Medienspiegel 2012

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Medienspiegel 2012
Medienspiegel
Inhaltsverzeichnis
S.2Printmedien
S.17Webmedien
S.39Trailer/Fernseh
S.40Radio
Printmedien
BaZ, 22.03.2012
Kultur.Sounds.
| Donnerstag, 22. März 2012 | Seite 53
Grösser, weiter, internationaler
Samstag
21.30 Uhr
Das Programm der BScene 2012 im Überblick
Basel. Als die allererste BScene 1997
über die Bühnen einiger weniger Musikclubs ging, war die Basler Szene noch
eine verschworene Gemeinschaft, in der
sich alle kannten. So klein war dieser
Zirkel, dass die BScene-Gründer Angst
hatten, sie könnten die Szene überhitzen. Darum wollten sie ihr Festival
anfänglich nur alle zwei Jahre durchführen, in den geraden Jahren sollte
Trace. 1
www.mx3.ch/artist/tracebs
shops und Wettbewerbe. 2012 begnügt
sich der amtierende Vereinsvorstand
auch nicht damit, der Szene einen Spiegel vorzuhalten. Indem er Bands von
ausserhalb der Region oder jenseits der
Landesgrenzen verpflichtet, versucht
er, auswärtige Zuschauer und Zuschauerinnen an die BScene zu locken und
Kontakte zu anderen Szenen zu knüpfen. Ob das auch gelingt, ist offen.
eine Mini-BScene den Namen des noch
jungen Events in den Köpfen der Konzertgänger und -gängerinnen wach halten. Dieses Konzept flog bald aus dem
Fenster, denn seit Ende der 90er-Jahre
explodiert die Basler Musikszene förmlich. Und mit ihr die BScene.
Die diesjährige Ausgabe findet auf
elf Bühnen statt, neben den Konzerten
und After-Show-Partys gibts noch Work-
Basel ist nicht die einzige Musikszene,
die in den letzten 15 Jahren explodiert
ist: Nicht zuletzt dank der BScene weiss
man in Zürich, Bern oder Luzern, was in
Basel abgeht, doch passiert vor der eigenen Haustür so viel, dass man die eigene
Stadt gar nicht mehr zu verlassen braucht,
will man Live-Musik hören. nj
BScene, Basel. 23. und 24. 3.
www.bscene.ch
Static Frames. 7
www.staticframes.com
Last Leaf Down. 1
www.lastleafdown.ch
Octanone. 2
www.octanone.com
Linah Rocio. 8
www.linahrocio.ch
Dreirosenbrücke
Baye Magatte. 3
www.magatte-ndiaye.ch
Freylax’ Orkestar. 10
www.freylax.ch
Karin Portmann. 5
www.myspace.com/karinportmann
Graf Seismo. 6
(keine Webpage)
Badischer Bahnhof
Zum Goldenen Fass 8
iterann
Joh cke
brü
Carrousel. 7
www.groupecarrousel.com
Daniel Mudrack Trio. 11
www.myspace.com/danielmudrack
Messeturm
2 5 Parterre
Kaserne 1
22.45 Uhr
Fredy Rotten & Alexandra Werner. 8
www.myspace.com/fredyrotten
www.myspace.com/bluemonkeyeye
Lee Fields & The Expressions. 1
www.myspace.com/leefields
re cke
ttle rü
6 8-Bar
Mi heinb
R
Snarf. 9
www.snarfsappendix.ch
Shilf. 10
www.shilf.ch
3 4 Volkshaus
Spalentor
Joscha Arnold Quintett. 11
www.myspace.com/joschaarnoldquartett
Penta-Tonic. 1
www.mx3.ch/artist/pentatonicbasel
Christopher Christopher. 3
www.mx3.ch/artist/christopherchristopher
Deep Kick. 4
www.deepkickband.com
We
brü ttstein
cke -
Münster
22.45 Uhr
Grand Beatbox Battle. 2
www.grandbeatboxbattle.ch
7 Sud
Rathaus
Alls c h w i l
Al Pride. 5
Birsfelden
www.alpridemusic.ch
Bird's Eye 11
End. 2
www.endband.com
Elephant Anthony. 6
www.elephantanthony.ch
St.-Alban-Tor
Zisa. 3
www.zisa.info
Glaze. 7
www.glaze.ch
Marco Kunz. 4
www.marcokunz.ch/
10 Kuppel
Eva Kesselring. 8
www.evakesselring.com
Markthalle
Newbridge. 5
www.mx3.ch/artist/newbridge
Bahnhof SBB
Grafik BaZ/reh
Gordon Bell. 6
www.gordypops.com
1 Kaserne – Reithalle
6 8-Bar.
Klybeckstrasse 1b.
9 Jägerhalle
Rheingasse 8.
2 Kaserne – Rossstall
Foto Mischa Christen
Foto Roland Schmid
Foto Mischa Christen
Lee Fields & The Expressions. 1
www.myspace.com/leefields
Erlenstrasse 59.
7 Sud.
Rebgasse 12.
10 Kuppel.
Burgweg 7.
4 Volkshaus – Union-Saal
Foto Bettina Matthiessen
Foto Mischa Christen
Foto Roland Schmid
3 Volkshaus – Grosser Saal
We Loyal. 7
www.weloyal.com
Nives Onori. 8
www.myspace.com/nivesonori
Flagstaff. 9
www.flagstaff.ch
Binningerstrasse 14.
Rebgasse 12.
Jaro Milko & The Cubalkanics. 10
www.myspace.com/andthecubalkanics
The Triad. 9
www.myspace.com/thetriadband
01.30 Uhr
5 Parterre
Klybeckstrasse 1b.
Foto Mischa Christen
Foto Daniel Desborough
Klangquadrat. 11
www.klangquadrat.ch
Foto Daniel Desborough
Aliéksey Vianna Trio. 11
www.aliekseyvianna.com
Sister Gracie. 10
www.myspace.com/sistergracieband
I Heart Sharks. 1
www.iheartsharks.net
Mut t e nz
La Boulangerie. 6
http://soundcloud.com/laboulangerie
Leonti. 5
www.myspace.com/nadialeonti
Five Years Older. 8
www.fiveyearsolder.com
Anna Aaron. 3
www.annaaaron.com
Schöftland. 5
www.schoeftland.com
Red Eyes Band. 4
www.redeyesband.com
Kummerbuben. 7
www.kummerbuben.com
Grand Beatbox Battle. 2
www.grandbeatboxbattle.ch
Lafayette. 4
www.mx3.ch/artist/lafayette
Klybeckstrasse 1b.
The Dubby Conquerors feat. Elijah,
De Luca, Easy Yves & Danny, Exco Levi,
Dutchie Gold. 3
www.dcq.ch
Zlang Zlut. 6
www.myspace.com/zlangzlut
Kalles Kaviar. 10
www.kalleskaviar.ch
24.00 Uhr
Klangquadrat. 11
www.klangquadrat.ch
Sizarr. 2
www.sizarr.com
Bikini Girls. 9
www.myspace.com/rockinbikinigirls
Aliéksey Vianna Trio. 11
www.aliekseyvianna.com
Elf Bühnen in neun Clubs
The Old Ladies Bags. 9
www.mx3.ch/artist/theoldladiesbags
Bi n n i n g e n
The Oh No’s. 10
www.myspace.com/theohnosbasel
We Invented Paris. 1
www.weinventedparis.com
R i ehen
Carma Star. 9
www.carmastar.com
Jägerhalle 9
Otto Normal. 4
www.otto-normal.com
24.00 Uhr
The Hoanhiêu. 4
www.thn.ch
Trio Räss. 6
www.vxm.ch/artist/triorass
21.30 Uhr
Charlotte & Sophie. 8
www.myspace.com/charlottesophiemusic
Kapoolas. 3
www.kapoolas.ch
Judy Birdland. 5
www.mx3.ch/artist/judybirdland
Freitag
Dexter Doom and the Loveboat
Orchestra. 7
www.mx3.ch/artist/dexterdoomandtheloveboatorchestra
Grand Beatbox Battle. 2
www.grandbeatboxbattle.ch
8 Zum Goldenen Fass – Sääli
Hammerstrasse 108.
2
11 Bird’s Eye
Kohlenberg 20.
01.30 Uhr
Brandhärd. 1
www.brandhaerd.ch
Slag in Cullet. 3
www.slagincullet.com
BaZ, 22.03.2012
Kultur.Woche.
| Donnerstag, 22. März 2012 | Seite 45
Pianist der himmlischen Hotellobby
Vorschau bis 29. 3. 2012
Randy Newman. Gottgleich wie der Allmächtige persönlich
schöpfte Randy Newman am Dienstagabend aus seinem
Schatz an Meisterwerken. Der amerikanische Singer/Songwriter begeisterte im Zürcher Volkshaus. Seite 46
Keine Ansage. Das Basler Band- und Clubfestival BScene hat die Basler Szene mitgeprägt – doch gerade in Sachen Kommunikation und Transparenz zuweilen auch für Unmut gesorgt. Foto Fotolia
Misstöne in der Musikszene
15 Jahre BScene – Grund für einen Check auf Herz und Nieren
Von Stefan Strittmatter
Basel. Wie wichtig die BScene für die
regionale Musik- und Clubszene ist, das
zeigt sich nicht zuletzt, wenn man nach
kritischen Stimmen forscht. Zwar muss
man diese nicht lange suchen, doch der
Satz, den man dabei am häufigsten zu
hören bekommt, ist dieser: «Das darfst
du jetzt aber nicht schreiben, ich will
der BScene nicht schaden.»
Dennoch: Die Misstöne sind unüberhörbar, bei Bands und bei Clubbetreibern. Meistens geht es um fehlende
Transparenz, um stockende Kommunikation – und um Geldfragen.
Seit ihrer ersten Durchführung 1997
hat die BScene – zusammen mit dem
drei Jahre zuvor gegründeten Rockförderverein (RFV) – nicht nur Grosses
dazu beigetragen, um aus Basler Bands
und Clubs eine zusammenhängende
Szene zu formen, sondern auch ein
enormes Wachstum an den Tag gelegt.
Was mit 45 Bands und 4000 Besuchern
begann, hat sich über die Jahre zu einem Grossevent gemausert. 2012 soll
erstmals die 10 000er-Marke geknackt
werden, so Christoph Meneghetti, Programmverantwortlicher des Festivals.
Die Krux des Wachstums
Doch im Wachstum liegt auch die
Krux: «10 Prozent mehr Publikum fühlen sich an wie 50 Prozent mehr Aufwand», so Meneghetti. Mehr Besucher
bedeuten mehr Bands, mehr Bühnen,
mehr Helfer, mehr Technik und damit
unweigerlich höhere Ausgaben.
Naheliegend, dass der einzelne Musiker, der an der BScene im Schnitt mit
100 bis 150 Franken honoriert wird,
von denen er die Busmiete für den Materialtransport und allfällige Spesen selber berappen muss, stutzig wird, wenn
im Anschluss ans Festival ein weiterer
Besucherrekord verkündet wird.
Man muss weder das Budget kennen
noch ein Genie im Kopfrechnen sein,
um ein Missverhältnis zwischen Ticketeinnahmen und Bandgagen zu erahnen:
Selbst vorsichtig gerechnet (mit 8500
Tageseintritten zu abgerundeten 15.–
und mit 200 Musikern zu 150.–), übertreffen die Einnahmen die Musiker-
honorare um das Vierfache. Und das,
ohne die Sponsoring- und Unterstützungsbeiträge auf der Ertragsseite.
Wo also fliesst bei diesem Szenefestival der Grossteil des Geldes hin?
Wer profitiert von der BScene? Ein detailiertes Budget wollte der Vorstand
auf Anfrage vergangenes Jahr nicht herausrücken, und Nachforschungen bei
Mitgliedern des Vereins BScene ergaben: Seit zwei Jahren fand keine Generalversammlung mehr statt, bei der die
Jahresrechnung hätte genehmigt werden sollen.
Der Effekt der Werbung
Klärung brachten auch Gespräche
mit einzelnen Veranstaltern nicht, deren Clubs Teil der diesjährigen BScene
sind. Sandro Bernasconi von der Kaserne etwa widerspricht der als Gerücht
kursierenden Vermutung, das subventionierte Konzertlokal berechne einen
stattlichen Betrag: «Für die Kooperation
mit der BScene nimmt die Kaserne Basel keine Miete», betont Bernasconi.
