Obertrubach. Steinerne Stationen säumen die Strecke zum Kreuzberg. Durch Feld und Wald gelangt man nach Gößweinstein. Die barocke Basilika wurde nach Entwürfen von Balthasar Neumann gebaut. Durch Felsund Waldlandschaften führt der Weg nach Obertrubach. Hier startet Kniffliges Franken Warum werden Karpfen mit rundem Rücken gezüchtet? Wer spukt angeblich im Adelsdorfer Schloss? Wie viel Grad herrschen in der Binghöhle? Wer solche Fragen beantworten kann, kennt sich in Franken nicht nur prima aus. Er hat auch gute Chancen, bei einem der fränkischen Landkreisspiele zu gewinnen, die im Spieleverlag Horst Pöppel erschienen sind. Auf 55 bis 80 Karten steht Wissenswertes über Neustadt a. d. Aisch, Erlangen-Höchstadt, Forchheim, Ansbach und Roth. Entweder zieht man reihum eine Karte, liest die Info darauf vor und lässt die Mitspieler über der „Allmächd“-Frage brüten. Oder man nimmt die Karten als Quartett. Denn auf jeder sind zum jeweiligen Ort auch die Zahl der Einwohner und Gemeindeteile, die Gemeindefläche, die Höhenlage und die VGN-Linien, mit denen man ihn erreicht, angegeben. Die Karten sollen Lust auf Ausflüge in die Region machen und Besucher auch in die kleineren Gemeinden locken. @ Erhältlich sind die Landkreisspiele unter www.poeppelspieleverlag.de. ■ die letzte, knapp 14 Kilometer lange Tagesetappe zunächst nach Hilpoltstein. In der Matthäuskirche ist das Taufbecken einer Muschel nachempfunden. Weiter über Wölfersdorf bis Gräfenberg. Die Regionalbahn R21 fährt zurück nach Nürnberg, Nordostbahnhof. Der kleine Jakobusweg ist neu als kostenloser VGN-Tipp erschienen und beim VGN sowie im VAG-KundenCenter erhältlich. ■ ... mit der VAGmobil! Viel Glück! Wir bedanken uns bei allen Partnern. Zu gewinnen gibt es: 2 Familienkarten für das Industriemuseum Lauf, 5 x 2 Tageskarten für die Landesgartenschau in Bamberg, 8 Landkreisspiele, 5 x 5 Karten für das Erfahrungsfeld der Sinne sowie für mehrere termingebundene Veranstaltungen am Erfahrungsfeld und 10 NorisBike-Kundenkarten. Bitte beantworten Sie folgende Frage: Wie viele Leihstationen für Fahrräder hat NorisBike in Nürnberg zurzeit? Schicken Sie die Lösung auf einer ausreichend frankierten Postkarte an: VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg, Unternehmenskommunikation, Stichwort Gewinnspiel, 90338 Nürnberg oder per Mail an [email protected]. Nicht teilnehmen können VAGMitarbeiter und deren Angehörige. Einsendeschluss: 22. Juni 2012. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Namen und Wohnorte der Gewinner werden unter www.vag. de veröffentlicht. ■ Den Füßen auf der Spur Erfahrungsfeld 2012 Für was sich unsere Füße alles eignen, lässt sich im Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne erleben: Der letztjährige Themenschwerpunkt „HandWerk“ ist dieses Jahr zu „Hand und Fuß“ erweitert worden. Neu hinzugekommen sind beispielsweise ein Hand- und Fußtheater, ein im wahrsten Sinne des Wortes „verrücktes“ Haus, in dem es schwerfällt, sich aufrecht zu halten, eine Wellenwippe zum Balancieren und eine Tretmühle, in der die Besucher Strom durch Bewegung erzeugen können. Viele der 16 neuen Angebote auf der Wöhrder Wiese bieten