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I N S TA L L AT I O N V I D E O M O N U M E N TA L E
O P E R A U R BA I N
K
RA
SIS
INHALT
Krãsis als Installation im Stadtraum
S. 2
Krãsis als interdisziplinäre Produktion
S. 4
Barocke Musik und die Theorie der Affekte
S. 6
Delphine Galou und Vorrei vendicarmi
S. 7
Julie Beauvais: Unendlichkeit, Grauen und Harmonie
S. 8
Sandrine Piau und Se pietà
S. 9
Brigitte Lustenberger: Ans Licht bringen
S. 10
Lisandro Abadie und Pensa a chi geme
S. 11
Kerstin Behnke: Mouvere l'affetto dell'animo
S. 12
Kristina Hammaström und Dopo notte
S. 13
Biografien
S. 14
Credits
S. 15
Krãsis ist eine
monumentale Projektion
von vier Videoporträts
von Opernsängerinnen,
die mittels Barocken Arien
leidenschaftliche Gefühle
inszenieren und auslösen.
Die Leinwände sind so positioniert,
dass die vier Arien auf einen Blick
betrachtet werden können.
Die Hörstationen sind kleine Podeste,
die von unten leicht beleuchtet sind.
Jede Leinwand zeigt eine Arie im Loop.
Ein Barockes Spektakel!
Die vier Arien werden zeitgleich auf
Leinwände projieziert, die auf Boxen
montiert sind, die sich in unmittelbarer
Nähe zueinander mitten in der Stadt
befinden. Mit zur Verfügung gestellten
oder eigenen Kopfhörern können die
PassantInnen an vier Hörstationen
den Arien und den Affekten lauschen.
Die vier Filme sind Live-Aufnahmen.
Ein Barock Orchester begleitet
die SängerInnen,
die vor laufenden Kameras
ihre Arien und Affekte inszenieren.
Film, Oper und bildende Kunst
Drei Welten kommen zusammen.
Alles live und zugleich Barock!
Barocke
Musik und
die Theorie
der Affekte
Vier Barocke Arien, die je
räts, in denen Individuen ei­ mentenlehre sind bei einem
einem Temperament zuge­
nen emotionalen Höhepunkt gesunden Körper mit einer ge­
ordnet sind (sanguinisch,
erleben, entpuppen sich die sunden Seele die vier antago­
cholerisch,
melancholisch,
vier Inszenierungen bald als nistischen Elemente (Feuer,
phlegmatisch), werden in ei­
ein sich ergänzendes Quar­ Erde, Wasser, Luft), die den
ner monumentalen Projekti­
tett. Unabhängig scheinen­ vier Affekten in der Barocken
on im öffentlichen Stadtraum
de Bilder und Gefühle fügen Musik entsprechen, ausge­
—
gezeigt – wie eine riesige,
sich zu einem ausgewogenen glichen. Dieser Zustand wird
sich bewegende Freske. Die
System, und der Betrachter als Krãsis (griechische für
gefilmten
erfährt die humanistische Mischung) bezeichnet. Der
werden
Interpretationen
an
Hausfassaden
Theorie der Affetti Barocchi barocke Komponist stellte
oder Leinwände im Raum pro­
am eigenen Leib. Die Affetti die Affekte in seiner Musik
jiziert.Das Publikum kann sich
Barocchi bilden die Grund­ in überhöhter Weise dar, um
auf die visuelle Darstellung
lage der Barocken Musik, diese beim Zuhörer hervor­
leidenschaftlicher
Gefühle
die davon ausgeht, dass die zurufen. Je nach Gemüts­
wie Wut, Verlangen, Unent­
Musik direkt auf Körper und zustand lässt der Zuhörer
schlossenheit oder Melan­
Psyche wirkt – wie Wein oder die cholerische, die sangu­
cholie konzentrieren und die
Drogen –, unabhängig vom inische, die melancholische
Musik und den Gesang über
Willen des Zuhörers. Ähnlich oder die phlegamtische Aria
Kopfhörer erfahren. In Krãsis
wie bei den Matrosen, die – auf sich wirken und bringt so
kann jede Arie – aus der Oper
alles andere als lebensmüde die Temperamente zurück ins
herausgelöst und isoliert –
– dem Gesang der Sirenen Gleichgewicht.
