Feigwarzen - Erkennen. Behandeln. Sich schützen.

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Feigwarzen - Erkennen. Behandeln. Sich schützen.
HPV
Erkennen. Behandeln.
Sich schützen.
Sex und
Gesundheit
Sex gehört für viele Menschen zu den schönen und aufregenden Dingen im Leben.
Aber manchmal können beim Sex auch
Krankheiten übertragen werden. Diese
Krankheiten nennt man STI. Das ist die
englische Abkürzung für sexuell übertragbare Infektionen (Sexually Transmitted Infections).
In dieser Broschüre erfährst du alles Wichtige über Feigwarzen und darüber, wie
du das Risiko einer Ansteckung senken
kannst.
Feigwarzen werden durch bestimmte Typen der
Humanen Papillomviren (HPV) verursacht. Andere
HPV-Typen können nach vielen Jahren Krebs auslösen – zum Beispiel am Gebärmutterhals.
Wie du dein Krebsrisiko deutlich senken kannst,
erfährst du in unserer Broschüre Humane Papillomviren (HPV) – Gebärmutterhalskrebs und andere
Krebsarten.
Feigwarzen –
was ist das?
Feigwarzen sind kleine, spitze Warzen,
die unter anderem an Scheide, Penis und
Anus (Poloch) auftreten. Sie sind harmlos
und tun meistens nicht weh. Trotzdem werden sie häufig als störend und unangenehm empfunden.
«Was hat das
mit mir zu tun?»
Fast jeder Mensch steckt sich im Laufe
seines Lebens mit HPV-Viren an. Kein
Wunder also, dass HPV-Infektionen weltweit und auch in Deutschland zu den
häufigsten STI (sexuell übertragbaren
Infektionen) gehören.
HPV-Infektionen heilen oft von allein aus.
Es bekommen also nicht alle Menschen
Feigwarzen, die sich mit HPV angesteckt
haben.
Feigwarzen kommen häufig vor und sind
kein Grund, sich zu schämen. Wichtig ist,
dass du zu einer Ärztin oder einem Arzt
gehst und dich beraten und behandeln
lässt, denn Feigwarzen sind ansteckend.
Woran
merkt man,
dass man
Feigwarzen
hat?
Feigwarzen sind meist sehr kleine, flache,
stecknadelkopfgroße Knötchen. Sie können einzeln oder in kleinen Gruppen auftreten. Feigwarzen selbst tun nicht weh,
können aber zu juckenden Entzündungen
auf der Haut rund um die Warze führen.
Bei Frauen treten Feigwarzen
häufig auf:
• im Bereich des Venushügels
• an den Schamlippen
• an der Klitoris
• an der Scheide
• am Anus (Poloch)
Bei Männern entstehen Feigwarzen
am häufigsten:
• am Penisschaft
• an der Eichel
• an der Umschlagfalte der Vorhaut
• am Anus (Poloch)
Wenn du Anzeichen für Feigwarzen bei dir
bemerkst, solltest du dich von einer Ärztin
oder einem Arzt untersuchen lassen.
Wie kann ich
mich vor
Feigwarzen
schützen?
Mit einer Impfung gegen HPV kannst
du dich am besten vor Feigwarzen
schützen.
Damit die Impfung optimal wirken kann,
sollte sie vor dem ersten Sex erfolgen. Die
Experten der Ständigen Impfkommission
(STIKO) empfehlen die HPV-Impfung deshalb für Mädchen von 9 bis 14 Jahren.
Es gibt zwei verschiedene HPVImpfstoffe:
Der eine bietet einen guten Schutz vor
Feigwarzen und Gebärmutterhalskrebs.
Der andere bietet nur einen guten Schutz
vor Gebärmutterhalskrebs. Im Jahr 2016
wird ein dritter Impfstoff gegen HPV in
Deutschland verfügbar sein.
Die Krankenkasse zahlt die Impfung für
Mädchen im Alter von 9 bis 14 Jahren.
Auch Jungen können sich gegen HPV
impfen lassen. Die Impfkosten von ca.
500 Euro werden aber normalerweise nicht
von der Krankenkasse getragen. Trotzdem lohnt es sich, einmal nachzufragen.
Die Impfung ist sehr sicher. Wie bei anderen
Impfungen kann die Einstichstelle für kurze
Zeit etwas rot und dick werden. Manchmal
treten vorübergehend auch Kopfschmerzen, Fieber oder Schwindel auf.
