Deutsche Forschungsgemeinschaft bewilligt neuen

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Deutsche Forschungsgemeinschaft bewilligt neuen
ISSN 1610-3572 – Januar 2008 – Jahrgang 05 – Nr. 01
Deutsche Forschungsgemeinschaft
bewilligt neuen
Sonderforschungsbereich
Inhalt
Der SFB 768 „Zyklenmanagement von Innovationsprozessen –
verzahnte Entwicklung von Leistungsbündeln auf Basis technischer Produkte“ nimmt unter Leitung des Lehrstuhls für Produktentwicklung die Forschungsarbeit auf.
DFG bewilligt den SFB 768
Martin Graebsch
Frank Deubzer
Ende November wurde der von der
TU München beantragte Sonderforschungsbereich 768 „Zyklenmanagement von Innovationsprozessen“ von
der DFG zur Förderung bewilligt. Der
Sonderforschungsbereich wird sich
über einen Zeitraum von zunächst
vier Jahren mit Problemen befassen,
die bei der Realisierung innovativer
und neuartiger Lösungen auftreten.
Im Fokus der Untersuchungen stehen
dabei intransparente inhaltliche und
zeitliche Abhängigkeiten unterschiedlichster Bereiche und Disziplinen in
Unternehmen der produzierenden
Industrie, welche über den gesamten
Lebenslauf erkennbar sind.
Der neu eingerichtete SFB 768 wurde
unter Leitung des Lehrstuhls für
Produktentwicklung (Prof. Lindemann) beantragt. Die weiteren
Antragssteller sind:
• Prof. Shea und Dr. Mörtl
(Lehrstuhl für Produktentwicklung)
• Prof. Bender und Prof. Schiller
(Lehrstuhl für Informationstechnik
im Maschinenwesen)
• Prof. Krcmar und Dr. Leimeister
(Lehrstuhl f. Wirtschaftsinformatik)
• Prof. Lohmann
(Lehrstuhl für Regelungstechnik)
• Prof. Reinhart und Prof. Zäh
(Institut für Werkzeugmaschinen
und Betriebswissenschaften)
• Prof. Trinczek
(Lehrstuhl für Soziologie)
• Prof. v. Wangenheim
(Lehrstuhl für Dienstleistungs- und
Technologiemarketing)
In insgesamt 14 Teilprojekten in drei
Fakultäten wird grundlagenorientierte
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Seminarangebot bei
innovations-wissen.de
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Skilling me softly – LEAD und
TUTOR
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Next Generation Fabrication
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9th International DSM Conference
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Neuerscheinungen des Lehrstuhls
Seite 7
Ehrung für Prof. Lindemann
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Neue Mitarbeiter am Lehrstuhl
Lehrstuhl für Produktentwicklung
Technische Universität München
Prof. Dr.-Ing. Udo Lindemann
Boltzmannstr. 15
D-85748 Garching bei München
Tel. 089 289-15131
Fax 089 289-15144
Prof. Udo Lindemann – Sprecher des SFB 768 – und Teilprojektleiterin
Prof. Kristina Shea
Internet: www.pe.mw.tum.de
und interdisziplinäre Forschung
betrieben, die sich an klaren Herausforderungen der Industrie orientiert.
Zahlreiche aktuelle Beispiele aus dem
Alltag verdeutlichen den Forschungsbedarf. So ist etwa die Alterung von
Navigationsgeräten in Automobilen
wesentlich kürzeren Zyklen unterwor-
bar. Ähnliches gilt für die Technologien und Kompetenzen in den ServiceWerkstätten. Aufgrund dieser Problematik entscheiden sich derzeit viele
Kunden für eigenständige Navigationsgeräte, die nicht oder nur sehr eingeschränkt in das Bordnetz eines
Automobiles eingebunden werden
zukünftige Änderungen anpassbar
sein müssen, sich aber dennoch in
bestehende Systeme und Servicestrukturen einbinden lassen müssen.
Der Sonderforschungsbereich hat
zum Ziel, Unternehmen zu einer erfolgreichen Durchführung von Innovationsprozessen zu befähigen, indem
die ursächlichen wechselseitigen
Abhängigkeiten zeitlicher wie inhaltlicher Art analysiert und beherrschbar
werden. Zu diesem Vorhaben werden
Wissenschaftler aus den Fakultäten
der Informatik, der Ingenieurswissenschaften, sowie den Wirtschafts- und
Sozialwissenschaften eng miteinander zusammenarbeiten. Ein Austausch mit internationalen Wissenschaftlern ist ebenfalls geplant, wie
auch die Einbindung industrieller
Partner.
