Bikers Journal.net Ausgabe 12-2003 - Aprilia
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Mittwoch, 11. Juni 2003 AUSGABE 12/03 BIKER s JOURNAL © DAS KOSTENLOSE MOTORRADMAGAZIN ALLE 14 TAGE NEU DOWNLOAD UNTER WWW.BIKERS-JOURNAL.DE TEST REISEN SPORT TECHNIK WEBVISITOR ANZEIGEN 50 JAHRE VORSTELLUNG DER MEGA-DUKE KTM TECHNIK: MUSS MAN MOTOREN NOCH EINFAHREN ? REPORT: APRILIA RS 250 - DIE KLEINE GIFTSPRITZE REISEN: AUSWEISE UND KARTEN, DIE SIE BRAUCHEN MOTORSPORT ASSEN ASSEN MOTOGP MOTOGP DIE WERTUNG KAWASAKI Z 1000 AKTUELLES www.BIKERS-JOURNAL.de Seite 2 INFOTHEK BI KER s JOURNAL © KURVEN & KULTUR Redaktionsanschrift BIKER´s JOURNAL, Postfach 20 02 51, 40776 Monheim, Germany Warum in die Ferne schweifen, wo das Gute doch so nah liegt? Erleben Sie einen Hauch Amerika im Bayrischen Wald. Telefon 0049-(0)2173-967 631 E-Mail: [email protected] Internet: www.bikers-journal.de Herausgeber Ulrich Hoffmann Webmaster/Internet WDS & G-I-D, Internet Marketing Service, Thomas Strothmann Warum in die Ferne schweifen, wo das Gute doch so nah liegt? Den Indian Summer gibt´s nicht nur in Amerika. Der Bayrische Wald ist natürlich auch im Frühjahr und Sommer eine Reise wert. Wollen Sie den einzigen Klosterbruder Deutschlands kennen lernen, der als Dienstfahrzeug eine 1000er fährt? Oder wissen, wo die größte Kirchenorgel der Welt steht und wer sie spielt? Dann ist dieses Buch genau das Richtige für Sie. Eine Tour in den Bayerischen Wald muss nicht gleich zwei Wochen dauern - auch Kurztrips lohnen sich. Der Wald lockt mit wunderbaren einsamen Straßen. "Rennsemmeln" und GenussTourer - im Wald gibt´s für jeden Geschmack etwas. Nur, halten Sie sich fern von Bundesstraßen. Dort gehören Polizei-Kontrollen zum Unwohl vieler Motorradfahrer zum täglichen Brot. Ein Augen- und Ohrenschmaus ist die größte Kirchenorgel der Welt. Sie steht nicht etwa in einer Millionenstadt, sondern in Passau, am Fuße des Bayerwaldes. Im Buch lernen Sie Instrument und Organisten kennen. Passau hat noch mehr zu bieten: 2000 Jahre Geschichte, eine tolle Altstadt, fünf Brauereien und Kneipen, Kneipen, Kneipen. Wer da dran vorbeifährt, ist selbst schuld. Ob Rundreise oder Touren von einem festen Quartier aus - Geschmackssache. Witzige Unterkünfte gibt´s genug. IMPRESSUM Dieses kostenlose Magazin ist ein Produkt der Motothek.de und ausschließlich über die zum Download vorgesehenen Homepages des Herausgebers zu beziehen. Anzeigen/Werbung Babs Berschneider, Tel.: 0049(0)8193-996536, Fax: 0049-(0)8193999661, Mobil: 0171-9585782, eMail: [email protected] Freie Mitarbeiter: René Werse, Oliver Baus Alle Angaben in dieser Ausgabe erfolgten nach Informationen der Hersteller und Importeure sowie eigenen Recherchen nach bestem Wissen und Gewissen. Für die Richtigkeit aller Angaben, Wertungen und Preise übernehmen Redaktion und Herausgeber keine Haftung. Alle urheberrrechtlichen Verwertungsrechte liegen ausschließlich beim Herausgeber. Auch auszugsweiser Nachdruck, Fotokopie oder gewerbliche, mechanische oder Datenträgerauswertung ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers gestattet. Unaufgefordert eingesandte Berichte, Artikel oder Bilder können nicht zurückgeschickt und werden auch im Veröffentlichungsfall nicht honoriert. Bankverbindung: Deutsche Bank (BLZ 300 700 24) Konto 80 22 451 Copyright 2002 by motothek Wo Weißbier zum Grundnahrungsmittel gehört, sorgen schwungvolle Kurven für ein stimuliertes Biker-Herz. Ein Abstecher an die Donau lohnt auf jeden Fall. Der Riesen-Strom hat viele Gesichter mit beeindruckenden Ansichten. BUCH-TIPP Titel: BAYRISCHER WALD Autor: Alfred Müller Umfang: 112 Seiten Bilder: farbig, 60 Format: 120 x 185 mm hoch Kontakt/Bestellung: www.bike-book.com ISBN 3-00-005990-3 Preis: 8,90 VERLOSUNG BIKER´s JOURNAL verlost ein Exemplar dieses Buches. Einsendeschluss ist der 7. Juli 2003. Teilnahme per eMail an folgende Adresse: [email protected] AKTUELLES www.BIKERS-JOURNAL.de Seite 3 INFOTHEK HARLEY-ABSCHLUSSFEST IN KALTENKIRCHEN Harley-Davidson präsentiert das Abschlussfest bei dodenhof. Wenn über 25.000 Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer im Anschluss an den Hamburger Motorradgottesdienst am 15. Juni 2003 an der traditionellen Konvoifahrt teilnehmen über die gesperrte Autobahn A7 fahren, dann heißt das Ziel Kaltenkirchen. Zum 20. Geburtstag des MOGO erwartet die Biker auf dem Parkplatz des dodenhofs ein Abschlussfest der besonderen Art. Ausrichter der Abschlussparty ist Harley Davidson, der in diesem Jahr das 100jährige Firmenjubiläum feiert. Die Biker erwartet ein drei-stündiges Programm mit Musik und Talk rund um das Motorrad. R.SHModerator Carsten Kock präsentiert auf der dodenhofBühne die Gruppen Boppin´B, eine Rock´n Roll-Gruppe mit halsbrecherischer Akrobatik an diversen Instrumenten und frechen Schlappmäulern. Viele Freunde und Unterstützer des MOGO kommen auf dem dodenhof-Sofa zu Wort, u. a. MOGO-Pastor Erich Faehling, Bischöfin Maria Jepsen, EDGBankdirektor Hans-Nissen Anderson und der schleswigholsteinische Innenminister Klaus Buß. Ein reichhaltiges Angebot an Speisen und Getränken rundet das Angebot für die Biker und die Gäste ab. Der Motorradgottesdienst findet am Sonntag, 15. Juni 2003, im und um den Hamburger Michel statt. Die Predigt von MOGOPastor Erich Faehling steht unter dem Motto Kraftstoff des SCHWEIZER FAHRER SCHWACHER MOTORRÄDER LEBEN GEFÄHRLICHER Die Zahl der schwer Verunfallten (Getötete und schwer Verletzte) ist in der Schweiz bei den Fahrern von Kleinmotorrädern von 87 (1997) auf 336 Personen (2002) gestiegen. Diese Entwicklung ist laut der Ansicht des Bundesamt für Statistik in der Schweiz nur teilweise auf die Zunahme des Motorfahrzeugbestands zurükkzuführen (1997: 38.600 Fahrzeuge; 2002: 106.000 Fahrzeuge). Diesbezüglich hat sich übrigens die Zahl der schwer Verletzten je 10.000 Fahrzeuge von 23 (1997) auf 32 (2002) erhöht. Im Vergleich dazu ist dieses Verhältnis bei den Benutzern anderer Fahrzeugarten kon- HINTERHER IST MAN IMMER SCHLAUER. www.bikers-journal.de, Tel.: 02173-967631 E-Mail: [email protected] BIKER-TERMINE PÜNKTLICH PER E-MAIL stanter geblieben: 30 bei den übrigen Motorrädern, und 8 bei den Personenwagen. Punkto Risiko haben demnach die Kleinmotorräder die anderen Motorräder überholt. Lebens . Der Konvoi startet in Hamburg um 14.30 Uhr und die ersten Motorräder treffen in Kaltenkirchen um 15.30 Uhr ein. Veranstalter des Hamburger Motorradgottesdienstes (MOGO) ist der Verein MOGO Hamburger in der Nordelbischen Kirche e. V., der von mehr als 200 ehrenamtlichen Helfern getragen wird. Weitere Infos bei Peter Schulze, Tel.: 0175-9369618, eMail: [email protected], www.mogo.de Sie haben einen ... ... ganz besonderen TourenTipp? Oder möchten uns Ihre Erfahrungen und Eindrücke von einer Reise mitteilen? Dann können Sie uns diese gerne zukommen lassen. Senden Sie uns eine E-Mail an [email protected] oder an unsere Postfach-Anschrift: BIKER´s JOURNAL, Kennwort: TOURENTIPP, Postfach 200251,D-40776 Monheim STREIFENDREHER Sie haben ein privates Video gedreht? Wheelies, Stoppies, Burnouts oder einen anderen amüsanten Video-Streifen, der zeigt, wie man´s macht - oder vielleicht auch besser nicht? Eine Kopie auf CD-ROM oder VHS-Kassette können Sie uns ab sofort gern zusenden. Die besten Streifen stellen wir in BIKER´s JOURNAL vor. Anschrift: BIKER´s JOURNAL, Kennwort: Biker-Video, Postfach 20 02 51, 40776 Monheim. RIDE TO WORK MITTWOCH, 16. JULI 2003 MIT DEM BIKE ZUR ARBEIT MACH MIT! WWW.IVM-EV.DE AKTUELLES www.BIKERS-JOURNAL.de Seite 4 INFOTHEK IN DIE AUGEN GESCHAUT Orange, Blue oder Smoke - UVEX präsentiert neue Sonnenbrillen. Modern und hochwertig damit Sie den richtigen Durchblick haben. Nachts sind alle Katzen grau. Das mag wohl in den meisten Fällen zutreffend, aber am hellllichten Tag sieht die Welt doch wieder anders aus. Um dann den richtigen Durchblick zu haben, setzen immer mehr Menschen auf eine Brille. Für die einen ist sie Korrekturhilfe bei Sehfehlern, für die anderen bewusster Augenschutz, für viele aber auch modisches Accessoir. Shoppingtour durch die Stadt. Sportsonnenbrillen bieten noch mehr Blendschutz als Skibrillen und die Scheibenfarben sind zum Teil wesentlich dunkler, zum Beispiel die Ausführungen mit Spiegelbeschichtungen. Guter Durchblick bei bedecktem Himmel mit der blauen Tönung. uvex im bayrischen Fürth, klar. Qualitätsbrillen sind exakt auf unterschiedliche Witterungsverhältnisse abgestimmt. uvex hat deshalb für jedes Wetter die passende Scheibe im Programm. Cool, elegant und nützlich unterschiedliche Farben für unterschiedliche Zwecke. Blaue, rote, gelbe Scheiben sind die Renner der Saison. Was die meisten aber gar nicht wissen: "Getönte Scheiben erfüllen eine Funktion", stellt Sigmund Piller, Entwicklungsleiter beim Brillenspezialisten "Skibrillenscheiben in lasergold lite und lite mirror orange wirken in Skibrillen kontraststeigernd und sind optimal bei schlechtem Wetter und in der Dämmerung", erklärt Sigmund Piller. "Sie lassen das wenige Sonnenlicht bis zu 70 Prozent an das Auge heran." Dunklere lasergold-Scheiben, sowie blue mirror und silver mirror Varianten finden ihren Einsatzbereich tagsüber, wenn sich die Sonne regelmäßig ihren Weg durch die Wolkendecke bahnt. Sie bieten einen guten Blendschutz, schützen das Auge optimal vor Schnee und Eiskristallen und Zugluft. Bei Traumbedingungen auf der Skipiste sind dagegen Sportsonnenbrillen angesagt. Genauso wie im Sommer am Meeresstrand oder bei der Lasergold lite-Scheiben wirken allerdings auch bei Sportsonnenbrillen kontraststeigernd. "verschiedene Farben werden besonders hervorgehoben", verrät der Experte. Wer seine Umgebung aber lieber farbneutral wahrnehmen möchte, solllte zur klassischen smokeScheibe greifen. Sie verfälscht die Farben nicht und bietet ebenfalls einen hervorragenden Blendschutz. HIER HÄTTE IHRE ANZEIGE STEHEN KÖNNEN Den Spruch kennen Sie schon ? Warum unternehmen Sie dann nichts ? Tel.: 02173-967631 Anzeige BLICKPUNKT www.BIKERS-JOURNAL.de Seite 5 50 JAHRE KTM HARD´N CROSS Kaum ein Hersteller ist so eng mit Offroad-Motorrädern verbunden wie die Marke KTM. Dieses Jahr feiert der österreichische Hersteller sein 50-jähriges Motorradjubiläum. Ein Unternehmen, das einst mit 20 Mitarbeitern begann, gehört heute zu den erfolgreichsten Produzenten auf dem weltweiten Motorradsektor. Von Ulrich Hoffmann Fotos: Archiv, Peuker, Mitterbauer, Alschner Es gibt Motorräder, die sind anders - und glücklicherweise keineswegs artig. Eine Philosophie, die nicht nur gut ins heutige Weltbild eines modernen Motorradherstellers passt, sondern zu keiner Zeit mehr Sinn machte als jetzt. KTM hat einen eigenen Maßstab. Damals genauso wie heute. Aber was heißt dabei schon damals? Damals ist heute schon gestern und morgen längst vergessen. Genug der Wortspielerei, meinen Sie? Okay, fangen wir also an und gehen zurück in die Gründerjahre von KTM. Seinerzeit, man schrieb das Jahr 1934, lernte der erfolgreiche Beiwagen-Rennfahrer Ernst Kussin den Tüftler, Bastler und Geschäftsmann Hans Trunkenpolz kennen. Beide hatten natürlich für normale Verhältnisse viel zuviel Benzin im Blut. Was also lag näher, als ein eigenes Motorrad zu bauen? Zudem Kussin natürlich beste Kontakte zu Technikern und Konstrukteuren hatte. So zum Beispiel zu Ingenieur Rothe, dem damaligen Direktor von Rotax. Nachdem wir das K für Kussin und das T für Trunkenpolz also geklärt haben, fehlt nur noch das M. M wie Moser beispielsweise. Ein typisch österreichischer Name, der im Alpenland so häufig vorkommt, wie hierzulande Müller oder Meier. Gesagt getan, und schon kurze Zeit später stand die legendäre R 100 auf den Rädern, das erste KTM-Motorrad. Was Moser nun genau bei KTM gemacht haben soll, wissen wir auch nicht. Macht aber nix, hört sich doch schließlich super an, oder nicht?! So, jetzt ist aber Schluss ! Denn das, was man gelegentlich liest, hat nicht zwangsläufig etwas mit Wahrheit zu tun. So etwas findet man im Internet. In Wirklichkeit war alles ganz anders, jedoch keineswegs langweiliger. Hier also die Wahrheit über KTM: Am Anfang war eine Schlosserwerkstatt in M. M wie Mattighofen - und Hans. Hans Trunkenpolz. Heißt ja schließlich nicht HTM, son- BLICKPUNKT www.BIKERS-JOURNAL.de Seite 6 50 JAHRE KTM Hans Trunkenpolz (li.) und Ernst Kronreif (re.) - Ihnen haben wir die feinen Motorräder aus Mattighofen zu verdanken. dern KTM. Fehlt noch die Bedeutung des K. K wie Kraftfahrzeuge. Richtig. Kraftfahrzeuge Trunkenpolz Mattighofen. Das war der Anfang. Gründer Hans Trunkenpolz führte bis dahin eine gut gehende Schlosserwerkstatt. Zu dieser Zeit beschäftigte er sich jedoch vornehmlich mit der Instandsetzung von Autos. Mo- torräder waren klasse, aber eben nur die Kür. Die Pflicht hatte vier Räder - jedenfalls für Hans Trunkenpolz. Tja, und wer ein Faible für Motorräder hatte, kam zu dieser Zeit nicht um DKW herum. So kam es, dass Hans Trunkenpolz ab 1937 schließlich dem Ver-trieb von DKW-Motorrädern übernahm. Hier in Deutschland sank die Motorrad-Nachfrage aufgrund der Weltwirtschaftskrise deutlich. Selbst DKW produziert neben Motorrädern zunehmend mehr Stationärmotoren, Kühlschränke und natürlich Autos. Trotzdem, die Technik der DKW hatte es Trunkenpolz angetan. Speziell die Umkehrspülung von Dr. Adolf Schnürle. Sie reduzierte die Spülverluste bei den Zweitaktern spürbar. Nach und nach expandierte KTM zu einer der größten Werkstätten der ganzen Region. Anfang der fünfziger Jahre entwickelte der Tüftler schließlich sein eigenes Motorrad, die R 100. Zu sehen war BLICKPUNKT www.BIKERS-JOURNAL.de Seite 7 50 JAHRE KTM Heinz Kinigadner wurde mit 250er KTM in den Jahren 1984 und 1985 Weltmeister. sie erstmals auf der Wiener Frühjahrsmesse 1953, vor genau fünfzig Jahren. Ihr 98 ccm großer Zweitaktmotor ist in den nächsten Jahren die Basis zahlreicher anderer Motorrad-Typen. Entwickelt wurde der Einzylinder von Rotax, produziert von Sachs. Zu dieser Zeit sind dort bereits 20 Mitarbeiter mit der Produktion von etwa drei Motorrädern pro Tag beschäftigt. Während KTM 1954 auf Siegesfahrt der österreichischen Staatsmeisterschaft in der 125er-Klasse ist, rollt bereits das 1.000ste Motorrad vom Band. Wenig später erscheint die "125 Tourist", mit der man den Einstieg in den Straßenrennsport schafft. 1955 stößt der Salzburger Kaufmann Ernst Kronreif als Gesellschafter zu KTM. Seitdem lautet die offizielle Unternehmensbezeichnung Kronreif Trunkenpolz Mattighofen. 1956 startet KTM erstmals bei den legendären Six Days und belegt mit dem Fahrer Egon Dornauer prompt den ersten Platz. 1957 erscheint die "125 Trophy" und mit der berühmten "Mirabell" der erste KTM-Roller. 150 ccm Hubraum, Gebläsekühlung und E-Starter machten das Fahrzeug auch für Touren empfehlenswert. Kurz darauf erscheint der "Mecky" - ein DreigangRoller Roller, dessen kleiner 50 ccm Einzylinder-Zweitakter in einer Kooperation mit Rotax und Sachs in Österreich produziert wird. 1958 wird die "125 Mustang" vorgestellt. In den nächsten beiden Jahren fährt Erwin Lechner mit einem neuen Viertakt-Rotax-Motor in den Offroad-Klassen von einem Sieg zum anderen. Entwickelt wurde der Single von MotorenGuru und Ingenieur Ludwig Apfelbeck. Kurz darauf werden die PonnyModelle und KTM's erstes Mofa vorgestellt. 1963 wird die "Comet" der Öffentlichkeit präsentiert. Parallel zu diesen Verkaufsschlagern erfolgt der Wiedereinstieg in den Geländesport und das erste Werksteam wird gegründet. 1965 erscheint die "Comet" auch mit 50 ccmSachs-Motor. 1966 und 1967 gewinnt KTM die internationalen Six Days in Schweden. 1968 erscheint das Geländemodell "Penton Six Days", ist jedoch hauptsächlich für den amerikanischen Markt bestimmt. Ab 1970 produziert KTM die Motoren in eigener Fertigung. Anfangs einen 175er, später auch einen 125er Motor. Mit einem neu entwickelten 250 ccm-Zweitakter gewinnt Manfred Klerr die österreichische Staatsmeisterschaft. 1973 entsteht das neue Entwicklungszentrum, indem unter anderem die 250er Cross- und EnduroModelle konstruiert werden und mit den Fahrern Pavel Roulev und Gennadij Moissejw später die ersten GP-Siege der Marke erringen. 1975 gewinnt Sigi Lerner die österreichische Cross-Meisterschaft und Alessandro Gritti wird Europameister in der Enduro-Klasse. KTM zählt zu den aufstrebenden Unternehmen. 1978 nimmt die amerikanische Tochterfirma in Lorrain/Ohio die Arbeit auf. Für KTM ist dies ein wichtiger Schritt zur Erschließung des amerikanischen Marktes, nimmt doch der Exportanteil den Löwenanteil der Produktion ein. Zu dieser Zeit werden BLICKPUNKT www.BIKERS-JOURNAL.de Seite 8 50 JAHRE KTM WEBVISITOR www.ktm.at www.ktmclub.de www.duke-power.de www.ktm-reiseenduro.de Die KTM 125 Comet RS (Bild zeigt das Modell von 1975) zählte zu den beliebtesten Leicht-Motorrädern. Die kleinere 50er-Schwester wurde bis Anfang der siebziger Jahre über 50.000 mal verkauft und hatte den Ruf eines ganz, ganz bösen Kleinkraftrades. die 50er-Modelle ordentlich renoviert und um die wassergekühlte "RSW 50" (1977) erweitert. Ihr luftgekühltes Pendant trägt fortan die Bezeichnung "RSL 50". 1980 ändert sich die Firmierung in "KTM Motor-Fahrzeugbau KG". Ein Jahr darauf wird die erste wassergekühlte 125er MXMaschine vorgestellt und aus den Kleinkrafträdern werden 80 ccm große Leichtkrafträder. 