Washington, Jefferson, Madison, Monroe

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Washington, Jefferson, Madison, Monroe
Reiseblatt
DON N E RS TAG , 1 8 . O K TOB E R 2 0 1 2 · N R . 2 4 3 · S E I T E R 5
auf dem kleinen Rundtisch mit Metallumrandung, damit die Karten nicht auf den
Boden fallen, eine Kaminuhr französischer Provenienz und, fast ein wenig verschämt in einer Ecke plaziert, eine Büste
des Empereurs Napoleon höchstselbst.
Auch im benachbarten Esszimmer sind
das Arrangement der Utensilien, Werkzeuge und Figurinen auf der Speisetafel ebenso wie die kunstvollen Besteckkästen eine
Hommage an die Kultur der Grande Nation, die auf den Hausherren und seine
Gattin zeitlebens eine starke Faszination
ausübten.
Ashlawn-Highland erinnert daran, dass
Monroe der letzte der Gründerväter war,
der ins Präsidentenamt kam. Monroe
kämpfte als junger Soldat an der Seite Washingtons im Unabhängigkeitskrieg. In
dem ikonographischen Gemälde „Washington crossing the Delaware“ des deutschen Malers Emanuel Gottlieb Leutze
steht Monroe, die amerikanischen Fahne
haltend, neben dem General. Eine Kopie
des historisch wenig authentischen Gemäldes – das Sternenbanner gab es in jener
Winternacht 1776 in dieser Form noch
nicht, und der Fluss ist eher dem Rhein bei
Leutzes Studienort Düsseldorf als dem Delaware nachempfunden – hängt im Muse-
Eine Hommage an Frankreich: Monroes Haus Ashlawn-Highland
um von Ashlawn-Highland, das Original
kann man im Metropolitan Museum of
Art in New York sehen. Gerade in einem
Wahljahr und angesichts einer zutiefst polarisierten politischen Landschaft in Amerika wird man in Ashlawn-Highland daran erinnert, wie unendlich weit Monroes
Epoche von der Gegenwart entfernt ist.
Der Präsident regierte in einer „Era of
Good Feeling“ genannten Zeit, und als er
1820 zur Wiederwahl antrat, fand sich
kein Gegenkandidat.
ber mangelnde Popularität
konnte sich auch George Washington nicht beklagen. Er hatte so viele Besucher, dass er sein
Haus Mount Vernon einmal mit einem
Hauch von Selbstmitleid eine „wohlausgestattete Taverne“ nannte. Allein für das
Jahr 1785 verzeichnen die Chroniken 432
Übernachtungen von Gästen. Die Abende, an denen George mit seiner Martha
auf der Terrasse des Haupthauses – von
der sich auch dem heutigen Besucher ein
wundervoller Blick über den Potomac bietet – in trauter Zweisamkeit verbrachte,
waren zu seinem und ihrem Leidwesen
sehr selten. Heute kommt Mount Vernon
auf eine Million Besucher pro Jahr und ist
Ü
damit das populärste historische Haus
der Vereinigten Staaten. Von der Hauptstadt ist es in einer Dreiviertelstunde über
den George Washington Parkway zu erreichen; auf der Fahrt kommt man durch die
hübsche Altstadt von Alexandria. Als der
Ort 1749 angelegt wurde, war Washington als siebzehnjähriger Landvermesser
mit von der Partie.
Wer sich heute dem „Vater der Nation“
nähert, kann in einem neuen, mit modernster didaktischer Technik und allerlei
interaktiven Displays ausgestatteten Museum den Lebensweg George Washingtons
nachgehen – gemeinsam mit den gelben
Bussen entsteigenden Schulklassen, die
täglich in großer Zahl nach Mount Vernon
pilgern. Gerade bei den Jüngeren begeistert das Biopic im „Fühlkino“, in dem unter anderem bei der Schilderung des strengen Winters im Lager von Valley Forge
1777/78 Kunstschnee von der Decke rieselt. Man erfährt in den verschiedenen Präsentationen, dass Mount Vernon zunächst
Georges Bruder Lawrence gehörte. Nach
dessen Tod 1752 wurde der erst zwanzigjährige George Besitzer von Mount Vernon, ein junger Mann voller Ambition und
mit einem wachen Auge für sich bietende
Chancen. Diese sah er vor allem im Immo-
Fotos Roland D. Gerste
bilienerwerb. Das heutige Anwesen, über
weite Strecken ein restaurierter Farmbetrieb mit streichelfähigen Nutztieren, ist
so groß, dass seine vollständige Erkundung einen ganzen Tag in Anspruch
nimmt – und der Besuch der drei Kilometer entfernten Whiskeydestille, auf die
man in den neunziger Jahren bei Ausgrabungsarbeiten stieß und die inzwischen
restauriert wurde, ist dabei noch nicht einmal inbegriffen.
