F ST VALZ OU A IV AL - deutsch-französisches Forum junger Kunst
Transcrição
F ST VALZ OU A IV AL - deutsch-französisches Forum junger Kunst
FESTIVALZEITUNGJOURNAL DU FESTIVAL A IV ST FE oj Pr r t n a ei in P JO U RN AL e ne kt d r s es ch d af e u t m ts c i t h -f de ra D m n oz en d De zös te er ut isc n: B sc he Ca üh h-F n f th ne ra oru y nk nz m Bl un ös iss st is jun on P ch ge un ERS en F r ku d Eg PEC esti nst be TI val rt VE Th S ol l LZ DU EI FE TU ST N IVA G L un en pro de par jet d t in la sc ena u fo r te rv ène iat rum en a P an ER vec fra ts: SP l nc Ca EC e fe o-a th TI sti lle y B VE v a m l f an lis S ra d so nc de n o- s j et al eu Eg le n be m es rt an a Th d rti de st ol s a es l rt s 9 4 . A u s g a b e | 4 ème n u m é r o 2 7 . 0 5 . 2 0 1 0 FESTIVALZEITUNGJOURNAL DU FESTIVAL DAS BÖSE | LE MAL ÜBER DAS BÖSE IN DANIEL KEHLMANNS TÖTEN“ ” UNBEGREIFLICH Text: | Texte: ISABELLE DUPUIS „Wir nennen es ‚böse’, aber das ist irreführend. […] Weil sein Wesen eben der Mangel ist, und die Abwesenheit. Darum ist es ohne Kraft wie ohne Wirklichkeit …“, wird Augustinus zitiert in Daniel Kehlmanns Kurzgeschichte „Töten“ aus dem Erzählband „Unter der Sonne“. Tatsächlich werden in „Töten“ zwei Konzepte des Bösen einander gegenübergestellt: Zum einen ist da der Schäferhund des Nachbarn „mit spitz aufstehenden Ohren und länglichen roten Augen“, in denen nichts weiter als „stumpfe Bosheit“ zu sehen ist. Assoziationen aus der griechischen Mythologie drängen sich auf: Zerberus, der Höllenhund und Hüter der Unterwelt. Zum anderen ist da der Junge, der laut Verlagstext in „zielloser Gewalt“ den „einzigen Ausweg aus der Langeweile der Sommerferien“ findet. Ein Artikel in der FAZ über Kehlmanns Erzählband spricht davon, dass dem Jungen „die Sicherungen durchbrennen“, und von „Killerinstinkte[n]“, die in ihm geweckt würden. Ganz so einfach, wie diese Texte den Sachverhalt zusammenfassen, ist es allerdings nicht. Der Junge lässt einen Ziegelstein von einer Brücke auf ein fahrendes Auto fallen und provoziert einen Unfall (ob mit oder ohne tödlichen Ausgang erfährt man nicht). Dann vergiftet er den Hund. Beide Handlungen sind durchaus gezielt. Er lässt bei vollem Bewusstsein und in absoluter Klarheit über die Konsequenzen den Stein fallen und wählt mit voller Absicht den Hund aus, um ihn mit Rattengift zu füttern. Der Junge geht ruhig und überlegt vor. Er wählt keine rohe Brutalität, um zu töten. Kehlmann hätte den Jungen ja auch jemanden abstechen und den Hund erschlagen lassen können. Aber der Junge tötet auf indirekte, distanzierte Weise. Er sieht nicht, wer im Auto sitzt, auf das er den Stein fallen lässt. Er bleibt nicht dabei, als der Hund stirbt. Er hört ihn verrecken, als er wieder im Haus ist. Sicherungen brennen bei einem Amoklauf durch, nicht aber bei einer klaren, gezielten Handlung, deren Konsequenzen einem bewusst sind. Und Killerinstinkte implizieren, dass das Töten-Wollen in der Natur des Jungen liege, dass er eine Art wildes Tier sei, das einfach nicht anders könne, als zu morden. Der Junge aber hat die Möglichkeit, sich anders zu entscheiden. Da er bewusst, bei klarem Verstand handelt, könnte er ebenso