FiM_WS1213_09-1_Medien_V4 - IDD
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9. Medien der Bildwiedergabe Teil 1 – Fotografie und Film Farbwiedergabe in den Medien 9.1 Medien der Bildwiedergabe - Fotografie und Film | Farbwiedergabe in den Medien Gliederung Was ist Fotografie? Kameratechnik Film als Träger von Bildinformationen: Schwarz-Weiß-Film Farbfilm Filme für Raster (Positiv-Fotografie: Dia) Positiv-Abzug vom Negativ-Film Bewegte Fotografien: Kino 9.1 Medien der Bildwiedergabe - Fotografie und Film | Farbwiedergabe in den Medien | 2 Fotografie „Als Fotografie bezeichnet man: ein technisches Verfahren, bei dem mit Hilfe von optischen Verfahren ein Lichtbild auf ein lichtempfindliches Medium projiziert und dort direkt dauerhaft gespeichert wird (analoges Verfahren).“ das dauerhafte Lichtbild (umgangssprachlich kurz Foto genannt, auch Abzug, Vergrößerung oder Ausbelichtung), das durch fotografische Verfahren hergestellt wird; dabei kann es sich entweder um ein Positiv oder ein Negativ handeln.“ Das Lichtbild wird meist mithilfe der Kameratechnik erstellt. Dabei wird das Bild auf einem lichtempfindlichen Film gespeichert. Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Fotografie 9.1 Medien der Bildwiedergabe - Fotografie und Film | Farbwiedergabe in den Medien | 3 Aufbau einer Kleinbild-Kamera Der lichtempfindliche Film befindet sich auf der Rückseite des Kameragehäuses. Der Film befindet sich während der Belichtung in Ruhe. Der Filmtransport erfolgt heute meist motorisch. wichtige Parameter für die Belichtung: Blende (Lichtmenge) Verschlusszeit (Zeit) Diese Größen werden oft durch verschiedene Programme abhängig von der Objektentfernung, der Helligkeit und der Filmempfindlichkeit automatisch eingestellt. Quelle: Minolta, Bedienungsanleitung Dynax 7000i 9.1 Medien der Bildwiedergabe - Fotografie und Film | Farbwiedergabe in den Medien | 4 Film Digitale Kinokamera Digitale Kinokameras werden bei Filmproduktionen seit der letzten Jahrhundertwende zunehmend als Ergänzung zu oder Ersatz für herkömmliche 16-mm- oder 35mm-Filmkameras verwendet. Anstelle von fotografischem Film setzen diese Kameras Bildsensoren und digitale Medien zur Bildaufzeichnung ein. Die Angaben 16-mm oder 35-mm dienen bei digitalen Kinokameras wie bei mechanischen Kameras zur Kennzeichnung der belichteten Fläche und sind in der Regel mit den entsprechenden Optiken der Filmkameras kompatibel. Heute (2013) werden fast alle Kinokameras als digitale Kameras verkauft. Eine gute Übersicht über die technischen Spezifikationen gibt Arriflex D 21 https://de.wikipedia.org/wiki/Digitale_Kinokamera Quelle: www.wikipedia.de 9.1 Medien der Bildwiedergabe - Fotografie und Film | Farbwiedergabe in den Medien | 6 3D-Kameras 9.1 Medien der Bildwiedergabe - Fotografie und Film | Farbwiedergabe in den Medien | 7 3D-Kameras 3D-Kameras sind Kamerasysteme, die die bildliche Darstellung von Entfernungen einer ganzen Szene erlauben. Dies im Gegensatz zu normalen Analog- oder Digitalkameras, die Graustufen oder Farbwerte der Objekte darstellen, zu Temperaturkameras (Darstellung von Oberflächentemperaturen) oder Falschfarbenkameras (z. B. Infrarotkameras, Spektralkameras). 