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Kölner Sonntagskonzerte 5 Iestyn Davies Lawrence Power Britten Sinfonia Nico Muhly Sonntag 21. Juni 2015 18:00 Bitte beachten Sie: Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an den Garderoben Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen Ihnen Stofftaschentücher des Hauses Franz Sauer aus. Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Mobiltelefone, bei sich haben: Bitte schalten Sie diese unbedingt zur Vermeidung akustischer Störungen aus. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind. Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir Sie um Verständnis, dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen so schnell wie möglich Zugang zum Konzertsaal zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens in der Pause einnehmen. Bitte warten Sie den Schlussapplaus ab, bevor Sie den Konzertsaal verlassen. Es ist eine schöne und respektvolle Geste gegenüber den Künstlern und den anderen Gästen. Mit dem Kauf der Eintrittskarte erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihr Bild möglicherweise im Fernsehen oder in anderen Medien ausgestrahlt oder veröffentlicht wird. Kölner Sonntagskonzerte 5 Iestyn Davies Countertenor Lawrence Power Viola Britten Sinfonia Nico Muhly Dirigent Sonntag 21. Juni 2015 18:00 Pause gegen 18:50 Ende gegen 19:50 PROGRAMM Benjamin Britten 1913 – 1976 Lachrymae. Reflections on a song of John Dowland op. 48a (1950/1976) arrangiert für Viola und kleines Streichorchester Lento Allegretto, andante molto Animato Tranquillo Allegro con moto Largamente Appassionato Alla Valse moderato Allegro marcia Lento L’istesso tempo Antonio Vivaldi 1678 – 1741 Stabat Mater f-Moll RV 621 (1712?) für Alt und Streicher Stabat Mater dolorosa (Largo) Cujus animam (Adadgio) Quam tristis (Andante) Quis est homo (Largo) Quis non posset (Adagissimo) Pro peccatis suae gentis (Andante) Eja mater (Largo) Fac ut ardeat (Lento) Amen (Allegro) Igor Strawinsky 1882 – 1971 Concerto en Ré (1946) für Streichorchester Vivace – Moderato – Con moto – Moderato Arioso. Andantino Rondo. Allegro Pause 2 Nico Muhly *1981 Sentences (2015) für Countertenor und Kammerorchester Text von Adam Gopnik Part one Part two Part three Part four Part five Part six Part seven Kompositionsauftrag von Barbican Centre London, KölnMusik, Festival de Saint-Denis und Britten Sinfonia Deutsche Erstaufführung 3 DIE GESANGSTEXTE Antonio Vivaldi Stabat Mater f-Moll RV 621 für Alt und Streicher Sequentia (in Festo Septem Dolorum B. M.V.) Sequenz (zum Fest der Sieben Schmerzen der Hl. Jungfrau) Stabat Mater dolorosa juxta crucem lacrimosa dum pendebat Filius; Cuius animam gementem contristatam et dolentem pertransivit gladius. Christi Mutter stand mit Schmerzen Bei dem Kreuz und weint von Herzen, Als ihr lieber Sohn da hing. Durch die Seele voller Trauer, Seufzend unter Todesschauer, Jetzt das Schwert des Leidens ging. O quam tristis et afflicta fuit illa benedicta Mater Unigeniti. Quae moerebat et dolebat pia Mater dum vivebat nati poenas incliti. Welch ein Weh der Auserkornen, Da sie sah den Eingebornen, Wie er mit dem Tode rang. Angst und Trauer, Qual und Bangen, Alles Leid hielt sie umfangen, Das nur je ein Herz durchdrang. Quis est homo qui non fleret Matrem Christi si videret in tanto supplicio? Quis non posset contristari Christi Matrem contemplari dolentem cum Filio? Wer könnt ohne Tränen sehen Christi Mutter also stehen In so tiefen Jammers Not? Wer nicht mit der Mutter weinen, Seinen Schmerz mit ihrem einen, Leidend bei des Sohnes Tod? Pro peccatis suae gentis vidit Jesum in tormentis et flagellis subditum. Vidit suum dulcem natum et moriendo desolatum dum emisit spiritum. Ach, für seiner Brüder Schulden Sah sie Jesus Marter dulden, Geißeln, Dornen, Spott und Hohn. Sah ihn trostlos und verlassen An dem blutgen Kreuz erblassen, Ihren lieben, einzgen Sohn. Eja Mater, fons amoris, me sentire vim doloris fac, ut tecum lugeam. Fac ut ardeat cor meum in amando Christum Deum ut sibi complaceam. Gib, o Mutter, Born der Liebe, Dass ich mich mit dir betrübe, Dass ich fühl die Schmerzen dein. Dass mein Herz von Lieb entbrenne, Dass ich nur noch Jesus kenne, Dass ich liebe Gott allein. Amen. Amen. 4 Nico Muhly Sentences (2015) für Countertenor und Kammerorchester Text von Adam Gopnik ONE EINS Life is sentences A series of sentences A chain of sentences A chain that links A chain that bites A chain that breaks Encoded sentences decoded eroded A string of words becomes a sign of life. Das Leben besteht aus Sätzen einer Reihe von Sätzen einer Kette von Sätzen einer Kette die verbindet einer Kette die greift einer Kette die reißt kodierten Sätzen dekodierten erodierten eine Reihe von Wörtern wird zum Lebenszeichen. Sentences and sentiment They fill each one the other The two are never one To tell them apart is hard To pry them apart is harder Sätze und Gefühle erfüllen sich gegenseitig Die zwei sind niemals eins Sie unterscheiden ist schwer sie gewaltsam zu scheiden noch mehr What keeps the world together is a grammar When everyone wants to make every sentence a sentiment Can someone see that every sentiment is merely a sentence? Was die Welt zusammenhält ist eine Grammatik Jeder will aus jedem Satz TWO ZWEI The chain turns thirteen times before the link breaks The chain turns thirteen times before the link makes this sound: Die Kette läuft dreizehn Mal um bevor das Glied zerspringt Die Kette läuft dreizehn Mal um bevor das Glied so klingt wie jetzt: Everything, Everything, Is a phrase: The flower The shell Or the bicycle chain Alles, alles ist ein Satz: die Blume die Muschel oder die Fahrradkette The weak link of the chain is the one that’s most revealing The weak link in the chain shows all the chain has been concealing. Das schwächste Glied der Kette kann uns am meisten sagen das schwächste Glied zeigt uns Dinge die in ihr verborgen lagen. The one that makes the sound becomes the one, who, turning round, Das welches man nun hört ist das was umlaufend zuletzt ein Gefühl machen Aber versteht jemand dass jedes Gefühl bloß ein Satz ist? 5 will stop and make this sound: so stockt und klingt wie jetzt: The way to fix the chain is to listen to the sound it makes and then adjust, anticipate and listen and adjust Anticipate and listen and adjust Die Kette kann