Wie kommt ein Auslaender zum Glauben?

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Wie kommt ein Auslaender zum Glauben?
Wie kommt ein Ausländer zum Glauben? Apg 8,26-40 15.7.2012 Ev. St.-Markus-Gemeinde, Bremen
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Begrüßung - Bekanntmachungen
Orgelvorspiel
Lied Mein erst Gefühl sei Preis und Dank EG 451,1-5
Psalm 139 im Wechsel
Gebet
Lied EG 179, 2-4
Schriftlesung + Predigttext - Apostelgeschichte 8,26-40
26 Philippus aber bekam von einem Engel des Herrn folgenden Auftrag: »Mach dich auf den Weg in
Richtung Süden! Benutze die einsame Wüstenstraße, die von Jerusalem nach Gaza hinunterführt.«
27 Philippus machte sich auf den Weg; und als er diese Straße entlangging, kam dort in seinem Reisewagen ein Äthiopier gefahren, ein Eunuch. Es handelte sich um einen hohen Würdenträger, den Finanzminister der Kandake, der äthiopischen Königin. Der Mann war in Jerusalem gewesen, um ´den
Gott Israels` anzubeten, 28 und befand sich jetzt auf der Rückreise. Er saß in seinem Wagen und las
im Buch des Propheten Jesaja.
29 Der ´Heilige` Geist sagte zu Philippus: »Geh zu dem Wagen dort und halte dich dicht neben ihm!«
30 Philippus lief hin, und als er neben dem Wagen herging, hörte er den Mann laut aus dem Buch des
Propheten Jesaja lesen. »Verstehst du denn, was du da liest?«, fragte er ihn. 31 »Wie kann ich es verstehen, wenn niemand es mir erklärt?«, erwiderte der Mann. Und er bat Philippus, aufzusteigen und
sich zu ihm zu setzen.
32 Der Abschnitt der Schrift, den er eben gelesen hatte, lautete: »Man hat ihn weggeführt wie ein
Schaf, das geschlachtet werden soll. Und wie ein Lamm beim Scheren keinen Laut von sich gibt, so
kam auch über seine Lippen kein Laut ´der Klage`. 33 Er wurde erniedrigt und all seiner Rechte beraubt. Niemand wird über Nachkommen von ihm berichten können, denn sein Leben auf der Erde
wurde ihm genommen. 34 Der Äthiopier wandte sich an Philippus: »Bitte sag mir, von wem ist hier
die Rede? Spricht der Prophet von sich selbst, oder spricht er von jemand anders?« 35 Da ergriff Philippus die Gelegenheit und erklärte ihm, von dieser Schriftstelle ausgehend, das Evangelium von Jesus. 36 Als sie nun, ´ins Gespräch vertieft,` die Straße entlangfuhren, kamen sie an einer Wasserstelle vorbei. »Hier ist Wasser!«, rief der Äthiopier. »Spricht etwas dagegen, dass ich getauft werde?«
[37] 38 Und er befahl, den Wagen anzuhalten. Beide, Philippus und der Äthiopier, stiegen ins Wasser, und Philippus taufte den Mann.
39 Als sie wieder aus dem Wasser stiegen, wurde Philippus plötzlich vom Geist des Herrn ergriffen
und an einen anderen Ort versetzt, und der Äthiopier sah ihn nicht mehr. Trotzdem erfüllte ihn eine
tiefe Freude, als er nun seine Reise fortsetzte.
40 Philippus fand sich in Aschdod wieder. Er zog ´nordwärts` und verkündete in allen Städten das
Evangelium, bis er schließlich nach Cäsarea kam.
Halleluja – Glaubensbekenntnis
Kinder zum KiGo - Gebet
Lied: Wach auf du Geist der ersten Zeugen EG 241,1-3+6
Liebe Gemeinde!
Wie kommt ein Ausländer zum Glauben?
