Diese Rundreise führte von Buenos Aires/Argentinien nach Ushuaia

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Diese Rundreise führte von Buenos Aires/Argentinien nach Ushuaia
Reisebericht Argentinien 2007
Argentinien & Chile 2007
Diese Rundreise führte von Buenos Aires/Argentinien nach Ushuaia, der südlichsten
Stadt der Welt; durch die einzigartige Landschaft Patagoniens über Torres del Paine
nach Santiago de Chile. Von dort quer durch die Anden bis Mendoza und zurück
nach Buenos Aires. In Argentinien bewegen sich die Distanzen in einer anderen
Dimension. Nahezu so groß wie Westeuropa, bietet das Land alle landschaftlichen
Extreme: Atlantikküste und Andengipfel, kalbende Gletscher und die endlosen
Weiten der Pampa.
Chile ist neben seinem Nachbarn Argentinien das Land Südamerikas mit der größten
landschaftlichen Vielfalt. Mehr landschaftliche Gegensätze und Kontraste als dort
finden sich wohl kaum in einem anderen Land der Erde. Der sich von Nord nach Süd
über 4.500 km hinziehende und dennoch durchschnittlich nur 180 km breite
Landstreifen verfügt über eine schier unerschöpfliche Vielfalt an Landschaftsformen,
Klima- und Vegetationszonen.
****
Reisetag 1: - Frankfurt – Buenos Aires Der Transfer zum Flughafen nach Frankfurt erfolgte mit der Bahn ab Saarburg. Es
ging von dort aus mit der Lufthansa nonstop nach Buenos Aires; Flugzeit 12
Stunden. Die Ankunft war für 20.00 Uhr Ortszeit vorgesehen. Die Flugstrecke betrug
11.490 km; der Zeitunterschied zu Deutschland minus 4 Stunden.
Am Flughafen wurden wir von Ricardo Krieger, unserem Reiseleiter für Buenos
Aires, willkommen geheißen und zum Hotel Broadway All Suites gebracht. Das
Hotel befindet sich ideal ganz in der Nähe des Obelisken und der Avenida 9 de Julio,
der zehnspurigen Hauptverkehrsachse von Buenos Aires.
Reisetag 2: - Buenos Aires, Argentiniens HauptstadtBuenos Aires, das einstige „Paris Lateinamerikas“ ist heute nicht nur der kulturelle
und politische Mittelpunkt Argentiniens, sondern auch eine der faszinierendsten
Metropolen der Welt, ein urbanes Kraftpaket voller Energie, Selbstbewusstsein und
Stil. Ihre Bewohner sind vollendete Gastgeber mit einer beeindruckenden Offenheit
und Herzlichkeit. Tango in den Straßen, nette Cafés und schicke Läden sorgen für
Atmosphäre. Elegante Einkaufsstraßen, stilvolle Restaurants und Bars tragen zum
Weltstadt-Charakter der Stadt bei.
Um 10.00 Uhr erwartete uns eine Stadtrundfahrt durch die wohl eleganteste und
lebendigste Metropole Südamerikas. Ricardo zeigte uns die wichtigsten
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Sehenswürdigkeiten, angefangen von der Universität, den berühmten Friedhof von
Recoleta mit der Grabstelle von Evita Peron, das Stadtteil Palermo, den Präsidentenpalast Casa Rosada und die Metropolitan-Kathedrale auf dem Plaza de Mayo
sowie das Hafenviertel La Boca . La Boca mit dem berühmten Fußballclub „Boca
Juniors“ und seinen bunt bemalten Blechhäusern stellt eine besondere Touristenattraktion dar. An der berühmten Straße El Caminito verließen wir den Bus um uns in
das bunte Treiben zu mischen. Danach ging es dann entlang des Hafens weiter bis
zur Avenida 9 de Julio, die man in Buenos Aires nicht übersehen kann, denn sie ist
mit 140 Metern angeblich die breiteste Prachtstraße der Welt. Hier stehen der
berühmte Obelisk sowie die Oper und das Theater Cólon.
Um 14.00 Uhr unternahmen wir eine Fahrt zum Tigre-Delta . Wer die nördlichen
Vororte nicht gesehen hat, kennt Buenos Aires nicht. Diese Stadt fließt gleichsam, in
Gegenrichtung, am Ufer des Flusses entlang, der seine Mündung Jahr für Jahr um
40 m weiter in den Atlantik vorschiebt. Weder das Delta des Mississippi noch das des
Amazonas baut so fleißig an seiner Versandung wie das des 4.500 km langen
Paraná. Schon heute ist das von unzähligen Neben- und Querflüssen, Kanälen und
Seiten-armen durchzogene Tigre-Delta halb so groß wie Holland. Dieses Stadtviertel
hat keine Straßen, also haben die Fahrzeuge keine Räder. Unser Ausflug begann
am Flusshafen, von wo aus die Linienboote rund 20 verschiedene Routen abfahren.
Auf einer cirka einstündigen Rundfahrt durch das Labyrinth der Kanäle konnten wir
einen kleinen Eindruck von diesem berühmten Landstrich bekommen.
Am Abend genossen wir in einem nahegelegenen Steakhouse in gepflegter
Atmosphäre die guten Argentinischen Rindersteaks.
