Bass Professor 2007-4
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Bass Professor 2007-4
T E S T: Jumbobünden auch zwei große Inlays. Das untere IBANEZ reicht vom ersten bis zum dritten Bund und stellt eine Art „Tribal“ dar, während das obere, um den PGB1-TK zwölften Bund, das Logo des Bassisten bzw. der Band ist. An der Oberkante des Griffbrettes sind Dem Bassisten der beliebten Stimmungskapelle Slipknot, Paul Gray, hat man bei zudem an den bekannten Stellen weiße Kunst- Ibanez kürzlich ein Signature-Modell an den Leib geschneidert. Das Instrument stoffdots eingesetzt. An der Kopfplatte wurden vier offene Mechaniken montiert, die feingängig basiert auf dem ATK, der ja seinerseits bekanntlich eine Adaption des Music Man Stingray ist – eigentlich fast eine Garantie einen Bass, mit dem man richtig Gas geben kann. Neben traditionellen Materialien findet man an diesem Bass zudem einige besondere Details… und sauber arbeiten. Die Farbe der gesamten Hardware trägt den Namen „Cosmo Black“ – andere Hersteller würden sie wohl schlicht „Schwarzchrom“ nennen. Für eine düstere Optik ist also auf jeden Fall gesorgt! Technische Merkmale sich an den (neueren) Music Männern orientiert. ■ Body aus Sumpfesche Der Hals selbst ist fünffach mit dem Body ver- Fazit ■ Hals geschraubt, drei Streifen Ahorn schraubt und ebenfalls lackiert. Lediglich das Pali- Zweifellos ist dieses Modell ist ein weiterer ■ aktive ATK 3-Band-Elektronik sandergriffbrett wurde in Natur belassen. Hierauf Ibanez-Bass, der in Sachen Verarbeitung, Lackie- ■ ATK Triplebucker-Pickup befinden sich neben den 22 sauber verarbeiteten rung und Ausstattung keinen Grund zur Klage gibt. Die dunkle Anmutung eignet sich bestens Konstruktion/ Verarbeitung für Metaller und andere Düsterlinge. Unter „traditionellen Materialien“ verstehe ich Beim Korpus handelt es sich um Sumpfesche, die Handling/ Bespielbarkeit/ Service zweiteilig verarbeitet wurde. Die Holzqualität er- Das Design der ATK-Bässe ist bekanntermaßen scheint gut, denn man erkennt sogar die hübsche sehr ergonomisch. So hängt das Instrument denn Maserung durch die sehr sauber ausgeführte auch ausgewogen und lediglich mit einem sehr Lackierung – nicht die kleinste Unsauberkeit ist leichten Hang zur Waagerechten stabil am Gurt. zu sehen. Ein einzelner Pickup verrichtet seinen Shapings für Bauch und Unterarm tun das Ihre, Dienst, doch ist dieser deutlich flexibler zu nutzen um für guten Komfort Sorge zu tragen. die Hölzer, die für den Bau verwendet wurden. als beim Original. Er verfügt über drei Spulen, Wie der Namensgeber richtig vermuten lässt, wobei die mittlere als Blindspule dafür sorgt, will dieser Bass ordentlich bedient werden. Das dass beim Alleinbetrieb der beiden anderen manifestiert sich zum einen in der werksseitigen keine Einstreuungen hörbar werden. Über einen B-E-A-D-Besaitung, zum anderen in den nicht Dreiwegschalter sind die beiden äußeren Spulen gerade schlanken Halsmaßen. Hier kann man anzuwählen oder aber optional auch der serielle nach Herzenslust reinfassen und richtig loska- Betrieb beider. cheln – für Feingeister und Filigranspieler ist die- Das Bedienfeld des Basses umfasst vier Regler, deren Anordnung einleuchtet: Der obere ist der Lautstärkeregler, und die anderen drei sind für Bässe, Mitten, Höhen zuständig. ser Bass wohl eher nichts. Das Batteriefach wurde mit zwei Schrauben verschlossen, die in Gewindebuchsen laufen. Der Saitenwechsel ist zugegebenermaßen Die Brücke besteht aus einer großen Grund- etwas umständlicher als mit einer Hightech- platte, die auch als Pickuprahmen dient. Etwas Bridge, doch kommt die String-through-body- umständlich, aber durchaus klassisch ist die Sai- Bauart schließlich einem gesunden und ausge- tenführung durch den Body. Die Reiter der E- und prägten Sustain zugute. Die Regler der Elektronik G-Saite (hier B- und D-Saite; siehe unten) laufen wurden gut positioniert; ihr Abstand untereinan- in eingestanzten Rillen, so dass das Stringspacing der ist groß genug, um nicht im Eifer des Gefechts sich nicht verselbstständigen kann. Dass dieses einmal ungewollt den falschen Knopf zu verstel- nicht einstellbar ist, sollte nicht weiter schlimm len. Sie laufen sahnig und erlauben somit exakte erscheinen, da es sich ja schließlich um ein Sig- Einstellungen, und rasten in der Mittelposition nature-Modell handelt, welches genau nach den des Equalizers ein. Vorstellungen des Künstlers gebaut wurde und somit keinen Anspruch auf enorme Flexibilität Fazit erhebt. Große Gurthalter sichern das Gerät am Der PGB1 ist ein massiver Bass, der kraftvoll Gurt ausreichend. angefasst werden möchte. Gutes Handling und Die Verstellschraube des Halsstabes ist von der Bodyseite her zugänglich, auch hierbei hat man 76 B A S S P R O F E S S O R gesunde Maße machen das Instrument zu einem ausgereiften Arbeitstier. Klang bau, doch ist die Einsatzfrequenz so gut gewählt, des Ibanez bietet eindrucksvolle Möglichkeiten, Wie bereits erwähnt, wird der Bass werkseitig dass man nun in der Tat von einem absolut ho- den stabilen Grundsound zu einem überaus mit einer B-E-A-D Besaitung geliefert. Bei einer mogenen Klang sprechen kann. Der Mittenreg- durchsetzungsfähigen Metallsound aufzublasen. 