Das «Retorosa» kehrt in die Kirche zurück
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Das «Retorosa» kehrt in die Kirche zurück
4 Oberaargau Hommage an die Grosseltern LANGENTHAL Der neue Roman von Katharina Zimmermann ist eine Hommage an ihre Grosseltern und das Hotel Amisbühl. Die Autorin las in der Regionalbibliothek daraus. «Amisbühl – wenn meine Mutter dieses Wort aussprach, hatte es immer einen besonderen Klang», erzählt die 80-jährige Katharina Zimmermann in der Regionalbibliothek Langenthal. Der Amisbühl – so auch der Titel ihres neusten Romans – war ein von den Grosseltern der Autorin geführtes Hotel auf dem Beatenberg. In Zimmermanns Roman steht ein ungleiches Paar im Zentrum: Der Dorfschullehrer und Bergler Bänz, Grossvater der Autorin, begegnet in einem Restaurant in Iseltwald der weltgewandten und gebildeten Städterin Wilma. Es ist Liebe auf den ersten Blick – zumindest für ihn. Doch Wilma lässt sich gewinnen und löst ihre Verlobung auf. «Mein Grossvater erklärte immer wieder stolz, er habe ihr den Verlobungsring vom Finger genommen», sagt die Autorin. Vom Lehrerlohn können die beiden nicht leben. Wilma investiert ihr Erbe in den Aufbau des vom Brand zerstörten Restaurants auf dem Amisbühl und eröffnet ein Hotel. Eine Erfolgsgeschichte, zumindest bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges. «Man sagt immer, die Schweiz sei vom Krieg verschont geblieben», erklärt Zimmermann. «Aber der Krieg hatte auch für die Schweiz einschneidende Folgen.» Ihre Grosseltern mussten das geliebte Hotel aufgeben, da die vorwiegend ausländischen Gäste ausblieben. Das Kleingewerbe und die Bauern der Umgebung verloren ihre Einkünfte aus der Belieferung des Hotels. Zimmermann zeigte sich enttäuscht von den bisherigen Buchbesprechungen. «Was ich über mein Buch gelesen habe, ist langweilig.» Die Journalisten nähmen sich nicht mal die Mühe, ihr Buch richtig zu lesen. Anders könne sie sich nicht erklären, warum es immer heisse, ihr Grossvater stehe im Zentrum. «Schauen Sie.» Sie zeigt den Zuhörerinnen und den wenigen Zuhörern das Buch: «Hier ist doch ein Paar abgebildet.» ro Donnerstag 15. November 2012 Das «Retorosa» kehrt in die Kirche zurück Rockbands heizen ein HUTTWIL Auch im 13. Jahr bleiben sich die Organisatoren des Hutturock-Festivals treu: Acht Rockbands bringen am Freitag und Samstag das Blumenstädtchen auf Touren. ATTISWIL Einen Sommer lang war der Kirchturm rosarot. Jetzt kehrt die Farbe für einen Abend in die Kirche zurück: Das Jahrbuch des Oberaargaus hält dort seine Vernissage ab – es ist rosarot. Die diesjährige Ausgabe steht unter einem guten Stern, davon sind die Organisatoren des Hutturock-Festivals überzeugt. Die Zahl 13 sei für sie keine Unglückszahl, halten sie in der Einladung fest. Acht Bands aus dem Genre Rock bestreiten das Festival, das am Freitag- und Samstagabend in der alten Turnhalle Huttwil über die Bühne geht: Masterjam, Seemannsgarn, Audio Legend, Bright November, Acrid, Keep Close, High Heels und The Bacons bieten alles vom Punk- über den Blues- und Funk- bis hin zum Hardrock. DJ Hosch ist für das Rahmenprogramm besorgt und legt Rockhits wie Klassiker auf. Seit 1999 findet das HutturockFestival jährlich statt. Die Idee hinter der Veranstaltung war und ist, lokalen Bands eine Plattform für ihre Auftritte zu bieten. pd Heute erscheint das neue Jahrbuch des Oberaargaus. Auffällig ist seine Farbe – so auffällig wie im vergangenen Sommer der Kirchturm von Attiswil, als ihn der Künstler Reto Bärtschi aus Wangenried rosarot anmalte. Es war sein Beitrag an den Kulturweg Kulturundum des Museums Attiswil. Der rosa Kirchturm