Orthopädie und Unfallchirurgie - Deutsche Gesellschaft für

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Orthopädie und Unfallchirurgie - Deutsche Gesellschaft für
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten • 5/12
Orthopädie und
Unfallchirurgie
Mitteilungen und Nachrichten
Oktober 2012
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie
Berlin 23. - 26. Oktober
Qualität,
Ethik,
Effizienz.
Einreichungsfrist für Abstracts 15.01.2012 | www.dkou.de
Konservative
Inhalte im Fokus
Familie
und Beruf
High 5s für
Patientensicherheit
Editorial
DIE PRÄSIDENTEN 2012
Prof. Dr. Wolfram
Mittelmeier, Präsident DGOOC
Prof. Dr. Christoph Josten,
Präsident DGU
Dr. Andreas Gassen,
BVOU-Kongresspräsident
2012 – ein ereignisreiches Jahr
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
in diesem Jahr traf sich am 23. Mai zum
ersten Mal der Gesamtvorstand der
Deutschen Gesellschaft für Orthopädie
und Unfallchirurgie (DGOU) in seiner
neuen verschlankten Form. Deutlich weniger Vertreter treffen sich künftig zur
Vorstandsvertretung von O und U.
Das Jahr ist geprägt von Diskussionen um
Weiterentwicklung und Zuständigkeiten im zusammenwachsenden O und U.
Während die Existenz von O und U in verschiedenen Versorgungsebenen bereits
fruchtbar als eine Einheit funktioniert,
gibt es noch internen Entwicklungsbedarf in der Ebene der Maximalversorgung. Dies betrifft im Wesentlichen die
Frage des Spezialisierungsgrades und der
Fachvertretung im Bereich der Universitäten. Diese Problematik muss insbesondere vom gemeinsamen Konvent der
Lehrstuhlinhaber von O und U – auf der
Basis der neuen Geschäftsordnung – aufgegriffen werden.
Es geht aktuell aber auch um Zuständigkeiten und Weiterbildungsaspekte in der
Koexistenz mit anderen Fachvertretungen, wie beispielsweise bezüglich der
Wirbelsäule oder der Rheumatologie. Die
Vielfalt der Ärztekammer-Auffassungen
und EU-Rahmenbedingungen verlangen
diesbezüglich kontinuierliche Abstimmungsarbeiten. Wir bedanken uns jeweils bei unseren Verhandlungspartnern
für ihre Kooperationsbereitschaft.
Es ist aber auch ein Jahr bewegender Gesetzesentwicklungen.
Patientenrechte
– ein wichtiges Thema. Aber wie sollen
sie juristisch korrekt und ohne unnötigen
administrativen Mehraufwand und ohne
Gefährdung der Handlungsfähigkeit unserer ärztlichen Akteure realisiert werden? Intensiver Einsatz mit Stellungnahmen war gefragt, ein sinnvoller Gesetzesweg zeichnet sich ab.
Auch die Frage der Mindestmenge hat uns
und die Jurisdiktion lange beschäftigt.
Höchstrichterlich ist jetzt entschieden
worden, dass Mindestmengen durchaus
als Qualitätskriterien herangezogen werden können. Damit wurden die Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses
(GBA) bestätigt.
Berücksichtigt man die Inflationsraten,
führt dies real zu einem schleichenden Honorarverlust. Dies muss die Verschlechterung der Versorgung nach sich
ziehen. Hier ist es möglicherweise an der
Zeit, die Systemfrage zu stellen. Ist der Sicherstellungsauftrag so noch zu halten?
Das Weißbuch Schwerverletztenversorgung erschien aktuell in der zweiten
Version. Erfreulicherweise kann auch das
Weißbuch Forschung in O und U in diesem Jahr fertiggestellt werden. Hervorzuheben ist auch die Erstellung des Positionspapiers „Honorararzt“ nach einer intensiven Diskussion mit allen Beteiligten.
Neue Weiterbildungsordnung in 2015
Im Zusammenhang mit juristischen Entscheidungen ist auch die aufgekommene
– kritische – Diskussion von leistungsorientierter Bezahlung und Tantiemen-Regelung in den jetzt üblichen Chefarztverträgen zu begrüßen, insbesondere unter
dem Aspekt der direkten Korrelation von
Einkommen mit Operationszahlen oder
Relativgewichten. Gerade unter dem
Gesichtspunkt der ärztlichen Ethik kann
diese Fragestellung nur begrüßt werden.
Es ist absolut davor zu warnen, Diagnose- und Indikationsstellung, sei es auch
nur mittelbar, mit leistungsorientierter
Vergütung in Beziehung zu bringen. Dies
kann nur dem Ansehen unseres Berufes
in der Gesellschaft schaden.
Müssen wir die Systemfrage stellen?
Es steht zudem eine Änderung der Weiterbildungsordnung an, voraussichtlich
schon im Jahre 2015. Dies bedeutet, dass
sich unsere Fachgesellschaften schon
in den nächsten Monaten positionieren müssen, wie wir das Fach Orthopädie und Unfallchirurgie inhaltlich noch
besser aufstellen. Es ergibt sich jetzt die
Chance, die Weiterbildungsordnung den
Realitäten anzupassen und eine sogenannte „modulare“ Weiterbildung zu
implementieren in Form von Leistungsnachweisen und Kenntnissen. Somit
kann den notwendigen Gegebenheiten
der zunehmenden Spezialisierung in Orthopädie und Unfallchirurgie Rechnung
getragen werden, ohne die Einheit des
Faches zu gefährden.
Das Jahr 2012 ist auch das Jahr der Rekordrücklagen der Krankenkassen. Die
Honorarentwicklung dagegen stagniert.
Ein weiterer Punkt, der unsere Gesellschaften derzeit beschäftigt, ist die demografische Entwicklung, nicht nur mit
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
505
Editorial
Älterwerden der Bevölkerung insgesamt
und unserer Patienten, aber auch dem
raschen Anstieg des Durchschnittsalters
der berufstätigen Ärzte in Orthopädie
und Unfallchirurgie. Es stellen sich folglich die wichtigen Fragen, ob wir mit sogenannten „Alterszentren“ in den Krankenhäusern darauf reagieren sollen, wie
wir das Nachwuchsproblem lösen und
auch, ob wir nicht nur länger arbeiten
wollen, sondern sogar länger arbeiten
müssen, um die Versorgungsqualität zu
gewährleisten.
DKOU 2012
Zu den beiden Punkten Weiterbildung
und demografische Entwicklung sind bereits im Herbst dieses Jahres von Seiten
der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) Foren
einberufen, um sich diesen Problemen
intensiv zu widmen.
Prof. Dr. Christoph Josten
Präsident DGU
AKTUELLER HINWEIS FÜR
B E S U C H E R D E S D KO U
Wir freuen uns auf einen großen Jahreskongress DKOU, der sicher wieder die
große Breite und die Leistungsfähigkeit
unseres Faches darstellen wird. Für die
Unterstützung in zahlreichen Verhandlungen und effiziente Zuarbeiten danken
wir verbindlich allen Mitgliedern und
Akteuren in den jeweiligen Gremien.
Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier
Präsident DGOOC
Dr. Andreas Gassen
BVOU-Kongresspräsident
Liebe Mitglieder,
der Eintritt zum Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU), der
vom 23. bis 26. Oktober 2012 in Berlin stattfindet, ist für alle Mitglieder der Deutschen
Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU), der
Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und
Orthopädische Chirurgie (DGOOC) und der
Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und
Unfallchirurgie (DGOU) nach wie vor frei.
Wir möchten Sie darüber informieren, dass
die DGU und die DGOU in diesem Jahr keine
Mitgliedskarten versandt haben. Für den
kostenlosen Eintritt zum DKOU melden Sie
sich bitte mit Ihrem Namen online unter
www.dkou.de oder ab 22. Oktober 2012
im Kongressbüro vor Ort an (Messe Berlin,
Halle 17, Schalter für Mitglieder). Der Firma
Intercongress liegen sämtliche Namen der
Mitglieder der wissenschaftlichen Gesellschaften vor.
D I E D KO U - H I G H L I G H T S D E R P R Ä S I D E N T E N
Dr. Andreas Gassen, BVOU: „Zu meinen
persönlichen Highlights werden sicherlich
die Mittagsvorlesungen gehören. Es ist uns
hier meines Erachtens gelungen, einen sehr
interessanten Themenmix zu finden. Neben
den üblicherweise sehr hochkarätigen wissenschaftlichen Sitzungen, bei denen mein
besonderes Augenmerk den Vorträgen zu
minimal-invasiven Eingriffen an Knie und
Schulter gelten wird, ist das berufspolitische Programm für mich ein Muss. Die aktuelle honorarpolitische Situation verleiht
unseren Themen hier besondere Aktualität
und Brisanz. Das Kongressthema Qualität,
Ethik und Effizienz wird dadurch aktueller
denn je. Geht es doch im aktuellen Konflikt
zwischen Ärzten und Kostenträgern gerade
auch um diese Themen. Ich empfinde das
ausgewogene Angebot des Kongresses von
Wissenschaft und Berufspolitik für Kliniker
wie Niedergelassene gleichermaßen interessant.
506
Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier, DGOOC/
DGOU: Zweifellos wird die Eröffnungsveranstaltung mit der Rede von Prof. Biedenkopf
einen wesentlichen Meilenstein im Kongressverlauf setzen. Die Pauwels-Vorlesung wird
gehalten von Herrn Per Aspenberg aus Schweden, der für seine brillanten Vorträge bekannt
ist. Er blickt auf eine langjährige, intensive Forschungstätigkeit zu Knochenphysiologie und
Osteoporose zurück. Die Mitgliederversammlung der DGOU wird in diesem Jahr nicht
durch andere große Veranstaltungen beschnitten, so dass voraussichtlich eine deutlich höhere Teilnahme zu erwarten ist. Das
Thema Qualität, Ethik und Effizienz zieht sich
durch den gesamten Kongress und lässt spannende Diskussionen aller beteiligten Fachgruppen erwarten. In diesem Jahr sind die internationalen Sitzungen sehr hoch angesetzt.
Neben unseren polnischen und lateinamerikanischen Gästen sind sehr ausgewiesene Persönlichkeiten aus unserem Fach mit interessanten Übersichtsvorträgen platziert.
Prof. Dr. Christoph Josten, DGU: Leider ist
es nicht möglich, alle interessanten Sitzungen aufzusuchen. Wie jeder Besucher hat
auch der Präsident „die Qual der Wahl“. Auf
jeden Fall freue ich mich besonders auf die
Rede von Herrn Professor Biedenkopf anlässlich der Eröffnungsveranstaltung über ethische Aspekte. Desgleichen bin ich auf die interdisziplinäre Sitzung „Wem gehört die
Wirbelsäule?“ gespannt. Erstmalig kommen
hier die Repräsentanten der an der Versorgung beteiligten Fachgesellschaften zu einer gemeinsamen Podiumsdiskussion zusammen und stellen sich diesem Problem.
Von besonderem Interesse ist in meinen Augen auch die Sitzung „Karriere nach Berufsende“. Mich interessieren hier die demografischen Entwicklungen einerseits und die Erfahrungen von Kollegen andererseits. Besonders gespannt bin ich jedoch auf alle berufspolitischen Themen, die sich mit unserem Leitsatz von „Qualität, Ethik und Effizienz“ beschäftigen.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Editorial
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Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Februar
Oktober2012
2012
507
Editorial
2 . G E S PR ÄCH R H E U M ATO LO G I E
Gemeinsame Aufgaben verbinden
2012 - ein ereignisreiches Jahr
533
505
FO C US C E R E B R A L PA R E S E
Neues zu Diagnostik und Therapie
Impressum
535
510
G OT S - J A H R E S KO N G R E SS
Hohe Messlatte für
künftige Kongresse
Nachrichten
512
Kurz und bündig
Hochschulausbildung für Gesundheitsberufe
521
Familie und Beruf: Wie sich das
eine mit dem anderen vereinen
lässt, darüber sprechen Dr. Yvonne Ebel und
Beate Schnuck im OUMN-Interview.
537
N O U V - J A H R E S TAG U N G
Lebhafte Diskussionen über die
Kernthemen von O und U
540
512
Neue Stiftungsprofessur Versorgungsforschung in der Rheumatologie
513
Qualität und Sicherheit
HIGH 5S -PROJEK T
Krankenkassen und DePuy
einigen sich
513
Eltern unterschätzen die Risiken
zuhause
514
Handlungsempfehlungen für mehr
Patientensicherheit
542
SCHADENSFÄLLE
Festsetzung von Mindestmengen
bei Knie-TEP grundsätzlich möglich 515
Patientenentschädigungsfonds
in Österreich
546
Recht und Wirtschaft
515
Ran an den Rückenschmerz
UPDATE
Politik
Vertretung des Chefarztes bei
privatärztlicher Tätigkeit
S PI FA
RÖ NTGEN
70.000 Niedergelassene ―
eine Stimme
524
Augenblickspräsenz des
Unfallchirurgen: Prof. Dr. Jürgen
Probst war 1982 Präsident der DGU und insgesamt
15 Jahre lang ihr Generalsekretär. IM OUMNInterview spricht er über sein Engagement für die
Unfallchirurgie.
516
Eigentums- und Urheberrechte
an Röntgenbildern
Aus unserem Fach
Unterwegs
O UN D U
D GO U VI SI T I N G F E LLOWSH I P
Die konservativen Inhalte des Faches
im Fokus
518
The Doctor with short sleeves
548
551
554
D G U R E I S E S T I PE N D I U M 2 0 1 2
INTERV IE W
Alterstraumatologie in China
556
Drei Fragen an Wolfram Mittelmeier 520
FAMI L I E U N D B E RU F
Namen
„Frauen können eigenverantwortlich
entscheiden“
521
Personalia
560
INTERV IE W
Wir gratulieren
561
„Die Augenblickspräsenz des Unfallchirurgen“
524
Laudatio/Nachruf
562
DGCH-MEDIATHEK
527
Der richtige Schnitt
542
Für mehr Patientensicherheit:
2006 startete die World Health
Organization (WHO) das High 5s-Projekt
für mehr Patientensicherheit. Innerhalb von
fünf Jahren sollen in fünf Ländern fünf
Patientensicherheitsprobleme aus dem Weg
geräumt werden.
508
529
...
Portrait Gromnica-Ihle
604
Für unsere Mitglieder
V E R K E H R SS I CH E R H E I T S R AT
Von Unfallprävention bis
Notfallmedizin
Für Sie gelesen
531
Kursangebote
487
Kleinanzeigen
504
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
BVOU
Aktionswoche
„Zeigt her Eure Füße“
Schon elf Qualitätsnetze Orthopädische Rheumatologie
Aufruf zur Teilnahme am
ZI-Praxis-Panel
DGOOC
DGOU
565
566
568
Die Praxisübergabe – Krönung des
Lebenswerks?
570
Versicherungsschutz im Ausland
572
Neue Mitglieder
574
Änderung der Mandatsträger
in den BVOU-Bezirken
574
Neue Kompetenznetze
574
Klausurtagung des Jungen Forums 576
Jahresbericht der Sektion
Wirbelsäule
578
Jahresbericht der Sektion
Bildgebende Verfahren
580
Jahresbericht der Sektion
AO Deutschland
582
Jahresbericht der Deutschen Assoziation Fuß- und Sprunggelenk
583
Jahresbericht der Sektion
Orthopädisch/unfallchirurgische
und allgemeine Schmerztherapie
586
Jahresbericht der ASAMI
Deutschland e. V.
588
Jahresbericht der Arbeitsgemeinschaft 2 „Sozialmedizin und
Begutachtungsfragen“
590
Neue Mitglieder
595
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Qualität und Effizienz in der
Medizin durch Leitlinien
506
Neue Mitglieder
507
DGU
Jahresbericht der Sektion
Handchirurgie
598
Jahresbericht der AG Ultraschall
599
Jahresbericht des ANV
601
Neue Mitglieder
602
509
Impressum
Herausgeber
Für den Berufsverband der Fachärzte für
Orthopädie und Unfallchirurgie e. V.
Präsident
Helmut Mälzer
Für die Deutsche Gesellschaft für
Orthopädie und Orthopädische Chirurgie e. V.
Generalsekretär
Prof. Dr. med. Fritz Uwe Niethard
Für die Deutsche Gesellschaft für
Unfallchirurgie e. V.
Generalsekretär
Prof. Dr. med. Hartmut Siebert
Schriftleitung DGOOC
Prof. Dr. med. Fritz Uwe Niethard (V.i.S.d.P.)
Geschäftsstelle DGOOC
Luisenstr. 58/59
10117 Berlin
Tel.: (0 30) 84 71 21 31
Fax: (0 30) 84 71 21 32
E-Mail: [email protected]
Schriftleitung BVOU
Prof. Dr. med. Karsten Dreinhöfer (V.i.S.d.P.)
Abt. Orthopädie und Unfallchirurgie
Medical Park Berlin Humboldtmühle
An der Mühle 2 – 9
13507 Berlin
Tel.: (0 30) 30 02 40 92 12
Fax: (0 30) 30 02 40 92 19
Schriftleitung DGU
Prof. Dr. med. Hartmut Siebert
Joachim Arndt
Geschäftsstelle der DGU
Luisenstr, 58/59
10117 Berlin
Tel.: (0 30) 20 21 54 90
Fax: (0 30) 20 21 54 91
E-Mail: [email protected]
Redaktion
Jana Ehrhardt-Joswig
Tel.: (0 30) 84 71 21 31
E-Mail: [email protected]
Berufsverband der Fachärzte für
Orthopädie und Unfallchirurgie e. V.
Deutsche Gesellschaft für
Orthopädie und Unfallchirurgie
Deutsche Gesellschaft für Orthopädie
und Orthopädische Chirurgie e. V.
Vorstand
Geschäftsführender Vorstand
Geschäftsführender Vorstand
Präsident
Helmut Mälzer, Berlin
Präsident (und Präsident der DGOOC)
Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier, Rostock
Präsident
Prof. Dr. med. Wolfram Mittelmeier,
Rostock
Vizepräsident
Dr. med. Andreas Gassen, Düsseldorf
Stellv. Präsident (und Präsident
der DGU)
Prof. Dr. Christoph Josten, Leipzig
Vizepräsident
Prof. Dr. med. Karsten Dreinhöfer, Berlin
Schatzmeister
Dr. med. Peter Heppt, Erlangen
Vorstandsmitglied
Dr. med. Helmut Weinhart, Starnberg
Vorstandsmitglied
Prof. Dr. med. Karl-Dieter Heller,
Braunschweig
Erscheinungsweise
6 x jährlich:
Februar/April/Juni/August/
Oktober/Dezember
Zur Zeit gültiger Anzeigentarif Nr. 16
vom 1. Oktober 2011
ISSN 2193-5254
Satz und Layout
Georg Thieme Verlag KG
Druck
Grafisches Centrum Cuno GmbH & Co. KG
Gewerbering West 27
39240 Calbe
Mitglied der Arbeitsgemeinschaft
LA-MED Kommunikationsforschung
im Gesundheitswesen e. V.
Mitglied der Informationsgesellschaft
zur Feststellung der Verbreitung von
Werbeträgern e. V.
Mitglieder dieser Vereine erhalten die
Zeitschrift im Rahmen der Mitgliedschaft.
510
2. Vizepräsidenten von DGU und DGOOC 2. Vizepräsident
Prof. Dr. med. Bernd Kladny,
Prof. Dr. Reinhard Hoffmann,
Herzogenaurach
Frankfurt/Main
Prof. Dr. Bernd Kladny, Herzogenaurach
Generalsekretär
Prof. Dr. med. Fritz Uwe Niethard, Berlin
Generalsekretär (und Generalsekretär
der DGU)
Prof. Dr. Hartmut Siebert, Schwäbisch Hall Schatzmeister
Prof. Dr. med. Werner E. Siebert, Kassel
Stellv. Generalsekretär (und
Präsident des Berufsverbandes BVOU
Generalsekretär der DGOOC)
Helmut Mälzer, Berlin
Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard, Aachen
Vorstandsmitglied
Dipl.-Med. Frank-Ullrich Schulz,
Brandenburg
Schatzmeister
Prof. Dr. Werner E. Siebert, Kassel
Leiter der Ordinarienkonferenz
Prof. Dr. med. Joachim Grifka, Bad Abbach
Generalsekretär der DGOU
Prof. Dr. med. Hartmut Siebert,
Schwäbisch Hall
Vertreter der nichtselbständigen Ärzte
aus dem nichtständigen Beirat
Dr. Kai Dragowsky, Berlin
2. Vorsitzender des VLOU
Prof. Dr. med. Volker Ewerbeck,
Heidelberg
Geschäftsstelle des BVOU
Kantstr. 13
10623 Berlin
Tel.: (0 30) 79 74 44 44
Fax: (0 30) 79 74 44 45
E-Mail: [email protected]
www.bvou.net
Leiter des Ausschusses Versorgung,
Qualität und Sicherheit
Dr. Daniel Frank,
Opladen
Leiterin des Ausschusses Bildung
und Nachwuchs
Prof. h.c. Dr. Almut Tempka, Berlin
Geschäftsstelle der DGOOC
Langenbeck-Virchow-Haus
Luisenstr. 58/59
10117 Berlin
Tel.: (0 30) 84 71 21 31
Fax: (0 30) 84 71 21 32
E-Mail: [email protected]
www.dgooc.de
Leiter des Wissenschaftsausschusses
Prof. Dr. Dr. h.c. Joachim Grifka,
Bad Abbach
Verlag
Georg Thieme Verlag KG
Kathrin Jürgens
Rüdigerstr. 14
70469 Stuttgart
Tel.: (07 11) 89 31 617
Fax: (07 11) 89 31 623
E-Mail: [email protected]
Verantwortlich für den Anzeigenteil
Christine Volpp, Thieme Media, Pharmedia
Anzeigen- und Verlagsservice GmbH
Rüdigerstr. 14
70469 Stuttgart
Tel.: (07 11) 89 31 603
Fax: (07 11) 89 31 569
E-Mail: [email protected]
1. Vizepräsident
Prof. Dr. med. Dieter Kohn, Homburg / Saar
Vertreter des Berufsverbandes
der Fachärzte für Orthopädie und
Unfallchirurgie
Helmut Mälzer, Berlin
Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie
Geschäftsführender Vorstand
Präsident
Prof. Dr. Christoph Josten, Leipzig
Erster Vizepräsident
Prof. Dr. Tim Pohlemann, Homburg/Saar
Zweiter Vizepräsident
Prof. Dr. Reinhard Hoffmann,
Frankfurt/Main
Dritter Vizepräsident
Prof. Dr. Bertil Bouillon, Köln
Generalsekretär
Prof. Dr. Hartmut Siebert, Schwäbisch Hall
Schatzmeister
Prof. Dr. Joachim Windolf, Düsseldorf
Schriftführer und Schriftleiter der
Website www.dgu-online.de
Prof. Dr. Andreas Seekamp, Kiel
Geschäftsstelle der DGU
Luisenstr. 58/59
10117 Berlin
Tel.: (0 30) 20 21 54 90
Fax: (0 30) 20 21 54 91
E-Mail: [email protected]
www.dgu-online.de
Vertreter des Berufsverbandes
Deutscher Chirurgen
Dr. Jörg-A. Rüggeberg, Bremen
DGOU-Geschäftsstelle
Luisenstr. 58/59
10117 Berlin
Tel.: (030) 20 21 54 80
Fax: (0 30) 20 21 54 81
[email protected]
www.dgou.de
Vorstand
Präsident
Prof. Dr. Stefan Nehrer, Krems/Österreich
1. Vizepräsident
Prim. Dr. Josef Hochreiter, Linz/Österreich
2. Vizepräsident
Prim. Dr. Peter Zenz, Wien/Österreich
Generalsekretär
Univ. Prof. Dr Alexander Giurea, Wien/
Österreich
Kassierer
Prim. Univ. Prof. Dr. Karl Knahr, Wien/
Österreich
Schriftführer
Prof. Dr. Catharina Chiari, Wien/Österreich
Fachgruppenobermann
Dr. Rudolf Sigmund, Oberwart/Österreich
Sekretariat der ÖGO
c/o Wiener Medizinische Akademie
Alserstraße 4
A-1090 Wien
Kontakt: Silvia Konstantinou
Tel.: +43-1 - 405 13 83 21
Fax: +43-1 - 405 13 83 23
E-Mail: [email protected]
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Impressum
1/1 Anzeige
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Februar
Oktober2012
2012
511
Nachrichten
Kurz und bündig
Patienten nach einer Operation an der Lendenwirbelsäule sollen
in Hessen und Rheinland-Pfalz künftig einheitlich orthopädisch
nachbehandelt werden und schneller wieder in Alltag und Beruf
zurückkehren. Das ist das Ziel einer Initiative von zehn Akut- und
Rehabilitationskliniken sowie Fachärzten der Region Mittelrhein
von Koblenz über Wiesbaden und Mainz bis Großgerau. Ein
Experten-Arbeitskreis verabschiedete dazu jetzt einheitliche
Therapiestandards des neuen Nachsorgekonzeptes. Diese
sollen künftig den Rahmen für die individuell durchgeführte
Anschlussheilbehandlung bilden. Gleichzeitig sollen auch einheitliche Standards für die Nachuntersuchungen der Patienten
vereinbart werden, damit die Daten später wissenschaftlich aufgearbeitet werden können. (red)
Bild: Fotolia
Nahtloser Übergang in die Reha
Physician Assistance: In Kooperation mit der Berliner Steinbeis-Hochschule
hat die DGOU ein Qualifizierungsprogramm für Pflegefachkräfte mit dem
Schwerpunkt Orthopädie und Unfallchirurgie etabliert.
EU will Open Access für Forschungsergebnisse
Ergebnisse von Forschungsarbeiten, die aus Steuermitteln finanziert wurden, sollen laut einem Beschluss der Europäischen
Union künftig kostenfrei für Alle zur Verfügung stehen. So hätten es Forscher und Firmen leichter, die Ergebnisse zu nutzen
und die Wissenschaft voranzubringen, teilte die EU-Kommission
im Juli mit. Von 2014 an sollen wissenschaftliche Inhalte frei
und umsonst im Internet zur Verfügung stehen – den Anfang
sollen dabei Projekte machen, die von der EU oder vom Staat
finanziert werden. Bis 2016 sollen 60 Prozent der veröffentlichten Ergebnisse in Europa frei zugänglich sein. (red)
„Knorpelnetz“ erhält Wissenschaftspreis
Den mit 35.000 Euro dotierten „Interregionalen Wissenschaftspreis 2012“ der europäischen Großregion Luxemburg/Saarland/
Rheinland-Pfalz/Wallonien-Bruxelles/Lothringen erhält das von
Prof. Dr. Henning Madry und Prof. Dr. rer. nat. Magali Cucchiarini (Lehrstuhl für Experimentelle Orthopädie und Arthroseforschung, Universität des Saarlandes) inaugurierte „Knorpelnetz
der Großregion“. Das „Knorpelnetz“ ist ein multinationaler
Forschungsverbund, in dem Wissenschaftler, Kliniker und Ingenieure gemeinsam und grenzüberschreitend am „Knorpel“
forschen. (red)
Hochschulausbildung
für Gesundheitsfachberufe
Der Wissenschaftsrat (WR) spricht sich in seinen jüngsten
Empfehlungen dafür aus, dass künftig ein Teil der Gesundheitsfachberufe an Hochschulen ausgebildet werden soll. Als
Gründe dafür nennt der WR die demografischen und morbiditätsbedingten Entwicklungen und Aspekte der flächendeckenden Krankenversorgung in Deutschland.
Vor allem aufgrund des demografischen Wandels bräuchten
Menschen künftig nicht nur mehr, sondern auch qualitativ andere Versorgungsleistungen. Neue Möglichkeiten in der Diagnostik, Therapie, Prävention, Rehabilitation und Pflege würden
die Anforderungen an die Gesundheitsfachberufe in ihrer Komplexität zusätzlich steigern. Die verschiedenen Gesundheitsfachberufe als eigenständige wissenschaftliche Disziplinen zu
etablieren, mache es darüber hinaus erforderlich, genuine Forschungsprogrammatiken zu entwickeln und wissenschaftliche
Karrierewege zu schaffen.
Foto: Universität des Saarlandes
Bachelor-Studiengang „Physician Assistance“
Mit ähnlicher Zielsetzung hat die Deutsche Gesellschaft für
Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) bereits vor einigen
Jahren in Kooperation mit der Steinbeis-Hochschule ein Qualifizierungsprogramm für Pflegefachkräfte etabliert. Der nebenberufliche Bachelor-Studiengang „Physician Assistance“
mit dem Schwerpunkt Orthopädie und Unfallchirurgie soll es
Pflegefachkräften ermöglichen, sich innerhalb von drei Jahren
spezifisch weiterzubilden. Ziel dieses Studiengangs ist es, einen
qualifizierten Arzt-Assistenten auszubilden, der im Rahmen
der Delegation bestimmte Tätigkeiten übernimmt. Ein Vorteil
der Physician-Assistent-Ausbildung an einer Hochschule liegt
unter anderem darin, dass der akademische Grad des Bachelor
bundesweit anerkannt wird.
Miriam Buchmann-Alisch
Das Team um Prof. Henning Madry gehört dem „Knorpelnetz“ an.
Es wurde Anfang des Jahres gegründet.
512
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Nachrichten
Neue Stiftungsprofessur Versorgungsforschung in der Rheumatologie
Foto: Privat
Mit Hilfe einer Erbschaftsspende der Deutschen Rheuma-Liga
hat die Rheumastiftung im August 2012 eine Stiftungsprofessur für Versorgungsforschung in der Rheumatologie vergeben.
600.000 Euro Fördergelder stehen in den nächsten fünf Jahren
zur Verfügung.
Rotraut
Schmale-Grede,
Vorsitzende der
Rheumastiftung:
„Die neue
Professur wird dringend benötigt.“
sitzende der Rheumastiftung und Vorstandsmitglied der Deutschen Rheuma-Liga. „Angesichts der teilweise prekären Versorgungssituation rheumakranker Menschen in Deutschland wird
die neue Professur dringend benötigt, um die Versorgung von
Erwachsenen und Kindern mit rheumatischen Krankheiten
und ihre Defizite systematisch zu erforschen und neue Versorgungskonzepte zu entwickeln.“
„Am DRFZ wird bereits seit vielen Jahren versorgungsbezogene
Forschung betrieben, jedoch nie mit einer stabilen institutionellen Förderung“, ergänzt Prof. Angela Zink, Leiterin des Forschungsbereichs Epidemiologie am DRFZ Berlin. „Dies wird
sich nun grundlegend ändern, denn das DRFZ fördert die neue
Professur noch einmal mit der gleichen Summe und garantiert
die Fortführung nach Ablauf von fünf Jahren.“ Besonders vorteilhaft erachtet die Rheumastiftung die enge Verzahnung mit
der klinischen Versorgung, die durch das Klinikum Charité gewährleistet ist.
Quelle: Rheumastiftung
Nach einer internationalen Begutachtung hat der Vorstand der
Stiftung aus sechs Konzepten dasjenige von Charité und Deutschem Rheuma-Forschungszentrum Berlin (DRFZ) als das zukunftsfähigste ausgewählt. „Die guten Kooperationsbeziehungen des DRFZ zu Rheumatologen und Patienten und die vielen
bereits laufenden Langzeitstudien bieten eine ideale Ausgangsbasis für die neue Professur“, sagt Rotraut Schmale-Grede, Vor-
Krankenkassen und DePuy einigen sich
Erstmals haben alle Gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland gemeinsam mit dem Hersteller von Hüftendoprothesensystemen DePuy eine Vereinbarung geschlossen, durch die die
Kostenerstattung in Folge eines Produktrückrufes vereinfacht
wird.
Der Produktrückruf war nötig geworden, nachdem unter anderem in England beobachtet worden war, dass bestimmte ASRHüftgelenksysteme von DePuy gehäuft zu Wechseloperationen
geführt haben. DePuy nahm seine ASR-Hüftgelenke daraufhin
im August 2010 vom Markt. Der amerikanische Mutterkonzern
von DePuy, Johnson & Johnson, hat schriftlich erklärt, dass der
Konzern den Vorgang ernst nimmt und bekräftigt, dass DePuy
in der Lage sein wird, den durch den Produktrückruf entstandenen Verpflichtungen nachzukommen. Über diese Vereinbarung hinaus unterstützen gesetzliche Krankenkassen betroffe-
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
ne Patienten dabei, ihre Patientenrechte wahrzunehmen. Die
Krankenkassen bedauern allerdings, dass es in Deutschland
bei Medizinprodukten noch immer nicht die Sicherheitsstandards gibt, die beispielsweise in der Automobilindustrie bei
Rückrufen angewendet werden. Hier ist der deutsche Gesetzgeber gefragt. Die gesetzlichen Krankenkassen fordern, dass die
Medizinproduktesicherheit zum Wohle der Patienten weiter
verbessert wird. Dies gilt insbesondere für Zulassungsstudien
und Produktbeobachtungen nach Markteinführung. Denn eine
hohe Sicherheit von Medizinprodukten ist ein wirksamer, für
die Patienten erlebbarer Patientenschutz und stärkt die Patientenrechte.
Quelle: AOK-Bundesverband
513
Nachrichten
Eltern unterschätzen die Risiken zuhause
Die meisten Eltern sehen im Straßenverkehr die größte Gefahr für ihre Kinder. In
den eigenen vier Wänden dagegen fühlen sie sich sicher: 82 Prozent glauben,
dass das Unfallrisiko für ihr Kind zuhause
gering ist. Eine Studie im Auftrag des
Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zeigt jedoch,
dass die meisten Unfälle zuhause oder in
der Freizeit geschehen.
Jedes Jahr verletzen sich in Deutschland
1,7 Millionen Kinder unter 15 Jahren.
Laut der Studie auf Basis einer Befragung
von 331 Eltern passierten 2010 rund 60
Prozent der Unfälle von Kindern zuhause, nur 14 Prozent dagegen im Straßenverkehr. Bei Kindern ab einem Alter von
Kopfverletzungen umso höher, je jünger
das Kind ist. Er liegt laut Angaben der
Befragten bei den Sechsjährigen bei 33
Prozent, bei den Drei- bis Vierjährigen
bei 50 Prozent und bei Einjährigen bei
rund 70 Prozent. Kleine Kinder stolpern
beispielsweise oft über eine Teppichkante und schlagen mit dem Kopf auf einem
Couchtisch auf, Ältere fallen im Tiefschlaf
oder beim Spielen vom Hochbett oder
stürzen aus dem Fenster – Gefahren, die
häufig verkannt werden. Nur 15 Prozent
der befragten Eltern halten Stürze für die
größte Unfallgefahr.
„Insbesondere Fensterstürze führen oft
zu schwerwiegenden Polytraumata“, sagt
Stefanie Märzheuser, Kinderchirurgin an
Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie
(DGOU) ist seit September 2012 Mitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft „Mehr Sicherheit für Kinder e.V.“
sechs Jahren nahm der Anteil der Verkehrsunfälle zwar zu, doch doppelt so
häufig passierten Unfälle zuhause und in
der Freizeit.
Stürze machen dabei über die Hälfte der
Unfälle aus. Am häufigsten ist der Kopf
des Kindes betroffen. Den Daten der Unfallversicherer zufolge ist der Anteil der
der Charité – Universitätsmedizin Berlin
und Präsidentin der Bundesarbeitsgemeinschaft „Mehr Sicherheit für Kinder“.
Kinderunfälle seien in vielen Fällen vermeidbar. „Gerade in Großstädten sind
etwa Fenstersicherungen unverzichtbar.
Wer keine hat, handelt fahrlässig.“ Etwa
einmal pro Monat fällt allein in Berlin ein
Kind aus dem Fenster.
Besonders gefährlich: die Küche
Besonders gefährlich für Kinder ist auch
die Küche, wo Verbrühungen und Verbrennungen durch heißes Fett, kochendes Wasser oder eine glühende Herdplatte drohen. Gar nicht selten stehen
hier auch ätzende Putzmittel und andere giftige Substanzen in Reichweite von
Kleinkindern. Auch wenn 40 Prozent der
Eltern die Küche für einen großen Risikofaktor halten, lassen 41 Prozent von
ihnen schon kleine Kinder unbeaufsichtigt dort. Ab dem Alter von sechs Jahren
halten sich 81 Prozent der Kinder allein
in der Küche auf.
Auch beim Schwimmen überschätzen Eltern ihre Kinder häufig. „Sobald das Kind
das Seepferdchen hat, haben viele Eltern
das trügerische Gefühl, es wäre im Wasser sicher“, berichtet Markus Schmidt
von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), die mit der Durchführung
der Studie beauftragt war. Rund 70 Prozent der Eltern gaben an, ihr Kind könne gut oder sehr gut schwimmen, auch
wenn es für dieses Abzeichen nur eine
25-Meter-Bahn bewältigen muss. Doch
erst ab acht Bahnen, was dem BronzeAbzeichen entspricht, kann man laut
Deutscher Lebens-Rettungs-Gesellschaft
(DLRG) von einem sicheren Schwimmer
sprechen.
Die meisten Eltern tragen keinen
Fahrradhelm
Obwohl die allermeisten Eltern die Gefahren für Kinder im Straßenverkehr als
sehr hoch einschätzen, ist deren Vorbildfunktion laut Studie nicht immer
gut ausgeprägt: Mehr als die Hälfte der
Eltern gab an, beim Radfahren nie oder
selten einen Helm zu tragen. Märzheuser plädiert insgesamt für mehr Risikobewusstsein der Eltern: „Prävention
bedeutet nicht, dass man Kindern verbietet, Spaß zu haben, sondern Risikokompetenz zu schulen. Kinder erlernen
Gefahrenbewusstsein über Erfahrungen,
zum Beispiel durch Klettern oder Fußball spielen. Man muss motorische Fähigkeiten allerdings altersgemäß schulen.“
Miriam Buchmann-Alisch
514
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Nachrichten
Festsetzung von Mindestmengen bei Knie-TEP grundsätzlich möglich
Mindestmengen für Knie-TEPs sind rechtens. Zu diesem mit Spannung erwarteten Urteil kam das Bundessozialgericht
(BSG) im September und bestätigte damit
die Rechtsauffassung des Gemeinsamen
Bundesausschusses (GBA). Im Hinblick auf
die generelle Rechtmäßigkeit der Festlegung von Mindestmengen durch den GBA
kommt dem Urteil Signalwirkung zu.
sagte der unparteiische Vorsitzende des
GBA, Josef Hecken, der bei der Verhandlung vor dem BSG persönlich für die Argumentation des GBA geworben hatte.
„Der Richterspruch hat für den weiteren
Umgang mit dem Qualitätssicherungsinstrument der Mindestmenge die nötige
Rechtsklarheit gebracht, die wir uns erhofft hatten. Die Anforderungen an die
Abwägung für die Höhe einer Mindestmenge sind zu Recht hoch. Dennoch gibt
es für den GBA hier einen Wertungs- und
Gestaltungsspielraum, der sich einer
rechtlichen Überprüfung entzieht.“
„Für die Leistung Knie-TEP ist die durch
den Gesetzgeber geforderte besondere
Abhängigkeit der Leistungsqualität von
der Leistungsmenge nach Auffassung des
BSG gegeben. Der Gesetzesauftrag für
den Einsatz von Mindestmengen lässt
sich damit auch künftig weiter verantwortungsvoll und sachgerecht erfüllen.
Mindestmengen sind fester Bestandteil
Bild: BVMed
Der 3. Senat des BSG hatte den RevisionsAntrag des GBA als begründet angesehen
und zugleich die Klage einer Klinik gegen
diese Mindestmengenregelung des GBA
an die Vorinstanz – das Landessozialgericht (LSG) Berlin-Brandenburg – zurückverwiesen (AZ: B 3 KR 10/12 R). Vor dem
LSG wird es nun unter Berücksichtigung
der Rechtsauffassung des BSG zu einer
neuen Verhandlung kommen, bei der
insbesondere zu klären ist, ob die Festlegung der Mindestmenge auf 50 Eingriffe
pro Jahr rechtmäßig ist.
der Qualitätssicherung und gezielten
Steuerung von Krankenhausbehandlungen – und werden es auch künftig sein“,
Das LSG Berlin-Brandenburg hatte im August 2011 zunächst der Klage einer Klinik
gegen die Mindestmenge bei Knie-TEP
stattgegeben (AZ: L 7 KA 77/08 KL). Daraufhin hatte der GBA Revision beim BSG
eingelegt und bis zu einer rechtskräftigen Entscheidung in der Hauptsache die
Anwendung der seit dem 1. Januar 2006
geltenden Regelung ausgesetzt. Der Beschluss zur Aussetzung ist unabhängig
von der BSG-Entscheidung nach wie vor
gültig. Nun soll im GBA zeitnah beraten
werden, ob und wie die Mindestmengenregelung bei Knie-TEP künftig umgesetzt
wird.
Quelle: GBA
Das Bundesinstitut für Sportwissenschaft
(BISp) rückt dem Rückenschmerz zu Leibe.
Mit 5,3 Millionen Euro fördert das BISp
in den nächsten Jahren ein Forschungsprojekt zur Optimierung der Diagnose,
Prävention und Therapie von Rückenschmerzen in Spitzensport und in der Gesellschaft. Zu dem Forschungsnetzwerk
gehört unter anderem die Orthopädische
Universitätsklinik Dresden.
Mit diesem Forschungsvorhaben und
der damit initiierten Kampagne „Ran
Rücken – Aktiv gegen Rücken-Schmerz“
beschreitet das BISp neue Wege. Erstmalig – und in dieser Größenordnung wohl
einzigartig in der deutschen Forschungslandschaft – vernetzt das interdisziplinäre Großprojekt aktuelle Diagnose-, Präventions- und Therapieansätze aus dem
allgemeinen Gesundheitswesen mit den
Forschungserkenntnissen im Spitzensport. Die vielfältigen wissenschaftlichen
Fragestellungen werden dabei über ein
nationales Forschungsnetzwerk (MiSpEx:
„National Research Network for Medicine
in Spine and Exercise“) an 14 Standorten
bearbeitet. Zum Netzwerk gehört auch
die Orthopädische Universitätsklinik
Dresden, wo ein „Rumpf-Stabilitäts- und
Funktionsindex“ entwickelt werden soll.
Mithilfe dieses Index‘ soll sich das Risiko
von Rückenbeschwerden ebenso bestimmen lassen wie die Effizienz von Prävention und Therapie. Die Projektverantwortung in Dresden liegt bei Prof. Philip
Kasten.
Quelle: BISp
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Bild: Fotolia
Ran an den Rückenschmerz
515
S P I FA
70.000 Niedergelassene – eine Stimme
Im Juni 2012 schlossen sich der Deutsche Facharztverband und die Potsdamer Runde zum Spitzenverband
Fachärzte Deutschlands (SpiFA) zusammen. Der neue Spitzenverband vertritt die Interessen von 70.000
niedergelassenen Fachärzten und mehr als 210.000 Arzthelferinnen auf bundespolitischer und europäischer Ebene.
Die Anfänge einer gemeinsamen Facharztpolitik der Organfächer liegen zu
Beginn des neuen Jahrtausends. Ab 2003
mit dem Deutschen Facharztverband,
dann gemeinsam ab 2005 mit der Potsdamer Runde, dem Zusammenschluss
von zunächst sieben Berufsverbänden,
organisierten die niedergelassenen Fachärzte von Beginn an gemeinsame Positionen und vertraten diese erfolgreich
gegenüber Politik und Institutionen im
Gesundheitswesen. Mit mittlerweile 16
B V O U I M S P I FA
Wir gratulieren Herrn Dr. Andreas Gassen zur
Wahl zum stellvertretenden Vorsitzenden
des SpiFa und Frau Dr. Elisabeth Dannert zur
Berufung für die Geschäftsführung. Auf
Grund dieser personellen Besetzung werden
wir noch schneller wichtige Informationen erhalten, um entsprechend reagieren können.
Dr. Andreas Gassen
Dr. Elisabeth Dannert
516
beteiligten Berufsverbänden und der nun
vollzogenen Umbenennung der Potsdamer Runde in Spitzenverband Fachärzte
Deutschlands e.V. hat die erfolgreiche
Arbeit einen zukunftsträchtigen Höhepunkt erfahren.
„Wir haben in der Facharztpolitik zu einer Einheit gefunden – dieser Erfolg soll
sich jetzt in einem gemeinsamen Namen niederschlagen“ erklärt Dr. Thomas
Scharmann als Vorsitzender. „Die Namensgebung ist Ausdruck des gewachsenen Selbstbewusstseins der Fachärzte.
SpiFA ist kein neuer Verband unter vielen. SpiFA ist bewährte Facharztpolitik
unter einer Namenskonstruktion, die
jeder versteht und zuordnen kann“, erläutern Dr. Dirk Heinrich und Dr. Andreas
Gassen als stellvertretende Vorsitzende.
Mit der Basis des Spitzenverbandes, den
nunmehr 16 fachärztlichen Berufsverbänden, vertritt SpiFa die Interessen der
70.000 niedergelassenen Fachärzte mit
ihren mehr als 210.000 Arzthelferinnen
auf bundespolitischer Ebene. Damit engagiert sich SpiFa für die Interessen von
280.000 Menschen, die in der ambulanten Versorgung für ihre Patienten tätig
sind. „Der Erhalt der wohnortnahen Patientenversorgung sowohl in Facharztpraxis als auch Klinik ist das oberste Ziel“, so
der Vorstand.
Wie bereits in der Vergangenheit, jetzt
aber unter dem neuen Namen und Dach
von SpiFA, entscheiden die 16 Berufsverbände gemeinsame gesundheits- und
versorgungspolitisch relevante Facharztpositionen über alle Fächer hinweg. Der
SpiFA vertritt diese Positionen im Namen
aller Mitgliedsverbände nach außen.
„Nicht alles neu, aber einfacher adressierbar“, bringt es Dr. Andreas Gassen auf
den Punkt. „Auch die europäische Interessenvertretung bei der UEMS in Brüssel
wird SpiFA übernehmen“, so Dirk Heinrich. UEMS ist die europäische Vereinigung der Fachärzte (Union Européenne
des Médecins Spécialistes).
Joachim Stier, SpiFa Pressesprecher
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Dem SiPFA gehören folgende Facharztverbände an: Berufsverband der Augenärzte
Deutschlands e.V. (BVA), Berufsverband Niedergelassener Chirurgen e.V. (BNC), Berufsverband der Deutschen Dermatologen e.V.
(BVDD), Bundesverband Niedergelassener
Diabetologen e.V. (BVND), Berufsverband
der Frauenärzte Deutschlands e.V. (BVF), Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands e.V. (bng), Bundesverband Niedergelassener Hämatologen und
Onkologen in Deutschland e.V. (BNHO),
Deutscher Berufsverband der Hals-NasenOhrenärzte e.V. (BVHNO), Berufsverband
der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU), Bundesverband der Pneumologen (BdP), Berufsverband der Rehabilitationsärzte Deutschlands e.V. (BVPRM), Berufsverband Deutscher Rheumatologen e.V.
(BDRh), Berufsverband Deutscher Urologen
e.V. (BDU), Bundesverband Ambulantes
Operieren (BAO), Deutscher Facharztverband (DFV) und der Bundesverband der Belegärzte e.V. (BdB) als assoziiertes Mitglied.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Politik
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Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Februar
Oktober2012
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„Chirurgie ist mehr als operieren“, stellen Hartwig Bauer und Axel Ekkernkamp
als Motto über die diesjährige Tagung
der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft
Qualitätssicherung (CAQS). Genau dieses
Wissen treibt viele Orthopäden und Unfallchirurgen seit Einführung der letzten
Musterweiterbildungsordnung (MWBO)
auf die Barrikaden. „Ja – natürlich ist das
so!“, werden spontan alle erfahrenen
Kollegen bestätigen, aber wie messen
und bewerten wir diese „Selbstverständlichkeit“ in unserer heutigen Weiterbildungsrealität? Bei genauerer Betrachtung
der MWBO finden sich zwar für nahezu
alle Aspekte der konservativen Chirurgie
Oberbegriffe oder zumindest die Forderung nach Kenntnissen und Fähigkeiten –
aber reicht das? Hatten zunächst vorrangig konservativ tätige, niedergelassene
Orthopäden und Leitende Ärzte von Rehabilitationskliniken die Weiterbildungsdefizite beklagt, so mussten wir doch
spätestens seit dem Leitartikel von Fritz
Niethard „Für eine konservative Orthopädie und Unfallchirurgie“ in den Ortho-
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komplexer ist.
Nur definierte Prozeduren werden
bezahlt und weitergebildet!?
Seit Jahren wird wiederholt versucht,
eine Zusatzweiterbildung „Konservative Orthopädie und Unfallchirurgie“
in der MWBO zu etablieren. Wohl nicht
zuletzt durch ein OPS-getriggertes DRGEntgeltsystem blieben diese Bemühungen bislang ohne Erfolg. Dieses System
belohnt eben Prozeduren, sprich kodierbare Maßnahmen. Am meisten lohnen
sich gut bezahlte, schnelle und risikolose
Operationen. Aufwändige Anamnesen,
klinische Untersuchungen, Assessments,
schrittweises Herantasten an den Menschen mit nicht-invasiven, aber auch mit
nicht-medikamentösen Therapien und
die sorgfältige Beobachtung der individuell verschiedenen Wirksamkeit, all das
hat regelhaft keinen Platz mehr in der
DRG-Klinik.
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Die Weiterbildungsklausur der DGOU fand an einem unerwarteten Ort– einer katholischen
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Ansporn genug für die DGOU, viele Experten als Klausurteilnehmer an einen unerwarteten Ort – eine katholische Tagungsstätte in Berlin! – einzuladen, um einmal
in Ruhe zu diskutieren, wie eine zukünftige Weiterbildungsstruktur denn tatsächlich die Inhalte vermitteln kann, die zukünftige Kollegen und Patienten brauchen.
Generalsekretär Hartmut Siebert begrüßte alle Teilnehmer herzlich, Maximilian
Rudert führte in die Problematik ein,
dann konnte Matthias Psczolla einleitend zeigen, wie viele Patienten mit Erkrankungen unseres Fachgebietes bereits
heute nicht in unseren Fachabteilungen
betreut werden – ein Potenzial, welches
unserem Fach sicher nicht verloren gehen sollte.
Brainstorming in den Arbeitsgruppen
Es folgten die Arbeitsgruppensitzungen
und das gemeinsame Abendessen mit
vielen guten Gesprächen. Am Samstag
ging es nach gutem Frühstück mit neuer
Kraft zurück in die Arbeitsgruppen. Im
Plenum ergaben sich hochengagierte Diskussionen, aber auch die Erkenntnis „Es
ist alles nicht so einfach zu lösen …“
Die Arbeitsgruppe 1 unter Leitung von
Bernd Kladny und Helmut Locher diskutierte „Definition und praktische Ausführung konservativer Weiterbildungsinhalte und wie ist dies überprüfbar?“.
Erwartungsgemäß konnten nicht alle
Aspekte schlüssig gelöst werden, aber es
wurden Inhalte und Wege beschrieben,
die die Einheit des Faches nicht gefährden und trotzdem Kollegen mit großem
Interesse an konservativer Therapie eine
ehrliche Weiterbildung zum Facharzt für
Orthopädie und Unfallchirurgie und mit
Zusatzqualifikation zum „Orthopädischen Rheumatologen“ nach acht Jahren
ermöglichen könnte. Gerade hier wird
deutlich, dass Weiterbildungsnachweise
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Juni 2012
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Am 9. und 10. März 2012 fand in Berlin die Weiterbildungsklausur
„Konservative Orthopädie und Unfallchirurgie“ statt. Impressionen und Ergebnisse.
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April
2012
Schon mehrere Male haben DGOU und BVOU in den OUMN die schleichende Chirurgisierung
des Faches dargestellt und für eine Stärkung der konservativen Inhalte plädiert.
O UND U
Die konservativen Inhalte des Faches
im Fokus
Das DRG-System, die politisch gewollten Veränderungen der Versorgungslandschaft, aber auch die Umsetzung der Weiterbildungsordnung durch die Ärztekammern führen zu einer schleichenden „Chirurgisierung“
des Faches. DGOU und BVOU sind deshalb besorgt um die konservativen Inhalte von O und U und diskutieren intensiv, wie diese erhalten und gestärkt werden können.
DGOU und BVOU sind besorgt um die DGOU und BVOU schon im Jahr 2010 ei- rausforderungen, die mittelbar mit der
konservativen Inhalte des Faches. Dass nen Antrag auf eine Zusatzweiterbildung Weiterbildungsordnung zusammenhändas DRG-System, die politisch gewoll- für konservative Orthopädie und Unfall- gen (Nachwuchsmangel, Feminisierung,
ten Veränderungen der Versorgungs- chirurgie beim Ärztetag in Dresden einge- Arbeitszeitmodelle, etc.). Bereits im Delandschaft, aber auch die Umsetzung bracht. Die Fülle der damals vorgelegten zember 2012 will die Bundesärztekamder Weiterbildungsordnung durch die Anträge hatte allerdings dazu geführt, mer ein internetbasiertes Portal auf den
Weg bringen,
Ärztekammern
in das die
zu einer schleiForderungen nach einer speziellen Weiterbildung für die konservative
einzelnen
chenden „ChiOrthopädie und Unfallchirurgie und damit einer Ausweitung der WeiterFa ch ges el l r urgisier ung“
schaften ihre
des Faches fühbildungszeit stehen solchen gegenüber, die eine Begrenzung fordern.
Vorstellungen
ren, wurde bebezüglich eireits mehrfach
in diesem Mitteilungsorgan dargestellt dass sämtliche Anträge an den Vorstand ner Novellierung einstellen sollen. Da(Niethard: „Für eine konservative Ortho- verwiesen wurden. Als Reaktion auf die bei ist es erforderlich, dass die Inhalte
pädie und Unfallchirurgie“, OM 4/2011, zahlreichen Veränderungsvorschläge hat innerhalb eines Gebietes abgestimmt
Seite 317f.; Niethard: „Für eine Renais- die Bundesärztekammer dann eine No- werden. Orthopädie und Unfallchirurgie
sance der konservativen Orthopädie und vellierung der Weiterbildungsordnung müssen sich demgemäß mit den andeUnfallchirurgie“, OUMN 2/2012, Seite ins Auge gefasst, die ursprünglich erst ren sieben im Gebiet Chirurgie veran150f.; Tempka: „Unser Fach ist beliebt 2016 auf den Weg gebracht werden sollte, kerten Fächern konsentieren. Es ist also
und soll es auch bleiben“, OUMN 3/2012, nun aber bereits früher ansteht; denn vie- Eile geboten, die konservativen Inhalte
Seite 264ff.) Aus diesem Grund hatten le Fächer stehen vor entscheidenden He- des Faches Orthopädie und Unfallchir-
518
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Aus unserem Fach
urgie zu überdenken, wenn die bisher
vorhandenen Schwächen des Systems beseitigt werden sollen.
Weiterbildungsklausur im März 2012
Die konservativen Inhalte des Faches
standen bereits bei einer Weiterbildungsklausur im Fokus, die im März
2012 von DGOU und BVOU unter der
Leitung von Almut Tempka und Maximilian Rudert veranstaltet wurde.
Dass „Chirurgie mehr ist als operieren“,
war die einhellige Meinung sämtlicher
Workshop-Teilnehmer. Und dass die Orthopädie und Unfallchirurgie gut beraten ist, die konservativen Inhalte ihres
Faches zu pflegen, wo sich konservative
und operative Strukturen im Sinne einer
patientenorientierten und Ressourcen
sparenden Medizin zusammenschließen
und wo sich auch in der Gesellschaft ein
Verdachtsmoment regt, dass „zuviel operiert wird“, war ebenso klar.
Die Gremien von O und U waren in der
Zwischenzeit nicht untätig. In zahlreichen Sitzungen haben sich kompetente
Vertreter der einzelnen Bereiche zusammengefunden, um Wege zu einer verbesserten Bewertung der konservativen Inhalte des Faches aufzuzeigen. Zahlreiche
Randbedingungen gilt es zu berücksichtigen:
■
■
■
■
Konservative Inhalte des Faches betreffen Orthopädie und Unfallchirurgie, sind aber naturgemäß bei der
Orthopädie stärker ausgeprägt.
Wichtige konservative Bereiche werden auch in anderen Fächern oder
Gebieten erbracht (Rheumatologie,
Schmerztherapie, Osteologie). So konnte Psczolla zeigen, dass nur circa 50
Prozent aller konservativen Akutpatienten mit Erkrankungen der Bewegungsorgane von O und U behandelt
werden (Abb. 1)
Die Bundesärztekammer beabsichtigt in Anbetracht der Situation unter
den Weiterzubildenden, die Weiterbildungsordnung zu flexibilisieren
und bestimmte Inhalte in Modulen
„zu verpacken“.
Der Nachwuchs, der die Niederlassung anstrebt, sollte nicht durch eine
überlange Weiterbildungszeit stra-
Behandlung konservativer orthopädisch-unfallchirurgischer Akutpatienten in verschiedenen
Krankenhausabteilungen (Rheinland-Pfalz 2009, nach Psczolla).
paziert werden und Nachteile gegenüber ähnlichen Berufswegen (zum
Beispiel Physikalische und Reha-Medizin) haben: „Unser Fach ist beliebt
und soll es auch bleiben“ (Tempka,
OUMN 3/2012).
So stehen denn Forderungen nach einer
speziellen Weiterbildung für die konservative Orthopädie und Unfallchirurgie
und damit einer Ausweitung der Weiterbildungszeit solchen gegenüber, die
eine Begrenzung fordern. Diesem Widerspruch hatten sich auch die Gruppierungen zur Behandlung der Problematik in
den letzten Sitzungen zu stellen.
Ein Lösungsweg bietet sich dadurch an,
dass die von der Bundesärztekammer
gewünschte Flexibilisierung der Weiterbildungszeiten und -inhalte sinnvoll für
Orthopädie und Unfallchirurgie eingesetzt wird. Frau Tempka hat den Paradigmenwechsel vom Common Trunk zum
Common Content im Heft 3/2012 der
OU Mitteilungen und Nachrichten dargestellt. Demnach können alle Inhalte der
Weiterbildung zu jedem Zeitpunkt während des gesamten Curriculums erworben werden. „Entscheidend ist vielmehr,
dass in jeder Praxis oder Klinik eine für
diesen Teil im Gebiet Chirurgie befugte
Person die jeweiligen Inhalte vertritt.“
So könnte neben einem Kernbereich für
die operativen Inhalte der konservativen
Orthopädie und Unfallchirurgie auch
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
in der Basisweiterbildung ein größerer
Stellenwert zugemessen werden. Die Inhalte sind ohnehin komplett ohne Lücken
und mit großen Zahlen in der bisherigen
Weiterbildungsordnung vertreten. Wenn
denn diese Inhalte nicht in Gänze weitergebildet werden, so liegt das vielfach daran, dass die Überprüfung der Weiterbildungskataloge im konservativen Bereich
nicht in gleicher Weise erfolgt wie zum
Beispiel beim Operationskatalog. Es liegt
auch daran, dass die Kliniken hinsichtlich
ihrer Kompetenz auf dem Gebiet der konservativen Inhalte nicht adäquat überprüft werden. Wenn alles dies mit einer
Novellierung der Weiterbildungsordnung
umgesetzt werden kann, dann bedarf es
auch keiner Zusatzweiterbildung Spezielle konservative Orthopädie und Unfallchirurgie. Sie könnte für viele Ärzte in der
Weiterbildung abschreckend wirken und
eher zur Abdrift in andere Fächer führen.
Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard
Prof. Dr. Fritz
Uwe Niethard,
Generalsekretär der
DGOOC und stellvertretender Generalsekretär
der DGOU
519
Aus unserem Fach
INTERVIEW
Drei Fragen an…
… Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier, diesjähriger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und
Orthopädische Chirurgie (DGOOC). Als einer der Vorsitzenden des noch jungen Fachbeirates Technische
Orthopädie und als Chair des nächsten Kongresses Orthopädie + Reha-Technik 2014 in Leipzig spricht er
über die technische Orthopäde beim Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie.
