Vorlage der HNE Eberswalde April2010
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Vorlage der HNE Eberswalde April2010
9. Mai 2011 Cluster Energietechnik Berlin-Brandenburg „Handlungsfeldkonferenz Windenergie/Bioenergie“ Cluster Energietechnik Berlin-Brandenburg Einführung in das Handlungsfeld Windenergie/Bioenergie Prof. Dr. H.-P. Piorr Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (FH) · Friedrich-Ebert-Straße 28 · D-16225 Eberswalde Prof. Dr. Max Mustermann · HNE Eberswalde (FH) · Modul Wirtschaftskreisläufe · Seite 1 Die Welt und Brandenburg AG EE Klima ● ● ● Zweitwärmster und trockenster April seit 130 Jahren in Brandenburg (dwd 2011) Der Meeresspiegel steigt um 160 cm bis 2100 (IPCC 2011) Die Kosten der Folgeschäden der Erderwärmung betragen ein Vielfaches der Vermeidungskosten der Klimaveränderung (Stern 2005) Welternährung ● ● Am 31. Oktober 2011 wird die Weltbevölkerung die 7 Mrd.-Schwelle überschreiten, bis 2050 werden mit 9,2 Mrd. Menschen 200 Millionen mehr Menschen als bisher prognostiziert leben Ab 2015 muss mit gravierenden Problemen der Welternährung gerechnet werden (Piorr 2010) Energieversorgung ● ● Um die Weltbevölkerung zu ernähren muss die Energieversorgung in Afrika, Asien und Südamerika enorm gesteigert werden (Piorr 2010) Die maximale Ölfördermenge von 4,5 Gt wird 2035 überschritten, und wird den globalen Bedarf nicht mehr decken können (BGR 2010) Î Klima – Welternährung – Energieversorgung sind nicht unabhängig voneinander zu betrachten! Î Aber: Wie bringen wir globale und weit in der Zukunft liegende Probleme in unserer kleinen brandenburgischen Welt unter? Handlungskonferenz Windenergie/Bioenergie, Eberswalde 09.05.2011 Die Welt und Brandenburg AG EE Entwicklung der Weltbevölkerung 2000 - 2050 11 Bevölkerung in Mrd. 10 9 hohe Wachs tum s prognos e m ittlere Wachs tum s prognos e 8 niedrige Wachs tum s prognos e 7 6 5 2000 2010 2020 2030 2040 2050 Jahr Quelle: eigene Darstellung nach V ereinte Nationen, World Population Prospects: The 2006 Revision, 2007 Handlungskonferenz Windenergie/Bioenergie, Eberswalde 09.05.2011 Die Welt und Brandenburg AG EE Kernaufgabe 1 für die Aktivitäten des Energieclusters Windenergie/Bioenergie: • Kommunikation des Klimawandels und des Klimaschutzes auf der regionalen brandenburgischen Ebene, um Verständnis für die regionalen Notwendigkeiten zu erlangen. • Beteiligung der Bürger im Vorfeld von Energieinitiativen durch Information, Transparenz und Gewinnbeteiligung. • Renaissance der Entdeckung von Gemeinsamkeiten von Bürgern, Unternehmern, Politikern und Wissenschaftlern. Handlungskonferenz Windenergie/Bioenergie, Eberswalde 09.05.2011 Brandenburg und die Welt AG EE Senkung der CO2-Emissionen bis zum Jahr 2020 um 40 %, bis zum Jahr 2030 um weitere 35 % (gegenüber dem Jahr 1990) ? Handlungskonferenz Windenergie/Bioenergie, Eberswalde 09.05.2011 Brandenburg und die Welt AG EE Mio. t CO2-Emissionen in Brandenburg Haushalte, Kleinverbraucher