Reisetag 3: - Estancia Santa Susanna Heute sollten wir die Möglichkeit haben, das Treiben der sagenhaften Gauchos auf
einer Hazienda/Estancia hautnah zu erleben. Dazu besuchten wir die Estancia Santa
Susanna, zirka 115 km außerhalb von Buenos Aires. Gegen 11.45 Uhr kamen wir
dort an und wurden mit einem Glas Wein und Empanadas-/Fleischpasteten begrüßt.
Strahlender Sonnenschein war für diesen Tag bestellt, sodass das Reiten „hoch zu
Ross“, Kutschenfahren oder ganz einfach relaxen im Schatten große Freude
bereitete. Mit dem Glockenläuten begann das Mittagessen, ein argentinisches Asado
/Grillfest auf der Estancia. Verschiedene gegrillte Fleischsorten wurden uns serviert,
dazu Rot- und Weißweine sowie typische Beilagen. Nach dem Essen schloss sich
ein farbenfrohes Folklore-Spektakel an. Den Abschluss des Programms auf der
Estancia bildeten die Reiterkünste der Gauchos. Sie zeigten uns ihr Können beim
Geschicklichkeitsreiten. So konnten wir einen Einblick in die Kultur und Tradition
auch dieser Art bekommen, denn der Gaucho ist eines der bekanntesten kulturellen
Symbole Argentiniens. Dieser raue und zähe berittene Viehhirte der Pampa wird in
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der argentinischen Kultur als perfekte Verkörperung des Nationalcharakters
hochgehalten.
Ein wunderschöner Tag ging viel zu schnell vorbei und unser Bus brachte uns zurück
zum Hotel.
Reisetag 4 : - Buenos Aires - Ushuaia Nach dem Frühstück erfolgte der Transfer zum Inlands-Flughafen für unseren Flug
von Buenos Aires nach Ushuaia. Planmäßig sollten wir um 10:40 starten, mussten
jedoch fast 1 ½ Stunden auf unseren Weiterflug warten. So kamen wir dann auch
verspätet in Ushuaia an und mussten das restliche Tagesprogramm, trotz des
schönen Wetters, auf den nächsten Tag verschieben. Veronica , unsere
Reiseleiterin für Ushuaia begrüßte uns am Flughafen und brachte uns in das direkt
am Beagle-Kanal gelegene, schöne Hotel Los Nires .
Ushuaia mit seinen ca. 30.000 Einwohnern ist die südlichste Stadt der Welt und liegt
malerisch in einer großen Bucht, die ringsum von fast 1.000 m hohen Sierren am
Nordufer des Beagle-Kanals umgeben ist. Erst seit 1930 ist Ushuaia durch einen
spektakulären Kreuzfahrt-Schiffbruch bekannt geworden. Davor war es „nur“ bekannt
wegen eines Gefängnisses mit einigen hundert Rückfall-Verbrechern. Heute ist
Ushuaia eine Mischung aus Alpendorf und Fjordsiedlung mit einer quirligen
Hauptstraße, gesäumt von Hotels, Cafés, Galerien und Schaufensterreihen. Viele
Privathäuser sind noch aus Holz und Wellblech. Die Industrieansiedlung (Elektronik)
und der Tourismus haben die Stadt in den letzten Jahren verändert. 100.000
Besucher pro Saison, allein 80mal legen im Sommer Kreuzfahrtschiffe hier an, füllen
die Betten der Hotels. Im Museo del Fin del Mundo ist die Entwicklung der Stadt
interessant dargestellt.
Wir fuhren ins Zentrum, um bei einem Spaziergang die Stadt etwas näher kennen zu
lernen. Veronica empfahl uns, bei La Cantina Fueguina de Freddy die
Königskrabben zu probieren, was wir auch taten und damit diesen interessanten
Tag krönten. Taxis brachten uns schließlich wieder zurück zum Hotel.
Reisetag 5: - Ushuaia – El Calafate Heute erwartete uns ein Höhepunkt unserer Reise, eine 2 1/2stündige Bootsfahrt auf
dem Beagl-Kanal . Diese windbewegte Wasserstraße, 1835 von Robert Fitz Roy
entdeckt, meinte es sehr gut mit uns – es war heute morgen windstill. Dunkler Wald
am Ufer, gewöhnlich tiefhängende Wolken und bleigrünes Wasser verleihen der
Landschaft die Stimmung eines weltabgeschiedenen Seestückes.
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Mit einem Katamaran schipperten wir von Insel zu Insel an den Robben-, Möwenund Königskormoran-Kolonien vorbei, denn die inseleigene Fauna besteht
vorwiegend aus Seevögeln und Pelzrobben. Seinen eiskalten Gewässern entstammt
die centolla (Königskrabbe), für die sich vor allem die einheimische Küche
interessiert, und die uns am Vorabend so fantastisch gemundet hatte. Vorbei am
„Leuchtturm am Ende der Welt“ kamen wir zu den vorgelagerten Inseln Casco und
Isla Los Lobos. Um 12.00 Uhr legte der Katamaran wieder an und wir wechselten
das Fahrzeug. Der Bus brachte uns zum Feuerland-Nationalpark, dem „ Tierra del
Fuego “. Erster Stopp war am Bahnhof der „Südlichsten Eisenbahn der Welt“,
danach an der Lapataia-Bucht, wo wir einen Spaziergang unternahmen. Nach der
kleinen Mittagspause im „Park-Restaurant“ ging die Fahrt weiter zu einer weiteren
wunderschönen Bucht mit dem Hinweisschild „Am Ende der Welt“...