ihr volles Potential ausdrü­
erlagen und starben.
cken. Sieht der Betrachter
anfangs vier isolierte Port­
alter verbreiteten Tempera­
Laut der im Barock Zeit­
Brenno Boccadoro
Professor für musikologie
Cholerische Arie
Vorrei vendicarmi
aus Alcina
von Georg Friedrich Haendel
Charakter: Bradamante
Sängerin: Delphine Galou
Vorrei vendicarmi
Del perfido cor, Amor
dammi l’armi
M’appresta il furor.
Sei barbaro,
ingrato, Ver chi per te
langue; Ma prendi,
spietato, Se vuoi anche
il mio sangue.
Unend­
lichkeit,
Grauen und
Harmonie
Mich interessieren Räume, in
einer szeno-graphischen In­
denen sich das Individuum
szenierung, wodurch die Ari­
und das Unermessliche tref­
en dynamisch und ästhetisch
fen. Fasziniert von den Kräf­
erweitert werden und so ihre
ten, die über das Schöne hin­
volle Ausdruckskraft erlan­
ausgehen, erforsche ich das
gen. Die Arien – aus ihren
Sublime, angelehnt an die
historischen und szenischen
—
Vorstellungen des Unendli­
Zwängen befreit – kippen in
chen, des Grauenvollen und
einen sublimen Raum. Mit der
der Harmonie. Das Sublime
Wahl, die Arien auf monu­
ist eine grossartige und ein­
mentalen Projektionsflächen
drückliche, jedoch nur sub­
im urbanen Raum zu zeigen,
til fühlbare Sache.Krãsis ist
inszeniere ich eine Begeg­
eine Weiterführung meiner
nung zwischen dem Gran­
Inszenierung von Händel's
diosen, dem Grauenvollen
«Alcina» (2012) und ba­
und der Harmonie, die alle
siert auf vier Bestandteilen:
der Ekstase eigen sind und
das Paroxystische Barocker
den Menschen fundamen­
Opern, der ihnen zugrunde
tal berühren. Was tief in der
liegende Raum, der durch
menschlichen Natur verwur­
den Akt des Singens bewegte
zelt ist, wird zu einem Spie­
Körper und das Objektiv der
gel, in dem die Welt ihre ab­
Kamera. Ich isoliere vier Ba­
grundtiefe Macht enthüllt.
rocke Arien und verbinde die
oben genannten Elemente in
Julie Beauvais
Director
Melancholische Arie
Se pietà
aus Giulio Cesare
von Georg Friedrich Haendel
Charakter: Cleopatra
Sängerin: Sandrine Piau
Se pieta di me non
senti, giusto ciel,
io moriro. Tu da pace
a miei tormenti, ­
O quest’alma spirero.
Ans
Licht
bringen
Brigitte Lustenberger schafft
mütszustände Trauer, Apa­
mit ihren fotografischen Bil­
thie, Freude und Wut die die
dern ein modernes und doch
Künstlerin fotografisch und
barockes Universum. Ges­
filmisch ins Licht rückt. Ein
ten, Mimik, Gegenstände und
wichtiger Aspekt dabei liegt
—
Lichtführung weisen äus­
auf der Performance der
serst subtil auf den Gemüts­
Sänger und Sängerinnen,
zustand und die Geschichte
die mittels der oben erwähn­
der porträtierten Person hin
ten physischen und dynami­-
und zeigen metaphorisch die
schen Körperübungen inten­
Vergänglichkeit und die von
siviert wird.
Menschenhand herbeigeführ­
ten Interventionen und Ände­
rungen des Schicksals auf.