3D-Kameras werden zum einen dazu verwendet, dem Betrachter einen räumlichen Eindruck zu vermitteln (vor allem Stereosysteme), zum anderen werden sie in der Technik für die Vermessung oder Steuerung/Automation gebraucht. Verschiedene Systeme können eine 3D-Abbildung ihrer Umgebung erreichen: Stereokameras: Hierbei wird die Umgebung mit zwei Kameras zeitgleich aufgenommen. Der Abstand der Kameraobjektive entspricht üblicherweise dem menschlichen Augenabstand. Das resultierende Bildpaar wird den Augen des Betrachters getrennt vorgelegt, wodurch ein räumlicher Eindruck entsteht. Die Bilder können auch in einem Rechner verarbeitet werden und so die Distanz zu Objekten gemessen werden. Quelle: www.wikipedia.de 9.1 Medien der Bildwiedergabe - Fotografie und Film | Farbwiedergabe in den Medien | 8 Optik: Lichtintensität (1) Zoomobjektive weisen einen Helligkeitsabfall am Bildrand auf, der stärker ist, wenn die Blende weiter geöffnet wird. Der Helligkeitsabfall ist das Verhältnis der Helligkeit am Bildfeldrand zur Helligkeit in der Bildmitte (in Prozent) für ein gleichmäßig helles Objekt. Objekt 25% Helligkeitsabfall Quelle: Schmidt, U.: Professionelle Videotechnik. Blendendurchmesser 50% Helligkeitsabfall 75% Helligkeitsabfall http://www.schneider-kreuznach.com/knowhow/opt_quali.htm 9.1 Medien der Bildwiedergabe - Fotografie und Film | Farbwiedergabe in den Medien | 10 Optik: Reflexionsverhalten optische Abbildung Quelle: Schmidt, U.: Professionelle Videotechnik. 3. aktualisierte und erw. Aufl. Berlin: Springer, 2003. 9.1 Medien der Bildwiedergabe - Fotografie und Film | Farbwiedergabe in den Medien | 12 Optik: Aberration sphärische Aberration Brennpunkt chromatische Aberration Quelle: Schmidt, U.: Professionelle Videotechnik. 3. aktualisierte und erw. Aufl. Berlin: Springer, 2003. 9.1 Medien der Bildwiedergabe - Fotografie und Film | Farbwiedergabe in den Medien | 13 Quelle: www.wikipedia.de Optik: Verzeichnung Verzeichnung: Ein Rechteck wird nicht mit geraden Linien abgeblidet, sondern wir kissenförmig oder tonnenförmig verzeichnet 9.1 Medien der Bildwiedergabe - Fotografie und Film | Farbwiedergabe in den Medien | 14 Quelle: www.wikipedia.de Markt für Filme (2) im Kleinbild-Bereich starker Rückgang → Digitalfotografie für Kinofilme derzeit noch bevorzugtes Medium 9.1 Medien der Bildwiedergabe - Fotografie und Film | Farbwiedergabe in den Medien | 16 Schwarz-Weiß-Film (2) Das Bild, welches bei der Belichtung entsteht, ist zunächst nur latent, also nicht sichtbar und nicht stabil. Durch Entwicklung wird es dauerhaft sichtbar und haltbar gemacht. Hierbei wird das latente Bild um den Faktor 100 verstärkt. Die nicht entwickelten Silberhalogenide werden bei der Fixierung zunächst in lösliche Form gebracht und dann aus der Filmschicht herausgewaschen. Dadurch kann sich das Bild nicht mehr verändern. Auf dem Film ist somit ein Bild aus verschiedenen Grautönen entstanden. Stark bestrahlte Stellen sind stark geschwärzt. Helle Bildpunkte sind also auf dem Film dunkel und umgekehrt. Die Abbildung ist ein Negativ. Die Fotoschicht hat ein sehr hohes räumliches Auflösevermögen (Informationsspeicher hoher Dichte). Quelle: www.wikipedia.de 9.1 Medien der Bildwiedergabe - Fotografie und Film | Farbwiedergabe in den Medien | 18 Farbfilm (1) Farbfilme haben zwischen sechs und neun lichtempfindliche Schichten. Die lichtempfindlichen Schichten sind vor der Entwicklung verschieden empfindlich (links) und nach der Entwicklung farbig (rechts). Quelle: Lang, H.: Farbwiedergabe in den Medien. Göttingen: Muster-Schmidt Verlag, 1995. 