Filmanalyse Les Triplettes de Belleville 30:01

Transcrição

Filmanalyse Les Triplettes de Belleville 30:01
Filmanalyse
Musik
Les Triplettes de Belleville
30:01 - 33:17
Die gesamte Sequenz ist unterlegt mit dem Kyrie aus Mozarts Grosser Messe in c-Moll. Der Gesang setzt bei 31:23 ein, wird ab 32:25 sukzessive mit Geräuschen überlagert und ist ab 31:58
nicht mehr hörbar.
Legende
Räume
Strand
Les Triplettes de Belleville ist ein französischer Animationsfilm von Sylvain Chomet.
In deutscher Sprache erschien er unter dem Titel Das grosse Rennen von Belleville.
Die Geschichte handelt von einer alten Dame, die mit Hilfe ihres Hundes und dreier ehemaliger Musikerinnen - der Drillinge von Belleville - ihren von der Mafia entführten Enkelsohn rettet.
Bemerkenswert sind die gelungene Mischung von analoger und digitaler Trickfilmtechnik, der praktisch gänzliche Verzicht auf Sprache, die mit Haushaltsgeräten komponierte Musik wie auch die
ausgearbeiteten Details von Figuren und Schauplätzen.
Klimax der Sequenz
Epitase
Exposition der Sequenz
Protagonistin unterlegen
Retardation und zugleich Ende der Sequenz
Protagonistin überlegen
(Peripetie)
Protagonistin unterlegen
Interpretation
Pedalo
Die Sequenz lässt sich in folgende Einheiten einteilen:
Dampfschiff
Die Eingangsequenz
Hier werden unserer Sehgewohnheiten im Bezug auf Verfolgungsjagden unterwandert, was einen
komischen Effekt erzielt.
Die hoffnungslose Unterlegenheit der Protagonistin wird durch die Einstellungsgrösse, ihre Hartnäckigkeit durch die Zeitebene gezeigt.
Die analysierte Sequenz stellt die Verfolgung des Dampfschiffes, auf welchem sich der entfürte Enkel befindet, durch die alte Dame und den Hund in einem Pedalo dar.
Im Folgenden soll anhand dieser Sequenz die bildliche Umsetztung des charakteristischen Humors
dieses Filmes untersucht werden.
Die dramatische Sequenz
Hier wird durch Verstärkung der Bewegungen der Ernst der Lage in den Vordergrund gerückt.
Analyse
Die Auflösungssequenz
Mittels im entferntesten Sinne „Schuss-Gegenschuss“-Montagetechnik wird hier auf die tatsächlichen Kräfteverhältnisse hingewiesen: Die Protagonistin wird, entschlossen kämpfend (chaotische
Bewegung), den der Seekrankheit ausgelieferten Antagonisten (symmetrische Bewegung) gegenübergestellt.
Die Sequenz beginnt mit der Folge sehr änlicher Einstellungen (1). Bei gleichbleibender Handlungsachse findet nur eine sehr geringe Bewegung statt. Im Kontrast dazu steht die durch Farbkomposition dargestellte verstrichene Zeit.
Darauf folgt ein Stimmungswechsel, herbeigeführt durch die abrupte Auflösung der schwarzen Abblende durch einen Blitz in der Totalen. Darauf folgt eine Einstellung mit vergleichbarer Komposition
wie 1, jedoch mit hektischer Bewegungen und einer Kamerafahrt mit Schwenk. Nach der Fahrt mit
Schwenk sieht der Zuschauer die Protagonisten von vorne in einer grösseren Einstellung. Darauf
folgt eine Einstellung auf die Antagonisten (zwei Mafiosi). Die hektik der Bewegung wird dhier durch
einen Rythmus gebrochen. Es folgt ein Rückgriff auf Einstellungskomposition 1, wobei die Dynamik
weiterhin zurückgeht.
Nun folgt ein Wechsel der Einstellungsgrösse in die Totale (2), darauf eine Einstellung aus der Vogelperspektive, aus der zurück auf Einstellungskomposition 1 geschnitten wird. Die Bewegung bleibt
konstant gering. Auf Ebene der Farbkomposition wird zum wiederholten Mal das Verstreichen von
Zeit dargestellt.