Um die drei Arien zu
porträtieren, geht Brigitte
Lustenberger zurück auf die
ursprüngliche Bedeutung des
Wortes Porträts, das vom
lateinischen Ausdruck por­
trahere kommt. Übersetzt
heisst protahere etwas her­
vorziehen, vorwärts bringen,
ans Licht bringen. Im Fall von
Krãsis sind dies die vier Ge­
Brigitte Lustenberger
DIRECTOR OF Photography
Phlegmatische Arie
Pensa a chi geme
aus Alcina
von Georg Friedrich Haendel
Charakter: Melisso
Sänger: Lisandro Abadie
Pensa a chi geme
d’amor piagata, E sempre
teme abbandonata,
crudel, da te. Torna ad
amarla, e la consola,
Ne mesta e sola così
lasciarla senza mercè.
Sanguinische Arie
Dopo notte
aus Ariodante
von Georg Friedrich Haendel
Charakter: Ariodante
Sängerin: Kristina Hammarström
Dopo notte, atra e
funesta, Splende in
Ciel più vago
il sole, E di gioia
empie la terra. Mentre
in orrida tempesta
il mio legno è quasi
assorto, Giunge
in porto, E’l lido afferra.
Julie Beauvais
the Year/London, Prix de Photoforum PasquArt/Schweiz, The Photo
di Figaro), Irene (Händel: Tamerlano), Diana (Cavalli: La Calisto), so­
Director
Die in der Schweiz im Wallis geborene Julie Beauvais debutierte als
Review Comeptition, USA Selection Voies Off at Arles/Frankreich und
andere. Sie erhielt Atlierstipendien für Cairo/Ägypten und Maloja/
wie Händels Serse. Aktuelle und zukünftige Engagements umfassen
Didimus (Händel: Theodora) in Athen, Bradamante (Händel: Alcina)
Regisseurin in den USA, nachdem sie an der l'Ecole Internationale de
Théâtre Jacques Lecoq in Paris studiert hatte. Als Mitbegründerin
Schweiz und bekam das prestigeträchtige Landis&Gyr Stipendium
2013. Lustenberger ist Vorstandsmitglied der Kunsthalle Bern, des
an der Wiener Staatsoper und am Théâtre des Champs-Elysées
und Cecilio (Mozart: Lucio Silla) in Rennes. In Wien debütierte sie
des Sprung Theatre in Chicago hat sie unter anderem Capsize und
Seep inszeniert.
PhotoforumPasquArt und visarte Bern.
1998 als Lucretia (Britten: The rape of Lucretia), am Theater an
der Wien 2007 als Cornelia (Händel: Giulio Cesare in Egitto). Hier
2003 gründet Beauvais die Kompanie Mondes Contraires in
Genf. Während sieben Jahren ist sie mit ihrer Comedie-Truppe auf
Reisen und erforscht mit ihnen das epische Theater in unterschied­
lichen Kontexten. Im Verlauf dieses Projektes entstehen Partner­
schaften mit ausländischen Kompanien. So touren Le Cercle de craie
caucasien und La bonne âme du Setchouan von Berthold Brecht,
Roméo et Juliette au village von Gottfried Keller, Appel en absence
und Emir & Cador in der Schweiz, in Dänemark, Brasilien, in der
Mongolei und in Nicaragua. 2005 schliesst sie sich der Theaterfor­
schungstruppe Hopallehus in Dänemark an, mit welcher sie unter
anderem in El Monkey von Karen Blixen im Stadttheater von Buenos
Aires oder in Philomena parade am PIT Festival in Norwegen spielt.
Seit 2006 inszeniert sie Opern: La Bohème von Puccini, Le
nozze di Figaro und Don Giovanni von Mozart, Orfeo ed Euridice von
Gluck, Radamisto und Alcina von Händel in der deutschen und fran­
zösichen Schweiz. Zusammen mit dem Berliner Kammerchor Tonikum
erarbeitet sie die Inszenierung der Madrigali von Monteverdi und
Schein in Deutschland. Gleichzeitig realisiert sie eine Videoinstal­
lation im Zusammenhang mit lyrischen Objekten.
