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Das Magazin für die Region Hannover
Ausgabe Nr. 13
III / 2012 5,00 €
Das Magazin für die Region Hannover
ÖKOPROFIT
Gesundheit Spezial
Historisches Hannover
GEMA
Langenhagen
www.hannover.regjo.de
Da ist Musik drin …
regjo hannover
LIFE.
editorial 3
BALANCED.
Da ist Musik drin …
Verwöhnen Sie Ihre Familie und
Freunde mit Zeit und Genuß. In der
Weihnachtszeit erwarten Sie wunderbare Festtagsmenüs in entspannter
Atmosphäre.
Heiligabend
24. Dezember, 18:30 - 21:00 Uhr
Getrüffeltes Carpaccio vom Kalbsfilet,
gebratener Kaisergranat
Zitronengrasbrioche
Wildpunsch
Bratlebercrôuton
kandierte Moosbeeren
Sous vide gegarte Wildtaubenbrust
Birnenglace mit Süßholz
Schwarzwurzelbonbon, würziger Spitzkohl, gefüllter Kartoffelwürfel
DER NEUE
JAGUAR XF SPORTBRAKE.
Die Seele eines Sportwagens kombiniert mit den Eigenschaften
einer Luxuslimousine. Die Flexibilität eines Sportkombis,
der perfekt zu den Bedürfnissen eines aktiven Lebensstils passt.
Erleben Sie den Jaguar XF Sportbrake.
Mandarinen – Mandeldélice
weiße Schokoladencannelloni
mit Printenmousse
JAGUAR XF SPORTBRAKE
AB
48.550,� €
3 Jahre Garantie ohne Kilometerbegrenzung
Preis pro Person: € 64,00
1.& 2. Weihnachstag
25.12. 12 - 14 Uhr & 18:30 - 21:00 Uhr
26.12. 12 - 14 Uhr, abends geschlossen
Genießen Sie an den Festtagen
unsere weihnachtlichen 3-Gänge-Menüs.
Preis pro Person: ab € 41,00
Finanzen, Gesundheit und Lokalpatriotismus – kontrovers,
informativ und neugierig startet RegJo in die Wintersaison.
Natürlich kann es bald keiner mehr hören: Das Wort „Krise“ verfolgt uns. In Phasen, die sich zu Dauerzuständen auswachsen. Hier
wird gekittet, dort reißt die nächste Lücke auf. Man könnte da­rüber
nachdenken, die Waffen zu strecken, sich zu ergeben. Hände hoch,
weiße Fahne, nutzt ja doch nichts. Dann aber beginnt das Nachdenken und Diskutieren, das Analysieren und der unbedingte
Wille zur Lösung – zu einem Happy End.
Die Themen und Geschichten in dieser dritten Ausgabe 2012
des RegJo Hannover haben all dies gemeinsam: Sie werden von
starken Kontroversen geprägt, von Skandalen und Standpunkten.
Und sie alle sind auf der Suche nach eben diesem Happy End. Für
jede Geschichte dieser Ausgabe gilt deshalb: Da ist Musik drin …
Mit Blick auf die andauernde Europakrise legen die Mittelständler in der Region Hannover die Stirn in Falten. Aber, so die
Experten: Ein Krisenszenario ist derzeit nicht gegenwärtig. Vielmehr sind es die Planungsunsicherheit und das große Fragezeichen
hinter den steuerlichen und juristischen Rahmenbedingungen der
Zukunft, die nachdenklich machen. Uneingeschränkt positiv nehmen dieselben Unternehmer Angebote wie ÖKOPROFIT an, die sie
mit großem Engagement und viel Kreativität voranbringen. Sich
selbst fit machen für eine grünere Zukunft und dabei bares Geld
sparen – das kommt an in der Region Hannover.
Auch im Gesundheits-Spezial dieser Ausgabe widmen wir uns
kontroversen Themen. Nach dem Transplantationsskandal bekommen auch die Ärzte der Medizinischen Hochschule Hannover die
Ängste von Patienten und Spendern zu spüren. Weitere Themen
sind Implantologie und die oft verschlungenen Genesungspfade
von Angstpatienten. Wir wünschen Ihnen mit diesen und vielen
weiteren Themen wieder informative Unterhaltung und eine spannende Lektüre des aktuellen RegJo Hannover. Stefanie Stüting
Chefredaktion
- Anmeldung erforderlich -
QR-Code RegJo
Der QR-Code („quick response“) kann von allen Smartphones
gelesen werden und verlinkt Sie direkt mit der Internet­s eite
des RegJo Magazins und des Polygo Verlages. Apps für den
QR -Code sind in den bekannten App Stores erhältlich. Der
QR -Code ( QR steht für englisch: quick response = schnelle Antwort) ist ein zweidimensionaler Code (2- D -Code), der
von der japanischen Firma Denso Wave im Jahr 1994 entwickelt wurde. Ursprünglich wurde der QR -Code zur Markierung von Baugruppen und Komponenten für die Logistik
in der Automobilproduktion eingesetzt.
Jaguar XF Sportbrake 2.2 L Diesel: Kraftstoffverbrauch in l/100 km: 6,1 (innerorts); 4,3 (außerorts); 5,1 (komb.); CO2-Emission in g/km 135 (komb.);
CO2-Effizienzklasse: A. Modellreihe XF, XJ, XK: Kraftstoffverbrauch in l/100 km (komb.): 12,3–5,1; CO2-Emission in g/km: 292–135 (komb.);
CO2-Effizienzklasse: G–A; RL 80/1268/EWG. Abbildung zeigt Sonderausstattung.
KAMPS IN HANNOVER GMBH & CO. KG
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RegJo Hannover bei Facebook:
www.facebook.com/RegJoHannover
Cover © maxoido – Fotolia.com
inhalt
regjo hannover
regjo hannover
22 Ökoprofit
33 Spezial Gesundheit
84 Historie Hannover
70 Let the music play?
Profit machen durch Umweltschutz? Geld sparen durch
ökologisches Verhalten? Ja, das geht und wird in der Region
Hannover mit viel Enthusiasmus gelebt.
Die Region Hannover ist führend in den Bereichen Transplantation und Implantologie.
Außerdem im Spezial: der Weg aus der Angst.
Die verborgenen Schätze der niedersächsischen Landeshauptstadt. RegJo
auf Spurensuche in Hannover.
Die geplante Tarifanpassung der GEMA sorgt auch in
der Region Hannover für Diskussionen und Existenzängste.
RegJo hat sich umgehört.
Wirtschaft
Technik & Wissenschaft
Land & Umwelt
Kultur
inhalt
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Bilder: Marco Bühl (2x), Historisches Museum Hannover,
felix – Fotolia
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Feuerverzinkung Hannover: Hochwertige
Feuerverzinkung von Stahlteilen, kürzeste
Lieferzeiten und größte Terminsicherheit.
NGlobal: Außenwirtschaftsberatung, Best
Practice und hilfreiche Tipps – NGlobal berät
bei Exportvorhaben.
Saubere Sache: Seit 15 Jahren behauptet sich
der Reinigungsdienst Evelek in Hannover.
Finanzierung im Mittelstand: Ulrich
Herfurth über die Kreditmärkte, Basel III
und neue Bankenrichtlinien.
Heute schon die Zukunft planen: Die vier
Kanzleien der Kooperation Nordwest haben
sich in der interdisziplinären Beratung des
Mittelstands einen Namen gemacht.
Finanzierung sturmfest machen:
Wie sicher ist die Konjunktur hierzulande?
Eine Einschätzung von BDO.
Rasenmähen? Machen die Schafe: Als erste
Stadt Norddeutschlands führte Hannover
1999 das Projekt Ökoprofit ein.
Politik & Soziales
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4 Köpfe – Vier Meinungen: Welches sind
die Branchen mit dem größten Zukunfts­
potenzial in der Region Hannover?
Privatzahnklinik Hannover: Ganzheitliche
ästhetische Chirurgie und modernste
Zahnheilkunde.
Sonnen-Apotheke: Schon 120 Jahre alt ist
die moderne Apotheke auf der Lister Meile.
Organtransplantation: Nach den Organspende-Skandalen müssen sich auch die
Transplantationsmediziner in Hannover
mit der Verunsicherung von Patienten und
Spendern auseinandersetzen.
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Zahnimplantate: Künstliche Zahnwurzeln
aus Titan werden als Alternative zu Brücke
oder Prothese immer gefragter.
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Angstpatienten: Wer unter einer Angststörung leidet, braucht schnelle Hilfe, doch die
Wartelisten von Psychotherapeuten sind lang.
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MVZ Kinder- und Jugendmedizin Hannover:
Umfassende kinder- und jugendmedizinische
Kompetenz unter einem Dach.
Panel5 GmbH: Die kreativen Präsentationstechniken der Hannoveraner sind bundesund europaweit gefragt.
Hannover Institut für Technologie (HITec):
Europaweit einmalig – die Leibniz Universität Hannover plant den Bau eines interdisziplinären Forschungszentrums für
Quantentechnologien.
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Lupensysteme: Bajohr OPTECmed aus Einbeck fertigt Carl-Zeiss-Meditec-Lupenbrillen
nach Maß.
Die Mischung macht’s: Für kreatives Chaos
und kluge Köpfe sorgt am 27. November
das ConventionCamp auf dem Messegelände
in Hannover.
Smarte Partnerschaft: Seit September bieten
expert und E.ON Avacon Vertrieb gemeinsam
Smart-Home-Lösungen an.
PolyGoes online: Der Polygo Verlag baut
seine Webaktivitäten mit einem neuen Büro
in der Hauptstadt und internationalem
Team weiter aus.
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Arbeit erleben: Grüner Park für Gewerbe
und Industrie – der ecopark im Oldenburger
Münsterland.
GK-law.de: Immer mehr Mittelständler interessieren sich für eine Finanzierung über
Anleihen. Rechtsanwalt Dr. Matthias Gündel
über die Details.
Suhr Fruchthandel GmbH & Co. KG: Der
Experte, wenn es bei Obst und Gemüse um
maßgeschneiderte Branchenlösungen für
Großkantinen und Systemgastronomie geht.
„Prävention ist besser!“: Die Kanzlei Schirmer & Siegmüller in Northeim berät Ärzte,
Apotheker und Pflegeeinrichtungen in steuerlichen und betriebswirtschaftlichen Fragen.
Regional punkten: Regionales Online-Marketing bietet kleineren Unternehmen und Freiberuflern enorme Chancen, sich im lokalen
Wettbewerb zielgerichtet zu positionieren.
Stadt der kurzen Wege: Langenhagen ist die
wirtschaftlich zweitstärkste Stadt und mit
rund 50.000 Einwohnern eine der größten
Gemeinden in der Region Hannover.
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Woll-Dimensionen der Zukunft: Modedesign-Studenten der Hochschule Hannover
präsentieren beim hannoverschen Männermodespezialisten Wormland experimentelle
Wollkreationen.
Let the music play?: Am 1. April 2013 soll
nach sechsjährigem Diskussionsmarathon die
Neugestaltung der GEMA-Tarifstruktur in
Kraft treten. Das hat auch in der Region
Hannover Folgen …
Freizeit & Sport
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Kalender: Die kulturellen Höhepunkte des
nächsten Vierteljahres in der Region Hanover.
Deserteursdenkmal: Hingeworfene Stiefel
und ein Stahlhelm, befestigt auf einer Betonplatte, und das Statement „No more war“
formieren das 1990 von der Friedensbewegung errichtete Denkmal gegenüber dem
Neuen Rathaus.
Stadtrundgang Hannover: Geschichte einmal anders – im Erdgeschoss des Neuen Rat­
hauses zeigen vier Stadtmodelle im Miniaturformat die Entwicklung der niedersächsischen Metropole.
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Vorhang auf!: Das Radisson Blu Hotel in Hannover erstrahlt wieder in neuem Glanz. Bei
laufendem Betrieb wurde das 4-Sterne-Superior-Hotel in den vergangenen zwei Monaten
auf Vordermann gebracht.
Perfekte Auszeit: Die Kristall-Saunatherme
in Seelze gehört zu den Wellness-Highlights
in der Region.
Hannovers verborgene Schätze: Drei symbolträchtige Bauwerke in Hannover zwischen
Vergangenheit und Gegenwart. Die steinernen
Zeitzeugen berichten von der wechselvollen
Geschichte der Stadt.
European Cheese Center: Das Käse-Center in
Hannover ist europaweit einzigartig. Neben
Führungen und einem Käse-Schlemmerbuffet
bietet das European Cheese Center auch eine
Ausbildung zum Käse-Sommelier an.
Robert Koch: Seine ersten beruflichen
Schritte unternahm der spätere Medizin-Nobelpreisträger und Begründer der
medizinischen Bakteriologie als Arzt in
Langenhagen.
regjo hannover
meinung 7
4 Köpfe – Vier Meinungen
Welches sind die Branchen mit dem größten Zukunftspotenzial in der Region Hannover? RegJo hat vier
Experten gefragt, die sich in Sachen Wirtschaftsentwicklung in Hannover bestens auskennen ...
Michael Beck, Geschäftsführer der hannoverimpuls GmbH: „Aus
Sicht von hannoverimpuls sind sechs Branchen besonders im Fokus
– sie haben das größte Innovationspotenzial und bieten deshalb beste
Chancen für weiteres Wachstum und neue Arbeitsplätze in unserer Region: Automotive, Energiewirtschaft, IuK, Gesundheitswirtschaft, Kreativwirtschaft und Produktionstechnik. Durch gezielte
Verzahnung von Wirtschaft, Wissenschaft und potenziellen Partnern werden in diesen Branchen bestmögliche Rahmenbedingungen geschaffen. Im Vergleich zu anderen Regionen in Deutschland
profilieren wir uns insbesondere im Bereich der Gesundheitswirtschaft mit international agierenden Playern.“
Dr. Horst Schrage, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handels-
kammer Hannover: „Die besondere Qualität des Standorts Hannover
ist gerade die breite Branchenvielfalt mit einem gesunden industriellen Kern und dem Mix aus starkem Mittelstand und bekannten Marken – eine exzellente Grundlage für solides Wachstum. Eine führende Rolle wird der Wirtschaftsraum weiter im Nutzfahrzeugbau,
der Automobilzulieferung, der Lasertechnik und der Informationstechnik einnehmen, wie auch in der Finanz- und Versicherungswirtschaft. Nicht zuletzt ist die Region Hannover ein gefragter Logis­
tikstandort in der ganzen Bundesrepublik Deutschland, mit großem
Wachstumspotenzial auch in den kommenden Jahren.“
Ulf-Birger Franz, Dezernent für Wirtschaft, Verkehr und Bildung der
Region Hannover: „Die Region Hannover ist wirtschaftlich breiter
aufgestellt als andere und dadurch weniger abhängig von einzelnen Branchen. Herauszuheben ist die Gesundheitsbranche, in der
über 65.000 Menschen in sehr unterschiedlichen Berufen beschäftigt sind. Auch die Logistik mit 40.000 Menschen hat starkes Wachstumspotenzial. Die industriellen Kerne rund um den Fahrzeugbau
sind sehr robust und wettbewerbsfähig. Zentral ist, was wir aus dem
gewaltigen Potenzial der Hochschulen machen. Sie sind ein Motor
für innovative Ideen und sorgen mit der dualen Berufsausbildung
für die wichtigste Ressource: gut ausgebildete junge Menschen.“
Prof. Dr.-Ing. Heidi Sinning, Gesellschafterin von KoRiS – Kommuni-
kative Stadt- und Regionalentwicklung, Hannover: „Wandel zur Wissensgesellschaft, Klimawandel und demografischer Wandel – dieser
‚dreifache Wandel‘ ist entscheidend dafür, welche Branchen Zukunft
haben. Wichtig für Hannover sind die Energie-, Klimaschutz- und
Mobilitätswirtschaft, ebenso die Gesundheits- und Kreativwirtschaft.
Auch andere Faktoren spielen eine Rolle: eine vorausschauende,
nachhaltige Stadtentwicklungs- und Regionalpolitik, der Mut, ‚quer
zu denken‘, also über Branchen, kommunale Grenzen und Gewohntes hinweg, und Innovation, die Fähigkeit, aktuelle Entwicklungen
immer wieder von Neuem und vor allem schnell aufzugreifen.“
Bilder: hannoverimpuls GmbH, IHK Hannover, Region Hannover, ISP 2012
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regjo hannover
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magazin 9
L a n dkr e is cl o pp e n burg
wirtsc h aft
wirtsc h aft
Feuerverzinkung: bitte rostfrei!
NGlobal: Einstieg ins Exportgeschäft Arbeit erleben
Rost hat keine Chance mehr. Das garantiert die Seppeler Gruppe mit ihrer hochwertigen
Feuerverzinkung von Stahlteilen, kürzesten Lieferzeiten und größter Terminsicherheit.
Außenwirtschaftsberatung, Best Practice und hilfreiche Tipps: NGlobal informiert über
niedersächsischen Support und berät bei Exportvorhaben.
Andrea Fischer, frühere
Bundesgesundheitsministerin, wird neue
Finanzdezernentin
der Region Hannover.
Zuletzt arbeitete sie als selbständige
Beraterin für Unternehmen der Gesundheitswirtschaft sowie als Vortragende
und Publizistin zu Themen der Gesundheitspolitik- und wirtschaft.
Silvia Blühdorn hat für
ihr Engagement in der
Elterninitiative „Teeny
Weenies“, die die Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und Familie unterstützt, den
Studentenpreis 2012 des Studenten­
werks Hannover erhalten. Sie hatte
sich maßgeblich für die Erweiterung
von Kita-Plätzen eingesetzt.
Martha Frieler wurde
von der „Plug & Work“Jury für ihr Projekt
„ChooCo“ ausgezeichnet. Mit ihrem Kollegen
Matthias Lauche entwickelte sie in der
eigenen Designagentur formknast ein
Konzept, bei dem Kunden ihr individuelles Produkt nach dem Baukastenprinzip selbst gestalten können.
Christian Bieniek wird
viertes Vorstandsmitglied der LPKF Laser &
Electronics. Der promovierte Diplom-Ingenieur
übernimmt ab dem 1. Dezember 2012
als COO die Leitung, Steuerung und
Organisation der Betriebsprozesse
und der betrieblichen Leistungen des
Spezialmaschinenbauers.
Christian Lehnert,
Schriftsteller, wurde für
sein lyrisches Gesamtwerk mit dem mit
20.000 Euro dotierten
Hölty-Preis für Lyrik ausgezeichnet.
Seit 2008 entscheidet eine unabhängige Jury alle zwei Jahre über die Vergabe des Lyrik-Preises der Landeshauptstadt und Sparkasse Hannover.
Weithin sichtbar ist der 3,50 Meter hohe
und 54 Meter lange Schriftzug auf dem
Dach des Firmengebäudes der „Seppeler
Verzinkung – Feuerverzinkung Hannover“ an der A2/A353. Was diese großflächige Werbung verspricht, das hält sie
auch: Feuerverzinkung von Stahlteilen
in bester Qualität, kürzes­te Lieferzeiten
und größte Terminsicherheit. Mit Kesselarbeitsmaßen von 7,40 mal 1,55 mal 2,90
Metern ist die zur Seppeler Gruppe gehörende Feuerverzinkung Hannover Spezialist für die Verzinkung von Schlosserware,
Stahlkonstruktionen, Behältern, Stalleinrichtungen, Serien- und Kleinteilen. Die
hochwertige Verzinkungsqualität ist das
Ergebnis langjähriger Erfahrung, gepaart
mit den Erkenntnissen aus aktueller Forschung und Entwicklung. Normgerechtes
Feuerverzinken und die DQS-Zertifizierung
sind in Hannover selbstverständlich.
Neben der Verzinkung bietet die Feuerverzinkung Hannover ihren Kunden ein
maßgeschneidertes Rundum-sorglos-Service-Paket, das je nach Kundenwunsch
auch Zinklar-Veredelung zum Schutz vor
Weißrost, Farbbeschichtungen in allen
gängigen RAL-Tönen, Strahlen, Schleif-,
Montage- und Verpackungsarbeiten bein-
haltet. Logistische Leistungen wie der tägliche Tourendienst im Großraum Hannover,
Just-in-time-Belieferung oder die Bereitstellung von Wechselaufliegern runden das
Serviceangebot ab. Was die Verzinkerei in
Hannover besonders auszeichnet, ist die
sogenannte Quicktime-Verzinkung: selbst
Stahlbauteile, die erst nachmittags angeliefert werden, können bereits ab 6.00 Uhr am
Vormittag des nächsten Arbeitstages frisch
verzinkt abgeholt werden. Dieses ausgeprägte kunden- und dienstleistungsorientierte Denken und Handeln gehört zur Philosophie der gesamten Seppeler Gruppe, die
neben elf Verzinkereien auch die Herstellung von Gitterros­ten sowie von Behältern
und Tankanlagen umfasst.
Das Motto der Gruppe „Bei uns klappt´s“
sieht Geschäftsbereichsleiter Jürgen Stegen
als „Leis­tungsversprechen, das das Ziel vorgibt, als produzierendes Dienstleistungsunternehmen allen Kunden individuelle
Spitzenleis­t ungen anzubieten, das aber
gleichzeitig auch gute Erfahrungen ausdrücken soll“. Beständig wird die Arbeitseffizienz zum Wohle des Kunden in der
Produktion und der Verwaltung gesteigert.
Rost hat in der Region Hannover keine
Chance mehr …
VS
Bilder: Cornelis Gollhardt, Nicola Welp, form|knast, LPKF Laser & Electronics AG, juergen-bauer.com, Seppeler Verzinkung
Niedersächsische Unternehmen können
sich im Rahmen von verschiedenen NGlobal-Veranstaltungen über die umfangreichen Außenwirtschafts-Serviceangebote
des Landes, über Geschäftsmöglichkeiten
in ausländischen Zielmärkten sowie über
die ersten Schritte in das Exportgeschäft
informieren. So präsentiert beispielsweise
die neue Veranstaltungsreihe „Export vor
Ort“ die niedersächsischen Unterstützungs­
angebote und bietet bei einem im Export
erfolgreich positionierten Unternehmen
praxisnahe Einblicke in das Auslandsgeschäft. Seit 2009 ermöglichen die „Internationalen Beratertage“ den Unternehmen,
alle niedersächsischen Auslandsvertreter
persönlich kennenzulernen und in bilateralen Gesprächen die für Produkte und
Dienstleistungen relevanten individuellen
Fragen zu erörtern. Im Managementworkshop „Chancen und Strategien der Internationalisierung“ geht es vor allem um die
ersten Schritte in das Exportgeschäft. Zentrale Themen sind unter anderem die Analyse der unternehmerischen Ausgangslage,
die Auswahl der richtigen Markteintritts-
strategie sowie die komplexeren Anforderungen an das Management. Das Land
Niedersachsen bietet aber nicht nur Beratung und Unterstützung, sondern zeichnet einmal im Jahr im Export erfolgreiche
Unternehmen mit dem „Niedersächsischen
Außenwirtschaftspreis“ aus.
Die niedersächsischen Güterausfuhren sind bis zum weltweiten Einbruch
2009 über lange Jahre deutlich gewachsen. 2008 lag das Exportvolumen bei rund
75 Mrd. Euro und war damit zweieinhalbmal so hoch wie Mitte der 1990er Jahre.
Das Jahr 2010 zeigte wieder eine deutliche Erholung und 2011 konnte der bisherige Rekordwert aus dem Jahr 2008 um
122 Mio. Euro übertroffen werden. Die
wichtigsten Ausfuhrgüter Niedersachsens waren auch im Jahr 2011 Personenkraftwagen und Wohnmobile vor Fahrgestellen, Karosserien und Motoren und auf
Platz drei Geräte zur Elektrizitätserzeugung und -verteilung. Die nächste NGlobalVeranstaltung „Chancen und Strategien der
Internationalisierung“ findet am 15. und
16. November 2012 in Celle statt. VS
Infos, Termine und Hintergründe finden Sie im Internet unter www.nglobal.de Bild: Die niedersächsischen Auslandsvertreter im Rahmen des „Internationalen Beratertags“ in Celle 2012.
Bilder: NGlobal, ecopark
ecopark im Oldenburger Münsterland:
grüner Park für Gewerbe und Industrie.
Beim Wettbewerb der Betriebe um motivierte Arbeitnehmer reicht ein faires Gehalt
nicht mehr aus. Heute geht es um „Employer
Branding“: Arbeitgeber entwickeln sich
zur Marke mit klaren Leistungsversprechen. Die Verantwortlichen des Gewerbeparks ecopark an der Hansalinie A1 im
Kreis Cloppenburg nehmen diese Entwicklung als Auftrag, sowohl Firmen am Standort als auch ansiedlungsinteressierte Unternehmen zu unterstützen: Diese Ausrichtung
auf den Bereich Mitarbeiterorientierung
wird mit dem Slogan „Arbeit erleben“ überschrieben. Neuestes Angebot sind Krippenplätze im benachbarten Kindergarten. Der
ecopark hat den Ausbau der Einrichtung
finanziell unterstützt und dafür Erstzugriff
auf mehrere Plätze – reserviert speziell für
unter dreijährige Kinder von Mitarbeitern
aus dem ecopark, die nicht im Kreis Cloppenburg leben. Der landschaftsplanerisch
sehr aufwendig gestaltete ecopark umfasst
300 Hektar. Der Osten ist kleinteilig strukturiert, der neu erschlossene Westen bietet
auch GI-Flächen. Der Quadratmeter kostet
zwischen 15 und 25 Euro.
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Mehr erfahren Sie im Internet unter
www.ecopark.de
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regjo hannover
unternehmen
regjo hannover
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g e su n d h e it
Saubere Sache
Viel mehr als schöne Zähne
Die Unsichtbaren: Panel5 GmbH
Jubiläum: Seit 15 Jahren behauptet sich
der Reinigungsdienst Evelek in Hannover.
Privatzahnklinik Hannover: ganzheitliche ästhetische Chirurgie und modernste Zahnheilkunde – für ein strahlendes Lächeln und ein ganz neues Selbstwertgefühl.
In Fernsehstudios, auf Messen oder beim Public Viewing: Kreative Präsentationstechniken sind heute Bestandteil jeder professionellen Performance.
Seit 1997 ist Evelek in der Region Hannover erfolgreich. Angefangen als „EinMann-Betrieb“ wuchs das Unternehmen
durch den hohen Anspruch seines Gründers an Sauberkeit und Schnelligkeit Jahr
für Jahr. Muharrem Evelek blickt auf eine
echte Erfolgsgeschichte zurück: „Derzeit
sind wir mit unseren 24 Mitarbeitern als
Reinigungsdienst Evelek GmbH täglich in
der Reinigungsbranche in der Region Hannover tätig. Wir haben uns spezialisiert auf
die Unterhaltsreinigung und Treppenhausreinigung, die Reinigung von Büroräumen
sowie Kanzleien.“ Wer weiß, wie sensibel
und schnelllebig die Branche funktioniert,
kann einschätzen, was ein so langfristiger
Erfolg bedeutet. Vor allem die persönliche
Beratung spielt für Evelek dabei eine wichtige Rolle: Ein individuelles Leistungspaket,
maßgeschneidert auf die Wünsche seiner
Kunden, sowie Zuverlässigkeit und Gründlichkeit zeichnen das Unternehmen aus.
„Als ein junges und dynamisches Unternehmen verfolgen wir das Ziel, durch unsere
Reinigungstätigkeiten einen hohen Maßstab
an Sauberkeit und Hygiene zu setzen.“ HK
Attraktivität und uneingeschränktes Körperbewusstsein bis ins hohe Alter – die Privatzahnklinik Hannover bietet alle Möglichkeiten der modernen Zahnheilkunde und
Implantologie sowie der plastisch-ästhetischen Chirurgie.