Zunächst eine nicht wirkliche Begebenheit, die doch einiges aussagt: Ein Franzose, ein Engländer
und ein Deutscher sehen Jesus im Lokal am Nebentisch sitzen. Zuerst geht der Engländer hin und
lässt sich von Jesus seine kranke Schulter heilen, anschließend geht der Franzose hin und lässt sich
sein schlimmes Kreuz heilen. Nachdem Jesus mit dem Essen fertig ist, fragt er den Deutschen: „Und
was kann ich für Dich tun, mein Sohn?“ Darauf der Deutsche: „Finger weg, ich bin noch 3 Wochen
krankgeschrieben!“
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Es gibt offenbar Grenzen für Glaubenserfahrungen. Wie Grenzen überwunden werden, darum ging es
im Bericht aus der Apostelgeschichte, den wir als Schriftlesung hörten. 4 Punkte dazu.Es gibt offenbar Grenzen für Glaubenserfahrungen.
1. Sehnsucht und Grenze
2. Dem Wink Gottes folgen
3. Der richtige Weg zu Gott
4. Grenzen, die nicht trennen
1. Sehnsucht und Grenze
Der Mann aus dem damaligen Äthiopien, dem Gebiet der Nubier, es ist heute wohl das Gebiet des
Sudan, er hat eine ganz andere Grenze erlebt. Er hatte sehr viel im Leben erreicht und hatte großen
Einfluss am Hof der Königin. Er verwaltete die Finanzen, hatte Prestige, Macht, Reichtum, Bildung
und ein bequemes Leben. Er war ganz oben auf der Karriereleiter angekommen. Er hatte viel dafür
eingesetzt. Es heißt, er war Eunuch, was am Hof einer Königin manchmal für einen solchen Posten
nötig war. Was er hatte, reichte ihm nicht. Er hatte eine wirkliche Sehnsucht nach Gott. Seine Religiosität bringt ihn jedoch innerlich nicht weiter. Seit 500 Jahren lebten in dem Gebiet Juden, die den einen wahren Gott anbeten, den Schöpfer des Himmels und der Erde. Dieser Gott hatte sich dem Volk
Israel offenbart. Der Minister wusste, dass es einen Tempel in Jerusalem gab. Er scheute die weite
Reise nicht. 3000 km waren auch in einem Wagen keine Erholung. Es gab noch keine Federung und
keine Klimaanlage. Aber er wollte diesen Gott anbeten. Er wartete nicht bis zum Ruhestand. Er
machte sich auf den Weg. Er hatte eine große Sehnsucht. Nun war er auf dem Rückweg. Er hatte
den Tempel von außen gesehen. Er war Ausländer und durfte in den Vorhof der Heiden. Weiter
hätte er als Eunuch ohnehin nicht gekonnt. Er kaufte sich einen Teil der Bibel. Das war damals sehr
teuer. Er las einen Abschnitt aus dem Buch des Propheten Jesaja; aber er verstand es nicht. Trotz aller
Anstrengung, trotz seines Einsatzes, war da eine Grenze. Seine Sehnsucht nach Gott wurde nicht gestillt. Er bleibt dran. Er liest in der Bibel. Aber da ist eine Grenze. Alles aufrichtige religiöse Bemühen reicht nicht. Wir können den Glauben nicht durch unseren enormen Einsatz produzieren. Die
Sehnsucht, das Suchen und dieser aufrichtige Einsatz ist sicher gut, vielleicht auch nötig. Gott sieht
das. Er nimmt es ernst. Aber allein kann keiner zum Glauben kommen. Da nützt aller Einsatz
nichts.
Es gibt eine Grenze zwischen Diesseits und Jenseits, zwischen Himmel und Erde. Die können wir
von unserer Seite nicht überwinden. Aber Gott kann das. Er tut es. Nur so können wir zum Glauben
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und zu Gott kommen. Es geht nicht in erster Linie um religiöses Bemühen. Es geht um das Handeln
Gottes. Religiosität allein bringt uns nicht zum Glauben, nicht zu Gott, nicht in den Himmel.
2. Dem Wink Gottes folgen
Philippus hörte, wie der Engel Gottes ihm sagte, dass er auf eine einsame Straße gehen soll, die von
Jerusalem nach Gaza führt. Wie kann das passiert sein? (Engel kommt geflogen. Schon mal gesehen?
– Ein anderer Mensch hat es ihm gesagt, den Gott geschickt hat. – Geträumt. – Eine Stimme gehört.