Von 2008 bis 2010 unterrichtet Beauvais an der London
International School of Performing Arts LISPA als Gast Dozentin.
Sie unterrichtet lyrische SängerInnen in Bezug auf Körperarbeit am
HEMU Lausanne mit Sitz in Fribourg. Mit einem Atelierstipendium ver­
bringt sie ein halbes Jahr im Red House in Manhattan 2011 und as­
sistiert Michael Counts von der New York City Opera in seiner Insze­
nierung von Monodramas (Schoenberg, Zorn, Feldman). Im Frühling
2011 erhält Julie Beauvais den Förder-Kulturpreis des Kantons Wal­
lis. Julie Beauvais arbeitet momentan an folgenden Projekten: Krãsis
– Opera Urbain (2013, Berlin), Not For You - platonischer Dialog in
Bewegungen (2013, Philadelphia), Cosi Fan Tutte von Mozart (2014,
Sion), Hänsel und Gretel von Humperdick (2014, Opéra de Lausanne).
Brigitte Lustenberger
dIRECTOR OF PhotographY
Die in Zürich geborene Brigitte Lustenberger studierte Sozial-,
Wahrnehmungs- und Fotogeschichte an der Universität Zürich (MA/
Lic.Phil.I). In den folgenden Jahren verband sie die Theorie mehr und
mehr mit der Praxis und etablierte sich als Künstlerin. Sie zog nach
New York und machte den MFA in Fine Art Photography and Related
Media an der Parsons The New School of Design in 2007. Lusten­
bergers Werk setzt sich mit der Vergänglichkeit, dem Wesen der
Fotografie, der Gewalt und dem Tod auseinander. Das Konzept des
Blickes, die Präsenz und Abwesenheit im fotografischen Bild und die
Auswirkungen der virtuellen Realität auf das kollektives Gedächtnis
und die visuelle Wahrnehmung sind weitere Hauptinteressen in ihrer
künstlerischen Arbeit.
Brigitte Lustenberger stellt national und international aus und ar­
beitet als Gast-Dozentin am Seminar für Kulturwissenschaften und
am Intitut für Medienwissenschaften an der Universität Basel und an
der Hochschule der Künste Bern. Sie zeigte ihre Werke in Einzelaus­
stellungen im Musée de l'Elysée in Lausanne, in der Scalo Galerie in
Zürich und New York, im Le Maillon/La Chambre in Strasbourg/Frank­
reich, in der MadonnaFust Galerie in Bern, im Photoforum PasquArt
in Biel. In Gruppenausstellungen stellte sie u.a. in der Kunsthalle
Bern, in der Kunsthalle Luzern, an der Art Cologne, am Centro Inter­
nationale de Fotografia in Milano aus. Ihre Arbeiten wurden im Inuns Ausland ausgezeichnet: Grand Prize Winner PDNedu/New York,
Golden Light Award Maine, Shots/Corbis Student Photographer of
kerstin Behnke
musical director
Kerstin Behnke ist Orchesterdirigentin in Berlin und wird
als Gastdirigentin international engagiert. Ihr Repertoire umfasst
die bekannten chorsymphonischen Werke, ein umfangreiches ACappella-Repertoire ebenso wie ungewöhnliche Entdeckungen al­
ler Epochen, insbesondere von Komponistinnen. Neben der Leitung
ihrer eigenen Chöre, dem Oratorienchor Berliner Cappella und dem
Kammerchor TONIKUM, arbeitet sie mit Ensembles wie dem RIASKammerchor, dem Kammerchor- und Orchester der Philharmonie
Novosibirsk , der Norwestdeutschen Philharmonie und dem neuen
barockorchester berlin und war Gastdirigentin unter anderem beim
New Tokyo Philharmonic Orchestra und dem Konzerthausorchester
Berlin. Sie lehrt Chorleitung an der Musikhochschule Lübeck.