gut den Stein in der Hand behalten und den Hund in Ruhe lassen. Die Musik auf dem Festival | La Musique au Festival REIZLOSER TROTT MIT TUBA, TROMPETE UND TAMBURIN Text: | Texte: EDDA REIMANN & LEA GERSCHWITZ Gibt es ein ausgeklügeltes System einer musikalischen Abendgestaltung beim Festival Perspectives? Weit gefehlt. Wenn abends die Bühnenscheinwerfer für die Musikdarbietungen angehen, ereilt den geduldigen Festivalbesucher ein Déjà-vu – oder ist es doch ein Déjà-entendu? Schon nach dem dritten Konzert entsteht der Eindruck, jeden Abend stünde ein und dieselbe Band auf der Bühne, die vorher noch schnell im festivaleigenen Kostümfundus die Häkelweste vom Vortag gegen Batik-Shirt und Latzhose eingetauscht hat. Auch beim Instrumentarium bleibt das Inventar überschaubar: Ob Akkordeon, Tuba, Trompete oder Tamburin – haben wir das nicht gestern schon gesehen? Was mit den 17 Hippies auf dem St. Johanner Markt in provinzieller Stadtfest-Manier eingeläutet wurde, führen Whiskybaba und La Gargote in der Buswerkstatt weiter: belanglos-mittelmäßige Straßenmusik, Irish-Folk und simple Country-Melodien, die zum Mitklatschen und –hüpfen einladen. So redundant das La-La-La der Musik, so immer gleich das Publikum. Wenigstens für einige erfüllt die Musik ihren Zweck: Dankbar nimmt die neue Hippie-Generation jede Form von Beschallung an, um barfüßig und mit halbgeschlossenen Lidern ihrer Individual-Choreographie zu frönen. Eine das Festival thematisch abrundende und abwechslungsreiche Musikgestaltung wird hier weder erwartet noch gewünscht. Konzeptfrei und völlig losgelöst vom restlichen Festivalanspruch werden den Zuschauern abends scheinbar willkürlich Konzerte angeboten. Hier geht das Festival kein größeres Wagnis ein. Wo das Publikum beim heißkalten Abend mit subversiven Inszenierungen konfrontiert wird, schont man es beim musikalischen Ausklingen des Theaterabends. Leider bedeutet die sichere Seite harmlose Mittelmäßigkeit. TRADUCTION Text: | Texte: SANDRA CHAMIOT-PONCET FADE ROUTINE DE TUBA, TROMPETTE ET TAMBOURIN Une programmation musicale recherchée pour le festival Perspectives ? Alors, on a dû la manquer. Lorsque les projecteurs s’allument pour la prestation musicale du soir, les spectateurs persévérants du festival éprouvent un sentiment de déjà-vu… ou peut-être de déjà-entendu ? Dès le troisième concert, on a l’impression de voir chaque jour le même groupe sur scène. Les protagonistes auraient simplement troqué, entre deux, veste en coton équitable contre tee-shirt batik et salopette, grâce au fonds de costumes du festival. De la même façon, on a vite fait le tour des instruments : accordéon, tuba, trompette ou tambourin… n’avons-nous pas vu la même chose hier ? Das Böse sei ein Mangel, eine Abwesenheit, sagt ein Fernsehphilosoph in der Erzählung. Und genau darin liegt die Perfidie des Bösen in „Töten“. Es gibt keine Erklärung für das Böse, keine Motive, keine Gründe, keinen Anlass. Der Junge tötet nicht aus Spaß, nicht aus Neugier, nicht aus Langeweile, nicht aus Sadismus, nicht um sich selbst einen Vorteil zu verschaffen. Und doch ist da eine Sehnsucht nach Erklärungen. Der Junge sei gewalttätig, habe Killerinstinkte, ihm brennten die Sicherungen durch. Als sei der Junge nicht normal, als stimme mit ihm etwas nicht. Aber selbst das kann man über den Jungen nicht sagen. Der Hund ist einfach böse, es liegt in seiner Natur. Als das personifizierte Böse stellt er einen Erklärungsversuch der Menschen für das Unbegreifliche dar. Die Erklärungsversuche sind verständlich. Das Unbegreifliche macht Angst, und die hat keiner gern. Doch genau das ist das Böse bei Kehlmann: Unbegreiflich. 