Ein wahres Eldorado in Colorado - Ski

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Ein wahres Eldorado in Colorado - Ski
Ein wahres Eldorado in Colorado Zum Skilaufen in die nordamerikanischen Rocky Mountains / Bericht von Karin Niebuhr Karin Niebuhr vom Ski-­‐Club Uelzen war mit Wolfgang Krüger, Uwe Burmester und Susanne und Hans Schinke auf Skisafari. Hier ihr Bericht. Als langjährige Skiläufer in den Alpenhatten wir alle schon vieles an unterschiedliche Schnee-­‐
verhältnissen erlebt. Viel Schnee, wenig Schnee, Neuschnee, Kunstschnee, eisige Pisten, herrlichen Gletscherschnee.... Doch uns alle machte es neugierig, was es mit dem vielgepriesenen Champagner Powder in den nordamerikanischen Rocky Mountains auf sich hat. Und so starteten wir im Februar 2015 unsere Skisafari in die USA. Die erste Skiwoche verbrachten wir in Aspen, dem wohl bekanntesten und beliebtesten Skiort in den USA. Hier, in dieser ehemaligen Silberminen-­‐
stadt, erwarteten uns vier Skiberge mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Wäh-­‐ rend „Buttermilk“ das ein-­‐ fachste Skigebiet darstellt, ist „Snowmass“ das weitläufigste und größte Terrain in Aspen mit langen Abfahrten und ideal für Buckelpisteneinsteiger. „Aspen Highlands“ hat das ausgewogenste und ab-­‐
wechslungsreichste Pistenan-­‐ gebot und zieht zudem viele Extremskifahrer an. Mitten im Ort startet die Gondel zum relativ steilen „Aspen Mountain“ mit herrlichen Waldabfahrten und etlichen Buckelpisten. Vom ersten Moment an fühlten wir uns trotz Leihski extrem Wohl auf den Pisten und die lange Anreise (allein der Flug von Frankfurt nach Denver dauerte schon zehneinhalb Stunden) war schnell vergessen. Es dauerte nicht lange, bis wir begannen zu experimentieren. Da viele Pisten auf der einen Hälfte gespurt sind und auf der anderen Hälfte Buckel oder Tiefschnee bieten, fuhren wir oft als Gruppe und jeder bestimmte individuell seine Fahrspur. Die Abfahrten haben fantasievolle Namen, die manchmal auf die Pistenart oder deren Beschaffenheit schließen lassen, sind aber auch immer klassifiziert, so dass man sich nicht ungewollte auf eine zu schwierige Spur verirrt. Man fährt dann Ruthie’s Run, Zugspitze, Delirium, Cappuchino, Moment of truth, Suzi Q., Upper Stein, Bob’s Glade, Montezuma, Bird’s of Prey, Raptor, Chute 44, Victory Chutes oder Bushwacker. Wir wechselten ab zwischen langen genussvollen Carvingabfahrten, zogen geräuschlos unsere eigenen Spuren in den Tiefschnee, übten auf den Buckelpisten und wagten schließlich auch Abfahrten mitten durch die Bäume, was hier ausdrücklich erlaubt ist. Nach dem Prinzip „what you can see, you can ski“ sind einem kaum Grenzen gesetzt. Die Grenzen hängen eigentlich nur vom eigenen Können ab. Natürlich lockten uns auch schwarze Pisten (schwierig) und die Beschilderung „Experts only“ und die eine oder andere „Double Diamond“ Piste (sehr schwierig). Breckenridge (2.926 m hoch gelegen) im Bereich der Vail Resorts war unser Domizil in der zweiten Woche. Dieses kleine Goldgräberstädtchen mit Wildwestatmosphäre beherbergt das höchste Skigebiet der USA – bis 3963 m. Auf der ca. 200 km langen Fahrt dorthin veränderten die Rocky Mountains etliche Male ihr Gesicht und wir waren überrascht, wie mannigfaltig sich diese Landschaft präsentierte – Bei solchen Bedingungen kommt Freude auf: Die Uelzener Skiläufer verbrachten einige unvergessliche tage in den schneebe-­‐ deckten Rocky Mountains. zum einen die ungeheure Weite mit sanften Wellen, mal schneebedeckt, mal schneefrei, mal eng und senkrecht hoch aufragend, so wie man die massiven Felswände in den Dolomiten kennt. Dazu ein Farbenspiel in der Palette von gelb über ocker bis zu dem markanten rot. Von Breckenridge aus bereisten wir die Skiorte Beaver Creek, Vail und Keystone. Vail ist das größte Skigebiet der USA und hat angeblich den besten Pulverschnee der Welt. Hier und in Beaver Creek fanden in diesem Jahr die alpinen Weltmeisterschaften statt. Beaver Creek ist noch ein bisschen exklusiver als Vail, es führen Rolltreppen zu den Liften und es gibt beheizte Wege (spart das Schneeschieben). Keystone ist eine am Ende der Sechzigerjahre entstandene Feriensiedlung. Auch diese Skiorte in den Vail Resorts begeisterten uns – allerdings liegen sie wesentlich weiter voneinander entfernt als in Aspen. Auch hier fand jeder von uns die Piste für seinen Geschmack. Auf der Frontseite der Berge gut geneigte breite präparierte Runs und steile WM-­‐
Pisten, die wir in den geöffneten Teilstücken mit dem nötigen Respekt auch versuchten, knifflige Steilabfahrten durch den Wald, die wir lieber ausließen, Pulverschnee der Marke Extra dry, Buckelpisten und baumgesäumte Schneisen. Auf den Rückseiten der Berge findet man mit den Back Bowls hochalpine Talschüsseln. Der Start ist meist nur zu Fuß oder mit einer Pistenraupe zu erreichen. Susanne, Wolfgang und Uwe ließen sich in Keystone mit dem „Outback Cat Shuttle“ zu solch einem Tiefschneehang bringen und meisterten diese Herausforderung mit Bravur. Das Vertrauen in den Schnee war so groß, dass wir immer mutiger wurden. Natürlich haben wir auch einige der angesagten Lokale in unseren Skigebieten getestet. In spektakulärer Lage auf ca. 3.300 m Höhe genossen wir auf der Terrasse des legendären Cloud Nine im Skigebiet von Aspen Highlands die Sonnenstrahlen und die malerische Umgebung. Die Preise sind gesalzen, aber der Ausblick auf die zwei Bergspitzen der Maroon Bells ist atemberaubend. Nach einem anderen erfüllten Skitag ließen wir uns das Après-­‐
Ski-­‐Bierchen auf der Terrasse der Ajax Tavern an der Talstation der Silver-­‐Queen-­‐Gondel in Aspen Mountain schmecken und