Delphine Galou
Contralto
In der Saison 2011/12 lernte sie das Publikum der Staats­
oper Berlin in Händels Il trionfo del Tempo e del Disinganno unter
der Leitung von Marc Minkowski kennen. Sie trat außerdem in Alci­
na (Bradamante) in Lausanne und in Rinaldo (Titelpartie) in Reggio
Emilia und Ferrara auf. Ihre Opernpläne umfassen u.a. Penelope in
Il ritorno d'Ulisse in Patria im Theater an der Wien und Andronico
in Tamerlano am Théâtre royal de la Monnaie in Brüssel. Delphine
Galou arbeitet mit Ensembles wie etwa dem Balthasar Neumann Chor
& Ensemble (Thomas Hengelbrock), I Barocchisti (Diego Fasolis), der
Accademia Bizantina (Ottavio Dantone), dem Collegium 1704 (Václav
Luks), dem Venice Baroque Orchestra (Andrea Marcon), Il Comples­
so Barocco (Alan Curtis), Les Siècles (François-Xavier Roth), Les
Arts Florissants (Jonathan Cohen), Le Concert des Nations (Jordi
Savall), dem Ensemble Matheus (Jean-Christophe Spinosi) und Les
Musiciens du Louvre - Grenoble (Marc Minkowski) zusammen. Im
Konzertfach ist sie ein Stammgast des Festivals de Beaune, wo man
sie in Rinaldo und Alessandro von Händel, Semiramide von Porpora,
Juditha triumphans und Orlando furioso von Vivaldi hören konnte.
Delphine Galou nahm an den CD-Aufnahmen von Porporas Vespro per
la festivita dell'Assunta unter der Leitung von Martin Gester (2011
erschienen - live recording Ambronay), Vivaldis Teuzzone unter der
Leitung Jordi Savall (2012 erschienen - Naive) und Vivaldis Orlando
furioso unter der Leitung von Federico Maria Sardelli (neue Fassung,
Erscheinung Ende 2012 - Naive).
Kristina Hammarström
Mezzo-soprano
Die schwedische Mezzosopranistin Kristina Hammarström
erhielt ihre musikalische Ausbildung in Stockholm. Gastspiele brach­
ten sie an international wichtige Häuser wie etwa ans Teatro alla
Scala, die Opéra National de Paris, das Théâtre des Champs-Elysées,
die Opéra National du Rhin Strasbourg, nach Chicago, an die Königli­
che Oper in Stockholm sowie zu den Festspielen in Aix-en Provence,
zu den Innsbrucker Festwochen und zum Drottningholm Festival
Stockholm. Zu ihren wichtigen Auftritten zählen unter anderem Bra­
damante (Händel: Alcina) am Teatro alla Scala, Cornelia (Händel:
Giulio Cesare) an der Opera Bilbao, Teseo (Händel: Arianna in Creta)
in London, Birmingham, Brighton und Braunschweig, Onoria (Hän­
del: Ezio) in Paris, Wien, Montpellier und Herne. Ihr umfangreiches
Repertoire umfasst außerdem u. a. Charlotte (Massenet: Werther),
Octavian (Strauss: Der Rosenkavalier), Cherubino (Mozart: Le nozze
trat sie zuletzt als Onoria (Händel: Ezio) in einer konzertanten
Aufführung auf.