1982 werden die Moto CrossModelle mit dem so genannten Pro Lever ausgerüstet. Zu dieser Zeit beginnen auch die Entwicklungsarbeiten am legendären LC4-Motor mit Wasserkühlung. Auch sportlich trumpft KTM zum wiederholten Male auf: Heinz Kinigadner wird 1984 und 1985 gleich zweimal hintereinander 250er MX- Weltmeister. Bei den legendären Six Days nimmt KTM eine Sonder- stellung ein und fährt einen Sieg nach dem anderen ein. Im folgenden Jahr beginnt die Serienproduktion des 560 ccm großen LC4's. Doch gehören nicht nur Motorräder zu den Produkten. Allein 1987 werden in Mattighofen jeweils rund 100.000 Kühler und Fahrräder und 12.600 Mopeds hergestellt. Mitte der achtziger Jahre erlebt KTM sein erstes großes Tief. Während in ganz Europa der Motorradmarkt boomt, stellt KTM 1988 die Mofa- und Rollerproduktion ein. Stattdessen wird die ungedrosselt 49 PS starke 600er LC4 vorgestellt. Trotz großartiger Sporterfolge wurden die wirtschaftlichen Probleme so groß, dass 1989 die Aktienmehrheit verkauft werden musste. Trotz dieser Tiefschläge reißen die sportlichen Erfolge nicht ab. Der amerikanische Fahrer Trampas Parker gewinnt die Zwischen 1960 und 1970 trieb der EinzylinderZweitaktmotor die GS und MC-Modelle als auch die Penton-Typen in den USA an. BLICKPUNKT www.BIKERS-JOURNAL.de Seite 9 50 JAHRE KTM Während der Sechstagefahrt 1955 in Tschechien posierten Edi Beranek, Edi Kranawetvogl und Erwin Lechner auf ihren Offroad-KTM. 125 ccm Moto Cross-WM, in der Seitenwagen-Kategorie gewinnen die beiden Schweizer Zwillinge Andreas und Christoph Hüsser. Nun, so überzeugend sich die sportlichen Erfolge auch lesen und so enthusiastisch die eingeschworenen Fans auch hinter der Marke stehen - KTM-Motorräder waren weiß Gott nicht ohne Makken. Zwar galten die Maschinen unter Insidern als gut gemeinter Tipp für Hartgesottene, Amateur- und Profi-Offroader, nicht aber unbedingt für die breite Masse. Dazu haperte es doch ein wenig mit der Zuverlässigkeit. Überzeugend war je- doch schon seit vielen Jahren die einmalige Kraftentfaltungen sowie das für nahezu alle Lebenssituationen gerüstete Fahrwerk. Doch sind rennsportliche Trophäen nicht alles. Mit 1,3 Milliarden Schilling Schulden ist KTM im Jahre 1991 am Ende. Unter Führung von Stefan Pierer wird das Unternehmen "KTM Sportmotorcycle GmbH" im Jahr 1992 völlig neu strukturiert. Die erste Entscheidung heißt, sich von allen Produkten zu trennen, die nicht unmittelbar in das Offroad-Segment passen. Keine Motorroller mehr, keine Mopeds und Mofas, nur noch Zweiräder, die man erst lenken sollte, wenn man schon Motorradfahren kann. Damit war das Hard Enduro-Konzept geboren. Ansonsten setzt der neue Geschäftsführer auf traditionelle Werte und klare Linien. Fortan gehören sportliche Erfolge zum wertsteigernden Marketinginstrument in der Motorrad-Sparte. Die zweite Entscheidung betraf die internationale Vertriebsorganisation. Statt weitgehend unabhängiger Klein- und Kleinsthersteller nahm man mehr als 80 Prozent des weltweiten Vertriebs und Marketings in die eigene Hand. Schon bald verfügt KTM über hundertprozentige Tochtergesellschaften wie White Power Suspension und Husaberg. Auf der IFMA 1992 überrascht KTM mit der "Duke". Angetrieben vom 620er-LC4-Motor, seinerzeit noch mit Enduro-Instrumenten und -Kotflügeln, war sie eines der Highlights der Messe. Die Akzente ließen Branchenkenner aufhorchen, denn mit der "Duke" war der Sprung vom Gelände auf die Straße vollzogen. Sportlich war man gewohnt erfolgreich und siegte 1992 mit Jeff Nilsson BLICKPUNKT www.BIKERS-JOURNAL.de Seite 10 50 JAHRE KTM und Mario Rinaldi gleich in zwei Weltmeisterschaften. 1993 nimmt KTM erstmals an der legendären Rallye Paris-Dakar teil. Doch noch sind die BMW's und Yamaha's für die Österreicher uneinholbar. Stattdessen belegt KTM im gleichen Jahr die ersten fünf Plätze bei der Atlas-Rallye. Bei den Serienmaschinen ist KTM´s Duke in aller Munde. Jenes Motorrad, dass den Trend zum puristischen Funbike auslöste. Weltweit auf 500 Stück limitiert, ging sie weg wie warme Semmeln. Ein Jahr darauf kam die modellgepflegte "Second Edition". 1996 gewinnt Shayne King unter anderem die 500er Moto Cross-WM. Seit diesem Jahr wird der potente LC4Motor wahlweise auch mit EStarter ausgestattet. Die SCModelle (Super Competion) werden jedoch weiterhin mit Kickstarter angeboten. 1997 feiert die "LC4 Adventure" ihr Debüt und begibt sich damit in das Fahrwasser der Reiseenduros. 1997 beginnt die erfolgreiche KTM-Ära bei der Rallye ParisDakar. Bei der 20. Rallye im Jahr 1998 belegt KTM durchgehend die Ränge zwei bis zwölf. 1999 krönen insgesamt sechs Weltmeistertitel den sportlichen Erfolg. Daheim in Mattighofen entsteht indes ein neues Werk, dass im September 1999 produktionsbereit ist. In dem neuen Entwicklungszentrum Sand, Schlamm, Hügel - kurz: überall wo es sich driften und herrlich durchpflügen lässt, hat KTM ein Wörtchen mitzureden. wird auch der LC8-V2-Motor entwickelt, der erste Zweizylinder von KTM überhaupt. In den Abmaßen deutlich kompakter und im Ergebnis leichter und stärker als vergleichbare Konkurrenzmotoren, soll der äußerst leistungsstarke 75°-V den Mitbewerbern das Fürchten lehren. Die Wettbewerbs-Premiere findet Gio Sala und Fabrizio Meoni bei der Agypten-Rally statt. Den lang ersehnten Dakar-Sieg schafft KTM im Jahr 2001. Meoni gewinnt vor Arcarons, Gavardo, Pujol und Cox - allesamt auf KTM unterwegs. Ein unver- gleichlicher Triumph für KTM und der größte in der ParisDakar-Geschichte. Der erste serienmäßige Straßenableger ist die 950 Adventure und ist damit Wegbereiterin der so genannten All Terrain Enduros. Motorräder mit dem man quasi alles machen kann und sich dabei eng an die Wettbewerbsmaschine anlehnen. Dass KTM auf dem besten Weg zu den ganz großen Motorradherstellern ist, belegen auch die Verkaufszahlen aus den vergangenen Jahren. Während viele Hersteller über starke Rückgänge klagen, verbuchte KTM im Jahr 2000 ein Absatzplus von 33 Prozent, 2001 und 2002 sogar jeweils 40 Prozent. Mit weltweit 61.850 verkauften Motorrädern (davon etwa 13.300 Kleinräder, die so genannten "Sportminicycles") wurde 2002 ein Gesamt-Umsatz von 320 Millionen Euro erzielt. Das strategische Ziel ist der Weg über die Superbikeoder GP1-Klasse in die sportliche Oberliga. Zunächst aber darf man sich auf die große 950 Duke freuen, die im Frühjahr 2004 vorgestellt werden soll. J B TEST & TECHNIK www.BIKERS-JOURNAL.de Seite 11 VORSTELLUNG: KTM 950 D UKE DA IST MUSIK DRIN Die große 950 Duke mit LC 8-V2 will KTM im nächsten Jahr vom Band laufen lassen. Wir schauten uns das Konzept schon jetzt etwas genauer an. WEBVISITOR Von Ulrich Hoffmann Fotos: Mitterbauer Mit weltweit knapp 62.000 verkauften Motorrädern (USA 17.500, Deutschland 8.200, Frankreich 4.600, etc.) zählt KTM mittlerweile zur Gruppe der Global Player. Vom LC4Viertakt-Single mit Multifunktionstalent. Enduro, Crosser, Supermoto, Reiseenduro - alles ist drin. Waschechte ZweitaktCrosser, Kinderfahrzeuge für die kleinen Kini´s von morgen. Und dann endlich der große 950 ccm-V2, der so genannte LC 8-Motor, in der Adventure S. Sportlich und stark - ein Konzept, dass man anderswo so nicht findet. Und nun steht bereits die nächste Entwicklungsstufe in den Startlöchern. Nach der ersten Duke, Supermoto und der Adventure S will KTM mit der 950 Duke endgültig in den Straßenmotorradmarkt einsteigen. Ihre minimalistischer Ausstrahlung sorgt für eine gehörige Portion Mad MaxAtmosphäre. Mit dem auf 115 PS erstarkten 75°-V2 der großen Serienenduro, elektronischer Saugrohreinspritzung und knackigem Fahrwerk mit Supermoto-Eckdaten, stellt sie schon auf dem Papier eine pri- www.lc8.info www.adventurebike.de ckelnde Mixtur aus potentem Big Bike und wendigem Kurvenflitzer dar. Alan Cathcart, Straßensport-Koryphäe und international angesehener Testund Technik Journalist, konnte sich bereits als einer der Ersten von den Onroad-Qualitäten des 950 Duke Prototypen überzeugen: "Stellen sie sich eine Ducati Monster vor, die wie ein 748er Superbike abgeht, aber bremst wie Troy Bayliss 998 Superbike, und die Richtungen zu ändern vermag wie eine Supermono Single." Der Motor bringt nur 58 Kilogramm auf die Waage und ist damit rund 20 Prozent leichter als vergleichbare Twins der Konkurrenz. Das Motorgehäuse ist vertikal geteilt, so dass die Getriebewellen möglichst kompakt untergebracht werden können. Um den Motor möglichst tief in den nur knapp 11 Kilogramm schweren Brückenrohrrahmen aus Chrommolybdänstahl zu hängen, verzichtete man auf eine Ölwanne und setzt auf eine Trockensumpfschmierung. 