Schlagwörter
Dr. Markus Mörtl und Clemens Hepperle bei der Begehung des SFB 768
fen als das Fahrzeug selbst, wohingegen wiederum die Aktualisierung der
Inhalte (Verkehrslage) beinahe im
Minutentakt erfolgen muss. Erweiterungen eines Navigationsgerätes, wie
zum Beispiel Kartenmaterial oder die
Ermöglichung einer Online-Aktualisierung, sind für den Kunden im Moment
ebenso wenig attraktiv wie für das
Unternehmen wirtschaftlich umsetz-
- Sonderforschungsbereich
- Innovationsprozesse
- Zyklenmanagement
können. Funktionspotenziale bleiben
ungenutzt.
Eine ähnliche Situation stellt sich bei
Heizanlagen für Ein- und Mehrfamilienhäuser dar: Sich schnell ändernde
Gesetze und die Preisschwankungen
auf den Energiemärkten stellen Bauherren wie Hersteller von Heizungsanlagen vor das Problem, dass derzeit angebotene Anlagen flexibel auf
Ansprechpartner
Dipl.-Ing. Frank Deubzer
Tel. 089 289-15137
[email protected]
Dipl.-Ing. Martin Graebsch
Tel. 089 289-15132
[email protected]
Seminarangebot bei innovations-wissen.de
Martin Graebsch
Innovations-wissen.de bietet auch im
Jahr 2008 zahlreiche interessante
Seminare an. Die speziell auf die
praktische Umsetzung zugeschnitte-
nen Seminare vermitteln fundiertes,
wissenschaftliches Hintergrundwissen zu verschiedenen Themen. In
aktiven Workshops werden Sie gezielt
im Methodeneinsatz geschult. Mit
Hilfe der im Fachportal bereit gestell-
ten Methoden und Vorlagen können
Sie das Erlernte einfach und effektiv
in Ihrem Unternehmen einsetzen.
Auf www.innovations-wissen.de können Sie sich über den Inhalt der angebotenen Seminare näher informieren.
Eine Online-Anmeldung ist dort ebenfalls möglich.
Schlagwörter
- Seminare
- Methodentransfer
Ansprechpartner
Dipl.-Ing. Martin Graebsch
Tel. 089 289-15132
[email protected]
Weitere Informationen
Im Jahr 2008 angebotene Seminare von innovations-wissen.de
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www.innovations-wissen.de
CiDaD-News 5 (2008) 1
SKILLING ME SOFTLY - LEAD und TUTOR
Studentenentwicklung an der Fakultät für Maschinenwesen
Aufgrund der steigenden Studierendenzahlen sowie dem wachsenden Bewusstsein für die Wichtigkeit von Soft Skills investiert die Fakultät für Maschinenwesen verstärkt in den Ausbau der Studentenentwicklungsmaßnahmen.
Duygu Brandstetter
Stefanie Braun
Soft skills - "weiche Fähigkeiten", das
klingt sehr human aber auch modern
und international. Soft Skills gelten
heute als wichtigster Schlüssel zu
beruflichem Erfolg, der mit Wertewandel und Zukunft assoziiert wird.
Der Begriff beinhaltet alle jene Eigenschaften und Kompetenzen, die über
die fachliche Qualifikation hinausgehen und trainiert werden können. Für
Studierende an der Fakultät für Maschinenwesen ist die Teilnahme an
Softskilltrainings
mittlerweile ein
wichtiger Bestandteil des Studiums.
Das Tutorensystem Garching sowie
das LEAD Seminar sind in diesem
Zusammenhang die wichtigsten Säulen der Studentenentwicklung an dieser Fakultät.
Mit dem Ziel bereits zu Beginn des
Studiums Maßnahmen zur Erreichung einer umfassenden Handlungskompetenz anzubieten, hat die
Arbeitsgruppe Studienbeiträge (ASB)
den Einsatz von Studienbeiträgen für
das Tutorensystem Garching sowie
auch für das LEAD Seminar genehmigt. Die zusätzlichen finanziellen
Mittel ermöglichen den qualitativen
und quantitativen Ausbau der Studentenentwicklung.
Tutorensystem Garching
Seit August 2007 hat die Fakultät für
Maschinenwesen eine neue Mitarbeiterin im Bereich Studentenentwicklung. Magister Pädagogin Duygu
Brandstetter bringt Berufserfahrung
aus Ihren bisherigen Tätigkeiten in
der Personalentwicklung, Weiterbildung und Beratung für Studenten mit.