an- und aufregende Erfahrungen zu „Hand und Fuß“ und sind in den be- währten Grundbestand von 80 Stationen eingebettet, an denen sich alle Sinne vielfältig erfahren lassen. Wie im vergangenen Jahr gibt es thematische Werkstätten für große und kleine Handwerker sowie über den gesamten Sommer ein ergänzendes Veranstaltungsprogramm. Das Erfahrungsfeld ist von der Haltestelle Wöhrder Wiese (U-BahnLinien U2/U3 und Straßenbahnlinie 8) bequem zu Fuß zu erreichen. Geöffnet hat es bis Sonntag, 16. September. Von Montag bis Freitag ab 9.00, in den Schulferien ab 10.00, samstags ab 13.00 und sonntags ab 10.00 Uhr. Immer bis 18.00 Uhr. @ Mehr unter www.erfahrungsfeld. nuernberg.de. ■ Claus Felix einzelnen Etappen an. Alle Orte sind mit dem VGN zu erreichen. Der erste Tag führt von Pegnitz ins rund 15 Kilometer entfernte Pottenstein. Von Nürnberg nach Pegnitz fährt die Regionalbahn R3. Auf dem Pilgerweg liegen die Jakobuskapelle in Pegnitz, die Mauerreste der Wallfahrtskapelle in Pirkenreuth und die Jakobuskirche in Elbersberg. Tagesziel ist die Kirche St. Bartholomäus in Pottenstein, auf deren Außenwand 2012 Gewinnen Sie … Wallfahrt durch die Fränkische Nach Santiago de Compostela führen viele Wege, auch durch die Fränkische Schweiz von Pegnitz über Gößweinstein nach Gräfenberg. Jakobuskirchen, Kapellen und Kreuzwege säumen die Strecke, auf der schon im Mittelalter Pilger wanderten. Jakobus, der zu den zwölf Aposteln gehörte, wurde im Jahr 44 hingerichtet. Der Legende nach gelangten seine Gebeine über Umwege im Jahr 816 nach Santiago de Compostela in Spanien. Dargestellt wird der heilige Jakobus meist mit Stab, Beutel und Muschel. Und die Muschel ist es auch, die als Symbol die Pilgerwege kennzeichnet. Für eine Wallfahrt braucht man aber nicht bis Spanien zu wandern, das geht auch auf dem kleinen Jakobsweg von Pegnitz nach Gräfenberg. Die Strecke ist anspruchsvoll. Es gilt, insgesamt 1.200 Höhenmeter zu bewältigen. GPS-Tracks gibt es unter www.vgn.de/freizeit. Es empfiehlt sich, den Weg in drei Tagesetappen zu unterteilen. Gasthäuser und Hotels laden zur Übernachtung ein. Oder man reist jeweils für die 2 Ob die eigene Ökobilanz stimmt, zeigt sich beim ökologischen Fußabdruck. Kundeninformation der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg 2 2012 Service Seite 8 Leserpost Günstig und schnell mit Rad und ÖPNV Pilztaster? Wofür? Schüler ran! Wer seinen Verbundpass erst im September beantragt oder verlängern lässt, riskiert, Schlange zu stehen. Eben, weil die meisten dies kurz vor oder nach Schulbeginn tun. Ein Fehler, denn langes Warten muss nicht sein: Wer sich jetzt auf den Weg ins Kundenbüro macht, spart Zeit. Mitbringen müssen Schüler einen ausgefüllten Bestellschein, den sie zum Beispiel im Sekretariat ihrer Schule bekommen. Sind sie über 15 Jahre, muss die Schule die Schulzugehörigkeit auf dem Bestellschein bestätigen. Beim ersten Antrag ist zudem ein Passbild notwendig. Schüler über 15 Jahre müssen ihren Verbundpass jährlich verlängern lassen. Die Wochen- und Monatsmarken können Selbstzahler dann bis zu 31 Tage im Voraus kaufen. Nicht betroffen sind Schüler, die ihre Fahrtberechtigung zum