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Jahrbuch 2015/2016 Menschen im Mittelpunkt Jahrbuch 2015/2016 I N H A LT Inhalt 3 Vorwort 4 Mike Heinrich: Der ganz normale Traum vom Glück 8 Stephansstift Ev. Jugendhilfe gemeinnützige GmbH (SEJ) 10 Diakonische Jugend- und Familienhilfe Kästorf GmbH (DJFK) 12 Cornelius-Werk Diakonische Dienste gGmbH 13 Corinna Krienke: Keiner ist besser oder schlechter...nur anders! 14 Diakonische Servicegesellschaft Kästorf mbH (DSK) 17 Anne Gericke: Berufsalltag mit Hund und Facebook18 Stephansstift Berufsbildungszentrum (BBZ) 21 Jürgen Schneider: Oben ist noch nicht angekommen, dass sich unten was ändern muss22 Diakonische Gesellschaft Wohnen und Beraten mbH (DWB) 24 Tagestreffs und Ambulante Hilfen 25 Tobias Wittek: Ein starkes und kollegiales Team 26 Nadine Wiesner: Die Chancen genutzt und das Leben gemeistert 30 Regina Grundstedt: Die gute Seele an der Rezeption32 Stephansstift Zentrum für Erwachsenenbildung gemeinnützige GmbH (ZEB) 35 DiaServ Braunschweig GmbH 36 Förderschulen Stephansstift gGmbH (FÖS) 37 Imke Harms: Ich habe genau den richtigen Beruf38 Stephansstift Pflege und Seniorenwohnen gGmbH (PSW) 40 Diakonische Altenhilfe Kästorf GmbH (DiAK) 42 Agata Niski: Der Papierkram kann auch mal warten, der Mensch nicht!44 Diakonische Betriebe Kästorf GmbH (D.B.K.) 47 Stephansstift Bildung und Ausbildung gGmbH (SBA) – Diakonie-Kolleg 48 DiaWend Diakonische Einrichtungen Wendland gGmbH 51 Andrea Korzinowski: Von Glücksfällen und großem Vertrauensvorschuss52 Stephansstift Kindertagesstätten und Familienzentren gemeinnützige GmbH 55 Standorte56 Organigramm58 Mitglieder des Stiftungsbeirates der Stiftung Diakonische Heime Kästorf 60 Mitglieder des Kuratoriums der Dachstiftung Diakonie 61 Personalstatistik62 Impressum 2 | Jahrbuch 2015/2016 63 Jahrbuch 2015/2016 | 3 VORWORT Der Mensch steht im Mittelpunkt! Für viele ist dies das entscheidende Motto sozia- nungslosigkeit. Wir wissen auch, was den Grie- Wenn der konkrete Mensch im Blick ist, geht es Pflegeeinrichtungen der Dachstiftung Diakonie? ler Arbeit. Hier geht es zuerst um den Menschen, chen zusteht, und was eben auch nicht. auch um konkrete Lösungen, die genau ihm ge- – Nicht allgemein, sondern ganz konkret! Und recht werden. Und der entscheidende Experte wenn manche Kommunen jetzt sagen, sie ge- anderes kommt danach. Das ist der Anspruch, den andere an die Diakonie richten. Das ist unser Im Alltag scheinen Verallgemeinerungen harm- dafür ist der andere selbst. „Der Mensch im Mit- ben so viel Geld für Ganztagsschulen und Ganz- eigener Anspruch für die Arbeit der Dachstiftung los. Aber für konkrete Menschen, die sich in telpunkt!“ – ist darum ein widerständiges Motto. tagsbetreuung aus, ist dann immer noch so viel Diakonie und ihrer Gesellschaften und Arbeitsfel- solchen Schubladen finden, ist es schwer, wahr- Das macht es so schwer, einfache Lösungen zu Jugendhilfe notwendig? Dann reden wir über die der. Aber was heißt das genau? genommen zu werden. Humane Gesellschaf- finden, die für alle gelten und über alle exerziert konkreten Jugendlichen, die auf unsere Anwalt- ten bemühen sich um humane Schubladen. Da werden. Das macht es so schwer, einfache Ant- schaft setzen, und bringen ein, was sie brauchen Auch sonst wird in unserer Gesellschaft viel sind Flüchtlinge zwar irgendwie arm dran und worten zu geben und frei zu behaupten, was sie für ein Leben wie andere auch. beschworen, dass der Mensch im Mittelpunkt von vielem ausgeschlossen, und das lässt sich oder jene wollen, wie die oder jene so sind und stünde: eine menschliche Politik, eine dem auch nicht schnell ändern, „aber sie sind doch was ihnen zusteht und was wir ihnen verweigern „Der Mensch im Mittelpunkt!“ – das ist schließlich Menschen zugewandte Verwaltung, selbst Wirt- Menschen wie du und ich“. Doch Vorsicht, wenn aus gutem Grund. „Der Mensch im Mittelpunkt!“ auch eine Übung für uns selbst, die Mitarbeiten- schaftsunternehmen, die sagen, dass es ihnen diese Floskel über die Zunge kommt. Sie könnte – das macht es überhaupt schwer, von „wir“ und den der Dachstiftung Diakonie. Sie stellt auch un- letztlich um den Menschen geht. Wo ist der Ha- auch verraten, dass es eben längst nicht klar ist, „ihr“ zu reden, von „uns“ und „den anderen“. sere Routinen immer neu in Frage. Wie gerecht ken? dass der andere ein Mensch ist wie ich selbst. Immer geht es letztlich um „Ich“ und „Du“ und werden wir den Menschen, die bei uns arbeiten, Der für sich selbst sorgen können will – mit eige- die Fähigkeit, sich wechselseitig wahrzunehmen die bei uns Hilfe suchen, die mit uns kooperieren, Der Mensch ist immer konkret. Er ist keine un- ner Arbeit, mit einer eigenen Küche, mit Einkau- und einander Mitmensch zu sein. die sich mit uns einsetzen für eine humane Ge- bestimmte Masse, sondern existiert immer als fen und ein bisschen Freizeit. Der Anteil haben ein bestimmter Mensch, als ein bestimmtes will am „normalen“ Leben, der beteiligt sein will Politik funktioniert anders, unsere Gesellschaft Kind, als eine Frau, als ein Mann, alt, jung, weiß, trotz eigener Einschränkungen, der ein Mensch funktioniert anders. Da geht es viel gröber und schwarz… – unendlich vielfältig, unüberschau- sein will wie ich auch. Unter der Hand messen allgemeiner zu. Da suchen wenige Lösungen Darum bar verschieden – aber immer konkret. wir dann doch mit verschiedenen Maßen: Was für viele, und meistens passen sie nur so unge- 2015/2016 nicht zuerst Berichte über das, was für den einen selbstverständlich ist, steht ande- fähr. Darum sind soziale Organisationen unbe- wir als Unternehmensgruppe „gemacht“ haben. In der Regel überfordert uns das: diese Viel- ren noch lange nicht zu. Und dass sie am Unter- quem, darum ist auch die Diakonie unbequem. Im Mittelpunkt stehen auch keine äußerlichen heit, diese Konkretion. Dann fassen Menschen schied leiden könnten, kommt nicht in den Sinn. Wir müssen einfach immer nachfragen, was die Erfolge oder gar wirtschaftliche Zahlen. Was in beschlossenen Maßnahmen für konkrete Men- dieser Hinsicht notwendig erscheint, um ein Bild andere Menschen in Gruppen zusammen: die sellschaft. Auch die Diakonie bleibt oft hinter dem Anspruch zurück, den ein solches Motto setzt. finden Sie in unserem Jahrbuch Frauen, die Männer, die Pflegebedürftigen, die „Der Mensch im Mittelpunkt!“ Das ist kein abstrak- schen bedeuten. Wer genau profitiert von den über die Dachstiftung zu bekommen, haben wir schwierigen Jugendlichen, die Wohnungslo- tes Motto, sondern bewährt sich in der Bereit- Wohnungsbaumaßnahmen, die jetzt in vielen für Sie aufgeschrieben. Aber im Mittelpunkt dieses sen, die Schüler von heute, auch die Griechen, schaft, einen anderen Menschen als den einen, Städten diskutiert werden? Sind sie auch eine Jahrbuches stehen die Geschichten konkreter die Flüchtlinge… Und wenn ein solches Cluster konkreten Mitmenschen wahrzunehmen, der er Antwort auf die Wohnungsnot der Menschen, Menschen: Das, was sie in unserer Arbeit erlebt erst einmal gebildet ist, kommt man da nicht ist: mit der eigenen Geschichte, mit eigenen Be- die sich uns anvertraut haben? Was heißt das haben, das, wofür sie dankbar sind, das, worauf so schnell wieder heraus. Wir wissen, was die dürfnissen, mit Hoffnungen und Ängsten. „Der konkret, wenn im zweiten Pflegeverstärkungs- sie hoffen, das was ihnen ihr Leben schwer und Flüchtlinge beanspruchen dürfen. Wir wissen, Mensch im Mittelpunkt!“ Das heißt auch, dass gesetz noch konsequenter ambulant vor sta- schön macht. Dabei besteht kein grundsätzlicher was Pflegebedürftige brauchen. Und wie Schü- ich Empathie übe, dass ich mich an seine Stelle tionär buchstabiert wird? Was genau bedeutet Unterschied zwischen denen, die bei uns arbeiten ler heute sind. Und wer schuld ist an der Woh- denke, dass ich nachfrage und konkret reagiere. das für die pflegebedürftigen Menschen in den und denen, denen ihre Arbeit gilt. 4 | Jahrbuch 2015/2016 Jahrbuch 2015/2016 | 5 VORWORT Die gemeinsame Basis ist, dass alle Menschen Wege bisher, und hoffen, dass wir auch in Zu- sind und wir uns als Mitmenschen wahrnehmen kunft in dem gemeinsamen Auftrag verbunden und unterstützen. Unser Jahrbuch 2015/2016 bleiben, der, wie wir glauben, von Gott selbst ist darum eine Art Übungsheft für Empathie – für kommt: der Mensch im Mittelpunkt – und zwar uns selbst und für alle, die mit uns verbunden immer der, dem wir gerade jetzt Mitmensch sein sind. Wir danken Ihnen für die gemeinsamen sollen und Mitmensch sein können. 6 | Jahrbuch 2015/2016 HANS-PETER DAUB JENS RANNENBERG Vorstand Vorstand Jahrbuch 2015/2016 | 7 MIKE HEINRICH Der ganz normale Traum vom Glück Mike Heinrich war 14 Jahre alt, als er in die wohnte Redewendungen – schon allein dadurch Diakonische Jugend- und Familienhilfe Kästorf hebt er sich von den anderen jungen Menschen kam. Zu viele Schwierigkeiten in der Familie, ab, die ihn oft als Außenseiter wahrnehmen. Die Mutter und Geschwister kamen nicht mehr mit Teilnahme an einer Berufsvorbereitenden Bil- ihm zurecht – und er nicht mit ihnen. Asperger- dungsmaßnahme (BvB) in Königslutter sollte ihm Syndrom heißt die Form der autistischen Stö- schließlich den Rahmen bereitstellen, den er zum rung, die Mike häufig eine der gesellschaftlichen Selbständigwerden braucht. Diese Form der Be- Norm entsprechende Kommunikation mit ande- rufsvorbereitung, die von der Agentur für Arbeit ren Menschen unmöglich macht. Sie verstehen angeboten wird, ist speziell an junge Menschen ihn nicht und er versteht sie nicht – was in der mit psychischen Erkrankungen und erhöhtem Folge zu erheblichen Konflikten und mitunter Förderbedarf gerichtet, um ihre Chance der In- zu Aggressionen führen kann. „Ich bin immer tegration auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen und wieder angeeckt und irgendwann ging das zu sie bestmöglich auf eine Eingliederung in Ausbil- Hause einfach nicht mehr“, so fasst er es selbst dung vorzubereiten. zusammen. Unter der Woche lebt Mike während dieser Zeit in „Ich will unbedingt meinen Platz im Arbeitsleben finden, das Problem ist, dass ich nicht weiß, wo genau. Am liebsten hätte ich eine Aufgabe, bei der ich viel mit Menschen zu tun habe.“ Mike Heinrich In Kästorf lebt er zunächst in einer Wohngruppe einem Internat in Königslutter, an den Wochenen- auf dem Gelände und besucht die Rischborn- den ist er weiterhin in Kästorf und wird hier am- Schule, eine Förderschule für junge Menschen bulant betreut. Doch auf Dauer funktioniert das Ich bin gern mit anderen zusammen, nur nicht Mike bewohnt ein eigenes Appartement auf dem mit sozialem und emotionalem Förderbedarf. nicht. Für Mike ist dieser Weg nicht der richtige, mit Gleichaltrigen, die verstehen mich nicht.“ Mo- Campus in der Diakonie Kästorf, das findet er 2013 schafft er den Förderschulabschluss. „Da- sein Verhalten führt schließlich zum Abbruch der mentan ist Mike im kunsthandwerklichen Bereich gut. „Ich fühle mich gefördert und gefordert. nach war ich ein Jahr im Förderzentrum, das war Maßnahme: „Ich war da nicht mehr tragbar“, stellt tätig, früher fand er Hauswirtschaft gut. Vielleicht Jeden Dienstag fahre ich einkaufen und besorge eine tolle Zeit.“ Das Förderzentrum der Jugend- er fest. Also ging es zurück nach Kästorf. Vor al- steht demnächst ein Praktikum auf diesem Ge- Lebensmittel. Ich habe ja nur 39 Euro Verpfle- und Familienhilfe Kästorf bietet jungen Men- lem die Qualifizierungsmöglichkeiten sind es, die biet an. Gabriele Zikoll hat ihm in ihrer Funktion gungsgeld pro Woche, da muss ich das gut ein- schen Zeit und Raum für Orientierung. Manche ihn hier ansprechen. Seit September 2014 ist er als Sozialpädagogin in den Kästorfer Werkstät- teilen. Wenn ich einmal einkaufe, habe ich dann von ihnen lernen hier Tagesstruktur, andere – wie anerkannter Werkstattgänger und kann sich in ten bereits Angebote für verschiedene Praktika erst mal Vorrat. Das gefällt mir. Ich kann auch auch Mike Heinrich – bekommen die Möglich- den Diakonischen Betrieben und Werkstätten gemacht. Sie steht den jungen Menschen un- ein bisschen kochen, Nudeln mit Tomatensoße keit, handwerkliche Fertigkeiten auszuprobieren. Kästorf ohne Zeitdruck oder strikte Sollvorgaben terstützend zur Seite, gibt Hilfestellungen und zum Beispiel.