Seminarfacharbeit Selbstverletzendes Verhalten

Transcrição

Seminarfacharbeit Selbstverletzendes Verhalten
Inhalt der Arbeit
1.
Einleitung.............................................................................................3
2.
Definition..............................................................................................5
2.1
Äußere Selbstverletzung.....................................................................6
2.2
Innere Selbstverletzung.......................................................................8
3.
Ursachen..............................................................................................9
4.
Selbstverletzung als Symptom anderer Erkrankungen......................11
4.1
Dissoziative Identitätsstörung............................................................11
4.2
Depersonalisation..............................................................................11
4.3
Posttraumatische Belastungsstörung................................................12
4.4
Borderline-Persönlichkeitsstörung.....................................................12
5.
Selbstverletzung in Geschichte und Gesellschaft.............................14
5.1
Selbstverletzung aus religiösen Gründen..........................................14
5.2
Selbstverletzung aus ästhetischen Gründen (traditionell)..................14
5.3
Schönheitsideale................................................................................15
6.
Selbstverletzung in Öffentlichkeit und Medien ..................................18
6.1
Vorurteile............................................................................................17
6.2
Medien...............................................................................................17
6.2.1 Musik..................................................................................................17
6.2.2 Mangaka............................................................................................18
6.2.3 Internet...............................................................................................18
7.
Folgen................................................................................................20
7.1
Kurzzeitfolgen....................................................................................20
7.2
Langzeitfolgen....................................................................................21
7.3
Andere Langzeitfolgen.......................................................................21
7.4
Folgen im Sozialverhalten..................................................................22
1
8.
Therapie ............................................................................................23
8.1
Faktoren der Therapien.....................................................................23
8.2
Pharmakotherapie..............................................................................23
8.3
Eigenhilfe als Therapie......................................................................24
8.4
Fehler bei Therapien..........................................................................25
9.
Fazit...................................................................................................26
10.
Fremdsprachliche Zusammenfassung / Summary............................27
11.
Literaturverzeichnis............................................................................28
12.
Quellenverzeichnis.............................................................................30
13.
Anhang...............................................................................................31
14.
Schlusserklärung...............................................................................52
2
1. Einleitung
Selbstverletzung als Mittel zur Stressbewältigung scheint in der heutigen
Zeit, insbesondere bei jungen Frauen, immer beliebter zu werden.
Demzufolge erscheint Selbstbeschädigung als eine Mode. Ziel dieser
Seminarfacharbeit ist vor allem zu zeigen, dass Selbstverletzung keine
Modeerscheinung ist, sondern schon seit Jahrhunderten existiert, wenn
auch aus unterschiedlichen Gründen und in unterschiedlichen Formen. Der
Titel unserer Arbeit lautet daher: „Selbstverletzendes Verhalten – Nicht nur
eine Modeerscheinung“. Das Thema Selbstverletzendes Verhalten bot sich
für die Seminarfacharbeit an, weil wir selbst im Bekanntenkreis Erfahrungen
damit gemacht haben und außerdem auf viele Vorurteile gestoßen sind.
Darum ist ein weiteres Ziel der Arbeit, Vorurteile wie „Alle, die sich selbst
verletzen sind Borderliner“, auszuräumen und die Möglichkeit zu bieten, sich
im gegebenen Rahmen über das „Tabuthema“ Selbstverletzung zu
informieren. Es soll außerdem bewiesen werden, dass Menschen, die sich
selbst verletzen, dies nicht ausschließlich tun, um Aufmerksamkeit zu
erregen. Diese Arbeit beschränkt sich auf psychologische, sowie religiöse
und gesellschaftliche Aspekte und allgemeine Daten und Fakten, die zum
Verständnis der Krankheit notwendig sind und lässt spezifische Themen,
wie das Münchhausensyndrom und die in der Gesellschaft verbreiteten
Tattoos und Piercings weitgehend unberührt.
Anne Büchner beschäftigte sich mit Möglichkeiten der Therapie, sowie mit
den
möglichen
Folgen.
Mit
der
Definition,
die
die
Formen
der
Selbstverletzung einschließt und den häufigen Ursachen setzte sich
Charlotte Dill auseinander, während Eva Hermann zu klären versuchte
inwieweit Selbstbeschädigung geschichtlich und religiös bekannt ist, welche
psychischen Krankheiten mit Selbstverletzung einher gehen und welchen
Einfluss diese auf die Öffentlichkeit hat.
Bei der Erstellung der Arbeit entwickelten wir folgende Hypothesen:
Selbstverletzung ist kein Phänomen unserer Zeit, sondern bereits seit
Jahrhunderten bekannt.
Selbstverletzung tritt immer in Verbindung mit Borderline auf.
3
Für Selbstverletzendes Verhalten gibt es meist einen Auslöser in der
Vergangenheit.
Viele Betroffene verletzen sich, um Aufmerksamkeit zu bekommen.
Selbstverletzung wird als Stressbewältigungstherapie eingesetzt.
Wir möchten darauf hinweisen, dass diese Arbeit Bilder sowie Texte enthält,
die bei Betroffenen den Drang, sich selbst zu verletzen, verstärken kann.
4
2. Definition
Die Definition von Selbstverletzendem Verhalten muss immer wieder neu
überdacht
werden.
Dies
lässt
sich
damit
erklären,
dass
diese
Verhaltensweise bis vor einigen Jahren nur als Symptom anderer
Erkrankungen und nicht als eigenständige Krankheit wahrgenommen wurde.
Aus diesem Grund werden in der Fachsprache immer neue Begriffe
verwendet, die unter anderem immer von der Spezialisierung des jeweiligen
Arztes abhängig sind. So sprechen Dermatologen zum Beispiel von Kutanen
Artefakten1(Ehlert, Ulrike) oder Para Artefakten2(Harth, W.; Gieler, U.), in der
Psychologie
findet
selbstdestruktives
man
die
Verhalten,
Bezeichnungen
offene
Autoaggression,
Selbstbeschädigung
oder
Automutilation3(Sorge, Yves). Alle genannten Begriffe führen jedoch zu dem
Hauptkrankheitsbild
des
Selbstverletzenden
Verhaltens
zurück.
Der
Beweggrund dabei ist meist der Abbau von Spannungsgefühlen und
Selbstbestrafung. Es besteht dabei jedoch keine suizidale Absicht, denn
durch den Abbau der Spannungen versucht man den Selbstmordgedanken
zu unterdrücken. In seltenen Fällen kommt es jedoch vor, dass der
Betroffene sich so schwer verletzt, dass es dabei zum Tod kommt.
Außerdem muss bei der Klassifizierung der Selbstverletzung auch noch von
Land zu Land unterschieden werden, da sich die Formen in den
verschiedenen Ländern, aufgrund der unterschiedlichen biologischen,
sozialen und kulturellen Faktoren in Art und Intension unterscheiden. Es gibt
unzählige Arten sich selbst zu verletzen. Diese lassen sich in zwei Gruppen
aufteilen:
Zum
einen
die
äußere
und
zum
anderen
die
innere
Selbstverletzung. Zu der äußeren Automutilation zählt zum Beispiel die
Trichotillomanie4,
die
Onychophagie5,
die
Störung
des
Wundheilungsprozesses, sowie die bekannteste Form der Autoaggression,
das „Ritzen“ oder „Schneiden“. Beispiele für die innere Selbstverletzung
1
Vortäuschung von Symptomen einer Hautkrankheit (z. B. durch Reiben, Schneiden,
Chemikalien oder Hitze)
2
Störung der Impulskontrolle; Manipulation einer bestehenden Hautkrankheit (z.B.
Offenhalten einer Wunde)
3
Selbstverstümmelung (Entfernung od. vorübergehendes Unbrauchbarmachen von
Gliedmaßen)
4
Das Ausreißen der Haare
5
Das Nägelkauen
5
sind: Trichophagie6, das Einspritzen von Flüssigkeiten in den Körper, sowie
jegliche Arten von Suchterscheinungen und das Abbinden der Gliedmaßen.
Außerdem gibt es als Form des Selbstverletzendem Verhaltens auch noch
die Selbstverstümmelung, zu der Amputationen, Kastrationen und weitere
Verstümmelungen gehören. Eine weitere Form ist die Selbstverletzung im
Zusammenhang
mit
anderen
Krankheiten,
wie
zum
Beispiel
dem
Münchhausensyndrom oder Borderline (siehe 4.4). (Kraatz, Anna)
Eine weitere Einteilung der Automutilation erfolgt auch in die schwere und
leichte Selbstverletzung. Zu den leichten Formen gehören beispielsweise
das oberflächliche Schneiden, das Aufkratzen der Haut, die Manipulation
von Wunden, sowie das heftige Schlagen von Extremitäten und des Kopfes.
Tiefe Schnittverletzungen, Verbrennungen, Bisswunden und Verletzungen
im Genital- und Analbereich zählen zu der schweren Autoaggression.
Weiterhin
gibt
es
noch
die
Einteilung
in
offene
und
heimliche
Selbstverletzung, wobei die offene typischer ist. Hierbei werden die
Selbstzugefügten offengelegt und vor der Gesellschaft und gegenüber dem
Arzt nicht verleugnet. Die heimliche Automutilation ist seltener und weitaus
gefährlicher als die offene, da diese mit noch stärkerer Intension geschieht.
Für die Patienten dieser Form ist es oft beschämend, wenn ihre Narben
bemerkt werden.
Da das Beschreiben aller Formen der Krankheit aufgrund der Vielfältigkeit
nicht möglich ist, wird hier nur auf einige Beispiele der äußeren und inneren
Verletzung eingegangen.
