edward zwick jennifer connelly

Transcrição

edward zwick jennifer connelly
Fr, 5.6.2009, 18:00 Uhr: DAS KOLONIALE MISSVERSTÄNDNIS (LE MALENTENDU COLONIAL)
Camerun/F 2005 – 78 Min. – OmU - Regie: Jean-Marie Téno
VORSTELLUNG IN ANWESENHEIT DES REGISSEURS
Als Mitte des 19. Jahrhunderts deutsche Kolonialisten den Südwesten Afrikas inspizieren, stoßen sie auf eine
eingeborene, zum Teil bereits christianisierte Einwohnerschaft, die Eigentum nicht kennt und den Fremden freundlich
erlaubt, auf ihrem Grund mitzuwohnen. Das Ergebnis der Gastfreundlichkeit ist weiße Landnahme, Ausbeutung und
Entmündigung der einheimischen Bevölkerung, sowie angesichts deren Widerstandes ein planvoller Völkermord. Eine Art
Testlauf für den Holocaust, wie heutige Geschichtsforscher zu wissen glauben. Wechselwirkungen von Missionierung und
Industrialisierung, anschaulich präsentiert an einem schönen Beispiel aus der eigenen Historie.
Fr, 5.6.2009, 22:00 Uhr: DER EWIGE GÄRTNER (THE CONSTANT GARDENER)
UK/D 2005 – 129 Min. – engl. OmU – Regie: Fernando Meirelles
Mit: Ralph Fiennes, Rachel Weisz, Hubert Koundé
Der britische Diplomat Justin Quayle lebt zusammen mit seiner Frau Tessa in Nairobi auf einem beschaulichen Anwesen.
Das Land Nairobi befindet sich in einer schwierigen Lage und hat mit Epidemien, Korruption und Skandalen zu kämpfen.
Eines Tages wird Tessa ermordet aufgefunden. Nachdem Quayle seine Frau identifiziert hat, begibt er sich auf die Suche
nach deren Mördern. Bald muss er feststellen, dass Tessa in einige brisante politische Vorgänge verstrickt war. Langsam
kommt er einem großen Skandal auf die Spur, doch bald schwebt auch er in Gefahr. Die Leute, die Tessa umgebracht
haben,
wollen
nun
auch
ihn
beseitigen
und
lassen
ihm
eine
letzte
Warnung
zukommen…
Vielfach preisgekrönte Verfilmung von John Le Carré’s Roman.
Sa, 6.6.2009, 20:00 Uhr: SACRED PLACES (LIEUX SAINTS)
Kamerun/F 2009 – 70 Min. - OmenglUT – Regie: Jean-Marie Téno
FILMPREMIERE IN ANWESENHEIT DES REGISSEURS
Thoughtful and reflective, probing and provocative, Sacred Places sees award-winning Cameroonian filmmaker JeanMarie Teno examining Africa's struggle for a cohesive post-colonial identity through the role that contemporary films play in
African communities. Shooting during the biannual FESPACO African film festival in Ouagadougou, the capital of Burkina
Faso, Teno focuses on the experiences of Bouba, a self-professed film geek who runs the local Cine Club, and Jules
Cesar, a djembe maker and player who literally drums up business for the local theatre. Cesar applies himself to a
traditional grassroots art, while Bouba runs a business that is highly dependent on an international industry that makes
African films less accessible to Africans. Sacred Places addresses such key issues as national identity in the context of
globalization and the relationship between cultural identity and economics, and does so with a gentle, warm approach and
an affectionate eye to the vibrancy and camaraderie of the community.