Die Privatzahnklinik Hannover verfolgt ein in Stadt und Region kaum vergleichbares Konzept: Patienten werden
nicht von einem Arzt allein, sondern vom
gesamten Team betreut. „Wir erarbeiten
alle Fälle gemeinsam und bündeln unsere
langjährige Erfahrung und Kompetenz“,
erklärt Dr. Andreas Groetz M.Sc. stellvertretend für seine drei Kollegen Burkhard
Klossner M.Sc., Dr. Klaus Seegers M.Sc.
und Michael Schroeder. „Für unsere Patienten bedeutet das höchste Diagnosesicherheit, individuelle Behandlungskonzepte
und die Gewiss­heit, vom Fachwissen aller
vier Zahnärzte zu profitieren.“ Modernste
Methoden garantieren dabei eine Behandlung auf höchstem Niveau. „Um ein ästhetisch perfektes Ergebnis zu erzielen, ist eine
exakte Planung entscheidend“, erläutert Dr.
Klaus Seegers. „Wir setzen dafür zum Bei-
Weitere Infos zu Preisen und individuelle
Angebote unter Tel. 0511 712 22 12
Weitere Informationen über die Privatzahnklinik Hannover erhalten Sie im Internet unter
www.privatzahnklinik-hannover.de
Bilder: Evelek GmbH, Privatzahnklinik Hannover
magazin 11
spiel auf 3-D-­Diagnostik. Diese ermöglicht
eine wesentlich genauere Diagnose – die
Eingriffe erfolgen dadurch heute insgesamt deutlich schonender“, ergänzt Michael
Schroeder. Neu im Team der Privatzahnklinik ist der plastische Chirurg Dr. Sixtus
Allert. Er erweitert das Leistungsspektrum
des Kompetenzzentrums um den Bereich
der plastisch-ästhetischen Chirurgie – und
steht als kompetenter Ansprechpartner für
Brustchirurgie, Facelifts, Lidplastiken und
Chirurgie nach Gewichtsabnahme zur Verfügung. „Bei meiner Behandlung lege ich
hohen Wert auf den neuesten Stand der
Medizintechnik“, betont Dr. Sixtus Allert.
„So biete ich beispielsweise Brustaufbauoperationen mit Eigenfett an, eine Innovation
auf dem Gebiet der plas­tisch-ästhetischen
Chirurgie.“ Ebenso wichtig wie das Behandlungsergebnis ist auch die Atmosphäre in
der Klinik. „Wir nehmen uns ausreichend
Zeit für die Wünsche, Erwartungen und
Fragen unserer Patienten“, sagt Burkhard
Klossner. Mit seiner Ruhe und Wärme bietet das stilvolle Ambiente der Privatzahnklinik dafür ideale Voraussetzungen.
HK
Die Versorgung bundes- und europaweiter
Events mit hochwertiger Medientechnik
koordinieren die Mitarbeiter von Panel5
mit der Maxime, bestmögliche Lösungen
zu attraktiven Konditionen zu realisieren.
Darüber hinaus bietet Panel5 folgenden
Service: Netzwerk-Erstellung, Datenkonvertierung für verschiedene Medien sowie
die Bereitstellung von Kamerateams und
Broadcast-Einheiten.
Wenn die Fangemeinde nach einem
grandiosen Fußballpiel freudetrunken den
Marktplatz verlässt oder das Publikum im
Foyer noch Stunden über den Charme
des Moderators diskutiert, sind die Veranstaltungstechniker der Panel5 GmbH aus
Hannover-Laatzen wieder im vollen Einsatz und demontieren Videowände, Monitore und Mediensteuerungen. Oftmals bis
spät in die Nacht, da die Location für eine
neue Show eingerichtet wird oder die Ware
unmittelbar an den nächsten Kunden vermietet ist. Insbesondere in den Messezeiten
im Frühjahr und Herbst unterliegt der Vermietbestand von rund 400 qm Videowänden sowie Hunderter Displays, IT- und
Audiotechniken einer hohen Fluktuation.
Kilometerlange Kabelwege werden verlegt, Regie- und Signaleinheiten eingerichtet. Die Techniker bleiben dabei im Hintergrund. Der Fokus liegt auf Produkten und
Moderatoren. Das Team der Panel5 GmbH
umfasst neun fest angestellte Mitarbeiter in
den Bereichen Technik, Projektierung und
Vertrieb. In Spitzenzeiten bucht das Unternehmen Freelancer hinzu, um reibungslose
Veranstaltungsabläufe zu garantieren. Ein
Netzwerk europaweiter Partnerunternehmen sichert schnelle Reaktionszeiten, sollten unvorhersehbare Probleme weit außerhalb des heimischen Radius auftauchen.
„Nicht jeder Kunde inves­tiert in eine technische Betreuung während der Veranstaltungslaufzeit“, erörtert Ralf Czwalinna,
Geschäftsführer von Panel5. Sicherlich verspüren die Mitarbeiter einen gewissen Stolz,
wenn die eingesetzten Techniken in Fernsehshows ihre Stärken beweisen oder eine
prominente Veranstaltung Erwähnung in
den Medien findet. Am Ende des Tages gilt
unabhängig von der Größe der Veranstaltung: Der Kunde muss zufrieden sein. HK
Weitere Informationen über die Panel5 GmbH, ihr Portfolio und die aktuellen Projekte erfahren
Sie im Internet unter www.panel5.de
Bild: Panel5 GmbH, Carpus+Partner AG, Nadine Stapel
Hannover Institut für Technologie (HITec)
Europaweit
einmalig: Die
Leibniz Universität Hannover plant den
Bau eines interdisziplinären Forschungszentrums für Quantentechnologien – das
Hannover Institut für Technologie (HITec).
Prof. Dr. Wolfgang Ertmer vom Institut
für Quantenoptik an der Leibniz Universität Hannover und Initiator des Projekts:
„Das HITec wird den auf den Gebieten
der Lasertechnik und Quantenphysik
renommierten Forschungsstandort Hannover um ein weiteres Leuchtturmprojekt
ergänzen. Die Kombination von themenübergreifender Grundlagenforschung
der Fachgebiete Physik, Geodäsie und
Ingenieurwissenschaften mit einer direkten Technologieentwicklung im gleichen
Haus ist ein Alleinstellungsmerkmal in
der nationalen und internationalen Forschungslandschaft.“ Quantentechnologien nehmen in der modernen Physik und
damit auch in der zukunftsweisenden
Forschung einen wichtigen Stellenwert
ein. Voraussichtlich 2015 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Weitere
Informationen zum Hannover Institut für
Technologie finden Sie im Internet unter
www.hitec.uni-hannover.de
Woll-Dimensionen der Zukunft
Wieso ist der
Modeklassiker
Wolle trotz
schnelllebiger Modetrends immer noch
ein gefragtes Material? Eine Antwort
darauf zeigt ab dem 5. November 2012
die Ausstellung der Modedesign-Studenten der Hochschule Hannover beim
hannoverschen Männermodespezialisten
Wormland. In Kooperation mit Einzelhändlern und hochwertigen Marken
entwickelten die Studenten im Projekt
„Wool School“ der Woolmark Company
experimentelle Woll-Kreationen. Ihre
einzigartigen Entwürfe zeigen neue
Woll-Dimensionen durch die kreative und
innovative Verarbeitung von Wollgarn
und Wolltuch. Mit etwa 20 Exponaten
bringen die Studenten der jungen Generation die Wertigkeit des Naturprodukts
näher und zeigen, dass Wolle auch in
Zukunft für Langlebigkeit und bewussten
Konsum stehen wird.
regjo hannover
RZ_RH_Regio_Logistik_215x140.indd 1
Renommierte Unternehmen
und Logistikdienstleister
profitieren bereits davon.
Wann sehen wir Sie bei uns?
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Rechtsanwalt Ulrich Herfurth ist
Geschäftsführender Partner der
Herfurth & Partner Rechtsanwalts­
gesellschaft mbH mit Sitz in
Hannover. Herfurth & Partner ist
Gründungsmitglied und Head Office
der Alliuris Gruppe mit 28 Büros und
350 Wirtschaftsanwälten in
Europa und weltweit.
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DIE LOGISTIKREGION HANNOVER
Perfekte Anbindung
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Leistungsfähige logistische Knoten
Marktgerechte Logistikflächen
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WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG
Michael Krantz
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www.unternehmerbuero-hannover.de
23.08.12 12:07
Finanzierung im Mittelstand
Mehr Eigenkapital schützt gegen konjunkturelle Schwankungen. Trotzdem benötigt der Mittelstand
weiterhin Kapital. Ulrich Herfurth über die Kreditmärkte, Basel III und neue Bankenrichtlinien.
Text: Ulrich Herfurth Fotografie: Marc-Steffen Unger
Die meisten Banken, insbesondere Sparkassen und Volksbanken, gehen davon aus, dass auch unter Basel III keine
Kreditklemme eintreten wird. Die Banken machen aber
deutlich, dass die Anforderungen an die Transparenz der
Unternehmen und Kreditkunden steigen werden. Bereits
klar erkennbar ist eine stärkere Abhängigkeit der Kreditkosten von der Bonität der Bankkunden. Dabei steht
die Ertragskraft zur Bedienung der Annuitäten im Vordergrund, zudem wirkt sich die Bewertung der Kreditsicherheiten deutlich auf die Konditionen und den Zinssatz aus. Während bei Verhandlungen mit Banken meist
die Zinskonditionen im Vordergrund stehen, nehmen
gerade kleinere Unternehmen die Sicherungsbedingungen und Vertragsauflagen (Covenants) als gegeben hin.
Das kann sich als ungünstig erweisen, wenn das Unternehmen die Auflagen nicht einhalten kann und die Bank
daraufhin Sicherungen nachfordert oder die Konditionen
verschlechtert oder gar ein Kündigungsrecht in Anspruch
nimmt. Bei gutem Verlauf des Kreditengagements stellt
sich dagegen die Frage, ob nicht die Bank Sicherheiten
ganz oder teilweise freigeben muss, weil sie ansonsten
übersichert wäre. Sofern die Bank ein Kreditverhältnis
beenden will, darf sie dieses nicht zur Unzeit tun – eine
zu kurze Frist wäre unzureichend. Und falls die Rückforderung eines Kredits alleinige Ursache für eine Insolvenz
des Kreditnehmers wäre, könnte das Verhalten der Bank
Schadenersatzansprüche auslösen.
In Niedersachsen bietet die Landesinvestitions- und
Förderbank N Bank in Hannover verschiedene Möglichkeiten und Alternativen zur Unternehmensfinanzierung durch Bankkredite. Hierzu gehört eine Palette
von Instrumenten, einschließlich Landesbürgschaften
und Niedersachsenkredit. Mit der landeseigenen Beteiligungsgesellschaft NKB können Unternehmen zudem
in Wachstumssituationen ihr Eigenkapital aufstocken.
Daneben bietet die Region Hannover als Alternative die
Beteiligung in einer frühen Phase der Unternehmensentwicklung mit dem InvestImpuls-Fonds. Die Einstiegsbedingungen sind ein tragfähiger Businessplan und konkrete Ansätze für die Markteinführung der Produkte. An
eine solche Eigenkapitalbeteiligung muss sich ein Unternehmer unter Umständen erst noch gewöhnen – die Interessenlage eines Investors muss der Unternehmer kennen
und damit angemessen umgehen, insbesondere muss er
dessen berechtigtes Informations- und Kontrollinteresse
im Blick behalten.
Einen anderen Ansatz verfolgt die Börsengesellschaft Hamburg Hannover BÖAG: Sie hat das neue Segment „Mittelstandsbörse Deutschland“ eingerichtet, an
dem vornehmlich mittelständische Unternehmensanleihen gehandelt werden können. Das niedersächsische
Angebot stellt sich im Vergleich zu anderen Börsen als
sehr wirtschaftlich dar. Wichtig ist aber eine gute Qualität des Emissionsangebots des Unternehmens und eine
fundierte Vermarktungsstrategie für den Börsengang. Bei
Mittelstandsanleihen hat erfahrungsgemäß der Ruf des
Unternehmens besondere Bedeutung. In Anbetracht der
zu erwartenden Veränderungen am Kreditmarkt können
Unternehmensanleihen jedenfalls ab einer gewissen Größenordnung des Kapitalbedarfs eine attraktive Finanzierungsalternative darstellen.
Informationen zum Thema Finanzierung sowie zu Herfurth &
Partner finden Sie im Internet unter www.herfurth.de
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regjo hannover
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Heute schon die Zukunft planen
Die vier Kanzleien der Kooperation Nordwest haben sich in der interdisziplinären Beratung des Mittelstands einen
Namen gemacht. Oliver Warneboldt und Stefan Gemmeke über den Dauerbrenner „Mittelstandsfinanzierung“.
Interview: Stefanie Stüting Fotografie: Roberto Hegeler
Rund 120 Mitarbeiter kümmern sich in Hannover, Göttingen,
Lehrte, Gleichen und Hamburg für ihre Mandanten um Steuern,
Recht, Wirtschaftsprüfung, Betriebswirtschaft und Controlling.
Zur Kooperation Nordwest gehören: Lüders Warneboldt & Partner,
Renneberg + Partner, Passarge + Killmer und die N.Treuhand
GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.
Stichwort Eurokrise: Wie ist die aktuelle Stimmung im niedersächsischen Mittelstand?
Warneboldt: Die Folgen der Eurokrise sind noch nicht absehbar.
Den Unternehmen fehlen die Planungssicherheit und eine klare
Zukunftsperspektive. 2012 haben wir trotz einer leichten Eintrübung der Wirtschaft insgesamt gute Ergebnisse. Das heißt: Die
heutigen Sorgen und Ängste der Unternehmen beziehen sich allesamt auf die Zukunft.
Oliver Warneboldt, Steuerberater und
Wirtschaftsprüfer bei Lüders Warneboldt &
Partner, einer von vier Kanzleien der
Kooperation Nordwest.
Was sind für mittelständische Unternehmer derzeit die dringends­
ten Fragen an die Wirtschaft und Politik?
Warneboldt: Wir führen mit Unternehmern regelmäßig Strategiegespräche. Deshalb wissen wir sehr genau, was sich mittelständische Unternehmer von der Politik am meisten wünschen. Das ist
Planungssicherheit! Unternehmer und Manager machen sich Sorgen darüber, wie es um die politischen Rahmenbedingungen steht
und wie es weitergeht. Wird die Einkommensteuer erhöht? Was
passiert mit der Vermögenssteuer? Wie entwickeln sich die Produktivitätskosten und was bedeutet das wiederum für die Attraktivität des Standorts?
Gemmeke: Die Mittelständler fragen sich auch, wie sie die wachsende Bürokratie bewältigen sollen. Der Bürokratieaufwand ist
in den vergangenen Jahren immer weiter gestiegen. Vor allem
bei unseren Mandanten aus den Pflege- und Gesundheitsberufen
beobachten wir eine Explosion der Verwaltungsaufgaben. Diese
Sorgen sind zwar nicht neu, aber sie werden zusehends gewichti-
ger. Wir bieten bei diesen Fragen den Vorteil, dass wir interdisziplinär arbeiten und beraten. Konkret heißt das: Wir nehmen mittelständischen Unternehmen Verwaltungsaufwand ab.
Wie haben sich die Banken seit dem Jahr 2009 gegenüber dem
Mittelstand aufgestellt?
Gemmeke: Die Banken haben ihre Strukturen überprüft: Sind
wir eigentlich nah genug am Kunden, um auf Krisen zeitnah und
effektiv reagieren zu können? Das Stichwort lautet: Frühwarnung.
Die Kundenbetreuung der Banken erfolgt in drei Stufen. In guten
Zeiten ist der Kundenbetreuer der Ansprechpartner eines Betriebs.
Wenn es Probleme gibt, übernimmt in der Bank ein Kollege aus
der Sanierungsabteilung. Dieser Bankmitarbeiter leitet dann die
erforderlichen Schritte ein. Ist die Rettung des Unternehmens
nicht mehr möglich, kommt es auf der dritten Stufe zur Abwicklung. Die Banken haben daran gearbeitet, dass sie früher erkennen, wann ein Unternehmen von Stufe 1 zur Stufe 2 übergeht und
sich der Beratungsbedarf intensiviert.
Was sind die häufigsten Fragen und Ängste der Mittelständler,
wenn es um eine Finanzierung geht?
Warneboldt: Momentan ist Basel III in der Umsetzungsphase.
2013 sollen die neuen Regeln in Kraft treten. Ziel von Basel III
ist die Stärkung der Liquidität und des Eigenkapitals der Banken,
damit sie Krisen künftig besser überstehen und nicht auf staatliche Hilfe angewiesen sind wie in den letzten Jahren. Der Mittelständler fragt sich da natürlich: Was bedeutet das für meinen Kredit? Was ändert sich im Verfahren der Kreditvergabe? Wird es in
Zukunft viel schwerer und bürokratisch aufwendiger, einen Kredit zu bekommen?
Gemmeke: Fakt ist: Es gibt keine Kreditklemme. Fakt ist außerdem: Aufwendigere Verfahren wegen Basel III kriegen wir für die
mittelständischen Unternehmen in den Griff. Trotzdem nimmt
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Bild: Sebastian Mauritz
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Stefan Gemmeke ist Steuerberater und
Wirtschaftsprüfer bei Renneberg + Partner;
die Göttinger Kanzlei bündelt ihre Kompetenzen mit drei weiteren Kanzleien
in der Kooperation Nordwest.
die Angst vor einer Kreditklemme offenbar zu. Das beobachten wir seit gut einem halben Jahr. Da ist dieser zweifelnde Blick der Unternehmer nach vorn, über den wir vorher schon gesprochen haben.
Gemmeke: Genau darin unterstützen wir als mittelständische Kanzleien die Unternehmer im Mittelstand. Wir reden
mit Unternehmern auf Augenhöhe, eben Mittelstand mit
Mittelstand.
Wie stark ist der Mittelstand in der Region Hannover?
Gemmeke: Der Mittelstand ist in Niedersachsen wie bundesweit die tragende Säule der Wirtschaft. Etwa 99 Prozent
aller Unternehmen sind Mittelständler. Weit über 80 Prozent aller Arbeitnehmer sind bei ihnen angestellt. Diese
Unternehmen erwirtschaften rund 50 Prozent der Brutto­
wertschöpfung. Das ist schon beeindruckend. Zur Leis­
tungsbilanz gehört auch die Innovationskraft. Der Mittelstand ist der Innovationsmotor überhaupt.
Warneboldt: Die Wirtschaftskraft im Mittelstand resultiert aus Marktorientierung und Beweglichkeit. Nur wer
schnell auf Änderungen reagiert, kann im Wettbewerb
bestehen. Wir sehen unseren Part als Berater darin, dass
wir den Unternehmen bei der Bewältigung der vielfältigen
und interdisziplinären Rechts-, Steuer- und betriebswirtschaftlichen Fragen helfen. Dabei verfolgen wir im Rahmen
der Kooperation Nordwest einen interdisziplinären Beratungsansatz. Diese Methode, die wir in unseren Kanzleien
seit Jahrzehnten praktizieren, hat sich in der Mittelstandsberatung hervorragend bewährt.
Welche Alternativen gibt es bei der Finanzierung zu reinen Krediten?
Warneboldt: Eigenkapital ist bereits eine Form der Finanzierung, ganz klar. Eine höhere Eigenkapitalquote sorgt
für Sicherheit. In dieser Hinsicht haben mittelständische
Unternehmen die Zeit nach der Krise genutzt. Mittlerweile
sind wir bei einer Eigenkapitalquote von fast 30 Prozent
angekommen. Sinnvoll ist auch der Einsatz von Leasing
und Factoring. Eine gute Alternative ist auch die Hereinnahme von Beteiligungen, zum Beispiel von Beteiligungsgesellschaften der einzelnen Bundesländer. Momentan
wird auch häufiger mit Anleihen gearbeitet.
Worauf sollten mittelständische Unternehmer bei Kreditverhandlungen mit Banken achten?
Gemmeke: Ganz wichtig ist, dass die Unternehmer sich
erst einmal selbst auf dem Laufenden halten. Sie sollten
permanent wissen, wo ihr Unternehmen steht. Auch bei
Verhandlungen mit Banken. Als Berater gehört zu unseren
Aufgaben, dass wir Berührungsängste zwischen mittelständischen Unternehmen und Banken durch positive Kommunikation und professionelle Lösungsansätze abbauen.
Warneboldt: Wir raten mittelständischen Unternehmern auch dringend zu einer Mehrjahresplanung. Bei der
integrierten Unternehmensplanung werden Rentabilität,
Liquidität und Eigenkapital aus einem Guss geplant. Wenn
meine Planung für den nächsten Sommer ein Liquiditätsloch befürchten lässt, kann ich heute schon reagieren und
mit der Bank frühzeitig sprechen. Es geht um eine möglichst langfristige Planung, vorausschauendes Arbeiten und
gute Vorbereitung.
Was empfehlen Sie mittelständischen Unternehmern mit
Blick auf die Marktentwicklungen der kommenden Jahre?
Warneboldt: Die Unternehmen sollten in möglichst
langfris­t igen Szenarien planen. So bekommen sie den
Handlungsspielraum. Wir verbinden solche Szenarien mit
Stresstests nach dem Motto: Was passiert, wenn ...? Wir
bieten hierfür einen Quick-Check inklusive Maßnahmenkatalog an. Nach drei bis fünf Tagen haben Sie einen profunden Überblick über den eigenen Status quo! Wir bieten
unseren Mandanten eine laufende Beratung und entwi­
ckeln mit ihnen ein Frühwarnsystem, das in guten Zeiten
auf eventuelle Engpässe in der Zukunft hinweist.
Gemmeke: Die Vorteile liegen auf der Hand. Sie können
als Unternehmer langfristig und strategisch agieren. Da
bricht kein Unwetter mehr überraschend über Sie herein,
das sich in Wahrheit langsam zusammengebraut hat. Am
Freitagnachmittag seine Bank anrufen zu müssen, weil
man am nächsten Montag die Löhne nicht mehr zahlen
kann – das sind Situationen, die für Firmen bedrohlich
sind. Transparenz, Risikostreuung und Vorausschau führen zum Erfolg. Auf diesem Weg beraten und unterstützen
wir unsere Mandanten, die mittelständischen Unternehmen und Unternehmer. Weitere Informationen zur Kooperation Nordwest finden Sie im
Internet unter www.now-nordwest.de
regjo hannover
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W irtsc h aft
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Vorhang auf!
Finanzierung sturmfest machen
Das Radisson Blu Hotel in Hannover
erstrahlt wieder in neuem Glanz.
Skeptischer Blick auf die konjunkturelle Entwicklung: Wie sicher ist die Konjunktur
hierzulande? Die Indikatoren widersprechen sich. Eine Einschätzung von BDO.
Nur wenige Gehminuten vom Messegelände Hannover entfernt, zeigt sich eines
der angesagtesten Business- und Tagungshotels der niedersächsischen Landeshauptstadt wieder in frischen, hellen Farben – das
Radisson Blu Hotel Hannover. Bei laufendem
Betrieb wurde das 4-Sterne-Superior-Hotel
in den vergangenen zwei Monaten auf Vordermann gebracht. „Das war für unsere Mitarbeiter eine enorme Herausforderung, die
sie hervorragend gemeistert haben“, berichtet Frank Raspe, General Manager des Radisson Blu Hotel Hannover. Seither zeigt sich
nicht nur die Fassade des modernen Gebäudekomplexes mit neuem Gesicht, auch der
1.100 Quadratmeter große Tagungsbereich
und die hoteleigenen Restaurants sorgen mit
neuer Innenausstattung und braunen Farbtönen für eine warme und angenehme Arbeitsund Wohlfühlatmosphäre.
Bereits während der EXPO 2000 hat sich
das Business- und Tagungshotel weit über die
Grenzen der Messestadt hinaus einen Namen
gemacht hat. Als eines von über 1.000 Hotels
weltweit, gehört es zur internationalen Hotelkette Carlson Rezidor.
JR
Aus Sicht eines verantwortlichen Firmenlenkers ergibt sich daher mit Blick auf die
Finanzierung des Unternehmens ein Spagat: Einerseits soll die Finanzierung erlauben, die Chancen zu nutzen und genügend
Raum für Wachstum lassen, andererseits
muss sie aber so aufgebaut sein, dass das
Unternehmen auch in einem Rezessionsszenario handlungsfähig bleibt.
In vielen Fällen stellt sich die Ausgangslage so dar: Es bestehen Beziehungen
zu mehreren Banken. Für Betriebsmittel,
Produktionsanlagen und Immobilien werden unterschiedliche Instrumente eingesetzt. Die Sicherheiten sind an die einzelnen
Fazilitäten gebunden. Jedes Finanzinstitut hat seine eigenen Covenants vereinbart. Wachstum ist in dieser Lage selbst in
einem günstigen konjunkturellen Umfeld
nur schwer zu finanzieren, da zusätzliche
Sicherheiten verlangt werden können, im
ungünstigsten Fall wird hier die persönliche Haftung des Unternehmers mit seinem Privatvermögen erforderlich. Sollte
sich die wirtschaftliche Lage jedoch eintrüben, steht der Unternehmer vor echten
Weitere Informationen im Internet unter
www.radissonblu.de/hotel-hannover
Beitrag: Dr. Steffen Eube, Partner der BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und Co-Leiter
Corporate Finance; Jane Evans, BDO, Senior Managerin Strategic Finance.
Bilder: Radisson Blu Hotel Hannover, Brian Jackson – Fotolia.com
Herausforderungen. Es besteht das Risiko,
dass der Rückgang verfügbarer Sicherheiten, zum Beispiel aus Forderungsabtretung, zu einer entsprechenden Kürzung
der Kreditlinien führt, was den finanziellen Spielraum einengt. Nicht abgestimmte
Covenants bergen die Gefahr, dass eines
der beteiligten Institute seine Kredite fällig stellt, was zu Kündigungen von anderen Kreditlinien führen kann und es zu
einem Rennen um noch vorhandene Gelder kommt. Das Insolvenzrisiko ist dann
immanent. Kernstück eines Lösungsansatzes ist die frühzeitige Prüfung, ob die derzeitige Unternehmensfinanzierung genug
Flexibilität für zukünftige Eventualitäten
bietet. Auch die Vereinheitlichung kritischer Vertragsklauseln in den unterschiedlichen Finanzierungsinstrumenten gehört
dazu. Ziel ist die Herstellung einer einheitlichen Geschäftsgrundlage gegenüber allen
Fremdkapitalgebern. Die gleichgerichteten
Interessen der Banken sorgen dafür, dass
selbst in einem schwierigen Umfeld immer
noch konstruktiv an Lösungen gearbeitet
werden kann.
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Anleihen immer interessanter
Immer mehr Mittelständler interessieren sich für eine Finanzierung über Anleihen. Rechtsanwalt
Dr. Matthias Gündel von GK-law.de über die Details und Hintergründe.
Anleihen bringen für den Unternehmer vor allem einen
Vorteil: Die Zinsen, die er jährlich an seine Anleihegläubiger zahlen muss, sind in der Regel niedriger als diejenigen, die er bei einer Kreditaufnahme an die Bank zahlen
müsste. Waren es ursprünglich hauptsächlich große Konzerne, die von dieser Finanzierungsmöglichkeit Gebrauch
machten, werden Unternehmensanleihen nun offenbar
beim Mittelstand „trendy“. Aktuelle Vorzeigebeispiele: die
saarländische Brauerei Karlsberg, deren Schuldverschreibung mit einem Zinssatz von mehr als sieben Prozent
bereits nach wenigen Stunden ausplatziert war und der
Hemdenhersteller Eterna, bei dem es noch schneller ging.
