Festspielkritik Musketiere

Transcrição

Festspielkritik Musketiere
Wetzlarer Neue Zeitung, 10. Juni 2010
1000 erleben "3 Musketiere"
Fulminante Premiere in der Stadthalle
Wetzlar (kjf). In der komplett
ausverkauften Stadthalle haben
mehr als tausend Besucher die
fulminante Premiere des
Musicals "3 Musketiere" erlebt.
Einstudiert von der
Musicalgruppe der Wetzlarer
Goetheschule, war die
Premiere ein erster Höhepunkt
der Wetzlarer Festspiele, die in
den nächsten beiden Monaten
ein abwechslungsreiches
Programm präsentieren.
Das unbeständige Wetter hatte
die Verlegung von der
Freiluftbühne Rosengärtchen
unter das schützende Dach
erzwungen. Die Geschichte
von den drei Musketieren
gehört zu den bekanntesten
frühen Politthrillern der
Literatur.
Alexandre Dumas hatte sich
mit DArtagnan eine historische
Gestalt zum Helden erkoren,
die er in den Kampf gegen den
intriganten Kardinal Richelieu
schickt. Das Regieteam mit
Julian Goletzka und Theresa
Frey sowie der Regieassistentin
Sandra Schomber brachte die
Musicaladaption des Romans
von Bob und Ferdi Bolland als
aufwändiges Kostümstück auf
die Bühne.
Nick Bogdan Hoppe war der
unbekümmerte DArtagnan, der
sich mit naivem
Selbstbewusstsein in die
gefährlichsten Kämpfe stürzt.
Schnell werden seine
Duellgegner, die Musketiere
Aramis (Micha Nietsch),
Porthos (Robin Lautenbacher)
und Athos (Antonio Sasso) und
er zu Freunden. Gemeinsam
legen sie sich mit dem
Kommandanten der
Kardinalsgarde Rochefort
(Daniel Betz) und dessen
Gardisten an
In Fechtszenen, die teilweise
als Ballett daher kommen,
werden die
Auseinandersetzungen
unterhaltsam und drastisch
visualisiert. Die
geschichtlichen Hintergründe
erläutert Laura Grundmann in
der Rolle einer Conférencière.
Der große Gegenspieler der
Musketiere, Kardinal
Richelieu, wird von Cornelius
Schreiber ebenso würdig wie
verschlagen gespielt. Die
unglückliche Milady de Winter
wird von Ada WiedermannGralla auf die Bühne gebracht
und den Schwerenöter setzt
Alexander Martz gekonnt in
Szene.
Als unbeholfener König
Ludwig XIII. agiert Gregor
Reuschling und seine Frau
Anna spielt Jessica Dürrmann.
Zusammen mit der Zofe
Constance (Lisa Zipp), deren
Liebe zu DArtagnan der
Königin die Rettung,
Constance aber den Tod bringt,
bringen die ambitionierten
Sänger und Schauspieler das
höfische Leben auf die Bühne.
Unter der musikalischen
Leitung von Martin Spahr
schuf das Orchester ein
beeindruckendes Klangbild.
Leider hatten aber einige der
Headsets technische Probleme
und so blieben Richelieu und
Athos in wichtigen Szenen
nahezu unverständlich. Der
Qualität des optischen
Erlebnisses tat dies allerdings
keinen Abbruch, alle Darsteller
mit technischen Problemen
spielten souverän weiter. Nach
drei Stunden endete das
opulente Stück in begeistertem
Applaus.
Weitere Aufführungen finden
am 18., 19., 20., 24., und 27.
Juni und am 1., 2., 3., und 4.
Juli im Bürgersaal
Büblingshausen statt. Mehr
Informationen gibt es unter
www.musicalgruppe.de zu
finden.