Sa, 6.6.2009, 22:00 Uhr: LORD OF WAR
F/USA 2005 – 122 min. – engl. OmU – Regie: Andrew Niccol
Mit: Nicolas Cage, Jared Leto, Ian Holm
Yuri Orlov ist ein skrupelloser Waffendealer, in "Lord of War" erzählt er seine Geschichte: Als seine Familie aus der
Ukraine in die USA flüchtet und dort ein Restaurant eröffnet, sieht Yuri nur für kurze Zeit einen Hoffnungsschimmer. Bald
schon holen ihn Armut und Realität der amerikanischen Slums ein. Yuri lernt bald, dass Menschen neben Essen auch
immer Waffen benötigen werden und verkauft bald seine erste Uzi. Binnen kurzer Zeit schon kann Yuri Orlov expandieren
und spannt auch seinen Bruder Vitaly in die zwielichtigen Geschäfte ein. Aus ahnungslosen Amateuren werden
professionelle Dealer mit verschiedenen Identitäten und allem, was dazu gehört. Mit dem Ende des Kalten Krieges und
dem Fall des Eisernen Vorhangs schließlich eröffnen sich Yuri ganz neue Möglichkeiten: Er schmuggelt ein gigantisches
Waffenarsenal der Ex-UdSSR aus der Ukraine in alle Welt - hauptsächlich nach Afrika. Doch abgedrehte Kunden wie der
afrikanische Diktator Andre Baptiste machen ihm das Leben nicht leichter. Schließlich wird Yuri auch immer stärker von
Interpol verfolgt, deren Agent Jack Valentine ihn schon lange im Visier hat…
So, 7.6.2009, 16:00 Uhr: CONGO RIVER – JENSEITS DER DUNKELHEIT
Demokratische Republik Kongo/B 2006 – 116 Min. – OmU – Regie: Thierry Michel
Mit 4374 Kilometern ist der Kongo der zweitlängste Fluss Afrikas. Für die Demokratische Republik Kongo ist er
Lebensader und Hauptverkehrsweg – das Herz der Region. Der belgische Dokumentarfilmer Thierry Michel ist dem Congo
River gefolgt, von der Mündung zurück zur Quelle, und führt den Zuschauer mitten in die Dunkelheit hinein, tief in eine
Welt voller Abgründe. Man lernt die Jahrhunderte alte Mythologie des Flusses kennen und begegnet den legendären Gestalten, die im Herzen Afrikas Geschichte geschrieben haben: Forschern wie David Livingstone (1813–1873) und Sir
Henry Morton Stanley (1841–1904), den Königen der Kolonialzeit, Leopold II. und Baudouin I., sowie den afrikanischen
Führern Lumumba, Mobutu und Kabila aus der Zeit der Unabhängigkeit.
So, 7.6.2009, 20:00 Uhr: FERIEN IN DER HEIMAT (VACANCES AU PAYS)
Kamerun/F/D 2000 – 75 Min. – OmU – Regie: Jean-Marie Téno
Regisseur Téno begibt sich in VACANCES AU PAYS auf die Spuren einer Reise, die er als Kind unternommen hatte. Die
Folgen sind ernüchternd: in blinder Fortschrittsgläubigkeit werden Traditionen vergessenen, während alles Europäische
als modern und fortschrittlich akzeptiert wird. Téno verzeichnet schier unsinnige Resultate dieser Situation ebenso wie die
berechnende Gier, mit der sich die herrschende Klasse daran bereichert. Aus dem traditionellen Treffen der
weggezogenen Kinder, die nicht nur eine Wiedervereinigung mit der Heimat, sondern auch Anlass für
Verbesserungsvorschläge bot, ist ein vermarktetes Spektakel geworden: Statt Diskussion verordnete Vorschläge von
oben; statt einem gemeinsamen Fest: ein Jahrmarkt der Eitelkeiten (und mit Eintritt); die Götter der neuen Wirtschaftswelt
sind die Sponsoren: kein Marathonlauf ohne Coca-Cola.
So, 7.6.2009, 22:00 Uhr: BLOOD DIAMOND
USA/D 2006 – 143 Min. – engl. OmU – Regie: Edward Zwick
Mit: Leonardo DiCaprio, Djimon Hounsou, Jennifer Connelly
Ein rosaroter Diamant, gefunden im Dschungel von Afrika, führt zwei Menschen zusammen, deren Herkunft zwar ähnlich,
deren Leben aber total verschieden sind. Danny Archer ist ein ehemaliger Söldner aus Zimbabwe, Solomon Vandy ein
einfacher Fischer. Als Solomon, der von Rebellen entführt und auf den sogenannten "Diamantenfeldern" arbeiten muss,
eines Tages einen ungeschliffenen, rosaroten Diamanten findet, fasst er den Entschluss, den Stein zu behalten. Und das,
obwohl sein Leben verwirkt ist, sollte der Diebstahl auffliegen. Denn die Rebellen gehen mit unglaublicher Brutalität gegen
Landsmänner vor, die beim Diamantenschürfen in die eigene Tasche arbeiten. Also versteckt Solomon den Stein im Sand,
wohlwissend, dass er unter Umständen niemals in der Lage sein wird, diesen wieder zu finden…
Mo, 8.6.2009, 16:00 Uhr: DARATT
Tschad/F/B 2006 – 96 Min. – OmU – Regie: Mahamat-Saleh Haroun
Mit 15 Jahren macht sich Atim, ein junger Mann in Zentralafrika, auf die Suche nach dem Mann, der seinen Vater im
Bürgerkrieg getötet hat. Atims Vater starb schon vor der Geburt seines Sohnes und Atim schwört Rache, als er erfährt,
dass für alle Kriegsbeteiligten eine Amnestie ausgesprochen wurde. Er kommt nach N'Djamena, der Hauptstadt des
Tschads, wo er sich nach dem Mörder umhört. Dieser, Nassara, führt inzwischen eine kleine Bäckerei. Atim gelingt es,
sich dort als Lehrling anstellen zu lassen. Seine Stelle tritt er mit einer Handfeuerwaffe im Gepäck an...