So prächtig die heutige Mansion auf
den Besucher wirkt, so bescheiden war die
Urform des Hauses, in das die frisch verheirateten George und Martha Washington einzogen. Nur vier Zimmerchen und
der zentrale, heute fast einem Versammlungsraum gleichende Flur existierten damals, der bei geöffneten Türen einen
Blick von der zentralen Grünfläche, dem
Bowling Green, bis zum Tal des Potomac
bietet und in Zeiten vor Erfindung der Klimaanlage an heißen Sommertagen eine
leichte Brise einzufangen vermochte. Die
Washingtons und ihre Heerschar von Bediensteten erweiterten das Haus kontinuierlich in den nächsten dreißig Jahren.
Nach beiden Seiten wurden stattliche Räume mit den damals hochgeschätzten, der
Renaissance nachempfundenen „palladi-
KANAD
KANADA
ANADA
Boston
New York
New
York
Lake
Lake Erie
Pennsylvania
VEREINIGTE STAATEN
Ohio
Atlantik
West
Richmont
Virginia
Kentucky
North
rth Carolina
Carolina
No
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Hier wurde die Verfassung ausgebrütet: Madisons Anwesen Montpelier.
11395 Constitution Highway,
Montpelier Station VA 22957,
Telefon: 001/540/6 72 27 28 (Visitor
Center: Durchwahl 140), Internet:
www.montpelier.org; November
bis März täglich von 9 bis 16 Uhr,
April bis Oktober täglich von 9
bis 17 Uhr geöffnet.
쐽 Thomas Jefferson: Monticello,
931 Thomas Jefferson Pkwy, Charlottesville, VA, Telefon: 001/434/
9 84 98 00, Internet: www.monticello.org; täglich geöffnet, die exakten Zeiten kann man dem interaktiven Kalender auf der Website
entnehmen.
쐽 James Monroe: Ashlawn-Highland, 2050 James Monroe Parkway, Charlottesville, VA 22902, Telefon: 001/434/2 93 80 00, Internet:
www.ashlawnhighland.org; April
bis Oktober täglich von 9 bis 18
Uhr, November bis März täglich
von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
쐽 George Washington: Mount Vernon, am Ende des George Washington Parkway zehn Kilometer
südlich von Alexandria gelegen,
Telefon: 001/703/7 80 20 00, Internet: www.mountvernon.org; April
bis August täglich von 8 bis 17
Uhr, März, September, Oktober
täglich von 9 bis 17 Uhr, November bis Februar täglich von 9 bis
16 Uhr geöffnet.
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쐽 James Madison: Montpelier,
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ie Innenräume des Herrenhauses sind reich an Kunstgegenständen und Porzellan, auch an
Büchern und an wissenschaftlichen, vor allem geodätischen Instrumenten. Der General und Farmer galt Zeitgenossen nicht als ein Intellektueller, belesen war Washington indes in hohem
Maße. Landwirtschaftliche Literatur
stand bei seiner Lektüre in seinem Arbeitszimmer am südlichen Ende des Erdgeschosses obenan, doch las er auch Gazetten, die ihn über die Weltereignisse auf
dem Laufenden hielten. Er war gut informiert und gab bei seinem Abschied vom
Präsidentenamt seinen Nachfolgern und
der Nation die Empfehlung mit auf den
Weg, sich aus den Streitereien der Alten
Welt heraus zu halten – ein Wunsch, der
sich spätestens im zwanzigsten Jahrhundert für Amerika als unerfüllbar erwies.