Ihr Aufgabenbereich umfasst neben
der organisatorischen und inhaltlichen
Koordination des Tutorensystems
auch die Durchführung von Feedbackgesprächen zur persönlichen Weiterentwicklung. Darüberhinaus besteht ab Januar 2008 die Möglichkeit
für alle Studierende an der Fakultät
für Maschinenwesen an einer Seminarreihe zu Softskillsthemen teilzuCiDaD-News 5 (2008) 1
M.A. Duygu Brandstetter
nehmen (Ankündigung der eintägigen
Seminare auf der Fachschaftswebsite).
Neben diesem qualitativen Ausbau
des Tutorensystems werden erstmalig ab dem Sommersemester 2008
zehn weitere Tutoren in einer TrainThe-Tutor-Maßnahme ausgebildet.
Mit Zweitsemestern werden dann
überfachliche Kompetenzen trainiert
um im Folgesemester die erlernten
Fähigkeiten in der Projektphase durch
eine konstruktive Aufgabe anzuwenden.
Weiterhin wird durch den Ausbau eine
Erweiterung des Trainerpools angestrebt. Um die Qualität des Programms zu sichern wurde eine
Kooperation mit dem Qualitätsmanagement der TU München gestartet,
sowie eine kontinuierliche Evaluation
der Tutorausbildung und der Tutorstunden durch Frau Brandstetter eingeführt.
LEAD – Seminar für Führungskompetenz
Unter dem Motto "Führung leben und
erleben" wurden auch in 2007 wieder
ausgewählte Studenten in dem fünftägigen Seminar unter der Betreuung
von professionellen Trainern in die
Thematik "Führung" eingewiesen.
Seit Ende 2006 steht dieses Angebot
nicht nur engagierten Maschinenbaustudenten, kurz vor dem Abschluss
offen, sondern auch Studenten der
Elektortechnik und Informationstechnik. Die bisherige Finanzierung über
Sponsorengelder aus der Industrie
konnte durch eine stabile Finazierung
aus Studiengeldern abgelöst werden.
So konnte das Seminar nun erstmals
zweimal im Jahr angeboten werden,
und somit mehr Studenten die Möglichkeit gegeben werden, sich auf diesem wichtigen Themengebiet fortzubilden. Doch trotz dieser Veränderung
behielten das insgesamt 10. und 11.
LEAD Seminar durch die veranstalten
Kaminabende ihren engen Bezug zur
Praxis. Ziel der Kaminabende, bei
denen leitende Mitarbeiter unterschiedlicher Unternehmen aus ihrer
beruflichen Praxis berichten, ist es,
den Studenten, die Bedeutung der
vermittelten Inhalte in der Praxis zu
verdeutlichen. Ergänzt wurde das
Seminar außerdem um einen Nachbereitungstag zur Vertiefung und
Reflexion.
Eine weitere Verbesserung, die erst
durch die Unterstützung durch Studiengelder ermöglicht wurde, betrifft
den Auswahlprozess der Seminarteilnehmer. Während dieser bisher auf
einer reinen Online-Bewerbung auf
den Seiten des Lehrstuhls basierte,
erfolgt die Anmeldung inzwischen
über eine eigene neu gestaltete Homepage. Zusätzlich zu dieser schriftlichen Bewerbung wurden 2007 von
den Professoren erstmals persönliche
Interviews mit vorausgewählten,
potentiellen Teilnehmern geführt. Auf
diese Weise konnten eine noch fairere Auswahl sowie eine bessere Gruppengestaltung gewährleistet werden.
Schlagwörter
- Soft Skills
- Führungskompetenz
Ansprechpartner
Tutorensystem Garching
M.A. Duygu Brandstetter
Tel. 089 289-15138
[email protected]
LEAD
Dipl.-Ing. Stefanie Braun
Tel. 089 289-15126
[email protected]
Weitere Informationen
und Bewerbungsfristen
www.tutor.mw.tum.de
www.lead.mw.tum.de
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Next Generation Fabrication
Engineers design functional parts while machinists fabricate them. To overcome this gap between
design and production the project Cognitive Machine Shop (CogMaSh) has been founded within the
cluster of excellence Cognition for Technical Systems (CoTeSys). By integrating cognitive capabilities – which means planning, reasoning, self-awareness, learning – and integrating them into a fabrication system we will enable for the autonomous and unattended production of customized and high
variant parts traditionally produced by workshops with their highly skilled people.