2.1 Äußere Selbstverletzung
Diese Form der Selbstverletzung umfasst alle Arten, die äußerlich am
Menschen zu erkennen sind. Die bekannteste Form hierbei ist das
sogenannte „Ritzen“, das Schneiden der Haut mit scharfen oder spitzen
Gegenständen, wie zum Beispiel Rasierklingen, Messern, Scheren oder
auch Scherben (siehe Bild 1). Dies geschieht vorwiegend an den Armen,
aber auch an Bauch, Beinen, Genitalien und Gesicht (siehe Bild 2). Hier
besteht noch die zusätzliche Gefahr einer Blutvergiftung durch das
Benutzen unsauberer Gegenstände. Diese Art der Selbstverletzung wird
6
Das Essen der Haare
6
auch
nach
ihrer
Schwere
unterteilt.
Das
Zufügen
oberflächlicher
Schnittwunden ist die leichte Form und tiefere Schnittwunden stellen die
schwere Form dar. Meist tritt diese Art der Autoaggression bei dem
weiblichen Geschlecht und im Jugendalter auf, aber auch im jungen
Erwachsenenalter kann es zum Schneiden kommen.
Das
Zufügen
von
Verbrennungen
zählt
auch
zur
äußerlichen
Selbstverletzung. Hierbei verbrennen die Betroffenen sich absichtlich mit
kochendem Wasser oder einem Bügeleisen. Auch das Ausdrücken von
Zigarettenstummeln auf der Haut gehört zu dieser Art (siehe Bild 3). Hierbei
handelt es sich um eine schwere Form der Automutilation.
Ein weiteres Beispiel für die äußere Selbstverletzung ist die Trichotillomanie.
Die Folge hierbei ist ein sichtbarer Haarverlust. Häufig ist diese Form eine
heimliche Selbstverletzung. Das Ausreißen der Haar wird von den
Betroffenen damit erklärt, dass das Haar falsch gelegen hätte. Die
Trichotillomanie kann in zwei Typen eingeteilt werden: Die gutartige Form
bei Kindern und die in der Adoleszenz7 beginnende Trichotillomanie. Das
Erstgenannte geht häufig mit Lernstörungen, geistigen Behinderungen,
sowie mit Eisenmangelzustände einher. Diese Form tritt meist zwischen
dem zweiten und sechsten Lebensjahr auf und ist zeitlich begrenzt. Die in
der Adoleszenz auftretende Trichotillomanie, die, wie der Name schon sagt,
in der Jugendzeit beginnt, wird meist durch Angsstörungen, depressive
Störungen,
Essstörungen,
Zwangsstörungen,
sowie
schizophrenen
Erkrankungen ausgelöst. Am häufigsten handelt es sich um die Kopfhaare,
die schmerzhaft entfernt werden,
manchmal aber auch die Brauen, die
Wimpern, die Bart- oder Schamhaare oder die Haare am Arm. Durch das
Ausreißen der Haare soll die Angst des Betroffenen reduziert werden.
Dieser Typ der Trichotillomanie ist nicht zeitlich begrenzt und daher
schwerwiegender als die gutartige Form. (Sorge, Yves)
Für viele Menschen vielleicht als „normal“ und „alltäglich“ erscheinend ist
auch das Nägelkauen, die Onyphophagie, eine weitere Form der äußeren
Selbstverletzung. Hierzu gehört das Beißen, Abnagen, Kauen und zum Teil
Essen der Fingernägel. Am häufigsten ist diese Form bei Kindern zwischen
dem achten und elften Lebensjahr zu beobachten, aber auch bei
7
Die Übergangszeit zwischen Kindheit und Erwachsenwerden
7
Jugendlichen und Erwachsenen ist das Nägelkauen verbreitet. Auslöser und
Verstärker der Onyphophagie können wie bei den meisten Formen der
Autoaggression Druck- und Spannungssituationen sein. Eine typische
Spannungssituation ist zum Beispiel der vermehrte Anpassungsdruck durch
erhöhte soziale, emotionale und intellektuelle Anforderungen in bestimmten
Lebensphasen,
beispielsweise
Schuleinführung,
Berufswechsel
oder
Ähnliches.
2.2 Innere Selbstverletzung
Bei dieser Form der Autoaggression sind die äußeren Folgen nicht auf den
ersten Blick sichtbar. Ein Beispiel hierfür ist das nächste Stadium der
Trichotillomanie, die Trichophagie8. Die Betroffenen reißen sich die Haare
aus, um sie anschließend zu essen. Dies führt zu Haarknäueln im Magen,
die operativ entfernt werden müssen. (Ehlert, K.)
Die orale Einnahme schädlicher Substanzen ist ein weiteres Beispiel für die
innere Selbstverletzung. Das Trinken von Reinigungsmittel oder sonstigen
giftigen Substanzen kann sogar zur Vergiftung und bis hin zum Tod führen.
Auch das Einspritzen von giftigen Stoffen in den Körper gehört zu der
inneren Automutilation. Weitere Beispiele sind das absichtliche Zufügen von
Knochenbrüchen oder Quetschungen, sowie das Abbinden der Gliedmaßen,
was zum Absterben der Betroffen Extremitäten führen kann. Auch der
Medikamenten- und Alkoholmissbrauch gehört zu dieser Form der
Selbstverletzung.
8
Das Essen der Haare
8
3. Ursachen
Die Ursachen für Selbstverletzendes Verhalten sind häufig in der Kindheit zu
suchen. Dennoch gibt es nicht nur die „Eine“ Ursache, die Selbstverletzung
hervorruft, denn im Alltag gibt es immer wieder Situationen in denen die
Betroffenen sich überfordert fühlen.
Die häufigsten Ursachen sind Missbrauch oder andere Traumata. Weiterhin
kann der Drang sich selbst zu verletzen durch ein negatives Umfeld
entstehen. Ein Beispiel dafür ist eine zerrüttete Familie oder Unverständnis
bei Freunden und Verwandten. Wie beispielsweise die Verharmlosung von
für den Betroffenen wichtigen Ereignissen oder Gefühlen.
Weiterhin wird auch in einigen Religionen rituelle Selbstverletzung
praktiziert. Die Märtyrer versprechen sich dadurch die Erlösung. (siehe 5.1)
Außerdem wird angenommen, dass Selbstverletzung in den letzten Jahren
auch immer mehr zu einer „Modeerscheinung“ geworden ist. Dies betrifft
häufig jüngere Frauen, die durch Gruppenzwang zur Automutilation verleitet
werden. Zu vergleichen ist diese Ursache mit dem Rauchen: „Jeder probiert
es mal, aber nicht alle fangen auch damit an.“ (Kraatz, Anna) Dazu gehört
auch das Verlangen der Betroffenen Aufmerksamkeit zu erregen. Allerdings
ist Selbstverletzendes Verhalten an sich kein Hilferuf. Betroffene können
ihre Gefühle nicht in Worte fassen und nutzen daher unter Umständen
Selbstbeschädigung als Mittel um zu kommunizieren.
Das
Verlangen
danach,
das
von
der
Gesellschaft
suggerierte
Schönheitsideal zu erreichen, kann eine weitere Ursache sein. (siehe 5.3)
Außerdem
wird
in
der
Fachliteratur
manchmal
die
sogenannte
„Bodymodification“, das willkürliche Verändern des eigenen Körpers mit
Mitteln wie Tattoo, Piercing, Implantate und weiteren kosmetischen
Operationen als Selbstverletzung angesehen.
Häufig
führen
psychische
Münchhausensyndrom,
Krankheiten,
die
also
Borderline-
Störungen,
das
wie
zum
Vortäuschen
Beispiel
das
nichtvorhandener
Persönlichkeitsstörungen
(siehe
4.4),
Dissoziative Identitätsstörungen (siehe 4.1) oder die Posttraumatischen
Belastungsstörungen (siehe 4.3).
Ein weiterer wichtiger Faktor für das Auftreten von Selbstverletzung oder
9
psychischen Krankheiten wie Borderline ist der sexuelle Missbrauch von
Kindern, insbesondere durch nahe Verwandte oder Vertrauenspersonen.
Dies ist eine der häufigsten Ursachen für Autoaggressionen.
Es kann auch vorkommen, dass Betroffene, die sich überfordert fühlen, sich
selbst verletzen, um damit als Patient behandelt zu werden und ihrer
Verantwortung zu entkommen. Dabei verletzen sich die Betroffenen jedoch
nicht ausschließlich und von Anfang an um Aufmerksamkeit zu erlangen,
sondern setzen dies erst ein, wenn sie in ihrer Rolle als Patient/in erfahren
haben, welche Auswirkungen dies hat.
Auch die Vernachlässigung von Kindern kann zur Selbstverletzung führen.
Dabei handelt es sich nicht nur um die physische, sondern auch um die
emotionale Versorgung. (Kraatz, Anna)
Ein möglicher Grund für das Fortführen der Automutilation ist, dass eine
Selbstverletzung von den Betroffenen als Versagen empfunden wird und
sich somit aus Verzweiflung erneut verletzen, um so die entstandenen
Spannungsgefühle wieder abzubauen.
Es fällt weiterhin auf, dass erheblich mehr Frauen als Männer von
Selbstverletzendem Verhalten betroffen sind. Dies ist wahrscheinlich auf die
Erziehung zurückzuführen. Damit ist gemeint, dass Männer beigebracht
bekommen, dass sie ihre Aggressionen in der Öffentlichkeit abreagieren
dürfen, wie zum Beispiel in Form von Schlägereien oder ähnlichem,
während Frauen zurückhaltend sein sollen und negative Gefühle nicht nach
außen zeigen dürfen. Sie fühlen sich dadurch oft unverstanden und sehen
oftmals keinen anderen Ausweg als die Autoaggression.