Seine Anleihen mit einem Zinssatz von acht Prozent waren
innerhalb von zwei Stunden gezeichnet. Dr. Matthias Gündel ist Rechtsanwalt und Geschäftsführender Gesellschafter der auf Kapital­marktrecht spezialisierten Kanzlei GKlaw.de. Er betreut unter anderem die Konzeption von
Wertpapierprospekten. Zum Angebot von Unternehmensanleihen über die Börse sagt er: „Ursache des neuen Trends
sind unter anderem die neuen Börseninitiativen für mittelständische Emittenten, nämlich unterhalb der kritischen
Größe von 200 Millionen Euro Unternehmensanleihen
über die Börse zu listen.“ So bietet zum Beispiel die Börse
Stuttgart mit „Bondm“ seit Mai 2010 ein Freiverkehrs-Segment für Mittelstandsanleihen an. Im November 2010 zog
die Börse München nach und öffnete das Marktsegment
„m:access“ für kleinere Unternehmensanleihen. Bei der
Börse Düsseldorf gibt es seit November 2010 den Mittelstandsmarkt. Und seit dem 14. Februar 2011 können Unternehmen auch Anleihen im „Entry Standard“ an der Frankfurter Wertpapierbörse platzieren.
Dr. Gündel: „In dem zu erstellenden Wertpapierpros­
pekt müssen die gelisteten Unternehmen neben zwei
geprüften Jahresabschlüssen auch Angaben zu Kapitalgebern und operativen Plänen veröffentlichen. Für die
Prospekterstellung bis zur Billigung durch die Finanzmarktaufsicht BaFin müssen sechs bis zwölf Wochen einkalkuliert werden. Mit der Notierung der Anleihe verbundene Leis­tungen der jeweiligen Wertpapierbörse sind:
einfache, direkte Zeichnungsmöglichkeiten für Anleger,
umfassende Anlegerinformation und breitere Präsenz über
die Listung.“
Weitere Informationen über eine Finanzierung über Anleihen
gibt Ihnen die auf Kapitalmarktrecht spezialisierte Kanzlei
GK-law. Im Internet unter www.GK-law.de
22 Umweltschutz
regjo hannover
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Umweltschutz
Rasenmähen? Machen die Schafe.
Bild: Marco Bühl
Profit machen durch Umweltschutz? Geld sparen durch ökologisches Verhalten? Ja, das geht und wird in der
Region Hannover mit viel Enthusiasmus gelebt. Das Projekt Ökoprofit entfaltet beeindruckende Strahlkraft.
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Bild: Hannover Airport
24 Umweltschutz
Seit zehn Jahren befasst sich der Flughafen mit ökologischen Projekten. Bemerkenswert: Rasenmäher gehören auf dem Airport Hannover längst
der Vergangenheit an – den Job hat eine Herde Schafe übernommen.
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Umweltschutz
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Umweltschutz
Bilder (2): Marco Bühl
26 Umweltschutz
Das ÖKOPROFITProgramm
VOR-ORT-BERATUNG
WORKSHOPS
Verankerung der Idee zur Umweltvorsorge, Mitarbeiterinform.
Bestandsaufnahme
Rundgang
Abfallvermeidung und
-management
Energie
Gefahrstoffe und Wasser
Organisation und Recht
Rechtsaspekte
Umweltverträglicher Einkauf,
Umweltkosten, Umweltcontrolling
Text: Stefanie Stüting
Umweltprogramm, Organisation
Organisation des betrieblichen
Umweltschutzes
Abfallwirtschaftskonzept
Vorbereitung der Auszeichnung
Ergebnisse, Programm,
Vorbereitung Auszeichnung
Ausgezeichneter
ÖKOPROFIT-Betrieb
Summe aller Maßnahmen in Bereiche unterteilt
Energie/Emissionen
Rohstoffe/Abfälle
Wasser/Abwasser
Sonstige
Quelle: ÖKOPROFIT Hannover
Das ÖKOPROFITProgramm
VOR - ORT- BERATUNG
WORKSHOPS
Verankerung der Idee zur Umweltvorsorge, Mitarbeiterinform.
Bestandsaufnahme
Rundgang
Abfallvermeidung und
-management
ÖKOPROFIT hat sich für
uns gelohnt.
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35
Die Rechtssicherheit im Betrieb hat
sich verbessert.
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Der Stellenwert des Umweltschutzes
im Betrieb hat sich erhöht.
59
35
Wir haben vom Erfahrungsaustausch
mit anderen Betrieben profitiert.
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Energie
Gefahrstoffe und Wasser
Organisation und Recht
6
Rechtsaspekte
Umweltverträglicher Einkauf,
Umweltkosten, Umweltcontrolling
Organisation des betrieblichen
Umweltschutzes
Umweltprogramm, Organisation
Wir können die Teilnahme an ÖKOPROFIT
anderen Betrieben empfehlen.
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Abfallwirtschaftskonzept
Vorbereitung der Auszeichnung
Ergebnisse, Programm,
Vorbereitung Auszeichnung
Angaben in Prozent:
ja
ja, teilweise
nein
Ausgezeichneter
ÖKOPROFIT-Betrieb
Summe aller Maßnahmen in Bereiche unterteilt
Energie/Emissionen
Rohstoffe/Abfälle
Wasser/Abwasser
Partner statt Kontrolleur, Berater statt Verwalter: Stadt und Region Hannover ziehen beim Projekt Ökoprofit an einem Strang,
Sonstige
beheimatet ist die Zentrale unter der Regie von Silvia Hesse (Bild oben rechts) im Rathaus von Hannover.
2
Die Idee stammt aus Österreich: Dort wurde das Modellprojekt
Ökoprofit als sozial-ökologische Wirtschaftsförderung Mitte
der 90er Jahre aus der Taufe gehoben. Auch in der niedersächsischen Landeshauptstadt machte man sich im Beteiligungsprozess zur Agenda 21 Gedanken darüber, wie man Betriebe zu einer
ökologisch sinnvollen und gleichzeitig profitablen Haltung motivieren könne. Das österreichische Beispiel passte und so führte
nach München auch Hannover das Projekt Ökoprofit 1999 unter
der Federführung des Agenda-21-Büros und der Wirtschaftsförderung als erste Stadt Norddeutschlands ein. Bereits auf der Expo
2000 wurde Ökoprofit präsentiert. „Trotzdem ist Ökoprofit
bei uns zunächst sehr schwerfällig angelaufen und es bedurfte am
Anfang viel Aufklärung und Überzeugungsarbeit. Das hat sich aber
gelohnt. Denn nun engagieren sich über 150 Unternehmen von
den großen Playern bis hin zu kleinen Betrieben bei ÖKOPROFIT
und sind als ÖKOPROFIT-Betriebe ausgezeichnet worden“, so Silvia Hesse, Leiterin des Agenda-21-Büros und Projektleiterin von
ÖKOPROFIT. „Während der Umweltschutz klar im Vordergrund
steht, wollten wir mit ÖKOPROFIT von Anfang an noch mehr
erreichen: nämlich die Beziehung zwischen den Betrieben und
den Behörden aus Stadt und Region verbessern. Aus diesem Grund
haben wir einen Expertenpool aus den relevanten Einrichtungen
für die ÖKOPROFIT-Betriebe gegründet. Die Kollegen stehen als
Ansprechpartner für die Betriebe zur Verfügung und beraten sie
gerne auch bei besonderen Herausforderungen. Dieses Angebot
wird auch immer häufiger von den Unternehmen wahrgenommen.“ Darüber hinaus führen die beiden externen und unabhängigen Beraterfirmen Arqum und Wessling die individuellen Beratungsgespräche vor Ort durch und moderieren die Workshops.
Bei ÖKOPROFIT kann jeder Betrieb mitmachen. Die einjährige Einsteigerrunde umfasst neun gemeinsame Workshops und
vier individuelle Vor-Ort-Beratungen in den Betrieben und schließt
mit einem Audit ab. „Es ist immer wieder beeindruckend, wie
engagiert die Betriebe mitmachen. Häufig nehmen sie auch übertragbare Erkenntnisse mit nach Hause.“ ÖKOPROFIT orientiert sich
praxisnah. Dazu gehört auch, dass immer ein anderes Mitgliedsunternehmen die Betriebe zu sich zu den jeweiligen Workshops einlädt – man diskutiert vor Ort, lernt sich besser kennen und lernt
voneinander. „Es ist auch spannend zu sehen, vor welchen Herausforderungen die einzelnen Betriebe stehen und wie sie sie meis­
tern“, beschreibt Silvia Hesse.
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Umweltschutz
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Bild: Marco Bühl
28 Umweltschutz
Wer nach der einjährigen Einsteigerrunde mitmachen
möchte, kann sich dem ÖKOPROFIT-Klub anschließen.
Heute gehört dieser Klub zu den größten in Deutschland und
ist zu einem wichtigen Netzwerk herangewachsen. Die jahrelange Zusammenarbeit im Klub hat auch das Vertrauen
der Mitglieder untereinander – der Betriebe, aber auch des
Expertenteams von ÖKOPROFIT – gestärkt. Das weiß Silvia
Hesse sehr zu schätzen. „Die meisten sind von Beginn dabei
und wir arbeiten sehr gerne und konstruktiv zusammen.“
Vor zwei Jahren ist Sven Weißenberg von der Wirtschaftsförderung dazu gekommen. „Wir teilen uns die Aufgabe der
Projektleitung und es ist es großartig, dass Sven Weißenberg ganz schnell von ÖKOPROFIT angesteckt wurde. Ich
freue mich über unsere Zusammenarbeit“, so Silvia Hesse.
Enthusiasmus und Energie strahlt sie aus, Eigenschaften, die
auch die über 150 Mitglieder von Ökoprofit mitzubringen
scheinen. „Wir sind wie eine wachsende Familie, die Chemie stimmt einfach. Alle arbeiten konzentriert mit, vor den
Prüfungen sind die Beteiligten nervös und werden von den
alten Hasen mit Tipps versorgt.“
Zu denen, die schon einige Ergebnisse aus der Arbeit mit
Ökoprofit vorweisen können gehört die junge und dynamische exposive medien gruppe, die auf Veranstaltungstechnik und Konzertequipment spezialisiert ist. Hendrik Brosent
ist zusammen mit seiner Kollegin Saskia Pirone bei exposive
für das Thema Umwelt zuständig.
Umweltbewusstsein, Gesundheitsschutz, aber auch
Rechtssicherheit und Imagefragen spielen eine Rolle.
„Unser Betrieb ist in den vergangenen zwei Jahren stark
gewachsen, mit Verwaltung haben wir hier eine Fläche
von etwa 1.000 Quadratmetern.“ In riesigen Hochregallagern türmen sich Soundanlagen, Boxen und Lichttechnik.
Vor allem Veranstaltungen in der Region beliefert exposive
mit Equipment, schließlich sollen die Transportwege kurz
bleiben. Aber auch Veranstaltungen im europäischen Ausland werden seit Jahren von exposive ausgerüstet. „Ökologisch nachhaltiges Denken ist in der Veranstaltungsbranche
nicht verhaftet“, bringt Hendrik Brosent die Ausgangssituation auf den Punkt. Ein zartes Pflänzchen also, das er und
seine Kollegin hegen und pflegen. Aber: Von Kundenseite
werden die Nachfragen nach ökologischem Standing häufiger. „Die Empfehlungen von Ökoprofit sind dabei sehr
praxistauglich und oft ganz simpel umzusetzen. Wir haben
unseren gesamten Schriftverkehr auf Recyclingpapier umgestellt, den Fuhrpark komplett überarbeitet und die großen
Rolltore im Lager erneuert, sodass jetzt nur noch ein Minimum an Wärme verloren geht, weil sich die neuen Tore viel
schneller elektronisch öffnen und schließen lassen. Außerdem bieten wir unseren Kunden jetzt ökologische Bodenbeläge, also Teppiche aus nachwachsenden Rohstoffen an. Da
hatten wir schon mehrere Anfragen.“
Auch die Firma Wurst-Basar ist Mitglied bei Ökoprofit genauso wie das Gefängnis in Sehnde, die TUI AG oder
der Airport Hannover. Kleine und große Firmen holen sich
hier die Inspiration und das Know-how für einen profitablen Umgang mit dem Thema Ökologie. Seit 2001 nimmt auch
das Klinikzentrum Langenhagen am Ökoprofit-Projekt
teil. Als erste Einrichtung in der Region Hannover und nach
dem Klinikum Oldenburg in Niedersachsen hat das Klinikzentrum Langenhagen die höchste erreichbare Umweltauszeichnung für ein Unternehmen – die EMAS-Validierung
– für ihr vorbildliches Umweltmanagement im Juni 2006
bestanden und damit hohe Maßstäbe in Sachen Gesundheit und Umwelt gesetzt. Swetlana Böhm ist die Umweltmanagement-Beauftragte des Klinikzentrums. Warum Ökoprofit für ihr Haus das Richtige ist, erklärt sie so: „Das ist
eine ganz bewuss­te Entscheidung der Krankenhausdirektorien gewesen. Zum einen sieht das Klinikum Region Hannover die enge Verbindung zwischen Gesundheitsschutz und
Umweltschutz. Zum anderen liegt es im Eigeninteresse der
Klinikleitung, zu prüfen, ob im Arbeitsalltag die Umweltgesetze in der gebotenen Form eingehalten werden. Drittens
geht damit natürlich auch die realistische Erwartung einher, finanzielle Einsparpotenziale aufgezeigt zu bekommen.
Und zu guter Letzt spielen Marketing und Imagegründe eine
Rolle.“ Wichtige Voraussetzungen zur Erfüllung der Öko-
Michael Stahlke, Umweltbeauftragter bei der Wurst-Basar GmbH in Ronnenberg:
„Insgesamt sparen wir durch ökologisch sinnvolle Maßnahmen bei Energie, Wärme, Diesel und Emissionen 55.950 Euro im Jahr.“
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welcher Größe. Auch rechtliche Fragen werden häufig erörtert.
Ein sehr lebendiger Prozess, von dem alle profitieren.“ Die TUI AG
ist Europas führender Touristikkonzern mit Hauptsitz in Hannover. Mit einer Infobroschüre wie „Der kleine TUI Umweltschützer“
oder den internen Informationstagen „TUI Green Days“ werden die
Mitarbeiter auf das Thema Nachhaltigkeit aufmerksam gemacht.
Einen treuen Freund hat Ökoprofit auch in Buck’s Backparadies gefunden. Buck’s gehört zu den ganz wenigen Mitgliedern, die Ökoprofit verlassen haben und dann zurückgekehrt
sind. Heute betreut Renate Biermann das Umweltmanagement bei
den Bäckerexperten aus Langenhagen, seit 2010 ist man wieder
bei Ökoprofit an Bord – auch hier mit voller Begeisterung. „Ich
kann nur sagen, dass wir sehr viel gelernt haben, von sehr netten
und hilfsbereiten Menschen unterstützt werden und der Austausch
mit den anderen Betrieben immer absolut inspirierend ist. Vor zehn
Jahren haben wir bereits einmal mit Ökoprofit zusammengearbeitet und haben diesen Prozess vor zwei Jahren wieder aufgenommen.“ Ganz konkret bedeutet das für Buck’s Backparadies einiges
an Plus im Portemonnaie. So konnte nicht nur die Rechtssicherheit bei Fragen rund um Gefahrenstoffe gesteigert werden, sondern durch die Anschaffung einer neuen effizienten Geschirrspülmaschine, die bei doppelter Menge Geschirr nur drei Liter Wasser
mehr verbraucht, der Wasserverbrauch deutlich reduziert werden.
Bilder (3): JVA Sehnde
Große Player wie die VGH sind überzeugt, mit ihrer Nachhaltigkeitsstrategie ihre Marktposition zu stärken.
Der Begriff „Nachhaltigkeit“ stammt aus der Forstwirtschaft: nicht
mehr fällen, als nachwachsen kann. Als Beschreibung ressourcenschonenden Wirtschaftens wurde er Ende des letzten Jahrhunderts bekannt. Die VGH Versicherungen Hannover orientieren sich
Umweltschutz
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schon etwas länger an der Nachhaltigkeit – nämlich seit mehr als
260 Jahren. Seit der Gründung des Mutterunternehmens der VGH
ist das Unternehmen öffentlich-rechtlich organisiert, weswegen für
sie schon immer das Wohlergehen der Gesellschaft und der nachfolgenden Generationen im Fokus stand.
Nachhaltigkeit ist mehr als Energieeinsparung. Nachhaltigkeit bedeutet auch, Kultur und Sport zu fördern, die Interessen der
Mitarbeiter zu berücksichtigen und den Kunden Produkte anzubieten, die ihnen wirklich nützen. Das lohnt sich für beide Seiten.
Hermann Kasten, Vorstandsvorsitzender der VGH: „Die VGH ist
überzeugt, mit ihrer Nachhaltigkeitsstrategie ihre Marktposition zu
stärken.“ Aber Nachhaltigkeit bedeutet natürlich auch Energieeinsparung und Klimaschutz. Und da ist die VGH ganz vorn mit dabei.
Die Direktion in Hannover gehörte im Jahr 2000 zu den Gründungsmitgliedern von Ökoprofit, dem „Ökologischen Projekt
für Integrierte Umwelttechnik“, einem Netzwerk von Kommunen
und Wirtschaft. Vorstandsmitglied Jochen Herdecke, u.a. zuständig für Umweltthemen: „Die VGH übernimmt Verantwortung. Deshalb zählen Ressourcen- und Umweltschutz zu unseren Unternehmenszielen.“ Seit 2000 ist eine Menge passiert. Mit Unterstützung
der Experten von Ökoprofit wurden diverse später zertifizierte
Neuerungen eingeführt: automatisches Abschalten der Bürobeleuchtung, verbesserte Abfalltrennung, sukzessive Umstellung
aller VGH Regionaldirektionen in Niedersachsen auf Ökostrom. Der
Neubau der VGH am Warmbüchenkamp in Hannover wurde nach
strengen ökologischen Kriterien errichtet: keine Klimaanlage in
den Bürobereichen, mit Solarthermie- und Photovoltaikanlage auf
dem Dach – und inzwischen stehen Sonnenkollektoren auf allen
Regionaldirektionsdächern. Mitarbeiter werden ständig geschult,
auf Umweltaspekte zu achten, beim Einkauf, im Büroalltag. Es gibt
sogar Spritsparkurse und, noch besser: Dienstfahrräder. Und, und,
Neben ihrer Zweckbestimmung ist die Justizvollzugsanstalt Sehnde ein erheblicher Wirtschaftsfaktor in der Region. Seit 2007 ist die JVA
Ökoprofit-Mitglied. Das Ziel: „Ökologie auf profitablen Wegen umzusetzen und so auf professionelle Weise Umweltschutz zu betreiben.“
Audit-Anforderungen hat das Klinikum bereits im Rahmen des
Einsteigerprogramms erarbeitet. Dazu gehörten die Formulierung
einer Umweltpolitik, die rechtlichen, technischen und organisatorischen Aspekte der Umweltprüfung sowie ein Umweltprogramm
zur kontinuierlichen Verbesserung.
Auch kleinere Unternehmen setzen enorme Projekte zusammen mit Ökoprofit um: Die Wurst-Basar GmbH hat für 640.000
Euro die Kälteanlage ihrer Produktion saniert und spart dadurch
295.000 Kilowatt Strom im Wert von 40.000 Euro pro Jahr.
Michael Stahlke ist der Umweltbeauftragte bei Wurst-Basar in Ronnenberg: „Insgesamt sparen wir durch ökologisch sinnvolle Maßnahmen bei Energie, Wärme, Diesel und Emissionen 55.950 Euro
im Jahr.“ Der Wurst-Basar steht in Hannover für ausgezeichnete
Fleisch- und Wurstwaren in absoluter Frische und Topqualität. „In
handwerklicher Tradition mit modernster Technik produzieren wir
täglich regionale Spezialitäten und liefern diese täglich an unsere
50 Filialen in und um Hannover.“
Am Airport Hannover haben die Ideen von Ökoprofit ihre
Spuren hinterlassen. Seit zehn Jahren befasst sich der Flughafen
mit ökologischen Projekten, die Elise Bokelmann und Dr. Kirstin
Beavers betreuen. „Nach einer Einführungsphase haben wir seit
2006 ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem (EMAS und ISO
14001). Aber auch heute noch nutzen wir die Angebote von Ökoprofit und sind regelmäßig bei den Workshops dabei.“ Die Nachfrage der Kunden und Airlines nach einem ökologischen Stand-
punkt wächst zusehends, sodass die Tochterunternehmen Fracht
und Ground Service sowie die Beteiligung im IT-Bereich in das
Umweltmanagementsystem integriert wurden. „Am Anfang waren
einige Kollegen gleich sehr engagiert, andere zögerlich und sperrig. Kulturänderungen müssen eben langsam etabliert werden“, so
Bokelmann. Die Umstellung der Beleuchtung (an einem Standort, der einen 24-Stunden-Betrieb fährt, ein Faktor mit Gewicht),
neue Klima- und Photovoltaikanlagen, Elektrofahrzeuge und ein
neues Blockheizkraftwerk sind nur einige Maßnahmen, die seitdem durchgeführt worden sind. Am eindrucksvollsten aber ist vielleicht dies: Rasenmäher gehören auf dem Airport Hannover längst
der Vergangenheit an – den Job hat eine Herde Schafe übernommen. Bokelmann schmunzelt: „Vorher hatten wir Heidschnuck­en,
aber die waren so genügsam, dass sie nicht genug gegrast haben.
Schafe sind da effektiver.“ Die TUI AG ist schon seit 2003 Mitglied bei Ökoprofit und hat 2005 erstmalig die Zertifizierung
nach ISO DIN 14001 erfolgreich absolviert. Die Tochtergesellschaft
TUI Deutschland trat bereits 2001 Ökoprofit bei, ist gegenwärtig
allerdings kein Klub-Mitglied. Andreas Vermöhlen ist im Bereich
Konzern-Umweltmanagement und Nachhaltige Entwicklung tätig
und dort für das Umweltmanagement zuständig. Auch bei ihm
ist die unverkennbare Begeisterung für Ökoprofit zu spüren.
„Ökoprofit hat uns den Einstieg in den systematischen Umweltschutz am Standort erleichtert. Die Themen in den Workshops sind
aktuell und sehr spannend. Sie betreffen jedes Unternehmen, egal
Bild: VGH
Die VGH Versicherungen Hannover orientieren sich schon etwas länger an Nachhaltigkeit – nämlich seit mehr als 260 Jahren.
Die Direktion in Hannover gehörte im Jahr 2000 zu den Gründungsmitgliedern von Ökoprofit.
32 Umweltschutz
Das Magazin für die Region Hannover
regjo hannover
Spezial Gesundheit
Bild: TUI
Bild: Klinikum Region Hannover
Ihr persönliches Exemplar zum Mitnehmen
Gesundheit
Links: Das Klinikzentrum Langenhagen beteiligt sich seit 2001 am Projekt Ökoprofit und erhielt 2006 die EMAS-Validierung für sein
vorbildliches Umweltmanagement. Rechts: Bei der TUI werden Dienstfahrräder von den Mitarbeitern für Wege innerhalb der Region als
umweltfreundliche Verkehrsmittel genutzt.
und. Seit 2007 ist die VGH Mitglied der „Klima-Allianz Hannover 2020“. Am 20. September fand in Hannover der „1. Multimobiltag“ statt, an dem dafür geworben wurde, auf umweltfreundlichere Alternativen beim Weg zur Arbeit umzusteigen. In der VGH
gab es Mobilitätsberatung, außerdem stellten zwei Fahrradanbieter ihre Lastenfahrräder beziehungsweise Elektrofahrräder vor. All
das tut die VGH nicht, weil es gerade schick ist, öko zu sein. Sie tut
es, weil es seit 260 Jahren einer ihrer Grundsätze ist, nachhaltig
zu sein. Das Verlagshaus Kirchrode ist seit 1974 der Hauptsitz der
Mediengruppe Madsack. In den beiden zehnstöckigen Bürotürmen
befinden sich die zentrale Verlagsverwaltung sowie die kaufmännischen Abteilungen und die Redaktion der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“. In den angrenzenden Produktionshallen werden zusammen mit den Fremdaufträgen pro Nacht weit über eine
Million Zeitungsexemplare gedruckt. Seit der ersten ÖkoprofitRunde im Jahr 2000 ist das Verlagshaus mit von der Partie. Stefan
Krause, Umweltbeauftragter bei Madsack: „Den Austausch mit
anderen Unternehmen aus der Stadt und den Aufsichtsbehörden
zu suchen, hat für uns damals den Anstoß gegeben, bei Ökoprofit einzusteigen. Heute ist es vor allem das Thema Rechtssicherheit
in den Bereichen Umwelt- und Arbeitsschutz im Unternehmen, das
uns interessiert.“ Der Austausch zwischen Verlag und Ökoprofit laufe reibungslos, unkompliziert und verläss­l ich, so Krause.
Das sehen die Mitarbeiter der Justizvollzugsanstalt in Sehnde
genauso. Neben ihrer Zweckbestimmung ist die Justizvollzugsanstalt Sehnde ein erheblicher Wirtschaftsfaktor in der Region. Mit
ihren großen Arbeitsbetrieben bietet sie Wirtschaftspartnern ein
breites Spektrum an Dienstleistungen, Handwerk und industrieller
Produktion. Flexibilität, Kundenorientierung und hohe Qualitätsnormen sind für die namhaften Kooperationspartner der Arbeitsbetriebe im In- und Ausland definierte Standards. Marianne
Schmidt, JVA Sehnde: „Schon bald nach Übergabe ihrer Bestimmung am 1. Oktober 2004 hat sich die JVA Sehnde im Jahr 2007
dem Programm Ökoprofit angeschlossen. Anlass war, Möglichkeiten in dem System Justizvollzugsanstalt auszuschöpfen, Ökologie auf profitablen Wegen umzusetzen und so auf professionelle
Weise Umweltschutz zu betreiben. Dies gilt insbesondere für die
großen Arbeitsbetriebe und den Fuhrpark. Durch Networking findet sich die JVA Sehnde im Austausch mit externen Firmen und
profitiert von wechselseitiger Unterstützung und dem Ideenaustausch. Seit dem Jahr 2008 gehört die JVA Sehnde dem Ökoprofit-Klub an.“ Vor allem im Wäschereibetrieb der Strafvollzugsanstalt hat Ökoprofit seine Spuren hinterlassen. „Die große
Wäscherei der JVA Sehnde hat die Zusammenarbeit mit Lieferanten und Waschmaschinenherstellern intensiviert. Ziel war ein
integratives Zusammenwirken an den Schnittstellen von Mensch,
Material, Sicherheit, Arbeitsbedingungen und Umwelt. Es wurden
eine neue Abluftanlage und eine neue Trocknereinheit installiert.
Mit der Einführung eines neuen Waschverfahrens konnten bis
zu 20 Prozent natürliche Ressourcen eingespart werden.“ In Verbindung mit einer Wasseraufbereitungsanlage, den speziell entwickelten Produkten des Waschmittellieferanten und dem neuen
Waschverfahren agiert der Betrieb ganz weit vorn im Umwelt- und
Klimaschutz. Schmidt: „Mit der Teilnahme an Ökoprofit ist es
unter anderem gelungen, die Mitarbeiter – Bedienstete und Inhaftierte gleichermaßen – zu sensibilisieren im Umgang mit Umwelt
und Gefahrstoffen und sie anzuregen, sich an dem ständigen Prozess der Veränderung zu beteiligen.“
Für Silvia Hesse und ihr Team von Ökoprofit ein überragendes Feedback, das da aus der Region Hannover kommt. „Mittlerweile sind so viele ganz unterschiedliche Unternehmen Mitglieder im Ökoprofit-Klub, dass auch der Austausch immer
vielschichtiger und intensiver wird. Gleichzeitig achten wir darauf, dass in der Einsteigerphase nicht zu viele Teilnehmer sind,
um jedem gerecht zu werden.“ Ein spannendes und weitreichendes Thema mit viel Zukunftspotenzial.
regjo hannover
Medizinisches Versorgungszentrum
Kinder- und Jugendmedizin (MVZ)
gesundheit
III
LUPENBRILLEN
LED-LICHTSYSTEME • MIKROSKOPE
Hannoversche Kinderheilanstalt GmbH
. Ambulante Operationen
. Allgemeine Kinderheilkunde und Jugendmedizin
. H-Arzt-Verfahren
Prinzip Hoffnung?