Und selbst die zusätzlichen Arbeitsstunden von Security, Ton-, Licht- und
Bühnentechnikern würden nicht in vollem Umfang in Rechnung gestellt.
Auch von einem anderen Veranstalter, der nicht namentlich genannt werden möchte, ist zu erfahren, dass sein
Lokal während des zweitägigen Festivals nur die Hälfte des für Fremdvermietung angesetzten Betrages verdient.
Dennoch: Ein Fernbleiben vom Grossevent mache keinen Sinn, da Musikveranstaltungen ausserhalb der BScene
angesichts des grossen Angebots in diesen Tagen nur spärlich besucht würden.
Am Basler Band- und Clubfestival,
so das Zwischenfazit, verdienen also
weder Bands noch Clubs.
Ja, und nein: Christoph Meneghetti
bestätigt, dass die BScene ihren Musikern keine hohen Gagen zahlt, doch
sieht er für die Bands einen ganz anderen Nutzen: «Der Werbeeffekt dieses
Festivals ist nicht zu unterschätzen – für
die einzelnen Bands wie für die Szene
als Ganzes.» Zudem beliefen sich die
Kosten für die Bands – Gagen, SuisaGebühren, Verpflegung und (im Falle
der ausländischen Bands) Unterkünfte
mit eingerechnet – auf einen guten Drittel der Gesamtausgaben, was bei Festivals dieser Grössenordnung durchaus
der Norm entspricht.
Der Goodwill der Kreativen
Ein Blick ins Budget für die laufende
Ausgabe, das der BaZ nach längeren
Nachforschungen seit zwei Tagen endlich vorliegt, bestätigt diese Aussagen
und gibt auch sonst Entwarnung: Niemand bereichert sich an der BScene.
Verglichen mit der bislang letzten von
der Mitgliederversammlung genehmigten Rechnung von 2009 wurden die
«kritischen» Posten – Werbung, Grafik
und Technik – drastisch gesenkt.
Mit den Technikzulieferern wurden
hohe Rabatte ausgehandelt, die Allgemeine Plakatgesellschaft (APG) verrechnet der BScene nur die Hälfte der
genutzten Plakatstellen, und das neu
verpflichtete renommierte Grafikbüro
KreisVier arbeitet im Gegenzug für völlige kreative Freiheit im Rahmen eines
Kultursponsorings gratis. «Natürlich
verdienen sich die Bands an der BScene
keine goldene Nase», greift BScene-Präsident Thom Nagy den Kritikpunkt auf,
doch funktioniere ein Festival mit dermassen tiefen Ticketpreisen nur, wenn
alle Beteiligten eine grosse Menge
Goodwill zeigten.
Die Bands aus dem Ausland
Bleibt angesichts der Zahlen noch
die Frage, ob es am Basler Szenetreffen
überhaupt ausländische Bands braucht.
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt: In
den Medien wurde dies oft kritisch hinterfragt, zumal die überregionale Wirkung, die man sich von den bekannteren Namen erhoffte, bislang ausgeblieben ist. Ein Blick in die detaillierte Aufstellung der Bandgagen, die der BaZ
fürs vergangene Jahr vorliegt, zeigt:
Bands, die nicht aus Basel kommen und
entsprechend keine emotionale Bindung zur hiesigen Szene haben, lassen
sich vom Goodwill-Gedanken weniger
anlocken als von marktüblichen Gagen.
Man sei sich dieser Problematik bewusst, so Nagy, die Einbindung ausländischer Bands sei «ein Experiment, das
seinen Nutzen noch zeigen muss». Im-
3
merhin bei Konzertagenturen sei die
BScene mittlerweile zum Begriff geworden, so Meneghetti. Als Programmverantwortlicher habe er dieses Jahr erstmals auch ungefragt Angebote von internationalen Acts bekommen.
Wie hoch die effektiven Gagen für
die dieses Jahr auftretenden BrooklynSoul-Truppe Lee Fields and the Expressions oder die Berliner Elektronik-Truppe I Heart Sharks ausfallen, tut nichts
zur Sache. Sicher ist: Neben den (höheren) Gagen fallen anders als bei regionalen Bands noch Reisespesen und Kosten für Unterkünfte an. Auch angesichts
von 300 regionalen Bewerbern für die
rund 70 Auftrittsslots an der BScene
bleibt die Frage nach Sinn oder Unsinn
für die Verpflichtung von Bands aus
dem Ausland weiterhin offen.
Es ist unbestritten, dass die BScene
gut daran tut, ihren Ruf in die Rest-
Am Basler Band- und
Clubfestival, so das
Zwischenfazit, verdienen
weder Bands noch Clubs.
schweiz und ins grenznahe Ausland tragen zu wollen, ist sie doch eine gelungene Werkschau einer lebendigen und
vielschichtigen Musikszene, der es weder an kreativen Musikern noch an interessiertem Publikum mangelt – wohl
aber an Beachtung auf dem (inter-)
nationalen Parkett.
Vor diesem Hintergrund ist die
(nach dem letzten Jahr) erneute Terminkollision mit der zeitgleich in Zürich
stattfindenden Musikmesse m4music
mehr als ein Schönheitsfehler.
Auch für Tobit Schäfer, Geschäftsleiter des RFV, ist dies ein grosser Kritikpunkt. Zum einen, weil er der «grössten
Plattform für regionale Musiker» mehr
Beachtung durch wichtige Branchenvertreter des nationalen Musikbusiness
wünscht. Zum anderen, weil der RFV
als Presenting Partner, der die BScene
mit jährlich 25 000 Franken unterstützt,
dem Basler Festival teilweise fernbleiben muss, um in Zürich die Basler Szene
zu repräsentieren. Bereits zum zweiten
Mal konnten dort – dieses Jahr mit The
bianca Story und Static Frames im Rahmen der Eröffnung in Lausanne – Basler
Bands auf einer Live-Bühne platziert
werden.
Auch für Meneghetti ist die Terminkollision ein grosses Ärgernis, zumal
man sich im Vorfeld diesbezüglich extra
abgesprochen habe. Philipp Schnyder
von Wartensee vom m4music erklärt,
dass der Termin der Veranstaltung im
Zürcher Schiffbau erst im vergangenen
Herbst festgelegt werden konnte – so
dicht sei die Veranstaltungsdichte in
dem vom Schauspielhaus vermieteten
Gebäude. Zu kurzfristig, um für die
BScene ein Ausweichdatum zu finden,
das nicht mit den Messen oder den
Osterferien zusammenfällt, wie Meneghetti sagt.
Und Nagy ergänzt, dass der organisatorische Aufwand, mit neun Clubs
und 70 Bands ein neues Datum zu finden, nicht binnen nützlicher Frist zu bewältigen sei. Schon letztes Jahr habe
man aber in Zürich die Daten für die
BScene bis ins Jahr 2013 platziert.
Der Blick in die Zukunft
Besserung soll es bei der BScene
auch in Sachen Kommunikation und
Transparenz geben. Nagy räumt im Gespräch mit der BaZ bereitwillig Fehler
bezüglich dieser Punkte ein. Auch die
versäumten Mitgliederversammlungen
sollen nachgeholt werden. Da niemand
im ehrenamtlich arbeitenden Vorstand
grosse Lust habe, sich inskünftig mit
den Tausenden von Rechnungen herumzuschlagen, prüfe man zudem für
die unmittelbare Zukunft eine Externalisierung der Buchhaltung.
Unabhängig von den BaZ-Recherchen haben RFV und BScene noch
kommenden Monat ein gemeinsames
Gespräch anberaumt. Vorerst steht für
alle Beteiligten eine erfolgreiche Durchführung der 16. BScene-Ausgabe dieses
Wochenende im Vordergrund. Auf dass
sie ein Erfolg werde und die Misstöne
endgültig verstummen.
Mitarbeit: Nick Joyce
BScene 2012, diverse Bühnen in Basel.
Fr, 23. und Sa, 24. März. www.bscene.ch
Detailliertes Programm: Seite 53
BaZ, 24.03.2012
Samstag, 24. März 2012 | Fr. 2.80
(inkl. MWSt)
Nummer 83 | 170. Jahrgang
Basler Zeitung | Aeschenplatz 7 | 4002 Basel
Tel. 061 639 11 11 | Fax 061 631 15 82 | E-Mail [email protected]
Abonnements- und Zustelldienst: Tel. 061 639 13 13 | E-Mail [email protected]
Elsass/Deutschland/Österreich € 2.80
Meinungen/Profile/Impressum 10–11 Wirtschaft 13–17 Börse 18–19 Notfälle 20 Bestattungen 20–21 Sport 22–26 Region 27–37 Wetter 38 Kultur 39–52 Kino 46 Fernsehen/Radio 49–51
International
Wahlfieber. Die griechische Parteienlandschaft ist im Umbruch – mit ungewissen Folgen für den nächsten
Urnengang. Alle führen munter Wahlkampf, ohne dass es einen Wahltermin
gäbe. Interimspremier Papademos
könnte der Nutzniesser sein. Seite 6
Nach der Attentatserie
hagelt es Behördenkritik
Auch in der Schweiz sind Terror-Attacken von Einzeltätern möglich
Wirtschaft
Migros-Präsidium. Heute wählt die
Delegiertenversammlung der Migros
einen neuen Präsidenten. Im Vorfeld gab
es Kritik am offiziellen Kandidaten, dem
Wirtschaftsanwalt Andrea Broggini. Es
gibt jedoch auch Gründe, die für den
Finanzfachmann sprechen. Seite 13
Kultur
Klassik. Mariss Jansons gilt als Orchestererzieher: Der lettische Dirigent ist
Chef von zwei Spitzenorchestern, die er
ohne Starallüren zu künstlerischen
Höchstleistungen anspornt. Jansons
wird nächste Woche am Lucerne
Festival zu hören sein. Seite 39
Von Beni Gafner, Bern
Nach der Mordserie des 23-jährigen
Mohammed Merah in Toulouse stehen
die französischen Sicherheitsbehörden
in der Kritik. Der Täter mit mutmasslich
terroristischem Hintergrund war dem
französischen Nachrichtendienst bekannt und stand seit 2010 auch auf
einer Flugverbotsliste der USA. Merah
hatte sich selbst als Gotteskrieger bezeichnet und der Polizei während der
32-stündigen Belagerung erklärt, er stehe dem Terrornetzwerk Al Qaida nahe.
Der Gründer der französischen Polizei-Eliteeinheit Gign, Christian Prouteau, bemängelte, der Polizeieinsatz sei
«ohne klares taktisches Schema» erfolgt. Man müsse sich fragen, weshalb
es nicht gelungen sei, einen einzelnen
Mann lebend zu fassen. Der Einsatzleiter der Polizei rechtfertigte die
Tötung Merahs derweil mit dessen
«extrem aggressivem Verhalten». Verteidigungsminister Gérard Longuet gestand ein, dass die Ermittlungen zuerst
in eine falsche Richtung gelaufen seien.
Dadurch sei beträchtlich Zeit verloren
gegangen.
Gefahr besteht immer
Der Nachrichtendienst des Bundes
(NDB) in Bern sah sich gestern aufgrund der Ereignisse im Nachbarland
Frankreich mit Anfragen über die hiesigen Terrorgefahren überhäuft. Die
Sprecherin des Verteidigungsdepartements, Silvia Steidle, sagte, «dass An-
schläge von radikalisierten Einzeltätern
jederzeit möglich sind». Gleichzeitig sei
nach nachrichtendienstlichen Erkenntnissen die Schweiz nicht ein primäres
Ziel für islamistischen oder jihadistischen Terror.
Wie im übrigen Europa sei auch in
der Schweiz «eine Zunahme von jihadistisch motivierten Reisebewegungen»
festzustellen, erklärte Steidle gegenüber
der BaZ. Gemeint sind damit Reisen
junger Männer in Terrorausbildungslager, etwa im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet.