10
4. Selbstverletzung als Symptom anderer Erkrankungen
4.1 Dissoziative Identitätsstörung
Bei einer Dissoziativen Identitätsstörung (DIS) existieren zwei oder mehr
unterscheidbare Persönlichkeiten in einem Körper, die abwechselnd den
Körper kontrollieren. Dabei können bei den Betroffenen Gedächtnislücken
entstehen, es ist aber auch möglich, dass sie bewusst erleben, wie sich eine
der Persönlichkeiten in den Vordergrund
drängt, die Kontrolle über den
Körper übernimmt, anfängt zu sprechen und der Betroffene selbst kann
nichts dagegen tun. Ursache für diese Identitätsstörung können sexueller
Missbrauch, Misshandlungen, emotionale Deprivation9 und reale Todesnäheerfahrungen (Kreusel, Monika) sein. Es kann passieren, dass die
verschiedenen Identitäten, die sich auch in Alter und Geschlecht von der
Primärpersönlichkeit10 unterscheiden können, auch an unterschiedlichen
psychischen Erkrankungen, wie Selbstverletzendem Verhalten, leiden.
Häufig werden bei Betroffenen suizidale Verhaltensweisen beobachtet. Etwa
75% der Betroffenen haben ein- oder mehrmals einen Suizidversuch
unternommen. 30% bis 40% leiden unter Selbstverletzendem Verhalten.
Die Dissoziative Identitätsstörung liegt der Multiplen Persönlichkeitsstörung
zugrunde.
4.2 Depersonalisation
Depersonalisation ist eine Form der Dissoziation. Dabei verändert sich „das
Gefühl von Wirklichkeit, Gegenwärtigkeit und Lebhaftigkeit“ (Kreusel,
Monika), beispielsweise wird dabei die Form des eigenen Körpers als
verändert wahrgenommen oder der Betroffene hat das Gefühl, vom eigenen
Körper losgelöst zu sein, „automatenhaft“ zu handeln, keine Kontrolle über
den eigenen Körper zu haben oder verrückt zu werden. Dabei entstehen
unangenehme Gefühle der Spannung oder Leere. Diese können durch
intensive Reize wie laute Geräusche oder stechende Gerüche unterbrochen
werden. Viele Betroffene versuchen aber auch, diese Gefühle durch
Schmerz los zu werden und beginnen, sich selbst zu verletzen.
9
extreme emotionale Vernachlässigung
diejenige Persönlichkeit, die meist den ursprünglichen Namen trägt und die meiste Zeit im
Vordergrund steht
10
11
4.3 Posttraumatische Belastungsstörung
Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist eine mögliche Folge
eines Traumas, wie etwa eine Vergewaltigung, sexueller Missbrauch in der
Kindheit, Naturkatastrophen oder Erlebnisse im Krieg. Dieses Phänomen ist
unter der Bezeichnung „Kriegszitterer“ bereits aus dem Zweiten Weltkrieg
bekannt. Unter der Bezeichnung Posttraumatische Belastungsstörung wurde
es aber erst in den 1980er Jahren als eine Angststörung in das
amerikanische Diagnose-Manual DSM III aufgenommen.
Bestimmte Geräusche, Farben, Gerüche, Bilder oder Worte können bei den
Betroffenen sogenannte Flashbacks auslösen. Dabei entsteht das Gefühl,
das Trauma erneut zu durchleben. Die Posttraumatische Belastungsstörung
ist
die
Langzeitfolge
eines
Traumas
und
ist
von
einer
akuten
Belastungsreaktion11 insofern zu unterscheiden, dass letztere bis zu einem
Monat andauern kann, ab einem Monat spricht man von PTBS.
Symptome können dabei Depressionen, Teilamnesie, Dissoziationen oder
auch Selbstverletzung sein. Die Frage, ob traumatische Erfahrungen in der
Kindheit Auslöser für die Borderline-Persönlichkeitsstörung sein können,
wird von Wissenschaftlern kontrovers diskutiert, da beide Krankheiten
dieselben Symptome aufweisen und etwa 65% der Borderliner von
sexuellem Missbrauch berichten. Andererseits wird kritisiert, dass der
Zusammenhang zwischen beiden Erkrankungen wissenschaftlich nicht
erwiesen sei und sexuelle Gewalt nicht als alleinige Vorraussetzung für die
Entwicklung einer Borderline-Persönlichkeitsstörung gelten kann.
4.4 Borderline-Persönlichkeitsstörung
Borderline-Patienten haben oft ein geringes Selbstwertgefühl. Scheinbar
belanglose Dinge können Zustände extremer innerer Spannung auslösen.
Dabei kann sich das eigene Körpergefühl oder die umgebende Wirklichkeit
verschieben oder auflösen, Das bezeichnet man auch als Dissoziation. In
diesem Zustand ist der Körper schmerzunempfindlich. Die optische
Wahrnehmung verändert sich, der Betroffene nimmt alles wie durch einen
Nebel wahr, Geräusche werden dumpf. Manchmal ist dem Betroffenen in
11
Folge einer extremen psychischen Belastung, für die der Betroffene keine geeignete
Bewältigungsstrategie besitzt.
12
diesem Zustand weder eine Bewegung noch sprechen möglich. Unter
Umständen haben Borderliner in diesem Zustand auch optische und
akustische Halluzinationen, wissen aber gleichzeitig, dass diese nicht real
sind (sogenannte „Pseudohalluzinationen“). (Hohagen, Fritz)
Um die Diagnose „Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS)“ stellen zu
können, müssen fünf der neun Kriterien erfüllt sein. Diese Kriterien sind:
I. verzweifeltes Bemühen, ein reales oder imaginäres Alleinsein zu
verhindern.
II. ein Muster von instabilen und intensiven zwischenmenschlichen
Beziehungen, das durch einen Wechsel zwischen den beiden
Extremen der Überidealisierung und Abwertung auszeichnet;
III. Identitätsstörung: eine ausgeprägte und andauernde Instabilität des
Selbstbildes oder des Gefühls von sich selbst;
IV. Impulsivität in mindestens zwei potentiell selbstschädigenden
Aktivitäten (z.B. Geldausgeben, Sexualität, Substanzmissbrauch,
rücksichtsloses Fahren, Fressanfälle).
V. wiederholte Suiziddrohungen, -andeutungen oder -versuche oder
andere selbstverstümmelnde Verhaltensweisen;
VI. Instabilität im affektiven Bereich, die durch eine ausgeprägte
Orientierung an der akuten Stimmung gekennzeichnet ist (z.B.
intensive episodische Niedergeschlagenheit, Reizbarkeit oder
Angst, wobei diese Zustände gewöhnlich einige Stunden oder, in
seltenen Fällen, länger als einen Tag andauern);
VII. chronisches Gefühl der Leere;
VIII. übermäßige, starke Wut oder Unfähigkeit, die Wut zu kontrollieren
(z.B. häufige Wutausbrüche, andauernde Wut oder Prügeleien);
IX. andauernde, stressabhängige paranoide Phantasien oder schwere
dissoziative Symptome. (Kreismann, Jerold J.; nach DSM IV)
Selbstverletzung ist also das fünfte von neun Kriterien, die im bedeutenden
amerikanischen Diagnose-Manual vorgegeben sind. Da fünf Bedingungen
erfüllt sein müssen, bedeutet das, dass Borderliner sich nicht unbedingt
selbst verletzen.
13
5. Selbstverletzung in Geschichte und Gesellschaft
5.1. Selbstverletzung aus religiösen Gründen
Selbstverletzung
spielt
in
vielen
Religionen
eine
Rolle.
Religiöse
Selbstverletzung reicht weit zurück. Bereits in der Bibel steht: „Ärgert dich
aber dein rechtes Auge, so reiß es aus und wirf's von dir. Es ist dir besser,
daß eins deiner Glieder verderbe, und nicht der ganze Leib in die Hölle
geworfen werde.“ (Bibel, Matthäus 5.29). Aus dem Christentum ist weiterhin
die (Selbst-)Geißelung bekannt, die zum einen von Mönchen über viele
Jahrhunderte hinweg bis heute praktiziert wird (Schmeißer, Sybille), sowie
zum
anderen
durch
die
Flagellanten12(Bild
[4]),
eine
christliche
Laienbewegung im 13., 14. und 15. Jahrhundert (Rohricht, M.), die
Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit erregte. Der Beweggrund ist dabei, sich
durch den Schmerz von begangenen Sünden zu befreien. Mönche der
heutigen griechisch-orthodoxen Kirche „halten ein Leben fortwährender
Selbstentsagung und anhaltender Leiden für die ideale Form und verzichten
daher lange Zeit auf Nahrung, Getränke und Schlaf“ (Hamilton, Craig). Der
Verzicht auf lebensnotwendige Dinge wie Schlaf etc. zählt ebenfalls in den
Bereich der Selbstverletzung, da der Körper dadurch nachhaltig geschädigt
wird beziehungsweise die Schädigung des Körpers hingenommen wird.
Craig Hamilton berichtet in seinem Artikel weiterhin von Mönchen, die sich
regelmäßig selbst geißeln, um sich gegen Versuchungen zu schützen.
Außerdem werden seit Jahrhunderten christliche Märtyrer verehrt, die häufig
qualvolle Tode erlitten, wie der erste christliche Märtyrer Stephanus, der für
seinen Glauben gesteinigt wurde (Bibel, Apostelgeschichte 7.54-60). Diese
hofften, durch die Schmerzen geläutert zu werden und vom Weltlichen in
eine höhere Daseinsform zu gelangen (Schmeißer, Sybille).
5.2. Selbstverletzung aus ästhetischen Gründen (traditionell)
In vielen weiteren Kulturen nimmt beziehungsweise nahm die direkte oder
indirekte Selbstverletzung einen wichtigen Platz in der Gesellschaft ein, so
zum Beispiel in China, wo das Abbinden der Mädchenfüße (sog.