34"-Mensur ist nun aber gerade die akkurate ler ist gut geeignet, um den Klang des Basses im Abbildung der tiefen B-Saite oftmals ein Problem. Gesamtsound der Band besser zur Geltung zu Kommentar Eine Umrüstung auf „normale“ Saitenstärken ist bringen. Die einstellbaren Hochtonanteile bieten Wie schon im Text erwähnt, bietet der PGB1 aufgrund der Kerbungen im Sattel leider nicht so bei Anhebung just jenes metallische Klicken, auf zwar nicht die flexibelsten Möglichkeiten in ohne weiteres möglich. Hier müsste man gege- das man im NuMetal-Bereich schwört. Allerdings seiner klanglichen Basis, doch kann das Konzept benenfalls etwas nacharbeiten. Schließt man den – und das gefällt mir gut – werden diese nicht aufgrund seiner Stimmigkeit absolut überzeugen. PGB nun an und belässt die Klangregler in ihrer überpräsent, sondern bleiben lediglich eine Berei- Sowohl Optik, als auch Haptik und Klang spre- Nullstellung, vernimmt man in der Tat einen klei- cherung des Grundklanges. chen eine deutliche Sprache – so soll es bei einem nen Abfall an Dynamik und Druck von E, A und Signature-Modell sein. Slipknot-Fans und alle D-Saite zur B-Saite. Erstaunlicherweise ist diese Fazit anderen Freunde der kräftigen Töne finden hier Differenz aber wesentlich geringer als bei man- Auch klanglich besitzt die „dunkle Seite der ein rundum gelungenes Instrument. Und auch chem Fünfsaiter, der ein Vielfaches kostet. Macht“ eine süße Verlockung – keine Chance der Preis geht angesichts dieser Attribute und des Die ATK-Serie von Ibanez hat im Laufe der also für Luke Skywalker, denn hier bekommt man Lieferumfangs völlig in Ordnung. letzten Jahre eine ansehnliche Fangemeinde be- ein richtig massives Brett geboten. Die Elektronik Ove Bosch kommen. Darüber wundert man sich nicht, denn der Grundsound dieses Basses ist sehr massig und drückend. Man hört deutliche Parallelen zum Original; die hohen Frequenzen werden beim Testbass allerdings nicht ganz so prägnant abgebildet WARWICK BASS STRINGS wie bei meinem 77er Stingray. Als nicht gerade mannigfaltig erweisen sich Warwick Black Label Saiten Handgefertigte Roundwound-Saiten aus Stainless Steel mit auslaufender Wicklung zum Ball End (Tapered Core). Äußerst präzise Intonation mit vollem, brillanten Sound. Mit den Black Labels werden die Warwick Bässe ab Werk besaitet. die Möglichkeiten, mit denen der Dreiwegschalter aufwartet, dazu liegen die Spulen des Pickups einfach zu dicht beieinander. Man hört die Unterschiede wohl, aber sie sind eher im Detail auszumachen. Die serielle Schaltung der Spulen hebt Ab sofort in zwei neuen Stärken erhältlich: Low B .065”, .085”, .105”, .135” Dark Lord .085”, .105”, .135”, .175”(F#) sich ab, hier nehmen der Druck und die Dynamik noch etwas zu. Ein reiner Passivbetrieb ist nicht möglich, die aktive Klangregelung ist also immer in Betrieb. Erfreulich: Dreht man am Bassregler, kann man die oben erwähnten Gegebenheiten die Klangunterschiede der Saiten betreffend getrost vergessen. Der Ton bekommt ein Gutteil mehr an Schub, speziell die tiefen Töne der B-Saite bekommen klarere Strukturen. Natürlich bekommen alle gespielten Töne einen bassigen Unter- Maße/Daten Hersteller/Made in Ibanez/Korea Modell PGB1 Mensur 34" (86,4 cm) Halsbreite Sattel 43 mm 12. Bund 57 mm Stringspacing Sattel Steg Halsdicke 1. Bund 22 mm 12. Bund 24 mm 11 mm 19 mm Anzahl der Bünde 22 Elektronik Volume, Bass, Mitten, Höhen, PU-Schalter Batterie 9V Zubehör Gigbag, Gurt, Werkzeug Preis ca. EUR 999,– EMP Strings Mit allen Vorteilen der Black Label Saiten verfügen die EMP-Saiten durch ein spezielles und unauffälliges Coating (EMP = "Enhanced Molecular Protection") über eine extrem lange Lebensdauer. Medium Light .040", .060", .080", .100" Medium .045", .065", .085", .105" Medium Light (Low B) .040", .060", .080", .100", .130" Medium (Low B) .045", .065", .085", .105", .135" Medium Light .020", .040", .060", .080", .100", .130" Medium .025", .045", .065", .085", .105", .135" Headquarters: Branches: Warwick GmbH&Co.Music Equipment KG • Gewerbepark 46 • 08258 Markneukirchen / Germany • E-Mail: [email protected] 77 / Poland • B A S S• [email protected] P R O F E S S O R• Warsaw Dübendorf / Switzerland • [email protected] • Praha / Czech & Slovakia Republic [email protected] • Manchester / Great Britain • [email protected] • Shanghai / P.R.China • [email protected] Visit us on the World Wide Web: http://www.rockbass.de & join us in WARWICK BASS FORUM: www.warwick.de/forum