9.1 Medien der Bildwiedergabe - Fotografie und Film | Farbwiedergabe in den Medien | 21 Farbfilm (2) Das auf den Film einfallende Licht trifft zuerst auf die blauempfindliche Schicht, die im entwickelten Zustand den Gelbfarbstoff ergibt. Sie setzt sich aus zwei Schichten zusammen, die unterschiedliche absolute, aber gleiche relative spektrale Empfindlichkeit haben. Dadurch wird eine hohe Gesamtempfindlichkeit erreicht. Unterhalb den blauempfindlichen Schichten liegt ein Gelbfilter, der blaues Licht von den unteren Schichten fern hält. Das ist erforderlich, damit fotografische Silberhalegonid-Schichten immer im blauen Spektralbereich empfindlich bleiben, auch wenn sie für rotes oder grünes Licht sensibilisiert wurden. Unterhalb des Gelbfilters liegen die beiden grünempfindlichen Schichten, die den Magentafarbstoff entwickeln. Darunter befinden sich, wiederum durch eine Zwischenschicht getrennt, die beiden rotempfindlichen Schichten, welche den Cyanfarbstoff entwickeln. Quelle: Lang, H.: Farbwiedergabe in den Medien. Göttingen: Muster-Schmidt Verlag, 1995. 9.1 Medien der Bildwiedergabe - Fotografie und Film | Farbwiedergabe in den Medien | 22 Farbfilm (3) Die Bildentstehung im Farbfilm kann in vier Phasen unterteilt werden, in denen sich die Farbstoffkonzentration in Abhängigkeit von der Zeit verändert. Die leeren Dreiecke bedeuten Silberhalogenid, die gefüllten Dreiecke entwickelte Silber-Kristalle, die leeren Kreise Farbkuppler und die vollen Kreise ausentwickelte gelbe, magentafarbene und cyanfarbene Farbstoffpartikel. Quelle: Lang, H.: Farbwiedergabe in den Medien. Göttingen: Muster-Schmidt Verlag, 1995. 9.1 Medien der Bildwiedergabe - Fotografie und Film | Farbwiedergabe in den Medien | 23 Farbfilm (5) In weiteren Schritten muss das entwickelte Silberbild aus der Schicht entfernt werden, da es das Farbbild verdunkeln beziehungsweise verdecken würde. Dazu wird in einem Bleichprozess zunächst das Silberhalogenid umgewandelt und anschließend durch das Fixierbad aus der Schicht entfernt. Das so entwickelte Farbbild ist ein Negativ, da die größte Farbstoffdichte dort entwickelt wird, wo die Belichtung am stärksten ist. Quelle: Lang, H.: Farbwiedergabe in den Medien. Göttingen: Muster-Schmidt Verlag, 1995. 9.1 Medien der Bildwiedergabe - Fotografie und Film | Farbwiedergabe in den Medien | 25 Transmission, optische Dichte (1) Die gesamte Transmission setzt sich multiplikativ aus den einzelnen Transmissionen nach dem Gesetz des subtraktiven Farbmischung zusammen. τ ges (λ ) = τ y (λ ) ⋅ τ m (λ ) ⋅ τ c (λ ) ⋅ τ tr (λ ) Quelle: Kim, M.-C.: Farbbildreproduktion auf Bildschirmen aus multimedialen Bildvorlagen. Dissertation, RWTH Aachen, 2001. 9.1 Medien der Bildwiedergabe - Fotografie und Film | Farbwiedergabe in den Medien | 26 Transmission, optische Dichte (5) In der Filmmesstechnik wird nicht mit Transmissionsgraden sondern mit optischen Dichten gearbeitet (vergleiche Kapitel Drucktechnik). Die optische Dichte D eines Filters ist der negative Zehnerlogarithmus des Transmissionsgrades τ: D(λ ) = − log10 [τ (λ )] → τ (λ ) = 10 − D (λ ) Es bedeuten: D(λ ) = 0 D(λ ) = 1 D(λ ) = 2 D(λ ) → ∞ → → → → τ (λ ) = 1 τ (λ ) = 0,1 τ (λ ) = 0,01 τ (λ ) = 0 Die optische Dichte D, die sich von der Transmission abgeleitet, ist von der Farbstoffdichte d zu unterscheiden, welche ein Maß für die Farbstoffkonzentration ist. Quelle: Schröder, G.; Treiber, H.: Technische Optik : Grundlagen und Anwendungen. 9. erw. Aufl. Würzburg: Vogel, 2002. 9.1 Medien der Bildwiedergabe - Fotografie und Film | Farbwiedergabe in den Medien | 30 Transmission, optische Dichte (7) Beispiel: messtechnisch ermittelte Werte für die Farben und die Trägerschicht des Diafilms AGFA RS-100 Träger 9.1 Medien der Bildwiedergabe - Fotografie und Film | Farbwiedergabe in den Medien | 32 Spektrale Empfindlichkeit der Fotoschichten eines Farbnegativfilms Die spektrale Empfindlichkeit gibt die Strahlungsmenge in Watt * sec an, welche bei einer bestimmten Wellenlänge erforderlich ist, um die betreffende Filmschicht so zu belichten, dass nach einer vorgeschriebenen Entwicklung eine bestimmte Dichte erreicht wird. Die Empfindlichkeit ist reziprok zu dieser Strahlungsmenge und wird meist in logarithmischer Darstellung angegeben. Quelle: Lang, H.: Farbwiedergabe in den Medien. Göttingen: Muster-Schmidt Verlag, 1995. 