Als Präsident der DGOU und einer der
drei Kongresspräsidenten des DKOU in
Berlin stehen Sie dem gesamten Fach in
der Verantwortung. Sollten in der Weiterbildungsordnung „Orthopädie und
Unfallchirurgie“ konservative Inhalte
stärker betont werden?
Prof. Mittelmeier: Konservative Inhalte sind seit jeher ein ganz wesentlicher
Bestandteil in der Orthopädie. Deshalb
muss es weiterhin gelingen, den jungen
Medizinern zu zeigen, dass unser Fach
ein starkes konservatives Fundament behalten muss, auch im Rahmen des Wandels zu O und U. Die entsprechenden
Weiterbildungsinhalte müssen in allen
Versorgungsebenen gepflegt werden. Die
tägliche Arbeit bedarf einer guten Grundausbildung und ständiger Aktualisierung
des Wissens; deshalb wird sich die Fachgesellschaft intensiv dafür einsetzen,
konservative Inhalte in der Weiterbildungsordnung zu stärken. Technische Orthopädie muss konsequent gelehrt, verstanden und in der täglichen Praxis hoch
qualitativ gelebt werden.
Sie sind als Mitbegründer und einer
von drei Vorsitzenden des neuen Fachbeirates Technische Orthopädie und als
Chair des nächsten Kongresses Orthopädie + Reha-Technik 2014 in Leipzig
einer der profiliertesten Fürsprecher
der Technischen Orthopädie. Mal umgekehrt: Welche Wünsche hätten Sie an die
Vertreter der Technischen Orthopädie?
Die enge Koexistenz zwischen Orthopädietechnik und Ärzten hat in Orthopädie
und Traumatologie eine große Tradition.
Die gegenseitige und gemeinsame Ausbildung unseres Nachwuchses sowie die
tägliche Zusammenarbeit müssen gesichert und ausgebaut werden. Es muss uns
noch mehr gelingen, Ausbildungsvalenzen zu verknüpfen, damit Studenten und
Auszubildende die konstruktive Zusam-
520
Wolfram Mittelmeier, Präsident der DGOOC 2012
menarbeit von Anfang an leben lernen.
Weiter müssen wir gemeinsam umfassende Qualitätsaspekte entwickeln, damit
letztlich der Patient optimal individuell
versorgt wird. Technische Orthopädie
darf nicht im Kaufhaus von der Stange abgegeben werden, sondern muss dem Patienten qualifiziert angepasst werden, und
zwar von ärztlicher und technischer Seite.
Gemeinsame Tagungen wie der Weltkongress Orthopädie + Reha-Technik 2014 –
noch dazu in Verbindung mit einer breit
aufgestellten Fachmesse – stärken unsere
Entwicklungsposition und unsere politische Wahrnehmung.
Der demografische Wandel beschäftigt
zunehmend Politik und Gesellschaft. Ist
die Ärzteschaft darauf vorbereitet? Ist in
Berlin ein Bedeutungswechsel von den
rein operativen Verfahren hin zu einem
Schwerpunkt „geriatrische Rehabilitation“ zu erkennen?
Die Zukunft bringt große Herausforderungen durch die demografische Entwicklung und steigende Bedürfnisse der
Bevölkerung hinsichtlich der Erhaltung
der Mobilität und Selbständigkeit des
Einzelnen. Es wird sicherlich erforderlich sein, sich von Seiten der orthopädischen Technik und der Technischen
Orthopädie verstärkt mit diesem Thema
zu befassen. Nur gemeinsam können wir
diesen Auftrag bewältigen. Ein Schwerpunkt „geriatrische Rehabilitation“ alleine wird dieser Herausforderung nicht
gerecht, sondern wir müssen ein Paket
schnüren für den älteren Patienten, bei
dem die frühe Prävention genauso eine
Rolle spielt wie optimierte Diagnostik,
Behandlung und gezielte Rehabilitation.
In diesem Paket ist die Abstimmung der
verschiedenen Aspekte wichtig, dazu
brauchen wir Orthopädie-Technik und
Medizin in gleichem Maße. Wir werden
gemeinsame Interessen im Hinblick auf
diesen demografischen Weg in stabile,
zukunftsgerichtete Arbeitsschwerpunkte
wie Alterstraumatologie und orthopädische Geriatrie einbringen müssen. Die
Erhaltung der Mobilität kann und darf
sich nicht auf die operative Versorgung
und den kurzen Zeitraum einer Rehabilitation danach beschränken. Die Erhaltung und Verbesserung der mobilen
Selbstständigkeit des älteren Patienten
in seiner gewohnten Umgebung bedarf
weiterführender gemeinsamer Versorgungsstrategien über Krankenhaus und
Praxis hinaus. Insgesamt befinden wir
uns durch die vertrauensvolle, enge Kooperation auf einem fruchtbaren Weg,
die konkreten Verlaufsformen des demografischen Wandels aufzugreifen und auf
diese Herausforderungen zu antworten.
Interview: Bernd Wünschmann, BIV-OT
D KO U 2 0 1 2
Zum zweiten Mal in Folge findet beim DKOU
2012 in Zusammenarbeit mit dem Bundesinnungsverband Orthopädietechnik ein Tag
der Technischen Orthopädie statt.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Aus unserem Fach
1/1 Anzeige
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Februar
Oktober2012
2012
521
Aus unserem Fach
Zwei Orthopädinnen, zwei Freundinnen: Yvonne Ebel (li.) arbeitet als Fachärztin in der Klinik am Eichert in Göppingen, Beate Schnuck als leitende Ärztin
der Kinderorthopädie am Diakoniekrankenhaus Rotenburg/Wümme.
FA M I L I E U N D B E R U F
„Frauen können eigenverantwortlich
entscheiden“
Die eine hat gerade ein Kind bekommen, die andere ist nach einem Jahr Elternzeit in ihren Beruf zurückgekehrt: Dr. Yvonne Ebel und Beate Schnuck. Kurz vor der Geburt des Kindes von Frau Dr. Ebel sprechen die
beiden Fachärztinnen in den OUMN darüber, ob und wie die Mutterschaft ihren Arbeitsalltag verändert hat.
Sie beide haben einen arbeitsintensiven
Beruf, Frau Dr. Ebel als Fachärztin für
Orthopädie und Unfallchirurgie, Frau
Schnuck als Fachärztin für Orthopädie
mit der Zusatzbezeichnung Kinderorthopädie. Fällt die Entscheidung für ein Kind
dann schwer?
ren. Ich engagiere mich sehr für meinen
Beruf – dennoch war für mich die Frage
wichtiger, ob ich den richtigen Partner
habe, mit dem ich ein Kind großziehen
möchte.
meine anderen Umstände als Oberärztin
unpassend sind.
Hat Ihre Schwangerschaft den Dienstplan gefährdet?
Wie haben Ihre Chefs und Kollegen auf
die Schwangerschaft reagiert?
Schnuck: Da ich im OP-Saal nicht mehr
röntgen konnte, habe ich im Dienst die
Telefonbereitschaft übernommen, opeEbel: Man macht sich schon Gedanken:
Hat man den Facharzttitel in der Tasche? Schnuck: Meine Kollegen haben gratu- rieren musste jemand anders. Diese LüPasst ein Kind zur Karriereplanung? Man liert und die erfreuliche Nachricht posi- cke zu füllen war für die Abteilung nicht
leicht und bedeutete Mehrarüberlegt sich den Zeitbeit für meine Kollegen, die
punkt, wann ein Kind pas„Das hört man oft: Oberärztin in Teilzeit geht
sich jedoch sehr verständnissend sein könnte. Wobei
voll verhielten.
es den richtigen Zeitpunkt
nicht. Das ist diskriminierend und falsch.“
eigentlich nicht gibt.
Yvonne Ebel
Ebel: Ich habe meinen Chef
relativ früh eingeweiht, schon
Schnuck: Ich habe gar nicht
so sehr über meinen Beruf nachgedacht, tiv aufgenommen. Die Geschäftsführung in der fünften oder sechsten Schwansondern eher versucht, meinen Kinder- der Klinik, an der ich vorher tätig war, hat gerschaftswoche. Er hat mich dann bei
wunsch mit meinem Leben zu vereinba- mir allerdings zu verstehen gegeben, dass Operationen eingeteilt, bei denen nicht
522
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Aus unserem Fach
Rücksicht
gegeröntgt wurnommen wird.
de.
Offiziell
„Leider ist es vielerorts so, dass auf eine schwangere Frau in der AbteiDabei wäre es
habe ich meilung wenig Rücksicht genommen wird. Dabei wäre es häufig mit ein
häufig mit ein
ne Schwanbisschen Mühe und Aufwand möglich, den Klinikarbeitsplatz so zu
bisschen Mühe
gerschaft der
und
Aufwand
Klinikleitung
gestalten, dass er für eine Schwangere interessant bleibt.”
möglich,
den Klinach
dem
Beate Schnuck
nikarbeitsplatz
fünften Moso gestalten, dass
nat mitgeteilt.
Von diesem Zeitpunkt an habe ich nicht Schnuck: Im Mutterschutzgesetz steht er für eine Schwangere interessant bleibt,
mehr operiert, sondern administrative an keiner Stelle, dass eine Schwangere den besonderen Gegebenheiten angepasst ist und mehr bietet als ausschließAufgaben und Sprechstunden übernom- nicht operieren darf.
lich Stationsarbeit oder administrative
men. Ich habe das ganz gelassen gesehen,
Aufgaben.
da ich schon Fachärztin bin und keine Genau darum geht es: Dass die KlinikLogbuch-relevanten Operationen mehr leitungen aus einer Unsicherheit heraus
Ebel: Auch ich bin der Meinung, dass
brauche. Außerdem war ich mit fort- schwangere Frauen aus dem OP verbaneine Frau eigenverantwortlich entscheischreitender Schwangerschaft körperlich nen, was unter Beachtung bestimmter
den kann, ob sie operieren möchte oder
weniger leistungsfähig. Meine männli- Maßnahmen nicht nötig sei.
nicht. Dabei geht es ja nicht nur ums
chen Kollegen fanden das eigentlich ganz
gut, weil ich ihnen keine Operationen Schnuck: Was die Ärzteschaft angeht, Röntgen, sondern auch um Infektionsgewar das in unserer Klinik nicht der Fall, fahren. Das Risiko muss und kann man
mehr wegnehmen konnte.
da überwog das Interesse des Manage- selbst kalkulieren.
ments, die OP-Zahlen aufrechtzuerhalEine interessante Formulierung.
ten. Mir hat nie jemand angetragen, Frau Schnuck, Ihr Kind ist jetzt ein Jahr
Ebel: Ja, es gibt durchaus eine gewisse mich aus dem OP fernzuhalten, ganz alt, Sie sind in den Arbeitsalltag zuRivalität. Jeder will lieber selbst operie- im Gegenteil, ich musste anfangs darauf rückgekehrt. Sieht der noch so aus wie
ren statt zu assistieren oder gar Stations- hinweisen, dass ich bestimmte Eingriffe vorher?
nicht übernehmen konnte, weil dabei
arbeit zu leisten.
geröntgt wurde. Prinzipiell finde ich es Schnuck: Nein, abgesehen davon habe
absolut richtig, dass auch schwangere ich die Klinik gewechselt. Ich bin bis zur
Der Deutsche Ärztinnenbund fordert
Ärztinnen operieren. Allerdings sollte es Geburt meines Kindes gependelt, 100 Kieine Anpassung des Mutterschutzgeim Ermessen der Einzelnen liegen, wozu lometer hin, 100 Kilometer zurück. Das
setzes für medizinische Berufe. Weisie während ihrer Schwangerschaft in ist mit einem Kleinkind natürlich nicht
terbildungsassistentinnen klagen oft
machbar. Ich habe eine wunderbare und
der Lage ist.
darüber, dass sie der Mutterschutz aus
neue berufliche Herausforderung in der
dem Beruf katapultiert und sie ihre OPLeider ist es vielerorts so, dass auf eine Nähe meines Wohnortes gefunden und
Kataloge nicht erfüllen können. Sehen
arbeite jetzt 30 Stunden pro Woche,
schwangere Frau in der Abteilung wenig
Sie das auch so?
manchmal ein bisschen mehr. Damit bin
ich sehr zufrieden.
O R T H O PÄ D I N N E N - B L O G S P O T
Seit einem Jahr schreiben Beate Schnuck und
Dr. Yvonne Ebel in ihrem Blog nicht nur über
aktuelle Themen aus Orthopädie und Unfallchirurgie, sondern auch über allerlei Brisantes und Wissenswertes zu Berufspolitik, Social Media und Lifestyle. Neben ihrem Beruf
verbindet die Freundinnen die Lust am
Schreiben und eine Begeisterung für die unzähligen Perspektiven, die das World Wide
Web bietet. „Wir sind selbst eifrige Leserinnen verschiedenster Blogs und haben dadurch erfahren, wie effektiv und unterhaltsam sich so Informationen vermitteln lassen.
Wir wollen interessantes Fachwissen auch
mit anderen Berufsgruppen teilen, unsere
persönlichen Erfahrungen in unseren Beruf
einfließen lassen und uns auch ‚typisch weiblichen‘ Themen widmen. Nicht zu kurz kommen sollen außerdem berufspolitische Informationen sowie Neuigkeiten aus dem noch
jungen Social Media-Bereich in der Medizin.
Eine gute Recherche versteht sich da von
selbst“, so die Autorinnen. Beate Schnuck arbeitet als Kinderorthopädin und möchte vermehrt Kollegen und Kinderorthopädie-Interessierte anderer Fachgebiete mit ihren Beiträgen ansprechen. Yvonne Ebel recherchiert als Orthopädin und Unfallchirurgin
gerne auch mal zu nicht-operativen Themen
wie beispielsweise Osteopathie und Rheuma. „Natürlich sind für uns als Frauen auch
Themen wie Vereinbarkeit von Beruf und Familie aktuell, uns ist aber auch der Austausch
mit den männlichen Kollegen wichtig, da in
unserem Fachgebiet nach wie vor mehr Männer arbeiten. Und jedes Geschlecht hat seine
Stärken und Schwächen.“
Zum Weiterlesen und Kommentieren:
www.orthopaedinnen.blogspot.com
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Sind die Kinderbetreuungsmöglichkeiten
gut?
Schnuck: Ja. In kleineren Städten hat man
sicherlich mehr Möglichkeiten als in der
Großstadt, das Angebot entspricht in etwa
der Nachfrage. Ich habe hier das Glück, die
klinikeigene Kinderbetreuung nutzen zu
können mit dem Vorteil kurzer Wege und
entsprechender Öffnungszeiten.
Fällt es Ihnen schwer, Ihr Kind betreuen
zu lassen?
Schnuck: Nein. Nur fällt es mir nicht immer leicht, es fast sieben Stunden täglich
betreuen zu lassen. Andererseits bin ich
sicher, dass mein Kind sehr gut aufgehoben ist, ebenso halte ich den Kontakt mit
anderen Kindern ab dem ersten Lebensjahr für sehr wichtig.
523
Aus unserem Fach
Foto: Privat
„Ich bin sehr dankbar
und glücklich, dass
ich am 21. Juli einen
gesunden Jungen zur
Welt bringen durfte.
Seit diesem Datum hält
mich mein Sohn Mathéo
ganz schön auf Trab,
und mein sonst so organisierter Tagesablauf
ist auf einmal völlig
fremdbestimmt, und ich
bin irgendwie ständig
mit Stillen und Wickeln
beschäftigt...“ Das und
noch mehr schreibt
Yvonne Ebel in ihrem
Blog. Wir gratulieren zu
Mathéos Geburt und
wünschen für das turbulente Familienleben
viel Kraft (und wenig
Augenringe).
Frau Ebel, Ihr Kind ist noch nicht geboren.
Haben Sie schon einen Betreuungsplatz?
Ebel: Nein, aber ich wohne im Großraum
Stuttgart, da sind Kita-Plätze knapp, und
ich habe mich schon auf mehrere Wartelisten setzen lassen.
Wann wollen Sie wieder arbeiten gehen?
Ebel: Ich denke, ich mache ein Jahr Elternzeit. Ob ich danach an meine Klinik
zurückkehre, ist noch nicht klar. So wie
die Strukturen dort sind, kann ich es
mir eigentlich nicht vorstellen. Vielleicht
strebe ich eine Niederlassung in einer
Gemeinschaftspraxis an.
Können Sie das Argument nachvollziehen, dass eine Frau in Teilzeit chirurgisch
nicht tätig sein kann, weil sie dann die
Patienten nach der Operation gar nicht
mehr betreuen kann?
Ebel: Das hört man ja oft: Oberärztin in
Teilzeit geht nicht. Das ist diskriminierend und falsch. Wer seinen Tagesablauf
gut plant, kann Operationen, klinische
Tätigkeiten und Sprechstunden auch in
Teilzeit unter einen Hut kriegen. Ich sehe
es an mir selbst: Ich arbeite sehr effektiv,
und ich glaube nicht, dass ich weniger arbeite als ein Kollege in Vollzeit.
524
Schnuck: Ich kenne einige Oberärztinnen, die in Teilzeit arbeiten. Es erfordert
sicherlich einiges an Selbstorganisation,
Struktur und Effektivität, um dieser Aufgabe gerecht zu werden, was den Frauen
auch meistens dank einer unglaublichen Motivation gelingt. Allerdings gibt
es eben noch viele Vorurteile. Ich weiß
beispielsweise von einer erfahrenen und
kompetenten Oberärztin, die nach der
Elternzeit in Teilzeit in ihren Beruf zurückgekehrt ist. Nun hat ihr Chef sie aufgefordert, ihren Oberarzt-Titel zurückzugeben. Das macht mich wirklich wütend.
Alle Welt redet vom Ärztemangel. Über
kurz oder lang werden es sich die Krankenhäuser nicht leisten können, ihre
weiblichen Mitarbeiterinnen zu vergraulen. Wie können sie es ihnen ermöglichen, trotz Kindern im Beruf zu bleiben?
Schnuck: Die Bereitschaft zur gleichberechtigten Teilzeitbeschäftigung ist
unabdingbar. Ärztinnen sind auch in
Teilzeittätigkeit hochqualifizierte Arbeitskräfte und müssen voll integrierte
Mitglieder des Teams bleiben, gefragte
ärztliche Tätigkeiten wie das Operieren
dürfen ihnen nicht verwehrt sein. Technische Möglichkeiten, um administrative
Aufgaben beispielsweise im home office
zu verrichten, sollten geschaffen werden,
Online-Kommunikation ist zeitsparend.
Die Grundvoraussetzung ist natürlich die
Bereitschaft, sich auf Ärztinnen mit Kindern einzulassen.
Vielen Dank für das Gespräch!
Interview: Jana Ehrhardt-Joswig
Jana Ehrhardt-Joswig ist
Redakteurin der OUMN.
WA S D E N K E N S I E ?
Wie sieht es an Ihrer Klinik aus? Haben Frauen, die Kinder bekommen, die gleichen
Chancen im Arbeitsalltag, oder sind Sie mit
Vorurteilen konfrontiert oder werden gar
aus dem Beruf gedrängt? Schreiben Sie uns
Ihre Meinung, die wir gern in der nächsten
Ausgabe veröffentlichen würden, bitte bis
zum 9. November an: offi[email protected]
Bitte geben Sie in der Betreffzeile „Leserbrief
Mutterschutz“ an.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Aus unserem Fach
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Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Februar
Oktober2012
2012
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Foto: Buchmann-Alisch
Aus unserem Fach
Prof. Dr. Jürgen Probst hat als langjähriger Generalsekretär das Gesicht der DGU entscheidend mitgeprägt. Im Januar 2012 feierte er seinen 85. Geburtstag.
INTERVIEW
„Die Augenblickspräsenz
des Unfallchirurgen“
Am 19. Januar 2012 beging Prof. Dr. Jürgen Probst seinen 85. Geburtstag. Mit DGU-Redakteurin Miriam
Buchmann-Alisch sprach er über Stationen seines engagierten Lebens und Wirkens in der Unfallchirurgie
und in der DGU, deren Präsident er 1982 und deren Generalsekretär er, viermal wiedergewählt, für insgesamt 15 prägende Jahre war.
Herr Prof. Probst, was ist aus Ihrer Sicht
das Besondere an der Unfallchirurgie?
ten und dem diplomatischen Dienst, dessen Bedingungen für mich jedoch damals
unannehmbar waren. Medizin war für
mich zunächst ein naturwissenschaftliProf. Probst:
ches
QuerZur
Chirurgie
schnittsfach,
gehört immer
Der Enthusiasmus dieser Gesellschaft (Anm.: der DGU) ist hoch anstedas
mich
die Bereitschaft,
zuerst für eieine neue Situckend, gegen seine Virulenz habe ich noch kein Mittel entdeckt.
nige Jahre in
ation sofort zu
die mich sehr
erfassen
und
auf sie reagieren zu können. Diese Au- anzuschauen, was es zu meiner aktiven begeisternde funktionelle Anatomie und
von dort direkt in die Chirurgie führte.
genblickspräsenz des Unfallchirurgen Zeit nicht gab.
bedeutet, dass er, nicht vorgewarnt, aus
Nach Studium, Promotion und Habilitadem Stand heraus handeln muss – und Was gab den Ausschlag für Ihre Stution wurden Sie 1969 Ärztlicher Direktor
das jeden Tag. Immer wieder steht man dienentscheidung und Ihren weiteren
der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklivor unerwarteten Situationen, in denen Lebensweg?
nik in Murnau.
sofort und meist endgültig entschieden
werden muss. Ein Chirurg kann nicht aus Meine Studienentscheidung war ‚polidem OP hinausgehen und seine Entschei- tisch’: Mich interessierte Politik im Sinne Murnau war das erste Unfallkrankendung noch einmal abwägen. Das ist aber des Handlings. Ich habe anfänglich ge- haus, das in Deutschland nach dem
auch der Kick in der Chirurgie. Heute hat schwankt zwischen Naturwissenschaf- Krieg gebaut wurde. Zunächst war dies
526
sich die technische Situation allerdings
verändert, da es sehr viel mehr Instrumentarien und Möglichkeiten gibt, sich
den Befund, zum Beispiel am Bildschirm,
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Aus unserem Fach
eher eine Reha-Einrichtung, die jedoch lich der schwer beherrschbaren Infekti- Das Spezielle der Unfallchirurgie ist in
auch viel mit Wiederherstellungschirur- onen. In diesem Rahmen habe ich mich ihrer sehr vielseitigen Entwicklung zu ergie befasst war. Ich habe das Haus 1969 auch um die allgemein wenig geschätzte kennen: ein komplexer Prozess der Anaübernommen. Ein glücklicher Umstand Amputationschirurgie bemüht. Doch ich lyse von Verletzungsmustern, der Erforschung des Körpertraumas
für seine weitere Entund der biomechanischen
wicklung war die bereits
Wir sollten in die Menschen das Bewusstsein hineinBedingungen der Operatibestehende Station für
tragen, dass der Unfall eine ständige Bedrohung ist,
onstechnik. Vor 60 Jahren,
Rückenmark verlet zte.
zur Zeit meiner Promotion,
Denn die Bundesregieder aktiv zu begegnen jedermann lernen muss.
war von alledem fast nichts
rung drängte damals auf
bekannt, es gab nicht einmal
die Errichtung eines größeren Zentrums zur Behandlung und Re- bin einer der Unfallchirurgen, der in der eine spezielle Fortbildung. Das war wirkhabilitation Querschnittsgelähmter. Dies Weiterbildung noch die gesamte Chirur- lich eine andere Zeit.
wurde just in dem Moment eröffnet, als gie durchlaufen hat. Die Unfallchirurgie
ich das Haus 1969 übernahm. Heute ist ist ja damals als Unfallheilkunde gesell- Welche Innovationen in der UnfallchirurMurnau eines der wichtigsten Wirbel- schaftlich etabliert worden. Dazu zählten gie hielten Sie für besonders wichtig?
neben der Orthopädie auch Radiologie,
säulenzentren in Deutschland.
Innere Medizin, Neurologie, Kranken- Es spielen immer mehrere Faktoren zuhaushygiene, Rechts- und Sozialmedizin, sammen. Zwei der wichtigsten Säulen
Was war Ihr Spezialgebiet?
Berufskrankheiten und die Versiche- der modernen Chirurgie waren und sind
Im Vordergrund stand neben der Wirbel- rungsmedizin im weitesten Sinne. Das die Bildgebungen sowie die Notfall- und
säule schon der Zahl nach stets der wei- spiegelte sich auch in der Wahl der Prä- Intensivmedizin. Die Elektronik im weitesten Sinne hat das Bild der Unfallchirte, in ständiger Entwicklung befindliche sidenten der DGU wider.
urgie völlig verändert, was auch für die
Bereich der Osteosynthesen, einschließVernetzung gilt.
ZUR PERSON
1927
1946-1952
1952
1961
1969
1969-1993
1972
1972-1999
1975-1980
1982
1983
1985
1986
1989-1997
1990
1992
1994
1996-2002
1997
1998
1999
2005
2006
2009
Geburt in Hannover
Studium der Medizin und Naturwissenschaften in Hannover und Mainz
Staatsexamen und Promotion, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Facharzt für Chirurgie
Facharzt für Unfallchirurgie
Ärztlicher Direktor der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Murnau
Habilitation für Chirurgie, Technische Universität München
Beratender Arzt des Landesverbandes Bayern und Sachsen
Generalsekretär der DGU
Präsident der DGU, Korrespondierendes Mitglied der Schweizerischen
Gesellschaft für Unfallmedizin
Korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Gesellschaft für
Unfallchirurgie, Ernst-von-Bergmann-Plakette der Bundesärztekammer
Facharzt für Physikalische Therapie und Rehabilitationsmedizin
Festschrift zum 50. Jahrestag der DGU
Generalsekretär der DGU und der Deutschen Gesellschaft für Plastische
und Wiederherstellungschirurgie
Ehrenmitglied der Bayerischen Chirurgenvereinigung
Ehrenmitglied der DGU
Facharzt für Spezielle Unfallchirurgie
Fachberater für den Neubau der Chirurgischen Universitätsklinik Würzburg
Johann-Friedrich-Dieffenbach-Büste der DGU, Festschrift zum 75. Jahrestag der DGU
Ehrenmitglied der Griechischen Gesellschaft für Orthopädie und
Traumatologie
Bayerische Staatsmedaille in Gold für soziale Verdienste
Karl-Schuchardt-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Plastische und
Wiederherstellungschirurgie
Award of Spine surgery der Griechischen Gesellschaft für Orthopädie
und Traumatologie
Ehrenmitglied der DGOU, Berufung in den Wissenschaftlichen Beirat
der Traumastiftung, Medizinische Hochschule Hannover
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Die wohl bedeutendste Entwicklung war
die Bildgewinnung der 3. Dimension in
Echtzeit. Ohne sie wäre die Operationstechnik nicht so weit gekommen, wie sie
heute ist. Vorher gab es beim zeitversetzten Röntgen nur zwei Dimensionen – von
vorne und von der Seite. Ich habe in meiner Anfangszeit sogar noch miterlebt,
dass man auf dem Bucky-Tisch operierte.
Denn beispielsweise beim Oberschenkelhalsbruch ließ sich schon die zweite
Röntgenebene auf dem OP-Tisch nicht
darstellen. Aber eine Röntgenabteilung
war alles andere als ein Sterilraum. Und
manche Verletzungen, zum Beispiel solche des Beckens, ließen sich überhaupt
nicht darstellen. Daran konnte ein dringlicher Eingriff scheitern und musste dem
konservativen Vorgehen überlassen werden. Das war alles recht mühsam und für
die Patienten nicht von Vorteil.
Der andere wichtige Faktor ist die Intensivmedizin. Sie beginnt eigentlich bereits
mit der Schockbehandlung an der Unfallstelle. Noch in den 1960er Jahren dauerte
es nach einem Unfall eine Ewigkeit, bis
der Schwerverletzte in einem Krankenhaus war. Dass wir heute im Straßenverkehr weniger Tote haben, liegt zum einen
daran, dass die äußeren Bedingungen
sich verbessert haben, so zum Beispiel im
Fahrzeugbau. Zum anderen ist aber auch
entscheidend, dass heute geschultes Rettungspersonal mit einem Notarzt schnell
527
Aus unserem Fach
an den Unfallort kommt. Dort beginnt
sofort die Schockbehandlung, was die
einst oft tödlichen Transporttraumata
verhindert. Die berühmte goldene Stunde, die heute eine so große Rolle spielt,
kannte man damals noch nicht.
Was war Ihnen in Ihrer Funktion als Generalsekretär besonders wichtig?
Spruch, der mir eine Devise geblieben ist:
„Ni nalaten“ (nie oder nicht nachlassen).
Das Allerwichtigste war jederzeit, der
Fachgesellschaft ein Selbstverständnis
zu geben. Darin sehe ich auch heute
noch eine Hauptaufgabe eines langjährig
tätigen Generalsekretärs. Er bestimmt
den Parcours. Schon Ende der 1980er
Jahre hatte der erstmals gegründete
Grundsatzausschuss innergesellschaftliche Strukturen entwickelt, die eine
breitere Beteiligung der Mitglieder, vor
allem der jüngeren, ermöglichen sollte.
Was ich vorfand bei sehr vielen Kollegen, waren Fleiß, Ideenreichtum und vor
allem Goodwill, ohne hemmendes Kon-
Wie sehen Sie das Zusammenwachsen
von Orthopädie und Unfallchirurgie?
Es ist ein Prozess, in den von beiden Seiten die Ingredienzen hineingegeben werden – das braucht eine Reifezeit, die sicher auch mal erfordert, hier und da Voreingenommenheiten zurückzustecken.
Da diese beiden wirklich großen Gebiete
aus derselben Wurzel entstanden sind,
Als Direktor einer Berufsgenossenschaftmuss man dabei nicht unbedingt etwas
lichen Unfallklinik war ich in Personalaufgeben. Eine blindäugige Fusion wäre
union Beratender Arzt meines bayrigegenüber den eingebrachten schöpschen BG-Landesverbandes. 1990 kam
ferischen Leistungen jedoch nicht erSachsen hinzu. Ein wichtiger Teil dieser
strebenswert.
Arbeit bestand
Das neue Fach
darin,
einerDas Allerwichtigste war jederzeit, der Fachgesellschaft ein Selbstversollte aus dem
seits die beBewusstsein
rufsgenossenständnis zu geben. Darin sehe ich auch heute noch eine Hauptaufgabe
erwachsen, der
schaftlichen
eines langjährig tätigen Generalsekretärs. Er bestimmt den Parcours.
gemeinsamen
Verwaltungen,
Basis ein Mehr
andererseits
die zugelassenen Krankenhäuser mit Un- kurrenzgebaren. Das Interesse an viel- aus dem jeweils anderen Herkommen
fallstationen in personellen, materiellen seitiger Team-Arbeit hat bis heute nicht hinzuzufügen und die speziellen Aufgaund baulichen Fragen zu beraten. Dies nachgelassen, sondern immer mehr zu- ben von Unfallchirurgie und Orthopädie
hatte auch Auswirkungen auf die Kran- genommen. Auch die dafür notwendige darüber nicht verkümmern zu lassen.
kenhauspolitik, das heißt, auf die Errich- Einhaltung von Regularien ist Teil des
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
tung leistungsfähiger unfallchirurgischer Selbstverständnisses geworden.
Abteilungen. In meinem Fall gehörte
Die Zukunft liegt in Ideen und dem Mut,
dazu übrigens auch die Planung des Un- Fehlt Ihnen manchmal der OP?
sie umzusetzen. In zehn Jahren feiert
fallkrankenhauses Berlin-Marzahn.
Klares Nein. Ich habe mit 67 Jahren auf- die DGU ihr 100-jähriges Jubiläum. Man
gehört, da hätte ich durchaus noch weiter sollte bis dahin im zusammengewachIhre Wirkungsgeschichte in der DGU war
operieren können. Aber die Frage nach ei- senen Fach eine Bilanz ziehen können
anhaltend und prägend. Sie waren von
ner weiteren operativen Tätigkeit stellte und schauen, wie es in Wissenschaft und
1975 bis 1980 Generalsekretär, 1982
sich mir nicht. Zu dieser Zeit war ich so- Praxis weiterzuentwickeln ist. WeiterPräsident und wurden dann nochmals
wohl Generalsekretär als auch noch lange hin sollte die DGU alle Mittel einsetzen,
gebeten, ab 1989 das Amt des GeneralZeit Beratender Arzt. Eine Zäsur in dem um Schwerverletzten über die Therapie
sekretärs zu übernehmen ...
hinaus im Sinne der Resozialisierung
Sinne trat für mich also gar nicht ein.
zu helfen. Und die Öffentlichkeit sollte
Meine zweite, neun Jahre währende
stärker wahrnehmen, was wir tun. Wir
Amtszeit begann 1989. Sie stand zu- Sie haben sich Zeit Ihres Lebens sehr
sollten in die Menschen das Bewusstsein
nächst im Zeichen der Neustrukturie- engagiert. Auch jetzt noch – was treibt
hineintragen, dass der Unfall eine ständirung der DGU zur Fachgesellschaft. Un- Sie an?
ge Bedrohung ist, der aktiv zu begegnen
mittelbar vor unserer Jahrestagung in
Berlin fiel die Mauer. Wir fragten uns: Dass man mit 85 Jahren noch gut bei- jedermann lernen muss.
Wie werden die ostdeutschen Unfall- einander ist, ist ja eine Gnade, die man
chirurgen reagieren? Sie kamen nicht unverdient erlebt und derer man sich Interview: Miriam Buchmann-Alisch
nur, sie strömten herbei. Es wurde aus würdig und dankbar erweisen muss. Und
dem Stand ein gesamtdeutscher und ein der Enthusiasmus dieser Gesellschaft ist
fröhlicher Kongress. Diese vorauseilende hoch ansteckend, gegen seine Virulenz
Wiedervereinigung bei noch gar nicht habe ich noch kein Mittel entdeckt … Das
absehbarer politischer Entwicklung er- Engagement muss aber wohldosiert sein.
wies sich als ein Glücksfall. Beide Teile
brachten freimütig ihr unfallchirurgi- Haben Sie so etwas wie ein Lebenssches Kapital ein. So konnte etwa auch motto?
der ostdeutschen Sektion KindertrauMiriam Buchmannmatologie eine neue Heimat in der DGU In dem mir durch Herkunft sehr verAlisch ist Redakteurin
bundenen Braunschweigischen gilt ein
gegeben werden.
bei der DGU.
Neben Ihrer Funktion als Ärztlicher Direktor der Unfallklinik in Murnau waren
Sie von 1972 bis 1999 auch als Beratender Arzt tätig ...
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Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
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Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Februar
Oktober2012
2012
529
Foto: Grumble/Fotolia
Aus unserem Fach
Gefilmte Weiterbildung: Die chirurgischen Fertigkeiten und Tätigkeiten, die ein Medizinstudent oder junger Arzt kennen und auch durchführen können
sollte, sind zu einem großen Teil filmisch aufgearbeitet worden. In der DGCH-Mediathek haben Studierende darauf kostenlosen Zugriff.
D G C H - M E D I AT H E K
Der richtige Schnitt
In ihrer Mediathek stellen die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) und die Österreichische Gesellschaft für Chirurgie (ÖGC) chirurgische Lernvideos zu Verfügung. Nun haben sie ihr kostenfreies Angebot
auch auf Studierende ausgedehnt.
Kein medizinisches Fach profitiert so von
der filmischen Darstellung der Arbeitsabläufe wie die Chirurgie. Keine andere
Fachrichtung ist aber auch so prädestiniert wie die Chirurgie, praktische Fertigkeiten an den Nachwuchs und damit
insbesondere auch an Medizinstudierende weiterzugeben. Die Mediathek
der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie
versteht sich seit jeher als Sammlung didaktisch wertvoller Lehrfilme – auch zu
Zwecken der Aus- und Weiterbildung.
Im vergangenen Jahr konnten zwei ganz
wesentliche Verbesserungen und Ergänzungen des Angebots der Mediathek erzielt werden: einerseits die Ausweitung
des Zielpublikums auf Studentinnen und
Studenten durch Integration entsprechender neuer Videos, andererseits die
Möglichkeit zur Publikation neuer Ope-
530
rationsfilme, was den persönlichen Anreiz für alle Autoren deutlich erhöht.
Filme für Studierende
Bislang war das Angebot der Mediathek
der DGCH und ÖGC vorwiegend an fertige Chirurgen und Chirurgen in Ausbildung ausgerichtet. Durch eine Kooperation mit Prof. Robert Brauer, ehemals TU
München, Klinikum rechts der Isar, jetzt
Chefarzt der Chirurgischen Abteilung der
Schreiber Kliniken in München, kann die
Deutsche Gesellschaft für Chirurgie über
ihre Mediathek in Zusammenarbeit mit
der Aesculap Akademie nunmehr kostenlos für Studierende der Medizin ein
umfassendes Angebot an Lehrfilmen bereitstellen. Ziel der Lehrfilme ist, alle chirurgischen Fertigkeiten und Tätigkeiten,
die ein Student oder junger Arzt praktisch
kennen und durchführen soll, in jeweils
einem didaktisch optimal aufbereiteten Film abzubilden. Dies reicht von der
Venenpunktion über die chirurgische
Händedesinfektion bis hin zur ZVK- oder
Bülau-Drainagen-Anlage. Aber auch Verbandstechniken und viele grundlegende
offene und laparoskopische Operationen
sind Themen von eigenständigen Filmen.
Erstellt wurden diese Filme von einem
studentischen Videoteam, das Prof. Brauer im Klinikum rechts der Isar bei der
Filmerstellung unterstützte. Die Filme
wurden zum Teil geplant nach Drehbuch
erstellt, zum Teil aber auch nachts im OP
mit HD- oder Kopfkameras aufgenommen und dann aufwändig nachbearbeitet.
Viele Filme sind vertont und mit Untertiteln, Lehrtexten und Animationen versehen, so dass jeder Film eine eigenständige
Unterrichtseinheit darstellt. Jeder einzel-
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Aus unserem Fach
wird es ab sofort möglich sein, besonders herausragende Filme im „Zentralblatt“ über ein vollwertiges, circa einbis zweiseitiges Manuskript zu publizieren. Das zugehörige Video wird allen
Lesern des „Zentralblatts“ und Abonnenten der Mediathek über die Plattform
der Mediathek der DGCH zur Verfügung
gestellt. Das Abstrakt zu dieser Videopublikation ist Medline gelistet und der
Artikel im „Zentralblatt“ (Impact Factor
2010: 0,8) als vollwertige Publikation
zitierfähig. Die Filme werden im „Zentralblatt“ eine eigene, regelmäßig in jeder
Ausgabe erscheinende Rubrik darstellen.
Die Videopublikationen werden wie andere Artikel des „Zentralblatts“ über Manuscript Central online eingereicht und
ebenso wie die wissenschaftlichen Artikel einem Peer-Review durch zwei bis
drei Reviewer unterzogen und zur Publikation zugelassen, wenn sie definierte
Qualitätsmerkmale erfüllen.
Chirurgische Lernvideos: 330 speziell für Studierende der Medizin didaktisch aufbereitete Lernvideos
gibt es derzeit in der Mediathek der DGCH und der ÖGC. Das Angebot soll noch weiter ausgebaut werden.
ne Schritt der jeweiligen Prozedur wird
so gezeigt, dass der Student den Ablauf
zu Hause am Computer oder unterwegs
am Smartphone im Detail nachvollziehen kann und damit weitaus besser vorbereitet vor dem Patienten steht, als er
es mithilfe eines Lehrbuchs allein wäre.
Viele der Filme zeigen auch Situationen,
die in einem Lehrbuch nur schwer abgebildet werden können, so zum Beispiel
Knotentechniken oder das Verhalten im
OP. Hier bieten die Lehrvideos der Mediathek einen Mehrwert, der gerade mit
den Möglichkeiten der neuen Medien
optimal abgebildet werden kann. Wurden früher noch VHS-Kassetten, später
dann DVDs an interessierte Chirurgen
versandt, konnten im vergangenen Jahr
die über 330 Filme der Mediathek in
eine zeitgemäße attraktive Plattform integriert werden, die es nun ermöglicht,
die Filme in hoher Qualität am dienstlichen PC, am heimischen Mac, über iPhone, iPad oder anderen Smartphones oder
Tablets im Streaming-Verfahren anzusehen.
Publikation von Mediathek-Filmen
Die Erstellung von hochwertigen Operationsfilmen ist anspruchsvoll und
zeitaufwändig und spiegelt sich in der
Bewertung der wissenschaftlichen und
didaktischen Karriere nicht adäquat wider. Auch wenn der Aufwand durchaus
in vielen Fällen mit dem von Printpublikationen vergleichbar ist bzw. ihn sogar
übersteigt, gab es bislang keine Möglichkeit der Anrechnung auf wissenschaftliche Leistungen zum Beispiel hinsichtlich
der zur Habilitation notwendigen Publikationsleistungen.
Dennoch sollten wir als chirurgische
Gemeinschaft ebenso an hervorragenden wissenschaftlichen Arbeiten wie
an hochwertigen Unterrichtsmaterialien und interessanten Operationsfilmen
interessiert sein. Durch Filme können
Weiterentwicklungen und Standards in
Operationstechniken einer weitaus größeren Zahl von Kollegen zur Verfügung
gestellt werden, als dies über Live-Operationen oder Hospitationen möglich ist.
In den vergangenen Jahren wurde es für
die Mediathek angesichts immer höherer Arbeitsverdichtung an den Kliniken
zunehmend schwieriger, Kollegen zur
aktiven Mitarbeit zu gewinnen. Durch
eine Kooperation mit dem Thieme Verlag und dem „Zentralblatt für Chirurgie“
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Wir erhoffen uns, durch diese Kooperation mit dem Thieme Verlag in Zukunft
noch mehr hochkarätige Operationsfilme, Lehr- und How-I-do-it-Videos für
die Mediathek akquirieren zu können,
da der Videoautor durch die Publikation
im „Zentralblatt für Chirurgie“ stärker
wahrgenommen und auch die nicht zu
unterschätzende Leistung einer hochwertigen Filmerstellung durch die Zitierfähigkeit „entlohnt“ wird.
Dr. Gereon Schiffer
Dr. Gereon Schiffer,
Bergisch Gladbach, ist
korrespondierendes
Mitglied der DGU in
der Chirurgischen
Arbeitsgemeinschaft
Medien (CAM) der
DGCH. Kontakt:
[email protected]
Z U G A N G Z U R M E D I AT H E K
Interessierte Studierende können sich unter
www.mediathek-dgch.de registrieren und
die Filme kostenlos ansehen. Auch Lehrende
können sich gegen entsprechenden Nachweis kostenfrei für das Angebot registrieren
(E-Mail an: [email protected]).
531
Aus unserem Fach
RUNTER VOM GAS
Aktuelle Informationen über die Kampagne „Runter vom Gas“ sowie aktuelle Plakatmotive finden Sie online unter: www.runter-vom-gas.de
D E U T S C H E R V E R K E H R S S I C H E R H E I T S R AT
Von Unfallprävention bis
Notfallmedizin
Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie engagiert sich seit fünf Jahren im Deutschen Verkehrsrat (DGU).
Erfolgreiche Kooperation seit 2007
Seit der alarmierenden Meldung „Mehr
Getötete in 2011“ ist Verkehrssicherheit
wieder ein öffentliches Thema. Das war
nicht immer so. Ein Blick zurück zeigt,
dass die Unfallzahlen in den 60er Jahren
durch die Massenmotorisierung explosionsartig anstiegen. Die späten 60er Jahre markierten einen Wendepunkt in der
Verkehrssicherheitsarbeit, in dessen Folge zahlreiche Meilensteine gesetzt wurden. Dazu gehören Gesetze zu Höchstgeschwindigkeiten sowie zu Helm- und
Erste Hilfe – Erhöhung der Interventionsbereitschaft in der Bevölkerung
(Vorstandsbeschluss 2010)
■ Forderung nach Integration von Erste-Hilfe-Inhalten in schulische Lehrpläne sowie in die
Erzieher- und Lehramtsausbildung
Erweiterung der Kategorien der amtlichen Unfallstatistik und Definition der neuen Kategorie
„lebensgefährlich verletzt“ (Vorstandsbeschluss 2010)
■ Definition: Notwendigkeit intensivmedizinischer Versorgung + stationärer Aufenthalt
> 24 h + Überleben > 30 Tage + MAIS > 3
■ zusätzlich Forderung nach datenschutzrechtlicher Klärung des Abgleichs medizinischer
Registerdaten, zum Beispiel aus dem TraumaRegister DGU®, und polizeilicher Daten
Alkoholverbot am Steuer (Vorstandsbeschluss 2011)
■ Forderung nach Änderung des §24a STVG und damit eine Gleichstellung aller KfZ-Führer:
„Ordnungswidrig handelt, wer im Straßenverkehr ein Kraftfahrzeug führt, obwohl er unter
der Wirkung alkoholischer Getränke steht.“
Tab. 1 Aktuelle Beschlüsse des DVR-Vorstands auf Empfehlung des Ausschusses Verkehrsmedizin, Erste
Hilfe und Rettungswesen; Volltexte können eingesehen werden unter: www.dvr.de/site/vorstandsbeschluesse.aspx
532
Gurtpflichten, aber auch die ersten öffentlichen Kampagnen.
In diese Zeit fällt auch die Gründung
des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR), der seither als unabhängiger
Kompetenzträger für Verkehrssicherheit
agiert. Aufgabe des DVR ist die Förderung
von Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer, wobei
neben Verkehrsmedizin und Rettungswesen die Bereiche Verkehrsverhalten,
Fahrzeugtechnik, Infrastruktur und Verkehrsrecht im Vordergrund stehen. Der
DVR koordiniert die Aktivitäten von mehr
als 200 Mitgliedsorganisationen, zu denen
Ministerien, die gesetzlichen Unfallversicherungsträger, Automobilclubs, Automobilhersteller, Unternehmen und wissenschaftliche Fachvereinigungen gehören.
Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) ist seit 2007 aktiver Partner
des DVR. Gegenwärtig ist Prof. Johannes
Sturm als Vorstandsmitglied und Leiter
der gemeinsam gegründeten AG Radfahrer tätig. Mitglieder der AG/Sektion
Prävention und der Sektion NIS arbeiten
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
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Oktober2012
2012
533
Aus unserem Fach
Foto: Starface
getötet. Dies bedeutet, dass die amtliche
Statistik keine Unterscheidung „medizinisch Schwerverletzter“ und „amtlich
Schwerverletzter“ zulässt und dadurch
zum Beispiel die Analyse zeitlicher Änderungen der Verletztenzahlen erschwert
wird. Mit Hilfe von Daten aus dem TraumaRegister DGU® konnte argumentiert
werden, dass eine gute Abgrenzung über
die in Tab. 1 gezeigten Kriterien möglich ist. Eine Gesetzesänderung kann
noch für diese Legislaturperiode erwartet werden.
Runter vom Gas: Im Rahmen des DKOU 2010 gab die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie
ihr Engagement im Rahmen der Kampagagne „Runter vom Gas“ bekannt. Mit dabei: Dr. Andreas
Scheurer (2. v. li.), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Bau und
Stadtentwicklung.
im Vorstandsausschuss Verkehrsmedizin,
Erste Hilfe und Rettungswesen sowie in
der AG Schwerverletzte.
Gemeinsame Strategie für Verkehrssicherheit
Grundlage der gemeinsamen Verkehrssicherheitsarbeit von DVR und DGU ist
die Strategie Vision Zero (siehe www.
dvr.de). Als wissenschaftliche Fachgesellschaft steht die DGU für die kontinuierliche Ausrichtung der Gremienarbeit
an den neuesten Entwicklungen in Forschung und Versorgungspraxis.
Ein sichtbares Beispiel der Zusammenarbeit ist die Kampagne „Runter vom Gas“.
Gemeinsam von Bundesministerium
für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
(BMVBS) und DVR initiiert, macht die
Kampagne mit Plakaten und Spots auf
die Folgen unangepasster Geschwindigkeit aufmerksam. Das Foto vom DKOU
2010 zeigt den Kick-off der Kooperation
von DGU und DVR. Seither wird durch
gemeinsame PR-Aktivitäten das Thema
Sicherheit im Straßenverkehr noch stärker im öffentlichen Bewusstsein verankert. Mit dieser Zielstellung präsentierte
sich der DVR auch am Stand der AG/Sektion Prävention beim DKOU 2011.
534
DGU und DVR – Konkrete Maßnahmen
Die praktische Arbeit findet in Gremien
statt. Hier werden thematische Schwerpunkte gesetzt, Arbeitsaufträge an die
Mitglieder vergeben und Vorlagen zur
Beschlussfassung an den DVR-Vorstand
entwickelt. Die DGU-Mitglieder liefern
dabei Erfahrungen und Ergebnisse aus
den Unfallforschungsprojekten in Hannover, Greifswald, Dresden und Münster,
aus dem TraumaNetzwerk DGU® und
aus dem TraumaRegister DGU®. Letzteres kann in Ermangelung etablierter Instrumente zur Erfassung des Unfallgeschehens in seiner (zukünftigen) Bedeutung
nicht hoch genug eingeschätzt werden.
Die in Tab. 1 gelisteten Vorstandsbeschlüsse belegen die proaktive Rolle der
Gremien im Umgang mit zentralen und
oft genug emotional aufgeladenen Themen.
Die angestrebte Neudefinition der Unfallfolgekategorien wäre ohne Vorarbeiten
der DGU-Mitglieder nicht möglich gewesen. Hier kooperiert die DGU mit dem
DVR, aber auch direkt mit der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) und der
EU-Kommission. Gegenwärtig existieren
drei Kategorien: leicht verletzt, schwer
verletzt (>24h stationäre Behandlung),
Ein weiterer aktueller Schwerpunkt ist
„Alkohol im Radverkehr“. Die wissenschaftliche Ausarbeitung im DVR konzentriert sich darauf, wie Interventionen
für leicht alkoholisierte Radfahrer (die
gegebenenfalls „nur den Pkw stehen
lassen“) in Einklang zu bringen sind mit
solchen gegen absolut fahruntüchtige
Radfahrer. Gegenwärtig liegt der Grenzwert zur absoluten Fahruntüchtigkeit für
Radfahrer bei immerhin 1,6 Promille. Als
Arbeitsgrundlage wurde nun eine Absenkung auf 1,1 Promille festgelegt, eine
Prüfung durch den DVR-Ausschuss Recht
erfolgt zeitnah.
Last but not the least kooperieren DGU
und DVR auch in der UN/WHO-Verkehrssicherheitsdekade 2011-2020. Gegenwärtig laufen die Planungen für eine gemeinsame Neuauflage des erfolgreichen,
aufmerksamkeitsstarken Buches „Jeden
kann es treffen“ aus dem Jahr 2009.
Dr. Ulrich Schmucker
Prof. Dr. Johannes Sturm
Dr. Ulrich Schmucker,
Stellvertretender
Leiter der DGUArbeitsgemeinschaft
Prävention von
Verletzungen
Kontakt: [email protected]
Prof. Dr. Johannes
Sturm, DGUBeauftragter für
den Deutschen
Verkehrssicherheitsrat
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Foto: Ehrhardt
Aus unserem Fach
Berlinerin aus Leidenschaft: Prof. Dr. Erika Gromnica-Ihle ist seit vier Jahren Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga Bundesverband. Im November stellt
sie sich zur Wiederwahl.
PORTR AIT ERIK A GROMNIC A -IHLE
„Ich kann nicht nichts tun“
Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und der Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie kooperieren mit der Deutschen Rheuma-Liga bei der Kampagne
„Aktiv gegen Rheumaschmerz“. Grund genug, einen Blick auf die Spitze der Deutschen Rheuma-Liga zu
werfen: auf deren Präsidentin Prof. Dr. Erika Gromnica-Ihle.
Seit Jahren gibt es keinen Deutschen
Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU), bei dem sie nicht präsent
ist: Prof. Dr. Erika Gromnica-Ihle, Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga. So
wie beim DKOU-Patiententag wirbt sie
auf vielen Podien und in zahlreichen Gremien für die Belange der Rheumapatienten in Deutschland. Mit ruhiger Stimme,
in den Augenwinkeln stets ein Lächeln,
immer sehr beharrlich. Sie tut dies seit
vier Jahren, und wenn demnächst im November ihre Amtsperiode abläuft, wird
sie sich zur Neuwahl stellen. „Um einen
Nachfolger aufzubauen“, sagt sie, „und
weil ich nicht nichts tun kann.“
Wenn sie das sagt, meint sie damit nicht,
dass sie in ihrem Ruhestand keine Langeweile aufkommen lassen möchte. Die
72-Jährige hat ein Anliegen. „Ich will
wirklich etwas bewegen. Um die Lebenssituation chronisch kranker Patienten zu
verbessern, muss die Patientenorganisation stärker werden, muss sich zu einer
Kraft entwickeln, an der niemand mehr
vorbeikommt.“ Dass die Deutsche Rheuma-Liga mit über 260.000 Mitgliedern
eine der größten Selbsthilfeorganisationen im Gesundheitsbereich ist, reicht ihr
nicht. Diese Mitglieder müssten, wenn es
nach ihr ginge, alle viel besser geschult,
aus der eigenen Betroffenheit heraus
zu Experten ihrer Erkrankung werden.
Die Deutsche Rheuma-Liga müsse dafür
unterstützt von den gesetzlichen Krankenkassen noch viel mehr diagnosespezifische Patientenschulungen und
Selbstmanagementkurse anbieten, als sie
das heute schon tut. Auch das Funktions-
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
training, für das die Landesverbände der
Rheuma-Liga Verträge mit den Kassen
abgeschlossen haben, müsse weiter ausgebaut werden. Dieses Training wird als
ergänzende Leistung zur Rehabilitation
von den Krankenkassen getragen und soll
die Physiotherapie ergänzen.
Die Publikationen für Patienten wünscht
sich Gromnica-Ihle professioneller, zugeschnitten auf einzelne Patientengruppen
mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen. Während die einen mit mundgerecht
servierten Informationshäppchen zufrieden sind, verlangt es die anderen nach
ausführlichen Patientenleitlinien – alle
sollten genau die Art von Information bekommen, die sie brauchen und die ihnen
weiterhilft. „Eine Broschüre für alle – das
geht gar nicht“, ist sie überzeugt.
535
Aus unserem Fach
Vor allem aber wünscht sich die Rheumatologin einen größeren Einfluss auf
politischer Ebene. Die Rheuma-Liga hat
Mitspracherecht im Gemeinsamen Bundesausschuss, „aber wir dürfen nicht
mit abstimmen, und das ist eine Beschneidung.“ So nehmen Vertreter der
Rheuma-Liga an Beratungen und Anhörungen teil, etwa zur Umsetzung des
Versorgungsstrukturgesetzes in den
Bereichen Bedarfsplanung oder Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung.
Wenn’s ans Beschließen geht, haben sie
jedoch keine Stimme. Können nur hoffen, überzeugend gewesen zu sein. Das
ist nicht immer der Fall. Ähnliches gilt
auch für die Beratung der Gesetzentwürfe der Bundesregierung: „Vom Versorgungsstrukturgesetz hätten wir uns
mehr erhofft“, sagt sie – allerdings ist es
zwar bedauerlich, aber nicht verwunderlich, dass sie in dieser Hinsicht weit
hinter ihren Erwartungen zurückstecken
musste. Die Rheuma-Liga wollte nämlich
nicht mehr und nicht weniger als eine
eigene Bedarfsplanung für die Rheumatologie. „In der Bedarfsplanung wird nur
die Arztgruppe der Internisten berücksichtigt, ohne Rücksicht darauf, ob dies
Kardiologen, Endokrinologen, Gastroenterologen oder eben Rheumatologen
sind“, erklärt sie die Gründe für dieses
Ansinnen. „Für die 20 Millionenen Rheumapatienten in der Bundesrepublik gibt
es jedoch nicht genug Rheumatologen.
Gerade bei entzündlichem Rheuma ist es
wichtig, dass es frühzeitig diagnostiziert
und gezielt behandelt wird. Dann können
viele Folgen der Erkrankung stark eingedämmt werden. Dafür brauchen wir eine
flächendeckende, spezialisierte Versorgung.“ Eine Bedarfsplanung eigens für
Rheumatologen hieße jedoch, dass dies
den anderen Facharztrichtungen nicht
verwehrt werden könnte.
Mit kleinen Schritten kommt man auch
ans Ziel
Als Niederlage begreift sie den Ausgang
der Verhandlungen dennoch nicht. „Man
muss mit jedem kleinen Schritt, den
man nach vorne kommt, zufrieden sein.“
Gromnica-Ihle hat in der Selbsthilfe bereits einen langen Weg hinter sich gebracht. Gleich nach der Wende hat sie
mit ihren Patienten – sie war 25 Jahre an
der Berliner Charité tätig und seit 1988
Chefärztin der Rheumaklinik in Berlin-
536
Buch – die Rheuma-Liga Ostberlin aufgebaut, die sich wenig später mit der Westberliner Rheuma-Liga vereint hat. Selbsthilfe war zu DDR-Zeiten tabu – „dahinter
steckte offiziell ein paternalistisches Bild
von einem Staat, der sich um seine Bürger
auch im Krankheitsfalle so gut kümmert,
dass sie auf Selbsthilfe nicht angewiesen
sind. Inoffiziell wollte die DDR-Führung
einfach keine Gruppierung zulassen, die
sich eventuell zu einer politischen Größe
entwickeln konnte“, erzählt sie. Auch die
LupusErythematodes Selbsthilfegemeinschaftsgruppe in Ostberlin hat sie mit
den Betroffenen zusammen gegründet,
und lange Jahre arbeitete sie im Vorstand der Lupus Erythematodes Selbsthilfegemeinschaft für Deutschland. Als
sie 2008 für das Amt der Rheuma-LigaPräsidentin vorgeschlagen wurde, hatte
sie zunächst Bedenken, ob sie als NichtBetroffene eine überzeugende PatientenFürsprecherin sein könne. Sehr bald habe
sie jedoch gemerkt, dass ihre medizinischen Kenntnisse von großem Vorteil
sind – ihr Fachwissen sorgt dafür, dass
die Patientenvertreter, die für die Rheuma-Liga an Beratungen beispielsweise
im Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG)
oder im AQUA Institut für angewandte
Qualitätsforschung und Forschung im
Gesundheitswesen teilnehmen, neben
ihrer eigenen Erfahrung mit der Erkrankung auch viel medizinisches Know-How
einbringen können. Auch in der Zusammenarbeit mit medizinischen Fachgesellschaften, die sie – unter anderem mit
der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und
dem Berufsverband der Fachärzte für
Orthopädie und Unfallchirurgie – stark
forciert hat, hat sich bewährt, dass sie
dabei sozusagen als Kollegin auftreten
kann. Ihre Verhandlungspartner kennen
sie als höflich, durchaus sehr charmant,
aber ausgesprochen hartnäckig.
Eine gewisse Sturheit war ihr schon immer zueigen. Aufgewachsen im Osterzgebirge, sollte sie nach dem Willen der
Eltern deren Lebensmittelgeschäft übernehmen. Sie musste sich nicht nur gegen
ihre Eltern durchsetzen, sondern auch
gegen einen Staat, der ihr als Tochter aus
einem Nicht-Arbeiterhaushalt ein Studium verwehren wollte. Trotz sehr guten
Abiturs wurde ihre Bewerbung um ein
Medizinstudium abschlägig beschieden.
