„Wo man dem Hirtenknaben singt: Droben stehet die Kapelle ...“
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„Wo man dem Hirtenknaben singt: Droben stehet die Kapelle ...“
BREITENBERGSPORT | Bergwandern as Motto der diesjährigen Herbstwanderung geht auf das Gedicht unseres in Tübingen geborenen, ab 1830 dort auch lebenden Dichters Ludwig Uhland zurück, der es, inspiriert nach einer Wanderung von Tübingen nach Wurmlingen, im Jahre 1805 niederschrieb und romantisch verklärt die liebliche Landschaft zwischen Alb und Schönbuch beschreibt. Am Morgen der Tour dachte so mancher auf den Regenschirm nicht verzichten zu können – Irrtum! Wenn Rolf Wizgall eine Tour leitet, lacht (fast) immer die Sonne. Dies allein war schon der Grund warum 35 Teilnehmer seinem Ruf folgten und sich von Tü- Abstieg nach Wurmlingen „Wo man dem Hirtenknaben singt: Droben stehet die Kapelle ...“ Wanderung der Skiabteilung am 25.10.2014 von Tübingen nach Unterjesingen. Text : Sieger Lebram, Bilder: Roldf Wizgall bingen aus in Richtung Wurmlinger Kapellenberg auf den Weg machten. Zunächst führte der Weg am Neckarstrand entlang, der wie immer in sattem Braun leuchtete, was wohl nicht an der Verschmutzung, sondern am Flussgrund liegt. Auch brave Hunde waren mit von der Partie, tollten und freuten sich wie Kinder. Derweil unterhielten sich unsere Bergfreunde angeregt, jedenfalls so lange, bis man an der Hangkante und am Waldrand des Spitzberges, hoch über den Hirschauer Weinbergen, anlangte. Der Ausblick erwartungsgemäß grandios: Links ganz schwach zu erkennen, die sogenannte Unterhose auf dem Pfullinger Schönberg, dann der Roßberg, natürlich auch das breite Rammert bis rechts zur Weilerburg. Nach einer knappen halben Stunde auf einem verschlungenen Pfad am Waldrand über Hirschau erreichen wir endlich den Kapellenberg, wo uns Skilehrer Peter Schlotterbeck bereits erwartete und es sich nicht nehmen ließ, köstlichen Hirschauer Wein samt Wecken und Brezeln anzubieten. Leicht beschwingt schaffte man sodann den recht steilen Aufstieg zur Kapelle, der für DAV-ler naturgemäß kein Problem bereitete. Die Kapelle, nach dem heiligen Remigius benannt, ist aber nicht nur wegen unseres Dichters bekannt, sondern auch der Stifter Graf Anselm von Calw hat seinen Anteil, der der Sage nach befahl, nach seinem Tode auf einen Karren gelegt zu werden, gezogen von zwei Ochsen. Und dort wo sie anhielten, sollte seine Grabstätte sein und eine Kapelle erbaut werden. Ob die Tiere aber den steilen Weg tatsächlich bezwangen, bleibt im Dunkeln. Nach dem Abstieg wanderte die Gruppe über Wurmlingen im weiten Bogen auf der alten Römerstraße nach Unterjesingen, wo die Durstigen eine Seltenheit erwartete, nämlich echt Schwäbischen Whisky samt Einführung in die hohe Kunst dessen Herstellung, Dass es danach zur Belohnung deftige Mostsuppe und leckeren Flammkuchen gab, ist klar. Bis nächstes Jahr, lieber Rolf Strahlefrauen bei der Whiskyprobe 33