179 Kg fahrfertig gibt der Hersteller an. Nicht auszudenken, mit welcher dem Geschäftsführer Stefan Pierer, so gehört das Siegen zur hauseigenen Philosophie. Leichtigkeit sich die große Duke durchs Kurvenlabyrinth zirkeln lassen wird. Wer weiß, wann KTM auch in der sportlichen Königsklasse der Straßenmaschinen, der MotoGP-Klasse vertreten sein wird? Eines jedoch ist klar: Glaubt man TECHNISCHE DATEN Dass er es ernst meint, daran besteht kein Zweifel. Die zahlreichen Siege im OffroadSegment sprechen für sich. BJ KTM 950 DUKE Motor: Wassergek. Zweizylinder-Viertakt 75°-V-Motor, Hubraum 942 ccm, Leistung 115 PS/85 KW bei 9.500/min, 96 Nm bei 7.000 /min, Bohrung x Hub 100 x 60 mm, Verdichtung 11,8:1, vier Ventile pro Zylinder, DOHC, Nockenwellen über Steuerkette/Zahnräder angetrieben, elektronische Kraftstoffeinspritzung, eine Zündkerze/Zylinder, Mehrscheibenkupplung im Ölbad, Trockensumpfschmierung, Sechsgang-Getriebe, Sekundärtrieb über Kette Fahrwerk: Gitterrohrrahmen aus Stahl, Radstand 1.435 mm, Nachlauf 98 mm, Lenkkopfwinkel 66,5°, Sitzhöhe 855 mm, Gewicht fahrfertig 179 kg, Tank 17 Liter, Radführung vorn: UpsGabel, hinten Zweiarmschwinge mit Zentralfederbein, Doppelscheibenbremse vo., hi. Einfach-Scheibe, Bereifung vo. 120/70-17, hi. 180/55-17 Praxis: Höchstgeschwindigkeit über 200 km/h Preis: steht noch nicht fest TEST & TECHNIK www.BIKERS-JOURNAL.de Seite 12 KAWASAKI Z 1000 / BEWERTUNG BEWERTUNG KAWASAKI Z 1000 BI KER s JOURNAL Anlage zum Test in Ausgabe 06-2003 WERTUNG NACH PUNKTEN KAWASAKI Z 1000 10 = top, 9 = bemerkenswert, 8 = passabel, 7 = noch okay, 6 = deutliches Defizit, 5 => miserabel HANDHABUNG SPORT TOUR FAHRER Sitzposition Knieschluss Beinhaltung Sitz-Komfort Ergonomie insgesamt Winddruck (bis 180 km/h) Winddruck (über 180 km/h) Über-/Rücksicht Bedienungselemente Instrumente Licht 8 8 9 9 8 6 3 9 9 8 8 8 9 7 8 8 4 1 8 9 8 8 SOZIUS Sitz-Komfort Beinhaltung Winddruck (bis 160 km/h) Winddruck (über 160 km/h) Fahrerkontakt Über-/Umsicht Unterhaltungswert 8 8 8 8 8 9 9 6 7 7 7 7 9 7 FUN-FAKTOR Für Fahrer Für Fahrer mit Sozius Für Sozius 9 8 8 8 7 7 168 150 9 9 9 9 9 9 10 9 9 10 8 10 9 10 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 8 8 118 117 Punktzahl max. 210 ANTRIEB MOTOR Anfahrdrehmoment (bis 3.000 min-1 ) Durchzug (mittlerer Drehzahlbereich) Spitzenleistung (oberer Drehzahlbereich) Laufkultur Ansprechverhalten/Gasannahme Lastwechselreaktionen Startverhalten GETRIEBE Schaltkräfte Fußhebel Rastung der Gänge Leerlauffindung Dosierbarkeit Kupplung Handkraft Kupplungshebel Gangabstufung Punktzahl max. 130 SPORT DE FACTO TOUR SPORT FAHRWERK Geradeauslauf Handling Zielgenauigkeit Kurvenstabilität Aufstellneigung in Schräglage Schräglagenfreiheit Lenkerschlagen/Kick-back Abstimmung solo Abstimmung m. Sozius Zuladung Bremswirkung Bremsdosierung/Handkraft Punktzahl max. 120 TOUR 8 8 9 9 8 8 8 9 8 10 9 9 8 9 9 9 9 10 9 8 8 7 10 10 103 106 8 9 9 9 10 8 26 27 7 8 9 9 7 6 9 8 6 9 9 6 6 7 55 51 FAHRLEISTUNGEN Höchstgeschwindigkeit Beschleunigung Elastizität Punktzahl max. 30 VERSCHIEDENES Exklusivität Preis/Leistungsverhältnis Verarbeitung Servicefreundlichkeit Verbrauch Reichweite Ausstattung Punktzahl max. 70 SPORT Gesamt max. 560 TOUR 470 451 SPORTWERTUNG 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 4 5 6 7 8 9 10 TOURENWERTUNG 0 1 2 3 Ein breiter Lenker allein macht noch keinen Tourer. Und ein agiler Motor ist noch kein Garant für ein Sportmotorrad. Was die Z 1000 ausmacht, ist die Kombination aus kultiviertem und oben heraus besonders kräftigem Motor. Fahrwerksseitig ist die Abstimmung straff genug, um im sportlichen Solo-Betrieb als auch im Zweimannbetrieb genügend Reserven bereitzustellen. Die montierten Bridgestone Battlax-Pneus gaben keine sonderlich gute Figur auf der Kawasaki ab. Mittlerweile sind jedoch auch andere Freigaben erhältlich. Die durchweg ausgewogenen Eigenschaften machen sie vielseitig, ohne dabei an Format verlieren zu lassen. Nach verschiedenen Abstimmungsarbeiten mit dem hinteren Zentralfederbein nach dem regulären Test, gesellte sich bei zu straffer Abstimmung in gewisssen Situationen die Neigung zum Kick-Back. Ursache: Die vermeintliche Zugstufenverstellung am hinteren Zentralfederbein hebt auch die Druckstufe an (Kombi-Dämpfung) und kann so bei sehr sportlicher Fahrweise zum Lenkerschlagen führen. Vermeiden lässt sich dies, indem man die Dämpfung nicht ganz zudreht, sondern noch etwa eine Umdrehung Luft lässt. TEST & TECHNIK www.BIKERS-JOURNAL.de Seite 13 SPECIAL / APRILIA RS 250 CIAO, BELLA ! Acht Jahre lang hielt die sportliche Aprilia RS 250 die Zweitakt-Fahne bei den Motorrädern hoch. Dieses Jahr ist sie erstmals nicht mehr im offiziellen Angebot vertreten. Wir blicken zurück und geben Tipps. Von Ulrich Hoffmann Fotos: Hoffmann, Hersteller Wer dem Geruch von verbranntem Zweitaktöl so gnadenlos verfallen ist wie der Wintersportler dem eisgekühlten Obstler, bekommt bereits bei der Sitzprobe auf Aprilias RS 250 rhythmische Zuckungen im rechten Handgelenk. Dieser brisante Cocktail lässt die Herzen vieler GP-Fans höher schlagen. Meine ersten persönlichen Erfahrungen mit Zweitaktern sammelte ich vor gut elf Jahren. Die Vorgaben für meine damaliges Vorhaben waren klar: Günstiger Kaufpreis, optischer Zustand höchstens sekundär, Gewicht so gering und Leistung soviel wie möglich. Das daraus automatisch ein unbändiger Fahrspaß resultieren sollte, lag auf der Hand. Schnell fand sich eine leicht beschädigte Suzuki RGV 250 über einen Bekannten im Fahrerlager. Lange Rede, kurzer Sinn - nach zigtausenden von Kilometern mit viertaktenden Motorrädern in allen nur er- denklichen Bauweisen, war ich über Nacht zum Zweitakt-Fan geworden. Dieses ungemein direkte Fahrgefühl begeisterte mich vom ersten Metern an. So war ich also ein wenig vorbelastet, als ich später Aprilias RS 250 in Empfang nahm. Ihr 90°V2 stammt aus der RGV 250 und war bereits seit 1991 in den Suzuki-Modellen mit ungeregeltem Katalysator ausgerüstet. Der flüssigkeitsgekühlte Motor wird über je zwei Auslassschieber zu mehr Kraft im mittleren Drehzahlbereich animiert. Klar, dass diese Technik aus der spritzigen 250er keinen Drehmomentriesen macht, vielmehr soll sie dem Fahrer gelegentliche Schaltfehler eher verzeihen. Sind die Führungen der Schieber jedoch ausgeschlagen, kann´s mit rund 500 Euro unangenehm teuer werden. Eine Überarbeitung ist häufig möglich, erfordert jedoch das Know eine Fachmanns (siehe WEB-VISITOR). TEST & TECHNIK www.BIKERS-JOURNAL.de Seite 14 SPECIAL / APRILIA RS 250 Rassige Renntechnik: Alu-Rahmen aus tiefgezogenen Formprofilen, schmucker Bananenschwinge, Showa-Ups-Gabel und dem schon legendären 90°-V2. Feine Technik, die jedoch auch nach ebenso feiner Pflege verlangt. Ab 5.000 /min kann mit der gut dosierbaren MehrscheibenÖlbadkupplung eingekuppelt werden, drunter geht´s nur mit viel Gefühl und gutem Willen. Das reicht, um im normalen Alltagsverkehr mitzuschwimmen. Ab 7.000 /min wird der Umgangston schon ein wenig härter. Langsam steigen Puls und Stimmung. Das Ambiente aus tiefliegenden Lenkerstummeln, giftigem ZweitaktSound und spielerischem Handling beginnt mit steigender Drehzahl und Geschwindigkeit zunehmend zu harmonieren. Hat der Drehzahlmesser erst einmal die 9.000er-Marke erreicht, gibt´s für Mann und Maschine kein Halten mehr. Blitzschnell werden die ersten drei der sechs Gänge durchgeschaltet. Innerorts sollte der verantwortungsbewusste Fahrer solche Beschleunigungsorgien tunlichst unterlassen, will er die nächste Zeit nicht ohne eine gültige Fahrerlaubnis verbringen. Außerdem, wer hat schon Freude daran, dieses lustvolle Spiel gleich nach ein paar Sekunden wieder zu been- den? Also, ab auf die Landstraße oder Richtung Rennstrecke, am besten früh morgens, wenn all die anderen noch in ihren vorletzten Träumen schwelgen ... Zügig wird die Anfahrtsstrecke via BAB unter die 17"-großen Räder genommen. Bereits bei der Autobahnauffahrt vermittelt die Upside down-Gabel ein sehr direktes Gefühl für alles was unter die in Racing-Mischung bereiften Räder kommt. Kein gewöhnungsbedürftiges Einlenkverhalten, sondern neutral und auf den Millimeter genau lässt sich die RS um jegliche Radien zirkeln. Die montierten Metzeler ME Z1-Reifen entsprachen zwar nicht der Erstausstattung, dafür aber bekannt für ihr problemloses Fahrverhalten und satten Grip. Schnell lasse ich die monotonen Autobahn-Kilometer hinter mir und biege ab ins Kurvenparadies am Odenthal. Zahlreiche Serpentinen fordern die Standfestigkeit und Dosierbarkeit der Bremsanlage. Auch das Hineinbremsen in Schräglage ist hier ein wichtiges Kriterium. Wie erwartet, verhält sich die Aprilia dabei mustergültig. Kein Wunder, gehört dieser Part doch zu ihrer Paradedisziplin. Einmal in Schräglage, behält sie die gewählte Linie sauber ein und lässt sich auch durch erforderliche Kurskorrekturen nicht aus der Ruhe bringen. Will der Kurvenspezialist die maximale Schräglage ausloten, steht ihm ein weites Betätigungsfeld zur Verfügung. Einen großen Anteil an den sicheren Fahreigenschaften haben die hochwertigen, einstellbaren Federelemente. Tendenziell ist die Front leicht überdämpft. Etwas weniger Zug- und Druckstufe verbessern zudem Ansprechverhalten und erhöhen den Komfort. Fast genauso wichtig wie die Technik ist eine einfache Bedienung derselben. Auch hier bietet Aprilia mit den Original-Federelementen wirklich gute Voraussetzungen. So ist die Zugstufendämpfung vorn und hinten einfach und bequem per Rädchen zu verstellen. Aprilia nennt das "Step-byStep-System". Dabei bietet die Grundabstimmung ausreichend Spielraum in alle Richtungen. Auffällig ist die getrennte Funktion der Federung und Dämpfung an der UPS-Gabel von Marzocchi (Typ LD01, bis 1997). Links wird gefedert, rechts gedämpft. Ab 1998 übernimmt eine gleichfalls komplett verstellbare, ShowaUpside Down-Gabel die Führung. Für eine gleichbleibend konstante Dämpfung ist es wichtig, regelmäßig das Gabelöl zu wechseln. Das bei einem extremen Sportgerät die Fahrleistungen nicht in den Hintergrund geraten, versteht sich eigentlich von selbst. 