Sie hätte das schlucken können. Stattdessen schwang sie sich auf ihre Schwalbe
und tuckerte über 200 Kilometer nach
Jena, um den Prodekan der Universität
davon zu überzeugen, sie als Studentin aufzunehmen. Offensichtlich von ihr
beeindruckt, bot der ihr einen Studienplatz im Fachbereich Physik an. Als sie
den ablehnte, versprach er immerhin,
sich für sie zu verwenden. Kaum zu Hause zurück, klingelte das Telefon, und sie
erfuhr, dass sie zum Studium nach Berlin könne. Sie fuhr, fand als Mädchen aus
den Bergen Berlin zunächst ganz furchtbar, trainierte sich ihr breites Sächsisch
ab – und so, wie sie sich die Medizin
Stück für Stück eroberte, wurde sie in
Berlin immer heimischer. „Ich liebe diese
Stadt“, schwärmt sie, und dann, so wie
eine Berlinerin das eben sagt: „Das ist genau mein Ding.“ Nur, wenn ihr mal alles
zu viel wird – was selten der Fall ist – ,
fährt sie mit ihrem Mann nach Usedom,
wo sie eine kleine Ferienwohnung haben. Dort sitzt sie dann am Strand und
liest und liest. „Das ist meine Art, mich
zu entspannen.“ Wenn sie irgendwann
kein Ehrenamt mehr hat, will sie eine
Weltreise machen. Aber das kann noch
dauern.
Jana Ehrhardt-Joswig
ZUR PERSON
Erika Gromnica-Ihle wuchs in einem kleinen
Dorf im Osterzgebirge auf. 1958 ging sie
zum Medizinstudium nach Berlin. Nach Approbation und Promotion im Jahr 1964 arbeitete sie an der Medizinischen Klinik der
Charité Berlin. 1982 habilitierte sie, von
1988 bis 2005 war sie Chefärztin der Rheumaklinik Berlin-Buch. Danach führte sie bis
2008 eine private Rheumapraxis. Von 2005
bis Ende 2006 war sie Generalsekretärin der
Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie.
Seit November 2008 ist sie Präsidentin der
Deutschen Rheuma-Liga Bundesverband.
Daneben ist sie wissenschaftliche Leiterin
der Rheumatologischen Fortbildungsakademie, arbeitet im Vorstand der Deutschen
Rheuma-Liga Berlin und ist Schirmherrin der
Regionalgruppe Berlin-Buch der Lupus Erythematodes Selbsthilfegemeinschaft e.V.
Zu ihren zahlreichen Auszeichnungen gehören unter anderem das Verdienstkreuz am
Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, die Carol-Nachman-Medaille, die Franziskus-Blondel-Medaille sowie
der Verdienstorden des Landes Berlin.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Aus unserem Fach
1/1 Anzeige
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Februar
Oktober2012
2012
537
Bild: ag visuell/Fotolia
Aufgabenteilung in
Deutschland:
Es besteht Einvernehmen,
dass die Fachgebiete Innere
Medizin und Orthopädie/
Unfallchirurgie nur gemeinsam die Inhalte der europäischen Rheumatologie
widerspiegeln und vertreten
können.
2 . G E S P R Ä C H R H E U M AT O L O G I E
Gemeinsame Aufgaben verbinden
Eine erkennbare Annäherung und gute Ergebnisse im Dienste der gemeinsamen Sache erbrachte ein Gipfeltreffen „Rheumatologie“. Anfang September trafen sich internistische Rheumatologen, Orthopäden/
Unfallchirurgen und Orthopädische Rheumatologen in Berlin.
Auf Einladung des Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie
(DGRh), Jürgen Braun, haben sich am 3.
September Vertreter der Fachgesellschaften und Berufsverbände der Orthopädie/
Unfallchirurgie und der orthopädischen
und internistischen Rheumatologie zu
einem 2. Gespräch über Zukunftsaspekte der Fachgebiete und gemeinsamer
Aktivitäten in der Forschung, Patientenversorgung sowie Weiter- und Fortbildung getroffen. Das Gespräch stellte eine
Fortsetzung eines ersten Treffens vom
5. Mai 2010 dar. Damals wie heute war
das zentrale Thema die Zusammenarbeit
der Internistischen Rheumatologen, der
Orthopädischen Rheumatologen und der
Orthopäden und Unfallchirurgen.
Europäischer Rheumatologiebegriff
Die European League against Rheumatism (EULAR) und die Union Européenne
des Médecins Specialistes (UEMS) haben
eine umfassende Definition zur Rheumatologie vorgelegt, die alle Krankheiten des muskuloskelettalen Systems mit
538
sämtlichen Formen konservativer Therapie einschließt. Dieser „europäische
Rheumatologiebegriff“ findet nicht nur
in ganz Europa, sondern weltweit allgemeine Akzeptanz. Er stellt die Grundlage für die klare Aufgabentrennung zwischen dem „rheumatologist“ und dem
„orthopaedic surgeon“ dar, die in den
meisten Ländern des europäischen und
außereuropäischen Auslands anzutreffen
ist.
Es bestand Einvernehmen, dass in Bezug auf die umfassende Definition von
EULAR und UEMS zur Rheumatologie
und zum Berufsbild des Rheumatologen
in Deutschland eine andere historisch
gewachsene Aufgabenteilung besteht.
Diese bezieht sich nicht nur auf den therapeutischen Aspekt operativ/konservativ, sie ist darüber hinaus auch Krankheiten bezogen:
■
Die Kernkompetenz des Facharztes
für Innere Medizin und Rheumatologie liegt im Bereich der Systemkrankheiten mit muskuloskelettaler
■
Beteiligung, insbesondere bei den
entzündlich-rheumatischen Krankheiten.
Die nicht-entzündlichen muskuloskelettalen Krankheiten gehören in
die Kernkompetenz des Facharztes
für Orthopädie und Unfallchirurgie
und seiner Spezialgebiete.
Europäische Definition: beide Fachgebiete gemeinsam
Es bestand Einvernehmen, dass
■
beide Fachgebiete nur gemeinsam die
Inhalte des europäischen Rheumatologiebegriffes widerspiegeln und vertreten können.
Beide Fachgebiete haben eine zueinander
komplementäre Ausrichtung und brauchen eine funktionierende Kooperation.
Die Situation in Deutschland verlangt
einen Sonderweg, der sich notwendigerweise auch zukünftig von den Versorgungssystemen im europäischen Ausland
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Aus unserem Fach
unterscheidet. Als aufgabenteiliges Komplementärsystem soll es auf der Grundlage abgestimmter Zuständigkeiten und
Vorgehensweisen, insbesondere an den
Schnittstellen der Patientenversorgung,
klarer umrissen werden. Dabei wurde auf
beiden Seiten erkannt, dass Überschneidungen in den Ausbildungsinhalten und
den Tätigkeitsfeldern, vor allem zwischen
internistischen Rheumatologen und orthopädischen Rheumatologen, nicht nur
unvermeidbar, sondern teilweise im Sinne enger Kooperation erwünscht sind. Auf
orthopädischer Seite wurde der Wunsch
formuliert, in den Weiterbildungsordnungen die wechselseitige Anerkennung
von optionalen Weiterbildungszeiten
vorzusehen; aktuell erscheint eine wechselseitige Weiterbildungspflicht nicht realisierbar. Weitere Abstimmungsgespräche wurden vereinbart.
Gemeinsamer Facharzt in naher Zukunft
nicht realistisch
Es bestand auch Einigkeit, dass
■
die Entwicklung eines gemeinsamen
Facharztes für muskuloskelettale Medizin in Deutschland in naher Zukunft
nicht realistisch ist.
Ein Versorgungssystem, wie es exemplarisch in Frankreich praktiziert wird, in
dem eine Facharztgruppe „Rheumatologie“ den gesamten Umfang der Krankheiten europäischer Rheumatologiedefinition repräsentiert, erscheint auch
in fernerer Zukunft in Deutschland aus
verschiedenen Gründen nicht umsetzbar.
Klima. Bleibt zu hoffen, dass das Wort
gilt.
Prof. Dr. Wolfgang Rüther
Öffentlichkeitsarbeit: Einheitliche
Wortwahl
Der Wunsch, die Interessen der rheumatischen und muskuloskelettalen Krankheiten in Forschung und Versorgung
gemeinsam in der Öffentlichkeit zu vertreten und voran zu bringen, wurde von
beiden Seiten bekräftigt. Dabei wurde
auch betont, dass
■
die Begriffe „Rheuma“ und „Rheumatologie“ wieder mehr und vor allem
einheitlich in der Öffentlichkeitsarbeit verwendet werden sollen, um
die Bedeutung dieser Krankheiten
als Volkskrankheit zu vermitteln. Die
erfreuliche Zusammenarbeit bei den
Kongressen und Fortbildungsveranstaltungen wird fortgesetzt.
Trotz klarer Grundpositionen auf beiden
Seiten führte ein erstarkter Kooperationswille zu erkennbarer Annäherung
und erfreulichen Ergebnissen. Respekt
und Anerkennung für die gegenseitige
Position schufen ein freundschaftliches
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Prof. Dr. Wolfgang
Rüther, 2. Vizepräsident
der Deutschen
Gesellschaft für
Rheumatologie (DGRh)
TEILNEHMER DES GIPFELTREFFENS
Die orthopädisch-unfallchirurgische Seite
war vertreten durch Wolfram Mittelmeier
(Präsident der DGOOC und DGOU), Stefan
Rehart (Präsident der DGORh), Wolfgang
Rüther (2. Vizepräsident der DGRh), Andreas
Gassen (Vizepräsident des BVOU) und Uwe
Schwokowski (Leiter der Sektion orthopädische Rheumatologie des BVOU). Von Seiten
der internistischen Rheumatologen nahmen Jürgen Braun (Präsident der DGRh),
Ekkehard Genth (Generalsekretär der
DGRh), Edmund Edelmann (1. Vorsitzender
des BDRh) und Jörn Kekow (stellvertretender Vorsitzender des BDRh) teil.
539
Aus unserem Fach
Gut besucht: Etwa 700 Teilnehmer kamen ins Kongresszentrum am Rheinufer.
F O C U S C E R E B R A L PA R E S E
Neues zu Diagnostik und Therapie
Nach dem großen Erfolg des ersten „Focus Cerebralparese“ 2009 in Freiburg fand der interdisziplinäre
Kongress nunmehr zum zweiten Mal vom 14. bis 16. Juni 2012 in Düsseldorf statt.
Im Jahre 2009 riefen die Gesellschaft für
Neuropädiatrie, die Vereinigung für Kinderorthopädie und die Deutsche Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin erstmals und gleich sehr erfolgreich
unter der Organisation von Prof. Volker
Mall in Freiburg einen gemeinsamer
Kongress zur Zerebralparese, den „Focus
Cerebralparese“, ins Leben. Federführend
von der Vereinigung für Kinderorthopädie wurde diese interdisziplinäre Veranstaltung jetzt in Düsseldorf zum zweiten Mal ausgetragen. Lokal organisiert
von Prof. Rüdiger Krauspe, PD Dr. Bettina Westhoff und PD Dr. Kristina Müller
kamen etwa 700 Teilnehmer im Kongresszentrum am Rheinufer zusammen.
Neben Kinderärzten und Orthopäden
waren auch erfreulich viele Therapeuten
darunter.
Am ersten Tag wurden in vielen Workshops und zahlreichen Kompaktkursen
intensiv grundlegende Themen wie beispielsweise die Biomechanik des Gehens,
Grundlagen der Bewegungsanalyse, die
Hilfsmittelversorgung, die Differentialdiagnostik der Zerebralparese sowie die
Patientenselektion zur dorsalen Rhizotomie behandelt. Das Hauptprogramm am
540
Freitag hatte, entsprechend den jeweiligen Schwerpunkten der drei ausrichtenden Gesellschaften, die Foci „Komorbiditäten“, „Leben mit Zerebralparese“ sowie
„Wirbelsäule“.
Dr. Veronika Horber aus Tübingen berichtete über Daten aus dem europäischen
Register (SCPE) zur Häufigkeit begleitender Behinderungen – insbesondere
Intelligenzminderung, Epilepsie und Sehstörung – bei den wichtigsten Subtypen
der Zerebralparese. 20 Prozent der CPPatienten weisen keine Komorbiditäten
auf – diese gehören typischer Weise zur
Gruppe GMFCS-Level 1 und 2. 30 Prozent
der Patienten mit einer bilateralen spastischen CP-GMFCS-Level 1 bis 3 haben
einen Intelligenzquotienten von unter 50.
Der motorische Funktionslevel korreliert
– außer bei der ataktischen Cerebralparese – gut mit der Häufigkeit und Ausprägung der Komorbiditäten.
Nur wenige Kinder erhalten suffiziente
Schmerztherapie
Prof. Florian Heinen aus München widmete sich dem Thema Schmerz bei
CP-Kindern: 62 bis 83 Prozent haben
Schmerzen, bei circa 50 Prozent sind die
Schmerzen chronisch oder aber täglich
über einen bestimmten Zeitraum mit
einem Level von 5 bis 7 von 10 auf der
visuellen Analogskala vorhanden; dabei
stehen muskuloskelettale Schmerzen
im Vordergrund. Bedrückend: Kaum ein
Kind erhält eine suffiziente Schmerztherapie.
Behinderte Kinder werden häufiger
misshandelt
Dr. Helmut Hollmann aus Bonn berichtete über Verhaltensstörungen und CP. Dabei spielen, unter anderem abhängig von
der Ausprägung der CP, sowohl extrovertierte Verhaltensweisen mit Konzentrationsmangel und Aggressivität als auch introvertierte Formen mit Unzufriedenheit
und Depression eine Rolle. Das Selbstwertgefühl ist bei den meisten Patienten
bis zum Pubertätsalter kaum beeinträchtigt, danach kommt es aber zunehmend
zu sozialen Kontaktproblemen bis hin
zur Isolation. Dies spielt auch bei den aktuellen Überlegungen zur Inklusion eine
wichtige Rolle. Von wesentlicher Bedeutung ist auch die Situation in der Familie:
30 Prozent der Mütter leiden – unabhän-
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Aus unserem Fach
gig vom Funktionslevel des betroffenen
Kindes – an depressiven Störungen, 75
Prozent der Eltern weisen chronische
Beschwerden auf. Erschreckend: Behinderte Kinder werden drei- bis viermal
häufiger misshandelt!
Probleme eines „krummen Rückens“
Die kinderorthopädische Sitzung fokussierte auf das Thema „Wirbelsäule“: Prof.
Brunner aus Basel und Prof. Wimmer aus
Vogtareuth stellten die Probleme eines
„krummen Rückens“ dar. Pathogenetisch
bedeutsam für die Entwicklung einer
Skoliose ist die spastische Muskulatur an
sich, aber auch die Insuffizienz des Halteapparats bestehend aus Bändern und
Muskeln, die der Schwerkraft nicht suffizient entgegenwirken können; asymmetrisches Wachstum folgt und führt zur
Progredienz einer strukturellen Skoliose.
Die Häufigkeit und Schwere nimmt mit
ungünstigerem Funktionslevel erheblich
zu – 50 Prozent der GMFCS-Level 5 Patienten weisen eine Skoliose auf, davon bei
67 Prozent von über 60 Grad. Die Folgen
sind Schmerzen, zunehmende Asymmetrien mit nachfolgender Hüftdezentrierung, Einschränkungen der Lungenfunktion mit einer Zunahme broncho-pul-
Das lokale Organisationsteam: PD Dr. Bettina Westhoff, Prof. Dr. Rüdiger Krauspe und PD Dr. Kristina
Müller bei der Begrüßung auf der Terrasse des Kongresszentrums
monaler Infekte, Ernährungs- und Pflegeprobleme sowie Einschränkungen der
Armfunktion bei instabiler Sitzfunktion.
Korsettbehandlung wenig erfolgreich
PD Dr. Urs von Deimling zeigte, dass
die Korsettversorgung bei der Therapie
wenig erfolgversprechend ist, schlecht
toleriert wird und zu zusätzlichen Problemen wie Ulzera führen kann. Prof. Carol Hasler aus Basel demonstrierte eindrücklich die Möglichkeiten der operativen Behandlung. Bei der Indikationsstellung sind die Komorbiditäten zu beachten und die Risiken im interdisziplinären
Team abzuschätzen. Ziel ist die langfristige Verbesserung der Lebensqualität mit
Erhalt der Sitz- und Pflegefähigkeit sowie
die Verbesserung der Lungenfunktion.
Nachdrücklich wies er darauf hin, dass
„jede Skoliose klein anfängt“. Der Zeitpunkt für eine operative Korrektur sollte nicht „zu spät“ gewählt werden, denn
wenn sich bereits eine schwerste Deformierung eingestellt hat, bestehen höhere
Risiken, und die Korrekturmöglichkeiten
werden immer ungünstiger.
Hüftluxation beeinträchtigt die
Lebensqualität stark
The winner is …: Karl Heinemann aus Maulbronn
gewann für seine Arbeit „Perspectives of parents
on the effect of using the standing shell on participation in children with CP GMFCS 4-5“ den
ersten Posterpreis.
Am zweiten Tag fanden die Sitzungen
der jeweiligen Gesellschaften parallel
statt. Bei den orthopädischen Themen
wurde der Focus auf die Hüfte und den
Kauergang gerichtet. Es zeigte sich deutlich, dass die Hüftluxation langfristig die
Lebensqualität nachhaltig beeinträchtigt und in der Mehrzahl der Fälle zu
Beschwerden führt. Von daher spricht
vieles dafür, die Hüftgelenke auch bei
schwerstbehinderten Kindern zu rekonstruieren. Sollte eine Rekonstruktion
nicht mehr möglich sein, sind „SalvageProcedures“ in Betracht zu ziehen – ent-
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
weder die Implantation einer Hüft-TEP
insbesondere für mobilisationsfähige
Patienten oder aber das sogenannte
McHale–Verfahren mit Kopfresektion,
subtrochantärer Valgisationsosteotomie
und Einstellung des Trochanter minor in
die Hüftpfanne zum Beispiel für GMFCSLevel 5-Patienten.
In der letzten Sitzung wurden Besonderheiten der Situation erwachsener CP-Patienten und ihrer Versorgung beleuchtet.
Abschließend schilderte der bekannte
Sozialexperte Dr. Harry Fuchs zahlreiche politische Aspekte – unter anderem
die weitreichenden Grundsätze der UNBehindertenkonvention im Hinblick auf
Teilhabe und dabei die bestehende Diskrepanz zwischen deren Umsetzung in
der deutschen Gesetzgebung und deren
Anwendung im sozialmedizinischen Alltag.
Während der wissenschaftlichen Sitzungen wurde vielfältig und anregend
sachlich diskutiert. Reichlich Gelegenheit zum persönlichen interdisziplinären
Austausch gab es bei Currywurst und
Altbier auf der Terrasse des Kongresszentrums im Rahmen des „Get-together“
sowie beim „Sommerfest am Rhein“.
In entspannter Atmosphäre und bei
schwungvoller Musik erlebten die Teilnehmer einen bewegten Abend.
Prof. Dr. Rüdiger Krauspe
Prof. Dr. Rüdiger
Krauspe, Direktor
der Klinik für
Orthopädie des
Universitätsklinikums
Düsseldorf, war
Tagungskongress des
2. „Focus Cerebralparese“.
541
Aus unserem Fach
52 Vorträge standen auf dem GOTS-Kongressprogramm.
Teilweise gehörten spektakuläre Vorführungen dazu.
Bei der Podiumsdiskussion gaben
Extremsportler Einblicke in ihr Seelenleben.
G O T S - J A H R E S KO N G R E S S
Hohe Messlatte für künftige Kongresse
Vom 22. bis 23. Juni fand in Salzburg der 27. Jahreskongress der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin statt. Unter der zentralen Überschrift „Extremsport“ wurden die Schwerpunktthemen „Meniskuschirurgie“, „Implantate und Biomaterialien in der Sportmedizin“ sowie „Lebensbewältigung nach schwerem Sporttrauma“ behandelt.
Das ehrgeizige GOTS-Österreich-Team
mit Gerhard Oberthaler als Kongresspräsident, Klaus Dann, Stefan Nehrer,
Karl-Heinz Kristen und Erich Altenburger organisierte einen tollen 27. Jahreskongress der GOTS in Salzburg. 469
Teilnehmer konnten sich an dem fachlich
ansprechenden Programm erfreuen, 44
Unternehmen waren zufrieden über das
wunderschöne Ambiente des Foyers im
Salzburger Congress Zentrum.
S P O R TA R Z T D E S J A H R E S 2 0 1 2
Ein Bewertungsgremium der Gesellschaft
für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) wählte Dr. Karl-Heinz Kristen zum Sportarzt des Jahres 2012. „KarlHeinz Kristen macht seit vielen Jahren eine
herausragende Betreuung von Sportlern
nicht nur bei Großevents wie SnowboardWeltmeisterschaften oder dem FreestyleSurf- und Kite-Worldcup, sondern vor allem
in seiner Sportklinik. Er hat großes Engagement in der Betreuung neuer Sportarten –
früher Snowboard, Inline Skating und Windsurfen, heute Kitesurfen, Wakeboarden
oder Standup-Paddeln – gezeigt“, heißt es
in der Begründung des Präsidiums zur Wahl.
„Dr. Karl-Heinz Kristen hat sein Wissen stets
in vorbildlicher Weise an die jungen Kollegen weitergegeben. Dazu ist er bis zum heutigen Tag ein äußerst aktiver und begeisterter Sportler und hat trotzdem seinen Charakter und seine Individualität beibehalten.“
1987 promovierte er im Alter von 24 Jahren.
1994 beendete er die Facharztausbildung
542
als Orthopäde und 1998 die Ausbildung im
Additivfach Sportorthopädie. Derzeit leitet
er die Sportklinik Wien, ein Kompetenzzentrum für Sportorthopädie mit einer öffentlichen Praxis, sowie das Fußzentrum Wien,
ein Kompetenzzentrum für die Analyse und
Therapie von Fuß- und Sprunggelenkserkrankungen. Auch bei der Organisation der
Sportmedizin-Kongresse in Podersdorf seit
2002, der GOTS-Treffen Österreich sowie
der internationalen Sportkongresse 2007,
2008 und 2010 in Ägypten war er tätig.
Die GOTS fühlt sich einerseits der Tradition, andererseits aber auch dem
Wandel verpflichtet. Dem wird sie gerecht, indem sie nicht nur in ihrem angestammten Kongressort München tagt,
sondern in jedem zweiten Jahr in einer
anderen Stadt aus einem der Mitgliedsländer Deutschland, Österreich oder der
Schweiz. In diesem Jahr also in Salzburg
– die gastfreundlichen österreichischen
Kollegen nutzten in ihrer Premierenveranstaltung die Chance, ihre Leistungsfähigkeit zu präsentieren, und legten die
„Latte“ für zukünftige Veranstalter hoch.
Neben der reibungslosen Organisation
trug dazu auch der GOTS-Festabend im
Museum für moderne Kunst oberhalb
von Salzburg bei.
52 Vorträge, 48 Poster, sieben Symposien, zwei Instruktionskurse und zehn
Firmenworkshops demonstrierten das
breite fachliche Angebot auf dem Jahreskongress der 1.081 Mitglieder zählenden
GOTS.
Wissenschaftsförderung – Schwerpunkt
der GOTS
Dr. Karl-Heinz Kristen
2012 wurde zum vierten Male die GOTSForschungsförderung in Höhe von 20.000
Euro (Zahlung bei Verleihung 10.000
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Aus unserem Fach
Euro, nach zwei Jahren 5.000 Euro, bei
Abschluss weitere 5.000 Euro) vergeben.
Aus neun insgesamt hochkarätigen wissenschaftlichen Anträgen wählte die Jury,
bestehend aus Prof. Ulrich Stöckle (Tübingen), Prof. Henning Windhagen (Hannover) und Prof. Dieter Kohn (HomburgSaar), den Wissenschaftsantrag „Der Einfluss von Ermüdung auf die geschlechtsspezifische Stabilität und neuromuskuläre Kontrolle des Kniegelenks“ von Martin
Behrens aus Rostock aus.
Die Verbandsärzte innerhalb der GOTS
veranstalteten erneut unter großem Teilnehmerzuspruch das Symposium Wettkampfmedizin. Im Mittelpunkt dabei
standen der ehemalige Rodel-Olympiasieger und Weltmeister Alexander Resch
mit dem Beitrag „Stellenwert der medizinischen Versorgung im Leistungssport
aus Sicht des Sportlers“ sowie die Skeleton-Gesamtweltcupsiegerin Anja Huber
zum Thema „Sprunggelenksverletzung
aus Sicht einer Sportlerin“.
Den Sporlastic-Posterpreis mit 3.000
Euro gewannen Patrick Vavken und M.
Murray (Basel) mit „Bio-enhanced Repair
and Bone-Tendon-Bone Rekonstruktion
des vorderen Kreuzbandes (VKB) ergeben äquivalente biomechanische Ergebnisse am Tiermodell“.
Ergänzt wurde das Programm durch den
Beitrag zur Behandlung von Muskelverletzungen von C. Grim aus Osnabrück
sowie dem Ausblick auf die Olympischen
Spiele in London durch den leitenden
deutschen Olympiaarzt Bernd Wolfarth.
Gerhard Oberthaler, Unfallkrankenhaus Salzburg,
war Präsident des GOTS-Jahreskongresses.
Ehrengast: Prof. Dr. René Verdonk
Den 2. Platz mit einer Auszeichnung
von 2.000 Euro erhielten Simon Lenschow und Thore Zantop (Münster) mit
ihrem Poster „Strukturelle Eigenschaften von fünf unterschiedlichen Techniken zur MPFL Rekonstruktion“. Den mit
1.000 Euro dotierten 3. Preis erhielten
Hans-Joachim Rist und Lukas Weisskopf
(Muttenz) für die Arbeit „Korrelation
zwischen elastosonografisch bestimmter
Sehnenqualität und Kraft bei Achillessehnen-Tendinopathien“.
Zur Förderung des jüngsten Forschungsnachwuchses wurde auch in Salzburg
eine zweistündige Vortragssitzung durchgeführt. Den Young Investigator Award
gewann M. Endruweit mit „Sportverletzungen beim Voltigieren“. Die drei Erstplatzierten wurden an dem GOTS-Festabend ausgezeichnet. Im kommenden
Jahr wird der mit 15.000 Euro dotierte
Michael-Jäger-Preis vergeben.
Sportarzt des Jahres und Wettkampfsymposium stehen für praktische Arbeit
in der GOTS
Von den Verbandsärzten vorgeschlagen
und dem GOTS-Vorstand gewählt, wurde in diesem Jahr Karl-Heinz Kristen, der
sich seit vielen Jahren in der GOTS engagiert, zum „Sportarzt des Jahres 2012“
ernannt (siehe Kasten).
44 Aussteller zeigten im Foyer des Congress
Zentrums, was sie zu bieten haben.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Ehrengast 2012 war Prof. Dr. René Verdonk aus Gent (Belgien). In seinem Ehrengastvortrag referierte er zu seinem „Lebenswerk“, dem Meniskus im Sport. Sein
fachlich beeindruckender Vortrag vermittelte einen umfassenden Überblick zum
Gesamtthema der Meniskusverletzung.
Instruktionskurse, Symposien und
Workshops
Das umfangreiche Vortragsprogramm
wurde durch zwei Instruktionskurse,
sieben Symposien und zehn Workshops
in Zusammenarbeit mit der Industrie
ergänzt. Insgesamt nahmen über 300
Der GOTS-Vorstand eröffnete die
Industrieausstellung und dankte den Firmen.
543
Aus unserem Fach
Knapp 500 Teilnehmer kamen zum Jahreskongress der GOTS ins Salzburger
Congress Centrum.
Prof. Dr. Victor Valderrabano (Basel) wurde zum
neuen Vorsitzenden der GOTS gewählt.
die Visitenkarte der Gesellschaft, aber
ich werde viel für die GOTS arbeiten, und
ich freue mich auf diese Arbeit“.
Kolleginnen und Kollegen daran teil. Es
konnten viele praxisnahe Informationen
und Spezialwissen für gezielte Gruppen
angeboten werden.
Der 27. Jahreskongress der GOTS wurde
durch einen Gesellschaftsabend abgerundet, der durch sein außerordentliches Ambiente mit einem nächtlichen
Überblick über die Stadt Salzburg überzeugte. Im Museum für moderne Kunst
bot sich die Möglichkeit zum Austausch
unter Kollegen und Freunden mit LiveÜbertragung des EM-Spiels Deutschland
gegen Griechenland sowie einer ansprechenden Musikband aus dem Land des
Kongresspräsidenten.
Ehrengast 2012 war Prof. Dr. René Verdonk aus
Belgien. In seinem vermittelte einen umfassenden Überblick zur Meniskusverletzung.
Valderrabano hatte seine Karriere in der
GOTS als Unterassistenz und einfacher
Kongressbesucher begonnen. Später
wurde er für seine wissenschaftliche Tätigkeit mit dem Michael-Jäger-Preis geehrt, reiste als „Fellow“ nach Asien und
stand der GOTS-Jahrestagung in München als Kongresspräsident vor. „Ich werde die GOTS mit guten, soliden und innovativen Projekten weiterentwickeln“,
so Valderrabano. „Sie können mit einem
loyalen, offenen, ehrlichen und freundschaftlichen Kollegen an der Spitze der
Gesellschaft rechnen.“
GOTS geht neue Wege
Auf der Mitgliederversammlung der
GOTS wurde in Salzburg auch ein neues
Präsidium der Gesellschaft gewählt. Nach
26 Jahren deutscher Gesamtführung
übernimmt nun mit Prof. Dr. Victor Valderrabano (Basel) erstmals ein Schweizer
den Vorsitz der GOTS. Als Vizepräsidenten unterstützen ihn dabei der Berliner
PD Dr. Oliver Miltner für den deutschen,
Dr. Gerhard Oberthaler (Salzburg) für
den österreichischen und Dr. Geert Pagenstert (Basel) für den schweizerischen
Bereich. In ihren Ämtern bestätigt wurden die Schriftführer PD Dr. Martin Engelhardt (Osnabrück) und Schatzmeister
Dr. Michael Krüger-Franke (München).
Als neuer Vertreter der Verbandsärzte
Deutschland im GOTS-Präsidium wurde
auf der Sitzung der Verbandsärzte Dr.
Christian Schneider (München) gewählt.
In den zwölfköpfigen Beirat der Gesellschaft für orthopädisch-traumatologische Sportmedizin wurden Prof. Dr. Gerhard Bauer (Stuttgart), Prof. Dr. Matthias
544
Buchner (Karlsruhe), Prof. Dr. Thomas
Jöllenbeck (Bad Sassenburg) und PD Dr.
Thore Zantop (Straubing) wiedergewählt. Erstmals im Beirat vertreten sind
Dr. Walter Bily (Wien), Dr. Casper Grim
(Osnabrück), Dr. Rolf Michael Krifter
(Stolzalpe), Dr. André Leumann (Basel),
Prof. Dr. Frank Mayer (Potsdam), Dr. Mathias Muschol (Bremen), Dr. Manuel Sabeti-Aschraf (Wien) und Prof. Dr. Roman
Seil (Luxemburg).
„Werde die GOTS in einer helvetischen
Art weiterführen“
Prof. Dr. Valderrabano dankte seinem
Vorgänger Prof. Dr. Holger Schmitt (Heidelberg), der satzungsgemäß nach vier
Jahren aus dem Amt ausschied, für die
geleistete Arbeit und die Ruhe und Stabilität, die dieser in die Gesellschaft gebracht habe. „Ich möchte die GOTS nun
in einer helvetischen Art weiterführen“,
sagte der Basler in seiner Antrittsrede
und appellierte dabei an die Mitarbeit
seiner Vorstandskollegen: „Ich bin nur
Fazit und Ausblick
Kongresspräsident Dr. Gerhard Oberthaler konnte mit einem fachlich hochwertigen Kongress mit österreichischen
Spezialitäten hoch zufrieden sein. Bevor
es 2014 wieder zum Traditionsort München zurückgeht, wird der 28. Jahreskongress der GOTS nun am 14. und 15.
Juli 2013 im Rosengarten in Mannheim
stattfinden. Als Kongresspräsident wird
Prof. Dr. Holger Schmitt fungieren, der
dabei von Prof. Dr. Matthias Buchner unterstützt wird.
PD Dr. Martin Engelhardt
PD Dr. Martin
Engelhardt, Osnabrück,
ist Schriftführer der
GOTS.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Aus unserem Fach
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Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Februar
Oktober2012
2012
545
Fotos: Conventus
Aus unserem Fach
Hans-Georg-Willert-Lecture: Prof. Joshua J.
Jacobs, Preisträger des Hans-Georg-WillertAwards, sprach über die Pathophysiologie der
Abriebprodukte der Metall-Metall-Gleitpaarung.
Kein Kongress ohne Preise: hier die Verleihung
des Hans-Georg-Willert-Awards.
Fachausstellung: Mehr als 76 Firmen
informierten über Produktneuheiten und
boten Schulungen und Workshops für die
Kongressteilnehmer an.
N O U V - J A H R E S TA G U N G
Lebhafte Diskussionen über die
Kernthemen von O und U
Auf der 61. Jahrestagung der Norddeutschen Orthopäden- und Unfallchirurgenvereinigung (NOUV), die
vom 14. bis 16. Juni 2012 in Hamburg stattfand und mit mehr als 800 Teilnehmern über die gesamte Veranstaltungsdauer sehr gut besucht war, gab es ein sehr vielschichtiges und anspruchsvolles wissenschaftliches Programm.
In 32 Symposien-Sitzungen, größtenteils
unter der Organisation der verschiedenen
Fachgesellschaften, über 200 Vorträgen
und knapp 100 E-Postern/Poster-Präsentationen wurden konservative und operative Behandlungsmöglichkeiten von der
Schulter bis zum Fuß zur Diskussion gestellt. Die Teilnahme von über 76 Firmen
an der Fachausstellung mit Informationen
über technische Neuheiten sowie praxisnahen Schulungen und Workshops für die
Kongressteilnehmer zeigte, wie groß das
Interesse an intensivem wissenschaftlichen Wissens- und Erfahrungsaustausch
über alle Bereiche der orthopädischunfallchirurgischen Versorgung auch für
546
Medizintechnik- und Pharmaunternehmen ist.
Großen Anklang fanden auch die neu etablierten zahlreichen Workshops, die für
die Zielgruppe der Weiterbildungsassistenten eingerichtet worden waren und
vielfältige Möglichkeiten zur direkten
Interaktion mit den Referenten bzw. zum
„hands-on“ boten.
Aktuelle Diskussion um steigende
OP-Zahlen
Besonderer Schwerpunkt beim NOUVKongress war die aktuelle Diskussion um
die steigende Zahl von Operationen und
den Einsatz von Implantaten. In mehreren Vorträgen wurde kontrovers die
Frage diskutiert, inwieweit insbesondere
der Einsatz künstlicher Hüft- und Kniegelenke angesichts steigender Kosten
einzudämmen sei. Kritisch hinterfragt
wurden auch die Indikationen spezieller
Wirbelsäulenoperationen oder die Therapiewahl bei älteren Menschen.
Dabei wurden verschiedene aktuelle Studien herangezogen, die Langzeitergebnisse auswerten – ein notwendiges Indiz für
den Nutzen der Operationen, ohne die
vielen Patienten eine Immobilität nicht
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Aus unserem Fach
erspart geblieben wäre. Vor diesem Hintergrund erhielt die Diskussion ein neues
Profil. Immerhin leiden in Deutschland
über neun Millionen Menschen an Arthrose und Arthritis. Durch die moderne
Endoprothetik lassen sich schwere Gelenkbeschwerden bei rund 70 Prozent
der Patienten beheben, die Gelenkersatzoperation gilt als eine der erfolgreichsten
chirurgischen Eingriffe. Im günstigsten
Fall wird die Mobilität wiederhergestellt
und die Arbeitsfähigkeit erhalten.
Implantatsicherheit
Lebhafte Diskussionen gab es auch über
die Implantatsicherheit: Aspekte der
Verankerungstechnik, Operationstechnik, der Haltbarkeit von Implantaten und
des Komplikationsmanagements wurden
in diesem Zusammenhang erörtert. Dass
im Jahr 2010 bundesweit rund 210.000
künstliche Hüftgelenke und 165.000
künstliche Kniegelenke implantiert wurden, hängt auch mit der generell gestiegenen Lebenserwartung zusammen, die
POSTERPREISE
Im Rahmen des NOUV-Kongresses wurden
vier mit jeweils 500 Euro dotierte Posterpreise verliehen:
„Planungsgenauigkeit von Schablonenund Computerplanungen bei Totalendoprothesen der Hüfte“
M. Schleusener, B. R. Bracio, T. Krüger
(Köthen/Anhalt)
„Anatomische Refixation des Außenmeniskushinterhornes beim Vorliegen einer
posterioren Wurzelverletzung in Kombination mit einer VKB-Rekonstruktion.
Refixation über den tibialen VKB-Tunnel:
OP-Technik-Beschreibung“
P. Forkel, A. Achtnich, S. Metzlaff, W. Petersen
(Berlin)
„Mikrovaskuläre in-vivo Veränderungen
unter selektiver ALK1-Inhibition am Modell des ossär metastasierten Mammakarzinoms“
M. Schroeder, L. Viezens, R. Gessler, J. Wellbrock,
W. Fiedler, N. Hansen-Algenstaedt, C. Schäfer
(Hamburg)
„Welche spezifischen Zusatzrisiken bedingt die Zementaugmentation von Pedikelschrauben bei der Korrekturspondylodese adulter Skoliosen?“
M. Quante, H. Halm (Neustadt in Holstein)
als eine Ursache für zunehmende Häufigkeit von Gelenkverschleiß angesehen
wird. Die geringe Komplikationsrate bei
unter zwei Prozent liegt nach Ansicht
führender Experten am guten operativen
Vorgehen, qualitativ hochwertigen Implantaten und unterstützendem verantwortungsvollem Patientenverhalten.
Aktuelle klinische Studien und Risikoanalysen beim Entwicklungsprozess
von Medizinprodukten wurden vorgestellt, um die Qualität noch weiter zu
optimieren. So konnte neben Leitlinien
und Qualitätsstandards nun auch das
Endoprothesenregister eine gemeinsame Initiative der Deutschen Gesellschaft
für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC), dem AOK Bundesverband, dem Verband der Ersatzkassen e.V.
(vdEK) und dem Bundesverband Medizintechnologie e.V. (BVMed) auf den Weg
gebracht werden.
Arthroplasty“ skizzierte Jacobs den Weg
der Erkenntnis über die Pathophysiologie
der Abriebprodukte der Metall-MetallGleitpaarung und zeigte die Bedeutung
für die aktuelle klinische Situation auf.
Albert-Hoffa-Preis
Der mit einem Preisgeld von 2.500 Euro
ausgeschriebene Albert-Hoffa-Preis wurde 2012 an Frau PD Dr. Susanne Rein für
ihre Arbeit „The influence of age, body
mass index and leg dominance on functional ankle stability” verliehen.
Univ.-Prof. Dr. Christoph H. Lohmann
Univ.-Prof. Dr. Thomas Mittlmeier
Univ.-Prof. Dr. Carsten Perka
Das Fach für den Nachwuchs attraktiv
gestalten
Ein weiterer Schwerpunkt auf der
NOUV-Tagung war angesichts des akuten Nachwuchs-Problems bei Ärzten und
insbesondere bei den großen operativen
Fächern die Weiterbildung und besonders der fachliche und wissenschaftliche
Austausch von Orthopäden und Unfallchirurgen aus Kliniken und dem niedergelassenen Bereich. In einem thematisch
breit gefächerten Morgenseminar wurden zahlreiche Optionen diskutiert, unser Fach für den Nachwuchs attraktiv zu
gestalten. Sowohl in den E-Poster Sitzungen als auch im Jungen Forum wurde den
jungen Kollegen eine breite Plattform
geboten.
Univ.-Prof. Dr.
Christoph H. Lohmann,
Tagungspräsident 2012
Univ.-Prof. Dr.
Thomas Mittlmeier,
Tagungspräsident 2012
Highlight: Hans-Georg-Willert-Lecture
Ein besonderes Highlight war die im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung initiierte Hans-Georg-Willert-Lecture. Preisträger des gleichnamigen Hans-Georg-Willert Awards war in diesem Jahr Prof. Joshua J. Jacobs, Chairman des Departmentt
of Orthopaedic Surgery des Rush University Medical Center Chicago und Präsident der American Association of Orthopedic Surgery (AAOS) 2013. Der Award ist
eine Auszeichnung für seine besonderen
Verdienste in der Forschung über biologische Antworten von Zellen auf Endoprothesen und deren Verschleißprodukte. In
seiner Lecture „Metal Debris in Total Hip
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Univ.-Prof. Dr. Carsten
Perka, Vorsitzender
FÜR DEN TERMINKALENDER
Im nächsten Jahr findet die Jahrestagung der
NOUV vom 13. bis 15. Juni 2013 wieder in
Hamburg statt. Erste Informationen sowie
die Möglichkeit zur aktiven Teilnahme in
Form von verschiedenen Einreichungen finden Sie auf der Tagungshomepage:
www.nouv-kongress.de
547
Qualität und Sicherheit
Patientensicherheit: Mit relativ einfachen Mitteln lässt sich die Patientensicherheit erhöhen, beispielsweise durch Kennzeichnung des zu operierenden Beins.
HIGH 5S -PROJEK T
Handlungsempfehlungen für mehr
Patientensicherheit
Im Jahr 2006 initiierte die World Health Organization (WHO) das High 5s-Projekt für mehr Patientensicherheit. Die Bezeichnung „High 5s“ leitet sich von der ursprünglichen Intention des Projektes ab, nämlich die
bedeutsame Reduzierung von fünf schweren Patientensicherheitsproblemen in fünf Ländern über fünf Jahre.
Der hochkomplexe prä- und perioperative Versorgungsprozess über mehrere
Schnittstellen hinweg, unter Beteiligung
vieler Berufsgruppen und einem hohen
Patientenaufkommen birgt ein erhebliches Verwechslungsrisiko. Eingriffsverwechslungen umfassen die Verwechslung
der Körperstelle bzw. paarweise vorhandener Körperteile, die Durchführung der
Operation am falschen Patienten oder die
Anwendung einer inkorrekten Operationsprozedur (1). Belastbare Daten zum
Auftreten von Eingriffsverwechslungen
in Deutschland fehlen; in Studien aus den
USA wird geschätzt, dass es in 1:130.000
Operationen bzw. etwa 1:52.000 Opera-
548
tionen zu einer Eingriffsverwechslung
kommt (2, 3).
Zur Verringerung des Verwechslungsrisikos und anderer perioperativer Risiken setzen immer mehr Krankenhäuser
weltweit Checklisten ein. Checklisten
strukturieren das prä- und perioperative Vorgehen durch eine systematische
Anordnung von Handlungsschritten und
beugen der Auslassung von Prozessschritten vor (4). Für Anwender haben
Checklisten eine Orientierungsfunktion,
indem sie klare Abläufe und Zuständigkeiten definieren und damit Mitarbeitern
mehr Sicherheit bieten. Der Nutzen von
Checklisten wurde in internationalen
Studien nachgewiesen: Durch die Anwendung der „Surgical Safety Checklist“
der Weltgesundheitsorganisation (WHO)
sank die Komplikations- und Mortalitätsrate (5, 6).
Das internationale WHO-Projekt „Action
on Patient Safety: High 5s“
Im Rahmen des internationalen WHOProjekts „Action on Patient Safety: High
5s“ wurde eine standardisierte Handlungsempfehlung (Standard Operating
Protocol, SOP) zur Prävention von Eingriffsverwechslungen unter Nutzung ei-
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Qualität und Sicherheit
ner OP-Checkliste entwickelt und in vier
Ländern, darunter Deutschland, implementiert.
wird (siehe Flussdiagramm). Die Rahmenbedingung für die Implementierung
und Evaluation im High 5s-Projekt ist die
Anwendung der SOP bei allen Patienten,
die im stationären OP-Bereich des Projektkrankenhauses behandelt werden.
und nach Bedarf unter Wahrung der
High 5s-Mindestkriterien um inhaltliche
Elemente zum Beispiel aus der „Surgical
Safety Checklist“ der WHO ergänzt. Neben einer inhaltlichen Ausweitung wurden auch Präferenzen zu Format und Detaillierungsgrad der Checklisten berücksichtigt. Durch dieses „Local Tailoring“
wurden zehn unterschiedliche Checklisten generiert.
Das Modellprojekt High 5s zielt darauf
ab, mehrere SOP zur Reduzierung von
Patientensicherheitsrisiken in Krankenhäusern in einer multinationalen Lern- Die einzelnen Inhalte der drei Prozessgemeinschaft zu implementieren und zu schritte werden von den am Versorevaluieren. High 5s wurde im Jahr 2007 gungsprozess Beteiligten auf einer Checkvon der WHO initiiert mit dem Vorhaben, liste dokumentiert. Notwendig ist hierbei
dass fünf Patientensicherheitsprobleme eine klare Regelung der Zuständigkeiten Schulungen zum Implementierungsproüber fünf Jahre in fünf Ländern reduziert für die jeweiligen Checklistenitems und zess und zur Umsetzung der SOP wurden
nach dem Trainwerden sollten. Im
the-Trainer-Prinzip
Verlauf des Projekts
vorgenommen. Das
wurde der Fokus in
Im Rahmen des vom Bundesministerium für Gesundheit geförheißt, dass vom
Deutschland auf zwei
derten internationalen WHO-Projekts „Action on Patient SafeÄZQ eine Schuder fünf ursprünglich
ty: High 5s“ engagieren sich 16 deutsche Krankenhäuser für
lungsveranstaltung
identifizierten Patienfür die Projektkoortensicherheitsprobledie Vermeidung von Verwechslungen bei operativen Eingriffen.
dinatoren aus den
me gelegt. Neben der
einzelnen KrankenSOP „Vermeidung von
Eingriffsverwechslungen” wurde auch -abschnitte. Der Checkliste kommen zwei häusern durchgeführt wurde; anschlieeine SOP „Medication Reconciliation – Si- Funktionen zu: Zum einen dient sie als ßend waren letztere für die Schulung
cherstellung der richtigen Medikation bei Werkzeug für die Implementierung der der Mitarbeiter in ihren Häusern verantÜbergängen im Behandlungsprozess“ ent- Prozessschritte. Zum anderen erfolgt wortlich. Für die Implementierung wurdurch die Verlaufsdokumentation der de folgendes Vorgehen empfohlen:
wickelt und implementiert.
sicherheitsrelevanten Kontrollpunkte im
Die Joint Commission – die größte Zerti- prä-und perioperativen Prozess die Da- ■ Koordinierung der Implementierung
fizierungsorganisation von Gesundheits- tenerhebung für die Evaluation. Dabei
durch Benennung einer projektkoeinrichtungen in den USA und ein WHO werden anonymisierte Kopien der Checkordinierenden Person sowie Bildung
Collaborating Centre for Patient Safety listen an das Institut für Patientensichereiner Steuergruppe und eines Pro– koordiniert die weltweite Zusammen- heit (IfPS) in Bonn übermittelt. Dort werjektteams
arbeit von inzwischen acht High 5s- den die Checklistenkopien eingescannt ■ Erstellung eines Projektarbeitsplans
Ländern: Australien, Frankreich, Kanada, und für jedes Krankenhaus auf monatli- ■ Durchführung einer Risikobewerden Niederlanden, Singapur, Trinidad cher Basis international definierte Messtung bezüglich des neu zu impleund Tobago, den USA sowie Deutschland. größen ausgewertet. Diese Daten sowie
mentierenden Prozesses
In Deutschland wird das Projekt seit nationale und internationale Vergleiche ■ Durchführung eines Pilottests
Ende 2007 vom Bundesministerium für werden an die Projektkrankenhäuser zu- ■ Übertragung der SOP auf weitere BeGesundheit (BMG) gefördert und vom rückgespiegelt, damit sie ihre Implemenreiche
Ärztlichen Zentrum für Qualität in der tierungsergebnisse verfolgen können.
■ Erstellung eines KommunikationsMedizin (ÄZQ) in Zusammenarbeit mit
plans
dem Aktionsbündnis Patientensicherheit Implementierungsstrategie
■ Erarbeitung einer Evaluationsstratee.V. (APS) durchgeführt. Das APS hat das
gie
Institut für Patientensicherheit der Uni- Um die SOP und begleitende OP-Check- ■ Pflege und Verbesserung des neuen
versität Bonn (IfPS) mit dessen Anteil der liste in Deutschland zu implementieren,
Prozesses
wurde ein mehrstufiger AdaptationsProjektaktivitäten beauftragt.
prozess durchlaufen. Zunächst wurden Barrieren und fördernde Faktoren der
Vermeidung von Eingriffsverwechslungen die international vorgegebenen Materi- Implementierung
alien übersetzt. Die übersetzte SOP und
Bislang engagieren sich 19 deutsche Kli- Checkliste wurden in Workshopveran- Die projektkoordinierenden Personen
niken als High 5s-Projektkrankenhäuser, staltungen gemeinsam mit Vertretern der teilnehmenden Krankenhäuser wur16 davon implementieren seit 2010 die der Projektkrankenhäuser diskutiert und den Anfang 2012 schriftlich zu ihren
SOP „Vermeidung von Eingriffsverwechs- infolgedessen Adaptationen an den nati- Erfahrungen mit der Implementierung
lungen“ (siehe Kasten). Grundlage dieser onalen Kontext vorgenommen. Anschlie- der SOP „Vermeidung von EingriffsverSOP ist das Universal Protocol der Joint ßend erfolgte eine lokale Anpassung der wechslungen“ befragt sowie ergänzend
Commission (7). Durch Standardisierung Checkliste für jede Einrichtung: In enger drei Personen leitfadengestützt intervon drei sich ergänzenden Prozessschrit- Zusammenarbeit mit den Projektteams viewt. Hinsichtlich des Implementieten soll sichergestellt werden, dass der der teilnehmenden Krankenhäuser wur- rungsvorgehens und der Umsetzung der
richtige Eingriff am richtigen Eingriffsort de die High 5s-Checkliste in klinikindivi- drei SOP-Prozessschritte wurden mehbeim richtigen Patienten durchgeführt duelle vorhandene Prozesse eingepflegt rere Barrieren und entsprechende ÜberOrthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
549
Qualität und Sicherheit
windungsmaßnahmen eruiert. Der Widerstand gegenüber Veränderungen, die
mangelnde Zustimmung der Mitarbeiter
und Führungskräfte sowie unzureichende Ressourcen (Finanzierung/Zeit) sind
die am häufigsten benannten Barrieren
während des Implementierungsprozesses. Die Barrieren konnten vorwiegend
durch verbesserte Kommunikation, Einbindung der Mitarbeiter und Führungskräfte sowie der Bereitstellung von
Schulungsangeboten überwunden werden. Als wichtige fördernde Faktoren
gelten die ähnliche Prozessgestaltung
verschiedener Krankenhausabteilungen,
die Vorerfahrungen von Mitarbeitern
mit Standardisierungsverfahren sowie
eine interdisziplinäre, hierarchieübergreifende Besetzung der Steuergruppe
für die Implementierung.
Durch Standardisierung dieser drei sich ergänzenden Prozesschritte soll sichergestellt werden, dass der
richtige Eingriff am richtigen Eingriffsort beim richtigen Patienten durchgeführt wird.
Identifizierung aller Patienten formuliert
und relativ schnell, unter anderem durch
elektronisch lesbare (Barcode) Patientenarmbänder, erreicht. Zur Verbesserung
der perioperativen Prozesse wurde die
Einführung einer Checkliste vorgesehen. Auf der Suche nach einem theoreErfahrungsbericht Klinikum Coburg
tischen Rahmen wurde das Projektteam
Aufgrund vermehrter Berichte in den auf das High 5s Projekt aufmerksam. Für
Medien über fatale Behandlungsfehler die Erstellung und Implementierung der
infolge von Seiten- bzw. Patientenver- Checkliste und Handlungsempfehlung
wechslungen wurde auf Initiative der OP- war ein sehr kleines Kernteam von drei
Pflege das Projekt Patientensicherheit Personen verantwortlich, alle Mitglieder
im Klinikum Coburg ins Leben gerufen. haben einen direkten Praxisbezug. Die
Zunächst überprüften die Projektver- umfangreiche Checkliste legt fünf Verantwortlichen die klinikinternen Versor- antwortungsbereiche fest, deren Inhalte
gungsprozesse auf Fehlermöglichkeiten. mit Experten der jeweiligen BerufsgrupErfahrene Ärzte und Pflegekräfte gaben pe ausgehandelt wurden. Darüber hinaus
hierzu ihre Einschätzung ab, inwieweit erfolgte der Abgleich mit den Vorgaben
Fehler in den Arbeitsabläufen denkbar des High 5s-Projekts, um die spätere Auswären. Zusätzlich wurden Auditergeb- wertung abzusichern. Die fünf Bereiche
nisse und Fehlermeldungen der letzten sind so aufgebaut, dass sie für den einJahre ausgewertet. Die Erkenntnisse die- zelnen Bearbeiter sehr schnell ausfüllbar
ser Aktivitäten wurden danach in eine sind und die nachfolgenden Mitarbeiter
Maßnahmenplanung überführt. Als ers- die Qualität der Vorarbeiten beurteilen
tes Ziel wurde die sichere und einfache können. Jedes Pflichtfeld, das nicht sicher
abgearbeitet ist, führt zur Prozessunterbrechung, bis eine definitive
HIGH 5S -PROJEK TKR ANKENHÄUSER
Lösung gefunden ist.
■ Allgemeines Krankenhaus Celle
■ Altmark Klinikum Gardelegen
Neben dem Sicherheitsaspekt
■ Altmark Klinikum Salzwedel
greift eine Checkliste direkt in die
■ Evangelische Elisabeth Klinik, Berlin
Organisation einer Klinik ein. Da■ Evangelisches Krankenhaus Hubertus, Berlin
mit sind auch Umstellungen der
■ Evangelisches Krankenhaus Paul Gerhardt Stift,
Arbeitsabläufe in einzelnen BeLutherstadt Wittenberg
reichen bzw. fachabteilungsüber■ Evangelische Lungenklinik Berlin
greifende Änderungen notwendig.
■ Evangelisches Waldkrankenhaus Spandau, Berlin
Sehr hilfreich und entscheidend
■ GRN-Klinik Sinsheim
für das Gesamtprojekt war und ist
■ Herzogin Elisabeth Hospital, Braunschweig
die Unter-stützung der Geschäfts■ Klinikum Chemnitz
leitung. Vor der Implementie■ Klinikum Coburg
rung sind alle Fachabteilungen in
■ Martin-Luther-Krankenhaus, Berlin
Kick-off-Veranstaltungen mit der
■ Städtisches Klinikum Solingen
neuen Situation vertraut gemacht
■ Universitätsklinikum Aachen
worden. Bei Einführung wurden
■ Universitätsklinikum Freiburg
die ausgesuchten Pilotstationen
550
während der ersten Phase von einer Pflegedienstleitung unterstützt. In den OPs
wurde die Einführung des Team-TimeOut in jeder Fachabteilung mit jedem
OP-Team durch Coaching-Maßnahmen
geübt und begleitet. Fehler und Verbesserungsvorschläge aus den ersten Erfahrungen wurden in einer neuen Version
der Checkliste eingearbeitet und verbesserten damit die Praxistauglichkeit. Regelmäßig wurde sowohl aus der Praxis
Feedback eingeholt, aber auch der Stand
der Dinge an die Praxis zurückgemeldet.
Es hat sich herausgestellt, dass es wichtig
ist, Unterstützer zu identifizieren und zu
fördern. Damit konnten die vorher aufgestellten und im Projektteam vereinbarten
Zielerreichungskriterien häufig übertroffen werden. Sehr gut kam die Arbeit mit
den Checklisten von Anfang an bei den
Pflegekräften auf Station an.
Ergebnis: Die Checkliste ist zu 100 Prozent in allen Bereichen etabliert und
anerkannt. Eine Verbesserung der Organisation der Klinikabläufe ist spürbar.
Kritische Situationen werden vor der
Entstehung eines unerwünschten Ereignisses bemerkt und können korrigiert
werden. Die im Zusammenhang mit der
Checkliste eingeführten Sicherheitsmaßnahmen, beispielsweise Team-Time-Out
und Seitenmarkierung, sind eingeführt.
Die Verbindlichkeit der Verantwortung
für Einzelprozesse und Dokumentation
ist geregelt und akzeptiert.
Durch die Teilnahme am Projekt High 5s
war trotz einiger Stolpersteine im Verlauf
eine ständige Motivation vorhanden, um
Prozesse zu optimieren. Die Checkliste ist
lediglich ein Werkzeug, wichtiger waren
die Auseinandersetzung mit dem Thema
an sich und der Transfer in den Klinikalltag. Ergebnisse der am Klinikum Coburg
durchgeführten Mitarbeiterbefragungen
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2012
551
Qualität und Sicherheit
zur Sicherheitskultur sowie des OP-Barometers oder aus Audits liefern Hinweise
dafür, dass die eingeführten Patientensicherheitsmaßnahmen ihre gewünschte
Wirkung erzielen und das Klinikum Coburg hier auf dem richtigen Weg ist.
Fazit
Die Projektkoordinatoren aus den verschiedenen High 5s-Krankenhäusern berichten, dass die Teilnahme am Projekt
mit einer spürbaren Sensibilisierung der
Mitarbeiter für die Themen Fehlervermeidung und Patientensicherheit im Allgemeinen sowie Eingriffsverwechslungen im Besonderen einhergeht. Auch der
Erfahrungsaustausch mit anderen Krankenhäusern, welche die gleiche Verfah-
rensanweisung implementieren, wird
als positiv betrachtet. Die bisherigen Erfahrungen aus dem Projekt veranschaulichen, dass bei der Einführung dieses
Prozesses mit verschiedenen Hindernissen zu rechnen und dass es wichtig ist,
diese mit gezielten, lokal angepassten
Maßnahmen zu adressieren. Als besonders bedeutsam hervorzuheben sind
dabei ein umfassender Kommunikationsplan und die nachhaltige Einbindung
von Mitarbeitern und Führungskräften
in die Prozessgestaltung.
Die Ärztin Liat Fishman
ist als wissenschaftliche Mitarbeiterin am
Ärztlichen Zentrum für
Qualität in der Medizin
tätig. Kontakt: High5s_
[email protected]
Reiner Hermes, pflegerische Abteilungsleitung
des OP-Pflegedienstes
am Klinikum Coburg.
Kontakt: reiner.
[email protected]
Liat Fisman
Reiner Hermes
Daniela Renner
Christina Gunkel
L I T E R AT U R
1. Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V.
(APS) (Hrsg.): Handlungsempfehlungen
zur Vermeidung von Eingriffsverwechslungen in der Chirurgie. 2006. Available:
http://aps-ev.de/apsside/07-07-25-EV_
Handlungsempfehlungen_0.pdf (Zugang: 06.08.2012)
2. Kwaan MR, Studdert DM, Zinner MJ, Gawande AA: Incidence, Patterns, and prevention of Wrong-Site-Surgery, Arch
Surg 2006; 141(4): 353-7.
3. Seiden SC, Barach P: Wrong-side/wrongsite, wrong procedure, and wrong-patient ad-verse events: Are they preventable? Arch Surg 2006, 141(9): 931-9.
552
4. St. Pierre M, Hofinger G, Buerschaper C:
Notfallmanagement. Human Factors
und Pati-entensicherheit in der Akutmedizin. 2. Auflage, Springer Verlag, Berlin,
Heidelberg, 2011
5. Haynes AB, Weiser TG, Berry WR, Lipsitz
SR, Breizat AH, Dellinger EP, Herbosa T,
Jo-seph S, Kibatala PL, Lapitan MC, Merry
AF, Moorthy K, Reznick RK, Taylor B, Gawande AA; Safe Surgery Saves Lives Study Group. A surgical safety checklist to
reduce mor-bidity and mortality in a global population. New England Journal of
Medicine, 29. Januar 2009, 360:491–9
6. van Klei WA, Hoff RG, van Aarnhem EE,
Simmermacher RK, Regli LP, Kappen TH,
van Wolfswinkel L, Kalkman CJ, Buhre
WF, Peelen LM. Effects of the introduction of the WHO "Surgical Safety Checklist" on in-hospital mortality: a cohort
study. Annals of Sur-gery 2012; 255(1)
7. Joint Commission of Accreditation of
Health Care: Universal Protocol for Preventing Wrong Site, Wrong Procedure,
Wrong Person Surgery. 2003. Available:
http://www.jointcommission.org/standards_information/up.aspx (Zugang:
06.08.2012)
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Foto: Radlgruber/Fotolia
Qualität und Sicherheit
Blick nach Österreich: Dort werden Schadensersatzzahlungen bei medizinischen Behandlungsfehlern aus Patienten-Entschädigungsfonds
geleistet.