Verkehr Industrie/ Verarbeitendes Gewerbe Kraft- und Heizwerke, Raffinerien Summe 1990 12,4 3,3 11,5 63,9 91,1 2000 4,8 6,0 5,4 46,9 63,1 2004 4,7 5,4 5,1 46,8 62,0 2005 5,4 5,4 3,4 47,4 61,6 2006 5,0 5,5 4,5 45,3 60,3 2007 3,8 5,3 4,6 46,5 60,2 2008 4,3 5,7 4,6 46,3 60,9 2009 5,2 5,7 4,7 41,1 56,7 2020 Ziel Î 54,6 Î Der Wirtschaftseinbruch in 2009 wird primär für den verringerten Energiebedarf verantwortlich gemacht, so dass unter regulären Bedingungen eine CO2-Emission von ca. 46 Mio. t der Energieerzeuger anzunehmen ist. Demnach betragen die Einsparungen von 2000 bis 2010 nur 3 Mio t CO2. Bis 2020 müsste sich demzufolge die Einsparquote verdoppeln. Handlungskonferenz Windenergie/Bioenergie, Eberswalde 09.05.2011 Brandenburg und die Welt AG EE Kernaufgabe 2 des Energieclusters Windenergie/Bioenergie: • Analyse der Defizite in der Reduzierung der CO2-Emissionen. • Erstellen einer Prioritätenliste zur schnelleren Reduzierung der CO2-Emissionen. • Sektorspezifische Road Map zur Reduzierung der CO2-Emissionen. Handlungskonferenz Windenergie/Bioenergie, Eberswalde 09.05.2011 Brandenburg AG EE Status quo Windkraft 16,1 % des gesamten in Deutschland produzierten Windstroms kommen aus Brandenburg. Nur Niedersachsen bringt mit 25,1 % noch mehr Strom aus Windkraftanlagen ein. Brandenburg kann damit 36,26 % seines Nettostromverbrauchs aus Windenergie decken. Handlungskonferenz Windenergie/Bioenergie, Eberswalde 09.05.2011 Brandenburg AG EE Status quo Bioenergie 34,5 PJ werden aus Biomasse in Brandenburg gewonnen (24,5 PJ in EE-Anlagen, 6,5 PJ durch Kleinverbraucher und Haushalte, 7,5 PJ im Bereich Verkehr). Handlungskonferenz Windenergie/Bioenergie, Eberswalde 09.05.2011 Brandenburg AG EE Über 12.000 Arbeitsplätze sind in Brandenburg im Bereich der erneuerbaren Energien entstanden. Handlungskonferenz Windenergie/Bioenergie, Eberswalde 09.05.2011 Brandenburg AG EE Soweit so gut, aber … Status quo 2010 Potenzial Ziel 2020 Probleme Biomasse 34,5 PJ 40 49 PJ Flächenkonkurrenz, Umweltverträglichkeit, Wärmenutzung Biogas, Akzeptanz Windkraft 4.300MW 4.730 MW* 7.500 MW 185 km2 zusätzlicher Flächenbedarf für Zielerreichung notwendig, Netzausbau, Repowering in 10 Jahren? Akzeptanz * auf bisher ausgewiesener Fläche Handlungskonferenz Windenergie/Bioenergie, Eberswalde 09.05.2011 Brandenburg AG EE Kernaufgabe 3 des Energieclusters Windenergie/Bioenergie: • Clusterpartner identifizieren und Partnerschaften unterstützen. • Akzeptanzproblematik bewältigen – Kommunikationsphilosophie zu Klimawandel und Bürgerbeteiligung entwickeln. • Road Map für den Ausbau der Wind- und Bioenergiepotenziale entwickeln. • …Workshopideen Handlungskonferenz Windenergie/Bioenergie, Eberswalde 09.05.2011 Brandenburg: Lösungswege Clusterpartnerschaften AG EE Kooperationsnetzwerk Energiewirtschaft/Energietechnologie (EWET) Vorstellung des Netzwerkträgers CEBra e.V. Handlungskonferenz Windenergie/Bioenergie, Eberswalde 09.05.2011 Brandenburg: Lösungswege