TZR Dachdecker: Wer zögert, verschenkt bares Geld Jeder im

Transcrição

TZR Dachdecker: Wer zögert, verschenkt bares Geld Jeder im
TZR Dachdecker: Wer zögert, verschenkt bares Geld Jeder im Dachdeckerhandwerk beschäftigte Arbeitnehmer hat Anspruch auf eine Tarifliche Zusatzrente anstelle der Vermögenswirksamen Leistungen. Der Monatsbeitrag dafür beträgt für Auszubildende 17,38 Euro, für Gesellen 33,23 Euro. Dieser Beitrag wird vom Arbeitgeber übernommen. Sie kostet den Arbeitnehmer nichts. Beim Aufbau der Tariflichen Zusatz‐Rente spart man zudem Steuern und Sozialversicherungsbeiträge. Man kann nicht früh genug anfangen. Häufig gestellte Fragen zur neuen TZR Dachdecker Was ist neu bei der betrieblichen Altersversorgung? Kurz gesagt, ein Teil des 13.Monatseinkommens wird ab jetzt in „Rente“ umgewandelt. Was heißt das? Auf den ersten Blick sieht die Abrechnung so aus, dass etwas weniger 13.Monatseinkommen aufs Konto kommt. Unter’m Strich aber bleibt netto mehr. Der Gegenwert der Altersvorsorge ist deutlich höher als die Nettolohneinbuße beim Weihnachtsgeld. Aus weniger wird mehr. Wie sieht das aus? Eine Beispielrechnung sieht man in der Tabelle: Bisherige Lohnabrechnung 13. Monatseinkommen 169 Stunden x 15,55 * € 2.627,95 € 13. Monatseinkommen: 1.166,25 € 75 Stunden x 15,55 € Gesamtbrutto 3.794,20 € Abzüge 1.511,22 € Netto 2.282,98 € *Gesellenlohn BAU – Online – 26. November
2010
1
Neue Regelung mit Altersversorgungsbeitrag 169 Stunden x 15,55 * € 13. Monatseinkommen: 50 Stunden x 15,55 € 33 Stunden x 15,55 € 513,15 € (umgewandelt in ZVK‐Beitrag) Gesamtbrutto Abzüge Netto Verbleib beim Arbeitnehmer: 513,15 €+ Gesamtwert *Gesellenlohn 2.627,95 € 777,50 € 3.405,45 € 1.320,86 € 2.084,59 € 2.084,59 € 2.597,74 € Generell ist es so, dass jetzt 50 Durchschnitts‐Stundenlöhne/West und 40 Durchschnitts‐Stundenlöhne/Ost als 13.Monatseinkommen ausgezahlt werden. Zusätzlich werden 33 Durchschnitts‐Stundenlöhne verbindlich auf einem persönlichen Konto als „Rente“ angelegt. War das 13.Monatseinkommen bisher nicht 75 Stunden? Und in den neuen Bundesländern 65? Ja, das stimmt. Der Arbeitgeberanteil ist per Tarifvertrag Um 8 Stunden aufgestockt worden. Das bedeutet? Das 13.Monatseinkommen der gewerblichen Arbeitnehmer im Dachdecker‐
handwerk beläuft sich jetzt auf 83 Durchschnitts‐Stundenlöhne und in den neuen Bundesländern auf 73. Und gilt das für alle Dachdecker? Der tarifliche Anspruch auf die Umwandlung von 33 Durchschnitts‐
Stundenlöhnen in eine betriebliche Altersversorgung im Dachdeckerhandwerk ist vom Bundesarbeitsministerium für allgemeinverbindlich erklärt worden. Er gilt für alle Dachdecker. Ist das etwas Besonderes? Aber ja. Dies ist der erste Tarifvertrag dieser Art. Es ist die bisher einzige verpflichtende Form der Altersvorsorge in der deutschen Wirtschaft, die für alle gewerblichen Arbeitnehmer einer Branche gilt. Das wird Schule machen. BAU – Online – 26. November
2010
2
Und Arbeitgeber und Gewerkschaft waren sich da einig? Ja. Im Dachdeckerhandwerk wird die Sozialpartnerschaft ernst genommen. Wir sind vorbildlich auch für andere Branchen. Die Lohnausgleichskasse für das Dachdeckerhandwerk konnte im November 2010 ihr 50‐jähriges Bestehen feiern. Wir lassen unsere Beschäftigten nicht alleine. Es gibt doch bereits die Tarifliche Zusatz‐Rente für Dachdecker, warum noch diese zusätzliche Form? Als Tarifvertragsparteien haben wir eine Verantwortung gegenüber den Beschäftigten. Es ist klar, dass die gesetzliche Rente künftig nichtmehr für das Alter reicht. Die durchschnittliche gesetzliche Altersrente eines Dachdeckers beträgt 1.076,96 Euro. Deshalb braucht es eine zusätzliche Vorsorge. Die haben wir nun verbindlich gemacht. Zudem gibt es die Tarifliche Zusatz‐Rente TZR 01, sowie die Tarifliche Zusatz‐Rente TZR Plus für Dachdecker. In die kann jeder freiwillig und mit variablem Beitrag einzahlen. Beide Rentenformen werden noch zu wenig genutzt, deswegen setzen wir nun eine feste Schiene. Unter’m Strich gibt es aber zu Weihnachten weniger Netto? Wenn man nur auf das Weihnachtsgeld schaut, ja. Der Unterschied zwischen altem Netto und dem aktuellen ist aber nicht so groß – in Wirklichkeit bleibt durch die Entgeltumwandlung in Altersvorsorge wesentlich mehr Geld als vorher netto beim Arbeitnehmer. Beim13.Monatsgehalt sind die Abzüge doch oft heftig, da bringt die neue Regelung deutliche Vorteile. Und das Geld wird für das Alter enorm vorteilhaft angelegt (s. Tabelle). Modellrechnung: Soviel an monatlicher Tariflicher Zusatz‐Rente gibt es dazu: Einstiegsalter 50 Jahre Neue Regelung 37,72 € Tarif 01 20,21 € Tarif Plus*) 47,31 € 45 Jahre 54,54 € 33,14 € 63,42 € 30 Jahre 102,86 € 87,46 € 116,92 € 25 Jahre 121,72 € 112,25 138,33 € Zusammen 105,24 € 151,10 € 307,24 € 372,30 € * bei einer Entgeltumwandlung von monatlich 50 € BAU – Online – 26. November
2010
3
Und was bringt die Regelung für Ältere? Auch für über 50‐Jährige ist das sehr gut angelegtes Geld, das ja auch sicher ist. Die ZVK Dachdecker zahlt keine Provisionen und keine Ausschüttungen An Aktionäre und sichert auch damit eine gute Rendite. Was ist noch zu beachten bei diesem Thema? Jeder Dachdecker hat Anspruch auf ein anteiliges 13. Monatsgehalt und jetzt auch auf die anteilige Umwandlung in Altersvorsorge. Jeder erhält dafür ein persönliches Konto bei der Zusatzversorgungskasse des Dachdeckerhandwerks. Dazu gibt es dann auch regelmäßig Kontoauszüge. Aber der Arbeitgeber muss seine Beschäftigten dafür anmelden. Deshalb ist es ratsam, beim Chef nachzufragen, wie es damit steht. Ist das nicht ein kritisches Thema? Nein, keineswegs .Auch der Arbeitgeber hat Vorteile von der neuen Tarifregelung. Eine Umwandlung von Einkommen in Altersvorsorge spart Sozialabgaben. Das ist ja der Clou: Es gibt nur Gewinner. BAU – Online – 26. November
2010
4