“ Fahrrad fahren, fernsehen, ein Im Förderzentrum arbeitet Mike am liebsten in in unterschiedlichen Bereichen ausprobieren und schaut gemeinsam mit ihnen, was sie sich zu- bisschen lesen – so sieht seine Freizeit aus. Er der Fahrradwerkstatt, er schätzt hier die inten- so eigene Fähigkeiten, Stärken und Interessen muten können und sollen und wo die persönli- würde gerne schwimmen gehen, aber der Eintritt sive Betreuung und den engen Kontakt zu den entdecken und erkennen. Bislang hat er noch kei- chen Belastungs- und Leistungsgrenzen liegen. ins Schwimmbad ist ihm meistens zu teuer. 108 Sozialpädagoginnen Sozialpädagogen. ne konkreten Vorstellungen davon, wo sein Weg So sind individuell abgestimmte Tätigkeitsein- Euro Taschengeld – das reicht nicht lange. Aber Mike kommt mit Erwachsenen besser zurecht hinführt. „Ich will unbedingt meinen Platz im Ar- sätze und Praktika möglich, in denen sich jeder Mike hat Träume: „In zehn Jahren, da möchte ich als mit anderen Jugendlichen. Wie viele Men- beitsleben finden, das Problem ist, dass ich nicht ganz nach seinem Bedarf und innerhalb seiner eine gute Arbeitsstelle haben, eine Wohnung in schen mit Asperger-Syndrom ist er sprachlich weiß, wo genau. Am liebsten hätte ich eine Auf- Möglichkeiten austesten darf und sich dabei im Hannover, vielleicht Führerschein und ein Auto – gewandt, verwendet Fremdwörter und unge- gabe, bei der ich viel mit Menschen zu tun habe. „Schutzraum“ der Werkstätten bewegen kann. und am liebsten noch Frau und zwei Kinder.“ 8 | Jahrbuch 2015/2016 und Jahrbuch 2015/2016 | 9 Stephansstift Ev. Jugendhilfe gemeinnützige GmbH (SEJ) Selbstverständnis: Unsere Arbeit ist geprägt von Offenheit und Toleranz gegenüber anderen Religionen, Kulturen und Lebenseinstellungen. Auf dieser Basis bieten wir Eltern, Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen unsere Hilfe an, um sie im Alltag zu unterstützen. Im Vordergrund stehen dabei das Wohl der Kinder und Jugendlichen sowie die Förderung in ihrer individuellen und sozialen Entwicklung. ANZAHL DER MITARBEITENDEN: 381 BETREUUNGSANGEBOTE: EVANGELISCHE JUGENDHILFE HANNOVER EVANGELISCHE JUGENDHILFE HEIDEKREIS • 15 stationäre Wohngruppen • Sozialraumarbeit Walsrode • 11 Tagesgruppen • Familien- und Kinderservicebüro Walsrode • Heilpädagogische Ambulanz • Soziale Gruppe Walsrode •Erziehungsstellen • Flexible Betreuung Walsrode • Mobile Betreuung • Flexible Betreuung Soltau • Hilfen zur Erziehung im Kontrakt • Projekt: Bildung und Teilhabe Walsrode KONTAKT • Projekt: Family Literacy Landkreis Heidekreis EVANGELISCHE JUGENDHILFE OBERHARZ • Intensiv therapeutische Wohngruppe Tutum • 5 stationäre Wohngruppen • 4 Tagesgruppen EVANGELISCHE JUGENDHILFE MITTELWESER • Soziale Gruppe Osterode • 3 stationäre Wohngruppen • Flexible Betreuung • Inobhutnahme Twistringen • Mobile Betreuung • 1 Tagesgruppe • Therapeutischer Fachdienst • Sozialraum Mitte – Ost • Sozialraum Stuhr • Sozialraum Sulinger Land • Flexible Betreuung ZAHL DER PLÄTZE INSGESAMT: 397 10 | Jahrbuch 2015/2016 Stephansstift Ev. Jugendhilfe gemeinnützige GmbH Carola Hahne (Geschäftsführerin) Kirchröder Str. 44 30625 Hannover Tel.: 0511-53 53 24 8 Petra Dehmlow Leitung der therapeutischen Wohngruppen Tel.: 0511-53 53 27 5 Iris Eggers Leitung Region-Nord Tel.: 0511-53 53 28 1 Brigitte Tegtbauer Leitung sozialpädagogische Wohngruppen Tel.: 0511-53 53 27 6 Roger Walter Leitung der Stephansstift Evangelische Jugendhilfe Heidekreis Tel.: 05161-48 10 89 9 Tanja Günther Leitung Region-Mitte und der Mutter-Kind-Projekte Tel.: 0511-53 53 25 0 Andreas Weitemeyer Leitung der Stephansstift Evangelische Jugendhilfe Oberharz Tel.: 05323-88 70 32 Hellmuth Lax Leitung Region-Süd Tel.: 0511-53 53 37 7 Martin Stricker Leitung der Stephansstift Evangelische Jugendhilfe Mittelweser Tel.: 04271-93 51 01 2 Jahrbuch 2015/2016 | 11 Cornelius-Werk Diakonische Dienste gGmbH Diakonische Jugend- und Familienhilfe Kästorf GmbH (DJFK) Wir stärken Eltern in ihren Kompetenzen und fördern und fordern junge Menschen bei der gesellschaftlichen Integration. Wir im Cornelius-Werk widmen uns der Förderung von jungen Menschen und von Familien zum Ausgleich sozialer Benachteiligung oder zur Überwindung individueller Beeinträchtigung. Wir bieten Hilfen für alte und kranke Menschen im Bereich der Pflege und Begleitung und sorgen für die Aufnahme und Beherbergung von Menschen, die andauernde medizinische Betreuung benötigen. Grundlage unserer Arbeit ist die christliche Nächstenliebe im Sinne der Diakonie. jungen Menschen und deren Herkunftsfamilien zu stärken. ANZAHL MITARBEITENDE Gesamt374 Jugendhilfe194 Altenhilfe 180 (+ 4 Auszubildende) PERSONAL Mitarbeitende213 Auszubildende 1 Ehrenamtliche 10 ANZAHL EHRENAMTLICHE Gesamt Jugendhilfe Altenhilfe EINRICHTUNGEN UND WOHNGRUPPEN Einrichtungen gesamt 33 Stationäre Wohngruppen 26 Flexible Betreuung 3 Förderzentrum 1 Förderschule 1 Außenstelle Förderschule 1 Mehrgenerationenhaus 1 ANZAHL PLÄTZE Gesamt (stationär) Jugendhilfe Altenhilfe Gesamt (teilstationär) Jugendhilfe Altenhilfe Gesamt (ambulant) Jugendhilfe Altenhilfe Im Fokus unseres diakonischen Handelns stehen die Wertschätzung und Würde der uns anvertrauten Kinder, Jugendlichen und Eltern. Ziel ist es, mit Hilfe systemisch- und ressourcenorientierter Arbeitsweisen die Selbsthilfepotenziale der ANZAHL DER BETREUTEN KINDER UND JUGENDLICHEN Gesamt 402 Stationär328 Ambulant 74 FACHLEISTUNGSSTUNDEN 21.819 Stunden, davon 13.824 Stunden Schulbegleitung 10 8 2 247 137 110 96 86 10 883 393 490 ANZAHL VERMIETUNGEN Altenhilfe: 56 Seniorenwohnungen ANZAHL PROJEKTE Jugendhilfe: 11 KONTAKTDATEN: KONTAKTDATEN: Carola Hahne Geschäftsführerin Hauptstraße 51 38518 Gifhorn Tel.: 05371-72 13 90 E-Mail: [email protected] 12 | Jahrbuch 2015/2016 Stefan Böhme Geschäftsführer Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Cornelius-Werk Diakonische Dienste gGmbH Parchauer Chaussee 1a 39288 Burg Tel.: 03921-91 52 00 Simone Garnich Geschäftsführerin Altenhilfe Cornelius-Werk Diakonische Dienste gGmbH Marienweg 4b 39288 Burg Tel.: 03921-91 47 10 Jahrbuch 2015/2016 | 13 CORINNA KRIENKE Keiner ist besser oder schlechter…nur anders! „Beschreiben Sie sich oder Ihre wesentlichen Ei- man ihr nicht an. Wie selbstverständlich wirkt ihr genschaften mit nur drei Wörtern.“ Jeder kennt Umgang mit den Seniorinnen und Senioren des diese Aufgabenstellung – die Herausforderung, Christinenstifts, die sie im Alltag betreut. Dank sich selbst so kurz und prägnant wie möglich ihres herzlichen Wesens kommt die junge Frau darzustellen. Im Aufgabenrepertoire von Ge- schnell ins Gespräch mit den alten Menschen. sellschaftsspielen und psychologischen Eigen- Im Jahr 2010 ist sie in die Diakonie Kästorf ge- schaftstests, aber auch im Vorstellungsgespräch kommen, um hier in der Werkstatt für seelisch ist sie oft ein beliebtes Barometer zur Selbstein- behinderte Menschen (WfbM) an einer Berufsbil- schätzung. dungsmaßnahme teilzunehmen. Auf ihrem Weg der beruflichen Qualifizierung und Integration Freundlich, aufmerksam und aufgeschlossen. hat Corinna Krienke bereits viele Stationen in Wenn man Corinna Krienke mit nur drei Wörtern unterschiedlichen Bereichen der Diakonischen beschreiben sollte, wären diese Begriffe sicher Heime und Betriebe Kästorf durchlaufen – unter zutreffend. Aber noch viele weitere Eigenschaf- anderem waren Arbeitseinsätze im Bistro und in ten zeichnen die junge Frau aus: Sinn für Hu- der Zentralküche, in der Abteilung Montage und mor, Lebensfreude und Empathie. Ehrlichkeit, Verpackung der Diakonischen Betriebe, im Rei- Hilfsbereitschaft und sicher noch andere mehr. nigungsdienst des Altenpflegeheimes Brömmel- So leicht lässt sich ein Mensch eben doch nicht kamp, in der Alltagsbegleitung im Christinenstift mit wenigen Worten erfassen, wenn man ihm oder auch in der Öffentlichkeitsarbeit Inhalt des wirklich gerecht werden und ihn nicht leichtfertig Bildungsprogrammes. in irgendeine Schublade stecken will. Besonders „Im Christinenstift hatte ich gleich das Gefühl, dazuzugehören. Ich bin flexibel, das macht es für mich leichter.“ Corinna Krienke Denn eine Ausbildung in der Küche ist für sie Freizeit der Bewohnerinnen und Bewohner mit. keine Option. Sich nicht weiterentwickeln zu Spiele, Spaziergänge und Gespräche sorgen Menschen, die aufgrund von körperlicher oder Besonders im Bistro hat es ihr gut gefallen: können und keinerlei Aussichten auf eine Aus- für Abwechslung im Alltag der alten Menschen. seelischer Beeinträchtigung den gesellschaftli- „Der Kontakt zu den Kunden, die Arbeit im bildungsmöglichkeit zu haben, jedoch ebenso Corinna Krienke hofft darauf, dass das Prakti- chen Stempel des „Andersseins“ aufgedrückt Team und hinter der Verkaufstheke – all das wenig. Getreu ihrem Motto „Einfach mal aus- kum nach Ablauf der sechs Wochen verlängert bekommen, sind häufig Schubladendenken und hat sehr viel Spaß gemacht!“ Fünf Praktika probieren“ orientiert sie sich schnell neu und und zu einem Dauerpraktikum wird – bis zum bestimmten Erwartungshaltungen sowie Vorur- hat Corinna Krienke insgesamt im Bistro absol- findet im Altenpflegeheim einen neuen Platz, Oktober nächsten Jahres. Dann würde sie am teilen ausgesetzt – obwohl sie diese meist gar viert und gehörte fast schon zum Inventar des an dem sie sich genauso wohlfühlt wie hinter liebsten eine Ausbildung zur Alltagsbegleiterin nicht erfüllen. beliebten Treffpunkts auf dem Gelände der Dia- der Ladentheke. „Im Christinenstift hatte ich im Christinenstift beginnen, damit sie das, was konie Kästorf. „Ich war Teil des Teams, bin auch gleich das Gefühl, dazuzugehören. Ich bin sie so gerne tut, um die fachliche Qualifikation Auch Corinna Krienke erfüllt die Erwartungen außerhalb meiner regulären Arbeitszeiten öfter flexibel, das macht es für mich leichter“, verrät und den theoretischen Hintergrund erweitern nicht, die die Gesellschaft an sie hat. Im Ge- eingesprungen und habe mich total wohlgefühlt“, Corinna Krienke. Bereits zum dritten Mal macht kann. Das derzeitige Praktikum soll eine Ein- genteil, sie übertrifft sie häufig. „Jeder hat sein schwärmt die junge Frau. Gerne wäre sie dort ge- sie derzeit ein Praktikum im größten und wohl schätzung darüber geben, ob sie schon dazu Päckchen zu tragen, aber man muss einen Weg blieben. Doch da das Bistro kein eigenständiger bekanntesten Seniorenheim in der Region Gif- bereit ist, ihren Ausbildungswunsch wahr wer- finden, damit umzugehen und das Beste daraus Ausbildungsort, sondern ausschließlich Bestand- horn. Sechs Wochen dauert der Arbeitseinsatz den zu lassen und sicherstellen, dass sie sich zu machen“, sagt sie selbstbewusst. Dass sie teil der Ausbildung in der Küche ist, kommt es für dieses Mal. Von Montag bis Freitag gestaltet sie mit ihrem hohen Leistungsanspruch an sich diesen Weg erst einmal finden musste, merkt sie damals nicht in Frage, auf Dauer zu bleiben. sechs Stunden täglich als Alltagsbegleitung die selbst nicht überfordert. 14 | Jahrbuch 2015/2016 Jahrbuch 2015/2016 | 15 CORINNA KRIENKE Wenn es nach der ehrgeizigen jungen Frau gin- ein Erlebnis zurück, das sie sehr geprägt und ge, könnte es auf der Stelle losgehen: „Früher ihr gezeigt hat, wie wichtig und wertvoll ein hätte ich mir nie vorstellen können, im Alters- freundlicher Umgang mit den Mitmenschen ist. heim zu arbeiten. Da wollte ich beruflich lieber „Meine Eltern haben mir christliche Werte ver- etwas mit Kindern oder Jugendlichen machen. mittelt. Ich wusste schon früh, dass Respekt Aber ich habe mich in die Arbeit reingefuchst und Toleranz gegenüber anderen sehr wichtig und jetzt gefällt es mir richtig gut.“ Jeden Tag sind. Daher versuche ich, meinen Mitmen- fährt sie mit dem Rad zur Arbeit, eine halbe schen immer so zu begegnen, wie ich es mir Stunde ist sie unterwegs. „Ich brauche die auch von ihnen wünsche“, sagt sie überzeugt. Bewegung, um auf andere Gedanken zu kommen und mich nicht von den Schicksalsschlägen mancher Bewohnerinnen und Bewohner runterziehen zu lassen“, gibt sie preis. Rückhalt bekommt sie in allen Lebenslagen, „Jeder hat sein Päckchen zu tragen, aber man muss einen Weg finden, damit umzugehen und das Beste daraus zu machen.