Im Gefühl gehabt. ...) Es ist schwer, es sich genau vorzustellen, man kann sich das ganz verschieden
vorstellen. Auf jeden Fall hat Philippus genau hingehört. Philippus war sehr aufmerksam. Er
rechnete damit, dass Gott ihm einen Auftrag gibt. – Er dachte dann nicht: „Ich habe wohl geträumt!“ – Er ging los. Dann konnte er merken, was Gott von ihm wollte, oder ob er sich getäuscht
hat. – Es können ganz kleine Winke Gottes sein, auf die wir heute auch achten sollten. Gottes „kleiner Wink“ kann der Gedanke sein: „Eigentlich sollt ich mal einen Freund, eine Freundin oder Bekannte anrufen, besuchen oder einen Brief schreiben, ...“ Da bräuchte jemand vielleicht meine Hilfe.
...
Gott durchbricht die Grenze. Er redet. Er handelt, um Glaube zu schaffen. Gott sagte Philippus
also, dass er auf die Straße von Jerusalem nach Gaza gehen sollte. – Philippus beschwert sich nicht,
dass es dort zu einsam, zu gefährlich oder zu heiß ist. Er geht los. - Nur wenn wir auf das, was wir
von Gottes Willen erkennen, was wir hören, auch reagieren und Gott gehorchen, können wir
Erfahrungen mit Gott machen.
Unser Handeln ist da immer nur die Reaktion auf Gottes Handeln, aber Gott wartet darauf. Er rechnet
mit uns.
Philippus sieht nun den Mann aus Äthiopien vorbeifahren. Ein Nubier, ein Ausländer. Philippus
wendet sich nicht ab.
Alle Menschen sind Ausländer, fast überall. Philippus sieht den Menschen.
Der Finanzminister kam aus einem anderen Land, sprach eventuell eine andere Sprache, war wesentlich höher gestellt. Aber da der Finanzminister ja nicht im Mercedes vorbeidüste, sondern in seiner
Kutsche langsam fuhr, um das Zugtier zu schonen und auch seinen Rücken, den die Straße war ja
ziemlich holperig und der Wagen nicht gefedert, deshalb konnte Philippus, wie der Diener, neben
dem Wagen hergehen. Philippus fragte nun den Mann, ob er denn versteht, was er liest. Er spricht ihn
an. Er hat keine Vorbehalte. Er fragt: „Erfährst Du, worüber du mit den Augen hinwegfährst?“, könnte man das griechische Wortspiel übertragen. Als gebildeter Mann las er damals griechisch. Es war
übrigens üblich, laut zu lesen. Da traf es sich gut, dass auch Philippus griechisch sprach. Gott hat
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den richtigen Mann in die Wüste geschickt. Es machte Sinn. Es war gut, dass Philippus dem
Wink Gottes gefolgt ist und auch offen auf den Mann zuging.
Das gilt auch für uns, für Dich und mich. Habe kei-ne Vorbehalte! Rechne damit, dass Gott bei jedem
Menschen handeln will! Es geht kein Mensch über die Erde, den Gott nicht liebt.
Die Prägung eines Menschen mag dem Glauben an Jesus Christus völlig entgegenstehen, aber Gott
möchte für jeden Menschen eine Gelegenheit schaffen, damit er zum Glauben kommen kann.
In 1. Timotheus 2,4 steht: „denn er (Gott) will, dass alle Menschen gerettet werden und dass sie
die Wahrheit erkennen.“
Thomas Qu stammt aus einem polytheistischen Elternhaus. In seiner Schulzeit war er ein glühender
Verfechter des Kommunismus. An der Universität in Peking beschäftigte er sich dann aber mit religiösen Fragen. Nach einem Studienaufenthalt in den USA ist ihm klar: „Ich will als chinesischer Christ
ein Lehrer der Kirche werden.“ 2009 promovierte er in Heidelberg in Theologie. Wenn Menschen
anfangen zu suchen und mit der Botschaft von Jesus Christus und dem Wort Gottes in Verbindung kommen, gibt es Veränderungen. Dann geschehen Wunder. Rechne damit! Denke nicht,
der ist doch Muslim, Buddhist, Kommunist, … oder was auch immer. Höre hin, ob ein Mensch auf
der Suche ist und ob Gott Dich gebrauchen will, damit Du diesem Menschen von Jesus erzählst! Folge dem Wink Gottes!