Mo, 8.6.2009, 20:00 Uhr: TGV EXPRESS
Senegal/F 1998 – 88 Min. – OmU – Regie: Moussa Touré
Mit: Makena Diop, Al Hamdou Traore, Bernard Giraudeau
Rambo ist der schlitzohrige Besitzer eines klapprigen Reisebusses, der zwischen Senegals Hauptstadt Dakar und
Conakry in Guinea verkehrt. Doch diesmal ist das Geschäft bedroht: Das Grenzvolk der Bijagos rebelliert, nur eine
Handvoll Passagiere wagen die Reise - die sind umso ausgefallener: Ein Ex-Minister der Flucht, zwei Medizinmänner in
Dauerfehde, ein wortkarger Grasdealer, eine Handvoll alleinreisender Damen und ein Mann auf dem Weg zu seiner
fünften Frau. Auf der abenteuerlichen Reise erweitert sich die Gruppe sogar noch um ein französisches
Ethnologenpärchen. Doch als wären mangelndes Kühlwasser und schlechte Landstrassen (man muss ja von der
Rebellenroute abweichen) nicht schon Herausforderung genug, führt sie der unorthodoxe Weg gleich ins nächste
Gefahrengebiet… Ein liebevolles, entspanntes, mit Bedacht inszeniertes und witziges Roadmovie, das von Menschen und
Leben in Afrika erzählt.
Di, 9.6.2009, 16:00 Uhr: ZAN BOKO
Burkina Faso 1988 – 92 Minuten – OmU – Regie: Gaston Kaboré
Mit: Joseph Nikiema, Colette Kaboré, Célestin Zongo
Ein Dorf fällt der sich ausbreitenden Stadt zum Opfer und damit auch der eigenständige Lebensrhythmus und die
besondere Weltanschauung. Nur der Bauer Tinga kann dem Ansturm der Moderne noch eine Weile trotzen. Auf seinem
Grundstück will sein mächtiger Nachbar einen Swimmingpool errichten. Tinga will sich auf keinen Handel einlassen, da für
ihn Besitz einen ideellen, nicht materiellen Wert hat. Seine Erde, in der die Nachgeburt seiner Kinder vergraben wird (Zan
Boko), ist Heim seiner Vorfahren, Teil seines eigenen Seins und daher unverkäuflich.
Di, 9.6.2009, 20:00 Uhr: SCHATTEN ÜBER DEM KONGO (KING LEOPOLD’S GHOST)
USA 2007 – 93 Min. – dF – Regie: Pippa Scott
Im Jahr 1885 wurde auf der Kongo-Konferenz in Berlin der belgische König Leopold II. als Herrscher über den Kongo
eingesetzt. Damit begann eine beinahe beispiellose Geschichte von Ausbeutung und Verfolgung mitmillionenfachem Mord
an der Bevölkerung, deren Auswirkungen bis heute reichen. Seine brutale Tyrannenherrschaft raubte dem Land alle
kostbaren Naturschätze und kostete etwa 10 Millionen Menschen das Leben. Der Film entstand nach dem gleichnamigen
Buch von Adam Hochschild. Die Regisseurin Pippa Scott hat daraus eine bewegende Dokumentation gemacht, die
exemplarisch die Ursachen vieler Probleme des afrikanischen Kontinents aufzeigt.