Sandrine Piau
Soprano
Die in der Nähe von Paris geborene französische Sopra­
nistin Sandrine Piau studierte zunächst Harfe, ehe sie am Pariser
Conservatoire Supérieur National de Musique ihre Stimme ausbilden
liess. Die Begegnung mit William Christie veranlasste sie, sich in­
tensiv der Barockmusik zu widmen, die bis heute einen Schwerpunkt
ihres Repertoires darstellt. In diesem Bereich arbeitete sie – neben
Christie – auch mit Dirigenten wie Nikolaus Harnoncourt, Philippe
Herreweghe, René Jacobs, Ton Koopman, Gustav Leonhardt, Marc
Minkowski und Christophe Rousset zusammen. Darüber hinaus hat
sich Sandrine Piau aber auch einen Namen als Mozart-Sängerin
und Interpretin ausgewählter Opernpartien bis ins 20. Jahrhundert
gemacht: Am Théâtre des Champs-Elysées war sie als Servilia (La
clemenza di Tito), Pamina (Die Zauberflöte) und Donna Anna (Don
Giovanni) zu erleben, am Pariser Châtelet gestaltete sie die Ismene
in Mitridate und an der Bayerischen Staatsoper die Konstanze in
der Entführung aus dem Serail. Das Théâtre Royal de la Monnaie in
Brüssel lud sie als Debussys Mélisande ein, das Teatro Comunale
di Bologna als Héro in Berlioz’ Béatrice et Bénédict und die Opéra
National de Bordeaux als Nannetta in Verdis Falstaff. Auch die Pfle­
ge des Liedrepertoires, des französischen wie des deutschen, liegt
Sandrine Piau besonders am Herzen; Jos van Immerseel, MyungWhun Chung, Georges Pludermacher, Christian Ivaldi und Alexandre
Tharaud zählen dabei zu ihren musikalischen Partnern. Für ihre Ein­
spielungen erhielt sie u. a. den «Prix Charles Cros» (Mozart-Arien),
den «Prix Ravel aux Orphées» (Debussy-Lieder) sowie auf der MIDEM
2010 den «Cannes Classical Award» (Händel-Duette). Sandrine Piau
ist «Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres» und wurde 2009
bei den «Victoires de la Musique» als Opernsängerin des Jahres
ausgezeichnet.
Lisandro Abadie
Baryton
Lisandro sang unter der Leitung von W. Christie (The Fairy
Queen), F. Agudin (Così fan tutte, Die Zauberflöte, Don Giovanni, Le
nozze di Figaro, Un tango pour Monsieur Lautrec, Johannespas­
sion), L. Cummings (Theodora, Messiah, Belshazzar), Ch. Rousset
(San Guglielmo von Pergolesi), M. Steger (Acis & Galatea), V. Luks
(La Resurrezione, Matthäuspassion), C. Scherrer (Messiah), D. Bos­
tock (Die verkaufte Braut), P. Agnew (Monteverdis Madrigalen mit
Les Arts Florissants), Ph. Krüttli (h-moll Messe, Haydn Stabat Ma­
ter), J. Rifkin (Bachkantaten), J. Christensen (Agar e Ismaele von
A. Scarlatti), Chiara Banchini (Zelenkas Lamentationen), J.-C. Fasel
(Ein deutsches Requiem) und viele andere. Lisandro hat zahlreiche
zeitgenössische Werke uraufgeführt, u. a. die Titelpartie der Oper
Cachafaz, von Oscar Strasnoy in der Inszenierung von Benjamin La­
zar an der Pariser Opéra Comique, sowie Ursule 1.1 von M. Jourdain,
The Ancient Mariner von J. G. Mortimer und Three Views of War
von Paul Suits. Im 2012 ist er wiederum im London Händel Festival
eingeladen fu!r Il pastor Fido unter der Leitung von David Bates
und Messiah (Dubliner Fassung, unter der Leitung von Laurence
Cummings). Mit Les Arts Florissants setzt er die Aufführung aller
Madrigalbücher von Claudio Monteverdi mit Paul Agnew fort, und
singt Werke von Charpentier und Blow unter der Leitung von Jona­
than Cohen. Er ist auch in Händels Orlando mit Il Complesso Barocco
unter Alan Curtis in Versailles und Aci, Galatea e Polifemo mit La
Risonanza unter Fabio Bonizzoni zu hören. Im 2013 debütiert er an
der Opéra de Lausanne (Aladin von Nino Rota) und an den Händel
Festspielen Göttingen mit Siroe unter der Leitung von L. Cummings.
