Die Stunde des Dachdeckers Welche Kosten beinhaltet eine

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Die Stunde des Dachdeckers Welche Kosten beinhaltet eine
4-1-05BY
Die Stunde des Dachdeckers
Welche Kosten beinhaltet eine Arbeitsstunde auf der
Handwerkerrechnung?
Dass Handwerk „goldenen Boden“ hat, behauptet der
Volksmund wohl schon so lange, wie es das Handwerk
gibt. Bestärkt wird der Kunde eines Handwerkers darin
auch, wenn er die Rechnung für eine erbrachte Leistung
sieht. Doch wie viel Geld bleibt dem Handwerksbetrieb
„unterm Strich“ wirklich?
Angenommen, ein Dachdeckerbetrieb berechnet seinem
Kunden die Arbeitsstunde mit 45 €. Hiervon zahlt er
seinem Gesellen, der diese Stunde abgeleistet hat,
zunächst den Nettolohn aus. Auf diesen Nettolohn muss
der Dachdeckerbetrieb als Arbeitgeber die anteiligen
Sozialabgaben sowie die Beiträge zur gesetzlichen
Unfallversicherung entrichten. Somit sind 42% oder 18,90
€ von den berechneten 45 € bereits nicht mehr in der
Kasse des Dachdeckerbetriebs.
Auch das Finanzamt nimmt von diesen 45 € dankbar rund
9,90 € entgegen. Dem Dachdeckerbetrieb verbleiben somit
noch 16,20 € von der berechneten Arbeitsstunde. Doch um
seinen Handwerksbetrieb überhaupt führen zu können,
benötigt der Dachdecker ein Betriebssitz mit einem Büro,
in dem – so der verständliche Wunsch der Kunden – ein
Ansprechpartner sein soll. Also muss auch eine Bürokraft
anteilig von der Arbeitsstunde des Handwerkers bezahlt
werden. Das Telefon (und für die jederzeitige
Erreichbarkeit auch das Handy) schlägt ebenso zu Buche
wie der Lagerraum oder auch die wichtige Ausbildung des
Nachwuchses. Zum Betrieb gehört darüber hinaus mehr
als ein Fahrzeug, damit die Dachdecker auch schnell zu
ihren Kunden kommen. Und selbst wenn der
Kraftstoffpreis
neue
Rekorde
bricht
–
der
Dachdeckermeister kann solche Preissteigerungen nicht
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Bayerisches Dachdeckerhandwerk . Ehrenbreitsteiner Str. 5 . 80993 München . Tel. 0 89 / 1 43 40 90 . Fax 0 89 / 14 34 09 19
Pressestelle: HF.REDAKTION Harald Friedrich . Mohnweg 4a . 85375 Mintraching
Tel. 0 81 65 / 93 97 54 . Fax 0 81 65 / 93 97 55 . E-Mail: [email protected]
tagesaktuell in seine Angebote und Abrechnungen
aufnehmen. Für all diese Betriebskosten muss der
Dachdecker ein Drittel von den ehemals 45 € einer
Arbeitsstunde einkalkulieren. Macht genau 13,20 €.
Rechnen wir einmal zusammen:
Berechnete Arbeitsstunde:
45,00 €
abzügl. Nettolohn und Sozialabgaben: 18,90 €
abzügl. Steuern:
9,90 €
abzügl. Betriebskosten:
14,85 €
Somit hat der Dachdeckermeister von den 45 €, die er
seinem Kunden berechnet hat, noch 1 € und 35 Cent in der
eigenen Tasche. Mit diesem „Gewinn“ müssen allerdings
auch die Risiken, wie z. B. Auftragsmangel gedeckt
werden und Rücklagen für die Anschaffung neuer
Werkzeuge und Maschinen gebildet werden. Außerdem
muss der Dachdecker, der für seine Ausbildung bis zum
Meisterbrief als Voraussetzung für die Existenzgründung
rd. 50.000 € aus eigener Tasche investiert hat, sich und
seine Familie davon ernähren - oder vielleicht auch mal
eine Arbeitsstunde für einen anderen Handwerker
bezahlen, der sein Auto oder die Heizung seiner Wohnung
repariert hat…
Mehr Informationen über das Dachdeckerhandwerk und
Adressen von qualifizierten Innungsbetrieben, die seriös
arbeiten und abrechnen, gibt es bei der örtlichen Dachdecker-Innung und im Internet unter www.dachdecker.net
Bildreferenz: arbeitskosten.jpg
Von einer mit 45 € dem Kunden berechneten Arbeitsstunde eines Gesellen bleiben dem Dachdeckerbetrieb 1 € und
35 Cent übrig.
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