Christoph Ertelt
Marco Engelhard
To fabricate parts on state-of-the-art
production systems a detailed production plan which comprises all necessary production steps, the assigned
resources such as machine tools,
tools and materials along with process instructions and parameters, is
required. Such a production plan is
usually generated by a planning
expert either from scratch or by using
an existing similar process. However,
to specify this plan, process, part and
domain specific knowledge is necessary and must be made available to
the fabrication system. Just like a
craftsmen, the system must recognize
the design engineer’s intention, transfer the part from the functional view to
a manufacturing oriented view and
then decide how to fabricate the part.
During this transformational process
from design to fabrication, design
changes can be made by the craftsman to overcome infeasible geometries or missing parts. Such a change
can be avoiding undercuts or changing a thread-diameter so that the
counterpart is available.
Experienced design engineers will
avoid fabrication infeasibilities upfront
through their knowledge of the machines and processes used to produce a
certain part. If a good engineer designs, he usually imagines also how the
machine tools can produce. We will
take this awareness of the machines
and transfer it to the machine tools
themselves, such that they are aware
of their capabilities. This self-awareness will allow the machine tools to
reason about the geometry of a part
and decide on their own how to exactly machine it. By this, high level knowledge will be transferred from the
abstract planning level down to the
shop floor.
When dealing with complex products
consisting of a multitude of single
4
Framework for the design to fabrication system
components, production oriented
aspects come into focus. This incorporates high-level planning for production covering, machine capabilities, machine availability and
choosing
optimum
production
sequences. The knowledge required
to do so will be captured by an ontology. With this stored knowledge,
high-level plans can be generated
which will then be further detailed on
the shop floor level, just like in a traditional workshop.
To achieve this goal, a comprehensive framework, covering all aspects
of planning and knowledge in production, for the design-to-fabrication has
been created and will be implemented
in the very near future. The implementation will then be applied to the
Cognitive Factory demonstrator platform within the cluster of excellence
CoTeSys.
Schlagwörter
- Design to fabrication
- Cognitive technical systems
Ansprechpartner
Dipl.-Ing. Christoph Ertelt
Tel. 089 289-15147
[email protected]
Dipl.-Tech.-Mat. Marco Engelhard
Tel. 089 289-15156
[email protected]
CiDaD-News 5 (2008) 1
9th International Design Structure Matrix (DSM) Conference
Vom 16. bis 18. Oktober 2007 fand in Kooperation mit der BMW Group die 9th International DSM Conference im BMW Vierzylinder statt. In Workshops und im Plenum wurde dabei der Umgang mit komplexen Strukturen in Produkten, Prozessen und Unternehmen diskutiert. Die gemeinsame Konstante
war dabei die Strukturierung dieser Probleme mit Hilfe von Matrizen, sei es in Form der Design Structure Matrix (DSM), der Domain Mapping Matrix (DMM) oder auch der Multiple Domain Matrix (MDM).
Matthias Kreimeyer
Frank Deubzer
Maik Maurer
Die DSM Conference hat sich seit
ihrer Geburtsstunde im Jahre 1999
einmal rund um die Welt bewegt.
Geschaffen als DSM Workshop am
MIT in den USA fand sie in den nachfolgenden Jahren in Cambridge, UK
und in Seattle, USA statt. Die DSMCommunity folgte ihr dabei um den
Globus, und mit etwa 80 Teilnehmern
versammelten sich die Mitglieder dieses Jahr in München.
Unter dem Motto „Capitalize on Complexity“ hat sich der Schwerpunkt der
Konferenz dieses Jahr deutlich weg
von der Betrachtung einzelner Systemperspektiven mittels einzelner
Design Structure Matrices (DSMs) hin
zu Gesamtsystemuntersuchungen
mittels vieler gekoppelter Matrizen
bewegt. Diese Multiple Domain Matrices (MDMs) stellen dabei eine Kombination mehrerer DSMs und DMMs
(Domain Mapping Matrices) dar, die
es erlauben, einzelne Sichten auf ein
System zu betrachten (per DSM) und
untereinander zu einer ganzheitlichen
Darstellung zu verknüpfen (per
DMM). Nachdem sich dieser Trend
über die letzten Jahre abgezeichnet
hatte, konnte er während der diesjährigen DSM Conference konsolidiert
werden.
So hat sich denn auch das Verständnis von Komplexität gewandelt, weg
vom rein schädlichen, parasitären
Effekt aufwendig gestalteter technischer Systeme hin zu einem Treiber,
der es erlaubt, vielfältige Funktionalitäten umzusetzen und sich so von der
Konkurrenz abzusetzen.