„Lotusfüße“), das bis in die 1930er Jahre praktiziert wurde, als erotisches
12
von lat. flagellum = Peitsche, Geißel
14
Ideal galt (Nanut, Michael; Bild [5]). Dabei wurden die Füße der Mädchen
mit engen Bandagen eingeschnürt, wobei die vier kleinen Zehen unter die
Fußsohle geschnürt wurden. Bei dieser schmerzhaften Prozedur wurden
auch die Knochen im Fuß gebrochen. Es lag dabei durchaus im Bereich des
Möglichen, daran zu sterben, da im Fuß durch das enge Schnüren
Durchblutungsstörungen auftraten und die Zehen vereiterten und verfaulten.
Dabei war eine Blutvergiftung nicht unwahrscheinlich. Dies gilt aber als
indirekte Selbstverletzung, da die Betroffenen selbst nicht für die
Verletzungen
verantwortlich
waren,
ebenso
wie
Initiationsriten
bei
afrikanischen Völkern. Hierbei ist zum einen die Beschneidung der Mädchen
in vielen afrikanischen Ländern zu erwähnen, die zur Kontrolle der
Sexualität dient, sowie zum anderen auch die sogenannte Skarifikation. Bei
der Skarifikation werden mit scharfen Gegenständen, das können Messer
oder Rasierklingen sein, aber auch Glasscherben oder ähnliches,
Schmucknarben auf dem Körper angebracht, die in den afrikanischen
Ländern die Klanzugehörigkeit anzeigen, aber auch als Körperschmuck
dienen (Jung, Ernst G.; Bild [6]). In den westlichen Kulturen haben
Skarifikationen sowie Brandings13, die häufig professionell in Tattoo- und
Piercingstudios angeboten werden, eine rein dekorative Funktion (Bild [7]).
Allerdings muss insbesondere bei der Skarifikation beachtet werden, dass
die Verletzung der Haut eine ästhetische Funktion hat. Davon wird
Selbstverletzendes Verhalten als psychische Störung in soweit abgegrenzt,
dass hier die dekorative Funktion der Narben unbeachtet bleibt und die
Psychopathologie14 im Vordergrund steht.
5.3 Schönheitsoperationen
Die willkürliche Veränderung des Körpers zum Erreichen von Schönheitsidealen ist die gesellschaftlich akzeptierte und auch geförderte Form der
Selbstverletzung und wird in vielen Kulturen praktiziert. Dazu zählen im
weitesten Sinne die Lotosfüße (siehe 5.2) sowie beispielsweise die
Bandagierung der Kinderköpfe in Europa bis Mitte des 19. Jahrhunderts
sowie in den Anden (Schmeißer, Sybille). Auch in der heutigen Zeit werden
13
engl. „Brandzeichen“, Form der Skarifikation
Teilgebiet der Psychologie, das sich mit den Ursachen psychischer Erkrankungen und
deren Entwicklung beschäftigt.
14
15
operative Eingriffe vorgenommen, um sich einem bestimmten Schönheitsideal
anzupassen.
Menschen,
die
sich
einer
Schönheitsoperation
unterziehen (die aus rein ästhetischen Gründen erfolgt, nicht nach einem
entstellenden Unfall oder Ähnlichem), fühlen sich in ihrem Körper oft nicht
wohl,
und
statt
sich
mit
dem
eigentlichen
Problem
psychisch
auseinanderzusetzen, entfernen sie das, was sie an ihrem Körper stört
(Schmeißer, Sybille). So ist laut einer Studie der Gesellschaft für
Ästhetische Chirurgie Deutschland e.V. die Zahl der Faltenbehandlungen
2006 in Deutschland um 64% gestiegen (auf 82.000 Behandlungen) und ist
damit der meistgefragte operative Eingriff, um sich an das gängige
Schönheitsideal anzupassen (Studie der GÄCD).
16
6. Selbstverletzung in Öffentlichkeit und Medien
Selbstverletzung in den Medien ist ein sehr aktuelles Thema, das immer
mehr Beachtung findet. Man wird beispielsweise durch Theater, Musik,
Prominente wie Prinzessin Diana, die im November 1995 in einem BBCInterview zugab, an Bulimie und Selbstverletzung zu leiden (Kreusel,
Monika), aber auch durch die sogenannte „Emo“15-Bewegung darauf
aufmerksam.
6.1 Vorurteile
Besonders durch das Internet entstehen viele Vorurteile. Einige solcher
Vorurteile sind, dass alle, die sich selbst verletzen, dies nur tun, um
Aufmerksamkeit zu bekommen. Dies ist jedoch nicht der Fall. Es gibt mit
Sicherheit einige Menschen, die mit Schnittwunden beziehungsweise
Narben provozieren wollen, andererseits beginnen auch viele Betroffene, die
vorher ihre Wunden und Narben versteckt hatten, im Verlauf einer Therapie
beginnen, offen damit umzugehen. Auch gibt es viele Menschen, die ihre
Narben ein Leben lang verstecken. Ein weiteres Vorurteil ist, dass
Selbstverletzung automatisch auch bedeutet, dass der Betroffene Gefahr
läuft, sich umzubringen. Allerdings versuchen Betroffene, die negativen
Gefühle, die andernfalls möglicherweise zum Selbstmord führen könnten,
abzubauen.
6.2 Medien
6.2.1 Musik
Selbstverletzung taucht mehr oder weniger direkt in Musik auf der ganzen
Welt auf, beispielsweise in dem Lied „Stan“ des amerikanischen Rappers
Marshall Mathers (Pseudonym: Eminem), das von einem fanatischen Fan
handelt, der sagt, dass der Schmerz „ein plötzlicher Kick“ für ihn sei. Häufig
wird dieses Thema auch in Texten von deutschen Dark-Wave-Bands16
thematisiert, so etwa in „Narben“ von Subway to Sally, wo sehr anschaulich
die Gedanken eines Menschen beschrieben werden, der sich selbst verletzt,
15
von engl. „emotional“ = emotional; bezeichnet ein Subgenre des Hardcore-Punk, das sich
durch stärkeres Betonen von Gefühlen wie Trauer und Verzweiflung auszeichnet.
16
engl. dark = „dunkel, trüb“, wave = „Welle“, Musikrichtung, die als dunkel, sehnsuchtsvoll,
elegisch etc. wahrgenommen wird.
17
ebenso wie in „Schneide“ von Trümmerwelten. Eher metaphorisch
umgesetzt wurde dieses Thema dagegen von Samsas Traum in
„Scherenschnitt“, wobei hier der Titel recht doppeldeutig ist, da ein
Scherenschnitt zum Einen die Bezeichnung für ein kunsthandwerkliches
Verfahren ist, zum Anderen aber auch auf Selbstverletzung hindeutet. Für
jemanden, der aufmerksam zuhört, sind diese Metaphern (zum Beispiel „Zu
spät, der Weg gerinnt erneut und Lymphe schließt die Lücken“) trotzdem
verständlich. So ist Musik für viele Menschen ein Medium, um ihre negativen
Gefühle zu verarbeiten.
6.2.2 Mangaka17
Das Thema Selbstverletzung wird in mehreren Mangaka am Rande
erwähnt. So gibt es beispielsweise die Manga-Serie „Life“ von Keiko
Suenobu, deren Hauptfigur die Schülerin Ayumu Shiiba ist. Sie will so gut
wie möglich in der Schule sein und sticht sich abends beim Lernen mit ihrem
Zirkel in den Arm, um wach zu bleiben. Als dann die Freundschaft zu ihrer
besten Freundin zerbricht, fängt sie an, sich zu schneiden. Kaori Yuki
erwähnt Selbstverletzung in ihrer Manga-Serie „Angel Sanctuary“, wo einer
der Nebencharaktere, Yue Kato, sich mit einem Katana18 in den Oberkörper
schneidet, um seine Körperform aufrecht zu erhalten (Bild [8] und [9]). Dies
deutet im übertragenen Sinn auf Dissoziationen hin.
6.2.3 Internet
Gibt
man
bei
der
Internet-Suchmaschine
Google
den
Suchbegriff
„Selbstverletzung“ ein, erhält man etwa 69.900 Ergebnisse, die Zahlen
steigen an. Darunter sind seriöse Seiten, aber auch sehr viele private Seiten
und Webblogs19. Ein wichtiger Punkt hierbei sind auch Hilfe-Seiten für
Betroffene und Angehörige und Foren, in denen diese sich austauschen
können. Ein sehr bekanntes Beispiel hierfür ist www.rotetraenen.de. Auch
auf Videoplattformen wie Youtube findet man immer mehr Videos von
professionellen Skarifikationen, aber auch von Menschen, die sich selbst
17
Einzahl Manga, Mehrzahl Mangaka. Etwa: zwangloses, ungezügeltes Bild; der japanische
Begriff für Comics
18
japanisches Langschwert
19
Internettagebücher
18
verletzen. Vor allem im Internet findet man gehäuft Menschen, die
Aufmerksamkeit wollen.
19
7. Folgen
7.1. Kurzzeitfolgen
Bei dem selbstverletzenden Verhalten erkennt man eine ganze Reihe von
Verhaltensweisen, bei denen sich die betroffenen Menschen absichtlich
Wunden oder Verletzungen zufügen. 1,2 Millionen Jugendliche sind davon
betroffen, darunter mit siebenundneunzig Prozent vor allem die Mädchen.
Sehr häufig wird zu Rasierklingen, Scheren oder Anderem gegriffen. Dies
trifft oftmals nur bei denen zu, die in ihrer Kind- oder Vergangenheit sexuell
und körperlich missbraucht wurden. Auch die nicht ausreichende Zuneigung
der Eltern oder Scheidungen führen zu der Sucht. Dies geschieht teilweise
auch durch Alkoholmissbrauch. Das Schlimmste an dieser Sucht sind ihre
Folgen. Oftmals bleiben am Ober- und Unterarm erkennbare Narben zurück.