2 La ligne amorcée par les 17 Hippies sur la place St Johanner Markt, avec un petit esprit « kermesse de province », sera suivie avec Whiskey Baba et La Gargote à la Buswerkstatt. Musique de rue, folk irlandais et simples mélodies country, on sautille sur place et on frappe dans ses mains. Et le même public assiste à la même rengaine. Au moins pour certains la musique remplit-elle son rôle ; reconnaissant, chaque représentant de la nouvelle génération hippie met à profit le moindre son pour s’adonner à sa chorégraphie personnelle, pieds nus et paupières mi-closes. Apparemment choisis pour des raisons arbitraires, les concerts proposés le soir aux spectateurs semblent former une programmation sans concept et sans risque, contrairement au reste du festival. Alors que le public est confronté à des mises en scène subversives, lors d’une soirée chaud-froid par exemple, on le ménage sur des « après-soirées » musicales. Malheureusement, l’excès de prudence peut nuire à l’originalité. 3 4 . A u s g a b e | 4 ème n u m é r o 2 7 . 0 5 . 2 0 1 0 FESTIVALZEITUNGJOURNAL DU FESTIVAL MECHANISCHE TIERE A TRIBUTE TO NICHT AUF LINIE MIT | AVEC Thomas Stang Jochen Strodthoff Nicola Trub Eli Wasserscheid MARILYN MANSON PORTRAIT REBEKKA KRICHELDORF Foto: | Photo: Rebekka Kricheldorf Es gibt kein Stück von ihr, mit dessen Erarbeitung sie wirklich Probleme gehabt hätte. „Schwierigkeiten und Kämpfe im Schreibprozess gibt es immer, aber ich kann mich nicht erinnern, dass es bei einem Stück ganz besonders problematisch war.“ EINE WERKSTATTINSZENIERUNG | MISE EN SCÈNE DE GARAGE JOCHEN STRODTHOFF REBEKKA KRICHELDORF (D) Text: | Texte: KIRSTEN SANDERS Seit September 2009 arbeitet sie als Dramaturgin und Hausautorin am Theaterhaus Jena. Ihr letztes Stück, „Villa Dolorosa“, eröffnete dort die letzte Spielzeit. Das Skript verfasste sie so schnell wie kein anderes: Sie schrieb drei Wochen durch, machte Pause, schrieb wieder drei Wochen - und fertig! „Hast du schon mal um zwei vom Balkon fremde Passanten um Hilfe angeschrieen“, sagt C in Rebekka Kricheldorfs Stück „Mechanische Tiere“, das am Samstag um 18 Uhr und 21 Uhr in der Sparte 4 bei Perspectives läuft. Im Stück gibt es vier Figuren, A, B, C und D, die sich von den Leuten in der Gesellschaft ausgegrenzt wissen: „Überall diese Dutzendgesichter/ Ich weiß/ Dass ich da aus dem Bild falle/ Aber ich finds auch gut.“ Als Autorin hat sie immer selbstständig gearbeitet, als Dramaturgin macht sie „einen Ausflug in andere Gefilde“. Vieles muss im Kollektiv geklärt werden und das ist neu für sie. „Alles, was nicht inhaltlich ist, ist mir fremd.