Vor diesem Hintergrund fanden eine
Reihe Tutorials, Vorträge und Diskussionen im Konferenzzentrum der
BMW Group im Erdgeschoss des
BMW Vierzylinders statt. Fast alle
Teilnehmer nutzten zu Be-ginn der
Konferenz die Möglichkeit, sich durch
Prof. Tyson Browning (Texas ChristiCiDaD-News 5 (2008) 1
Das Plenum der DSM Conference während des Vortrages von Don Steward
an University), Prof. Mike Danilovic
(Jönköping Internatio-nal Business
School-JIBS) oder Maik Maurer
(Teseon GmbH) im Rahmen eines
Tutorials in die Materie einführen zu
lassen; parallel fand eine Werksführung im Forschungs- und Innovationszentrum (FIZ) der BMW Group
statt.
Nach der Eröffnung durch Prof. Lindemann (TUM) und Prof. Danilovic
(JIBS) sowie durch Prof. Raymond
Freymann (BMW Group) beleuchtete
Prof. Andrew Kusiak (University of
Iowa) in seiner Key Note Speech die
Rolle von DSMs und Datamining in
der Kreation von Innovationen, wo die
Handhabung multipler Perspektiven
auf eine Neuentwicklung eine bedeutende Rolle spielt. Dr. Rupert Deger
(PTC) erweiterte diese Ausführungen
um die Ergebnisse einer Studie zum
Komplexitätsmanagement in der
Automobilentwicklung mit der Schlußfolgerung, dass für eine renditeorientierte Unternehmung ein durch
Methoden des Komplexitätsmanagement ermöglichtes differenziertes
Produktportfolio unbedingt nötig ist.
Don Steward als einer der Vordenker
der DSM Community schloss die
Eröffnung mit einem Rückblick auf die
Historie der DSM und die Ansprüche
komplexer Problemlösungen ab.
In den folgenden Sessions wurden
vier Themenbereiche diskutiert.
Neben der Unternehmensmodellierung und -analyse gab es einen Themenblock zur Prozessplanung und
-analyse sowie Vorträge und
Gespräche zum Entwurf und zur Planung von Produktstrukturen und auch
zu deren Modellierung und Analyse.
Neben dem äußerst angenehmen
Ambiente des Konferenzortes mit
abwechslungsreichem Catering kamen die Teilnehmer, die aus 15 Ländern anreisten, auch in den Genuss
des neu eröffneten Restaurants im
Fernsehturm. Bei wunderbarem Wetter fand hier am zweiten Abend das
Conference Dinner statt.
Die Organisatoren danken allen Teilnehmern und Helfern herzlich für die
erfolgreiche Konferenz. Wir freuen
uns auf die nächste DSM Conference
im Jahre 2008 in Schweden!
Schlagwörter
- Konferenz
- Komplexität
- Design Structure Matrix (DSM)
Ansprechpartner
Dipl.-Ing. M. Kreimeyer, Ing. ECP
Tel. 089 289-15136
[email protected]
5
Neuerscheinungen des Lehrstuhls
Proceedings of the 9th International DSM Conference
Begleitend zur 9th International DSM
Conference erschienen im Oktober
2007 die Proceedings zur Konferenz
im Shaker Verlag. Die darin enthaltenen Beiträge entstammen vier Themenbereichen:
„Unternehmensmodellierung
und
analyse“ adressiert übergreifende
Probleme der Unternehmensführung,
etwa die Untersuchung von Kernkompetenzen oder sozialen Strukturen. Der Abschnitt „Prozessplanung
und -analyse“ befasst sich neben der
optimalen Gestaltung von Prozessen
mit der Bemessung der Prozesskomplexität und unterschiedlichen dafür
anwendbaren Modellierungsformen.
Der Themenbereich „Entwurf und
Planung von Produktstrukturen“ fasst
Artikel zur Gestaltung technischer
Produkte – etwa hinsichtlich der
Transparenz von Abhängigkeiten, der
Bildung von Modulen oder der Entscheidungsfindung bei der Konzeptgestaltung – zusammen. Der Themenblock „Modellierung und Analyse
von Produktstrukturen“ legt dafür die
passenden Grundlagen.
Anknüpfend an die vorangegangenen Jahrgänge wurden weiterhin die
Folien der Vorträge abgedruckt.
Diese werden jeweils durch ein
Extended Abstract ergänzt, das
ebenso wie ein kompaktes ReviewVerfahren in diesem Jahr erstmalig
eingeführt wurde.
6
Lindemann, U.; Danilovic, M.; Deubzer, F.; Maurer, M.; Kreimeyer, M.