Fügen sich Jugendliche tiefe Wunden zu, fällt es den meisten schwer, zum
Arzt zu gehen und sich ordnungsgemäß behandeln zu lassen. Das ist einer
von vielen falschen Wegen. Denn dies kann verheerende Folgen haben, die
im schlimmsten Fall zur Amputation führen. Haben die Betroffenen nicht
umgehend nach der Tat psychologische Hilfe in Anspruch genommen, wird
das Opfer höchstwahrscheinlich erst im Erwachsenenalter den Missbrauch
verarbeiten. Kurzzeitfolgen beginnen schon in den ersten zwei Jahren nach
dem Missbrauch. Es kann zu kognitiv- emotionalen- Störungen kommen.
Das heißt, die Opfer haben Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen.
Ebenso werden sie im schulischen Bereich schlechter, bekommen
Depressionen und haben Angst. Schon bei Betroffenen im Jugendalter
treten sehr oft Depressionen und niederes Selbstwertgefühl auf, nachdem
sie ihrem Körper erheblichen Schaden zu gefügt haben. Sie wollen den
Suizid und unterwerfen sich dem Drogen-, Alkohol- und Tablettengenuss.
Nach häufiger Einnahme solcher Substanzen werden immer mehr der
Jugendlichen unfähiger, eigene Entscheidungen zu treffen und ihr Leben
selbst zu bestimmen. Bei sexuellem Missbrauch fürchten sich die Opfer, vor
allem Mädchen, vor jeglicher Berührung und Andeutung zum Sex. Sie
verweigern diese Nähe regelrecht. So entstehen auch Probleme und
Abneigungen
gegenüber
ihren
Mitmenschen.
Somatische
und
Psychosomatische Störungen (Quelle: Internet, Uniklinikum-Leipzig) sind
20
gegebenenfalls bei Essstörungen, chronischen Kopf- und Bauchschmerzen
oder auch bei Enuresis festzustellen. Das Ritzen in die Arme führt zu einem
gestörten
Verhalten
zum
eigenen
Körper
und
negativer
Selbstwahrnehmung. Sie empfinden sich dann als zu dick oder gar zu
hässlich oder Ähnliches. Durch dieses Verhalten verlieren viele Jugendliche
an Selbstbewusstsein. Im sozialen Leben gibt es auch häufig Vorfälle, das
Jugendliche von zu Hause weglaufen. Viele fühlen sich auch unterdrückt,
ziehen sich zurück und haben keine Lust mehr, in die Schule zu gehen und
schwänzen dauerhaft. Sie zeigen Distanzlosigkeit, werden aggressiv und
zerstören mutwillig alles, was ihnen in die Hände kommt oder über den Weg
läuft.
7.2. Langzeitfolgen
Langzeitfolgen bekommen selbst die Partner solcher Opfer ganz intensiv
mit, und sie merken teilweise auch den Bezug auf sich selbst, da sie ja auch
den größten Teil der schrecklichen Folgen miterleben. Solche Situationen
gefährden auch sehr häufig die Partnerschaft, die in einigen Fällen auch
zum Scheitern kommt. Nur durch das Arbeiten beider Partner an der
Beziehung bleibt eine Gemeinschaft aufrechterhalten, da diese in beiden
Händen liegt. Wobei die größte Arbeit die der Opfer und nicht die des
Partners ist.
Aber auch Jugendliche geraten oft in Depressionen und
verlieren ihr Selbstbewusstsein. Sie haben ein gestörtes Verhältnis zu ihrem
Körper. Viele Betroffene werden unfähig, eigene Entscheidungen zu treffen
und haben Angst, ihr eigenes Leben zu bestimmen. Auch das Auftreten
sexueller Funktionsstörungen auf oder Verweigern jeder Situation im Bezug
auf
Sex
ist
ein
Zeichen
Selbstverletzenden Verhalten.
von
Missbrauch
beziehungsweise
dem
Schwierig wird es auch im späteren
Berufsleben, da dort die Ansprüche für sie oftmals zu hoch sind. Nach
Meinung der Jugendlichen helfen ihnen Drogen und Alkohol sehr gut.
7.3. Andere Langzeitfolgen
Opfer bekommen sehr schnell Angstzustände und fühlen sich einsam und
allein gelassen. Auch Schuldgefühle, wie zum Beispiel die Trennung der
Eltern, sind Folgen des Selbstverletzenden Verhaltens. Sie sind der
21
Meinung, dass sie daran Schuld sind, das sie es so weit kommen lassen
haben und den Ausgang verursacht haben. Das Denken und Handeln mit
Verstand wird eingeschränkt, und emotionale Störungen kommen zum
Vorschein. Der Körper sieht auf einmal so hässlich aus. Da sind die Beine
nicht mehr schön, der Bauch ist dicker geworden und der Busen hat an
Größe verloren oder ist ganz und gar zu groß geworden. Die Betroffenen
sehen sich ganz anders als vorher. Sie finden keinen Gefallen mehr an sich
selbst und hoffen dies durch Ritzen oder allgemeine Schmerzufügung zu
ändern. Sie fühlen sich nicht mehr bereit für das Leben, denn sie denken,
sie wären es nicht mehr Wert. Alpträume verfolgen sie, und der Schlaf wird
ihnen von Nacht zu Nacht entrissen. Um dem entgegen zu kommen,
nehmen sie häufig sehr viele Medikamente, die sie beruhigen und sich
entspannen lassen.
7.4. Folgen im Sozialverhalten
Nach einem Missbrauch, einer Trennung der Eltern oder anderem suchen
viele Jugendliche Unterschlupf bei Bezugspersonen, denen sie vertrauen
können. Die Verschlossenheit zu einigen Personen zeigt das Misstrauen
ihnen gegenüber und die Angst, noch einmal so etwas durch machen zu
müssen. Sie zeigen ein auffälliges Verhalten gegenüber bestimmten
Männer- und Frauentypen. In manchen Fällen erleiden sie sogar auch
Angstausbrüche und Zusammenbrüche, da die Person sie stark an den
Täter erinnern. Sie meiden bestimmte Orte, Personen und Situationen. Nur
so können sie der Missbrauchssituation aus dem Weg gehen. Sie werden
kriminell, stehlen, lügen und versuchen auf sich aufmerksam zu machen.
Das Weglaufen von zu Hause ist in solchen Fällen auch nicht
außergewöhnlich, genauso wie das Fernbleiben vom Unterricht oder gar
Besserungen im Unterricht. Aber meistens entspricht es mehr dem, das sich
die Betroffenen verschlechtern, als verbessern, da diese nicht konzentriert
am Unterricht teil nehmen, sondern ihre Gedanken bei der Tat, eben dem
Missbrauch schweifen lassen. Auch Hyperaktivität ist in solchen Fällen
nichts Neues.
22
8. Therapie
8.1. Faktoren der Therapien
Beginnend
bei
einer
Therapie
werden
zuerst
die
Schlüsselfragen
(Schlüsselfragen) geklärt, da diese die Therapie bestimmen. Darunter
zählen zum Beispiel die Schwere der Selbstverletzung, das Alter des
Patienten, seit wann diese Symptomatik besteht und ähnliche Themen. Sind
diese Schlüsselfragen geklärt, kann man sich dem wichtigsten Teil
zuwenden. Von den Schlüsselfragen hängt es nun ab, ob die Behandlung
stationär, teilstationär oder ambulant statt findet. Ist dies alles geklärt,
werden oftmals Gesprächspsychotherapien mit verhaltenstherapeutischen,
person-zentrierten, tiefenpsychologischen, kognitiven, familienzentrierten
Methoden angewendet. Dazu wird auch meist noch mit Arbeits- und
Beschäftigungstherapien, physikalischen Therapien, Kunsttherapien, etc
ergänzend behandelt. Welche Methode und welche Therapie, hängt von den
beantworteten Fragen ab.
8.2. Pharmakotherapie
Pharmakotherapien ist nichts Anderes, als Antidepressiva zu sich zu
nehmen. Es ist ein Teil einer Pharmakotherapie (Quelle: Internet,
Lebenswille) und wirkt gezielt gegen Stoffwechselstörungen. Der Nachteil an
Antidepressiva ist, dass eine Wirkung erst nach zirka zehn bis zwanzig
Tagen festzustellen ist. In dieser Zeit ist eine gute Betreuung des Patienten
sehr wichtig, um einen Abbruch der Behandlung zu verhindern. Gesunde
Menschen, die diese Pillen zu sich nehmen, bemerken die Nebenwirkungen,
aber keine richtige Wirkung. Antidepressiva werden nur dann verabreicht,
wenn der Arzt passende Symptome dazu feststellt. Umso früher der Patient
mit der Einnahme des Medikamentes beginnt, desto eher kann der
Betroffene die Depressionen überwinden und desto schneller steht er wieder
voll und ganz im Leben. Von dem Medikament wird man nicht abhängig, da
dieses Mittel kein Suchtpotential hat. Ebenso hat es eine hohe Erfolgsquote
und es bewirkt keine Persönlichkeitsveränderungen. Nebenwirkungen
können auftreten, zum Beispiel ein trockener Mund oder eine Absenkung
des Blutdrucks, außerdem Schweißausbrüche und Vieles mehr. Es kann
23
aber auch sein, dass, bevor die wirkliche Wirkung beginnt, diese Symptome
zum Vorschein kommen und später erst die eigentliche Wirkung. Solch eine
Erfahrung führt zur Unsicherheit. Deswegen ist für diesen Krankheitsverlauf
das Vertrauen der Patienten sehr wichtig. Es ist von großer Bedeutung,. in
solchen Fällen mit dem behandelnden Arzt ein Gespräch zu führen.