S C H A D E N S FÄ L L E
Patienten-Entschädigungsfonds
in Österreich
Im Beschwerdedreieck von Patientenanwaltschaften, Schiedsstellen und Patienten-Entschädigungsfonds
haben sich in Österreich neben den Schadenersatzregeln des Zivilrechtes weitere, außergerichtliche Entschädigungsmöglichkeiten bewährt. Ein Blick über die Grenze.
Für Schadensfälle im Verlaufe von medizinischen (pflegerischen, etc.) Untersuchungen und Behandlungen gelten die
schon seit langem bestehenden Schadenersatzregeln des Zivilrechtes. Der Patient
kann seine zivilrechtlichen Ansprüche
(etwa Schmerzensgeld, Verdienstausfall,
etc.) bei einem Zivilgericht einklagen. Die
verschiedenen jüngeren Formen der außergerichtlichen Streitschlichtung (beispielsweise Patientenanwaltschaften und
Schiedsstellen der Landesärztekammern)
ergänzen diese gerichtlichen Möglichkeiten.
In der Praxis gab und gibt es aber besondere Schadensfälle, in denen eine
befriedigende gerichtliche oder außergerichtliche haftungsrechtliche Schadensregulierung nicht erzielt werden kann. Es
handelt sich um:
■
■
Schadensfälle mit Beweisschwierigkeiten und
Schadensfälle, die nach den Bestimmungen des Schadenersatzrechtes
nicht entschädigungsfähig sind, aber
zu einem seltenen und außergewöhnlich hohen Schaden für den Patienten geführt haben.
Ziele der Patienten-Entschädigungsfonds
Als zusätzliches Instrument der außergerichtlichen Streitbeilegung wurden ab
dem Jahr 2001 die Patienten-Entschädigungsfonds, gewissermaßen als „Fangnetz“ bzw. zur Optimierung des außergerichtlichen Beschwerdemanagements,
eingerichtet. Es handelt sich dabei um
keine verschuldensunabhängige Haftung
(Gefährdungshaftung), welche das bestehende Haftungsrecht ersetzt, sondern
um eine verschuldensunabhängige Entschädigung, welche das bestehende Haftungsrecht ergänzt.
Finanzierung der Entschädigungsfonds
Die finanzielle Dotation der Entschädigungsfonds erfolgt durch die Solidargemeinschaft der Patienten. Die PatientenEntschädigungsfonds sind also eine Art
„Schadenversicherung“ im Bereich des
öffentlichen Gesundheitssystems. Aufgrund der föderalen Struktur des österreichischen Gesundheitswesens gibt es
nur wenige grundsatzgesetzliche Vorgaben des Bundes, die eigentliche Umsetzung in den rechtlichen Details erfolgt
durch die Ausführungsgesetze der Bun-
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
desländer und die jeweiligen Geschäftsordnungen der Fonds. Dies hat zu wesentlichen Unterschieden der einzelnen
Landes-Entschädigungsfonds sowohl in
der Organisationsstruktur als auch in den
inhaltlichen Entschädigungsvoraussetzungen geführt.
Grundsätzlich zahlt jeder in einer gemeinnützigen Krankenanstalt stationär
aufgenommene Patient einen Betrag von
etwa zehn Euro pro Tag als Selbstbehalt
ein. Davon werden 73 Cent an die Patienten-Entschädigungsfonds der Bundesländer abgeführt. Die Verpflichtung zur Zahlung ist auf höchstens 28 Tage pro Jahr
beschränkt, bei sozialer Bedürftigkeit
bestehen Ausnahmen von der Zahlungsverpflichtung.
Aus der unterschiedlichen Zahl der Pflegetage pro Bundesland ergeben sich auch
unterschiedlich hohe Fondsmittel, die
den Fonds pro Jahr für Entschädigungsleistungen zur Verfügung stehen. Die
Fonds in Niederösterreich und Wien haben circa eine Million Euro pro Jahr zur
Verfügung, der Fonds in Vorarlberg etwa
200.000 Euro.
553
Qualität und Sicherheit
schaften und die Schlichtungsstellen der
Ärztekammern aufbaut und sie ergänzt.
■
Rückzahlung
Es sind aber grundsätzlich zwei Fallkonstellationen umfasst:
Die Haftpflichtversicherungen sollen
durch die Leistungen der Entschädigungsfonds allerdings nicht entlastet
werden. Wenn also beweisbare haftungsrechtliche Aspekte gegeben sind,
wird – wie bisher von den Patientenanwaltschaften – Schadenersatz (außergerichtlich) nach den bestehenden zivilgerichtlichen Regelungen abgehandelt,
zum Beispiel durch die Anrufung der
Schlichtungsstellen der Ärztekammern
bzw. in direkten Verhandlungen mit den
Haftpflichtversicherungen.
■
Voraussetzung für eine Entschädigung
Zweck der Entschädigungsfonds
Mit den neuen Patienten-Entschädigungsfonds soll eine (zumindest teilweise) Abgeltung eines Schadens erreicht
werden, wenn die Haftung des Rechtsträgers einer Krankenanstalt nicht eindeutig gegeben ist. Die Landesgesetze
und auch die Geschäftsordnungen der
Entschädigungskommissionen sind allgemein gehalten, um flexibel und auf
den Einzelfall bezogen vorgehen zu können.
■
Schadensfälle mit Beweisschwierigkeiten, bei denen voraussichtlich und
mit großer Wahrscheinlichkeit (und
zwar vor einem Gerichtsverfahren)
nicht mit ausreichender Sicherheit
die zivilrechtlichen Voraussetzungen
für das Erzielen eines Schadenersatzes bewiesen werden können. Die erfolgreiche Durchsetzung des Anspruches im Rechtsweg und damit auch
die Haftung ist in diesen Fällen äußerst ungewiss und damit das Risiko,
einen Gerichtsprozess zu verlieren
(mit den Kostenfolgen), sehr hoch. In
diesen Schadensfällen der zweifelhaften Haftung konnte bisher auch
nicht im Wege der außergerichtlichen Streitbeilegung eine akzeptable Lösung für den Patienten erreicht
werden, da die Haftpflichtversicherungen (verständlicherweise) zu keinen befriedigenden Lösungen bereit
sind. In manchen Fällen werden bei
solchen Voraussetzungen seitens der
Haftpflichtversicherungen Prozesskostenablösen angeboten, die aber
den Schaden meist nicht einmal annähernd abdecken.
Schadensfälle, bei denen eine Nichtabgeltung des Schadens als unbillig
erscheinen würde, weil zwar nicht
alle vom Haftungsrecht geforderten
Voraussetzungen für einen Schadenersatz vorliegen, aber dennoch ein
seltener und außergewöhnlich hoher
Schaden für den Patienten eingetreten ist.
Folgende Eckpunkte sind in den Landesgesetzen grundsätzlich und einheitlich
vorgegeben:
■
■
■
■
■
■
■
■
■
■
Dieses Modell ist auf die außergerichtliche Schadensabwicklung maßgeschneidert, weil es auf den bestehenden außergerichtlichen Wegen zur Schadensabwicklung durch die Patientenanwalt-
554
■
Das bestehende zivilrechtliche Schadenersatzrecht wird nicht ersetzt,
sondern ergänzt.
Es muss sich um Schäden handeln,
die durch medizinische (pflegerische,
etc.) Behandlungen, Untersuchungen
bzw. Unterlassungen entstanden sind.
Der Entschädigungsfonds ist zuständig, in dessen örtlichem Bereich
(Landesgebiet) die Krankenanstalt
liegt, in der der Schaden entstanden
ist; es kommt nicht auf den Wohnsitz
des Patienten an.
Die Patientenanwälte sind, allerdings
in unterschiedlicher Intensität, eingebunden.
Die Mitglieder der Entschädigungskommissionen sind weisungsfrei gestellt.
Das Verfahren ist für den Patienten
kostenlos.
Die Sitzungen sind nicht öffentlich.
Entschädigungsleistungen
können
nur gewährt werden, wenn noch keine zivilrechtliche Verjährung eingetreten ist.
Wenn ein Verfahren vor einem Zivilgericht anhängig ist, ist eine Befassung des Fonds nicht möglich (Doppelgleisigkeiten sollen vermieden
werden).
Es besteht kein Rechtsanspruch auf
eine Entschädigungsleistung.
Die Zuerkennung bzw. Nichtzuerkennung einer Leistung aus dem Fonds
unterliegt keiner Überprüfung im
Verwaltungs- oder Gerichtsweg.
Es besteht eine Rückzahlungsverpflichtung an den Fonds.
Da es sich um eine zusätzliche, bisher
nicht mögliche Ersatzleistung handelt,
damit aber ein späterer Gerichtsprozess
nicht ausgeschlossen ist, sind in den Landesgesetzen auch Regelungen über die
Rückzahlung von erfolgten Entschädigungsleistungen enthalten. Damit wird
eine „Doppelleistung“ wegen desselben Schadensfalles verhindert. Für den
Fall, dass nachfolgend im Rechtsweg
oder außergerichtlich (zum Beispiel von
der Haftpflichtversicherung oder vom
Rechtsträger der Krankenanstalt) eine
Schadenersatzleistung wegen desselben
Schadensfalles bezahlt wird, besteht eine
Rückzahlungsverpflichtung.
Die vom Fonds geleistete Entschädigung
ist allerdings nur in der Höhe zurückzuzahlen, soweit sie von der vom Gericht
zuerkannten bzw. von der Haftpflichtversicherung oder dem Rechtsträger der
Krankenanstalt geleisteten Höhe abgedeckt ist. Bei Vorliegen von sozialen Härten kann im Einzelfall von der Entschädigungskommission von der Rückzahlung
ganz oder teilweise abgesehen werden.
Resumée
Diese neuen Entschädigungsmöglichkeiten haben sich in der außergerichtlichen
Praxis des Beschwerdemanagements
in Österreich durchaus bewährt, wenngleich auch Bedarf nach Änderungen
besteht. So sollte die Finanzierung auf
eine breitere solidarische Basis gestellt,
die Fonds auf den Bereich der niedergelassenen Ärzte ausgeweitet und die bestehenden Unterschiede in Struktur und
Entschädigungsvoraussetzungen
bundesweit vereinheitlicht werden.
Dr. Gerald Bachinger
Dr. Gerald Bachinger
ist Sprecher der
Patientenanwälte
Österreichs.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Qualität und Sicherheit
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Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Februar
Oktober2012
2012
555
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Recht und Wirtschaft
Die Durchführung und Abrechung privatärztlicher Leistungen hat in jüngerer Zeit die Rechtsprechung beschäftigt.
U P D AT E
Vertretung des Chefarztes bei privatärztlicher Tätigkeit
Von „Privatärztlichem Abrechnungsbetrug“, „Neuen Strafbarkeitsrisiken“ oder „Verfassungswidrigem
Schadensbegriff“ war in jüngster Zeit in der ärztlichen Standespresse und anderen Informationsdiensten
die Rede, wenn über den Beschluss des Ersten Strafsenats des Bundesgerichtshofs vom 25. Januar 2012 –
1 StR 45/11 – sowie über die Beschlüsse des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main vom 4. August und
1. September 2011 – 8 U 226/10 – berichtet wurde. Die Entscheidungen befassen sich mit den Voraussetzungen zulässiger Vertretung des Chefarztes bei privatärztlicher Tätigkeit. Die wirklich wesentlichen Kernaussagen in den neuen gerichtlichen Entscheidungen und ihre Konsequenzen für die Abrechnungspraxis
werden im Folgenden dargestellt.
Vertretung bei stationärer privatärztlicher Tätigkeit
Die Durchführung und Abrechnung privatärztlicher Leistungen, insbesondere
im stationären Bereich, hat gerade in
jüngster Zeit wieder vermehrt die Rechtsprechung beschäftigt. Nachdem der
Bundesgerichtshof sich anfänglich noch
mit der Wirksamkeit des Inhalts und
des Abschlusses von Wahlleistungsvereinbarungen befasst hatte, hat er sich in
seiner Entscheidung vom 20. Dezember
556
2007 – III ZR 144/07 – insbesondere mit
den Voraussetzungen der Vertretung des
liquidationsberechtigten Arztes im Zusammenhang mit der Durchführung und
Abrechnung stationärer privatärztlicher
Leistungen beschäftigt.
Aufbauend auf diese Rechtsprechung
des Bundesgerichtshofs haben die meisten Krankenhausträger in Bezug auf den
wirksamen Abschluss von Wahlleistungsvereinbarungen und die Durchsetzung der entsprechenden Liquidations-
ansprüche mittlerweile notwendige Korrekturen vorgenommen, so dass insoweit
jedenfalls der Schwerpunkt der rechtlichen Auseinandersetzungen nicht mehr
auf dem Abschluss der Wahlleistungsvereinbarung zwischen dem Krankenhausträger und dem jeweiligen Privatpatienten liegt.
Auch die Fragen der wirksamen Vertretung des liquidationsberechtigten Arztes
sind mit der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs mittlerweile weitgehend ge-
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Recht und Wirtschaft
klärt. Für den stationären Bereich sehen
die jeweiligen privatärztlichen Abrechnungsstellen entsprechende Formulare
vor, um sowohl im Falle der vorhersehbaren als auch im Falle der unvorhersehbaren Verhinderung des liquidationsberechtigten Arztes eine Leistungsdurchführung und Leistungsabrechnung zu
gewährleisten.
In den Vordergrund der rechtlichen und
gerichtlich diskutierten Problematik ist
mittlerweile eine strafrechtlich relevante
Komponente der privatärztlichen stationären Leistungsdurchführung und Leistungsabrechnung getreten. Zu erwähnen
ist in diesem Zusammenhang insbesondere der Beschluss des Ersten Strafsenats des Bundesgerichtshofs vom 13. Juli
2011, mit welchem der Bundesgerichtshof das zuvor ergangene Urteil des Landgerichts Essen vom 12. März 2010 bestätigt hat (1 StR 692/10). Mit diesem Urteil
des Landgerichts Essen war der dortige
Angeklagte, ein auf Lebenszeit verbeamteter medizinischer Hochschullehrer, wegen Bestechlichkeit (§ 332 StGB)
in 30 Fällen, in drei Fällen in Tateinheit
mit Nötigung (§240 StGB) und in einem
Fall in Tateinheit mit Betrug (§ 263 StGB)
sowie wegen Betruges, versuchten Betruges und Steuerhinterziehung zu insgesamt drei Jahren Gesamtfreiheitsstrafe
verurteilt worden. Diese vom Bundesgerichtshof bestätigte Entscheidung hat in
der medizinischen Fachpresse und in den
Kreisen medizinischer Hochschullehrer
für einiges Aufsehen gesorgt, insbesondere im Hinblick auf das zuerkannte
Strafmaß und dem damit einhergehenden Verlust der Beamtenrechte und der
entsprechenden Versorgungsbezüge.
Besondere Aufmerksamkeit hat insbesondere auch der eingangs bereits erwähnte Beschluss des Ersten Strafsenats
des BGH vom 25. Januar 2012 gehabt, der
beim Abrechnungsbetrug wegen nicht
selbst erbrachter Leistungen den normativen Schadensbegriff des Sozialgerichts
im Zusammenhang mit der Abrechnung
privatärztlicher Leistungen auf das Strafrecht überträgt. Der bisher durchgreifende Einwand, dass die maßgeblichen
privatärztlichen Leistungen – wenn auch
durch einen Vertreter – jedenfalls medizinisch indiziert und notwendig waren,
hindert nach Auffassung des Bundesgerichtshofs nun nicht mehr die Annahme
eines Schadens im strafrechtlichen Sinne. Insoweit geht der BGH auch bei der
strafrechtlichen Bewertung zukünftig
vom Vorliegen des normativen Schadensbegriffes aus. Dies bedeutet, dass
bei einem Verstoß gegen das Gebot der
persönlichen Leistungserbringung bei
der Durchführung und Abrechnung privatärztlicher stationärer Leistungen zukünftig die Grenzen der Strafbarkeit sehr
viel schneller überschritten sein werden,
als dies bisher der Fall gewesen ist.
Der normative Schadensbegriff war bisher ausschließlich in sozialrechtlichen
Auseinandersetzungen
herangezogen
worden. Eine Vertretung eines zur vertragsärztlichen Versorgung ermächtigen
Krankenhausarztes ist bekanntlich im
Gegensatz zur Situation bei niedergelassenen Ärzten nicht zulässig. Da es in der
Vergangenheit dennoch zu entsprechenden Vertretungsfällen von ermächtigten
Krankenhausärzten gekommen war, hatten einige Kassenärztliche Vereinigungen erhebliche Rückforderungen geltend
gemacht. In diesem Zusammenhang waren auch strafrechtliche Ermittlungsverfahren eingeleitet worden, bei denen die
Staatsanwaltschaften regelmäßig auch in
Bezug auf die Erfüllung des Straftatbestandes des Betruges (§ 263 StGB) auf den
normativen Schadensbegriff abstellten.
Dieser normative Schadensbegriff wird
nun auch für die privatärztliche Leistungserbringung und Leistungsabrechnung relevant, so dass bei einem Verstoß
gegen die zulässigen Vertretungsmöglichkeiten im Rahmen der privatärztlichen Tätigkeit zukünftig nicht nur eine
Rückzahlung des unzulässig geltend gemachten Honorars droht, sondern auch
eine strafrechtliche Verfolgung.
Für den Bereich der stationären privatärztlichen Leistungserbringung und -abrechnung sollte man daher sowohl im
Zusammenhang mit dem Abschluss des
Wahlleistungsvertrages zwischen dem
jeweiligen Krankenhausträger und dem
Privatpatienten als auch im Falle der
Vereinbarung der Leistungserbringung
durch Vertreter auf die von der Rechtsprechung hierzu entwickelten Grundsätze abstellen und sich von den privatärztlichen Abrechnungsstellen entsprechende Formulare für die vorhersehbare
und für die unvorhersehbare Verhinderung der Leistungserbringung im stationären Bereich zur Verfügung stellen
lassen. Hierfür zuständig ist an sich der
jeweilige Krankenhausträger, da allein
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
der zwischen dem Krankenhausträger
und dem Privatpatienten abgeschlossene Wahlleistungsvertrag für die spätere
Durchsetzung des Liquidationsanspruches konstitutive Wirkung hat.
Es ist in diesem Zusammenhang bereits
die Frage aufgetreten, ob liquidationsberechtige Ärzte Regressansprüche im Innenverhältnis gegenüber den jeweiligen
Krankenhausträgern geltend machen
können, wenn der Krankenhausträger
nicht dafür Sorge getragen hat, dass die
maßgeblichen
Wahlleistungsverträge
ordnungsgemäß zu Stande gekommen
sind. In Einzelfällen sind solche Regressansprüche gegenüber Krankenhausträgern bereits zu Gunsten der betroffenen
Chefärzte durchgesetzt worden. Letztlich sollte man solche Auseinandersetzungen jedoch dadurch vermeiden, dass
von vornherein die administrativen Voraussetzungen korrekt gehandhabt werden.
Vertretung bei ambulanter
privatärztlicher Tätigkeit
Völlig zu trennen von den rechtlichen
Voraussetzungen der wirksamen Leistungserbringung und Leistungsdurchsetzung im Rahmen der stationären privatärztlichen Tätigkeit sind die rechtlichen
Voraussetzungen bei der ambulanten
privatärztlichen Tätigkeit. Nimmt ein Patient als Selbstzahler oder Privatpatient
ärztliche Leistungen in einer Privatambulanz eines Chefarztes in Anspruch, kommt
ausschließlich zwischen dem die Privatambulanz betreibenden Chefarzt und
dem Patienten ein Behandlungsvertrag zu
Stande. Auch für diesen privat-ärztlichen
Behandlungsvertrag gelten die allgemeinen Regelungen des Dienstvertragsrechts,
wonach insbesondere die Dienste im
Zweifel in Person zu leisten sind, vergleiche § 613 Satz 1 BGB. Auch die ärztliche
Berufsordnung begründet die grundsätzliche Pflicht des Arztes zur persönlichen
Behandlung, wenn § 19 Abs. 1 der Muster-Berufungsordnung hervorhebt, dass
der Arzt die Praxis persönlich ausüben
muss. Schließlich stellt auch die Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) als amtliche
Gebührentaxe fest, dass der Arzt Gebühren nur für selbstständige ärztliche Leistungen berechnen kann, die er selbst erbracht hat oder die unter seiner Aufsicht
nach fachlicher Weisung erbracht wurden
(eigene Leistungen), vergleiche § 4 Abs. 2
Satz 1 GOÄ.
557
Recht und Wirtschaft
Nach den Maßgaben des Gesetzgebers
und der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs, insbesondere im Urteil vom
20. Dezember 2007 – 3 ZR 144/07 – ist
jedoch auch die Vertretung des liquidationsberechtigten Arztes sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich
anerkannt. In der Gesetzesbegründung
zur letzten Novellierung der GOÄ heißt es
hierzu:
in diesen Fällen also der Praxisvertreter
oder Urlaubsvertreter des Praxisinhabers tätig. Die Behandlungsverträge mit
den Selbstzahlern oder Privatpatienten
kommen ungeachtet der Vertretung
aber mit dem Praxisinhaber zustande,
der auch gegenüber den Patienten die
Abrechnung vornimmt. Im Innenverhältnis wird dann das Honorar für den
Praxisvertreter zwischen Praxisinhaber
und Praxisvertreter vereinbart und abgerechnet. Sucht ein Privatpatient oder
Selbstzahler die Praxis eines nieder-
solchen schriftlichen Vertretervertrages
allerdings nicht notwendig.
Die Diskussion um die Entscheidungen
des Oberlandesgerichts Frankfurt ist
deshalb entstanden, weil es sich bei der
Entscheidung des Oberlandesgerichts
Frankfurt um einen atypischen Sachverhalt handelt. Dieser unterscheidet
sich von den vorstehenden allgemeinen
Situationen insbesondere dadurch, dass
der Chefarzt mit dem maßgeblichen Pa„Der Verordnungsgeber wollte mit
tienten schriftlich vereinbart hatte, bei
§ 4 Abs. 2 Satz 3 GOÄ die Vertretungsu nvo rh e r ges e m ö g l i ch ke i te n
hener Verhindenur für die darin
rung von einem
bestimmten einNach wie vor gilt der Grundsatz, dass eine Vertretung des Chefarztes
bestimmten
zelnen Leistunin der Privatambulanz durch einen vom Chefarzt benannten Oberarzt
Vertreter vertregen auf den stänoder jedem anderen approbierten Facharzt der Abteilung zulässig ist.
ten zu werden.
digen ärztlichen
Dieser hat dann
Vertreter
des
Wahlarztes beschränken. In allen anderen gelassenen Arztes auf, und wird dieser aber tatsächlich die spätere Behandlung
Fällen sollte eine weitergehende Vertre- aufgrund des Urlaubs des Praxisinhabers auch durchgeführt, allerdings war nicht
tung durch jeden beliebigen Arzt in den durch einen Vertreter vertreten, sollte dargelegt worden, aus welchen Gründen
Grenzen des Vertragsrechts zulässig sein.“ der Vertreter sich als solcher dem Pati- der Chefarzt unvorhersehbar verhindert
enten gegenüber offenbaren und eine war.
Diese Vertretungsmöglichkeit sollte den entsprechende Behandlung anbieten.
liquidationsberechtigten Ärzten aus- Erklärt sich der Patient damit einver- Nach wie vor gilt daher der Grundsatz,
drücklich nicht genommen werden. Zwar standen, kommt ein Vertragsverhältnis dass eine Vertretung des Chefarztes in
bezieht sich die Entscheidung des Bun- zwischen dem Praxisinhaber und dem der Privatambulanz durch einen vom
desgerichtshofs als auch die Begründung Privatpatienten zustande, welches auf Chefarzt dazu benannten Oberarzt oder
des Gesetzgebers auf die wahlärztliche, Seiten des Praxisinhabers durch den jeden anderen approbierten Facharzt der
also stationäre Leistungserbringung Vertreter erfüllt wird. Der Privatpatient Abteilung zulässig ist. Es ist daher nicht
des liquidationsberechtigten Arztes. Da ist dann verspflichtet, die nach Maßgabe erforderlich, zur Aufrechterhaltung des
die Anforderungen an die persönliche der GOÄ zu berechnenden Gebühren an Liquidationsrechts die Geltendmachung
der Liquidation und den Einzug des HoLeistungserbringung des Wahlarztes im den Praxisinhaber zu zahlen.
norars dem Krankenhausträger zu überstationären Bereich allerdings sehr viel
höher sind als an den Arzt bei der Er- Nichts anderes gilt auch für den Betrieb tragen. Insoweit sei empfohlen, entsprebringung ambulanter Leistungen, muss einer privaten Ambulanz eines Chef- chenden Überlegungen des Krankenerst recht die Vertretung bei der Durch- arztes. Zudem ist zu berücksichtigen, hausträgers zu widersprechen und auf
führung ambulanter, nach der GOÄ abzu- dass ein Schriftformerfordernis für den vorstehende Ausführungen zu verweiBehandlungsvertrag und eine entspre- sen. Die Entscheidungen des Oberlanrechnender Leistungen zulässig sein.
chende Vertretervereinbarung im am- desgerichts Frankfurt erweisen sich bei
Verständlich wird dies unmittelbar auch bulanten Bereich nicht erforderlich ist. näherer Betrachtung als durch den untybei einer Parallelwertung mit niederge- Grundsätzlich erklärt sich der Patient pischen Sachverhalt bedingt, so dass die
lassenen Ärzten, die regelmäßig auch mit der Behandlung durch den ihm sich Ausführungen des Oberlandesgerichts
in Ausübung ihrer eigenen Praxis und als Vertreter des Chefarztes vorstellen- Frankfurt nicht verallgemeinerungsfähig
unter Berücksichtigung berufsrechtli- den Arzt ausdrücklich oder zumindest sind.
cher Maßgaben abwesend sein dürfen, konkludent einverstanden.
RA Dr. Albrecht Wienke
etwa aus Urlaubs-, Fortbildungs- oder
Krankheitsgründen. In diesen Fällen Rein vorsorglich sei angeraten, dass das
dürfen sich niedergelassene Ärzte aus- Einverständnis des Patienten mit der
drücklich bis zur Dauer von drei Mona- Behandlung des Vertreters des Chefarzten pro Kalenderjahr vertreten lassen. tes in der Privatambulanz schriftlich
Diese zeitliche Begrenzung der Ver- festgehalten wird. Dies dient allein den
tretungsmöglichkeit bezieht sich auch Beweiszwecken, wenn der Patient spänur auf die Versorgung gesetzlich kran- ter im Rahmen eines etwaigen LiquidaRA Dr. Albrecht Wienke,
kenversicherter Patienten. Tatsache ist tionsprozesses einwenden sollte, dass er
Kanzlei Wienke &
aber, dass die Vertretungsmöglichkeit mit der Behandlung durch den Vertreter
Becker, Köln.
des niedergelassenen Arztes generell nicht einverstanden gewesen ist. Rein
Kontakt: awienke@
kanzlei-WBK.de
anerkannt ist. Bei der Behandlung von rechtlich gesehen ist der Abschluss eines
Selbstzahlern oder Privatpatienten wird
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Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Recht und Wirtschaft
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Oktober2012
2012
559
Recht und Wirtschaft
R Ö N TG E N
Eigentums- und Urheberrechte
an Röntgenbildern
In aller Regel erwirbt der behandelnde Arzt oder die behandelnde Einrichtung das Eigentum an der von
ihm/ihr erstellten Behandlungsdokumentation. Zu diesem Eigentum gehören auch Aufnahmen aus bildgebenden Verfahren. Röntgenaufnahmen unterfallen zugleich dem urheberrechtlichen Lichtbildschutz. Die
hiermit verbundenen Nutzungsrechte gelten grundsätzlich als dem Arbeitgeber eingeräumt.
Vorlegungsrecht des Patienten
Praktisch wichtigste Konsequenz der eigentumsrechtlichen Zuordnung ist, dass
ein Patient keinen Anspruch auf Herausgabe, sondern nur auf Einsicht in die
Behandlungsdokumentation hat. Hierzu
ist der Patient grundsätzlich gehalten,
die Praxisräume aufzusuchen. Hat der
Patient die Erstattung von Kopierkosten
in angemessener Höhe zugesagt, kann
dem Einsichtsrecht grundsätzlich auch
dadurch Genüge getan werden, dass dem
Patienten eine Kopie der Behandlungsdokumentation zur Verfügung gestellt wird.
Die Begrenzung auf dieses Einsichtsrecht
gilt indessen nicht vorbehaltlos. Nach
der Rechtsprechung kann es ausnahmsweise gerechtfertigt sein, dem Patienten
das Recht einzuräumen, die vorübergehende Vorlegung der Original-Röntgenaufnahmen bei seinem Rechtsanwalt zu
verlangen, der seinerseits die Aufnahmen
einem medizinischen Sachverständigen
zur Begutachtung weitergibt. Die mit
der Vorlage verbundenen Kosten hat der
Patient zu tragen. Auch die Gefahren für
den unversehrten Bestand der Aufnahmen gehen auf ihn über.
Röntgenverordnung (RöV)
Die Anwendung von Röntgenstrahlen
am Menschen setzt eine rechtfertigende
Indikation voraus. Hierzu ist der Patient nach § 23 Absatz 2 RöV über bereits
vorhandene, relevante Röntgenbilder zu
befragen. Mit dieser Befragungspflicht
korrespondiert die Aufbewahrungs- und
gegebenenfalls vorübergehende Überlassungspflicht des vorbehandelnden Arztes. § 28 Absatz 8 RöV lautet:
„Wer eine Person mit Röntgenstrahlung
untersucht oder behandelt, hat einem
diese Person später untersuchenden oder
behandelnden Arzt oder Zahnarzt auf
dessen Verlangen Auskünfte über die Aufzeichnungen nach Absatz 1 Satz 2 zu er-
teilen und ihm die Aufzeichnungen und
Röntgenbilder vorübergehend zu überlassen. Auch ohne dieses Verlangen sind die
Aufzeichnungen und Röntgenbilder der
untersuchten oder behandelten Person
zur Weiterleitung an einen später untersuchenden oder behandelnden Arzt oder
Zahnarzt vorübergehend zu überlassen,
wenn zu erwarten ist, dass dadurch eine
weitere Untersuchung mit Röntgenstrahlung vermieden werden kann. Sofern die
Aufzeichnungen und Röntgenbilder einem
beauftragten Dritten zur Weiterleitung an
einen später untersuchenden oder behandelnden Arzt oder Zahnarzt überlassen
werden, sind geeignete Maßnahmen zur
Wahrung der ärztlichen Schweigepflicht
zu treffen. Auf die Pflicht zur Rückgabe
der Aufzeichnungen und Röntgenbilder
an den Aufbewahrungspflichtigen ist in
geeigneter Weise hinzuweisen.“
Eine vorübergehende Überlassungspflicht
besteht folglich grundsätzlich allein gegenüber dem anfragenden Arzt des Patienten. Sie besteht nur ausnahmsweise
auch unmittelbar gegenüber dem Patienten, wenn
■
■
Wem gehört das Röntgenbild? Der Arzt oder die behandelnde Einrichtung erwirbt das Eigentum an
der von ihm/ihr erstellten Behandlungsdokumentation – also auch an Röntgenbildern. Patienten haben das Recht auf Einsichtnahme.
560
dies zum Zwecke der Weiterleitung
an einen später untersuchenden oder
behandelnden Arzt oder Zahnarzt geschieht und
zu erwarten ist, dass dadurch eine
weitere Untersuchung mit Röntgenstrahlung vermieden werden kann.
Die Verwendung des Begriffs „vorübergehend“ stellt klar, dass die Röntgenbilder
an den überlassenden Arzt zurückgegeben werden müssen. Der überlassende
Arzt soll sich nicht durch die Weitergabe
seiner Aufbewahrungspflicht entledigen
können. Auf die Pflicht zur Rückgabe der
überlassenen Röntgenbilder muss in geeigneter Weise hingewiesen werden.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Recht und Wirtschaft
Aufbewahrungs- und Dokumentationspflicht
entsprechen. In diesem Falle kann
die Kassenärztliche Vereinigung entscheiden, diese Leistungen nicht zu
vergüten oder die geleisteten Vergütungen zurückzufordern.
Die Aufbewahrung und Dokumentation
des Behandlungsgeschehens wird auch
berufs- bzw. zivilrechtlich sowie vertragsarztrechtlich geschuldet. Bei der
Herausgabe der Röntgenbilder gilt es
deshalb folgende Szenarien besonders zu
berücksichtigen:
Zusammengefasst ist im Falle der Vorlegung oder Überlassung von Röntgenbildern deshalb zu empfehlen, wie folgt
vorzugehen:
■
■
■
■
Arzthaftungsrecht: Entscheidungserhebliche Dokumentationsdefizite
können in Haftpflichtprozessen zu
Beweiserleichterungen des Patienten führen. Nach der Rechtsprechung
muss der Arzt im Falle der Vorlegung
bzw. Überlassung von Röntgenbildern den Verbleib der Aufnahmen
nachweisen. Hierzu kann er sich
den Empfang der in Einzelnen aufgeführten und konkret bezeichneten
Röntgenbilder schriftlich quittieren
lassen bzw. die Aufnahmen per Einschreiben mit Rückschein versenden.
Sachlich-rechnerische Richtigstellung: Die Dokumentationspflicht
dient im Rahmen der vertragsärztlichen Versorgung zum Nachweis einer wirtschaftlichen und ordnungsgemäßen Leistungserbringung. Nach
der Behandlungsrichtlinie des G-BA
findet für Röntgenuntersuchungen
die Röntgenverordnung Anwendung.
Dem Vertragsarzt wird in einem Verfahren der sachlich-rechnerischen
Richtigstellung insoweit grundsätzlich die Pflicht obliegen, die Erbringung der abgerechneten Röntgenleistungen nachzuweisen. Hierzu sind
gegebenenfalls die erstellten Röntgenbilder in adäquater Qualität vorzulegen bzw. deren Verbleib zu belegen. Gelingt dies nicht, droht eine
Honorarrückforderung.
Qualitätssicherung: Die Qualität
der in der vertragsärztlichen Versorgung erbrachten Röntgenleistungen kann auch durch Stichproben
überprüft werden. Diese Prüfungen
erfolgen unter anderem auf Grundlage der bildlichen Dokumentationen
(Röntgenbilder). Werden Dokumentationen aus Gründen, die der Arzt
zu vertreten hat, nicht eingereicht,
wird nach § 5 der QualitätsprüfungsRichtlinie des G-BA vermutet, dass
alle im betreffenden Prüfquartal
abgerechneten Leistungen des zu
überprüfenden
Leistungsbereichs
nicht den Qualitätsanforderungen
■
■
■
■
■
Dokumentation der Vorlegungs- bzw.
Überlassungsanforderung
Im Zweifel schriftliche Schweigepflichtentbindungserklärung des Patienten verlangen
Anfertigung und Aufbewahrung einer
qualitativ gleichwertigen Sicherungskopie
Schriftliche Bestätigung, dass auf die
Pflicht zur Rückgabe der überlassenen Röntgenbilder hingewiesen worden ist
Schriftliche Empfangsbestätigung der
im Einzelnen aufgeführten und konkret bezeichneten Röntgenbilder
Versendung der Röntgenbilder nur
per Einschreiben mit Rückschein
Urheberrechtliche Nutzungsrechte und
Datenschutz
Röntgenbilder unterfallen als Lichtbilder dem urheberrechtlichen Leistungsschutzrecht. Zu diesem Schutz gehört
auch die Nutzung, insbesondere die Vervielfältigung und Veröffentlichung dieser
Aufnahmen. Auch dieser urheberrechtliche Leistungsschutz unterliegt Beschränkungen, die sich insbesondere aus dem
Recht am eigenen Bild des Patienten und
seinem informationellen Selbstbestimmungsrecht bzw. dem Datenschutzrecht
ergeben können.
■
■
Recht am eigenen Bild: Bildnisse eines Patienten dürfen nach § 22 KUG
zwar nur mit einer wirksamen Einwilligung veröffentlicht und verbreitet werden. Der Begriff des Bildnisses
im Sinne dieser Vorschrift setzt allerdings die Erkennbarkeit der abgebildeten Person für einen zumindest
mehr oder weniger großen Bekanntenkreis voraus. Diese Voraussetzung dürfte bei einer anonymisierten Röntgenaufnahme grundsätzlich
nicht erfüllt sein.
Datenschutz: Das Erheben, Verarbeiten und Nutzen personenbezogener
Gesundheitsdaten ist nur zulässig, so-
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
weit dies eine gesetzliche Vorschrift
erlaubt oder anordnet oder aber der
Betroffene eingewilligt hat. Fraglos
stellt die Erstellung einer Röntgenaufnahme ein entsprechendes personenbezogenes Gesundheitsdatum
dar. Bei einer anonymisierten Veröffentlichung der erstellten Aufnahme
dürfte indessen der Personenbezug
fehlen. Allerdings dürfte es schon
dem personenbezogenen Ursprung
des Röntgenbildes, dem vom Modell
des informed consent getragenen Behandlungsverhältnisses sowie dem
datenschutzrechtlichen Transparenzgebot geschuldet sein, den Patienten
über die beabsichtigte Veröffentlichung aufzuklären und um sein
schriftliches Einverständnis zu bitten.
Im Ergebnis dürfte die Befugnis zur Vervielfältigung und Veröffentlichung von
anonymisierten Röntgenaufnahmen zwar
an kein gesetzliches Einwilligungserfordernis gebunden sein. Aufklärung und
schriftliches Einverständnis sind jedoch
zur vorbeugenden Beweissicherung anzuraten. Ein transparenter Umgang mit
den im Rahmen des Behandlungsverhältnisses erhobenen sensiblen Gesundheitsdaten des Patienten erscheint im Übrigen
datenschutzrechtlich geboten. Dies kann
zugleich zu einer Stärkung des Vertrauensverhältnisses zwischen Arzt und Patient beitragen und hierdurch Konflikte
vermeiden.
RA Dr. Martin Stellpflug
RA Dr. Matthias Kronenberger
RA Dr. Martin Stellpflug
ist Partner der Sozietät
DIERKS+BOHLE
Rechtsanwälte in Berlin.
RA Dr. Matthias
Kronenberger ist
Rechtsanwalt der
Sozietät DIERKS+BOHLE
Rechtsanwälte in Berlin.
561
Unterwegs
DGOU VISITING FELLOWSHIP 2012
The Doctor with short sleeves
In the first half of 2012 I got the opportunity to work for half a year as a fellow traumasurgery in the Hospital of the Johann Wolfgang Goethe University in Frankfurt. This was partly supported by the contribution of the DGOU Visiting Fellowship 2012.
Why does a young surgeon from the
Netherlands want to work in Germany?
The answer is to do an additional training in pediatric traumasurgery. After six
years of surgical traineeship, with a last
one-year differentiation in the traumasurgery, I considered I did not get enough
experience in this part of traumasurgery.
During this fellowship, which was specifically requested for pediatric traumatology, I wanted to fill this lack in experience.
„Children are not young adults“, is what
I was told during my surgical traineeship
in the Netherlands. Treatment of fractures in children’s age can have great impact on children’s growth, and therefore
on the rest of their lives. To prevent, diagnose and treat my future patients better I
wanted to fulfill this fellowship. The best
place for this fellowship would be a hospital with a lot of experience in pediatric
traumasurgery. I was lucky that I could
work for my fellowship in the Johann
Wolfgang Goethe University in Frankfurt
am Main, the hospital of my preference.
A lot of cultural differences
Although neighboring countries, I experienced a lot of cultural differences during
HINTERGRUND
2012 hat die DGOU zum zweiten Mal ihr Visiting Fellowship über die European Society
for Trauma and Emergency Surgery (ESTES)
ausgeschrieben. Das mit 2.500 Euro dotierte Stipendium soll jüngeren ausländischen
Fachärzten für Orthopädie und/oder Unfallchirurgie einen vierwöchigen Aufenthalt an
einer oder mehreren orthopädischen und
unfallchirurgischen Kliniken in Deutschland
ermöglichen. Diesjähriger Visiting Fellow
ist Frau Marieke Wertenbroek aus Zwolle/
Niederlande.
my six months stay in Germany. True,
I was not going to another continent, I
didn’t need vaccinations and didn’t have
to learn a new language. Although the
German and the Dutch language have
much in common and I had German lessons till third grade, the language was the
biggest challenge in the first weeks. Conducting a conversation in German with
patients is something else than ordering
a cup of coffee. Most of the literature referred to in Germany is also written in
German – in contrast to the Netherlands,
where the medical literature is in English, which is according to my opinion a
better way to keep up with latest international medical developments.
Differentiation in superspecialisms
The biggest difference between the
Netherlands and Germany with respect
to working in a hospital was the differentiation in superspecialisms, which is taken to the next level in Germany. This is
best seen in the treatment of high energy
trauma patients in the emergency room
(ER). In the Netherlands, these patients
are primarily treated by the trauma surgeon who will mostly deal with the abdominal, vascular, soft tissue and bone
problems. In Germany, it is often seen in
such patients that the primary treatment
involves the abdominal -, the vascularand the traumasurgeon. The trauma
patient is no longer seen as an integral
sick patient, but in parts of different specialists, without a central practitioner.
I also know that the trauma surgeon in
the Netherlands has a unique position in
the global medical trauma surgery. With
us, the planned Prothesiology is done by
orthopedics, a distinction that in Germany no longer exists. The operations of
the vertebral column is performed by the
neurosurgeon (Cervical spine) and orthopedics (Thoracolumbar spine).
In Germany the sonography of abdomen
in the ER is performed by the doctor him/
herself. This approach saves time and
answers the questions the doctor has
asked him/herself. This is not common
practice in the Netherlands, but is starting to change.
You get a broader view
Marieke Wertenbroek aus den Niederlanden verbrachte im Rahmen des DGOU Visiting Fellowship
sechs Monate am Universitätsklinikum Frankfurt/Main.
562
The doctor's coat is another example, I
was good recognizable as a Dutch doctor
thanks to my coat with short sleeves. In
the Netherlands we are used to wear a
coat with short sleeves which is believed
to be more hygienic because it is easier to
clean hands and arms after examining the
patient/after changing wound dressing.
Also the sleeves will have no contact with
a wound during changing the dressing. In
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Unterwegs
Germany, I learned, a coat with long sleeves is used, and when a wound dressing
should be changed, the coat will often be
taken off. The coat stays clean till the next
patient. A totally different view, but both
understandable. It gives you the opportunity to look critically at things, which you
learned to be normal. Why do we act in
this way? In this way you are open to everything new. It gives you a broader view
than the frameworks known.
And then the pediatric trauma surgery,
the reason of my fellowship. My expectations of what I wanted to learn were
completely fulfilled. Even though my
days were not completely filled with
pediatric traumatology, the overall time
Iʼ ve spent in Frankfurt has taught me a
lot, the many arthroscopies, shoulders
and knees, and other orthopedics and
adult traumatology included. Gaining experience, by seeing and doing. I am very
thankful that my collegues in Frankfurt
gave me this opportunity.
Specially worth mentioning are treatments with the ESIN and the triplane
fractures in which I didn’t have much experience. But this was also the case with
other pediatric traumatology problems,
so much to learn! I learned what to do
with a child which didn’t receive the appropriate treatment, as the diagnosis has
not been seen, and kept limitations afterwards in use. Correction osteotomies
for deformities and chronic dislocations
were seen and treated in numbers which I
could never have seen in the Netherlands.
Also hand surgery and soft tissue defects
were of common practice, specialties in
which my curiosity has been triggered.
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In the end, with what I’ve seen and learned in Frankfurt, I feel more confident
in pediatric traumasurgery. This experience will not be taken away from me. I
will bring the knowledge and skills I’ve
learned into practice and I am even more
curious about what my future will bring!
What a great job we have!
Marieke Wertenbroek,
DGOU Visiting Fellow
2012
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
563
Unterwegs
DGU REISESTIPENDIUM 2012
Alterstraumatologie in China
Im April und Mai 2012 hospitierte ich im 10th Peoples Hospital Shanghai, unterstützt durch das Reisestipendium der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie. Ziel des Aufenthaltes war es, einen Einblick in
die Versorgung alterstraumatologischer Krankheitsbilder in einem sich noch entwickelnden Gesundheitssystem zu bekommen.
Das Unfallkrankenhaus Berlin unterhält
seit vielen Jahren diverse Kooperationen
mit mehreren asiatischen Ländern, welche unter anderem in einem Austausch
von Fachpersonal Ausdruck finden. Durch
die Kontakte von Herrn Prof. Dr. Ekkernkamp und Herrn Prof. Dr. Wich, der als
erster Nichtchinese zum Mitglied in die
Chinesische Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie berufen worden
war, hospitierten im vergangenen Jahr
zwei Kollegen aus zwei Krankenhäusern
564
in Shanghai für drei Monate am Unfallkrankenhaus Berlin. Durch den fachlichen
Austausch mit den Kollegen wuchs das
Interesse an der dortigen Verletztenversorgung, da die chinesischen Kollegen von
deutlichen Unterschieden berichteten.
Die Alterstraumatologie wird in Zukunft
hier wie dort einen noch größeren Anteil
an den Verletzungsmustern in der Unfallchirurgie und Orthopädie einnehmen.
Häufig liegen komplexe, osteoporotische
Frakturen vor bei oft kritischen Weich-
teilverhältnissen durch Vorerkrankungen
und Voroperationen. Nicht selten liegen
bereits Implantate oder Gelenkprothesen
im Frakturbereich ein. Dies stellt hohe
Anforderungen an die konservativen und
operativen
Behandlungsmöglichkeiten.
Abhängig vom Anspruch und Aktivitätsgrad der Patienten sowie von den Komorbiditäten wird zwischen konservativem
und operativem Vorgehen entschieden.
Bei der Wahl eines operativen Verfahrens
sind sowohl die Weichteilverhältnisse als
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Unterwegs
lenchirurgie, eines für die Endoprothetik,
ein Team der Tumorchirurgie, ein Team
für die Arthroskopie und eines für die
Traumatologie. Im Rahmen meiner Hospitation wurde ich dem Team der Arthroskopie zugeteilt, dem auch der Kollege
Dr. Li angehört, welcher in Berlin hospitiert hatte.
Meine Hospitation begann in der Rettungsstelle, um die Akutversorgung der
Verletzten kennenzulernen. Hier hat
jede Fachdisziplin ein Untersuchungsund ein Behandlungszimmer mit einer
zugeteilten Krankenschwester. Nach
zentraler Aufnahme der Patienten kamen diese in die Untersuchungszimmer
und wurden nach kurzer Anamnese zum
Röntgen geschickt. Eine körperliche Untersuchung fand nicht statt, und je nach
Ergebnis des Röntgenbildes verblieb der
Patient ambulant oder es wurde die stationäre Aufnahme veranlasst. Die Arbeit
hier ähnelte mehr einer Triage als einer
Behandlung. Diese wurde anschließend
auf den Stationen vorgenommen, einschließlich der Gabe von Schmerzmitteln und dem Anlegen von Verbänden.
Bei den zahlreichen älteren Patienten
war eine detaillierte Anamnese hinsichtlich häuslicher Versorgung niemals
notwendig, da auch die immobilen Patienten ausschließlich von Angehörigen
gebracht und nach ambulanter Behandlung wieder in die Obhut der Familie
entlassen wurden.
auch die Art und das Fabrikat von bereits
einliegenden Osteosynthesen oder Prothesen zu beachten. Häufig ist bei beiden
Therapiealternativen eine orthetische
Versorgung vorübergehend notwendig.
Da es in China keine einheitliche Krankenversicherung gibt und die Versorgung von
Stadt- und Landbevölkerung sehr heterogen ist, steht das Land vor einer großen
Herausforderung.
10th Peoples Hospital in Shanghai
Das 10th Peoples Hospital in Shanghai
ist ein Lehrkrankenhaus der Tonji-Universität und mit circa 800 Betten ein
mittelgroßes Haus der Maximalversorgung. Die Abteilung für Orthopädie und
Unfallchirurgie ist mit etwa 150 Betten
auf vier Stationen verteilt und bietet das
gesamte Spektrum des Fachgebietes. Die
Ärzte sind sechs verschiedenen Teams
zugeteilt: zwei Teams für die Wirbelsäu-
Chinesen stehen Schulmedizin skeptisch
gegenüber
Danach lernte ich die Bettenstation kennen. Die Station besteht aus 14 Dreibettzimmern, allerdings war die Station nicht
mit 42 Patienten belegt, sondern mit mehr
als 70, da in jedes Zimmer fünf Betten
gestellt wurden und zum Teil Patienten
mehrere Tage auf dem Gang liegen mussten. Hier wurde vor dem Morgenrapport
um 8 Uhr von den Ärzten in mehreren
Kleingruppen die Visite durchgeführt,
die Verbandswechsel erfolgten durch die
zahlreichen PJ-Studierenden. Danach gingen alle entweder in ihre Sprechstunden
oder in den OP. Hier wurde das gesamte
traumatologische Spektrum operiert. Die
technische Ausstattung ist mit der europäischen vergleichbar, die Geräte wie
OP-Lampen und Bildverstärker waren
bekannte Fabrikate, und die Implantate
sind ebenfalls von den gängigen Firmen.
Deutliche Unterschiede gab es in der per-
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
sonellen Besetzung, da regelhaft viel mehr
OP-Personal und Assistenzärzte im OP
waren, diese oft nur, um durch Zuschauen
zu lernen. Die Assistenzärzte dort werden
nicht schrittweise an das Operieren herangeführt, wie dies hierzulande der Fall
ist. Sie müssen zunächst eigene Patienten
über ihre Sprechstunden für das Krankenhaus gewinnen, um sie dann operieren
zu können. Die alterstraumatologischen
Verletzungsmuster wie periprothetische
oder osteoporotische Frakturen wurden
sowohl konservativ mittels geflochtener Korb-Orthesen oder operativ durch
periprothetische Osteosynthesen oder
Revisionsendoprothesen versorgt. Konservative Therapieversuche zum Beispiel
bei Arthrosen wurden im Rahmen der
Sprechstunden nicht empfohlen, da die
meisten Patienten sich erst nach jahrelangem konservativem Therapieversuch
mittels traditioneller chinesischer Medizin (TCM) im Krankenhaus zur Operation
vorstellen. Die TCM ist sehr verbreitet und
populär, die meisten Chinesen stehen der
Schulmedizin eher ablehnend gegenüber.
Bemerkenswert war die hohe Anzahl
primärer Endoprothesen bei Arthrose,
vor allem im Knie- und Hüftgelenk. Hier
wurde regelhaft der simultan-beidseitige
Gelenkersatz bei Gonarthrose durchgeführt, beim Hüftgelenkersatz wurde das
zweizeitige Vorgehen gewählt. Die Verweildauer betrug bei Patienten jeden
Alters circa zwei Wochen, und die Entlassung erfolgte nach Fadenentfernung.
Ambulante Physiotherapie oder Rehabilitationsmaßnahmen gehören nicht zum
Standard.
Stolz auf die neuen Gelenke
Die Behandlung von Patienten fortgeschrittenen Alters unterschied sich nicht
von der Behandlung jüngerer. Gerade
die älteren Patienten waren stets sehr
zufrieden und wirkten oft stolz auf ihre
neuen Gelenke, auch wenn die Beweglichkeit prä- wie postoperativ zum Teil
deutlich eingeschränkt war. Schmerzen
wurden nur selten beklagt. Durch eine
durchweg gute häusliche Versorgung in
den Familien schienen die Ansprüche
an die neuen Gelenke jedoch auch nicht
sehr hoch zu sein. Nach einer Operation
werden die Patienten auf den Stationen
von ihren Angehörigen gepflegt und
versorgt, auch mit Lebensmitteln. Essen
ist für die Patienten im Krankenhaus
zwar erhältlich, jedoch kostenpflichtig.
Insgesamt ist ein Krankenhausaufent-
565
Unterwegs
Der Autor (Mitte) mit Chefarzt Prof. Cai (2. v. l.) und Dr. Li (1. v. r.) im
10th Peoples Hospital
halt für die Bevölkerung trotz größtenteils vorhandener Krankenversicherung
kostspielig, da sowohl die Operation,
das Implantat als auch der Aufenthalt
abgerechnet werden und die Basisversicherung nur anteilig für die Kosten
aufkommt. Ist ein gewisser Betrag erschöpft, muss der Patient für alle weiteren Kosten selbst aufkommen.
Operateure werden bei schlechtem Behandlungsergebnis zur Kasse gebeten
Entgegen der landläufigen Meinung haben die dortigen Kollegen teilweise große Angst vor Komplikationen und einem
schlechten Behandlungsergebnis, da sie
von den Patienten als Operateure zuerst
belangt werden. In einem solchen Fall
fordern die Patienten direkt vom Arzt die
Erstattung der Behandlungskosten einschließlich einer Entschädigung. Meistens
kommt es zu einer Einigung zwischen
Ärzten und Patienten mit der Auszahlung
eines Geldbetrages ohne juristische Formalitäten. Im 10th Peoples Hospital wird
ein Teil der Summe vom Krankenhaus und
der Abteilung, ein Teil jedoch auch vom
verantwortlichen Arzt an den Patienten
ausbezahlt. Regelmäßig greifen Patienten
und Angehörige aus Unzufriedenheit mit
der Behandlung das medizinische Personal auch körperlich an.
Der Autor (4. v. l.) im China Rehabilitation Research Center in Peking
Die Nachbehandlung wirkte weniger
strukturiert, da den meisten Patienten
nicht klar wurde, worauf nach einer Operation zu achten ist. Auch eine orthetische Versorgung findet nicht in diesem
Umfang statt wie in Europa. Ein großer
Vorteil des chinesischen Systems liegt
darin, dass die meisten Patienten über
die krankenhauseigenen Sprechstunden
angebunden bleiben und durch den Operateur weiterbehandelt werden.
Zum Ende meiner Hospitation war es
mir ebenfalls möglich, die größte und
bedeutendste Rehabilitationseinrichtung
des Landes kennen zu lernen, das China
Rehabilitation Research Center in Peking.
Hier werden Patienten aus dem ganzen
Land zur orthetischen und prothetischen
Versorgung sowie zur fachübergreifenden Rehabilitation vorgestellt. Zwischen
dieser Einrichtung und dem Unfallkrankenhaus Berlin besteht ebenfalls eine
Partnerschaft, die aktiv gelebt wird.
Zusammenfassend waren dies sehr interessante und vielseitige Wochen. Auch in
China nimmt die Alterstraumatologie einen immer größeren Stellenwert ein, was
sich vor allem in hohen OP-Zahlen niederschlägt. Das in Deutschland verbreitete Problem der postoperativen Nachsorge, der Rehabilitation und der häuslichen
Versorgung bei vielen Einpersonenhaushalten sowie der Anspruchshaltung der
Patienten stellt sich in China weniger.
Die Menschen hohen Alters, die sich eine
endoprothetische Versorgung leisten
können, kompensieren die funktionellen
Einschränkungen postoperativ weitaus
besser und sind sehr stolz auf ihre neuen
Gelenke. Problematisch war im Rahmen
der Hospitation die Verständigung, da
die chinesische Sprache nicht leicht zu
erlernen ist und die meisten Ärzte nur
sehr wenig englisch sprechen. Neben den
spannenden Erfahrungen im Krankenhaus bietet die Metropole Shanghai ein
buntes Leben, eine exzellente Küche und
sehr gastfreundliche Menschen. Einen
bleibenden Eindruck hat auch die Große
Mauer hinterlassen.
Vielen Dank!
Bedanken möchte ich mich ganz herzlich
bei der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie für die großzügige Förderung
mit dem Reisestipendium 2012 sowie bei
Herrn Prof. Dr. Ekkernkamp, Herrn Prof.
Dr. Wich und der leitenden Oberärztin
Frau PD Dr. Seifert für die Unterstützung
in der Planung und Durchführung dieser Hospitation. Der Firma DePuy sei für
die Übernahme der Transportkosten gedankt, wie dies auch schon beim Besuch
der chinesischen Kollegen in Deutschland
der Fall war. Für die angenehme Gastfreundschaft und Betreuung in Shanghai
danke ich Herrn Prof. Cai und Herrn Dr. Li.
Dr. David Löttrich
Dr. David Löttrich
ist an der Klinik für
Unfallchirurgie und
Orthopädie am
Unfallkrankenhaus
Berlin tätig. Kontakt:
[email protected]
Das 10th Peoples Hospital in Shanghai
566
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Unterwegs
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Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Februar
Oktober2012
2012
567
Namen
Personalia
PD Dr. Turgay Efe, Oberarzt der Klinik für
Orthopädie und Rheumatologie der Philipps-Universität Marburg, wurde im Fach
Orthopädie und Unfallchirurgie mit der
Arbeit „Azelluläre Implantate zur Knorpel- und Meniskusregeneration am Kniegelenk – Eine biomechanische und klinische Evaluation“ habilitiert.
PD Dr. Khaled Hamed Salem habilitierte
im Fach Orthopädie und Unfallchirurgie
an der RWTH Universität Aachen mit dem
Thema: „Der Beitrag des Ilizarov-Ringfixateurs zur Arthrodese der unteren Extremitäten“. Seit April 2012 arbeitet er als
Oberarzt in der Klinik für Orthopädie und
Orthopädische Chirurgie im Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn.
Prof. Dr. Matthias Hansen, Chefarzt der
Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie
der Hochtaunus-Klinik Bad Homburg, ist
von der Johannes-Gutenberg-Universität
Mainz die außerplanmäßige Professur
verliehen worden.
Dr. Gereon Schiffer, früher Leitender
Oberarzt der Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie Köln, ist nun
Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie,
Handchirurgie und Orthopädie des Vinzenz-Pallotti-Hospitals Bergisch Gladbach.
Prof. Dr. Christian K. Lackner, bis Ende
2011 Leiter des Institutes für Notfallmedizin und Medizinmanagement (INM) in
München, ist Mitglied der Geschäftsleitung von Drees & Sommer Healthcare in
München und leitet dort den Geschäftsbereich Healthcare. Ab Oktober übernimmt er außerdem eine Professur an der
Hochschule für Gesundheit in Berlin.
Dr. Arne Streitbürger, Klinik für Allgemeine Orthopädie und Tumororthopädie,
wurde von der Medizinischen Fakultät der
Westfälischen Wilhelms-Universität Münster zum Privatdozenten ernannt. Thema
seiner Habilitationsschrift war „Das Chondrosarkom des Knochens. Grenzen der aktuellen Therapie und Erforschung neuer
Therapieansätze“.
Univ.-Prof. Dr. Michael Nerlich, Leiter
der Abteilung für Unfallchirurgie am
Uniklinikum Regensburg, ist in Personalunion Chefarzt der Klinik für Unfallmedizin am Caritas-Krankenhaus St. Josef in
Regensburg geworden. Ein Schwerpunkt
der Klinik für Unfallmedizin soll Alterstraumatologie werden.
Prof. Dr. Harald Tscherne wurde die Ehrenmitgliedschaft der Vereinigung Bayerischer Chirurgen verliehen.
Prof.* PD Dr. Jörg A. K. Ohnsorge
(*Ningbo Univ.), Chefarzt der Orthopädie am St. Josephs-Hospital in Cloppenburg, ist nach einjähriger kommissarischer Tätigkeit seit 1. Oktober 2012 offiziell Direktor des Orthopädischen Zentrums der Katholischen Kliniken Oldenburger Münsterland am St. Antonius-Stift in
Emstek sowie dessen Ärztlicher Direktor.