. Vorsorgeuntersuchungen
. Pädiatrische Endokrinologie
Carl Zeiss Meditec Fachhändler
Der LupenbrillenSpezialist in Deutschland
. Kinderkardiologie
. Neuropädiatrie
•
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bundesweiter Außendienst
Anpass-Studios
individuelle Beratung
augenoptische Anpassung
Fachärzte für
Kinderchirurgie und Kinderurologie
Dr. med. Farah-Dokht Shahidi – Ärztliche Leitung
Markus Koschbin
· Ambulante Operationen
· Rettungsmedizin, Verbrennungen, Knochenbrüche
· H-Arzt-Verfahren (Kindergarten-, Schul- und Sportunfälle)
· Psychosomatische Grundversorgung
Fachärzte für
Kinderheilkunde und Jugendmedizin
Dr. med. Kristine Baumann
PD Dr. med. Sabine Heger
Dr. med. Corinne Mühlhoff
Dr. med. Kay Müller-Deile
· Pädiatrische Diabetologie und Endokrinologie
· Kinderkardiologie (auch EKG und Ultraschall)
· Neuropädiatrie (auch EEG)
Medizinisches Versorgungszentrum
Kinder- und Jugendmedizin (MVZ)
Georgstraße 46 (Haus Weitz, gegenüber der Oper)
30159 Hannover
Telefon 05 11 . 32 00 73 — Fax 05 11 . 32 00 22
[email protected]
www.mvz-kinder-und-jugendmedizin.de
Terminvereinbarung: Montag bis Donnerstag von 8 bis 17 Uhr und Freitag von 8 bis 13 Uhr
Die Region Hannover ist führend in den Bereichen Transplantation und Implantologie. Einige Momentaufnahmen …
Bundesweit warten derzeit etwa 12.000 Menschen auf eine
Or­gantransplantation. Aber rund 1.000 Patienten auf der Warteliste sterben jedes Jahr, weil es nicht genügend Spenderorgane gibt.
Traurige Tatsache ist: Der klassische Organspender vor 20 Jahren
war der Jugendliche, der einem Verkehrsunfall zum Opfer gefallen ist. 20.000 Unfalltote zählte man auf deutschen Straßen. Heute
hat sich die Zahl der Verkehrstoten auf 4.000 reduziert. Fazit: Die
Spenderorgane werden immer älter und weniger. Zudem reißt der
Organspendeskandal eine weitere Wunde auf, führt zu Unsicherheit bei Patienten und Spendern. Das Transplantationszentrum an
der MH Hannover ist europaweit führend bei den sonst in Deutschland seltenen Lungentransplantationen und hat als erstes deutsches Klinikum Lungenlappen transplantiert. RegJo hat mit den
Experten über den Skandal, den Status quo und das Prinzip Hoffnung gesprochen, die hier ständig zur Lebenswirklichkeit gehören.
Auch im Bereich der Implantologie gehören Praxen aus der
Region Hannover zu den erfolgreichsten in ganz Deutschland. Was
ist Implantologie, für wen ist die Methode geeignet, was kostet sie
und welche Versicherungen sind zu empfehlen? RegJo hat nachgefragt und gibt aufschlussreiche Antworten.
Menschen mit psychischen Erkrankungen sind in der Öffentlichkeit oft unsichtbar. Nicht selten durchleben sie eine lange Odyssee auf dem Weg zur Heilung. Monatelange Wartezeiten und zu
wenig Therapieplätze machen die Krankheit zur ausweglosen Falle.
Laut wissenschaftlichen Studien lässt sich bei rund 28 Prozent der
Bevölkerung eine Angststörung nachweisen, etwa die Hälfte davon
gilt als behandlungsbedürftig. Therapeutische Möglichkeiten, Tipps
und Expertenmeinungen finden Sie in diesem RegJo Spezial zum
Thema Gesundheit.
Stefanie Stüting
Chefredaktion
BERATUNG | ANPASSUNG | VERTRIEB | SERVICE
Bajohr OPTECmed | Hansestraße 6 | D-37574 Einbeck
Tel. (05561) 3199990 | Fax (05561) 3199998
[email protected] | www.lupenbrillen-shop.de
Rufen Sie gebührenfrei an unter (08 00) 7 10 19 00
Impressum. Herausgeber Polygo Verlag GmbH, Hainhölzer Straße 5, 30159 Hannover, Telefon:
0511 16 99 69-0 , Fax: 0511 16 99 69-21 Chefredaktion Stefanie Stüting Redaktion Katrin Langemann, Juliette Rahn, Christin Borja Fotografie Marco Bühl, auremar – Fotolia.com, Wolfgang
Beisert, CARE VISION, CLIPAREA.com – Fotolia.com, G. Fernandez, Fotowerk – Fotolia.com,
Klawunn, Kristall-Sauntaherme Seelze, Dietrich Kühne, MVZ Kinder- und Jugendmedizin Hannover, Privatzahnklinik Hannover, psdesign1 – Fotolia.com, Sonnen-Apotheke, ZEISS Anzeigen
John D. Swenson, Leitung ([email protected]), Michael Mohné ([email protected]) Geschäftsführung Thomas Wirth ([email protected]) Layout Ines Erdmann, Eva-Katarina Griesheimer
www.lupenbrille.de
Cover: CLIPAREA.com – Fotolia.com
IV
gesundheit
regjo hannover
m e dizi n
regjo hannover
gesundheit
V
g e su n d h e it
g e su n d h e it
g e su n d h e it
Sonnen-Apotheke Frisch, individuell und küchenfertig
Perfekte Auszeit
Lupensysteme
Augen auf!
Schon 120 Jahre alt ist die moderne
Apotheke auf Hannovers Lister Meile.
Die Suhr Fruchthandel GmbH & Co. KG ist Experte, wenn es bei Obst und Gemüse um
maßgeschneiderte Branchenlösungen für Großkantinen und Systemgastronomie geht.
Die Kristall-Saunatherme in Seelze gehört
zu den Wellness-Highlights in der Region.
Bajohr OPTECmed aus Einbeck bietet CarlZeiss-Meditec-Lupenbrillen nach Maß.
Care Vision Germany: Der Augenspezialist
sorgt in Hannover für mehr Durchblick.
Die Sonnen-Apotheke in Hannover ist über
120 Jahre alt, seit drei Generationen im
Familienbesitz und zählt dennoch zu den
modernsten Apotheken Hannovers. Seit
2005 leitet Dr. Silke Walter den im Jahr
2007 komplett umgebauten Betrieb am
Weißekreuzplatz, in dem durch die Automatisierung des Warenlagers mehr Raum
und Zeit für Kunden und deren individuelle
Beratung geschaffen werden konnte. Ein
großer Teil der Arzneimittel (rund 12.000
Packungen) lagert nun auf engstem Raum
im Backoffice-Bereich und wird per Knopfdruck und Laufband direkt zum beratenden
Mitarbeiter transportiert.
Helle Farben und sonnige Strukturen
empfangen die Kunden, die sich durch ein
Fenster im Verkaufsraum auch einen Einblick in den Herstellungsbereich, die sogenannte Rezeptur, verschaffen können. Hier
werden Salben und Tinkturen nach ärztlichen Verordnungen oder individuellen
Wünschen hergestellt.
Auch an die Kunden von übermorgen wurde gedacht: Diese vertreiben sich
die Zeit am Kids-Computer, während die
Eltern in Ruhe einkaufen können.
JR
Großküchen, Kantinen, Klinikküchen
und Systemgastronomen bietet der Suhr
Fruchthandel Systemlösungen bei der
Belieferung mit frischem Obst, Gemüse,
Kartoffeln und Convenience-Produkten.
Suhr Fruchthandel ist ein mittelständisches Unternehmen aus Braunschweig
und als Frischelieferant einer der bedeutendsten Lieferanten zahlreicher Großküchen in der Region Hannover, Hildesheim,
Salzgitter, Braunschweig und Wolfsburg.
Die Dienstleistungen und Sortimente sind
auf die Wünsche von Gastronomen sowie
Großverbrauchern in Krankenhausküchen,
Gastronomie-Ketten oder Betriebskantinen ausgerichtet. Auch der LebensmittelEinzelhandel zählt zu den Suhr-Kunden.
„Sie alle setzen hohe Maßstäbe in puncto
Qualität, Produktsicherheit und Lieferbereitschaft und wollen maßgeschneiderte
Branchenlösungen aus einer Hand“, weiß
Christian Baumgartner, Key Account Vertrieb bei Suhr (siehe Foto).
Insbesondere die Großverbraucher in
Krankenhausküchen und Seniorenheimen
erfordern angesichts des demografischen
Wandels anspruchsvollere Küchenpläne
und ein Umdenken in der Versorgung:
„Wir haben die spezifischen Wünsche und
Anforderungen von Köchen und Küchenleitern unter die Lupe genommen und bieten beispielsweise Branchenlösungen rund
um Angebote für Seniorenheime“, berichtet Baumgartner. Dazu zählen mehligkochende sowie generell vorverarbeitete,
geschälte oder vorgekochte Kartoffelsorten. Erfolgreich sind auch Gemüsesorten
„von früher“, die an den Geschmack von
Kindheit erinnern: Schwarzwurzeleintopf, Pastinakengemüse oder Petersilien­
w urzelsuppe. „M it vor verarbeiteten
Pro­dukten wie Ready-Cuts oder Schälkartoffeln gewinnen Küchenleiter zudem Zeit
für die Zubereitung anderer Produkte“, so
Baumgartner.
Auch die Frische-Convenience spielt
eine immer größere Rolle: küchenfertig
geschnittene Ready-Cuts, fertige Mischsalate, gehackte Kräuter oder Gemüsepfannen im Aromaschutzbeutel. „Kunden
können bis 11.00 Uhr bestellen und am
kommenden Morgen ist die Ware bereits
in deren Kühlhäusern – wie selbst zubereitet“, erklärt Baumgartner.
HK
Kostbares Thermal-Solewasser mit drei bis
zwölf Prozent Solegehalt und 33 bis 36°C
Wassertemperaturen in den verschiedenen Innen- und Außenbecken sorgt für
ein gesundes Badeerlebnis. Das Außenbecken mit zwölf Prozent Solegehalt hat einen
erheblichen Auftrieb und ist damit vergleichbar mit einem Bad im Toten Meer. Das
Solebecken ist ganzjährig bei angenehmen
Wassertemperaturen zu nutzen.
Das Natronbecken der Kristall-Saunatherme in Seelze unterstützt die Gewichtsreduktion, entgiftet und entschlackt. Die
Kristall-Bäder-Gruppe war weltweit die
erste, die ein Natron-Badebecken für den
Wellnessbereich konzipiert und eingesetzt
hat. In vier Innen- und drei Außensaunen
werden zudem täglich bis zu 18 Sauna-Aufgüsse angeboten. Unterschiedliche Temperaturen und Düfte sorgen für wohltuende
Abwechslung. Mehrmals täglich finden
Spezial- und Salz-Aufgüsse mit Peeling
und Osmoseeffekt statt. Im Saunadorf mit
See, idyllischem Bachlauf, Brunnen, Tauch­
becken und Wegen zum Flanieren befindet
sich auch die Eisgrotte für den Frischekick
nach dem Saunagang.
HK
Das Einbecker Augenoptikunternehmen
Bajohr OPTECmed mit dem Spezialbereich der Anpassung von Zeiss-Lupenbrillen für Mediziner wächst seit Jahren
sehr erfolgreich. Bajohr ist bundesweiter
Marktführer, wenn es um vergrößernde
Optik-Systeme in der Zahnmedizin und
Chirurgie geht. 20 Jahre Erfahrung, hohe
Beratungskompetenz sowie Praxis- und
Klinik-Know-how machen Bajohr dabei
zum maßgeblichen Spezialisten.
Als einziger Augenoptiker bundesweit ist Bajohr OPTECmed von Carl Zeiss
Meditec als Fachhändler autorisiert, diese
Lupensysteme individuell anzupassen.
In einem Studio in Einbeck besteht die
Möglichkeit Lupenbrillen, Lichtsysteme
und Mikroskope unter Praxisbedingungen zu testen. Die Mitarbeiter der Außendienstflotte sind für Bajohr OPTECmed in
ganz Deutschland sowie in der Schweiz
aktiv. Das Team von Inhaber Christoph
Bajohr präsentiert regelmäßig die Neuheiten auf Messen, Fortbildungen und Workshops. Das Produktprogramm wird in
Zusammenarbeit mit Zeiss permanent
erweitert.
VS
Der Augenspezialist Care Vision Germany
schärft den Blick – und das ohne Brille
oder Kontaktlinsen. Toam Katz, medizinischer Direktor von Care Vision Germany:
„Scharf zu sehen bedeutet für unsere Patienten mehr Lebensqualität.“ Seit 2006
nutzen seine Spezialisten erprobte Lasikund Lasek-Verfahren, um Weit- und Kurzsichtigkeit sowie Hornhautverkrümmungen zu korrigieren. Um dabei auf dem
neuesten Stand der Technik zu bleiben,
arbeitet Care Vision Germany seit Jahren
eng mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf – eine maßgebende Forschungseinrichtung auf dem Gebiet der
Augenheilkunde – zusammen.
Bei Care Vision Germany ist der
Kunde König. Diese bieten im Augenlaserzentrum am Torhaus in Hannover
Lasik-Wochenenden an. Von der Voruntersuchung am Freitag bis zur Behandlung
am Samstag und der ersten Nachuntersuchung am Sonntag sorgen die Fachärzte
von Care Vision Germany für eine umfassende Betreuung des Patienten. Die Servicequalität von Care Vision Germany ist
TÜV-Süd-geprüft.
JR
Weitere Informationen erhalten Sie unter
www.sonnen-apotheke-hannover.de
Weitere Informationen zur Frischelogistik und den Angeboten aus dem Hause Suhr finden
Sie im Internet unter www.suhr-fruchthandel.de
Informationen erhalten Sie direkt in der Therme oder unter www.kristalltherme-seelze.de
Mehr über Bajohr OPTECmed erfahren Sie
unter www.lupenbrille.de
Infos sowie die Termine der Lasik-Wochenenden finden Sie unter www.care-vision.de
Bilder: Sonnen-Apotheke, Wolfgang Beisert
wirtsc h aft
Bilder: Kristall-Sauntaherme Seelze, ZEISS, CARE VISION
VI
gesundheit
regjo hannover
Ein Mehr an Prävention
Die Experten vom Diagnostischen Brustzentrum Göttingen und der Praxis für moderne Schnittbild Diagnostik warten
mit einem neuen Konzept und erweiterter Diagnostik-Palette auf.
Text: Volker Schönfeldt Fotografie: Klawunn
Seit Anfang des Jahres 2012 haben die Ärzte des Diagnostischen
Brustzentrums Göttingen und der Praxis für moderne Schnittbild Diagnostik ihre Räumlichkeiten, die Anzahl ihrer Mitarbeiter, aber insbesondere ihr Konzept der Präventivdiagnostik deutlich
erweitert. Hinzugekommen ist ein Ganzkörper-Magnetresonanztomograph (MRT) der neuesten Generation, der neben moderns­
ten Untersuchungstechniken noch mehr Komfort für den Patienten bietet: Der Querschnitt der Röhre ist um 10 cm größer, alle
MR-Untersuchungen können „feet first“ durchgeführt werden –
der Kopf fährt also gar nicht oder zu allerletzt in die Röhre. Zudem
gibt es im Untersuchungsraum dank eines großen Panorama-Fensters Tageslicht mit Blick über das südliche Göttingen. Allesamt technische Weiterentwicklungen, die zum noch besseren Wohlbefinden
(in der Röhre) während der Untersuchung beitragen.
Einen stärkeren Schwerpunkt als bisher legen die Ärzte
der Praxis für moderne Schnittbild Diagnostik und des Diagnostischen Brustzentrums Göttingen, das im nächsten Jahr übrigens sein zehnjähriges Bestehen feiert, auf eine individuelle
und einfühlsame Beratung sowie eine effektive und schonende
Prävention mit modernsten Geräten und Techniken. Hierbei
geht es nicht nur um die Verhinderung oder frühzeitige Entdeckung von bösartigen Tumoren, sondern auch um das rechtzeitige Erkennen anderer relevanter Veränderungen am Herzen oder
an den Gefäßen.
Neben der Prävention setzen die Ärzte des Diagnostischen
Brustzentrums Göttingen und der Praxis für moderne Schnittbild Diagnostik auf Aufklärung und Information. Vor jeder Untersuchung erfolgt daher ein ausführliches Gespräch, um gezielt auf
individuelle Aspekte bei der anschließenden Untersuchung eingehen zu können. Darüber hinaus wurden weitere Experten gewonnen, die im Rahmen von Spezialsprechstunden zu ihren Schwerpunktthemen beraten.
Gewichts- und Hormonsprechstunde: Frau PD Dr. med. Dana Seidlová-Wuttke und Prof. Dr. med. Wolfgang Wuttke, die beide auf ihrem
jeweiligen Gebiet ausgewiesene Experten sind und viele Jahre an der
Universität Göttingen tätig waren, beraten Interessierte zu Gewichts-,
Stoffwechsel- und Hormonfragen. Diese Aspekte betreffen so ziemlich
alle Bereiche unseres Lebens: Wechseljahre, nachlassende Leistungsfähigkeit, unerwünschte Gewichtszunahme, Osteoporose, Gefäßverkalkungen etc. Ein besonderer Schwerpunkt der bisherigen Tätigkeit
von Prof. Wuttke ist das „Metabolische Syndrom“, ein Zusammenspiel sehr vieler Aspekte, die nicht nur den älter werdenden Menschen
betreffen, sondern in zunehmendem Maße auch jüngere Männer und
Frauen und immer häufiger auch Kinder gefährden. Hier bedarf es
frühzeitig einer angemessenen Prävention, um den Ausbruch einer
Erkrankung zu verhindern oder zumindest zu verzögern.
Onkologische Sprechstunde: Herr Prof. Dr. med. Bernhard Wörmann, wohl einer der renommiertesten und erfahrens­
ten Hämatologen und Onkologen Deutschlands, bietet an mehreren
Tagen im Monat eine onkologische Beratung für an Krebs erkrankte
Menschen. Herr Prof. Wörmann ist ansonsten in der Medizinischen
Klinik der Charité Universitätsmedizin Berlin mit den Schwerpunkten Hämatologie und Onkologie tätig. Nach entsprechender Voranmeldung und Terminvergabe können sich interessierte Patienten
Zweitmeinungen, individuelle Behandlungskonzepte und Antworten auf Fragen während oder nach erfolgter Therapie einholen.
Neben dem Spektrum der Präventivuntersuchungen werden
natürlich weiterhin alle bisherigen Untersuchungen im Rahmen der
Abklärungsdiagnostik von Kopf bis Fuß angeboten. Hierfür gibt es
schnelle Termine innerhalb von 24 Stunden – und in besonderen
Notfällen selbstverständlich auch noch am selben Tag.
Weitere Informationen und Terminvergabe unter 0551 82 07 40
www.brustzentrum-goettingen.de, www.diagnostik-goettingen.de
Die sechs Ärzte des Diagnostischen Brustzentrums und der Praxis für moderne Schnittbild Diagnostik (von links):
Dr. med. Friedemann Baum, Prof. Dr. med. Uwe Fischer, Prof. Dr. Katharina Marten-Engelke, Dr. med. Susanne Luftner-Nagel,
Dr. med. Dorit von Heyden, Prof. Dr. med. Rolf Vosshenrich.
Brustkrebs
Jede 10. Frau wird irgendwann in ihrem Leben an Brustkrebs erkranken.
Die beste Chance für eine exzellente Prognose ist das frühe Erkennen zu
einem Zeitpunkt, bevor der Tumor einen Durchmesser von 1 cm erreicht
hat – sofern er den Milchgang bereits verlassen hat. Hierfür stehen Untersuchungsverfahren wie Mammographie, Ultraschall und Mamma-MRT zur
Verfügung. Bei Frauen mit sehr dichten Gewebestrukturen stellt gegenwärtig die Kombination aus digitaler Mammographie und ergänzender
Kernspintomographie der Brust (Mamma MRT) das sicherste und zugleich
schonendste Verfahren zur Früherkennung von Brustkrebs dar. Frauen mit
normalem Erkrankungsrisiko sollten sich ab dem 40. Lebensjahr in Intervallen von 1-2 Jahren untersuchen lassen. Frauen mit einem definierten
Hochrisikoprofil sollten früher und konsequent jährlich untersucht werden.
Dickdarmkrebs
Dickdarmkrebs entsteht fast immer aus gutartigen Polypen, die heutzutage frühzeitig erkannt und entfernt werden können. Die effektivste Früherkennung von Dickdarmkrebs erlaubt die Darmspiegelung mit der Entnahme von Gewebeproben. Sind Polypen erkennbar, werden diese sofort
abgetragen. Auch die MR Kolonographie (MRT des Dickdarms) erlaubt
eine Frühdiagnostik, jedoch ohne Endoskop. Zwischen dem 45. und 50.
Lebensjahr sollte erstmalig eine Dickdarmspiegelung gemacht werden.
Ganzkörper-Untersuchung
Beim Ganzkörper-Check werden die wichtigsten Organe im Bereich des
Brustkorbes, des Bauchraumes und des Beckens in einem dreistufigen
Untersuchungsprotokoll innerhalb eines Zeitraumes von knapp 60 Minuten
komplett dargestellt. Bei diesem Body-Check können durch den kombinierten Einsatz von CT und MRT entzündliche und tumoröse Veränderungen im Bereich der Lunge, der Oberbauchorgane (darunter Leber, Bauchspeicheldrüse, Milz), der Nieren und des Beckens (Prostata; Gebärmutter,
Eierstöcke) in einem frühen Stadium erfasst und charakterisiert werden.
GefäSSerkrankungen
Die MRT der Blutgefäße (MR Angiographie) erlaubt eine präzise Darstellung von Gefäßveränderungen in allen Körperregionen ohne den Einsatz
von Röntgenstrahlen, jodhaltigen Kontrastmitteln und ohne Kathetertechnik. Innerhalb von etwa 30 Minuten lassen sich die hirnversorgenden Gefäße, aber auch die Körperschlagader mit den Nierenarterien oder die Blutgefäße im Becken und in den Beinen bis zum Vorfuß darstellen.
Herzerkrankungen
Einen Meilenstein in der nicht-invasiven Diagnostik von Herzkrankheiten stellt seit mehreren Jahren die hochauflösende MRT (MR Kardiographie) dar. Sie ermöglicht in einem Untersuchungsgang die Bestimmung
der Herzgröße, die Beurteilung der Herzfunktion und die Abbildung der
Herzdurchblutung. Die Vorteile der MR-Kardiographie sind die fehlende
Strahlenbelastung, der Verzicht auf jodhaltige Kontrastmittel und die kurze Untersuchungsdauer von einer Stunde.
Lungenkrebs
Wichtigster Risikofaktor für die Entstehung des Lungenkarzinoms ist das
Rauchen: Mehr als 90% der an Lungenkrebs erkrankten Männer und 60%
der erkrankten Frauen haben über einen längeren Zeitraum geraucht.
Die 5-Jahres-Überlebensrate von weniger als 15% ist allerdings deutlich
güns­tiger, wenn ein Lungenkrebs in einem frühen Stadium diagnostiziert
wird. Die einzige Methode, kleine Lungentumore, die meist ohne klinische Symptome einhergehen, zu entdecken, ist die Niedrigdosis-Computertomographie (CT).
Osteoporose
Geschätzt sind bei Frauen etwa 50-90% aller Knochenbrüche ohne Unfallursache auf eine Osteoporose zurückzuführen. Für Männer liegt diese
Quote bei 30-70%. Im Rahmen der bildgebenden Diagnostik stellen die
Knochendichtemessung (Osteodensitometrie) und gegebenenfalls die
Darstellung der Brustwirbel- und Lendenwirbelsäule sinnvolle Untersuchungen dar.
Prostatakrebs
Männern ab dem 50. Lebensjahr wird empfohlen, regelmäßig beim Urologen der Wahl die entsprechenden Untersuchungen (Abtasten, Ultraschall,
Blutanalyse) durchführen zu lassen. Finden sich hierbei unklare Befundkonstellationen, so erlaubt die ergänzende MRT der Prostata oft zusätzliche relevante Informationen. Neuere Ergebnisse belegen darüber hinaus,
dass die MRT der Prostata (Prostata-Check) zunehmend zuverlässiger
wird im primären Nachweis von Prostata-Karzinomen. Außerdem zeichnet sich ab, dass im MRT sehr gezielt Gewebeproben aus verdächtigen
Bezirken der Prostata entnommen werden können.
gesundheit
regjo hannover
regjo hannover
gesundheit
IX
Organtransplantation:
Vertrauen zurückgewinnen
Geht da alles mit rechten Dingen zu? Nach den Organspende-Skandalen von Göttingen und
Regensburg müssen sich auch die Transplantationsmediziner in Hannover mit der Verunsicherung
von Patienten und Spendern auseinandersetzen.
Bild: CLIPAREA.com – Fotolia.com
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regjo hannover
gesundheit
XI
Bild: Marco Bühl
X
Auf dem Weg zur lebensrettenden Operation: Mehr als 400 Organtransplantationen
fanden im vergangenen Jahr in der Medizinischen Hochschule Hannover statt.
gesundheit
regjo hannover
regjo hannover
gesundheit
XIII
Bild: Marco Bühl
XII
Krankheit/Unfall mit
schwerer Hirnschädigung
Krankenhaus
benachrichtigt DSO
Transplantation
Hirntodfeststellung
Transport des Organs in
Transplantationszentren
Angehörigengespräch
Organentnahme
Medizinische Untersuchung
des Verstorbenen
Übermittlung von Daten
zur Organvermittlung an
Eurotransplant (ET)
Ablauf einer Organspende nach dem DSO –
Deutsche Stiftung Organtransplantation
Quelle: DSO
Text: Ingrid Lorbach
Die Transplantationsmedizin kam in den vergangenen Monaten
kaum noch aus den negativen Schlagzeilen heraus. An den Universitätskliniken in Göttingen und Regensburg sollen Ärzte die
Daten von Patienten auf der Warteliste für eine Lebertransplantation so manipuliert haben, dass diese schneller zu einem Spenderorgan kamen. Die Folgen dieser Skandale – öffentliche Kritik
am Organspendesystem an sich, Vertrauensverlust von Patienten, die um ihr Leben bangen, Zweifel von möglichen Spendern –
bekommen nicht nur die Betroffenen, sondern alle der rund 50
Transplantationszentren in Deutschland zu spüren. So auch die
Medizinische Hochschule Hannover, wo bundesweit die meisten
Organtransplantationen durchgeführt werden. Über 400 Mal
setzten die Hannoveraner Transplantationschirurgen im Jahr
2011 einem todkranken Patienten eine Niere, Leber, Lunge oder
das Herz eines verstorbenen Spenders ein. Bei Nieren- und Lebertransplantationen handelte es sich in Ausnahmefällen auch um
Lebendspenden. Führend ist die MH Hannover vor allem bei den
Lungentransplantationen, die sonst nur wenige deutsche Krankenhäuser ausführen können. Wie man in Hannover mit den
Auswirkungen der Organspende-Skandale umgeht, berichtet
Transplantationsmediziner Professor Axel Haverich sorgt sich um den Vertrauensverlust bei seinen schwerkranken Patienten.
Professor Axel Haverich, Direktor der Klinik für Herz-, Thorax-,
Transplantations- und Gefäßchirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover, im Interview mit RegJo.
RegJo: Herr Professor Haverich, wie verunsichert sind Ihre
Transplantationspatienten nach dem Skandal von Göttingen und
Regensburg?