Schuljahresbeginn über die Schule erhalten. ■ Bei schönem Wetter kombiniert Michael Krause gerne Busse und Bahnen mit den Leihrädern von NorisBike. Besonders, wenn es warm und trocken ist, ist dem 54-Jährigen die Kombination von ÖPNV und Leihfahrrad zur lieben Gewohnheit geworden: „Es ist angenehm, gefahren zu werden, ich habe Zeit zum Lesen und lerne auch andere Menschen kennen oder treffe Bekannte. Das Radeln andererseits ist ein gu- ter Ausgleich zu meinem bewegungsarmen Beruf.“ Ein billiges Vergnügen ist es außerdem: Die erste halbe Stunde am Tag fahren VAG-Abokunden kostenlos und auch die NorisBike-Kundenkarte bekommen sie gratis. Zudem halbiert diese für alle Inhaber die Fahrrad-Leihgebühr für jede weitere halbe Stunde von einem Euro auf 50 Cent. Gegenwärtig stehen 750 Räder an 66 Stationen, inzwischen auch am Kaulbachplatz, FriedrichEbert-Platz und in Thon. Ohne VAGJahresAbo kostet die NorisBike-Kundenkarte acht Euro. Sie gilt ein Jahr. @ Mehr unter www.vag.de und www.norisbike.de. ■ Gleisbaustellen im Sommer Wo wird gebaut? Bei der VAG ist auch die Sommerzeit Baustellenzeit. Um die Fahrgäste möglichst wenig zu beeinträchtigen, werden die Arbeiten wenn möglich in den Ferien oder abends durchgeführt. Vom 25. Juni bis 19. Juli tauscht die VAG auf der U1 zwischen Maffeiplatz und Hauptbahnhof die Stromschiene aus. Abends, jeweils montags bis donnerstags, wird die U-Bahn am Bahnhof Lorenzkirche geteilt. Am U-Bahnhof Frankenstraße wird vom 23. bis 27. Juli ein Gleis erneuert. Die U1 fährt von Fürth Hardhöhe bis Maffeiplatz und Hasenbuck bis Langwasser Süd, dazwischen verkehrt ein Pendelzug. Bitte umsteigen. Die gesamte Energieversorgung zwischen Scharfreiterring und Gemeinschaftshaus wird vom 1. August bis 12. September modernisiert. Die U1 fährt bis Langwasser Mitte, die Haltestellen Gemeinschaftshaus und Langwasser Süd bedienen die Busse der Linien 54 und 59. Außerdem werden zwei Weichen am Plärrer ersetzt, sodass die Züge auf Teilstrecken zeitweise nur eingleisig fahren können. Vom 5. Juni bis 20. Juli werden an der Kreuzung Allersberger und Wodanstraße Weichen ausgetauscht. In der Allersberger Straße bauen Stadt und Telekom. Die Straßenbahnlinie 6 ab Westfriedhof endet am Dutzendteich. Die Linie 8 fährt von Erlenstegen bis zur Scheurlstraße und wen- det über die Widhalmstraße. Zwischen Hauptbahnhof und Tristanstraße sowie Doku-Zentrum bzw. Fliegerstraße fahren Busse. Die Gleise an der Regensburger Straße, Abzweig Dutzendteichstraße, werden vom 6. August bis 11. August erneuert. Die Linie 6 fährt bis zur Scharrerstraße, die Linie 9 zum Dutzendteich. Zwischen Doku-Zentrum und Scharrerstraße pendeln Busse. @ Mehr unter www.vag.de. ■ „Hinweis an den Fahrer. Bitte Pilztaster betätigen und lösen.