“ bei wichtigen Entscheidungen oder in schwierigen Situationen von den Mitarbeiterinnen und Corinna Krienke Unser diakonisches Selbstverständnis ist es, sozial benachteiligte und anders befähigte Menschen zu qualifizieren, auszubilden und ihnen die Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen. Für benachteiligte Jugendliche, ehemals Wohnungslose oder Menschen mit Handicap halten wir Arbeitsplätze vor, sodass eine individuelle Förderung bis zum Übergang in den ersten Arbeitsmarkt möglich wird. Unter der Anleitung erfahrener Fach- und Führungskräfte gelingt es uns, die Möglichkeiten und Ressourcen der Auszubildenden und zu Qualifizierenden mit den Anforderungen des Marktes zu verbinden. PERSONAL Mitarbeitende Davon Auszubildende/Qualifizierungsmitarbeitende 177 94 UMSATZ rund 12,2 Mio. EUR KONTAKTDATEN: Mitarbeitern der Werkstatt für seelisch behinderte Menschen der Diakonie Kästorf (WfbM). „Vor einigen Jahren habe ich eine besonders „Als ich damals noch im Bistro gearbeitet schwere Zeit durchgemacht, es ging mir nicht habe, fiel mir ein Mann auf, der jeden Morgen gut, ich war niedergeschlagen und traurig“, seinen Kaffee dort trank. Am Nachmittag kam erinnert sie sich. „Damals arbeitete eine jun- er dann noch mal wieder und trank einen zwei- ge Anleiterin in der WfbM, zu der ich ein sehr ten Kaffee. Es dauerte nicht lange, bis wir ins gutes Verhältnis hatte. Sie war wie eine gute Plaudern kamen – wir haben uns ja schließlich Freundin für mich, sie war immer für mich da jeden Tag gesehen! Irgendwann erzählte er und hat mich aufgebaut.“ Irgendwann ging es mir seine Lebensgeschichte und ich ihm mei- Corinna Krienke wieder besser und sie konnte ne. Wir verstanden uns gut, er erinnerte mich die Lebenskrise überwinden. „Allein hätte ich ein bisschen an meinen Vater, der leider nicht das nie geschafft. Es ist ein gutes Gefühl zu mehr lebt. Plötzlich kam er dann nicht mehr wissen, dass in der WfbM alle zusammenhal- ins Bistro, von einem Tag auf den anderen. Ich ten und sich unterstützen.“ habe gleich gewusst, dass irgendetwas passiert sein muss. Und so war es dann auch, Doch auch wenn die Betreuerinnen und Be- er war am Abend zuvor verstorben. Wir alle, treuer dabei helfen, mit schlechten Erfahrun- das ganze Serviceteam, waren traurig darüber. gen und aufwühlenden Ereignissen umzuge- Noch heute denke ich manchmal, wenn ich im hen und sie durch Gespräche zu verarbeiten, Bistro vorbeischaue: Nein, hier kann ich nicht können sie doch nicht alle traurigen Gedanken sitzen, das ist sein Stammplatz. Den halte ich vertreiben. Corinna Krienke erinnert sich oft an mal lieber für ihn frei.“ 16 | Jahrbuch 2015/2016 Diakonische Servicegesellschaft Kästorf mbH (DSK) Carsten Möbs Geschäftsführung Hauptstr. 51 38518 Gifhorn Tel.: 05371-72 15 88 ANSPRECHPARTNER GEWERKE UND BEREICHE: CATERING, GROSSKÜCHE: Frank Ernst Tel.: 05371-72 16 23 HAUSMEISTERDIENSTE: Lothar Cibis Tel.: 05371-72 12 44 ELEKTROBETRIEB: Thomas Hillebrecht Tel.: 05371-72 12 69 HEIZUNG/SANITÄR: Claus Strohbach Tel.: 05371-72 12 71 GARTEN- UND LANDSCHAFTSBAU: Reinfried Wiegand Tel.: 05371-72 12 42 Kfz-Werkstatt/Logisitk: Reinhard Helms Tel.: 05371-72 13 61 GEBÄUDEREINIGUNG: Barbara Reinhold-Wendt Tel.: 05371-72 14 95 MALERBETRIEB: Christian Busse Tel.: 05371-72 12 67 Jahrbuch 2015/2016 | 17 ANNE GERICKE INTERVIEW MIT ANNA GERICKE Berufsalltag mit Hund und Facebook Straßenbahn oder Bus fahren, einen großen dir schlecht wird, sind der Hund und ich bei dir‘ weißen Hund mit zur Arbeit bringen und stets – diese Worte habe ich ihr immer wieder gesagt. online über Facebook mit der Außenwelt ver- Und es hat funktioniert. Diese Erfahrung, Angst netzt sein – bei der Fernsehsendung „Was bin überwinden zu können, hat sie wieder an sich ich?“ hätte Anne Gericke gute Chancen, dass glauben lassen. Heute ist sie eine selbstbewuss- niemand darauf kommt, womit sie ihr Geld ver- te junge Frau, die ihre Berufsausbildung erfolg- dient. Kontrolleurin bei der üstra? Hundetraine- reich bewältigt.“ „Manchmal wurden sie in ihrem Leben noch nie gehört, hat niemand nach ihrer Meinung gefragt und jetzt reagiert dieser große Hund, wenn sie sagen ‚Sitz‘ oder ‚Platz‘ – das ist ein großartiges Erlebnis.“ rin? Journalistin? Bloggerin? Nichts von alledem: Anne Gericke ist seit fünf Jahren Psychologin im Psychosen, Angststörungen – es scheint, als Stephansstift Berufsbildungszentrum (BBZ). nähmen die Krankheitsbilder – gerade bei jungen Menschen – zu. Daher ist für das Gelingen Das Berufsbildungszentrum ist eine berufliche einer erfolgreichen Therapie auch die allgemeine Rehabilitationseinrichtung für junge Menschen Lebensplanung von Bedeutung. Das gibt den mit seelischen und psychischen Behinderungen. Betroffenen Hoffnung und Motivation. Vor 20 Jah- Die jungen Menschen können sich hier auf einen ren gab es kaum Doppeldiagnosen, heute haben künftigen Beruf in verschiedenen Berufsfeldern ganz viele der jungen Menschen zwei „Baustel- Ein guter Weg dahin ist die Vielfalt der Berufsori- die Psychologin viel über ihre jungen Klienten, vorbereiten oder eine überbetriebliche Ausbil- len“, an denen gearbeitet werden muss. „Manch- entierung und überbetrieblichen Ausbildung. Alle die sich in den sozialen Netzwerken offen über dung machen. Neben der beruflichen Orientie- mal hat so ein Jugendlicher nur eine Handlungs- Meister und Anleiter verfügen über sonderpäda- ihre Stimmungen und Befindlichkeiten austau- rung und Ausbildung ermöglicht das Berufsbil- option, wenn etwas für ihn nicht richtig läuft. Dann gogische Zusatzqualifikationen – und das neben schen. Facebook als Medium zwischen Thera- dungszentrum den jungen Menschen in kleinen kann er bei Frust nur brüllen oder schlagen. In der ihrer Kompetenz als Handwerksmeister. peutin und Klienten. Lerngruppen individuelle Förderung sowie sozi- Therapie lernt er aber weitere Optionen. Zum Bei- alpädagogische, ergotherapeutische und psy- spiel, dass er den Raum verlassen kann, bis der Die fachliche Kompetenz von Anne Gericke Ein weiteres Medium ist Nanuoc, der große weiße chologische Unterstützung. Frust weg ist.“ Nun kann nicht jeder Azubi im BBZ drückt sich mitunter in ungewöhnlichen Akti- Hund, der Anne Gericke fast auf Schritt und Tritt einfach rausgehen, wenn ihm etwas nicht passt. onen und Aktivitäten aus. Den Kontakt zu „ih- begleitet. Ein ausgebildeter Therapiehund, der „Ich bin tatsächlich bereits dienstlich mit der Die gestandenen Handwerksmeister würden das ren“ Jugendlichen hält sie über Facebook. Für oft zu ganz erstaunlichen Ergebnissen beiträgt: üstra gefahren“, berichtet Anne Gericke und nicht dulden – immerhin sollen ihre Lehrlinge spä- die jungen Menschen ist das ein ganz wichtiges „Nanuoc hört auch auf die Kommandos anderer erzählt dann von der jungen Frau, die panische ter in anderen Betrieben bestehen können. Da Medium. Darum ist sie eine der wenigen Mitar- Personen und das kommt bei manchen Jugend- Angst davor hatte, Bus oder Straßenbahn zu ist es hilfreich, dass im Stephansstift Berufsbil- beiterinnen und Mitarbeiter der Dachstiftung Dia- lichen sehr gut an. Manchmal wurden sie in ihrem fahren. Ihr wurde übel, sie bekam Schweißaus- dungszentrum Ausbilder, Meister, Lehrer, Sozial- konie, die offiziell bei Facebook sind. „Das ist der Leben noch nie gehört, hat niemand nach ihrer brüche, Panikattacken. Schule, Ausbildung, pädagogen und Therapeuten sich regelmäßig im schnellste und unkomplizierteste Weg, Kontakt Meinung gefragt und jetzt reagiert dieser große Freunde treffen – alles nicht möglich, weil da im- Team zusammensetzen. Die Psychologin klärt die zu halten, da sich die Handynummern heutzu- Hund, wenn sie sagen ‚Sitz‘ oder ‚Platz‘ – das ist mer diese Angst war und sie nicht mehr aus dem manchmal spezielle und individuelle Vorgehens- tage dauernd ändern. Die Jugendlichen wissen, ein großartiges Erlebnis.“ Manchen Jugendlichen Haus ging. „Die junge Frau würde immer unter weise im Vorfeld mit dem Ausbilder, mit der Folge, dass sie mich im Krisenfall hier ganz schnell er- hilft der Hund, ruhiger zu werden, berichtet Anne ihren Möglichkeiten bleiben, wenn wir das nicht dass sich für alle Beteiligten die Lage entspannt. reichen. Wir haben die Verabredung, dass ich Gericke: „Sie sitzen da, streicheln ihn und man in den Griff bekämen.“ Also wurde trainiert. „‚Ich „Wir sehen immer den Einzelnen und suchen indi- während meiner Arbeitszeit online bin. Das gibt kann zuschauen, wie sie sich entspannen, ein- halte deine Hand, ich halte die Spucktüte. Wenn viduelle Lösungen.“ ihnen Sicherheit.“ Auf der anderen Seite erfährt fach durch seine Anwesenheit.“ 18 | Jahrbuch 2015/2016 Anne Gericke Jahrbuch 2015/2016 | 19 Stephansstift Berufsbildungszentrum (BBZ) Unser Ziel als Spezialeinrichtung der beruflichen Rehabilitation für psychisch erkrankte junge Menschen ist, den Heranwachsenden durch sozialpädagogische, psychologische und medizinische Betreuung eine Integration in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Anzahl Mitarbeitende 30 Anzahl Schulplätze (im Berufsvorbereitungsjahr bis 31.07.2014) 36 Anzahl Maßnahmeteilnehmende in der Berufsvorbereitung 35 Anzahl der Auszubildenden in außerbetrieblichen Einrichtungen 57 Anzahl der Arbeitserprobungen 12 UMSATZ 2.287 T EUR KONTAKTDATEN: Gabriele Merkel, Bereichsleiterin Stephansstift Berufsbildungszentrum, seit 01.01.2015 Teil der Diakonischen Servicegesellschaft Kästorf Kirchröder Str. 44 30625 Hannover Tel.: 0511-53 53 50 1 20 | Jahrbuch 2015/2016 Jahrbuch 2015/2016 | 21 JÜRGEN SCHNEIDER „Oben ist noch nicht angekommen, dass sich unten was ändern muss.“ „Man muss sagen können, was einem an Ungerechtigkeit auffällt. Viele Betroffene trauen sich das nicht. Ich schon.“ Jürgen Schneider „Oben ist noch nicht angekommen, dass sich geprangert und gleichzeitig die Möglichkeit zum unten was ändern muss.“ Das ist sein Anliegen. Austausch geboten wird. Ein politischer Mensch ist er geworden, ohne es 2012 ist er Gründungsmitglied des Armutsnetz- jemals so geplant zu haben. Wann immer es um werkes, dessen Mitglieder sich dem Kampf ge- Teilhabe geht, spricht er: Auf dem Podium beim gen Ausgrenzung und Armut stellen. „Man muss Deutschen Fürsorgetag oder als Teilnehmer der sagen können, was einem an Ungerechtigkeit Europäischen Armutskonferenz und er findet Ge- auffällt. Viele Betroffene trauen sich das nicht. Ich hör beim Evangelischen Obdachlosenverband. schon“, sagt Jürgen Schneider selbstbewusst. „Ich sehe mich erst mal als Mensch. Und dann Ihm ist klar, dass hinter den Hilfeangeboten wirt- vielleicht als Verbindung zwischen den Hilfe-Profis schaftliche Interessen stehen. „Das ist richtig so in den Einrichtungen und den Wohnungslosen. und das ist auch nicht schlecht“, hat er erkannt. Ich sage manche Dinge, die andere nicht zu sa- „Nur wenn sie wirtschaftlich arbeiten, können Ein- gen wagen.“ Wenn Jürgen Schneider sagt, er richtungen diese Angebote aufrechterhalten.“ Ihm wolle auf Augenhöhe diskutieren, dann meint er sei sehr wohl bewusst, dass es nicht so einfach das auch so. Gesprächspartner müssen das ak- ist, mit den Betroffenen zu arbeiten, statt über sie zeptieren. Wer nicht dazu bereit ist, mit dem lässt zu entscheiden. Nicht für jeden ist das dringends- er sich auf keine Diskussion ein. „Aber das Schö- te Problem die eigene Wohnung, nicht immer ne ist, dass die meisten mit mir sprechen wollen. muss der Alkoholentzug der erste Schritt sein. Ich suche immer den Dialog.