55 PS beschleunigen das fahrfertig nur 165 Kilogramm leichte Gefährt auf knapp 200 km/h, so dass für viel Dynamik gesorgt ist. Für den Sprint von Null auf Hundert vergehen gerade mal 5 Sekunden. Dabei verhindert die relativ lange Übersetzung des ersten Ganges noch bessere Beschleunigungswerte. Dafür passt die Übersetzung vorzüglich zum Gebrauch auf der Rennstrecke. Dass die Italienerin nur bedingt für den täglichen Weg zur Arbeit geeignet ist, leuchtet TEST & TECHNIK www.BIKERS-JOURNAL.de Seite 15 SPECIAL / APRILIA RS 250 WEBVISITOR www.ghn-racing.de www.apriliaforum.de www.motorrad-fiedler.de www.afm.at/philipp/rs250/ Die Einstellung der Auslasssteuerung erfordert Fingerspitzengefühl. angesichts vieler kompromissloser Lösungen ein. So verzichtete man zurecht auf einen schweren und obendrein teuren E-Starter. Bei der Gestaltung des Cockpits nutzten die Techniker dagegen die Vorteile der digitalen Technik und spendierten dem Sportler ein Multimeter. Es informiert über Ladespannung, Uhrzeit, Kühlmitteltemperatur und einer durchdachten Stoppuhr für die Zeitnahme auf der Rennstrekke. Pfiffige Details, wie zum Beispiel die Sollbruchstelle am Handbremshebel unterstreichen den Charakter dieses Motorrades. Der aufwändige Motor will sorgsam behandelt werden. Wichtig ist eine gewissenhafte Verlegung und Einstellung der Bowdenzüge für Gas, Auslasssteuerung und Ölpumpe. Nicht selten verformen sich nach vielen Kilometern die Nippel am unteren Ende, so dass eine genaue Einstellung des Spiels nahezu unmöglich ist. Zugunsten einer verbesserten Standfestigkeit empfiehlt es sich, die Ölpumpe im Zweifelsfall etwas fetter abzustimmen. Besonders bei langen Bergabpassagen mit geschlossenem Gasgriff kann es sonst zu kapitalen Motorschäden kommen. Nach 10.000 bis 20.000 Kilometern sind in der Regel die Kolben samt Ringe reif für einen Austausch. Zerbröselte Kolben und angefressene Zylinder sind bei sportlich bewegten RS 250 jedoch auch keine Ausnahme. Ein Sparpaket für Pfennigfuchser ist die RS 250 auch wegen des zünftigen Kraftstoffkonsums nicht. Durchschnittlich 6,9 Litern Superbenzin je 100 km im Drittelmix gehen angesichts der höheren Spülverluste gegenüber einem Viertaktmotor zwar noch in Ordnung, doch ziehen sich die beiden Mikuni-Vergaser bei drehzahlorientierter Gangart kaum unter 7,5 Liter/100 durch die Düsen. Auch 10 Liter sind problemlos möglich. Hinzu kommt möglichst hochwertiges Zweitaktöl (Verbrauch rund 2 Liter/1.000 km), die regelmäßigen Wartungsintervalle und nicht zu vergessen ein nicht zu knapper Reifenverschleiß. Doch was ist das alles im Vergleich zum faszinierenden Ambiente direkt aus der Boxengasse. Sportliches Motorrad Die beiden Racing-Töpfe entlocken dem Hochleistungstriebwerk noch ein paar zusätzliche Pferdchen. Bei den ersten Baujahren können sich die Katalysatoren im vorderern Teil lösen. TECHNISCHE DATEN APRILIA RS 250, Mod. ´02 Motor: Klammerwerte für Mod. 97 Wassergek. Zweizylinder-Zweitakt 90°-V-Motor, Hubraum 249 ccm, Leistung 55 PS/40 KW bei 11.000 /min, 35 Nm bei 10.750 /min, Bohrung x Hub 56 x 50,6 mm, Verdichtung 13,2:1, Membransteuerung, lastabhängige, variable Auslasssteuerung mittels Schieber, zwei Mikuni-Flachschiebervergaser ø 34 mm, digitale Transistorzündanlage, eine Zündkerze/Zylinder, Getrenntschmierung, seilzugbet. betätigte Mehrscheiben-Kupplung im Ölbad, klauengeschaltetes Sechsgang-Getriebe, Sekundärtrieb über Kette, Kick-Starter Fahrwerk: Brückenrahmen (Formprofil) aus Leichtmetall, verschraubtes Rahmenheck (Stahl), Radstand 1.360 mm, Nachlauf 102 mm, Lenkkopfwinkel 64,5°, Sitzhöhe 780 (770) mm, Gewicht fahrfertig 165 (bis ´97: 158) kg, zul. Gesamtgewicht 357 (350) kg, Tank 19 (bis ´97: 16,5) Liter, Radführung vorn: UPS-Telegabel, ø43 (41) mm, komplett verstellbar (Basis und Zugstufe), hinten Alu-Zweiarmschwinge mit Zentralfederbein, komplett verstellbar, Federwege vo./hi. 120/130 mm, Brembo-Bremsanlage: Doppelscheibenbremse vo., ø298 mm, zwei Vierkolben-Festsättel, Einfach-Scheibenbremse hi., ø220 mm, Bereifung vo. 110/70-17 o. 120/70-17 (ab 98 Serie), hi. 150/60-17 o. 160/60-17 Praxis: Höchstgeschwindigkeit 200 km/h, Beschleunigung 0-100 km/h in 5,0 Sek., Verbrauch 6,9 Liter Superbenzin/100 km, zwei Jahre Garantie ohne Kilometerbegrenzung Ausstattung: U-Kat Preise: 1995: 6.391 , 1998: 6.787 , 2002: 7.199 TEST & TECHNIK www.BIKERS-JOURNAL.de Seite 16 SPECIAL / APRILIA RS 250 Die RS 250 erschien erstmals 1995 und wurde bis 1997 mit kleinem 16,5 Liter-Tank und 41er-Marzocchi-Gabel ausgerüstet. Während der ersten drei Produktionsjahre machte das Cockpit einen spartanischen Eindruck. Mehr Infos braucht man beim Fahren jedoch nicht. Fahrwerkssetup fahren in Reinkultur heißt hier das Stichwort. Und unter diesem Aspekt nimmt die Aprilia RS 250 auch nach Produktionseinstellung im vergangenen Jahr eine Sonderposition ein. Die durchdachten Details, die traumhafte Form der Bananenschwinge und der bissige Charakter machen die RS 250 zum heißen Tipp für Sportfreaks. Wer diese Eigenschaften zu würdigen und umzusetzen weiß, für den gibt es keine wirkliche Alternative. Ein Grund mehr, sich beim Händler nach Restposten umzuschauen - oder nach einer gepflegten B Gebrauchten. J Vorn Die Upside-down-Gabel vom Marzocchi ist am rechten Holm 14-fach in der Dämpfer-Zugstufe einstellbar, die Druckstufe erst ab 1998 (Showa). Bis Baujahr 1997 wird die Federbasis am linken Holm mit einem 13er-Schlüssel justiert (max. 4 Ringe sichtbar). Hinten Hersteller Sachs-Boge, Basis stufenlos über Vorspannung der Feder, Zugstufe per 36 Klick deckt großen Einstellbereich ab, Druckstufe 20-fach verstellbar, Grundeinstellung der Dämpfung (Straße): Zugstufe 10 Klicks auf, Druckstufe 12 Klicks auf (bei fahrfertig 80 kg schwerem Fahrer) Kompakt, handlich, schnell und sicher - kaum ein Motorrad lässt sich derart leicht und schnell bewegen. Ab 1998 kamen neue Instrumente zum Einsatz, die auch bei der RSV Mille verwendet wurden. Über einen Modusschalter (linke Seite) kann der Fahrer zwischen Temperatur/Zeit und Rundenzeiten wählen. Der Startknopf der Stoppuhr liegt griffgünstig am linken Lenker. Dort, wo sonst der Lichthupenschalter sitzt. Der wiederum sitzt bei der RS an der rechten Schalterarmatur. Dort, wo sonst der Starter-Knopf ist. Genauso wichtig wie ein voller Benzintank, ist bei der RS 250 ein voller Öltank (rechts). Links wird der Kühlwasserstand korrigiert. TEST & TECHNIK www.BIKERS-JOURNAL.de Seite 17 SPECIAL / APRILIA RS 250 BI KER s JOURNAL WERTUNG NACH PUNKTEN APRILIA RS 250, Mod. 02 10 = top, 9 = bemerkenswert, 8 = passabel, 7 = noch okay, 6 = deutliches Defizit, 5 => miserabel HANDHABUNG SPORT TOUR FAHRWERK FAHRER Sitzposition Knieschluss Beinhaltung Sitz-Komfort Ergonomie insgesamt Winddruck (bis 180 km/h) Winddruck (über 180 km/h) Über-/Rücksicht Bedienungselemente Instrumente Licht 10 9 10 9 9 9 8 9 8 10 8 6 9 7 6 7 7 6 6 7 7 7 SOZIUS Sitz-Komfort Beinhaltung Winddruck (bis 160 km/h) Winddruck (über 160 km/h) Fahrerkontakt Über-/Umsicht Unterhaltungswert 6 6 7 6 7 9 6 2 5 7 6 5 7 1 10 5 5 1 1 1 166 111 MOTOR Anfahrdrehmoment (bis 3.000 min-1) Durchzug (mittlerer Drehzahlbereich) Spitzenleistung (oberer Drehzahlbereich) Laufkultur Ansprechverhalten/Gasannahme Lastwechselreaktionen Startverhalten 4 6 9 10 10 10 8 1 1 6 7 9 10 4 GETRIEBE Schaltkräfte Fußhebel Rastung der Gänge Leerlauffindung Dosierbarkeit Kupplung Handkraft Kupplungshebel Gangabstufung 9 8 8 7 10 10 9 8 8 8 9 7 109 87 FUN-FAKTOR Für Fahrer Für Fahrer mit Sozius Für Sozius Punktzahl max. 210 ANTRIEB Punktzahl max. 130 SPORT TOUR SPORT Geradeauslauf Handling Zielgenauigkeit Kurvenstabilität Aufstellneigung in Schräglage Schräglagenfreiheit Lenkerschlagen/Kick-back Abstimmung solo Abstimmung m. Sozius Zuladung Bremswirkung Bremsdosierung/Handkraft TOUR 10 10 10 10 9 10 9 10 8 10 9 9 10 10 10 10 9 10 10 8 6 8 10 10 114 111 Höchstgeschwindigkeit Beschleunigung Elastizität 10 10 6 9 10 2 Punktzahl 26 21 9 8 9 9 6 8 9 10 3 9 9 5 5 7 58 48 Punktzahl max. 120 FAHRLEISTUNGEN max. 30 