“ Wenn man ihr Einkommen als Dramatikerin und Dramaturgin vergleicht, gibt es auf niedrigem Niveau keine großen Unterschiede. Den Text schrieb Kricheldorf 2009; damals hörte sie häufig das Album „Mechanical Animals“ von Marilyn Manson. „Mansons Songtexte müssen wie Gedichte interpretiert werden.“ Mal eben in ein Album von ihm reinhören, reicht noch lange nicht aus, um zu verstehen, was er meint. Längerfristig möchte sie wieder als reine Dramatikerin arbeiten, da es schwierig ist, „Schreiben und Theaterpraxis zeitlich unter einen Hut zu bringen“. Bis Juli 2011 bleibt sie dem Theaterhaus Jena aber erhalten. Kricheldorf hatte damals „Lust auf ein Experiment“ und wollte ein Stück schreiben, das von einer herkömmlichen Dramaturgie abweicht, mit Figuren ohne psychologisches Profil. Ebenso wie Mansons Texte kann jede Szene in „Mechanische Tiere“ für sich interpretiert werden. Heute sitzt sie in ihrer Wohnung in Berlin und schreibt an einem neuen Stück. Es heißt „Robert Redfords Hände selig“. Der Titel spielt auf den Film „Jenseits von Afrika“ mit Redford an. Während ihrer Reisen in Namibia kam ihr die Idee, ein Stück dort spielen zu lassen. Aus einer Kurzgeschichte entwickelte sie ein Konversationsstück mit vier Figuren. Zwei Auswander-Paare auf der Suche nach Sinn und Identität treffen sich in einem Camp in Namibia. Das Rentnerpaar ist eher „zynisch und versoffen, die Jungen voll Idealismus und Tatendrang“. Die Uraufführung wird im Oktober im „Tif“ in Kassel stattfinden unter der Regie von Schirin Khodadadian. Und die Dramaturgin wird nicht Rebekka Kricheldorf sein. Im Stück vermerkt die Autorin in den Regieanweisungen, keine Stücke aus „Mechanical Animals“ auf der Bühne zu spielen. Ihr Wunsch, den Text nicht mit Liedern zu vermischen, wird erfüllt: In Jochen Strodthoffs Inszenierung läuft „Tainted Love“, ein Song, der nicht auf dem Album „Mechanical Albums“ zu hören ist, in Passagen, in denen die Figuren nicht reden. „Er hat mich ausgetrickst“, sagt sie lachend. Während der Proben gab es keine enge Zusammenarbeit zwischen Regisseur und Autorin. „Ich habe ihn einfach machen lassen und bin erst zur Premiere angereist. Das Ergebnis hat mir aber extrem gut gefallen.“ Neben „Mechanische Tiere“ hat Rebekka Kricheldorf zahlreiche Stücke geschrieben, Förderungen und Preise erhalten. Schreiben wollte sie immer. In ihrer Jugend schrieb sie Tagebuch, um die Welt zu verarbeiten und sich auf ihre Art ein Bewusstsein zu schaffen. Der Gedanke, vom Schreiben leben zu wollen, kam ihr mit 16. Zusammen mit ihrer Freundin, die auch schrieb, ging sie zum Herder-Verlag in Freiburg. Die beiden vereinbarten einen Termin und wurden mit der Einschätzung „hm, ist ja ganz nett, aber geht mal besser zur Schule“ wieder entlassen. An der Humboldt-Universität in Berlin studierte sie wild durcheinander, unter anderem Russisch, Philosophie und Romanistik, weil sie zu der Zeit viele französische Autoren las. Einen Abschluss machte sie aber nicht. Zum „Szenischen Schreiben“, einem Studiengang an der Universität der Künste in Berlin (UdK), kam sie zufällig: Eine Freundin von ihr, die Schauspiel an der UdK studierte, hatte Unterlagen über den Schreibstudiengang. Praktischerweise entdeckte Kricheldorf die Zettel per Zufall noch innerhalb der Bewerbungsfrist. Für die UdK schrieb sie ihre ersten, ernsthaften, szenischen Texte. Der erste Text handelte „von einer entgleisten Geburtstagsparty in einem Hotelzimmer in Baden-Baden. Den habe ich aber nicht weiter verfolgt, weil er mir bei näherer Betrachtung zu konventionell erschien.