Herrliche Lenga-Wälder mit bis zu 500 Jahre alten Baumriesen wandern auf unserer
Fahrt an uns vorbei, und mancher dunkle Teich, den ein Gewirr von bleichen
Stämmen wie bei einem Windbruch überlagert, zeigt die zerstörerische Fleißarbeit
der Biber an. Diese oft 30 kg schweren Wasserbautechniker nagen bis zu 40 cm
dicke Stämme durch und zimmern mit Hilfe ihres schwertförmigen Ruderschwanzes
aus Holz, Lehm und Steinen ihren imposanten Bau. Einen davon konnten wir aus
nächster Nähe anschauen. Die Biber sind wohl die interessantesten Landbewohner
unter der lokalen Tierwelt, zu der auch die Magellangans und wiederum Strauße und
Guanakos gehören. Was die feuerländischen Gehölze so archaisch erscheinen lässt,
sind vor allem die toten, von dicken Moospolstern und Pilzkolonien überzogenen
Baumstämme, die in dem kalten Klima nur sehr langsam verrotten. Von Zentralfeuerland an nach Süden schmückt sich die Natur, im Gegensatz zu der flachen
Pampa, mit Farben und Formen, die wie ein Protest gegen den alles niederdrückenden Wind und die langen weißen Winter wirken. Noch farbenprächtiger
wirken die Teppiche, die die Hochmoore ausbreiten. Die Torfmoose entfalten eine
breite Palette von Rot- und Gelbtönen.
Nach soviel wunderschöner Natur am Vormittag auf dem Beagle-Kanal, und am
Nachmittag im Feuerland-Nationalpark, „mussten“ wir wieder zurück zum Hotel, die
Koffer abholen, uns von Veronica verabschieden und im neuen, und schon wieder zu
kleinen Flughafen auf den Weiterflug nach El Calafate warten. Der Flug sollte um
19.15 Uhr sein, heute hatten wir „nur“ 45 Minuten verspäteten Abflug. Im Flughafen
wurden wir von der örtlichen Reiseleiterin Mariana schon erwartet. Sie ließ uns mit
dem Bus zum Hotel Koi Aiken am nördlichen Stadtrand von Calafate bringen. Der
Küchenchef ermöglichte uns noch zu später Stunde ein Abendessen „a la carte“.
Reisetag 6: - Perito-Moreno-Gletscher Die „Welthauptstadt der Gletscher“ ist das in den letzten Jahren auf 3.800 Einwohner
angewachsene Touristendorf El Calafate , das malerisch am Lago Argentino liegt.
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Auf den stolzen Namen Lago Argentino taufte der Patagonien-Pionier Francisco
Moreno den türkisfarbenen Wasserspiegel, der zweimal so groß ist wie der
Bodensee. Von Calafate braucht man zwei Stunden Fahrtzeit mit dem Bus bis zum
Nationalpark „Los Claciares“ mit dem berühmten Perito Moreno-Gletscher.
Um 9.00 starteten wir heute und konnten auf der Hinfahrt mehrere Kondore
beobachten, denn hier in der Kordillere ist der Kondor zu Hause. Nur der Albatros
kann sich an Spannweite mit dem Kondor messen. Rund 6.000 Kondore leben, nach
einer Erhebung von 1995, in den Kordilleren Südamerikas. Es gibt keinen erhabeneren Moment in der schweigenden Einsamkeit der Kordilleren als der, in dem
diese königlichen Vögel, gestreckt wie schwarze Kämme, die Gipfel der Bergriesen
umstreichen. Sie sind die größten fliegenden Vögel der Welt. Der rund 13 kg schwere
Andenkondor misst von einer Flügelspitze zur anderen 3 Meter. Das Federkleid ist
schwarz, den fleischfarbenen nackten Hals ziert im unteren Teil eine weiße, vorn
geöffnete Daunenkrause. Die normale Lebensdauer beträgt 50 Jahre.
Um 11.00 Uhr erreichten wir die Aussichtsplattformen und Laufstege, die dem
dynamischsten Eiswunder, dem Perito-Moreno-Gletscher direkt gegenüberliegen.
Der in den Lago Argentino hineinwachsende Gletscher ist einer der wenigen auf der
Erde, die noch nicht zurückgehen. Er befindet sich rd. 80 km westlich von El Calafate
in dem 6.000 qkm großen Parque Nacional Los Glaciares. Seine 4 bis 5 km breite,
lamellenförmig gerändelte Zunge schiebt der Gletscher mit nicht weniger als 40 cm
pro Tag in den See. Dabei stürzen hochhausgroße Eisnadeln unter urweltlichem
Getöse in den smaragdgrünen See, ertrinken in einer kochenden Gischtwolke und
schwimmen als soeben geborene Eisberge taumelnd davon. „Nahrungszuwachs“
und „Abkalben“ halten sich beim Moreno-Gletscher die Waage.
Höhepunkt des Gletschererlebnisses war die einstündige Bootsfahrt , wobei wir
nahe an die Gletscherwand herankamen. Von unten betrachtet, macht die fast 70 m
hohe Eiswand einen noch gewaltigeren Eindruck. Das Wetter war ideal und so
gönnten wir uns Alle dieses grandiose Schauspiel der Natur. Gegen 18.00 Uhr
kamen wir wieder in der Stadt und im Hotel an.