Wichtig: Krebsfrüherkennung
Die HPV-Impfung bietet einen guten
Schutz vor Feigwarzen und Gebärmutterhalskrebs. Ein Restrisiko für Gebärmutterhalskrebs bleibt aber bestehen.
Darum sollten auch geimpfte Frauen ab
dem 20. Lebensjahr jährlich zur Krebsfrüherkennung bei ihrer Frauenärztin
oder ihrem Frauenarzt gehen.
»Was kann ich
sonst noch tun?«
Mit den folgenden Maßnahmen kannst du
das Risiko, dich mit Feigwarzen zu infizieren,
weiter senken:
Benutze Kondome schon beim ersten Eindringen des Penis in Scheide
oder Po.
Benutze Kondome beim Vaginalsex
(Penis in der Scheide) und Analsex
(Penis im Po).
Benutze Kondome, wenn du Sexspielzeug mit anderen gemeinsam benutzt. Verwende für jede Partnerin
und jeden Partner ein neues Kondom.
Berühre keine Warzen oder Hautveränderungen.
»Kann man
Feigwarzen
behandeln?«
Feigwarzen können mit verschiedenen
Methoden behandelt werden:
•
•
•
•
Cremes oder Zäpfchen
Vereisen
Entfernen durch Laser
Operation
Manchmal treten Feigwarzen nach Ende
der Behandlung wieder auf. Darum solltest
du den Behandlungserfolg durch deine
Ärztin oder deinen Arzt kontrollieren lassen.
Wichtig!
Wenn die Ärztin oder der Arzt bei dir
Feigwarzen feststellt, sprich mit den
Personen, mit denen du in der letzten
Zeit Sex hattest. Auch sie sollten sich
untersuchen lassen.
»Was passiert, wenn
die Feigwarzen nicht
behandelt werden?«
Nicht behandelte Feigwarzen können sich
weiter ausbreiten und zu großen Gebilden
wachsen.
Wichtig!
Außerdem erhöhen Feigwarzen das
Risiko, sich beim Sex ohne Kondom
mit HIV anzustecken.
Muss ich
unbedingt
zum Arzt?
Nur eine Ärztin oder ein Arzt kann feststellen, ob du dich mit Feigwarzen angesteckt
hast. Am besten gehst du zu einer Ärztin
oder einem Arzt deines Vertrauens.
Ärztinnen und Ärzte, die sich gut mit Feigwarzen und anderen STI auskennen, sind
Fachärztinnen und Fachärzte für Haut- und
Geschlechtskrankheiten.
Mädchen und Frauen können auch zu
ihrer Frauenärztin oder ihrem Frauenarzt
gehen, Jungen und Männer zur Urologin
oder zum Urologen.
Wenn du nicht weißt, an wen du dich
wenden kannst: Anonyme und vorurteilsfreie Beratung findest du bei der Onlineund Telefonberatung der BZgA, beim
Gesundheitsamt in deiner Stadt sowie
bei der Onlineberatung der Deutschen
AIDS-Hilfe.
Was untersucht
der Arzt?
Feigwarzen stellt die Ärztin oder der Arzt
meistens fest, indem verdächtige Stellen
durch die Lupe angeschaut werden und
die Haut abgetastet wird.
Wo finde ich
weitere
Informationen?
Wenn du mehr über Feigwarzen und andere STI
(sexuell übertragbare Infektionen) wissen möchtest, findest du weitere Informationen unter
www.liebesleben.de
www.gib-aids-keine-chance.de
Du kannst dich auch anonym bei der Telefonberatung der Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung beraten lassen.
Montags bis donnerstags
Freitags bis sonntags
10 bis 22 Uhr
10 bis 18 Uhr
Telefonnummer 0221 892031
Impressum:
Herausgegeben von der Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung, Köln, im Auftrag
des Bundesministeriums für Gesundheit, gefördert durch die Bundesrepublik Deutschland
Alle Rechte vorbehalten.
1. Auflage April 2016
1.50.04.16
Best.-Nr.: 70384000
Diese Broschüre wird von der BZgA, 50819
Köln, kostenlos abgegeben. Sie ist nicht zum
Weiterverkauf durch die Empfängerin oder
den Empfänger oder durch Dritte bestimmt.
Telefonberatung der BZgA:
0221 892031
Weitere Informationen:
www.liebesleben.de

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