568
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Namen
Preise und Ehrungen
AFOR Wissenschaftspreis 2011
Die AFOR Stiftung verlieh den AFOR Wissenschaftspreis 2011 an Frau PD Dr. Sandra
Utzschneider, Orthopädische Klinik und
Poliklinik, Campus Großhadern, LudwigMaximilians-Universität München, für ihre
hervorragende wissenschaftliche Arbeit
mit dem Titel „Verwendung von crosslinked Polyethylenen in der Knieendoprothetik und deren biologische Aktivität in
vivo“. Der Preis ist mit 12.500 Euro dotiert.
Bild: adimas/Fotolia
Wir gratulieren...
1/3 Anzeige
… Dr. Burkhard Maaz, Meerbusch, zum 80. Geburtstag. Der
Jubilar war 1996 Präsident der Norddeutschen Orthopädenvereinigung und hat sich mehrfach als Kassenprüfer des Berufsverbandes verdient gemacht.
… Prof. Dr. Dr. Heinz Mittelmeier, Homburg/Saar, zum 85.
Geburtstag. 1968 stand er der 17. Jahrestagung der Vereinigung Süddeutscher Orthopäden als Präsident vor, 1971 war
er Präsident der AWMF. Er war 1974 Präsident der DGOT und
wurde 1991 zu deren Ehrenmitglied ernannt. 1986 wurde er
mit der Hubert-Waldmann-Plakette des BVO ausgezeichnet,
1988 war er der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Plastische Chirurgie.
Herzlichen Glückwunsch!
Wir möchten Ihnen auf diesem Weg dafür danken, dass Sie
unsere Gesellschaften mit Ihrem Einsatz und Ihren Ideen mitgestaltet und vorangebracht haben. Ihnen alles erdenklich Gute zu
Ihrem Jubiläum!
Die Vorstände von BVOU, DGOOC, DGOU und DGU
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
569
Namen
Heinz Mittelmeier: Ein orthopädischer Pionier wird 85
Ärzten zur kritischen, konsequenten und
verantwortungsvollen Arbeitsweise in
der Orthopädie ausgebildet.
Am 9. Oktober 2012 vollendet Heinz
Mittelmeier, einer der renommiertesten Vertreter der deutschen Orthopädie, sein 85. Lebensjahr.
Seine unvergleichliche Anzahl an 26
Ehrenmitgliedschaften in internationalen Vereinigungen, zahlreiche Wissenschaftspreise, das Saarländische Verdienstkreuz, das Bundesverdienstkreuz
und die Ehrendoktorwürde (Universität
Danzig) kennzeichnen seinen erfolgreichen Weg. Er war Präsident der DGOT
(heute DGOOC), der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie und der AWMF. Er war
und ist ein Wegbereiter der modernen
Gelenkersatz-Chirurgie und einer der renommiertesten Vertreter der deutschen
Orthopädie im Ausland.
Die Jugend von Heinz Mittelmeier war
geprägt von schwerwiegenden Kriegserlebnissen mit einer schweren Rückenverwundung. Nach dem Krieg hat er dann
mit großem Ehrgeiz in München studiert.
Sein Interesse an der Orthopädie wurde
geweckt durch eine Famulatur im Lazarett
in Bad Tölz unter Leitung von M. Lange
und dessen leitendem Oberarzt A. N. Witt.
Nach exzellentem Staatsexamen folgte
eine sehr intensive Weiterbildungszeit
unter dem Pathologen Singer in München
und später Alfred Nikolaus Witt in Berlin.
Bei Singer lernte er ein solides Rüstzeug
der wissenschaftlichen Untersuchungsmethodik und veröffentlichte als erster
die Probleme der Partikel-Erkrankung
anhand von Untersuchungsergebnissen
der Judet-Plexiglas-Endoprothesen. Am
Oskar-Helene-Heim in Berlin erlernte er
von seinem Lehrer A. N. Witt ein breites
Spektrum in der Orthopädie, bevor er
dann als jüngster Ordinarius der Orthopädie mit 36 Jahren an die Universität
des Saarlandes wechselte. Dort in Homburg prägte er aus einem kleinen Ambulatorium schrittweise eine Klinik mit
Weltruf.
Neben seinem begeisternden Einsatz als
akademischer Lehrer war er zunächst als
Pionier in der Kompressions-Osteosynthese (Auto-Kompressionsplatten/Winkelplatten) aktiv. Von ihm verfeinerte
OP-Techniken wie zur kombinierten intertrochanteren Osteotomie und Acetabuloplastik bei Hüftdysplasie sind auch
heute noch verbreitet.
Seinen internationalen Ruf prägte er
aber durch biomechanische Untersuchung und die klinische Einführung innovativer Hüftendoprothesen-Systeme.
Seine Begeisterung galt der zementfreien Hüftendoprothetik mit der Entwick-
570
Der Jubilar: Prof. Dr. Heinz Mittelmeier.
lung von quaderförmigen Stiel-Querschnitten und Oberflächenvergrößerungen an der Endoprothese (zum Beispiel
Tragrippen-Endoprothese).
Machte Keramikpaarungen hoffähig
Seine wesentlichste Leistung war jedoch
die beharrliche, zielgerichtete Forschung
und Entwicklung von Keramikgleitpaarungen am Hüftgelenk. Zusammen mit
seinem französischen Kollegen Boutin
gelang es ihm entgegen vieler kritischer
Stimmen, Keramikpaarungen hoffähig zu
machen. In seiner Klinik wurden ab 1974
über 6.000 Gleitpaarungen an Hüftendoprothesen mit Keramikkomponenten
eingebaut. Zudem war seine große Leistung auch die Entwicklung des Prinzips
der Schraubpfanne, insbesondere als
Keramik-Monoblock-Pfanne, später aber
auch modulare Lösungen aus Kobalt,
Chrom und Titan-Legierungen.
Er hat als akademischer Lehrer zahlreiche Studenten mit seinem unvergleichlichen Vorlesungsstil begeistert, zahlreiche
Promotionen und Habilitationen betreut,
aber auch eine große Zahl von jungen
Eine besondere Freude ist es für ihn, dass
der Forschungspreis für Werkstoffe in
der Endoprothetik der DGOOC nach ihm
als Heinz-Mittelmeier-Preis benannt ist.
Wir gratulieren Heinz Mittelmeier sehr
herzlich und wünschen ihm auch weiterhin Gesundheit und viel Lebensfreude.
Zur Zeit arbeitet er in seinem Wohnort in
Homburg-Saar beflissen an der Biographie eines anderen bedeutenden Orthopäden.
Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier
Präsident der DGOU
Prof. Dr. Christoph Josten
Vizepräsident der DGOU
Prof. Dr. Hartmut Siebert
Generalsekretär der DGOU
Prof. Dr. Fritz U. Niethard
Stellv. Generalsekretär der DGOU
BUC H-TIPP
Heinz Mittelmeier – Leben für die
Orthopädie
Shaker, 2011
38 Euro
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Namen
Wir trauern um Professor Dr. Peter Griss
Foto: Privat
1971 wechselte er in die Chirurgische
Universitätsklinik Heidelberg, danach
in die Orthopädische Klinik Mannheim,
Fakultät für Klinische Medizin der Universität Heidelberg, wo er 1974 die Anerkennung als Facharzt für Orthopädie
erhielt. 1975 wurde er zum Oberarzt an
der Orthopädischen Klinik in Mannheim
ernannt. Mit seiner 1976 verfassten Habilitationsschrift über die Auswirkungen
von Aluminiumoxid als neues Biomaterial ebnete er den Weg für die heutige
Nutzung von Aluminiumoxidkeramiken,
besonders in der Endoprothetik.
Prof. Dr. Peter Griss: Seine Persönlichkeit
und sein Engagement als Wissenschaftler und
Hochschullehrer werden unvergessen bleiben.
Nach kurzer, schwerer Krankheit ist der
ehemalige Direktor der orthopädischen
Universitätsklinik der Philipps-Universität
Marburg, Professor Dr. Peter Griss, am
27. Juli 2012 verstorben.
Peter Griss wurde am 15. November 1941
im Breisgau geboren. Nach dem Abitur
am Gymnasium in Schwetzingen studierte er Medizin in Freiburg, Tübingen und
Heidelberg. Die Promotion erfolgte am
Pathologischen Institut der Universität
Heidelberg, wo er seine berufliche Tätigkeit 1968 begann.
1980 wurde Herr Professor Griss zum
kommissarischen Direktor der Orthopädischen Klinik in Mannheim ernannt.
1982 erfolgte die Ernennung zum außerplanmäßigen Professor. 1984 folgte er
dem Ruf auf den Lehrstuhl für Orthopädie an die Universität Marburg.
Unter der Leitung von Professor Griss
wurde die Marburger Orthopädie zu einem der führenden Zentren in Deutschland. Seine klinischen Schwerpunkte
setzte Herr Professor Griss in der Endoprothetik und Wirbelsäulenchirurgie. Darüber hinaus schuf er früh Arbeitsbereiche mit Schwerpunkten in der Kinderorthopädie, Rheumaorthopädie und Sportorthopädie. Mit seiner Unterstützung
wurde der Studiengang Physiotherapie
erstmalig in Deutschland eingeführt.
Schwerpunkte der wissenschaftlichen
Arbeiten waren Untersuchungen zur Gelenkbeanspruchung, Zellbiologie, Biomaterialienforschung, Bandscheibenerkrankung und Biomechanik. Unter der Leitung
von Herrn Professor Griss sind in der Orthopädischen Universitätsklinik in Marburg viele Arbeitsgruppen entstanden.
Mehr als 60 Fachärzte wurden entweder
vollständig oder teilweise von ihm und
seinen Mitarbeitern ausgebildet.
Peter Griss pflegte einen regen wissenschaftlichen Austausch mit ausländischen Kollegen. Sein Literaturverzeichnis umfasst über 200 wissenschaftliche
Originalarbeiten, von denen ein großer
Teil in international renommierten Zeitschriften erschienen ist.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Berufspolitisch hat er zusammen mit
Werner Hein und Lutz Jani initial wesentlich den Zusammenschluss der Fächer Orthopädie und Unfallchirurgie mitgestaltet.
Als Hobby pflegte Peter Griss die Jagd
und das Bergsteigen, zu dem er auch die
ärztlichen Kollegen seiner Abteilung häufig mitnahm. Ferner war er interessiert
an der Archäologie, Byzantinistik und
Orientalistik, hier insbesondere an Reiseberichten über Vorder- und Zentralasien
der großen Forscher aus dem 18. und 19.
Jahrhundert (unter anderen Simon Peter
Pallas, Sven Hedin, Aurel Stein). Er war
Mitglied der Marburger Geographischen
Gesellschaft, mit der er einige Reisen unter anderem auch in die Mongolei unternahm.
Engagement in der Dritten Welt
Peter Griss trat 2004 in den Ruhestand
und widmete sich während dieser Zeit
intensiv orthopädischen Projekten in der
Dritten Welt, besonders in Eritrea, Tansania und Ruanda. In diesem Zusammenhang hat er auch die Arbeitsgemeinschaft
für Orthopädie und Unfallchirurgie in
Entwicklungsländern (AGOUE), die die
erste AG der Deutschen Gesellschaft für
Orthopädie und Unfallchirurgie war, gegründet und bis zu seinem Tod geleitet.
Seine Persönlichkeit und sein Engagement als Wissenschaftler und Hochschullehrer werden unvergessen bleiben
und leben unter anderem an vielen orthopädischen und unfallchirurgischen
Kliniken weiter, an denen seine Schüler
als Chefärzte sein orthopädisch-chirurgisches Denken und Handeln weiterleben
und weiterentwickeln.
Frank Hinrichs, Oldenburg
Heino Kienapfel, Berlin
Markus Lengsfeld, Rüdesheim
Joachim Orth, Worms
Michael Pfeiffer, Lörrach
Peter Schuler, Karlsruhe
Axel Wilke, Olsberg
Thomas Wirth, Stuttgart
571
Aus den Verbänden
BVOU
Aus unseren Verbänden
Berichte und Angebote
Berufsverband
der Fachärzte für
Orthopädie und
Unfallchirurgie e. V.
Deutsche
Gesellschaft
für Orthopädie
und Unfallchirurgie
Deutsche Gesellschaft
für Orthopädie
und Orthopädische
Chirurgie e. V.
Deutsche
Gesellschaft
für Unfallchirurgie
Liebe Mitglieder!
Auf den nachfolgenden Seiten berichten die
Fachgesellschaften und der Berufsverband aus ihren
Gremien und Geschäftsstellen. Hier erfahren Sie,
welche Arbeit im zurückliegenden Jahr geleistet
wurde, wie künftige Pläne aussehen, welchen
Benefit Sie von Ihrer Mitgliedschaft bei uns haben.
Sie fragen – Ihr Vorstand antwortet.
Wenn Sie Fragen zur Arbeit Ihres Vorstandes haben,
zögern Sie bitte nicht, sich damit via E-Mail an uns
zu wenden. Wir werden Ihre Anfragen unverzüglich
an den passenden Ansprechpartner weiterleiten
und Frage und Antwort in der nachfolgenden
Ausgabe der „OU Mitteilungen und Nachrichten“
veröffentlichen.
Je nachdem, von wem Sie es genauer wissen
wollen, richten Sie Ihre Anfrage bitte an die
Geschäftsstelle
des Berufsverbandes: [email protected]
der DGOOC: [email protected]
der DGOU: [email protected]
der DGU: [email protected]
572
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
BVOU
Aus den Verbänden
Prof. Hartmut Siebert (DGOU), BVOU-Studentinnen Stefanie Weber und Luisa Peter, Helmut Mälzer
Bericht von der
Gesamtvorstandssitzung
Helmut Mälzer
Vor einem Jahr, als der Gesamtvorstand
den Termin der jährlichen Herbstsitzung
für 2012 festlegte, konnte keiner von uns
ahnen, dass dieser Zeitpunkt nicht treffender sein könnte: In Zeiten, in denen
die Krankenkassen bei unseren ambulanten Patienten Gelder kürzen wollen, und
wir die medizinische Grundversorgung
für unsere Patienten kritisch in Frage
stellen müssen. Ein Thema von vielen
auf der Agenda des Gesamtvorstandes,
welcher sich fast vollständig am 21./22.
Septmeber 2012 zur Sitzung im Hotel
Swissôtel Berlin traf.
biditätsorientierung in der KBV, Angela Deventer, Vorstandsvorsitzende des
BVPRM, auf sowie Dr. Jörg Heinze, Vorstandsmitglied des BVPRM. Aus den befreundeten Gesellschaften waren als Mitglieder des Gesamtvorstandes Prof. Hart-
mut Siebert, Generalsekretär der DGOU,
und Dr. Jörg Rüggeberg, Vizepräsident
des BDC, dabei.
Beim gemeinsamen Dinner mit dem
Blick über den Abendhimmel von Berlin
Das Programm am Freitag begann mit
einer Darstellung des Berufsverbandes
der Deutschen Chirurgen (BDC) und des
Berufsverbandes der Rehabilitationsärzte
Deutschlands e.V. (BVPRM) und endete
mit der umfangreichen Thematik „EBM
für O/U – Leistungsgerechtigkeit?“ bezüglich der EBM-Weiterentwicklung für
Orthopädie/Unfallchirurgie in der KBV,
wobei letzteres große Beachtung bekam
und zu nachhaltigen Diskussionen führte.
Als Gastreferenten traten Dr. Patricia
Klein, seit Januar 2012 Dezernentin für
Vergütung, Gebührenordnung und Mor-
Dr. Patrica Klein, KBV
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
573
BVOU
Aus den Verbänden
Dr. Jörg Heinze, Angela Deventer (BVPRM), Dr. Jörg Rüggeberg (BDC), Dr. Johannes Flechtenmacher (Landesvorsitzender Baden), Dr. Ronny Jaekel
(Landesvorsitzender Sachsen-Anhalt).
tauschten die Mandatsträger und Gäste
einschneidende Erfahrungen und Kernpunkte ihrer Arbeit aus.
Ehe am Samstag der geschäftsführende
Vorstand über seine Tätigkeit im zurückliegenden Jahr Rechenschaft ablegte, referierte Dr. Udo Kleinstäuber zum Thema
Weiterbildungsordnung für O/U, und
danach gaben die BVOU-Studentinnen,
Luisa Peter und Stefanie Weber, einen aktuellen Stand zum Projekt BVOU-DGOUYOUngsters.
Der Gesamtvorstand spricht sich einstimmig für die Mandatierung von Dr.
Johannes Flechtenmacher, LOB Baden,
als DKOU-Kongresspräsident des BVOU
für 2014, und für Dr. Hans-Jürgen Hesselschwerdt, Leiter ALKOU, als DKOU-Kongresspräsident des BVOU für 2015 aus.
Beide Kollegen nehmen das Amt gern an
und bedanken sich für das Vertrauen.
Die Mitglieder des geschäftsführenden
Vorstandes berichteten im einzelnen
über ihre Ressorts, so zum Beispiel der
Vizepräsident, Dr. Andreas Gassen, über
die Aktionswoche Orthofit, welche vom
3. bis 7. Dezember 2012 stattfindet. Als
Schirmherrin hat sich Dr. Carola Reimann (SPD, MdB), Vorsitzende des Ge-
574
sundheitsausschusses im Deutschen
Bundestag, bereit erklärt, diese Aktion
zu unterstützen. Die kommunikativen
Maßnahmen befinden sich gegenwärtig
in Planung und werden rechtzeitig an die
teilnehmenden Mitglieder versandt.
Nachdem der Schatzmeister, Dr. Peter
Heppt, den Jahresabschluss 2011 mit
den integrierenden Veränderungen zum
Vorjahr erläuterte, dokumentierte er die
drastische Altersstruktur des BVOU, die
sich bei der Planung der Beitragseinnahmen im Budget 2012 und 2013 widerspiegelt. Nach kurzer Diskussion spricht
sich der Gesamtvorstand dafür aus, zeitnah eine gezielte Mitgliederwerbung
zu offerieren. Eine Arbeitsgruppe unter
Leitung von Prof. Karl-Dieter Heller, Mitglied des geschäftsführenden Vorstandes, wurde benannt, welche vor allem
ansprechende Serviceleistungen erarbeiten soll, die überzeugen, den BVOU beizutreten.
Die Landesvorsitzenden des BVOU sprechen sich einstimmig für die Beibehaltung der Mittelverwendung der Länderbudgets für das Jahr 2013 aus:
Die vorliegenden Berichte aus den einzelnen Landesverbänden gaben im Essenziellen den unbefriedigenden Zustand bei
der Honorierung für die Orthopäden und
Unfallchirurgen wieder und die nachhaltige Bereitschaft, gezielte Protestaktionen gegenüber den Krankenkassen zu
befürworten, wenn es zu keiner Besserung der verfahrenen Verhandlungssituation zwischen der KBV und dem GKV im
Oktober kommt.
Fazit
Beschreiten neuer Wege und Verbündete
gewinnen, bleibt eine Herausforderung.
Wir sind einen guten Schritt vorangekommen, im ständig wechselnden Nebel der Politik sicher Kurs zu halten und
langfristige Ziele für unseren Nachwuchs
sichtbar zu machen.
Zum Schluss bedanke ich mich bei allen
Anwesenden der Gesamtvorstandssitzung für die Mitarbeit und regen Diskussionen. Im Namen des Gesamtvorstandes
gilt der Dank für die großartige Unterstützung und Betreuung vor Ort unserer
Geschäftsstelle.
Helmut Mälzer,
BVOU Präsident
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Aktionswoche „Zeigt her eure Füße“
Geschäftsstelle BVOU
Der BVOU, der Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie e. V. in Deutschland, investiert in die
nächste Generation – mit der bundesweiten Aktionswoche „Zeigt her eure Füße“.
Ein wichtiger Beitrag zum Bewusstseinswandel in der Öffentlichkeit und ein
ebenso wichtiger Beitrag, Kindern dazu
zu verhelfen, wieder mehr Spaß und
Freude an Bewegung zu finden. Auch Eltern sollen aktiviert werden, gemeinsam
mit ihren Kindern rechtzeitig Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen.
BVOU
Aus den Verbänden
©
Die Aktionswoche „Zeigt her Eure Füße“
findet in diesem Jahr vom 3. bis 7. Dezember an Grundschulen statt. Die Veranstaltung ist für Erstklässler und wird
von fachkundigen Orthopäden an den
Schulen durchgeführt. Frontalunterricht
findet nicht statt, statt dessen wird mit
spielerischen Übungen, die die Kinder
für die Wichtigkeit ihrer Füße und für
ihren Körper im Wachstum sensibilisieren, eine interaktive Lernatmosphäre geschaffen.
Beteiligen Sie sich als BVOU-Mitglied an
der Aktion! Die Kultusministerien unterstützen die Aktionswoche mit Hinweisen
und Vorabinformationen in Schulblättern
und auf deren Internetseiten unter anderem in Berlin, Nordrhein-Westfalen,
Schleswig-Holstein, Bayern, Hessen und
Mecklenburg-Vorpommern.
Begleitend zur Aktion „Zeigt her Eure
Füße“ wird es Informations- und Begleitmaterialien geben, etwa einen Vorsorgeuntersuchungsplan, eine Informationsbroschüre, eine ABC-Schablone sowie
eine interaktive Webseite mit lustigem
Fußmemory nicht nur für die Kleinen.
03.-07.
Dez.
AKTION ORTHOFIT 2012:
„ZEIGT HER EURE FÜßE“
EINE AUFKLÄRUNGSKAMPAGNE DES BERUFSVERBANDES
DER FACHÄRZTE FÜR ORTHOPÄDIE UND UNFALLCHIRURGIE E.V.
! www.aktion-orthofit.de
Die Teilnahme an der Aktion Orthofit ist
selbstverständlich kostenlos und wird
ausschließlich aus den Mitteln unseres
Berufsverbandes finanziert. Bitte beachten Sie die Informationen und Aktualisierungen in nächster Zeit auf der Homepage: www.aktion-orthofit.de
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
575
BVOU
Aus den Verbänden
Schon elf Qualitätsnetze
Orthopädische Rheumatologie
Dr. Uwe Schwokowski
Elf Qualitätsnetze Orthopädische Rheumatologie (ORh) – eigentlich schon zwölf,
da Westfalen kurz vor der Gründung
steht – gibt es bereits. Die Mitgliederzahlen stehen kurz vor der 300er Marke. Dies
ist eine stolze Entwicklung in den Ländern, deren Dach die BVOU-Sektion ORh
bildet. Des Weiteren: Insgesamt haben
75 Orthopäden und Unfallchirurgen den
ADO Kurs I (Früherkennung) absolviert.
Demnächst startet zusätzlich der Kurs
II (Frühbehandlung). Dieser gilt als Aufbaukurs nach dem Einführungskurs I und
wird in Verbindung mit 10 Punkten aus
ADO Rheuma-Veranstaltungen gesondert
zertifiziert.
Die über die Sektion Orthopädische
Rheumatologie im BVOU ausgerichteten und von der Akademie Deutscher
Orthopäden zertifizierten Fortbildungskurse „Früharthritis in Orthopädischer
Hand“ informieren die Teilnehmer über
die Früherkennungsmerkmale der häufigsten entzündlichrheumatischen Erkrankungen. Diese sind die Rheumatoide Arthritis (Prävalenz circa 1 Prozent),
die Spondyloarthritiden (Prävalenz circa
0,8 Prozent) mit der Psoriasisarthritis,
der axialen Spondyloarthritis bzw. der
ankylosierenden Spondylitis und den
reaktiven Arthritiden und die Polymyalgierheumatika (Prävalenz circa 0,6 Prozent).
Ziele
Basisarbeit in den Ländern
Die Aktion „Qualitätsoffensive Orthopädische Rheumatologie“ hat sich zum
Ziel gesetzt, die Orthopäden für die
Früherkennung entzündlich rheumatischer Erkrankungen zu sensibilisieren.
Ihre Instrumente sind Qualitätsnetze auf
Ebene der Länder und die ADO-Zertifizierungskurse (Kurs I „Früherkennung“,
Kurs II „Frühbehandlung“ – siehe auch
www.institut-ado.de).
TERMINE
Orthopädische Rheumatologie Zertifizierungskurs I
„Früharthritis in Orthopädischer Hand – Früherkennung rheumatischer Erkrankungen“
■ 6.10. in Frankfurt (ausgebucht)
■ 1.12. in Hannover
■ 8.12. in Berlin
Im europäischen Sinne umfasst die Rheumatologie sämtliche Erkrankungen des Bewegungsapparates, deren Diagnostik und Therapie. Wir möchten Sie deshalb insbesondere
für die Früherkennung entzündlich rheumatischer Erkrankungen sensibilisieren, Sie fitter
machen in der Diagnostik und somit zu einer
Verbesserung in der Versorgungslage in der
Rheumatologie in Deutschland beitragen.
Die Orthopäden können helfen, durch die frühe Diagnostik entzündlich rheumatischer Erkrankungen eine schnellere Behandlung her-
576
Vor wenigen Wochen wurde in Kaiserslautern das Qualitätsnetz (QN) Orthopädische Rheumatologie Rheinland-Pfalz/
Saarland gegründet, des Weiteren in
Oberammergau das QN Bayern. Herzlichen Dank an die Mitstreiter in den Ländern. Die Vorstände:
■
Der Vorstand Qualitätsnetz
Rheinland-Pfalz / Saarland:
■ Vorsitzender Dr. Philipp Bolze,
Ludwigshafen
■ Stellvertreter Dr. Harald Dinges,
Chefarzt der orthopädisch-rheumatologischen und unfallchirurgischen Abteilung des Westpfalzklinikums Kusel;
■ Stellvertreter Dr. Björn Bersal,
Völklingen
■
Der Vorstand des Qualitätsnetzes
Bayern:
■ Dr. Friedrich Gärtner, Ursberg
■ Dr. Manfred Appel, Bad Wiessee
■ Dr. Wolfgang Willauschus, Bamberg
■ Dr. Peter J. Kaisser, München
■ Dr. Martin Arbogast, Chefarzt der
Klinik Rheumaorthopädie und
Handchirurgie am Rheumazentrum Oberammergau
Westfalen steht kurz vor dem Start –
somit fehlen auf der Landkarte nur noch
die Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und
Thüringen –, es wäre daher sehr erfreulich, wenn sich interessierte Kollegen
aus diesen Regionen melden würden,
um auch die letzten weißen Flecken zu
schließen.
Es geht weiter: Morbus Bechterew
beizuführen und somit das Schicksal vieler Patienten positiv zu beeinflussen. Für 2013 sind
Folgekurse „Frühbehandlung rheumatischer
Erkrankungen“ geplant. Die Zertifizierungskurse I sind Voraussetzung an diesen Zertifizierungskursen II. Zusätzlich muss man 10
Fortbildungspunkte in rheumatologischen
ADO-Veranstaltungen erhalten haben.
In diesem Sommer haben wir einen ersten Versuch gestartet: regionale Aktionstage gemeinsam mit der Deutschen
Rheumaliga und der Deutschen Vereinigung Morbus Bechterew (DVMB). Sie
fanden Ende August bei mir in Lübeck
sowie in Berlin (Dr. Martin Talke) statt.
Bei beiden Veranstaltungen waren örtliche Rheuma-Ligen und die DVMB engagiert. Auf den Weg nach Lübeck hatte
sich der DVMB-Geschäftsführer Ludwig
Hammel persönlich aufgemacht. Die Veranstaltungen standen unter dem Motto
„Rheuma früh erkennen – Rheuma früh
behandeln“.
In Lübeck wurde mit Ludwig Hammel
auch über die Notwendigkeit einer besseren Früherkennung beim Morbus Bech-
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Aus den Verbänden
terew gesprochen. Dazu wird am 26. Januar 2013 ein Konzept unter dem Motto
„Den Bechterew übersehe ich nicht – ich
bin dabei“ vorgestellt. Es wird konkrete Vorschläge geben, wie dies innerhalb
unseres Faches umgesetzt werden kann.
Geplant sind 2013 lokale Veranstaltungen vor Ort mit den ansässigen Orthopäden/Unfallchirurgen in Kooperation mit
dem DVMB.
O R H - Q U A L I TÄT S N E T Z E U N D
IHRE LEITER
■ Baden: Prof. Marc Thomsen
■ Bayern: Dr. Friedrich Gärtner, Dr. Martin
Arbogast, Dr. Manfred Appel, Dr. P. J.
Kaisser, Dr. Wolfgang Willauschus
■ Berlin: Dr. Martin Talke
■ Brandenburg: Dr. Monika Schulze-Bertram
■ Hamburg: Dr. Hans-Henning Bräuer,
Dr. Hans-Joachim Sommer
■ Hessen: Dr. Gereon Fußhoeller und
Dr. Dusan Dahovsky
■ Niedersachsen: Bremen - Dr. Wolfgang
Böker
■ Nordrhein: Dr. Thomas Pauly, Dr. Markus
van Emden
■ Rheinland-Pfalz / Saarland: Dr. Bolze,
Dr. Harald Dinges, Dr. Björn Bersal
■ Schleswig-Holstein/MecklenburgVorpommern: Dr. Uwe Schwokowski
■ (Westfalen: Planung durch Dr. Klaus
Braukmann, Dorsten)
■ Württemberg: Reinhard Deinfelder,
Prof. Dr. Stefan Sell
1/3 Anzeige
In den Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen werden noch Qualitätsnetzleiter zur Gründung von Netzen gesucht.
An alle Interessierten aus unserem Fach:
Werden auch Sie Mitglied im Qualitätsnetz ORh Ihres Landesverbandes. Melden
Sie sich bei dem jeweiligen Qualitätsnetzleiter oder über die ADO-Geschäftsstelle bei
Frau Boyd, Tel.: (0 30) 797 444-49
Dr. Uwe Schwokowski
leitet die Sektion
Orthopädische
Rheumatologie des
BVOU. Kontakt:
[email protected]
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
577
BVOU
Aus den Verbänden
Aufruf zur Teilnahme am
ZI-Praxis-Panel
Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung in Deutschland
Liebe Kollegin, lieber Kollege,
in den Medien verfolgen Sie derzeit die
Honorarverhandlungen zwischen KBV
und Krankenkassen. Die Position der
Krankenkassen basiert auf falschen Annahmen und ungeeigneten Schätzungen.
Rechtswidrig wurde sogar eine Verrechnung mit bereits für die Patientenversorgung gezahlten Honoraren gefordert. Es
ist mehr als ärgerlich, dass mit solchen
Forderungen, vorgetragen von beauftragten Beratungsunternehmen, Schiedspersonen beeindruckt werden können.
Trotzdem – oder gerade deshalb – zeigen
die Verhandlungen, dass die Darstellung
der berechtigten Interessen der Vertragsärzte und -psychotherapeuten eine
belastbare Datengrundlage erfordert.
Dank des Engagements vieler tausend
Ärzte und Psychotherapeuten bietet das
ZI-Praxis-Panel (ZiPP) die vom Gesetz geforderte „sachgerechte Stichprobe auf be-
MACHEN SIE MIT!
Das ZI-Praxis-Panel ist eine bundesweite,
fachgruppenübergreifende Befragung von
niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten. Dieses Panel ist eine auf Dauer angelegte Einrichtung, die längsschnittlich und repräsentativ ein umfassendes Bild zur Wirtschaftssituation aller Fachgruppen gibt. Es ist
erforderlich, dass sich möglichst viele Praxen
beteiligen und Angaben im Zeitverlauf über
mehrere Jahre machen. Wir als Berufsverband unterstützen das ZI-Praxis-Panel und
bitten Sie um Ihre Teilnahme. Rücksendefrist
ist der 31. Oktober 2012. Jeder Teilnehmer
zählt! Sollten Sie noch zögern, weil Ihnen den
Aufwand zu hoch erscheint: Aus bisherigen
Einsendungen haben 83 Prozent der Teilnehmer den Erhebungsaufwand als vertretbar
eingeschätzt. Ihr Steuerberater kann mit Hilfe einer von der DATEV für das ZI-Praxis-Panel
entwickelten Software innerhalb kürzester
Zeit die erforderlichen Daten aus der fertigen
Steuererklärung ermitteln. Zur Erhebungsrunde 2010 wurde ein Jahresbericht veröffentlicht (www.zi.de/cms/presse/2012/16-
578
triebswirtschaftlicher Basis“ (§ 87 Abs. 2
SGB V). Das ZI-Praxis-Panel dient diesem
Zweck besser, als die bisher verfügbaren
Daten des Statistischen Bundesamts. Mit
dem ZiPP konnten sämtliche Aussagen
des von den Krankenkassen vorgelegten
Prognos-Gutachtens als falsch widerlegt
werden. Auf Dauer sind die Fakten, die
durch das ZiPP offenbart werden, nicht zu
ignorieren:
Im Jahr 2008 betrug der Jahresüberschuss
aus GKV-Tätigkeit rund 92.000 Euro. Der
EBM geht von rund 105.000 Euro aus.
Somit besteht ein Nachholbedarf von 12
Prozent. Mit dem ZiPP konnte die Berechnung des Instituts des Bewertungsausschusses für das Jahr 2007 überprüft
werden. Berücksichtigt man die Niederlassungshäufigkeiten aus dem Arztregister korrekt, errechnet sich auch mit
den Daten des Statistischen Bundesamts
ein Nachholbedarf bei der Vergütung
maerz-2012/). Auch zur aktuell laufenden Erhebung soll es einen solchen Jahresbericht
wieder geben. Darüber hinaus ist vorgesehen, dass wir als Berufsverband einen Fachgruppenbericht erhalten, und auch Sie als
Teilnehmer können einen Praxisbericht mit
Vergleichskennzahlen erhalten. Teilnehmer
am ZI-Praxis-Panel erhalten eine Aufwandspauschale, wenn die Praxis vom ZI als Zufallsstichprobe angeschrieben wurde; Teilnehmer außerhalb dieser Zufallsstichprobe haben leider keinen Anspruch auf eine Aufwandspauschale.
Zur Bestellung von Unterlagen senden Sie
bitte das ausgefüllte nebenstehende Faxformular an die Treuhandstelle des ZiPP. Fragen
rund um das ZiPP beantwortet Ihnen Herr Eicken, Tel.: (0 30) 40 05 24 44. Für Ihr Engagement danken wir Ihnen herzlich.
von rund 13 Prozent. N.B.: Seit 2008 hat
sich das Referenzeinkommen (mittleres
Oberarztgehalt) durch Tarifabschlüsse im
Krankenhaus jährlich um circa 2 Prozent
weiterentwickelt.
Seit dem Jahr 2008 sind die Betriebskosten im Schnitt um mindestens 8,6 Prozent
gestiegen. Dies lässt sich aus öffentlichen
Preisindizes (zum Beispiel für Personal-,
Raum-, oder Energiekosten) und der im
ZiPP dokumentierten Kostenstruktur errechnen.
Das ZiPP belegt, dass eine allgemeine
Kostendegression bei Fallzahlsteigerungen nicht existiert. Damit entfällt ein im
Gesetz genannter Grund, den Punktwert
nicht entsprechend der Kostenentwicklung anzupassen. Ebenso kann mit dem
ZiPP die Behauptung entkräftet werden,
ein steigender Anteil von Gemeinschaftspraxen rechtfertige Preisabschläge wegen Wirtschaftlichkeitsreserven.
Das ZiPP dokumentiert einen erheblichen
Investitionsstau im Jahr 2010. Im Schnitt
fehlten Investitionen in Höhe von rund
21.000 Euro je Praxis (rund 2 Milliarden
Euro für alle Praxen). Zwischen 2006 bis
2008 sind die Investitionen in den Praxen
um rund 32 Prozent zurückgegangen. Um
Investitionsanreize zu setzen, müsste der
Punktwert jährlich stärker steigen als die
Kostenentwicklung in den Praxen.
Diese Fakten sind und bleiben wichtig,
die Daten müssen aktualisiert werden!
Es wäre deshalb falsch, sich wegen des
bisher enttäuschenden Verhandlungsverlaufs nicht mehr am ZiPP zu beteiligen. Ihre Teilnahme zählt! Bitte folgen Sie
daher diesem Aufruf zur Teilnahme und
unterstützen Sie die Vertretung ärztlicher
und psychotherapeutischer Interessen.
Die Rücksendefrist wurde vom ZI bis zum
31. Oktober 2012 verlängert.
Helmut Mälzer,
BVOU Präsident
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Aus den Verbänden
BVOU
FAXͲBESTELLFORMULAR
fürfreiwilligeEinsendungen
FaxͲNr.:(0721)509663832
AndasTreuhandbürodesZiPP
Ja,ichmöchteaußerhalbder
ZufallsstichprobeamZIͲPraxisͲPanelteilnehmen.
BittesendenSiemirdieErhebungsunterlagenzu.
Name, Vorname:
Straße, Hausnummer:
PLZ, Ort:
Fachgebiet:
Mit meiner Unterschrift autorisiere ich die Versandstelle, einen Abgleich meiner Adressdaten mit der
Treuhandstelle durchzuführen, um Doppeleinsendungen zu vermeiden.
Datum, Unterschrift
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Praxisstempel
579
BVOU
Aus den Verbänden
Die Praxisübergabe – Krönung
des Lebenswerks?
Johann Schaffer
In den nächsten fünf Jahren gehen mehrere 100 Orthopäden in die Rente. Was liegt
näher, als sich rechtzeitig um Nachfolger
zu bemühen? Die politischen Aussagen
eines Ärzteüberschusses stimmen mit der
täglichen Wahrnehmung nicht überein.
Nicht nur in ländlichen Gebieten, selbst
in den Zentren der großen Städte werden
die Bewerber auf Praxisübernahme immer weniger bzw. gehen gegen Null.
Abstimmung des Abgabepaketes wird
unterschätzt
Jungärzte gehen heute freizeit- und einkommensorientiert in den Beruf des
selbstständigen Arztes. Die starke Feminisierung verlangt desweiteren die
Berücksichtigung von Teilzeitarbeit und
Sitzteilung. Daraus resultieren andere
Praxisgründungsmodelle. Jene Praxen,
welche zur Abgabe auf den Markt kommen, stimmen jedoch ihre Übernahmeangebote nicht auf diese Situation ab.
tung eines hohen Verkaufspreises gegen
die Lust eines Übernehmers, verbrauchte
Praxen zu einem gefühlt hohen Preis zu
übernehmen.
Es wird nur noch selten möglich sein,
eine Einzelpraxis an einen Einzelunternehmer zu übergeben, so wie das jahrzehntelang möglich war. Das Übernahmeangebot besteht oft aus wenigen Blatt
Papier und bezieht sich überwiegend auf
die Fixierung des Kaufpreises. Abgeber
berücksichtigen dabei viel zu wenig die
weichen Faktoren, die eine Übernahme
begleiten, wie zum Beispiel Ausstattung
und Design der Praxis, den Ruf, die Besonderheiten der Praxis im Leistungsangebot, die Mitarbeiter, usw.
Wie wäre es ideal?
Dem natürlichen Lebensverlauf folgend,
haben
Abgeber
deutlich sichtbare
„MEINE PRAXIS IST SILBER –
Umsatz- und GeEIN NACHFOLGER GOLD“
winnr ückgänge
Wann? am 27. Oktober 2012, 11 bis 14 Uhr
gegenüber
ihren
Wo? Kassenärztliche Vereinigung Berlin, Masurenallee 6A,
stärksten
Jahren
14057 Berlin
in ihren Gewinnermittlungen ausDie Themen:
gewiesen. Dies ent■ Was sind Ihre Wünsche und Vorstellungen?
spricht zwar dem
■ Warum haben Sie noch keinen Käufer gefunden bzw. woran
Wunsch nach mehr
scheitert es letztendlich?
Lebensqualität des
■ Wie bereiten Sie Ihre Praxis auf die Weitergabe vor?
Abgebers,
aber
■ Setzen Sie Maßnahmen, um Nachfolger zu suchen?
nicht dem Ziel ei■ Stellen Sie Informationen für Interessenten bereit?
nes hohen Einkom■ Kennen Sie die Bedürfnisse des anderen?
mens auf Seiten
■ Was ist sinnvoll, um die Praxis für Käufer attraktiv zu halten?
des Übernehmers.
Weiters sind die
Teilnahmegebühren? 60 Euro
Betriebsanlagen,
Praxisausstattung
Anmeldungen:
und Räume nicht
Akademie Deutscher Orthopäden – ADO
selten „verbraucht“
Kantstraße 13
und stellen nur ei10623 Berlin
nen geringen Ge(0 30) 797 444 - 51/-59/-402
genwert dar. Damit
[email protected]
steht die Erwar-
580
Die Praxisabgabe sollte von langer Hand,
idealerweise über mehrere Jahre vorbereitet werden. Somit macht es Sinn, vor
der Abgabe die Praxis auf das richtige
Niveau zu führen, welches Übernehmer
anstreben. Dazu gehören ein serviceorientiertes Praxismarketing, moderne
Ausstattung, diverse Zertifizierungen,
gute Zahlen und vor allem ein leistungsorientiertes Praxisteam. Wenn eine Praxis auf den Markt kommt, wird sie von
den weniger werdenden Übernehmern
teilweise gnadenlos beurteilt. Wer im
Augenblick des Angebotes keine gute
Vorbereitung zeigt, wird weggekippt.
Überdies ermöglichen moderne Medien eine schnelle Verbreitung, welche
Praxen erstrebenswert sind – aber auch
umgekehrt.
Nicht auf Glück hoffen
Wer nicht auf das Glück, einen Übernehmer zu finden, hoffen möchte, dem bietet sich die Möglichkeit der Teilnahme
an unserer Impulsveranstaltung: „Meine
Praxis ist Silber – ein Nachfolger Gold“
am 27. Oktober 2012 in Berlin.
Johann Schaffer ist
Geschäftsführer von
Dr. Rinner und Partner,
München, und leitet das
Seminar.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
BVOU
Aus den Verbänden
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Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Februar
Oktober2012
2012
581
BVOU
Aus den Verbänden
Versicherungsschutz
im Ausland
SERVICE FÜR BVOU-MITGLIEDER
Stefan Wilhelmi, Funk-Gruppe
Wird ein Mediziner im Ausland tätig, so
stellt sich die Frage, ob und inwieweit
bestehende Versicherungspolicen hierfür
Deckung bieten. Um Missverständnisse
und Lücken zu vermeiden, ist es empfehlenswert, rechtzeitig vor dem Auslandsaufenthalt bei der jeweiligen Versicherungsgesellschaft nachzufragen und sich
gegebenenfalls eine entsprechende Bestätigung einzuholen.
Für Mitglieder des Berufsverbandes, die
durch diese Mitgliedschaft im BVOU
berufsrechtsschutzversichert und/oder
einem Rahmenvertrag des BVOU beigetreten sind (die Broschüre über den gesamten Versicherungsservice ist auf der
BVOU-Homepage einsehbar), stellt sich
die Situation wie folgt dar:
Gruppenrechtsschutzversicherung und
fakultative Anschluss-Rechtsschutzversicherung
Gemäß den Allgemeinen Bedingungen
für die Rechtsschutzversicherung besteht Versicherungsschutz, soweit die
Wahrnehmung rechtlicher Interessen
in Europa, den Anliegerstaaten des Mittelmeeres, auf den Kanarischen Inseln,
Madeira oder den Azoren erfolgt und
ein Gericht oder eine Behörde in diesem
Bereich gesetzlich zuständig ist oder
zuständig wäre, wenn ein gerichtliches
oder behördliches Verfahren eingeleitet werden würde. Dies gilt nicht für die
Wahrnehmung rechtlicher Interessen
vor Sozialgerichten. Hier ist der örtliche
Geltungsbereich auf die Bundesrepublik
Deutschland beschränkt.
Praxisvertreterhaftpflichtversicherung
Der örtliche Geltungsbereich der gleichfalls durch die Mitgliedschaft im Berufs-
582
verband obligatorischen Praxisvertreterhaftpflichtversicherung ist auf die Berufsausübung innerhalb der Bundesrepublik
Deutschland begrenzt.
Berufshaftpflichtversicherung
Der Versicherungsschutz der Berufshaftpflichtversicherung über den Rahmenvertrag des BVOU bezieht sich grundsätzlich auf die Berufsausübung in der
Bundesrepublik Deutschland. Unter engen Voraussetzungen können Nebentätigkeiten im europäischen Ausland mitversichert werden. Bestehen Pflichtversicherungsvorschriften wie zum Beispiel
in Österreich, so muss für die Tätigkeit
des Mediziners vor Ort Versicherungsschutz genommen werden. Bei Deckung
über den Rahmenvertrag eingeschlossen ist jedoch stets die gesetzliche Haftpflicht aus im Ausland vorkommenden
Schadenereignissen, sofern diese auf die
Ausübung der beruflichen Tätigkeit im
Inland oder auf Erste-Hilfe-Leistungen
bei Unglücksfällen im Ausland zurückzuführen sind. Bei Schadenereignissen
in den USA und Kanada werden die Aufwendungen des Versicherers für Kosten
als Leistungen auf die Deckungssumme
angerechnet. Ansprüche auf Entschädigungen mit Strafcharakter, insbesondere
punitive oder exemplary damages, bleiben vom Versicherungsschutz ausgeschlossen.
Unfallversicherung für Ärzte
Eine privat abgeschlossene Unfallversicherung über eines der über den BVOU
angebotenen Konzepte (siehe OUMN
4/2012: Warum eine private Unfallversicherung?, Seite 429f.) bietet Deckung für
weltweit eintretende Schadenereignisse
– und zwar 24 Stunden am Tag.
Der BVOU kooperiert schon seit vielen Jahren mit der Funk-Hospital-Versicherungsmakler GmbH. Für Informationen und die Erstellung von Angeboten für BVOU-Mitglieder stehen die Mitarbeiter des BVOU-Kooperationspartners gerne zur Verfügung.
Kontakt:
Funk-Hospital-Versicherungsmakler GmbH
Funk Ärzte Service
Valentinskamp 20
20354 Hamburg
Tel.: (0 40) 35 91 4 - 285
[email protected]
www.funk-gruppe.de
Berufsunterbrechungsversicherung
(Ärzte-BU)
Es spielt keine Rolle, wo die Krankheit
oder der Unfall eintritt: Versicherungsschutz besteht bei allen Schadenereignissen weltweit.
Elektronikversicherung
Versicherungsschutz für versicherte Sachen besteht
■
■
■
für stationäre Anlagen in allen Betriebsstätten des Versicherungsnehmers innerhalb der BRD
für beweglich eingesetzte Geräte innerhalb Europas
im Zusammenhang mit der Behebung
ersatzpflichtiger Schäden, auch auf
den Wegen von und zu der Reparaturfirma, innerhalb der Bundesrepublik Deutschland. Pro Transportmittel
gilt ein Maximum von 50.000 Euro,
nach Anmeldung von Fall zu Fall auch
höher.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Nutzen Sie Ihre Vorteile als BVOU-Mitglied.
BVOU
Aus den Verbänden
Risiken durchleuchten.
Und sinnvoll absichern.
Wir geben Sicherheit.
Als Arzt mit Ihrem Tätigkeitsspektrum ist ein umfassender beruflicher Versicherungsschutz existenzsichernd. In enger Kooperation mit Ihrem Berufsverband bieten wir
Ihnen hierzu die Vorzüge diverser exklusiver Rahmenverträge. Eine detaillierte
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Hilfe im Schadenfall sind unsere unabhängigen Dienstleistungen für Sie als Arzt und
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Deutschland seit Jahrzehnten Ärzte, medizinische und soziale Einrichtungen sowie
eine Vielzahl medizinischer Berufsverbände in Versicherungs- und Risikofragen.
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Berufshaftpflicht
Rechtsschutz-Versicherung
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Berufsunterbrechungs-Versicherung f. niedergel. Ärzte (Ärzte-BU)
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Sonstiges
Diese Beratung ist für Sie - als Mitglied des Berufsverbandes BVOU - kostenfrei.
Bitte senden Sie den Coupon ausgefüllt und unterschrieben per Fax zurück oder mailen Sie uns (Stichwort: BVOU/Rahmenverträge).
Name, Vorname
Geburtsdatum
Telefon-Nr.
Datum/Unterschrift/Praxisstempel
E-Mail
Beste Erreichbarkeit
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
583
Aus den Verbänden
BVOU
Neue Mitglieder
Dr. med. Manuela Faltin · Bad Mergentheim
Dr. med. Jörg Hoffmann · Nürnberg
Dr. med. Jochen Jung · Ottweiler
Dr. med. Oliver Potrett · Meerbusch
Dr. med. Michael Ritzow · Berlin
Dr. med. Christof Schreiner · Bochum
Christoph Schröder · Hamburg
Harald Seidel · Lingen
Dr. med. Holger Spittank · Senden
Dr. med. Claudia Ullrich · Berlin
Dr. med. Friederike Wagner · Breitenbrunn
Markus Zimmer · Cottbus
Änderungen der Mandatsträger in den BVOU-Bezirken
Bayern
Bezirk Schwaben. Als Bezirksvorsitzender wurde Dr. Claus Huyer aus Marktoberdorf wiedergewählt. Als Stellvertreter wurde
Dr. Andreas Scherrer aus Memmingen gewählt, er ist Nachfolger von Dr. Gerd Raetzel aus Augsburg und Dr. Rainer Jurda
aus Wackersberg.
Neue Kompetenznetze
Im Zuge der Qualitätsoffensive Orthopädische Rheumatologie haben sich in den vergangenen Wochen zwei neue regionale
Qualitätsnetze Rheumatologie formiert.
Qualitätsnetz Rheumatologie BAYERN
Ansprechpartner: Dr. med. Friedrich Gärtner, Ursberg
Qualitätsnetz Rheumatologie RHEINLAND PFALZ und SAAARLAND
Ansprechpartner: Dr. med. Philipp Bolze, Ludwigshafen
584
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V.
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Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
BVOU
Aus den Verbänden
585
Foto: JuFo
Aus den Verbänden
Vertreter des Jungen Forums trafen sich zu ihrer diesjährigen Klausurtagung wie schon im vergangenen Jahr in Heidelberg.
Klausurtagung des Jungen Forums
Dr. Manuel Mutschler, Dr. David Merschin, Patrik Martin
Die Themen der diesjährigen Klausurtagung des Jungen Forums unterstrichen noch einmal die Kernaufgaben und
-themen Nachwuchsförderung, die Förderung der Begeisterung für das Fach O
und U und die Verbesserung der Weiterbildung unserer Assistenzärztinnen und
-ärzte. Zu diesem Zwecke versammelten
sich sowohl zahlreiche junge Kollegen/
Innen aber auch studentische Vertreter
in Heidelberg.
Nachwuchsförderung
Ein wesentliches Anliegen des Jungen
Forums ist es, den Nachwuchs zu fördern sowie die Begeisterung für das
Fach Orthopädie und Unfallchirurgie innerhalb der studentischen Kollegen zu
wecken und weiter zu fördern. Bis zum
heutigen Zeitpunkt wurden bereits zwei
wesentliche Programme entworfen bzw.
mitgestaltet: die seit Jahren etablierte
Summer School sowie der jährliche Tag
der Studierenden auf dem Deutschen
Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU). Die Summer School ist
eine gemeinsame Aktivität der DGOU
und des Jungen Forums, die es Medizinstudenten ermöglicht, sich über das
Fachgebiet Orthopädie und Unfallchirurgie umfassend zu informieren und damit
Begeisterung zu wecken. Neben fachlichen Informationen stehen auch die Themen Bewerbung und Karriereplanung
586
sowie zahlreiche praktische Übungen auf
dem Programm. Neben den Schwerpunkten Wissenschaft und Forschung steht
vor allem der intensive Austausch im
Fokus. Zukünftig möchte das Junge Forum diese Aktivitäten weiter ausbauen.
Als erstes Pilotprojekt wurde angedacht,
in Zusammenarbeit mit dem Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und
Unfallchirurgie (BVOU) an der Universität
Göttingen ein Wahlfach O und U in der
Vorklinik zu implementieren. Das Junge
Forum möchte in Zukunft ebenfalls als
Anlaufstelle für Studierende bei allen
Fragen rund um das Fach O und U dienen.
Hierzu möchten wir unsere Präsenz im
Internet und den sozialen Medien weiter
erhöhen.
Verbesserung der Weiterbildung
Eine weitere Kernaufgabe des Jungen
Forums stellt die Optimierung der Weiterbildung zum Facharzt für Orthopädie
und Unfallchirurgie dar. Das Junge Forum
möchte hierbei eine aktive und gestalterische Rolle einnehmen und hat bereits
Vorschläge zur Modifikation der Weiterbildungsordnung eingereicht. Um die
Qualität der Ausbildung nachhaltig zu
verbessern, ist ein wesentliches Ziel die
Bestimmung und Evaluation von Qualitätskriterien der Weiterbildung im Fach
Orthopädie und Unfallchirurgie. Aus Sicht
des Jungen Forums sind eine transparen-
te Weiterbildungsermächtigung, ein verbindliches und schriftlich fixiertes Ausbildungscurriculum sowie regelmäßige interne Fortbildungen und Weiterbildungsgespräche zentrale Ausbildungskriterien.
Ebenfalls ist die Möglichkeit der Teilnahme und anteiligen Kostenübernahme für
Ausbildungsprogramme wie zum Beispiel
die Kurse von ATLS, AO und AE ein weiteres Qualitätsmerkmal der unfallchirurgischen und orthopädischen Ausbildung.
Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern, sollte ebenfalls eine suffiziente Kinderbetreuung bereitgestellt sowie die Möglichkeit einer Teilzeittätigkeit
ermöglicht werden. Um einen aktuellen
Überblick über die derzeitige Weiterbildungssituation in Deutschland zu bekommen, wurde eine Umfrage an mehr als 700
Assistenzärztinnen und -ärzten unseres
Fachgebietes durchgeführt. Die Ergebnisse
werden in den kommenden Wochen veröffentlicht werden.
Im November wird es ein Treffen aller
„Jungen Foren“ der Chirurgie in München
geben. Diese Tagung soll Perspektive und
Synergien ausloten, um das Fach Chirurgie weiter voranzubringen. Das Treffen
wurde vom Jungen Forum der DGOU angeregt und von der Fachgesellschaft unterstützt. Auch hier werden wir Ende des
Jahres berichten können.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Aus den Verbänden
Jahresbericht der Sektion Wirbelsäule
Die Sektion Wirbelsäule der DGOOC und
die Arbeitsgemeinschaft Wirbelsäule
(AGWS) der DGU haben unter dem Dach
der DGOU erfolgreich die Fusion zur Sektion Wirbelsäule der DGOU vollzogen.
Die AGWS der DGU wurde 1994 auf Anregung des damaligen Generalsekretärs,
Prof. Dr. J. Probst, ins Leben gerufen. Sie
wurde für zehn Jahre von Prof. Dr. V. Bühren und Prof. Dr. M. Blauth geleitet. 2004
wurde die Leitung auf Prof. Dr. R. Beisse
und Prof. Dr. C. Knop übertragen. Seit
2008 haben Prof. Dr. C. Knop und Prof. Dr.
F. Kandziora die Leitung inne.
AG Wirbelsäule der DGU
Die AG hat als wissenschaftliche Formation der deutschen unfallchirurgischen
Wirbelsäulenchirurgie große Erfolge zu
verzeichnen. Meilensteine der gemeinsamen wissenschaftlichen Aktivität waren die Multicenter Studien I und II zur
Behandlung von Verletzungen der Brustund Lendenwirbelsäule. Sie wurden von
1994 bis 1996 sowie von 2002 bis 2003
durchgeführt, ihre Ergebnisse wurden
publiziert. Die Erkenntnisse mündeten
in der Entwicklung von Therapieempfehlungen für diese Verletzungen. Zu den
weiteren Aktivitäten zählen die Entwicklung und Einführung eines validierten
Scores für die Bewertung der Behandlungsergebnisse, Analysen zur Reliabilität
und Praktikabilität der AO-Klassifikation
thorakolumbaler Verletzungen nach Magerl, klinische Studien zu Halswirbelsäulenverletzungen und eine Komplikationsstudie zur Thorakoskopie in der Wirbelsäulenchirurgie. Als zukunftsweisender
Schwerpunkt hat sich ab 2008 der Bereich der Wirbelsäulenverletzungen bei
Osteoporose etabliert. Die Kooperation
mit der AG Alterstraumatologie der DGU
mündete in einem gemeinsamen Kongress in Münster 2009. Die Erkenntnisse
der Studien der AGWS haben zu einer
bemerkenswerten Liste von Veröffentlichungen geführt (siehe Kasten). Die Aktivitäten der AGWS wurden zuletzt in drei
VERÖFFENTLICHUNGEN DER AGWS
Hofmeister M, Bühren V (1999) Therapeutic
concept for injuries of the lower cervical spine. Orthopäde 28: 401 - 413.
Blauth M, Knop C (1996) Studie zur Therapie
thorakolumbaler Frakturen. Hefte zur Zeitschrift Der Unfallchirurg 257: 479 - 483.
Blauth M, Knop C, Bastian L (1997) Behandlungsstrategie und Ergebnisse bei Frakturen
im Bereich der BWS und LWS. Hefte zur Zeitschrift Der Unfallchirurg 268: 171 - 179.
Bastian L, Knop C, Lange U, Blauth M (1999)
Transpedikuläre Implantation von Schrauben
im Bereich der thorakolumbalen Wirbelsäule
- Ergebnisse einer Umfrage zur Technik sowie
Art und Häufigkeit von Komplikationen. Orthopäde 28 (8): 693 - 702.
Blauth M, Bastian L, Knop C, Lange U, Tusch
G (1999) Interobserverreliabilität bei der Klassifikation von thorakolumbalen Verletzungen. Orthopäde 28 (8): 662 - 681.
Knop C, Blauth M, Bühren V, Hax P-M et al.
(1999) Operative Behandlung von Verletzungen des thorakolumbalen Übergangs - Teil 1:
Epidemiologie. Unfallchirurg 102 (12):
924 - 935.
Knop C, Blauth M, Bühren V, Hax P-M et al.
(2000) Operative Behandlung von Verletzun-
gen des thorakolumbalen Übergangs - Teil 2:
Operation und röntgenologische Befunde.
Unfallchirurg 103 (12): 1032 - 1047.
Knop C, Blauth M, Bühren V, Arand M et al.
(2001) Operative Behandlung von Verletzungen des thorakolumbalen Übergangs - Teil 3:
Nachuntersuchung. Unfallchirurg 104 (7):
583 - 600.
Knop C, Oeser M, Bastian L, Lange U,
Zdichavsky M, Blauth M (2001) Entwicklung und Validierung des VAS WirbelsäulenScores. Unfallchirurg 104 (6): 488 - 497.
Reinhold M, Schmid R, Knop C, Blauth M
(2005) Komplikationsspektrum operativ versorgter Wirbelsäulenverletzungen - Eine Analyse der Multicenterstudien I und II der AG
Wirbelsäule. Trauma Berufskrankh 7 (S2):
S281 - S291.
Knop C, Reinhold M, Roeder C, Staub L et
al. (2006) Internet based multicenter study
for thoracolumbar injuries – a new concept
and preliminary results. Eur Spine J 15 (11):
1687 - 1694.
Reinhold M, Knop C, Beisse R, Audige L et
al. (2009) Operative Behandlung traumatischer Frakturen der Brust- und Lendenwirbel-
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Arbeitsgruppen gebündelt, die innerhalb
der Sektion Wirbelsäule der DGOU fortbestehen. Die AGWS ruht seit 2011 und
führt ihre Aktivitäten in der Sektion Wirbelsäule der DGOU fort.
Sektion Wirbelsäule der DGOOC
Die Sektion Wirbelsäule der DGOOC
(SWO) wurde 1998 während des DGOTKongresses in Wiesbaden gegründet.
Als erster Leiter der Sektion wurde Prof.
Wittenberg gewählt, als sein Stellvertreter Prof. Hopf. Im Jahre 2005 wurde Prof.
Hopf Leiter der Sektion und Prof. Halm
Stellvertreter, im Rahmen der Wiederwahl von Prof. Hopf im Jahre 2008 wurde
PD Ruf zum Stellvertreter gewählt. 2010
übernahm Prof. Richter die Leitung der
Sektion mit Dr. Korge als Stellvertreter.