“ Ihre Ausbildung an der UdK fand sie dahingehend brauchbar, dass sie klassische und eigene Texte analysieren konnte. Talent, Themen und Schreibanlässe muss man selbst mitbringen, aber der Umgang damit, das Besprechen und in Frage stellen, hilft, die eigenen Texte zu überdenken und umzuschreiben. Sie wurde aber nicht „von der UdK auf eine Linie gebracht“. Wenn sie an neuen Texten arbeitet, braucht sie eins: Ruhe. Es ist ihr am Liebsten, nach dem Aufstehen Kaffee zu trinken, sich an den Schreibtisch zu setzen und den Laptop aufzuklappen. Es darf nichts dazwischen kommen, Erledigungen oder Gespräche wirken sich störend auf ihren Schreibprozess aus. Sie hat die besten Ideen, wenn es keine Eindrücke gibt, die sie ablenken. Wo sie schreibt, spielt kaum eine Rolle. Hauptsache sie hat Ruhe. Gibt es ein heikles Thema, das sie noch nicht bearbeitet hat oder eines, welches nur für wenige Menschen interessant wäre? „Ich schreibe generell über Themen, die mich persönlich angehen oder interessieren, und hoffe darauf, dass die Themen ein Publikum finden. Es gibt auch Stoffe, die ich schon länger literarisch bearbeiten will, aber von denen ich das Gefühl habe, dass sie eher was für Prosa als für Dramatik sind. Die warten darauf, dass ich sie angehe.“ 4 RÉSUMÉ Text: | Texte: SARAH MAKDA GLAM ROCK ET MÉCANIQUE LITTÉRAIRE La pièce « Mechanische Tiere », de Rebekka Kricheldorf, qui sera présentée ce samedi au Sparte 4 esquisse le portrait de quatre personnages se coupant de la société. Foto: | Photo: Aylin Kaip Kricheldorf a écrit le texte en 2009 alors qu’elle écoutait en boucle l’album « Mechanical Animals » de Marilyn Manson. « Les textes de Marilyn Manson doivent être interprétés comme des poèmes. » L’auteur avait envie d’expérimenter une écriture sans dramaturgie normale, avec des personnages sans profil psychologique. Rebekka a donné carte blanche au metteur en scène, avec une seule indication: la musique ne devait pas se réduire à un fond sonore, ni s’amalgamer avec le texte de la pièce. Dans la mise en scène de Strodthoff, le pari est réussi : dans une scène muette, la reprise de « Tainted Love » par Marilyn Manson se fait entendre. Kriecheldorf en a eu la surprise lors de la première. Rebekka Kricheldorf a déjà plusieurs oeuvres à son actif, pour lesquelles elle a remporté un certain nombre de prix. L’écriture l’a toujours accompagnée : enfant, elle a rédigé un journal intime pour essayer de mieux comprendre le monde. La décision de vivre de son art a été prise à seize ans. Elle s’est alors rendue aux éditions Herder à Fribourg, accompagnée de sa meilleure amie, qui écrivait aussi. Les deux copines en sont ressorties en se disant « hum, c’était sympa mais on ferait mieux de retourner à l’école ». Après des études de russe, de philosophie et de langues romanes, elle s’est retrouvée un peu par hasard à suivre des cours d’écriture scénique à