Haverich: Die Patienten auf der Transplantationsstation warten
zum Teil drei bis sechs Monate auf die Operation, ein Patient wartet sogar seit elf Monaten auf eine Herztransplantation. Wenn ich
dort auf der Station einmal in der Woche Visite mache, gehen
mir angesichts der Skandale schon ein bisschen die Argumente
aus. Nur immer Daumen drücken und sagen, bald ist es so weit,
Sie stehen schon ganz oben auf der Liste – das allein beruhigt die
Patienten nicht mehr. Das Vertrauen in uns Ärzte, dass alles mit
rechten Dingen zugeht, ist schon merklich geschwunden. Deshalb
waren wir auch sehr froh über eine Meldung, dass Patienten, die
wegen einer Komplikation ihres Kunstherzes transplantiert werden müssen, sich von sich aus gemeldet und erklärt haben, dass
sie den Ärzten an der MH Hannover vertrauen.
XIV
gesundheit
regjo hannover
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XV
Modernste Medizintechnik im
Operationssaal unterstützt die
Ärzte bei einer Organtransplantation.
Bild: Marco Bühl
Wovor haben die Patienten am meisten Angst? Dass
es bei der Vergabe von Organen möglicherweise nicht
ordnungsgemäß zugeht oder dass sie kein Organ
bekommen, weil keiner mehr spenden will?
Stellen Sie sich vor, Sie sind seit elf Monaten in einem
Zimmer auf der Wartestation für die Transplantation. Sie sind auf Hochdringlichkeit gemeldet, weil
Ihr implantiertes Kunstherz infiziert ist und Sie am
nächsten Tag ein Blutgerinnsel im Gehirn bekommen
könnten. Diese Patienten haben zuallererst Angst zu
sterben, bevor sie die Transplantation erreichen. Es
entsteht ein Mischbild der emotionalen Verunsicherung. Sie befürchten einerseits, die Spendebereitschaft
insgesamt könnte zurückgehen. Aber sie fragen sich
auch, ob nicht vielleicht in einem anderen Transplantationszentrum gemogelt wird und die Patienten dort
eher drankommen.
und Lunge – nicht nachgelassen hat. Die Verbesserungsvorschläge, die jetzt vom Expertengremium beim
Bundesgesundheitsministerium gemacht worden sind,
halten wir aber für richtig und aufgrund der Vorfälle
für angezeigt. In Hannover haben wir keine Bedenken gegen diese vermehrten Kontrollmechanismen.
Erleben Sie, dass Menschen jetzt vermehrt Zweifel
haben, ob sie überhaupt Organe spenden sollten?
Da kann ich nur aus meiner unmittelbaren Umgebung berichten, denn das ist ja keine Krankenhaussituation. Aber wenn ich angesprochen werde, was
bestimmt schon so an die 25 bis 30 Mal vorgekommen ist, kann ich die Verunsicherung immer mit wenigen Sätzen beseitigen.
Was sagen Sie den Patienten, um ihnen in dieser Situation wieder Sicherheit und Vertrauen zu
vermitteln?
Wir sagen erstens, dass bei uns in Hannover alles mit
rechten Dingen zugeht. Zweitens, dass wir auch in der
Öffentlichkeit alles tun, um für das Thema Organspende nach wie vor zu werben, auch gemeinsam mit
der Politik. Und ich sage auch, dass wir die Situation
nutzen wollen, um die Organspende in Deutschland
im Zweifelsfall zu verbessern.
Was sind das für Aussagen?
Zum einen – das wird auch aus der Medienberichterstattung klar – waren das in Göttingen und Regensburg Einzelfälle. Zum anderen hatten wir in Hannover immer schon das Sechs-Augen-Prinzip. Das ist bei
der Herz- und Lungentransplantation allgemein so.
Eigentlich handelte es sich um ein isoliertes Problem
bei Lebertransplantationen. Dort war der MELD-Score
(ein Wert, der den Schweregrad der Erkrankung und
damit die Dringlichkeit einer Transplantation einschätzen soll) offensichtlich zu einfach und deshalb
anfällig für Manipulationen.
Gibt es für Sie am Transplantationszentrum in Hannover Konsequenzen aus den Ereignissen beziehungsweise als Folge des Krisentreffens beim
Gesundheitsminister?
Zunächst einmal freue ich mich sehr, dass bei uns in
den Wochen nach dem Skandal die Transplantationsfrequenz bei allen vier Organen – Leber, Niere, Herz
Versprechen Sie sich höhere Spendenbereitschaft
von der Neuregelung, dass die Krankenkassen ihre
Versicherten in Zukunft regelmäßig nach ihrer Bereitschaft zur Organspende befragen sollen?
Ja, ich halte die Regelung für gut und verspreche mir
davon eine Verbesserung. Ich glaube auch, dass mit
der weiteren Verarbeitung der Vorfälle von Göttingen
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gesundheit
XVII
Organspende – ja oder nein?
Bundesweit warten derzeit etwa 12.000 Menschen auf eine Organtransplantation.
Aber rund 1.000 Patienten auf der Warteliste sterben jedes Jahr, weil es nicht genügend
Spenderorgane gibt. Um mehr Menschen zur Organspende zu bewegen, sollen
ab November 2012 alle Krankenversicherten ab 16 Jahren von ihrer Krankenkasse
regelmäßig zur Organ- und Gewebespende informiert und um eine Entscheidung
gebeten werden, die sie im zugesandten Organspendeausweis eintragen sollen.
Es besteht jedoch keine Verpflichtung, sich zu äußern.
Bilder (2): Marco Bühl
Die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) allerdings lassen es derzeit noch offen,
ob sie schon ab November ihre Versicherten individuell anschreiben wollen. Laut
Aussage von Jürgen Graalmann, Chef des AOK-Bundesverbandes, sollten zunächst
die Transplantationsskandale der letzten Monate aufgearbeitet werden. Allgemein
zugängliche Information rund um Organspende und -transplantation und Entscheidungshilfe bietet die AOK aber im Internet unter www.aok.de/bundesweit/gesundheit/
organspende-startseite-189245.php an. Auch schwierige und kritische Fragen – beispielsweise nach der Diagnose Hirntod, dem Ablauf der Organentnahme oder der
Rolle der Angehörigen – werden hier ausführlich beantwortet.
In der Klinik für Herz-, Thorax,- Transplantations- und Gefäßchirurgie werden Herzen und Lungen von Organspendern
verpflanzt. Auf dem Gebiet der Lungentransplantation ist die Medizinische Hochschule Hannover führend in Deutschland.
Zahnärztin
Zahnarzt
Sherley Alexandra Stolze
Dr. med. dent. Ingo Voges
Master of Oral Medicine in Implantology
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• Vorbeugung Professionelle Zahnreinigung, Kariesprophylaxe
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und Regensburg den Menschen zunehmend klar wird,
dass das Einzelfälle waren und dass das Konzept Organspende gut und wichtig ist.
Das Transplantationszentrum an der MH Hannover führt
die sonst in Deutschland seltenen Lungentransplantationen durch und hat als erstes Lungenlappen transplantiert. Wie kam es dazu?
Die Ausgangslage ist folgende: Vor 20 Jahren hatten wir
über 20.000 Verkehrstote, im letzten Jahr waren es nur
noch 4.000. Der klassische Organspender vor 20 Jahren war der Jugendliche, der einem Verkehrsunfall zum
Opfer gefallen ist. Heute haben wir – aufgrund der an sich
ja sehr erfreulichen Entwicklung – immer mehr ältere
Verstorbene als Spender, deren Organe natürlich nicht
immer optimal sind.
Um überhaupt den Bedarf decken zu können, haben
wir die Kriterien immer weiter gefasst und die Transplantationschirurgen sind immer erfindungsreicher geworden, um mit den wenigen Organen so vielen Menschen
wie möglich helfen zu können. In der Lebertransplantation gab es schon länger die sogenannten Split-Transplantationen, bei denen man einem Patienten nur einen Teil
des Organs, einem anderen einen zweiten Teil transplan-
tiert. Das haben wir mit der Lunge auch so gemacht. Bei
Organen, die für unsere weiblichen Empfänger zu groß
waren, haben wir einen Lappen entfernt, um die Größen­
ungleichheit auszugleichen und auch andere Patienten zu
versorgen. Im Moment führen wir etwa ein Fünftel der
Lungentransplantationen so durch.
Sie erleben viele Höhen und Tiefen in der Transplanta­
tionsmedizin. Was ist für Sie das Schönste und was das
Schwerste an Ihrem Beruf?
Das Schönste ist, wenn man sterbenskranken Kindern
mit einer Transplantation das Weiterleben ermöglichen
kann – und das mit einer sehr hohen Lebensqualität. Am
schrecklichsten ist es, einen Patienten auf der Station zu
verlieren, kurz bevor er Platz eins der Warteliste erreicht.
Es war dann auch die Rettung eines Kindes an der MH
Hannover, die im September erstmals wieder positive
Schlagzeilen für die Transplantationsmedizin brachte.
Fünf Monate zuvor hatte das Team um Professor Haverich dem an Mukoviszidose erkrankten zwölfjährigen
Marius erfolgreich zwei Lungenlappen seiner Eltern eingesetzt. Diese Lebend-Lungenspende ist bisher einmalig in Deutschland.
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XIX
Vier Spezialisten für Implantologie führen in Hannover ein Zentrum für moderne Zahnheilkunde.
„Wieder befreit lachen …“
Interview mit den vier Spezialisten für Implantologie der Privatzahnklinik Hannover: Dr. Andreas Groetz M.Sc.,
Burkhard Klossner M.Sc., Michael Schroeder und Dr. Klaus Seegers M.Sc.
Interview: Martina Deubner Fotografie: Privatzahnklinik Hannover
Schöne, gesunde Zähne sind für die meisten sehr wichtig.
Was kann der Verlust bedeuten?
Dr. Seegers: Schöne, gesunde Zähne machen einen Teil
der Ausstrahlung aus – mit unserem Lächeln begegnen
wir anderen Menschen. Wenn wir nicht mehr frei lächeln
können, dann leidet das Selbstwertgefühl. Wenn Zähne
fehlen, ist das häufig auch Auslöser für Kopfschmerzen,
Tinnitus, Verspannungen.
Sie setzen bei der Wiederherstellung vor allem auf Implantate – welche Vorteile hat das gegenüber herkömmlichen
Methoden?
Dr. Groetz: Implantate können nach Abschluss des Knochenwachstums in jedem Alter eingesetzt werden. Vorhandene gesunde Zähne werden nicht geschädigt, wie bei
herkömmlichen Methoden und man erhält ein Maß an
natürlicher Ästhetik, das andere Methoden nicht erreichen – man kann wieder befreit lachen, reden, kauen.
Was passiert, wenn man Implantate bekommt und wie lang
dauert das?
B. Klossner: Man kann keine pauschale Aussage machen,
jeder Fall ist individuell. Eine sorgfältige Planung ist sehr
wichtig. Die eigentliche Implantat-OP erfolgt minimalinvasiv und nach Bedarf in Dämmerschlaf oder in Narkose.
Aufgrund der schonenden Verfahren sind die Einheilzeiten kurz und auch die Provisoriumszeit dauert meist nur
einige Wochen.
Die Privatzahnklinik ist ein Kompetenzzentrum für
moderne Zahnheilkunde – was bieten Sie Ihren Patienten?
M. Schroeder: Wir bieten unseren Patienten sehr viel:
Zum einen sind wir ein hochqualifiziertes Zahnärzteteam und alle zertifizierte Implantologen mit viel Erfahrung. Zum anderen bieten wir alles unter einem Dach –
professionelle Beratung und Behandlung in allen zahnmedizinischen Fragen, exakte Diagnostik durch modernste
digitale Verfahren, ein hauseigenes High-End-Labor mit
zwei Meistern und zehn Technikern und ein engagiertes
Serviceteam. Und das alles in denkmalgeschützter Architektur mit einem einzigartigen Ambiente, in dem sich die
Patienten wohlfühlen.
Wie gelingt es Ihnen, Ihre hohen Maßstäbe zu erfüllen?
Dr. Seegers: Wir Ärzte haben uns selbst verpflichtet, uns
regelmäßig fortzubilden und unseren Mitarbeitern bieten
wir diese Möglichkeit ebenfalls. Auch haben wir regelmäßige Qualitätskontrollen eingeführt und sind technisch immer auf dem neuesten Stand. Wir nehmen uns
außerdem für jeden Patienten sehr viel Zeit und erarbeiten alle Patientenfälle gemeinsam, sodass das Knowhow von allen einfließt und jeder Patient ganz indivi­
duell betreut und versorgt werden kann.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter
www.privatzahnklinik-hannover.de
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Zahnimplantate:
die eleganten Lückenfüller
Bild: psdesign1 – Fotolia.com
Künstliche Zahnwurzeln aus Titan werden als Alternative zu Brücke oder Prothese immer gefragter.
Erfahrene Implantologen aus Hannover erklären die Verfahren, Möglichkeiten und Risiken.
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Bild: Marco Bühl
Ein routinierter Implantologe bei der
Arbeit: In den vergangenen 30 Jahren
hat Dr. Eckbert Schulz viele Tausend
künstliche Zahnwurzeln eingesetzt
und damit Patienten wieder zu einem
lückenlosen Gebiss verholfen.
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XXV
Wie finde ich einen guten Zahnarzt für Implantologie?
Bild: Marco Bühl
Die Bezeichnung „Implantologe“ ist nicht geschützt, jeder Zahnarzt
darf sich ohne weiteren Nachweis so nennen und Implantationen durchführen. Manche Ärzte werben mit Zertifikaten, die Fortbildungen nachweisen. Entscheidend sind aber vor allem Erfahrung und Erfolgsraten.
Sprechen Sie zunächst mit Ihrem Hauszahnarzt, ob er selber implantieren kann oder Sie gegebenenfalls an einen Kollegen überweisen wird.
Bei der Suche nach erfahrenen Implantologen helfen Zahnärztekammern und Fachverbände weiter, die Sie auch im Internet finden.
Sie gehören zu den besten Implantologen in Hannover: Dr. Eckbert Schulz (oben, rechte Seite oben links bei der Behandlung) in
Gemeinschaft mit Dr. Philip Putzer (rechte Seite oben rechts), sowie die Praxis von Dr. Stefan Liepe (rechte Seite unten mit Praxisteam)
und seinem Vater Dr. Hans Hermann Liepe.
www.zkn.de
Zahnärztekammer Niedersachen
www.bdiz.de
Bundesverband der implantologisch tätigen Zahnärzte in Europa
www.dginet.de
Deutsche Gesellschaft für Implantologie im Zahn-, Mundund Kieferbereich)
www.dzoi.de
Deutsches Zentrum für orale Implantologie
www.dgzi.de
Deutsche Gesellschaft für Zahnärztliche Implantologie
Text: Ingrid Lorbach
wurde die Implantologie zunächst belächelt“, berichtet Sohn Stefan Liepe, der auch Geschäftsführer des Bundesverbands der
implantologisch tätigen Zahnärzte in Europa (BDIZ) ist.
Implantate haben viele Vorteile gegenüber Prothese und
Brücke, aber der Patient muss etwas Geduld aufbringen.
Mittlerweile sind die Vorteile von Implantaten allgemein anerkannt: Der Kieferknochen bleibt ebenso erhalten wie gesunde
Nachbarzähne, die nicht mehr zur Befestigung einer Brücke
abgeschliffen werden müssen. Schlecht sitzende Prothesen werden überflüssig. Dafür ist allerdings ein kleiner operativer Eingriff
nötig, die Behandlung dauert länger und ist teurer als bei herkömmlichem Zahnersatz. Manchmal, insbesondere wenn schon
seit Längerem mehrere Zähne fehlen, muss zunächst der Kieferknochen mit Ersatzmaterial wieder aufgebaut werden, weil der
Titanstift sonst nicht genügend Halt finden würde. Das verlängert
und verteuert die Behandlung noch einmal.
Mit ihrer langjährigen Erfahrung schaffte es die Praxis der
Dr. Liepe auf die vom Magazin „Focus“ veröffentlichte Liste der
125 führenden Implantat-Spezialisten Deutschlands. Insgesamt
vier Hannoveraner Praxen finden sich hier, darunter auch die von
Dr. Philip Putzer und Dr. Eckbert Schulz (www.zentrum-zahnmedizin.de). Auch Dr. Schulz ist ein Implantologe der ersten Stunde.
Mehr als 10.000 Implantate, schätzt er, habe er seit Anfang der
1980er Jahre gesetzt. Zwar hat er seine Praxis 2010 an den jünge-
Bilder (3): Marco Bühl
Über Zahnersatz spricht niemand gerne. Ist der Begriff doch
immer noch verbunden mit der Vorstellung von der klapprigen
Prothese, die das Zubeißen schwer macht und nachts im Wasserglas auf dem Nachttisch ruht. Doch Zähne können nun einmal
verloren gehen, und das auch schon in jüngeren Jahren. Unfälle,
Krankheiten, Karies oder Parodontose gehören zu den häufigen
Ursachen.
Das Problem mit herkömmlichem Zahnersatz, bei der herausnehmbaren Prothese wie bei der festsitzenden Brücke, ist der
fehlende Unterbau. Ohne Wurzeln unter den „falschen“ Zähnen
bildet sich der Kieferknochen allmählich zurück, wodurch weitere Zähne gefährdet sind. Deshalb bieten Zahnärzte ihren Patienten immer häufiger als Alternative ein Implantat an, eine künstliche Zahnwurzel aus dem sehr leichten Metall Titan, die wie ein
Dübel im Kieferknochen verankert wird. Mit einer Keramikkrone
da­r über ist der Ersatzzahn komplett und äußerlich vom echten
Zahn nicht zu unterscheiden. „Mit einem Implantat kann man
sehr elegant einen einzelnen Zahn ersetzen“, sagt der Zahnarzt
Dr. Stefan Liepe, „aber auch ein zahnloser Kiefer bei älteren Menschen lässt sich füllen, sodass das Kauen wieder möglich wird.“
Die Hannoveraner Gemeinschaftspraxis von Stefan Liepe und
seinem Vater Dr. Hans Hermann Liepe (www.sliepe.de) hat sich
auf das Implantieren spezialisiert. Dr. Liepe senior begann damit
vor 30 Jahren, als der neue Zahnersatz hierzulande noch weitgehend unbekannt war. „Es waren praktische Zahnärzte, die die
Methode in Deutschland verbreitet haben. Von der Wissenschaft
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ren Kollegen Putzer übergeben, behandelt dort aber weiterhin. Außerdem ist er als Referent für Fortbildung bei
der Zahnärztekammer Niedersachsen tätig.
Grundsätzlich verläuft die Implantatbehandlung in
beiden Praxen ähnlich: Zunächst muss der Kiefer gründlich untersucht und vermessen werden. Große Fortschritte
für die Implantologie hat dabei in den letzten Jahren die
Digitale Volumentomografie (DVT) gebracht, mit der statt
herkömmlicher Röntgenbilder 3-D-Ansichten des Kiefers
möglich sind. „Man sieht genau, da liegt der Nerv, so hoch
und so dick ist der Knochen“, erklärt Dr. Schulz. So lässt
sich die folgende Operation präzise vorbereiten. Mithilfe
der Messdaten kann eine Implantat-Schablone angefertigt werden, die dem Arzt das Bohren erleichtert. Normalerweise ist für den Eingriff, bei dem der Zahnarzt das
Zahnfleisch aufschneidet, ein Loch in den Kieferknochen
bohrt und die Implantatschraube einsetzt, nur eine örtliche Betäubung nötig. Dr. Putzer und Dr. Schulz führen
größere implantologische Eingriffe in Ausnahmefällen –
etwa wenn ein Patient sehr starke Angst hat – auch unter
Vollnarkose im praxiseigenen Operationssaal durch.
Nach dem Einschrauben muss die künstliche Zahnwurzel erst einmal einheilen, was etwa drei bis sechs
Monate dauert. Ein Provisorium aus Kunststoff, das die
neuen Wurzeln noch nicht belastet, überbrückt die Zeit,
bis die endgültigen Keramikkronen eingesetzt werden
können. Von den manchmal angebotenen Sofortimplantaten, bei denen die Krone gleich auf die frisch eingeschraubte Wurzel montiert wird, rät Dr. Schulz ab: „Die
Ergebnisse von Schnellverfahren sind meist nicht zufrie-
denstellend.“ Für die Patienten lohnt sich die Geduld:
Mindestens 93 Prozent der Implantationen im Oberkiefer
und 97 Prozent im Unterkiefer sind erfolgreich.
Implantate sind teuer und die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt nur einen kleinen Teil der Kosten.
Der neue feste Biss hat allerdings seinen Preis. Zwischen
2.000 und 3.000 Euro kostet ein einzelnes Implantat
bei den Hannoveraner Implantologen. Wenn Ober- und
Unterkiefer mit Zahnersatz ausgestattet werden müssen,
können schon einmal bis zu 30.000 Euro zusammenkommen. Von der gesetzlichen Krankenkasse gibt es dafür je
nach Befund nur einen kleinen Festzuschuss, wie er auch
für eine Brücke oder Prothese gezahlt würde. Implantatbehandlungen mitversichern kann man aber über
Zusatztarife, die einige Kassen in Kooperation mit privaten Versicherern anbieten, zum Beispiel die KKH Allianz
(ZahnPlus, ZahnBest) oder die Techniker Krankenkasse
(DentalTop). Beim privaten Rechnungsanteil sind bei den
Zahnärzten Ratenzahlungen möglich.
Damit die Freude an den teuer erworbenen „festen
Dritten“ auch lange hält, müssen Implantatträger auf
gewissenhafte Mundhygiene und Zahnpflege achten und
regelmäßig zur Kontrolle in die Zahnarztpraxis kommen.
Das legen die Zahnärzte aber auch allen ans Herz, die ihre
noch intakten eigenen Zähne so lange wie möglich erhalten wollen. Denn, da sind sich auch die Hannoveraner
Implantologen einig: „Jeder gesunde Zahn ist besser als
ein Implantat.“
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Die Angst überwinden
Bild: auremar – Fotolia.com
Wer unter einer Angststörung leidet, braucht eigentlich schnelle Hilfe, doch die Wartelisten von
Psychotherapeuten sind lang. Ratschläge von Experten auf dem Weg zur Therapie.
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Bild: Marco Bühl
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Information zu Angsterkrankungen
Broschüre zu Angst- und Zwangsstörungen von
der Techniker Krankenkasse zum Download:
www.tk.de/tk/broschueren-und-mehr/
patienteninformationen/angst-und-zwang/49258
Zentrum für Seelische Gesundheit
der MH Hannover:
www.mh-hannover.de/mhh_psy_affektive-stoerungen.html
Welche Angststörungen gibt es?
Phobische Störungen
Agoraphobie: auch „Platzangst“ genannt, tritt zum Beispiel in Menschenmengen, an öffentlichen Plätzen auf.
Soziale Phobie: die Angst, Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, negativ oder
peinlich aufzufallen.
Spezifische Phobie: Angst, die von ganz bestimmten Objekten (z.B. Spinne,
Hund) oder Situationen (Höhe, Anblick von Blut) ausgelöst wird.
Bild: Marco Bühl
Andere Angststörungen
Panikstörung: unerwartete, intensive Angstattacken mit Symptomen wie
Zittern oder Schweißausbrüchen, die nicht an spezielle Situationen gebunden sind. Generalisierte Angststörung: keine Angstanfälle, sondern ständige Befürchtungen und Sorge, zum Beispiel das etwas Schlimmes passieren
könnte. Tritt oft zusammen mit Depression auf.
Hilfe bei der Therapeutensuche:
Suchdienst der Psychotherapeutenkammern:
www.psych-info.de
Suchdienst von Ärztekammer und Kassenärztlicher
Vereinigung Niedersachsen:
www.arztauskunft-niedersachsen.de
Unabhängiges Portal zur Arztund KlinikSuche:
www.weisse-liste.de
Die Weisse Liste ist ein Projekt der Bertelsmann Stiftung
und Dachverbänden von Verbraucherorganisationen in
Kooperation mit den gesetzlichen Krankenkassen.
Die Listen befinden sich noch im Aufbau, deshalb gibt
es für den Bereich Psychotherapie derzeit noch keine
Arztbeurteilungen.
Psychotherapeutin Gertrud Corman-Bergau in ihrer Praxis.
Text: Ingrid Lorbach
Angst gehört ebenso zum Leben wie Freude, Trauer oder Wut. In
vielen Fällen ist sie sogar ausgesprochen nützlich. Zum Beispiel,
wenn sie uns davon abhält, wahllos Geld auszugeben oder von
hohen Felsklippen zu springen. Oder uns dazu anhält, rechtzeitig für eine Prüfung zu lernen, um nicht zu versagen. Wenn aber
der nahende Examenstermin einen nachts schweißgebadet aufwachen lässt, im Flugzeug nach Mallorca das Herz zu rasen beginnt
oder die Furcht vor finanziellem Ruin zu tagelangem Grübeln führt
– dann ist die Angst vom schützenden zum störenden Begleiter
geworden. Und das kommt gar nicht so selten vor: Laut wissenschaftlichen Studien lässt sich bei rund 28 Prozent der Bevölkerung eine Angststörung nachweisen, etwa die Hälfte davon gilt als
behandlungsbedürftig.
Ängste können in jedem Lebensalter auftreten und sich in ganz
unterschiedlichen Formen äußern.
Von den Patienten, die Gertrud Corman-Bergau, Präsidentin der
Psychotherapeutenkammer Niedersachsen, in ihrer Praxis in Hannover behandelt, leidet etwa ein Drittel unter Angstproblemen. Bei
manchen sind das sehr spezielle Ängste, etwa vor dem Fliegen, vor
bestimmten Tieren oder Menschenmengen. Andere werden völlig
unerwartet und plötzlich von Panikattacken heimgesucht, andere
von anhaltender Furcht und Sorge, zum Beispiel um Gesundheit
oder Existenz, geplagt. „Ängste haben viele Erscheinungsformen“,
erklärt die Psychotherapeutin, „und sie können in jedem Alter auftreten. Sehr häufig sind es aber Schwellensituationen im Leben,
die Ängste aktivieren, zum Beispiel die Pubertät, der Beginn des
Berufslebens oder der Renteneintritt.“ Viele Betroffene versuchen
zunächst, allein mit den quälenden Ängsten fertig zu werden,
indem sie alles meiden, was Panik auslösen könnte. Auf längere
Sicht ist das problematisch, erklärt Dr. Kai Kahl, geschäftsführender
Oberarzt am Zentrum für seelische Gesundheit der Medizinischen
Hochschule Hannover. „Es ist wie bei körperlichen Krankheiten –
aus Husten kann Asthma werden. Wenn Ängste längere Zeit unbehandelt bleiben, werden sie chronisch.“ Aus Angst vor der Angst
können manche Erkrankte dann kaum noch das Haus verlassen,
bekommen Probleme am Arbeitsplatz oder in der Partnerschaft.
„Wenn dann der Druck zu groß wird“, so die Erfahrung von Gertrud Corman-Bergau, „ist das oft der Anstoß, sich Hilfe zu holen.“
Ein Besuch beim Hausarzt sollte zunächst körperliche Erkrankungen wie Diabetes, Schilddrüsen- oder Herzprobleme ausschließen, die ähnliche Symptome wie Angst verursachen können.
„In der Regel kann der Hausarzt auch einen Psychotherapeuten
em­pfehlen“, so Dr. Kahl. Ansonsten helfen Ärzte- und Psychotherapeutenkammern oder die Krankenkassen bei der Suche nach einem
Therapeuten (Informationen und Adressen auf der rechten Seite).
Doch leider bedeutet der erste Anruf bei einem niedergelassenen Therapeuten für viele Angsterkrankte einen Rückschlag. Statt
schneller Hilfe gibt es erst einmal einen Platz auf der langen Warteliste. Gertrud Corman-Bergau von der Psychotherapeutenkammer
kennt die Zahlen für Niedersachsen: Mehr als zwölf Wochen durchschnittlich warten Patienten auf ein Erstgespräch. Bis die Therapie tatsächlich beginnen kann, vergehen bis zu 20 Wochen. Fast
alle Praxen sind überlaufen, aber nach den Bedarfsrichtlinien für
psychotherapeutische Versorgung gibt es keine weiteren Kassenzulassungen mehr. „Die Berechnung für Bedarfsplanung in der
Psychotherapie stammen aus den 1990er Jahren“, sagt Getrud Corman-Bergau, „die Zahl der diagnostizierten psychischen Krankheiten ist seitdem gestiegen.“ Das belegte kürzlich wieder der aktu-
elle Fehlzeitenreport der Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK).