Ungewiss ist, wie gut die Sicherheitskräfte in der Schweiz eine Attacke
bewältigen könnten, wie sie Frankreich
erlebt hat. Die Verantwortung dafür
läge bei den zivilen Behörden. Seite 2
Kurswechsel bei
Baselbieter SVP
Der neue Präsident Oskar
Kämpfer will einiges ändern
Liestal. Steht die Baselbieter SVP vor
einem Richtungswechsel? Diese Frage
stellt sich spätestens seit der Wahl von
Oskar Kämpfer zum neuen Parteipräsidenten. Denn der Therwiler Landrat,
der sein Amt aus beruflichen Gründen
erst im Januar 2013 antritt, möchte die
Partei «etwas umgestalten», wie er im
BaZ-Interview sagt. Kompromissbereiter, vielfältiger und offener soll die
Volkspartei künftig sein. Und vor allem
soll sie sich weniger stark nach der SVP
Schweiz ausrichten. Kämpfer: «Wir wollen wieder verstärkt über Inhalte und
weniger über politischen Stil sprechen.»
Doch bevor die neue Parteileitung
sich ihren Zielen widmet, wird sie wohl
zuerst intern für Ruhe sorgen müssen.
Denn das Geplänkel um die Nachfolge
von Dieter Spiess hat die bereits seit längerem existierenden zwei Lager der Baselbieter SVP noch deutlicher sichtbar
gemacht. ale Seite 27
Beilage
Berufs- und Weiterbildung. Wie wird
man Architekt? Wo kann man Textildesign studieren? Was ist ein Geomatiker?
Antworten auf viele Fragen rund um
Bauberufe in einem 20-seitigen Extra.
Dabei sein, wenn die Stadt bebt
Das Magazin
Viel zu sehen. Mode für Fortgeschrittene. Der Stil der Frau ist ein Hingucker
für alle. Und: Wie man islamistischen
Kriegern Anstandsregeln beibringt.
Nur für Abonnenten
Sommerzeit in der BaZ
Weniger Schlaf. In der Nacht auf den
Sonntag werden die Uhren auf Sommerzeit gestellt. Was bringt das eigentlich?
Eine Bilanz – zu lesen morgen in der
Sonntagsausgabe der Basler Zeitung.
Wetter
Region. Das Hoch Harry sorgt auch
heute für viel Sonnenschein. Am frühen
Morgen kann es ein paar Nebelbänke
geben. Höchstwerte bei rund 18 Grad,
mit schwachem Ostwind. Seite 38
www.baz.ch
Online. Der FC Basel kommt heute
zum zweiten Heimspiel innert drei
Tagen. Gegen Servette will er seine
Serie von 17 Liga-Spielen ohne Niederlage fortführen. Liveticker ab 17.45 Uhr.
00083
9 771420 300001
BScene. Seit gestern Abend steht Basel wieder ganz im Zeichen der BScene. Das
zweitägige Band- und Clubfestival will mit über sechzig Formationen auf
insgesamt zehn Bühnen erstmals an die 10 000 Besucher anlocken, neben den
Konzerten und Partys gibt es auch Workshops und Wettbewerbe. In der Kuppel
zog die Indie-Americana-Truppe Shilf (Bild) das Publikum mit packender Dynamik
in ihren Bann. Auch heute stehen spannende Acts auf dem Programm, von Anna
Aaron bis Slag in Cullet – «BThere, BScene». Eine ausführliche Besprechung des
Festivals lesen Sie in der BaZ vom Montag. mat Foto Dominik Plüss
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Machtwechsel
bei Weleda
Unverständnis
Motivation
für FCB-Gegner über Landrat
Verwaltungsrat ausgetauscht
Servette-Spieler erhielten Lohn
Reaktionen auf Sparbeschlüsse
Dornach. Beim Naturkosmetik- und
Basel. Heute trifft der FC Basel um
Liestal. Eine Umfrage beim Lehrer-
Heilmittelunternehmen Weleda kommt
es zu Veränderungen. An einer ausserordentlichen Generalversammlung ist
gestern der gesamte Verwaltungsrat
zurückgetreten, darunter auch die ehemalige Basler Baudirektorin Barbara
Schneider. Gemäss Weleda-Sprecherin
Seta Thakur erfolgte der Rücktritt
des Gremiums auf Wunsch der beiden
Hauptaktionäre, der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft und der
Ita-Wegman-Klinik. Diese kontrollieren
rund 80 Prozent der Stimmen. Im
anschliessend neu gewählten Gremium
sässen nun auch Vertreter dieser Institutionen, was vorher nicht der Fall gewesen
sei, sagte die Sprecherin. Um wen es sich
bei den neuen Verwaltungsräten handelt,
will die Firma erst am Montag bekannt
geben. Weleda hat im vergangenen Jahr
einen Verlust erzielt. dba Seite 15
17.45 Uhr im St.-Jakob-Park auf den
Servette FC aus Genf und muss sich auf
einen motivierten Gegner einstellen.
Die Spieler der «Grenats» erhielten zum
ersten Mal seit drei Monaten wieder
Lohn und wollen sich bei ihrem neuen
Präsidenten, Hugh Quennec, mit einer
guten Leistung bedanken. «Basel ist
zwar der haushohe Favorit, aber wir
müssen uns nicht verstecken», sagt
Servette-Captain Lionel Pizzinat (34)
stellvertretend für seine Mannschaft.
Aus FCB-Sicht macht die Bilanz gegen
Servette Mut, denn die Genfer haben
seit 1998 nicht mehr in Basel gewonnen
und achtmal hintereinander verloren.
«Wir wollen die Meisterschaft so früh
wie möglich entscheiden», sagt Heiko
Vogel. Der FCB-Coach möchte einen
weiteren Schritt Richtung 15. Meistertitel machen. skr Seiten 25, 26
4
verband, bei den Bezirksgerichten und
in peripheren Gemeinden zeigt: Die
Sparbeschlüsse des Landrats haben
kaum jemanden wirklich überrascht. Die
Entscheide vom Donnerstag werden teils
mit einer Spur Resignation, vornehmlich
aber mit Unverständnis kommentiert.
Denn die Proteste haben sich im Vorfeld
der jüngsten Sitzung des Baselbieter
Kantonsparlaments nochmals akzentuiert – gleich zwei Initiativen mit Bezug
zum Entlastungspaket 12/15 mit seinem
Volumen von 180 Millionen Franken
wurden diese Woche eingereicht.
Der Unmut über die Sparbefehle
wird teils überlagert von der Hoffnung
auf ein Machtwort durch die Stimmberechtigten. Teils ist der Blick aber
auch pragmatisch auf eine möglichst
schonende Umsetzung der Sparmassnahmen gerichtet. gs Seite 35
ERÖFFNUNG
24./25. MÄRZ 2012
DIE
MARNKEUE
HA T
BLÜHT
LLE
AUF
!
Die neue Einkaufskultur
www.markthalle-basel.ch
BaZ, 26.03.2012
Kultur.
| Montag, 26. März 2012 | Seite 29
Spoerlis letzte Premiere
Geografie als Wissenschaft
Zürich. 16 Jahre lang hat Heinz Spoerli das Zürcher Ballett
geleitet und die Compagnie in die vordersten Ränge des
neoklassischen Tanzes geführt. «Don Juan» fügt sich gut in
Spoerlis tänzerische Kostbarkeitensammlung. Seite 31
Basel. Das Fach Geografie an der Universität Basel ist aktueller denn je. Heute versteht sich die Geografie als interdis­
ziplinär ausgerichteter Bereich mit natur- und sozialwissenschaftlichen Inhalten, Perspektiven und Methoden. Seite 33
Unfreiwillig gesundgeschrumpft
BScene 2012 lockte Tausende in die Basler Clubs – dennoch lag die Besucherzahl unter den Erwartungen
Basel. 7000 Besucher darf die
BScene 2012 verbuchen, eine beachtliche Zahl. Dennoch: Es sind rund
2000 weniger als im vergangenen
Jahr. Das Basler Band- und Clubfestival hat damit seine ambitionierte
Vorgabe, die 10 000er-Marke zu
knacken, weit verfehlt.
Woran lags? Thom Nagy, Präsident
der BScene, hat vorerst auch keine
Antwort: «Wir werden das Thema in
den nächsten Wochen anschauen
und dann selbstverständlich Konsequenzen daraus ziehen müssen.»
Sicher ist: Der kurzfristige Wegfall
der «Jägerhalle» als Spielort – für die
sechs betroffenen Bands zwar sehr
ärgerlich – kann nicht Grund für die
ausgebliebenen Besucher sein. Wohl
eher aber das Programm, bei dem
insbesondere die grossen lokalen
Headliner fehlten.
«Es war legendär», heisst es knapp in
der Medienmitteilung der BScene –
und wahrhaftig: Die BScene 2012
wird in die Geschichte eingehen als
die erste Ausgabe, die sich nach
15 Jahren stetigen Wachstums etwas
gesundgeschrumpft hat. mat
Kurzweilige Mixtur. Jaro Milko & the Cubalkanics sorgten am Samstag in der
Kuppel für ausgelassene Stimmung. Fotos Dominik Plüss
Ausgelassenes Finale. Das Trio Five Years Older krönt das Konzert im «Goldenen
Fass» mit einer feuchtfröhlichen Jamsession.
Lustige Truppe. Wie man ein grosses Publikum zu später Stunde fordert, haben
Dexter Doom & The Loveboat Orchestra im Sud bewiesen.
Starker Auftritt. Die Band Static Frames überzeugte im Sud mit eigenwilligen
Arrangements.
Geproste und Geplauder
Lagerfeuer und Lebensenergie
Der BScene-Freitag
Der BScene-Samstag
Von Andreas Schneitter
Basel. Manche Bandkarrieren wachsen
so zügig, dass die Band manchmal selbst
vom Tempo überfordert ist. We Invented Paris ist eine Regionalband mit kurzer, ereignisreicher Geschichte. Die
Band um Sänger Flavian Graber existiert seit gut zwei Jahren und hat in dieser kurzen Zeit mehrmals Deutschland
grossflächig durchquert. Und nun steht
das Quartett an der BScene in der grossen Reithalle auf der Bühne, Prime Time
Freitagnacht um Mitternacht – und findet kein Rezept, die so bedeutsame Intimität ihrer zarten Indiepop-Lieder in
der grossen Halle unterzubringen. In
der Mitte des Sets steigen sie von der
Bühne mit ihren Akustikgitarren und
Handorgeln und stellen sich auf ein Podest im Saal, um kurz ganz unverstärkt
weiterzumachen.
Das klappt bei einem Publikum, das
nichts anderes will als die Band, die da
auf dem Programm steht, das klappt
aber nicht bei der BScene. Denn die
BScene ist gross und gemischt, knapp
siebzig Acts für Tausende von Besuchern, die durch die zehn Lokale strömen und manchmal auch nur feiern
wollen. So stehen We Invented Paris etwas einsam auf ihrem Podest und versuchen erfolglos, ohne Mikrofon gegen
ein Publikum anzusingen, das sie in der
grossen Halle mit Gerede und Geproste
übertönt.
Kurz zuvor haben Shilf in der Kuppel demonstriert, wie man ein Publikum
an seine Lieder fesselt. Das Quintett um
die Stimmen Lucas Mösch und Nadia
Leonti ist mit dem neuen Album «Walter» auferstanden und hat ihren schleppenden Americana neu traktiert: Den
Hauptgesang übernimmt nun Mösch,
dessen dunklere Stimme die Lieder
mehr in den Schatten zieht, und den
klaren harmonischen Gang ihrer früheren Platten befeuern sie mit schwer fräsenden Gitarren.
Kristallklare Melodie
Wie packend die Koalition aus hymnischen Duettgesängen und drückenden Klangflächen wirkt, zeigt sich erst
auf der Bühne: Shilf drücken ihre Lieder
mit einem scharfen Gespür für Timing
und Dynamik und bis zu drei Gitarren
an die Wand, um sie in einer kristallklaren Melodie aufzulösen. Da trifft die
Aura eines Gospelsongs auf den disharmonischen Lärm von Sonic Youth. Nur
hören wollten das nicht viele, die Kuppel ist zu knapp einem Drittel gefüllt,
und der stets etwas publikumsabgewandte Gestus ihres Konzerts entrückt
die Band noch mehr vom Hörer.