8.3. Eigenhilfe als Therapie
Es gibt viele Möglichkeiten, vom Selbstverletzen wegzukommen, ohne sich
Wunden zu zufügen. Aber einige streben den Besuch beim Psychologen
gar nicht erst an. Deshalb gibt es auch Methoden, um sich selber zu helfen ,
wenn man es will und den Mut und den Glauben dazu hat, es allein zu
schaffen. Nach der Therapie ist man eventuell zwar euphorisch, aber fühlt
sich nicht schuldig und ist stolz darauf, die Krise ohne Ritzen überstanden
zu haben. Beispiele dafür sind: Anstatt sich zu schneiden, Eiswürfel nehmen
und sich diese gegen den Körper zu drücken. Oder eine kalte Dusche oder
ein kaltes Bad gehören auch dazu. Man kann auch Pfefferonis, Zitrone,
Grapefruit oder ähnliches essen, um ein beruhigendes Gefühl zu
bekommen.
Wollen
sich
die
Patienten
abreagieren,
wird
ihnen
vorgeschlagen, etwas zu tun, wo sie keine Menschen verletzen, zum
Beispiel
gegen
einen
Sack
boxen.
Eine
große
Hilfe
sind
auch
Plastikflaschen, Kleidungsstücke und etc., die die Betroffenen zerschneiden,
anstatt sich selbst zu verletzen.
Es gibt noch viele weitere Formen um sich abreagieren zu können, unter
Anderem Kissen gegen die Wand schmeißen oder Seiten aus alten
Telefonbüchern und Zeitungen zu zerreißen. Haben die Patienten einen so
großen Hass auf sich selbst, hilft ihnen auch ein Bild oder eine Zeichnung
von sich selbst. Sie markieren mit einem roten Stift, was sie vorhaben, oder
sie zerreißen das Bild vollkommen. Sie zertreten alle Äste, die ihnen auf
ihrem Weg unter die Füße kommen. Sie sollten auch sehr viel Gutes für sich
tun, in dem sie eventuell ein Buch lesen, einen warmen Kakao zu sich
nehmen oder zum Beispiel auch noch Musik hören und dazu tanzen. Sie
schmusen mit ihren Kuscheltieren und rufen Freunde an oder treffen sich
mit ihnen, um über Dinge zu reden, die Ihnen als Opfer auf dem Herzen
24
liegen. Freunde und Familienangehörige sind für solche Therapien
besonders nötig, da Diese für die Betroffenen wieder eine glückliche Welt
mit manchmal schon wenigen Mitteln aufbauen können. Haben die Betroffen
das Verlangen, Blut zu sehen, wird ihnen vorgeschlagen, einen roten Filzstift
zu nehmen und sich Striche auf die Haut zu malen, oder ein kleines
Fläschchen mit Lebensmittelfarbe zu erwärmen und diese dann auf die Haut
aufzudrücken, dort, wo sie sich ursprünglich ritzen wollten. Tagebücher zu
schreiben bzw. das aufzuschreiben, was sie denken und fühlen, hilft ihnen
meistens auch. Die Betroffenen sollen sich entspannen, Musik hören, tief
durchatmen, Baden, Lesen. Einfach das tun, was sie von der Tat am besten
ablenkt. Viele Opfer schreiben ihre eigenen Gedichte, in denen sie ihren
ganzen Schmerz, ihre Frustrationen, ihren Hass oder auch die Liebe zu den
Mitmenschen, die sie unterstützen, einbringen. Es ist auch eine Möglichkeit,
sich selber zu sagen: In fünfzehn Minuten kann ich mich auch noch
verletzen und nach diesen fünfzehn Minuten noch einmal probieren, ob ich
es noch einmal fünfzehn Minuten aushalte.
8.4. Fehler bei Therapien
Es gibt Situationen, da ist der Grund der Verletzung ergreifend, so das
selbst Therapeuten den Fehler machen, ihre Patienten zu bemitleiden. Spürt
der Betroffene dieses Mitleid, glaubt er eventuell, er hätte keinen Wert mehr
und fängt von Neuem an, sich zu verletzen. Fühlt der Therapeut jedoch mit
ihm, baut der Therapeut damit schnell eine Nähe zum Patienten auf, und
dieser ist noch gar nicht richtig bereit dazu, dieses Mitgefühl auf zu nehmen.
So „muss“ er sich wieder verletzen. Ist die Vergangenheit des SV vom
Therapeuten zu schnell gegenwärtig gemacht worden, was den Betroffenen
überfordert, dann wird Dieser sich verstärkter verletzen. Ebenso kann aber
auch der Therapeut durch die Symptome unter Druck gesetzt werden und
fängt ebenfalls an sich zu verletzen. Er verliert die nötige Distanz.
25
9. Fazit
Die Aufgabe, die wir uns zu Beginn der Arbeit stellten, war, zu beweisen,
dass Selbstverletzung keinesfalls ausschließlich als Modeerscheinung
betrachtet
werden
geschichtlichen
kann.
Fakten,
die
Durch
die
gleichzeitig
nähere
Untersuchung
unsere
erste
der
Hypothese
„Selbstverletzung ist kein Phänomen unserer Zeit, sondern bereits seit
Jahrhunderten bekannt.“ belegten, sowie der Ursachen, und der Verbindung
mit anderen Krankheiten, ist uns dies unserer Meinung nach hinreichend
gelungen. Außerdem stellten wir fest, dass es durchaus Verbindungen zur
Borderline-Persönlichkeitsstörung gibt, dies jedoch keineswegs immer der
Fall ist, was unsere zweite Hypothese „Selbstverletzung tritt immer in
Verbindung mit Borderline auf.“ weder bestätigt noch widerlegt. Zu unserer
dritten These, „Für Selbstverletzendes Verhalten gibt es meist einen
Auslöser in der Vergangenheit.“ lässt sich sagen, dass wir dies häufig
bestätigt
fanden.
Es
gibt
aber
trotzdem
Menschen,
die
ihre
selbstbeigebrachten Verletzungen nutzen, um Aufmerksamkeit zu erregen,
was
die
vierte
Aufmerksamkeit
Hypothese
zu
„Viele
bekommen.“
Betroffene
nur
verletzen
teilweise
sich,
bestätigt.
um
Dass
Selbstverletzung als Stressbewältigungstherapie eingesetzt wird, konnten
wir ebenfalls anhand dieser Arbeit bestätigen. Wir arbeiteten hauptsächlich
mit Literatur für psychologische Laien, da uns schnell klar wurde, dass
Fachliteratur zu schwer verständlich sein würde. Außerdem führten wir
mehrere Interviews, die unsere Hypothesen größtenteils bestätigten. Trotz
der umfangreichen Informationen, die wir zusammengetragen haben,
bleiben einige offene Fragen, beispielsweise, wann genau die Menschen
begonnen haben, sich selbst zu verletzen. Ein Problem war auch die
Definition von Selbstverletzendem Verhalten, da sich auch die Experten
immer noch um genaue Definitionen streiten. Des Weiteren stellten wir fest,
dass es problematisch ist, die einzelnen psychischen Störungen, deren
Symptom Selbstverletzung ist, voneinander abzugrenzen. Es ist eine relativ
schwere Aufgabe, in einer Facharbeit ein psychologisches Thema zu
behandeln, da Psychologie keine exakte Wissenschaft ist und sich ständig
weiterentwickelt.
26
10. Fremdsprachliche Zusammenfassung / Summary
We wrote our Seminarfacharbeit about the topic „Selbstverletzendes
Verhalten – Nicht nur eine Modeerscheinung“ „Self injury – Not only a
fashion appearance“. Our main aim was to prove that self injury is not just a
fashion but a mental disorder which needs to be treat. So we tried to find out
facts about therapy and results. An important topic was self injury in the
religion and also in society and media. We started the topic with defining self
injury and searched for possible causes. Some people who hurt themselves
were willing to talk to us and we interviewed them. Most of the things they
told us proved our assumptions we had about self injury. We managed to
prove or disprove our thesis and to work on our topics successfully.
27
11. Literaturverzeichnis
Ehlert, Ulrike: Verhaltensmedizin. Springer, 2003
F., Aneka: Antidepressiva - Was ist das? [Online-Dokument] URL:
http://www.lebens-wille.de/hauptseite.phtml?show=psychopharmakaerklaerung [Zugriff am: 4.12.2007 ]
Gieler, U.; Harth, W.: Psychosomatische Dermatologie. Heidelberg :
Springer Medizin Verlag, 2006
Hamilton, Craig: Der innere Feind : Ein Interview mit Archimandrit Dionysios
[Online-Dokument] URL: http://www.wie.org/DE/j4/dionysios.asp [Zugriff
am: 05.08.2008]. - What is enlightment Magazin
Hohagen, Fritz (Hrsg.); Nesseler, Thomas (Hrsg.): Wenn Geist und Seele
streiken : Handbuch psychischer Gesundheit. 1. Auflage. Südwest Verlag,
2006
Jung, Ernst G. : Von der Sprache unserer Haut (Afrika). - In: Kleine
Kulturgeschichte der Haut. Steinkopff, 2007
Kraatz, Anna: Der Drang sich selbst zu spüren- Selbstverletzung bei jungen
Frauen [Online- Dokument] URL: http://www.4kraatz.de/imp.html [Zugriff
am: 26.10.2007]
Kreisman, Jerold J.; Straus, Hal: Ich hasse dich, verlass mich nicht: Die
schwarzweiße Welt der Borderline-Persönlichkeit / [Übers. aus d. Amerik.
von Beate Gormann], 16.Auflage, München : Kösel, 1992
Kreusel, Monika: Depersonalisation [Online-Dokument] URL:
http://www.blumenwiesen.org/dis-depersonalisation.html [Zugriff am
26.10.2007]
28
Kreusel, Monika: Dissoziative Identitätsstörung [Online-Dokument] URL:
http://www.blumenwiesen.org/dis.html [Zugriff am 26.10.2007]
Luther, Martin (Übers.): Die Bibel : Die Heilige Schrift. Berlin, 1904
Nanut, Michael; Regal, Wolfgang: Perverses Schönheitsideal (Narrenturm
132) [Online-Dokument] URL: http://www.aerztewoche.at
/viewArticleDetails.do;jsessionid=1C26FC3069C59EE2ABA4B741A4332FD
6?articleId=7127 [Zugriff am 29.09.2008] - Ärzte Woche, 22. Jahrgang Nr. 9,
2008
Rohricht, M.: Bibliographische Beiträge zur Geschichte der Geissler. – In:
Briegers Zeitschrift für Kirchengeschichte
Schmeißer, Sybille: Selbstverletzung : Symptome, Ursachen, Behandlung;
Münster : Waxmann, 2000 (Bewegung und Kommunikation, Bd. 2)
Website der Universitätsklinik Leipzig: http://kik.uniklinikumleipzig.de/download/emotionale_vernachlaessigung.pdf
Forum für Betroffene und Angehörige: http://www.rotetraenen.de/
http://www.elternimnetz.de/cms/paracms.php?site_id=5&page_id=226
29
12. Quellenverzeichnis
Studie der Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie Deutschland e.V.: Statistik
zu Schönheitsoperationen im Jahr 2006 [Online-Dokument] URL:
http://www.mybody.de/schoenheitsoperationen-top-news-statistik-zuschoenheitsoperationen-2006.html
30
13. Anhang
I.