Reisetag 7: - El Calafate – Puerto Natales Bereits um 8.00 Uhr war heute die Abfahrt angesetzt, denn wir sollten um 12.00 Uhr
an der Grenzstation nach Chile sein. Mariana hatte die Pausen gut eingeteilt, so
erreichten wir pünktlich die argentinisch-chilenische Grenze, einsam und verlassen in
der Weite Patagoniens. Die Einreiseformalitäten hatten wir schon im Bus erledigt;
sodass die Einreise nach Chile keine Probleme bereitete. Gleich hinter der Grenze
fand ein Bus- und Reiseleiterwechsel statt. Mariana verabschiedete sich von uns und
Susanna , die chilenische Reiseleiterin begrüßte uns an der Grenzstation.
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Nach der Mittagspause ging die Fahrt bei leichtem Schneefall weiter in Richtung
Puerto Natales, unserem Tagesziel. Auf der holprigen Strasse, durch die endlos
erscheinende Steppe mit ihrer oliv, ocker und grauer Farbe, war das Fahren nicht
sehr angenehm. Etwa 30 km vor Puerto Natales begann die asphaltierte Strasse.
Hier besuchten wir die Höhle von Milodón, die von Hermann Eberhard, einem
Deutschen Geologen, entdeckt wurde. In der gut zugänglichen und nicht sehr tiefen
Höhle entdeckte er Tierexkremente und die Reste eines urzeitlichen Wesens. Es
handelte sich um die Überbleibsel eines Mylodons, eines knapp 12.000 Jahr alten
Riesen-faultiers. Eine Rekonstruktion des Fundes wurde am Eingang der „Cueva“
aufgestellt. In der Nähe der Höhle befindet sich ein eigentümlicher, großer Felsen,
der einem riesigen Stuhl ähnelt. Er erhielt den treffenden Namen „Teufelsstuhl“. Nach
einem kurzen Fotostopp ging es dann weiter und wir erreichten gegen 16.00 Uhr das
Städtchen Puerto Natales und bezogen für zwei Nächte im Hotel NH Cordillera
Quartier.
Das eher unscheinbare Puerto Natales mausert sich wegen seiner Lage zum Torres
del Paine-Nationalpark zu einem attraktiven Touristenort. Seine Lage am Seno
Ultima Esperanza (zur letzten Hoffnung) mit der gleißenden Cordillera Riesco und
den Gletschern, die sich im See spiegeln, ist bilderbuchmäßig. „Bauliches“ hat die
11.000 Einwohner zählende Stadt nicht zu bieten. Am Ufer des Meerbusens, hat
man mit Blick auf die gezackten, spitzen Eisfelder, eine Uferpromenade als
Flaniermeile angelegt, die unterhalb unseres Hotels vorbeiführt.
In der Bar unseres Hotels machten wir dann am Abend zum ersten Mal Bekanntschaft mit dem chilenischen „ Pisco sour “. Was ist Pisco Sour? Oder erst
einmal: Was ist Pisco? Das Wort bedeutet in der Sprache der indianischen Urbevölkerung so viel wie „fliegender Vogel“. Der zweifach destillierte und in riesigen
Fässern gereifte, wasserklare Traubenbrand stammt nämlich eigentlich aus Peru.
Doch die Chilenen haben ihn in der Welt berühmt gemacht. Von Shakespeare könnte
man hier ableiten: „Wen kümmert schon die Herkunft der Rose; wichtig allein ist doch
ihr Duft“. Und Pisco sour? Man bereitet ihn mit zwei Teilen Pisco und einem Teil
Limettensaft. Damit er nicht zu stark gerät, gibt man auch Eis in den Mixer. Damit er
nicht zu sauer wird, fügt man Zucker hinzu. Und jetzt kommt der magische Moment:
gekrönt wird das Glas mit feinem Schaum. Wer es noch raffinierter mag, gibt ein,
zwei Spritzer Angostura bitter hinzu. Serviert wird der Mix in einer Art kleiner
Sektflöte.
In jedem Lokal und von jedem Barkeeper schmeckt der Pisco sour anders, und
selbst in Chile wird das Nationalgetränk mitunter lieblos zusammengeschüttet: zu
wenig Pisco, Zitronen statt Limetten, kein gestoßenes Eis. Der wahre Genießer trinkt
Pisco sour „al estilo peruano“, auf peruanische Art: mit geschlagenem Eiweiß.
Reisetag 8: - Torres del Paine -
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Heute erwartete uns ein ganztägiger Ausflug in den Nationalpark Torres del Paine.
Der Park befindet sich rd. 150 km nordwestlich von Puerto Natales und bedeckt ein
Gebiet von 180.000 ha. Vom Hotel aus benötigten wir 3 Stunden Fahrzeit bis zum
Park-Eingang. Unterwegs begegneten wir mehreren Herden von Guanakos . Das
orange -weiße Guanako, ein Verwandter des Lama, das Nandu (Straußenart), der
Bergpuma und andere Tiere haben hier ihre Heimat. Kein Wunder, dass Charles
Darwin und Jules Verne (neben anderen) dem Zauber dieser Landschaft am Ende
der Welt verfielen. Der Überfluss an Luft, Licht, Zeit und Raum verstärkt hier das
Gefühl der Loslösung vom gewohnten Alltag.