man reparieren indem man ihrem Klang zuhört und dann justiert, prognostiziert und hinhört und justiert prognostiziert und hinhört und justiert Every chain that turns has a slip or chink within it. Find the pattern and you control it. This machine takes you places With no one to say no: Morcom and I — the two of us — go together. We cycle till the stars come out. Jede Kette die umläuft rutscht durch hat Spiel oder klingelt find ihren Rhythmus heraus und du beherrschst sie. Diese Maschine bringt dich an Orte wo niemand dir sagt Nein: Morcom und ich – wir sind zu zweien – reisen zusammen. Wir radeln bis man die Sterne sieht. THREE DREI Dear Mrs. Morcom, I want to say how sorry I am about Christopher. I will never find a companion so charming, so unconceited, so brilliant, who shines so. I regarded my interest in my work — his interest in my work – in astronomy as something to be shared, something done together. He felt the same, I think. I’m glad the stars were shining on Saturday to pay their tribute to him. Sehr geehrte Mrs. Morcom, was mit Christopher geschehen ist, tut mir unendlich leid. Nie wieder werde ich einen so liebenswerten, uneingebildeten und brillanten Gefährten mit einer solchen Ausstrahlung finden. Mein Interesse an meiner Arbeit und sein Interesse an meiner Arbeit – der Astronomie – war für mich etwas, was man teilte, was wir gemeinsam machten. Ich glaube, dass er es auch so sah, und bin froh, dass die Sterne am Samstag geschienen haben, um ihm ihren Tribut zu zollen. Yours Yours Yours Ours Yours Ihr Dein Ihr Unser Dein FOUR VIER A zero and a one and someone to see them A tape and a card under someone’s eye The sums of the world are the sum of two digits A zero and a one and everything’s solved. Eine Null und eine Eins und jemand der sie liest ein Band und eine Karte unter jemandes Blick die Summe zweier Ziffern sind die Summen der Welt eine Null und eine Eins und es ist alles gelöst. Look at the women whom we call computers. They do sums all day Anything they do could be done with a zero, a one, and an eye. Schau die Rechnerinnen die wir »Computer« nennen sie addieren den ganzen Tag Alles was sie tun ließe sich mit einer Null, einer Eins und einem Auge machen. 6 The universal machine’s just a card with a puncture A hole in its centre A tape pulling through It turns this way or that and each turn that it follows does the work of the mind Die Universalmaschine ist einfach eine Karte mit Lochung einem Loch in der Mitte durch sie läuft ein Band sie dreht sich so oder so und mit jeder Drehung verrichtet sie Geistesarbeit All the work minds can do can be part of an »a machine« Alle Arbeit die der Geist tun kann kann Teil einer »A-Maschine« sein. Anything that comes in twos: Alles, was Zweiergruppen bildet: People sending postcards Lovers winking code Prisoners tapping walls People saying one, then two Leute die sich Karten schicken Pärchen die sich Code zublinzeln Gefangene die an Wände klopfen jemand der eins sagt, und dann zwei dazu jemand der erst ich sagt und dann du Someone saying me, then you Two terms and one eye That’s the whole of the mind Zwei Terme und ein Auge all unser Denken ist nicht mehr A zero, a one and the soul’s left behind. eine Null, eine Eins und die Seele schaut hinterher. FIVE FÜNF The answer isn’t deep at all The first word you find in the message is »nothing« or else a report on the rain. Die Antwort ist nicht kompliziert Zuerst in der Nachricht kommt das Wort »nichts« oder ein Bericht über Regen. Nothing or the weather keine besonderen Ereignisse These two together offer a handhold Offer a way up the cliff of the code Nichts oder das Wetter keine besonderen Ereignisse ein Handgriff zum Klettern sind beide zusammen zum Erklimmen der Route am Kliff des Codes The cry of the soldier The truth of the war Der Schrei des Soldaten die Wahrheit des Kriegs A lone German soldier How does he feel? Tricked, lonely, He feels so remote. Nothing has happened, Grey field by the sea Nothing has happened but … Ein deutscher Soldat dort wie er sich wohl fühlt? Betrogen, verlassen so einsam und fern. Nichts ist geschehen, graues Feld dort am Meer nichts ist geschehen doch … The first crib is nothing the second’s the rain What’s happening there? Nothing is happening Everything’s plain Except the weather And that’s always rain Der erste Crib ist nichts und der zweite der Regen Was gibt es Neues? Es gibt hier nichts Neues alles auf Spur bis auf das Wetter es regnet ja nur 7 SIX SECHS This test I have in mind has three participants: A man, a woman, and one that’s left unknown. The test I have in mind has this complexity. The man’s the one who throws me off the hunt. The woman keeps me on it. Ich denke an einen Test mit drei Beteiligten: einem Mann, einer Frau und einem der unbekannt bleibt. Der Test der mir vorschwebt ist komplex. Der Mann ist derjenige der mich von der Spur abbringt. Die Frau hilft mir sie weiter zu verfolgen. Der Fragesteller stellt Fragen: »Mann oder Frau?« »Was sind Sie?« Antworten Sie, dann rate ich … Lassen Sie mich raten! Schauen Sie: Ich finde es heraus. The questioner asks questions: »Man or woman?« »Which are you?« Answer and I’ll guess … Let me guess! See: I’ll know. The man might be a program Der Mann könnte ein Programm sein eine Maschine die klingt wie lebendig: Mensch und Maschine fusioniert, ist das Programm gut ausgeführt. A machine that sounds alive And if the program’s rightly done, machine and man are one. Do you wear red when you go out at night? Why do you ask? Do you wear red when you go out at night? That’s a very good question. (That’s her. She’s helping me.) Do you bake bread when you wake up? Why is that a very good question? Tragen Sie Rot wenn Sie abends ausgehen? Warum fragen Sie das? Tragen Sie Rot wenn Sie abends ausgehen? Das ist eine sehr gute Frage. (Das ist sie. Sie hilft mir.) Backen Sie Brot, wenn Sie aufstehen? Warum ist das eine sehr gute Frage? The question that matters most Gets a rhetorical return: Are you human or not? The most human answer is to ask yourself again Why ask at all? That’s a good response. I think I know. The woman’s there. But man or robot? You can never tell. Die wichtigste Frage erhält eine rhetorische Erwiderung: Sind Sie ein Mensch oder nicht? Die menschlichste Antwort ist es sich nochmals zu fragen Warum überhaupt