“ Und nicht immer ist das Personal in Ämtern und Beratungsstellen das Spezialistenteam, das weiß, Im Jahr 2007, als manche Einrichtungen der welcher Weg der richtige ist. Wohnungslosenhilfe noch darüber nachgrüEs war doch alles gut gemeint! Einen schlimme- „schwer erziehbar“ in ein Heim, brach später eine beln, ob man Computer in Tagestreffs aufstellen Viele Jahre mussten sich die Hilfesuchenden fü- ren Satz mag es im Zusammenhang mit Sozialer Ausbildung ab. Seit er volljährig ist und das Heim könne, konzipiert Jürgen Schneider die Seite gen, sonst blieben sie auf der Strecke. „Das hat Arbeit wohl kaum geben. „Es gut meinen“ be- verlassen hat, ist Jürgen Schneider wohnungslos. www.berberinfo.de, auf der aktuelle Informatio- sich geändert in den letzten Jahren. Aber es gibt deutet ja auch immer zu glauben, es besser zu Mehrere Bemühungen, in eine Wohnung zu zie- nen für die Betroffenen zusammengestellt sind. noch immer Sozialarbeiter, die meinen, am bes- wissen. Jahrzehntelang wurden Hilfeangebote für hen, liegen hinter ihm. „Das hat nicht geklappt, Manches sieht Schneider durchaus selbstkritisch: ten zu wissen, was für mich gut ist. Zum Glück Wohnungslose, verhaltensauffällige Jugendliche alle Versuche in diese Richtung sind gescheitert. „Anfangs wurde das als so eine Art Hotelportal für werden es weniger, diese Gutmenschen gehen in und alte Menschen nach diesem Prinzip aufge- Das ist ein bisschen wie eine Sucht, es treibt mich Wohnungslose dargestellt. Man kann das nicht Rente“, sagt er und lacht. Schneider ist Realist, baut. Hier waren die Hilfebedürftigen, die Kran- immer wieder auf die Straße.“ Jürgen Schneider mit einem Hotelführer vergleichen. Übernach- weiß, dass Wohnungslosenhilfe nicht isoliert ge- ken, die Armen und dort die Pastoren, Ärzte, Dia- hat das akzeptiert. Was er nicht akzeptiert, ist, tungsstellen und Unterkünfte sind keine Hotels. sehen werden kann. „Das ist immer auch Sucht- kone und Sozialarbeiter. Eben diejenigen, die Hilfe dass jemand ihm sagen will, wie er zu leben hat. Und die Rechnung dafür zahlen andere, das müs- hilfe und Straffälligenhilfe und manchmal ist es gewähren. „Es hat doch niemand gefragt, was Als „Handlungsreisender in Sachen Partizipation“ sen auch die Berber (Wohnungslosen) akzeptie- nicht so einfach, mit den Betroffenen zu arbeiten. der einzelne Mensch denn überhaupt will“, sagt reist er durch die halbe Welt und kämpft dafür, ren.“ Das berberinfo-Portal ersetzt die Mund-zu- Man muss sich Regeln unterwerfen, das ist mir Jürgen Schneider. Der jetzt 52-Jährige lebt auf dass Hilfe nicht mehr über die Köpfe der Betroffe- Mund-Informationen aus früheren Zeiten. Es ist schon klar. Aber wir müssen die Regeln mitbe- der Straße seit er 18 ist. Mit 13 Jahren kam er als nen hinweg geplant und organisiert wird: auch eine Plattform, in der Ungerechtigkeit an- stimmen dürfen.“ 22 | Jahrbuch 2015/2016 Jahrbuch 2015/2016 | 23 Tagestreffs und Ambulante Hilfen Diakonische Gesellschaft Wohnen und Beraten (DWB) Um Armut und Wohnungslosigkeit entgegenzutreten, bieten wir im gesamten ehemaligen Regierungsbezirk Braunschweig Hilfen, die sich jeweils am Bedarf der Menschen vor Ort orientieren. So haben wir zusammen mit den Kommunen Tagestreffs, Ambulante Hilfestellen und stationäre Hilfeangebote entwickelt, um den Bedürfnissen der Menschen regional gerecht werden zu können. PERSONAL Mitarbeitende Davon in stationären Angeboten tätig Ehrenamtliche 193 65 70 ANZAHL DER PLÄTZE UND BETREUTEN Stationär 344 Davon durchschnittlich belegt 281 Ambulant (inkl. Tagestreffs)826 Ambulante Hilfe Salzgitter Chemnitzer Str. 86 38226 Salzgitter Tel.: 05341-86 73 06 0 Ambulante Hilfe Goslar Mauerstr. 34 38640 Goslar Tel.: 05321-31 98 98 0 Tagestreff IGLU Wilhelmstr. 85 38100 Braunschweig Tel.: 0531-12 16 78 32 Ambulante Hilfe Wolfsburg Poststr. 39 38440 Wolfsburg Tel.: 05361-21 41 3 Tagestreff „Zille“ Mauerstr. 34 38640 Goslar Tel.: 05321-31 98 98 20 Stadtteilladen Nord Mittelweg 52 38106 Braunschweig Tel.: 0531-23 22 94 4 Tagestreff „Carpe diem“ Poststr. 39 38440 Wolfsburg Tel.: 05361-29 13 14 Ambulante Hilfe Hann.-Münden Lange Str. 35 34346 Hann.-Münden Tel.: 05541-71 03 4 Stadtteilladen West Madamenweg 156 38118 Braunschweig Tel.: 0531-89 73 29 Diakonische Gesellschaft Wohnen und Beraten mbH Haus am Holtenser Berg Wienstr. 4 f 37079 Göttingen Tel.: 0551-50 53 30 2 Ambulante Hilfe Helmstedt Carlstr. 38 38350 Helmstedt Tel.: 05351-41 86 4 Diakonie-Heim Am Jödebrunnen Münchenstr. 11 38118 Braunschweig Tel.: 0531-88 63 14 0 BESUCHERZAHLEN TAGESTREFF Durchschnitt pro Tag 215 Ausgegebene Mittagessen180 Tagestreff „Oase“ Hagenstr. 18 37154 Northeim Tel.: 05551-91 25 81 84 KONTAKTDATEN: Diakonische Gesellschaft Wohnen und Beraten mbH (DWB) Münchenstraße 11 38118 Braunschweig Ambulante Hilfe Osterode Abgunst 15 37520 Osterode Tel.: 05522-66 61 Maik Gildner (Geschäftsführer) Tel.: 0531-88 63 14 24 Michael Bahn (Regionalleitung) Tel.: 0531-88 63 14 28 Eckart Beutnagel (Regionalleitung) Tel.: 0531-88 63 14 21 Sandra Brünger (Regionalleitung) Tel.: 0531-72 13 30 24 | Jahrbuch 2015/2016 Stadtteilladen Mitte Münzstr. 12 38100 Braunschweig Tel.: 0531-24 28 02 2 Ambulante Hilfe Peine Kantstr. 35 31224 Peine Tel.: 05171-34 54 Ambulante Hilfe Wolfenbüttel Im Kalten Tale 10 38304 Wolfenbüttel Tel.: 05331-49 33 Ambulante Hilfe Gifhorn Braunschweiger Str. 56 38518 Gifhorn Tel.: 05371-93 59 82 1 Tagestreff „Meilenstein“ Carlstr. 28 a 38350 Helmstedt Tel.: 05351-53 92 82 Ambulante Hilfe Northeim Schaupenstiel 28 37154 Northeim Tel.: 05551-22 79 Tagestreff „Moin, Moin!“ Braunschweiger Str. 56 38518 Gifhorn Tel.: 05371-17 28 6 Ambulante Hilfe Göttingen Wiesenstr. 7 37073 Göttingen Tel.: 0551-42 30 0 Jahrbuch 2015/2016 | 25 TOBIAS WITTEK Ein starkes und kollegiales Team „Hier kann ich meinen Horizont erweitern – Tag für Tag.“ Tobias Wittek Man hat den Eindruck, dass er zu bescheiden Einsatzes als Fußball-Spielertrainer in der Ju- Und genau das ist wohl auch eher die Art von behaltenen Wohnräume sind mittlerweile zu ist, um das große Lob und das Rampenlicht gendhilfe des Stephansstifts. Zurückhaltend Belohnung, die für Tobias Wittek eigentlich Büros geworden. Direkte Nachbarn im Haus so richtig zu genießen. Tobias Wittek ist nie- lächelt er, als der Vertreter des Rotary Club bedeutsam ist: zu sehen, dass seine Spieler hat Tobias Wittek nach Büroschluss, wenn mand, der sich der gesellschaftlichen Aner- Hannover-Leibniz ihm und seiner Mannschaft gelernt haben, stolz auf sich selbst zu sein. die Kolleginnen nebenan Feierabend machen, kennung wegen engagiert, das wird schnell die Trikots übergibt, die die Rotarier für die Seit 2002 trainiert er die Jugend-Fußball- also nicht mehr. Dank der Nähe zum Arbeits- klar. Er setzt sich ganz ohne persönliche Ab- Fußballer organisiert haben – natürlich mit mannschaft des Stephansstifts und zeigt da- platz ist er sofort zur Stelle, wenn es Probleme sichten oder Hintergedanken für andere ein. grünem Stephansstift-Logo auf der Brust. Mit bei vollen Einsatz. 2001 fängt Tobias Wittek mit der Elektrik gibt – auch außerhalb der Ar- Man merkt ihm an und erkennt, dass er es dieser Spende drückt der Rotary Club seine als Elektrotechnikermeister im Stephansstift beitszeit. „Ich bin zuständig für alles, was mit deshalb tut, weil es ihm einfach Spaß macht Wertschätzung aus für das, was Tobias Wit- an, ein Jahr später zieht er auf das Stiftsge- Strom zu tun hat und kaputt gehen kann. Sei und wirklich am Herzen liegt. So wirkt er auf tek und seine Mannschaft sportlich geleistet lände und wohnt seitdem mit seiner Familie es der Aufzug im Wichernhaus, ein Pflegebett der Bühne des Jahresfestes im Stephansstift, haben und was der Sport aus und mit ihnen im Haupthaus, in einer Wohnung im Dachge- im Freytaghaus oder einfach nur die Klingel das traditionsgemäß am Himmelfahrtstag gemacht hat: ein echtes Team. Zufrieden und schoss – anfangs noch Tür an Tür mit Pas- am Haupthaus“, beschreibt Tobias Wittek die gefeiert wird, fast ein wenig verlegen bei der glücklich strahlen die jungen Männer in die tor Walter Weber, der bis 2011 Vorsteher im Vielfältigkeit seiner Reparaturaufträge und Ar- offiziellen Würdigung seines ehrenamtlichen Kameras der Zuschauer. Stephansstift war. Diese den Vorstehern vor- beitseinsätze. 26 | Jahrbuch 2015/2016 Jahrbuch 2015/2016 | 27 TOBIAS WITTEK Die Handwerker der Diakonischen Servicege- Aspekt der sozialen Verantwortung macht die Ar- sellschaft Kästorf (DSK) im Stephansstift bieten, beit im Stephansstift für Tobias Wittek zu einer an- ebenso wie ihre Kollegen am Standort Gifhorn, spruchsvollen und vielfältigen Aufgabe, auch die Dienstleistungen für die Gesellschaften der Dach- umfangreichen Fort- und Weiterbildungsmöglich- stiftung Diakonie und für Privatpersonen oder Fir- keiten sind für ihn ein wichtiger Bestandteil, um men an. Das Ziel ist, benachteiligte junge und äl- sich persönlich und im Beruf weiterentwickeln zu tere Menschen zu qualifizieren oder auszubilden, können. So hat er sich zum Qualitätsbeauftrag- damit sie ihren Platz im Berufsleben und in der ten und zum Sicherheitsbeauftragten ausbilden Gesellschaft finden. Neben seinem handwerkli- lassen und steht Kolleginnen und Kollegen bera- chen Arbeitsumfeld hat er noch ein weiteres: In tend zur Seite, wenn es Unklarheiten oder Fra- der Mitarbeitervertretung ist er aktives Mitglied, gen zur Sicherheit und Qualität im Unternehmen kümmert sich um Fragen rund um das Thema gibt. Auch in der Zusammenarbeit mit anderen ist sicheres und gesundes Arbeiten. „Das Besonde- Tobias Wittek ein geschätzter Kollege und echter re an meiner Arbeit ist die Begegnung mit so vie- Teamplayer: „Im Team arbeiten wir sehr gut und len unterschiedlichen Menschen“, verrät Wittek. kollegial zusammen. Genauso super läuft es mit den Kollegen aus den anderen Betrieben und „Wenn ich zum Beispiel einen Arbeitsauftrag aus Gewerken der Diakonischen Servicegesellschaft der Jugendhilfe bekomme, dann bin ich mir dar- Kästorf.“ über bewusst, dass ich als „interner“ Handwerker eine andere Verantwortung trage, als wenn ein Zusätzlich zu seiner Tätigkeit als Elektrotechniker- externer Elektriker beauftragt würde. Ich kenne meister und Sicherheits- sowie Qualitätsbeauf- viele der Jugendlichen und kann dann als Vor- tragter trägt Tobias Wittek als Ausbildungsleiter bild fungieren, indem ich ihnen Dinge erkläre und auch die Verantwortung für den „Nachwuchs“ im zeige.“ So habe er gelernt, nicht nur die Technik Elektro-Handwerk im Stephansstift. Geduldig und und technischen Herausforderungen zu sehen, verständnisvoll erklärt er den jungen Menschen – sondern auch die Menschen und ihre Geschich- seien es Lehrlinge oder auch Praktikanten aus der ten zu betrachten, die ihm in seinem Arbeitsum- Jugendhilfe oder dem Berufsbildungszentrum – feld begegnen. „Es hat meinen Horizont wirklich ihre Aufgaben. Außerdem begleitet er Prüfungen erweitert“, macht Wittek die Besonderheit dieser an der Handwerkskammer Hannover. Wie er all sozialen Arbeitsumgebung deutlich. Interesse die beruflichen Aufgaben und sein ehrenamtliches zu zeigen an den Menschen, auf die er bei sei- Engagement als Trainer unter einen Hut bringt ner täglichen Arbeit trifft, und Verständnis für ihre und dabei noch ein offenes Ohr für seine Mitmen- Probleme aufzubringen, ist heute für ihn selbst- schen haben kann, bleibt sein persönliches Ge- verständlich und gehört einfach zum „Handwerk“ heimnis. Dass er mit viel Motivation bei der Sache dazu. „Früher hatte ich einen gewissen Vorbehalt ist und Freude an dem hat, was er tut, ist dage- vor Altenheimen. Das hat sich komplett geändert. gen vollkommen offensichtlich. „Meine Frau und Jetzt begrüße ich jeden herzlich und alle kön- meine drei Kinder geben mir viel Kraft für meine nen sich mit ihren Anliegen gern bei mir melden täglichen Aufgaben. Sie helfen mir dabei, jeden – schließlich sind wir Nachbarn!“ Nicht nur der Tag mein Bestes zu geben.“ 28 | Jahrbuch 2015/2016 Jahrbuch 2015/2016 | 29 NADINE WIESNER Die Chancen genutzt und das Leben gemeistert „Mir ging es nicht immer so gut wie jetzt. Vor ei- Chancen, in das Berufsleben einzusteigen niger Zeit habe ich eine besonders schwierige und erste Erfahrungen zu sammeln. Phase in meinem Leben durchgemacht. Als es mir besser ging, suchten meine Sozialarbeiterin Dann kam die Ausbildungsfrage. Was lerne und ich Möglichkeiten für mich, wieder in ein ich? Wo kann ich einen Ausbildungsplatz fin- normales Leben zu finden. Eins stand fest, den? Wer nimmt mich? Für Nadine Wiesner nach Hause zurück wollte ich auf keinen Fall fand sich eine schnelle Lösung, ihr wurde wieder. Zufälligerweise war meine Sozialar- ein Ausbildungsplatz als Hotelfachkraft an- beiterin eine ehemalige Mitarbeiterin des Ste- geboten – und sie nahm begeistert an. „Ei- phansstifts, und nach einem Infogespräch zog gentlich wollte ich eine Ausbildung zur Haus- ich dann in die therapeutische Wohngruppe wirtschaftskraft beginnen und musste erst Drachenburg ein.