Washington war sich bewusst, dass er
in Zeiten epochaler Umwälzungen lebte.
Nachdem die amerikanischen Kolonisten
eine als ungerecht empfundene Regierung, die des englischen Königs, abgeschüttelt hatten, folgten ihnen binnen weniger Jahre die Verbündeten aus dem Unabhängigkeitskrieg, die Franzosen. Im
zentralen Hausflur hängt das Artefakt
mit der größten symbolischen Bedeutung
in Mount Vernon: der Schlüssel zur Bastille, deren Erstürmung am 14. Juli 1789 der
Auftakt zur zweiten großen Revolution
der Epoche war. Sein französischer Mitstreiter, der ihm wie ein Adoptivsohn ans
Herz gewachsene Marquis de Lafayette,
hatte Washington den Schlüssel geschenkt. In Mount Vernon hängt er noch,
während die Bastille längst verschwunden ist.
Im Master Bedroom des Obergeschosses nahm George Washington am 14. Dezember 1799 Abschied von dieser Welt.
Seine letzten Worten waren: „Tis well!“
Sie galten dem von ihm mitgeschaffenen
neuen Land. Ob auch der am 6. November
Gewählte eines Tages eine solche Bilanz
wird ziehen können?
Präsidentenhäuser
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an windows“ angefügt, die aus drei Teilen
bestehen. Außerdem erhielt das Haus eineinhalb zusätzliche Stockwerke. Und die
„piazza“ genannte Terrasse mit den bis unter den Dachfirst reichenden Säulen gaben Mount Vernon ein besonders imponierendes Auftreten. Vollendet wurde das
Haus erst 1787, als auf die zentrale Cupola
die schmiedeeiserne Wetterfahne in Gestalt einer Taube angebracht wurde. Es
war ein Domizil, wie man es in dem gerade seine Souveränität erlangten Land
kaum ein zweites Mal fand. „Kein Anwesen in den Vereinigten Staaten“, stellte
der Hausherr 1790 zufrieden fest, „ist so
wunderschön gelegen.“
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D i e s e ex p e d i t i o n s t a u g l i c h e n S c h l a u c h b o ote e r m ö g l i c h e n b e s o n d e r s i n te n s i ve
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a r te n r e i c h e T i e r we l t: S i c h te n S i e Kö n i g s a l b a t ro s s e u n d G e l b a u g e n p i n g u i n e
u n d e n td e c ke n S i e d i e H e i m at vo n S e e l ö w e n u n d Wa l e n. Au c h k u l tu re l l d r i n g e n
S i e ti ef i n d i e G e h e i m n i s s e d e s L a n d e s
vo r: L a s se n Si e s i c h vo n d e n Vo r träg e n
ve r s i e r te r E x p e r te n fe s s e l n u n d fo l g e n
Si e d e n S pu re n d e r Ure inwo h n e r mi t
e i n e m M a o r i. B e k a n nte H ö h e p u n k te
u n d a u ß e rg ewö h n l i c h e E x p e d i ti o n s z i e l e
m ac h e n Ih re R e i s e zu e i n e r u nve rg l e i c hl i c h e n Er fa h r u n g a m En d e d e r We l t.
Höhepunk te
■ Unberühr te Regionen erkunden:
N e u s e e l a n d s g a n ze V i e l f a l t a u f
e i n e r s p e k t a k u l ä r e n R o u te.
■ N a h a n d e n Wu n d e r n d e r N a t u r :
D i e we n d i g e B R E M EN d r i n g t mit
ma ximal 164 Gästen tief in ursprüngliche Welten ein, die anderen Schif fen
ve r b o r g e n b l e i b e n.
■ Expedition pur:
B e i z a h l r e i c h e n Zo d i a c f a h r te n u n d
-anlandungen erleben Sie die faszin i e r e n d e N a t u r u n d T i e r we l t.
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R e n o m m i e r te E x p e r te n b r i n g e n
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Ballindamm 25 · 20095 Hamburg
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