Bilder..................................................................................................32
I.1
zu 2. Definition...................................................................................32
I.2
zu 5. Selbstverletzung in Geschichte und Gesellschaft.....................33
I.3
zu 6. Selbstverletzung in Öffentlichkeit und Medien..........................36
II.
Fragen zum Interview........................................................................38
II.1
Beispielinterview 1.............................................................................39
II.2
Beispielinterview 2.............................................................................42
III.
Liedtexte (zu 6.Selbstverletzung in Öffentlichkeit und Medien)….….45
III.1
Eminem: „Stan“ (Auszug)……......................................................…..45
III.2
Samsas Traum: „Scherenschnitt“............................................………46
III.3
Subway to Sally: „Narben“………………………………………..……..48
III.4
Trümmerwelten: “Schneide“...............................................................50
31
I. Bilder
I.1 Bilder zu 2. Definition
[1] Gegenstände, die zur Selbstverletzung verwendet werden können
(Szenebild aus dem 2002 erschienenen amerikanischen Film „Secretary“)
Quelle: http://www.flickr.com/photos/ohjudy/188060231/
[2] Unterarm mit frisch verheilten Narben von Schnittwunden
Quelle: http://psyke.org/pictures/a/adeel/index.html
32
[3] Narben von Verbrennungen (Zigaretten)
Quelle: Foto Privatbesitz
I.2 Bilder zu 5. Selbstverletzung in Geschichte und Gesellschaft
[4] Flagellanten, Holzschnitt aus dem 15. Jahrhundert
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Flagellants.png [Zugriff am:
04.08.2008]
33
[5] Lotosfüße
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:BindFoot.jpg [Zugriff am: 04.08.2008]
[6] Mann mit Schmucknarben, Burkina Faso, Afrika
Quelle:
http://www.nationalgeographic.com/tattoos/gallery/images/photos/west_
africa_scarification.jpg [Zugriff am: 04.08.2008]
34
[7] Amerikanerin mit „Hello Kitty“-Skarifikation20
Quelle: http://drzeusforensicfiles.blogspot.com/2007_11_01_archive.html
[Zugriff am: 04.08.2008]
20
Hello Kitty ist eine fiktive Katzenfigur der japanischen Firma Sanrio.
35
I.3 Bilder zu 6. Selbstverletzung in Öffentlichkeit und Medien
[8] Szene aus „Angel Sanctuary“(Band 18) von Kaori Yuki
(Leserichtung von rechts oben nach links unten)
36
[9] Szene aus „Angel Sanctuary“(Band 18) von Kaori Yuki
37
II. Fragen zum Interview
1.
Ist Selbstverletzung noch ein aktuelles Thema für Sie?
2.
Wie verletzen/verletzten Sie sich selbst? Wo?
3.
Wann haben Sie damit angefangen? Ist es mit der Zeit schlimmer
geworden?
4.
Aus welchem Grund haben Sie damit angefangen?
5.
Wie fühlen Sie sich/haben Sie sich gefühlt – vorher, währenddessen,
nachher?
6.
Glauben Sie, Sie sind/waren süchtig?
7.
Wird Ihr Leben durch Ihre Selbstverletzung eingeschränkt?
8.
Sind/waren Sie in therapeutischer Behandlung?
9.
Wenn ja, sind bei Ihnen weitere psychische Störungen diagnostiziert
worden bzw. besteht der Verdacht darauf?
10.
Wissen Ihre Freunde bzw. Ihre Familie von Ihrer Selbstverletzung?
11.
Denken Sie darüber nach/haben Sie darüber nachgedacht,
aufzuhören?
12.
Haben Sie aufgehört, sich selbst zu verletzen?
13.
Wenn ja: Warum?
14.
Wenn ja: Wann?
15.
Wenn ja: Gibt/Gab es Rückfälle?
16.
Glauben Sie, es gibt Menschen, die sich verletzen, um
Aufmerksamkeit zu bekommen?
17.
Wenn ja: Was denken Sie über diese Menschen?
18.
Haben Sie Freunde, die sich selbst verletzen?
19.
Wenn ja: Was denken Sie darüber?
20.
Ist Ihnen das Thema Selbstverletzung schon einmal in Medien wie
Büchern, Filmen oder Liedern begegnet?
21.
Wenn ja: Wie finden Sie das?
22.
Wie empfinden Sie das Bild von Selbstverletzung in der
Öffentlichkeit?
38
II.1 Interview mit Kathrin Mövius (19)
1.
Ist Selbstverletzung noch ein aktuelles Thema für Sie?
Man denkt schon manchmal darüber nach, aber gemacht habe ich es
schon lange nicht mehr.
2.
Wie verletzen/verletzten Sie sich selbst? Wo?
An Armen und Schienbeinen, mit dem, was gerade zur Hand war.
Küchenmesser, Teppichmesser, so etwas.
3.
Wann haben Sie damit angefangen? Ist es mit der Zeit schlimmer
geworden?
Ich habe ungefähr mit 14 damit angefangen. Ja, es ist auf jeden Fall
schlimmer geworden.
4.
Aus welchem Grund haben Sie damit angefangen?
Es ist wohl wie bei allen Süchten: Man will es ausprobieren und
irgendwann hatte ich das Gefühl, es hilft.
5.
Wie fühlen Sie sich/haben Sie sich gefühlt – vorher, währenddessen,
nachher?
Vorher war ich meist gestresst, durch die Schule oder ähnliches oder
ich habe mir die Schuld an einem Streit gegeben. Anfangs waren die
Schnitte nicht tief, da hat es mir gereicht, Blut zu sehen. Später
wurden die Schnitte dann tiefer und es wurden auch mehr. Danach
habe ich mich schlecht gefühlt, wenn mir klar wurde, dass es eine
weitere Narbe geben würde.
6.
Glauben Sie, Sie sind/waren süchtig?
Ja, ich denke auf jeden Fall, dass ich süchtig war.
7.
Wird Ihr Leben durch Ihre Selbstverletzung eingeschränkt?
Ja. Ich trage bis heute keine Röcke oder Kleider. Damals habe ich
häufig Pullover getragen.
8.
Sind/waren Sie in therapeutischer Behandlung?
Nein.
9.
Wenn ja, sind bei Ihnen weitere psychische Störungen diagnostiziert
worden bzw. besteht der Verdacht darauf?
-entfällt-
10.
Wissen Ihre Freunde bzw. Ihre Familie von Ihrer Selbstverletzung?
39
Meine Familie weiß nichts davon, meine Freunde mittlerweile schon,
aber damals nicht.
11.
Denken Sie darüber nach/haben Sie darüber nachgedacht,
aufzuhören?
Nicht wirklich. Damals dachte ich, es macht keinen Unterschied, ob
ich es nun mache oder nicht.
12.
Haben Sie aufgehört, sich selbst zu verletzen?
Ja.
13.
Wenn ja: Warum?
Irgendwann habe ich es eingesehen, dass es nicht wirklich hilft, dass
es nur Narben gibt. Ich bin zwar den Gedanken daran, dass ich an
einem Streit schuld bin, losgeworden, aber der Streit ist dadurch ja
nicht verschwunden.
14.
Wenn ja: Wann?
Mit ungefähr Anfang 17.
15.
Wenn ja: Gibt/Gab es Rückfälle?
Nein, inzwischen nicht mehr. Nachdem ich aufgehört hatte, das
regelmäßig zu machen, habe ich es noch ein- oder zweimal gemacht,
wenn es große Probleme gab.
16.
Glauben Sie, es gibt Menschen, die sich verletzen, um
Aufmerksamkeit zu bekommen?
Ja.
17.
Wenn ja: Was denken Sie über diese Menschen?
Ich finde das blöd. Die reden darüber und zeigen das. Wer das
wirklich krankhaft macht, redet da nicht drüber und zeigt das auch
nicht. Ich finde das kindisch.
18.
Haben Sie Freunde, die sich selbst verletzen?
Ja.
19.
Wenn ja: Was denken Sie darüber?
Ich kenn die Gründe und ich weiß, wie schwer es ist aufzuhören,
besonders, wenn man keine Hilfe bekommt. Ich würde nie darüber
richten.
20.
Ist Ihnen das Thema Selbstverletzung schon einmal in Medien wie
Büchern, Filmen oder Liedern begegnet?
40
Ja.
21.
Wenn ja: Wie finden Sie das?
Ich finde das ok, weil das ja nicht verherrlicht. Es kann auch einen
Denkanstoß geben. Auf mich wirkt das aber nicht triggernd.
22.
Wie empfinden Sie das Bild von Selbstverletzung in der
Öffentlichkeit?