Wie man ein grosses Publikum zu
später Stunde fordert, beweisen Dexter
Doom & The Loveboat Orchestra im
Sud. Die Truppe, bestehend aus neun
Jazzmusikern, steuert ihren Dampfer
mit rasselndem Tempo durch rauschende Gewässer. Ihr Grundrhythmus ist der
Off-Beat des Ska, bemerkenswert neben
der scharfen Präzision ihrer aufgedrehten Nummern sind die ausufernden,
mehrstimmigen Bläserarrangements,
gebaut um bekannte Melodien aus der
Popkultur. Dem Bandleader Sebastian
Bolli alias Dexter Doom bleibt bei dieser
Masse und Klasse an Begleitstaffage
nicht viel mehr übrig, als den Animator
zu spielen. Subtilitäten haben bei dieser
Tourenzahl und den dicht bestückten
Liedern keinen Platz, umso mehr aber
der grobe Spass.
Von Stefan Strittmatter
Basel. «Let’s start a fire», schlägt Nick
Broadhurst in der ersten Zeile von «Fire
on the Pier» vor, und eine knappe Hundertschaft rückt im Sud näher zur Bühne, als wäre diese ein Lagerfeuer. Für
die Wärme und das Knistern sorgen Static Frames, ein klassisch besetztes Rocktrio verstärkt durch zwei Violinistinnen.
Gekonnt verwebt die Band versponnene
Gitarrenarpeggios mit markanten Geigeneinwürfen, untermauert die reichhaltigen Harmonien mit Kontrapunkten
von Bass und Schlagzeug und lässt über
diesen weit aufgespannten Klangfächer
eine Stimme aufsteigen, die zurzeit zu
den besten in Basel gezählt werden darf.
Und immer wieder – etwa in «Arlesheim» oder «Mountain Air» – funkelt
durch die eigenwilligen Arrangements
ein perfekter Pop-Hook, der sich auf
dem Weg zum nächsten Club noch lange im Gehörgang fortsetzt.
Wuchtige Fundamente
Ohrwürmer teilen auch Elephant
Anthony in der vollen 8-Bar aus. Die
zum Quartett geschrumpfte DiscorockTruppe ist sich nicht zu schade, wuchtige Fundamente mit süffigen EightiesKeyboards aufzupeppen. Trotz engen
Platzverhältnissen und minimaler Beschallungstechnik liefern Elephant Anthony einen druckvollen Sound, dem
man einzig mehr Mut zur stilistischen
Eigenständigkeit wünschen würde. Die
Band täte gut daran, künftig vermehrt
auf die markante Stimme von Keyboarderin Sofie Liebermann zu setzen.
Ein Haus weiter, im Unionsaal des
Volkshauses, wird derweil lautstark
der Neunziger-Crossover wiederbelebt.
5
Nicht zufällig haben sich die drei Anfangszwanziger aus Neuchâtel nach einem Song der Red Hot Chili Peppers
benannt, darf der Mann am Tiefsaiter
doch ebenso pausenlos slappen wie
Meister Flea in den Anfangsjahren der
Kalifornier. Dass Deep Kick in ihren
zappligen Stücken vor allem ihre ungezügelte Virtuosität zur Schau stellen,
macht den drei in orangefarbenen Overalls gekleideten Musikern sichtlich
Spass. Doch gerät spätestens der abschliessende Jam arg ziellos und – nicht
nur angesichts der eher problematischen Akustik des mässig besuchten
Saales – eine gute Portion überpowert.
Erdige Roots-Klänge
Über mangelnden Besucherandrang
können sich Jaro Milko & the Cubalkanics nicht beklagen. Als die fünfköpfige
Truppe um den Basler Gitarristen kurz
nach Mitternacht auf die Bühne tritt, ist
die Kuppel rappelvoll. Mit einer kurzweiligen Mixtur aus kubanischen Rhythmen, facettenreichem Gypsyjazz und
erdigen Roots-Klängen sorgt das originell instrumentierte Quintett für Stimmung, ohne dabei je ins Animationsgehabe zu verfallen. Wunderbar, wie Jaro
Milko & the Cubalkanics das totgespielte «Roxanne» von The Police mit neuer
Lebensenergie erfüllen.
Die vierte Spielzeit und die Umstellung auf Sommerzeit bewirken, dass um
halb vier Uhr morgens im grossen Saal
des Volkshauses noch immer gerockt
wird. Doch beim abschliessenden Konzert von Slag in Cullet ist der Saal nur
noch zu einem knappen Drittel gefüllt.
BScene, das heisst jedes Jahr auch ein
bisschen Überdosis, und irgendwann ist
dann einfach gut. Gut wars.
Kollision, aber
keine Konflikte
Zürich. Es ist m4music und diverse
Basler reisen hin – trotz zeitgleich stattfindender BScene. Philipp Schnyder
von Wartensee, Leiter des Zürcher
Popmusik-Festivals, meint, dass die
Basler am Event des Migros-Kulturprozent sehr gut vertreten seien. Und
ergänzt: «Beim Booking gabs überhaupt keine Konflikte wegen der
BScene.» Wie ein Blick ins Programm
zeigt, dürfen sich mit The bianca Story,
Static Frames und Schwellheim drei
Basler Bands auf grosser Bühne am
m4music präsentieren. Zu ihnen gesellen sich sechs weitere Formationen aus
unserer Stadt, die sich für den Nachwuchswettbewerb – Demotape Clinic
genannt – qualifizieren konnten. Eine
stattliche Zahl.
Treff der Basler Macher
Weil das m4music nicht zuletzt als
Musikmesse und Branchentreff dient,
sind viele Basler Macher anwesend:
Man begegnet Vertretern der Kaserne,
Betreibern von Musikstudios und einer
Delegation des Rockfördervereins. «Wir
sind hier am Netzwerken», sagt Dänu
Siegrist vom RFV. In Basel gebe es kein
vergleichbares Angebot, weshalb es für
noch mehr Musiker interessant wäre,
ans m4music zu kommen. Aber eben,
die Terminkollision. In Zürich hat der
RVF gar ein Panel unter dem Titel
«Musik in den Medien» organisiert.
Auch Marlon McNeill, Konzertbooker im
Hirscheneck, ist am m4music zugegen.
Allerdings vertritt er nicht seinen Club,
sondern sein Label «A Tree In A Field».
Deshalb habe er für die BScene dieses
Jahr keine Zeit, sagt er. «Schade, es
wäre interessant gewesen, zu sehen,
was in Basel läuft.» Michael Gasser
BZ, 22.03.2012
Brennpunkt
20
az | Donnerstag, 22. März 2012
Mit Hummeln im Hintern ins 16. Jahr
BScene Das Basler Clubfestival findet am Wochenende statt. Es wartet wie jedes Jahr mit Veränderungen auf
VON LEIF SIMONSEN
Sie ist eine jener 16-Jährigen, die
nicht stillsitzen können: die BScene.
Geht es nach den Organisatoren, soll
das Basler Clubfestival das auch nicht
lernen. «Wir müssen immer in Bewegung bleiben, sonst wird es langweilig: für das Publikum genauso wie für
die Bands», sagt der Medienverantwortliche Adrian Sennrich. Dass die
BScene den Stillstand nicht kennt,
dafür will sie am kommenden Wochenende den Beweis antreten –
wenn auf den hiesigen Bühnen wieder gerockt wird.
Genau genommen hat sich die
BScene aber zurückentwickelt. Im
letzten Jahr war das Menü noch
reichhaltiger, was die Club-Auswahl
anging. An vielen Orten wurde nur
an einem Tag gespielt. Die BScene offerierte den Besuchern gewissermassen den Freitag im Kleinbasel und
den Samstag im Grossbasel. Als gescheitert will Sennrich die Aufteilung nicht bezeichnen. Er selber
empfand sie sogar als Bereicherung.
Nur: Den Mehraufwand wollte sich
die BScene-Crew, die nicht nur an
diesen zwei Tagen fast an ihre Grenzen kommt, ersparen. Statt mit – wie
jetzt – neun mussten die Organisato-
«Wir müssen in Bewegung bleiben, sonst wird
es langweilig: für das
Publikum – genauso
wie für die Bands.»
Adrian Sennrich,
Medienchef BScene
ren im vergangenen Jahr mit 14
Clubs verhandeln. Wo nicht vorhanden, mussten sie mit der nötigen
Technik ausgestattet werden. Und
schliesslich stand am Samstag der
grosse Umzug vom Kleinbasel ins
Grossbasel an. Daher hat man sich
nun entschlossen, wieder zurück zu
den Wurzeln zu kehren. Fast zumindest: Denn die Zeichen stehen weiter
auf Professionalisierung. Neben einem stets wachsenden Budget arbeiten mittlerweile 100 Helfer, 8 OK-Mit-
Die Kuppel ist eine der wenigen Grossbasler Clubs an der BScene.
glieder und ein Angestellter mit 50Prozent-Pensum für die BScene. Jährlich bricht das Clubfestival den eigenen Zuschauerrekord – im letzten
Jahr strömten über die zwei Tage
8500 Zuschauer zu den Konzerten
zwischen Kuppel, Alter Zoll, Volkshaus und Voltahalle.
Grosse Abwesende
Heuer sind die Wege kürzer. «Wir
haben uns auf das Kleinbasel konzentriert», sagt Sennrich. Er spricht von
einem «Teil des Konzepts», dass das
Publikum jederzeit das Lokal wechseln kann, ohne viel Zeit zu verlieren. Deswegen haben sich die BScene-Organisatoren auch dazu entschlossen, den beliebten Hinterhof
Programm BScene 2012
Freitag
Samstag
REITHALLE (Indie, Rock)
(1) Last Leaf Down (2) Pentatonic (3) We Invented Paris (4) I Heart Sharks
REITHALLE (Hip-Hop, Soul, Funk)
(1) Trace (2+3) Lee Fields & The Expressions (4)
Brandhärd
ROSSSTALL (Elektro, Indie, Rock)
(1) Octanone (2) End (3) Sizarr (Disko) Diskomurder & Michael Berczelly
ROSSSTALL (Hip-Hop)
(1) Grand Beatbox Battle (Disko) Antz in the
Pantz
VOLKSHAUS (Afro, Latin, Reggae)
(1) Baye Magatte (2) Zisa (3) The Dubby Conquerors feat. Elijah, De Luca, Easy Yves & Danini, Exco Levi, Dutchie Gold Reggae
VOLKSHAUS (Alternative, Folk, Rock)
(1) Kapoolas (2) Christopher Christopher (3) Anna Aaron (4) Slag in Cullet
VOLKSHAUS Unionsaal (Hip-Hop, Pop, Ska)
(1) Otto Normal (2) Marco Kunz (3) Red Eyes
Band
PARTERRE (Singersongwriter, Pop)
(1) Karin Portmann (2) Newbridge (3) Leonti
8-BAR (Blues, Pop, Rock)
(1) Graf Seismo (2) Gordon Bell (3) Zlang Zlut
SUD (Chansons, Ska, Folk)
(1) Carrousel (2) Dexter Doom and the Loveboat
Orchestra (3) Kummerbuben
ZUM GOLDENEN FASS (Singersongwriter, Elektro)
(1) Fredy Rotten & Alexandra Werner (2) Charlotte&Sophie (3) Five Years Older
JÄGERHALLE (Stoner, Punk, Rock)
(1) Snarf (2) The Old Ladies Bags (3) The Triad
KUPPEL (Lo-Fi, Folk, Pop, Indietronica)
(1) Shilf (2) The Oh No’s (3) Sister Gracie (Disko)
Neon Cicrcus feat. Mannequins we are (Venetus
Flos DJ-Set) & DJance Catz
BIRD’S EYE (Jazz)
(1) Joscha Arnold Quintett (2+3) Klangquadrat
VOLKSHAUS Unionsaal (Elektro, Rock)
(1) The Hoanhiêu (2) Deep Kick (3) Lafayette
PARTERRE (Blues, Folk, Pop)
(1) Judy Birdland (2) Al Pride (3) Schöftland
8-BAR (Ländler, Indie, Rap)
(1) Trio Räss (2) Elephant Anthony
(3) La Boulangerie
SUD (Rock, Alternative)
(1) Static Frames (2) Glaze (3) We Loyal
ZUM GOLDENEN FASS (Singersongwriter, Jazz)
(1) Linah Rocio (2) Eva Kesselring (3) Nives Onori
JÄGERHALLE (Rockabilly, Surf, Hard Rock)
(1) Carma Star (2) Bikini Girls (3) Flagstaff
KUPPEL (Balkan, Gypsyjazz, Ska, Reggae)
(1) Freylax´ Orkestar (2) Kalles Kaviar (3) Jaro
Milko & The Cubalkanics (Disko) Treasure Tunes feat. Redda Vybez & Claasilisque Sound
BIRD’S EYE (Jazz)
(1) Daniel Mudrack Trio (2+3) Aliéksey Vianna
Trio
www.bscene.ch
Legende Öffnungszeiten: Türöffnung 20.30 Uhr, (1) 21.30 Uhr, (2) 22.45 Uhr, (3) 24
Uhr, (4/Disco) 1.30 Uhr.
auf dem Dreispitz nicht mit ins Boot
zu holen. Bereits die Kuppel an der
Binningerstrasse befinde sich «fast zu
weit weg», wie Sennrich sagt.