fragen? Das ist eine gute Antwort. Ich glaube ich weiß es. Dies ist dann die Frau. Aber Mann oder Roboter? Nie weiß man’s genau. We read structure into chaos Wir lesen Struktur aus Chaos heraus Bedeutung aus Sinnlosem Intentionen aus in der Luft erzeugten Tönen Der Turing-Test ist vielleicht nur ein Test Meaning into nonsense Purpose into sounds made in the air The Turing test may only be a test of 8 The anxiety we find when then at last we see that ambiguity der Ängste auf die wir stoßen erkennen wir erst jene Mehrdeutigkeit die jeden Satz befreit. That makes each sentence free. The chain may break at random The heart may stop and stall and No algorithm can exist that ever will explain it all Die Kette mag zufällig reißen das Herz stillstehen mit einem Mal und ein Algorithmus der alles erklärt existiert auf keinen Fall. SEVEN SIEBEN The sentence that the judge intones is only one more sentence A chain that breaks in a pattern known since the first chain you discovered. Der Satz den leiernd der Richter spricht ist nur ein Satz von vielen eine Kette die nach einem Muster bricht das du kennst seit du Ketten erforscht hast. But your mother knows. Doch deine Mutter weiß es: Was there poison in the apple or A stupid accident Without a suicide’s romance? War Gift in dem Apfel oder war es einfach nur ein Unfall bar jeder Selbstmordromantik? So your mother says. Deine Mutter behauptet es. Was the sentence in the chain or only in your head? Does an algorithm matter when its analyst is dead? Gab es den Satz nun in der Kette oder nur in deinem Sinn? Bleibt ein Algorithmus wichtig schied sein Entdecker bereits hin? Hör deine Mutter sagen … deine Mutter weiß also … Hear your mother say … so your mother knows … The only thing we know — one thing that we know Is that no character can ever represent itself. No symbol stands for the thing it is. Das einzige was wir wissen – eines wissen wir – ist dass kein Zeichen sich je selbst repräsentieren kann. Kein Symbol steht für das Ding das es ist. The mind, set free, wants to say »I am« »it is« »you are« Wird der Geist befreit, will er sagen »ich bin« »es ist« »du bist« But then — the sentence comes the sentence ends Aber dann – kommt der Satz endet der Satz We cycle till the stars come out. Wir radeln bis man die Sterne sieht. © 2015 Adam Gopnik. All rights reserved. Deutsch: Sebastian Viebahn 9 ZU DEN WERKEN Benjamin Britten: Lachrymae. Reflections on a song of John Dowland op. 48a (1976) 1950 arbeitete der englische Komponist Benjamin Britten an seiner Oper Billy Budd, der der gleichnamige Roman des amerikanischen Schriftstellers Herman Melvilles (1819 – 1891) zugrunde liegt, dessen letzter literarischer Wurf, zwischen 1886 und 1891 geschrieben, dann lange verschollen, ehe das Manuskript 1924 entdeckt und publiziert wurde. Britten, damals 37 Jahre alt, komponierte sein Musiktheaterstück für das Londoner Royal Opera House Covent Garden, wo es am 1. Dezember 1951 unter seiner Leitung uraufgeführt wurde. Während er mit diesem großen Opus beschäftigt war, das übrigens schon 1952 in Wiesbaden seine deutsche Erstaufführung erlebte, unterbrach er die Arbeit daran, um ein Kammermusikwerk zu schreiben, in dem er sich auf ein Lautenlied des englischen Komponisten und Lautenvirtuosen John Dowland (wohl 1562 – 1626) bezieht. Dessen eindrucksvolle Musik hatte Britten über den Tenor Peter Pears (1910 – 1986) kennen gelernt, der Werke des SpätrenaissanceKünstlers, der zeitweilig auch in Frankreich, Deutschland und Italien wirkte, schon recht früh in sein Repertoire aufgenommen hatte. Als Pears und Britten in den 1940er Jahren künstlerische und schließlich auch Lebenspartner wurden, avancierte die Musik Dowlands zum Gesprächs- und eben auch zum Kompositionsthema. 1604 hatte Dowland unter dem Titel Lachrymae or Seven Teares and other consort music eine Sammlung von fünfstimmigen Instrumentalstücken für Laute plus Violen (bzw. Violinen) veröffentlicht. Und darin befindet sich auch das Stück Captaine Dijorie Piper, his Galliard, das Dowland schon ein paar Jahre zuvor, in seiner überhaupt ersten Publikation The First Booke of Songes or Ayres von 1597 als Lied präsentiert hatte: »If my complaints could passion move« (»Wenn meine Klage könnt Mitleid regen«). Die ersten acht Takte dieses Songs bilden das Sujet, über die Britten in seiner Lachrymae in vielen Varianten reflektiert (er selbst spricht im Untertitel von Reflexionen). Im Eröffnungsteil der insgesamt zwölf kurzen Abschnitte, die attacca ineinander übergehen, bildet ein markantes Motiv, das aus dem ersten Dowland-Takt kondensiert ist, die Referenzschicht. Dann wendet 10 sich Britten weiteren Aspekten des Ausgangsmaterials zu, stets aphoristisch und knapp, und er zitiert in der sechsten »Reflexion« mit der Überschrift Appassionato ein weiteres Lied von Dowland: »Flow my Teares« (»Fließt meine Tränen«), das dieser zuerst in seinem 1600 erschienenen The Second Booke of Songes or Ayres publiziert hatte und mit ihm – nun als Lachrymae antiquae – die vier Jahre später publizierten instrumentalen Lachrymae eröffnete. Brittens Lachrymae ist gleich ein mehrfaches Bekenntnis zur Musik Dowlands und der in ihr kündenden existentiellen Thematik von Liebe und Trauer, die im Schlussteil dieser produktiven Aneignung nach dreieinhalb Jahrhunderten dann ganz offenbar wird: Britten lässt jetzt die vollständige Originalmelodie plus der ursprünglichen Dowland-Harmonie erklingen. Gewidmet ist die Kammermusikversion von Lachrymae dem schottischen Bratscher William Pimrose (1904 – 1982), den Britten 1949 während einer Konzertreise in den USA kennengelernt hatte; beide – Britten als Pianist – spielten auch die Uraufführung des Stück am 20. Juni 1950 beim Aldeburgh Festival. Offenbar war Britten das Werk sehr wichtig, denn 1976, in seinem letzten Lebensjahr, erstellte er eine zweite Fassung davon, in der er den Klavierpart für Streicher setzte. Diese Version widmete er dem bedeutenden britischen Bratscher Cecil Aronowitz (1916 – 1978). Antonio Vivaldi: Stabat Mater Vermutlich 1712 komponiert der schon in Oberitalien und anderswo in Europa durch seine Instrumentalmusik sehr bekannte Antonio Vivaldi als 34-Jähriger wohl sein erstes geistliches Werk. Allerdings schreibt er dieses nicht für eine der Kirchen seiner Heimatstadt Venedig, sondern im Auftrag der Confederazione