l’Universität der Künste de Berlin. Des études qui lui ont appris à analyser les textes classiques, et à perfectionner ses écrits. Restent des choses qui ne s’apprennent pas, selon Rebekka. Le talent et la raison d’écrire en font partie. Quand elle pond un nouveau texte, elle n’a besoin que d’une chose : la tranquillité. Peu importe où elle se trouve, le rituel est toujours le même: au réveil, après avoir bu son café, elle s’assied sans attendre devant son ordinateur, ne laissant place à aucune occupation ou discussion qui embrouillerait son esprit. Parmi les sujets qui lui tiennent à cœur, il en reste, bien sûr, que Rebekka Kricheldorf n’a pas encore véritablement abordés. « J’ai le sentiment qu’ils doivent être traités de manière plus littéraire, mis en prose plutôt qu’en scène… Ils attendent le bon moment pour sortir… ». 5 4 . A u s g a b e | 4 ème n u m é r o 2 7 . 0 5 . 2 0 1 0 FESTIVALZEITUNGJOURNAL DU FESTIVAL SEHT EURE STADT MIT ANDEREN AUGEN REGARDEZ VOTRE VILLE D’UN AUTRE OEIL NATHALIE GUIMARD, 81, VISITEUSE: « MAGNIFIQUE ». FOTOAUSSTELLUNG EXPOSITION DE PHOTOS BUDGET 680.000 EURO EIN TAG HAT 24 BILDER UND 48 STUNDEN 120 EISKUGELN BOULES DE GLACE SCHLANGE ZUM BIER 30 METER MÈTRES DE QUEUE JUSQU’AU BAR 54kg 45 PAPIER DE PAPIER 45 GRAD CELSIUS DEGRÉS CELSIUS UWE, 45, BESUCHER: „SEHR INTERESSANT.“ MELONEN MELONS 11 7 8 SPIELORTE LIEUX DE REPRÉSENTATIONS ISOLDE LÖW, 70, BESUCHERIN: „ICH FINDE ES TOLL.“ AUFFÜHRUNGEN REPRÉSENTATIONS 7,4 97 KILOMETER FUSSWEG ZWISCHEN DEN SPIELORTEN KILOMÈTRES À PIED ENTRE LES LIEUX DE REPRÉSENTATION AKKORDEONS ACCORDÉONS CAROTTES 234 KAROTTEN HIPPIES 17 Anna Bourges, 28, Gastautorin der Festivalzeitung: „Das beste, was ich je gehört hab“. NORA MULITOR UND AUDE POILROUX, MITARBEITERINNEN BEIM FESTIVAL, ZUSAMMEN 54: „WENN EIN POSITIVES FEEDBACK KOMMT, IST DAS SEHR SCHÖN.“ 48 MARIONETTENFÄDEN FILS DE MARIONNETTES ANDY PETERS, 19, BESUCHER: 100 SCHEINWERFER PROJECTEURS „ABSOLUT COOL.“ KILO EIS 400 KILOS DE GLACE BARBARA, MITARBEITERIN BEIM FESTIVAL, 22: „DAS FESTIVAL IST IMMER SEHENSWERT.“ RALPH VAN GAAL, 38, OPERNSÄNGER: „AM SCHÖNSTEN WAR DIE OPER.“ FOTOS PHOTOS Text: | Texte: HANNA SCHÜ LER 48 Bilder hängen an einer Wand des kleinen K4 Forums am St. Johanner Markt. Die meisten Festival-Besucher kommen hier nur vorbei, um Karten für Perspectives zu erstehen, dabei lohnt sich auch ein Blick auf die Siegerphotos des Photo-Marathons, der am 24. April unter dem Motto „Deine Stadt in 24 Stunden“ in den Partnerstädten Nantes und Saarbrücken stattfand. Organisiert wurde der spielerische Wettbewerb vom Verein Augenblick aus Saarbrücken und in Nantes von der Association pour l’éducation visuelle und dem Conseil Nantais de la Jeunesse. Thema: | Sujet: Tu es nantais Foto: | Photo: Mireille Burges Thema: | Sujet: Du knipst deinen Liebling Foto: | Photo: Majid Kiasalar BEIN 1 GEBROCHENES JAMBE CASSÉE STEFANIE BECKER, 49, BESUCHERIN: „ICH BIN BEGEISTERT.“ 0165823 98745 925 EURO WENIGER BUDGET ALS LETZTES JAHR 12365 035 82398712 8943 EURO DE MOINS QUE L’ANNÉE PRÉCÉDENTE 654176 745 4 9816 4 6 34985 9 3 2 7 7 MARINA, 42, BESUCHERIN: „… WIE ERWARTET: TOLL.