“ ein bisschen überlegen. Aber jetzt kann ich sagen, dass das ein großes Glück für mich „Ich war so froh, dass in meinem Leben auch mal etwas einfach sein konnte.“ Nadine Wiesner Das Zentrum für Erwachsenenbildung befin- war. Die Ausbildung zur Hotelfachfrau ist noch det sich ebenso wie die Jugendwohngruppe anspruchsvoller und vielseitiger und bietet mir Drachenburg auf dem Gelände des Stephans- später viel bessere Chancen. Ich bin im dritten stifts. Nadine stabilisierte sich mit der Unter- Lehrjahr und habe bereits viele Erfahrungen stützung der Betreuerinnen und Betreuer so- und Eindrücke sammeln können.“ Ob an der wie Therapeutinnen und Therapeuten. Schule Rezeption, im Service oder in der Hauswirt- funktionierte wieder. Und nach einigen Praktika schaft – überall hat sich die junge Frau be- in Kindertagesstätten wollte Nadine Wiesner währt. mal etwas völlig anderes ausprobieren. „Kurz Die freundliche junge Frau an der Rezeption des tete Zimmer, WLAN, Tagungstechnik auf höchs- entschlossen ging ich zur Rezeption des ZEB Stephansstift Zentrum für Erwachsenenbildung tem Niveau, internationale Seminare – und doch und fragte, ob ich hier ein Praktikum als Haus- lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Geduldig ist die besondere Atmosphäre eines Evangeli- wirtschaftskraft absolvieren könnte.“ Nach ei- erklärt sie dem Tagungsgast, wie er zu dem Se- schen Bildungszentrums spürbar. Das liegt nicht nem kurzen Gespräch mit dem Geschäftsfüh- minarraum kommt und von dort aus zum Mittag- nur an der morgendlichen Andacht, zu der alle rer Rudolf Merz konnte Nadine bereits in der essen im Speisesaal. Auch die Frage nach der Gäste eingeladen sind. Das liegt auch nicht nur nächsten Woche mit dem Praktikum begin- Straßenbahn in die Innenstadt beantwortet sie, an der besonderen Umgebung, denn auf dem nen. „Ich war so froh, dass in meinem Leben zeigt auf dem Lageplan, wo die Haltestelle ist. Gelände direkt neben der Eilenriede gibt es Al- auch mal etwas einfach sein konnte“, erinnert Hotelbetrieb eben! tenpflegeheime, Wohngruppen der Jugendhilfe sich die junge Frau. Das Praktikum lief super sowie eine Förderschule – bunt, wie das Leben und wurde auf ein Jahr verlängert. Hotelbetrieb? Nicht nur, denn das Zentrum für selbst. Besonders sind vor allem die Menschen, Erwachsenenbildung ist zwar mit anderen Hotels die hier arbeiten. Eine von ihnen ist Nadine Wies- Die Zusammenarbeit zwischen den verschie- in allen Reiseportalen buchbar, aber gleichzeitig ner. Die junge Frau hat vor zwei Jahren ihre Aus- denen Einrichtungen des Stephansstifts er- ist es noch mehr als ein Hotel. Modern eingerich- bildung zur Hotelfachfrau begonnen: öffnet jungen Menschen wie Nadine Wiesner 30 | Jahrbuch 2015/2016 Jahrbuch 2015/2016 | 31 REGINA GRUNDSTEDT Die gute Seele an der Rezeption Für mich ist die Rezeption der beste Arbeitsplatz sie rückblickend. Anfangs jedoch ist sie allein an überhaupt“, sagt sie gut gelaunt. Regina Grund- der Rezeption, ohne klar abgegrenzte Arbeitszei- stedt ist einer dieser Menschen, die immer ein ten und ohne abendliche Dienstübernahme durch freundliches Wort auf den Lippen und ein offenes eine Nachtwache. „Es fiel mir schwer, nach Feier- Ohr für ihr Gegenüber haben, die selbst in stres- abend den Kopf frei zu kriegen. Ständig habe ich sigen Situationen hilfsbereit und höflich sind und mich gefragt, ob bei den Übernachtungsgästen sich dabei nicht einmal verstellen müssen. Die mit alles gut geht und gehofft, dass niemand seinen ganzem Herzen dabei und gerne für andere da Schlüssel verliert oder sich aussperrt. Die fehlen- sind. „Der Mensch steht hier im Mittelpunkt, mit de Betreuung in der Nacht sowie die Tatsache, all seinen individuellen Bedürfnissen. Wir sind ein dass ich selbst nicht täglich von frühmorgens bis christliches Haus und ein sozialer Dienstleister. Zu spätabends an der Rezeption sein konnte, ent- diesem Wort stehe ich, deshalb empfange ich je- sprach nicht meinem Verständnis eines perfekten den Gast des ZEB herzlich und unvoreingenom- Services. So konnten wir unseren Gästen nicht men“, betont die sympathische Frau. vollkommen gerecht werden.“ Dienstleister. Zu diesem Wort stehe ich, deshalb Dass sie einmal in einem diakonischen Unterneh- Dies ändert sich, als Regina Grundstedt Verstär- empfange ich jeden Gast des ZEB herzlich und men und hinter einem Empfangstresen arbeiten kung bekommt. Zunächst durch Birgit Bierwirth unvoreingenommen.“ würde, war zu Beginn ihres Arbeitslebens nicht und dann durch Sonja Nowottka, mit der sie nun unbedingt zu erahnen. 22 Jahre lang war Regina bereits seit acht Jahren zusammen die Rezepti- Grundstedt im Vorzimmer eines Wirtschaftsun- on leitet. Die beiden Frauen ergänzen sich ideal, ternehmens tätig, das sich auf Bohrungen nach denn sie verstehen sich nicht nur gut, sondern Wasser, Kohle und Öl spezialisiert hatte. Irgend- harmonieren auch in ihrer Arbeitsweise bestens „Wir sind ein christliches Haus und ein sozialer Regina Grundstedt Mit einem strahlenden Lächeln begrüßt Regina nenbildung. Hier laufen alle Fäden zusammen. wann kaufte ein amerikanischer Großkonzern das miteinander: „Wir arbeiten genau gleich und sind Grundstedt jeden Gast, der im Zentrum für Er- Deshalb müssen wir sehr genau arbeiten, damit Unternehmen auf, innerhalb von drei Jahren kam uns fast immer einig, das hat von Beginn an vieles wachsenenbildung (ZEB) ankommt, Rat sucht keine Fehler passieren und sich die Kolleginnen die Insolvenz. Und mit ihr nach und nach der Ver- erleichtert. Zusammen haben wir uns Abläufe neu oder eine Auskunft benötigt – und das bereits und Kollegen voll und ganz auf uns verlassen lust von 380 Arbeitsplätzen. „Ich gehörte zu den erarbeitet und geschaut, was wir wie verbessern seit 16 Jahren. Als gute Seele an der Rezepti- können“, beschreibt Regina Grundstedt ihre Zu- letzten zwanzig“, erzählt Regina Grundstedt, „das können. Wir sind ganz schnell zu einem Team on sorgt sie durch ihre freundliche, hilfsbereite ständigkeiten. Aufgaben wie Buchungsanfragen war keine leichte Zeit.“ Sie orientiert sich um und geworden, das optimal funktioniert. Wir verste- Art nicht nur dafür, dass sich die Tagesgäste, beantworten, Teilnehmerlisten erstellen, Verpfle- fängt schließlich in einem privat geführten Fami- hen uns ohne viele Erklärungen und sind perfekt Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmer sowie gungsbedarfe abfragen und vorplanen, Sonder- lienhotel an. Doch dort bleibt sie nur kurz: Eines aufeinander abgestimmt. Deshalb läuft auch die Dozentinnen und Dozenten während ihres Auf- wünsche berücksichtigen, technische Medien in Tages liest sie eine Zeitungsannonce des Zent- Übergabe ohne lange Reden: Es ist ein nahtloser enthaltes im Tagungshaus und Hotel des ZEB den Seminarräumen bereitstellen, Bestuhlungs- rums für Erwachsenenbildung über eine freie Stel- Übergang, wenn wir uns gegenseitig ablösen.“ so wohl wie möglich fühlen. Sie ist auch dafür formen erfragen oder auch Wegbeschreibun- le an der Rezeption und bewirbt sich – mit Erfolg. Zusätzlich wurde ein Spät- und Nachtdienst ein- verantwortlich, dass im Tagesbetrieb alles richtig gen geben sind Teil ihrer Arbeit. Und noch vieles „Was mich daran gereizt hat, war der Aspekt der geführt, dank dem ein 18-Stunden-Service für koordiniert wird und „glatt läuft“: „Die Rezeption mehr. „Ich kann mir keine abwechslungsreichere Erwachsenenbildung. Die Verbindung von Hotel eine bestmögliche Betreuung der Gäste gewähr- ist die Schnittstelle des Zentrums für Erwachse- und vielfältigere Tätigkeit vorstellen. und Bildungshaus hat mich sehr gelockt“, sagt leistet werden kann. 32 | Jahrbuch 2015/2016 Jahrbuch 2015/2016 | 33 REGINA GRUNDSTEDT Auch mit der Kollegin Sandra Spieker von der Jahren hat sich hier so einiges verändert, wurde Information und der zentralen Poststelle sowie umgebaut und renoviert. Es gibt viel mehr Zim- mit Jens Schliep, der dort gerade seinen Bun- mer als früher und immer wieder neue Bildungs- desfreiwilligendienst absolviert, klappt die Zu- und Ausbildungsangebote. Außerdem arbeiten sammenarbeit reibungslos. Beide arbeiten direkt wir heute sehr kundenorientiert, haben ein Be- neben der Rezeption und sind daher, genau wie schwerdemanagement und einen Qualitätszirkel Regina Grundstedt und Sonja Nowottka, stets eingerichtet und bitten unsere Gäste um Feed- die erste Anlaufstelle in den Räumlichkeiten des back und Kritik. Ich bin gespannt, wie sich das ZEB. „Wir vier bilden sozusagen den Informa- ZEB in Zukunft noch weiterentwickeln wird.“ tionsdienst, weil wir die ersten sind, denen die Gäste begegnen. Wir sind ein gut eingespieltes Die Vielseitigkeit ist es, die sie damals in den Team“, verrät Regina Grundstedt stolz. Auch Bann gezogen hat und noch heute begeistert: freut sie sich, ihr Wissen und ihre Erfahrungen Der Austausch mit Referentinnen und Referen- seit zwei Jahren an Auszubildende wie Nadine ten, pädagogischen Mitarbeitenden sowie mit Wiesner weitervermitteln zu können. den Gästen als auch das abwechslungsreiche Programm – das von der Ausbildung zu ehren- Umso trauriger ist sie darüber, dass sich ihre Zeit amtlichen Märchenerzählern über Musiktreffen im Zentrum für Erwachsenenbildung bald dem für blinde Menschen bis hin zur Mitgestaltung Ende neigt. Ihre 45 Arbeitsjahre hat sie erfüllt – von EU-Projekten reicht – bildet für Regina und gerade die letzten 16 Jahre haben dabei vor Grundstedt die ideale Arbeitsumgebung. „Die allem sie erfüllt. Gerne würde die Frohnatur ihre Arbeit mit Menschen ist für mich das Schönste. Tage im ZEB noch verlängern; im Februar 2016 Ich könnte nicht stundenlang am PC sitzen und endet ihr Einsatz an der Rezeption offiziell. Doch mit Zahlen hantieren. Selbst stressige Situatio- Regina Grundstedt hofft, danach noch den ei- nen empfinde ich hier als positiv. Ich bin wirklich nen oder anderen Abend- oder Wochenend- sehr dankbar dafür, dass mein Weg mich in die- dienst übernehmen zu dürfen. „In den letzten se einzigartige Bildungsstätte geführt hat.“ Stephansstift Zentrum für Erwachsenenbildung gemeinnützige GmbH (ZEB) Hotel und Tagungshaus Unser Tagungshaus versteht sich als evangelisch geprägte Einrichtung der Fort- und Weiterbildung für die berufliche und freiwillige Tätigkeit in sozialen Arbeitsfeldern. ZAHLEN UND FAKTEN 2014 Auslastung: Anzahl der Zimmer: Anzahl der Betten: Übernachtungen: Teilnehmende: Anzahl der Kurse und Veranstaltungen: Teilnahmetage: Zahl der Mitarbeitenden: 73,2 % 86 153 17.242 22.359 1.796 42.667 44 KONTAKT: Stephansstift Zentrum für Erwachsenenbildung gemeinnützige GmbH Hotel und Tagungshaus Rudolf Merz Geschäftsführer Kirchröder Straße 44 30625 Hannover Tel.: 0511-53 53 31 1 34 | Jahrbuch 2015/2016 Jahrbuch 2015/2016 | 35 Förderschulen Stephansstift gGmbH (FÖS) Selbstverständnis: Unser Ziel ist die Förderung von Kindern mit sozialen, emotionalen, psychosomatischen und/oder psychomotorischen Auffälligkeiten und Beeinträchtigungen, die derzeit keine integrative Beschulungsmöglichkeit in Anspruch nehmen können. Durch projektbezogenes Lernen und sozialpädagogische Begleitung und Beratung können die Kinder individuell und intensiv gefördert werden. ANZAHL DER LEHRKRÄFTE Gesamt 53 Borstel 4 Seesen/Clausthal 6 Gifhorn 7 Hannover 36 ANZAHL DER PLÄTZE Gesamt Borstel Seesen/Clausthal Gifhorn Hannover Klassen/Lerngruppen ges. 275 30 45 40 160 34 Anzahl pädagogischer Fachkräfte Gesamt 25 Borstel3 Seesen/Clausthal4 Gifhorn4 Hannover 14 • • • • • Jedes Jahr ca. 30 Pratikantinnen und Praktikanten im Rahmen der Ausbildung zur Förderschullehrkraft 4 Langzeitpraktikantinnen bzw. -praktikanten im Rahmen der Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin bzw. zum Heilerziehungspfleger aus dem Diakonie-Kolleg Ca. 15 weitere Praktikantinnen und Praktikanten im Rahmen der Ausbildung zur Erzieherin bzw. zum Erzieher, zur Sozialassistentin bzw. zum Sozialassistenten, für andere Lehrämter, Studium Sozialpädagogik/Soziale Arbeit und Diplom Sonderpädagogik SCHULTIERE 1 Schulpferd (Peppino) 3 Schulhunde (zwei mit abgeschlossener Therapiehunde-Ausbildung, ein in der Ausbildung befindlicher Hund) SCHULBEGLEITER/INTEGRATIONSASSISTENTEN • 6 Schulbegleiter/Integrationsassistenten, die über das eigene Personal hinaus Kinder in der Schule unterstützen und fördern DiaServ Braunschweig GmbH Wir bieten anwendungsorientierte IT-Dienstleistungen und einen verlässlichen Service für perfekt vernetzte Kompetenzen in der Sozialwirtschaft. Mit Technik- und Sozial-Know-how entwickeln wir dynamische, individuelle Lösungen, um den Ansprüchen des technologischen Entwicklungsprozesses gerecht zu werden. PERSONAL Mitarbeitende Praktikanten 13 5 ANZAHL SERVICEANFRAGEN Anrufe täglich 60-90 E-Mails täglich 80 36 | Jahrbuch 2015/2016 FEHLERBEHEBUNGEN Durchschnittliche Dauer Anzahl Falschmeldungen unter 6 h 5-8 % KONTAKTDATEN: Egbert Ewald Geschäftsführer Hauptstr. 