(Eds.): Proceedings of the 9th International DSM Conference: Munich,
16-18 October 2007. Aachen: Shaker
2007.
Kostentransparenz in der
Mechatronik
Im Frühjahr des Jahres 2007 führte
der Lehrstuhl für Produktentwicklung
eine fragebogenbasierte Umfrage mit
abschließendem Ergebnisworkshop
zum Thema „Kostentransparenz in
der Mechatronik – Komplexitäts- und
Kostentreiber mechatronischer Produkte“ durch. Die Ergebnisse dieser
Studie erscheinen in Form eines
Ergebnisberichtes im Januar 2008 im
Shaker online Verlag.
Bisherige Untersuchungen die sich
aus Ingenieurssicht mit den Kostentreibern und der Kostenfrüherkennung technischer Produkte beschäftigen sind sehr stark auf rein mechani-
sche Produkte ausgerichtet. Durch
das bei mechatronischen Produkten
erforderliche Zusammenwirken verschiedener Fachdisziplinen ergibt
sich jedoch eine ungleich höhere
Komplexität. Die Aussagen dieser
Untersuchungen sind daher nur in
begrenztem Maße auf mechatronische Produkte übertragbar.
Vor diesem Hintergrund konnten im
Rahmen der neu erscheinenden Studie nun wichtige Zusammenhänge
zwischen Komplexitäts- und Kostentreibern in einem mechatronisch
geprägten Umfeld aufgedeckt werden.
Braun, S.C.; Hellenbrand, D.; Lindemann, U.: Kostentransparenz in der
Mechatronik. Aachen: Shaker online
2008.
Ingo Renner: Methodische
Unterstützung funktionsorientierter Baukastenentwicklung
am Beispiel Automobil
Zur Beherrschung der steigenden
Variantenvielfalt und Komplexität im
Kontext komplexer Produkte bietet
sich die baukastengerechte Entwicklung von Komponenten und Systemen als vielversprechender Lösungsansatz an.
In der Arbeit wurde ein umfassender,
transparenter Gesamtprozess zur
baukastengerechten
Entwicklung
und Gestaltung erarbeitet. Zentraler
Gedanke ist dabei die Betonung und
Berücksichtigung der Kundensicht
bei der Entwicklung.
Mit der Einbettung der Funktionsorientierung in den Baukastenentwicklungsprozess wurde dies ermöglicht.
Zur zielgerechten Unterstützung dieses Prozesses wurden diverse
Methoden entwickelt, welche allgemein formuliert sind. So können sie
situativ ausgewählt und den jeweiligen Erfordernissen angepasst werden. Damit steht ein umfassendes
Verfahren zur Verfügung, um durch
eine frühzeitige und ausreichende
Berücksichtigung baukastentypischer
Belange in der Entwicklung einen
erfolgreichen Einsatz von Baukastensystemen zu erreichen.
Dadurch kann die vom Kunden
gewünschte, notwendige externe
Variantenvielfalt mit einer möglichst
geringen unternehmensinternen Vielfalt realisiert werden. Dies stellt einen
weiteren Schritt zur Beherrschung
und Reduzierung der Variantenvielfalt und Komplexität dar.
Reihe Produktentwicklung München,
Band 68; München: TU, Diss. 2007
CiDaD-News 5 (2008) 1
Maik Maurer: Structural
Awareness in Complex
Product Design
Die Komplexität der Entwicklung
technischer Produkte nimmt stetig
zu. Gerade moderne Geschäftsstrategien, die auf Produktindividualisierung ausgerichtet sind, erfordern
neue Möglichkeiten des Komplexitätsmanagements.
Bekannte
Methoden betrachten zumeist nur
ausgewählte Gesichtspunkte einer
Verknüpfung von Domänen und
unterstützen nur begrenzt die Analyse, Kontrolle und Optimierung komplexer Strukturen.
Die Dissertation greift diese Defizite
auf und entwickelt einen auf der
Grafentheorie basierenden Ansatz für
den Umgang mit komplexen Strukturen in domänenübergreifender Vernetzung. Mittels der Multiple-DomainMatrix wird der Gesamtprozess von
der Strukturerfassung über die Analyse bis zur Ableitung konkreter Handlungsempfehlungen unterstützt.
Die Anwendung der Erkenntnisse der
Arbeit ermöglicht eine robuste Produktentwicklung, eine effiziente Projektkoordination und damit schließlich
die Einsparung von Entwicklungszeiten und -ressourcen.