“ 4 1 6 5 1 7 4 9 5 3 1 6 8 9 82 5 7 8 276473 8 943 4 1 1 3 5 6 9 6 795 8 125 2519 3 2 414 9384 786 014 9376 4560 7 1 7 4 198 245 967 8 52 39 273 66 392 5923 7928 645 92385 30 47 910 63 6 67 192 202 982 9271 9 847 520 376 4 0 3 5 9 617 558 93 1 2 7 2 28 39 357 974 3 48 6 17 625 87 6 18 49 348 976 86 62 3 04 35 87 95 2 25 Text: | Texte: REDAKTIONSTEAM 72 87 69 1 61 54 L’ÉQUIPE DE RÉDACTION 51 84 66 41 3 5 1 2 62 23 34 71 59 74 83 59 9 74 06 01 60 92 7 50000 2010 Thema: | Sujet: Du und die Brücke Foto: | Photo: Majid Kiasalar Thema: | Sujet: Du bist Saarbrücken Foto: | Photo: Majid Kiasalar PERSPECTIVES IN ZAHLEN EN CHIFFRES PERSPECTIVES SUR PERSPECTIVES GESAMMELT VOM REDAKTIONSTEAM DER FESTIVALZEITUNG – RECUEILLIES PAR LA RÉDACTION DU JOURNAL OFFICIEL DU FESTIVAL FESTIVALZEITUNGEN 2400 HANDGEFALTETE JOURNAUX DU FESTIVAL PLIÉS À LA MAIN Aline, 21, und Ludivine, 24, visiteuses : « En un mot: génial. » 6 Jede Stunde schossen die Teilnehmer – in Nantes waren es dreimal so viele wie in Saarbrücken – ein Photo, jedes Mal zu einem anderen Thema: „Du verlierst deinen Schlüssel.“ ist nur eines der teils einfallsreichen Themen. Einige sehr originelle und kreative Photos sind dabei entstanden, auch wenn man bei den meisten Bildern leider nicht allzu lange über das Thema rätseln muss. Aber viel Zeit für geistreiche Einfälle blieb den Teilnehmern auch gar nicht: Alle vier Stunden mussten sie ihre Bilder einreichen. Am Ende kam eine abwechslungsreiche Auswahl zustande, die von schwarz-weiß bis farbig und von schnappschussartigen Photos bis hin zu gelungenen Kompositionen reicht. Frankreich oder Deutschland? Nicht alle Bilder lassen direkt auf den Tatort schließen, aber bei einem Spaziergang durch Saarbrücken findet der aufmerksame Flaneur doch einige Motive wieder und die Neugierde, ob für die Stadt am Atlantik das Gleiche gilt, ist geweckt. JÉRÔME ARNOULD, 34, CHANTEUR ET GUITARISTE, LA GARGOTE : « JE TROUVE LE FESTIVAL GÉNIAL. » 7 2 . A u s g a b e | 2 è m e nSPÉCIAL u m é r o 2 1PERSPECTIVES .05.2010 BISTROT MUSIQUE CHANSON SCHUNKELN MIT MADEMOISELLE C. UND MONSIEUR G. Text: | Texte: MARLENE RIEDEL Der französische Chanson-Abend „Bistrot Musique“ darf auf deutschen Plastikgartenstühlen genossen werden: Claire Denamur und Guilam sollen das musikalische Rahmenprogramm des Festivals wahrscheinlich durch ein anderes Genre auflockern. Doch leider kommt in der kahlen Buswerkstatt(!) keine gemütliche Bistro-Stimmung auf: Die Zuschauer sitzen brav und stumm auf ihren Sitzen und wer nicht schnell genug war, bekommt während der Konzerte keinen Rotwein an der Bar mehr, der die Atmosphäre verbessern könnte. Aufatmen kann man wenigstens auf deutscher Seite, denn anscheinend praktizieren auch die Franzosen die Mitklatschkultur auf 1 und 3. Bei Claire Denamur denkt man unweigerlich an eine blonde Carla Bruni, obwohl sie stimmlich viel mehr zu bieten hat als das Gehauche ihrer brünetten Kollegin. Der künstlerisch-wertvollere Sound der CD, eine Mischung aus Country, Chanson und Singer-/Songwriter, ist auf der Bühne nicht zu hören. Vielmehr könnte man meinen, die Sängerin passte sich musikalisch ihrem unterhaltungssüchtigen Publikum an und gibt lieber Hits vergangener Zeiten