Auch im Klinikbereich klaffen Versorgung und Bedarf weit auseinander. Auf der von Dr. Kai Kahl geleiteten Station an der MH Hannover, wo Menschen mit Depression, Angst und Zwang behandelt
werden, stehen gerade mal 14 Betten für 500 Patienten zur Verfügung. Wartezeiten von bis zu drei Monaten sind die Folge. „Das ist
bitter“, kommentiert der Oberarzt, „die Gesundheitspolitik sieht
immer nur die Kosten. Dabei werden die Probleme langfristig nur
verschoben.“ Er versichert aber, dass dennoch niemand mit seiner
Angst völlig alleingelassen wird: „In der Wartezeit bieten wir beispielsweise unterstützende Gespräche in der Poliklinik an.“
Eine Möglichkeit, doch etwas schneller einen ambulanten
Therapieplatz zu bekommen, ist das sogenannte Erstattungsverfahren. Gertrud Corman-Bergau erklärt, worum es sich handelt:
„Wenn man nachweisen kann, dass die Wartezeiten unzumutbar
lang wären, erstattet die Krankenversicherung auf Antrag unter
Umständen auch die Kosten für einen Psychotherapeuten ohne
Kassenzulassung. Das ist aber eine Einzelfallentscheidung.“ Es
kann sich also auch die Anfrage in einer Privatpraxis lohnen. Übrigens: „Psychotherapeut“ dürfen sich nur Ärzte oder Psychologen
mit psychotherapeutischer Zusatzausbildung nennen. Ein „Heilpraktiker für Psychotherapie“ dagegen wird nicht von den Krankenkassen bezahlt.
Vor der eigentlichen Therapie sind bis zu fünf bezahlte Vorgespräche möglich. Das Ziel dieser sogenannten probatorischen Sitzungen beschreibt Dr. Kahl so: „Es soll klar werden, ob der Patient
mit dem Therapeuten auskommen kann – aber auch, ob dieser tatsächlich die Probleme des Patienten lösen kann.“ Manchmal stellt
sich dann heraus, dass bei einer schweren Angststörung ein Klinikaufenthalt besser wäre. Es gibt zwei unterschiedliche Thera-
pierichtungen, mit denen Angststörungen behandelt werden und
die von den Krankenkassen bezahlt werden. Das ist zum einen
die Verhaltenstherapie, wie sie auch in der Klinik der MH Hannover angewendet wird: Die Patientin oder der Patient soll lernen,
sich den Angst auslösenden Situationen zu stellen und wird ermutigt, neue Erfahrungen zu machen. In der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie, wie sie Gertrud Corman-Bergau anbietet,
geht es vor allem darum, zu erkennen, welche Konflikte – meist
aus der Kindheit – den aktuellen Ängsten zugrunde liegen und sie
mittels der Beziehung zum Therapeuten zu bearbeiten. Auch Entspannungstechniken oder Sport können helfen, die Angst zu lösen
und gehören deshalb zum Behandlungsprogramm von Kliniken.
Manchmal sind auch Medikamente in Kombination mit Psychotherapie hilfreich.
Eine Psychotherapie lohnt sich: Die meisten Patienten sind
danach wieder frei von krankhafter Angst.
Angesichts der langen Wartezeiten verwundert es nicht, dass Menschen mit Angststörungen in ihrer Not auch Hilfe außerhalb der
wissenschaftlich anerkannten Therapien suchen. Dr. Kahl warnt
davor, sich auf Geistheiler und ähnlich zweifelhafte Angebote einzulassen: „Es gibt einen unglaublich großen Markt an Scharlatanerien, aber das sind keine Therapien, die man empfehlen kann.“
Gertrud Corman-Bergau sieht insgesamt eine positive Entwicklung: „Heute wagen sich Menschen mit psychischen Erkrankungen stärker hervor als früher und lassen sich eher auf eine Therapie ein. Das gilt auch für Ältere.“ Mit Erfolg: Rund 80 Prozent der
Patienten sind nach einer psychotherapeutischen Behandlung frei
von Angstanfällen.
gesundheit
regjo hannover
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XXXIII
Bild: Fotowerk – Fotolia.com
XXXII
Die Kanzlei Schirmer & Siegmüller berät Ärzte ganzheitlich.
Eine Übersicht aller Dienstleistungen gibt es unter
www.steuerberater-suedniedersachsen.de. Links:
Sherry Nguyen-Sackmann (Diplom-Kauffrau/Steuerberaterin)
und Bernd Siegmüller (Diplom-Kaufmann/Steuerberater).
Im MVZ Kinder- und Jugendmedizin Hannover kümmern sich speziell ausgebildete Kinderärzte, Kinderchirurgen, Arzthelfer und Krankenschwestern liebevoll und einfühlsam um den kranken
Nachwuchs. Links: Dr. med Farah-Dokht Shahidi, Ärztliche Leiterin des MVZ.
Bestens versorgt
„Prävention ist besser!“
Das MVZ Kinder- und Jugendmedizin Hannover bietet umfassende kinder- und jugendmedizinische Kompetenz unter
einem Dach: von Kinderkrankheiten über kindgerechte Untersuchungen bis hin zu ambulanten operativen Eingriffen.
Die Kanzlei Schirmer & Siegmüller in Northeim berät insbesondere Ärzte, Apotheker und Pflegeeinrichtungen in
steuerlichen und betriebswirtschaftlichen Fragen. Ziel ist, Gefahrenquellen frühzeitig zu erkennen.
Fotografie: G. Fernandez, MVZ Kinder- und Jugendmedizin Hannover
Text: Volker Schönfeldt Fotografie: Dietrich Kühne
Mitten im Zentrum Hannovers befindet sich seit 2007 in der Georgstraße 46 mit dem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) Kinder- und Jugendmedizin Hannoversche Kinderheilanstalt GmbH
ein medizinisches Zentrum, das speziell auf die Bedürfnisse junger Patienten eingestellt ist. Zwei Kinderchirurgen, zwei Kinderärzte, eine Fachärztin für Kinderendokrinologie und -diabetologie
sowie ein Facharzt für Kinderneuropädiatrie und Kinderkardiologie
kümmern sich ambulant um den kranken Nachwuchs. Unterstützt
wird das MVZ in einer Kooperation durch zwei niedergelassene
Kinderanästhesisten. Alle Ärzte haben jahrelange Berufserfahrung
und sind zum Teil stundenweise auch im Kinderzentrum auf der
Bult tätig. Zum Leistungsumfang des MVZ gehören unter anderem
ambulante Operationen, die Versorgung von Kindern und Jugendlichen aufgrund eines Kindergarten- oder Schulunfalls, Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen, Ultraschall-Diagnostik, Röntgenaufnahmen, EEGs und EKGs, die Behandlung von psychosomatischen
Erkrankungen sowie akute und chronische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. Zu den Schwerpunkten des MVZ gehören
neben der Kinderchirurgie auch die Kinderendokrinologie, Kinderkardiologie und Neuropädiatrie. Seit 2009 ist Dr. med Farah-Dokht
Shahidi Ärztliche Leiterin des MVZ Kinder- und Jugendmedizin
Hannover. Die Iranerin kam nach dem Abitur nach Deutschland
und arbeitete nach ihrem Studium der Medizin in Kiel und Hannover im Nordstadt Krankenhaus sowie im Kinderkrankenhaus
auf der Bult. Dr. Shahidi: „Als ich mit dem Fach Kinderchirurgie
in Hannover begann, hatte ich schon fast das Ziel meiner Träume
erreicht. Der Gedanke, eines Tages in einer kinderchirurgischen
Praxis im Zentrum von Hannover in der wunderschönen Georgstraße arbeiten zu dürfen, ließ mich nicht in Ruhe. Nachdem ich
meinen Facharztstatus erreicht hatte und auch die deutsche Staatsangehörigkeit hatte, kontaktierte ich den damaligen Praxisinhaber in der Georgstraße 46. Seinerzeit waren schon die Verhandlungen zwischen ihm und dem Kinderkrankenhaus auf der Bult unter
Dach und Fach. Die Praxis wurde das erste Medizinische Zentrum
(MVZ) für Kinder- und Jugendmedizin.“
Dr. med Farah-Dokht Shahidi arbeitet mit Leib und Seele in
der Kinderchirurgie. „Viele junge Kollegen fragen mich, wie ich 20
Jahre lang an derselben Arbeitsstelle ausgehalten habe und immer
noch gerne zur Arbeit komme. Die Antwort ist ganz einfach: Die
Arbeit mit Kindern macht Spaß, hält jung und bringt Lebensfreude,
wenn man dies bewusst erlebt.“
Weitere Informationen über das MVZ Kinder- und Jugendmedizin Hannover
finden Sie im Internet unter www.mvz-kinder-und-jugendmedizin.de
Immer mehr ältere Ärzte stehen immer weniger jüngeren Kollegen
gegenüber, so ein aktueller Trend. Praxiskäufer können deshalb oft
zwischen mehreren Angeboten wählen. „Diese Situation versetzt
die jungen Kollegen in eine günstige Verhandlungsposition“, erklärt
Steuerberater Bernd Siegmüller, Fachberater für Heilberufe (IFU/
ISM gGmbH) und Unternehmensnachfolge (DStV e.V.) der Kanzlei Schirmer & Siegmüller in Northeim. Zudem sind auch andere
Rahmenbedingungen derzeit so günstig wie selten, zum Beispiel die
niedrigen Finanzierungszinsen. Für viele Fachgruppen und Hausärzte sind besonders die ländlichen Räume interessant, denn sie
bieten überdurchschnittliche Verdienstmöglichkeiten bei geringerem Risiko. „Der häufigste Fehler ist, bei Praxiskäufen oder -verkäufen, zu früh über den Preis zu sprechen. Gerade deswegen sollte
man sich aber frühzeitig beraten lassen, um Fehler zu vermeiden“,
empfiehlt Siegmüller.
Weiterhin berät die Kanzlei mit drei Steuerberatern und über
20 Mitarbeitern Ärzte, Apotheker und Pflegeeinrichtungen in steuerlichen und betriebswirtschaftlichen Fragestellungen. Investitionen in neue Geräte, die Aufnahme neuer Kollegen oder Finanzierungs- und Versicherungsfragen sind häufige Themen bei Bernd
Siegmüller: „Oft sind schlecht ausgelastete Geräte oder ungünstige Finanzierungen der Auslöser für sinkende Renditen in Praxen.
Nicht selten fehlt es hier an der Kommunikation zwischen den Ärzten und dem Steuerberater, oder es ist schlichtweg nicht bekannt,
dass der Steuerberater überhaupt in diesen Fällen berät.“ Der häufige Austausch mit dem Mandanten sei der Kanzlei deshalb besonders wichtig, da sie oft nur so von den Fragestellungen überhaupt
erfährt. Aber auch wenn die Probleme schon entstanden sind, berät
Siegmüller, um die Rendite einer Praxis zu verbessern oder gar eine
Insolvenz abzuwenden oder durchzustehen.
Auch die vertraglichen Beziehungen in einer Gesellschaft,
zu Kollegen oder Krankenhäusern, Vermietern und nicht zuletzt
dem Ehegatten sind nicht immer konfliktfrei. „Im Netzwerk mit
Rechtsanwälten wollen wir Gefahrenquellen frühzeitig erkennen
und durch ausgewogene Vertragsgestaltungen regeln. Wenn eine
Krankheit früh erkannt wird, ist schließlich auch die Therapie meist
einfacher“, gibt Siegmüller zu bedenken.
Unerwartet treten oft auch Konflikte mit dem Finanzamt auf,
zum Beispiel durch Datenabgleiche mit der Praxissoftware. „Dank
unserer eigenen EDV-Mitarbeiter binden wir bereits heute fast jede
gängige Praxissoftware direkt an unsere Buchhaltung an, um steuerliche Auswirkungen von Fehlbedienungen der Praxissoftware
möglichst frühzeitig zu erkennen“, so Siegmüller. „Damit können
wir viele Fehlerquellen frühzeitig eliminieren.“
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dER polygo VERlAg ist sEit ÜbER 15 JAhREn Als ExpERtE fÜR pRint- und coRpoRAtEpublishing-pRoJEktE bEkAnnt. JEtzt blÜhEn WiR in dER hAuptstAdt Auch onlinE
Auf. mit EinEm intERnAtionAlEn WEbdEVElopmEnt-tEAm mAchEn WiR Aus tEchnischEm und kREAtiVEm knoW-hoW EinzigARtigE WEblösungEn, Aus kundEnWÜnschEn mAssgEschnEidERtE systEmE und Aus ViElEn fRAgEzEichEn Ein pAAR
ERfolgREichE AusRufEzEichEn. ihRE pRÄsEnz im nEtz ist JEtzt unsERE AngElEgEnhEit. ob Ein zARtER onlinE-spRoss in foRm EinER EinfAchEn VisitEnkARtE im nEtz
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Nicht verschlafen!
regjo hannover
Portrait
69
Vor dem 21.12.2012
günstige Beiträge sichern.
Die Unisex-Tarife
kommen.
Wer wissen will, wie sich die Wirtschaft
digital entwickelt, kommt am ConventionCamp nicht mehr vorbei: 1.500 Besucher aus Wirtschaft, Netzgemeinde und
Universitäten treffen sich im Convention
Center auf dem Messegelände.
Die Mischung macht’s
Für kreatives Chaos und kluge Köpfe sorgt am 27. November das ConventionCamp in Hannover.
Zu den Medienpartnern dieses deutschlandweit einzigartigen Events gehört auch der POLYGO Verlag.
Text: Christin Borja Fotografie: ConventionCamp
Was bedeutet „Meta Change“? Wie sieht das Fernsehen der
Zukunft aus? Und welche smarten Veränderungen erwarten uns? Vernetzt zu leben ist heute wichtiger denn je.
Mit Blick in die digitale Zukunft befasst sich das ConventionCamp am 27. November in Hannover bereits zum fünften Mal mit aktuellen Fragen rund um das Thema Internet.
Anja Floetenmeyer, Sprecherin des ConventionCamps: „Ich
freue mich besonders auf unsere Topthemen 2012. Unter
dem Stichwort ‚ Meta Change‘ untersuchen wir generelle
gesellschaftliche Veränderungen. Genauso interessant werden die praxisnahen Vorträge im Social-Local-MobileBereich, also die SoLoMo-Insights. Richtig gespannt bin
ich auch auf die Vorschläge für die freien Sessions, die morgens eingereicht und per Applausometer gewählt werden.
Bei uns kann schließlich jeder Teilnehmer auch Referent
sein – und dieser Barcamp-Anteil ist immer für eine Überraschung gut.“ Diese Kombination aus Fachkongress und
offenem Forum ist in Deutschland einzigartig und bietet
Raum für Diskussionen über „Mobile Infotainment Services der Zukunft“, „Demokratie in Zeiten von Twitter,
Facebook & Co“, und „Urheberrecht 2.0“. Zum Erfolgskonzept des ConventionCamps gehört auch die Interdisziplinarität: Akteure aus E-Business, Medien, Forschung und
Web-2.0-Szene sprechen gemeinsam über die relevanten
Zukunftsthemen der Internetentwicklung. Vorträge stehen
dabei gleichermaßen auf dem Programm wie dynamische,
interdisziplinäre und innovative Aktionen: unter anderem
thematische Speed-Datings, offene Interviews oder spontane Sessions. Das ConventionCamp stellt dabei nicht nur
die aktuellen Trends und neueste Technik vor, sondern bietet in den Diskussionen und Workshops ausreichend Gelegenheit, den eigenen Blick auf Medien und Technologien
zu schärfen, neue Perspektiven kennenzulernen und Dinge
zu hinterfragen.
Zu den Medienpartnern des ConventionCamps gehört
auch der POLYGO Verlag, in dem das Magazin „RegJo
Hannover“ erscheint. Thomas Wirth, Geschäftsführer
des POLYGO Verlages: „Wir sind gerade dabei, mit
POLYGO Online unsere Web-Division in Berlin aufzubauen. Da ist das ConventionCamp als eine der wichtigsten deutschen Internetkonferenzen natürlich ein
Pflichttermin für uns. Hier treffen sich alle, die die digitale Zukunft mitgestalten wollen – kreative Entwickler und
Marketingexperten genauso wie Visionäre, Wissenschaftler und Unternehmer.“
Tickets, Infos und das Programm finden Sie online unter
www.conventioncamp.de, Hashtag bei Twitter ist #cch12
70 wirtschaft
regjo hannover
regjo hannover
wirtschaft
71
Let the music play?
Bild: maxoido – Fotolia.com
Sie vertritt die Rechte der Künstler und möchte ihre Tarife transparenter und gerechter
machen. Die geplante Tarifanpassung der GEMA sorgt auch in der Region Hannover für
Diskussionen und Existenzängste.
Bild: Picture-Factory – Fotolia.com
regjo hannover
wirtschaft
73
„Eine Erhöhung der Tarife um
bis zu 1.000 Prozent und mehr
kann von den Betrieben nicht
getragen werden.“
Renate Mitulla,
Geschäftsführerin DEHOGA Niedersachsen
Text: Stefanie Stüting
GEMA: „Elf verschiedene Tarife werden zukünftig
in zwei Tarifen zusammengeführt. Diese Tarife sind
linear aufgesetzt, wodurch das System wesentlich
überschaubarer und transparenter wird.“
Die Urheberrechte von mehr als 64.000 Komponisten, Textautoren und Musikverlegern
in Deutschland sowie über zwei Millionen Rechteinhaber aus aller Welt werden von der
GEMA vertreten. Die GEMA lizenziert jährlich rund 1,5 Millionen Musikveranstaltungen
und ist damit weltweit eine der größten Autorengesellschaften für musikalische Werke. In
den vergangenen Jahren wurde immer wieder Kritik am Tarifsystem der GEMA laut, das
die sogenannten Aufführungsrechte regelt. „Zu komplex, zu wenig nachvollziehbar und
zu unausgewogen“, hieß es von Veranstaltern, Mitgliedern und der politischen Öffentlichkeit. Es musste offensichtlich etwas passieren – und das tut es auch. Am 1. April 2013 soll
nach sechsjährigem Diskussionsmarathon die Neugestaltung der GEMA-Tarifstruktur in
Kraft treten. Die Folge: Ein Aufschrei geht durch die Republik. Die Gastronomie meint,
die neue Gebührenlast nicht stemmen zu können, Clubbetreiber fürchten ihren Ruin.
Peter Hempel ist Pressereferent bei der GEMA. Bei ihm laufen derzeit die Telefone
heiß. Wie überall in Deutschland ist die Verunsicherung der betroffenen Gastronomen
auch in der Region Hannover groß. Hempel erklärt die wichtigsten Eckpunkte der neuen
GEMA-Preise: „Die Befürchtungen sind absolut unbegründet. Die neue Tarifstruktur für
Einzelveranstaltungen führt zu einer deutlichen Entlastung kleinerer und mittlerer sowie
nicht primär kommerziell ausgerichteter Veranstaltungsformate. Konzerte und Live-Clubs
bleiben von der Tariflinearisierung unberührt. Steigerungsraten sind vor allem bei Veranstaltungen mit großen Flächen und mit hohem Eintrittsgeld zu verzeichnen. Deutliche
Erhöhungen werden auch bei den Diskotheken anfallen.“ Aus Sicht der GEMA bedeutet
das, dass die Tarifanpassung in der Folge bei nahezu allen Veranstaltungen mit geringen
Raumgrößen und moderaten Eintrittsentgelten zu deutlichen Vergünstigungen führt.
Für größere Veranstaltungen bringt die Tarifanpassung eine höhere Vergütung mit sich.
Renate Mitulla ist Geschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands
Niedersachsen (DEHOGA), dem Unternehmerverband des Gastgewerbes. Bundesweit sind
rund 70.000 Betriebe im DEHOGA organisiert – mehr als 7.000 Hoteliers und Gastronomen davon im DEHOGA Niedersachsen. Sie hat in den Gesprächen mit den Gastronomen aus der Region Hannover komplett andere Erfahrungen gemacht. „Die betroffenen
Gastronomen haben keinerlei Verständnis für die Tarifpolitik der GEMA. Eine Erhöhung
der Tarife um bis zu 1.000 Prozent und mehr können von den Betrieben nicht getragen
werden. Eine solche Erhöhung hat es in keinem anderen Bereich jemals gegeben.“ Auch
Betriebsschließungen sind für Mitulla aufgrund der geplanten Preisanpassungen vorhersehbar. „Aus unserer Sicht wäre es durchaus nachvollziehbar, wenn Gastronomen angesichts dieser Erhöhungen schließen. Denn durch die derzeitige wirtschaftliche Situation
können die Kosten in den meisten Fällen nicht an die Gäste weitergegeben werden. Eine
Befragung unseres Verbands bei 190 Betrieben hat ergeben, dass rund 25 Prozent der
Betriebe die geplante Erhöhung nicht verkraften werden.“
regjo hannover
regjo hannover
wirtschaft
75
Bilder (3): Sem Köksal / cityvents, cmm
74 wirtschaft
Sem Köksal (Mitte) ist seit vielen Jahren Insider in der Gastro- und Clubszene und als der „Clubretter“ auf PRO 7
einem großen Fernsehpublikum bekannt. Rechts: Zu den Klienten von Wolfgang Rott, Managing Director bei cmm
gehören auch internationale Stars wie Iron Maiden und Blind Guardian.
GEMA: „Kern der neuen Tarifstruktur ist die Gleichbehandlung aller Veranstalter. Sie werden zukünftig
im Verhältnis alle gleich viel für ihre Musiknutzung
bezahlen. Die zugrunde liegenden Parameter sind
klar: die Veranstaltungsfläche und das Eintrittsgeld.“
so Rott, gehen gar nicht mehr in die GEMA, weil sich das Modell
für sie nicht trägt. „Bei ihnen kommt sowieso nichts von all diesen
Gebühren an. Und die großen, erfolgreichen Bands interessieren
ihre Einnahmen aus GEMA-Gebühren ganz sicher nicht so sehr,
die bewegen sich finanziell in anderen Größenordnungen.“ Renate
Mitulla und der DEHOGA sehen das Vorgehen der GEMA eindeutig kritisch. Sie seien zusammen mit dem Bundesverband Deutscher Discotheken und Tanzbetriebe e.V. (BDT) in den vergangenen Jahren immer bereit gewesen, mit der GEMA zu verhandeln.
„Es war schließlich die GEMA selbst, die Verhandlungen über eine
moderate Erhöhung abgelehnt hat. Daher läuft zurzeit ein Schiedsstellenverfahren gegen die GEMA mit dem Ziel, eine aus Sicht der
Musiknutzer angemessene Vergütung festzusetzen.“
Rott: „Natürlich ist es wichtig, eine Organisation zu haben, die
sich um die Urheberrechte von Künstlern kümmert. In den Vereinigten Staaten zum Beispiel werden diese Dinge über die Verlage
abgerechnet. In Deutschland sind alle Versuche, eine Alternative
zur GEMA zu finden, gescheitert. Sie ist einfach sehr groß und einflussreich. Außer Frage steht sicherlich, dass es eine Änderung der
Gebührenstruktur geben musste. Verstehen kann ich aber auch die
Clubbetreiber, die sich nun ernsthafte Sorgen über ihr Geschäft
machen. Es gibt in dieser Sache kein Richtig und Falsch. Es gibt
unterschiedliche Blickwinkel und das Ringen darum, den besten
Weg für alle Beteiligten zu finden.“
Auch eine gesellschaftliche Entwicklung erachtet Mitulla in
diesem Zusammenhang für ausschlaggebend. Die Art, wie Menschen Musik konsumieren, habe sich grundlegend verändert, meint
sie. Bisher wurde bei jedem Kauf einer Schallplatten oder CD der
GEMA-Anteil automtisch mitbezahlt. Immer mehr Menschen besorgen sich Musik und Filme aber mittlerweile kostenfrei über das
Internet. Musikgenuss zum Nulltarif ist heute für viele eine Selbstverständlichkeit. Mitulla: „Dementsprechend ist das Verständnis,
‚auf einmal‘ für Urheberrechte Geld zahlen zu müssen, sehr gering.
Die GEMA hat ganz offensichtlich diesen Trend nicht aufmerksam
genug verfolgt und versucht nun, ihre Mindereinnahmen an anderer Stelle zu kompensieren. Hier muss nun das Gastgewerbe herhalten, denn wir können weder unsere Betriebe ins Ausland verlegen
noch die Musik selbst komponieren. Wir sind immer der Meinung
gewesen, dass die Zahlungen an die Urheber gerechtfertigt sind und
haben im Laufe der Jahrzehnte unseren Obolus gezahlt, der auch
angemessen war. Warum soll das jetzt ohne Not zulasten einer einzigen Branche geändert werden?“
Sem Köksal ist Insider in der Gastro- und Clubszene und als der
„Clubretter“ auf PRO 7 einem großen Fernsehpublikum bekannt.
Seiner Einschätzung nach sind in der Region Hannover mindestens
zehn Clubs von der neuen Gebührenstruktur massiv betroffen, viele
weitere könnten die Ausmaße noch gar nicht einschätzen. Köksal
ist selbst Besitzer und Betreiber von zwei Diskotheken. Jetzt schon
sind die Kosten für eine Diskothek kaum zu tragen, sagt er. „Die
GEMA-Erhöhung wird daher das Zünglein an der Waage sein.“ Als
der „Clubretter“ stellt Sem Köksal seine ganze Erfahrung und Kreativität angeschlagenen Clubs zur Verfügung und hilft ihnen, wieder auf die Beine zu kommen. „Das Clubretter Konzept ist aus meiner Arbeit als Gastronomieberater entstanden. Ich berate derzeit 61
Clubs und Diskotheken deutschlandweit – meine Kunden haben
begründete Ängste um ihre Existenz und suchen meinen Rat. Ich
kalkuliere für sie Margen und Kosten. Die GEMA geht immer von
einer Vollauslastung der Clubs aus und nimmt das bereits vorhandene Clubsterben gar nicht wahr. Viele meiner Kunden stehen jetzt
schon kurz vor einer Insolvenz. Wie soll ich denen helfen, wenn
ständig irgendwelche neuen Kosten auftauchen?“
Peter Hempel begegnet dieser Perspektive mit einem Rechenbeispiel aus der Hauptstadt: „Nach der Tarifreform müssen auch
Clubs und Diskotheken zehn Prozent der Ticketumsätze bezahlen. Die Eintrittsgelder machen durchschnittlich 17 Prozent des
Gesamtumsatzes in der Berliner Club- und Veranstalterbranche
aus, wie die „Studie über das wirtschaftliche Potenzial der Clubund Veranstalterbranche in Berlin“ gezeigt hat. Pro Abend muss ein
Berliner Clubbetreiber also maximal 1,7 Prozent seines Gesamtumsatzes an die GEMA zahlen – daran geht kein Club zugrunde. Wir
gehen nicht davon aus, dass sich irgendein wirtschaftlich gut laufender Club sorgen müsste.“
Was die GEMA nach Ansicht von Sem Köksal massiv unterschätzt, ist die Verzweiflung vieler Gastronomen. Er ist sich sicher,
dass viele aufhören werden, größere Künstler zu buchen und lieber
auf Eintrittsgelder verzichten. Das zerstöre die musikalische Clubvielfalt, es werde dort gespart, wo es am meisten wehtut. „Die Erhöhung ist in keinem Fall angebracht. Niemand macht sich Gedanken,
dass der Gastronom an letzter Stelle verdient. Erstmal kassiert der
Staat zwischen 30 und 40 Prozent der Umsätze ab, dananch kommt
die Künstlergage, dann die Techniker, die Mitarbeiter, die Getränkelieferanten, die Werbung und so weiter! Bei meinen Beratungen
führe ich das erste Gespräch immer mit den Mitarbeitern und mache
ihnen klar, dass ihr Chef für sie arbeitet und nicht umgekehrt.“
Bild: felix – Fotolia.com
GEMA-Mann Hempel möchte das Wort „Preiserhöhung“ nicht
zulassen, „Linearisierung“ und „Anpassung“ lauten seine Vokabeln. Er rechnet dagegen: „Für mehr als 60 Prozent der uns gemeldeten Veranstaltungen verringern sich die Kosten oder sie bleiben
weitestgehend gleich. Da die alten Tarife nicht linear waren, lässt
sich keine durchgängige Prozentzahl festlegen, es kommt bei kleineren Veranstaltungen stellenweise zu einer mehr als 60-prozentigen Kostenreduzierung.“ Verhärtete Fronten, jeder bemüht seine
eigenen Rechenexempel. Nochmal: Dabei ist für die GEMA ganz
wichtig: „Es handelt sich – wie bereits mehrfach erwähnt – nicht
um eine Erhöhung, sondern um eine Linearisierung der Tarife. Zu
den Zielen der neuen Strategie gehören insbesondere die Ausgewogenheit der Tarifstrukturen sowie die Vereinfachung der Tariflandschaft. Beide Ziele werden mit der Neugestaltung der Tarifstruktur
ab 1. April nächsten Jahres umgesetzt.“
Wolfgang Rott ist Managing Director bei cmm, der Communication, Management and Marketing GmbH in Hannover, die auch
kleinere Bands und Künstler wie SAOL vertritt. PR-technisch gehören auch Musikgrößen wie Iron Maiden oder Blind Guardian zu
seinen Klienten sowie internationale Großevents wie 70.000 tons
of Metal Cruise, die Metaldays und Burning Sea. Für Rott macht es
die Komplexität des Themas eigentlich unmöglich, einen „schwarzweißen“ Standpunkt zu beziehen. „Es kommt hier doch sehr darauf
an, aus welcher Perspektive und Rolle man den Vorgang betrachtet. Natürlich sind den Künstlern und der GEMA die Einnahmen
aus den Plattenverkäufen in den vergangenen Jahren immer weiter weggebrochen. Dennoch werden die angepassten Gebühren für
die Betreiber größerer Clubs schon heftig.“ Viele kleinere Künstler,
Bild: Jannes Frubel
regjo hannover
portrait
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27. November 2012, Hannover
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enterprise2.0
Startup(szene)
Co-Working
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Innovationskultur 2.0
Christian Bredlow, Marketingleiter der Schlüterschen Verlagsgesellschaft.