9.1 Medien der Bildwiedergabe - Fotografie und Film | Farbwiedergabe in den Medien | 33 Belichtung und Schwärzung Als Eingangsgröße betrachtet man bei der Fotoschicht die Belichtung H: H = E ⋅t Einheit: lx·sec Aus der Entwicklung ergibt sich eine Verringerung der Transmission, die durch die optische Dichte D beschrieben wird. Die optische Dichte D wird in der Fotografie als Schwärzung D bezeichnet: D(λ ) = − log[τ (λ )] Der Zusammenhang zwischen Schwärzung D und dem dekadischen Logarithmus der Belichtung H wird als Schwärzungskurve dargestellt. Sie ist die nichtlineare Kennlinie des Empfängers. E = Beleuchtungsstärke Quelle: Schröder, G.; Treiber, H.: Technische Optik : Grundlagen und Anwendungen. 9. erw. Aufl. Würzburg: Vogel, 2002. 9.1 Medien der Bildwiedergabe - Fotografie und Film | Farbwiedergabe in den Medien | 34 Schwärzungskurve, Gradation (1) Die Steigung γ = tan(α) des linearen Teils der Schwärzungskurve heißt Gradation beziehungsweise Gamma dieses Films. Nutzungsbereich Quelle: Schröder, G.; Treiber, H.: Technische Optik : Grundlagen und Anwendungen. 9. erw. Aufl. Würzburg: Vogel, 2002. 9.1 Medien der Bildwiedergabe - Fotografie und Film | Farbwiedergabe in den Medien | 35 Empfindlichkeitszahlen (1) Die absolute Empfindlichkeit einer Fotoschicht ist umso höher, je niedriger die zur Erreichung einer bestimmten Schwärzung notwendige Belichtung ist. In DIN 4512 ist die Minimalbelichtung HM (HC, HR) festgelegt, die zu einer Schwärzungsdifferenz ∆D = 0,1 über der Grundschwärzung (Schleier) führt. Die Empfindlichkeit eines Films wird durch die DIN-Zahl angegeben: DIN − Zahl = −10 log(H M ) Im Gegensatz zu diesem logarithmischen DIN-System sind die ASAEmpfindlichkeitswerte der Empfindlichkeit direkt proportional. Mit der Bezeichnung ISO werden beide Werte angegeben, wie zum Beispiel ISO 100/21º. Quelle: Schröder, G.; Treiber, H.: Technische Optik : Grundlagen und Anwendungen. 9. erw. Aufl. Würzburg: Vogel, 2002. 9.1 Medien der Bildwiedergabe - Fotografie und Film | Farbwiedergabe in den Medien | 37 Empfindlichkeitszahlen (3) Die ISO-Angaben sind mit weiteren Angaben zum verwendeten Entwicklungsprozess auf dem Film angegeben. 9.1 Medien der Bildwiedergabe - Fotografie und Film | Farbwiedergabe in den Medien | 39 Empfindlichkeitszahlen (3) ISO 100 ISO 800 ISO 1600 800 200 400 3200 100 ISO 200 ISO 400 ISO 1600 ISO 3200 Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Filmempfindlichkeit 9.1 Medien der Bildwiedergabe - Fotografie und Film | Farbwiedergabe in den Medien | 40 Sonderfall: Filme für Raster Im Rasterdruck sind lediglich zwei Zustände erwünscht: völlige Schwärzung keine Schwärzung Die Bildung von Grautönen ist unerwünscht. Deshalb verwendete man früher zur Herstellung von Rastern sogenannte Lithfilme, deren Gradation bei γ = 8 liegt. 9.1 Medien der Bildwiedergabe - Fotografie und Film | Farbwiedergabe in den Medien | 46 Positiv-Abzug von Negativ-Film (1) Beim Abzug wird ein farbverkehrtes Bild von einem Film erzeugt. Wird für die Vorlage ein Negativ-Film verwendet, so erhält man beim Abzug also ein Positiv-Bild. Der Film wirkt als Filter während der Belichtung des Foto-Papiers. Bei der Entwicklung entstehen die farbigen Stellen auf dem Fotopapier. Die Farbwiedergabe beim Foto-Abzug beruht auf einem subtraktiven Farbsystem mit den Primärvalenzen Cyan, Magenta und Gelb. 9.1 Medien der Bildwiedergabe - Fotografie und Film | Farbwiedergabe in den Medien | 49 Positiv-Abzug auf Fotopapier Filmbelichtung und Entwicklung Positiv-Abzug von Negativ-Film (2) Quelle: Saxby, G.: The Science of Imaging. London: Institute of Physics Publishing, 2002. 