51 38518 Gifhorn Tel.: 05371-94 29 11 00 • - - - LERNORTE/LERNGRUPPEN 10 Lernorte/Lerngruppen, die sich nicht auf dem Stammgelände der Schulen befinden Borstel: eine Kooperationsklasse an einer Oberschule Gifhorn: eine Intensivpädagogische Lerngruppe, eine Werkstattklasse in Ummern Hannover: eine Kooperationsklasse an einer Grundschule (Grundschule Lüneburger Damm, Hannover), eine Kooperationsklasse an einer Hauptschule (Geschwister-Scholl-Schule, Seelze), eine Mädchenklasse in Räumen der Jugendhilfe, zwei Schultagesgruppen in Räumen von Tagesgruppen, eine Intensivpädagogische Lerngruppe im Unterstützungsbereich der geistigen Entwicklung in Räumen der Jugendhilfe, eine Lerngruppe als schulersetzende Maßnahme in der Jugendhilfeeinrichtung „Domiziel“ KONTAKT: Stephansstift Förderschulen gGmbH Daniel König Geschäftsführer/Schulleiter der Ludolf-Wilhelm-Fricke-Schule Kirchröder Straße 45 N 30625 Hannover Tel.: 0511-53 53 27 1 Jahrbuch 2015/2016 | 37 IMKE HARMS Ich habe genau den richtigen Beruf „Ich habe ja mit meinen Vorgesetzten die besten Beispiele täglich vor Augen, welche Wege einem in diesem Beruf offen stehen. Auch deshalb habe ich dann den Schritt gewagt.“ Nicht auf Defizite schauen, sondern auf das, was „Viele unserer Mitarbeitenden haben zunächst ei- gut ist. So gestaltet die junge Frau auch die ei- nen anderen Beruf gelernt und dann festgestellt, gene Zukunft. „In meinem ersten Leben war ich dass sie dort vielleicht nicht weiterkommen. In der Zahnmedizinische Fachangestellte. Aber nach der Pflege ist es anders. Wenn man sich darauf ein- Ausbildung wurde mir klar, dass ich das nicht mein lässt und die Weiterbildungsangebote wahrnimmt, Leben lang machen möchte und so suchte ich stehen einem alle Türen offen.“ Als Bereichsleiterin nach einer beruflichen Veränderung“, erinnert sich legt sie daher großen Wert auf interne und exter- die 30-Jährige. Kontakte ins Stephansstift gab es ne Fortbildungen. „Nicht für alle Mitarbeitenden ist bereits, ihr Freund arbeitete schon einige Jahre das Studium der richtige Weg, darum bieten wir dort. „Seit 2010 wohnen wir zusammen in einer in jede Richtung Qualifizierungsmöglichkeiten an.“ Wohnung auf dem Gelände. Mein Freund war es Imke Harms auch, der mich auf die Idee brachte, eine Ausbil- Für Imke Harms steht neben dem Studium erst mal dung zur Pflegefachkraft zu beginnen.“ Ohne die der berufliche Alltag auf dem Programm. „Im Haus positiven Erfahrungen ihres Freundes wäre sie Stephansruh bin ich vor allem für die sogenann- wohl nicht auf den Gedanken gekommen, dass te Behandlungspflege zuständig. Ich gebe Medi- ihre berufliche Zukunft in der Altenpflege liegen kamente aus, lege Verbände an. Aber zu meinen könnte. „Darum finde ich es wichtig, dass junge Aufgaben gehört auch die Grundpflege wie das Menschen möglichst viele Praktika machen, um Waschen und Mobilisieren der Bewohnerinnen in Berufe reinzuschnuppern. Meistens weiß man und Bewohner“, berichtet die junge Altenpflegerin. nach der Schule doch noch gar nicht, welche Berufe es überhaupt gibt.“ Als Herausforderung empfindet sie das Zeitmanagement. „Ich möchte so viel Zeit wie irgend Informative Gespräche mit der Bereichsleiterin möglich mit den Bewohnerinnen und Bewoh- „Langeweile – kenne ich nicht, schon gar Bewohnerinnen und Bewohner sind so dank- Renate Geruschkat-Grundmann und der Pfle- nern verbringen, muss aber auch die umfangrei- nicht im Beruf. Hier passiert immer wieder bar. Wenn ich aus dem Urlaub komme und gedienstleiterin Steffi Jünemann bestärkten Imke che und wichtige Dokumentation schaffen. Und etwas Neues.“ Wer Imke Harms sieht, glaubt von Zimmer zu Zimmer gehe, die Menschen Harms in ihrem Entschluss, eine zweite Ausbil- das alles bei einer Teilzeitstelle wegen meines ihr das unbenommen. Die quirlige junge Frau begrüße und immer wieder höre ‚Schwester dung zu beginnen. „Ich habe ja mit meinen Vor- berufsbegleitenden Studiums. Das ist mitunter vermittelt so viel Lebensfreude und Aktivi- Imke, schön, dass Sie wieder da sind‘, weiß gesetzten die besten Beispiele täglich vor Augen, gar nicht so einfach unter einen Hut zu bekom- tät und ist damit die klassische Gegenthese ich, dass ich genau den richtigen Job ausge- welche Wege einem in diesem Beruf offenstehen. men.“ Da ist es gut, wenn das Betriebsklima zu der verbreiteten Annahme „Im Altersheim wählt habe. Außerdem liebe ich die Vielseitig- Auch deshalb habe ich dann den Schritt gewagt.“ stimmt. „Wir sind eine bunt gemischte Truppe passiert nichts mehr!“. Das Haus Stephansruh keit an meinem Beruf. Sei es das alltägliche zu Im September 2014 hat sie ihre Ausbildung er- von Pflegehelfern, Pflegefachkräften, Hauswirt- der Stephansstift Pflege und Seniorenwohnen Bett bringen der Bewohnerinnen und Bewoh- folgreich abgeschlossen. „Seitdem arbeite ich als schaftskräften und Auszubildenden zwischen 18 gGmbH ist der Arbeitsplatz von Imke Harms, ner, die Neugestaltung der Balkonbepflan- Pflegefachkraft im Altenheim Stephansruh und und 60 Jahren. Es herrscht trotz der vielen Arbeit hier kümmert sie sich zusammen mit ihren zung oder auch die Gespräche mit den An- studiere nebenberuflich Bachelor of Arts in Nur- stets eine gute Stimmung im Haus. Wir unter- Kolleginnen und Kollegen um 45 alte und pfle- gehörigen.“ Wichtig sei ihr, den Familien der sing, um mich so auf spätere Leitungsaufgaben nehmen auch gerne etwas privat zusammen, gebedürftige Menschen. „Mir macht die Arbeit alten Menschen deutlich zu machen, dass es vorzubereiten.“ Für Renate Geruschkat-Grund- zum Beispiel haben wir dieses Jahr zusammen mit alten Menschen unheimlich viel Spaß. Die im Seniorenheim viele positive Erlebnisse gibt. mann ist dieser Karriereweg ein ganz typischer: im Brauhaus Ernst August Fasching gefeiert.“ 38 | Jahrbuch 2015/2016 Jahrbuch 2015/2016 | 39 EIN- UND AUSZÜGE Haus Einzüge Auszüge Katharina-von-Bora-Haus (KVB) 43 37 Freytaghaus (FTH)4641 Stephansruh (STR)1919 Marianne-Werner-Haus (MWH)2328 Lotte-Kestner-Haus (LKH)8786 BENOTUNG DER HÄUSER IN 2014 Pflege u. med. Versorgung Note Stephansstift Pflege und Seniorenwohnen gGmbH (PSW) Umgang mit Demenz Soziale Betreuung Verpflegung, HW, Hygiene GESAMTNOTE Kundenbefragung FTH 1,61,01,01,01,3 1,2 MWH1,41,01,01,01,2 1,2 LKH1,01,01,01,01,0 1,0 STR1,21,21,01,01,1 1,1 KVB1,01,01,01,01,0 1,0 Wir bieten alten und pflegebedürftigen Menschen in unseren Häusern ein neues Zuhause, in dem sie sich wohlfühlen. Unsere Fachkräfte sorgen für eine qualifizierte Betreuung und Begleitung im Alltag, KONTAKTDATEN die auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten ist und dabei die Eigenständigkeit des einzelnen Menschen berücksichtigt und fördert. PERSONAL Mitarbeitende Auszubildende Ehrenamtliche 263 12 17 ANZAHL DER PLÄTZE Gesamt344 Katharina-von-Bora-Haus 94 Freytaghaus 95 Stephansruh 45 Marianne-Werner-Haus 75 Lotte-Kestner-Haus 35 40 | Jahrbuch 2015/2016 Heim- und Bereichsleitung Renate Geruschkat-Grundmann Tel.: 0511-53 53 15 73 E-Mail: [email protected] Pflegedienstleitung Lotte-Kestner-Haus: Simone Rölke-Liebich Tel.: 0511-27 04 47 0 E-Mail: [email protected] Pflegedienstleitung Freytaghaus: Anette Paternoga Tel.: 0511-53 53 13 31 E-Mail: [email protected] Pflegedienstleitung Stephansruh und Marianne-Werner-Haus: Steffi Jünemann Tel.: 0511-53 53 16 70 E-Mail: [email protected] Pflegedienstleitung Katharina-von-Bora-Haus: Annette Rosanka Tel.: 0511-56 35 76 41 E-Mail: [email protected] Jahrbuch 2015/2016 | 41 Diakonische Altenhilfe Kästorf GmbH (DiAK) KONTAKTDATEN: Geschäftsführung Rüdiger Krafft Tel.: 05371-72 20 Wir bieten alten und pflegebedürftigen Menschen in unseren Häusern ein neues Zuhause, in dem sie sich wohlfühlen. Unsere Fachkräfte sorgen für eine qualifizierte Betreuung und Begleitung im Alltag, die auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten ist und dabei die Eigenständigkeit des einzelnen Heimleitung Thomas Bader (Christinenstift) Tel.: 05371-72 20 Menschen berücksichtigt und fördert. PERSONAL Mitarbeitende Auszubildende Ehrenamtliche Harald Baruschke (Brömmelkamp, Hagenhof-Pflege) Tel.: 05371-72 24 56 276 15 20 Alexander Thiel (Hagenhof Eingliederungshilfe) Tel.: 05371-72 23 06 ANZAHL DER PLÄTZE Gesamt455 Brömmelkamp 99 Christinenstift 302 Hagenhof-Pflege 54 Pflegedienstleitung Brömmelkamp: Marina Hepting Tel.: 05371-72 12 83 BENOTUNG DER HÄUSER IN 2014 Pflege u. med. Versorgung Note Umgang mit Demenz Soziale Betreuung Verpflegung, HW, Hygiene GESAMTNOTE Kundenbefragung Brömmelkamp (2015) 1,3 1,0 1,0 1,0 1,1 1,1 Christinenstift 1,2 1,0 1,0 1,1 1,1 Hagenhof1,61,01,01,01,3 1,2 42 | Jahrbuch 2015/2016 1,2 Pflegedienstleitung Christinenstift: Silvia Scholz Tel.: 05371-72 21 03 Susanne Fricke Tel.: 05371-72 21 02 Pflegedienstleitung Hagenhof: Kerstin Gödecke Tel.: 05371-72 15 90 Jahrbuch 2015/2016 | 43| 43 Jahrbuch 2015/2016 AGATA NISKI Der Papierkram kann auch mal warten, der Mensch nicht! „Ich hatte zuvor noch nie davon gehört: we- nen und Polen zugutekommen sollen. Agata der von den Diakonischen Heimen Kästorf Niski hat von Beginn an alle Hände voll zu tun noch von einem derartigen Projekt. Ich fand und merkt schnell, dass die neue Aufgabe wie das alles sehr spannend, mein Interesse war für sie gemacht ist: „Zu sehen, wie gut das sofort geweckt“, sagt sie rückblickend. Hein- Projekt läuft und wie toll sich die polnischen rich Schubert, der das Projekt mit initiiert hat, Praktikantinnen und Praktikanten in kurzer verrät ihr auch, dass er noch auf der Suche Zeit entwickeln, begeistert mich einfach im- nach Verstärkung ist – nach einer Verstär- mer wieder.“ kung mit pädagogischem Hintergrund und „In mir fließt polnisches Blut. Ich weiß, wie es in Polen ist, und kann die Situation der meisten Praktikantinnen und Praktikanten gut nachvollziehen.“ herausragenden Polnisch-Kenntnissen. Agata Das vertrauensvolle, intensive Verhältnis, das Niski, die in Polen geboren und bis zu ihrem die junge Frau zu den Besuchern aus Polen 16. Lebensjahr dort aufgewachsen ist, zögert aufbaut, macht ihre Arbeit jedoch nicht immer nicht lange: Sie bewirbt sich in Kästorf und leichter. Es gibt auch Momente, in denen sie bekommt kurze Zeit später die Zusage. „Ich sich etwas mehr Abstand und eine stärkere habe mich riesig gefreut. Beruflich mit mei- Trennlinie zwischen Privat- und Berufsleben ner polnischen Mentalität in Verbindung zu wünscht. Da sie auch an den Wochenenden stehen und zeitgleich soziale Arbeit zu leis- Zeit mit „ihren“ Polinnen und Polen verbringt, ten, das war und ist noch heute die perfekte Ausflüge und Aktionen für ein umfangreiches Arbeitsumgebung für mich!