3. Der richtige Weg zu Gott
Viele Menschen sagen: Es gibt nicht den Weg zu Gott, es gibt viele Wege. – Ich würde formulieren:
Gott hat für jeden einen Weg. Ich kann meinen Weg nicht für andere als verbindlich erklären. Aber
Jesus sagte: „Ich bin der Weg, denn ich bin die Wahrheit und das Leben. Einen anderen Weg
zum Vater gibt es nicht.“ Johannes 14,6
Einige typische Elemente eines Weges zum Glauben werden hier bei dem Mann aus Äthiopien einfach erzählt. Ich erwähnte schon seine Sehnsucht nach Gott, er macht nicht dicht, sondern ist offen. Der zweite Punkt ist dann das Lesen in der Bibel. Er wartet nicht auf irgendetwas, sondern er
liest in der Bibel. Im Wort Gottes steht das, was für uns wichtig ist, was wir von Gott wissen sollen.
Er macht aber eine ganz normale Erfahrung: Er versteht nicht, was er liest. So ist es wohl fast jedem
schon gegangen. Die Bibel kann man so oder so verstehen, manchmal versteht man sie gar nicht.
Durch das Lesen der Bibel alleine kommen viele Menschen nicht zum Glauben. – Meistens benutzt
Gott Menschen, die die Bibel erklären oder etwas aus ihrem Leben erzählen, die vor allem von der
Bedeutung Jesu für sie persönlich und für alle Menschen berichten. – Der Finanzminister nimmt das
Angebot des Philippus an. Er reagiert nicht schroff: „Wie kommst Du dazu, mich belehren zu wollen.
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Wer bist Du überhaupt. Ich kann mir die besten theologischen und philosophischen Lehrer leisten,
wenn ich durch eigene Studien nicht weiter komme.“ So reagiert er nicht. Er lädt Philippus in seinen Wagen ein und lässt sich die Bibel erklären und von Jesus erzählen.
Man kann vieles in der Bibel entdecken, man kann die Bibel als Geschichtsbuch lesen. Man kann das
Alte Testament allein von der Bedeutung für Israel her verstehen. Es gibt viele Möglichkeiten der
Auslegung. Zum Glauben kommt man, wenn man darauf achtet, wie Gott sich in seiner Liebe den
Menschen zuwendet und alles schon auf die Erlösung durch Jesus Christus hin deutet. So erklärt Philippus das Alte Testament. So erzählt er von Jesus. So wird deutlich, dass Gott auch den Ausländer
liebt. So kann jeder erkennen: Gott liebt auch mich.
Der Äthiopier ist angesprochen. Er lässt sich von der Botschaft von Jesus Christus anrühren. Er
glaubt an Jesus Christus. Er will zu Jesus gehören. In einem Vers, der nicht in allen Abschriften
der Apostelgeschichte steht, wird berichtet, dass Philippus ihn danach fragt, als er getauft werden
will.
Philippus sagte: »Wenn du mit aufrichtigem Herzen glaubst, kannst du getauft werden.« – »Ja«, antwortete der Äthiopier, »ich glaube, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist.«
Es ist erstaunlich, dass dieser Mann sofort getauft werden will. Es bleibt nicht bei religiösem Interesse. Der Glaube hat für ihn sofort etwas mit Nachfolge zu tun. Er möchte zu Jesus gehören. Wenn Jesus Gottes Sohn ist, dann muss sich mein Leben danach ausrichten. Das ist ihm klar. Er will getauft
werden. Es gibt viele Menschen, die die Sache mit Jesus höchst interessant finden, nach seiner Lehre
leben wollen, auch beten. Aber Taufe, Nachfolge, Verbindlichkeit, das scheuen sie. Der Finanzminister aus Äthiopien hat keine Angst. Er will ganze Sache machen.