Torres de Paine – Granitsäulen, die sich fast senkrecht über die patagonische
Steppe erheben, sind nur ein Merkmal des vielleicht schönsten Nationalparks in
Südamerika. Es gibt hier türkisfarben schimmernde Seen, tosende Flüsse, in
Kaskaden herabstürzende Wasserfälle, sich immer weiter ausdehnende Gletscher,
dichte Wälder und eine reichhaltige Tierwelt. Der Park, 1978 von der UNESCO
anerkannt, verfügt über ein gut ausgebautes Netz von Wanderwegen. Zwei Stunden
ärgerte uns der Regen, doch um die Mittagszeit kam die Sonne zum Vorschein und
verzauberte die Landschaft. Vorbei am wichtigsten Fluss des Parks, dem Rio Paine
kamen wir um die Mittagszeit am Lago Pehoe an. Das Restaurant auf einer Insel im
See in exponierter Lage hatte Susanna für die Mittagspause ausgesucht.
Wasserfälle unterbrechen immer wieder die Seenplatte, deren Farbenspektrum
einem Juwelierladen Konkurrenz machen könnte, denn die intensiven Blau- und
Grüntöne sind kaum vorstellbar. Das Wetter ist hier nicht so rau, deshalb findet man
überall den mit blauen Beeren überzogenen Calafate-Strauch wie auch die in
leuchtendem Rot blühenden Canakkablumen. Am späten Nachmittag errechten wir
den in der Ferne glänzenden Grey - Gletscher , der seine blauschimmernden
Eisberge in den Lago Grey kalbt. Nach einem Spaziergang ging es dann wieder
zurück – Puerto Natales lag von hier noch gut 3 Stunden entfernt. Etwas erschöpft
erreichten wir am Abend wieder unser Hotel nach einem erlebnisreichen Tag.
Reisetag 9: - Puerto Natales – Punta Arenas Strahlender Sonnenschein verabschiedete uns um 8.00 Uhr von Puerto Natales.
Schnell noch ein Foto vom See und den sich darin spiegelnden Eisbergen, dann ging
unsere Reise gen Süden nach Punta Arenas. Die Fahrt mit traumhafter Aussicht auf
die Andenberge, und kräftig leuchtendem Löwenzahn mussten wir einige Male, der
schönen Fotomotive wegen, unterbrechen. Erster Stopp war am sogenannten
„Zauberwald“, einem Sumpfgebiet mit abgestorbenen Bäumen, die sehr gespenstig
wirkten. Dann ließ Susanna den Bus anhalten und erwartete einen Schafhirten, der
unseren Weg kreuzte. Mit seinem Hund und Pferd, den Hut in die Stirn gezogen, ließ
er sich bereitwillig für ein paar Zigaretten –den Rauchern in der Gruppe sei Dank–
fotografieren. Nandus waren schwer aus der Nähe zu fotografieren. Sobald der Bus
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nur anhielt, suchten sie „das Weite“. Als wir noch im Hinterhof einer kleinen Raststätte einen ausgewachsenen Kondor aus nächster Nähe bestaunen konnten, war
der Vormittag perfekt ausgefüllt.
Um die Mittagszeit erreichten wir die Otway-Bucht , 15 km vor Punta Arenas. Sie
befindet sich auf der linken Seite mit einer traumhaften Aussicht auf die fast
permanent schneebedeckten Berge des Pinto-Gebirges. Vom Busparkplatz mussten
wir noch ein Stück zu Fuß gehen, denn hier an einer ganz bestimmten Stelle haben
Pinguine ihr Quartier aufgeschlagen. Wir fanden zwar eine reichhaltige und
markante Flora vor, doch die Pinguine hatten sich rar gemacht. Ihr Bestand hat sich
in letzter Zeit sehr dezimiert, da sie sich ein anderes Quartier suchen. Warum die
Pinguine, die sich seit vielen Jahren hier aufhielten, dies tun, hat man noch nicht
herausgefunden. Nachdem wir einige Exemplare doch noch zu Gesicht bekommen
hatten, legten wir die letzte Wegstrecke nach Punta Arenas zurück.
In Punta Arenas angekommen, brachte uns Susanna an den Aussichtspunkt:
Mirador Cerro La Cruz, oberhalb der Stadt. Von hier hatten wir eine gute Aussicht
über die bunten Dächer der Stadt, den Hafen und die Magellanstraße. Danach
bezogen wir Quartier im zentral gelegenen Hotel Cabo de Hornos , direkt an der
Plaza Munos Gamero, dem Hauptplatz der Stadt. Nur ein paar Häuser weiter
befindet sich der Palacio Braun Menéndes, ein reizendes Gebäude aus Glas und
Stein, in dem das Museum „Regional de Magallanes“ untergebracht ist. Hier gab uns
Susanna einen spannenden Überblick über die atemberaubende Stadt- und
Besiedlungsgeschichte, der die Beweise der mühsam errungenen Zivilisation in den
Mittepunkt der Betrachtung rückt.
Im Anschluss hatten wir Freizeit bis zum Abendessen, welches wir im Restaurant des
Hotels einnahmen.