Potenzialerschließung AG EE Strukturanalyse 9Waldenergieholzbestände 9Eigentumsverhältnisse www.belo-net.de Handlungskonferenz Windenergie/Bioenergie, Eberswalde 09.05.2011 Brandenburg: Lösungswege Neue Biomasse AG EE Energieholzanbau - Versuchsflächen www.biodem.de Aktuelle Fragestellungen: 9Erträge 9Ökologie 9Ökonomie Demonstrationsflächen in Brandenburg Nach Schätzungen von Murach et al. (2008) sind schnell wachsende Baumarten auf mindestens 100.000 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche gegenübereinjährigen landwirtschaftlichen Kulturen ökonomisch konkurrenzfähig bzw. überlegen. Auf etwa 10 % des Ackerlandes im Land Brandenburg ließen sich damit theoretisch mehr als 1 Mio. tatro Dendromasse produzieren. Handlungskonferenz Windenergie/Bioenergie, Eberswalde 09.05.2011 Brandenburg: Lösungswege Betroffenheitsanalyse AG EE Visualisierung - Windenergie Beispiel für eine 2DVisualisierung: Modellierung der Sichtbeziehungen mit hoher Detailgenauigkeit grau = Gebiet, von dem die WKA sichtbar sind; weiß = Gebiet, von dem die WKA nicht sichtbar sind Handlungskonferenz Windenergie/Bioenergie, Eberswalde 09.05.2011 Brandenburg: Lösungswege Betroffenheitsanalyse AG EE Visualisierung - Windenergie Handlungskonferenz Windenergie/Bioenergie, Eberswalde 09.05.2011 Brandenburg: Lösungswege Potenzialanalyse AG EE Flächenkonkurrenz und Nachhaltigkeitskriterien nicht nur global sondern auf der Betriebs- und Gemeindeebene absichern! Biogas • 36 Biogasstandorte mit Gesamtleistung von 32,9 MWel (Anlagengrößen: 80 kWel bis 1,2 MWel) • 11 weitere Projekte in Planung oder Bau (jeweils 0,5-5 MWel) Bioethanol / Biodiesel • Zurzeit keine Anlagen • Standorte in benachbarten Landkreisen: Bioethanol: 7.500 t Biodiesel: 165.000 t • eine Ölmühle in Rädigke (keine aktuellen Infos) • Mini-Ölmühle in Werder/Havel • Gekoppelte Biogas-Bioethanol-Anlage Brieselang in Planung • 3 landwirtschaftliche Brennereien Handlungskonferenz Windenergie/Bioenergie, Eberswalde 09.05.2011 RUBIRES: Potenzial Biogas ÅÆ Bestand Potenziale AG EE Bestand + Planung Potenzielle Anzahl Biogasanlagen (500kWel und 8.000 Volllaststunden) BE 50 BE100 BE200 WRo, SM, Gülle 55,8 57,0 60,2 +Sudangras +3,2 +4,2 +10,9 Biogas Acker 59,0 61,2 71,1 Zusätzliches Potenzial aus Grünland: + (8 -) 20 Anlagen • Eventuelle Potenzialsteigerung durch höhere Erträge bzw. Biogasausbeuten • Importe von Biogas-Inputstoffen aus anderen Regionen • Nutzung weiterer Produkte: Getreidekorn, Getreideschrot, Festmist, Kartoffeln, ... Aber: Auswirkungen auf Bedarfsberechnung: ÆVermehrter Bedarf von Getreidekorn für Bioenergieproduktion ÆWeniger für Nahrung / Futter – Ausgleich durch andere Produkte oder aus anderen Regionen... Handlungskonferenz Windenergie/Bioenergie, Eberswalde 09.05.2011 Brandenburg und die Welt AG EE Mein Wunsch: Die Welt fordert Brandenburg, Brandenburg agiert regional, denkt und handelt global. Vielen Dank! Handlungskonferenz Windenergie/Bioenergie, Eberswalde 09.05.2011