dell’oratorio di San Filippo Neri im lombardischen Brescia. Und dort, in der Kirche Santa Maria della Pace, wurde das Stabat Mater für Altus, – ob Kastrat oder falsettierenden Counter ist nicht überüberliefert – und Streicher (plus Orgel) wohl am 18. März 1712 uraufgeführt, dem Gedenktag der Sieben Schmerzens Mariens (Papst Pius VII. verfügte 1814, dass dieser »Dolores«-Tag in der Gesamtkirche gefeiert wird und legte mit dem 15. September einen nun verbindlichen Tag fest). Die sieben Schmerzen 11 der Heiligen Jungfrau sind: 1. Darstellung Jesu im Tempel mit Weissagung Simeons, 2. Flucht nach Ägypten vor dem Kindermörder Herodes, 3. Verlust des zwölfjährigen Jesus im Tempel, 4. Begegnung Jesu mit seiner Mutter am Kreuzweg, 5. Kreuzigung und Sterben Christi, 6. Kreuzabnahme und Übergabe des Leichnams an Maria, 7. Grablegung Jesu. Der liturgischen Zeremonie der »Septem Dolorum Beatae Mariae Virginis« liegt der bis heute weidlich vertonte Stabat-mater-Text zugrunde, dessen mittelalterlicher Verfasser immer noch nicht geklärt ist. Die Forschung nimmt an, dass dies womöglich Papst Innozenz III. oder einer der beiden Franziskaner Iacopone da Todi oder Johannes Bonaventura gewesen sein könnten. Das Gedicht »Stabat mater dolorosa« (»Es stand die Mutter schmerzerfüllt«) besteht aus zwanzig (Halb-)Strophen, von denen Vivaldi jedoch nur die ersten zehn verwendet hat. Das musikalische Material der Strophen 1 bis 3, eine behutsame, zurückhaltende Klangsetzung, wiederholt er für die Strophen 4 bis 6 (freilich auf nun anderen Text) wortwörtlich. Die Stimme ist hier alles andere als virtuos, sondern erhaben und getragen, entsprechend die Orchestrierung. Der durchgängige metrische Rhythmus suggeriert allerdings Prozession, schreitendes Gehen durch den so imaginierten Schmerzensweg Marias, ähnlich der Via Dolorosa, dem Leidensweg Christi. Passend dazu die harmonischen Landschaften, düster-dunkle Modulationen in Moll. Bewegter, emotional noch ergreifender, auch mit ausgeklügelten musik-rhetorischen Mitteln, um die Bedeutung einzelner Wörter durch chromatische Linien und größere Intervallsprünge hervorzuheben, gestalten sich die Sätze 7 bis 9, um im Schlusssatz mit dem »Amen« als einzigem Wort das Höchstmaß an gesanglicher Virtuosität in diesem Werk zu erreichen und es im Trost spendenden und die Auferstehung Christi symbolisierenden C-Dur enden zu lassen. Dem italienischen Komponisten, Dirigenten und Musikschriftsteller Alfred Casella (1883 – 1947) ist es zu verdanken, dass Vivaldis Stabat mater, das wie alle seiner über fünfzig sakralen Werke nach dem Tod, wenn nicht schon zu Lebzeiten in Vergessenheit geriet, einen Platz in der heutigen Musikpraxis einnimmt. 1939 dirigierte er in Siena die erste Wiederaufführung des Werkes, für die er es seinen Ansprüchen gemäß instrumentierte, und sagte dazu: »Dieses Stabat mater würde allein genügen, um seinem Verfasser eine bedeutende Stelle in der Musikgeschichte zu sichern.« 12 Igor Strawinsky: Concerto en Ré 1946, da lebte Igor Strawinsky bereits seit sechs Jahren in Hollywood und war seit einem Jahr Staatsbürger der USA, erreichte ihn die Bitte des Schweizer Dirigenten und Mäzen Paul Sacher (1906 – 1999) um ein Werk für Streicher anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des Baseler Kammerorchesters (das bis 1987 existierte). Es war der erste Auftrag, den Strawinsky nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs aus Europa erhielt. Der Komponist reagierte recht positiv – er und Sacher hatten seit den 1930er Jahren wiederholt zusammengearbeitet –, wenngleich er in seinem Antwortschreiben einige Einschränkungen machte: »Bitte lassen Sie mich wissen, wie lange das Stück dauern sollte. Wenn es 10 – 12 Minuten sein sollen, so wie die Brandenburgischen Konzerte von Bach, könnte ich die Möglichkeit ins Auge fassen, eine derartige Komposition zu schaffen (Streichinstrumente – perfekt), andernfalls zögere ich, da meine Zeit bereits buchstäblich Woche für Woche bis zum Sommer 1947 ausgebucht ist.« Sacher war damit gleich einverstanden und so machte sich Strawinsky ans Werk. Das dann zwölfminütige Resultat nannte er Concerto en Ré, auch »Basler Concerto« genannt, ein dreisätziges Stück mit einem karg-herben, knochigen, zugleich leicht ironischen Charakter, wurde am 27. Januar 1947 durch das Baseler Kammerorchester unter der Leitung seines Gründers Paul Sacher uraufgeführt. Und der hatte den Komponisten um einen Werkkommentar fürs Programmheft gebeten, den Strawinsky allerdings verweigerte. Er schrieb an Sacher: »In Bezug auf den Artikel über mein Concerto, um den Sie mich für Ihre ›Mitteilungen‹ bitten, bedauere ich, dass ich nicht die notwendige Zeit finde, da ich momentan einfach überlastet bin. Außerdem, was könnte man dazu sonst sagen, ich meine nur, dass das Werk für Streichorchester komponiert wurde (wie man im Folgenden sehen wird), aus drei Teilen besteht (was man in Ihren Programmen sowieso lesen wird) und es zum geringsten Teil atonal ist (aber, glauben Sie nicht, dass es dem Publikum nicht vielleicht eine besondere Freude bereiten könnte, das selbst zu entdecken?).« Was das Publikum allerdings nicht entdeckt, ist, dass Sacher Strawinsky nach der Uraufführung bat, die doch recht 13 umfangreiche Streicherbesetzung (je acht erste und zweite Geigen, sechs Bratschen und Celli sowie vier Kontrabässe), etwas zu reduzieren. Strawinsky kam dem Wunsch nach und überarbeitete an manchen Stellen seines »Concerto in D« die Instrumentation, damit das Stück auch mit zwei Kontrabässen funktioniert. Nico Muhly: Sentences Stil- oder Genregrenzen kennt der 1981 im US-amerikanischen Bundesstaat Vermont geborene, heute in New York lebende Komponist Nico Muhly ebenso wenig wie »das« ästhetische Konzept. »Stil«, so sagt er selbst, »kann man nicht planen; wenn du deinen Stil geplant hast, ist es schon zu spät. Bei mir geht es eher darum, herauszufinden, was die Musik tun soll, was der Antrieb dahinter ist. Ich entwickle eine Art Fahrplan, dann stellen sich die Noten gewissermaßen von selbst ein. Das musikalische Genre spielt heutzutage keine Rolle mehr. Ich schreibe die Musik die ich gern höre und die am besten reflektiert, wer ich als Musiker und als Person bin.