Mi, 10.6.2009, 20:00 Uhr: NAMIBIA CROSSINGS
CH 2004 – 92 Min. – OmU – Regie: Peter Liechti
Der Film ist die Reise durch ein Land von archaischer Schönheit und voller bizarrer Gegensätze – stetes Echo auf die
Polyphonie der seelischen Landschaften, gebildet aus den Hochs und Tiefs des Ensembles „Hambana Sound Company“
– 12 Musiker und Sängerinnen aus Namibia, Zimbabwe, Angola, der Schweiz und Russland gehen zusammen auf
Tournee. 12 verschiedene Träume unterwegs in einem Land, das sich – genauso wie das frisch gegründete Ensemble –
von Grund auf neu erfinden muss: Namibia, ehemals Deutsch-Südwestafrika. Die gemeinsame Suche nach den tieferen
Quellen von Musik wird mehr und mehr zur Grenzerfahrung jedes einzelnen, vor allem durch die Begegnung mit den
lokalen Musikgruppen in den abgelegenen Provinzen – euphorische, traurige, heftige Begegnungen.
Do, 11.6.2009, 20:00 Uhr: BAMAKO
Mali/USA/F 2006 – 112 Min. – OmU – Regie: Abderrahmane Sissako
Mit: Aïssa Maïga, Tiécoura Traoré, Danny Glover
Bamako, Hauptstadt des westafrikanischen Staates Mali. Der Innenhof des Hauses der Barsängerin Melé und ihrem
arbeitslosen Mann Chaka wird zum Gerichtshof: die afrikanische Bevölkerung strebt einen Prozess gegen den
Internationalen Währungsfonds und die Weltbank an.
Der Richter lässt die Zeugen auftreten - vom jugendlichen Flüchtling bis zum arbeitslosen Lehrer - und die Anwälte beider
Seiten plädieren für ihre Klienten. All dies spielt inmitten des afrikanischen Alltags, zwischen spielenden Kindern, Ziegen
und arbeitenden Leuten. Die gezeigten Schicksale lassen das Gerichtsurteil zur Nebensache werden. Der Film ruft ins
Bewusstsein, wer eigentlich im Mittelpunkt stehen sollte: die Menschen.
Im Mittelpunkt der diesjährigen AFRIKA FILMTAGE steht die Erfahrung des (Post)Kolonialismus.
Eine Generation junger, afrikanischer Filmemacher begibt sich auf Spurensuche am Kontinent und
thematisiert die heute noch allgegenwärtigen Auswirkungen kolonialer Herrschaft, die im
Selbstverständnis der Kolonisierenden und Kolonisierten, in den Strukturen und am Stadtbild der
Länder wahrnehmbar sind.
JEAN-MARIE TÉNO ZU GAST IM FILMZENTRUM IM RECHBAUERKINO:
Jean-Marie Téno ist ein bedeutender Vertreter der
jungen Generation afrikanischer Filmemacher. Der
1954 in Kamerun geborene Téno lebt seit 1977 in
Frankreich, wo er audiovisuelle Kommunikation
studierte und seit 1985 als Filmkritiker für Buana
Magazine sowie als Regisseur und Cutter arbeitet.
Wichtige Themen seiner Dokumentationen sind
Kolonialismus und Neokolonialismus sowie eine
scharfe Kritik von Diktatur und Machtmissbrauch in
Afrika, wie er sie in seinem Heimatland Kamerun
und in anderen afrikanischen Staaten erlebt hat.
Aus seinem Werk zeigt das Filmzentrum im
Rechbauerkino im Rahmen der Afrika Filmtage drei
Filme.
FILMVORFÜHRUNGEN IN ANWESENHEIT DES
REGISSEURS:
DAS KOLONIALE MISSVERSTÄNDNIS (LE
MALENTENDU COLONIAL)
AM FREITAG, 5. JUNI 09 UM 18:00 UHR
AFRIKA
FILMTAGE
2009
ÖSTERREICHPREMIERE VON SACRED PLACES
(LIEUX SAINTS)
AM SAMSTAG, 6. JUNI 09 UM 20:00 UHR
FILMZENTRUM IM RECHBAUERKINO
Rechbauerstrasse 6
8010 Graz
Tel: 0316 83 05 08
e-mail: [email protected]
Web: www.filmzentrum.com
Für den Inhalt verantwortlich: Beate Bachträgl
Kooperationspartner/Förderer:
5. BIS 11. JUNI 2009
FILMZENTRUM IM RECHBAUERKINO