Einige der bekanntesten Formationen aus der Region haben sich in diesem Jahr nicht beworben. Schwellheim, die Reggae-Publikumslieblinge
aus Allschwil, gönnen sich nach drei
Auftritten in den letzten drei Jahren
eine Pause. Ebenfalls nicht um einen
Startplatz beworben hat sich die derzeit wohl hippste Basler Band Bianca
Story – ein Auftritt am Basler Musikfestival würde derzeit nicht in die
Karriereplanung passen, mutmasst
Sennrich. Neben den prominenten
Abwesenden gibt es aber nicht minder prominente Anwesende. Über
ZVG
fehlende Arbeit kann sich die Jury
nämlich auch in diesem Jahr nicht
beklagen: Fast 300 Bands bewarben
sich, 68 wurden ausgewählt – das Angebot reicht von Hip Hop über Rock
bis hin zu Jazz. Und nicht nur junge,
aufstrebende Bands sehen die BScene
als Chance. Auch renommiertere Formationen wie Brandhärd, die am
Samstag in der Reithalle der Kaserne
spielen, sehen eine gute Gelegenheit,
sich einem «gemischten Publikum zu
präsentieren», wie Brandhärd-Mitglied Stefan Fierz sagt. Denn am
Samstag spielt die Gruppe nicht vor
der üblichen Fanbasis, sondern vor
einer heterogenen Festivalschar – also potenziellen neuen CD-Käufern.
Trotzdem steht für Fierz im Vorder-
grund, «zu einer tollen Zeit an einem
guten Ort spielen zu dürfen».
Schlaflose Nächte
Schlaflose Nächte wird der 31-jährige Routinier vor dem Kasernen-Gig
dennoch nicht haben. Das ganz im
Gegensatz zu den BScene-Organisatoren: Materialkisten packen, die Kassencontainer in Empfang nehmen,
den Wechsel von Soundcheckzeiten
organisieren und Presseanfragen beantworten halten das Organisationskomitee bis zum Festivalbeginn auf
Trab. Und viel gemütlicher wirds
auch am Wochenende nicht, wenn
die Basler Jugend zu Tausenden in
die Clubs strömt. Stillsitzen aber: Das
wäre ohnehin nichts für die BScene.
«Von Revolte weit entfernt»
schätzung wäre für jene Musiker, die
seit den 70er-Jahren leidenschaftlich
Musik machen und wichtige Entwicklungen vorgespurt haben.
Einschätzung Der Musikjournalist und Autor Marc Krebs gehört
zu den ausgewiesenen Kennern
der hiesigen Musikszene.
VON SEBASTIAN MOOS
Marc Krebs, wie beurteilen Sie die
diesjährige BScene?
Marc Krebs: Sie ist stilistisch vielfältig und breit, aber überraschungsarm
bei der Club-Wahl; abgesehen von
der 8-Bar. Ich finde es eine gute Entscheidung, diesen jungen Konzertort
einzubeziehen.
Sie sprechen von Vielfalt und Breite. Sehen Sie gleichwohl Tendenzen
im Line-up?
Ja, mich dünkt, dass heuer viele Formationen ihre BScene-Premiere feiern können. Das freut mich, auch
wenn es mich daran erinnert, dass
ich langsam ein alter Sack bin.
Nennen Sie uns trotzdem ein paar
Highlights des BScene-Programms?
Das Schöne an der BScene ist, dass
man keine Highlights prognostizieren kann und soll. Man lässt sich treiben, weicht vielleicht von der geplanten Route ab und entdeckt zufällig
Neues. Ich erinnere mich daran, dass
ich am ersten Festival, 1996, zufällig
an einem Konzert landete, in dem
ein Experimentalmusiker mit Samples und einer singenden Säge spiel-
6
«Man lässt sich treiben,
weicht vielleicht von der
geplanten Route ab und
entdeckt zufällig Neues.»
te. Das war damals ziemlich abgefahren, überraschend und genau darum
geht es nicht zuletzt bei der BScene:
Für die Möglichkeit Entdeckungen zu
machen.
Vermissen Sie Namen im Line-up?
Nein. Es ist richtig und wichtig, dass
keine Band eine Garantie hat, an der
BScene auftreten zu können. Mich
dünkt aber, dass es ältere Musiker
bei der Jury schwer haben, ungeachtet ihrer Qualität. Ein ganzheitlicheres Abbild der Szene würde ich
begrüssen, auch weil es eine Wert-
A propos Entwicklungen: Wie hat
sich die BScene in den letzten 16
Jahren entwickelt?
Die BScene ist grösser und bedeutender geworden. Alle involvierten Leute
haben viel geleistet. Meiner Meinung
nach bräuchte es aber keine überregionalen oder internationalen Künstler. Oder wenn, dann wäre ein konkreter Austausch mit einer anderen
Stadt wünschenswert. Davon könnten auch Basler Bands profitieren.
Was ich sehr bedaure: dass man es
am gleichen Wochenende wie das
M4Music in Zürich durchführt.
Die BScene ist grösser geworden,
schreibt aber zugleich: «Wir wollen
anecken und keine Anpassung.»
Die BScene schreibt sich jedes Jahr
einen neuen Slogan auf die Fahne,
davon darf man sich nicht blenden
lassen. Wenn der Anlass nicht angepasst wäre, dann würde viel stärker
der Zufall regieren, würden illegale
Keller bespielt etc. Von einer Revolte
ist die BScene weit entfernt. Man
kann dem wachsenden Festival vielleicht eine gewisse Trägheit vorhalten. Aber es wird auch grosse Arbeit
geleistet: Die BScene ist eine wichtige Nabelschau: für die Musiker, die
Clubs und das Publikum.
BZ, 25.03.2012
Region Basel
Montag, 26. März 2012 | az
27
«Vor allem die Architektur gefällt mir sehr»
Einkaufszentrum Die neue Markthalle ist seit dem Wochenende geöffnet – die ersten Besucher zeigen sich angetan
VON NADINE BÖNI
Zwei verirrte Tauben kreisen im weiten Rund der neuen Markthalle. Unter ihnen geniessen die ersten Besucher ihr Frühstück. Gipfeli, Zopf mit
Konfitüre, Orangensaft, Kaffee und
heisse Schoggi. Eine viel beeindruckendere Kulisse für ein Frühstück
gibt es wohl nicht. 27 Meter hoch ist
der Kuppelbau, der Durchmesser beträgt 60 Meter – die Markthalle ist
der drittgrösste Massivkuppelbau der
Welt. Die Stimmung an der Eröffnung ist kurz nach Türöffnung ein
wenig verschlafen. Die neue Markthalle und die Besucher gehen den
«Die Räumlichkeit
ist toll, aber den Bedarf
für die Läden
sehe ich nicht.»
Roman Scheidegger, Besucher
aus Basel
Sonntag gemütlich an. Einige der
Läden werden noch einmal auf Vordermann gebracht. Staubsauger und
Wischlappen beseitigen die Spuren
vom Vortag. Auf der Bühne stimmen
Nubya und ihre Band langsame und
sanfte Töne an.
Kinder auf dem Surfbrett
Je näher aber der Mittag kommt,
desto mehr Leben zieht in die Markthalle. Immer mehr Besucher strömen in das weite Rund. Vor dem
Glücksrad bildet sich bald eine
Schlange. Auch andere Attraktionen
ziehen an der Eröffnung die Besucher an. Sie schlendern an den verschiedenen Läden vorbei, lassen sich
vom Künstler Ballone knoten oder
präsentieren sich als Modell für den
Karikaturisten.
Ein Highlight steht im hinteren
Teil: der Surfbrett-Simulator. Grosse
und kleine Kinder testen darauf ihr
Koordinationsvermögen. Besonders
lang hält sich die sechsjährige Ivy auf
dem schaukelnden und ruckelnden
An der Eröffnung der neuen Markthalle gab es für die Besucher viel zu staunen.
Brett. «Wenn es ganz schnell wird,
ist es ziemlich schwierig», gibt sie
danach fachmännisch Auskunft und
lächelt stolz. Noch stolzer scheint der
Papa zu sein: «Du hast das wirklich
super gemacht.»
Lob, aber auch leichte Skepsis
Was sie in der Markthalle zu sehen bekommen, gefällt den meisten
Besuchern. Aber ist es die Neugier,
die sie hierher gebracht hat oder planen sie, später auch hier einzukaufen? «Ob die Läden laufen werden,
weiss ich nicht. Für mich sieht einfach alles sehr teuer aus», sagt Monika Goldiger aus Münchenstein nach
dem ersten Augenschein skeptisch.
Roman Scheidegger aus Basel sieht
das ganz ähnlich. Die Räumlichkeiten seien toll. «Ich sehe die Markthal-
«Ich finde es wichtig,
dass uns so ein Bauwerk erhalten bleibt.»
Georges Goldiger, Besucher
aus Münchenstein
le aber eher als Veranstaltungsort.
Dass es in der Stadt den Bedarf für eine weitere Einkaufsmöglichkeit gibt,
glaube ich eher nicht.» Dennoch
JURI JUNKOV
hofft Scheidegger: «Vielleicht erreicht die Markthalle aber auch ihr
Ziel und schafft eine Aufwertung zwischen Bahnhof und Innenstadt.»
Die Architektur als Trumpf
Zumindest scheinen einige Voraussetzungen dafür gegeben. So ist
die Markthalle nicht allein vom
Shopping abhängig. Im nahen Turm
entstanden Wohnungen und Büroräumlichkeiten. Zudem sind bereits
Events geplant, die Leben in die
Markthalle bringen sollen. Geht es
nach den Besuchern der Eröffnung,
ist der grösste Trumpf, den die
Markthalle hat, aber ein anderer:
«Vor allem die Architektur gefällt
mir sehr. Es ist schon beeindruckend,
wenn man die Halle betritt und sich
über einem dieser riesige Bogen auftut», sagt Monika Goldiger. Ihr Mann
Georges pflichtet ihr bei: «Ich finde
es wichtig, dass uns so ein Bauwerk
erhalten bleibt.» Besucher seien der
Markthalle zu wünschen. Nicht, dass
die Tauben bald die Einzigen sind,
die sich in die Markthalle verirren.
Mehr Fotos von der neuen Markthalle
finden Sie online.
Weniger Zuschauer zappten sich durch die Club-Landschaft
BScene Die Ausgabe 2012 des
Basler Clubfestivals ging ohne
grosse Zwischen- und Unfälle
über die Bühnen. bz-Mitarbeiter
Tumasch Clalüna begab sich auf
Entdeckungstour.
VON TUMASCH CLALÜNA
Der Rundgang auf dem Basler Clubfestival BScene beweist es: Die Locations haben sich wieder klar in Richtung Kleinbasel verschoben. Fast alle
Clubs liegen innerhalb kurzer Laufdistanz nahe beieinander. Dies hänge
mit den Vorgaben der Clublandschaft
zusammen und sei keine bewusste
Entscheidung, wie Adrian Sennrich,
Pressesprecher des Festivals, betont.
Auf zehn Bühnen – die Jägerhalle war
kurzfristig wegen fehlender Bewilligung ausgefallen – präsentierten sich
am Freitag und Samstag 60 Bands vor
rund 7000 Besuchern. Dies ist ein
Rückgang um über 1000 verkaufte Tickets im Vergleich zum Vorjahr.