Reihe Produktentwicklung München,
Band 74; München: TU, Diss. 2007
Christoph Baumberger: Methoden zur kundenspezifischen
Produktdefinition bei individualisierten Produkten
Vor dem Hintergrund sich wandelnder gesellschaftlicher, kompetitiver
und technologischer Rahmenbedingungen gewinnt das wettbewerbsstrategische Konzept der massenhaften Produktindividualisierung zunehmend an Bedeutung. In Bezug auf
die Produktentwicklung erfordert
diese nicht nur die strukturelle Planung entsprechender Produktfreiheitsgrade, sondern es sind auch die
Integration des Kunden in die Wertschöpfungsprozesse und eine kundenspezifische Leistungsentwicklung
bzw. anpassung in bisher nicht
gekanntem Umfang notwendig.
In diesem Kontext wird in der vorliegenden Dissertation ein methodisches Konzept zur kundenspezifischen Anforderungsklärung und Produktanpassung bei individualisierten
Produkten entworfen. Darauf aufbauend wird eine Methode zur systematischen Planung und Abwicklung kundenspezifischer Entwicklungsprozesse ausgearbeitet, die auf einer Verknüpfung individueller Kundenanforderungen mit der vorhandenen Produktstruktur und generischen Prozessbausteinen beruht. Im Ergebnis wird
damit in der Arbeit ein alternativer,
bedarfsorientierter Ansatz der Produktentwicklung
variantenreicher
Produkten aufgezeigt, der wesentlich
auf dem Grundgedanken eines sich
schrittweise aufbauenden Leistungspotenzials basiert.
Reihe Produktentwicklung München,
Band 75; München: TU, Diss. 2007
Ehrung für
Prof. Lindemann
Prof. Udo Lindemann wurde anlässlich des Dies Academicus am
3. Dezember 2007 mit der Heinz
Maier-Leibnitz Medaille der Technischen Universität München ausgezeichnet. Der Preis wird seit 1997 verliehen. Nach Prof. Mayinger und Prof.
Heinzl ist Prof. Lindemann der dritte
Preisträger aus der Fakultät für
Maschinenwesen.
Heinz Maier-Leibnitz Medaille
Neue Mitarbeiter am Lehrstuhl
Bergen Helms, Dipl.-Ing.
Herr Helms studierte im Rahmen
eines deutsch-französischen Doppeldiplomstudiengangs Maschinenbau
an der Universität Karlsruhe (TH) und
an der Ecole Nationale Supérieure
d’Arts et Métiers in Metz und Paris. In
einer Semsterarbeit beschäftigte er
sich mit dem Thema Fahrzeugsimulation und kennfeldorientierte Ver-
brauchsberechnung. In seiner Diplomarbeit erarbeitete er ein Konzept
zur Gesamtfahrzeugsimulation von
Traktoren mit den Mitteln der CoSimulation, wobei ein besonderer
Fokus auf der Modellierung eines stufenlosen hydrostatisch-mechanisch
leistungsverzweigten Getriebes lag.
Herr Helms verstärkt seit Juli 2008
das Team von Prof. Shea in den
Bereichen Design Synthesis, Modellbildung und Simulation. Außerdem ist
er in die Betreuung des Studentenprojekts Innovation@CoTeSys involviert.
berg ihre Ausbildung zur staatlich
geprüften technischen Assistentin für
Informatik. Zuvor arbeitete sie bereits
als Servicetechnikerin für Mobiltelefone in diversen Werkstätten.
Nun unterstützt Sie den Lehrstuhl bei
sämtlichen Fragen des IT-Bereichs.
Somit ist sie Ansprechpartnerin für
Mitarbeiter als auch Studenten des
Lehrstuhls für Produktentwicklung.
Dana Spang
Seit dem 3. September ist Frau
Spang als IT-Systemadministratorin
am Lehrstuhl für Produktentwicklung
beschäftigt. Sie absolvierte an der
staatlichen Berufsfachschule in BamCiDaD-News 5 (2008) 1
7
Andreas Kain, Dipl.-Ing.
Seit 1. November 2007 ist Herr Kain
als wissenschaftlicher Mitarbeiter am
Lehrstuhl tätig. Er studierte an der TU
München Maschinenwesen mit den
Vertiefungen Systematische Produktentwicklung und Fahrzeugtechnik.
Während seines Studiums konnte er
vielfältige Erfahrungen an der Hochschule, im industriellen Umfeld und
bei einem Auslandsaufenthalt sammeln.