Im Oktober 2011 hatte die SWO 116 Mitglieder. Von der SWO wurde insgesamt
16-mal das „Forum Wirbelsäulenchirurgie“ in Arosa federführend von Prof. Carstens und Prof. Hopf erfolgreich ausge-
DGOU
DGOU
Prof. Dr. Christian C. Knop, Prof. Dr. Marcus Richter, PD Dr. Frank Kandziora, Dr. Andreas Korge
säule - Teil I: Epidemiologie. Unfallchirurg 112
(1): 33 - 45.
Reinhold M, Knop C, Beisse R, Audige L et
al. (2009) Operative Behandlung traumatischer Frakturen der Brust- und Lendenwirbelsäule - Teil II: Operation und röntgenologische Befunde. Unfallchirurg 112 (2): 149 - 167.
Reinhold M, Knop C, Beisse R, Audige L et
al. (2009) Operative Behandlung traumatischer Frakturen der Brust- und Lendenwirbelsäule - Teil III: Nachuntersuchung. Unfallchirurg 112 (3): 294 - 316.
Reinhold M, Knop C, Beisse R, Audige L et
al. (2010) Operative treatment of 733 patients with acute thoracolumbar spinal injuries: comprehensive results from the second,
prospective, internet-based multicenter study of the Spine Study Group of the German
Association of Trauma Surgery. Eur Spine J 19
(10): 1657 - 1676.
Verheyden AP, Hölzl A, Ekkerlein H, Gercek
E et al. (2011) Therapieempfehlungen zur
Versorgung von Verletzungen der Brust- und
Lendenwirbelsäule. Unfallchirurg 114 (1):
9 - 16.
587
LEITUNG DER SEK TION WIRBELSÄULE
DGOU
Prof. Dr. Christian C.
Knop, Stuttgart, leitet
die Sektion Wirbelsäule
der DGOU.
Prof. Dr. Marcus Richter,
Wiesbaden, stellvertretender Leiter der DGOUSektion Wirbelsäule.
richtet. Seit September 2007 wurden regelmäßig von der SWO zweitägige Weiterbildungskurse für jüngere Kollegen in
Frankfurt veranstaltet. Seit Januar 2010
wurde von der Sektion der DGOOC-Kurs
„Wirbelsäule“ im Rahmen der Zusatzweiterbildung „Spezielle orthopädische
Chirurgie“ in Berlin unter der wissenschaftlichen Leitung von PD. Ruf jährlich
sehr erfolgreich durchgeführt. Der Kurs
fand erneut im Januar 2012 unter der
wissenschaftlichen Leitung von Dr. Korge
statt. In verschiedenen Arbeitsgruppen
wurden regelmäßig wissenschaftliche
Fragestellungen bearbeitet. Die aktuellen
Arbeitsgruppen werden in der gemeinsamen Sektion Wirbelsäule der DGOU
weitergeführt.
Intensive Zusammenarbeit
Über einen Zeitraum von etwa sechs
Jahren hat sich eine intensive Zusammenarbeit zwischen der AGWS und der
SWO entwickelt. Regelmäßig wurden
gemeinsame wissenschaftliche Sitzungen für den Jahreskongress in Berlin geplant und ausgerichtet. Die Sitzungen
erleben einen großen Zuspruch. Mit der
Vereinigung der beiden Fächer wurde die
engere Zusammenarbeit bis zur Fusion
der AGWS und SWO ein naheliegender
Gedanke und führte zu einer intensiven
Diskussion in den Gruppierungen über
die „Zukunft Wirbelsäule“ in Orthopädie und Unfallchirurgie. Es herrschte
Übereinkunft darin, dass sich eine gemeinsame Sektion Wirbelsäule zu ihren
orthopädischen und unfallchirurgischen
Wurzeln bekennt und als aktives und beratendes Gremium für die gemeinsame
Fachgesellschaft DGOU tätig sein möchte.
Das gemeinsame Ziel sah den Erhalt und
die Weiterentwicklung einer starken
„Wirbelsäulen-Gruppe“ unter dem Dach
der DGOU vor. Wirbelsäuleninteressierte
sollen auf diesem Wege eine Möglichkeit
zur Mitgestaltung und Interessenvertretung innerhalb der eigenen Fachgesellschaft finden. Die Sektion Wirbelsäule
588
Der 2. Stellvertreter
Unfallchirurgie ist PD
Dr. Frank Kandziora,
Frankfurt.
Der 2. Stellvertreter
Orthopädie ist Dr.
Andreas Korge,
München
soll einerseits beratende Funktion für
den Vorstand wahrnehmen und andererseits wissenschaftliche Fragestellungen
auf dem Gebiet der Wirbelsäulenchirurgie erkennen und entwickeln. Eigenständige Projekte sollen in dafür benannte
Arbeitsgruppen getragen werden, um
dort in Form von wissenschaftlichen Projekten bearbeitet zu werden. Als weiteres Ziel ist die aktive Unterstützung und
Mitarbeit in der Gestaltung des Jahreskongresses vorgesehen. Leiter und Stellvertreter der Sektion nehmen mit ihren
zwei Sitzen im Vorstand der Deutschen
Wirbelsäulengesellschaft (DWG) weiterhin die Vertretung der orthopädisch-unfallchirurgischen Interessen wahr.
tung für den Zeitraum 2014-2015 übernehmen und Frank Kandziora als Stellvertreter nachrücken. Die freiwerdende
Position des 2. Stellvertreters Unfallchirurgie ist per Wahl aus der Reihe der
Mitglieder neu zu besetzen.
Für die Leitungsstruktur der Sektion Wirbelsäule wurden drei Ziele formuliert: a)
Kontinuität mit einem langfristigen Wirken, b) Durchlässigkeit mit regelmäßiger
Erneuerung im Führungsgremium und c)
Berücksichtigung einer ausgewogenen
unfallchirurgischen und orthopädischen
Leitung, die der Herkunft aus den zwei
Fachgesellschaften DGU und DGOOC
Rechnung trägt.
■
Diese Ziele wurden in der heutigen Leitung umgesetzt. Die Sektion WS der
DGOU wird von einem vierköpfigen Gremium geleitet, jeweils dem Leiter und
Stellvertreter der AGWS und SWO:
■
■
■
■
Leiter: Prof. Dr. Christian C. Knop,
Stuttgart
Stellvertreter: Prof. Dr. Marcus
Richter, Wiesbaden
2. Stellvertreter Unfallchirurgie:
PD Dr. Frank Kandziora, Frankfurt
2. Stellvertreter Orthopädie:
Dr. Andreas Korge, München
Für jede Position dieser Hierarchie ist
eine zweijährige Amtszeit vorgesehen,
nach der die Personen aufrücken in die
nächsthöhere. Nach der ersten Legislaturperiode 2012-2013 ist vorgesehen,
dass Christian Knop als Leiter zurücktritt. Damit wird Marcus Richter die Lei-
Die folgenden Arbeitsgruppen der Sektion wurden mit Arbeitsgruppenleitern
benannt:
■
■
■
■
■
Osteoporose, Altersfrakturen
Schnake, Blattert, Gonschorek
Studie Densfrakturen
Gonschorek, Vordemvenne
Studie thorakolumbaler inkompletter Berstungsbruch (A 3.1)
Kandziora, Scholz
Wirbelsäulenoperationen unter
Antikoagulation
Quante, Franke, Bullmann
Therapieempfehlung „Degenerative Instabilität an der LWS“
Wiedenhöfer, Niemeyer, Hallbauer
Tumoren, Metastasen
Disch, Liljenqvist, Schaser
Die skizzierte Struktur der Sektion Wirbelsäule der DGOU wurde auf der ersten
und konstituierenden Sitzung der Sektion auf der Jahrestagung der DWG in
Hamburg im Dezember 2011 diskutiert
und mit breiter Mehrheit verabschiedet.
Die vorgeschlagenen Kandidaten wurden
ebenfalls ohne Gegenstimmen gewählt.
Die Ergebnisse der Sitzung wurden als
Vorschläge an das Präsidium der DGOU
herangetragen und verabschiedet. Die
bisherigen Gruppierungen der Sektion
Wirbelsäule der DGOOC und der Arbeitsgemeinschaft Wirbelsäule der DGU
ruhen seit der Neugründung der Sektion
Wirbelsäule der DGOU. Die Sektion hat
derzeit 165 Mitglieder. Sie ist offen für
die Aufnahme und Mitarbeit Interessierter aus den Reihen der DGOU-Mitglieder.
Auf dem kommenden Jahreskongress
in Berlin ist die Sektion mit einer wissenschaftlichen Sitzung am 24. Oktober
und einer Arbeitssitzung am 26. Oktober
2012 vertreten.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Aus den Verbänden
Jahresbericht der Sektion
Bildgebende Verfahren
Dr. Axel Goldmann
Die Sektion beschäftigt sich in erster Linie mit für die Orthopädie und Unfallchirurgie bedeutsamen bildgebenden
Verfahren wie Röntgen, Sonographie,
Magnetresonanztomographie, aber auch
mit der Computertomographie, der Szintigraphie etc.
Die Aktivitäten der Sektion in der letzten
Zeit waren:
Wissenschaftliche Sitzungen
■
■
■
Beim Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) in
Berlin und den Jahrestagungen der
VSOU in Baden-Baden finden regelmäßig Sektionstreffen zusammen
mit der AG Ultraschall der DGU statt.
Beim DKOU in Berlin 2012 sind folgende wissenschaftliche Sitzungen
der Sektion Bildgebende Verfahren
der DGOU geplant:
■ Knorpeldarstellung (SA20)
Dienstag, 23. Oktober 2012, 9 bis
10.30 Uhr, Messe/ICC Berlin, Saal 7
■ Relevanz MRT Knie/Schulter (BV
16) Donnerstag, 25. Oktober 2012,
11.30 bis 12.30 Uhr, Messe/ICC
Berlin, Saal 2a
Auch bei der Jahrestagung der VSOU
in Baden-Baden 2013 sind wieder
wissenschaftliche Sitzungen vorgesehen.
Fortbildungen
■
Kurse auf orthopädisch/unfallchirurgischen Kongressen:
Bei den beiden großen orthopädisch/
■
■
Berufspolitik
Aktuelle Themen sind hier derzeit:
Zusatzbezeichnung Röntgendiagnostik der Landesärztekammern
■ Zusatzbezeichnung Magnetresonanztomographie der Landesärztekammern
■ Weiterbildungsbefugnisse für die Zusatzbezeichnungen Röntgendiagnostik und Magnetresonanztomographie
■ Fachkunde im Strahlenschutz
■ KV-Zulassung MRT für Orthopäden/
Unfallchirurgen
■
Zusammenarbeit mit anderen Gesellschaften
■
DEGUM: Arbeitsgemeinschaft Orthopädie und Unfallchirurgie (AG O + U)
in der Sektion Chirurgie der DEGUM,
Sprecher Dr. Norbert Hien, München
Arbeitskreis Bewegungsorgane, Leiter Dr. Rainer Berthold
Arbeitsgemeinschaft Ultraschall der
DGU (Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie), Leiter Prof. Dr. Benedikt
Friemert
MRT Kurse in Stuttgart und Erlangen: Diese Kurse werden seit 1996
jährlich ausgerichtet mit dem Ziel,
Orthopäden und Unfallchirurgen einen Nachweis über eine MRT-Weiterbildung an die Hand zu geben.
■
Weitere Kurse außerhalb von Kongressen: Die Sektion versucht, die
flächendeckend angebotenen Kurse
zu den Themen bildgebende Verfahren zu koordinieren. Im Bereich der
Röntgendiagnostik sind insbesondere die Kurse zur Aktualisierung der
Fachkunde nach Röntgenverordnung
von Bedeutung. Im Bereich der Sonographie wird in Abstimmung mit der
Deutsche Gesellschaft für Ultraschall
in der Medizin (DEGUM) das Angebot
der Sonographiekurse zum Thema
Orthopädie/Unfallchirurgie kommuniziert.
Es wurde vor kurzem eine Homepage der
Sektion Bildgebende Verfahren ins Internet gestellt. Mit dieser Homepage sollen
zum einen Informationen aus dem Bereich der Bildgebung in der Orthopädie
und Unfallchirurgie leichter zugängig gemacht werden. Hierzu zählen Informationen zu den Themen:
Diese Kurse erfolgten zum Teil in Zusammenarbeit mit der Akademie Deutscher
Orthopäden (ADO).
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
DGOU
unfallchirurgischen Kongressen in
Deutschland werden regelmäßig Weiterbildungskurse angeboten. Beim
DKOU in Berlin 2012 sind folgende
Kurse geplant:
■ MRT in Orthopädie und Unfallchirurgie
Freitag, 26. Oktober 2012, 7.45 bis
9.15 Uhr, Messe/ICC Berlin, Saal 6
■ Refresher-Kurs „Notfallsonographie beim Traumapatienten“
1. Teil
Mittwoch, 24. Oktober 2012, 7.45
bis 9.15 Uhr, Saal 14.2
■ Refresher-Kurs „Notfallsonographie beim Traumapatienten“
2. Teil
Donnerstag, 25. Oktober 2012,
7.45 bis 9.15 Uhr, Saal 14.2
■ Kurs Sonographie der Säuglingshüfte
Donnerstag, 25. Oktober 2012,
7.45 bis 9.15 Uhr, Saal 2a
Bildgebende Verfahren haben in der Orthopädie und Unfallchirurgie eine herausragende klinische Bedeutung. Vor diesem Hintergrund hat sich der geschäftsführende Vorstand der DGOU am 24.
Februar 2011 dafür ausgesprochen, dass
die vorherige AG Bildgebende Verfahren
der DGOOC den Status einer Sektion der
DGOU erhält.
Öffentlichkeit
■
■
■
Weiterbildungsordnungen der Ärztekammern
Gesetzliche Vorgaben wie zum Beispiel die Röntgenverordnung, das Urheberrecht an Röntgenbildern etc.
Leitlinien und Richtlinien beispielsweise der Bundesärztekammer, der
verschiedenen
Fachgesellschaften
zum Thema Bildgebung, Teleradiologie etc.
589
Aus den Verbänden
■
DGOU
■
Zum anderen werden auf der Homepage
Kurse und wissenschaftliche Sitzungen
zum Thema Bildgebung angekündigt
wie:
■
■
■
590
Hinweise zur Qualitätssicherung
zum Beispiel des Gemeinsamen
Bundesausschusses, der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, der Strahlenschutzkommission etc.
Informationen zu anderen Fachgesellschaften und deren Veranstaltungen wie zum Beispiel der Deutschen
Röntgengesellschaft (DRG), der AG
Muskuloskelettale Radiologie der
DRG, der European Society of Musculoskeletal Radiology (ESSR), der
International Skeletal Society (ISS),
der Radiological Society of North
America.
Kursangebote auf orthopädisch/unfallchirurgischen Kongressen
Kursangebote von freien Anbietern
wissenschaftliche Sitzungen auf Kongressen
■
Hinweise auf Veranstaltungen anderer Fachgesellschaften wie zum
Beispiel der DEGUM, der Deutschen
Röntgengesellschaft (DRG), etc.
In den Zeitschriften „Orthopädie und
Unfallchirurgie - Mitteilungen und Nachrichten“ oder „Zeitschrift für die orthopädische und unfallchirurgische Praxis“
erfolgen Publikationen zu Themen aus
dem Bereich Bildgebung.
An dieser Stelle seien noch einmal alle
Orthopäden und Unfallchirurgen aufgerufen, sich berufspolitisch zum Beispiel
in den Landesärztekammern und Kassenärztlichen Vereinigungen zu engagieren, um den Zugang zu den bildgebenden
Verfahren für Orthopäden/Unfallchirurgen auch in Zukunft zu sichern. Bildgebende Verfahren sind neben der klinischen Untersuchung die wichtigsten diagnostischen Methoden in der Orthopädie
und Unfallchirurgie und gehören deshalb
in die Hand des Orthopäden/Unfallchirurgen. Nur auf diese Weise kann eine
flächendeckende und qualitativ hoch
stehende medizinische Versorgung gewährleistet werden.
Dr. Axel Goldmann,
Erlangen, leitet die
Sektion Bildgebende
Verfahren der DGOU.
Kontakt: goldmann@
orthopaeden.com
DIE SEKTION IM NETZ
Die Homepage finden Sie unter:
www.sektion-bildgebende-verfahren.de
Falls Sie Veranstaltungen zum Thema Bildgebung auf der Homepage veröffentlichen
möchten, bitten wir um Mitteilung an die
Sektionsleitung per E-Mail an: goldmann@
orthopaeden.com
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Aus den Verbänden
Jahresbericht der Sektion
AO Deutschland
Prof. Dr. Hans-Jörg Oestern
Fortbildungsveranstaltungen
Einen Schwerpunkt der Tätigkeit der AO
bilden die AO-Kurse mit den Standorten Düsseldorf, Freiburg, Halle, Münster und Erfurt. Diese Kurse sind immer
überbucht und erfreuen sich außerordentlicher Beliebtheit. Daneben werden
spezielle unfallchirurgische und orthopädische Fragestellungen im Rahmen von
Seminaren behandelt. Sehr aufwändig
sind die Spezialkurse wie der Beckenkurs in Homburg/Saar und der Fußkurs
in Dresden, die die praktische Tätigkeit
in den Vordergrund stellen. Insbesondere die Kadaverworkshops werden
von den Teilnehmern als hervorragende
Ergänzung zu den übrigen praktischen
Osteosyntheseübungen, den FiresideDiskussionen mit speziellen Fällen und
den klinisch ausgerichteten Referaten
sehr gut bewertet. Insgesamt führt die
AO Deutschland über 50 Veranstaltungen
durch und liegt innerhalb der AO weltweit an der Spitze. Koordiniert werden
alle AO Veranstaltungen durch eine Kommission (EDUC-Leiter Prof. Dr. H. Winker,
Erfurt), die auch inhaltliche und didaktische Maßstäbe ständig verbessert.
Im Rahmen eines Europäischen FacultySeminars in Davos, welches alljährlich
stattfindet, werden komplizierte Fälle
eingehend diskutiert. Voraussetzung für
die Teilnahme ist die aktive Mitarbeit,
das heißt das Einbringen und Vorstellen
eigener Fälle. Alle Kurse und Seminare
sind dem Wunsch der Teilnehmer entsprechend sehr komprimiert und laufen
teilweise über 12 Stunden täglich.
Forschungsförderung
Eine weitere Aufgabe der AO besteht in
der Forschungsförderung. Hierbei liegt
der Fokus in der Unterstützung von Sachmitteln. Personalmittel werden durch die
AO nicht gefördert. Alle Anträge werden
von einer unabhängigen Kommission bewertet. Bei positiver Bewertung ist der
Antragsteller verpflichtet, den Sachstand
jährlich in einem Bericht vorzulegen. Die
Ergebnisse dieser Forschungsprojekte
sind teilweise in sehr guten Zeitschriften
mit hohem Impactfaktor publiziert worden.
Daneben pflegt die AO eine sehr enge
Beziehung zu den chirurgischen Forschungsinstituten in Berlin, Hamburg,
Homburg/Saar, Ulm, Rostock und Davos.
Die Institute haben sich bereit erklärt,
junge Forscher bei der Projektdiskussion und praktischen Umsetzung zu
unterstützen. Dadurch werden die Forschungsvorhaben entsprechend effektiver gestaltet.
Wissenschaftspreis
Der jährlich vergebene Wissenschaftspreis wurde im Jahr 2012 an Herrn PD Dr.
Jörg H. Holstein, Klinik für Unfallchirurgie, Universität Homburg/Saar verliehen
für seine Arbeit: „Forcierte körperliche
Aktivität steigert die Angiogenese während der Knochenheilung an der Maus“.
In dieser Untersuchung wurde die Angiogenese während der Knochenheilung
im Rahmen eines neu etablierten Schädelfenstermodells durch Intravitalmikroskopie untersucht. Zusammenfassend
konnte gezeigt werden, dass das neu
etablierte Tiermodell eine geeignete Methode zur Untersuchung der Angionese
während der desmalen Knochenheilung
in der Maus darstellt. Weiterhin ließ sich
aus den durchgeführten Untersuchungen
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
schließen, dass gesteigerte körperliche
Aktivität die Knochendefektheilung beschleunigt und die Angiogenese während
der Knochenheilung steigert.
Schulterprothesenregister
Das Schulterprothesenregister ist ebenfalls von der AO mitgegründet und
wird jetzt zusammen mit der DGU, der
DGOOC und der Deutschen Gesellschaft
für Schulter- und Ellbogenchirurgie als
Register genutzt. Es ist ein Beitrag zur
Qualitätssicherung, die Ergebnisse können entsprechend eingebracht werden
und gestatten einen Vergleich mit der
Gesamtzahl aller am Schulterregister
teilnehmenden Kliniken.
DGOU
Die AO verfügt zur Zeit über 342 Mitglieder. Dies bedeutet einen Anstieg der Mitgliederzahl in den letzten acht Jahren um
nahezu 50 Prozent.
OP-Journal
Daneben ist die AO Deutschland zuständig für die Herausgabe des OP-Journals,
welches dreimal jährlich als themengebundenes Heft erscheint. Aufgrund der
komprimierten und praxisrelevanten
Darstellung ist die Zeitschrift mit einer
Auflage von 8.500 sehr verbreitet.
Auch im laufenden Jahr werden wieder
über 50 Veranstaltungen durch die AO
organisiert werden. Daneben unterstützt
die AO auch andere Weiterbildungsprogramme wie die des BDC oder Fit after
Eight durch aktive Teilnahme ihrer Mitglieder.
Prof. Dr. Hans-Jörg
Oestern, Celle, ist
Präsident der AO
Deutschland.
591
Jahresbericht der Deutschen
Assoziation für Fuß und Sprunggelenk
DGOU
Dr. Jörn Dohle
Die Deutsche Assoziation für Fuß und
Sprunggelenk e.V. (D.A.F.) blickt auf ein
ereignisreiches Jahr 2011 und zum Zeitpunkt der Drucklegung bereits auf die
erste Jahreshälfte 2012 zurück, welche
von zahlreichen wissenschaftlichen Kursen und Kongressen geprägt war. Der
Vorstand kann mit großer Freude berichten, dass die Anzahl der Mitglieder die
Schwelle von 1.400 überschritten hat.
Mitgliederzahl nähert sich der 1.500
Es ist davon auszugehen, dass die D.A.F.
im Laufe des kommenden Jahres ihr
1.500tes Mitglied wird begrüßen können. Wie auch schon bei Aufnahme des
1.000ten Mitgliedes werden wir dies gebührend feiern. Der Vorstand sieht in der
überaus positiven Entwicklung der Mitgliederzahlen die deutlichste Bestätigung
für ein vitales Vereinsleben, das jenseits
des Vorstandes von zahlreichen aktiven
Mitgliedern gestaltet wurde.
Auf der 18. Jahrestagung der D.A.F. 2012
in Dresden wurde mit überwältigender
Mehrheit ein neues Logo verabschiedet.
Diese Entscheidung der Mitglieder stellt
einen Meilenstein in der Vereinigung von
Orthopädie und Unfallchirurgie im Bereich von Fuß und Sprunggelenk dar. Die
D.A.F. folgt damit ihren „Muttergesellschaften“, der Deutschen Gesellschaft für
Orthopädie und Orthopädischen Chirurgie (DGOOC) und der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) auf
dem Wege zum gemeinsamen Fach. Die
D.A.F. ist als Sektion „Fuß und Sprunggelenk“ in der Deutschen Gesellschaft für
Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU)
verankert und stellt sich der damit verbundenen Verantwortung.
Die Nachfrage nach den verschiedenen
Kursen hält sich weiterhin auf einem stabilen hohen Niveau, was sowohl unsere
Partner in den anatomischen Instituten
der jeweiligen Kursorte als auch unsere
Referenten an die Grenzen der möglichen Kapazitäten bringt. Die D.A.F. ist
entschlossen, am Konzept der Präparation am Kadaverpräparat in Kleingruppen (zwei Kursteilnehmer pro Präparat)
festzuhalten, auch wenn dies in Einzelfällen zu unliebsamen Wartezeiten auf
den gewünschten Kurs führen kann. Dies
gilt auch für die maximale Teilnehmerzahl von 40 Teilnehmern, wodurch ein
Seminarcharakter mit engem persönlichen Kontakt zwischen Teilnehmern und
Referent gewahrt bleibt. Insgesamt sind
die Kapazitäten der Kurse so bemessen,
dass im Regelfall jeder Interessent zwei
Kurse pro Jahr absolvieren können sollte, so dass das Abschlusszertifikat nach
circa vier bis fünf Jahren erreicht werden
kann.
Kurssystem der D.A.F. weiterhin stark
gefragt
Die D.A.F. trauert um Ihr Ehrenmitglied
Prof. J. Koebke aus Köln
Wie auch in den Vorjahren waren die
Kurse des Zertifikats neben der Jahresta-
Blickt man auf die Anfänge des Kurssystems zurück, so ist dem Anatomischen
Neues Logo
592
gung die herausragenden Veranstaltungen, bei denen wissenschaftliches Engagement neben qualifizierter Fort- und
Weiterbildung als zentrale Themen im
Mittelpunkt standen. Die Umstrukturierung der Kursadministration, welche vor
circa zwei Jahren durch das Kongressund Messebüro Lentzsch übernommen
wurde, ist mittlerweile abgeschlossen.
Die Kursadministration hat sich, nachdem sie technisch und personell auf eine
neue Basis gestellt wurde, bewährt und
etabliert. Dazu gehört auch die Buchung
der D.A.F.-Zertifikatskurse über die
Plattform
https://kmb-registration.de/
dafkurse2012/anmd190.html. Die D.A.F.
möchte sich an dieser Stelle noch einmal
bei allen beteiligten Akteuren bedanken,
die diesen mühevolle Prozess der Neugestaltung organisiert und begleitet haben.
Institut der Universität zu Köln und dessen ehemaligem Vorstand, Prof. Dr. J.
Koebke, besonderer Dank zu zollen. Leider ist Prof. J. Koebke Anfang dieses Jahres von uns gegangen. Die D.A.F. trauert
um ihr Ehrenmitglied und langjährigen
Weggefährten.
Jahrestagung 2011 in Wuppertal
hervorragend besucht
Die Jahrestagung 2011 fand in Wuppertal unter der Leitung des Tagungspräsidenten Dr. J. Dohle statt. Knapp über 400
Teilnehmer, Referenten, Instruktoren und
Aussteller aus der Industrie fanden Anfang April in der historischen Stadthalle
zusammen. Als internationaler Ehrengast
war Dr. M. Coughlin aus Boise, Idaho, USA
geladen, der zum korrespondierenden
Mitglied der D.A.F. ernannt wurde. Auch
der amtierende Präsident der EFAS, Dr.
J-W. Louwerens sowie der past President
der European Foot and Ankle Society, Dr.
H. Kofoed, waren als Ehrengäste geladen
und übermittelten neben ihren wissenschaftlichen Beiträgen Grüße von unseren europäischen Partnern im Bereich
von Fuß und Sprunggelenk. Auch Dr. H.
Kofoed wurde zum korrespondierenden
Mitglied der D.A.F. ernannt.
Jahrestagung 2012 in Dresden auf
höchstem wissenschaftlichen Niveau
Im Folgejahr, im März 2012, wurde von
Tagungspräsident Prof. S. Rammelt nach
Dresden eingeladen. Dieses Jahr wurden Themen aus der Traumatologie mit
besonderem Interesse gewürdigt. Unter
dem Motto „Rekonstruktion des Fußes“
fanden sich wiederum circa 400 Teilnehmer ein. Als Ehrengäste wurden Bruce
Sangeorzan, MD, aus Seattle und Jan Bartoniczek aus der Tschechischen Republik begrüßt. Die Tschechische Republik
war als Gastland der D.A.F.-Jahrestagung
2013 mit einer eigenen Sitzung vertreten.
Auch die European Foot and Ankle Society, in der die D.A.F. als nationale Gesellschaft Mitglied ist, war zur Gestaltung
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Aus den Verbänden
D.A.F.-Reisestipendium: 2012 wurde eine dreiköpfige Delegation an die Westküste
der USA entsandt. Hier sind die Stipendiaten mit einem ihrer Gastgeber, Roger Mann,
zu sehen.
DGOU
Erinnerung an D.A.F.-Ehrenmitglied: Prof. Koebke, hier vor einem
Schnittbild des Sprunggelenks, schied Anfang des Jahres aus dem Leben.
D.A.F. Kurs „Arthrodesen“: Workshop am Kadaverpräparat in
Zusammenarbeit mit dem Anatomischen Institut der Ruhruniversität
Bochum.
Pisani-Stipendiaten: Hier auf Alba mit Gastgeber Prof. Pisani.
D.A.F.-Jahrestagung: Die D.A.F.-Jahrestagung 2011 wurde von einer
Industrieausstellung begleitet.
Zu Besuch in Spanien: Die D-A-F.-Delegation bei der Jahrestagung der Spanischen
Fußchirurgie in Leon
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
593
Aus den Verbänden
DGOU
D.A.F.-Ehrenmitgliedschaft: Prof. Hans Zwipp, Dresden,
wurde im Rahmen des Gesellschaftsabends der Jahrestagung
in Dresden zum Ehrenmitglied der D.A.F. ernannt.
einer „Europäischen Sitzung“ vertreten.
Der Gesellschaftsabend fand in einer traditionellen Gastwirtschaft in der historischen Dresdener Altstadt statt.
Zahlreiche neue Ehrenmitglieder und
korrespondierende Mitglieder
Neben einem kollegialen Austausch in
gemütlicher Atmosphäre konnten zwei
weitere Mitglieder zu Ehrenmitgliedern
ernannt werden. Prof. Hans Zwipp wurde für seine jahrzehntelangen Verdienste um Sprunggelenk und Fuß gewürdigt
und zum Ehrenmitglied ernannt. Auch
Bruce Sangeorzan aus Seattle, Washington, USA wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Als Zeichen unserer europäischen
Vernetzung wurden Prof. Jan Bartoniczek und Frau Dr. Erica Lamprecht zu
korrespondieren Mitgliedern der D.A.F.
ernannt. Wir freuen uns auf den regen
Austausch mit unseren europäischen
Freunden.
Europäische Integration weiter auf dem
Vormarsch
Ein weiterer Schritt in Richtung europäischer Integration fand im Juni 2012
in Leon, Hauptstadt der gleichnamigen
Provinz in Nordspanien, statt. Die D.A.F.
war einer Einladung der spanischen Fußchirurgen zu deren Jahrestagung nach
Nordspanien gefolgt. Die spanische fußchirurgische Gesellschaft blickt als eine
der ältesten europäischen fußchirurgischen Gesellschaft auf eine lange Historie
zurück. Die 34. Jahrestagung der SEMCPT
(Sociedad Epanola de medicina y cirugia
de pie y tobillo) fand unter der wissen-
594
schaftlichen Leitung von Prof. Luis Ramos
Pascua statt. Die Tagung war gleichzeitig
das erste offizielle Treffen des DeutschSpanischen Freundeskreises um Sprunggelenk und Fuß. Die deutsche Delegation
konnte eine lebhafte Diskussion rund um
alle Themenbereiche des Fußes mitverfolgen und außerdem die D.A.F. in einer
„Deutschen Sitzung“ repräsentieren. Von
besonderem Interesse war die Diskussion um die Rekonstruktion der plantaren
Platte der Zehengrundgelenke sowie die
aktuellen Entwicklungen der minimalinvasiven Chirurgie des Fußes.
USA Stipendiate richten den Blick über
den „großen Teich“
Die D.A.F. vergibt jedes Jahr internationale Reisestipendien, die jungen Kolleginnen und Kollegen einen internationalen
Austausch ermöglichen. 2012 wurde
eine dreiköpfige Delegation an die Westküste der USA entsandt. Die Reiseroute
ging von Los Angeles über San Francisco
bis nach Seattle und Vancouver.
Das für den Herbst 2011 geplante PisaniStipendium musste wegen Erkrankung
von Prof. Pisani verschoben werden. Die
vier Stipendiaten wurden Anfang 2012
zu Prof. Pisanis alljährlichem Symposium
nach Alba eingeladen und konnten dort
die Kombination aus Wissenschaft und
italienischer Lebensart genießen.
Endoprothesenregister OSG nimmt
weiter Fahrt auf
eine stetig wachsende Zahl registrierter
Nutzer. Durch das Prothesenregister OSG
wird eine dreifache Zielsetzung verfolgt.
Zum einen können Implantationsdaten
patientenbezogen im Falle einer späteren
Revision wieder abgefragt werden, zum
anderen entsteht ein System für wissenschaftliche Auswertungen sowie ein
„Frühwarnsystem“ zur Detektion systematischer, prothesenimmanenter Komplikationen.
Das OSG-Endoprothesenregister der
D.A.F. wurde international auf dem
1. Kongress der International Society of
Arthroplasty Registries vorgestellt , der
vom 20. bis 22. Mai 2012 in Bergen/Norwegen stattfand.
Die Deutsche Assoziation für Fuß und
Sprunggelenk blickt auf ein interessantes und vielseitiges Jahr zurück, welches
von einem facettenreichen kollegialen
Austausch und einem lebhaften wissenschaftlichen Diskurs auf nationaler und
internationaler Ebene geprägt war. Wir
freuen uns darauf, dies auch im kommenden Jahr fortzusetzen.
Dr. Jörn Dohle
ist Präsident der
D.A.F. (Deutsche
Assoziation für Fuß und
Sprunggelenk e.V.),
Sektion der DGOU und
der DGOOC.
Das zusammen mit Memdoc entwickelte
Endoprothesenregister OSG verzeichnet
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Aus den Verbänden
Jahresbericht der Sektion
Orthopädisch/unfallchirurgische
und allgemeine Schmerztherapie
Die Interdisziplinäre Gesellschaft für or- und an den Gelenken. In der Forschung im Jahr) werden eintägige Intensiv-Inthopädisch/unfallchirurgische und allge- liegt unser Augenmerk auf der Ausarbei- jektionskurse am anatomischen Präparat
meine Schmerztherapie (IGOST e.V.)/In- tung geeigneter Konzepte zur Erklärung, abgehalten. Diese Kurse vermitteln den
ternational muskulosceletal pain society Erkennung und Therapie von Schmerzen Teilnehmern die Sicherheit von Injekti(IMPS) bildet die Sektion 12: „Schmerz“ und Schmerzzuständen im Fachgebiet onen für die tägliche Praxis. Unsere Täsowohl der DGOOC als auch der DGOU. mit dem Ziel, Chronifizierungsvorgänge tigkeiten im laufenden Jahr beinhalteten
Die IGOST versteht sich als beratende frühzeitig zu erkennen und einer zielge- vorrangig die Intensivierung der erfolgreichen Arbeit in Bezug auf Ausbildung
Vertreterin der insbesondere orthopädi- richteten Therapie zuzuführen.
von Fachärzten mittels den bereits seit
schen und unfallchirurgischen Schmerztherapie und steht mit ihren über 1.000 Im Rahmen unserer Aus- und Fortbil- 17 Jahren bestehenden Hands-on-Kursen
Mitgliedern allein in Deutschland für die dungstätigkeit finden jährliche OP-Kurse „Injektionen Wirbelsäule“ und „InjektioQualität der Versorgung orthopädisch/ an der Universität (Anatomie) in Müns- nen Gelenke“ im Februar, April und Nounfallchirurgischer
Schmerzpatienten. ter/Essen statt. In einem dreitägigen vember an der Universität Bochum an
anatomischen
Ausdrückliches
Präparaten. DaZiel ist es, unrüber
hinaus
seren Patienten
Die zentrale Eigenschaft der IGOST und damit der Sektion 12 ist eine
fanden
wieder
ständig bessequalitativ hochwertige Fort- und Weiterbildung interessierter Kollegen.
internationale
re Lebens- und
Hands-on-KurB eh a n d l u n g s bedingungen zu schaffen. Ihre Hauptauf- Kurssystem mit interventionellen und se („Kurse on Tour“) in Berlin, Barcelona
gaben sieht die Sektion zum einen in der minimalinvasiven Inhalten werden die und Interlaken statt. Die Zertifizierung
Fort- und Weiterbildung im Fachgebiet Inhalte theoretisch (vormittags) und von Schmerzkliniken und SchmerzpraOrthopädie/Unfallchirurgie und zum an- praktisch (nachmittags) am Präparat xen wird kontinuierlich von uns durchderen in ihrer Funktion als wissenschaft- vermittelt. Regelmäßig (vier- bis fünfmal geführt, regelmäßige Rezertifizierungsliche Gesellschaft in der Forschung und
Lehre.
VOR SC HAU AUF 2013
Fort- und Weiterbildung
Die zentrale Eigenschaft der IGOST und
damit der Sektion 12 ist eine qualitativ
hochwertige Fort- und Weiterbildung interessierter Kollegen. Wir sehen unseren
Platz in der Förderung und Vermittlung
der Weiterbildungsinhalte zur Erlangung
der „speziellen Schmerztherapie“. Die
IGOST/IMPS bietet die 80-Stunden-Kurse
(Bundesärztekammer) zum Erwerb der
Zusatzbezeichnung „spezielle Schmerztherapie“ an. Wir bieten zusätzlich bedarfsorientierte Fortbildungen in den
Bereichen psychosomatische Grundversorgung, Praxismarketing, Akupunktur,
Homöopathie, Naturheilverfahren und
vieles mehr an und sind bekannt für unsere Hands-on-Weiterbildungskurse für
Injektionstechniken an der Wirbelsäule
DGOU
Dr. Cordelia Schott
Fortführung der aufgeführten Arbeiten in Gremien, bei Kongressen und Kursen:
■ Aktive Mitgestaltung der Kongresse der Norddeutschen Orthopäden- und Unfallchirurgenvereinigung (NOUV), der Vereinigung Süddeutscher Orthopäden und Unfallchirurgen
(VSOU), des Deutschen Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU)
■ Kongresspräsident Baden-Baden 2013: Ehrensenator der IGOST Hermann Locher mit umfassender aktiver Mitgestaltung durch die IGOST
■ 2013 Jubiläumsfeier in Baden-Baden: 20 Jahre IGOST
■ Präsidentschaft von IGOST-Vorstandsmitglied Hans Raimund Casser auf dem Kongress der
Deutschen Schmerzgesellschaft 2013, Gestaltung von Symposien „Translational Research
und Schmerzmedizin“ der IGOST
■ Co-Präsidentschaft der IGOST auf dem Kongress des Dachverbandes Osteologie (DVO)
2013
■ IGOST-Jahreskongress 2013 in Neuss
■ 13. Wirbelsäulen-OP Kurs in Düsseldorf
■ Weiterhin regelmäßige Zertifizierungs- und Rezertifizierungskurse
■ Weiterhin multiple Hands-on-Kurse (national und international)
■ Weitere Treffen der „Koalition gegen den Schmerz“ in Berlin
■ Klausurtagung der IGOST im Januar 2013 in Oberstdorf, Hauptversammlung im Mai 2013
mit Neuwahl des Vorstands (neue Amtsperiode), Sommertagung Juni 2013 in Kressbronn
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
595
Bild: Kaulitzki/Fotolia
Aus den Verbänden
DGOU
Bedarfsorientierte Fortbildung: Die IGOST ist bekannt für ihre Hands-on-Weiterbildungskurse
für Injektionstechniken an der Wirbelsäule und an den Gelenken. Daneben bietet sie auch
Fortbildungen in psychosomatischer Grundversorgung, Praxismarketing, Akupunktur, Homöopathie,
Naturheilverfahren und vieles mehr an.
kurse laufen zweimal jährlich. Der 12.
OP-Wirbelsäulenkurs fand vom 5. bis 7.
Juli 2012 in Mülheim statt.
Mitgestaltung orthopädisch-unfallchirurgischer Kongresse
Weitere Aktivitäten sind Vorträge, Updates und Symposien bei den großen
orthopädischen und unfallchirurgischen
Kongressen. Ferner halten wir regelmäßig Gastvorträge als Experten bei kooperierenden Gesellschaften aufgrund
von Einladungen im In- und Ausland. Die
IGOST/IMPS arbeitet als Expertin bei Fragen zur Schmerztherapie in Gremien des
Dachverbandes Osteologie (DVO) und
der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Schmerztherapie (DIVS) mit.
Dieses Jahr war die IGOST als mitausrichtende Gesellschaft des DVO-Kongresses
2012 in Basel vertreten. Wie gewohnt gestalten wir aktiv mit multiplen Sessions,
Vorträgen, Symposien und Kursen den
Deutschen Kongress für Orthopädie und
Unfallchirurgie (DKOU) in Berlin und die
Jahrestagung der Vereinigung Süddeutscher Orthopäden und Unfallchirurgen
(VSOU) in Baden-Baden mit. Dieses Jahr
haben wir außerdem Sessions auf dem
Kongress der European Federation of National Associations of Orthopaedics and
Traumatology (EFORT) im Mai 2012 in
Berlin gestaltet. Das bewährte 14. Update
Orthopädie und Unfallchirurgie wird am
23. und 24. November 2012 in Neuss unter Schirmherrschaft der IGOST mit dem
Schwerpunktthema „Die Schulter“ stattfinden.
Einsätze auf berufspolitischen Bühnen
Neben der Wissenschaft steht die Berufspolitik. Wir vertreten zunehmend
596
unsere Mitglieder auf mehreren berufspolitischen Bühnen, was aufgrund des
stetigen Wandels in der Gesundheitspolitik genauso zeit- wie arbeitsintensiv
und wichtig ist. Aktive berufspolitische
Einsätze in der „Koalition gegen den
Schmerz“ in Berlin wurden umgesetzt,
Gespräche mit Politikern vom Gesundheitsausschuss im Bundestag bzw. mit
Vertretern der Bundesärztekammer, finden regelmäßig – zuletzt im März 2012
– statt. Über die Strukturprobleme in
der Weiterbildung haben wir ausreichend diskutiert. Nicht nur hier wird die
IGOST immer aktiver an verschiedenen
Fronten und kooperiert zunehmend mit
anderen Schmerzgesellschaften, um die
Strukturprobleme zu lösen. Im Vordergrund steht zunehmend die intensive
Zusammenarbeit mit anderen SchmerzGesellschaften – der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie (DGS), der
Deutschen Schmerzgesellschaft (DGSS),
der DIVS, dem Berufsverband der Ärzte
und Psychologischen Psychotherapeuten
in der Schmerz- und Palliativmedizin in
Deutschland (BVSD) – mit Bildung von
Gremien zur Zukunft der Schmerztherapie in Deutschland und dem Ausbau der
schmerztherapeutischen Weiterbildung.
In diesem Kontext erfolgt die Erstellung
und Abgabe von gemeinsamen Erklärungen (zum Beispiel zum Morbi-RSA) sowie
die Bildung der Gemeinsamen Kommission der Fachgesellschaften und Verbände für Qualität in der Schmerzmedizin.
in Journals sowie Bücher zur Schmerztherapie unter der Autorenschaft oder
Mitarbeit unserer aktiven Mitglieder erscheinen regelmäßig als Referenzen für
unsere Mitglieder. Als Sektion 12 sind
wir im Auftrag der DGOOC aktuell an
der Leitlinienerstellung/-überarbeitung
„Injektionen“, „CRPS“ und „Schmerzassessment bei älteren Menschen in vollstationären Einrichtungen der Altenhilfe“ voll involviert. Neu ist dieses Jahr die
Erschaffung und Umsetzung eines Ausbildungsganges zum „Schmerzphysiotherapeuten“ nach IGOST-Kriterien, dieser Ausbildungsgang ist bereits im März
2012 angelaufen.
Die Klausurtagung mit Vorstandssitzung
der IGOST fand wie immer im Januar
2012 in Oberstdorf statt, die Vorstandssitzung und Hauptversammlung im Mai
in Baden-Baden mit Verabschiedung der
aktualisierten Geschäftsordnung. Die
Sommertagung mit Vorstandssitzung
lief im Juni in Kressbronn unter dem
Schwerpunkt der Finanz- und Kursplanung sowie der Mitgestaltung der
VSOU-Jahrestagung 2013. Die Unabhängigkeit von der Pharmaindustrie und
die wissenschaftliche Tätigkeit sind und
bleiben die zentralen Eigenschaften der
Sektion 12.
In der Zukunft steht das Erschließen neuer Arbeitsfelder, zusätzlicher Seminare
und Kurse zur Fortbildung unserer Mitglieder (Untersuchungskurse, Schmerzspezifische Weiterbildungskurse, Tops
of pain, Schmerztherapie Basis-Kurse)
weiterhin im Mittelpunkt mit dem Ziel
der Umsetzung der wissenschaftlichen
Erkenntnisse in Praxis/Kursen, Leitlinien. Ein neuer Schwerpunkt ist die Konzepterstellung „Schmerztherapeutischer
Nachwuchs“. Daneben wird zunehmend
eine konkrete Zusammenarbeit mit internationalen Schmerzverbänden stattfinden mit dem Fokus auf die Zukunft
der Schmerztherapie in Deutschland.
Zahlreiche Publikationen
Die IGOST/IMPS publiziert regelmäßig
Beiträge in ihrem eigenen Organ (Orthopädie & Rheuma) und bei Anfrage auch in
anderen Fachzeitschriften (zum Beispiel
„Schmerz“). Zahlreiche Publikationen
Dr. Cordelia Schott ist
Präsidentin der IGOST.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Aus den Verbänden
Hands-on-Workshop – Übungen am Plastikknochen
DGOU
Das im 15. Jahrhundert gegründete Wasserschloss Hohenkammer bei
München war Tagungsstätte des 14. Kurses zur Analyse und Korrektur von
Beindeformitäten unter der Schirmherrschaft der ASAMI Deutschland.
Jahresbericht der ASAMI
Deutschland e.V.
Gesellschaft für Extremitätenkorrekturen und Rekonstruktion
Prof. Dr. Robert Rödl, Prof. Dr. Rainer Baumgart
ASAMI steht für: „Association for the
Study and Application of the Methods of
Ilizarov”. Die Gesellschaft wurde als Arbeitsgemeinschaft zum Studium und zur
Anwendung der Methode nach Ilizarov
am 13. Dezember 1991 von Unfallchirurgen und Orthopäden gegründet. Die
damaligen Gründungsmitglieder Dr. J.
Correll, Dr. J. Derzap, Dr. J Gottstein, Dr. E.
Heijens, Prof. Dr. C. Joosten, Dr. F. Krappel,
Prof. Dr. J. Pfeil, Prof. Dr. M. Raschke initiierten diese Arbeitsgemeinschaft im Rahmen des Bekanntwerdens der enormen
Möglichkeiten der Technik der Kallusdistraktion.
Von vornherein wurde die Vereinigung
in Gemeinschaft von Orthopäden und
Unfallchirurgen gegründet, da hier große
gemeinsame Schnittmengen von Anfang
an gesehen wurden. Seit der Gründung
war daher auch der Vorstand immer paritätisch von Orthopäden und Unfallchirurgen besetzt.
Wissenschaft und Schulung
Wesentliche Ziele der Vereinigung sind
die Förderung des wissenschaftlichen
Austausches, der Schulung und techni-
schen Weiterentwicklung. Standbein
des wissenschaftlichen Austausches ist
der zweijährige ASAMI-Kongress. Zuletzt
fand der 9. ASAMI-Kongress in Wiesbaden am 30. September und 1. Oktober
mit über 200 Teilnehmern statt. Schwerpunkte waren hier Hand- und Fußdeformitäten und Verlängerungsmarknägel.
Herzstück der Schulungen sind die Kurse
zur Analyse und Korrektur von Beindeformitäten, die jährlich jeweils über vier
Tage hinweg stattfinden. Der 14. Kurs
fand vom 9. bis 12. Mai 2012 auf Schloss
Hohenkammer bei München statt. 50
Teilnehmer zeichneten, rekonstruierten
Deformitäten und diskutierten die diagnostischen Möglichkeiten insbesondere
von Torsionsfehlern der unteren Extremität. Sawbone-Workshops und die Verwendung computerassistierter Planungssoftware rundeten die Veranstaltung ab,
um Fertigkeiten zu überprüfen und zu
vertiefen.
Im nächsten Jahr finden sowohl der Kurs
wie auch der Kongress statt. Der 15. Kurs
zur Analyse und Korrektur von Beindeformitäten wird vom 19. bis 22. Juni 2013
von der Universitätsklinik Münster und
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
der Orthopädie der Universitätsklinik
BG Bergmannsheil durchgeführt. Der 10.
Kongress der ASAMI wird in der zweiten
Jahreshälfte in München stattfinden.
Hexapoden und Verlängerungsmarknägel
Auf dem Kerngebiet der Kallusdistraktion hat sich in den letzten Jahren durch
technische Weiterentwicklungen von
Implantaten und Fixateuren viel getan.
Das Hexapoden-Prinzip hielt Einzug in
den Bereich der Ringfixateure. Durch
die Computersteuerung dieser Fixationssysteme ist eine noch genauere Deformitätenkorrektur möglich geworden.
Die Programmierungen zeigten jedoch
auch Schnittstellenprobleme zwischen
Mensch und PC. Deutliche Verbesserungen sind bereits in die Softwareentwicklung eingeflossen, doch sind noch viele
Schritte zu gehen bis zum selbsterklärenden System.
Ein weiterer großer technischer Fortschritt ist die Entwicklung von voll implantierbaren Verlängerungssystemen.
Seit Jahren sind ein mechanisches Verlängerungssystem und ein motorisiertes
Verlängerungssystem auf dem Markt.
597
Aus den Verbänden
wender eine wissenschaftliche Begleitforschung und höchste Sicherheit für die
Patienten zu erreichen.
Gemeinsam ist allen Verfahren, ob nun
extern oder intern, dass während der
Operation kein Endergebnis erreicht
wird. Die Operation ist vielmehr nur der
Beginn eines eventuell sich über Monate
hinziehenden Verfahrens, das mit besonderer Kompetenz begleitet und überwacht werden muss.
DGOU
Unter diesen Vorzeichen versprechen die
nächsten Jahre, gerade auf dem Gebiet
der Kallusdistraktion und DeformitätenRekonstruktion neue, spannende Impulse zu setzen.
20-jähriger Patient mit posttraumatischer Oberschenkelverkürzung und supracondylärer
Valgusfehlstellung vor und nach der Achsenkorrektur und Verlängerung mit dem Fitbone®Distraktionsmarknagel
In diesem Jahr werden weitere Magnetgesteuerte, voll implantierbare Verlängerungssysteme auf den Markt gelangen. Es
ist zu erwarten, dass durch weitere Miniaturisierung noch kleinere Durchmesser der Verlängerungssysteme erreicht
werden können, was völlig neue Möglichkeiten eröffnen wird. Dadurch könnten aktive Implantate postoperativ ein
Nachjustieren bei Deformitätenkorrekturen ermöglichen. Aktive Systeme, die
Kompression und Distraktion ausführen,
598
könnten auch in der akuten Frakturbehandlung einen Stellenwert gewinnen.
Prof. Dr. Robert
Rödl, Abteilung für
Kinderorthopädie,
Deformitätenrekonstruktion
und Fußchirurgie,
Universitätsklinikum
Münster, ist der
Präsident der ASAMI
Deutschland e.V.
Qualitätssicherung
Die Arbeitsgemeinschaft ASAMI wird
diesen Weg weiterhin aktiv wissenschaftlich, aber auch qualitätssichernd
begleiten. Es ist neben den technischen
Möglichkeiten mit Komplikationen zu
rechnen. Hier sieht die Gesellschaft ihre
Aufgabe, durch enge Verzahnung der An-
Prof. Dr. Rainer
Baumgart vom Zentrum
für korrigierende
& rekonstruktive
Extremitätenchirurgie
in München ist der
Vizepräsident der ASAMI
Deutschland e.V.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Aus den Verbänden
AG 2 „Sozialmedizin
und Begutachtungsfragen“
81. Sitzung am 30. April 2012 in Baden-Baden
Diskutiert wurden Vorschläge der MdEGruppe (bestehend aus einem Senatsvorsitzenden eines Landessozialgerichts,
zwei Verwaltungsjuristen und zwei Unfallchirurgen) der Kommis-sion Gutachten der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU).
Dr. J. Schürmann (Hauptgeschäftsführer a.D. der Bau-Berufsgenossenschaft
Rheinland und Westfalen in Wuppertal) präsentiert die Überlegungen aus
der Sicht des Verwaltungsjuristen der
Bau-Berufsgenossenschaft. Nach Erläuterung der gesetzlichen Definition der
Minderung der Erwerbsfähigkeit (MdE)
in § 56 SGB VII wurde dargelegt, dass die
gegenwärtigen MdE-Werte, die früher
vom Reichsversicherungsamt anhand
von Einzelfällen festgelegt wurden, seit
mehr als 100 Jahren nahezu unverändert
seien. Offizielle Quellen zum Beispiel aus
dem Bundesarbeitsministerium (BMAS),
dem Bundesversicherungsamt (BVA) oder
der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) für die gegenwärtigen
MdE-Werte in den Begutachtungswerken
gebe es ebenso wenig wie eine Festlegung durch die Fachgesellschaften. Die
MdE-Tabellen in den Begutachtungswerken seien teilweise identisch, teilweise
uneinheitlich, und der konkrete Verfasser ist meistens nicht erkenntlich. Dazu
kommen ganz erhebliche MdE-Differenzen bei identischen Verletzungsfolgen in
der Sozialgerichtsbarkeit. Ein neuer Weg
sei in der DGUV bei der Erarbeitung von
Begutachtungsempfehlungen für Berufskrankheiten beschritten worden. Im Konsens aller betroffenen Beteiligten seien
dort MdE-Werte für die BK 2108 – Folgen
wie auch der Asbest-Berufskrankheiten
(BK 4103-4105) und der Silikose-BK (BK
4101) in die Begutachtungsempfehlung
aufgenommen worden. Es seien an der
Erarbeitung Ärzte, Arbeitsmediziner,
Techniker, Richter, staatliche Gewerbeärzte, betroffene Erkrankte und Vertreter der
DGUV-Träger, aber nicht das BMAS oder
das BVA beteiligt worden.
Die aktuellen MdE- Werte haben unstreitig nicht die Qualität einer Rechtsverordnung wie die Versorgungsmedizinischen
Grundsätze im Sozialen Entschädigungsrecht und Schwerbehindertenrecht, seien
somit auch kein antizipiertes Sachverständigengutachten, sollen aber „allgemein anerkannte Erfahrungswerte“ sein.
Dies werde jedoch seit Jahrzehnten nachhaltig bezweifelt, da die Werte in keinem
formalen Verfahren zustande gekommen
seien, untereinander nicht stimmig und
nicht an den erheblichen Wandel des
Erwerbslebens sowie den Ergebnissen
des medizinischen Fortschritts bei der
Behandlung und Versorgung von Arbeitsunfall- und BK–Folgen angepasst seien.
Die Änderungen des allgemeinen Arbeitsmarktes als Maßstab für das gesamte Erwerbsleben seien durch die
Ergebnisse der alle sechs Jahre (zuletzt
2006) stattfindenden „Erwerbstätigenbefragung“ des Bundesministeriums für
Wissenschaft und Forschung (BMWF) in
Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut für berufliche Bildung (BiBB) sowie
der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und
Arbeitsmedizin (BAuA) eindeutig wissenschaftlich belegt worden. So hat sich
ergeben, dass der Anteil der Beschäftigten in der Produktion von 57 Prozent im
Jahr 1950 auf 25 Prozent im Jahr 1998
gesunken sei. Das sei noch anhand von
elf ergänzenden Fragen zur Hebe- und
Tragetätigkeit, Tätigkeiten im Stehen, im
Sitzen etc. konkretisiert worden. Diese Ergebnisse waren zum Beispiel auch
Grundlage der MdE- Bewertungen in den
neuen BK-Begutachtungsempfehlungen.
Basierend auf diesem Wandel des Erwerbslebens seien die gegenwärtigen
MdE-Werte daraufhin überprüft worden,
wie sich die durch die Arbeitsunfallfolgen
bedingten körperlichen Funktionsdefi-
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
zite tatsächlich bei der Arbeit durch den
Einsatz neuer Techniken wie Kleinbagger,
Hebe- und Tragehilfen aufgrund umfassend gewandelter Arbeitsschutzvorgaben, zunehmender Barrierefreiheit und
neuester Orthesen- und Prothesentechniken auswirkten. Die MdE-Gruppe habe
deshalb – mangels anderer Maßstäbe zur
Bewertung des Teilhabeverlustes der Betroffenen – anhand der in den „Erwerbstätigenbefragungen“
dokumentierten
Veränderungen, des evidenten medizinischen Fortschritts und der Resultate
der modernen prothetischen Versorgung
teilweise neue niedrigere MdE-Werte
vorgeschlagen. Dabei sei Wert darauf gelegt worden, die Unfallfolgen bei
Eck- und Einzelwerten möglichst exakt
zu beschreiben. Bei der Bewertung sei
konkret bedacht worden, welche Funktionsverluste welche konkreten Teilhabedefizite (Gehen, Stehen, Schreiben,
Tastaturbedienung, Greifen, Autofahren,
Treppenbenutzung etc.) bedingen, um
zur Vergleichsbewertung gemäß den
Ergebnissen der „Erwerbstätigenbefragung“ zu kommen. Als besonders dringlich werde von der MdE-Gruppe eine
Neubewertung der MdE-Werte nach
exogener Prothesenversorgung angesehen. Hier stünden nämlich die Werte
für den Substanzverlust einer Gliedmaße der Teilhabebewertung nach der
Versorgung konträr gegenüber, obwohl
der Teilhabeumfang nach der Prothesenoder Medikamentenversorgung vom BSG
ausdrücklich als maßgeblich anerkannt
worden sei. Diese Neuvorschläge seien
in der Kommission „Gutachten“ mehrfach vorgestellt worden. Anregungen und
Kritik führten überwiegend zur Überarbeitung. Letztendlich seien mehrheitlich
keine Einwände zu den Neuvorschlägen
erfolgt. Teilweise seien jedoch für den
MdE-Einzelfall der Nachweis der erfolgten Vergleichsbewertung angemahnt
worden. Die Notwendigkeit, die Reform
der MdE- Werte voranzutreiben, ergebe
DGOU
Prof. Dr. Marcus Schiltenwolf
599
Aus den Verbänden
DGOU
sich letztendlich aus den erfolgten und
beabsichtigten Änderungen der Versorgungsmedizinischen Grundsätze, wie
zuletzt bei den Werten für die Endoprothesenversorgung. Von der DGOU oder
der DGUV und allen beteiligten Betroffenen solle deshalb nun ein Anstoß für
ein Procedere kommen, um tatsächlich
für die obere und untere Extremität, die
Wirbelsäule etc. „allgemein anerkannte
MdE-Erfahrungswerte“ zu erlangen.
600
Dr. E. Ludolph (Institut für Ärztliche
Begutachtung Düsseldorf) präsentierte als medizinischer Sachverständiger
und Arbeitsgruppenmitglied die vorgeschlagenen neuen MdE-Erfahrungswerte. Sie folgten im Prinzip den gleichen
Grundsätzen, die auch für die Bemessungsempfehlungen für Unfallfolgen in
der Privaten Unfallversicherung und für
die Versorgungsmedizinischen Grundsätze (im Schwerbehindertenrecht, im
sozialen Entschädigungsrecht) Gültigkeit
haben. Auch die Bemessungsempfehlungen der Privaten Unfallversicherung
wurden in den letzten Jahren überarbeitet, und die Versorgungsmedizinischen
Grundsätze seien seit ihrem Inkrafttreten am 1. Januar 2009 zwischenzeitlich
bereits viermal geändert worden, wobei weitere Änderungen/Überarbeitungen anstünden. Vorschläge seien von
der MdE-Gruppe für Unfallfolgen praktisch ausschließlich auf orthopädischunfallchirurgischem Fachgebiet erarbeitet
worden. Soweit Unfallfolgen auf neurologischem Fachgebiet mitaufgeführt seien,
sei die Orientierung an den entsprechenden Vorgaben von Seiten der Neurologen
erfolgt. Die Vorschläge der MdE-Gruppe
seien gegliedert worden nach Körperregionen (Obere Gliedmaßen, Wirbelsäule/Rückenmark, Becken und untere
Gliedmaßen). Den Körperregionen seien
grundsätzliche Vorbemerkungen vorangestellt worden und so dann jeweils
„Eckwerte“ und „Einzelwerte“ aufgelistet
worden, wobei darauf geachtet worden
sei, die aufgelisteten Unfall-/BK-Folgen
klar und unmissverständlich zu formulieren und mit einem möglichst konkreten
MdE-Vorschlag zu bedenken. Pars pro toto
wurden einige Vorschläge in Bezug auf
die oberen und unteren Gliedmaßen vorgestellt. Zwischenzeitlich habe die MdEGruppe auch ihre Vorschläge zu Unfall-/
BK-Folgen im Bereich der Finger unter
Einbeziehung von Handchirurgen abgeschlossen. Dieser Teil müsse allerdings
noch von der Kommission „Gutachten“
diskutiert werden. Dann werde die Kommission über das weitere Vorgehen befinden.