« Muhly, der auch als Arrangeur und Keyboarder für Philip Glass gearbeitet hat, bewegt sich mit seiner Musik in erstaunlich vielen verschiedenen Klanglandschaften. So arrangierte er Songs für isländische Postrockband Sigur Rós und den amerikanischen Singer-Songwriter Rufus Wainwright, komponierte Werke für das New York Philharmonic und die Geigerin Hilary Hahn. Oft und gerne arbeitet er in seinen Stücken mit Repetitionen, lässt die physiognomische Gestalt durch »Drones«, mehrfach wiederholte Strukturen, grundieren, über die sich, so ein Solokonzert oder wie in seinem jüngsten Stück, dem siebenteiligen Liedzyklus Sentences auf Texte des amerikanischen Schriftstellers Adam Gopnik (* 1956), das mithin durchaus einprägsame Melos des Solisten legt. In dem dreißigminütigen Stück Sentences für Countertenor und Kammerorchester, das 2015 als Auftragswerk von Barbican Centre London, KölnMusik, Festival de Saint-Denis und Britten Sinfonia entstanden ist, greifen Muhly und sein Librettist Adam Gopnik Aspekte aus dem Leben und Werk des britischen Mathematikers und Computertheoretikers Alan Turing (1912 – 1954) auf. Die Uraufführung 14 erlebten die »Sätze« am 6. Juni 2015 im Londoner Barbican Centre – mit dem Countertenor Iestyn Davies, der Britten Sinfonia und dem Komponisten als Dirigenten; heute findet in der Kölner Philharmonie die deutsche Erstaufführung statt, mit denselben Interpreten. Stefan Fricke 15 Nico Muhly über »Sentences« Sentences ist eine dreißigminütige, in Zusammenarbeit mit Adam Gopnik entstandene Reflexion über mehrere Episoden aus Alan Turings Leben und Werk. Turing lebte nicht nur ein Leben, sondern sozusagen viele verschiedene – im Zentrum seiner Arbeit stand allerdings meiner Ansicht nach eine Reihe sehr musikalischer Anliegen. Schon der Vorstellung des Entschlüsselns von Chiffren und Codes haftet etwas Musikalisches an; das französische Wort für Vom-Blatt-Spielen ist déchiffrage, also Entschlüsseln. Aus Turings Beschäftigung mit dem Enigma-Code in der Kriegszeit ergaben sich später in seinem Leben ein nuancierteres Verhältnis zu Codes und das Konzept einer künstlichen Intelligenz, die noch ursprünglich, aber emotional (und philosophisch) komplex war. In Sentences führt eine Countertenor-Solostimme – die von Iestyn Davies, die nicht unbedingt für Turings eigene Stimme steht –, durch die verschiedenen Episoden. Das Stück beginnt in einer optimistisch-nervösen Stimmung, die gewissermaßen die Beziehung zwischen Grammatik und Verstehen verwischt. Der zweite Teil zeichnet das Bild eines Jugendlichen, der völlig fasziniert ist von der Kette seines Fahrrads und ihren Mechanismen, deren Unvollkommenheiten er besonders eingehend untersucht. Das Orchester agiert hier wie eine gigantische, gefährliche Maschine in groß angelegten, dreizehntaktigen Mustern, die in konstanten Zyklen wiederkehren und abrupt zum Stillstand kommen. Wir werden ermuntert zum Justieren, Vorausschauen und Hinhören – »Adjust, anticipate, and listen«. Der Schluss von Teil zwei entwickelt das Bild des Fahrrads weiter zu einem Bild von Turing und seinem Freund Morcom in der Schule. Ohne Pause geht es dann in Teil drei zu einer stilisierten Version des Briefes über, den Turing an Morcoms trauernde Mutter schrieb, als sein Freund an Tuberkulose gestorben war, weil er infizierte Milch getrunken hatte. Hier operiert das Orchester wie ein großes Planetarium – entfernte Sterne, und nähere Insekten. Teil vier ist wieder ein Spiel mit mathematischen Obsessionen: »Die Universalmaschine ist einfach eine Karte mit Loch«. Hier zeichnet sich schon, ganz ohne jede Seelenromantik, die 16 Vorstellung vom menschlichen Geist als einer Reihe von Binärzahlen ab. Teil fünf leitet über zu Turings Aufgaben im Krieg und zu der Erkenntnis, dass selbst wichtige Codes banal sein und mit Berichten über das Wetter beginnen können oder damit, dass es nichts Neues gibt. Während diese Einsicht eine historisch wichtige déchiffrage nach sich zieht, sehen wir hier das Bild eines einsamen, sich langweilenden Soldaten, den man in eine schmutzige, grausige Realität gelockt hat. Die Stimme klingt sentimental, das Orchester dagegen ernst und streng. Teil sechs vollzieht einen Sprung zu den 50er Jahren und zum Turing-Test. Ein Teil des Ensembles, bestehend aus drei Bratschen, begleitet die Stimme, während Holzbläser imaginäre Antworten auf fiktive Fragen des Fragestellers intonieren. Es folgt eine längere, aufgewühlte Orchesterpassage, die ein Gefühl trostloser Einsamkeit heraufbeschwört. Der Schlussteil ist eine Coda, die verschiedene Thesen zu Turings angeblichem Selbstmord illustriert – einen vergifteten Apfel, Dementis der Mutter … Das Stück schließt ab mit der Sternenmusik aus Teil drei und verschiedenen Loops der Countertenorstimme über einer Textur von Glockenspiel, Crotales, Piccolo und Celesta. Die Diskussion über empfindungsfähige Computer ist mir immer emotional sehr überfrachtet vorgekommen: Wir vermenschlichen den Mars-Rover und stellen uns vor, wie einsam er sich auf dem staubigen Planeten fühlen muss. Doch jede Kommunikation, bei der der Gesprächspartner unsichtbar bleibt, kann eine Unterhaltung sein, die in nur eine Richtung verläuft. Verschickt man eine E-Mail, kann es sein, dass sie nie beantwortet wird – auch ist ungewiss, ob sie ankommt –, und bei einer Textnachricht kann es sein, dass sie zwar zugestellt, dann aber nie gelesen wird. Die Spannung, mit der man eine postwendende Antwort erwartet, wird umgehend durch die barsche, aber inhaltsleere Schroffheit einer automatischen Abwesenheitsbenachrichtigung gedämpft. Und wer schon einmal telefonisch sein Beileid aussprechen wollte und auf dem Anrufbeantworter die Stimme des Verstorbenen hören musste, der weiß, wie komplex ist, was eigentlich eine einfache Kommunikation in beide Richtungen sein könnte. Übersetzung ins Deutsche: Sebastian Viebahn 17 BIOGRAPHIEN Iestyn Davies Nach dem Abschluss seiner Studien in Archäologie und Anthropologie am St John’s College in Cambridge studierte Iestyn Davies an der Royal Academy of Music in London. Zu seinen OpernEngagements der letzten Zeit zählen Ottone in Monteverdis L’Incoronazione di Poppea an der Oper Zürich, der Glyndebourne Festival Opera und zuletzt in der Monteverdi-Reihe der Academy of Ancient Music, Arsace in Händels Partenope an der New York City Opera, Oberon in Brittens A Midsummer Night’s Dream an der Houston Grand Opera, der English National Opera und der Metropolitan Opera