VERSCHIEDENES Exklusivität Preis/Leistungsverhältnis Verarbeitung Servicefreundlichkeit Verbrauch Reichweite Ausstattung Punktzahl max. 70 SPORT Gesamt max. 560 TOUR 473 378 SPORTWERTUNG 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 4 5 6 7 8 9 10 TOURENWERTUNG 0 1 2 3 DE FACTO Die kleine RS 250 war eines der extremsten Großserienmotorräder mit Straßenzulassung. Prinzipiell ist nur zum kompromisslosen Kurvenglühen gedacht. Gas - Bremse - und runter auf die Knie. Die Federelemente bieten auch aus heutiger Sicht Reserven satt. Kaum auszudenken, was mit einem sagen wir 70 PS starken Zweitakt-V2 machbar wäre. Das Fahrwerk ist bobmenstabil und gibt selbst bei Extrem-Belastung kaum Anlass zur Kritik. Mit 110er-Vorderreifen gewinnt das Handling nochmals, auch das Aufstellmoment beim Hineinbremsen wird deutlich geringer. Eine noch bessere Sportwertung vereitelt größtenteils der Sozius-Spaß, der bei diesem kleinen und hubraumschwachen Motorrad konzeptbedingt nicht viel besser ausfallen kann. Und die Tourenwertung - die vergessen wir mal ganz schnell ... TEST & TECHNIK www.BIKERS-JOURNAL.de Seite 18 EINFAHREN VON MOTORRÄDERN GUT (EIN)GEFAHREN Ist das Einfahren von Motorradmotoren heute noch zeitgemäß - ja oder nein? Noch immer herrscht Unstimmigkeit unter den Bikern. Wir gingen dem Stammtischthema nach. Nie war die Technik ausgereifter, nie leistungsfähiger und gleichzeitig langlebiger als heute. Inwieweit ist das Einfahren neuer Motoren heute überhaupt noch notwendig? Oder handelt es sich dabei nur noch um ein Relikt aus der Zeit, als Kolbenfresser und öltriefende Motoren beinahe zum normalen Motorradfahrer-Alltag gehörten? Wir fragten bei den Importeuren nach und erlebten eine seltene Einigkeit der Branche. Eine alte Bauernregel für Motorradfahrer heißt seit ewiger Zeit, man solle sein Motorrad die ersten 1.000 Kilometer besonders schonend behandeln. Was das genau bedeutet, darüber streiten sich auch heute noch viele Stammtisch-Experten. Die Meinungen gehen weit auseinander und liegen zwischen einer betont untertourigen Fahrweise und wechselhaften Belastung der mechanischen Innereien. Diejenigen, die sowieso alles bessser wissen, klären beides ad absurdum und geben vom ersten Kilometer an volles Rohr. Grundsätzliche Ursache der Problematik ist die auftretende Reibung zwischen zwei Reibflächen - von Brüchen, Material- oder Härtungsfehlern (Pitting, Lunkerbildung) einmal abgesehen - die bei unsachgemäßer Belastung oder mangelnder Schmierung nur noch für eine mehr oder weniger eingeschränkt Funktion des Aggregates sorgen können. Besonders stark sind Lager und Wellen, die mit geringen Laufspielen, hohen Drehzahlen und/ oder Belastungen rotieren (Nockenwelle-Zylinde rkopf, Kurbel welle-Mot orgehäuse, P l e u e l a u g e - K u r b el w e l l e ) gefährdet. Ebenso gehören translatierende (hin- und her- gehende) Bauteile, wie Kolben und Kolbenringe zu den empfindlichen Teilen, deren Paarung ganz besonders auf Grund immer verschleißresistenterer Werkstoffpaarungen eine gewisse Zeit brauchen, um sich einander anzupassen. Damit sich dieser Vorgang nicht zu sehr in die Länge zieht, verwenden die meisten Hersteller ein spezielles Einfahröl, das nicht über die niedrigen Reibwerte eines modernen Hochleistungs-Synthetiköls verfügt. "Die ersten 1.600 Kilometer sind ausschlaggebend für die Leistung und Lebensdauer des neuen Motors..", erklärt Karsten Neumann vom deutschen Yamaha Importeur die Notwendigkeit der Einfahrvorschrift. Anke Elbert, Suzuki Motor Deutschland GmbH, weißt ausdrücklich auch auf mögliche Spätschäden hin. Eine ausgeschlagene Ringnut am Kolben ist ein schleichender Prozess, der sich erst langsam durch stetigen Leistungsverlust bemerkbar macht. Ein schlagartig brechender Kolbenring hingegen kann jederzeit zum unerwarteten Aus führen. "Dass das Einfahren auch bei modernen Motoren ein wichtiger Aspekt ist, zeigt übrigens auch die vorgeschriebene Inspektion nach der Einfahrzeit, um unter anderem einen möglichen anfänglichen Verschleiß durch Einstellarbeiten entsprechend auszugleichen", so Kerstin Dreier von Honda Europe North. "Bei einem eindeutigen Garantiefall werden die anfallenden Kosten vom Importeur zu 100 Prozent übernommen." Eine Nichteinhaltung der Einfahrvorschriften, die entgegen vieler Vermutungen manch stolzer Besitzer eine Vorschrift und keine Empfehlung ist, kann Moderne Motorradmotoren sind aufwändige und hochbelastete Aggregate. Lager- und andere Berührungsstellen der Mechanik benötigen einen gewissen Zeitraum, um sich aufeinander einzulaufen. Erst dann ist ein Motor voll belastbar und liefert zuverlässig seine Leistung. Materialfehler, Motor überdreht, Mangelschmierung ? Am Gesamtzustand der Innereien lässt sich bereits einiges über den Umgang des Fahrers aussagen. naturgemäß nur schwer nach- mäßer Behandlung aufkomgewiesen werden. Trotzdem, men. Kai Liedmann von Ducati ein auffällig hoher Verschleiß an Deutschland bringt die Sache den belasteten Bauteilen lässt auf den Punkt: "Man kann nieschon einen gewissen Ver- manden zu seinem Glück zwinB dachtsmoment an unsachge- gen." Recht hat er. J MAGAZIN www.BIKERS-JOURNAL.de Seite 19 NACHGEDACHT WO SIND ALL DIE INDIANER HIN ? Der Markt ist im Wandel. Der Biker von Heute ist schließlich nicht von Gestern. Was daran gut und weniger gut ist, kann man unterschiedlich interpretieren. Hier lesen Sie eine von vielenmöglichen Meinungen. Von Ulrich Hoffmann Sichere Bekleidung ist "in" - so wie "laut" seit rund 15 Jahren "out" ist. Seitdem fährt man zunehmend ruhig und dezent vernünftig eben, nicht selten jedoch leider auch passiv. Eigentlich sollte ein Motorradmagazin klar positiv zu aktuelllen Situationen stehen, offenbaren, wie schön die Biker-Welt ist. Nun, die Realität sieht nicht immer ganz so rosig aus. Spätestens nach dem Händlersterben im letzten Jahr, wurde klar, dass der Sinneswandel des Marktes bittere Konsequenzen haben kann. Woran liegt's? Vielleicht am Wetter, dass nur allzu gern als naheliegender Grund für sinkende Zulassungszahlen herangezogen wird? Oder schwindet schlicht das Interesse am Motorrad? Vielleicht aber hat die Branche ein Identifikationsproblem. Ohne jetzt ein Loblied auf die guten, alten Zeiten anstimmen zu wolllen, fällt es zunehmend schwerer die Zielgruppe der Biker zu faktorisieren. Den typischen Motorradfahrer gibt es schon lange nicht mehr. Damit war das einstige Schmuddel-Image weg - allerdings begann damit auch der Zerfall des harten FanKerns. Das könnte sich wider erwarten als treibender Keil herausstellen. Heute fahren betuchte Doktoren in reifem Alter ihre Harley am Wochenende spazieren, klein Fritz (18) macht seinen auf nominell 34 PS gedrosselten Supersportler fit fürs Fahrertraining und die in Trennung lebende Rita (34) hat plötzlich die Lust am hubraumstarken Zweirad entdeckt. Etwas gelackmeiert schaut hingegen Bernd (31) in die Röhre. Er wurde vor kurzem arbeitslos, liebte sein Motorrad über alles, musste es jedoch verkaufen, weil er sich sonst nicht über den Monat retten kann. Er ist vorläufig weg aus der Statistik der aktiven Biker. Und steht damit keineswegs alleine dar. Keine einfache Situation für diejenigen, die sich auf die veränderte Marktsituation einstelllen müssen. Insbesondere dann, wenn man davon leben muss. So wie die Händler, die Hersteller und die Zubehörindustrie. Plötzlich ist besonderes Verkaufsgeschick, Marke- ting und persönliches Engagement gefragt. Doch das setzt man auch bei einer Wurstverkäuferin voraus. Trotzdem Motorrad fahren zu einer beliebten und seit langem zu einer sozial anerkannten Freizeitgestaltung geworden ist, bleibt es ein sehr persönliches Hobby. Letztendlich verkauft der Händler ein Lebensgefühl, das gehegt und gepflegt werden will - so unterschiedlich die Kunden auch sein mögen. zeichnete die Motorradgemeinschaft das "Feeling of Community" aus, ein gemeinschaftliches Gefühl der Zusammengehörigkeit, das keine Unterschiede machte, solange man nur auf zwei Rädern mit einem Motor zwischendrin unterwegs war. Jeder half jedem, oder man kannte zumindest jemanden, der weiterhelfen konnte. Je schlechter das Wetter, um so tiefer das Bündnis. Motorrad fahren ist nicht ungefährlich. Auch wenn die Technik (ABS, Protektoren-Kombis, stabile Fahrwerke, Haftung der Reifen) beachtliche Fortschritte gemacht haben, so liegt es letztendlich doch am Kopf des Fahrers, diese Möglichkeiten im richtigen Leben für sich zu nutzen. Was nützen die umfangreichsten Informationen, die atemberaubendsten Bilder in den Medien, wenn es nicht gelingt, das ursprüngliche BikerGefühl, das Fingerspitzengefühl, zu wecken und anzusprechen. Wo sind sie hin, die Indianer der Motorradbranche? Vielleicht ist es aber auch das wohlständische Selbstverständnis aus dem kulturellem Nirwana einer gesellschaftlichen