D.F. Hollo (Vorsitzender Richter des
Landessozialgerichts Niedersachsen)
gab einen Kommentar aus der Sicht
des Sozialrichters. Er leitete ein, dass
Ausmaße von Funktionsstörungen nicht
nur in der gesetzlichen Unfallversicherung (GUV), sondern auch im sozialen
Entschädigungsrecht (sozEntschR) und
im Schwerbehindertenrecht (SchwerbR)
festzustellen, zu messen und zu bewerten sind.
Die Bemessung der MdE, des GdS und
des GdB bis zum 31.Dezember 2008
Nach § 3 Abs. 1 SchwbG in der Fassung vom
8. Oktober 1979, gültig bis zum 31. Juni
1986, war Maßstab der Bemessung des
Ausmaßes von Funktionsstörungen die
Minderung der Erwerbsfähigkeit (MdE).
Nach Satz 2 dieser Vorschrift war unter
anderem § 30 Abs. 1 BVG in der damaligen Fassung entsprechend anzuwenden.
Danach war die MdE sowohl im SchwerbR
als auch im sozEntschR nach der körperlichen und geistigen Beeinträchtigung im
allgemeinen Erwerbsleben unter Berücksichtigung seelischer Begleiterscheinungen und Schmerzen zu beurteilen. Für die
Beurteilung war maßgebend, um wie viel
die Befähigung zur üblichen, auf Erwerb
gerichteten Arbeit und deren Ausnutzung
im wirtschaftlichen Leben durch die als
Folgen einer Schädigung anerkannten
Gesundheitsstörungen beeinträchtigt waren (§ 30 Abs. 1 S. 2 der damaligen Gesetzesfassung). Rechtsprechung und Praxis
haben entgegen diesem Wortlaut eine
schleichende Neuorientierung vollzogen: Nach den Anhaltspunkten Ausgabe
1983 bezog sich der Begriff „MdE“ nämlich nicht mehr nur auf Einschränkungen
im allgemeinen Erwerbsleben, sondern
auf die Auswirkungen einer Behinderung
oder Schädigungsfolge in allen Lebensbereichen.
Eine Änderung ist im Schwerbehindertenrecht mit Wirkung vom 1. August
1986 eingetreten: In § 3 Abs. 1 SchwbG
i.d.F. vom 26. August 1986 wurde nunmehr der Begriff der Behinderung definiert. Danach ist eine Behinderung im
Sinne des Schwerbehindertengesetzes
die Auswirkung einer nicht nur vorübergehenden
Funktionsbeeinträchtigung,
die auf einem regelwidrigen körperli-
chen, geistigen oder seelischen Zustand
beruht. Regelwidrig ist ein Zustand,
wenn er von dem für das Lebensalter
typischen Zustand abweicht. Die Auswirkung der Funktionsbeeinträchtigung ist
nach § 3 Abs. 2 SchwbG als Grad der Behinderung (GdB) festzustellen. Nach den
Anhaltspunkten für die ärztliche Gutachtertätigkeit im sozialen Entschädigungsrecht und nach dem Schwerbehindertenrecht – AHP 1986 – werden indes trotz
unterschiedlichen Wortlauts die MdE im
sozEntschR und der GdB im SchwerbR
nach gleichen Grundsätzen bemessen.
Beide Begriffe haben die Auswirkungen
von Funktionsbeeinträchtigungen in allen Lebensbereichen und nicht nur die
Einschränkung im allgemeinen Erwerbsleben zum Inhalt. Sie unterscheiden sich
lediglich dadurch, dass die MdE kausal
(nur auf Schädigungsfolgen) und der GdB
final (auf alle Gesundheitsstörungen unabhängig von ihrer Ursache) bezogen ist.
Mit Wirkung vom 1. Juni 2001 ist mit
dem Inkrafttreten des Neunten Buches
Sozialgesetzbuch – Rehabilitation und
Teilhabe behinderter Menschen – SGB
IX – das Schwerbehindertenrecht in das
SGB IX übernommen worden, §§ 68 ff
SGB IX. Der Begriff der Behinderung wird
definiert in § 2 Abs. 1 SGB IX. Danach
sind Menschen behindert, wenn ihre
körperliche Funktion, geistige Fähigkeit
oder seelische Gesundheit mit hoher
Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweichen und dadurch
ihre Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt ist.
Das soziale Entschädigungsrecht hat
durch das Gesetz zur Änderung des
Bundesversorgungsgesetzes und anderer Vorschriften des sozialen Entschädigungsrechts vom 13. Dezember 2007
(BGBl I, S. 2904) eine wesentliche Änderung mit Wirkung vom 21. Dezember
2007 erfahren: Mit der Neufassung des
§ 30 Abs. 1 und 2 BVG ist der Begriff
„Minderung der Erwerbsfähigkeit (MdE)“
durch den Begriff „Grad der Schädigungsfolgen (GdS)“ ersetzt worden. Durch den
Begriff „Grad der Schädigungsfolgen“
wird der kausale Zusammenhang zwischen einem Schädigungstatbestand und
den durch diesen verursachten gesundheitlichen und wirtschaftlichen Schäden
verdeutlicht. Nach § 30 Abs. 1 S. 1 BVG
ist der Grad der Schädigungsfolgen nunmehr nach den allgemeinen Auswirkun-
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Aus den Verbänden
Nach dieser Neufassung des § 30 Abs. 1
BVG lässt sich inhaltlich kein Unterschied
zwischen den Funktionsbeeinträchtigungen „in allen Lebensbereichen“ und der
„Teilhabe am Leben in der Gesellschaft“
erkennen. Dies hat zur Folge, dass die
Auswirkungen von Funktionsstörungen
im Versorgungs- und im Schwerbehindertenrecht – wie bereits seit den AHP
83 – nach einheitlichen Gesichtspunkten
zu bewerten sind.
Die Bemessung des GdS und des GdB ab
dem 1. Januar 2009
Mit dem 1. Januar 2009 sind die Anhaltspunkte nahezu vollständig abgelöst
worden, indem die Bemessung des GdS
und des GdB vornehmlich in der Anlage
„Versorgungsmedizinische Grundsätze“
zu §2 Versorgungsmedizin-Verordnung
(Verordnung zur Durchführung des § 1
Abs. 2 und 3, § 30 Abs. 1 und § 35 Abs.
1 BVG vom 10. Dezember 2008 – BGBl
2008, 2412) geregelt wurde. Mit der Einführung des § 30 Abs. 17 BVG durch das
Gesetz zur Änderung des Bundesversorgungsgesetzes und anderer Vorschriften
des sozialen Entschädigungsrechts vom
13. Dezember 2007 hat der Gesetzgeber
den Anhaltspunkten die von Rechtsprechung und Literatur geforderte Rechtsgrundlage gegeben. Die Grundsätze
und Kriterien ergeben sich aus Anlage 2
zu § 2 Versorgungsmedizin-Verordnung
(Versorgungsmedizinische Grundsätze).
Sie entsprechen im Wesentlichen den
in AHP 2008 niedergelegten Texten und
Tabellen.
Die MdE in der GUV
Der Anknüpfungspunkt für die Leistung
von Verletztenrente und für ihre Höhe
ist in der GUV Grad der durch den Arbeitsunfall bzw. die Berufskrankheit
verursachten Minderung der Erwerbsfähigkeit. Diese richtete sich bis zum
31. Dezember 1996 nach § 581 RVO. Der
Begriff der MdE selbst wurde in der RVO
nicht definiert. Erst mit der Ablösung der
RVO durch das Inkrafttreten des Siebten
Buches Sozialgesetzbuch – Gesetzliche
Unfallversicherung – SGB VII – mit Wir-
kung vom 1. Januar 1997 wurde erstmals
der Begriff der MdE definiert unter Berücksichtigung der dazu bis dahin ergangenen Rechtsprechung und der überwiegenden Meinung in der Literatur. Nach
§ 56 Abs. 2 S. 1 SGB VII richtet sich die
MdE nach dem Umfang der sich aus der
Beeinträchtigung des körperlichen und
geistigen Leistungsvermögens ergebenden verminderten Arbeitsmöglichkeiten
auf dem gesamten Gebiet des Erwerbslebens. Danach ist der Einkommensverlust abstrakt zu berechnen.
Der Grundsatz der abstrakten
Schadensberechnung
§ 56 Abs. 2 S. 1 SGB VII geht unter Berücksichtigung der Rechtsprechung zur
alten Rechtslage und der überwiegenden Meinung in der Literatur von dem
Grundsatz der abstrakten Schadensberechnung aus. Nach diesem Grundsatz
ist die in Form einer Rente zu gewährende Entschädigung nicht – wie etwa
nach den zivilrechtlichen Grundsätzen
der konkreten Schadensberechnung des
BGB – der Ausgleich für einen tatsächlichen unfallbedingten Minderverdienst,
sondern eine Leistung, die nach dem
Unterschied der auf dem gesamten Gebiet des Erwerbslebens bestehenden Erwerbsmöglichkeiten des Verletzten vor
und nach dem Arbeitsunfall zu bemessen
ist (BSGE 21, 63, 67). Die MdE gibt in Prozentsätzen den Anteil der Arbeitsplätze
auf dem gesamten Gebiet des Erwerbslebens, das heißt auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, wieder, die dem Verletzten
aufgrund der Unfallfolgen mehr oder weniger verschlossen sind. Unter dem allgemeinen Arbeitsmarkt bzw. unter dem
gesamten Gebiet des Erwerbslebens ist
das gesamte Arbeitsfeld der Bundesrepublik Deutschland zu verstehen, also auch
geringerwertige Arbeitsplätze. Es gibt
in der gesetzlichen Unfallversicherung
grundsätzlich keinen „Berufsschutz“.
Die Bemessung des Grades der MdE und
ihre Maßstäbe
Bei der Ermittlung der MdE sind vor allem zwei Faktoren von Bedeutung:
■
der medizinisch festzustellende Umfang der Beeinträchtigung des körperlichen und geistigen Leistungsvermögens des Verletzten durch die
Folgen des Versicherungsfalles und
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
■
der Umfang der dem Verletzten (Erkrankten) dadurch verschlossenen
Arbeitsmöglichkeiten auf dem gesamten Gebiet des Erwerbslebens.
Neben der Feststellung der Beeinträchtigung des Leistungsvermögens des Versicherten ist dabei die Anwendung medizinischer sowie sonstiger Erfahrungssätze über die Auswirkung bestimmter
körperlicher oder seelischer Beeinträchtigungen auf die verbliebenen Arbeitsmöglichkeiten des Betroffenen auf dem
gesamten Gebiet des Erwerbslebens erforderlich. Bei der Beurteilung der MdE
sind die von der Rechtsprechung sowie
von dem versicherungsrechtlichen und
versicherungsmedizinischen Schrifttum
herausgearbeiteten allgemeinen Erfahrungssätze zu beachten, die zwar nicht
für die Entscheidung im Einzelfall bindend sind, aber die Grundlage für eine
gleiche und gerechte Bewertung der MdE
in zahlreichen Parallelfällen der täglichen
Praxis bilden und einem ständigen Wandel unterliegen (BSG Urteil vom 30. August 1984 – B 2 RU 65/83 – juris Rdz. 17).
DGOU
gen der Funktionsbeeinträchtigungen,
die durch die als Schädigungsfolge anerkannten körperlichen, geistigen oder
seelischen Gesundheitsstörungen bedingt sind, in allen Lebensbereichen zu
beurteilen.
Der Umfang der Beeinträchtigungen
ist eine medizinische Fragestellung, die
durch den medizinischen Sachverständigen zu beantworten ist. Der Umfang der
dem Verletzten dadurch verschlossenen
Arbeitsmöglichkeiten auf dem gesamten
Gebiet des Erwerbslebens dagegen erfordert sozialwissenschaftliche und berufskundliche Erkenntnisse über die auf dem
Arbeitsmarkt angebotenen Erwerbstätigkeiten und ihre Leistungsanforderungen.
Erfahrungswerte
Bei einer Vielzahl von Unfallfolgen haben
sich im Laufe der Zeit für die Schätzung
der MdEErfahrungswerte herausgebildet.
Sie sind in Form von Rententabellen oder
Empfehlungen zusammengefasst. Diese Richtwerte bilden die Basis für einen
Vorschlag, den der medizinische Sachverständige zur Höhe der MdE unterbreitet. Sie gewährleisten, dass alle Betroffenen bei der medizinischen Begutachtung
nach einheitlichen Kriterien beurteilt
werden. Insoweit bilden sie ein geeignetes Hilfsmittel zur Einschätzung und
Feststellung der MdE. Die Anerkennung
von Empfehlungen zur MdE-Bemessung
als qualifizierte Erfahrungssätze setzt
voraus, dass sie auf wissenschaftlicher
Grundlage von Fachgremien ausschließlich aufgrund der zusammengefassten
601
Sachkunde und Erfahrungen ihrer sachverständigen Mitglieder erstellt worden
sind und dass sie immer wiederkehrend
angewendet und von Gutachtern, Verwaltungsbehörden,
Versicherungsträgern, Gerichten sowie Betroffenen anerkannt und akzeptiert werden (BSGE 40,
120, 123 f; BSG Urteil vom 2. Mai 2001
– B 2 U 24/00 R – juris Rdz. 29).
DGOU
Gesamt-MdE
Sind durch einen Versicherungsfall mehrere Körperteile beschädigt, ist eine
Gesamt-MdE zu bilden (Benz SGB 2009,
699). Die Gesamt-MdE muss den Verlust
an Arbeitsmöglichkeiten wiedergeben,
der sich im Einzelfall aus der Summe
der Funktionseinbußen ergibt. Die Gesamt-MdE ist in der Regel niedriger als
die Summe der Einzel-MdE-Sätze, wenn
sich die Funktionseinbußen in ihren
Auswirkungen überschneiden. Bedingen
mehrere Versicherungsfälle jeweils eine
rentenberechtigende MdE, so ist keine
Gesamt-MdE zu bilden. Vielmehr ist jeder Versicherungsfall nach der jeweiligen
MdE zu entschädigen.
Ausnahmsweise Berücksichtigung
individueller Nachteile
Trotz des Grundsatzes der abstrakten
Schadensberechnung werden bei der
Bemessung der MdE individuelle Nachteile gemäß § 56 Abs. 2 S. 3 SGB VII ausnahmsweise berücksichtigt, wenn
■
■
sich die Folgen des Versicherungsfalls
so auswirken, dass eine bestimmte Fähigkeit, die zum Lebensberuf
geworden ist, nicht mehr ausgeübt
werden kann, und
die Nichtberücksichtigung von Ausbildung und Beruf des Versicherten
bei der Bewertung der MdE zu einer
unbilligen Härte führen würde (BSGE
23, 253, 254), insbesondere wenn
eine durch die bisher verrichtete Tätigkeit erworbene besonders günstige Stellung im allgemeinen Erwerbsleben gemindert ist (BSG Urteil vom
30. Juni 2009 – B 2 U 3/08 R – juris
Rdz. 30).
Änderung der MdE-Bewertung
Auch die allgemeinen Erfahrungssätze
über die Bewertung der MdE müssen
gegebenenfalls bei neuen wissenschaft-
602
lichen Erkenntnissen darauf geprüft
werden, ob sie an die medizinischen und
technischen Entwicklungen, die Änderungen auf dem maßgebenden allgemeinen Arbeitsmarkt sowie an gewandelte
sozialmedizinische Erkenntnisse anzupassen sind (SGB VII – Komm Burchardt
§ 56 Rdz. 73a; BSG SozR 2200 § 581 Nr.
23; Schönber-ger/Mehrtens/Valentin, Arbeitsunfall und Berufskrankheit 8. Aufl.
2010, S. 102) und inwieweit die dementsprechend geänderten Richtwerte die
Qualität allgemein anerkannter Erfahrungssätze erreichen.
Eine Änderung der Bewertung der MdE
in Anhaltspunkten, Leitlinien, Tabellen
und sonstigen im Schrifttum vertretenen
Erfahrungswerten stellt keine wesentliche Änderung der rechtlichen Verhältnisse im Sinne des § 48 SGB X dar, weil
die Regelwerte keine Rechtsnormqualität haben. Auch dürfte keine wesentliche
Änderung in den tatsächlichen Verhältnissen anzunehmen sein, weil sich die
Unfallfolgen selbst nicht geändert haben:
Sie haben sich weder verbessert noch
verschlechtert; geändert hat sich lediglich ihre Bewertung.
wurden kontrovers durch die Mitglieder
diskutiert. Folgende Diskussionspunkte
kristallisierten sich heraus:
■
■
■
■
■
Anmerkungen zu den MdE-Neuvorschlägen der DGU-Kommission
■
Die erste Reaktion auf die neuen MdEVorschläge der DGU-Kommission war:
Bitte nicht noch eine weitere MdE-Tabelle! Obgleich diese Tabellen/Erfahrungswerte sowohl im Aufbau, in der Systematik, in der Bezeichnung der Funktionsbeeinträchtigungen und in der Bewertung
der MdE-Sätze zum Teil voneinander
abweichen – zum Teil sogar deutlich –,
sei es erstaunlich, dass noch eine weitere Tabelle mit erheblich abweichenden Bezeichnungen und Bewertungen
von Unfallfolgen mit vor allem überwiegend niedrigeren MdE-Sätzen hinzugefügt werden soll. Wiederholt werde
eine Herabstufung um 5 Prozent vorgenommen, also in einem Umfang, der
noch im Rahmen der nicht messbaren
Toleranz-panne von 5 Prozent liege. Ob
diese neue Tabelle der herrschenden medizinischen Lehrmeinung entspreche, sei
zweifelhaft. Ob sie jemals zukünftig der
herrschenden medizinischen Lehrmeinung entsprechen werde, sei wegen der
etablierten und seitens der Gerichte in
ständiger Rechtsprechung angewandten
Tabellen kaum zu erwarten. Die Beiträge
Alle gesellschaftlich wesentlichen
Gruppen sollten in die Entwicklung
neuer MdE-Werte einbezogen werden, wie dies beispielsweise bei der
Überarbeitung der versorgungsmedizinischen Grundsätze umgesetzt sei.
Die Entwicklung solle transparent
publiziert werden.
Es müsse der Nachweis erbracht werden, dass der Wandel im Erwerbsleben und der medizinische Fortschritt
auch dazu führten, dass mehr Behinderte ins Erwerbsleben integriert
werden. Der Wandel im Erwerbsleben habe nicht nur zu Erleichterungen, sondern auch zu neuen Anforderungen an die Erwerbstätigen geführt (höherer Arbeitsdruck, höhere
Flexibilität).
MdE- und GdS-Sätze sollten weitgehend vergleichbar sein bzw. Abweichungen im Einzelfall begründet.
Für die Spanne von 0 bis 100 Prozent
sollten nachvollziehbare Eckwerte
definiert werden.
Es dürfe nicht der Eindruck entstehen, dass die neuen MdE-Werte vorrangig zu Rentenkürzungen führten.
Letztlich sei der MdE-Begriff eigentlich nicht praktikabel, und grundsätzlich sei unklar, wie sich die Bemessung am sogenannten „allgemeinen Arbeitsmarkt“ zu orientieren
habe.
Prof. Dr. Marcus
Schiltenwolf
Orthopädische
Universitätsklinik
Heidelberg, leitet die
AG Begutachtung der
DGOU.
MDE-KRITERIEN
„Die MdE richtet sich nach dem Umfang der
sich aus der Beeinträchtigung des körperlichen und geistigen Leistungsvermögens ergebenden verminderten Arbeitsmöglichkeiten auf dem gesamten Gebiet des Erwebslebens.“
§ 56 SGB VII
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Aus den Verbänden
A
S
Ahrens, Dr. med. Helmut · Münster
Al-Zayed, Omar · Lingen
Aoukal, Samir · Berlin
B
Schaible, Dr. med. Bernd · Nürnberg
Schiefer, Grit · Kempten
Schmitz, Dr. med. Anna · München
Schrödl, Christina · Regensburg
Schumann-Veith, Dr. med. Brit · Berlin
Brandenburger, Daniel · Haan
Branisa Caballero, Pablo Andres · Bremen
Braun, Dr. med. Andreas · Saarburg
T
D
Tesmer, Dr. med. Kai · Brandenburg an der
Havel
Deventer, Dr. med. Niklas · Münster
Domnick, Jaime · Gunzenhausen
V
F
Vostrugina, Kristina · Salzwedel
Fritzsche, Dr. med. Georg · Haan
W
G
Wadih, Dr. med. Hanna · Karlsruhe
Wildemann, Prof. Dr. rer. Britt · Berlin
Willers, Dr. med. Jan · München
Gerlach, Dr. med. Markus · Ludwigsburg
Grande, Dr. med. Michael · Hamburg
H
Habel, Dr. med. Wolfram · Haan
Halbig, Dr. med. Tobias · Bonn
K
DGOU
Neue Mitglieder
Y
Yildiz, Ulas · Fürth
Z
Zaika, Dr. med. Viktor · Gummersbach
Zimmer, Markus · Cottbus
Kleinjohann, Thorsten · Trier
Kutzner, Dr. med. Karl Philipp · Wiesbaden
M
Mans, Dörte · Berlin
N
Nobili, Dr. Andrea Maria · Würselen
P
Persdorf, Dr. med. Judith · Euskirchen
R
Raven, Tim · Heidelberg
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
603
Aus den Verbänden
Jahresbericht der Leitlinienkommission
PD Dr. Andreas Halder
DGOOC
Der Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie steht 2012 unter dem Motto
„Qualität, Ethik und Effizienz“. Leitlinien
sind auf der Grundlage aktueller wissenschaftlicher Evidenz erstellt und dienen
dem Arzt als Vorlage für die medizinische
Behandlung. Durch ihre Aktualität und
die Beschränkung auf wissenschaftlich
gesicherte Handlungsempfehlungen verhelfen sie dem Arzt zum effizienten Vorgehen. Insofern sichern Leitlinien nicht
nur die Qualität der ärztlichen Behandlung, sondern auch deren Effizienz.
Die Leitlinienkommission der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und
Unfallchirurgie (DGOU) besteht aus den
ehemaligen Leitlinienkommissionen der
Deutschen Gesellschaft für Orthopädie
und Orthopädische Chirurgie (DGOOC)
und der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) und steht unter der
gemeinsamen Leitung von Herrn Prof.
Dr. Stürmer (Göttingen) und Herrn PD
Dr. Halder (Berlin). Im Fachgebiet Orthopädie und Unfallchirurgie existieren insgesamt mehr als 100 Leitlinien, die alle
drei Jahre auf ihre Aktualität überprüft
und gegebenenfalls überarbeitet werden
müssen. Allein im Fachgebiet Orthopädie
sind dies über 60 Leitlinien, von denen
zur Zeit zwölf aktualisiert und veröffentlicht sind. Von diesen sind acht auf
S1-Niveau erstellt, was einer Expertenaussage entspricht. Eine Leitlinie ist auf
dem S2-Niveau erstellt, worunter eine
konsensbasierte oder evidenzbasierte
Leitlinie zu verstehen ist. Drei Leitlinien
befinden sich auf dem S3-Niveau, was
eine konsens- und evidenzbasierte Leitlinie bezeichnet.
Interdisziplinäre Leitlinienerstellung
Um die Aussagekraft der Leitlinien zu
erhöhen und ihre Aktualität zu wahren,
wird eine interdisziplinäre Erstellung
von Leitlinien auf wissenschaftlicher Basis angestrebt. Auch die Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlicher Medizinischer
Fachgesellschaften (AWMF) befürwortet
die Veröffentlichung von Leitlinien erst
604
bei interdisziplinärer Erstellung. Deshalb
befinden sich zahlreiche Leitlinien in
der Entwicklung von der Expertenmeinung (S1-Niveau) hin zur konsens- oder
evidenzbasierten Leitlinie (S2- oder S3Niveau). Aufgrund des hohen Aufwandes
und der damit verbundenen Kosten hat
sich der Vorstand der DGOU gegen eine
primäre Erstellung von Leitlinien auf
S3-Niveau ausgesprochen und eine konsens- oder evidenzbasierte Bearbeitung
befürwortet.
Auf Befragung haben die Sektionen der
DGOOC Schwerpunkte ihrer klinischen
Arbeit als Themen zur Aktualisierung
oder Erstellung von Leitlinien ausgesucht. Beispielhaft sei hier die Deutsche
Vereinigung für Schulter- und Ellenbogenchirurgie unter der Leitung von Herrn
Prof. Dr. Brunner (München) genannt,
die zur Zeit an der Erstellung einer Leitlinie zur Rotatorenmanschettenruptur
arbeitet. Die Sektion Rheumaorthopädie
ist unter der Leitung von Herrn Prof. Dr.
Rehart (Frankfurt/Main) in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für
Rheumatologie dabei, eine Leitlinie zum
Thema Spondylarthritis zu verfassen. Die
Sektion Osteologie ist unter der Leitung
von Herrn PD Dr. Roth (Eisenberg) mit
der Erstellung einer Leitlinie zum Thema
Hüftkopfnekrose befasst. Auf Vorschlag
der Leitlinienkommission der DGOOC ist
eine Arbeitsgruppe um Herrn Prof. Stöve
(Ludwigshafen) beauftragt, eine Leitlinie
zum Thema Gonarthrose zu verfassen.
Des Weiteren wurde eine Expertengruppe um Herrn Prof. Dr. Casser (Mainz) gegründet, um eine Leitlinie zum Thema
„Spezifischer Kreuzschmerz“ zu erstellen, die sich in Ergänzung zur Nationen
Versorgungsleitlinie Fuß mit pathomorphologisch verursachtem Kreuzschmerz
und dessen Therapie auseinandersetzt.
Zahlreiche weitere Leitlinienprojekte
sind in Bearbeitung.
Internetbasiertes Leitlinienportal
Aufgrund der Vielzahl der zu bearbeitenden Leitlinien und der daran Beteiligen
arbeitet die Leitlinienkommission der
DGOOC unter der Leitung von Herrn PD
Dr. Halder an der Entwicklung eines internetbasierten Webportals. Darin stehen
allen Beteiligten sowohl die nicht-aktualisierten wie die aktualisierten Leitlinien
zur Verfügung. In diesem Portal können
dann die Sektionen der DGOOC mit ihren dafür benannten Experten auf Bitte
durch den Vorstand der DGOU Leitlinien aktualisieren oder neu erstellen. Alle
Autoren haben darin die Möglichkeit,
sich webbasiert zu den Inhalten der Leitlinie abzustimmen und die Leitliniendokumente online zu bearbeiten. Nach
Redaktion durch die Sektionsleiter und
die Leitlinienkommission können dann
Leitlinien durch den DGOU-Vorstand
freigegeben und veröffentlicht werden.
Neben der Möglichkeit, Leitlinien online
zu bearbeiten und zu speichern, bietet
das Webportal also die Vernetzung der
Autoren zur Onlineabstimmung auf der
wissenschaftlichen Grundlage einer Literaturrecherche. Damit können trotz
knapper Zeit aller Autoren Leitlinien effizient überarbeitet oder erstellt werden.
Grundlage für das Leitlinienportal ist die
bereits bestehende Website „Leitlinienentwicklung.de“. Zurzeit befindet sich
das Portal in Entwicklung, wobei die Inbetriebnahme für Mitte 2013 geplant ist.
PD Dr. Andreas Matthias
Halder, Sommerfeld/
Kremmen, leitet die
Leitlinienkommission
der DGOOC.
D KO U 2 0 1 2
Auf dem Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) werden am
24. Oktober 2012 von 11.30 bis 12.30 Uhr
Sinn und Unsinn von Leitlinien, ihr Nutzen
und ihre Zukunft diskutiert. Dazu lädt sie die
Leitlinienkommission der DGOU herzlich
ein!
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Aus den Verbänden
Neue Mitglieder
Folgende Personen haben einen Antrag
auf Mitgliedschaft in der DGOOC gestellt.
Laut Satzung der DGOOC § 5 Abs. 2 können Einsprüche gegen die Aufnahme bis
zu vier Wochen nach der Bekanntgabe (in
den Orthopädie Mitteilungen) mit eingehender schriftlicher Begründung beim
Generalsekretär geltend gemacht werden.
Dömkes, Dr. med. Sebastian · Köln
Eckstein, Dr. med. Sita · Uffing am
Staffelsee
Friedrich, Anne · Berlin
Pohlig, Dr. med. Florian · München
Gronewold, Jens · Hannover
Polster, Dr. med. Daniel · Dortmund
Karst, Christian Andreas· Korschenbroich
Röpke, Dr. med. Martin · Magdeburg
Kroppenstedt, PD Dr. med. Stefan ·
Glienicke/Nordbahn
Schiffmann, Dr. med. Rüdiger · Köln
Krüger, Dr. med. Andreas · Eurasburg
Schulte, Dr. med. Patrick · Essen
Löhrer, Dr. med.Lars · Düsseldorf
Schwarz, Marco · Brechen
Morsy, Dr. med. Sherif · Mainz
Steinbrück, Dr. med. Arnd · München
Munguia Monteroso, Dr. med. Helmut ·
Peru
Stillfried, Dr. med. Falko · Heidelberg
Niethammer, Dr. med.Thomas · München
Schröder, Christoph · Uetersen
Tassemeier, Tjark · Düsseldorf
Stephanie Goetze geht, Gerald Schulz
kommt. Die Finanzbuchhaltung der DGOOC
war in den letzten zwei Jahren von Stephanie
Goetze in hervorragender Weise und zur
vollsten Zufriedenheit des Geschäftsführenden Vorstandes und insbesondere des
Schatzmeisters betrieben worden. Nach
Schwangerschaft und Fortzug aus Berlin aus
persönlichen Gründen musste sich der Geschäftsführende Vorstand der DGOOC von
Frau Stephanie Goetze leider verabschieden.
Herr Gerald Schulz übernimmt nun ihre Stelle und steht für alle „Finanzfragen“, insbe-
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
sondere die Mitgliederverwaltung, Erstattung von Reisekosten und sonstigen finanziellen Aufwendungen, die für die Gesellschaft
erbracht werden, zur Verfügung. Herr Gerald
Schulz ist Diplomvolkswirt und bringt umfangreiche Erfahrungen als Dozent für Rechnungswesen und Wirtschaft mit. Die Vorstände der DGOOC wünschen ihm einen guten Start im Team!
DGOOC
N E U E R M I TA R B E I T E R I N D E R D G O O C - G E S C H Ä F T S S T E L L E
Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard
Generalsekretär DGOOC
605
Aus den Verbänden
Jahresbericht der Sektion
Handchirurgie
Prof. Dr. Michael Schädel-Höpfner
Mitglieder und Leitung
Der Sektion Handchirurgie der DGU gehören derzeit 108 Kolleginnen und Kollegen an. Zum Jahresende 2011 endete
die sechsjährige Amtszeit von Herrn Prof.
Dr. Joachim Windolf als Leiter der Sektion. In diesem Zeitraum hatte die Sektion nicht nur zahlreiche neue und aktive
Mitglieder gewinnen können, sondern
mit den Jahrestagungen und den Publikationsprojekten der „Empfehlungen
der Sektion“ und den handchirurgischen
Themenheften in der Zeitschrift „Der Unfallchirurg“ auch wesentliche neue Foren
des Austausches und der Informationsvermittlung etablieren können. Unter
Prof. Dr. Michael Schädel-Höpfner, der
seit dem 1. Januar 2012 neuer Leiter der
Sektion Handchirurgie der DGU ist, sollen diese Projekte fortgeführt werden.
Kooperationen
DGU
Die Kooperation mit der handchirurgischen Sektion der DGOOC wurde in
Form von gemeinsamen Sitzungen und
Veranstaltungen weiter vertieft. Prof. Dr.
Andreas Eisenschenk, Leiter der handchirurgischen Sektion der DGOOC, ist
stellvertretender Sektionsleiter der unfallchirurgischen Sektion. Der ehemalige
unfallchirurgische Sektionsleiter Prof.
Windolf ist weiterhin stellvertretender
Sektionsleiter der orthopädischen Sektion. Eine enge Zusammenarbeit besteht
mit der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie (DGH), welche als DGOU-Sektion eine zusätzliche Vertretung auf Ebene
der DGOU sicherstellt.
606
Sektionssitzungen und Fortbildungen
Sektionssitzungen werden regelmäßig
dreimal pro Jahr in Frankfurt, Düsseldorf
und Berlin abgehalten. Die Sektion ist
vielfältig engagiert und beteiligt sich mit
ihren Mitgliedern an zahlreichen handchirurgischen Fortbildungsveranstaltungen, die gemeinsam mit der Handgruppe
der AO Deutschland und der Deutschen
lichen Programm. 2011 konnten drei Sitzungen gestaltet werden, 2012 zeichnet
die Sektion für die Gestaltung von zwei
Sitzungen verantwortlich. Es sind dies
Expertensitzungen zu den Themen „Innovative Techniken der Frakturbehandlung an der Hand“ und „Skapholunäre
Bandverletzung“, welche am Tag der Sektionen und Arbeitsgruppen (23. Oktober
2012) abgehalten werden.
Publikationen
Nach sechs Jahren endete die Amtszeit von Prof.
Dr. Joachim Windolf als Leiter der Sektion.
Gesellschaft für Handchirurgie durchgeführt werden. Einen besonderen Tätigkeitsschwerpunkt der Sektion stellen die
AO Trauma-Handkurse dar, die in Hamburg, Düsseldorf und Ulm abgehalten
werden.
Seit 2010 gestaltet die Sektion jährlich
ein handchirurgisches Schwerpunktheft
in der Zeitschrift „Der Unfallchirurg“. Das
dritte Themenheft mit dem Schwerpunkt
„Besondere traumatische und degenerative Schäden der Hand“ erschien im Juli
2012. Darüber hinaus konnten die im
Konsens erarbeiteten „Empfehlungen der
Sektion Handchirurgie der DGU“ in der
Zeitschrift „Der Unfallchirurg“ bereits in
drei Ausgaben seit 2008 publiziert werden.
Kongresse
Leitlinien
Am 21. April 2012 fand in Düsseldorf die
7. Jahrestagung der Sektion mit mehr als
360 Teilnehmern aus ganz Deutschland
statt. Expertenvorträge und Fallvorstellungen zum Thema „Kontroverses in der
Handchirurgie: Frakturbehandlung“ waren die Grundlage für intensive und praxisorientierte Diskussionen auf hohem
Niveau. Durch die kritische Betrachtung
traditioneller Behandlungsstrategien und
aktueller Trends konnten mit den Teilnehmern aktuelle Therapieempfehlungen
formuliert werden. Die nächste Jahrestagung wird am 20. April 2013 in Düsseldorf stattfinden.
Die Sektion bringt sich seit langer Zeit
mit vielfältigen Beiträgen bei der Gestaltung des Deutschen Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) in
Berlin ein. Bis 2009 wurden Handkurse
abgehalten. Seit 2010 liegt der Schwerpunkt auf Beiträgen zum wissenschaft-
Die Mitglieder der Sektion arbeiten aktiv und verantwortlich an der Erstellung
bzw. Aktualisierung verschiedener S3Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft der
Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) mit. Dazu gehören die Leitlinien „Nervenverletzungen“,
„Karpaltunnelsyndrom“ und „Kubitaltunnelsyndrom“. Die S3-Leitlinie „Skaphoidfraktur“ wird durch Vertreter der
handchirurgischen Sektionen der DGU
und der DGOOC koordiniert.
Prof. Dr. Michael
Schädel-Höpfner,
Düsseldorf, leitet seit
Beginn des Jahres die
Sektion Handchirurgie.
Kontakt: [email protected]
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Aus den Verbänden
Jahresbericht der AG Ultraschall
Prof. Dr. Benedikt Friemert
Aktuelles
DKOU 2012
Gilt es nun in dieser neuen personellen Besetzung die begonnen Aktivitäten
Dr. Kay Großer, Chefarzt der Kinderchirurgie
und Kinderurologie am Helios-Klinikum Erfurt
ist neuer stellvertretender Vorsitzender der AG
Ultraschall.
unserer AG weiterzuführen, haben wir
aktuell für den Deutschen Kongress für
Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU)
wiederum ein facettenreiches Programm
geplant, welches die definierten Arbeitsschwerpunkte der AG Ultraschall der
DGU wiederspiegeln soll (siehe Kasten).
Anliegen der Arbeitsgemeinschaft ist es
damit wiederum, auch in diesem Jahr
die Sonographie als wertvolles Instrument unserer täglichen Diagnosefindung und als brauchbares Hilfsmittel
zur Indikationsstellung vorzustellen und
zu positionieren. Dabei soll gerade im
Rahmen der wissenschaftlichen Sitzung
Berufspolitik
Die Berufspolitik stellt weiter einen zentralen Aspekt in der Arbeit der AG Ultraschall der DGU dar. So ist die enge Ko-
K U R S E B E I M D KO U 2 0 1 3
Für die Bereiche Wissenschaft und Forschung, Aus- und Weiterbildung als auch für die Berufspolitik stehen im Oktober in Berlin folgende Veranstaltungen der AG Ultraschall auf
dem Programm:
SonoUpdate Unfallchirurgie & Orthopädie – was gibt es Neues und Interessantes
Dienstag, 23. Oktober 2012, 14.30 Uhr bis 16 Uhr, Messe/ICC Berlin, Saal 8
DGU
Die AG Ultraschall darf sich aktuell mit
einer zum Teil neuen Besetzung vorstellen, turnusgemäß waren nach einer nun
dreijährigen Amtszeit des bisherigen
Vorstandes satzungsgemäß personelle
Veränderungen notwendig geworden.
Nach einer ersten Amtszeit konnte Herr
Prof. Dr. Benedikt Friemert durch das
Präsidium der DGU als AG-Leiter in seiner Funktion bestätigt werden. Auf der
Position des Stellvertreters gab es nun
jedoch eine personelle Veränderung:
Herr PD Dr. Christian Tesch musste nach
abgeleisteter zweiter Amtszeit satzungsgemäß seine Tätigkeit im Vorstand der
AG einstellen. Wir möchten Herrn PD Dr.
Tesch an dieser Stelle daher ganz herzlich für sein Engagement um die Ultraschalldiagnostik im unfallchirurgischorthopädischen Fachgebiet danken. Er
hat die AG in den vergangenen Jahren
mit Erfolg und einer großen Emotionalität für die Sache mitgestaltet, und so
dürfen wir hoffen, dass er der Arbeitsgemeinschaft mit seiner Expertise und
seinem Engagement verbunden bleibt.
An seine Stelle rückt nun Herr Dr. Kay
Großer, Chefarzt der Kinderchirurgie
und Kinderurologie am Helios-Klinikum Erfurt. Herr Dr. Großer sieht im
Rahmen seiner Tätigkeit gerade auch
einen wesentlichen Schwerpunkt in
der Kindertraumatologie und ist damit
eine wertvolle Bereicherung für die AG
Ultraschall. Da die Sonographie in der
kindlichen Diagnostik einen sehr hohen
Stellenwert einnimmt, gerade im Traumafall, kann Herr Dr. Großer sicher viele wertvolle und bereichernde Aspekte
einbringen. Wir freuen uns nun auf die
Zusammenarbeit mit dem neuen Vorstandsmitglied und sagen ihm herzlich
willkommen im Amt. Die Aufgabe des
Schriftführers wird wie bisher Herr Dr.
Gerhard Achatz übernehmen und damit
ebenso für weitere drei Jahre die Arbeit
in der AG mitgestalten.
am Specialty Day mit den Schwerpunkten Achillessehne und Frakturheilung
ein direkter Praxisbezug auf wissenschaftlicher Ebene erfolgen. Die genannten Themenbereiche sind unmittelbarer
Bestandteil unserer täglichen Routinearbeit. Oft sind wir diesbezüglich aber
auch mit offenen Fragen frequentiert.
Wir möchten daher in der Sitzung versuchen zu zeigen, dass uns aktuelle wissenschaftliche Arbeiten mögliche Antworten bieten können. Im Rahmen des
DEGUM-zertifizierten Refresherkurses
zur Notfallsonographie soll interessierten Kolleginnen und Kollegen eine Plattform angeboten werden, die grundlegenden Fertigkeiten zu erlernen, das eigene bisherige Tun zu hinterfragen und
vielleicht auch neue Aspekte, wie zum
Beispiel den Einsatz der Kontrastmittelsonographie beim Traumapatienten, als
Anregung mitzunehmen.
So bleiben abschließend hoffentlich
manch interessierte und begeisterte
Kolleginnen und Kollegen übrig, die sich
vielleicht zukünftig etwas mehr um die
Ultraschalldiagnostik im Fachgebiet bemühen möchten. All diejenigen dürfen
wir dann zum Mitgliedertreffen einladen, denn die Arbeit und die Aktivitäten
einer AG leben ja bekanntlich vom Mitmachen!
DEGUM – zertifizierter Refresherkurs „Notfallsonographie beim Traumapatienten“
Kursmodul 1: Mittwoch, 24. Oktober 2012, Kursmodul 2: Donnerstag, 25. Oktober 2012
jeweils 7.45 bis 9.15 Uhr, Messe/ICC Berlin, Saal 14.2
AG Ultraschall der DGU – 6. Mitgliedertreffen
Mittwoch, 24.10.2012, 11.30 bis 12.30 Uhr, Messe/ICC Berlin, Salon Zeppelin
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
607
Aus den Verbänden
operation mit der Sektion Chirurgie der
Deutschen Gesellschaft für Ultraschall
in der Medizin (DEGUM) und hier insbesondere mit der AG Orthopädie und
Unfallchirurgie unter dem Dach dieser
Sektion weiter ein wichtiger Baustein
der Arbeit. Von Seiten der AG Ultraschall der DGU wollen wir diese neue
AG bei der DEGUM aktiv begleiten, eine
enge Kooperation mit dieser pflegen. Da
gerade relevante Punkte, wie zum Beispiel die anerkannte Zertifizierung von
Ausbildungskursen oder die Beratung
entsprechender politischer Gremien bezüglich der Inhalte im Leistungskatalog
im Verantwortungsbereich der DEGUM,
ist diese enge Zusammenarbeit unabdingbar. Auch aktuelle Entwicklungen
um die Anerkennung sonographischer
Leistungen im diagnostischen Algorithmus verschiedener traumatologischer
Krankheitsbilder, zum Beispiel durch
die Berufsgenossenschaften, zeigen, dass
hier im Schulterschluss versucht werden
muss, die Sonographie richtig zu positionieren. Die Gruppe der aktiven Sonographeure muss hier zusammenhalten. Wir
werden gemeinsame Ressourcen nutzen
müssen.
Aus- und Weiterbildung
Neben diesen Refresher-Kursen wird
aktuell das Ausbildungskonzept der
DEGUM für die gesamten Kursformate diskutiert. Hier wird nun schon seit
längerem versucht, ein über alle medizinischen Fachgebiete hinweg einheitliches Ausbildungscurriculum mit
abschnittsweise inhaltlich vollständig
deckungsgleichen Ausbildungsinhalten
zu entwickeln. Dass dies in Anbetracht
des Umfangs des kompletten chirurgischen Fachgebietes sicher nur bedingt
sinnvoll sein kann, liegt auf der Hand. Als
sonographische Vertretung der Fachgesellschaft auf unfallchirurgischem Fachgebiet gilt es, diesen Prozess kritisch zu
verfolgen, die Dinge an die Realität anzupassen.
wissenschaftlichen Ebene entsprechend
interessante und wertvolle Aspekte erarbeitet werden. Dazu laufen aktuell unter
dem Dach der AG mehrere interessante Studien, von der Bearbeitung zu den
Einsatzmöglichkeiten der Sonographie
bei der Frakturdiagnostik und deren
Verlaufsbeobachtung, zu den Anwendungsmöglichkeiten der Kontrastmittelsonographie bis hin zur Erprobung neuer
technischer Optionen, wie zum Beispiel
dem Einsatz der Elastographie. Hierzu dürfen wir dann sicher in einer der
nächsten Ausgaben der OUMN näheres
berichten.
Werte Kolleginnen und Kollegen, die zurückliegenden Monate haben für die AG
Ultraschall der DGU bereits viele neue
Optionen gezeigt, viele Möglichkeiten
und interessante Themenfelder haben
sich aufgetan. Somit wird die Arbeit sicher nicht weniger werden. Wir würden
uns also freuen, Sie, die Sie vielleicht an
der Ultraschalldiagnostik interessiert
sind oder diese in Ihrem beruflichen
Alltag zu schätzen wissen, ganz herzlich
zur Mitarbeit einladen und begrüßen zu
dürfen.
Forschung
Zu guter Letzt werden wir in derartigen
Diskussionen im Speziellen mit der Anerkennung der Sonographie im Allgemeinen nur Erfolg haben, wenn auf der
Prof. Dr. Benedikt
Friemert, Ulm, leitet
die AG Ultraschall
der DGU. Kontakt:
benediktfriemert@
t-online.de
DGU
Gerade vor dem Hintergrund der genannten Aspekte zur Kooperation und Zusammenarbeit werden nun zunehmend auch
gemeinsame Aus- und Weiterbildungskurse bei verschiedensten Möglichkeiten
angeboten, so zum Beispiel zuletzt auf
der Jahrestagung der Vereinigung Süd-
deutscher Orthopäden und Unfallchirurgen (VSOU) 2012 in Baden-Baden. Dort
bot die AG Orthopädie und Unfallchirurgie der Sektion Chirurgie bei der DEGUM
mit Unterstützung der AG Ultraschall der
DGU einen Refresherkurs „Sonographie
der Bewegungsorgane – Techniken für
die Praxis“ an. Der Kurs wurde mit sehr
guter Resonanz und vor allem durchweg
sehr ermunterndem Feedback aufgenommen, so dass derartige Kurse auch
künftig entsprechend angeboten werden
sollen.
608
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Aus den Verbänden
Jahresbericht des ANV
Dr. Peter Kalbe
Ärger mit der BG-Abrechnung
Der permanente und zunehmende Ärger
mit Rechnungskürzungen durch einzelne Berufsgenossenschaften zieht sich
durch alle Sitzungen des Ausschusses.
Bisher konnte den gebeutelten Kollegen
nur empfohlen werden, den Weg über
die Geschäftsführung des zuständigen
Landesverbandes der DGUV zu suchen,
wenn mit den Sachbearbeitern der BGen
keine einvernehmliche Lösung möglich
war. In der Zukunft verspricht eine Initiative des Bundesverbandes der D-Ärzte
(BDD), namentlich seines geschäftsführenden Arztes Tankred Haase aus Berlin,
Abhilfe. In Zusammenarbeit mit dem
Landesverband Nordost der DGUV wurde eine „Clearingstelle“ für Unstimmigkeiten bei der BG-Abrechnung eingerichtet, die zurzeit noch als Pilotprojekt
Erfahrungen sammelt. Auch D-Ärzte aus
anderen Regionen können sich an diese
Clearingstelle wenden. Der ANV unterstützt gemeinsam mit den anderen in
der GBK (Gemeinsame BG-Kommission
der
unfallchirurgisch-orthopädischen
Berufsverbände) vertretenen Organisationen diese Initiative. Es ist unbedingt
notwendig, eine zentrale Schiedsstelle
zu installieren, um den permanenten Ärger und vor allem auch juristische Auseinandersetzungen zwischen den BGen
und den D-Ärzten zu vermeiden. Gleichfalls unterstützt der ANV die Forderung,
auch niedergelassene Unfallchirurgen in
die Überarbeitung der „Arbeitshinweise
der Unfallversicherungsträger zur Bear-
beitung von Arztrechnungen“ („JägerPapier“) einzubinden.
Ausschuss wird versuchen, diese Unstimmigkeit in der nächsten Auflage zu korrigieren.
Weißbuch Schwerverletztenversorgung
Forum niedergelassener Unfallchirurgen
Schon kurz nach dem Erscheinen der
ersten Auflage des DGU-Weißbuches
Schwerverletztenversorgung hatte der
ANV den Wunsch geäußert, in einer Revision auch die ambulante Weiterbehandlung von polytraumatisierten Patienten
zu definieren. Der ANV wurde dankenswerter Weise in die Bearbeitung der jetzt
erschienenen Neuauflage eingebunden.
Das Kapitel 3.8 „Ambulante Weiterbehandlung im TNW“ wurde entscheidend
vom ANV mitgestaltet. Die dort definierten Voraussetzungen bieten allen interessierten niedergelassenen Orthopäden
und Unfallchirurgen die Möglichkeit, sich
in der ambulanten Weiterbehandlung
von schwerverletzten Patienten zu engagieren. Diese Voraussetzungen entsprechen in etwa dem Standard für eine DArzt-Zulassung, wobei auch nachgewiesene gleichwertige Erfahrungen berücksichtigt werden können. Der ANV vertritt
die Auffassung, dass so ein sachgerechter
Kompromiss zwischen dem hohen Qualitätsanspruch im TraumaNetzwerk der
DGU und den Wünschen der niedergelassenen Unfallchirurgen gefunden wurde.
Leider hat der Weißbuch-Redaktionsausschuss ein Detail bezüglich der Interaktion mit stationären Einrichtungen anders
entschieden, als es vom ANV gewünscht
wurde: Die obligate Teilnahme an regelmäßigen Qualitätszirkeln des regionalen
TraumaNetzwerks dürfte die Akzeptanz
bei den niedergelassenen Unfallchirurgen negativ beeinflussen. Der ANV hatte
hier für eine fakultative Regelung votiert.
Hier zeigt sich, dass im stationär-universitären Umfeld wenig Verständnis für die
Situation niedergelassener Unfallchirurgen besteht, die im Zeitalter einer pauschalierten Vergütung die aufwändige
ambulante Nachbehandlung und Rehabilitation von Schwerverletzten allenfalls aus Philanthropie oder Interesse an
der Unfallchirurgie schwerpunktmäßig
anbieten werden. Es erschien dem ANV
nicht sachgerecht, dieses Engagement
durch weitere Auflagen zu bremsen. Der
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Bereits zweimal hat der ANV im Rahmen
des Deutschen Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie in Berlin ein sehr
gut besuchtes „Forum niedergelassener
Unfallchirurgen“ als Vortrags- und Diskussionsveranstaltung angeboten. Auch
für den DKOU 2012 ist diese Veranstaltung im Programm (25. Oktober 2012,
16.30 bis 18 Uhr, Saal 44):
■
■
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■
Telemedizinische Kooperation in
der Unfallchirurgie – auch mit Niedergelassenen?
J. Sturm, DGU
MRT-Kompetenz ist unverzichtbar
für Unfallchirurgen und Orthopäden!
A. Goldmann, BVOU
Umsetzung der neuen Bedingungen für niedergelassene D-Ärzte
aus Sicht der DGUV
M. Oberscheven, DGUV
Aktuelle Probleme der niedergelassenen D-Ärzte
T. Haase, BDD
Insbesondere freuen wir uns über die
Zusage von Herrn Oberscheven von der
DGUV, den anwesenden Unfallchirurgen zu aktuellen Problemen Rede und
Antwort zu stehen. Dort dürfte neben
der Umsetzung der 2011 neu eingeführten Fortbildungsverpflichtung vor allem
auch das oben genannte Problem mit der
Rechnungsprüfung im Fokus stehen. Der
ANV freut sich auf möglichst zahlreiche
Teilnehmer.
DGU
Der Ausschuss Vertretung Niedergelassener Vertragsärzte (ANV) vertritt 432
niedergelassene DGU-Mitglieder (Stand
Juni 2012). Das sind 9,6 Prozent der insgesamt 4.478 DGU-Mitglieder. Der Ausschuss tagt auch in Zukunft regelmäßig
zwei- bis dreimal jährlich, meist in Berlin, und ist offen für neue junge Mitglieder, die mithelfen wollen, die Interessen
der niedergelassenen Unfallchirurgen in
der DGU zu wahren. Mit dem Eintritt der
Kolleginnen Haase aus Berlin und Bennemann aus Bayern sind nunmehr auch
die niedergelassenen Unfallchirurginnen
repräsentiert.
Dr. Peter Kalbe, Rinteln,
ist Vorsitzender des
Ausschusses Vertretung
Niedergelassener
Vertragsärzte (ANV) der
DGU. Kontakt: peter.
[email protected]
609
Aus den Verbänden
Neue Mitglieder
Seit dem Redaktionsschluss des vorigen
Heftes bis zum Redaktionsschluss dieses
Heftes haben folgende Personen einen
Antrag auf Mitgliedschaft in der DGU
gestellt:
Koehl, Dr. med. Philipp · Weiden i.d.Opf.
Trini, Florian · Fürth
Möhlig, Dr. med. Thorsten · Schwäbisch
Hall
Verhoeven, Stephanie · Bochum
Baier, Dr. med. Britta · Heidenheim
Riemer, Dr. med. Carsten · Minden
Beger, Josefine · Dresden
Ritter, Dr. med. Markus · Karlsruhe
Hien-Völpel, Typhanie · Lehrte
Hilgenstock, Katja · Heidenheim
Rongelraths, Dipl. med. Roland ·
Magdeburg
Jung, Dr. med. Sven · Bochum
Schürle, Bernd · Köln
Pollok, Dr. med. Andreas · Freiburg
Westhauser, Dr. med. Andreas ·
Bietigheim-Bissingen
Popp, Dr. med. Dominik · Bamberg
Laut § 4 Abs. 3 der Satzung der DGU
gelten die vorgenannten Antragsteller
als endgültig aufgenommen, sofern
nicht innerhalb von vier Wochen nach
Veröffentlichung Einspruch gegen die
Mitgliedschaft erhoben wird.
N E U E M I TA R B E I T E R I N I N D E R G E S C H Ä F T S S T E L L E D E R D G U
DGU
Christine Hepner ist seit 1. September 2012
als Mitarbeiterin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in der DGU-Geschäftsstelle tätig.
Sie vertritt Susanne Herda, die sich derzeit
im Mutterschutz befindet. Frau Hepner wird
die Pressearbeit der DGU aktiv gestalten. Darüber hinaus wird sie die DGU in der redaktionellen Arbeit für die Website und für die
Mitteilungen und Nachrichten in O und U unterstützen. Sie studierte Sprachen, Wirtschafts- und Kulturraumstudien an der Universität Passau und Betriebswirtschaft/ Wirtschaftsinformatik an der Technischen Fachhochschule Berlin. Sie ist seit vielen Jahren im
Bereich Öffentlichkeitsarbeit, Online-Redaktion und Journalismus tätig. Zuletzt arbeitete
sie als Online-Redakteurin bei der Fluggesellschaft airberlin und als Redakteurin beim
Bundesministerium der Verteidigung.
610
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Aus den Verbänden
DGU
1/1 Anzeige
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Februar
Oktober2012
2012
611
Für Sie gelesen
Andermahr u.a.
Erkrankungen und
Verletzungen des
Rückfußes
DÄV 2011
99,95 Euro
Jerosch ∙ Heisel
Management der
Arthrose
Deutscher Ärzte-Verlag,
2010
69,95 Euro
Martini ∙ Daecke
Traumatologische
Handchirurgie
Springer-Verlag, 2011
99,95 Euro
612
Wertvolle Bereicherung
Der Rückfuß, verkürzt und damit verkannt nur als
Ferse bezeichnet und solchermaßen mehr oder weniger auf das chirurgisch „schwierige“ Fersenbein
projiziert, stellt eine in sich geschlossene funktionelle Region dar, die erst spät als Schlüsselposition
des Beines wahrgenommen worden ist. Entscheidend für eine neue Bewertung waren Erkenntnisse der Biomechanik, die angesichts der Vielgliedrigkeit der ganzen Fußregion nicht eben leicht zu
durchschauen ist. Dem stellen die insgesamt sieben Autoren eine glücklich abgestimmte Synopsis,
aufbauend auf einer eingängig dargestellten funktionellen Anatomie, in den Kapiteln Weichteilmanagement, Band- und Sehnenverletzungen sowie
Arthritis und Arthrose, Arthrodese, Endoprothetik,
ergänzend Arthroskopie des OSG und Schmerzsyndrom, gegenüber. Ein knappes, aber eindrucksvolles Kapitel behandelt klassische Amputationen
nach neuen Gesichtspunkten. Das umfangreichste
Kapitel Frakturen und Luxationen richtet sich an
den vier Komponenten Sprung-, Fersen-, Kahnbein
sowie Cuboid/Cuneiformia aus und wägt operative und konservative Therapien ab. Überaus reichlich ist die Literatur, die auch ältere, insbesondere
aber viele englische Titel, verzeichnet. Dieser Band
stellt eine wertvolle Bereicherung für die unfallchirurgisch-orthopädische Praxis des erst allmählich
dem Neulandcharakter entwachsenden Organs dar.
Lehrreich und begrüßenswert
Die Zeit, in der der Verschleißkrankheit Arthrose hauptsächlich mit mechanischen Mitteln der
Entlastung (Umstellungs-OP, Krankengymnastik,
Hilfsmittel) beizukommen versucht wurde, liegt
noch nicht allzu weit zurück. Hinter dem Begriff
Management verbergen sich die zahlreichen Fortschritte der letzten zwei bis drei Jahrzehnte, die
erst in ihrem Zusammenwirken ein neues Gesamtkonzept verwirklichen. Dieses spiegelt sich wider in zahlreichen Einzelkapiteln übersichtlichen
Umfanges, die gleichermaßen Morphologie und
Funktion, biologische Grundlagen, Pharmakologie,
Ernährung (!), sodann die breite therapeutische
Palette: Physio- und Physikalische Therapie, Balneotherapie, auch naturheilkundliche Anwendungen und Akupunktur, intraartikuläre Medikation,
in breitem Ansatz gelenkerhaltende und -ersetzende OPen in treffender Textgestaltung und mit
eindeutigen nativen, schematischen und tabellarischen Abbildungen erläutern. Wie sehr der Wandel
nicht nur der medizintechnischen diagnostischen/
therapeutischen Hilfsmittel, zum Beispiel Kernspintomographie, Labormedizin, sondern auch und
gerade die ärztliche (Gesamt-)Sicht die heutige
Therapie beeinflussen, verdeutlicht der Abschnitt
„Konzept der Gelenkschule“, der die wissenschaftlich-praktischen Erkenntnisse und die aktive Einbeziehung des Patienten zusammenschließt. Aus
alledem ergibt sich eine lehrreiche begrüßenswerte Hilfe für Klinik und Praxis.
Rasche und sichere Anleitung
Unter den in neuerer Zeit erschienenen handchirurgischen Buchveröffentlichungen stellt dieses
vom Altmeister Martini mit W. Daecke verfasste
Werk eine Besonderheit dar, indem es sich unter
Verzicht auf klinisch-nosologische Erörterungen
im besten Sinne puristisch auf die Operationstechnik beschränkt, ohne dass dadurch der Lehrbuchcharakter beeinträchtigt wird. Kenntnis und
Beachtung der Lehren der Allgemeinen Chirurgie
müssen bei der chirurgischen Versorgung einer
jeden Handverletzung als selbstverständlich vorausgesetzt werden. Die Hand besteht aus einer
Vielzahl feingliedriger Strukturen und Verflechtungen von Muskeln-Sehnen, Bändern, KnochenGelenken, Gefäßen, Nerven, Gleitbahnen und
einem handspezifischen Hautmantel, für die spezielle OpP-Techniken mit dem Ziel der Wiederherstellung ad integrum unter Anwendung größt-
möglichen atraumatischen Vorgehens entwickelt
wurden. Die Autoren beschreiben diesen Weg für
die einzelnen Gewebe – Haut, Sehnen, Knochen
(Osteosynthesen), Kapsel-Bandapparate, Nerven
– katechismusartig unter Vermeidung jeglicher
textlicher Weitschweifigkeit in unübertrefflicher
Klarheit und unter Beifügung nur das wirklich Wesentliche darstellender Zeichnungen. Durchgehend
sind die Kapitel in Behandlungsprinzip, Indikation,
Kommentar=Abweichungen, Gefahren etc., Technik, Komplikationen, Nachbehandlung gegliedert.