Reisetag 10: - Punta Arenas - Santiago Punta Arenas schmückt sich und seine 115.000 Einwohner mit dem Etikett der
südlichsten Stadt der Welt, obwohl jeder, der die Landkarte aufschlägt sofort erkennt,
dass dies wohl Ushuaia ist. Doch bei Punta Arenas handelt es sich um eine wirkliche
Stadt. Punta Arenas wirkt durch seine rechteckigen Straßenmuster harmonisch und
gediegen. Es ist wichtiger Handelshafen für die Frachtschiffe der Magellanstraße und
Marinestützpunkt für Antarktis-Operationen. Die meisten Sehenswürdigkeiten
konzentrieren sich in wenigen Straßenzügen um die Plaza Munos Gamero . Sie ist
ein prachtvolles Exemplar mit einer 1920 aufgestellten Magellan-Skulptur. Das
gesamte Ensemble aus Platz und umgebendem Häuserrund –auch unser Hotel
zählte dazu – ist 1991 zur typischen Zone deklariert worden. Den Besucher empfängt
eine architektonische Pracht.
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Das prunkvolle Gegenstück zu den Plaza-Palästen befindet sich hinter hohen
Zypressen: der Friedhof . Ein stein- und marmorgewordener Wettstreit der Grabarchitektur verherrlicht den Reichtum der „Schafbarone“. Auch eine Ecke für
deutsche Staatsbürger konnten wir bei einem Besuch ausfindig machen.
Um 17.00 Uhr waren wir mit der Reiseleiterin verabredet. Sie brachte uns zum
lokalen Flughafen und um 19.30 Uhr startete die Maschine der LAN-Chile zum Flug
über Puerto Montt nach Santiago de Chile. Die Verspätung am Airport in Punta
Arenas hatte zur Folge, dass wir spät im Hotel Ceasar Business im Zentrum von
Santiago ankamen. Das Hotel befindet sich gleich gegenüber der Staatl. Bibliothek.
Reisetag 11: - Santiago de Chile Santiago de Chile – Unmittelbar hinter der Stadt ragen die Anden empor und prägen
sich als ständiger Hintergrund -bewusst und unbewusst- jedem Reisenden ein.
Santiage de Chile ist für den Besucher eine der überschaubarsten Hauptstädte
Lateinamerikas. Trotz seiner 5 Millionen Einwohner hat es fast Provinzatmosphäre.
Relativ wenig Hochhäuser, dafür aber ausgedehnte Siedlungen verleihen Santiago
einen weitläufigen Charakter.
Die Nationalbibliothek und der Santa Lucia-Berg befinden sich gleich gegenüber
von unserem Hotel. Auf diesem Hügel wurde im Jahre 1541 Santiago gegründet. Zu
Beginn unserer Stadtrundfahrt zeigte uns Claudia, die örtliche Reiseleiterin, vom
Cerro San Cristóba l, dem “Hausberg” Santiagos, ihre Heimatstadt. Von hier oben
hat man einen großartigen Ausblick über das scheinbar endlose Häusermeer und die
fantastische Kulisse der nahen Hochkordillere. Breite Alleen und schicke Einkaufsstraßen beherrschen das Stadtbild und so mancher Besucher empfindet die
Stadt zurecht als sehr europäisch. Über die Alameda, fuhren wir zurück ins
Stadtzentrum und besuchten zu Fuß den Regierungspalast La Moneda und kamen
schließlich zum Hauptplatz „ Plaza de Armas “ mit der Kathedrale und der alten
Post.
Danach ging es weiter zum Museo Chileno de Arte Precolumbino, einer der größten
Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt. Nicht nur präkolumbische Kunstwerke aus Chile
werden hier präsentiert, vertreten sich auch alte Kulturen Ecuadors, Perus und
Mittelamerikas. Nach ausführlichen Erklärungen durch Claudia ging unsere Stadtrundfahrt weiter durch die modernen Wohnviertel Vitacura, Las Condes zum
Geschäfts- und Einkaufsviertel Providencia. Nach dem Besuch eines LapislazuliShops endete gegen 13.30 Uhr die Busfahrt und wir konnten den Nachmittag
individuell gestalten was nicht schwer fiel, war doch das Zentrum vom Hotel aus in 5
Gehminuten erreichbar. Die Kirche San Francisco, burgund-rot bemalt, ist die
älteste noch bestehende Kirche Santiagos. Der heutige Steinbau mit dem Grundriss
eines lateinischen Kreuzes wurde 1618 geweiht. Im Innenraum der Kirche entsteht
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durch die kostbar geschnitzte Decke ein warmer Rahmen für das schlicht gestaltete
Gotteshaus. Die Kathedrale am Plaza de Armas besteht erst seit 1745; sie ist die
fünfte Version an derselben Stelle. Ihre Fassade ist vermischt mit klassischen und
barocken Elementen. Das Postgebäude gleich nebenan „ Correo Central “ könnte
man fast für ein Museumsgebäude halten. Die bunten Farben der Fassade
korrespondieren mit der Üppigkeit der Pilaster, Gesimse, Rosettenfenster und der
Parade an Fensterbalkonsäulchen.