“ Von Zeit zu Zeit lässt diese Durchsage Fahrgäste in den automatischen U-Bahnen aufhorchen. Was ein Taster ist, weiß jeder. Auch unter einem Pilz kann man sich etwas vorstellen. Doch wozu dient ein Pilztaster? Einen Pilztaster gibt es in jeder automatischen U-Bahn. Untergebracht ist er im Notfahrpult, das aufgeklappt werden kann, wenn die U-Bahn manuell von einem Service-Mitarbeiter gefahren werden muss. Hinter der Bezeichnung Pilztaster verbirgt sich die Fahrernotbremse für manuelle Fahrten. Die meisten Komponenten in den automatischen U-Bahnen werden beim Aufrüsten jeden Tag selbstständig überprüft. Die manuelle Fahrernotbremse dagegen kann nicht automatisch, sondern nur per Hand getestet werden. Damit ein automatischer U-Bahn-Zug über das Notfahrpult gesteuert werden kann, muss der Pilztaster einmal am Tag gedrückt werden. Die Erinnerung per Lautsprecher an den Fahrer ist aus technischen Gründen im gesamten Zug zu hören. Der Grund, warum der Pilztaster Pilztaster heißt, ist übrigens ganz einfach: Er sieht aus wie ein Pilz. ■ Leserpost Fragen, Anmerkungen? Schreiben Sie uns, wir freuen uns! VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg, Unternehmenskommunikation, Stichwort: Leserpost, 90338 Nürnberg ■ Impressum Claus Felix Immer mehr Fahrgäste entdecken Fahrrad und ÖPNV als Kombination, seit im Mai 2011 das Fahrradleihsystem NorisBike an den Start gegangen ist. Zu den mittlerweile weit über 2.000 VAG-Abokunden mit einer NorisBike-Kundenkarte gehört der Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe Dr. med. Michael Krause aus Burgthann. Jeden Tag pendelt er nach Nürnberg und kombiniert Busse, Bahnen und Leihfahrrad. Beispielsweise, wenn er nach der Arbeit im Klinikum Nord zum Schwimmen ins Westbad und von dort zum Hauptbahnhof oder am Wochenende zum Einkaufen in die Frankenmetropole fährt. „Mit dem Auto bin ich nicht schneller und muss dann noch mühsam einen Parkplatz suchen“, meint der begeisterte Radfahrer. „Und ich tue etwas für die Umwelt und meine Gesundheit.“ Peter Roggenthin Clevere Kombination Die VAG verlegt größere Baustellen in die Ferienzeit oder die Abendstunden. Wir sind für Sie da! Ihr Weg zu uns: VAG-KundenCenter U-Bahnhof Nürnberg Hauptbahnhof, Verteilergeschoss Königstorpassage Montag bis Freitag 7.00–20.00 Uhr Samstag 9.00–14.00 Uhr ■ VAG-Kundentelefon – rund um die Uhr: 09 11/283-46 46 ■ Elektronische Fahrplanauskunft des VGN: 08 00/463 68 46 ■ VAG-Kundenkorrespondenz 90338 Nürnberg ■ E-Mail: [email protected] infra Kundencenter U-Bahnhof Fürth Hauptbahnhof, Fußgängergeschoss Montag bis Freitag 7.30–17.30 Uhr ■ Internetadressen: www.vag.de www.vag-nightliner.de www.nuernbergmobil.de www.coolrider.de www.rubin-nuernberg.de Herausgeber: VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg Verantwortlich/Redaktion: VAG Unternehmenskommunikation Elisabeth Seitzinger (CvD) Redaktionsbeirat: VAG Marketing Hermann Klodner Koordination: Karin Müller, Nürnberg Redaktionelle Mitarbeit: Stefanie Dürrbeck, Gerd Fürstenberger, Barbara Lohss, Fiona Pröll Fotos: Claus Felix, LGS Bamberg 2012, David Heßler, Dieter Kachelrieß, Peter Roggenthin, Klaus Schillinger, VAG-Archiv Kontakt: VAG Unternehmenskommunikation 90338 Nürnberg Telefon: 09 11/271-36 13 E-Mail: [email protected] Layout/Produktion: Schultze. Walther. Zahel. GmbH Kommunikationsagentur, Nürnberg Internet: www.swz.de Auflage: 45.000 Exemplare – gedruckt auf fast holzfreiem Papier Redaktionsschluss: 22. Mai 2012 Erscheinungstermin: 5. Juni 2012 © 2012 VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft, Nürnberg