Dadurch wird auch dem Nichthandchirurgen sowie
dem Lernenden eine gleichermaßen rasche wie sichere Anleitung vermittelt. Ein abschließendes Kapitel Begleit- und Nachbehandlung (Physio-, Ergo-,
Schmerztherapie) stellt eine wichtige Ergänzung
dar.
Prof. Dr. Jürgen Probst, Murnau
Prof. Dr. Jürgen Probst, Murnau
Prof. Dr. Jürgen Probst, Murnau
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Für Sie gelesen
Krukemeyer ∙ Möllenhoff
Endoprothetik
De Gruyter 2012,
2. Auflage
69,95 Euro
Für niedergelassene Praktiker
Die Zahl der jährlich vorgenommenen Erstimplantationen von Gelenkendoprothesen und deren Revisionen zeigen einen ungebremsten Anstieg. Das
hier bereits in der 2. Auflage vorliegende Buch mit
dem griffigen Titel „Endoprothetik“ wurde von den
Herausgebern deshalb bewusst an die niedergelassenen Praktiker gerichtet. Der Umgang mit der
betroffenen Patientengruppe, die Nachuntersuchungen und Einleitung zeitnaher Maßnahmen bei
Komplikationen liegen vor allem in ihren Händen.
Reich und vielfarbig bebildert mit Kapiteln zum
Gelenkersatz von Schulter, Hüfte, Knie und Sprunggelenk ist es dank namenhafter Autoren gelungen,
im Dickicht der wissenschaftlichen Literatur einen
fundierten Überblick zu vermitteln und auch aktuelle Fachdiskussionen nachvollziehbar zu machen.
In jedem Kapitel werden jeweils die Entwicklungsgeschichte, Materialkunde, Prothesentypen, Implantationsphilosophien sowie Operationsindika-
tionen und -techniken dargestellt inklusive eines
kleinen Literaturverzeichnisses. Für die schnelle
Rekapitulation wurde konsequent eine grüne Marginalspalte zum Querlesen eingefügt. Zusätzlich
findet sich angesichts steigender Revisionszahlen
auch ein umfangreiches Kapitel zu postoperativen
Komplikationen, insbesondere auch über den Umgang mit periprothetischen Infektionen. Besonders
lesenswert ist die Darstellung der Sprunggelenksendoprothetik von der Fachgruppe der Universität
Magdeburg. Dieser Gelenkersatz konkurriert regelmäßig mit der Arthrodese und mehr als bei anderen Gelenken kann hier nur im Zusammenspiel mit
der Korrektur der gesamten Statik ein gutes Ergebnis erzielt werden. Alle erforderlichen knöchernen
und ligamentären Zusatzeingriffe am Fuß werden
ausführlich erläutert.
Kein Männerthema mehr
Gerade in der Orthopädie ist die Frage nach Gender-Unterschieden sehr spannend, war das doch
in der Vergangenheit in fester Männerhand. Durch
das Engagement der Herausgeberinnen wurden in
diesem Buch die Inhalte der erstmals im Wintersemester 2009/2010 an der Medizinischen Universitätsklinik Graz abgehaltenen interdisziplinären
Ringvorlesung „Genderunterschiede in der Orthopädie“. Zwar beziehen sich einige Kapitel vornehmlich auf auf die Grazer Orthopädie, der Bogen wird
jedoch sehr international gespannt. Das Buch kann
nicht alle Fragestellungen bis ins Detail erläutern,
jedoch bekommt man grundlegende Informationen, die Lust auf mehr machen. Weniger erwartete Themen wie zum Beispiel der Genderaspekt bei
Knochenmetastasen oder die Therapie von Knochen- und Weichteiltumoren wechseln sich ab mit
eher klassischen Gender-Erkrankungen wie dem
Hallux valgus. Fazit: Ein interessanter Einstieg in
das Thema der Gender-Unterschiede in der Orthopädie.
Praxisnahes Kinsesiotaping-Lehrbuch
Die 2. Auflage dieses Buches ist wie sein Vorgänger strukturiert und mit den notwendigen theoretischen Hintergrundinformationen ausgestattet.
Zielgruppe sind die Angehörigen aller Heilberufe,
auch die Bedürfnisse von Berufseinsteigern werden bedient. Fortgeschrittenen bietet das Buch ein
Handbuch mit konzentrierten Informationen. Auf
den nur 110 Seiten wird ein komprimiertes und
dennoch umfangreiches Wissen zum Thema Kinesiotaping verständlich dargelegt. Auf diese Weise
ist es möglich, die erfassten Sachverhalte schnell
und unkompliziert in die Praxis umzusetzen. Das
ermöglicht die selbstständige Entwicklung von
Tapeanlagen für individuelle Problemlösungen.
Die theoretischen Grundlagen werden im ersten
Teil grundlegend und plausibel dargestellt. Der
praktische Teil präsentiert illustrativ und fassbar
in kompakter und präziser Form die notwendigen
Informationen, ergänzt durch 145 große Farbfotos
und Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Außerdem
erscheinen diverse Taping-Kombinationen bei häufigen klinischen Befunden typischer Beschwerden
des muskuloskelettalen Apparates, auch mittels
klassischer Tapes, sowie im letzten Kapitel zusätzlich Anleitungen zu den verschiedenen Dehnungspositionen im Rahmen des Tapings. Alle Abschnitte
des Buches zeichnen sich durch ihr mehrfarbiges
und übersichtliches Layout aus. Ergänzend sind ein
solides Stichwortverzeichnis und ein Glossar der
Fachtermini vorhanden. Im Vergleich zur Erstauflage wurden geringfügige Mängel, beispielsweise die
Qualität von Druck und Bindung, verbessert. Fazit:
Ein sowohl für Berufseinsteiger orientierendes, als
auch für Taping-Fortgeschrittene und Profis kompaktes Handbuch, welches sich vornehmlich durch
seine Verständlichkeit und Übersichtlichkeit auszeichnet. Gut geeignet als Lehranleitung und Nachschlagewerk.
Dr. Martin Ihle, Worms/Berlin
Dr. Sandra Breyer, Hamburg
Scheipl ∙ Rasky
Gender-Unterschiede in
der Orthopädie
facultas.wuv, 2012
29,10 Euro
Habsch
Kompaktkurs
Kinetische Tapes
2., erweiterte Auflage
Habsch Verlag, 2011
24,80 Euro
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Dr. Peter Knoppe, Berlin
613
Für Sie gelesen
Fleckenstein ∙ Trinczek
Quickstart Akupunktur
Haug Verlag, 2012
39,99 Euro
Otto ∙ Wieland
Erlebnis Unfallchirurgie
Novumpocket, 2011
9,45 Euro
614
Der Titel ist Programm
Erfrischend anders ist das vorliegende Buchkonzept, mit dem die Autoren dem Leser den Spaß und
die Freude an der Akupunktur vermitteln wollen.
Mit einem modernen Sprachstil werden die Erkenntnisse der Jahrtausende alten Chinesischen
Medizin an die heutige Zeit adaptiert und mit
dem westlichen Verständnis und der Therapie von
Krankheiten kombiniert. Das Buch umfasst mehr
als 200 Seiten, und die äußere Gestaltung ist durch
erläuternde Tabellen und ansprechende Abbildungen geprägt. Zunächst werden die chinesischen
und westlichen Grundlagen der Akupunktur dargestellt. Sehr schön wird das im Westen entwickelte Konzept der Körperachsen erläutert, ausgehend
von der Leitbahnenbeschreibung der chinesischen
Medizin. Des Weiteren wird auf die westlichen
Konzepte der Triggerpunktakupunktur und der
Mikroakupunktur eingegangen, durch die das Behandlungsspektrum in den letzten Jahren erheblich erweitert wurde. Im Weiteren werden dann
die jeweiligen Konzepte in einem integrativen, praxisorientierten Behandlungssystem zusammengeführt. Dem Leser wird ein pragmatisches Konzept
an die Hand gegeben zur Diagnostik und Therapie
der Akuterkrankungen, die als Leitbahnenerkrankungen der Akupunktur besonders gut zugänglich
sind. Kurz wird auch auf die Herangehensweise des
Erkennens und Behandelns von Innen-Erkrankungen eingegangen. Didaktisch gut aufbereitet und
visuell ansprechend gestaltet werden im 4. und
5. Kapitel des Buches die wichtigsten Akupunkturpunkte sowie die theoretische Grundlage der
Akupunkturtechniken abgehandelt. Ausgehend
von dem bis dato erworbenen Wissen, erhält der
Leser nun eine Zusammenfassung im Sinne eines
Leitfadens. In neun sehr umfassend dargestellten
Fallbeispielen aus dem orthopädischen und neurologischen Praxisalltag erfolgt dann der Schritt
in die praktische Umsetzung. Entsprechend dem
hohen wissenschaftlichen Anspruch der Autoren
werden abschließend die wichtigsten Studien zur
Grundlagenforschung und klinischen Anwendung
der Akupunktur erläutert und ein umfassendes
Literaturverzeichnis geboten. Fazit: Insgesamt ein
absolut gelungenes und lesenswertes Werk, welches alle Therapeuten, die sich mit der Akupunktur
beschäftigen, begeistern wird.
Gedanken zur Unfallchirurgie in Prosa und Versform
Wieland Otto, einer der führenden deutschen Unfallchirurgen, schildert seinen Werdegang und
seine universitäre und berufsgenossenschaftliche
Karriere in der DDR und nach der Wiedervereinigung Deutschlands in anschaulicher und kritischer
Form. Er verweist auf seine persönliche Neigung
zur Unfallchirurgie, den Einfluss von Familienangehörigen und Freunden, die Vorbildwirkung seiner
akademischen Lehrer und vieler Kollegen im Inund Ausland. Als Ehrenmitglied der AO-Deutschland hat er besonders gute Beziehungen zu dieser
internationalen Foundation. Über Jahre hat er AOKurse in Halle initiiert und geleitet. Die aus seinem Buch ersichtliche Geradlinigkeit und Energie
des Autors, sein besonderes Talent im Umgang mit
Patienten, Mitarbeitern und Studenten und eine
auffallende Akribie, die in der besonders technisch
ausgerichteten Unfallchirurgie notwendig ist, können als Triebkräfte seines erfolgreichen Wirkens
als Arzt und Hochschullehrer bezeichnet werden.
Der besondere Reiz der Veröffentlichung besteht in
der Durchflechtung der prosaischen Mitteilungen
mit zahlreichen Gedichten des Autors. In diesen
erreicht er andere Dimensionen, stellt größere Zusammenhänge dar, erörtert aber auch schwierige,
teils selbst erlebte Lebenssituationen. Immer wieder liest man seinen Dank an Gefährten, Kollegen
und Freunde, deren Unterstützung er seine herausragende Berufsbiographie verdankt. Die innere
Auseinandersetzung mit fachbezogenen Problemen, das Für und Wider von Entscheidungen und
besonders die Betonung, dass unsere Bemühungen letztlich nur dem Wohl der Patienten dienen,
kennzeichnen das hohe ärztliche Ethos des Unfallchirurgen und Poeten. Fazit: W. Otto stellt die
besonderen Konditionen und Belastungen eines
akademischen Karriereaufbaus in der DDR dar. Er
schildert am Beispiel der Unfallchirurgie in Halle,
dass es auch in der DDR Chirurgenschulen mit langer Tradition und prägendem Vorbild gegeben hat.
Dr. Christian Martin Smit, Gelsenkirchen
Prof. Dr. Eberhard Markgraf, Jena
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Service / Preise
Reisestipendium der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. 2013
Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. schreibt für 2013 ihr Reisestipendium aus. Das Stipendium soll wissenschaftlichen Nachwuchs beim Besuch
einer klinisch oder experimentell bedeutenden ausländischen Einrichtung unterstützen, deren Tätigkeit hauptsächlich
oder überwiegend der Unfallchirurgie
gewidmet ist. Das Stipendium ist mit
Gesellschaft sein und sich in nichtselbstständiger Stellung befinden. Die Bestimmungen finden Sie auf der Website www.
dgu-online.de, Rubrik „Bildung“. Der Bewerbung sind in dreifacher Ausfertigung
zuzufügen:
■
■
■
5.000 Euro
■
dotiert. Das Stipendium kann geteilt
werden. Bewerber müssen Mitglied der
Die Bewerbungen sind bis zum
28. Februar 2013 zu richten an:
Deutsche Gesellschaft für
Unfallchirurgie e.V.
Luisenstr. 58/59
10117 Berlin
Lebenslauf
Verzeichnis der Veröffentlichungen
Beschreibung des mit dem Aufenthalt
verbundenen Zwecks
Bescheinigung der einladenden Einrichtung und der entsendenden Institution
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
615
Service / Fort- und Weiterbildung
1. Kursangebote der Akademie Deutscher Orthopäden (ADO)
Liebe Mitglieder, gern können Sie die
Akademie ansprechen unter
Tel.: (0 30) 79 74 44-51, -59,
Fax: (0 30) 79 74 44-57,
E-Mail: [email protected].
Veranstaltern sind wir bei der Zertifizierungen Ihrer Fortbildungskurse über die
jeweilige Landesärztekammer sowie bei
der Veröffentlichung über unsere Medien
behilflich.
Anmeldungen sind jetzt auch direkt auf der Homepage möglich unter www.institut-ado.de
Facharztvorbereitungskurse Berlin FAB Termine 2012
Ort
Kursthema
Termin
Leitung
Info / Anmeldung
Gebühr
Punkte
Berlin
Facharztvorbereitungskurs
26.11. - 01.12.2012
Dr. med. Thilo
John,
Prof. Dr. Michael
Wich,
Dr. Stephan
Tohtz
Akademie Deutscher Orthopäden
Tel. 030. 797 444-59
Mail: [email protected]
590 €
790 € 2
46
1
Rheuma-Zertifizierungskurs I
Ort
Kursthema
Termin
Leitung
Info / Anmeldung
Gebühr
Hannover
Früharthritis in
Orthopädischer
Hand - Frühdiagnostik rheumatischer
Erkrankungen
01.12.2012
Dr. Schwokowski
Akademie Deutscher Orthopäden
Tel. 030. 797 444-59
Mail: [email protected]
100,00 €
130,00 € 2
Berlin
08.12.2012
Baden-Württemberg
1. Quartal 2013
RheinlandPfalz
1. Quartal 2013
Punkte
1
6
6
Praxisgründungskurs
Ort
Kursthema
Termin
Leitung
Info / Anmeldung
Gebühr
Punkte
Berlin
wichtige Punkte bei
der Praxisgründung
09. - 10.11.2012
Prof. Wich,
Dr. John
Akademie Deutscher Orthopäden
Tel. 030. 797 444-59
Mail: [email protected]
200,00 €
350,00 € 2
8
Punkte
1
Kindertraumatologie für den D-Arzt
1
616
Ort
Kursthema
Termin
Leitung
Info / Anmeldung
Gebühr
Berlin
Trauma
14. - 15.12.2012
Prof. Wich
Akademie Deutscher
Orthopäden
Tel. 030. 797 444-59
Mail: [email protected]
www.institut-ado.de
190,00 €
240,00 € 2
1
n.n.
BVOU-Mitglieder, 2 Nichtmitglieder
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Service / Fort- und Weiterbildung
Kurse zum DKOU 2012
Ort
Kursthema
Termin
Leitung
Info / Anmeldung
Gebühr
Punkte
Berlin
Oberflächen EMG
Kompaktkurs
25.10.2012
Dr. Meichsner
Akademie Deutscher
Orthopäden
Tel. 030. 797 444-59
Mail: [email protected]
www.institut-ado.de
125,00 €
8
3D/4D Wirbelsäulenverm. Kurs
26.10.2012
Dr. Jahn
100,00 € 1
130,00 € 2
6
DIGEST Stoßwellen
Zertifizierungskurs
26.10.2012
Dr. Gleitz,
Dr. Thiele
220,00 €
9
K-Logic-Taping-Kurs
26. - 27.10.2012
Geuenich
190,00 € 1
230,00 € 2
17
4D motion Kurs
26.10.2012
Dr. Jahn
45,00 € 1
55,00 € 2
4
Rheuma-Zertifizierungskurs II /AUSGEBUCHT
27.10.2012
Dr. Schwokowski
100,00 € 1
130,00 € 2
8
Röntgen Update
27.10.2012
Dr. T. Abt
100,00 € 1
130,00 € 2
9
Begutachtung
Grundkurs
27.10.2012
Prof. Wich
180,00 € 1
260,00 € 2
8
Meine Praxis ist Silber - ein Nachfolger
Gold
27.10.2012
H. Schaffer
60,00 €
Begutachtung Aufbaukurs
28.10.2012
Prof. Wich
80,00 € 1
260,00 € 2
8
Info / Anmeldung
Gebühr
Punkte
Akademie Deutscher Orthopäden, Kantstr. 13, 10623 Berlin,
[email protected], Tel: 030/
797 444 -51/-59
190 €
230 € 2
K-Logic-Taping Kurse für Ärzte / Arzthelferinnen und Physiotherapeuten
Ort
1
Kursthema
Termin
Leitung
1
Berlin
Aufbaukurs
26. - 27.10.2012
Aachen
Aufbaukurs
17. - 18.11.2012
Ingo Geuenich
17
Berlin
Basis-Crashkurs
25.01.2013
Aachen
Basiskurs
15. - 16.03.2013
16
Berlin
Basiskurs
19. - 20.04.2013
17
Berlin
Basiskurs
20. - 21.09.2013
17
Aachen
Basiskurs
27.-28.09.2013
16
Berlin
Aufbaukurs
25.-26.10.2013
17
Aachen
Aufbaukurs
06.-07.12.2013
16
16
Nur für Ärzte
90,00 Euro
6
BVOU-Mitglieder, 2 Nichtmitglieder
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
617
Service / Fort- und Weiterbildung
QM Schulungen BVOUcert
Ort
Kursthema
Termin
Leitung
Info / Anmeldung
Gebühr
Punkte
Frankfurt
a.M.
Einsteiger
10.11.2012
Beate
Deinfelder
Akademie Deutscher Orthopäden
Tel. 030. 797 444-51/59
Mail: [email protected],
Quereinsteigerschulungen nur
für Ärzte die bereits das alte
BVOUcert oder eine Schulung
über den BVOU hatten
Quereinsteiger 500,00 €,
Einsteiger
1.500,00 €,
inkl. Zertifizierung
keine
Berlin
Quereinsteiger
23.02.2013
Dr. Heber
Berlin
Einsteiger
24.02.2013
Dr. Heber
München
Quereinsteiger
29.06.2013
Dr. Hager
München
Einsteiger
30.06.2013
Dr. Hager
Punkte
Berliner Gutachten 2012
Ort
Kursthema
Termin
Leitung
Info/ Anmeldung
Gebühr
Berlin
Rentenbegutachtung Unfallversicherung (Grundkurs)
Modul I
27.10.2012
Prof. Dr. Wich
Akademie Deutscher Orthopäden, Kantstr. 13, 10623 Berlin,
[email protected],
Tel: 030/ 797 444 -51/-59
Berlin
Rentenbegutachtung Unfallversicherung (Aufbaukurs)
Modul I
28.10.2012
Prof. Dr. Wich
1
180,00 €
260,00 € 2
8
180,00 € 1
260,00 € 2
8
Info/ Anmeldung
Gebühr
Punkte
Akademie Deutscher
Orthopäden
Tel. 030. 797 444-51/59
Mail: [email protected]
in Kooperation mit IndermedForum e.V.
3D/4D Mitglieder 150 € , 11
Nichtmitglieder 200 €,
6
4D motion
Mitglieder 45
4
€, Nichtmitglieder 55 €,
inkl. Handouts
und Verpflegung, 3D Kurs
zum DKOU
Sonderpreis
3D/4D Wirbelsäulenvermessung und 4D motion Kurs Termine 2012
Ort
1
618
Kursthema
Termin
Leitung
Nordhrein
3D/4D Wirbelsäulenverm. Kurs
10.11.2012
Dr. Jahn
DKOU Berlin
3D/4D Wirbelsäulenverm. Kurs
26.10.2012
Dr. Jahn
4D motion Kurs
26.10.2012
Dr. Jahn
BVOU-Mitglieder, 2 Nichtmitglieder
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Service / Fort- und Weiterbildung
ADO Kooperationen
Sonographiekurse Hamburg Betthäuser Termine 2012-2013
Ultraschallkurse Bewegungsorgane, Sonographiekurse gemäß §6 KBV-Richtlinien und zertifiziert von DEGUM, DOOC, ADO, HÄK, BLÄK
Ort
Kursthema
Termin
Leitung
Info / Anmeldung
Gebühr
Punkte
Hamburg
Abschlusskurs
Säuglingshüfte
20. - 21.10.2012
Dr. Betthäuser
auf Anfrage
16
Aufbaukurs B II
02. - 04.11.2012
Aufbaukurs B II
01. - 03.11.2012
Schulterzentrum
Maurepasstr. 95,
24558 Hamburg
Frau Habermann
Tel.: 04193/ 959966
[email protected]
www.Schulter-Zentrum.com
Tegernsee
Kurswoche Grundund Aufbaukurs
Bewegungsapparat
(BI und BII)
10. - 15.02.2013
52
Hamburg
Aufbaukurs
Säuglingshüfte (SII)
15. - 16.06.2013
21
Abschlusskurs
Säuglingshüfte
19. - 20.10.2013
16
31
31
Termine 2013
MRT-Kurse in Stuttgart Termine 2012/2013
Kernspintomographie in der Orthopädie und Unfallchirurgie
Ort
Kursthema
Termin
Leitung
Info / Anmeldung
Gebühr
Punkte
Sportklinik
Stuttgart
Differentialdiagnose MRT
12. - 13.10.2012
Dr. med. Frieder
Mauch
16. - 17.11.2012
Pro Kurs:
300,00 €
alle 5 Kurse:
1400,00 €
"
80
Zusammenfassung
Sportklinik Stuttgart,
Dr. med. Frieder Mauch
Sekretariat Frau Schneider
Taubenheimstr. 8,
70372 Stuttgart
Tel.: 0711/5535-111,
Fax: 0711/5535-188,
www.sportklinik-stuttgart.de
Obere Extremitäten
15. - 16.03.2013
Wirbelsäule
19. - 20.04.2013
Untere
Extremitäten
05. - 06.07.2013
Differentialdiagnose MRT
11. - 12.10.2013
Zusammenfassung
15. - 16.11.2013
DGMSM Kurse Manuelle Medizin e.V. 2012/2013
LBB Zugangsvoraussetzung: Medizinstudium und Approbation (Nach der neuen WBO ist die Facharztanerkennung Voraussetzung für die
Erteilung der Zusatzbezeichnung Manuelle Medizin.)"
Ort
1
Kursthema
Termin
Leitung
Info / Anmeldung
Gebühr
Punkte
Dr. Matthias
Psczolla
Deutsche Gesellschaft für Muskuloskelettale Medizin
(DGMSM) e.V. - Akademie Boppard
e-mail: [email protected]
Tel. 06742/8001-0
www.dgmsm.de
Gebühren auf
Anfrage unter
www.dgmsm.
de
46
Boppard
LBB1
24. - 28.10.2012
Hamburg
LBB1
21. - 25.11.2012
Boppard
LBB1
05. - 09.12.2012
Boppard
LBB1
30.01. - 03.02.2013
Bad Füssingen
LBB1
13. - 17.03.2013
40
46
46
36
BVOU-Mitglieder, 2 Nichtmitglieder
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
619
Service / Fort- und Weiterbildung
Boppard
LBB1
10. - 14.04.2013
46
Hamburg
LBB1
08. - 12.05.2013
40
Boppard
LBB1
19. - 23.06.2013
46
Boppard
LBB1
04. - 08.09.2013
46
Prien
LBB1
09. - 13.10.2013
36
Boppard
LBB1
04. - 08.12.2013
46
Masterkurse 2012/2013 (nur für Ärzte mit abgeschlossener Weiterbildung in der MM/Chirotherapie
Ort
Kursthema
Termin
Boppard
MSM 2
09.-11.11.2012
26
Nürnberg
obere Thoraxapertur u. Lymphsysteme
24.-25.11.2012
16
St. Goar
Kopfschmerz,
Schwindel, Tinnitus
24.11.2012
11
Hamburg
HWS- Schultergürtel
08.12.2012
10
St. Goar
Chamäleon Leistenschmerz
23.02.2013
11
Trier
CTÜ, Schultergürtel, Verkettungen
02.03.2013
12
Boppard
Muskuloskeletale
Medizin 1 (MSM 1)
22.-24.03.2013
26
Remscheid
HWS- Kopfgelenkmanualmed. Diagnostik und Therapie
23.03.2013
26
Boppard
Muskuloskeletale
Medizin 2 (MSM 2)
19.-21.04.2013
26
Füssin- Top 10 d. myofasz. 27.-28.04.2013
Behandlungsmethoden
15
Bad
gen
620
Boppard
Muskuloskeletale
Medizin 1 (MSM 1)
23.-25.08.2013
26
Hamburg
Manualmed. Diagnostik u. Therapie
BWS - Rippen
24.08.2013
9
Boppard
Muskuloskeletale
Medizin 2 (MSM 2)
18. - 20.10.2013
26
Boppard
Muskuloskeletale
Medizin 1 (MSM 1)
08. - 10.11.2013
26
Trier
Kopfgelenke u. Kiefergelenke mit klinischen Syndromen
09.11.2013
12
St. Goar
BWS mit Zwerchfell
und Atmung
30.11.2013
11
Hamburg
Manualmed. Diagnostik u. Therapie
HWS - Kopfgelenke
14.12.2013
9
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Service / Fort- und Weiterbildung
GHBF Haltuns- und Bewegungsdiagnostik Termine 2012 - 2013
Grundlagen der Propriorezeption, Bewegungssteuerung, Haltungsanalyse, Craniomandibuläres System, binokularer Sehakt, vestibuläres System, sensomotorische, propriorezeptive Einlagen, statodynamische Messsysteme: Wirbelsäulenvermessung, EMG, Ganganalyse,
Balancetests, etc.
Ort
Kursthema
Termin
Leitung
Info / Anmeldung
Gebühr
Dr. Pfaff,
Michael Kaune,
Dr. Götz
Freitagstermin:
14.30 - 20.00 Uhr,
Samstagstermin:
09.00 - 16.30 Uhr,
Kompaktkurs:
Fr. 10.00 Uhr bis So. 15.30 Uhr,
GHBF,
Fax: 089-33 04 03 05,
www.ghbf.de
Grundkurse
(zweitägig)
300,00 €
Abschlußkurse 350,00 €
(inklusive
Kursmaterial,
Speisen und
Getränke)
München
Abschlusskurs
30.11. - 01.12.2012
Sylt
Kompaktkurs
16. - 18.11.2012
Eisenach
Grundkurs
23. - 24.11.2012
München
Abschlusskurs
30.11. - 01.12.2012
Berlin
Grundkurs
25. - 26.01.2013
Stuttgart
Grundkurs
01. - 02.02.2013
Köln
Grundkurs
22. - 23.02.2013
Salzburg
Grundkurs
15. - 16.03.2013
München
Abschlusskurs
12. - 13.04.2013
Hamburg
Grundkurs
07. - 08.06.2013
Chiemsee
Kompaktkurs
20.-23.06.2013
Termine 2013
Punkte
Dr. Karl-Sell-Ärzteseminar (MWE) e.V. Manuelle Medizin Termine 2012
Zugangsvoraussetzung: Approbation als Arzt abgeschlossene Weiterbildung Chirotherapie/ Manuelle Medizin.
Die MWE bietet in Zusammenarbeit mit der DAAO e.V. und dem Philadelphia College of Osteopathic Medicine eine osteopathische Fortbildung für Ärzte an.
Ort
Kursthema
Termin
Termine
2012
Hannover
Einsteigerkurs
24.11.-01.12.2012
Damp
Einsteigerkurs
24.11.-01.12.2012
Berlin
Einsteigerkurs zweiteilig
30.11.-09.12.2012
Ascheffel
Tagesrefresher Ma- 27.10.2012
nualmed. Algorithmus u. Behandlungskonz. B. Verkettungssynd.
Hannover
Tagesrefresher LWS/ 17.11.2012
SIG
Neuss
Tagesrefresher HWS 24.11.2012
Leitung
Info/ Anmeldung
Gebühr
Dr. med.
Herman Locher
Dr. Karl-Sell-Ärzteseminar
Neutrauchburg (MWE) e.V.
Riedstr. 5
88316 Isny-Neutrauchburg
Tel: 07562/9718-0
Fax:07562/9718-22
email: [email protected]
www.aerzteseminar-mwe.de
auf Anfrage
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Punkte
621
Service / Fort- und Weiterbildung
AGR-Fernlehrgang "Von der Verhaltens- zur Verhältnisprävention"
Sie erhalten über 3 Monate in einem Fernlehrgang die Zusatzqualifikationen "Referent für rückengerechte Verhältnisprävention"
Ort
Kursthema
Termin
Leitung
Info / Anmeldung
Gebühr
Punkte
Fernlehrgang
Zusatzqualifikation
01.11.2012
AGR e.V.
Aktion Gesunder Rücken e.V.,
Tel. 04284/ 92 69 990,
Fax: 04284/ 92 69 991,
[email protected], www.agr-ev.de
BVOU Mitglieder 295,00 €
39
01.12.2012
Arbeitsgemeinschaft Endoprothetik Termine 2012
Ort
Kursthema
Termin
Leitung
Info / Anmeldung
Gebühr
Punkte
Tübingen
AE-Kompaktkurs
Periprothethische
Frakturen
12.10.2012
Prof. Dr. Stöckle
50,00 €
10
München
12.10.2012
AE-Kompaktkurs
Trhomboseprophylaxe in der Endoprothetik
PD Dr. Hube
50,00 €
7
Bonn
AE-Masterkurs Hüfte
16. - 17.11.2012
Dr. Haas,
Prof. Dr. Wirtz
200,00 Euro
16
Dresden
14. AE-Kongress
"Rekonstruktive Gelenkchirurgie"
07. - 08.12.2012
Prof. Dr.
Günther,
Prof. Dr.
Morlock,
Prof. Dr.
Neugebauer,
Prof. Dr. Zwipp
Jelena Bindemann
Projektleiterin Veranstaltungen
Arbeitsgemeinschaft
Endoprothetik
Dienstleistungs GmbH
Kongressorganisation
Oltmannsstraße 5,
79100 Freiburg
Tel 0761 / 45 64 76 66
Fax 0761 / 45 64 76 60
[email protected]
www.ae-gmbh.com
180,00 Euro
14
Punkte
30. Fort- und Weiterbildungskurs der Initiative ´93 Technische Orthopädie 2012
Ort
Kursthema
Termin
Leitung
Info / Anmeldung
Gebühr
Dortmund
Modul 5 Refresher
u. Prüfungskurs
23. - 24.11.2012
Prof. Dr.
Greitemann
D. Kokegei
per Fax an: (0 54 24) 2 20-4 44
o. per Post an: Klinik Münsterland, Sekretariat Prof. Dr. med.
B. Greitemann
Initiative 93, Auf der Stöwwe
11, 49214 Bad Rothenfelde
auf Anfrage
DAF Zertifikat Fußchirurgie 2012 - 2013
Jahresprogramm der Deutschen Assoziation für Fuß und Sprunggelenk e.V.
622
Ort
Kursthema
Termin
Leitung
Info / Anmeldung
Gebühr
Stuttgart
Operationskurs
Vorfußchirurgie
09. - 10.11.2012
M.Gabel,
U. Gronwald
Frankfurt
a.M.
Operationskurs
Rheumafuß
16. - 17.11.2012
S.Rehart, J. Osel
Kontakt Zertifikat Fußchirurgie
der Deutschen Assoziation für
Fuß und Sprunggelenk e.V.
Veronika Ullisch
Kongress- und MesseBüro
Lentzsch GmbH
Seifgrundstr. 2, 61348 Bad
Homburg
Tel.: +49 (0) 6172-6796-0
Fax: +49 (0) 6172-6796-26
veronika.ullisch@kmb-lentzsch.
de; www.fuss-chirurgie.de
DAF Mitglieder 330,00 €
Nichtmitglieder 430,00 €
Wien
Workshop Kinderfuß
23. - 24.11.2012
F. Grill
Punkte
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Service / Fort- und Weiterbildung
Münster
Abschlusskurs –
Kursreihe 2012
25. - 26.01.2013
M. Thomas,
A. Koller,
T. Kostuj
MRT Kurse Erlangen
Kernspintomographie in der Orthopädie und Unfallchirurgie
Ort
Kursthema
Termin
Leitung
Info / Anmeldung
Gebühr
Punkte
Siemens AG
Erlangen
Kurs 2 Wirbelsäule
09. - 10.11.2012
Dr. Axel Goldmann
Orthopädie Centrum Erlangen,
Dr. Axel Goldmann, z. Hd. Frau
Barnickel, Nägelsbachstr. 49a,
91052 Erlangen, Tel. 09131 7190 - 51, Email: goldmann@
orthopaeden.com
Pro Kurs:
300,00 €
alle 5 Kurse:
1400,00 €
88
Kurs 3 Untere Extremität
07. - 08.12.2012
Kurs 4 Weichteil-,
Knochen,- GelenkErkrankungen
18. - 19.01.2013
Kurs 5 Zusammenfassung und Vertiefung an Fallbeispielen
12 - 13.04.2013
Leitung
Info / Anmeldung
Gebühr
Punkte
Dr. Hansen
IGTM-Geschäftsstelle
Am Dreieck 14b,
53819 Neunkirchen
[email protected] ,
www.igtm.de
Tel.: 02247-9001363
380,00 €
n.n.
IGTM Schmerz- und Triggerpunkt-Osteopraktiken Termine 2012
Ort
Kursthema
Termin
Köln
Kurs II
26. / 27.10.2012
Köln
Kurs III
16. / 17.11.2012
Köln
Workshop / Praktikertag
01.12.2012
Mein erstes Gutachten
Ort
Kursthema
Termin
Leitung
Info / Anmeldung
Gebühr
Punkte
Düsseldorf
Gutachtenerstellung
17.11.2012
Dr. Strich
IMB Ratingen
c/o Sportorthopädische Praxis
CALORCARREE, Tel: 02102913591 FAX: 02102-913593
E-Mail: [email protected]
95,00 €
n.n.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
623
Service / Fort- und Weiterbildung
20. Internationales Symposium für Fußchirurgie München
Zum Jubiläumskongress unter dem Motto „Back to the roots“ lädt die Gesellschaft für Fußchirurgie e. V. (GFFC) nach München ein. Internationale Referenten und Gäste werden am 7. und 8. Dezember über zahlreiche Themen der Fuß- und Sprunggelenk-chirurgie informieren
und diskutieren – von der Behandlung von Zehendeformitäten bis hin zur Revisionschirurgie. Alle Details unter www.gffc.de (Termine).
624
Ort
Kursthema
Termin
Leitung
Info/ Anmeldung
Gebühr
Punkte
München
Fuß- und Sprunggelenkchirurgie
07. - 08.12.2012
Prof. Dr. Markus
Walther
Dr. Hartmut Stinus
Gesellschaft für Fußchirurgie
e.V. (GFFC)
Robert Caceffo
Gertraud Schwinghammer
Gewerbegebiet 18, 82399 Raisting
Tel.: (08807) 94 92 44
Mail: info@gffc.de
GFFC-Mitglied:
280,00 €
Nicht-Mitglied: 330,00
€
18
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Service / Fort- und Weiterbildung
Kursangebote der AUC – Akademie der Unfallchirurgie GmbH
Weitere Informationen und Kursanmeldungen sind online möglich unter: https://www.auc-kursportal.de
Ort
Kongress/Kurs
Termin
Leitung
Info/Anmeldung
ATLS-Providerkurs
20./21.10.2012
Dr. C. Wölfl
www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de
Ludwigshafen
ATLS-Providerkurs
03./04.11.2012
Dr. C. Wölfl
www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de
Bielefeld
ATLS-Providerkurs
03./04.11.2012
Dr. C. Wölfl
www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de
Köln
ATLS-Providerkurs
16./17.11.2012
Dr. C. Wölfl
www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de
Hannover
ATLS-Providerkurs
17./18.11.2012
Dr. C. Wölfl
www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de
Kiel
ATLS-Providerkurs
23./24.11.2012
Dr. C. Wölfl
www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de
München-Unterschleißheim
ATLS-Providerkurs
24./25.11.2012
Dr. C. Wölfl
www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de
Köln
ATLS-Providerkurs
30.11./11.12.2012
Dr. C. Wölfl
www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de
Leipzig
ATLS-Providerkurs
30.11./11.12.2012
Dr. C. Wölfl
www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de
Ulm
ATLS-Providerkurs
08./09.12.2012
Dr. C. Wölfl
www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de
Hannover
ATLS-Providerkurs
08./09.12.2012
Dr. C. Wölfl
www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de
Bielefeld
ATLS-Providerkurs
15./16.12.2012
Dr. C. Wölfl
www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de
Oktober
Hannover
November
Dezember
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
625
Service / Fort- und Weiterbildung
2. Kalender
Veranstaltungen der DGU, DGOOC bzw. DGOU
Unter Schirmherrschaft der DGU, DGOOC bzw. DGOU
Ort
Kongress/Kurs
Termin
Leitung
Info/Anmeldung
Dresden
11. Deutscher AOTrauma-Fußkurs
mit praktischen Übungen am anatomischen Präparat
02.10. - 05.10.
Prof. H. Zwipp,
Prof. Dr. S. Rammelt
https://aotrauma2.aofoundation.
org
Lübeck
53. Kongress der Dt. Gesellschaft
für Handchirurgie
11.10. - 13.10.
Hannover
50. Jahrestagung der Dt.
Gesellschaft für plastische und
Wiederherstellungschirurgie e. V.
11.10. - 13.10.
Lübeck
17. DAHTH e.V. Jahrestagung
11.10. - 13.10.
Hannover
50. Jahrestagung der Deutschen
Gesellschaft für Plastische und
Wiederherstellungschirurgie
Heidelberg
Oktober
http://www.dgh-kongress.de
Prof. N.-C. Gellrich
http://www.dgpw2012.de/
11.10. - 13.10.
Prof. N.C. Gellrich
http://www.dgpw2012.de
Heidelberg Castle Meeting
Live Operations and Videos
11.10. - 13.10.
R. Siebold, H. Thermann,
F. Thorey, H. Pässler
http://www.heidelberg-castlemeeting.de
Tübingen
AE-Kompaktkurs „Periprothetische
Frakturen“
12.10.
Prof. U. Stöckle Prof. M. Wagner
http://www.ae-germany.com
Wien/
Österreich
Jahrestagung der Österreichischen
Gesellschaft für Physikalische
Medizin und Rehabilitation
(ÖGPMR) „Diagnose- und
Behandlungskonzepte in der
Physikalischen Medizin und
Rehabilitation”
12.10. - 13.10.
Prof. T. Paternostro-Sluga
http://www.oegpmr.at
Ludwigshafen
Kindertraumatologie für den D-Arzt
12.10. - 13.10.
Prof. P. Schmittenbecher, Prof. P.
A. Grützner, Dr. S. Studier-Fischer
http://www.bdc.de/bdc/
Murnau
Kurs II Zusammenhangsbegutachtung in
der gesetzlichen UV
13.10.
Dr. R. Beickert
http://www.dguv.de/landesverbaende/de/rundschreiben/
IsnyNeutrauchburg
Wochenendrefresher “Manuelle
Medizin” LWS/SIG
13.10. - 14.10.
Dr. Bischoff
[email protected]
Berlin
2nd European Hand Trauma
Prevention Congress
15.10. - 16.10.
Dr. R. Böttcher, Dr. W.
Eichendorf,
Dr. T. Linz,
http://www.handprevention2012.
org
Essen
AOSpine Masters Symposium
"Spinal Deformity"
18.10. - 19.10.
Berlin
Deutscher Kongress für Orthopädie
und Unfallchirurgie
23.10. - 26.10.
Prof. W. Mittelmeier,
Prof. C. Josten, Dr. A. Gassen
http://www.dkou.org/dkou2012/
startseite.html
Ascheffel
Tagesrefresher Manuelle Medizin
27.10.
Dr. Fleischhauer
[email protected]
Hamburg
Operationskurs Basiskurs
Handchirurgie
31.10. - 1.11.
Dr. K.-D. Rudolph
http://www.buk-hamburg.de/340-Veranstaltungen.html
4th Annual Southwest Trauma &
Acute Care Symposi
01.11. - 02.11.
Hamburg
18. Handchirurgisches Symposium
02.11.
Dr. K.-D. Rudolf
Berlin
Komplikationen in der
Kindertraumatologie II - untere
Extremität
02.11. - 03.11.
Dr. H. Giest
http://www.li-la.org/content/
Wien/
Österreich
11. Wiener Osteoporosetag
09.11.
Prof. E. Preisinger
http://www.osteoporosetag.at/
http://www.dahth.de
https://aospine2.aofoundation.org
November
Phoenix, USA
626
http://www.aztracc.org/
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Service / Fort- und Weiterbildung
Münster
VLOU-Herbsttagung
09.11.
Dr. W. Schäfer
[email protected]
Hamm
Komplikationen in der
Kindertraumatologie I - Obere
Extremität
09.11. - 10.11.
Dr. N. Farhat
http://www.li-la.org/content/
Stuttgart
DAF-Zertifikat Fußchirurgie –
Operationskurs Vorfußchirurgie II
09.11. - 10.11.
Ludwigshafen
Kurs I - Unfallbegutachtung
09.11. - 10.11.
Prof. Weise, Dr. Schröter
http://www.dgou.de
Hannover
9. Hannoveraner Arthroskopiekurs
Schulter & Knie
09.11. - 10.11.
Prof. H. Lill, Prof. Dr. P.
Lobenhoffer, PD Dr. J. D.
Agneskirchner
http://www.arthroskopiekurshannover.de/
Mainz
31. Unfallmedizinische Tagung
der DGUV (Deutsche Gesetzliche
Unfallversicherung)
10.11. - 11.11.
Prof. P. Kirschner, Prof. R.
Hoffmann
http://www.comed-kongresse.de
Köln
Rückenkurs –Akupunktur gegen
Rückenschmerzen vom Nacken bis
zum Steiß
10.11.-11.11.
Trier
3. AOTrauma-Tag für OP-Personal
10.11.
Grünwald b.
München
Abschlusskurs „Sonographie des
Stütz- und Bewegungsapparates“
10.11. - 11.11.
Münster
Fortbildungsseminar „Blended
Learning - Update Orthopädie/
Unfallchirurgie”
11.11.
Prof. C. Götze, Prof. G. Gosheger,
Prof. M. Raschke, Prof. C.
Schulze-Pellengahr, Prof. R.
Smektala
http://www.aekwl.de/index.
php?id=4543
Münster
Klumpfußtherapie nach Ponseti mit
Gipskurs
14.11.
Prof. R. Rödl
http://www.aekwl.de/
Göttingen
8. AOTrauma-Kurs für OPPersonal-Prinzipien der operativen
Frakturbehandlung
14.11. - 16.11.
Prof. K.-M. Stürmer, Prof. K.
Dresing, Bianca Lumpp
https://aotrauma2.aofoundation.
org
Mainz
Intensiv-Seminar DRG-Update 2013
15.11.
Dipl.-Kffr. R. Scheidweiler
http://www.rsmedicalconsult.com/
Nürnberg
Intensiv-Seminar DRG-Update 2013
16.11.
Dipl.-Kffr. R. Scheidweiler
http://www.rsmedicalconsult.com/l
Bonn
AE-Masterkurs Hüfte
16.11. - 17.11.
Dr. H. Haas,
Prof. D. C. Wirtz
http://www.ae-germany.com
München
5th International Hip Arthroscopy
Meeting
16.11. - 17.11.
M. Dienst, R. Villar
http://ocm-muenchen.de/
Frankfurt/M.
DAF-Zertifikat Fußchirurgie –
Operationskurs Rheumafuß V
16.11. - 17.11.
Hannover
Tagesrefresher Manuelle Medizin
LWS/SIG
17.11.
Dr. Wittich
[email protected]
Hamburg
Kurs I - Rentenbegutachtung in der
gesetzlichen UV
17.11.
Dr. V. Grosser
http://www.dguv.de/landesverbaende/de/veranstaltung/index.jsp
Bad
Mergentheim
AOTrauma-OP-Tag "Untere
Extremität Femur"
17.11.
Prof. C. Eingartner,
Bianca Lumpp
https://aotrauma2.aofoundation.
org
Kassel
1. CP-Symposium - Nutzung von
Social Media in Notfällen
21.11.
Nürnberg
Intensiv-Seminar DRG-Update 2013
22.11.
Dipl.-Kffr. R. Scheidweiler
http://www.rsmedicalconsult.com/
Isny
Sonderkurs Manuelle Medizin bei
Kindern – Kurs D/ Therapiekurs II
22.11. - 24.11.
Dr. W. Coenen
[email protected]
Istanbul/Türkei
XVI. Annual Meeting of the ESS
European Society of Surgery
22.11. - 24.11.
C. Terzi
http://www.ess2012.org/index.php
Mainz
Intensiv-Seminar DRG-Update 2013
23.11.
Dipl.-Kffr. R. Scheidweiler
http://www.rsmedicalconsult.com/
Wien/
Österreich
DAF-Zertifikat Fußchirurgie –
Workshop Kinderfuß VI
23.11. - 24.11.
Markkleeberg
2. Wirbelsäulen-Symposium im
Leipziger Neuseenland
24.11.
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
http://www.fuss-chirurgie.de
http://www.akupunktur-seminare.
de/kurse/fortbildungskurse.html
Dr. A. Junge, S. Piechatzek
https://aotrauma2.aofoundation.
org
http://www.vfos.info
http://www.fuss-chirurgie.de
http://crisisprevention.de/
news/112/.html
http://www.fuss-chirurgie.de
Dr. C. Trantakis, Dr. W. Knarse,
Dr. J. Helm, Dr. s. Kascher
http://www.twinsmania.de/
Kongresse/Wirbelsaeulensymposium-2012/
627
Service / Fort- und Weiterbildung
Tübingen
Kurs II Zusammenhangsbegutachtung
in der gesetzlichen UV
24.11.
Dr. Badke
http://www.dguv.de/landesverbaende/de/rundschreiben/
Hamburg
Kurs II Zusammenhangsbegutachtung in
der gesetzlichen UV
24.11.
Dr. V. Grosser
http://www.dguv.de/landesverbaende/de/veranstaltung/index.jsp
Neuss
Tagesrefresher Manuelle Medizin
HWS
24.11.
Dr. Roscheck
[email protected]
München
Update Tumororthopädie
24.11.
Prof. Dr. H. R. Dürr
http://www.tumororthopaedie.org
Hamburg
Rückenkurs – Akupunktur gegen
Rückenschmerzen vom Nacken bis
zum Steiß
24.11. - 25.11.
Hannover
Technikkurs I: Manuelle Medizin/
Chirotherapie
24.11. - 01.12.
Dr. Wittich
[email protected]
Damp
Technikkurs I: Manuelle Medizin/
Chirotherapie
24.11. - 01.12.
Dr. Fleischhauer
[email protected]
Wien/
Österreich
12. Wiener Rheumatag
27.11.
PD Dr. A. Dunky, Prof. M. Köller
[email protected]
München
Kompaktkurs Kinderorthopädie
27.11. - 30.11.
Prof. R. Krauspe,
Prof. K. Parsch,
Prof. T. Wirth
http://www.kinderorthopaedie.org/
Hannover
Sonderkurs Manuelle Medizin bei
Kindern – Kurs B/ Diagnostikkurs 2
27.11. - 01.12.
Dr. W. Kemlein
[email protected]
Dubai/
Vereinigte
Arabische
Emirate
Combined 33rd SICOT & 17th PAOA
Orthopaedic World Conference
28.11. - 30.11.
Frankfurt/M.
5. Kongress für
Versicherungsmedizin und
Begutachtung “Der ältere Mensch
und der demografische Wandel”
29.11.
Ho Chi Minh
City/ Vietnam
Bone & Joint Decade World Network
Conference 2012 in partnership
with SRS Lectures Course-SSHV 10
and Operative Spine Course
29.11. - 02.12.
München
Komplexe Kniechirurgie
30.11. - 01.12.
PD Dr. H. Mayr, PD Dr. R. Hube
http://www.knie-komplex.de
Bonn
15. Fortbildungsseminar
Handchirurgie, Teil 1: Frakturen
der Phalangen und Metakarpalia,
Bandläsionen von Fingern und
Daumen, Morbus Dupuytren
30.11.-01.12.
Dr. med. M. Richter
http://www.dg-h.de/Kurse_2012.
aspx
Berlin
Technikkurs I: Manuelle Medizin/
Chirotherapie
30.11. - 09.12.
Dr. Thiele
[email protected]
Tel Aviv/Israel
32nd Annual Meeting of the Israel
Orthopaedic Association
05.12. - 07.12.
Nürnberg
28. Nürnberger Arthroskopiekurs
und Gelenksymposium
05.12. - 08.12.
PD Dr. H.J. Bail,
Prof. E. Wiedemann,
PD Dr. R. Siebold
http://www.arthroskopiekursnuernberg.de
Stuttgart
7. Deutscher Wirbelsäulenkongress
- Jahrestagung der DWG Deutsche
Wirbelsäulengesellschaft
06.12. - 08.12.
PD Dr. M. Ruf
http://www.dwg2012.de
Konstanz
Verkehrsunfälle in Deutschland –
Trendumkehr bei Getöteten-und
Schwerstverletztenzahlen!?
07.12.12
http://www.akupunktur-seminare.
de/kurse/fortbildungskurse.html
http://www.sicot.org/?id_page=480
Prof. K.-D. Thomann,
Prof. M. Rauschmann
http://www.ivm-med.de/medizinischefortbildung/kongress2012
http://www.boneandjointdecade.de
Dezember
628
http://orthopedics.doctorsonly.
co.il/2012/06/41181/
http://www.traumabiomechanikgmttb.de/aktuelles
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Service / Fort- und Weiterbildung
Dresden
14. AE-Kongress – Rekonstruktive
Gelenkchirurgie
07.12. - 08.12.
Prof. K.-P. Günther,
Prof. M. Morlock,
Prof. E. Neugebauer,
Prof. H. Zwipp
http://www.ae-gmbh.com
München
20. Internationale Symposium für
Fußchirurgie
07.12. - 08.12.
Prof. M. Walther, Dr. H. Stinus
http://www.gffc.de
Heidelberg
Bewegungsstörungen der oberen
Extremität beim Kind: interdisziplinäre Strategie
07.12. - 08.12.
Dr. L. Döderlein, Dr. J. Bahm
[email protected]
Berlin
DGOOC-Fußkurs
13.12. - 15.12.
Dr. J. Dohle
Onlineregistrierung: http://www.
registration.intercongress.de
Berlin
Kindertraumatologie für den D-Arzt
14.12. - 15.12.
Prof. M. Wich
http://www.bdc.de/bdc/
Hildesheim
5. Masterclass Hildesheim (MCH)
2012
14.12. - 15.12.
Prof. B. Wippermann,
Dr. E. Mössinger
http://www.masterclass-hildesheim.
de
Milano/Italien
1st European Congress on the
development and definition of a
reconstruction ladder for the treatment of musculoskeletal conditions
using regenerative approaches
14.01. - 15.01.
Prof. G. M. Calori
[email protected]
Mayrhofen/
Österreich
31. Jahrestagung der
Deutschsprachigen
Arbeitsgemeinschaft für
Verbrennungsbehandlung (DAV)
16.01. - 19.01.
Prof. H.-O. Rennekampff,
Prof. Dr. A. Adams
http://www.dav2013.at/
Freiburg
Freiburger Knorpeltage 2013
18.01. - 19.01.
Prof. Dr. N. P. Südkamp, PD Dr.
H. O. Mayr, PD Dr. P. Niemeyer
http://www.freiburger-knorpeltage.
de
Weimar
11. Weimarer UnfallchirurgischOrthopädisches Symposium
18.01. - 19.01.
PD Dr. med. Olaf Bach
http://www.unfallsymposiumweimar.de
Bonn
1. D-Arzt-Forum des
Bundesverbandes der
Durchgangsärzte
18.01. - 19.01.
Prof. Dr. F. Bonnaire,
Prof.Dr. C. Burger
http://www.comed-kongresse.de
Zürich/Schweiz
International 31th ISMISS Course
for endoscopic & minimal invasive
spinal surgery
24.01. - 25.01.
PD Dr. med. Hj. Leu
http://www.ismiss.com/files/
fapn31_1.pdf
Schruns/
Österreich
18. Forum Wirbelsäulenchirurgie
24.01. - 26.01.
Dr. K. Schnake, Dr. L. Gobisch,
Dr. P. Lübke, Dr. M. Leimert
http://www.dwg-schruns.de
Münster
DAF-Zertifikat Fußchirurgie –
Abschlusskurs Kursreihe 2012 VIII
25.01. - 26.01.
Sölden/
Österreich
7. RuhrOnWintertour 2013
26.01. - 02.02.
Paris
17th International ArgoSpine
Symposium
31.01. - 01.02.
http://www.argospine.org
Hamburg
Kongress „Kinderreha ist kein
Luxus“
14.02. - 16.02.
http://www.rehakind.com/
Paris/Frankreich
International Shoulder Course
14.02. - 16.02.
A. Castagna, C. Gerber,
J. Iannotti, M. Scheibel, G. Walch,
K. Yamaguchi
http://www.paris-shoulder-course.
com/
München
3. Münchener Symposium für
experimentelle Orthopädie,
Unfallchirurgie und muskuloskelettale Forschung
21.02. - 22.02.
PD Dr. R. Burgkart,
Prof. M. v. Griensven,
Prof. P. Müller, Prof. M. Schieker,
Prof. A. Schilling, PD S. Vogt
[email protected].
de
Berlin
Endoprothetikkongress Berlin 2013
21.02. - 23.02.
Prof. C. Perka
http://www.endokongress.de
2013
Januar
http://www.fuss-chirurgie.de
Prof. Dr. R. H. Wittenberg,
Dr. U. Schneider, Dr. J. Keemss
http://www.ruhrsportwoche.de
oder unter 02366-1573876
Februar
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
629
Service / Fort- und Weiterbildung
Wiesbaden
DINK 2013: 4. Deutscher
Interdisziplinären Notfallmedizin
Kongress
28.02. - 02.03.
Dr. J. C. Brokmann,
Prof. R. Rossaint,
Prof. A. Schleppers
http://www.dink2013.de/grusswort.
php
München
4. Deutscher Botulinumtoxin –
Kongress München
01.03. - 02.03.
Prof. A. Ceballos-Baumann,
Dr. U. Fietzek, Prof. F. Heinen,
Arbeitskreis Botulinumtoxin e. V.
http://www.botulinumtoxin-kongress.de/index.html
Weimar
Osteologie 2013
06.03. - 09.03.
PD Dr. G. Lehrmann,
PD Dr. A. Roth
http://www.osteologie13.de
Davos/Schweiz
3rd International Knee Update – reconstructive surgery in the young
arthritic patient
07.03. - 09.03.
Dr. U. Munzinger,
PD Dr. P. Schöttle
http://www.gelenkzentrum.com
Halle (Saale)
3. AFOR Prüfarztkurs
08.03. - 09.03.
Prof. Dr. P. Augat,
Prof. Dr. R. Bader
http://www.afor.org
Ascona/Italien
Communicating Medical Error
18.03. - 22.03.
Düsseldorf
Unfallmedizinische Tagung des
Landesverbandes West der DGUV
15.03. - 16.03.
Prof. Rixen, Prof. Schildhauer
http://www.comed-kongresse.de
München
Knorpelkurs 2013
22.03. - 23.03
Prof. A. B. Imhoff,
PD Dr. S. Hinterwimmer
http://www.sportortho.de
Guangzhou/
China
Orthopedic & Rehacare Canton
2013
29.03. - 31.03.
Nürnberg
Unfallmedizinische Tagung des
Landesverbandes Südost der DGUV
19.04. - 20.04.
Prof. V. Bühren
http://www.comed-kongresse.de
Wien/
Österreich
Kongress Biospine4
„Biotechnologies for spinal surgery“
24.04. - 26.04.
M. Ogon, C. Eder, H. J. Meisel
http://www.biospine4.org/
Karlsruhe
17. Internationale Fachmesse
für Rehabilitation, Therapie und
Prävention
25.04. - 27.04.
März
http://www.come.usi.ch/
http://en.cantonrehacare.com/
April
http://www.rehab-fair.com/
Mai
München
130. DGCH-Kongress
30.04. - 03.05.
Prof. K.-W. Jauch
http://www.chirurgie2013.de/
Baden-Baden
61. Jahrestagung der VSOU
Vereinigung Süddt. Orthopäden
und Unfallchirurgen e. V.
01.05. - 04.05.
Dr. H. Locher
http://www.vsou.de
Irdning/
Österreich
DVOST-Symposium „Rund um die
Hüfte“
29.05. - 02.06.
Dr. D. Rogmans,
Prof. Dr. W. Pförringer
http://www.dvost.de/taetigkeiten/
events.html
Murnau
26. Jahrestagung der
Deutschsprachigen Medizinischen
Gesellschaft für Paraplegie
05.06. - 08.06.
Dr. D. Maier
http://www.dmgp-kongress.de
Istanbul/Türkei
14. EFORT-Kongress
05.06. - 08.06.
Berlin
Unfallmedizinische Tagung des
Landesverbandes Nordost der
DGUV
13.06. - 14.06.
Prof. A. Ekkernkamp,
Prof. Th. Mittlmeier
http://www.comed-kongresse.de
Mannheim
28. Dt.-Österr.-Schweiz. Kongress
für Sportorthopädie und
Sporttraumatologie
14.06. - 15.06.
Prof. H. Schmitt
http://www.gots-kongress.org
Würzburg
DVSE 2013
19.06. - 22.06.
Prof. F. Gohlke
http://www.dvse-kongress.de
Juni
http://www.efort.org/istanbul2013/
September
630
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
Service / Fort- und Weiterbildung
Wiesbaden
30. AGA-Kongress
19.09. - 21.09.
PD Dr. J. Agneskirchner,
PD Dr. T. Zantop
http://www.aga-kongress.info
54. Kongress der Dt. Gesellschaft
für Handchirurgie und 18. DAHTH
e.V. Jahrestagung
10.10. - 12.10.
Prof. J. Windolf,
Prof. M. Schädel-Höpfner
http://www.dgh-kongress.de
131. DGCH-Kongress
25.03. - 28.03.
Prof. J. Jähne
http://www.chirurgie2014.de
15. EFORT-Kongress
04.06. - 07.06.
Oktober
Düsseldorf
2014
März
Berlin
Juni
London/GB
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012
631
Service / Kleinanzeigen
Praxisverkauf
Orthopädische Praxis in Ostwestfalen-Lippe (bisher konservativ)
mit guter Arbeits- und Lebensqualität zu verkaufen.
D-Arzt-Tätigkeit möglich. Verschiedene Kooperations- und
Übergangsvarianten denkbar.
E-Mail: [email protected]
Chiffre: 21 12 51
Antworten auf Chiffre-Anzeigen
senden Sie bitte unter Angabe der Chiffre-Nummer an:
Pharmedia, Anzeigen- und Verlagsservice GmbH
Frau Esther Eckstein
Postfach 30 08 80
70448 Stuttgart
632
Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Oktober 2012

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