“ Kulturprogramm organisiert und im Notfall 24 Stunden erreichbar ist, gibt es keine klare Gren- Agata Niski In der Werkstatt für Montage und Verpackung ze zwischen Freizeit und Arbeitszeit. „Auch der Diakonie Kästorf werden die meisten der mein Mann und meine kleine Tochter sind in „Ich glaube an soziale Gerechtigkeit und an ten auch bei meiner Berufswahl eine wichtige polnischen Praktikantinnen und Praktikanten meine Arbeit mit den polnischen Praktikanten Menschlichkeit. Deshalb bin ich hier“, sagt Rolle spielen“, erzählt Agata Niski. Während qualifiziert, hier befindet sich auch das Büro. involviert: Mein Mann arbeitet ehrenamtlich mit Agata Niski überzeugt. Vor fast zwei Jahren eines Praktikums im Kindergarten lernt sie „Am Anfang war alles aufregend und fremd. und begleitet die Wochenend-Unternehmun- trat die junge Frau in den Diakonischen Hei- Heinrich Schubert kennen, der ehrenamtlich Es war mein erster richtiger Job und ich hatte gen hier in der Region. Unsere Tochter will die- men Kästorf ihre Arbeitsstelle an. Eine Stelle, ein interkulturelles Projekt der Diakonie Kästorf niemanden, der mir gezeigt hat, wie ich dieses se Ausflüge dann natürlich nicht verpassen“, die es dort bis dato in dieser Form noch gar leitet, das sozial benachteiligte Menschen aus oder jenes machen soll. Ich habe vieles eigen- erklärt sie. „Sie freundet sich immer schnell mit nicht gegeben hatte. Damals kam sie gerade Kwilcz (Großraum Posen, Polen) bei der beruf- ständig aufgebaut, Unterlagen angelegt und allen an und freut sich, dass sie Gelegenheit frisch von der Universität, mit einem Master- lichen und gesellschaftlichen Integration in ih- mich nach und nach eingerichtet.“ Das Pro- hat, mal mit anderen als nur mit den Eltern Pol- abschluss in Erziehungs- und Betreuungspä- rer Heimat unterstützt. Dies geschieht mithilfe jekt ist in dieser Phase gerade im Umbruch, nisch zu sprechen.“ dagogik in der Tasche. Und mit einem starken von innerbetrieblichen Praktika und Qualifizie- wird erweitert und ausgebaut – statt wie Willen sowie sozialen Werten, die sie in ihrer rungsmaßnahmen in den Diakonischen Betrie- bisher neun Praktikantinnen und Praktikan- Nach einem langen Arbeitstag sind es ihr Mann und durch ihre Arbeit in Taten umsetzen wollte. ben Kästorf, in denen schon seit vielen Jahren ten vor Ort zu betreuen, wird die Zahl auf 18 und ihre sechsjährige Tochter, die ihr dabei hel- „Ich habe ein gutes Einfühlungsvermögen und Menschen in besonderen sozialen Schwierig- Praktikumsplätze aufgestockt, die den häufig fen, ein wenig Abstand vom Berufsalltag zu ge- bin sehr hilfsbereit. Diese Eigenschaften soll- keiten qualifiziert und ausgebildet werden. langzeitarbeitslosen und obdachlosen Polin- winnen – gerade weil sie so gut involviert sind. 44 | Jahrbuch 2015/2016 Jahrbuch 2015/2016 | 45 AGATA NISKI „Sie wissen, wovon ich spreche und verstehen sorgt sie dafür, dass sich die Besucherinnen und mich. Mein Mann hat immer Verständnis für Besucher aus Polen während ihres Praktikums mich – auch wenn ich mitten in der Nacht noch wie zuhause fühlen und keiner mit seinen Sorgen mal los muss, weil es einen Notfall gibt.“ Neben oder Problemen alleine bleiben muss. Sie hat ein dem Austausch mit ihrer Familie nutzt sie auch offenes Ohr für ihre Landsleute und ist immer zur die tägliche Heimfahrt nach Braunschweig, um Stelle, wenn es Schwierigkeiten gibt. „Für mich herunterzukommen und ein wenig abzuschalten: steht der Mensch im Mittelpunkt, nicht die Ar- „Mir tut das Autofahren gut, ich sehe es als Erho- beit im Büro“, macht sie deutlich. Da kann es lungsmöglichkeit.“ Seitdem sie mit ihrer Mutter schon einmal passieren, dass der anfallende Pa- nach Deutschland gekommen ist, lebt sie in der pierkram ein paar Tage liegen bleibt. Doch Hans- Löwenstadt und möchte dort auch nicht mehr Jürgen Timme, Leiter der Werkstatt für Montage wegziehen. Die räumliche Distanz zu ihrer Ar- und Verpackung in den Diakonischen Betrieben beit sei wichtig, um den Kopf – wenigstens ein Kästorf, zeigt dafür vollstes Verständnis: „Er sieht das genauso wie ich – das Büro kann notfalls „Ich bin so stolz darauf, was die Frauen geleistet und erreicht haben. Sie haben es verdient, diese Ausbildung machen zu dürfen und sind sehr dankbar dafür.“ warten, der Mensch nicht.“ Weil die Zusammenarbeit so gut funktioniert, planen Hans-Jürgen Timme und Agata Niski für die- Diakonische Betriebe Kästorf GmbH (D.B.K.) sen Herbst eine besondere Projekterweiterung: Erstmalig werden drei Frauen des Qualifizierungs- Wir sind ein diakonisches Dienstleistungsunternehmen, das Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten und anders programms eine Ausbildung zur Altenpflegehelfe- befähigten Menschen die Möglichkeit einer individuellen Förderung bis zum Übergang auf den ersten Arbeitsmarkt anbietet. rin im Pflegeheim Christinenstift der Diakonischen Wir halten Arbeitsplätze für benachteiligte Jugendliche, ehemals Wohnungslose oder Menschen mit Handicap vor, um ihnen die kleines bisschen – freizubekommen und Zeit Heime Kästorf beginnen. Nach erfolgreicher Prü- Chance zu eröffnen, ihren Platz in der Gesellschaft zu finden und unabhängig zu werden von staatlicher Hilfe. für sich zu haben, betont Agata Niski. Für die fung über das B1-Sprachniveau in Deutsch sind Zukunft wünscht sich die engagierte Sozialpäd- sie nun offiziell für die einjährige Ausbildung zu- agogin, dass sie noch mehr Polinnen und Po- gelassen. Schon jetzt fahren die drei Polinnen len dabei zur Seite stehen kann, wenn diese die zweimal die Woche für zwei bis drei Stunden ins ersten Schritte in ein anderes Leben wagen – ein Christinenstift, um erste praktische Erfahrungen Leben, das im Idealfall nicht mehr geprägt ist in der Altenpflege zu sammeln und ihre Deutsch- von Arbeitslosigkeit oder Obdachlosigkeit, son- kenntnisse im Gespräch mit Mitarbeitenden, Be- dern in dem sie die Aussicht auf gesellschaftli- wohnerinnen und Bewohnern fleißig zu üben. „Ich che Teilhabe bekommen. „In mir fließt polnisches bin so stolz darauf, was die Frauen geleistet und Blut. Ich weiß, wie es in Polen ist, und kann die erreicht haben. Sie haben es verdient, diese Aus- Situation der meisten Praktikantinnen und Prak- bildung machen zu dürfen, und sind sehr dankbar tikanten gut nachvollziehen“, offenbart Agata dafür.“ Die Sozialpädagogin hofft darauf, dass die Niski. „Viele von ihnen hatten nie eine Chance im Polinnen nach der Ausbildung im Christinenstift Leben. Deshalb nutzen sie die Möglichkeit der bleiben können – und darauf, dass zukünftig noch Qualifizierung hier bei uns umso mehr. Wir ge- viele „ihrer“ Praktikantinnen und Praktikanten ei- ben ihnen eine Chance.“ Mit ihrer herzlichen Art nen solchen Weg gehen werden. Agata Niski 46 | Jahrbuch 2015/2016 PERSONAL Mitarbeitende Davon Auszubildende/Qualifizierungsmitarbeitende ANZAHL DER PLÄTZE Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) 150 106 60 UMSATZ rund 9,5 Mio. EUR KONTAKTDATEN: Carsten Möbs Geschäftsführung Hauptstr. 51 38518 Gifhorn Tel.: 05371-72 15 88 E-Mail: [email protected] Hans-Jürgen Timme Leitung Industrielle Dienstleistung Tel.: 05371-72 15 85 Uwe Helms Tischlerei Tel.: 05371-72 12 66 Gabriele Zikoll Kästorfer Werkstätten WfbM – Sozialer Dienst Tel.: 05371-72 12 37 Jahrbuch 2015/2016 | 47 Stephansstift Bildung und Ausbildung gGmbH – Diakonie-Kolleg DIE BILDUNGS- UND AUSBILDUNGSANGEBOTE: Das Diakonie-Kolleg mit seinen Standorten in Hannover, Hildesheim, Wolfenbüttel und Wolfsburg ist eine Bildungseinrichtung (Berufsbildende Schulen), die Fachkräfte für Sozial- und Gesundheitsberufe in Vollzeit und Teilzeit ausbildet. Berufsfachschule – Sozialassistentin/Sozialassistent (Vollzeitform) Ausbildung zur Sozialassistentin bzw. zum Sozialassistenten Schulträger ist die Stephansstift Bildung und Ausbildung gGmbH, Hannover. Die Stephansstift Bildung und Ausbildung gGmbH ist durch die TÜV Nord Cert GmbH nach DIN EN ISO 9001:2008 und als zugelassener Träger nach AZAV für die berufliche Ausund Weiterbildung zertifiziert. Berufsfachschule – Sozialassistentin/Sozialassistent (Seiteneinsteiger/in) Ausbildung zur Sozialassistentin bzw. zum Sozialassistenten Die Absolventinnen und Absolventen der Kollegs in Hannover, Hildesheim, Wolfenbüttel und Wolfsburg arbeiten in kirchlichdiakonischen, frei-gemeinnützigen und staatlichen Einrichtungen. Sie fördern, bilden, unterstützen und betreuen Menschen unterschiedlicher Altersgruppen. Die fachliche Qualifikation unserer Schülerinnen und Schüler stellen wir genauso in den Vordergrund wie Persönlichkeitsentwicklung und soziale Kompetenz. Das fächerübergreifende, handlungsorientierte Lernen bestimmt unseren Unterricht. Eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis kennzeichnet die Qualität unserer Ausbildung. ANZAHL DER SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER Gesamt 1.056 Hannover 854 Wolfenbüttel141 Hildesheim 30 Wolfsburg 31 ANZAHL DER LEHRKRÄFTE UND MITARBEITENDEN Gesamt 80 Hannover 58 Wolfenbüttel 13 Hildesheim 5 Wolfsburg 4 ANZAHL DER ABSOLVENTINNEN UND ABSOLVENTEN Gesamt 390 Hannover 324 Wolfenbüttel 35 Wolfsburg 20 Hildesheim 11 48 | Jahrbuch 2015/2016 Fachschule – Sozialpädagogik (Vollzeitform) Ausbildung zur Erzieherin bzw. zum Erzieher Fachschule – Sozialpädagogik (Teilzeitform berufsbegleitend) Ausbildung zur Erzieherin bzw. zum Erzieher Fachschule – Heilpädagogik mit Schwerpunkt Motopädie Ausbildung zur Heilpädagogin bzw. zum Heilpädagogen Fachschule – Heilerziehungspflege Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin bzw. zum Heilerziehungspfleger Berufsfachschule – Pflegeassistenz Ausbildung zur Pflegeassistentin bzw. zum Pflegeassistenten Berufsfachschule Altenpflege (Vollzeitform) Ausbildung zur Altenpflegerin bzw. zum Altenpfleger Berufsfachschule Altenpflege (Teilzeitform berufsbegleitend) Ausbildung zur Altenpflegerin bzw. zum Altenpfleger Fachoberschule Gesundheit und Soziales – Schwerpunkt Sozialpädagogik Erwerb der Allgemeinen Fachhochschulreife Schule für Logopädie Ausbildung zur Logopädin bzw. zum Logopäden Jahrbuch 2015/2016 | 49 ...UND AUSSERDEM: • Impuls 49 ist das Ensemble des Diakonie-Kollegs Hannover. Unter der Leitung der Musikpädagogin Petra Brümmerstedt- Peito proben Schüler/-innen und Lehrkräfte jeden Montag, um alle besonderen Feste und Aktionen der Schule musikalisch- rhythmisch zu begleiten. Aber auch außerhalb der Schule tritt das Ensemble regelmäßig bei besonderen Veranstaltungen auf. • Alle zwei Jahre findet im Diakonie-Kolleg Hannover ein Ehemaligentreffen statt. Das nächste Treffen wird am 04.05.2016 (18.00 Uhr) stattfinden. • In Hildesheim wurde der Logo-Chor 2015 gegründet, in dem unter der Leitung von Nike Geck alte und neue Lieder einstudiert werden. • Am 03.09.2015 wird der neue Flügelaltar in der Aula des Diakonie-Kollegs in Wolfenbüttel im Rahmen einer Andacht und Feierstunde eingeweiht. • In Wolfsburg wird mit dem Beginn des Schuljahres 2015/2016 die Fachschule Sozialpädagogik in Teilzeitform eröffnet und eine erste Klasse beginnt die dreijährige berufsbegleitende Ausbildung zur Erzieherin bzw. zum Erzieher. KONTAKT: Stephansstift Bildung und Ausbildung gGmbH (SBA) DiaWend Diakonische Einrichtungen Wendland gGmbH Wir sind ein engagierter Dienstleister in den Bereichen Gesundheit und Soziales. In unserer täglichen Arbeit fördern wir das gesellschaftliche Verständnis für die Belange der Menschen in ihren besonderen Lebenslagen, die auf unsere Dienste angewiesen sind. Wir begegnen ihnen mit Wertschätzung und Respekt und verstehen unsere Dienste als aktive Nächstenliebe. Kirchröder Str. 49 A, 30625 Hannover Sekretariat: Ulrike Nadolny Tel.: 0511-55 47 45 31 Geschäftsführung: Dr. Manfred Marquardt Diakonie-Kolleg Hannover Schulleitung: Sabine Janssen Tel.: 0511-55 47 45 33 Diakonie-Kolleg Wolfenbüttel Schulleitung: Harald Röleke Tel.: 05331-90 40 44 0 Diakonie-Kolleg Wolfsburg Schulleitung: Myriam Hartwig Tel.: 05361-84 81 30 7 Diakonie-Kolleg Hildesheim Schule für Logopädie Schulleitung: Melanie Wipprecht Tel.: 05121-28 08 67 1 50 | Jahrbuch 2015/2016 ANZAHL MITARBEITENDE Gesamt 91 Diakoniestation42 Juniorbahnhof 10 Jugendwerkstatt Dannenberg 9 Jugendwerkstatt Küsten 7 Reha Dannenberg 18 Verwaltung 5 ANZAHL DER PLÄTZE Diakoniestation Stationäre Reha Ambulante Reha Berufliche Reha Jugendwerkstatt Dannenberg Jugendwerkstatt Küsten 149 22,23 2 6,97 16 16 KONTAKTDATEN: Geschäftsführung Dunja Wörthmann Tel.: 05861-98 35 810 E-Mail: [email protected] Jahrbuch 2015/2016 | 51 ANDREA KORZINOWSKI Von Glücksfällen und großem Vertrauensvorschuss „Die Stelle war wie für mich gemacht. Mit so freundlich, man kommt schnell ins Gespräch vielen Jahren Berufserfahrung wollte ich etwas und tauscht sich über die eigenen Gesellschaf- Neues. Ich bekam die Möglichkeit, nicht nur die ten hinweg aus“, erinnert sich Andrea Korzinow- neue Tätigkeit auszuüben, sondern auch noch ski an ihre ersten Eindrücke im Stephansstift. zu studieren. Das heißt mit 45 Jahren eine neue „Wir sehen uns als Unterstützer der Familien und wir haben das große Glück, dass wir auch von den Familien so wahrgenommen werden. Wir geben nicht nur Hinweise, sondern zeigen auch Lösungswege.