erregte damals Aufsehen weit über Attiswil und den Oberaargau hinaus. Im neuen Jahrbuch dokumentiert Bärtschis Mitstreiter Bruno Frangi die Aktion und die Beweggründe des Künstlers. Frangi geht dabei nicht nur auf die «rosa» Phase Bärtschis ein, in der er für den Kirchturm mit dem Farbhersteller einen speziellen Farbton entwickelte: das «Retorosa» mit der technischen Bezeichnung «FT – 0461971». Frangi geht auch auf die Verbindung von Bild und Schrift ein, die zum rosaroten Kirchturm von Attiswil gehörte. Endlichkeit gehörte dazu Er bringt aber auch die Reaktion der Bevölkerung von Attiswil zur Sprache, deren Vorbehalte und Skepsis Reto Bärtschi «zartrosasanft» und «mit jedem Pinselstrich mehr und mehr» überwand. Das ging so weit, dass die Attiswiler ihren rosaroten Kirchturm so in ihr Herz schlossen, dass sie am Schluss sogar Unterschriften sammelten, um ihn über den Kulturundum-Sommer hinaus zu erhalten. Das wiederum war nicht in der Absicht der Kulturaktion und des Künstlers, gehörte doch dort die Endlichkeit mit dazu und damit auch das Abschiednehmen und der Trennungsschmerz. Während also das «Retorosa» am Kirchturm von Attiswil wieder hinter einem weissen Schutzanstrich verschwand, hat die Jahrbuchredaktion es aufgenommen und das ganze Jahrbuch in dieser Umschlagfarbe gestaltet, samt einem Bärtschi-Schriftzug. Programm. Freitag: 20.15 Uhr, The Bacons; 21.30 Uhr, Seemannsgarn; 22.45 Uhr, Acrid; 24 Uhr, Audio Legend. Samstag: 20.15 Uhr, High Heels; 21.30 Uhr, Keep Close; 22.45 Uhr, Bright November; 24 Uhr, Masterjam. Tür- und Baröffnung um 19 Uhr. Eintritt ab 16 Jahren. Tickets sind an der Abendkasse erhältlich, es gibt keinen Vorverkauf. Mehr: www.hutturock.ch Wir gratulieren LOTZWIL An der Kohlplatzstrasse 2 feiert heute Lea Stalder-Bracher ihren 99. Geburtstag. pd LOTZWIL An der Flurstrasse 24 feiert heute Eduard Greub seinen 75. Geburtstag. pd Der rosarote Kirchturm von Attiswil ist Thema im neuen Jahrbuch des Oberaargaus. Was lag da näher, als auch die Vernissage für das Jahrbuch in der Kirche Attiswil abzuhalten. Damit kehrt das «Retorosa» wenigstens für einen kurzen Augenblick dorthin zurück, bevor es in hoffentlich viele Bücherregale in Attiswil und im Oberaargau weiterwandert. Dort sollte es nicht verstauben, sondern von Zeit zur Zeit hervorgenommen werden, um gelesen zu werden. jr Thomas Peter Vernissage des Jahrbuchs des Oberaargaus: heute Donnerstag, 15. November, 18 Uhr, in der Kirche Attiswil. Das Jahrbuch ist ab sofort im Buchhandel erhältlich. Mehr: www.jahrbuch-oberaargau.ch MADISWIL Heute kann am Neumattweg 18 Max Bärtschi-Zedi seinen 85. Geburtstag feiern. Der Jubilar erfreut sich guter Gesundheit. Täglich macht er Kreuzworträtsel oder Sudokus und pflegt mit Freude die Blumen und den Rasen rund ums Haus. ezm ANZEIGE In Kürze AARWANGEN Gemütliche Jassstunden Zum sechsten Mal lädt die SVP Aarwangen am Samstag zum Dorfjass für alle Jassbegeisterten ab 16 Jahren. Mit zugelosten Partnern werden sechs Runden Schieber à je acht Spiele gespielt. Im Startgeld von 20 Franken inbegriffen sind ein Menü und ein alkoholfreies Getränk. Mit dem Dorfjass will die organisierende SVP die Bevölkerung zusammenrücken lassen. Kurzentschlossene können sich bis kurz vor Turnierbeginn anmelden. pd/khl Samstag, 17. November, 16 bis ca. 21 Uhr, Aula Sonnhalde, Aarwangen. LOTZWIL Konzert zweier Vereine fj5123bza-o Die beiden Rütscheler Vereine – die Singlüt und die Musikgesellschaft – treten einmal im Jahr gemeinsam auf. Morgen Freitag und übermorgen Samstag jeweils um 20 Uhr sind die beiden Vereine vorwiegend mit Gospelsongs in der Kirche Lotzwil zu hören. pd