Ich beginne meine Tour im «Sääli»
des Goldenen Fasses an der Hammer-
strasse. Der kleine Raum im ersten
Stock ist gut gefüllt, Linah Rocio aus
Baden sorgt mit ihrer Band für entspannte und konzentrierte Stimmung. Hier könnte man gleich den
ganzen Abend verbringen, doch es
stehen ja noch einige andere Stationen an. Also bewege ich mich in
Richtung Kasernenareal, wo sicherlich schon riesige Schlangen vor den
Eingängen warten. Doch nichts da.
Trotz Beatboxbattle und baldigem
Auftritt des internationalen Top-Acts
Lee Fields and the Expressions komme ich problemlos rein. Das Publikum scheint sich wegen des warmen
Wetters lieber vor als in den Hallen
aufzuhalten.
IM ROSSSTALL ALLERDINGS tobt
der Kampf am Mikrofon wie erwartet. Ich gönne mir eine kurze Kostprobe nationaler und internationaler
Beatbox-Performances und ahne,
dass es eine schwierige Entscheidung
werden wird. Am Ende wird Ball-Zee
aus England gewinnen, doch mich interessiert vorerst die Stimmung in
der Reithalle. Als der Speaker die
Bühne betritt, ist die Halle kaum ge-
Aushängeschild des Basler Musikschaffens. Sie lässt sich etwas Zeit
mit dem Beginn, kontrolliert nochmals die Positionen, korrigiert das
Monitoring. Doch als sie loslegt, tut
sie das mit einer Inbrunst und Abgebrühtheit, die begeistert. Das Publikum lauscht gebannt.
Bands wie Dexter Doom im Sud begeisterten die Fans.
füllt. Voller Enthusiasmus ruft er die
Leute dazu auf, mehr Publikum zu
mobilisieren. Und kaum beginnt die
amerikanische Soul-Funk-Combo um
den Frontmann Lee Fields zu spielen,
füllt sich die Halle schnell.
Im Parterre geben derweil Al Pride
ihre Mischung aus Folk und Pop zum
Besten, auch sie stammen aus Baden,
und ich frage mich langsam, ob ich
in der falschen Stadt gelandet bin.
Die Zuhörer lauschen konzentriert
ZVG/ALAIN APPEL
und angetan, so richtig abgehen will
aber niemand hier. Ich beschliesse,
mich auf die Suche nach Basler
Bands zu machen und steure die «8Bar» an der Rheingasse an. Doch die
ist so voll, dass in absehbarer Zeit
kein Reinkommen ist, also weiter
zum Volkshaus. Der Innenhof ist gestossen voll mit jungen Menschen,
aus dem Union-Saal dröhnen Gitarrenklänge, und unten warten alle gespannt auf Anna Aaron, das aktuelle
IM KONTRAST DAZU der Auftritt
von La Fayette im ersten Stock. Mit
Synthie und Bass produzieren die
zwei Basler eine Mischung aus Electro und Techno, lassen sich auf der
Bühne Bier einflössen und haben ein
wildes und aufgestacheltes Publikum
vor sich.
Es sei ein gutes Festival gewesen,
ohne grosse Zwischen- und Unfälle,
zeigt sich Adrian Sennrich zufrieden.
100 Helfer sorgten für einen reibungslosen Ablauf der Werkschau
regionalen und eben auch nationalen Musikschaffens. Dieser Eindruck
überwog denn auch. Eine qualitativ
beeindruckende Werkschau, die erst
zum Ende hin in ein richtiges Festival kippte, als die Lokalmatadoren
Brandhärd in der Kaserne und Slag in
Cullet die Bühne enterten.
BZ, 26.03.2012
Basel-Stadt
20
az | Dienstag, 27. März 2012
«Werfen Konzept nicht über den Haufen»
BScene Präsident Thom Nagy versucht, Grund für den diesjährigen Zuschauerschwund zu finden
VON MURIEL MERCIER
Zur Person
Herr Nagy, am Wochenende ging
die 16. BScene über die Bühne. Das
Basler Band- und Clubfestival ist zu
einer festen und bei den Baslern
beliebten Institution geworden.
Dieses Jahr bleibt ein fahler Nachgeschmack zurück: Nach 15 Jahren
ist mit 7000 Zuschauern zum ersten Mal ein Rückgang zu verzeichnen. Es kamen über 1000 weniger
als im 2011. Wie kommt das?
Thom Nagy: Das ist eine schwierige
Frage, die wir uns seit Sonntag immer wieder stellen. Und sie ist natürlich für die Zukunft des Festivals essenziell. Wir sind bis jetzt noch zu
keinem zwingenden Grund gekommen. Alle möglichen Erklärungen
sind reine Spekulationen. Im Mai machen wir eine Retraite und versuchen, eine schlüssige Begründung für
den Besucherrückgang zu finden. Ich
gehe davon aus, dass eine Kombination verschiedener kleiner Dinge zu
dem Rückgang geführt hat. Wäre es
ein einzelner, grosser Grund, hätten
wir ihn mittlerweile identifiziert.
Seit sieben Jahren ist Thom Nagy
bei der BScene, drei davon als
Präsident. Dieses Jahr hat der 33Jährige sein Amt zum letzten Mal
ausgeführt. «Zur Philosophie der
BScene gehört Beweglichkeit»,
sagt der NZZ-Journalist. Es brauche immer wieder neue Leute,
neue Ideen. «Wir wollen keine
Sesselhocker heranzüchten.» In
den letzten Festivalstunden als
Präsident,sei er dann aber doch
melancholisch geworden. (MUM)
Basler Clubszene hat sich in den letzten Jahren geändert. Bands verfügen
über weniger Auftrittsmöglichkeiten,
denn 90 Prozent des Ausgangsangebots am Wochenende sind Partys mit
DJ’s. Vielleicht hat sich dadurch der
Ausgeh- und Musikgeschmack der
Leute geändert. Aber nur weil wir
einmal einen Zuschauerschwund
feststellen, werden wir unser Konzept nicht über den Haufen werfen.
Dieses Jahr sind viele auswärtige
Bands aufgetreten. Luzerner, Badener, Hamburger und Berliner waren dabei. Zu wenig Basler?
Über 80 Prozent waren Bands aus der
Region. Und dass wir auswärtige Musiker einladen, liegt daran, weil wir
Ausstrahlungskraft über die Grenzen
hinaus erreichen wollen.
Am Wochenende fand in Zürich
das Musikfestival M4Music statt.
Während in Basel Basler Bands auftreten, setzen die Zürcher auf
Schweizer Acts. Könnte die Konkurrenz das Verhängnis sein?
Das ist tatsächlich ärgerlich. Vor zwei
Jahren gab es bereits diese Terminkollision, weswegen wir den Zürcher
Organisatoren damals die BSceneDaten bis 2013 bekannt gaben. Im
vergangenen Herbst teilten uns die
M4Music-Leute mit, ihr Festival müsse gleichzeitig stattfinden. Für uns
war es zu spät, die BScene zu verschieben, denn die Club-Verträge wa-
«Wir gehen nicht
bankrott. Aber natürlich
müssen wir den
Gürtel enger schnallen.»
Thom Nagy, Präsident BScene
ren längst alle unterschrieben. Aber
ich bin überzeugt, dass die M4Music
nicht viel Publikum abgezogen hat.
Sie hatten 6600 Zuschauer, wir 7000.
M4Music ist vor allem für Fachpublikum, also für das Musikbusiness.
Hinzu kam, dass die BScene am
Freitag bekannt gab, dass die Jägerhalle als Veranstaltungsort keine
Bewilligung habe.
Thom Nagy gefällt die magische Atmosphäre der BScene.
Auch das war ärgerlich. Die Clubs
sind für ihre Bewilligung selber verantwortlich. Im Herbst mussten uns
alle Bewilligungen der Clubs vorliegen. Wir vertrauen natürlich darauf,
dass diese eingeholt worden sind.
Haben Sie wirklich kurzfristig vom
Bewilligungsproblem erfahren?
Zehn Tage vor dem Festival haben
uns die Jägerhalle-Besitzer informiert. Zuerst ist bei uns Panik ausgebrochen und dann haben wir versucht, eine temporäre Bewilligung zu
bekommen. Drei Tage vor Festivalbeginn erhielten wir die definitive
Absage. Wir haben das Hirscheneck
ZVG
angefragt, aber die konnten nicht einspringen. Glück im Unglück: Zwei
Bands sagten ihren Auftritt kurzfristig ab und zwei der Jägerhallen-Bands
konnten einspringen. Die anderen
vier waren natürlich sehr enttäuscht,
was wir nachvollziehen können.
Gehen Sie gegen die Jägerhalle vor?
Nein. Die BScene soll Clubs zusammenbringen. Eine Anzeige würde diesem Ethos nicht entsprechen.
Sie haben Spekulationen rund um
die Besucherabnahme erwähnt.
Gibt es noch weitere Gründe?
Auch das ist Spekulation, aber die
Haben Sie den Zuschauerrückgang
bereits während des Festivals gespürt?
Klar, am Freitagabend habe ich gelitten und mich gefragt, was denn los
sei. Ich ging mit einem unguten Gefühl ins Bett. Aber am Sonntagmorgen hat das ganze Team festgestellt,
dass die BScene 2012 trotzdem toll
war und die Atmosphäre magisch.
Solange das finanzielle Fundament
gegeben ist, ist die Magie wichtiger.
Spüren Sie ein finanzielles Manko?
Wir gehen jetzt nicht bankrott, weil
wir immer vorsichtig wirtschaften.
Aber natürlich müssen wir den Gürtel enger schnallen.
Was ist das Ziel der BScene in den
nächsten Jahren?
Uns ist klar, dass grenzenloser
Wachstum nicht möglich ist. Wir
wünschen uns, dass sich die Zuschaueranzahl zwischen 8000 und 9000
einpendelt. Und wir wünschen uns,
dass es unser Basler Band- und Clubfestival in 15 Jahren noch gibt.
Iranischer Lammfleischeintopf für -minu
Blickwechsel Im Rahmen der
nationalen Integrationswoche
kocht die Iranerin Maryam
Mahmudi in ihrem Garten für
-minu ein Mittagessen.
VON PASCALE HOFMEIER
Das Basler Stadtoriginal -minu faltet
bedächtig Küchenpapier zu kleinen
Servietten und legt eine zu jedem
Plastikgedeck auf dem langen Tisch.
Dieser steht in der Laube des Familiengartens von Maryam Mahmudi an
der Bungestrasse in Basel. Die Kurdin
aus dem Iran lebt seit über fünf Jahren in der Schweiz, das Asylverfahren
der Familie ist noch nicht abgeschlossen. Maryam Mahmudi hat fast zwei
Tage lang vorgekocht für ihren Basler
Gast. Sie serviert Ghormesi, einen
Lammfleischeintopf, und Basmatireis
mit Safran.
Dauernde Ungewissheit
Es ist kein zufälliges Treffen zwischen den beiden Menschen mit unterschiedlichem kulturellem Hinter-
Maryam Mahmudi.
ZVG
grund. Organisiert wurde der «Blickwechsel» vom Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz (Heks) im Rahmen der nationalen Integrationswoche. Ähnliche Begegnungen zwischen
Schweizer Persönlichkeiten und Immigranten finden in dieser Woche in
sechs Schweizer Städten statt. Am
Morgen hat Maryam Mahmudi auf einem Rundgang durch das Hegenheimerquartier -minu ihr Basel gezeigt.