in New York, Apollo in Brittens Death in Venice an der English National Opera und bei seinem Debüt an der Mailänder Scala, Hamor in Händels Jephtha an der Welsh National Opera und der Opera National de Bordeaux, Steffanis Niobe am Royal Opera House Covent Garden, Unulfo und Bertarido in Händels Rodelinda an der Metropolitan Opera bzw. an der English National Opera sowie seine Debüts an der Lyric Opera of Chicago (in Rinaldo), an der Opéra Comique und bei den Festspielen in München und Wien (in George Benjamins Oper Written on Skin, in der er im März auch in der kanadischen Erstaufführung sang). Im Dezember vergangenen Jahres führte er als Countertenor-Solist Händels Messiah in fünf Konzerten mit dem New York Philharmonic auf. Als Konzertsänger gab Iestyn Davies Konzerte u. a. am Teatro alla Scala in Mailand (mit Gustavo Dudamel), im Concertgebouw Amsterdam und in der Tonhalle Zürich (mit Ton Koopman) sowie im Londoner Barbican, im Théâtre des Champs-Élysées, im Lincoln Centre, bei den BBC Proms in der Royal Albert Hall und in der Carnegie Hall New York. In der Saison 2012/2013 hatte er eine Residency in der Wigmore Hall. Zu den Orchestern, mit denen er zusammenarbeitete, zählen u.a das Bournemouth Symphony Orchestra, das London Philharmonic, die Britten Sinfonia, Concerto Köln, die Academy of Ancient Music und das Scottish Chamber Orchestra. Im Herbst und Winter 2014 arbeitete er in 18 Bachs h-Moll-Messe mit dem Cleveland Orchestra unter der Leitung von Franz Welser-Möst sowie mit dem Orchestra of the Age of Enlightenment unter Stephen Layton zusammen. Anfang Juni brachte er im Londoner Barbican Nico Muhlys neues, für ihn geschriebenes Werk Sentences zusammen mit der Britten Sinfonia (unter der Leitung des Komponisten) zur Uraufführung. Iestyn Davies wirkte an zahlreichen Einspielungen mit. Dazu zählen u. a. Händels Messiah, Händels Chandos Anthems (mit dem Orchestra of the Age of Enlightenment) und Flavio (mit der Early Opera Company), Bachs Oster-Oratorium BWV 249 (mit dem Retrospect Ensemble), der Live-Mitschnitt seines Solokonzerts in der Wigmore Hall (mit seinem Ensemble Guadagni), eine CD mit Kantaten von Porpora (mit Jonathan Cohen und Arcangelo), eine CD mit Arien von Guadagni (2012 ausgezeichnet mit dem Gramophone Award), eine DVD-Aufnahme von Monteverdis L’incoronazione di Poppea (in der Rolle des Ottone), Purcells Dido and Aeneas und Händels Rodelinda (Unulfo). Im April 2014 erschien The Art of Melancholy mit Liedern von John Dowland. Seine Aufnahme Arise, My Muse erhielt 2014 den Gramophone Award als beste Recital-Aufnahme. Iestyn Davies wurde 2010 mit dem Royal Philharmonic Young Artist of the Year Award, 2012 mit dem Gramophone Recital Award und 2013 bei den Critics’ Circle Awards for Exceptional Young Talent (Singer) ausgezeichnet. In der Kölner Philharmonie war Iestyn Davies zuletzt im Mai 2014 gemeinsam mit dem Pianisten Malcolm Martineau in einem Liederabend zu hören. 19 Lawrence Power Lawrence Power zählt zu den führenden Bratschisten der Gegenwart. Er musiziert mit Orchestern wie dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Chicago Symphony Orchestra, dem Boston Symphony Orchestra, dem Königlichen Concertgebouworchester Amsterdam, dem Royal Stockholm Philharmonic, dem London Symphony Orchestra und dem London Philharmonic Orchestra. In der Saison 2013/14 setzte Lawrence Power seine enge Zusammenarbeit mit Vladimir Jurowski fort mit der Uraufführung des neuen Bratschenkonzerts von James MacMillan sowie mit William Waltons Bratschenkonzert und Benjamin Brittens Lachrymae (mit dem London Philharmonic bzw. dem Russian National Orchestra). Weitere wichtige Konzerte gab Power mit dem BBC National Orchestra of Wales, der Academy of St. Martin in the Fields, dem Real Filharmonica Galicia und dem BBC Concert Orchestra (BBC Proms 2013). In der Saison 2012/13 war Lawrence Power zudem Residenzkünstler beim Bergen Philharmonic. In der Saison 2014/15 trat Power erneut bei den Festivals in Verbier und Salzburg auf, spielte im Lincoln Center in New York die Sinfonia concertante zusammen mit Joshua Bell und dem Mostly Mozart Festival Orchester unter David Zinman und debütierte beim Moscow State Symphony Orchestra. Aktuelle Höhepunkte sind sein Debüt beim Luzerner Sinfonieorchester und die Aufführung von Brittens Lachrymae mit der Britten Sinfonia. Lawrence Power verbindet eine regelmäßige Zusammenarbeit mit namenhaften Dirigenten wie Martyn Brabbins, Frans Brüggen, Sir Mark Elder, Vladimir Jurowski, Oliver Knussen, Susanna Mälkki, Sir Roger Norrington, Krzysztof Penderecki, Gerard Schwarz, Leonard Slatkin, Markus Stenz, Jan Pascal Tortelier und Ilan Volkov. Zudem ist er häufig zu Gast bei internationalen Musikfestivals, u. a. in Bonn, Verbier, Vancouver, Oslo, Tanglewood sowie in Edinburgh, Aldeburgh und Cheltenham in Großbritannien. 20 Im Zuge seiner Bemühungen, das Repertoire für Bratsche zu erweitern, hat Lawrence Power viele Werke uraufgeführt, die eigens für ihn geschrieben wurden, darunter Kompositionen von Sally Beamish, Luke Bedford, Charlotte Bray, John Kaefer, Colin Mathews, Olga Neuwirth, Mark-Anthony Turnage, Andrew Toovey und Huw Watkins. Lawrence Power hat zahlreiche Aufnahmen veröffentlicht. Er spielte Mozarts Sinfonia concertante ein (zusammen mit Maxim Vengerov), die Konzerte von Bartók, Britten, Rosza, Rubbra und Walton sowie Sonaten von Brahms und Schostakowitsch, aber auch Ersteinspielungen von Werken von Cecil Forsyth und York Bowen und die Gesamteinspielung aller Werke Hindemiths für Bratsche, die als Referenz-Aufnahme gilt. 2012 erschien Don Quixote mit dem Gürzenich-Orchester Köln unter Markus Stenz. In der zuletzt erschienenen Aufnahme mit Musik von Arthur Benjamin spielt Lawrence Power sowohl Bratsche als auch Geige. Nach Auszeichnungen bei vielen internationalen Wettbewerben, unter anderem beim Maurice-Vieux-Wettbewerb in Paris und als Gewinner des William-Primrose-Wettbewerbs in Kanada, wurde Lawrence Power für das renommierte BBC »New Generation Artists Scheme« ausgewählt. 