9.1 Medien der Bildwiedergabe - Fotografie und Film | Farbwiedergabe in den Medien | 50 Kino (1) Die Filmtechnik wurde zunächst für den wissenschaftlichen Zwecke entwickelt. Die erste Aufnahme eines Bewegungsablaufes stammt von Eadweard Muybridge (1870). Mit mehreren Kameras nahm er Fotografien eines Pferdes im Galopp auf, um zu beweisen, dass zu bestimmten Zeitpunkten kein Huf den Boden berührte. Quelle: www.wikipedia.de www.filmvorfuehrer.de 9.1 Medien der Bildwiedergabe - Fotografie und Film | Farbwiedergabe in den Medien | 51 Kino (2) Durch rasche Abfolge solcher einzelner Fotografien kann man das menschliche Auge überlisten und einen kontinuierlichen Bewegungsablauf vortäuschen. Dabei muss die Bildrate schneller sein, als das zeitliche Auflösungsvermögen des Auges. Das menschliche Auge verarbeitet ab etwa 16 bis 18 Bildern pro Sekunde aufeinanderfolgende Bilder als bewegte Szene. Die Bildrate (oder Bildfrequenz) sollte daher einen Wert von ca. 20 fps (frames per second) nicht unterschreiten. Übliche Bildraten: Kinofilm: 24 fps Fernsehen: 25 fps Die Bildfrequenz darf nicht mit der Bildwiederholfrequenz verwechselt werden. Ist letztere zu niedrig, beginnt das Bild für den Betrachter zu flimmern. Im Kino wird daher jedes Bild dreimal hintereinander projiziert, wodurch eine Bildwiederholfrequenz von 72 Hz entsteht. 9.1 Medien der Bildwiedergabe - Fotografie und Film | Farbwiedergabe in den Medien | 52 Kino (3) Der Kinofilm, welcher in den Projektoren gezeigt wird, ist ein Positivfilm. Meist wird jedoch ein Negativfilm aufgenommen und dann durch Kontaktkopie ein Positivfilm erstellt. Auch heute wird meist ein Kinofilm zunächst noch auf analoges Filmmaterial aufgenommen. Für digitale Nachbearbeitung oder Computeranimation wird das Filmmaterial dann eingescannt. Für die Kino-Projektion werden die Szenen wieder auf eine Filmrolle gebracht. Warum? 9.1 Medien der Bildwiedergabe - Fotografie und Film | Farbwiedergabe in den Medien | 53 Kino-Projektor (2) Quelle: www.wikipedia.de, www.filmvorfuehrer.de 9.1 Medien der Bildwiedergabe - Fotografie und Film | Farbwiedergabe in den Medien | 57 Digitales Kino Das digitale Kino (Digital Cinema, D-Cinema) ist eine Kinotechnik, mit der die vorher übliche mechanische und photochemische Speicherung und Verbreitung von Filmen auf Filmrollen durch digitale Verfahren ersetzt wird. Sie umfasst 2Dund 3D-Wiedergabe. Im weiteren Sinne bezeichnet „digitales Kino“ die Digitalisierung der gesamten Produktionskette von den Filmaufnahmen über die Postproduktion bis hin zu Archivierung, Distribution und Vorführung von Kinofilmen. Derzeit erfolgt in vielen Kinos die Umstellung auf eine digitale Wiedergabe. Für kleine Kinos gibt es öffentliche Förderprogramme. Die Zeiten für „analoge“ Kinos neigen sich dem Ende zu. Was sind die Vorteile für die Betreiber? Digitaler Projektor der Fa. NEC Quelle: www.wikipedia.de 9.1 Medien der Bildwiedergabe - Fotografie und Film | Farbwiedergabe in den Medien | 58 Impressum Farbwiedergabe in den Medien Vorlesung im WS 2012-13 Prof. Dr.-Ing. E. Dörsam Technische Universität Darmstadt Fachgebiet Druckmaschinen und Druckverfahren Magdalenenstr. 2 64289 Darmstadt http://www.idd.tu-darmstadt.de 9.1 Medien der Bildwiedergabe - Fotografie und Film | Farbwiedergabe in den Medien