SOlOMO-INSIGHtS
Social Search
Monitoring
Future Payment
Meta CHaNGe
SMart lIFe
Social Media Marketing
The big picture
Megatrends
Visionen
Disruptive Design
Future Cash
Architekturdialog
smartCity
smartFactory
TV 2.0
FerNSeHeN Der ZuKuNFt
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Schulfernsehen 2.0
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www.conventioncamp.de
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3D
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YouTube
Konsolenfaktor
Regional punkten
Gewusst wie: Regionales Online-Marketing bietet kleineren Unternehmen und Freiberuflern enorme
Chancen, sich im lokalen Wettbewerb zielgerichtet zu positionieren und Kunden zu gewinnen.
Zwei Drittel der Bevölkerung nutzt inzwischen das Internet –
und das immer mehr auch für lokale Recherchen. Nach
Schätzungen hat jede fünfte Suchanfrage einen regionalen Bezug. Weiterhin plant die Hälfte der Internetnutzer
Einkäufe vor Ort online. Unternehmen, die online regional
punkten, machen daher das Geschäft. Christian Bredlow,
Marketingleiter der Schlüterschen Verlagsgesellschaft: „Sie
profitieren zudem davon, dass regionales Online-Marketing nicht nur günstiger ist als überregionales, sondern
ohne große Streuverluste auch besonders zielgerichtet.“
Doch viele kleinere Unternehmen und Freiberufler –
für die gerade die Region eine wichtige Rolle spielt – wissen
nicht, dass man lokale oder regionale Zielgruppen gezielt
auch über das Internet ansprechen kann. Sie sehen das
weltweite Web vor allem als Möglichkeit zur nicht lokalisierten, überregionalen Werbung und kennen die Chancen
für das Geschäft vor Ort nicht. Dabei bietet sich kleinen
und mittleren Unternehmen gerade das Internet dafür an,
die eigene Firma zu überschaubaren Kosten und mit sehr
guten Erfolgsaussichten regional zu präsentieren. Regionales Online-Marketing bedeutet, dass alle Maßnahmen
beim Aufbau einer Marke und deren Sichtbarkeit im Internet auf einen lokalen Zielmarkt ausgerichtet sind. Durch
die Fokussierung auf lediglich regionale Suchanfragen bieten sich sehr viel größere Chancen, sich erfolgversprechend
zu positionieren.
Neben dem neuen VENICE-Update von Google,
wodurch bei Suchanfragen lokale Ergebnisse verstärkt
Berücksichtigung finden, spielt beim regionalen OnlineMarketing auch die Präsenz in Online-Branchenverzeichnissen wie GelbeSeiten.de eine zentrale Rolle. Mit etwa
9,5 Millionen Besuchern und 30,5 Millionen Seitenabru-
fen monatlich gehört GelbeSeiten.de zu den meistbesuchten deutschen Websites und ist eines der beliebtesten Internetportale für die lokale Suche. Von den Bundesbürgern
über 14 Jahre nutzen über die Hälfte Online-Verzeichnismedien. Dabei weist GelbeSeiten.de eine beeindruckende
Erfolgsquote auf: 67,9 Prozent aller Nutzer nehmen Kontakt
auf, 79,6 Prozent davon kaufen schließlich auch ein oder
beauftragen eine Dienstleistung. 48,6 Prozent beträgt die
Konversionsrate durch Gratis-Anrufe bei GelbeSeiten.de.
Dieser Wert ist um ein Vielfaches höher als bei Suchmaschinen. Zusätzlich bietet die GelbeSeiten App die Brancheninformationen auch für die mobile Nutzung. Mit mehr
als einer Million Nutzern zählt die App zu den populärs­
ten in Deutschland.
Das Angebot GelbeSeiten.de wird von der Telekomtochter DeTeMedien GmbH gemeinsam mit den 16 Gelbe
Seiten Verlagen betrieben. Einer der Verlage ist die Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH und Co. KG in Hannover
– ein Full-Service-Dienstleister, der seinen Kunden eine
umfassende Betreuung in Sachen Medien, Branchenverzeichnisse und regionales Online-Marketing bietet. Die
Online-Marketing-Services reichen dabei von der Anzeigen- und Websitegestaltung über Panorama-Geschäftsaufnahmen, Firmen- und Produktvideos sowie SocialMedia-Marketing bis hin zu Suchmaschinenoptimierung
und -werbung. Speziell für die lokale Suchmaschinenwerbung steht unter www.lokale-internetwerbung.de auch
ein bundesweit einzigartiges Netzwerk aus führenden
Adress- und Branchenverzeichnissen sowie reichweitenstarken lokalen Suchmaschinen und Portalen bereit, an
dem die Schlütersche als Medienhaus für erfolgreiches
Marketing beteiligt ist.
regjo hannover
portrait
79
Links: der expert Fachmarkt in Langenhagen.
Rechts oben: E.ON eHome auf dem iPad.
Unten: die Zentraleinheit von E.ON eHome.
Smarte Partnerschaft
Seit September bieten expert und E.ON Avacon Vertrieb gemeinsam Smart-Home-Lösungen an. Erhältlich
sind die individuell erweiterbaren Produktpakete natürlich auch in Fachmärkten in der Region Hannover.
Text und Fotografie: E.ON
Per App das Licht ausschalten, die Heizung drosseln und
aus der Ferne kontrollieren, ob die Fenster geschlossen
sind. Was wie Zukunftsmusik klingt, ist bereits heute
technisch machbar. Verschiedenste Angebote rund um
die intelligente Steuerung der Haustechnik sind mittlerweile auf dem Markt – von der Hightech-Ausstattung bis
hin zum System für jedermann. Seit Kurzem sind entsprechende Angebote in ausgewählten expert Fachmärkten in Niedersachsen erhältlich. Möglich macht das eine
Kooperation der Langenhagener Verbundgruppe mit der in
Helmstedt ansässigen E.ON Avacon Vertrieb GmbH. Weshalb sich die beiden Unternehmen zur Partnerschaft für
Smart-Home-Technologien entschlossen haben, erklärt
Gerald Brietzke, Abteilungsleiter der expert Technik AG
& Co. KG, wie folgt: „Wir haben uns bewusst für E.ON
als Partner entschieden, weil wir auf die Fachkompetenz
und die jahrelange Erfahrung des Unternehmens auf
dem Energiesektor vertrauen. Außerdem ist das Angebot ein Schritt in Richtung Zukunft für expert, da die
Fachmärkte dadurch ihr Sortiment in einem ganz neuen
Bereich erweitern.“
Gemeinsam mit Telefunken hat E.ON ein System
entwickelt, das kabellos elektrische Geräte, Beleuchtung,
Heizung sowie Türen oder Fenster miteinander verbindet. Eine Zentraleinheit steuert über Funk – via iPhone
oder iPad – alle Funktionen und verwaltet gleichzeitig
die einzelnen Komponenten. „Der Vorteil solcher Lösungen ist, dass sie problemlos in jeder Wohnung oder jedem
Haus installiert werden können. Es müssen keine neuen
Kabel verlegt oder bauliche Eingriffe vorgenommen werden“, erläutert Dr. Thomas Menze, Geschäftsführer der
E.ON Avacon Vertrieb GmbH. Die Komponenten wie
Funk­t ionsstecker, Bewegungsmelder oder Heizkörperstellantrieb sind mit dem Kauf bei expert bereits vorkonfiguriert und lassen sich nach der Installation direkt in
Betrieb nehmen. Die Heizkörperstellantriebe beispielsweise, die eine Art Ersatz für den Heizkörperthermostat
darstellen, ermöglichen die Regelung der Raumtemperatur. Das System erkennt geöffnete Fenster und dreht die
Heizung automatisch zurück. Dadurch hilft es, wie auch
die anderen Funktionen, beim Energiesparen. Zusätzlich
sorgt die intelligente Haustechnik für mehr Sicherheit im
Haushalt und mehr Komfort in den eigenen vier Wänden. Das Basis­paket von E.ON für ein größeres Zimmer ist
bei expert bereits ab 449 Euro erhältlich. Durch einzelne
Komponenten ist das Paket dem Bedarf der Kunden entsprechend erweiterbar. Im Großraum Hannover sind die
vielseitigen Smart-Home-Lösungen aktuell bei expert in
Langenhagen und Stadthagen erhältlich.
Weitere Informationen zum Thema Home-Lösungen von E.ON
finden Sie im Internet unter www.eon.de
Bild: Stadt Langenhagen
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4
2
Bild: Mimuse
Langenhagen
Bild: Frank Sorge/galoppfoto.de
Bild: City Center Langenhagen
80 Langenhagen
1 Seit März erstrahlt das City Center Langenhagen (CCL) in neuem Glanz: 30.000 Quadratmeter Verkaufsfläche mit 120 Shops machen das CCL zum
Shoppingparadies. 2 Elisabethkirche in der Kernstadt Langenhagen. 3 Zusammen mit Mark Britton bringen die Lost Locos (Bild) in einer Mix-Show
am 3.11. im Rahmen des Mimuse Festivals das Publikum im Theatersaal zum Lachen. 4 2012 fanden auf der Galopprennbahn Neue Bult acht Renntage
mit jeweils neun bis zehn Rennen statt. 5 Solarstromanlage auf dem Hallendach des Nord-HUB von Hermes in Langenhagen. 6 Rund 300.000 Menschen können das CCL innerhalb von 30 Fahrminuten mit dem Auto erreichen, circa 1.500 kostenfreie Parkplätze stehen den Besuchern zur Verfügung.
Text: Katrin Langemann
1
3
Stadt der kurzen Wege
Vor 700 Jahren erstmals urkundlich erwähnt und erst 1959 zur Stadt geworden, ist Langenhagen heute die wirtschaftlich zweitstärkste Stadt und mit rund 50.000 Einwohnern eine der größten Gemeinden in der Region Hannover.
6
Bild: City Center Langenhagen
Bild: Hermes Europe GmbH
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Logistikdrehscheibe, Pferdehochburg, Shoppingparadies, Kleinkunstbühne – Langenhagen hat viele Gesichter. Bürgermeister
Friedhelm Fischer: „Langenhagen ist eine Stadt der kurzen Wege!
Einkaufszentrum und Einzelhandel, diverse Bildungs- und Kulturstätten sowie zahlreiche Grünanlagen sind bequem zu erreichen.
Darüber hinaus profitieren die Bürgerinnen und Bürger ebenso
wie die hiesigen Firmen von der zentralen geografischen Lage und
den guten Verkehrsanbindungen.“ Vor 700 Jahren erstmals urkundlich als „Nienhagen“ erwähnt, war Langenhagen Anfang des
20. Jahrhunderts noch überwiegend dörflich geprägt und hat sich
in den letzten Jahrzehnten zu einer lebendigen Stadt und einem
attraktiven Gewerbestandort entwickelt. Jens Monsen von der Wirtschaftsförderung Langenhagen: „Langenhagens Wirtschaftsstruktur
ist gekennzeichnet durch einen ausgewogenen Mix von Großunternehmen und Mittelstandsbetrieben, von der Metallverarbeitung,
CD-Produktion, Zigaretten-, Nahrungs- und Genussmittelindustrie,
Groß- und Einzelhandel, Handwerk, Verkehrsgewerbe (u.a. Flughafen), Büromaschinen, Telekommunikation bis zu einem hochentwickelten Angebot qualifizierter Dienstleistungsbetriebe. Namhafte Unternehmen wie EDC, Konica Minolta, die Daimler AG,
Reemtsma, MTU, Nikkiso, die expert AG oder die Vodafone GmbH
betreiben von Langenhagen aus teilweise europa- oder sogar weltweit ihre Geschäfte. Neben weiteren Großbetrieben ist die hohe
Zahl mittelständischer Betriebe aus verschiedens­ten Branchen
hervorzuheben.“
Nach Hannover ist Langenhagen wirtschaftlich die zweitstärks­te Stadt in der Region Hannover. 4.300 registrierte Unternehmen sind hier ansässig und über 30.000 Arbeitnehmer in sozial­
versicherungspflichtigen Jobs angestellt. Dabei weist Langenhagen
entgegen der üblichen negativen Pendlerbilanz der meisten anderen
Städte, die direkt an eine Großstadt angrenzen, einen deutlichen
Pendlerüberschuss auf. Während täglich etwa 24.200 Berufstätige
einpendeln, haben nur etwa 12.600 Auspendler ihre Arbeitsstelle
außerhalb von Langenhagen. Einer der Jobmotoren ist der Flughafen Hannover-Langenhagen. Mit jährlich über 5,3 Millionen Passagieren ist der Flughafen der Toptourismus-Airport im Norden. Rund
um den Airport haben sich zahlreiche Firmen angesiedelt, unter
anderem die MTU Maintenance Hannover, Herzstück der weltweit
agierenden MTU Maintenance-Gruppe und verantwortlich für die
Instandhaltung mittlerer und großer ziviler Triebwerke. An 365
Tagen im Jahr sorgen 8.800 Menschen am Standort Hannover Airport im Dreischichtbetrieb rund um die Uhr für einen reibungslosen Ablauf der Geschäfte.
Neben dem Airport als Tor zur Welt tragen die direkte Anbindung an die Autobahn A2 und über die A352 an die A7, der Brinker Hafen sowie nicht zuletzt der Anschluss an das Schienennetz
der Deutschen Bahn maßgeblich dazu bei, dass sich Langenhagen
als Top-Logistikstandort etabliert hat. Jens Monsen: „Diese Faktoren haben dazu geführt, dass bereits fünf der zehn größten deutschen Logistikunternehmen ‚ihre Zelte‘ in Langenhagen aufgeschlagen haben und von hier aus umfangreiche logistische Aktivitäten
entfalten.“ Neben Dachser Logistics, Geodis Logistics Deutschland
GmbH, Schenker Deutschland AG und Bahlsen ist auch Hermes mit
einem Logistikzentrum hier ansässig. Vor zwei Jahren wurde die
neue norddeutsche Hauptumschlagbasis eröffnet, seitdem verschickt
Hermes 60 Millionen Sendungen jährlich aus Langenhagen. Hartmut Ilek, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hermes Logis­tik
Gruppe Deutschland (HLGD): „Die Wahl für den HUB-Neubau fiel
auf Langenhagen, da er hier aus allen Himmelsrichtungen für Auftraggeber und Logistikpartner optimal erreichbar ist.“
Bild: MTU Maintenance Hannover
Langenhagen
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Bild: EDC GmbH
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8 Mit mehr als 200 Millionen optischen Datenträgern konnte EDC im letzten Jahr das bisher beste Produktionsergebnis in der
Firmengeschichte erzielen. Auf dem Bild: DVD-Fertigung, bei der zwei Polycarbonatscheiben miteinander verklebt werden.
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Zu den Global Playern in Langenhagen zählt auch die EDC
GmbH, das größte integrierte europäische Fertigungsund Distributionszentrum für CDs, DVDs und Blu-Rays.
André Niemann, Director Strategic Business Development
bei EDC: „In der über 100-jährigen Geschichte des Unternehmens spielt der Standort Langenhagen für mehr als die
Hälfte dieser Zeit eine entscheidende Rolle. Ursprünglich
für die Herstellung von Musikkassetten gebaut, haben alle
bedeutenden Innovationen im Unternehmen an diesem
Standort begonnen. Dazu zählen die Fertigung der weltweit
ersten serienreifen CD im Jahr 1982 oder der Produktionsbeginn für DVDs in den 90er Jahren ebenso wie der Aufbau
eines großen internationalen Distributionszentrums, aus
dem Produkte in mehr als 80 Länder der Welt verschickt
werden.“ Mit Universal Music und ActivisionBlizzard gehören zwei der bedeutendsten Unternehmen der Entertainmentindustrie zu den Kunden der EDC GmbH.
Entertainment ganz anderer Art bietet das City Center
Langenhagen (CCL). Mit der Erweiterung des Shoppingcenters im März 2012 auf 30.000 Quadratmeter Verkaufsfläche mit rund 120 Shops aus allen Branchen zieht das CCL
nicht nur einheimische Besucher an. Das Einzugsgebiet
erstreckt sich bis in die nördliche Region Hannover, insgesamt können circa 300.000 Menschen das CCL innerhalb
von 30 Fahrminuten erreichen. Centermanager Alexander
Balzer: „Das ‚neue CCL‘ spielt nun in der Champions League
der Einkaufscenterlandschaft mit. Mit dem Center wird die
Stadt Langenhagen verloren gegangene Kaufkraft, die in die
Innenstadt von Hannover oder in andere Handelsagglomerationen abgeflossen ist, zurückholen.“
Ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor in Langenhagen
ist traditionsbedingt das Pferd. Pferdesport, Pferdezucht
und Pferdehaltung haben einen hohen Stellenwert in der
Region. Dr. Regine von der Haar ist Projektleiterin des EUgeförderten Projekts „Pferdestärken Langenhagen“: „Ein
Pferd bedeutet circa 200 Euro Ausgaben für Stall, Futter etc.
pro Monat. Das bedeutet für Langenhagen etwa 2,4 Millionen Euro Umsatz im Jahr. Außerdem binden vier Pferde
statistisch gesehen eine Arbeitskraft. Viele kleine und mittelständische Betriebe hängen vom Pferd ab.“ Eine Vorreiterposition nimmt dabei der Hannoversche Rennverein e.V.
mit der Galopprennbahn Neue Bult ein. Hochdotierte Rennen wie der „Große Preis des Audi-Zentrums Hannover“,
der „Große Preis der VGH Versicherungen“ und der „Große
Preis Jungheinrich Gabelstapler“ ziehen zahlreiche Besucher aus nah und fern an. Gregor Baum, Präsident Hannoverscher Rennverein e.V.: „Im Schnitt kamen im vergangenen Jahr 11.200 Besucher pro Renntag. Damit belegen wir
in Hannover und Region in der Publikumsgunst pro Veranstaltung den zweiten Platz hinter dem Fußballbundesligisten Hannover 96. Es zeichnet sich ab, dass wir diese
Besucherzahl in diesem Jahr noch toppen können. Dann
wäre die Neue Bult die besucherstärkste Pferderennbahn
Deutschlands.“ Weiterhin sorgen unter anderem der Niedersächsische Polo-Club e.V. in Maspe und der Verein für
Vielseitigkeitsreiterei in Twenge für internationale Horse
Power in Langenhagen.
Kulturelles Highlight der Stadt ist das Mimuse
Festival, Norddeutschlands größtes und bekanntestes
Kleinkunstfes­t ival. Programmgestalter Franz Gottwald:
„Wir präsentieren seit nunmehr 32 Jahren nicht nur die
Stars, sondern auch die Newcomer aus den Bereichen
Kabarett, Comedy, Musik, Figurentheater und Varieté. Die
Mimuse genießt weit über die Stadt- und Regionsgrenzen
hinaus größtes Ansehen und hat nicht nur immer wieder ‚Stars der Szene‘ zu Gast (wie in der kommenden Saison vom 13. Oktober bis 14. Dezember 2012 z.B. Hannes
Wader, Academixer oder Nessi Tausendschön), sondern
begleitet auch viele ‚Newcomer‘ bei ihren ersten Schritten
in Richtung Profilaufbahn. Dass sich das Mimuse Festival
in Langenhagen zu dem entwickeln konnte, was es heute
ist, zeugt von dem Interesse und der Offenheit, mit denen
die Langenhagener Kultur im Allgemeinen und Kabarett
im Besonderen begegnen.“
Auch in Zukunft hat Langenhagen viel vor. Noch 2012
soll zum Beispiel das „Energieeffizienz-Netzwerk“ starten, das Unternehmen aller Branchen zum Thema Klimaschutz und Energiesparmaßnahmen miteinander verbindet. Friedhelm Fischer ist stolz auf seine Stadt: „Bereits jetzt
bietet Langenhagen Menschen jeden Alters unterschiedliche Möglichkeiten. Die Realisierung des geplanten Sportund Freizeitbads wird zudem für noch mehr Abwechslung
innerhalb des Langenhagener Alltags sorgen.“
Weitere Informationen zu Langenhagen finden Sie im Internet
unter www.langenhagen.de
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regjo hannover
regjo hannover
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Hannovers verborgene Schätze
Bild: Historisches Museum Hannover
Der Beginenturm, das Alte Rathaus und die jüdische Predigthalle an der Strangriede – drei symbolträchtige
Bauwerke in Hannover zwischen Vergangenheit und Gegenwart: RegJo Hannover erzählt ihre Geschichte.
Bild: Marco Bühl
Der Beginenturm gilt als das Symbol der Eigenständigkeit der Städter gegenüber ihren
Landesherren in der außerhalb der Stadtmauern liegenden Burg Lauenrode.
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regjo hannover
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Bild: Historisches Museum Hannover
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Bild: Marco Bühl
Zwerchhäuser wurden früher auf die Dächer repräsentativer Bauten gesetzt. Die auf der
Marktseite des Alten Rathaus gehören zu den ältesten ihrer Art in Deutschland.
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Bild: Nilfoto/wikipedia
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Bild: Historisches Museum Hannover
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Seit Herbst 1988 dokumentiert eine Ausstellung in der Predigthalle die Geschichte der Juden in Hannover in Texten und
Bildern. Nur ein Jahr später folgte eine zweite Ausstellung: „Historische Thoravorhänge aus Hannovers Synagogen“.
Text: Juliette Rahn
Modern, jung und weltoffen präsentiert sich die niedersächsische
Metropole an der Leine. Hier herrscht Aufbruchstimmung – und
das an vielen quirligen Plätzen Hannovers, wie auch dem Hauptbahnhof. Eine unterirdisch verlaufende Ladenpassage führt ins
Stadtzentrum, vorbei an bunten Mode-Boutiquen und kleinen
Gourmet-Läden. Oberhalb auf dem Bahnhofsvorplatz: geschäftiges
Treiben, hier ragen Banken, Hotels und Einkaufsgebäude in den
Himmel. Kaum einer denkt bei diesem Anblick an die 1.000-jährigen Wurzeln der Stadt. Einzig Ernst August I. thront unbeirrt
in Husaren­u niform auf seinem Ross und erinnert an die Tage,
als Hannover noch ein Königreich war. Heute ist das Reiterstandbild – „Unterm Schwanz“, wie es die Einheimischen liebevoll
nennen – ein beliebter Treffpunkt. Steinerne Zeitzeugen wie diese
schlummern an jeder Ecke der Stadt. RegJo Hannover hat sich
auf die spannende Reise zu den verborgenen Schätzen der niedersächsischen Landeshauptstadt begeben.
Als „Stadt der Mitte“ pries der Schriftsteller Stefan Zweig
einst Hannover. Damals wie heute lag er damit goldrichtig.
Bereits um 950 erkannten Fischer und Bauern die Vorzüge, an
diesem seichten Ufer der Leine zu siedeln, wo sich einst zwei
wichtige Fernstraßen kreuzten. Wenige Jahrhunderte später errichteten die Grafen von Roden am westlichen Ufer der Leine die
Burg Lauenrode.
Der Beginenturm aus Lindener Sandstein entstand um 1357
und zählt heute zu den ältesten Bauwerken Hannovers.
Unter ihrem Schutz entstand bald darauf die erste Marktsiedlung
Hannovers – die heutige Altstadt. Die Burg gibt es heute nicht mehr
und auch die um die Siedlung entstandenen Stadtmauern mit ihren
Wehrtürmen sind längst verschwunden. Nur ein Turm hat dem
Verfall getrotzt und stellt heute den bedeutendsten Rest der mittelalterlichen Stadtbefestigung dar: der Beginenturm. Um 1357 gegenüber der Burg Lauenrode erbaut, verdankt der Wehrturm seinen
Namen den Beginen, einer ordensähnlichen Hausgemeinschaft, an
dessen Garten er angrenzte. „Bis heute ist der drei Meter dicke und
rund 23 Meter hohe Turm ein Symbol des frühen Selbstbewusstseins der Städter gegenüber den Landesherren in der Burg Lauenrode, die außerhalb der Stadtmauern thronte“, erzählt der Direktor
des Historischen Museums, Thomas Schwark. Mitten im Dreißig-
jährigen Krieg errichtete der Fürst von Calenberg an den Mauern
des Beginenturms ein Zeughaus, in dem er Rüstungen und Waffen lagerte. Jahrhunderte später bezogen Behörden die ehemalige
Waffenhalle und verwalteten dort die Angelegenheiten der Stadt.
Weitaus vielfältiger wurde der an das Zeughaus angrenzende Beginenturm genutzt. Neben der Funktion als Wachturm war er zeitweilig ein Gefängnis und später ein Brennstofflager für das erste
Krankenhaus der Stadt. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente er als
Wohnung und Atelier eines Künstlers, später als Treffpunkt der
70er-Bewegung und bis in die 90er Jahre als Kneipe.
Beflügelt von der historischen Bedeutung des Beginenturms,
funktionierte der Architekt Dieter Oesterlen das anliegende Zeughaus in den 60er Jahren in einen modernen Gebäudekomplex für
das Historische Museum um. Seit dem Jahr 2000 gehört auch der
Beginenturm selbst zum Museum. Weil aber bilsang die finanziellen Mittel für seine Sanierung fehlten, ist er bis heute ungenutzt.