2011 kam er auf die Shortlist für den Royal Philharmonic Society Instrumentalist Award. Neben seiner Karriere als Solist ist Lawrence Power auch als Kammermusiker sehr gefragt, u. a. als Mitglied des Nash Ensembles. Lawrence Power unterrichtet an der Zürcher Hochschule der Künste und ist Gründer und künstlerischer Leiter des West Wycombe Chamber Music Festivals. Er spielt eine seltene Viola von Antonio Brenzi (Bologna, ca. 1610), bei deren Erwerb er von der Nigel Brown Stiftung unterstützt wurde. In der Kölner Philharmonie war Lawrence Power zuletzt im Januar dieses Jahres mit der Academy of St Martin in the Fields unter der Leitung von Joshua Bell zu hören. 21 Britten Sinfonia Die Britten Sinfonia, gegründet 1992 und seither ideell ihrem Namensgeber, dem Komponisten Benjamin Britten, verpflichtet, gilt weltweit als eines der herausragenden Ensembles. Es hat sich gleichermaßen mit seiner musialischen Virtuosität wie mit seinen Programmgestaltungen, die Repertoire aus vier Jahrhunderten in intelligente Zusammenhänge bringen, einen Namen gemacht. Das Ensemble verzichtet bewusst auf einen festen Chefdirigenten oder musikalischen Leiter und arbeitet stattdessen mit vielen international renommierten Künstlern zusammen. Als »Associate Ensemble« ist die Britten Sinfonia regelmäßig im Londoner Barbican zu hören. Weitere Residenzen hat das Ensemble in Norwich und in Cambridge, wo es an der Universität auch das »Orchestra-in-association« ist. Darüber hinaus spielt die Britten Sinfonia eine Kammermusikreihe in der Wigmore Hall und gastiert regelmäßig bei den großen Festivals in Großbritannien, so u. a. auch beim Festival in Aldeburgh sowie bei den BBC Proms. 22 Konzertreisen nach Nord- und Südamerika sowie durch Europa haben international das Profil des Ensembles geschärft. Im August 2014 gab die Britten Sinfonia mit einer Tournee in sechs große Städte sein Debüt in Indien. Im vergangenen November war die Britten Sinfonia erneut in den USA zu Gast, mit Netia Jones’ Produktion von Benjamin Brittens Curlew River. In der kommenden Spielzeit wird die Britten Sinfonia mit Künstlerinnen und Künstlern wie Claire Booth, Oliver Knussen, Eddie Gomez, Colin Currie, Allison Bell, Netia Jones, Benjamin Grosvenor, Jeremy Denk und Ian Bostridge zusammenarbeiten. Auf den Programmen werden Uraufführungen u. a. von Elena Langer, Anna Clyne, Edward Nesbit und Daníel Bjarnason stehen. Einen großen Stellenwert in der Arbeit der Britten Sinfonia nehmen Musikvermittlungs- und Förderprojekte ein. In der Spielzeit 2015/2016 wird das Nachwuchsensemble der Britten Sinfonia, die Britten Sinfonia Academy, eigene Lunch-Konzerte spielen. Zudem richtet das Ensemble den Kompositionswettbewerb OPUS2016 aus, der es jungen, noch nicht verlegten Komponisten ermöglicht, einen professionellen Kompositionsauftrag zu erhalten. Die Britten Sinfonia wurde 2013 mit dem Royal Philharmonic Society Music Award für Ensembles ausgezeichnet. Zuvor war dem Ensemble 2009 der Chamber Music Award und 2007 der Ensemble Award verliehen worden. 2014 war die Britten Sinfonia für die Zusammenarbeit mit der Richard Alston Dance Company für einen Olivier Award nominiert. Die Britten Sinfonia spielt regelmäßig Aufnahmen für BBC Radio 3 und CD-Produktionen ein. Letztere wurden mit einem Gramophone Award, einem ECHO Klassik und der Nominierung für einen Grammy ausgezeichnet. In der Kölner Philharmonie war die Britten Sinfonia zuletzt im November 2010 zu hören. 23 Die Besetzung der Britten Sinfonia Flöte, Piccolo Emer McDonough Violine I Thomas Gould Marcus Barcham-Stevens Alexandra Raikhlina Gillon Cameron Alex Afia Oboe, Englischhorn Daniel Bates Klarinette, Bassklarinette Joy Farrall Violine II Alexandra Reid Suzanne Loze Judith Kelly Bridget Davey Fagott Andrea de Flammineis Posaune Byron Fulcher Viola Stephen Burnard Bridget Carey Jessica Beeston Bassposaune Paul Lambert Violoncello Caroline Dearnley Ben Chappell Christopher Allan Schlagzeug Jeremy Cornes Kontrabass Enno Senft Elena Hull 24 Nico Muhly Nico Muhly, geboren 1981 in Vermont und aufgewachsen in Providence, Rhode Island, machte seinen Studien abschluss in englischer Literatur an der Columbia University. 2004 erlangte er den Master in Music an der Juilliard School, wo er bei Christopher Rouse und John Corigliano studierte. Bereits während seines Studiums und insgesamt sechs Jahre arbeitete er als MIDIProgrammierer und Editor für den Komponisten Philip Glass. Nico Muhly schrieb Kompositionen für zahlreiche Ensembles, Solisten und Institutionen, so u. a. für das American Ballet Theatre, das American Symphony Orchestra, die Boston Pops, die Carnegie Hall, das Chicago Symphony Orchestra, den Schlagzeuger Colin Currie, den Countertenor Iestyn Davies, die Pianistin Simone Dinnerstein, die Geigerin Hilary Hahn, die Gotham Chamber Opera, das New York Philharmonic, die Opera Company of Philadelphia, das Opernballet der Pariser Oper, die Sopranistin Jessica Rivera, das Royal Ballet und das Seattle Symphony Orchestra. 2011 wurde seine Oper Two Boys, ein Auftragswerk für die Metro politan Opera, an der English National Opera (in einer Koproduktion mit der Metropolitan Opera) uraufgeführt. 2012 folgte die Uraufführung seiner Kammeroper Dark Sisters in New York. Als Performer, Arrangeur und Dirigent hat Nico Muhly mit Antony and the Johnsons, Bonnie »Prince« Billy, Doveman, Grizzly Bear, Jónsi aus der Band Sigur Rós und Usher zusammengearbeitet. Regelmäßig arbeitet Muhly auch mit den Künstlern des Labels Bedroom Community, das 2007 mit dem Erscheinen von Muhlys erstem Album Speaks Volumes gegründet wurde. Es folgten die Alben Mothertongue sowie 2012 Drones & Music, eine Zusam- 25 menarbeit mit dem Pianisten Bruce Brubaker, dem Geiger Pekka Kuusisto und der Bratschistin Nadia Sirota. Das Ensemble Los Angeles Master Chorale veröffentlichte die CD A Good Understanding mit Chormusik von Muhly. Muhlys Seeing is Believing wurde vom Aurora Orchestra auf CD aufgenommen. Ebenfalls auf CD erschien I Drink the Air Before Me, das Muhly zusammen mit dem Choreographen Stephen Petronio schrieb. Im Mai brachte das Philadelphia Orchestra unter der Leitung von Yannick Nézet-Seguin sein Orchesterwerk Mixed Messages bei uns zur deutschen Erstaufführung. Als Dirigent ist Nico Muhly heute zum ersten Mal bei uns zu Gast. 26 KölnMusik-Vorschau Juni August MI Mi 24 19 20:00 20:00 Filmforum Jörg Widmann Klarinette Orchester und ihre Städte: Boston Hagen Quartett Lukas Hagen Violine Rainer Schmidt Violine Veronika Hagen Viola Clemens Hagen Violoncello Mystic River USA / Australien 2003, 138 Min. Regie: Clint Eastwood Wolfgang Amadeus Mozart Streichquartett