Das Pflaster von Santiago hätte viel zu erzählen. Die abgetretenen Ränder der
Katzenbuckelsteine in den Straßen um die Plaza de Armas, der feine Plattenbelag
an der Plaza de la Constitucion vor dem Regierungspalast Moneda, die glatten
Marmor-quadrate in der Geschäftszone der Avenida Apoquindo – sie alle tragen das
ihre bei zu dem Bild der Vielfalt, als das sich Santiago präsentiert. Vorbei sind die
Zeiten, als das Pflaster tot war unter den Ausgangssperren und es unter
Panzergeräuschen litt. Seit 1988 kämpft das wieder demokratisch gewordene Chile
mit seiner schlimmen Vergangenheit unter Pinochet. Die Plaza de la Constitucion
ist heute die in einer Demokratie übliche Adresse für Bürgerproteste. An ihr steht der
langgestreckte, neoklassizistische Regierungspalast La Moneda. Im alten Zentrum
um die Plaza de Armas, den Waffenplatz, gibt es viel zu sehen. Deshalb zog es uns
am Nachmittag auch wieder dorthin. Die frische, grüne Insel im Häusermeer bietet
Sitz- und gleichzeitig Aussichtsplatz auf die Kathedrale, das Postgebäude, den
Palacio de la Real Audiencia (Gerichtshof), die Casa Colorada (Bankgebäude) und
die Arkaden des Portal F. Concha (Hotel). Den südlichen Zugang zur Plaza de
Armas bildet die Fußgängerzone, eine mit ehemals eleganten Einkaufsgalerias
besetzte Flaniermeile.
Reisetag 12: - Santiago – Mendoza Der Weckruf kam heute schon sehr früh, denn vor uns lag die lange Wegstrecke
nach Mendoza. Zügig konnten wir Santiago nach dem Frühstück verlassen, denn um
diese Zeit waren die Straßen vom Berufsverkehr noch nicht verstopft. Die Straße
führte uns aus der Ebene in immer größere Höhen, vorbei am Salto del Soldado,
einer tiefen Schlucht. Gegen 11.00 Uhr erreichten wir dann über unzählige
Serpentinen auf dieser eindrucksvollen Fahrt das Skigebiet „ Portillo “, Chiles
bekanntestes Wintersportgebiet auf Fuße des höchsten Berges Südamerikas, dem
Aconcagua (6.962 Meter).
Nach einer technischen Pause beim Hotel Portillo trennte uns nur noch ein Tunnel
von der Grenze zu Argentinien. Der Tunnel wurde 1980 fertig gestellt, liegt auf einer
Höhe von 3.185 m und ist 3.900 m lang. Davon wurden 2.400 m von Chile und 1.500
m von Argentinien gebaut. Die Formalitäten an der Grenze machten keine großen
Probleme.
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Nach einem Fotostopp in der Nähe des Aconcagua ging die Fahrt dann zügig
talwärts bis zur nächsten Ortschaft Cueva, in der wir mit dem argentinischen Reisebegleiter um 12.00 Uhr verabredet waren. Ein Kunstwerk der Natur erwartete uns in
Cueva. Erosionen und Ablagerungen stark mineralischer und schwefelhaltiger
Quellen haben hier einen Bogen von etwa 20 m Höhe und 28 m Breite über den Rio
Mendoza gespannt. Die schwefelhaltige heiße Quelle, die hier entspringt, speiste
früher ein Thermalbad (Weltnaturerbe der UNESCO). In präkolumbischer Zeit führte
hier die Inkastrasse vorbei. Auf der Weiterfahrt sahen wir den Skiort Los Penitentes,
das be-kannteste Wintersportgebiet Argentiniens, um dann entlang des Upsallata
Tals gegen 16.00 Uhr die Stadt Mendoza zu erreichen, die auf einer Höhe von 761 m
liegt.
An der Plaza San Martin befindet sich das schöne Stadthotel NH Cordillera , hier
verabschiedeten wir uns von der chilenischen Reiseleiterin Claudia Gonzales und
bezogen danach für eine Nacht die Zimmer. Der Rest des Tages stand für eigene
Unternehmungen zur Verfügung.
Reisetag 13: - Mendoza – Buenos Aires Mendoza, hier befindet sich die Heimat des argentinischen Weines! Es ist die „Stadt
der Sonne und des guten Weins“ Das Zusammentreffen von Wasserreichtum, Sandboden, trockenem Klima und ganzjähriger Sonne in dieser Gegend ermöglicht
enorme Erträge. Umgeben ist die Stadt von hohen Bergen und bekannt für seine
klare Luft. Das durch Bewässerung fruchtbar gemachte Tal wirkt wie eine Oase in
dieser niederschlagsarmen Gegend.
Um 10.15 Uhr trafen wir die örtliche Reiseleiterin Andrea und fuhren zum Weingut „
Bodega Nieto Senetiner , cirka 45 Minuten Fahrtzeit außerhalb der Stadt. Beim
Besuch dieses Weingutes erfuhren wir die Besonderheiten des Weinanbaues in
Argentinien und der Technik der Wein-Produktion. Entlang der Anden liegen in
diesem Landstrich verstreut über 2.000 Weinkellereien, teils kleine Familienbetriebe,
teils riesige staatliche Kellereien. Auf der Terrasse der sehr gepflegten Anlage genossen wir nach der Kellereibesichtigung zwei ausgezeichnete Rotwein-Sorten bei
einer „Weinprobe“. Wieder zurück im Stadtzentrum an der Plaza Independencia
hatten wir die Mittagspause, um danach die Stadt noch näher kennen zu lernen.