Das Schulhaus, in dem ihr Sohn Soheil die fünfte Klasse besucht, und
den Kindergarten, in den ihre Tochter
Sarah im Sommer gehen wird. Hof- pern in die Schweiz. «Wir sind froh,
fentlich. Denn über jedem Plan der dass wir jetzt in einem ruhigen Land
Familie liegt die Ungewissheit, wie sind, in dem unsere Kinder in Sicherihr Asylverfahren enden wird. «Blick- heit zur Schule gehen können», sagt
wechsel» sensibilisiere für den schwie- Mahmudi. Ein starker Akzent prägt
rigen Alltag der Immigranten, sagt ihr Deutsch, das trotzdem sehr gut
-minu: «Man kommt wieder auf die verständlich ist. Ihre Muttersprachen
Welt, wenn man mit ihren Problemen sind Kurdisch und Persisch. Als ihr
konfrontiert wird. Unsere eigenen all- Sohn in den Kindergarten gekommen
täglichen Sorgen werden dadurch sei, da habe sie die Kindergärtnerin
manchmal fast lächerlich.» Zum Bei- nicht verstanden. Und ihr Sohn habe
spiel könnte die Fadie anderen Kinder
milie aus reglemennicht
verstanden.
tarischen Gründen
«Wir haben beide
selber keinen Famigeweint, weil wir
liengarten mieten.
nichts verstanden
Sie ist die Untermiehaben.» Seither beterin des Heks-Pro- Maryam Mahmudi,
sucht sie SprachkurAsylbewerberin aus Iran
jekts «Neue Gärten
se. «Das hilft mir,
beider Basel».
um Kontakte aufzubauen.» Und schon ist die Mittagszeit vorbei, die Zeit drängt. Zum DesSprache als Schlüssel
Im Garten verbringt Familie Mah- sert gibt es Torte und Küchlein aus
mudi fast jede freie Minute. «Wir Kokosnuss, Zucker und Ei. Danach
pflanzen viel iranisches Gemüse, das werden die Rollen getauscht. -minu
es hier nicht gibt», sagt Maryam Mah- führt Mahmudi durch sein Basel, mit
mudi. Aus politischen Gründen flohen dem Rheintaxi zum Hafen, zurück
ihr Mann und sie vor zwölf Jahren in zum Papiermuseum und ins Kunstden Irak. Später kamen sie mit Schlep- museum.
«Wir haben beide
geweint, weil wir nichts
verstanden haben.»
8
Ihr Geld
von Heinz Sutter
Viel Zement
für China
■ Im Fahrwasser von konjunkturellen Schwächeperioden haben es zyklische Branchen generell nicht leicht. Einerseits
schrumpft der laufende Konsum, weil der Arbeitsmarkt
weniger Einkommen hergibt.
Das spürt etwa die Textilindustrie, wenn es die alte Jeans
doch noch ein Jahr länger machen soll. Andererseits führen
pessimistische Erwartungen
dazu, dass grössere Anschaffungen hinausgezögert werden, was u. a. die Automobilindustrie beeinträchtigt.
Die Investitionstätigkeit von
Unternehmen verhält sich ähnlich: Verschlechtern sich die
Aussichten auf den Absatzmärkten, muss verstärkt auf
die Kostenkontrolle geachtet
werden.
DIESEN EFFEKT SPÜRT insbesondere der globale Zementsektor sehr deutlich. Während
der Wirtschaftskrise 2009
brach beispielsweise beim
Branchenprimus Holcim das
Zementvolumen in Nordamerika um 26 Prozent und in Europa um 21 Prozent ein. Bis 2011
erholte sich die Nachfrage in
diesen Regionen kaum, was zu
Sparmassnahmen und Werksschliessungen führte. Aktuell
wird mit einer globalen Zementproduktion von 3,4 Milliarden Tonnen gerechnet. Davon entfallen 90 Prozent auf
die Emerging Markets, China
alleine braucht 2 Milliarden
Tonnen.
AUFGRUND der anhaltenden
Urbanisierung und dem Bedarf
an Infrastruktur wird die Nachfrage nach Zement in den
Hellen sich die
konjunkturellen
Aussichten weiter
auf, profitieren
zyklische Werte an
vorderster Front.
Emerging Markets weiter
wachsen – darauf stellen sich
die globalen Zementkonzerne
ein. Bereits heute sind rund
60 Prozent der Kapazitäten dieser Konzerne auf die Emerging
Markets ausgerichtet. Hellen
sich die konjunkturellen Aussichten weiter auf, profitieren
zyklische Werte an vorderster
Front. Dies könnte auch für international aufgestellte Zementunternehmen gelten, die
– bei anhaltend tiefen Zinsen –
von einem Nachholbedarf auf
der Investitionsseite getragen
werden. Seit Jahresbeginn erzielte der Sektor «Baumaterialien» global einen Kursanstieg
von über 13 Prozent und wird
nur vom stark konjunkturabhängigen Technologiesektor
(14,5%) übertroffen.
FÜR DEN PRIVATEN INVESTOR bieten spezialisierte Anlageprodukte die Möglichkeit, an
dieser Entwicklung teilzunehmen und dank Diversifikationseffekten nicht vom Erfolg einer
einzelnen Unternehmung abhängig zu sein. Art und Umfang der Investition sollten
aber stets mit Blick auf das Gesamtportfolio erfolgen, weshalb eine professionelle Anlageberatung unerlässlich ist.
Heinz Sutter ist Betreuer Premium
Banking bei der Migros Bank in
Liestal.
Tageswoche, 16.03.2012
9
Tageswoche, 23.03.2012
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Migros Magazin, 05.03.2012
region Basel
BCool, BReady, BThere
BScene, das beliebte Basler Clubfestival,
geht Ende März über elf Basler Bühnen.
BCool, Bready, BThere sind nur einige der
Aufforderungen, sich das vierte Wochenende im März zu reservieren.
Die nationalen und internationalen Bands
des Festivals bieten wie immer einen
Soundtrack, der von Hip-Hop, reggae, Pop
über Elektro, Singer-Songwriting, Soul,
rock, Emo bis hin zu abgefahrenem DesertWestern-Surf-Beat reicht. Kurz und gut: Es
ist Musik, es sind Musikerinnen und Musiker, die zur region Basel passen.
Mehr zu diesem Anlass in einer Woche auf den
Regionalseiten der Migros Basel und ab sofort
unter www.bscene.ch
11
Migros Magazin. 12.03.2012
ihre region
| migros-magazin | Nr. 11, 12. März 2012 |
migros basel | 71
neWS
Musical «My Way»
Dienstag, 20. und Donnerstag,
22. März, 20 Uhr. Weitere Vorstellungen siehe Tagespresse. Förnbacher Theater, Badischer Bahnhof
Basel.
Die Story versetzt das Publikum in
das Amerika der 1950er-Jahre, als
Frank Sinatra und Ava Gardner mit
Glamour, Erotik und Leidenschaft
alles verkörperten, was das Publikum noch heute verzückt.
Mit Jennifer rudin und Dany Demuth. Preise: von Fr. 52.50 bis
Fr. 60.–. M-Reduktion von
Fr. 10.– pro Karte exklusiv im
M-Vorverkauf (siehe S. 72 oben).
Infos und reguläre Karten für «My
Way» sowie für alle Wiederaufnahmen der von der Migros Basel
unterstützten Vorstellungen unter
Tel. 061 361 90 33.
www.foernbacher.ch
BClose and BThere an der BScene
Das beliebte Basler Clubfestival geht ende März über elf Bühnen.
M
it «To be, or not to be» hat sich
eines der berühmtesten Zitate
der Weltliteratur auch in jungen
Köpfen eingenistet. Es stammt aus
«Hamlet», William Shakespeares Story
über den Prinzen von Dänemark.
Eigentlich hat das Zitat nichts mit dem
grossen Basler Clubfestival zu tun, das
Ende März über elf Bühnen der Stadt
geht. Trotzdem muss man beim Lesen der
Wortspiele, mit denen BScene dieses Jahr
für sich wirbt, an Shakespeare denken.
Dies, obwohl das Musikfestival, das inzwischen im 16. Jahr spielt, bedeutend
jünger ist als die grosse Tragödie des im
16. Jahrhundert geborenen Shakespeare.
Bild: zVg
am vierten Wochenende im märz
rockt bscene basel
BCool, BReady, BThere sind nur einige
der Aufforderungen, mit denen BScene
Junge und Junggebliebene auffordert,
sich das vierte Wochenende im März zu
reservieren. Das BCool ist notwendig,
denn es ist noch nicht ganz so weit.
Trotzdem empfiehlt sich das BReady,
denn die Tickets sind bereits im Vorverkauf. Bleibt noch das BThere, wenn sich
der Vorhang hebt und die erste Bassdrumwelle in den Konzertsaal bricht.
Die nationalen und internationalen
Bands bieten wie immer einen Soundtrack, der von Hip-Hop, Reggae, Pop
über Elektro, Singer-Songwriting, Soul,
Rock, Emo bis hin zu abgefahrenem Desert-Western-Surf-Beat reicht.
Feste soll man feiern, wie sie fallen.
Drum: Geh zur BScene and BClose;
BTight and BBright; BExcited, BLoud
and BSatisfied. So BYou and SeeYou.
Text: Priska M. Thomas Braun
2011 überzeugte die Band We Invented Paris mit einer Mischung aus Konzert und Live Art. Was bietet sie 2012?
Marvellous Music im März
Die 16. BScene geht am Freitag, 23. und
Samstag, 24. März, über folgende Basler
Bühnen:
Volkshaus (zwei Bühnen), Kaserne (zwei Bühnen), Parterre, Kuppel, The bird’s eye jazz club,
SUD, 8-Bar, Jägerhalle und das Sääli «zum Goldenen Fass».
Detailliertes Programm unter www.bscene.ch
Preise:
2-Tage-Pass: Fr. 41.– (normal),
Fr. 37.– (reduziert)
1-Tages-Pass: Fr. 26.– (normal),
Fr. 23.– (reduziert)
Diese reduktionen gelten für Studenten und
Lehrlinge. Es gibt keine Migros-reduktionen.
An der Abendkasse wird ein zuschlag von
Fr. 4.– pro Ticket erhoben.
Vorverkauf: Info-Schalter MMM Claramarkt
Basel, Kundendienst MParc Dreispitz Basel und
alle Vorverkaufsstellen mit starticket.ch, mit
zusätzlicher Vorverkaufsgebühr von Fr. 2.–
Infos: www.bscene.ch
12
20 Minuten vom 23.03.2012
20 Minuten vom 23. März
13
Volksstimme vom 23.03.2012
4 | Baselbiet Junglenkerin mit
131 km/h unterwegs
Wittinsburg | Eine 20-jährige Junglenkerin fuhr am Sonntagnachmittag mit 131 km/h über die Untere Hauensteinstrasse in Wittinsburg. Die Polizei bemerkte ein Auto, das massiv zu schnell unterwegs war. Das Laser-Geschwindigkeitsmessgerät registrierte daraufhin 131 km/h anstatt der erlaubten maximal 80 km/h. Die in der Region wohnhafte Frau musste den Führerausweis an Ort und Stelle für mehrere Monate abgeben und kassierte eine Geldbusse. vs.
Quartierplanpflicht
für Neu-Einzonungen
Gelterkinden | Die Revision der Ortsplanung in Gelterkinden erhält von der SP gute Noten. Im Mitwirkungsverfahren schreibt die Partei, dass die vorgeschlagenen Instrumente eine gute Grundlage für die positive Entwicklung der Gemeinde seien. Indes hat die SP einige Anregungen: Die vorgeschlagenen Neu-Einzonungen seien vertretbar, stellten aber im Ausmass eine Maximalvariante dar, die eine Verknüpfung mit einer Quartierplanpflicht zwingend macht. Beim Areal Bützenen, für das ein Quartierplan vorgesehen ist, meint die SP, dass das Gebiet grösser gefasst werden müsse. In Sachen «Strassennetzplan Siedlung» pocht die SP auf eine «rasche und grosszügige Umsetzung» der geplanten Massnahmen für den Langsamverkehr. Und beim «Strassennetzplan Landschaft» schlägt die Partei neue Fusswegverbindungen ausserhalb des Dorfes vor. vs.
Frau kollidiert auf
der A2 mit Leitplanke
Diegten | Eine 20-jährige Autolenkerin verursachte am späten Freitagabend auf der Autobahn A2 bei Diegten, Richtung Basel, einen Selbstunfall und wurde dabei verletzt. Aus bislang ungeklärten Gründen kollidierte sie mit der rechten Leitplanke und geriet ins Schleudern. Das Auto kam auf dem Dach liegend auf dem Pannenstreifen zum Stillstand. Die Feuerwehr musste die Frau aus dem Fahrzeug bergen, sie wurde ins Spital eingeliefert. vs.