Es ist ziemlich oberflächlich. Es heißt einfach: So ist es, es ist eine
Krankheit, die muss behandelt werden. Aber keiner fragt nach den
Gründen.
41
II.2 Interview mit Schülerin (18), anonym
1.
Ist Selbstverletzung noch ein aktuelles Thema für Sie?
Im Rahmen der Medien werde ich immer wieder damit konfrontiert,
selbst mache ich das nicht mehr, nein.
2.
Wie verletzen/verletzten Sie sich selbst? Wo?
Mit einer Rasierklinge am rechten Fußgelenk, u.a. auch mit Salz in
offenen Wunden etc.
3.
Wann haben Sie damit angefangen? Ist es mit der Zeit schlimmer
geworden?
Angefangen habe ich mit 16 damit, und ja es ist schlimmer geworden
4.
Aus welchem Grund haben Sie damit angefangen?
Weil ich es ausprobieren wollte und weil ich einen Freund hatte, der
sich selbst verletze.
5.
Wie fühlen Sie sich/haben Sie sich gefühlt – vorher, währenddessen,
nachher?
Davor meistens schlecht, negativ, aus verschiedenen gründen,
währenddessen war ich so fixiert darauf was ich getan habe, dass ich
nicht mehr an mein eigentliches Problem gedacht habe. Danach war
es besser, zumal ich auch keine Schamgefühle hatte, weil ich Narben
schön finde.
6.
Glauben Sie, Sie sind/waren süchtig?
Auf jeden Fall, vor allem insofern, dass ich festgestellt habe, dass
bestimmte Bilder auch heute noch den Wunsch auslösen können,
mich selbst zu verletzen.
7.
Wird Ihr Leben durch Ihre Selbstverletzung eingeschränkt?
Nein, unwesentlich.
8.
Sind/waren Sie in therapeutischer Behandlung?
Ja, ich war, aber nicht wegen Selbstverletzung.
9.
Wenn ja, sind bei Ihnen weitere psychische Störungen diagnostiziert
worden bzw. besteht der Verdacht darauf?
Nein.
10.
Wissen Ihre Freunde bzw. Ihre Familie von Ihrer Selbstverletzung?
Ein paar Freunde wissen davon, sowie meine Mutter.
42
11.
Denken Sie darüber nach/haben Sie darüber nachgedacht,
aufzuhören?
Ich habe es nicht mal bewusst gemacht, also in dem Sinne habe ich
nicht darüber nachgedacht.
12.
Haben Sie aufgehört, sich selbst zu verletzen?
Ja.
13.
Wenn ja: Warum?
Weil ich zum einen weiß, dass es nicht wirklich hilft, und zum
anderen auch kein Grund mehr dazu habe.
14.
Wenn ja: Wann?
Mit 17.
15.
Wenn ja: Gibt/Gab es Rückfälle?
Nein, bisher nicht. Das hat auch was mit selbst Beherrschung zu tun
16.
Glauben Sie, es gibt Menschen, die sich verletzen, um
Aufmerksamkeit zu bekommen?
Ja.
17.
Wenn ja: Was denken Sie über diese Menschen?
Einerseits finde ich es lächerlich, weil es natürlich zur Bildung von
Vorurteilen beiträgt, andererseits kann ich das Bedürfnis nach
Aufmerksamkeit durchaus nachvollziehen.
18.
Haben Sie Freunde, die sich selbst verletzen?
Ja.
19.
Wenn ja: Was denken Sie darüber?
Ich kann mir darüber kein Urteil erlauben, weil ich es ja selber
gemacht habe, und auch Verständnis habe, da ich die meisten
Probleme kenne.
20.
Ist Ihnen das Thema Selbstverletzung schon einmal in Medien wie
Büchern, Filmen oder Liedern begegnet?
Ja.
21.
Wenn ja: Wie finden Sie das?
Ich denke, dass es zum Teil wie bei Subway to Sally eine gute
Möglichkeit ist für Leute die sich damit nicht auskennen, Näheres
über die Denkensweise von Menschen, die sich selbst verletzen, zu
erfahren. Anderseits denke ich, dass das für Leute, die solche Lieder,
43
Bücher, etc. schreiben, auch eine gute Möglichkeit ist, diese Gefühl
zu verarbeiten.
22.
Wie empfinden Sie das Bild von Selbstverletzung in der
Öffentlichkeit?
Ich finde es schade, dass es viele Vorurteile gibt, aber ich denke
auch, dass viel mehr über Selbstverletzung aufgeklärt werden sollte
und nicht nur gesagt, die Leute sind krank und damit ist gut.
44
III. Liedtexte (zu 6.Selbstverletzung in Öffentlichkeit und Medien)
III.1 Eminem: „Stan“. (Album: „The Marshall Mathers LP“) (Auszug)
[…]Sometimes I even cut myself to see how much it bleeds.
It's like adrenaline. The Pain is such a sudden rush for me[…]
Übersetzung:
Manchmal schneide ich mich, um zu sehen, wie stark es blutet.
Es ist wie Adrenalin. Der Schmerz ist für mich wie ein plötzlicher Kick.
Quelle: http://www.lyrics007.com/Eminem%20Lyrics/Stan%20Lyrics.html
[Zugriff am: 05.08.2008]
45
IV.2 Samsas Traum: „Scherenschnitt“ (Album: „Utopia“)
20 Schnitte misst die Kluft von Babalon zu Judas.
Verbrannt sind alle Brücken, ich drehe mich nicht mehr um.
Wenn die Wahrheit auf mich einsticht,
Dann schreibe ich ein Buch.
Ich drucke es so fest ich kann in mich,
Denn ich schreibe über Dich.
Dann ist das Silber wie die Hoffnung,
Dass meine Schrift niemand entziffern kann
Und die Geschichte nie gelesen wird,
Doch Himmel, sage mir: Warum schreibe ich dann?
Auf Kruste balanciert der Knabe und gerät ins Wanken,
Doch spricht sein Richter gegen ihn und weist ihn in die Schranken:
“Ein Feigling tut, was er tun muss!
Selbst wenn es Zeit ist sich zu wandeln,
Sollte man in neuen Zeiten
Stets nach alten Regeln handeln!
Zu dumm, der Weg gerinnt erneut, und Lymphe schließt die Lücken.
Am Ende ist es immer gleich: Enttäuschung nach Verzückung.
Zu retten was noch übrig ist, Dein Wort verschaffte Klarheit:
Auf Narben liegt sich’s leichter als auf dem Boden und der Wahrheit!
Wenn die Dunkelheit hereinbricht,
Dann schreib ich einen Brief.
Ich drücke ihn so fest ich kann in mich,
Denn adressiert ist er an Dich.
Dann ist der Abschied ohne Worte
Die Drohung die auf uns gerichtet ist,
Und Dank der Selbstverliebtheit merkt man nicht
Dass man mit Waffen auf die Liebe schießt.
46
Quelle: http://www.leoslyrics.com/listlyrics.php?hid=eH8XV4f3BjI%3D
[Zugriff am: 05.08.2008]
47
IV.3 Subway to Sally: “Narben” (Album: “Engelskrieger”)
Mit der Klinge fahr ich langsam
Meinen Unterarm hinauf,
Dann ein Schnitt klein und flach
Und die Welt blüht auf
Schmerz schärft alle meine Sinne,
Jede Faser ist gestimmt
Und ich hör den Körper singen,
Wenn der Schmerz die Last mir nimmt
Tiefer, noch ein bisschen tiefer
Schneid ich in den weißen Arm
Aus der Wunde sickert lautlos
Dunkles Blut und mir wird warm
Das Blut so rot
Das Blut so rein
Die Zeit heilt meine Wunden nicht
Mein Blut zu sehn ist wunderschön
Mein Blut zu sehen tröstet mich
Glück durchströmt den ganzen Körper
Schmerz treibt jeden Schmerz heraus
Um auf diese Art zu fühlen
Nehm ich all das Leid in Kauf
Das Blut so rot
Das Blut so rein
Die Zeit heilt meine Wunden nicht
Mein Blut zu sehn ist wunderschön
Mein Blut zu sehen tröstet mich
48
Ich verletze nur die Hülle
Alles was darunter liegt
Hab ich so tief eingeschlossen,
Dass es sich mir selbst entzieht
Das Blut so rot
Das Blut so rein
Die Zeit heilt meine Wunden nicht
Mein Blut zu sehn ist wunderschön
Mein Blut zu sehen tröstet mich
Quelle: http://www.elyrics.net/read/s/subway-to-sally-lyrics/narben-lyrics.html
[Zugriff am: 05.08.2008]
49
IV.4 Trümmerwelten: „Schneide“ (Album: „Optimiertes Leiden“)
Ein Tropfen
Rot
Rinnt Deinen Arm hinab
Eine Rasierklinge
In Deiner Hand
Schneide
Immer tiefer
Du kannst nicht anders
Tue Dir weh
Dann geht es besser
Schneide
Du schneidest...
Der Schmerz lenkt dich ab
Flucht ist besser
Zeit heilt die Wunden
Flucht ist besser
Schneide
Immer noch tiefer
Schneide
Tiefer
Doch du hältst die Klinge
Damit an meine Seele
Schneidest mich in Stücke
Zeit heilt die Wunden
Aber wer heilt mich?
50
Quelle: http://www.lyrics.de/songtext/truemmerwelten/schneide_3d7de.html
[Zugriff am 20.08.2008]
51
14. Schlusserklärung
Hiermit erklären wir, dass wir die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne
fremde Hilfe verfasst und keine anderen, als die im Literatur- und
Quellenverzeichnis angegebenen Hilfsmittel verwendet haben.
Insbesondere versichern wir, dass wir alle wörtlichen und sinngemäßen
Übernahmen aus anderen Werken als solche kenntlich gemacht haben.
52

Documentos relacionados