D-Dur KV 575 »1. Preußisches« KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln Karten an der Kinokasse Streichquartett B-Dur KV 589 »2. Preußisches« Quintett für Klarinette, zwei Violinen, Viola und Violoncello A-Dur KV 581 »Stadler-Quintett« Do 20 Philharmonie für Einsteiger 6 20:00 c/o pop Festival 2015 Tom Odell SO KölnMusik gemeinsam mit c/o pop 28 11:00 FR Kölner Aktionsbündnis #türauf zugunsten der Kölner Flüchtlingshilfe 21 Asyl-Bewerber-Chor »Gemeinsam Singen« der Josef Metternich-Musikschule der Stadt Hürth 20:00 Mísia Fado Nuria Rial Sopran Vincenzo Capezzuto Alt Katerina Papadopoulou Gesang Anna Dego Tänzerin Chor der Oper Köln Elias Bierdel Monika Hauser Inge Sagemüller Mariana Sadovska Frank Schätzing Svenja Wasser Hans Mörtter L’Arpeggiata Christina Pluhar Theorbe und Leitung Mediterraneo Eine musikalische Mittelmeerreise Gürzenich-Orchester Köln Will Humburg Dirigent Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V. Bettina Böttinger Moderation Philharmonie für Einsteiger 1 KölnMusik gemeinsam mit dem Gürzenich-Orchester Köln und der Oper Köln 27 So MI 23 09 15:00 Filmforum 20:00 Filmforum Der Lieblingsfilm von Christina Pluhar Orchester und ihre Städte: Cleveland The Curious Case of Benjamin Button (Der seltsame Fall des Benjamin Button) USA, 2008, 166 Min. Regie: David Fincher OmU. Cleveland versus Wall Street Frankreich, Schweiz 2010, 105 Min. Regie: Jean-Stéphane Bron KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln Karten an der Kinokasse Wir zeigen eine DVD. Medienpartner: choices KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln SO 13 Karten an der Kinokasse 15:00 Filmforum SO Der Lieblingsfilm von Håkan Hardenberger 23 Dancer in the Dark Dänemark, Deutschland u. a., 2000, 140 Min. Regie: Lars von Trier OmU. 20:00 Mercan Dede & Secret Tribe Mercan Dede Electronics, Ney, Bendir Mert Elmas Percussion Cafer Nazlibas Kemane, Cümbüş Tanju Yıldız elektrische Baglama Burak Malçok Ney Ergün Şenlendirici Klarinette Ceyhun Varışlı wirbelnder Derwisch Wir zeigen die Digitalfassung. Medienpartner: choices KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln Karten an der Kinokasse Dünya September SO 06 20:00 Brandt Brauer Frick Ensemble The Free Electric Singers feat. Beaver Sheppard Vocals 28 Foto: Julian Hargreaves Montag 31. August 2015 20:00 Antonín Dvořák Othello op. 93 B 17, Konzertouvertüre Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88 B 163 Wolfgang Amadeus Mozart Konzert für Klavier und Orchester B-Dur KV 456 Kristian Bezuidenhout Klavier Königliches Concertgebouworchester Amsterdam Daniel Harding Dirigent Die Kölner Philharmonie schenkt Daniel Harding vier Geburtstagskonzerte, für jedes Lebensjahrzehnt eins. Auftakt ist am 31.8., dem Geburtstag Hardings, den er mit alten Freunden in vertrauter Umgebung feiert. Eingeladen sind das Königliche Concertgebouworchester Amsterdam, Pianist Kristian Bezuidenhout, der Mozarts Klavierkonzert B-Dur auf dem Hammerklavier spielen wird, und alle Philharmonie-Besucher. Zum akustischen Mitfeiern. Um 19 Uhr hält Oliver Binder eine Einführung in das Konzert. IHR NÄCHSTES ABONNEMENTKONZERT SO Mit dem heutigen Konzert endet Ihr Abonnement »Kölner Sonntagskonzerte«. Auch für die kommende Spielzeit haben wir Ihnen ein Abonnement mit fünf Konzerten zusammengestellt. 13 20:00 Charlotta Larsson Sopran Ruxandra Donose Alt Michael König Tenor James Rutherford Bass Wir würden uns freuen, Sie auch in der nächsten Spielzeit als Abonnenten begrüßen zu können! Weitere Einzelheiten zu dieser Reihe entnehmen Sie bitte unserer neuen Vorschau »Kölner Philharmonie 2015/2016«, die am 13. Mai 2015 erschienen ist. In der neuen Vorschau finden Sie neben den Konditionen für den Erwerb Ihres Abonnements auch Informationen zu unserer Aktion »Abonnenten werben Abonnenten«! Philharmonischer Chor der Stadt Bonn Philharmonia Orchestra Christoph von Dohnányi Dirigent Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125 für vier Solostimmen, Chor und Orchester mit Schlusschor über Schillers »Ode an die Freude« Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V. So 18 DI Oktober 18:00 15 Gabriela Montero Klavier 20:00 Orquestra de Cadaqués Jaime Martín Dirigent Barbara Dennerlein Orgel, Hammondorgel Igor Strawinsky Suite de Pulcinella (1920 – 22) für Kammerorchester Orgel Plus 1 Maurice Ravel Konzert für Klavier und Orchester G-Dur (1929 – 31) SA 19 Manuel de Falla El sombrero de tres picos (Der Dreispitz) (1914 – 17) Ballett-Suite Nr. 1 für Orchester 20:00 Tabadoul Orchestra Bukahara Juan Crisóstomo de Arriaga Sinfonía a gran orquesta (1821 – 26) Kölner Sonntagskonzerte 1 30 Freitag 4. September 20:00 Håkan Hardenberger Trompete Boston Symphony Orchestra Andris Nelsons Dirigent Werke von Samuel Barber, Brett Dean und Richard Strauss Zum ersten Mal gastiert das Boston Symphony Orchestra mit seinem neuen Chefdirigenten Andris Nelsons in der Kölner Philharmonie. Um Helden geht es nicht nur in Richard Strauss’ Tondichtung »Ein Heldenleben«, sondern auch in Brett Deans »Dramatis personae«, in dem Håkan Hardenberger in die konzertante Rolle eines Superhelden schlüpft. Der schillernden Welt aus Actionfilmen und Comics entnommen, aber auch verwurzelt in den echten Gefühlen des klassischen Heldentums schuf Brett Dean drei Tableaus mit einer Trompete als Held und einem Orchester als ewigem Gegenspieler. Foto: Marco Borggreve Philharmonie-Hotline 0221 280 280 koelner-philharmonie.de Informationen & Tickets zu allen Konzerten in der Kölner Philharmonie! Kulturpartner der Kölner Philharmonie Herausgeber: KölnMusik GmbH Louwrens Langevoort Intendant der Kölner Philharmonie und Geschäftsführer der KölnMusik GmbH Postfach 102163, 50461 Köln koelner-philharmonie.de Redaktion: Sebastian Loelgen Corporate Design: hauser lacour kommunikationsgestaltung GmbH Textnachweis: Der Text von Stefan Fricke ist ein Originalbeitrag für dieses Heft. Fotonachweise: Marco Borggreve S. 18; Jack Liebeck S. 20; Matthew Murphy S. 22; Harry Rankin S. 25 Gesamtherstellung: adHOC Printproduktion GmbH Freitag 21. August 2015 20:00 Mediterraneo Eine musikalische Mittelmeerreise Mísia Fado Nuria Rial Sopran Vincenzo Capezzuto Alt Katerina Papadopoulou Gesang Anna Dego Tänzerin koelner-philharmonie.de 0221 280 280 Foto: thinkstock L’Arpeggiata Christina Pluhar Theorbe und Leitung