Ideologie, dass das einstige Gut zur beliebten Visitenkarte für Jedermann werden ließ. Die Zweiklassengesellschaft ist längst Gegenwart. Auch unter den Motorradfahrern. Die Neuorientierung ist bereits in vollem Gange. Bis in die späten Siebziger Teilnehmer des "Ride to work" haben die Gelegenheit, die Zukunft der Motorradfahrerinnen und -fahrer mitzugestalten. BIKER´s JOURNAL hofft auf rege Teilnahme. Infos B unter www.ivm-ev.de . J Anzeige DAS SUPER-DING Helmvisierreinigung für unterwegs UVR 2000 - das praktische Reinigungsgerät für jedes Visier www.biker-tools.de funktioniert überall bei jedem Visier kinderleicht zu bedienen kein verkratzen mehr SPORT www.BIKERS-JOURNAL.de Seite 20 ASSEN / 200 MEILEN 200 MEILEN VON ASSEN Nachbericht 2. Lauf zur Motorrad-Langstrecken-WM am 24./25. Mai 2003 im niederländischen Assen WEBVISITOR www.worldendurance.com www.tt-assen.com www.gmt.fr www.chinamoto.cc www.yart.at Text & Fotos: René Werse Startschuss zur Jagd nach der Zeit: Im klassischen Le Mans-Start sprinten die Piloten zu ihren Maschinen. Holland ist recht nahe am Wasser gebaut. Das ist an und für sich nichts neues und war auch in den samstäglichen Trainingsläufen für das 200 Miles Rennen zu spüren. Der Himmel öffnete seine Schleusen und flutete die Strecke. Wahrhaftig kein Vergnügen für die Piloten, unter diesen widrigen Bedingungen auf dem auf 3.881 Meter langen, flüssig zu fahrenden Kurs vernünftige Zeiten für eine möglichst gute Startplatzierung herauszufahren. Die Trainingsläufe wurden überraschenderweise von dem außer Wertung startenden Ten Kate Team mit den Piloten Karl Muggeridge und Barry Veneman auf der in der SupersportWM eingesetzten Honda CBR 600 RR dominiert. Die flinke RR bügelte auf nasser Piste alle starken Gixxer nieder. Und so fand sich die zierliche, gelbe Maschine mit der Startnummer 27 dann am Sonntag prompt auch auf Platz 1 in der Startaufstellung wieder. Auf den Plätzen 2 und 3 folgten die favorisierten GSX-R 1000 von Team Zongshen 2 und Zongshen 1 mit den Piloten Igor Jerman/Bruno Bonhuil sowie Warwick Nowland/ Stephane Mertens. Als Bestes deutsches Team besetzte Bridgestone Bikers Profi 1, ebenfalls auf GSX-R 1000, den 14. Startplatz. Im Fahrerlager gingen nach dem Training Gerüchte über Beschwerden einzelner Spitzenteams ob der Dominanz der starken 600er und einem daraus resultierenden Rennausschluss von Ten Kate um, was sich dann aber nicht bestätigte. Apropos Fahrerlager. In wohl kaum einer anderen MotorradRennserie auf WM-Niveau herrrscht noch eine ähnlich bunte Melange, ja gelegentlich auch locker-familiäre Atmosphäre wie in der Langstrecken-WM. Hier tummeln sich professionell agierende, hervorragend orga- nisierte und bestens ausgestattete Werksteams neben engagierten und hochmotivierten Privatiers. Zongshen, GMT94, Phase One und Co. beschäftigen ganz selbstverständlich ihre eigene Hospitality nebst Meisterköchen und einem waren Gewusel aus Mechanikern und Servicepersonal. Die Privat-Teams brutzeln abends vor der Box ganz in Familie bei einem Schlückchen Bier ihr Steak auf dem Holzkohlengrill. In der linken Hand den Fleischspieß, in der rechten den Schraubenschlüssel, fix noch letzte Einstellungen am Motorrad für das Rennen vornehmend, während Mutti den Salat Anzeige www.posterandmore.de Zu jeder Bestellung erhalten Sie ein kleines Dankeschön. In unseren gut sortierten OnlineShop finden Sie über 1.000 Artikel - Wanduhren, Shirts, Handy-Covers (auch für Sport-Fans), Fun & Sprüche, Auto-, Motorrad-, Action-, Movie- und Band-Poster - Frisch upgedated der umfangreiche US-Store. Suchen und finden Sie Original-Schilder und Harley-Merchandising. SPORT www.BIKERS-JOURNAL.de Seite 21 ASSEN / 200 M EILEN anrührt. Stehen auf der einen Seite Millionenetats zur Verfügung, wird auf der anderen Seite nicht selten die Haushaltskasse mit dem beschaffen von Ersatz- oder Sturzteilen belastet. Um so höher sind unter diesen Bedingungen die Leistungen der Privatiers einzuschätzen. Der Start zu den 200 Meilen bzw. 83 Runden, der übrigens in guter alter Le Mans Manier absolviert wird, erfolgte pünktlich am Sonntag gegen 13.30 Uhr unter trockenen Bedingungen. Und trocken sollte es auch das ganze Rennen über bleiben. Erst mit dem knallen der Sektkorken auf dem Siegerpodest änderte sich die Luftfeuchte wider. Das Yamaha Austria Racing Team auf R1 sah sich nach dem ersten Lauf in Imola mit einem sehr guten 3. Platz in der Gesamtwertung belohnt und war dementsprechend motiviert und mit großen Hoffnungen von Platz 5 in das Rennen gestartet. Leider wurden diese Hoffnungen in Assen nicht erfüllt. Das Team schied mit 25 Runden Rückstand vorzeitig aus. Ebenso erging es dem deutschen Bridgestone Bikers Team, das mit 18 Runden Rückstand Aufgeben musste. Sieger der 200 Meilen von Assen wurde mit lediglich 1.78 Sec. Vorsprung das Zongshen Team 2 mit Igor Jerman und Bruno Bonhuil vor dem Suzuki GB - Phase One Team mit Jason Pridmore, James Ellison und Jimmy Lindström. Auf den drittten Platz gesellte sich Zongshen 1 um Mertens/Nowland mit bereits über 22 sek. Rückstand auf die Erstplazierten. Ten Kate rauschte mit einer vollen Runde Rückstand als 4. über den Zielstrich, wurde aber wie bereits geschildert nicht gewertet. Bemerkenswerterweise wurden die Plätze 1-10 allesamt auf Suzuki GSX-R 1000 eingefahren. Lediglich das französische Team Yamaha Endurance Moto 38 auf R1 gesellte sich auf Platz 4. und konnte neben der Ten Kate Honda die Phalanx der mächtigen Gixxer ein wenig aufbrechen. Beste Deutsche wurden Bergmann & Söhne mit den Fahrern Harald Kitsch und Claus Ehrenberger auf einem sehr guten 10. Platz mit 3 Runden Rückstand auf den Erstplatzierten. Bevor es Claus Ehrenberger beim hastigen Info-Austausch mit Teamkollegen in der Boxengasse. nun zum nächsten Rennen nach Brno geht, führt in der Gesamtwertung Zongshen 1 mit 41 Punkten knapp vor dem Suzuki GB - Phase One Team mit 40 Zählern und Zongshen 2 mit 25 Punkten. Platz 15 belegen als bestes deutsches Team Bergmann & Söhne mit 6 ZähB lern. J Ellison (3) vom britischen Suzuki-Team lieferte sich mit dem Lowlands Racing-Team auf ihren Suzuki GSX-R 1000 spannende Zweikämpfe (30). SPORT www.BIKERS-JOURNAL.de Seite 22 MotoGP ITALIENISCHES FIEBER Beim 4. WM-Lauf der MotoGP auf dem schnellen Kurs von Mugello/Italien wurde an der Spitze beinhart gekämpft. Rossi, Capirossi und Biaggi trafen sich anschließend auf dem Podest zum Feiern wieder. Die Tifosi standen Kopf und stürmten die Strecke. Motorradsport hat in Italien einen ganz besonderen Stellenwert. Sobald ein Landsmann bereits zum Überholen ansetzt, ist ihm der Jubel der Fans sicher. Wer dann noch um die Führung in der Königsklasse kämpft, wird beinahe schon wie ein Sieger gefeiert. Am Wochenende lieferten sich gleich drei italienische Rennsportgrößen atemberaubende Fights. Nach dem besten Start führte Ducati-Pilot Loris Capirossi mehrere Runden überlegen das Feld an - bis Dottore Rossi auf seiner Honda von Platz fünf nach vorn preschte. Max Biaggi lieferte sich unterdessen mehrer heiße Duelle mit Capirossi um Platz zwei. Mit über 330 km/h war in Sachen Top-Speed gegen die Desmosedici kein Kraut gewachsen. Rossi und Biaggi zeigten sich beim anschließenden Pressetermin sichtlich vom Potenzial der Ducati und dem unglaublichen B Siegeswillen von Capirossi beeindruckt. J ERGEBNIS MUGELLO 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 V. Rossi Honda ITA L. Capirossi Ducati ITA M. Biaggi Honda ITA M. Tamada Honda JPN S. Nakano Yamaha JPN T. Ukawa Honda JPN S. Gibernau Honda ESP C. Checa Yamaha ESP C. Edwards Aprilia USA O. Jacque Yamaha FRA M. Melandri Yamaha ITA N. Hayden Honda USA R. Kiyonari Honda JPN A. Hofman Kawasaki GER G. McCoy Kawasaki AUS A. Pitt Kawasaki AUS 43' 28.008 +1.416 +4.576 +13.210 +13.411 +13.666 +14.253 +22.811 +33.056 +38.882 +38.977 +48.639 +50.183 +54.213 +1' 23.281 +1' 37.284 Max Biaggi (li.) und Loris Capirossi auf Tuchfühlung. Noch enger geht nur beim Crash. GP-Kurs Italien Strecke: Mugello Länge: 5.245 Meter Runden: 23 Schn. Runde: 1' 52.623 (Capirossi) WM-Stand MotoGP 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 20 Valentino Rossi Honda ITA Max Biaggi Honda ITA Sete Gibernau Honda ESP Alex Barros Yamaha BRA Tohru Ukawa Honda JPN Troy Bayliss Ducati AUS Loris Capirossi Ducati ITA Shinya Nakano Yamaha JPN Olivier Jacque Yamaha FRA Nicky Hayden Honda USA Makato Tamada Honda JPN Colin Edwards Aprilia USA Carlos Checa Yamaha ESP Norick Abe Yamaha JPN Noriyuki Haga Aprilia JPN Marco Melandri Yamaha ITA WEBVISITOR www.motograndprix.com 115 83 72 46 42 40 36 33 32 26 25 25 21 18 17 6 Valentino Rossi (re.) war verdienter Sieger, wenngleich Capirossi speziell im letzten Viertel des Rennens nochmal dramatisch nachlegte. REISE-INFOS www.BIKERS-JOURNAL.de Seite 23 PRAXIS-TIPPS