Gut gestärkt brachte uns die Reiseleiterin zunächst zur Erdbebenruine der alten
San-Francisco-Kirche. Als Metropole mit einer Million Einwohner sich das Flair einer
Gartenstadt zu bewahren, dazu gehören flache Bauformen, geöffnete Straßen und
Plätze sowie die Pflanzfreudigkeit einer Baumschule. 45.000 Platanen und andere
Schattenspender „überdachen“ in Mendoza die von Wassergräben gesäumten
Bürgersteige. Es ist Argentiniens Großstadt mit der höchsten Lebensqualität und 320
Sonnentagen im Jahr. Die Plaza Espana ist mit ihren Majolika-Bänken, Spring-
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Reisebericht Argentinien 2007
brünnchen und historischen Kachelbildern, in denen sich Eroberer, Entdecker, Indios
und Gauchos begegnen eine Einmaligkeit. Mendozas Stadtkern bilden fünf strahlensymmetrisch verteilte Plätze, grüne „Lungen“ und offene „Wandelhallen“, wovon die
Plaza Espana die wohl schönste ist.
Die 512 ha große Grünanlage des San-Martin-Parks , die wir durch ein reichgeschmücktes orientalisches Flügeltor betraten, beherbergt auch die Universität der
Stadt. Auf dem künstlich angelegten See frönen vor allem die Rudersportler ihrem
schönen Hobby. In diesem Park hätten wir gerne Stunden verbracht, so idyllisch, so
ruhig, so sonnig....
General San Martin schlug mit seinem Heer 1817 die Spanier entscheidend. Diesem
Heldenepos gedenkt das auf dem Cerro de la Gloria ( Ruhmeshügel ) am Westende
des ausgedehnten San-Martin-Parks sich erhebende Bronzemonument. Hierhin
brachte uns Andrea zum Abschluss der Stadtführung und wir genossen von oben
einen wunderbaren Blick auf die grüne Stadt, das wüstenhafte Umland und die
angrenzenden Anden. Um 17.30 waren wir wieder im Hotel, um unsere Koffer aus
dem Depot zu holen. Dann ging es nonstop zur Flughafen für den Weiterflug nach
Buenos Aires. Mendoza liegt 965 km südwestlich von Buenos Aires. Nach einem 1 ½
stündigen Flug erreichten wir gegen 21.30 Uhr den Ausgangspunkt der Rundreise,
wurden wieder von Ricardo sehr herzlich begrüßt und anschließend nochmals zum
Hotel Broadway gebracht.
Reisetag 14: - Buenos Aires – Rückflug San Telmo war bis 1888 ein Flusshafen. Die alten kleinen Häuser und die Kopfsteinpflasterstraßen geben dem Stadtteil den besonderen Flair. Hier findet jeden Sonntag
ein sehr schöner Flohmarkt statt. Was lag da näher, als am freien Vormittag diesen
Flohmarkt aufzusuchen.
Werktags spielen hier unter den uralten Bäumen Pensionäre Schach, an den
Wochenenden aber schlägt auf diesem Platz der malerischste Frohmarkt von Südamerika seine Stände auf. Hier gibt es noch immer die ausgefallensten Sammlerstücke zu kaufen. Mehr noch sind die einzelnen Standbesitzer phantastisch
verkleidet. Liebevoll lächeln sie die Besucher an und stehen auch für ein Foto
freundlich zur Verfügung. Tango wird hier auf der gleichen Straße getanzt, über die
man früher in Ketten die Strafgefangenen führte. Das alte Gefängnis ist heute ein
Museum und befindet sich gleich links von der herrlichen doppeltürmigen Iglesia de
San Pedro Telmo. Hier entdeckten wir auf unserem Rundgang eine junge Musikertruppe und ein Tango-Tanzpaar und genossen die letzten Stunden unseres Aufenthaltes in Buenos Aires in toller Atmosphäre.
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Ricardo brachte uns am späten Nachmittag zum internationalen Flughafen und die
Lufthansa-Maschine nonstop von Buenos Aires nach Frankfurt.
Reisetag 15: - Ankunft in Deutschland Nach einem ruhigen 12stündigen Flug landete die Boeing 747 gegen 15.00 Uhr
relativ pünktlich in Frankfurt. Mit der Bahn waren wir angereist – die Bahn brachte
uns auch wohlbehalten wieder nach: Köln, Koblenz, Trier und Saarburg zurück.
****
Die schönsten Flecken Südamerikas erwarteten uns auf dieser Reise;
Südamerika zwischen Rio de la Plata und Feuerland: ein Land aus Gras, Wind
und Leidenschaft; Tango Argentino und das Geschnatter der Magellan-Gänse
am südlichen Ende der Welt; Steaks, die noch nach Pampa dufteten;
Patagonische Pinguine und das knirschende Gletscher-Ensemble am Lago
Argentino.
Gigantisch wirkte der Perito Moreno-Gletscher, der größte Gletscher der Welt.
Ständig brechen vom Gletscher riesige Eiswände ab und stürzen unter
gewaltigem Getöse in den Lago Argentino. Welch eine wunderbare Natur auch
im Torres del Paine-Nationalpark....
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