Bei der Beschäftigung mit Systemen
zur Schwingungsdämpfung befasste
er sich mit methodischem und zielorientierten Vorgehen, um ausgehend
von einer Analyse neuartige Lösungsideen zu ermitteln. In Zusammenarbeit mit einem Ingenieurbüro, das im
internationalen Umfeld die Themen
Digitalisierung und Messtechnik bearbeitet, konnte er maßgeblich an der
Entwicklung und Realisierung eines
Taststiftes für ein optisches Trackingsystem mitwirken.
Die Diplomarbeit führte ihn in den
Bereich der Fertigungsprozessplanung. Auf Basis von open source
Software wurde eine Anwendung prototypisch realisiert, um Planung und
Ausführung von Fertigungsschritten
enger zu verzahnen.
In der Lehre betreut Herr Kain seit
Beginn des Wintersemesters 07/08
das Praktikum „Produktentwicklungsmethoden“.
Wieland Biedermann, Dipl.-Ing.
Herr Biedermann studierte an der TU
München Maschinenwesen mit den
Vertiefungen Systematische Produktentwicklung und Numerische Mechanik und ist seit 1. Dezember 2007 als
wissenschaftlicher Mitarbeiter am
Lehrstuhl tätig. Seine Diplomarbeit
behandelte Berechnungen mit Attributen in der Multiple-Domain-Matrix.
Während seines Studiums arbeitete
er vier Jahre als studentische Hilfs8
kraft am Lehrstuhl und beschäftigte
sich innerhalb der Plegmatum-Gruppe mit Methoden und Softwareunterstützung des Komplexitätsmanagements. Herr Biedermann wird im
Bereich Komplexitätsmanagement
forschen. Neben seiner Tätigkeit am
Lehrstuhl arbeitet Herr Biedermann
auch bei der Teseon GmbH einer Ausgründung des Lehrstuhls.
Lehrstuhl für Produktentwicklung.
Zuvor studierte er Informatik an der
TU München mit dem Schwerpunkt
Technische Informatik. Das Studium
hat Herr Kortler mit dem Nebenfach
Luft und Raumfahrttechnik bereits in
Richtung Maschinenbau ausgelegt.
Herr Kortler ist bereits seit Januar
2004 als studentische Hilfskraft am
Lehrstuhl beschäftigt. In dieser Zeit
hat er in zwei Projekten zum
Kostenmanagement und einem Projekt gegen Produktpiraterie mitgewirkt. Im Bereich Produktpiraterie fertigte Sebastian Kortler seine interdisziplinäre Diplomarbeit mit dem Titel
„Anwendbarkeit von Algorithmen aus
der Informatik als Entscheidungshilfe
für Maßnahmen gegen Produktpiraterie“ an.
Stefan Langer, Dipl.-Ing.
Herr Langer ist seit 1. Januar 2008
wissenschaftlicher Mitarbeiter am
Lehrstuhl für Produktentwicklung.
Zuvor studierte er Maschinenbau mit
der Vertiefungsrichtung Kraftfahrwesen an der RWTH Aachen. Im Rahmen seiner ersten Studienarbeit
befasste er sich mit der Optimierung
von plasmagestützten Barrierebeschichtungen. Während seines Aus-
Impressum
Die CiDaD-News werden herausgegeben vom:
Lehrstuhl für
Produktentwicklung
landsaufenthaltes an der Universidade Federal de Santa Catarina in Florianópolis, Brasilien, erarbeitete er eine
Systematik zur Erfassung und Verbesserung von Qualitätsindikatoren in
der Kleinserienfertigung.
Seine Diplomarbeit erstellte er im
Bereich Aerodynamik der BMW
Group. Dabei entwickelte und implementierte er eine Prüfsystematik zur
Absicherung der Produktkonformität
im Rahmen des Produktentstehungsprozesses.
Sebastian Kortler, Dipl.-Inform.
Herr Kortler ist seit 1. Januar 2008
wissenschaftlicher Mitarbeiter am
Technische Universität München
Boltzmannstr. 15
D-85748 Garching bei München
Tel. 089 289-15131
Fax 089 289-15144
Internet: www.pe.mw.tum.de
ISSN 1610-3572
Verantw. i.S.d.P.
Prof. Dr.-Ing. Udo Lindemann
[email protected]
Redaktion und Gestaltung
Dipl.-Ing. Stefanie Braun
[email protected]
Grafik- und Bildbearbeitung
Rainer Hinterberger
[email protected]
Druck
Rapp Druck GmbH
Kufsteiner Str. 101
D-83126 Flintsbach am Inn
CiDaD-News 5 (2008) 1