Es folgt erneut eine Einstellung aus der Vogelperspektive. Die anschliessende Einstellung ist mit
Komposition 1 vergleichbar, jedoch aus einem andern Winkel (3). Darauf folgt eine Einstellung ähnlich wie 2, abgelöst durch eine kurze Plansequenz, welche mit Komposition 3 in kleinerer Einstellungsgrösse beginnt: Die Kamerafahrt vergrössert und vermindert die Einstellungsgrösse, währenddem der Schauplatz geändert wird. Die Farbkomposition verdeutlicht sowohl diese Änderung wie
auch den Zeitsprung. Die nächste Einstellung ist erneut auf Augenhöhe wie 1 und in der Totalen,
welche in der folgenden Einstellung grösser wird. Die Kamera wechselt hier ihren Winkel und zeigt
die Protagonistin erneut von vorne. Es folgt eine Einstellung mit erhöhtem Blickwinkel und kleinerer Einstellungsgrösse, gefolgt von einer Vogelperspektive. Die Sequenz endet mit einer Einstellung,
deren Bildwinkel und Einstellungsgrösse vergleichbar mit 1 sind, jedoch eine andere Handlungsachse und andere Komposition hat.
A
Die Wiederholungssequenz
Durch rücklaufende Wiederholung von Elementen der Eingangssequenz wird verdeutlicht, dass der
Einblick in die Kräfteverhältnisse noch keinen Rückschluss auf die Auflösung der ganzen Geschichte gibt.
Die Zwischensequenz
Die Walfischsequenz erhält die Spannung durch eine kleine Binnenhandlung aufrecht und verdeutlicht die nach wie vor unstabile Lage, in welcher sich die Protagonistin befindet.
Horizont
Aufsicht
B
Stuhl
Tisch
Lampe
Mafiosi
Bordwand
Meer
Aufsicht
Meer
Pedalo
Statue
Dampfschiff
Hafen
C
Belleville
Aufsicht
Die Überleitungssequenz
Der Schauplatzwechsel von der hohen See nach Belleville wird mit einem Kunstgriff vorgenommen.
Orientierung verschafft der Kameraschwenk. Wieder wird, diesmal aus der Vogelperspektive, die
Unterlegenheit der Protagonistin vorgeführt. Die Sequenz endet mit einer symbolträchtigen Frontaleinstellung auf eine hohe Mauer aus der Froschperspektive.
Erkentnisse
Die Komik kommt auf visueller Ebene durch Kontrastierung und Übertreibung, wie auch durch Unterwanderung von Sehgewohnheiten zustande.
Interessant finde ich die kurze, visuelle Kräfteumkehrung beim Höhepunkt der Sequenz. Er dient
vermutlich dazu, das glückliche Ende glaubhafter zu machen, da es so schon angedeutet wurde
und nicht aus heiterem Himmel kommt.
Quellen
http://www.imdb.com/title/tt0286244/
http://de.wikipedia.org/wiki/Regeldrama
Unterrichtsmaterial aus dem Theoriekurs „Filmanalyse“
Dozentin
Franziska Trefzer
Studentin
Aline Höchli / BA 1 Animation 2D / Filmanalyse / HSLU D&K 2012
Les Triplettes de Belleville
31:00 - 33:17
7“
5“
31:09 - 31:14 31:16 - 31:21
5“
31:22 - 31:23
1“
31:23 - 31:32............................................. 31:34 - 31:39
16“
31:39 - 31:43
4“
4“
31:45 - 31:49
3“
31:50 - 31:53
31:53 - 31:58
5“
Panorama
Panorama
Panorama
Totale
Panorama
Totale
Panorama
Totale
Kamera
Farbkomposition
Lichtquelle
Licht
Übergang
Handlungsachse und Bewegungsrichtungen
Einstellungsgrösse
Komposition und Bildinhalt
31:00 - 31:07
Tageslicht
Abblende
Überblendung
Überblendung
Tageslicht
Tageslicht
Fahrt
Schnitt
Blitzlicht
Tageslicht
Tageslicht
Überblendung
Überblenden
Schnitt
Kunstlicht
Tageslicht
Überblendung
Tageslicht
Überblendung
Tageslicht
4“
32:03- 32:07
4“
32:07 - 32:12
5“
32:12 - 32:15
3“
32:15 - 32:25........................................... 32:25 - 32:52
37“
32:52 - 32:58
6“
32:58 - 33:01
3“
33:01 - 33:06
5“ 33:07 - 33:11
4“
33:11 - 33:17
6“
Kamera
Farbkomposition
Lichtquelle
Licht
Übergang
Handlungsachse und Bewegungsrichtungen
Einstellungsgrösse
Komposition und Bildinhalt
31:59 - 32:03
Schnitt
Tageslicht
Schnitt
Tageslicht
schnitt
Tageslicht
schnitt
Tageslicht
Schnitt
Fahrt/Schwenk
Tageslicht
Tageslicht
Schnitt
Tageslicht
Schnitt
Tageslicht
Überblendung
Tageslicht
Überblendung
Tageslicht
Schnitt
Tageslicht