“ Andrea Korzinowski berufliche Perspektive.“ Nach dem vielen Neuen Die meisten der Stephansstift Kindertagesstät- fühlt sich Andrea Korzinowski in ihrer Rolle ange- ten befinden sich in Bezirken, in denen relativ kommen. Am Wochenende steht die Fortbildung viele sozial schwache Familien wohnen. Viele im Mittelpunkt, unter der Woche setzt sie das Kinder kommen aus Familien mit Migrationshin- Gelernte praktisch um. „Ich erlebe den direkten tergrund, für manche Mütter ist der Kontakt in Zusammenhang zwischen Theorie und Praxis, der Kita der einzige außerhalb der eigenen Fa- das ist spannend und es gibt dadurch immer milie, viele sprechen kaum Deutsch. Für die Er- wieder Aha-Effekte.“ zieherinnen und Erzieher bedeutet das oft einen erheblichen Beratungsaufwand, der weit über Im Sommer 2015 standen in der Kita Puste- das Thema Kindererziehung hinausgeht. Der Bil- blume statt Ferien Umbaumaßnahmen an, es dungsauftrag der Kita erstreckt sich hier oft auf musste Platz für eine dritte Gruppe geschaffen die gesamte Familie des Kindes. werden. Das bedeutete im Vorfeld für die Leiterin der Krippe zahlreiche Gespräche mit Mit- Die Kinderkrippe Pusteblume ist eine sogenann- arbeitenden, mit Eltern und mit Kostenträgern te „Notfall-Kita“ für Eltern, die ihr Kind unabhän- und nicht zuletzt mit den Kindern. Diese haben gig vom Kindergartenjahr (das von August bis die Baumaßnahmen freudig begrüßt – für die Juli geht) unterbringen möchten. Eltern haben „Hier gibt es kein ‚Das haben wir schon immer gestandene Erzieherin mit über 20 Jahren Be- Kleinen bedeuten Baufahrzeuge Abenteuer und seit 2013 einen Rechtsanspruch auf Betreuung so gemacht!‘ oder ‚Das haben wir noch nie ge- rufserfahrung war Andrea Korzinowski klar, dass Aufregung. Die Eltern waren nicht ganz so er- und die Stadt Hannover muss diesen erfüllen. macht!‘ – alles ist möglich, über alles kann man diese Herausforderung ein Glücksfall, aber auch freut, fürchteten zu viel Unruhe und waren am Anders als in den meisten Kitas nimmt die Pus- sprechen. Das war für mich das Auffälligste, als ein Risiko ist. Der Krippe einen Namen geben, Ende begeistert von der generalstabsmäßigen teblume daher während des gesamten Jahres ich im Stephansstift begonnen habe“, sagt An- Möbel auswählen, Spielgeräte kaufen, den eige- Planung und Umsetzung. Kinder auf. In der Regel sind das Kinder, deren drea Korzinowski. Für die 46-jährige Erzieherin nen Arbeitsplatz selbst einrichten – das macht ging – wie sie selbst sagt – ein Traum in Erfül- Spaß. Aber Personal auswählen, mit den selbst Die Stephansstift Kindertagesstätten und Fa- lung, als sie vor drei Jahren eine neue Stelle in getroffenen Entscheidungen zu leben, sich viel- milienzentren gGmbH hat ihren Sitz auf dem der Stephansstift Kindertagesstätten und Fa- leicht auch Fehler eingestehen müssen, ein Team Stephansstift-Gelände an der Kirchröder Straße „Die Kita Pusteblume befindet sich im Stadt- milienzentren gGmbH antrat. „Ich war noch gar aus zwölf Mitarbeitenden leiten, Urlaube planen, – aber die Arbeitsplätze der Mitarbeitenden sind teil List. Hier haben wir es weniger mit sozial nicht lange da, da bekam ich das Angebot, eine auf Krankheitsfälle reagieren – das kann man als fast im gesamten Stadtgebiet verteilt. „Ich fühlte schwachen Familien zu tun, sondern mit Eltern neue Krippe, die Kita Pusteblume, einzurichten Risiko oder als Chance zu persönlichem Wachs- mich trotzdem von Anfang an dazugehörig. Auf in guten beruflichen Positionen. Viele von ihnen und diese dann zu leiten. Von dem Vertrauens- tum sehen. Andrea Korzinowski entschied sich dem Gelände grüßt man sich, die Kolleginnen sind Mitte 30 oder auch über 40 und zu 90 Pro- vorschuss bin ich immer noch begeistert.“ Als für Letzteres! und Kollegen aus den anderen Bereichen lächeln zent Erstlingseltern. 52 | Jahrbuch 2015/2016 Eltern nach einem Jahr wieder in den Beruf zurückkehren. Jahrbuch 2015/2016 | 53 ANDREA KORZINOWSKI Die Mütter und Väter sind oft überinformiert und feld wenig andere Kinder. „Wir sehen uns als Un- dadurch verunsichert. Das bedeutet sehr viel terstützer der Familien und wir haben das große mehr Aufwand für die Elternberatung.“ Mit einer Glück, dass wir auch von den Familien so wahrge- speziellen Ausbildung zur Elternberaterin ist And- nommen werden. Wir geben nicht nur Hinweise, rea Korzinowski für diese Aufgaben gewappnet. sondern zeigen auch Lösungswege.“ Sensibilität ist gefragt, nicht nur den Kindern gegenüber. Da Da werden Tipps für die Ernährung gewünscht sehen die Erzieherinnen die ersten Schritte des oder Gesundheitsfragen diskutiert. Mitunter er- Kindes – und sagen es den Eltern aus Taktgefühl kennen die Kita-Mitarbeiterinnen eine Entwick- nicht: „Die haben oft sowieso schon ein schlech- lungsverzögerung beim Kind und weisen die tes Gewissen, das müssen wir nicht noch verstär- Eltern darauf hin, erklären beispielsweise, dass ken. Und für die Eltern sind es ein oder zwei Tage eine Sprachverzögerung auch ein Hinweis auf später ja auch die ersten Schritte.“ So erklärt sich, eine Hörstörung sein kann. Den Eltern fehlt oft die dass die meisten Kinder aus der Pusteblume an Vergleichsmöglichkeit, sie erleben in ihrem Um- einem Wochenende das Laufen lernen. Stephansstift Kindertagesstätten und Familienzentren gemeinnützige GmbH Die Grundlage unserer pädagogischen Arbeit ist die Verbindung von zwei konzeptionellen Ansätzen. Einerseits vermitteln wir durch strukturierte Angebote und Einübung regelmäßiger Verhaltensweisen den Kindern Rahmen und Orientierung. Andererseits entwickeln wir nach dem Situationsansatz freie Angebote, die sich von den aktuellen Lebenssituationen der Kinder herleiten. Die Stephansstift Kindertagesstätten und Familienzentren gemeinnützige GmbH ist Trägerin von sechs Kindertagesstätten in der Stadt Hannover. In unseren Kindertagesstätten betreuen wir Kinder und Familien aus 38 Ländern von 4 Kontinenten. Wir möchten den Kindern die unterschiedlichen religiösen Traditionen nahe bringen und so der Religionsvielfalt in unserer Einrichtung entgegenkommen. Unser Schwerpunkt liegt im christlichen Glauben. Für uns ist es selbstverständlich, dass biblische Geschichten, Gebete, das Feiern der christlichen Feste, christliche Lieder, Kirchenbesuche, die Bewahrung der Schöpfung, Gerechtigkeit, Frieden und Gastfreundschaft wichtige Alltagserfahrungen darstellen. Umsatz 2014: 2,97 Mio. EUR MITARBEITENDE 2015 (STAND 1.8.2015) Gesamt80 Frauen76 Männer 4 54 | Jahrbuch 2015/2016 KITA-PLÄTZE 2015 (STAND 1.8.2015) Gesamt 409 Hortplätze40 Kindergartenplätze 269 Krippenplätze 96 Integrationsplätze 4 KONTAKT: Barbara Rädel Geschäftsführung Kirchröder Straße 44 30625 Hannover Tel.: 0511-53 53 34 0 KINDERTAGESSTÄTTE WUNDERTÜTE Leitung: Cornelia Simonsky Adolfstraße 8a 30169 Hannover (Calenberger Neustadt) Tel.: 0511-71 00 50 6 KINDERTAGESSTÄTTE PICCOLI BAMBINI Leitung: Sandra Ringwelski Stöckener Straße 129 30419 Hannover (Stöcken) Tel.: 0511-27 15 55 5 KINDERTAGESSTÄTTE PUSTEBLUME Leitung: Andrea Korzinowski Celler Straße 49 30161 Hannover (List) Tel.: 0511-33 65 30 67 FAMILIENZENTRUM SCHATZINSEL Leitung: Kathrin Molzon Hinter dem Holze 157 30539 Hannover (Bemerode) Tel.: 0511-52 94 92 4 FAMILIENZENTRUM SÜDSTADT Leitung: Desirée Stefanelli Mendelssohnstraße 24 30173 Hannover (Südstadt) Tel.: 0511-88 99 37 KINDERTAGESSTÄTTE STEPHANSSTIFTE Leitung: Doris Würriehausen-Seelig Otto-Reinhold-Weg 1 30165 Hannover (Vahrenwald) Tel.: 0511-35 31 95 04 Jahrbuch 2015/2016 | 55 SCHWEIG STANDORTE DiaWend DIAKONISCHE EINRICHTUNG WENDLAND Lüchow-Dannenberg 1 2 Königshütte 1 Magdeburg 2 Landkreis Stendal 3 Landkreis Jerichower Land 4 Landkreis Anhalt-Bitterfeld 5 Salzlandkreis 6 Landkreis Börde 1 Braunschweig 1 Region Mittelweser 2 Landkreis Celle 2 Nienburg 3 Landkreis Gifhorn 3 Landkreis Heidekreis 4 Landkreis Goslar 4 Landkreis Goslar 5 Osterode am Harz 5 Osterode am Harz 6 Landkreis Peine 6 Region und Stadt Hannover 7 Salzgitter 7 Clausthal-Zellerfeld 8 Landkreis Wolfenbüttel 9 Wolfsburg 10 Rehburg-Loccum 11 Samtgemeinde Brome 12 Landkreis Göttingen 13 Landkreis Helmstedt 14 Landkreis und Stadt Lüneburg 15 Landkreis Northeim 56 | Jahrbuch 2015/2016 7 Clausthal-Zellerfeld Königshütte Jahrbuch 2015/2016 | 57 ORGANIGRAMM DACHSTIFTUNG DIAKONIE DACHSTIFTUNG DIAKONIE CW CORNELIUS-WERK DIAKONISCHE DIENSTE STS STEPHANSSTIFT DHK SBA STEPHANSSTIFT BILDUNG UND AUSBILDUNG DIAK DIAKONISCHE ALTENHILFE KÄSTORF SEJ STEPHANSSTIFT EVANGELISCHE JUGENDHILFE DBK FÖS STEPHANSSTIFT FÖRDERSCHULEN DJFK DIAKONISCHE JUGEND- UND FAMILIENHILFE KÄSTORF SKH STEPHANSSTIFT KINDERHILFE DSK STIFTUNG DIAKONISCHE HEIME KÄSTORF SWB STIFTUNG WOHNEN UND BERATEN BRAUNSCHWEIG DiaServ DiaServ BRAUNSCHWEIG DiaWend DIAKONISCHE EINRICHTUNG WENDLAND DWB DIAKONISCHE GESELLSCHAFT WOHNEN UND BERATEN DIAKONISCHE BETRIEBE KÄSTORF DIAKONISCHE SERVICEGESELLSCHAFT KÄSTORF PSW STEPHANSSTIFT PFLEGE UND SENIORENWOHNEN 58 | Jahrbuch 2015/2016 ZEB STEPHANSSTIFT ZENTRUM FÜR ERWACHSENENBILDUNG STS STEPHANSSTIFT BERUFSBILDUNGSZENTRUM EIN BETRIEB DER DSK Jahrbuch 2015/2016 | 59 MITGLIEDER DES KURATORIUMS DER DACHSTIFTUNG DIAKONIE HAUPTKOMITEE DIAKONISCHE HEIME KÄSTORF KURATORIUM STEPHANSSTIFT STIFTUNGSRAT STIFTUNG WOHNEN UND BERATEN MITGLIEDER DES STIFTUNGSBEIRATES DER STIFTUNG DIAKONISCHE HEIME KÄSTORF MARGARETE PERTZEL (VORSITZENDE) Braunschweig MANFRED LIPPICK Gifhorn AREND DE VRIES (VORSITZENDER) Hannover FRIEDHILDE EVERS Wahrenholz MATTHIAS NERLICH Gifhorn BERTHOLD BZDAKMitarbeitervertretung Müden PROF. DR. HORST GÜNTER Braunschweig ANDREAS OTTO Gifhorn RÜDIGER KRAFFT Leitender Mitarbeiter Wahrenholz MANFRED HALLMANN DR. DIETRICH REINECKE Gifhorn Gifhorn Geistlicher Vizepräsident Ev.-luth. Landeskirche Hannovers DR. CHRISTOPH KÜNKEL Hannover DR. DAVID LOHMANN Hannover Vorstand Diakonisches Werk in Niedersachsen e. V. PROF. DR. HANNA LÖHMANNSRÖBEN Wolfsburg Superintendentin Kirchenkreis Wolfsburg-Wittingen HUBERTUS HEIL Gifhorn GERHARD RIDDERBUSCH Hannover OSWALD HOCH Isenbüttel HORST SCHIESGERIES Müden DIETER JANKOWSKI Gifhorn DETLEF TANKE Hillerse DR. JÖRG MAYEROberlandeskirchenrat Wolfenbüttel Ev.-luth. Landeskirche in Braunschweig EWA KLAMT Gifhorn MICHAEL THIEL Hermannsburg DR. BRIGITTE MOHN Vorstandsmitglied GüterslohBertelsmann-Stiftung INGRID KLOPP Brome-Wiswedel BERND THIELE Gifhorn FRANK-PETER OPPENBORN Hannover BERND KOAL Wolfsburg Vorstandsmitglied Bankhaus Hallbaum Beiratsvorsitzender Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH GERHARD ROGGEMANNAufsichtsrat Hannover Deutsche Börse AG PETER KOLLMAR Hannover VORSTAND DR. ROLF KRÜGER-SEHM Vordorf HANS-PETER DAUB JENS RANNENBERG HENNING KÜHNER Braunschweig GÄSTE MICHAEL PASSIORMitarbeitervertretung Hannover MAIK GILDNER Leitender Mitarbeiter Hannover STAND 11.02.2015 60 | Jahrbuch 2015/2016 STAND 01.01.2015 Jahrbuch 2015/2016 | 61 IMPRESSUM PERSONALSTATISTIK Dachstiftung Diakonie HERAUSGEBER 122 Diakon. Altenhilfe Kästorf361 Pflege und Seniorenwohnen261 Diakon. Altenhilfe Mittelweser DACHSTIFTUNG DIAKONIE Hauptstr. 51 38518 Gifhorn 77 Summe Altenhilfe699 DJFK241 Kinderhilfe Evang. Jugendhilfe Summe Kinder- und Jugendhilfe 75 REDAKTION UND TEXT 383 Ingetraut Steffenhagen (V.i.S.d.P.) 699 Henrike Lenz Bildung und Ausbildung 78 Förderschulen 64 Zentrum Erwachsenenbildung 45 Antje Koch Ulrich Eggert GWK mbH, Hannover GESTALTUNG Berufsbildungszentrum151 Summe Bildungseinrichtungen338 Diak. Ges. Wohnen+Beraten 200 194 DRUCK Gutenberg Beuys Feindruckerei GmbH, Langenhagen Cornelius-Werk Altenhilfe180 Cornelius-Werk Jugendhilfe Hildebrandt und Team, Hannover Der Jahrbuch 2015/2016 wurde klimaneutral produziert. Summe Cornelius-Werk374 Diak. Einrichtung Wendland 92 Diaserv 16 Diakon. Serviceges. Kästorf 186 BILDNACHWEIS Diakon. Betriebe Kästorf 130 Dachstiftung Diakonie Summe Wirtschaftsbetriebe 316 Gesamt-Gruppe 2.856 PHOTOWERK, Gifhorn Jonas Gonell, Hannover Hartmut Zielke, Hamburg Fotolia Bildagentur STAND AUGUST 2015 62 | Jahrbuch 2015/2016 Jahrbuch 2015/2016 | 63 www.dachstiftung-diakonie.de