Das soll sich bald ändern. Direktor Schwark hofft nun, den altehrwürdigen Turm bald wieder der Öffentlichkeit zugänglich machen
zu können. Das untere Stockwerk soll zu einem virtuellen Erlebnisraum werden. „Eine interaktive Medienstation wird die Geschichte
des Turms erzählen. Auch in den oberen Etagen planen wir, mit
Animationen zu arbeiten“, berichtet Schwark. Bis zur Fertigstellung gilt es jedoch, noch einige Hürden zu nehmen. Denn neben
den Haushaltsmitteln, die vonseiten der Landeshauptstadt bereitgestellt werden, wird die Sanierung des Turms weiterhin auch auf
Spenden angewiesen sein. Der Verein „Freunde des Historischen
Museums“ hat hierfür eine besondere Aktion ins Leben gerufen. „Im Beginenturm werden die Treppenstufen je nach Alter
des Turms an Spender verkauft. Es lohnt sich also, früh zuzugreifen, denn in jedem Jahr werden die Stufen einen Euro teurer. Im
Moment kostet ein Treppenabsatz 655 Euro“, sagt der Museumsdirektor und schmunzelt.
Der Kernbau des ältesten Rathauses Hannovers wurde 1230
erbaut. Damals diente das Untergeschoss als Markthalle.
Nur wenige Gehminuten vom Beginenturm entfernt, vorbei an liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern entlang der Kramerstraße,
erhebt sich auf dem Marktplatz das älteste Gebäude Hannovers, das
für weltliche Zwecke erbaut wurde: das Alte Rathaus. Um 1410 im
Bild: Marco Bühl
Erweiterung
1. Hälfte 19. Jh.
Der Stadtbauhistoriker Sid Auffarth und der Direktor des Historischen
Museums Hannover, Thomas Schwark, im Gespräch mit RegJo Hannover.
Bild: Nds. Finanzministerium
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Bild: Historisches Museum Hannover
Bild:Juliette Rahn
regjo hannover
Steintor
Kreuzkirche
Clemenskirche
Bahnhof
Opernhaus
Altstadt
Marställe
ehem. Burg
Zeughaus Marktkirche
Lauenrode
Altes
JohannisRathaus
kirche
Leinetor
Altes Palais
Bild: Marco Bühl
Calenberger
Neustadt
Hannover um 1850
mit Darstellung der Stadtentwicklung
Leineschloss
Archiv
Waterlooplatz
Ägidienkirche
Ägidientor
Ägidienvorstadt
Von der Blütezeit der industriellen Entwicklung in Hannover im 19. Jahrhundert berichtet ein
prachtvolles Bauwerk am Schiffgraben: das Provinzialständehaus – heute ist es Sitz des
Niedersächsischen Finanzministeriums.
Stil norddeutscher Backsteingotik errichtet, wurde das ursprüngliche Bauwerk in den letzten Jahrhunderten um mehrere Gebäudeteile erweitert. Heute beherbergt das Gebäudeensemble zwischen
Markt und Karmarschstraße das Standesamt und ein Restaurant.
Im 14. Jahrhundert verhandelten im prachtvollen Versammlungssaal des Obergeschosses noch die Ratsherren über das Wohl ihrer
Bürger, während im unteren Stockwerk Äpfel, Getreide und hochwertige Stoffe lagerten. „Früher befand sich im unteren Stockwerk
eine offene Halle zum Marktplatz hin, die über eine eigene Kornkammer verfügte, um die Städter bei Notstand mit Nahrung zu versorgen. Aufgrund der mittelalterlichen Aufschüttungen befindet
sich das damals ebenerdige Stockwerk heute im Keller“, erklärt Sid
Auffarth, Stadtbauhistoriker aus Hannover. Anfang des 19. Jahrhunderts gab es Forderungen, das spätmittelalterliche Gebäude
abzureißen. Doch unter der Führung des Architekten Conrad Wilhelm Hase gelang es den Hannoveranern schließlich, das alte Bauwerk zu bewahren. „Manchmal ist es gut, konservativ zu sein. Die
Bürgerschaft war damals gut aufgestellt und konnte den Abriss
verhindern“, so Auffarth. In einer groß angelegten Sanierungsaktion gelang es Hase später, den Urzustand des Rathauses aus dem
15. Jahrhundert wiederherzustellen – mit weitreichenden Folgen
für den Siegeszug einer neuen Stilrichtung. „Die Beschäftigung mit
der alten Gotik hat die neugotische Stilrichtung ungeheuer beflügelt“, resümiert der Stadtbauhistoriker.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude schwer beschädigt,
konnte aber in den folgenden Jahren wiederaufgebaut werden.
„Leider ist bei der Sanierung auch einiges kaputtgegangen. Der
Veranstaltungsraum, der von Hase mit wunderbarem Holzgebälk
überdacht worden war, wurde heruntergezogen, weil man mehr
Räume benötigte“, bedauert Auffarth und fügt hinzu: „Die heutige
Situation ist schon sehr betrüblich. Das älteste Rathaus der Stadt
wurde privatisiert und dann mit einer fürchterlichen Glasverdachung unsäglich modernisiert.“
Der Jüdische Friedhof an der Strangriede gilt als ein bedeutender Ort für die Geschichte der hannoverschen Juden.
Knapp vier Kilometer nördlich liegt inmitten eines Wohngebiets
zwischen uralten Bäumen eine märchenhaft anmutende Grabstätte – der Jüdische Friedhof an der Strangriede. Mit einem Baugeländer abgesperrt, gibt ein kleiner Spalt den Blick auf ein Meer
von mit Moosen bedeckten Grabsteinen preis, zwischen ihnen ein
kleiner roter Ziegelbau von großer Bedeutung: die Predigthalle. Sie
ist heute der letzte noch erhaltene Sakralbau des Synagogenarchitekten Edwin Oppler. Oppler, Schüler von Conrad Wilhelm Hase,
erschuf 1864 die Predigthalle mit ihren Rundbogenfenstern samt
Wohnhaus und Totenhaus im Stil der neugotischen Backsteinarchitektur. „Damals suchte die jüdische Gemeinde einen moder-
nen Baustil, der nicht mehr nach den typischen Synagogen ausgerichtet sein sollte. Oppler entwickelte dabei einen ganz eigenen
Stil, den er auch später beim Bau der Synagogen in Hannover und
Breslau einfließen ließ. Bis auf diese Predigthalle ist nichts davon
erhalten geblieben“, so Auffarth. Bis zur Eröffnung des neuen Jüdischen Friedhofs Bothfeld 1924 blieb der Friedhof an der Strang­
riede Hauptfriedhof der jüdischen Gemeinde in Hannover. Rund
3.500 Menschen wurden hier beigesetzt, unter ihnen Persönlichkeiten wie der Mitbegründer der Continental, AG Moritz Magnus,
und auch Oppler selbst.
„Geht man über den Friedhof, so begegnet man großen monumentalen Grabstellen der jüdischen Bildungselite, Unternehmerschaft und Bankiers und stellt fest, wie sehr die Juden in unserer
damaligen Gesellschaft angekommen waren“, so der Stadtbauhis­
toriker. Die Predigthalle wird aber nicht nur zum Symbol der jüdischen Emanzipation, sondern auch zur Stätte der Verfolgung der
Hannoveraner Juden. Im September 1941 wurden hier Juden
für den Abtransport in die Konzentrationslager zusammengepfercht. Nach dem Krieg fristete die Predigthalle ein vergessenes
Dasein. Erst in den späten 80ern wird sie als Gedenkstätte wiederentdeckt. Heute erzählen in der Predigthalle zwei Ausstellungen die Geschichte der Juden in Hannover. „Dieser Friedhof ist das
bedeutendste kultur- und sozialgeschichtliche Zeugnis des hannoverschen Judentums aus der Zeit zwischen Emanzipation und
Nationalsozialismus“, erklärt der Historiker Peter Schulze, Ausstellungsleiter in der Predigthalle. Auch kleine kulturelle Veranstaltungen wie Lesungen oder Konzerte ziehen regelmäßig Besucher an. „Eigentlich könnte man noch sehr viel mehr aus der Halle
machen. Alles wirkt ein bisschen provisorisch, was der Bedeutung
des Gebäudes weniger angemessen ist. Im September gab es hier
ein kleines Geigenkonzert, das viele Gäste bewegt hat. So etwas
müssten wir öfter auf die Beine stellen, als uns ständig nur zu fragen: ‚Wer kommt hier schon her?’ Es waren immerhin 50 Personen anwesend“, berichtet Sid Auffarth, der sich als Vorsitzender der Denkmalstiftung Hannover seit Jahren für den Erhalt der
geschichtsträchtigen Halle einsetzt.
Alte Bauwerke wurden früher oft gnadenlos weggerissen. Erst
seit 1975 gibt es Gesetze zum Schutz historischer Bauten.
Kriege, Industrialisierung und demografischer Wandel haben der
Stadt Hannover ihr unverwechselbares Gesicht gegeben. Allein
während der Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg fielen 90 Prozent der Altstadt den Bomben zum Opfer. Nach dem Krieg erwachte
das Bewusstsein, an dem wenigen Historischen, was noch übrig
geblieben war, festzuhalten. Und so trifft man heute überall in
Hannover noch auf die steinernen Zeitzeugen, die von der wechselvollen Geschichte der Stadt berichten. portrait
Ihre Arbeit nahm die damalige Spar- und Darlehensbank in einem
Raum im Hauptbahnhof auf. Bald schon bezog sie das Untergeschoss des ehemaligen Hotel Royal – heute das Hauptgebäude
der Sparda-Bank Hannover eG.
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den Ausschlag geben.
Der Geist der Genossenschaft
„Gemeinsam erreicht man Ziele besser als alleine“ lautet das Erfolgsrezept der Sparda-Bank Hannover eG,
dem sich die Genossenschaftsbank seit mehr als 100 Jahren treu geblieben ist. Wie alles begann ...
Text: Juliette Rahn
VGH Vertretung
André Müller
Volgersweg 58 • 30175 Hannover
Tel 0511 35319758 • Fax 0511 35319917
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Industrialisierung, Kriege, Wirtschafts- und Finanzkrisen
hat die Sparda-Bank Hannover eG in ihrer fast 110-jährigen Unternehmensgeschichte bewältigen müssen. Mit
Erfolg: Heute ist sie eine der größten Genossenschaftsbanken Norddeutschlands und erreicht zum 20. Mal den Spitzenplatz in der Kundenzufriedenheit unter den Banken im
Kundenmonitor Deutschland. Mit einer Bilanzsumme von
über vier Milliarden Euro ahnt heute jedoch kaum jemand
mehr, dass sie einst aus der Not heraus von Eisenbahnern
für Eisenbahner gegründet worden war.
Rückblick: 1903 erlebte Hannover die zweite Blütezeit seiner industriellen Entwicklung. Banken, Hotels und
Geschäftsgebäude schossen wie Pilze aus dem Boden und
der erste Durchgangsbahnhof Deutschlands nahm hier
langsam an Fahrt auf. Bald schon wurde der Hannoveraner Hauptbahnhof zum Knotenpunkt aller Ost-West- und
Nord-Süd-Bahnverbindungen des Kaiserreichs. Hier arbeiteten nun Hunderte von Eisenbahnern, die nach einer Möglichkeit suchten, ihr weniges Hab und Gut sicher anzulegen. Und weil die privaten Bankinstitute ihre Geschäfte
nur mit der Industrie und dem Handel machten, gründeten 49 Eisenbahner ihre eigene „Spar- und Darlehenskasse
von Eisenbahnbeamten und -arbeitern im Eisenbahndirektionsbezirk Hannover“. Mit dieser Genossenschaftsbank
hatten sie eine Selbsthilfeeinrichtung geschaffen, die ihren
Mitgliedern Kredite, Geldanlagen und Geschäftsverbindungen zu günstigen Bedingungen bieten konnte. Mit der
Bedeutung der Bahn wuchsen auch die Mitgliederzahlen
der Spar- und Darlehensbank. „Über die Zeit hinweg hat
das Genossenschaftsmodell eindrucksvoll bewiesen, dass
der Mensch stets im Mittelpunkt steht“, betont Winfried
Blecking, Vorstandsvorsitzender der Sparda-Bank Hannover eG, und fügt hinzu: „Gerade in Krisenzeiten hat sich die
Sparda-Bank als stark und zuverlässig erwiesen.“
Heute betreut die Sparda-Bank Hannover über
300.000 Kunden und steht allen Arbeitnehmern offen.
Als Beitrag zu dem von den Vereinten Nationen erklärten
internationalen Genossenschaftsjahr 2012 präsentierte
Bleck­i ng Ende September die kleine Sparda-Chronik. In
dieser wird die Stadt- und Eisenbahngeschichte Hannovers
mit der 109-jährigen Unternehmensgeschichte auf humorvolle Weise erzählt. Winfried Blecking: „Wir sind der Frage
nachgegangen, wer wir sind und woher kommen wir – eine
Zeitreise zu unseren Wurzeln, die uns gezeigt hat, dass die
Bank schon eine Menge Herausforderungen in ihrer über
100-jährigen Geschichte bewältigt hat. Und wenn man das
hier so liest, nimmt man auch ein Stück Orientierung mit
– für die Gegenwart und auch die Zukunft.“
Bild: Marco Bühl
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Bild: Sparda-Bank Hannover eG
regjo hannover
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regjo hannover
regjo hannover
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Nussknacker
Die Maite Kelly Revue
Fünf Treppen zum Dach
Deichkind
Das Russische Nationalballett verzaubert am 19. Dezember 2012 das hannoversche Publikum im Theater am Aegi mit
Tschaikowskys Meisterwerk – der Nussknacker.
Das frühere Kelly-Family-Mitglied zeigt am
12. November 2012 im Theater am Aegi einen
Mix aus Musik, Tanz, Comedy und Kabarett.
Die Künstlerin Hannah Höch stellt ihr Atelier im Sprengel
Museum noch bis zum 09. Dezember 2012 allen Kindern
zum Stöbern, Entdecken und Malen zur Verfügung.
Die Hamburger Hip-Hop-Electropunk-Band
versetzt am 20. November 2012 ihre Fans in
der AWD-Hall Hannover in Ekstase.
Klassik, Ballett
Theater, Kabarett, Musical
Ausstellungen
Jazz, Rock, Pop, Schlager
11. November 2012
Madame Butterfly – Oper von Giacomo
Puccini über das Aufeinanderprallen
zweier Kulturen
16.00 Uhr, Opernhaus Hannover
12. November 2012
Die Maite Kelly Revue – „Revue Pop“ vereint
Pop mit dem Sound der 30er und 40er Jahre
20.00 Uhr, Theater am Aegi Hannover
04. Dezember 2012
Eine Woche voller Samstage – unterhaltsames Familienmusical für Kinder ab 6 Jahren
von Paul Maar und Rainer Bielfeldt
08.45 Uhr, Theater am Aegi Hannover
bis 25. November 2012
Sandmann auf Reisen – etwa 100 Originalpuppen und -fahrzeuge des Sandmännchens
wecken Kindheitserinnerungen
Theatermuseum Hannover
21. November 2012
Lawrence von Arabien: Die sieben Säulen
der Weiseheit – das Leben eines Zerrissenen
zwischen dem britischen Gentlemen und dem
orientalischen Krieger
19.30 Uhr, Schauspielhaus Hannover
13. November 2012
Noa – in Begleitung des Solis String-Quartetts und unter der Leitung des Gitarristen
und Musical Directors Gil Dor verzaubert die
Künstlerin das hannoversche Publikum
20.00 Uhr, Pavillon Hannover
08. Dezember 2012
Arte Corale – orthodoxe Mönche führen das
Publikum mit ihrer tiefen und klaren Stimme
auf den Grund der russischen Seele
20.00 Uhr, Marktkirche Hannover
bis 09. Dezember 2012
Tapantarei – Bildnerische Darstellungen vom
Dasein von Catharina Siemer und Leiv Warren Donnan
TheaterGalerie in der List
30. November 2012
But What About Noise...? – Musikalischer
Streifzug durch verschiedene Phasen des
Schaffens von John Cage
20.00 Uhr, Altes Magazin, Hannover
22. November 2012
Die Geschichte meiner Einschätzung am
Anfang des dritten Jahrtausends –
tragisch, absurd und urkomisch ist das
preisgekrönte Werk von Peter Licht
20.00 Uhr, Cumberlandsche Galerie
13. Dezember 2012
Bodo Wartke – charmante Beobachtungen
unseres Alltags und Komplikationen des zwischenmenschlichen Miteinanders präsentiert
der Gentleman-Entertainer am Flügel
20.00 Uhr, Theater am Aegi Hannover
bis 09. Dezember 2012
Fünf Treppen zum Dach – Originalzeichnungen des gleichnamigen Bilderbuchs und
ausgewählte Bilder von Hannah Höch und
Kurt Schwitters
Sprengel Museum Hannover
01. Dezember 2012
Lady Macbeth von Mzensk – Oper von
Dmitri Schostakowitsch in vier Akten in russischer Sprache und mit deutschen Untertiteln
19.30 Uhr, Opernhaus Hannover
28. November 2012
Markus Maria Profitlich – mit „Stehaufmännchen“ verrät der Komiker seine Überlebensstrategien – ein Tom Tom fürs Leben
20.00 Uhr, Theater am Aegi Hannover
15. Dezember 2012
SimsalaGrimm – Mitmachen und mitlachen
heißt es beim Musical-Abenteuer der Helden
aus der bunten Märchenwelt „Simsala“
14.00 Uhr, Theater am Aegi Hannover
bis 27. Januar 2013
Inseln der Winde – Europas erste Seefahrer präsentieren ihr maritimes Leben auf den
Ägäischen Inseln
Museum August Kestner
19. Dezember 2012
Nussknacker – farbenprächtige Kostüme
und romantischer Tanz machen den Ballett­
abend zum unvergesslichen Erlebnis
20.00 Uhr, Theater am Aegi Hannover
01. Dezember 2012
Febbre di natale-Weihnachtsfieber –
Kabarett-Comedy-Show über Vorfreude, Irrsinn und Albträume der Weihnachtsrituale
20.00 Uhr, Theater in der List
16. Dezember 2012
The Gospel People – der Name ist
Programm, denn hier steht die Geschichte
des Gospel im Mittelpunkt
18.00 Uhr, Theater am Aegi Hannover
bis 31. Januar 2013
Phantastische Gärten – Literarische Spaziergänge – Ausstellung über Gärten in der
Science-Fiction
Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek
28. November 2012
Musik 21.2 im NDR/Reihe „aus dem
Innersten“: Fragmente – Stille – Werke von
Webern, Nono, Schubert und Nemtsov spielt
das Nomos-Quartett
20.00 Uhr, Kleiner NDR-Sendesaal
16. November 2012
The Jinxs – nach 22 Jahren und mehr als 750
Konzerten verabschiedet sich die Band mit
einem großen „Thank you“ von ihren Fans
20.30 Uhr, Capitol Hannover
17. November 2012
Deep Purple – Fans können sich auf Klassiker wie „Black Night“, „Strange Kind of
Woman“, „Hush“, „Highway Star“ und „Smoke
on the Water“ freuen
20.00 Uhr, AWD-Hall Hannover
20. November 2012
Deichkind live 2012 – die Band landete auch
2012 mit schrägen Songs wie „Leider geil“
und „Bück dich hoch“ absolute Volltreffer
20.00 Uhr, AWD-Hall Hannover
27. November 2012
Epitaph – Benefiz-Veranstaltung zugunsten
der ZAG-Stiftung Pro Chance in Hannover
20.00 Uhr, Capitol Hannover
Fotografie: Hannover Concerts (3), Sprengel Museum Hannover/Hannah Höch
28. November 2012
Max Mutzke – nach seinem ersten Hit „Can’t
Wait Until Tonight“ begeistert er nun das hannoversche Publikum mit einem Jazzalbum
20.00 Uhr, Pavillon Hannover
30. November 2012
Luxuslärm und Streichquartett – mit allen
Sinnen entführen sie ihre Fans in
eine vergangene Epoche
20.00 Uhr, Capitol Hannover
05. Dezember 2012
Basta a capella – „basta“ sind William Wahl,
Andreas Hardegen, Thomas Aydintan, René
Overmann und Werner Adelmann
20.00 Uhr, TUI Arena Hannover
11. Dezember 2012
Die Toten Hosen – nach vielen Erfolgen
und drei Jahren Pause gehen die deutschen
Rockröhren wieder auf Tournee
20.00 Uhr, TUI Arena Hannover
14. Dezember 2012
Osssy – Serum Live – der Multi-Instrumentalist und renommierte Musikproduzent dürfte selbst Nicht-Kennern der hannoverschen
Musikszene bekannt sein
20.00 Uhr, Capitol Hannover
portrait 97
Bild/Tablet: Lamica – Fotolia.com
regjo hannover
polygo
VERLAG
corporate
online
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Neue Ära mobiles Internet: Der POLYGO Verlag baut seine Webaktivitäten mit einem neuen Büro in
der Hauptstadt und internationalem Team weiter aus.
In Berlin schlägt der Puls der neuen digitalen Welt. Seit
über 15 Jahren gehört der POLYGO Verlag im Bereich
Print zu den erfahrenen und erfolgreichen Playern. Platz
für Printmagazine im gehobenen Segment und in erstklassiger Verarbeitung wird es nicht zuletzt als Coffee
Table Magazine immer geben. Dennoch: Medien und
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hat sich zur Hauptinformationsquelle entwickelt. Magazine auf dem iPad werden immer beliebter und das Surfen
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sogar. Direkt im Zentrum der digitalen Boheme, vis-àvis zum angesagten Mauerpark, der pulsierenden Ecke
Berlins, in der sich Kreative und Start-ups die Klinke in
die Hand geben, neue Ideen entstehen und die Zukunft
des Internet, Apps und Medien grundlegend neugestaltet werden, befindet sich der Sitz der neuen Online Division von POLYGO. Hier kümmert sich ein internationales
Team von Programmierern, Webdesignern und Internetexperten um die Entwicklung neuer Online-Strategien
sowie die Neugestaltung der POLYGO-Portale RegJo und
POLO+10. Darüber hinaus ist die Berliner Online Division ab sofort auch Ihr Ansprechpartner für Ihren Auftritt
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98 land & umwelt
regjo hannover
Impressum
4. Jahrgang, 13. Ausgabe
Herausgeber
Thomas Wirth ([email protected])
Wussten Sie, dass ...
Wissenswertes aus der Region: von einem Deserteursdenkmal, einer europaweit
einzigartigen Käsewelt, Hannover im Miniaturformat und einem Nobelpreisträger.
... direkt gegenüber dem Neuen Rathaus
ein Deserteursdenkmal steht?
„Denk mal an den unbekannten Deserteur“
ist ein Quadratmeter Erinnerung an Fahnenflüchtige des Zweiten Weltkrieges vor
dem Neuen Rathaus in Hannover. Hingeworfene Stiefel und ein Stahlhelm, befestigt
auf einer Betonplatte, und das Statement
„No more war“ formieren das 1990 von der
Friedensbewegung errichtete Denkmal. Es
symbolisiert einen öffentlichen Diskussionsanstoß für das Thema Desertion.
... Hannover die gesamte europäische
Käsewelt vereint?
Für Käseliebhaber ist das europaweit einzigartige European Cheese Center in Hannover ein wahr gewordenes Paradies. Auf
unterhaltsame Art lernen Besucher die Traditionen in der Herstellung und Besonderheiten von diversen Kuhrohmilch-, Ziegen- sowie Schafskäse kennen. Neben
Führungen und einem Käse-Schlemmerbuffet bietet das Center auch eine Ausbildung zum Käse-Sommelier an.
... ein kleiner Stadtrundgang im früheren
Hannover möglich ist?
Geschichte einmal anders: Im Erdgeschoss
des Neuen Rathauses zeigen vier Stadtmodelle im Miniaturformat die Entwicklung
der niedersächsischen Metropole. Die vier
Modelle der Jahre 1689, 1939 und 1945 –
die die Ausmaße der Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg deutlich machen – sowie der
Gegenwart veranschaulichen die Veränderung von Hannovers Stadtbild in den vergangenen 323 Jahren. ... der Medizin-Nobelpreisträger Robert
Koch als Arzt in Langenhagen tätig war?
1905 wurde Robert Koch für die Entde­
ckung des Tuberkulose-Erregers mit dem
Medizin-Nobelpreis ausgezeichnet. Seine
ersten beruflichen Schritte unternahm
der spätere Begründer der medizinischen
Bakteriologie in Langenhagen. Von 1866
bis 1868 war Koch als Assistenzarzt in der
„Erziehungs- und Pflegeanstalt für geistesschwache Kinder“ tätig und praktizierte als
Landarzt in seiner eigenen Praxis.
Bilder: Juliette Rahn (2), ECC European Cheese Center, Robert Koch-Institut
Verlag
Polygo Verlag GmbH
Hainhölzer Straße 5
30159 Hannover
Tel.: 0511 16 99 69-0
Fax: 0511 16 99 69-21
Geschäftsführer: Thomas Wirth
Internet und E-Mail
www.hannover.regjo.de, [email protected]
Chefredaktion
Stefanie Stüting ([email protected])
Redaktion
Katrin Langemann, Juliette Rahn, Christin Borja, Sven
Grünewald, Annegret Adam, Torben Andersen
Autoren
Martina Deubner, Ulrich Herfurth, Ingrid Lorbach, Volker
Schönfeldt
Fotografie
Marco Bühl, Roberto Hegeler, auremar – Fotolia.com,
Wolfgang Beisert, CARE VISION, Carpus+Partner AG,
City Center Langenhagen, CLIPAREA.com – Fotolia.com,
cmm, ConventionCamp, E.ON, ecopark, EDC GmbH, ECC
European Cheese Center, Evelek GmbH, felix – Fotolia.
com, G. Fernandez, Fotowerk – Fotolia.com, form|knast
Jannes Frubel, GK-law, Cornelis Gollhardt, Hannover
Airport, Hannover Concerts, hannoverimpuls GmbH,
Hermes Europe GmbH, Historisches Museum Hannover,
IHK Hannover, ISP 2012, Brian Jackson – Fotolia.com,
juergen-bauer.com, JVA Sehnde, Klawunn, Klinikum
Region Hannover, Sem Köksal / cityvents, KristallSauntaherme Seelze, Dietrich Kühne, Lamica – Fotolia.
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Mimuse, MTU Maintenance Hannover, maxoido – Fotolia.
com, MVZ Kinder- und Jugendmedizin Hannover, Nds.
Finanzministerium, NGlobal, Nilfoto/wikipedia, Panel5
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Hannover, psdesign1 – Fotolia.com, Radisson Blu Hotel
Hannover, Juliette Rahn, Region Hannover, Robert KochInstitut, Seppeler Verzinkung, Frank Sorge/galoppfoto.de,
Sonnen-Apotheke, Sparda-Bank Hannover eG, Sprengel
Museum Hannover/Hannah Höch, Stadt Langenhagen,
Nadine Stapel, TUI, Marc-Steffen Unger, VGH, Nicola
Welp, ZEISS
Art Direktion, Layout & Illustration
Ines Erdmann, Eva-Katarina Griesheimer
Lektorat
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John D. Swenson ([email protected])
Objektleitung RegJo Hannover
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Joschua Räsch ([email protected])
Versand & Aboservice
Carlotta von Krottnaurer ([email protected])
Laura Truthmann ([email protected])
Assistenz der Geschäftsführung
Jennifer Röstel ([email protected])
Katharina Schloh ([email protected])
Erscheinungsweise
viermal im Jahr
Bezugsbedingungen
Abonnement EUR 24,- inkl. Mehrwertsteuer und Zustellgebühr für vier Ausgaben. Einzelpreis EUR 5,00. Das
Abonnement verlängert sich automatisch, wenn es nicht
zum Ablauf gekündigt wird.
RegJo ist eine eingetragene Marke (Nr. 39867052) der
Polygo Verlag GmbH.
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher
Genehmigung des Verlages.
Kooperationspartner des RegJo
RegJo Hannover bei Facebook:
www.facebook.com/RegJoHannover
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Von: Brigitte Lenz
An: E.ON Vertrieb
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