wieder. Dem 50+ Publikum gefällt es anscheinend dennoch und unter tosendem Applaus wird gemeinsam „Hit the road, Jack“ angestimmt. Das zweite Konzert verspricht den Abend noch zu retten und bringt ein Stück Montpellier-Straßen-Flair nach Saarbrücken. Glücklicherweise hat Monsieur Guilam kompliziertere Rhythmen in seinen Folkliedern und die vereinzelten Mitklatschversuche scheitern. Auch bei ihm wieder rauschender Applaus, aber vielleicht ist es auch nur die Freude, endlich einen Wein in der Hand zu halten (Die Bar wurde in der Pause gestürmt!). Wer sich dem Musikantenstadl-Gefühl entziehen möchte, kann ja in Endlosschleife und Gedanken Janis Joplin summen, mit deren Lied der Konzertabend eröffnet wurde…Oh Lord! Prove that you love me and buy the next round! Impressum: mentions légales: deutsch-französisches forum junger kunst forum franco-allemand des jeunes artistes Äußere Badstraße 7a 95448 Bayreuth Tel: + 49 (0) 921 9 800 900 Fax: + 49 (0) 921 7 930 910 [email protected] www.forum-forum.org Projektleiterin | responsable de projets: Hannah Kabel Projektassistentin | assistante de projets: Sarah Makda Dozenten | intervenants: Cathy Blisson Egbert Tholl Redaktion | rédaction: Anna Bohaumilitzky, Louise Burkart, Sandra Chamiot-Poncet, Isabelle Dupuis, Lea Gerschwitz, Jane Pagel, Edda Reimann, Marlene Riedel, Kirsten Sanders, Hanna Schüßler Gestaltung | graphisme: Thomas Krämer www.aliastom.de Foto: | Photo: Claire Denamur Foto: | Photo: Pierre Gable KULTURJOURNALISMUS JOURNALISME CULTUREL Diese Festivalzeitung ist im Rahmen eines deutsch-französischen Kulturjournalismus-Workshops entstanden. Organisiert wird der Workshop vom deutsch-französischen forum junger kunst Bayreuth in Partnerschaft mit dem deutschfranzösischen Festival der Bühnenkunst Perspectives. Cathy Blisson (freie Kulturjournalistin) und Egbert Tholl (Süddeutsche Zeitung) leiten das Atelier und die Redaktion der Zeitung. Das Redaktionsteam besteht aus zehn jungen Journalisten aus Frankreich und Deutschland. Alle Artikel können auch online gelesen werden: www.festival-perspectives.de / www.forum-forum.org / www.theater.de Dieses Projekt wird vom Deutsch-Französischen Jugendwerk finanziert. Mit freundlicher Unterstützung der Volkshochschule Regionalverband Saarbrücken, der Stiftung für die deutsch-französische kulturelle Zusammenarbeit, der Union-Stiftung und www.theater.de. Ce journal du festival a été créé dans le cadre d’un atelier franco-allemand de journalisme culturel. Cet atelier est organisé par le forum franco-allemand des jeunes artistes de Bayreuth en partenariat avec le festival franco-allemand des arts de la scène Perspectives. Cathy Blisson (free-lance) et Egbert Tholl (Süddeutsche Zeitung) encadrent l’atelier et la rédaction du journal, composé de dix jeunes journalistes de France et d’Allemagne. Tous les articles sont publiés en ligne sur: www.festival-perspectives.de / www.forum-forum.org / www.theater.de Ce projet est financé par l’Office franco-allemand pour la Jeunesse. Avec le soutien de la Volkshochschule Regionalverband de Sarrebruck, de la Fondation pour la coopération culturelle franco-allemande, Union-Stiftung et le www.theater.de