Begleitmaterial NichtChicago.Nicht hier
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Begleitmaterial NichtChicago.Nicht hier
Nicht Chicago.Nicht hier Von Kirsten Boie, Inszenierung Schnürschuh Theater Niklas Karl Niklas Was sagst du zum ersten Tag Scheißschule! Naja, es geht so. Also ich komm nachher zu dir. Wo wohnst du denn? Karl Ich komm zu dir! (Auszug Nicht Chicago. Nicht hier) Buch Nicht Chicago. Nicht hier Kirsten Boie, die Autorin des Jugendromans, entwirft den Psychoterror einer verhängnisvollen Mobbinggeschichte als Thriller. In zeitlichen Versatzstücken serviert lässt die Geschichte das Publikum lange im Unklaren, was Wahrheit und was Täuschung ist. Die Frage nach dem Unterschied von Gerechtigkeit und deren juristischer Definition ist ebenso Thema, wie unsere persönliche Vorstellung von Moral. Niemand tut so etwas ohne Grund - meinen wir. Doch was, wenn sich auch bei genauerer Betrachtung kein Grund erkennen lässt? Inszenierung Die Inszenierung versucht den Fokus auf das zu richten, was wir als Böse bezeichnen und zeigt dabei, dass niemand einfach nur „böse“ ist, wohl aber stets auf den eigenen Vorteil bedacht und manipulativ. „Jeder muss sehen, wo er bleibt“ lautet der Leitspruch der medialen Welt, der Jugendlichen in „Scripted Reality“ zugerufen wird. Hat diese offensichtlich vorgegaukelte Welt mit ihren harten Botschaften unsere Vorstellung von Moral und damit unser Handeln verändert? Und wer entscheidet im echten Leben, was gut und was böse ist, was gerecht und was ungerecht. 1 Vorbereitung/Nachbereitung Folgende Fragen können zur Vor- oder Nachbereitung von „Nicht Chicago.Nicht hier“ erörtert werden: Allgemeine Fragen Was ist Mobbing, welche Formen von Mobbing kennt ihr? Warum mobben Menschen? Gesellschaftliche Fragen Was ist Recht? Was ist Unrecht? Was ist der Sinn und Unsinn von Strafen? Wie sollten Strafen bemessen werden? Was ist Glaubwürdigkeit und lässt sie sich vortäuschen? Persönliche Fragen Wann fühle ich mich unter Druck gesetzt? Wann setze ich andere unter Druck? Welche Strategien des Einschmeichelns kenne ich? Was empfinde ich als „Böse“? Inhaltliche Fragen Wie seht ihr Karls/Niklas Zukunft, welche Lehren zieht er aus dem Geschehenen? Zur Vorbereitung des Theaterbesuchs kann der Roman gelesen werden, dies ist zum Verständnis der Inszenierung aber nicht erforderlich. Kennt die Gruppe die Geschichte versuchen sie den Theaterbesuch in den Köpfen vorwegzunehmen: Wie stellt sich die Gruppe die Inszenierung vor, welche Schwierigkeiten sieht sie. Vermutlich werden die meisten Lösungen realistische Umsetzungen sein. Versuchen sie darüber hinaus gemeinsam symbolische oder abstrakte Ideen, z.B. zum Bühnenbild zu entwerfen. Gehen sie von einer leeren Bühne aus und möglichst wenigen Schauspielern. Welche Requisiten und Orte sind zwingend erforderlich, und welche theatralen Mittel stehen zur Verfügung, um fehlenden Realismus, z.B. bei der Darstellung von Gewalt auszugleichen. Welche theatralen Stilmittel kennt die Gruppe.? Welche anderen Medien und Künste, zum Beispiel Film/Tanz/Musik, lassen sich in der Inszenierung verwenden- und warum? Außerdem kann jede Person die wichtigste Aussage der Geschichte für sich persönlich formulieren. Es kann der Sinn und Unsinn eines Happy End diskutiert werden. Warum hat Kirsten Boie sich wohl dagegen entschieden? Nach dem Theaterbesuch vergleichen sie die Visionen mit dem Gesehenen und formulieren sie die wichtigste Aussage der Inszenierung. 2 Kennt die Gruppe die Geschichte nicht lassen sie die Gruppe zum Titel inkl. dem Untertitel Eine Mobbinggeschichte assoziieren und entwerfen sie einen Phantasieplot mit den Hauptfiguren Niklas und Karl sowie deren Familien. Wie sieht das Ende aus? Außerdem können Ideen gesammelt werden, welche theatralen Stilmittel einzusetzen sind, um eine solche Geschichte ansprechend für eine jugendliche Zielgruppe zu inszenieren. Mögliche Improvisation (keine Textkenntnis erforderlich): Im Raum werden Stühle durcheinander hingestellt. Person 1 bekommt nun die Augen verbunden, die Stühle werden beliebig neu geordnet. Ziel der Person 1 wird es sein den Raum zu durchqueren, ohne einen der Stühle zu berühren. Zwei weitere Personen übernehmen die Aufgabe des Engels und des Teufels. Der Engel wird durch hinweise versuchen, Person 1 sicher ans Ziel zu bringen, der Teufel versucht das Gegenteil, nämlich die Mission zum scheitern zu bringen. Person 1 weiß natürlich nicht, wer welche Aufgabe bekommt. Auch das Publikum sollte dies möglichst erst im Verlauf der Übung erfahren. Im Anschluss werden die Strategien analysiert aller Beteiligten analysiert. Workshopangebot Ich und meine Klasse Schauspielübungen für ein besseres Miteinander Im Alltag begegnen wir unzähligen Menschen, jeder einzigartig, jeder besonders. Doch wie viel von diesem Besonderen nehmen wir wahr. Dieser Workshop gibt Euch durch einfache Vertrauensübungen und Wahrnehmungs-Spiele die Möglichkeit, den Menschen eurer Klasse oder Gruppe einmal anders als im Alltag zu begegnen. Max. 15 Teilnehmer pro Dozent Dauer: 90 min. Beratung für betroffene Lehrer und Schüler Landesinstitut für Schule, Abtl. Schulentwicklung Schulkultur /Soziales Lernen Christian Scheidt; Tel.: 0421-361-19187; www.lis.bremen.de Wir danken für die Unterstützung: 3