VERSICHERUNGSKARTEN UND PÄSSE FÜR ALLE FÄLLE Ab Oktober dieses Jahres wird für Reisen in die USA der maschinenlesbare, rote Reisepass Pflicht. Für Abstecher nach Kanda ist kein gesondertes Visum mehr mehr erforderlich. Auf dem Festland hilft die grüne Versicherungskarte vor Ärger, Trouble und Bußgeldern. Lesen Sie hier, was Sie für unbeschwertes Reisen brauchen. Für einen Aufenthalt bis zu 90 Tagen benötigen USA-Urlauber aus Deutschland nach Auskunft des ADAC ab Oktober 2003 einen roten maschinenlesbaren Reisepass. Auch mitreisende Kinder müssen sich dann mit einem eigenen rotem Pass ausweisen. Gültig muss der neue Pass mindestens für die Dauer des Aufenthaltes sein. Zur Einreise wird zusätzlich ein Rückreise- oder weiterführendes Flugticket und das Formular zur Befreiung von der Visumpflicht benötigt. Bei der Einreise auf dem Landweg erhalten Urlauber das Formular an der Grenze, zusätzlich ist eine Einreisegebühr von sieben US-Dollar fällig. Wer während seines USA-Urlaubs einen Abstecher nach Kanada oder Mexiko plant, muss kein eigenes Visum beantragen. Bei der vorübergehenden Ausreise aus den USA muss lediglich die Rückkehrabsicht erklärt werden und im Pass der eingeheftete Abschnitt "departure record" enthalten sein. Für eine zügige mexikanische Grenzkontrolle sollte man sich bereits in Deutschland bei der Fluggesellschaft oder einer mexikanischen Vertretung eine Touristenkarte besorgen. Hierfür reicht es aus, den Reisepass und das Flugticket vorzuzeigen. Auch bei abgeschlossenem Fluggepäck gibt es eine Neuerung: Bei Sprengstoffverdacht im Urlaubsgepäck beispielsweise in Schuhabsätzen oder Bücherstapeln - darf der Koffer aufgebrochen werden. Der Schadensersatz ist ausgeschlossen. Auf dem europäischen Kontinent sollte hingegen die grüne Versicherungskarte nicht vergessen werden. Sie ist ein Nachweis der Haftpflichtversicherung in folgenden zehn Ländern zwingend vorgeschrieben: Albanien, BosnienHerzegowina, Bulgarien, Estland, Lettland, Mazedonien, Polen, Rumänien, Serbien-Montenegro und Türkei. In der Grünen Versicherungskarte für Serbien-Montenegro muss die Gültigkeit darüber hinaus für diesen Doppelstaat eingetragen sein. Grüne Karten, in denen die Länderabkürzung Jugoslawien durchgestrichen ist, sind in Serbien-Montenegro ungültig. Ein böses Erwachen kann es für Motorradfahrer geben, die die Grenze nach Polen ohne Grüne Karte passieren. Wer in diesem osteuropäischen Land ohne Versicherungsnachweis ange- troffen wird, muss mit einer Geldstrafe von rund 800 rechnen. An der Grenze kann der Reisende noch eine Zusatzversicherung abschließen. Sport-Fans, die ihr Bike via Hänger dorthin transportieren benötigen neben dem Pkw eine separate Grüne Karte. In Tschechien wird spätestens bei einem Unfall ein Versicherungsnachweis verlangt. Auch wenn in den meisten europäischen Ländern das Kennzeichen als Nachweis des Versicherungsschutzes ausreicht, sollte man die Grüne Versicherungskarte immer dabei haben. So kann es bei Schadensfällen Schwierigkeiten geben, wenn nicht anhand des Dokuments die Versicherungsgesellschaft und die Nummer der Police nachgewiesen werB den können. J PRIVATMARKT www.BIKERS-JOURNAL.de Seite 24 KLEINANZEIGEN BIETE Yamaha XV 535 Virago, Bj. 02/91, 25.600 km, TÜV bis 05/04, unfallfrei, gedrosselt, Farbe: beige-met., im Mai 2002 große Inspektion, Juli 2002 neuer Vorderreifen (ca. 1.300 km alt), ansonsten nur normale Gebrauchsspuren. Wurde nur den Sommer über gefahren, Satteltaschen und Werkzeugrolle, Verena Schmidt, Kupferhammerweg 51, 61440 Oberursel, Tel.: 06171-23486, eMail: [email protected] Kawasaki GPZ 500 S, Bj. 1993, 37.500 km, TÜV bis 11.03, unfallfrei, gedrosselt, Orig.-Lack rot/weiß, prima Zustand, Reifen 80 %, zweite Sitzbank (abgepolstert) zusätzlich, VHB 1.900 , umständhalber zu verkaufen, ideales Bike für Einsteiger, abgemeldet aber fahrbereit, Heiko Wrage, Siebentalweg 4, 3365 Lichtenau-Henglarn, eMail: [email protected], Tel.: 01712287220 Suzuki GSF 600 S Bandit, Bj. 8/2000, 26.000 km, mit TÜV, unfallfrei, offen, Farbe: schwarz, Reifen vorn u. hinten neuwertig, Kettenkit neuwertig, Ölthermometer, Scheckheftgpflegt, Michael Unger, Haupstraße 41, 01468 Boxdorf, Tel.: 0351-6443930, eMail: [email protected] Harley Davidson Sportster XL 1000 Shovelhead, Bj. 1977, 35.000 km, TÜV bis 04/05, unfallfrei, offen, Farbe: bourdaux, Delorto Vergaser, Vorverlegte Fußrastenanlage, hoher Lenker, bemalter Tank, extra dünne Sitzbank, tropfenförmiger Luftfilter. 4700 , Michael Wayand, Regulshausenerstraße 28, 55743 IdarOberstein, Tel.: 06781-933093, Mobil: 0173/3124931, eMail: [email protected] Kawasaki VN 750A, Unfallmotorad Frontschaden, Bj. 4/94, 22.100 Km, TÜV bis 5/04, offen, Farbe: grün metalic, Frontschaden, Gabel,Vorderrad? und Rahmen defekt, Tank hat eine Delle, Rest wie Blinker, Armaturen, Scheinwerfer, Chopperscheibe, Motor und der Rest o.k., Preis VB, Barzahlung bei Abholung einfach nachfragen, Georg Schlögl, Kirchackerring 19, 86316 Friedberg, Mobil: 0171-2341737, eMail: [email protected] Yamaha XV 750 SE, Bj. 06/83, 40.000 km, TÜV bis 01/05, unfallfrei, Farbe: rot, Tobias Ludwig, Franz-Kafka-Str.25, 46242 Bottrop, Tel.: 0177-6161730, eMail: [email protected] Yamaha XJ 600 S Diversion, Bj. 05/1996, 9.600 km, TÜV bis 04/2004, unfallfrei, offen, Farbe rot, Tankrucksack, GarageFahrzeug, Schloss,VB 2.600 , Nicola Klewe, Schubertweg 5, 40764 Langenfeld, eMail: [email protected], Tel.: 01732523592 SUCHE SUCHE Suche gebrauchten/neuen Vergaser für meine Honda XL 185 S, Bj. 1982, Manfred Glöckel, Thomas-Mann-Str. 3, 85551 Kirchheim, Tel.: 089-9033989, eMail: [email protected] VORSCHAU www.BIKERS-JOURNAL.de Seite 27 DEMNÄCHST BIS DEMNÄCHST ... SERIÖSES BEAST HONDA CB 900 F HORNET DAS LETZTE WORT Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich unbeliebt mache, muss ich doch Eines loswerden. Motorrad fahren in Jeans-Klamotten hat was. Ich weiß, natürlich nicht auf dem Nürburgring und auch nicht bei Trainings. Aber schon bei der Feierabendrunde, zum Eis-Kaffee, zu den Kumpels oder zum Diddi, der auch am späten Abend noch den Mopeds das Laufen beibringt. 900 ccm Hubraum haben bei Honda seit 25 Jahren Tradition. Damals hieß das Zauberwort Bol d´Or , heute 900 Hornet . Der Begriff des Sportlers mag sich seitdem gewandelt haben, nicht aber die Formel. Herzlich willkommen im Fuhrpark! DER KILOMETERFRESSER YAMAHA FJR 1300 A Entgegen jedem vernünftigen Sicherheitsbewusstsein kann eigentlich nicht sein, was nicht sein darf. Ja, ja ..., auch das weiß ich. Doch sind das nun alles wahnsinnnige, verantwortungslose Biker, die ich mitunter auf ihren meist nicht schwächlichen Bikes herumfahren sehe? Sind sie naiv, zu jung, oder einfach Outsider? Ich weiß nicht, aber ganz gleich, wie jene Spezie nun bezeichnen mag - ich gehöre auch dazu. Ab und zu jedenfalls. Wenn die Luft bei 30° Celsius und mehr förmlich zu stehen scheint und dir eigentlich nichts lieber ist, als ein kühles Bier. Doch leider kann der Gersten-Saft den Fahrtwind und das Ziehen in den Armen nicht ersetzen. Also verschieben wir das Bier auf später. Erstmal Moped fahren. Natürlich nicht am Limit und jeder nur so weit wie er mag - so wie im Urlaub oder nach Feierabend. Denn auch heute ist nicht alles schlecht, was früher einmal gut war. Jet-Helm auf, die Luft genießen, ja, auch das Flanieren kann dazu gehören. Das Ganze geht mit einem Supersportler übrigens ebenfalls - nur nicht so lange und bequem. Ob nun in Jeans oder Savety-Kombi - restlos sicher wird Motorrad fahren niemals sein. Und wenn doch, dann weiß ich nicht, ob mir Motorräder noch Spaß machen würden. Nicht weil ich wahnsinnig bin, sondern weil das, was das Motorrad fahren ausmacht durch eine zu starke Reglementierung auf der Strecke bleiben könnte. Mehr dazu in der nächsten Ausgabe. Mit Freude am Gas Die Yamaha FJR 1300 A gehört unter Tourenfahrern zu den heiß begehrten Favoriten. Das erste Motorrad im BIKER´s JOURNALTest, dass die Tourenwertung gewinnen sollte. Man darf gespannt sein. www.BIKERS-JOURNAL.de Seite 28 Pssssssst .... Hier können Sie kostenlos Ihr Motorrad inserieren. Ja, auch Ihr Unfall-Motorrad. Woher kommen Sie denn ? Aus dem Ausland ? Was heißt schon Ausland ..? Aber in der Schweiz spricht man doch auch Deutsch ... Ja, in Österreich auch. Sicher, normalerweise auch in Deutschland. Eben, darum gibt´s BIKER´s JOURNAL. Ja, einen richtigen Anzeigenteil zum Ausdrucken. Natürlich, Ihre Lederkombi kriegen wir auch noch mit rein. Nein, das kostet nichts. Ob wir auch Motorräder verkaufen ? Nein, bis jetzt noch nicht. Außerdem würden die dann Geld kosten. Richtig, das würde auch nicht zu uns passen. BIKER s JOURNAL © KOSTENLOSE PRIVATE KLEINANZEIGENANNAHME UNTER WWW.BIKERS-JOURNAL.DE DAS KOSTENLOSE MOTORRADMAGAZIN ALLE 14 TAGE NEU ! JEDEN ZWEITEN MITTWOCH.