„Tritt in Gottes Fußstapfen, er hat deine Schuhgröße!” stand in einem Büchlein als Aufforderung
zur Nachfolge von Jesus. Das heißt: Ich kann Gott folgen mit meinen Möglichkeiten und in meinen
Grenzen. Ich muss nicht großspurig leben und mit Siebenmeilenstiefeln große Sprünge machen. Gott
wird in Jesus menschlich, geht über diese Erde, lebt unser Leben, nimmt unsere Schwachheit an und
unsere Schuld auf sich, trägt unser Leid und hält unser Schicksal aus. Ich kann seinen Spuren folgen
mit meinen Gaben und in meinen Verhältnissen. Ohne den Druck zu größeren Leistungen und ohne
den Zwang zu beschleunigen, kann ich in Gottes Fußstapfen treten. Die Nachfolge überfordert mich
nicht, sie erlöst mich von übermenschlichen Anstrengungen und unmenschlichen Zwängen. - Das
hatte der ausländische Finanzminister verstanden. Deshalb will er ganze Sache mit Jesus machen.
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4. Grenzen, die nicht trennen
Nach der Taufe hatte Gott mit Philippus anderes vor. Der wanderte dann an der Mittelmeerküste als
Evangelist entlang. Der Finanzminister zog wieder allein Richtung Heimat. – Das Leben als Christ
besteht nicht aus ständigen Highlights und guter befriedigender Gemeinschaft. Wir sind oft alleine unterwegs.
Es gibt Asylbewerber, die in Deutschland Christen werden, deren Asylantrag aber abgelehnt wird und
die wieder zurück in ihrer Heimat geschickt werden. Manchmal nachdem sie 19 Jahre in Deutschland
gelebt haben, wie im Fall von Minh Tuong Nguyen, der mit seiner Familie in Hoya gut integriert war.
Seine älteste Tochter durfte bleiben, er musste mit seiner Frau und den zwei kleinen Kindern nach
Hanoi. In seinem Fall hatte die Behörde ein Einsehen und die Familie konnte nach Hoya zurückkehren. Aber zur Zeit ist hier in Bremen eine iranische Familie, die hier Christen geworden sind und sich
aktiv in der Gemeinde einbringen und anderen von Jesus erzählen, - von der Abschiebung bedroht.
Im Iran müssen sie mit Verfolgung oder Schlimmeren rechnen. Auf Grund der christlichen Taufe
kann dort die Todesstrafe verhängt werden. – In China gibt es in manchen Gegenden geradezu eine
Erweckung. Viele Menschen werden Christen und Bibeln werden vor Ort gedruckt. In anderen Gegenden gibt es noch Christenverfolgung. Viele Christen haben dort Erfahrung mit dem Gefängnis
gemacht. Chinesen, die als Geschäftsreisende oder als Studenten hier Christen werden, müssen zurück in die Heimat. Was wird sie erwarten? Wie werden sie ihren Weg ziehen? Es gibt viele Grenzen.
Grenzen können Christen voneinander trennen. Grenzen können Familien voneinander trennen. Aber Grenzen können uns nicht von Gott trennen. Jesus hat diese Grenze überwunden.
Selbst die Grenze des Todes hat er überwunden. So können wir im Glauben und in der Verbindung zu
Gott als unserem Vater im Himmel leben. So können wir unseren Lebensweg trotz aller Ungewissheit und aller Unsicherheiten fröhlich und mit Hoffnung ziehen. Darin ist der Finanzminister von Äthiopien uns seit Beginn der Kirchengeschichte ein leuchtendes Vorbild. Erfüllt von
Freude zog er über die Grenze in die Heimat zurück. Er wurde zum Zeugen Jesu Christi in seinem Land.
Die Taufe war für ihn der Start in dieses neue Leben. Die Taufe bedeutet: Du gehörst zu Jesus Christus. Du hast einen Vater im Himmel, den allmächtigen Gott. Durch den Heiligen Geist ist Gott bei
Dir. Deshalb kannst Du mit tiefer Freude und Zuversicht leben. Die Grenze zwischen Himmel und
Erde trennt Dich nicht von Gott. Das ist das Entscheidende. Dieser Bund der Taufe ist von Gottes
Seite aus gültig. Sag auch Du heute wieder Ja zu diesem Bund der Taufe und lebe im Vertrauen auf
Gott und in der Nachfolge Jesu. Amen.
Lasst uns vom Lied „Ich bin getauft auf deinen Namen“ EG 200 die Strophen 4-6 singen.
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