Wiederaufnahmen von Cachafaz in Paris und eine neue Produktion
von Händels Giulio Cesare (Titelrolle) in Moutier sowie konzertante
Auffürungen von Ullmanns Der Kaiser von Atlantis unter Facundo
Agudin. Weitere Tourneen mit Les Arts Florissants und CD Aufnahme
mit William Christie.
Credits
Project Director
Julie Beauvais
Director of Photography
Brigitte Lustenberger
Music Director
Kerstin Behnke
Music advisor
Jean-Philippe Clerc
SÄNGERINNEN
Baryton: Lisandro Abadie
Contralto: Delphine Galou
Mezzo-Soprano: Kristina Hammarström
Soprano: Sandrine Piau
continuo director
Anne Barbara Kastelewicz
MUSIKERINNEN
Violine – Anne Barbara Kastelewicz
Violine – Irina Kisselova
Viola – Daniela Braun
Cello – Jule Hinrichsen
Cello – Linda Mantcheva
Violon – Juliane Laake
Bassgeige – Simon Hartmann
Fagott – Jochen Schneider
Laute – Frank Pschichholz
Theorbe – Cäsar Queruz
Cembalo – Arno Schneider
Kostüme
Julia Classen
Anna Scholich
HAARE UND MAKE UP
Christina Wagner
kamera
Michael Laakmann
FOCUS PULLER
BadNewsFromTheStars*
BadNewsFromTheStars* dient als Plattform für Opernmusik und wur­
de 2012 in Genf von der Regisseurin Julie Beauvais gegründet und
geleitet. Opernsänger, Musiker, Filmemacher, Künstler und Choreo­
graphen loten zusammen die Grenzen der Oper aus und treten auf
vielfältige Weise miteinander in Dialog. Diese interdisziplinäre Arbeit
generiert lyrische Körper, die in Form von Installationen, Performan­
ces, Filmen oder Aufführungen vor das Publikum tritt.
VORSTAND
Marie-Antoinette Gorret, Künstlerin
Anne Bisang, Regisseurin, frühere Direktorin der Comédie de Genève
Roland Sprenger, früherer Regisseur
MITGLIEDER
Brenno Boccadoro, Musikologie Professor an der Universität Genf
Jean-Philippe Clerc, Pianist und Music Director
Eleonore Dyl, Regisseurin
Jean Luc Torrent, Architekt
Co-produktion
Festival de la Bâtie
Festival Scènes Valaisannes
Mit unterstützung von
Pro Helvetia
Loterie romande
Kulturprozent Migros
Kanton Genf
Kanton Wallis
Kanton Bern
Stadt Genf
Stadt Sion
Stadt Bern
Burgergemeinde Bern
Gemeinde Vandoeuvres
Ernst Göhner Stiftung
Jens Hallmann
ton
David Lipka
set manager
Kontakt
Paul Ohmert
post produktion image
administration und logistik
Sarah Bértisey
+41 (0)78 6535729
[email protected]
ARRI films
Managing director – Josef Reidinger, Helge Jürgens
Branch Manager Berlin – Mandy Rahn
Sales Manager – Steffen Scheid
Head of Post Production – Andreas Reuber
Post Production Producer – Kenneth Stiller
DI Colorist – Steffen Paul
Digital Intermediate Engineer – Arne Hastedt, Steffen Schuchhardt
Post produktion Ton
Artefax
Bernard Amaudruz
TECHNISCHER DIREKTOR
Antoine Marchon
set installation
Olivier Charmillot
sound station
Joakim Gorret & Jennifer Jenkins
ProduKtion UND Distribution
BadNewsFromTheStars*, Sarah Bétrise
Graphic Design
Reto Winkelmann
presse und kommunikation
Elisabeth Demidoff-Avelot
+41 (0)79 6794390
[email protected]
Projektsdirektion
Julie Beauvais
+41 (0)787721020
[email protected]
blog.juliebeauvais.com
director of photography
Brigitte Lustenberger
+41 (0)794731293
[email protected]
www.lufo.ch