Mit frischem Gemüse
ins zweite Jahr
Gelterkinden | Seit Ende 2011 musste der «Gälterchinder Samschtigsmärt» ohne Gemüsestand auskommen. Doch nun kann man auf dem Markt, der jeden Samstagmorgen lokale landwirtschaftliche Frischprodukte anbietet, wieder Gemüse kaufen: Alternierend zu einer Bauernfamilie aus Häfelfingen verkauft ein Bauer aus Kaisten frisches Gemüse aus dem Fricktal und dem Baselbiet. Zudem steigert der «Samschtigsmärt», der Ende März in sein zweites Jahr geht, derzeit seinen Umsatz etwas. Wie die Vereinspräsidentin, die Zeglinger Bäuerin Barbara Rutsch-Briggen, sagt, können sich die Betreiber seit dem Anstieg der Aussentemperaturen auch wieder über mehr Kundschaft freuen. bas.
Der «Samschtigsmärt» in der Gelterkinder
Allmend-Allee ist jeweils samstags von 8 bis 12
Uhr geöffnet.
Motorradfahrer bei Kollision in Kreisel verletzt
Füllinsdorf | Ein 88-jähriger Automobilist ist am Freitag ungebremst in einen Kreisel auf der Rheinstrasse in Füllinsdorf eingefahren und übersah dabei ein Motorrad. Es kam zu einer heftigen Kollision, bei der sich des Zweiradfahrer erhebliche Verletzungen zuzog. Der 49-Jährige musste ins Spital eingewiesen werden. Dem Autofahrer wurde der Fahrausweis abgenommen. sda.
Volksstimme Nr. 37 | Dienstag, 27. März 2012
Die Psyche einer Handtasche
Gelterkinden | «Helga is bag» begeisterte im Marabu
Dass eine Handtasche nicht nur Raum für Schminkzeug und Handy bietet, sondern dass darin eine komplexe Psyche verborgen liegt, verriet Ex- Acapickel Regula Esposito, alias Helga Schneider, in ihrem Kabarettprogramm im ausverkauften Marabu. Ein zum Brüllen lustiger Abend.
Barbara Saladin
Der tiefgründige Mikrokosmos der
Handtasche ist ein Mysterium.
Diesem auf die Spur zu kommen,
hatten sich über 250 Leute vorgenommen, die am Samstagabend
im ausverkauften Kulturraum Marabu der Aufklärung harrten: Und
diese konnte Helga Schneider
bringen, die als «Dr. purse.», zu
Deutsch Handtaschenanalystin,
derzeit durch die Schweiz tourt.
Helga Schneider ist die Kunstfigur
der Zürcher Kabarettistin und
Sängerin Regula Esposito, ExAcapickel, die mit ihrem neuen
Soloprogramm «Helga is bag» auf
Besuch in Gelterkinden war.
Gemeinsam mit ihrem Assistenten und Musiker Professor Andrej
Strobstrophsky (Roland Strobel)
ging Helga dem Wesen der Handtaschen und ihrer Besitzerinnen
auf den Grund. «Eine Tasche ist die
Quintessenz des Egos, das obendran hängt», wusste sie zu erzählen, doch oft fiel ihre Analyse
vernichtend aus: «Wir Pursiologen
sagen gern: aussen Prada, innen
nada.»
Überhaupt: Handtaschen! Wer
hätte gedacht, dass so viel in diesen
Dingern steckt, mehr noch, dass
sie sogar eine eigene Psyche, ja
Identität haben? Da war beispielsweise Loredana, die durch einen
Entreissdiebstahl traumatisierte
Tasche aus Rimini. Da war das
altmodische Lederteil der Bündnerin Martha Barandun-Camenisch,
und da war eine von vielen Handtaschen von Sändy, dem Discomäuschen aus Züri. Auch eine
innen beleuchtete Orakel-Handtasche war da, die Helga während
ihrer Live-Ratgebersendung auf
«PosiTV» benutzte – «dem Sender,
wo Tascheles geredet wird».
Frauen- und Männerhandtaschen
«Eine Frau verbringt im Leben 74
Tage mit der Hand in der Handtasche», wusste die Pursiologin
zu berichten. Deshalb beliess sie
es nicht damit, die Henkel und
Verschlüsse der zahlreichen Handtaschen auf der Bühne zu analysieren, sondern sie stieg dazu auch
ins Publikum – ein besonderes
Highlight an spontanem Witz und
urkomischen Situationen.
Beeindruckend war zudem,
wie viele Handtaschen im Marabu
dabei waren – unter jedem zweiten Sitz schien eine verborgen zu
sein. Männliche Taschenträger waren dagegen keine auszumachen.
Den Männern im Publikum riet
Helga, «Handtaschen in Zukunft so
anzusehen, als wäre es ein Auto».
Die Kabarettistin Regula Esposito unterhielt das Publikum als
Helga Schneider während ihres
Helga Schneider brachte das Marabu zum Brüllen. mehr als zweistündigen Programms (Pause nicht mitgerechnet) blendend. Der Saal brüllte oft
vor Lachen, und eines ist klar: Wer
Helgas tiefschürfenden pursiologi-
Bild Barbara Saladin
schen Analysen einmal beigewohnt
hat, wird sein Verhältnis zur eigenen Handtasche – und das zu allen
Handtaschen dieser Welt – nachhaltig verändert sehen. Mit Sicherheit.
Wenn die Kaserne zum Wohnzimmer wird
Basel | Die Regionalband «We Invented Paris» sorgte an der «Bscene» für Stimmung
Rund 60 Bands lockten auf 10 Bühnen an 2 Tagen über 7000 Besucher an: Das sind die Zahlen der diesjährigen «Bscene». Wer sich in diesem Meer von Klängen und Rhythmen hervortun wollte, musste innovativ sein. Wie die Band «We Invented Paris» um Sänger Flavian Graber aus Liestal. Murielle Cornut
Musikliebhaber jeder Stilrichtung
pilgerten am Wochenende nach
Basel: Das Klubfestival «Bscene»
ging zum 16. Mal über die insgesamt zehn Bühnen. Mit 7000
Besuchern blieb das beliebte Festival zwar weit unter dem von den
Veranstaltern angestrebten Wert
von 10 000, auf der Kaserne war
davon aber wenig zu spüren:
Neuankömmlinge drängten an den
Garderoben und Abendkassen,
an den Bartheken wechselten für
Getränke die Zehnernoten ihre Besitzer im Sekundentakt.
Die laue Abendtemperatur
sorgte für gute Stimmung auf dem
Kasernenareal, sodass es sich ein
Grossteil des Publikums lieber
draussen gemütlich machte, als in
den beiden Locations Reithalle und
Rossstall die ersten Bands des
Abends zu unterstützen.
In der Reithalle machte «Last
Leaf Down» aus Solothurn den
Anfang. Für die jungen Musiker
war es das erste Mal auf einer grossen Bühne. Die melancholischen
Klänge fanden bei den wenigen Zuschauern aber grossen Anklang.
Mehr Pop als Rock
Danach durften sich Musikfreunde
des Deutschpop freuen: «PentaTonic» wussten das mittlerweile
etwas gewachsene Publikum mit
ihren anspruchsvollen Texten zu
begeistern. Nach dem Auftritt der
beiden Bands fragte man sich
allerdings, warum der Musikstil,
der in der Reithalle vertreten werden sollte, auf dem Programm als
«Rock» bezeichnet wurde. Rockige
Gitarrenklänge waren nur vereinzelt zu hören, die Performances
insgesamt zu schnörkellos.
Mit dem kurzfristigen Ausfall
des Restaurants Jägerhalle als
Location für sechs Rock- und
Punkbands blieben Liebhaber der
schnelleren Klänge dieses Jahr auf
dem Trockenen sitzen und mussten sich mit überwiegend Folk, Pop
und Elektro begnügen.
Von der Stube auf die Bühne
Der Liestaler Flavian Graber von «We
Invented Paris». Bild Murielle Cornut
14
Um Mitternacht war dann der
Auftritt der Regionalband «We
Invented Paris». Die Reithalle war
rappelvoll, der Applaus für das
Quartett um den Liestaler Flavian
Graber lautstark. Die Band besteht
erst seit Mitte 2010, kann aber eine
beeindruckende Konzerthistorie
vorzeigen: In 50 Tagen absolvierten sie 40 Shows in 30 europäischen Städten.
Dabei bespielten sie aber nicht
nur grosse Bühnen, sondern auch
WG-Wohnzimmer, Hausboote, Dächer, Kleiderläden, Buchhandlungen und Cafés. Ihre «Stubentour»,
wie Sänger Graber es nennt, hat
die Band massgeblich beeinflusst.
So ersetzte bei ihrem Auftritt an
der «Bscene» zum Beispiel eine
leere Weinkiste stellenweise das
Schlagzeug.
Nach ihren beiden Hits «Iceberg» und «A View That Almost
Kills» wechselten die Musiker von
der Bühne auf das Podest mitten
in der Halle und spielten ohne
Verstärker einen Song in Akustikversion.
Auch hier kamen der Band ihre
Erfahrungen aus den Wohnzimmer-Konzerten zugute, allerdings
kamen nur die Zuschauer in unmittelbarer Nähe des Podiums in
den vollen Genuss der Akustiknummer. In einer vollen Halle, in der
getrunken, geplaudert und gefeiert
wurde, stellte sich die akustische
Einlage als keine gute Idee heraus.
Graber musste später selber zugeben: «Auf unserer Tour hat das
besser geklappt.»
Das Publikum würde da widersprechen: Nach der Rückkehr
zur Bühne hatte die Band die Zuschauer erst richtig auf ihrer Seite.
Mit ihren poppigen Indie-Folksongs à la «Mumford and Sons»
erwiesen sie sich als würdigen Abschluss des ersten Festivalabends
in der Reithalle. Zwei Zugaben und
tosender Applaus machen ein
Wiedersehen im nächsten Jahr
wahrscheinlich. «Merci, es war
wunderschön», sagte Flavian Graber ins Mikrofon und verschwand
hinter die Bühne.
Bewegungsmelder, Märzausgabe
15
BaZ, 15.02.2012
20 Minuten, 16.02.2012
Seite 7bs
Basel Lokal
BScene 2012: Programm steht
BASEL. Das musikalische Angebot des diesjährigen
BScene-Clubfestivals ist seit gestern online gestellt. Der
Vorverkauf startet nächsten Montag. neu werden in diesem
Jahr im Vorfeld Workshops für Musiker angeboten, um den
Austausch innerhalb der Musikszene zu fördern.
www.bscene.ch
Legende. Fotobyline
16
Webmedien
fingerzeig.ch, Rückblick
fingerzeig.ch, Background
17
rfv.ch, 16.2.2012
18
rfv.ch, 5.3.2012
19
rfv.ch, 22.3.2012
20
Tages Woche, 22.03.2012
21
Tages Woche, 24.03.2012
22
Tages Woche, 24.03.2012
23
Tages Woche, 25.03.2012
24
Tages Woche, 26.03.2012
25
BaZ Schlaglicht, 22.03.2012
26
BaZ Schlaglicht, 23..03.2012
27
BaZ Schlaglicht, 27.01.2012
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tink.ch, 27.03.2012
29
tink.ch, 27.03.2012
30
tink.ch, Fotostrecke, 27.03.2012
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Badische Zeitung, 20.03.2012
32
Badische Zeitung, 21.03.2012
33
Badische Zeitung, 26.03.2012
34
20 Minuten, 25.03.2012
35
Werbewoche.ch, 19.03.2012
36
Persoenlich.ch, 19.03.2012
37
joiz, 12.03.2012
38
Trailer / Fernseh
Trailer im kult.kino
Ausstrahlungsorte
in allen kult.kinos
Ausstrahlungsdauer
01.03.2012 bis 22.03.2012
Anzahl Ausstrahlungen
528
Trailer auf joiz
Ausstrahlungsdauer
01.03.2012 bis 22.03.2012
Anzahl Ausstrahlungen
75
Trailer auf youtube.com
Ausstrahlungsdauer
22.02.2012 bis 23.03.2012
Anzahl Klicks879
BScene auf Telebasel
Was lauft?26.03.2012
Was lauft?27.03.2012
7vor725.03.2012
061Live23.03.2012
39
Radio
Radio X
BSounds12. & 19.03.2012
Xplorer16.03.2012
Kulturtipp22.03.2012
Trailer
25 mal gesendet zwischen dem 25.02. und 23.03.2012
Radio Basilisk
Weekend (zweiteilig)25.03.2012
Radio Energy
Ausgangstipp23.03.2012
Interview I23.03.2012
Interview II (zweiteilig)
25.03.2012
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